Dortmunder Stabilität und Hoffenheimer Kreativitätsmangel
Der BVB gewinnt verdient gegen Hoffenheim, offenbart aber alte Schwächen und alte Stärken. Die Gisdol-Elf hingegen hat die gleichen Probleme, aber konnte nicht die gleiche Stabilität in der Arbeit gegen den Ball an den Tag legen.
Dortmund im 4-3-3 – oder?
Die Ausrichtung des BVB war aus taktischer Sicht interessant und sicherlich ein Mitgrund für dieses so wichtige Erfolgserlebnis. In dieser Saison gab es schon unterschiedlichste Formationen bei den Dortmundern, doch in den letzten Wochen wurde meistens ein 4-4-2/4-4-1-1 gegen den Ball gespielt. Dieses Mal wirkte es vom Personal und auch von der Spielweise eher wie ein 4-3-3/4-1-4-1, doch diese Zahlenkombination stellt die Bewegungen auf dem Platz nur unzureichend dar.
Zwar gab es sehr häufig ein Dreiermittelfeld zu sehen, welches aus Gündogan und Bender vor Kehl bestand, doch die drei Spieler hatten unterschiedliche Aufgaben. Zu Beginn des Spiels schob Bender einige Male bei eigenem Ballbesitz vor und agierte als Unterstützung bei zweiten Bällen als „Gegenpressingzehner“, Gündogan ließ sich stärker nach hinten fallen. Gegen den Ball hingegen war es am Anfang eher ein klareres 4-1-4-1 mit einzelnen Mannorientierungen, aber im späteren Spielverlauf agierte Gündogan deutlich und konstant etwas höher als Bender.
Gündogan orientierte sich dann stärker an Ramos und unterstützte diesen gegen den Ball; dann gab es 4-2-3-1 beziehungsweise hauptsächlich 4-4-1-1 und 4-4-2-0hafte Staffelungen. Bender ging immer wieder zurück und spielte dann mit Kehl auf der Doppelsechs. Womöglich war dies keine klare Anpassung, andererseits gab es einzelne Situationen, wo es wie eine bewusste Veränderung wirkte. So orientierten sich Kehl und Bender lose an den gegnerischen Sechsern, Gündogan stand vor dem leicht tieferen Kehl auf halblinks klar tiefer als Ramos auf halbrechts, schob aber eben immer wieder aggressiv nach vorne.
Gleichwohl war er im höheren Pressing aber nicht ganz so weiträumig aktiv wie Ramos; wenn Ramos den Torwart anlief, so blieb Gündogan zum Beispiel tiefer und orientierte sich meistens an die nächste Anspielstation oder schob bei antizipierten langen Bällen Baumanns nach hinten; hier war das 4-1-4-1 wieder klarer zu sehen. In einigen Situationen ging Ramos auch auf den gegnerischen linken Innenverteidiger, Gündogan hingegen ging nicht (immer) auf den zweiten Innenverteidiger und stand nahe an Bender-Kehl. Es entstanden fast schon versteckte Rauten mit Kehl als tiefstem Punkt, Gündogan als höchstem Punkt und Mkhitaryan mit Bender auf einer Linie als die zwei zentralen Punkte.
Das Interessanteste an dieser Ausrichtung war aber die Auswirkung von Gündogans Rolle auf jene der Flügelstürmer im Pressing.
Asymmetrische Pressingbewegungen am Flügel und Aufbauprobleme
Linksaußen Mkhitaryan ging eigentlich nie nach vorne, um den gegnerischen rechten Innenverteidiger zu pressen; dies oblag wie erwähnt Gündogans Entscheidung und Aufgabenbereich. Vereinzelt ging aber Ramos zwischen die beiden Innenverteidiger oder stellte gar entweder den gegnerischen Sechserraum oder den gegnerischen rechten Innenverteidiger zu. In diesen Situationen sprintete situativ Aubameyang mit seiner ungeheuren Dynamik lange Wege nach vorne, um zu pressen. Bender schob hinter ihm in das Loch, Piszczek orientierte sich schon vorsorglich am gegnerischen Linksaußen und Aubameyang konnte gut abgesichert seine Schnelligkeit ausspielen, um sehr weiträumig Druck zu machen.
Besonders bei sehr breiten Innenverteidigerstaffelungen, wo sich bei Hoffenheim auch Baumann situativ in einer tiefen Torwartkette am Aufbau beteiligte, konnte man Aubameyangs vereinzelte Vorstöße beobachten. Es bleibt lediglich die Frage, ob sich dies situativ und unbewusst so ergab, ob es aus Gündogans Leiten entstand, ob sich schlichtweg keine Chance für herausrückende Bewegungen Mkhitaryans ergaben oder ob man bewusst die Physis Aubameyangs damit einbringen wollte.
Trotz einiger langer Befreiungsschläge ins Nirgendwo konnte diese Pressingbewegung aber ein paar Mal umspielt werden. Kamen die Hoffenheimer generell auf die Flügel, hatte der BVB wie üblich eine sehr starke Ballorientierung des zentralen Mittelfelds. Sie isolierten und pressten die TSG dann auf der Seite, Aubameyang und Mkhitaryan unterstützten dies ebenso wie Schmelzer und Piszczek.
Alles in allem dominierten aber überaus viele gebolzte „Aufbau“„versuche“ (ja, das verdient gleich zwei Anführungszeichen sowie diese Betonung beim Aussprechen) das Spielgeschehen und demonstrierten neben dem guten Pressing auf beiden Seiten auch eine gewisse Problematik in den Aufbauspielbewegungen.
Passgenauigkeit 66% – 71%. Beschreibt das Spiel ganz gut #bvbhof
— Tobias Escher (@TobiasEscher) 5. Dezember 2014
Potenziell zeigten die Dortmunder durchaus verbesserte Bewegungen im Aufbauspiel. Langerak hatte ein paar passable Szenen, Hummels ist in die Mannschaft zurückgekehrt und Gündogan konnte sich in seiner flexiblen Achter-Rolle überaus frei bewegen. In einzelnen Situationen fiel er nicht zurück, sondern schob vertikal nach vorne, während sich Ramos etwas zurückfallen ließ oder auswich. Generell war auch Ramos sehr aktiv, überlud auf rechts mit Aubemeyang die Seite, ging etwas tiefer oder wich auf links aus, wodurch Mkhitaryan mehr Dynamik im Hereinrücken erhalten sollte.
Diese Bewegungen waren aber nach wie vor unsauber, unkoordiniert und nur situativ gut eingebunden; zu oft blieb es beim langen Ball und dem Fokus auf das Gegenpressing. Beim Tor wurde aber zum Beispiel flach das mannorientierte Verfolgen der Hoffenheimer Flügel über eine simple, jedoch gut gespielte Kombination mit adäquaten Offensivbewegungen und einer intelligenten Flanke (die sind so rar wie Stellungsfehler Philipp Lahms) ausgespielt.
Sky-Kommentator bei 56:08: „Ramos nimmt das Tempo raus, Mkhitaryan wäre dagewesen!“; das Zitat für diese Saison (Ramos wahlweise mit anderen Namen ersetzbar)
Letztlich waren es aber nicht nur die Dortmunder, die eine solche Diskrepanz zwischen Defensive und Offensive an den Tag legten.
Hoffenheim im 4-4-1-1/4-2-3-1, mit Pressing, Power und Problemen
Die Gäste aus Sinsheim begannen mit Firmino auf der Zehn und Schipplock vorne. Rudy und Volland komplettierten die Offensive, weswegen zuerst eine Raute / ein 4-3-1-2 von mir vermutet wurde, was sich aber nicht bewahrheiten sollte. Gegen den Ball war es meist ein klares 4-4-1-1 oder 4-4-2, in welchem Firmino vorne Schipplock unterstützte.
Rudy und Volland agierten als Flügelstürmer, die sich in der engeren positionsorientierten Mittelfeldkette zuerst nahe an den Sechsern positionierten, häufig aber Mannorientierungen mit den gegnerischen Außenverteidigern übernahmen, besonders wenn die Außenverteidiger aufrückten; dann entstanden aus der eigentlich interessanten 4-4-2-Staffelung mit etwas breiterer Abwehrkette unästhetische und instabile 6-2-2-Staffelungen.
Offensiv ging jedoch sehr wenig bei Hoffenheim. Sie waren zwar überaus pressingaktiv und intensiv in der Arbeit gegen den Ball, zeigten ein paar Mal vereinzelt gute Rechtsüberladungen und Öffnen des Raumes durch sehr breite Positionierungen im Aufbauspiel, doch sie fanden kaum ein Mittel gegen das sehr kompakte und überaus stabile Pressing des BVB, die sich in einzelnen Situationen auch geschickt zurückhielten. Chancen waren darum Mangelware für 1899 und spätestens in der zweiten Halbzeit war man klar unterlegen.
Zweite Halbzeit: Dortmunds Ballbesitzspiel erwacht
Schritt für Schritt – oder besser: Minute für Minute – erwachte Dortmunds Flachpass- und Ballbesitzspiel in der zweiten Halbzeit. Die Offensivbewegungen wurden nun konstanter eingebunden. Ramos‘ leichtes Ausweichen nach links bei Angriffen über diese Seite, um Mkhitaryans Einrücken in den Halbraum zu ermöglichen, funktionierte ebenso wie seine Läufe nach rechts, wo er dann mit Aubameyang überlud, sich für Schnittstellenpässe anbot und Gündogan als Ablagestation diente.
Generell waren es vorrangig Mkhitaryan und der überragende Gündogan, die in der zweiten Halbzeit durch die bessere Einbindung und Hoffenheims abnehmende Kompaktheit wie Intensität fast nach Belieben durch die Räume marschieren konnten. Besonders Gündogans Positionierungen im Achter- und Zehnerraum sorgten für Offensivpräsenz der Schwarzgelben. Gänzlich asymmetrische 4-3-3-Staffelungen entstanden gegen den Ball in dieser Phase vereinzelt ebenfalls; Gündogan – Ramos – Aubameyang bildeten dann ein verschobenes Trio vor Mkhitaryan – Kehl – Bender.
Von Hoffenheim kam nur sehr wenig. Sie stellten in der zweiten Halbzeit auf ein 4-3-1-2/4-1-3-2 um, aber weder die formative Umstellung noch die späteren personellen Wechsel (Elyounoussi kam für die rechte Acht, Volland spielte natürlich mit Modeste als Zweiter Mittelstürmer, Firmino agierte auf der Zehn, Polanski blieb auf der Sechs und Salihovic spielte als linker Halbspieler) sorgten für eine wirkliche Veränderung der Spieldynamik.
Zu jener Zeit war die Organisation Hoffenheims in den gruppentaktischen Abläufen und in mannschaftsstrategischer Hinsicht (Kompaktheit und Umschaltverhalten) weitestgehend verloren gegangen. Dortmunds Offensivbewegungen bespielten das und führten letztlich zum Sieg.
Fazit
Der BVB schießt sich aus der Krise! Fast. So hätte ich das Fazit begonnen, wenn sie ihre Chancen genutzt und ihre guten Angriffe zu Ende gespielt hätten. Letztlich war es ein knapper, aber überaus verdienter Sieg, der in dieser Saison aber schon so häufig nicht gelang. Hoffenheim enttäuschte im Aufbau- und Offensivspiel nahezu komplett, kam gegen Dortmunds gutes bis sehr gutes Pressing kaum zu Chancen, während sie selbst insbesondere in Hälfte zwei zu viele gute Situationen zuließen und von Glück reden können, nicht höher verloren zu haben. Gündogan als Einmannarmee im Gegenpressing und im Kombinationsspiel wirkte phasenweise wahre Wunder.
39 Kommentare Alle anzeigen
knuddel 7. Dezember 2014 um 16:55
nochmal was anderes: ich hatte den eindruck dass hoffenheim v.a.taktisch relativ schwach eingestellt war. v.a. in der zweiten halbzeit haben sie mit einer faszinierenden sturheit immer wieder durchs zentrum gespielt und sind dort immer wieder am bvb pressing gescheitert und haben sich dadurch immer wieder gefährliche konter eingefangen. die tsg hat also genau das gemacht was die anderen teams in dieser saison gegen den bvb vermieden haben. täuscht mich der eindruck?
LM1895 7. Dezember 2014 um 08:53
Gündogan, die Einmannarmee im Kombinationsspiel…irgendwie widersprüchlich und trotzdem ganz schön cool 😉
Schorsch 6. Dezember 2014 um 16:52
Nicht unbedingt genau in dieser Weise, zumindest aber ansatzweise so habe ich den BVB erwartet. Die Besetzung des Mittelfeldes mit Kehl, Bender und Gündogan konnte nicht überraschen. Klopp blieb auch nicht viel anderes übrig in der aktuellen Situation. Er musste defensive Stabilität erreichen und gleichzeitig die Qualität des Aufbauspiels verbessern. Viel Trainingseinheiten hat er momentan nicht zur Verfügung. So widersprüchlich es sich vielleicht anhört, aber auch das ‚Gebolze‘ gehörte dazu und war mMn durchaus beabsichtigt. Oberste Maxime schien mir zunächst zu sein, einen Rückstand unbedingt zu vermeiden. Der BVB hat in dieser Saison zu genüge unter Beweis gestellt, dass er bislang nicht in der Lage ist, einen Rückstand zu drehen. Damit nicht noch einmal so etwas wie in Frankfurt passiert, hat Klopp höchstwahrscheinlich angewiesen kein Risiko einzugehen und im Zweifelsfall den Ball halt nach vorne zu ‚bolzen‘. Das würden 9 von 10 Trainern so ähnlich tun. Die defensive Stabilität hat auch dazu geführt (in Verbindung mit dem Führungstreffer), dass das Team im Verlaufe des Spiels im Spielaufbau immer mehr an den BVB früherer Tage erinnerte. In der zweiten Hälfte konnte man immer deutlicher sehen, wie sehr ein Gündogan (der langsam wieder in Form zu kommen scheint) dem Spiel des BVB gut tut.
Nicht vergessen sollte man dabei Hummels. Er war nicht fehlerfrei, aber seine Antizipationen haben manche Hoffenheimer Chance im Ansatz unterbunden. Auch seine Zweikampfwerte dürften zu den besten auf BVB-Seite gehört haben. Auch schien mir Subotic an seiner Seite sicherer zu sein. Ebenfalls eine ‚Bank‘ war gestern wieder einmal Kehl. Der eigentlich schon hätte aufhören sollen.
Enbe 6. Dezember 2014 um 14:57
Mkhitaryans hätte bei Fußball Manager 0 Punkte bei „Entscheidungen“. Das ist sein größtes und eigtl auch einziges Problem.
RM 6. Dezember 2014 um 18:18
Das sehe ich z.B. komplett anders.
Markus 6. Dezember 2014 um 21:03
Kannst du das vielleicht mal etwas weiter ausführen? Ich habe nach euren letzten Analysen und Tweets auch den Eindruck, der arme Mann wird einfach oft allein bzw. im Stich gelassen – und sieht dann eben in seinen Aktionen entsprechend unglücklich aus.
MR 6. Dezember 2014 um 21:28
Das ist einer der Hauptfaktoren. Dazu kommt seine Spielweise, die eben sehr konstruktiv und kombinativ angelegt ist. Er versucht halt immer eine dynamische, effektive Aktion zu starten. Wenn alle anderen rumgammeln, ist das schwierig. Siehe auch Valdivia-Text (Adventskalendertürchen 4). Dass er sehr viel (zu viel) Verantwortung für das Offensivspiel hat, kommt dann dazu, sodass er tatsächlich zumindest in manchen Phasen einfache, effektive Pässe auslässt, um was noch wirkungsvolleres machen. Das ist aber keine Schwäche, die er grundsätzlich hat, sondern ist eben eine negative Wechselwirkung aus Dortmunder Spielweise, seiner Einbindung und der psychologischen Situation. Und vor allem: Das wäre richtig gut, wenn die Mannschaft besser wäre.
Dazu kommt, dass seine positiven Aktionen unter- und seine negativen überbewertet wurden durch die Art der Aktionen (wieder siehe Valdivia). Leute rasten ja immer aus, wenn mal einer nen Pass genau dem Gegner mit Pech in den gegnerischen Fuß spielt (selbst wenn Gegenpressing-Zugriff gegeben ist), während irgendwelche Katastrophenpässe, die der gegnerische Torwart im Schlaf fängt (und dann einen kontrollierten Angriff starten kann) ignoriert werden. Oder wenn Spieler unter Druck ganz schnell nen Ball verlieren wird das rezipiert als „okay, war schwer, passiert“, wenn man die Drucksituation auflöst, noch zwei ausdribbelt und dann in einer viel weniger schlimmen Situation den Ball wegen fehlender Unterstützung verliert, dann sind die Leute so „der hält zu lange den Ball!“. Das ist einfach Quatsch.
ReepRatio 7. Dezember 2014 um 14:41
„Dazu kommt, dass seine positiven Aktionen unter- und seine negativen überbewertet wurden“ = 100% Zustimmung.
Zudem wird – Ausnahmen bestätigen die Regel – nicht gewürdigt, was er für das Defensivspiel leistet, da die meisten Sofa-Experten einen offensiven Mittelfeldspieler nur an Offensivaktionen messen; im schlimmsten Falle also nur an Toren und Assists.
Die Zeiten, in denen das legitim war, sind aber über 10 Jahre her. Ohne Klopp oder Mkhitaryan selbst zu befragen, mit welchen konkreten Aufgaben er für ein bestimmtes Spiel beauftragt wurde, kann kein Externer beurteilen, wie gut oder schlecht er selbige umgesetzt hat.
Es stünde auch den Spielverlagerungsautoren gut zu Gesicht, mit Behauptungen viel vorsichtiger zu sein: „Linksaußen Mkhitaryan ging eigentlich nie nach vorne, um den gegnerischen rechten Innenverteidiger zu pressen; dies oblag wie erwähnt Gündogans Entscheidung und Aufgabenbereich.“ ist so eine typische Konstruktion: Der erste Teil ist korrekt, da er nur beschreibt, der zweite ist keine Beschreibung mehr, sondern eine Behauptung ohne Beweis = Spekulation.
RM 7. Dezember 2014 um 15:19
Wieso sollte der zweite keine Beschreibung mehr sein? Gündogan ging manchmal nach vorne, manchmal hielt er sich zurück. Er entschied also, wann er das tun sollte, weil kein wirkliches Muster darin vorhanden war, außer, er dachte, er könne jetzt damit Druck erzeugen oder andere taktische Vorteile generieren. Außerdem sind wir ein Blog, keine wissenschaftliche Studie; müssen ja auch über etwas schreiben. Ich schreibe über Dinge, wo ich überzeugt bin, dass ich sie so beobachten konnte und das trifft hier zu.
tdr 7. Dezember 2014 um 21:06
Was’n das für ein Quatsch?
Koom 8. Dezember 2014 um 09:43
Goldene Beobachter-Faustregel:
Wenn ein Spieler wiederholt und konstant in Szenen kommt, wo er den finalen Paß, das finale Dribbling oder den finalen Torschuss setzen kann, dann machen er und seine Kollegen ziemlich viel richtig. Das es dann vielleicht nicht zu dem Abschluss der Szene kommt, hat dann verschiedene Gründe. Es gibt halt auch Glück und Pech.
Wenn Mchitaryan einfach so weitermacht, hat er am Saisonende vermutlich locker 20 Scorerpunkte auf dem Konto.
nougat 6. Dezember 2014 um 14:56
„Beim Tor wurde aber zum Beispiel flach das mannorientierte Verfolgen der Hoffenheimer Flügel über eine simple, jedoch gut gespielte Kombination mit adäquaten Offensivbewegungen und einer intelligenten Flanke (die sind so rar wie Stellungsfehler Philipp Lahms) ausgespielt.“
Stilblüten pflasterterten seinen Weg, oder watt !? Was hat das Stellungsspiel Lahms mit einer schwarzgelben Flanke zu tun ? Die Logik des zitierten Satzes erschließt sich einem kaum. Was soll denn jetzt überhaupt erklärt werden ?
Enbe 6. Dezember 2014 um 15:01
Metaphorisch für die Häufigkeit der intelligenten Flanken Dortmunds. Kein Vergleich.
RM 6. Dezember 2014 um 18:19
Erklärt sollte werden, dass a) man mehr flach hätte spielen sollen in HZ1, b) Flanken eigentlich immer doof sind, außer in diesem Fall und c) gute Flanken so selten sind wie Stellungsfehler von Philipp Lahm.
nougat 7. Dezember 2014 um 00:06
Hätte man in in der 1. Hz überhaupt nicht geflankt, wäre das Tor nicht gefallen. Flanken sind zunächst einmal ein technisches und auch taktisches Mittel im Fußball. Warum sollen Flanken per se doof sein, wenn sie doch situationsabhängig gewählt werden müssen und von der Genauigkeit abhängen ? Der Vergleich mit Lahm hinkt im übrigen, denn wenn auch Lahm selten flankt und sein Stellungsspiel häufig tadellos ist, kann schlechtes Stellungsspiel weitaus größere Folgen zeitigen als relativ sinnfreies Reingeballere in den 16er, wie man spätestens seit der EM 2012 weiß… Im übrigen ist Lahm nicht Spieler des BvB, insofern ist der Vergleich zudem noch völlig unpassend und gewisserweise herabwürdigend.
RM 7. Dezember 2014 um 00:35
Flanken sind doof, weil sie im Normalfall sehr ineffizient und in der Theorie meist suboptimal sind. Die Genauigkeit ist selbst für Weltklassefußballer selten in einem ausreichend hohen Niveau zu erreichen und sogar wenn sie gut kommt, ist es fast immer schwer sie zu verwerten. Ergo sind Flanken eigentlich nicht gut, aber können sich in raren Einzelsituationen positiv auswirken; wie es bei diesem Tor war. Und das Tor wäre in vielen anderen identischen Situationen nicht gefallen, weil eben die Flanke nicht angekommen wäre; ein flacher Aufbau generell und intelligente flache Rückraumpässe z.B. wären in der Mehrzahl der Spiele die bessere Wahl.
Die Lahm-Anmerkung soll herabwürdigend sein? Für wen denn? Das war ein Scherz, weil Lahm dafür bekannt ist, dass er keine Stellungsfehler macht und Flanken dafür bekannt sein sollten, dass sie ineffizient sind. Ich hätte da auch Busquets oder Modric statt Lahm nehmen können.
Winterschmied 7. Dezember 2014 um 01:05
Ich meine mich zu erinnern, dass es hier auch einmal ein Flanken-Special gab. Oder zumindest eines verlinkt wurde – kann auch über facebook gelaufen sein. Da ging es auch um die Ineffektivität von Flanken.
Es ist ja bei Dortmund recht auffällig, dass in letzter Zeit einiges an Flanken gespielt wird (z.B. Schmelzer); sind sich die Akteure der Ineffizienz nicht bewusst oder hängt das auch mit den oftmals fehlenden Strukturen im Dortmunder Angriffsspiel?
Gerade die Pässe in den Rückraum vermisse ich – das war in den Meisterjahren ein sehr beliebtes Mittel. Fehlt da momentan einfach die passende Einbindung oder sind das auch (psychologisch begründbare) Probleme in der Entscheidungsfindung?
RM 7. Dezember 2014 um 01:28
Crossing in Soccer has a Strong Negative Impact on Scoring: Evidence from the English Premier League the German Bundesliga and the World Cup 2014
Jan Vecer
Frankfurt School of Finance & Management Gemeinnützige GmbH
September 30, 2014
1) http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=2225728
2) http://www.nessis.org/nessis13/vecer.pdf
„However, my sense is that the data shows – and in a few years’ time we’ll probably have a much greater understanding of this – is that crosses are not an efficient way to score goals. It’s therefore not an effective strategy and I’m sure this will become clearer as we understand the data better.“ – Simon Kuper
„Crosses Are Bad“
(…)
„Headed Shots Are Bad“
http://statsbomb.com/2013/07/things-we-think-we-know-about-football-july-2013/
There is a weak positive relationship between success (measured in points per game) and the proportion of cross-assisted shots that aren’t headers. (Here assist is taken in the strict sense and not in the sense of conversion defined above.) The correlation coefficient for the attached graphic is 0.43, which drops to 0.32 when Manchester City, the ultimate low-crossing team, are removed. Interestingly, this relationship doesn’t exist in the Bundesliga and Ligue 1.
(…)
Success and reliance on crosses are inversely related: the higher proportion of a team’s shots come from crosses, the lower points-per-game. The strength of this relationship is similar to the previous, and, once again the effect is not found in Germany or France.
http://statsbomb.com/2014/10/how-low-can-you-go-assorted-thoughts-about-crosses/#sthash.m9aowIko.dpuf
Weil’s eventuell missverständlich klingt: Je mehr Flanken zum Erzeugen von Abschlüssen, desto schlechter ist das Team nach Punkten in England und je größer der Anteil von flachen Hereingaben an den Flanken, desto erfolgreicher ist das Team; keine signifikante Korrelation in irgendwelche Richtung für Ligue 1 und Bundesliga in beiden Metriken. Auch keine positive Korrelation von vielen flachen Flanken und Erfolgsrate, wie es ein User mal fälschlicherweise interpretierte und mich dann als Manipulator oder ähnliches beleidigte (paar Wochen her).
Anmerkung von mir noch: Wenn ich über Flanken schimpfe, meine ich damit nicht diagonale Hereingaben von der Seite in den Strafraum, ich meine keine scharfen flachen Hereingaben von der Seite und ich meine keine Pässe in den Rückraum; das sind durchaus gute Sachen. Ich meine wirklich hohe Bälle von nahe der Grund- und Auslinie beziehungsweise der Flügelzone generell (je näher am Halbraum, je diagonaler der Winkel und je flacher der Pass, umso akzeptabler, obgleich natürlich situationsabhängig).
Andy 6. Dezember 2014 um 13:32
Also ich muss sagen, dass mich das Spiel in vielen Aspekten an die Dortmunder Mannschaft der vergangenen Jahre erinnerte. Nicht nur wegen den Defensivspielern sondern auch die Art wie gespielt wurde. Die langen „gebolzten“ Bälle schienen für mich dabei auch als Mittel gezielt genutzt, da dadurch das vermeintliche Problem des Gegenpressings der letzen Spiele umgangen wurde. Die Bälle wurden dadurch in den gefährlichen Räumen gewonnen oder direkt in die gefährlichen Räume gespielt ( siehe Gegenpressing von Pischu zum Ballgewinn und pass auf Auba vorm Tor). Außerdem hatte man immer das Gefühl, dass Dortmund den Ball im Mittelfeld oder in der letzen Linie abfangen kann. Besonders die Steigerung von Subotic möchte ich hier hervorheben der in diesem Spiel einige Male gut heraus gekommen ist. Dies ist auch der Grund warum ich ihn langzeitig vor Sokratis sehe, auch wenn dieser der stärkere Verteidiger ist. Er ist einfach brutal stark im Antizipieren und Rausrücken und diese Fähigkeit ist so fundamental für das Dortmunder Spiel ist. Über Miki wurde alles in den Kommentaren drunter gesagt, einfach grausam was er am 16 spielt. Jeder Konter findet seine Endstation bei ihm. Ramos erinnerte mich durch die Bolzen > Gegenpressing Strategie an Lewan auch wenn dieser im Bälle halten nochmal zwei Klassen besser ist. Hoffentlich steigert sich Ramos in der Hinsicht noch dann sehe ich ihn auf Dauer vor Auba und Immobile im Sturm. Gündogan hat mich ebenfalls positiv überrascht, man merkte auch das das bei ihm physisch bedingt war. Unter uns Freunden haben wir ihn die letzen Wochen immer Speckplautze genannt, weil er einfach Dick aussah. Das sah gestern schon viel besser aus als ob er locker 5-10Kilo verloren hätte.
Bin mal auf eure Rückmeldung gespannt zu meinen Eindrücken.
Bis dahin lg Andy
Peda 6. Dezember 2014 um 13:29
@Rene: ich habe mir die Mühe gemacht eine Grafik zu erstellen, mit welcher sich die Formulierung der Aufbauprobleme pointierter gestalten ließe. 😉
Zum Spiel: Tormannwechsel, Systemwechsel, Abwehr umgestellt (bzw. endlich wieder einmal in annähernder Bestbesetzung), Spielweise angepasst und damit den ersten Schritt aus der Krise gemacht. Das sieht für mich aus der Ferne aus, als hätte man den „Abstiegskampf angenommen“. Mit einer Serie bis Weihnachten könnte das Thema dann auch schon wieder Geschichte sein (Ersten, Zweiten, Achten und Letzten trennen jeweils sieben Punkte).
Et in Arcadia ego 6. Dezember 2014 um 12:10
Eine Erwähnung wert ist noch die Tatsache, dass zum ersten Mal seit Ewigkeiten die eingespielte Viererkette Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelle auf dem Platz stand. Man hatte stark das Gefühl, dass insbesonder Subotic dadurch Sicherheit gewonnen hat. Der im Adventskalender angesprochene Schmelzer auch mit einer starken Partie, klugen Läufen und sehr guter Verteidigung gegen Volland.
Zu Firminho gibt es ja die These, dass er kalte Temperaturen überhaupt nicht mag. Gestern war von Spielfreude bei ihm auch wenig zu sehen. Ist diese „Wetterfühligkeit“ großer Käse, oder kann man diese Statements ernst nehmen?
HW 6. Dezember 2014 um 13:00
Hab gerade gelesen, dass diese Viererkette seit 72 Spielen nicht mehr Teil der Startformation war. Das als eingespielt zu bezeichnen ist schon gewagt, aber wenn es funktioniert.
Isco 6. Dezember 2014 um 13:21
72 Spiele heißt seit dem CL Finale wenn ich mich nicht irre 😛
Et in Arcadia ego 6. Dezember 2014 um 13:22
@HW: Da mein erster Satz sonst einen inhärenten Widerspruch hätte, war das Adjektiv „eingespielt“ nicht auf seinen semantischen Gehalt des „jüngst miteinander gespielt Habens“ zu reduzieren. Gemeint ist, dass sich die 4 Jungs seit Jahren kennen und über mehrere Saison zusammen gekickt haben und daher das Verhalten des anderen gut einschätzen können. Denke die brauchen wenige Trainingseinheiten für eine grundsätzlich funktionierende Abstimmung, da sie bestimmt schon 100 Spiele in der Form zusammen absolviert haben.
HW 6. Dezember 2014 um 14:11
Ich wollte nur mal verdeutlichen, wie lange die nicht mehr zusammen gespielt hatten.
Koom 6. Dezember 2014 um 14:42
Die harmonieren von ihrer Art jeweils gut:
Pisczek – fleissig, gern auch offensiv unterwegs
Subotic – konservativer, eher rein defensiver IV
Hummels – offensiver Innenverteidiger
Schmelzer – defensiver Aussenverteidiger, laufstark, absichernd.
Hummels ist durch Schmelzer und Subotic immer gut abgesichert, falls es ihn mal wieder überkommt. Schmelzer lässt auf seiner Seite generell wenig anbrennen, Pisczeks wenige Lücken nach hinten deckt Subotic ab.
LVG 6. Dezember 2014 um 10:45
Auf der PK nach dem Spiel sagt Klopp zum Bereich Pressing bei Gündogan und Auba auch noch das es teilweise bewusst so gesteuert war und das offensiv ein 4-1-4-1 gespielt werden sollte mit hohem Gündogan
Isco 6. Dezember 2014 um 10:08
Was ist eigentlich mit Mkhitaryan los? Er macht jedes Spiel so vieles richtig bis dann plötzlich der Strafraum in Sichtweite ist.
Ich weiß nicht wie er es macht, aber in den letzten Wochen schafft er es irgendwie in Situationen, in denen es zwei Möglichkeiten gibt zu 90% die falsche zu wählen; sollte er den letzten Pass versuchen geht er stattdessen ins Dribbling und anders herum. Sucht er den Abschluss ist sicher ein Mitspieler viel besser positioniert gewesen, spielt er den Pass ist sicher schon ein gegnerisches Bein dazwischen.
Mich macht das traurig jedes Spiel sein Potenzial zu sehen, aber andererseits auch, dass er es in keinster Weise konstant einbringen kann. Ist das „nur“ ein mentales Problem? Ich weiß es nicht..
Der Strafraum ist Mkhitaryans Kryptonit (Kryphtonyth?)
blub 6. Dezember 2014 um 11:06
Ich hab gestern nur die letzte halbe Stunde gesehen und da hat er in fast allen belangen echt gut ausgesehen. er hat den undankabren linksschuss aus schlechter position versemmelt und so nen komischen 16m-schuss, aber ansonsten halt echt gut.
Ich würde ihn nciht am scoring messen wenns nicht läuft. der ist so einfach geil genug. Es ist ja eben auch nicht so das er strategisch gute gelegenheiten großflächig verballert obwohl ern nix trifft, er nimmt Chancen wenn er sie bekommt und nehmen muss.
Der letzte über den das in Dortmund gesagt wurde war btw Lewandowski, nicht vergessen.
Isco 6. Dezember 2014 um 12:25
Ich will ihn ja auch gar nicht an Scorerpunkten messen, obwohl natürlich 0 in 14 Spielen vielleicht doch schon bedenklich sein können.
Vielleicht ist es zum Teil auch Einbildung, aber ich finde seine Entscheidungsfindung seit einiger Zeit einfach schrecklich.
Jan 6. Dezember 2014 um 09:07
Ich denke, dass das Herausrücken von Aubameyang so geplant war. Denn durch das Zurückfallen von Gündogan und das verschieben von bender ergab sich mMn ein 4-4-2 mit der Mittelfeldreihe Micki – Gündogan – Kehl – Bender. Und hat hoffenheim den Ball dann auf die eigene rechte Seite gespielt ist Gündogan vorgerückt und Aubameyang hat die Viererreihe außen wieder ergänzt.
Das Gündogan anstelle von micki gepresst hat, könnte daran liegen, dass Beck evtl etwas offensiver stand als Kim.
Auch interessant: als in der zweiten Halbzeit Aubameyang und Micki kurzzeitig die Flügel getauscht hatten, hat Gisdol direkt Rudy aufgefordert mit Volland die Seite zu tauschen.
Einar der Axtschwinger 6. Dezember 2014 um 00:50
Ich kann mir schon vorstellen, dass der „gebolzte“ Aufbau bis zu einem gewissen Grad Absicht war. In vielen Situationen sah es so aus, als hätte man absichtlich in die Schnittstellen (vor allem zwischen Bikakcic und Kim gebolzt). Einerseits wollte man so Hoffenheims Pressing und hohes Aufrücken verhindern und andererseits ist es wohl auch der Dortmunder Unsicherheit geschuldet. Wie viele Fehler haben sie in den letzten Wochen gemacht, weil sie versucht haben, klar flach über die sechs aufzubauen….
Flo 6. Dezember 2014 um 01:45
Ich dachte in der ersten Halbzeit auch, dass das Gebolze Absicht war. Jürgen war es leid, das Gegenpressing immer nur (wenn überhaupt) am Flügel anbringen zu können, da hat er seine Mannschaft die Bälle eben selbst ins Zentrum schießen lassen, um dann die gerade verloren gegangenen Bälle gegenzupressen. Abgesehen davon, dass dadurch auch die Gefahr von gefährlichen Fehlpässen und anderen Fehlern verringert wurde.
Mein erster Beitrag hier übrigens, hallo Welt!
HW 6. Dezember 2014 um 11:48
Klopp bereitet sich mit Kick and Rush auf die Premier League vor, sollten die Sportblätter nächste Woche titeln! just kidding
fluxkompensator 6. Dezember 2014 um 12:07
back to the roots – möchte man sagen! oder vielleicht auch: mut zu hässlichkeit! lange bälle mit gegenpressing-fokus – irgendwie gefällt das dann trotzdem.
Henning 6. Dezember 2014 um 00:26
Man was bin ich froh dass der Gündogan langsam wieder zur alten Stärke findet. Endlich wurden mal wieder Bälle durchs Zentrum gespielt, und Gündogan war dann im Gegensatz zu Kagawa etc in den letzten Spielen in der Lage den Ball nicht nur anzunehmen, sondern sich auch Richtung Tor zu drehen.
Jetzt muss nurnoch beim Mikhi irgendwann der Knoten platzen, dann kanns weiter gehen.
Beeindruckend finde ich übrigens wie viel besser sich Auba mit der Zeit gegen den Ball verhält, das hätte ich ihm letzte Saison nicht zugetraut.
tschookki 6. Dezember 2014 um 01:59
Ich frage mich langsam aber sicher ob Micky diesen Knoten überhaupt besitzt. Er wirkte auf mich im letzten Drittel fast schon wie ein Störfaktor in den letzten Spielen und heute besonders, da es bei den anderen Offensivspielern ganz gut lief. Ich kann nicht verstehen, weshalb man ihm kein Pause gibt. Er spielt jedes Spiel wenn er nicht völlig verletzt ist. Ich habe mir heute ja mal kurz Gedanken darüber gemacht, was gemein hin als “Kreativität” bezeichnet wird. Für mich fängt Kreativität im Offensivspiel da an wo auf antrainierte Spielzüge/-situationen nicht mehr zurückgegriffen werden kann. Also ab einem bestimmten Moment muss man auf Grund der momentanen Konstellation auf dem Platz intuitiv entscheiden. Bis zu diesem Moment sieht es bei Micky immer sehr gut aus aber dann ist der Ofen jedes mal aus. Das war letzte Saison nicht so gravierend aber momentan ist es extrem. Ich denke er lässt der Kreativität durch zu viele Gedanken keinen Raum. Das ist ein psychologische Problem, bei dem er Hilfe benötigt. Ich weiß nicht ob er die bekommt – ich bezweifle es aber.
Mich würde ja mal interessieren was die Experten hier von der Idee halten Micky auf die 6 zu stellen. Also ihn das spielen zu lassen was Bender bei uns spielt. Es wäre auch wirklich interessant Micky z. B. unter einem Trainer wie Guardiola zu sehen. Denke der Analytiker Micky würde sich mit einer solchen Spielphilo besser anfreunden können, denn Guardiolas Spiel reduziert meiner Meinung nach die Momente, in denen man völlig intuitiv handeln muss weitaus stärker als Klopps Spiel.
ToRe 6. Dezember 2014 um 21:52
Das Kick & Rush & Gegenpressing wirkte auf mich ziemlich absichtlich.
Die Idee mit Mkhitaryan auf der 6 geht mir auch nicht aus dem Kopf. Physis, Können und auch das gewisse Charisma hat er dafür eigentlich. So jemand wie Guardiola hätte ihn wahrscheinlich schon zum „Double“ von Alonso oder Schweinsteiger umgeschult. In dieser Hinsicht war es gestern hoffentlich auch für ihn individuell ein erster kleiner Schritt aus der Sackgasse.
Und wie erleichternd: endlich eine pfiffige Abkehr von der bisherigen festgefahrenen Taktik. Jürgen Klopp (bzw. Klopp & Co. oder das System Klopp) braucht da, zumindest aus der Außenperspektive, erstaunlich lange. Ich war schon drauf und dran einen zumindest vorübergehenden Stellenwechsel zwischen Klopp und Buvac vorzuschlagen (wie Buvac die brenzlige Situation beim CL-Spiel in Neapel stabilisierte, hatte mich damals schwer beeindruckt).
GutenTag 6. Dezember 2014 um 21:52
Hat sich schon mal jemand vorgestellt, wie es damals bei Gündogan gelaufen wäre, wenn er nicht zum richtigen Zeitpunkt seine Auszeit bekommen hätte? Hätte er sich zu 100% genauso entwickelt? Und auch im gleichen Tempo?
Ich stelle mal die These auf, dass Micki auch einfach mal etwas runterkommen muss von seiner „Stammplatzverantwortung“. Micki macht sich leider zu oft einen Kopf bei problematischen Situationen. Und diese Krisensituation hat ja augenscheinlich Einfluss auf jeden unserer Spieler. Entwicklungen laufen nicht immer gleich ab und manchmal benötigt es einen Schritt zurück(siehe Gündogan) um zwei Schritte vorwärts(siehe Gündogan:) zu kommen.
Wenn Micki seine Kräfte mal etwas einteilen und seinen Akku(physisch UND psychisch) auch mal wieder etwas aufladen kann, dann wird er den lang erhofften Sprung machen und auf dem GANZEN FELD seine Klasse unter Beweis stellen.
Vielleicht hätte Gündogan damals, ohne diesen perfekt getimten Aufbau, nie so eine Entwicklung genommen? Wer weiß?