Türchen 23: Florian Neuhaus

Innerhalb von zwei Jahren ist Florian Neuhaus vom Zweitligaspieler zum Nationalspieler geworden. So wie seine Karriere zuletzt steil nach oben ging, ist auch seine Spielweise sehr direkt und vertikal. Der Gladbacher Mittelfeldspieler verkörpert, was manche als „vertikales Tiqi-taca“ bezeichnen: ein technisch versiertes, flaches Ballbesitzspiel, in dem man aber sehr direkt Richtung Torerfolg spielt und weniger Seiten wechselt und den Gegner bewegt.

Türchen 20: Clint Dempsey

Für eine Nation, die in der Selbsterzählung der eigenen Geschichte das Eingehen von Risiko preist, bleiben die USA in ihrer fußballerischen Story weitgehen hinter eben jenem abenteuerbereiten Geist zurück. Aber ab und zu taucht dann doch ein Sonderfall auf, der die Wahrnehmung amerikanischer Fußballer nicht nur im Ausland, sondern auch innerhalb des eigenen Landes infragestellt.

Türchen 19: Ousmane Dembélé

Eins der größten Talente der aktuellen Fußballergeneration ist ohne Frage Ousmane Dembélé. Bereits als 19-Jähriger erzielte er für den BVB 2 Tore und 6 Vorlagen in nur einer Champions-League-Saison und 19 Scorerpunkte in selbiger Bundesliga-Saison. Hier soll es aber nicht um seine 130-Millionen-Ablöse gehen, um seine Entwicklung, seine Rolle beim FC Barcelona oder seine Geschichten neben dem Platz, sondern nur darum, was ihn als Spieler besonders macht.

Türchen 17: Renato Sanches

In den K.o.-Spielen der UEFA Champions League Saison 2015 / 2016 und der EURO 2016 spielte sich der damals achtzehn Jahre alte Renato Sanches ins internationale Rampenlicht. Der junge Portugiese bestach bereits in diesem Alter in seiner Rolle als Linebreaker, auch wenn er im Hinblick auf strategische Weitsicht und Risikomanagement noch nicht mit den großen Mittelfeldakteuren dieser Zeit mithalten konnte.

Türchen 16: Javier Pastore

Der klassische Risikospieler des Fußballs ist wohl der Zehner; der klassische Zehner, der lange Zeit als ausgestorben galt und es immer noch ein bisschen ist, eben weil er so viele Risiken mit sich bringt. Allerdings auch, weil er schon immer rar war, weil man so eine Rolle nur mit außergewöhnlichen Fähigkeiten spielen kann, man eigentlich besser sein muss als alle anderen auf dem Feld. Und wenn man besser ist als alle anderen auf dem Feld, dann will man eigentlich auf höherem Niveau spielen und dort kann man dann vielleicht nicht mehr der klassische Zehner sein, sondern muss seine Spielweise anpassen.

Türchen 15: Klaus Augenthaler

Für einen Weltmeister-Abwehrchef ist Klaus Augenthaler in Deutschlands kollektivem Fußballgedächtnis insgesamt überraschend wenig präsent. Manchmal scheint er fast als Trainer stärker in Erinnerung geblieben zu sein als aus seiner Spielerkarriere. Der langjährige Libero war zuverlässiger Dauerbrenner, aber stilistisch viel auffälliger. Jenseits seines Markenzeichens, des spektakulären Distanzschusses, galt das für seine komplette Spielweise.