Vorbericht: Bayern gegen Dortmund

Morgen ist es soweit: Schwarzgelb trifft auf Rot-Weiß. Oder Rot-Blau zurzeit. Obwohl der Erste gegen den Fünfzehnten spielt, ist es das Topspiel der bisherigen Saison. Wieso das so ist, beantworten wir in einer neuen Ausgabe unserer fünf Fragen.

Packt Guardiola die Dreierkette aus?

In dieser Saison wechselten die Münchner häufig zwischen einer Dreierkette, einer pendelnden Viererkette und einer orthodoxen Viererkette hin und her; oder nutzten gar asymmetrische Mischformationen in der Abwehr. Auch im Mittelfeld und Sturm wurde viel experimentiert. Gegen den BVB würde sich auf dem Papier eine Abwehrformation mit drei zentralen Verteidigern anbieten, wie sie schon im DFB-Pokalfinale praktiziert wurde. Die Dortmunder haben in den vergangenen Spielen ihr Pressing wieder aufgebessert – zumindest im Pokal und in der Champions League –, aber dürften voraussichtlich wieder mit zwei Stürmern pressen.

Grundformationen im Spiel Roma gegen Bayern

Grundformationen im Spiel Roma gegen Bayern. Hier ist es ein klares 3-4-3 mit Wechseln zwischen 3-4-1-2 und 3-4-2-1 (sogar im Pressing!). Robben spielt als freier Flügelverteidiger, der auch höher und tororientierter agiert als Bernat.

Mit einem 3-4-3/3-4-2-1/3-4-1-2 oder auch einem 3-5-2 im Aufbauspiel könnten die Münchner entweder sehr breitflächig und gut abgesichert den Ball zirkulieren oder bei passenden Staffelungen der Dortmunder auch die Halbverteidiger (Benatia oder Boateng auf rechts, Alaba auf links) vertikal aufrücken lassen. Wenn die Dortmunder ein enges 4-4-2 wählen, könnte insbesondere Alaba seine Paraderolle ausüben.

Auf Twitter machen schon Wörter wie „wide libero“, „overlapping centreback“, „box-to-box-centreback“ oder „aufkippender Halbverteidiger“ die Runde. Grundsätzlich ist die Rolle aber einfach die eines wirklichen Halbverteidigers: Im Gegensatz zu (meist italienischen) Formationen mit drei Innenverteidigern, die sich offensiv zurückhalten, geht Alaba mit Ball am Fuß nach vorne und wirkt wie ein zentral agierender Außenverteidiger. Vereinzelt hinterläuft er gar Bernat oder tauscht mit diesem kurzzeitig die Position. Meistens wird das Aufrücken aber im Wechselspiel mit Alonso praktiziert. Alonso erhält den Ball, bewegt sich zwischen Alaba und den zentralen Innenverteidiger, legt auf Alaba ab und übernimmt dessen Position, wenn sich der österreichische Sportler des Jahres nach vorne bewegt.

Eine andere Möglichkeit wäre es, Alonso enorm abkippend agieren zu lassen und dadurch eine Viererkette spielen zu lassen. Bei langen Abstößen stehen die Münchner ohnehin sehr eng und Alonso spielt zwischen den beiden Innenverteidigern, damit diese nach vorne rücken und Kopfbälle gut abgesichert gewinnen können, während im höheren Pressing bei gegnerischen kurzausgeführten Abstößen Alonso als alleiniger Sechser den Raum sichert. Im eigenen Aufbauspiel gibt es Ähnliches zu sehen: Im tiefen Spielaufbau lässt sich Alonso unter Druck zwischen die beiden Innenverteidiger zurückfallen, in der höheren Ballzirkulation bewegt er sich zurück in den Sechserraum.

Wer dann aber die Innenverteidigung bildet und wie das Mittelfeld organisiert wird, dürfte die Frage des Tages sein – und stark von Guardiolas Einschätzung der Dortmunder Konter abhängen.

Wie kontrollieren die Münchner die Dortmunder Konter?

Guardiola sieht bekanntlich das Spiel nicht isoliert in den vier Phasen (eigener Ballbesitz, gegnerischer Ballbesitz, defensiver Umschaltmoment, offensiver Umschaltmoment), sondern weiß, dass die jeweiligen Phasen stark miteinander agieren und voneinander abhängen. Darum sind bei der Beantwortung der Frage der Dortmunder Konterverteidigung einerseits die grundsätzliche strategische Ausrichtung und andererseits die Rollen- und Aufgabenverteilung (sowie auch die Formation) in eigenem Ballbesitz entscheidend.

Bei einer Dreierkette wäre Alaba ziemlich sicher der linke Halbverteidiger, woraufhin Lahm und Alonso mit hoher Wahrscheinlichkeit das zentrale Mittelfeld bilden würden. Dadurch hätte man drei Leute zur Absicherung, könnte mit einem 3-2 und zwei Flügelläufern sowie drei variabel zurückfallenden Stürmern agieren. Diese Spielweise wurde in den letzten Wochen häufig praktiziert, wobei es vorne eine Asymmetrie gab. Lewandowski und Müller spielten in der Rollenverteilung häufig als Mittelstürmer, während Götze auf links in den Zehnerraum ging; es konnte also flexibel zwischen 3-4-3, 3-4-2-1 und 3-4-1-2 gewechselt werden.

Bayerns Aufstellung gegen den Hamburger SV im 4-3-3

Bayerns Aufstellung gegen den Hamburger SV im 4-3-3

Die Frage wäre dann, ob mit Ribéry oder mit Götze als einrückendem linken Flügelstürmer agiert wird. Alternativ wäre es auch möglich, dass Robben diese Rolle von rechts aus übernimmt, damit Müller und Lewandowski vorne auflaufen können; aber ich tippe auf Robben als rechtem Flügelverteidiger und Müller, Lewandowski und Götze vorne mit Ribéry als Edeljoker, wenn es auf eine Dreierabwehr hinausläuft.

Sollte dies nicht der Fall sein, sondern eine Viererkette bevorzugt werden, dann gäbe es grundsätzlich drei große Möglichkeiten:

  • Ein leicht asymmetrisches 4-2-3-1 mit Alaba in der Innenverteidigung neben Boateng, um sehr hoch pressen zu können, enorm schnelle Abwehrspieler zu haben und womöglich Götze als Zehner oder Müller als hängende Spitze (oder „Schattenstürmer“, wie es Louis van Gaal handhabte) vor Lahm und Alonso.
  • Ein leicht asymmetrisches 4-1-4-1/4-3-3 mit Alaba als box-to-box-Achter, Alonso vor der Abwehr und Lahm als Balancespieler.
  • Eine 4-3-1-2-Raute mit einer 4-3-3-Rollenverteilung, in welcher Ribéry/Müller, Robben und Götze flexibel die Positionen ganz vorne wechseln, Lahm und Alaba neben Alonso im Mittelfeld spielen.

Allerdings ist es auch durchaus möglich, dass sich Guardiola etwas komplett Neues einfallen lässt oder innerhalb dieser Schemen viele kleine taktische Anpassungen vornimmt (asymmetrisch einrückende Außenverteidiger wären z.B. interessant gegen Dortmunds Zentrumsfokus), was sich wegen der Fülle an Möglichkeiten kaum vorhersagen oder aus bisherigen Partien extrahieren lässt.

Zusätzlich kommen mögliche strategische Änderungen, die Guardiola gegen den BVB bereits vorgenommen hat. So gab es im ersten Spiel in der Bundesliga einen Fokus auf das Gegenpressing, und viele lange Bälle, während man sich im DFB-Pokalfinalspiel im Mai für eine Konterausrichtung mit tiefem Ballbesitz entschied. Neben der Wahl der situativ passenden Staffelungen könnte Guardiola sich aus Stabilitätsgründen auch für eine generell andere Spielweise entscheiden; ohne Javi Martinez und Co. dürfte aber zumindest das Spiel mit langen Bällen unwahrscheinlich sein, obwohl ein 4-4-2 mit Müller und Lewandowski ganz vorne durchaus im Rahmen des Realistischen liegt.

Welches Pressingsystem wählen die Dortmunder?

Voraussichtlich werden sich die Dortmunder wieder über ihr Pressing und ihre Konter definieren. Es ist jedes Mal spektakulär, welche Formation und welche Abläufe in dieser Formation die Klopp-Elf an den Tag bringt. In der Vorsaison haben sie zahlreiche Alternativen ausprobiert, die zwar mit der Verpflichtung Kagawas weitestgehend nicht mehr genutzt wurden, aber in einem so speziellen Spiel wie gegen die Bayern durchaus wieder auftauchen könnten. Eine kleine Auflistung soll die Möglichkeiten, bestimmte Eigenheiten und die Motivation jedes Systems zeigen:

  • 4-3-1-2/4-3-3/4-3-3-0: Diese Formation wäre wegen ihrer Flexibilität und den Möglichkeiten in der Rollenverteilung hochinteressant. Reus und Aubameyang könnten ein extrem dynamisches Sturmduo geben, welches die Schnittstellen dynamisch anläuft, situativ auf die Flügel ausweichen kann und sowohl gegen eine Vierer- als auch eine Dreierkette für Gefahr sorgen kann. Bei einer Dreierkette wären es die Schnittstellen zwischen Innen- und Halbverteidiger oder auch die Flügelzonen hinter den aufgerückten Flügelläufern, bei einer Viererkette könnte man zu zweit die gesamte Viererkette beschäftigen und sich verstärkt in den Zonen zwischen Innen- und Außenverteidigern sowie davor bewegen. Kagawa auf der Zehn könnte seine gesamte Genialität im Pressing einbringen, gelegentlich in die Spitze gehen und bei einer Dreierkette der Bayern oder einem extremen Abkippen Alonsos in einer Reihe mit den anderen beiden stehen. Je nach Ausrichtung kann man sie dann direkt attackieren oder durch eine enge Staffelung der drei Offensivspieler auf die Seiten lotsen. Mkhitaryan und Gündogan als asymmetrisch agierende Halbspieler im Mittelfeld neben Kehl würden sich um die Halbräume und das Aufbauspiel kümmern sowie Konter einleiten; Gündogan übernimmt die Ballzirkulation, Mkhitaryan die Vertikalität und das Besetzen der Offensivräume. Sogar eine sehr offensive Variante mit Gündogan zwischen Großkreutz und Mkhitaryan wäre denkbar; insbesondere nach der Spielweise gegen St. Paul vom Dienstag.
  • Asymmetrisches 4-3-2-1 / verschobenes 4-3-3 im höheren Pressing: Gegen St. Pauli ließ Klopp mit einer verschobenen Mittelfeldreihe agieren. Kagawa agierte auf dem Papier als rechter Halbstürmer. Im Pressing standen er und Reus hinter Immobile oder Reus schob mit Immobile auf den Ball, während Kagawa in einer vertikalen Linie hinter Immobile auf halbrechts stand. Großkreutz hingegen spielte als linker Halbspieler sehr tief und breit, orientierte sich an das zentrale Mittelfeld und formte eine verschobene Dreierlinie. Dort stand Großkreutz links sehr breit, Kehl besetzte die Mitte und Mkhitaryan agierte halbrechts und zentraler als Gegenüber Großkreutz. Dadurch zwang man St. Pauli entweder auf die rechte Seite, wo der BVB auf links kompakt pressen konnte oder drückte sie in sehr dynamische weiträumige Aktionen auf links, wohin Kagawa, Mkhitaryan und Sokratis als rechte Außenspieler extremen Druck ausübten. Eine solche Spielweise wäre gegen die Bayern ebenfalls möglich; sollte aber aus taktischen Gründen (zumindest beim defensiven Flügelpärchen Rafinha-Bernat sowie Bayerns aktuellem Linksfokus) eher seitenverkehrt angelegt werden.
  • 4-4-2/4-4-1-1: Diese Spielweise hat man gegen Anderlecht u.a. praktiziert. In erster Linie ist man relativ passiv, konzentriert sich auf das Leiten der gegnerischen Angriffe und die Kontrolle des gegnerischen Sechserraums, während man in den Flügeln und in den Halbräumen Pressingfallen mit den Mittelfeldspielern aufbaut. Eine eher simple Standardspielweise gegen die Bayern, aber durchaus mit Potenzial.
  • 4-1-4-1/4-1-3-2: Aus einer 4-1-4-1-Staffelung heraus würde man einen der Achter nach vorne rücken lassen und flexibel Druck erzeugen können; auch aus einem 4-2-3-1 heraus wäre dies möglich. Der zentrale Stürmer kann entweder den zentralen oder einfach den zweiten Innenverteidiger versperren, der herausrückende Achter nimmt einen der Sechser Bayerns in den Deckungsschatten und presst, leitet dabei auf die Seite, wo man aggressiv Druck erzeugt.
  • 4-5-1: Diese Spielweise kennt man bereits; mit flacher Fünf im Mittelfeld wäre man zentral enorm kompakt und hätte eine gute Breitenstaffelung, würde tiefer pressen und sich eher auf die Sechser Bayerns konzentrieren.
Dortmund defensiv gegen Arsenal in einer ihrer besten Saisonleistungen

Dortmund defensiv gegen Arsenal in einer ihrer besten Saisonleistungen

Neben der Formation ist auch wichtig, wo der BVB die Pressingfallen aufbaut, wie hoch sie pressen, ob sie ihren Rhythmus und ihre Höhe im Pressing flexibel im Spiel variieren und ob es bestimmte leitende Elemente geben wird. Eine Möglichkeit wäre es, wie man es schon gegen Real Madrid vor zwei Jahren tat, die Innenverteidigerachse und Xabi Alonso fokussiert zu pressen, um die im Vergleich zu Lahm geringere Pressingresistenz des Spaniers auszunutzen. Der erste Teil dieser Analyse „Teil 1: Reals Spielaufbau und die Alonso-Isolation“ könnte auch gegen die Bayern zu sehen sein. Passives Angriffspressing im Wechsel mit einem sehr intensiven Mittelfeldpressing sowie Pressingfallen auf Alonso sowie Isolationen des Flügels könnten also die Marschroute des BVB sein.

Wie stabil wird der BVB sein?

Egal, wofür sich die Dortmunder letztlich entscheiden; die Umsetzung könnte instabil sein und zu großen Problemen gegen die Bayern führen. In dieser Saison haben die Borussen nämlich schon häufiger Gegentore „aus dem Nichts“ erhalten, wie man so schön sagt. Natürlich spielt hier der Faktor „Pech“ eine Rolle: In dieser Betrachtung der Bundesliga mit der „Expected Goals“-Metrik von 11tegen11 sind die Dortmunder eigentlich die drittbeste Mannschaft der Liga, aber auch die „unglücklichste“.  Doch nicht nur das Pech ist ein Problem.

Die offensive Stabilität kränkelt, viele Abschlusssituationen finden unter Bedrängnis statt und es gibt teilweise Ballverluste in eigenen Umschaltsituationen durch unpassenden Rhythmus sowie mangelnde Abstimmung im Bewegungsspiel. Das führt dann zu guten gegnerischen Angriffen mit mehr Raum zum Herausspielen. Dazu gesellen sich defensive Probleme in den gruppentaktischen Abläufen, welche eigentlich die große Stärke des BVB waren.

Neben Fehlern von einzelnen Spielern, insbesondere durch unabgestimmtes, nicht abgesichertes oder generell zu aggressives Herausschieben aus der Kette, kommen auch Probleme im defensiven Umschaltmoment nach fehlgeschlagenen Gegenpressingversuchen oder direkten langen Bällen, welche insbesondere auf dem Flügel vorhanden sind. Desweiteren ist auch das Stellungsspiel im Halbraum und auch von den Außen- und Innenverteidigern nicht immer situationsangemessen, besonders nicht bei komplexeren und intensiveren Verschiebebewegungen.

Ein Problem könnte auch Ilkay Gündogan sein, der zwar immens wichtig ist für die Ballzirkulation der Borussen, aber nach seiner Verletzung noch undynamisch wirkt. Vor allem beim Jagen von zweiten Bällen ist dies eine potentielle Schwachstelle im Vergleich zur Kollektivdynamik, die den BVB sonst in dieser Disziplin auszeichnet. Eventuell könnte Klopp sich daher für ein Konstrukt mit Bender, Großkreutz, Kehl, Kagawa und Mkhitaryan entscheiden und Gündogan erstmal auf der Bank Platz nehmen.

Allerdings ist es nur eine Frage der Zeit, bis diese Stabilität wieder zurückkehrt – und mit der Stabilität das Glück. Ob es gegen die Bayern mit ihren intelligenten Anpassungen und ihrem Positionsspiel passieren wird, steht in den Sternen.

Was für einen Rhythmus wird das Spiel haben?

Die fünfte, vermutlich entscheidende und gleichzeitig am schwierigsten zu beantwortende dürfte jene über den Spielrhythmus sein. So viele taktische Fragen können von beiden Seiten mit einer schier unendlichen Zahl von Antworten unterschiedlicher Natur beantwortet werden. Gleichzeitig weiß keiner der beiden Trainer, was der andere wiederum machen wird.

Denkt Klopp, dass Guardiola gegen sie wieder 60 Minuten lange Bälle und eine Dreierabwehr spielen lässt? Geht Guardiola davon aus, dass Klopp ihn so einschätzt, dass er es wieder tut? Wählt er dann absichtlich eine andere Spielweise? Oder ist er der Meinung, dass Klopp genau das erwartet und er somit mit einem stabilitätsorientierten Zirkulationsspiel doch besser die Power des Dortmunder Pressings aus dem Spiel nehmen kann? Und das ist nur eine der Fragestellungen in dieser Partie und zwischen den beiden Trainern.

Pep und Jürgen

Pep und Jürgen

Allerdings wäre es möglich, dass dieses Mal die Trainer schlichtweg aufgrund der aktuellen Tabellensituation und Form erstmals komplett in diesem Aufeinandertreffen ihren Stereotypen entsprechen: Guardiola propagiert sein Positionsspiel (zum „juego de posición“ erscheinen bald Artikel auf Spielverlagerung) und agiert mit viel druckvollem Ballbesitzfußball in der gegnerischen Hälfte, Klopp hingegen stimmt seine Mannschaft auf die Underdog-Rolle ein, wechselt zwischen betont hohem und einem im tiefen Mittelfeldpressing ausgerichteten Defensivspiel, das mit extrem dynamischen Kontern garniert wird.

Das könnte auf dem Papier zwar für eine eher träge und monotone Spielweise sorgen, doch im Normalfall sollten die Spielertypen, ihre Rollenverteilungen und die Unwuchtsorganisation der beiden Mannschaften für eine sehenswerte Dynamik sorgen.

Appendix: Unwahrscheinliche Miniprognosen in Stichwortform (von den Lesern gerne zu erweitern)

  • Höjbjerg oder Robben, wenn fit, als Flügelverteidiger
  • Lewandowski auf der Bank; entweder schon von Beginn an oder während des Spiels, woraufhin Götze, Ribéry, Robben und Müller gemeinsam agieren; in drei unterschiedlichen Horizontallinien
  • Gündogan spielt leicht überraschend von Beginn an und wird nach dem Spiel von Guardiola als „suba suba suba Spieler“ bezeichnet (Anm. d. Red.: Dreimal „suba“ bedeutet, dass Guardiola es ernst meint)
  • Ist das Spiel eng, wird Pizarro eingewechselt
  • Es wird das beste Spiel des Jahres
  • Dortmunds Stabilität kehrt zurück, das Glück noch nicht
  • Langerak startet das Spiel und übertrifft Neuer in puncto Ausflügen mit Ball (Neuer gewinnt bei den Ausflügen ohne Ball)
  • Mkhitaryan, Reus, Kagawa, Großkreutz und Gündogan sorgen für die sehenswerteste Kombinationsstafette im Spiel
  • Würde Oli Kirch spielen, wäre der BVB leichter Favorit
  • Dank Pep, Lahm, Halbraumfokus und permanentem Abkippen mit langen Diagonalverlagerungen straft Xabi seinen (wenigen) Kritikern Lügen – oder er macht das schlechteste Saisonspiel bislang
  • Klopp beißt den vierten Offiziellen
  • Nach dem Spiel wird auf SV Kritik laut, dass Rafinha die falsche Neun hätte spielen sollen
  • Nach der Kritik auf SV wird auf SV Kritik laut, dass das Quatsch ist – schließlich sei Pizarro (alias „Bizarro“) im Kader
  • Manndeckung auf Götze oder Lahm
  • Mit Koray Günter hätte Dortmund gewonnen
  • Mats Hummels lässt sich von Guardiolas Umstellungen nicht überraschen. Er gibt daraufhin Spielverlagerung ein Interview, in dem es um keinerlei tagesaktuelle Themen geht

Benj 4. April 2015 um 14:13

Gemäß dem Trend, ua. Sekretärinnen als Assistentinnen zu titulieren, wird heute der linke Aussendecker als Halbraumlibero bezeichnet. Und diesen Typus hat nicht der allwissende Guardiola erfunden, das gibt’s schon vieeel länger, und Deutschland hat einen der besten in der Fussballgeschichte, er hieß Paul Breitner.

Spiele ich das erste Bild samt Beschreibung zu Ende, habe ich das, was die Niederlande 1974 und 1978 gespielt hat: Hahn/Rijsbergen machen das Zentrum vertikal zu, Krol/Suurbier sind die nach innen orientieren Aussendecker, Verzeihung Halbraumliberi, vanHanegen/Jansen bzw. r.vandeKerkhof/Neeskens kommen von außen, Neeskens bzw. Haan balanciert zentral, und Rensenbrink/Rep/w.vandeKerkhof wirbeln vorn herum.

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Gh 4. April 2015 um 15:42

Ach menno, alles was jetzt ist war früher schon mal irgendwie da. Na ja, fügen wir uns einfach in die ontologische Schmach der zu späten Geburt. Bin sicher, dass schon die Hunnen im 4-4-2 geritten sind.

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Benj 4. April 2015 um 16:21

Zu etwas ernsterem:

Ich fände es spannend, dieses 3-4-3 einmal horizontal ausbalancierter zu beginnen: Alonso und Boateng als Halbverteidiger, dazwischen irgendeiner der Innerverteidiger, davor auf den Aussen Alaba und Lahm, dazwischen Schweinsteiger (vor der 3-er-Kette) und Müller/Götze (Offensiv), und 3 der üblichen Verdächtigen ganz vorn.

Ähnliches gab es schon einmal (gg Stuttgart glaube ich), und mit Boateng als Gegenpart zu Alonso gibt es für beide die Möglichkeit, relativ zentral den Ball nach vorn zu bringen. Auch wenn die beiden nicht Dynamik eines Alaba haben, so können sie das Pressing des Gegners soweit beschäftigen, so dass Alaba/Lahm stärker eine Stufe weiter vorn die Halbräume besetzen können.

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DAF 4. April 2015 um 17:31

Alonso als Halbverteidiger halt ich für eine schlechte Idee, da diese recht große Räume abdecken müssen, das passt meiner Einschätzung nach kaum zum ziemlich langsamen Alonso. Wenn man ihn in eine Dreierkette stellt dann meiner Meinung nach eher als ZIV, der bei Gelegenheit ins Mittelfeld aufrückt…

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RM 4. April 2015 um 18:00

Ähnliches gab es schon einmal
Nur mit Ball und in einzelnen Umschaltsituationen, gegen den Ball in organisierten Staffelungen mEn nie.

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RM 4. April 2015 um 18:00

Nein, ist halt nicht ganz das Gleiche. Breitner war ein diagonaler oder vorderlaufender, teilweise auch ‚falscher‘ Außenverteidiger, ein Halbverteidiger in einer Dreierkette, der vertikal nach vorne marschiert, hat da andere taktische Konsequenzen für den Gegner. Und wer es erfunden hat, ist eigentlich auch egal.

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HW 4. April 2015 um 21:11

Eine gern angebrachte Kritik: Guardiola hat’s auch nicht erfunden!

Hat auch selten jemand behauptet. Allerdings ist Guardiola oft einer der wenigen Trainer, der gewisse Rollen konsequent nutzt.

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Peter Vincent 4. April 2015 um 12:43

————Lewy——————Götze/Müller———
——–Thiago/Götze————–Lahm—————-
————————Schweini—————————–
Bernat————————————————–Rafa
——Boateng——-Alonso———-Benatia———-
————————-Neuer——————————–

Angesichts der Ausfälle würde ich diese Aufstellung erwarten.
Die Dreierkette mit Alonso als ZIV, da ich wieder hohes Pressing vom BVB erwarte und mit dem kompakten Dreiermittelfeld trotzdem die Zentrale kontrollieren kann (statt DM, der sich zurückfallen lassen muss).
Ich denke, Bayern sollte möglichst hoch stehen und die Dortmunder einschnüren. Neuer darf/muss wieder den Libero geben (weite Bälle auf die schnellen Reus/Auba/…) abfangen. Mit Thiago, Götze, Lahm, Lewy spielen vier Offensive zentrale, die enge Räume bespielen können, das kann den Ausfall von Robbery mE sogar (fast) vergessen machen. Mit den breite gebenden Rafa und Bernat erwarte ich so die benötigte Dominanz. Wenn das hohe Gegenpressing nicht greift, wird es so naturgemäß gefährlich, zumindest Boa und Benatia bringen aber auch Speed mit und zur Not regelt halt Neuer. 😉
Tipp: 2:1 Bayern

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DAF 4. April 2015 um 13:14

So viel ich weiß hat Alonso noch nie ZIV in einer Dreierkette gespielt- oder? Ob das gutgehen würde… In jedem Fall wäre es ein spannendes Experiment 😉

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Peter Vincent 4. April 2015 um 13:54

Alonso lässt sich gerne tief fallen, dann halt aber als nomineller DM zw. zwei IV.
Dortmund wird die erste Linie vermutlich wieder stark pressen, aber statt nur Lange Bälle auf Lewy zu kloppen und dann selbst ins Gegenpressing zu gehen (vgl. Javi als Z(O)M gg. BVB) würde ich solche Situationen provozieren wollen: http://this11.com/play/abIOwHDadI.png

Risiko: Bayern verliert im Angriffsspiel den Ball, das Gegenpressing greift nicht, Dortmund spielt den Ball lang in den Lauf von Auba (auf den Außen hat man mit Boa und Ben viel Speed, aber auch das ist natürlich gefährlich). Dann kommt Alonso nicht hinterher. Ich würde das mit Manu den Libero versuchen zu lösen. Die Konter sind halt immer mit Risiko verbunden, den Preis muss man bezahlen, wenn man dominanten Fußball spielen will.

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blub 24. Januar 2015 um 13:23

Grade eben zufällig drauf geklickt, und bei der letzten zeile des Appendix erstmal nen Lachflash bekommen.
Geiler Teaser, den keiner bemerkt hat 😉

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MR 24. Januar 2015 um 17:11

Boooom.

Zeitbomben-Witz.

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juwie 2. November 2014 um 16:34

Die Xabi-Prognose trifft ja.

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NanLei 1. November 2014 um 20:51

Ginter okay Hummels 71% gew. Zweikämpfe nach Verletzung Hummels71% Subotic. Auf gehts Subotic lass dich jetzt nicht fertig machen, nach langen Verletzungspause muss Subotic einfach wieder Subotic werden. Piszek Subotic Ginter Hummels Durm. Nicht auf Subotic herum schimpfen. Er braucht Zeit. Kagawa Reus Torschütze waren dann ausgewechselt. Kehl war sehr gut, Ribery für Götze eingewechselt Elfmeter durch Geschwindigkeit rausgeholt. Lewandowski vorher als wichtiger Neuspieler herausgestellt traf rechts vom Schützen aus unten ins Eck. Weidenfeller sehr gut Neuer auch Chancen auf beide Seiten. Robben verschoss nicht gegen Weidenfeller links unten vom Schützen aus. Boateng betont noch die Trainingsarbeit. Dreierkette mit sechser Defensiver Mittelfeld, dann im Training Variation und dann methodische Reihe Wiederholen mit mehrfach Wiederholung um die Automatismen reinzubekommen. Trainingslehre sehr stark, wie das Training greift. Wenn Reus gekauft wird auf links, einer muss dann gehen.

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PW 1. November 2014 um 23:56

Interessante Gedanken!

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NanLei 24. Januar 2015 um 11:31

Hallo PW, Peda Peter liest lieber ausformulierte Sätze. Er versteht sonst den Zusammenhang nicht, weil diese Umgangssprache zu stotterig wirkt. ich habe auch keine Geduld ihm das alles zu erklären, weil jeder Text dann noch doppelt so lang wird. Vor allem ist PEDA auch ein Lateiner gewesen und ich nicht mit ihm im Bereich Germanistik Grammatik messen möchte, sondern lieber Fußball spielen. Wenn also Peda irgendein Gedanke auf diesem Forum in Zukunft nicht versteht und Fragezeichen unter meinen Kommentaren postet oder rätselt wie viele Sprachen ich multilingual spreche, darfst du gerne erklären wie ich das gemeint habe, weil er mit dem Deutsch sonst nichts anfangen kann. Ich weiß, ich müsste mehr Kommata und Punkte setzen, aber so geht es etwas schneller. Wenn also Peda wieder ein Kommentar in Richtung Deutsch als Muttersprache abgibt, darfst du gerne erklären wie du es interpretierst. Dann muss ich ihm nicht alles nochmal erklären. Danke

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wombat 1. November 2014 um 16:17

endlich mal wieder ein mad-leser, der spion gegen spion noch zu schätzen weiß.

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*Er 1. November 2014 um 12:36

Lahm hat gestern im Abschlusstraining RV gespielt….

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Peter Vincent 1. November 2014 um 10:53

Ich erwarte die Grundformation wie gegen die Roma. Bernat, Alaba, Boateng, Benatia und Rafa/Robben bringen genug Speed mit und das Pressing der BVBler kann auch besser umgangen werden. Im ZM müssen Alonso und Lahm gesetzt sein, dazu Götze als LA, der sich immer wieder ins ZM fallen lässt.

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Erkinho 1. November 2014 um 04:35

BVB 09 e. V. Dortmund zerpresst samt und sonders.

#1 Rudi G. sitzt beim Spiel auf der VIP – Tribüne und jubelt jedes Mal frenetisch, wenn Dortmund ein Tor erzielt.
#2 Die Dortmunder gewinnen das Spiel und ziehen sich nachträglich nach Abpfiff T-Shirts mit dem Aufrduck „Weltpokalsiegerbesiegerbesieger“ an.

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Lenn 1. November 2014 um 01:36

Miniprognose: Gewinnt der BVB, war nicht Klopp, sondern Buvac der Verantwortliche.

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mk 31. Oktober 2014 um 20:00

Ich wollte eigentlich den Appendix um den Punkt „Guardiola sieht den speziellen Moment gekommen und bringt Ribéry als falsche Neun. Hummels weiß nicht, ob er ihn verfolgen soll. Hummels kratzt sich am Kopf“ ergänzen, aber dann kam das mit Rafinha und jetzt ist es nicht mehr so originell… Aber da es um unwahrscheinliche Vorhersagen geht: Bayern spielt beim Anstoß den Ball direkt zu Subotic und zieht sich im 3-2-5 hinter die Mittellinie zurück. Oder so…

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Isco 31. Oktober 2014 um 20:00

*Nach dem Spiel ist sich die SV Redaktion einig, dass Bayern lieber Roman Neustädter statt Xabi Alonso geholt hätte 🙂

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Lychnobius 1. November 2014 um 02:13

Alternative: Xabi Alonso schießt 5 Tore, bringt von 170 Pässen 170 an, gibt 4 Torvorlagen. Wird von SV nach dem Spiel für sein Abkippen kritisiert

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boba 31. Oktober 2014 um 18:41

Guardiola ist immer für eine Überraschung gut. Wie er selber in der Pressekonferenz gesagt hat, kommt die sehr hohe Verteidigung von Bayern München dem schnellen offensiven Umschaltspiel des BVB entgegen. Warum also nicht eher „defensiv“ agieren? Denkbäre wäre eine Viererkette mit einem 5er-Mittelfeld, verhältnismäßig tiefstehend, defensiv eher absichernd als gegenpressend, offensiv sehr langsamer Spielaufbau, vielleicht sogar das von Guardiola gehasste Hin- und Herschieben des Balles. Es wäre eine Taktik, welche den BVB zwingt, das Spiel zu machen, während die Bayernspieler auf einen individuellen Fehler eines Dortmunders warten.
Langweilige Spielweise? Nicht Guardiola-like? Vielleicht, aber ich tippe, dass Guardiola genug ‚cojones‘ hat, um sich darum nicht zu scheren.

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Peter Vincent 1. November 2014 um 10:43

Dein Vorschlag erfordert keine Cojones, im Gegenteil.
So eine Spielweise passt viel mehr zu Mou und El Kloppo aber nicht zu Pep.
Pep wird nach einer (spielerisch) besseren Lösung suchen.

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victorolosaurus 31. Oktober 2014 um 17:47

Meine interne Bezeichnung für Alabas (und mitunter Lahms) Rolle war ja Halbraumläufer. Das nur am Rande; sehr schöner und unterhaltsamer Artikel. Ich erwarte eigentlich, dass Dortmund gewinnt, auf einem Abstiegsplatz kann ich sie mir nicht vorstellen.

Miniprognosen: spielt robben, macht er ein tor

Antworten

Peter Vincent 1. November 2014 um 10:44

Halbraumläufer? Mh, passt mE nicht wirklich, weil es eher impliziert, dass er (größtenteils) im Halbraum läuft. Bei Gätze wäre die Beschreibung ok, aber Alaba agiert doch viel vertikaler.

Antworten

Koom 31. Oktober 2014 um 17:32

Schöne Miniprognosen.

Auch ansonsten schöner Artikel. Man darf gespannt sein, wie das Spiel laufen wird. Persönlich vermute ich stark die identische Aufstellung zu Galatasaray. Insbesondere Aubameyang als Solo-Spitze würde ich aktuell bevorzugen, Immobile und Ramos scheinen mir noch nicht gut eingebunden.

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HK 31. Oktober 2014 um 17:12

Eine schöne summarische, ja fast schon epische Zusammenstellung der Möglichkeiten und Varianten.
Und als Fazit bleibt dann doch was in der Art von: …wir sehn betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen!

Der Appendix sollte feste Rubrik werden, Miniprognosen sind spitze.

Ich würde mal sagen:

– Dortmund verliert. Reus bleibt gleich in München

– Bayern verliert. Sammer darf nicht in München bleiben.

Antworten

Dominik 31. Oktober 2014 um 16:59

Witzig! Vor allem das mit Kirch! Der is sooo ne Granate. Aber warum Rafinha auf der neun?

Antworten

Konrad 31. Oktober 2014 um 17:51

Das mit Rafinha rate ich mal so – weil er in Brasilianischen Kader bald als beste neun-Alternative vorkommt?

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