TEs Bundesliga-Check: Tabelle durch drei geteilt
Statistische Spielereien in TEs Bundesliga-Check: Er analysiert, welche Teams besonders gut gegen die Spitzenteams punktet und wer sich bei Abstiegskandidaten schwertut. Dazu ein paar Worte zu Claudio Pizarros Höhenflug.
Spielverlagerung-Autor TE sucht sich nach jedem Bundesliga-Spieltag drei Aspekte raus, die er kurz und knackig analysiert. TEs Bundesliga-Check ist eine Spielwiese für taktische Beobachtungen, die in den “langen” Spielanalysen keinen Platz finden. Der Analysehappen für Zwischendurch.
Heute beginnt die Spieltags-Kolumne mit einem Zitat von Jean Pütz: „Ich hab‘ da mal was vorbereitet!“ Es gab schon die ein oder andere statistische Spielerei in meiner Bundesliga-Kolumne. Heute habe ich eine wahrhaft faszinierende Statistik entworfen: Gegen welche Gegner sammeln die Bundesligisten ihre Punkte? Ich habe die Bundesliga in drei Teile geteilt: die ersten sechs der Tabelle, die Plätze 7 bis 12 und die letzten sechs. Dann habe ich berechnet, wie viele Punkte die Bundesligisten pro Spiel gegen die Teams aus den einzelnen Dritteln geholt haben:
Die erste Grafik zeigt, wie viele Punkte jedes einzelne Team gegen welches Drittel gewonnen hat. Die zweite Grafik ist eine interessante Spielerei: Hier zeigt sich, wie viele Punkte ein Team über oder unter dem Durchschnitt liegt, das gegen Teams aus diesem Drittel geholt wurde. Durchschnittlich haben die Bundesligisten gegen die Teams aus dem obersten Drittel 0,95, gegen die Teams aus dem zweiten Drittel 1,41 und aus dem untersten Drittel 1,78 Punkte geholt. Diese Zahl habe ich von der Zahl abgezogen, die ein einzelnes Team gegen die Drittel geholt hat. Beispiel: Bayern hat gegen Top-Teams 1,86 Punkte pro Spiel geholt, ergo: 1,86 minus 0,95. Was soll diese Grafik? Man würde erwarten, dass die Teams nahe dem Nullwert liegen: wenig Punkte gegen die Top-Teams, viele Punkte gegen die Teams aus dem unteren Drittel. In der zweiten Grafik lassen sich Abweichungen von dieser Norm sehr leicht erkennen.
Was fällt auf? Erwartet würden Werte, wie sie Bayer Leverkusen hat. Diese haben fast exakt so viele Punkte gegen die Tabellendrittel geholt, wie man es erwarten würde. Es gibt aber auch viele Teams, die krass von der erwarteten Norm abweichen.
Die beiden Überraschungsteams der Liga, Hertha und Mainz, holen ihre Punkte auf ganz unterschiedliche Weise: Hertha tut sich schwer gegen starke Teams, punktet aber konsequent gegen die Teams aus dem mittleren und unteren Drittel. Mainz hingegen sammelt überdurchschnittlich viele Punkte gegen die Top 6. Scheint logisch, schließlich können sie hier ihr Konterspiel aufziehen. Hamburg und Bremen scheinen ähnlich vorzugehen wie Mainz. Die beiden Nordklubs liegen gegen Spitzenteams über dem erwarteten Wert und gegen schwächere Teams unter dem erwarteten Wert.
Den komplett anderen Weg scheinen Ingolstadt und Darmstadt zu gehen. Sie punkten, ja man muss dieses Wort benutzen, sensationell konstant gegen die Teams aus dem unteren Drittel. Darmstadt hat nach Bayern (2,78) und Dortmund (2,56) in dieser Kategorie den drittbesten Wert (2,25), Ingolstadt den viertbesten (2,22). Gerade die Teams aus dem unteren Drittel scheinen sich enorm schwer zu tun mit der unorthodoxen Spielweise von Darmstadt und Ingolstadt. Der Unterschied zwischen den beiden Aufsteigern: Ingolstadt punktet auch regelmäßig gegen die Spitzenteams der Liga. Die schlechte Nachricht für Darmstadt: Sie haben nur noch zwei Spiele gegen direkte Abstiegskonkurrenten (Augsburg und Frankfurt). Die gute Nachricht: Beide Gegner tun sich recht schwer gegen andere Abstiegskandidaten.
Auffällig ist auch der Wert des 1. FC Kölns. Sie tun sich extrem schwer gegen Abstiegskandidaten aus dem unteren Drittel (nur 0,86 Punkte pro Spiel), haben hier nach Hannover (0,50) den zweitschlechtesten Wert. Noch scheint das Ballbesitzspiel der Kölner nicht zu greifen.
Hannover wiederum hat eine äußerst markante Kurve, punktet fast ausschließlich gegen Teams aus dem zweiten Drittel. Gegen Top-Teams konnte Hannover bisher keinen einzigen Punkt holen. Das spricht für taktische Schwächen – anscheinend hat Hannover keinen guten Plan, um sich wenigstens mal einen Punkt gegen Schalke, Gladbach & Co. zu erschleichen. Abstiegskonkurrent Hoffenheim punktet wiederum nicht gegen das Mittelfeld.
Um schlussendlich den Sprung zum viel diskutierten Spitzenspiel am Wochenende zu schlagen: Der Unterschied zwischen den Bayern und Dortmund ist, dass erstere etwas konstanter gegen die schwachen Teams punkten. Für Tuchel spricht wiederum seine überragende Bilanz gegen die anderen Spitzenteams.
Pizarro, der Spieler der Stunde
Claudio Pizarro, regelmäßigen Spielverlagerung-Lesern auch als Klaudio Bizarro bekannt, ist ein Phänomen. Selbst im Alter von 37 Jahren zeigt er bei Werder Bremen noch zu Spitzenleistungen. Der Aufschwung der Hansestädter hängt nicht unwesentlich mit den Leistungen des Peruaners zusammen. An elf der 21 Bremer Pflichtspieltreffer im Jahr 2016 war Pizarro direkt beteiligt.
Der siebzehnte Frühling des Claudio Pizarrio liegt auch an seiner neuen taktischen Rolle. Zuletzt durfte Pizarro als alleiniger Stürmer in einem Mix aus 4-2-3-1 und 4-1-4-1-System auflaufen. Pizarro genießt als Stürmer viele Freiheiten und hält sich nur recht selten in vorderster Linie auf. Er lässt sich oft fallen, meistens in die Halbräume. Mit ihm hat Bremen wieder einen Fixpunkt im Aufbauspiel, einen Spieler, der Bälle halten und weiterverarbeiten kann.
Hervorzuheben ist das gute Zusammenspiel mit seinen Nebenmännern. Junuzovic kann seine Vertikalität wieder stärker einbringen, jetzt wo vorne kein „echter“ Stürmer mehr lauert. Wenn Pizarro sich zurückfallen lässt, startet er nach vorne. Auch Bartels profitiert von der Rolle. Er startet oft diagonal vom Flügel ins Zentrum und sucht den Doppelpass mit Pizarro. Seine Tororientiertheit kann wieder gewinnbringend eingesetzt werden, gerade in Kontersituationen überzeugt Bartels.
Es sind nicht nur Pizarros Finisher-Qualitäten, die Bremen auf ein neues Niveau hieven. Vielmehr bindet er sich auch sonst gut ins Spiel ein: eine Ablage hier, ein feines Dribbling im Halbraum dort, sogar Vorlagen spielt Pizarro. Mit Ujah harmonierte Pizarro zuletzt nicht ganz so gut, weil er sein Zurückfallen zu selten unterstützt. Ohne Ujah ergeben die Sprints nach vorne durch die Hintermänner mehr Sinn, es wird nicht mehr so stark das Mittelfeld dadurch preisgegeben.
Ach, und zu Pizarros Fähigkeiten gegen Mannorientierungen muss man kein Wort mehr verlieren. Wie er die Hannoveraner Verteidiger am Wochenende immer und immer wieder aus der Kette zog, war Weltklasse. Das konnte Pizarro bereits vor zehn, fünfzehn Jahren, und er kann es auch jetzt immer noch. Ein Phänomen, dieser Bizarro.
Bandenwerbung
Es sei an dieser Stelle noch einmal auf die hervorragende Finanzanalyse hingewiesen, die Marco Mesirca über Manchester United angefertigt hat.
Ausführliche Analysen des 25. Spieltags
VfL Wolfsburg – Borussia Mönchengladbach
Borussia Dortmund – Bayern München
VfB Stuttgart – 1899 Hoffenheim
23 Kommentare Alle anzeigen
TobiT 17. Mai 2016 um 16:30
Hier mal meine Saisonendabrechnung in der Drittelanalyse
(Einteilung in Drittel jeweils Spieltagsaktuell)
___Team_______TOP6________MID6_____BOTTOM6
Bayern_________2,00_________2,82_________3,00
Wolfsburg______1,00_________2,00_________1,15
Gladbach_______2,11_________1,18_________1,64
Bayer04________0,78_________2,24_________1,88
Augsburg_______0,90_________1,17_________1,25
Schalke_________1,17_________1,57_________2,00
Dortmund______2,22_________1,91_________2,64
Hoffenheim____0,82__________0,93_________1,75
Frankfurt_______0,92__________0,67_________1,50
Werder_________0,73__________0,82_________1,75
Mainz05________1,60__________1,33_________1,47
1.FC Köln_______1,10__________1,25_________1,42
Hannover_______0,67__________0,91_________0,64
Stuttgart________1,00__________0,92_________1,00
Hertha BSC_____1,08__________1,75_________1,67
Hamburg_______1,15__________0,75_________1,54
Ingolstadt_______0,86__________1,60_________1,20
Darmstadt______0,64__________1,30_________1,60
Schnitt__________1,12__________1,42_________1,61
TOP6____________1,65__________1,84_________2,10
MID6____________1,01__________1,42_________1,37
BOTTOM6_______0,80__________0,92_________1,37
Auffällig finde ich, dass viele Mittelfeldteams sehr schwach gegen Abstiegskandidaten punkten, dafür in Duellen auf Augenhöhe stärker sind. *Pressingliga ole*
Alfie 10. März 2016 um 19:52
Vielen Dank für die sehr schöne Statistiken TE! Großes Lob. Ich finde sie sehr aussagekräftig um mit einfachen Mitteln ein einfaches Fähigkeitenprofil der Manschaften aufzuzeigen. So ist schnell zu sehen, welche Mannschaften Schwierigkeiten haben, wenn sie selbst das Spiel machen müssen (Köln), gegen welche spielerische Mittel erfolgsversprechend sind (Darmstadt), welche gut als Underdog zurecht kommen (Mainz) und welche Teams recht unabhängig von der herangehensweise des Gegners punkten (Leverkusen).
Hast du den Eindruck, dass man einen zusätzlichen signifikanten Erkentnisgewinn erhält, wenn man mehr vorhersagekräftige Parameter als Punkte und Tabellenplatz benutzt? z.B. Eigene Expected Goals Ratio im Verhältnis zur Gegner ExpGR bzw. SoTR’s für die einfachere Datenverfügbarkeit. Da könnte ich mir gerade bei der +/- Grafik einen Erkenntnisgewinn vorstellen.
Max 12. März 2016 um 23:33
Genau den Gedanken hatte ich auch. Punkte können doch arg zufällig sein. SoTR oder TSR zu nutzen, um die Mannschaften in die 3 Gruppen einzuteilen wäre bestimmt interessant. Und hätte außerdem den netten Nebeneffekt, dass man sähe wer eher vom Glück und wer vom Pech verfolgt ist.
Tom 9. März 2016 um 10:51
Krass finde ich auch Hamburg. Bei denen ist es praktisch egal gegen wen sie spielen. Sie können nahezu gegen alle gut aussehen, aber lassen auch gerne gegen jeden Federn. Gladbach und Mainz sind ähnlich, wenn man das letzte Drittel ausblendet. Sie können selbst den großen weh tun, lassen aber auch gerne Punkte liegen, wenn es gegen Gegner aus dem mittlerem Segment geht (die ihrem Spiel nicht so entgegen kommen).
Daniel 8. März 2016 um 23:58
Aus aktuellem Anlass: gibt es hier Meinungen/ Erfahrungswerte zum Trainer Niko Kovac? Ich habe bisher nicht annähernd genug von ihm gesehen, um ihn einschätzen zu können…
Peda 9. März 2016 um 10:06
RM hat da mal was vorbereitet. 😉
Koom 9. März 2016 um 11:47
Gruselig.
HK 9. März 2016 um 10:17
Inszeniert hat er sich in der Vergangenheit oft als so so ein typischer „müssen Gras fressen und Eier zeigen“ Trainer der Taktik für überschätzt hält.
Ob das nur mediale Show war? Selbst gesehen habe ich nichts um das beurteilen zu können.
FAB 9. März 2016 um 10:46
Allerdings hat Kovac bei seinem Antritt bei der Eintracht nicht von Gras fressen sondern von der Aufarbeitung taktischer Fehler gesprochen … Ich würde das von RM übersetzte Interview nicht allzu hoch hängen, bei dem er wohl sagte, dass Taktik unwichtig sei und irgendetwas von Nationalstolz gefaselt hat.
Grundsätzlich vom Typ her könnte er schon zur Eintracht passen, auf jeden Fall besser als Veh. Allerdings ist er noch ein sehr junger und unerfahrener Trainer. Ein klares Konzept hat er wohl noch nicht, wie die WM mit Kroatien ja gezeigt hat. Dort lag das Problem darin, dass zu viel gleichzeitig probiert wurde. Ich bin gespannt darauf, was er sich für die Eintracht überlegt hat. Das Problem könnte sein, dass der Trainerwechsel vielleicht zu spät war. Die Eintracht hat ja ein sehr spezielles Restprogramm: Auf der einen Seite: Bayern,BVB,Gladbach,Leverkusen …. auf der anderen Seite: Darmstadt, Hannover, Hoffenheim und Bremen, dazu das Derby gegen Mainz. Also theoretisch Mannschaften gegen die eher wenig zu holen ist oder eben Abstiegsendspiele. Möglicherweise ist sogar das Spiel in Darmstadt das alles entscheidende Abstiegsendspiel. Mein Tip für den Abstieg: Für Hannover sehe ich jetzt schon wenige Chancen (waren neben Darmstadt auch mein Abstiegsfavorit vor der Saison), Darmstadt wird jetzt am Ende vermutlich zu wenige 3er holen (Erfahrungsgemäß holen die etablierten im Abstieg“kampf“ doch nochmal mehr Punkte, was den Auftsteigern eher nicht gelingt – siehe Paderborn, Braunschweig usw. der letzte Jahre) Hoffenheim Relegation (Hoffenheim hat zwar auf dem Papier ein leichteres Restprogramm, aber genau diese vermeintlichen leichteren Spiele gegen Mannschaften für die es um fast schon nichts mehr geht, wie gegen Ingolstadt, HSV, Köln kommen Hoffenheims eher konternden Spielweise glaube ich eher ungelegen und könnten eine Falle sein) und die Eintracht wird sich auf den 15. Platz retten (vorausgesetzt sie gewinnt den Großteil dieser Abstiegsduelle). Werder und Augsburg sollten eigentlich nicht mehr in allzu große Not geraten.
FAB 25. April 2016 um 08:27
Interessant dass Wolfsburg massiv in den Abstiegskampf eingegriffen hat. Die Wolfsburg-bereinigte Tabelle (ausgehend davon, dass Wolfsburg alle Spiele ab dem 26. Spieltag gewinnt) sähe so aus:
12. Darmstadt 34 13. Augsburg 33 14. Stuttgart 33 15. Hoffenheim 31 16. Eintracht 30 17. Werder 28 18 Hannover 22
Schorsch 9. März 2016 um 13:41
Aus einem Artikel der ‚Frankfurter Rundschau‘ zur Verpflichtung von Nico Kovac:
“ In der Tat bleibt den Gebrüdern Kovac nicht mehr viel Zeit, die Wende zum Guten zu schaffen. Ganze neun Spiele stehen nur noch an, darunter gegen Kracher wie gegen Mönchengladbach (am nächsten Samstag), Bayern München, Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund. Die Kovacs können sich also ein ruhiges Hineinwachsen in ihre neue Arbeit gar nicht leisten. „Wir müssen schnell lernen, wir müssen viel lernen“, gab der 83-fache Nationalspieler den Spielern mit auf den Weg. Er listete gleich einen ganzen Katalog an Dingen auf, die es bei Eintracht Frankfurt zu verbessern gilt: Die Balance zwischen Offensive und Defensive müsse wieder stimmen, das Umschaltspiel verbessert werden und unabdingbar sei „eine gute Organisation und Struktur. Wir müssen gewisse Abläufe automatisieren und kompakt spielen. Das müssen die Jungs schnell intus kriegen“, sagte Kovac: „Wir haben nur zwei Monate.“
Großen Wert legt „der Schmied“ (wie Kovac auf Deutsch heißt) auf „Professionalität, Leidenschaft, absolute Hingabe und Respekt“. Und Kovac gilt als großer Disziplinfanatiker. Disziplin sei oberstes Gebot, „ohne Disziplin entsteht Chaos“. Er sei aber keiner, „der den Dampfhammer herausholt“. Im Grunde habe er sich nicht groß verändert, so wie er als Spieler das defensive Mittelfeld kämpferisch durchpflügte, so sei er auch als Fußballlehrer. „Ich bin ein Arbeiter, ein Profi.“
„Er lässt nichts durchgehen“, skizzierte ihn sein langjähriger Begleiter in Hamburg, der Journalist Dieter Matz. „Er ist absolut verlässlich, gradlinig und ehrlich. Bei ihm gilt: Ein Mann, ein Wort. Er ist sehr ehrgeizig und erfolgsbesessen.“ Hübner pflichtete bei: „Er besitzt auch eine Hemdsärmeligkeit und Leidenschaft, die man dem Team manchmal abspricht.“
Natürlich ist Niko Kovac dann auch gefragt worden, ob er denn über genügend Kenntnisse der Bundesliga verfüge. Immerhin hat der 44-Jährige bislang noch keinen Bundesliga-Klub trainiert. „Ich kenne die Bundesliga zu 100 Prozent.“ Ihm sei in der Vergangenheit nichts entgangen, „ich bin voll im Bilde. Ich kenne Eintracht Frankfurt so gut wie die anderen Mannschaften.“ Und er sei sich sicher, dass diese Mannschaft über Potenzial verfüge, weiter oben mitspielen zu können. „Für mich ist Eintracht Frankfurt ein Top-Bundesligist.“
Eines der Dinge, die er zuerst anpacken muss, ist die Verunsicherung aus den Köpfen zu bekommen. „Ich muss ihnen die Angst nehmen.“ Im Übrigen spreche er die Sprache der Spieler, er sehe keine Probleme darin, dass das Gros des Teams mit Armin Veh weiter machen wollte. „Das spricht für den Charakter der Spieler.“ Er will aber auch den Konkurrenzdruck erhöhen. „Der Druck auf die Stammspieler muss höher werden.“ Sein erster Eindruck nach dem Training, so sagte er Eintracht-TV, sei „absolut positiv. Die Einstellung der Mannschaft ist vorzüglich.“ “
Sehr aufschlussreich ist dies natürlich nicht. Es wird in diesem Artikel auch darauf verwiesen, dass man sehr bewusst ein relativ ‚unbeschriebenes Blatt‘ als Trainer wollte, der diese Trainerposition auch als Chance für sich begreife. Hübner war schon vor der letzten Saison stark an ihm interessiert, aber da war er noch an den kroatischen Fußballverband gebunden. In der jetzigen Situation habe man sich von vorneherein auf ihn fokussiert; andere Kandidaten habe es quasi nicht gegeben. Ein möglicherweise interessanter Hinweis: In letzter Zeit habe Kovac sowohl beim BVB, als auch beim FCB hospitiert. Er wolle sich als Trainer immer weiterbilden und ‚up to date‘ sein.
Ob sich aus seiner relativ kurzen Zeit als Nachwuchs- bzw. Co-Trainer bei RB Salzburg (in der Zeit vor Roger Schmidt) heraus etwas über seine Arbeit sagen lässt, weiß ich nicht; vielleicht gibt es da ja Kenner. Das Gleiche gilt für seine Zeit als kroatischer Nationalcoach, wobei Auswahlteam und Clubteam ohnehin einen gewissen Unterschied in der Trainerarbeit bedingen.
Meine Meinung: Einfach überraschen lassen.
Dr. Acula 8. März 2016 um 13:53
ich bin wirklich beeindruckt von der statistik. gute idee gehabt, sich darüber gedanken gemacht, und dann, und das ist das wichtigste, mathematisch präzise umgesetzt. aber hey, sportbild und kicker können regelmäßig ballbesitz-statistiken, zweikampfwerte und laufleistungen vorweisen. und darüber lässt sich dann alles relevante ableiten.. no problemo
großes lob für die arbeit!
Baule 8. März 2016 um 10:57
Super interessante Statistik, vielen Dank! Einziger Verbesserungsvorschlag, in Einstimmung mit Logan: Die Tabelle jeweils zum Spieltag, an dem die Spiele stattfanden, in die drei Teile aufteilen – denn das Gladbach von heute ist ja beispielsweise ein etwas anderes als das von Saisonbeginn… Leider wäre das aber mit deutlich mehr Arbeit verbunden…
TobiT 6. April 2016 um 13:38
Hab mir mal die Arbeit gemacht:
(Stand 28. Spieltag)
Team____ TOP6 MID6 BOTTOM6 Platz (28.ST)
Bayern__ 2,00 _____2,75 3,00 _________1
Wolfsburg 1,10_ 1,88_ 1,20_________ 8
Gladbach 2,14_ 1,30_ 1,55_____ 4
Bayer 04 _____0,57 2,07_ 1,71_____ 5
Augsburg 0,89_ 0,88_ 1,09_____ 16
Schalke__ 1,44_ 1,62_ 1,67_____ 7
BVB______ 2,22_ 1,86_ 2,83_____ 2
Hoffenheim 0,67_ 0,85_ 1,83_____ 14
Frankfurt 0,60_ 0,75_ 1,67_____ 17
Werder__ 0,73_ 0,63_ 1,67_____ 15
Mainz____ 1,67_ 1,67_ 1,46_____ 6
Köln_____ 1,00_ 1,10_ 1,45_____ 11
Hannover 0,44_ 1,13_ 0,40_____ 18
Stuttgart_ 1,25_ 1,10_ 1,20_____ 12
Hertha___ 1,30_ 1,75_ 2,33_____ 3
HSV______ 1,27_ 0,50_ 1,55_____ 10
Ingostadt 0,82_ 1,60_ 1,57_____ 9
Darmstadt 0,50_ 1,00_ 1,78_____ 13
AlphaRho 8. März 2016 um 05:30
sehr aufschlussreiche statistik, die du da angefertigt hast. vielen dank fuer die arbeit.
ich halte es fuer sinnvoll, diese statistik nach abschluss der saison noch einmal zu aktualisieren, dann kann man die zu ziehenden schluessen mit besseren daten unterfuettern.
es waere z.b. interessant zu verfolgen, ob die these bzgl. koeln sich bewahrheitet. koeln spielt naemlich noch gegen fuenf der letzten sechs mannschaften (die sechste mannschaft sind sie – nach heutigem tabellenstand – selbst).
Schorsch 7. März 2016 um 18:12
Sehr schöne Kurzanalyse zu Pizas phänomenaler Leistung seit Beginn der Rückrunde (Ansätze waren auch schon zu Ende der Hinrunde zu sehen). Zunächst Skeptiker (und in der Hinrunde nicht ohne Grund), bin ich mittlerweile regelrecht begeistert. Das 4-1-4-1 kommte ihm offensichtlich sehr entgegen und die Rolle als einzige, aber sehr variable. flexible Sturmspitze mit Qualitäten als Vorbereiter mit viel Freiheiten scheint genau die richtige für ihn zu sein. Man sollte dabei nicht unerwähnt lassen, dass er mittlerweile doch etwas schlanker und durchtrainierter erscheint als noch in der Hinrunde und die verstärkte Spielpraxis sich nun ebenfalls positiv bemerkbar macht. Sehr gut auch der Hinweis, wie die anderen Spieler von seinen Stärken nach der Systemumstellung profitieren. Darüberhinaus war sein Tor gegen die 96er war wieder allererste Sahne.
Für das Bundesligaduell in München erwarte ich maximal, dass die Niederlage Werders sich in Grenzen halten wird. Für das Pokalhalbfinale glaube ich allerdings an eine echte Chance für Werder, dieses zu gewinnen.
HW 7. März 2016 um 19:03
Vor der Saison war ich auch skeptisch ob Bremen nicht besser Geld in einen jüngeren Spieler investieren sollte als in Pizarro. Momentan allerdings funktioniert es und wenn Bremen die Klasse hält, hat es sich wohl gelohnt. Er gibt ein wenig den Totti (vor einigen Jahren) als Mischung aus falscher Neun mit Näschen im Strafraum.
Schorsch 7. März 2016 um 21:14
Nach dem Fortgang Hunts hätte Werder im zentralen offensiven Mittelfeld einen adäquaten Ersatz gut gebrauchen können. Hunt ist vielleicht nicht der performer schlechthin, aber es geht um Werderverhältnisse. Und im zentralen defensiven Mittelfeld hätte auch eine Alternative zu dem leider sehr oft verletzten Bargfrede gut getan. Aber gut, die Umstellung auf ein 4-1-4-1 ist mMn der richtige Gedanke Skripniks gewesen. Die Positionierung von Grillitsch auf der Solo-6 in den letzten Spielen ist dabei ebenfalls ein kluger Schachzug gewesen, ebenso wie Piza als alleinige Sturmspitze. Grillitsch könnte in der Tat eine richtige Alternative zu Bargfrede werden.
Ich bin trotz des schweren Restprogramms fest davon überzeugt, dass Werder die Klasse hält. Wenn man die nun eingeschlagene Linie beibehält und sich nicht wieder von eigentlich schwächeren Teams eine ‚Bolzlinie‘ aufdrängen lässt. Das ist mMn die Ursache für die im Artikel aufgezeigte Statistik (Abschneiden gegen schwächere Teams).
Der Vergleich mit Totti ist nicht schlecht. Mal schauen, wie lange Claudio noch spielt…
Sebastian 7. März 2016 um 17:52
Ehre wem Ehre gebührt.
Finde Pizarro auch einfach gut. Schöne Worte gefunden, Bizarro :thumbsup: 😉
Koom 7. März 2016 um 17:52
Sehr interessante Statistiken. Sind natürlich erst in dieser Phase der Saison sinnvoll möglich, aber nichtsdestotrotz aufschlussreich und bieten natürlich etwas Hilfe für eine Prognose fürs Saisonende (wie bei Darmstadt bspw.). Demnach wirds für Darmstadt wirklich nochmal eng.
Logan 7. März 2016 um 17:04
Finde ich sehr interessant. Vielleicht werde ich beim nächsten Spieltag fürs Tippen nochmal draufschauen.
Mich würde noch interessieren, wieviele Spiele denn Team X gegen Teams aus dem jeweiligen Drittel gemacht hat. Da ist ja eine Spanne von 5-12 Spielen (eigenes Drittel nur in der Hinrunde gehabt – ‚fremdes‘ Drittel schon komplett bespielt).
Ein weiterer interessanter Punkt ist mMn noch: In welchem Drittel der Tabelle stand der Gegner zum Zeitpunkt, als man gegen ihn gespielt hat. Sollte es da bei einzelnen Mannschaften signifikante Unterschiede geben, könnte man die eventuell nochmal genauer begutachten.
Insgesamt ein toller Artikel für Statistik Fans. Danke
em es 7. März 2016 um 16:39
Das ist Gold wert.
Großes Dankeschön für deine Arbeit mit den Statistiken wer gegen wen Punkte holt.
Wobei man wenn man es von der Spielstärke her hätte aufteilen wollen die Kategorien etwas anders hätte wählen müssen.
Jedem wie es beliebt. Aber Kompliment.
TE 8. März 2016 um 11:25
Ja, man hätte vielleicht Wolfsburg mit Mainz tauschen können. Dann hätte man ein (auch strategisch-spielerisch) sehr ausgeglichenes erstes Drittel.