Schaut mehr 3. Liga, ihr Hipster!

Weihnachten ist das Fest der Liebe – vielleicht sollten wir auch etwas mehr Liebe für die 3. Liga wagen. Am Freitag führte diese nach Ingolstadt, wo der heimische FC den (zeitweisen) Tabellenführer Energie Cottbus empfing. In einem intensiven, jedoch phasenweise technisch unausgereiften Duell trennten sich beide Teams mit einem 1:1-Unentschieden.

Türchen Nummer 15: Magdeburg Christian Tietz und die Torwartkette – VR

Wie alles begann

Der 1. FC Magdeburg hat sich unter Christian Tietz mittlerweile zu einem Zweitliga-Club etabliert. Zuvor gab es nur einen Aufstieg in die zweite Liga, gefolgt von einem direkten Wiederabstieg. Aktuell spielen die Magdeburger schon in der dritten Saison in der zweiten Fußball-Bundesliga. In der Saison 20/21 kam Christian Tietz zu den Blau-Weißen, nachdem er vorher den Hamburger SV trainiert hatte. Tietz wurde in der Saison 2017/18 für die letzten acht Spiele von der zweiten Mannschaft zum Cheftrainer befördert, um den Abstieg zu verhindern. Leider konnte der 53-Jährige das nicht mehr verhindern. Doch er hat der Mannschaft eine neue taktische Identität verpasst. So hat der HSV nach zuvor dreizehn sieglosen Spielen an den letzten acht Spieltagen vier Siege geholt. Tietz setzte dabei auf Ballbesitzfußball. Dabei war ihm wichtiAlso hat er einfach mal den Torwart ausgetauscht. In seiner Idee von Fußball sollte der Keeper eine tragende Rolle spielen. Also tauschte er kurzerhand den Torwart. Der zuvor gesetzte Mathenia wurde durch den Jungen Julian Pollersbeck ausgetauscht Der Grund dafür: Pollersbeck war einfach besser am Ball. Tietz wollte das unbedingt ändern, weil der HSV den Torwart extrem in den Spielaufbau mit eingebunden hatte. So kam es schon mal vor, dass der Torwart im eigenen Ballbesitz bis zur Mittellinie vorgeschoben wurde. Damit hatte er einen Spieler mehr im Aufbau und die Innenverteidiger konnten weiter nach vorne rücken. Für diese neue taktische Idee musste erst mal ein Name her. Man hat sich für „Torwartkette“ entschieden.

Bo henrikisiert die Bayern – MX

Schon fast traditionell tut sich der FC Bayern in Mainz schwer. Henriksen ließ sein Team zunächst im 3-1-4-2 mit passoptionen-orientiertem Pressing agieren, passte jedoch frühzeitig an und stellte auf ein intensiveres, direkteres Pressing um. Die Bayern zeigten zwar Ansätze, blieben jedoch ohne durchschlagkräftige Lösungen. So setzte sich Mainz mit 2:1 durch.

Zweitliga Spiel auf Erstliga Niveau – ND

Magdeburg gegen Paderborn – was auf den ersten Blick wie ein durchschnittliches Zweitligaspiel wirkt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als taktisches Highlight. Ein Blick auf die Trainerbänke und die aktuelle Tabellenkonstellation zeigt, dass hier zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die für proaktiven und taktisch anspruchsvollen Fußball stehen. Christian Titz und Lukas Kwasniok haben ihre Teams mit klaren Spielideen ausgestattet – und das Spiel hält, was es verspricht: ein Duell auf hohem Niveau, geprägt von Intensität, Variabilität und mutigen Konzepten

Rundschau: Stuttgart im Sechserraum-Fokus, Frankfurt scheitert an Progressionsbarrieren – MX

Der VfB Stuttgart präsentierte sich in der Champions-League-Partie gegen die Young Boys Bern erneut mit präziser Raumkontrolle und überzeugender Zielstrebigkeit im Sechserraum. Mit einem 5:1-Erfolg sicherten sich die Schwaben den ersten Königsklassen-Sieg seit 15 Jahren. Eintracht Frankfurt offenbarte hingegen in Frankreich bei der 2:3-Niederlage strukturelle Probleme in der Ballprogression. Eine kompakte Analyse der Spiele von Mittwoch und Donnerstag.

Türchen 11: Leverkusens Spiel in den Druck

Die große Überraschungsmannschaft von 2023/24 hat viele Qualitäten, doch aus taktischer Sicht gibt es zwei Faktoren, die herausstechen. Alonsos Leverkusen hat zwei Dogmen des modernen Positionsspiels aufgebrochen – und diese damit überhaupt erst als Dogmen identifiziert. Zum einen setzt die Mannschaft auf fast unnatürlich kleine Abstände für ein schnelleres, kürzeres Passspiel und eine dichtere Absicherung.