Über Next Generation

Wir rebooten Spielverlagerung. Unter der "Next Generation" veröffentlichen unsere neuen Autoren, Analysten und Trainer ihren Output. Einige von ihnen haben bereits Erfahrungen gesammelt, andere machen ihre ersten Schritte beim Erstellen von Artikeln. Nicht alle Beiträge werden schon ausgereift sein, aber zur Weiterentwicklung ihrer Verfasser finden wir es sehr wichtig, dass auch sie öffentlich verfügbar sind, um den Austausch und die Diskussion zu ermöglichen, die die Autoren weiterbringen. Daher möchten wir dafür werben, die Texte der "Next Generation" als Entwicklungsprojekt zu verstehen und am Prozessgedanken zu messen. Einige Artikel sind bereits auf dem Level, auf der Startseite von Spielverlagerung erscheinen zu können. Eine Übersicht sämtlicher Artikel der "Next Generation" findet sich hier.


Anpassungsfähige Dortmunder unterliegen katalanischer Effizienz – FN

In einem umkämpften Spiel von zwei sehr unterschiedlichen Halbzeiten setzte sich Barcelona am Ende knapp mit 3:2 gegen sich teuer verkaufende Dortmunder durch. Zunächst gelang es Barca im ersten Durchgang regelmäßig mit Hilfe von geschickten Rotationen das Dortmunder Angriffspressing zu überspielen und durch ein starkes Gegenpressing eine Feldüberlegenheit zu erlangen, bevor das Momentum in Halbzeit zwei nach einigen taktische Kniffen Sahins wechselte.

Türchen 17: Brentfords Anstöße – SZ

So wie im 19. Jahrhundert im Zuge der Erkundung und Kartografierung der Erdteile die verbliebenen weißen Flecken auf den Landkarten weitestgehend beseitigt wurden, so werden im 21. Jahrhundert zunehmend die letzten weißen Flecken auf der taktischen Landkarte beseitigt. War der Einwurf bis vor kurzem noch im Wesentlichen taktische terra incognita, also ein Teil des Spiels, der taktisch praktisch vollständig vernachlässigt wurde, hat er spätestens seit Thomas Grønnemark zunehmend Anerkennung als taktisch relevante Spielsituation per se gefunden. Auf der Suche nach weiteren noch unzureichend erschlossenen Bereichen des Spiels, sind taktische Entdecker nun auf ein Neues zu erkunden und zu vermessendes Gebiet gestoßen: den Anstoß – die Antarktis der Taktik. An ihrer Spitze: Keith Andrews, Thomas Frank und der FC Brentford.

Türchen 16: Wie der FC Girona durch sein Dribbelspiel seinen Offensivspiel aufwertet 

Der FC Girona hat in der vergangenen Saison für Aufsehen gesorgt. Mit mutigem und kreativem Offensivfußball gelang dem Team der überraschende Einzug in die Champions League. Während häufig das kleinräumige Kombinationsspiel, die Überladungen auf der Ballseite und die positionelle Fluidität lobend Erwähnung fanden, wurde ein weiteres zentrales Element bisher kaum beleuchtet: der untypische Dribbelfokus im Spielaufbau. 

Türchen Nummer 15: Magdeburg Christian Tietz und die Torwartkette – VR

Wie alles begann

Der 1. FC Magdeburg hat sich unter Christian Tietz mittlerweile zu einem Zweitliga-Club etabliert. Zuvor gab es nur einen Aufstieg in die zweite Liga, gefolgt von einem direkten Wiederabstieg. Aktuell spielen die Magdeburger schon in der dritten Saison in der zweiten Fußball-Bundesliga. In der Saison 20/21 kam Christian Tietz zu den Blau-Weißen, nachdem er vorher den Hamburger SV trainiert hatte. Tietz wurde in der Saison 2017/18 für die letzten acht Spiele von der zweiten Mannschaft zum Cheftrainer befördert, um den Abstieg zu verhindern. Leider konnte der 53-Jährige das nicht mehr verhindern. Doch er hat der Mannschaft eine neue taktische Identität verpasst. So hat der HSV nach zuvor dreizehn sieglosen Spielen an den letzten acht Spieltagen vier Siege geholt. Tietz setzte dabei auf Ballbesitzfußball. Dabei war ihm wichtiAlso hat er einfach mal den Torwart ausgetauscht. In seiner Idee von Fußball sollte der Keeper eine tragende Rolle spielen. Also tauschte er kurzerhand den Torwart. Der zuvor gesetzte Mathenia wurde durch den Jungen Julian Pollersbeck ausgetauscht Der Grund dafür: Pollersbeck war einfach besser am Ball. Tietz wollte das unbedingt ändern, weil der HSV den Torwart extrem in den Spielaufbau mit eingebunden hatte. So kam es schon mal vor, dass der Torwart im eigenen Ballbesitz bis zur Mittellinie vorgeschoben wurde. Damit hatte er einen Spieler mehr im Aufbau und die Innenverteidiger konnten weiter nach vorne rücken. Für diese neue taktische Idee musste erst mal ein Name her. Man hat sich für „Torwartkette“ entschieden.

Bo henrikisiert die Bayern – MX

Schon fast traditionell tut sich der FC Bayern in Mainz schwer. Henriksen ließ sein Team zunächst im 3-1-4-2 mit passoptionen-orientiertem Pressing agieren, passte jedoch frühzeitig an und stellte auf ein intensiveres, direkteres Pressing um. Die Bayern zeigten zwar Ansätze, blieben jedoch ohne durchschlagkräftige Lösungen. So setzte sich Mainz mit 2:1 durch.

Zweitliga Spiel auf Erstliga Niveau – ND

Magdeburg gegen Paderborn – was auf den ersten Blick wie ein durchschnittliches Zweitligaspiel wirkt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als taktisches Highlight. Ein Blick auf die Trainerbänke und die aktuelle Tabellenkonstellation zeigt, dass hier zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die für proaktiven und taktisch anspruchsvollen Fußball stehen. Christian Titz und Lukas Kwasniok haben ihre Teams mit klaren Spielideen ausgestattet – und das Spiel hält, was es verspricht: ein Duell auf hohem Niveau, geprägt von Intensität, Variabilität und mutigen Konzepten

Türchen 14: Die Rolle der Außenverteidiger bei Bayern München – LB

Seit fast nun einem halben Jahr ist Vincent Kompany Trainer beim deutschen Rekordmeister. Seine taktische Herangehensweise ist seitdem sehr spannend zu beobachten und bot auch bereits einige Höhen und Tiefen. Im heutigen Türchen Nummer 14 beleuchten wir den Trademark der bayerischen Taktik: Die Einbindung der Außenverteidiger. Warum sind sie im System von Kompany so wichtig? Wie setzt er sie ein? Und welche Aufgaben haben Davies, Laimer und Co.? Das lest ihr im heutigen Adventskalendertürchen. Viel Spaß!

Rundschau: Stuttgart im Sechserraum-Fokus, Frankfurt scheitert an Progressionsbarrieren – MX

Der VfB Stuttgart präsentierte sich in der Champions-League-Partie gegen die Young Boys Bern erneut mit präziser Raumkontrolle und überzeugender Zielstrebigkeit im Sechserraum. Mit einem 5:1-Erfolg sicherten sich die Schwaben den ersten Königsklassen-Sieg seit 15 Jahren. Eintracht Frankfurt offenbarte hingegen in Frankreich bei der 2:3-Niederlage strukturelle Probleme in der Ballprogression. Eine kompakte Analyse der Spiele von Mittwoch und Donnerstag.