Türchen 17: Henrikh Mkhitaryan

Strukturdeuter, Kombinationsdribbler und horizontaler Spieleröffner – Henrikh Mkhitaryan ist gleich mehrere Spielertypen der Zukunft.


Er ist einer der ganz wenigen Spieler, dem wir als Spielverlagerung mehr als einen Artikel widmen, und einer der ersten, die bei der Planung des Adventskalenders feststanden. Die Überschrift, unter der wir den Armenier schon einmal in unserem Ballnah-Magazin besprochen haben, lautete „Zehner auf Zeitreise“. Henrikh Mkhitaryan ist ein Spielertyp der Zukunft – keine Frage. Er ist sogar mehrere.

„Die Spielintelligenz, seine Fähigkeit, ein Spiel zu lesen, ist vielleicht seine größte Qualität.“
(Mircea Lucescu, Mkhitaryans Trainer bei Shaktar Donezk)

Mittlerweile ist er nicht mehr zwingend „Zehner auf Zeitreise“, eher „Offensivallrounder auf Zeitreise“. Als Dortmund ihn aus Donezk holte, hatte Mkhitaryan gerade eine Saison mit 23 Toren in 25 Spielen beendet. Mittlerweile glänzt er eher als Vorlagengeber. In welche statistischen Kennwerte er seine Fähigkeiten umsetzt, ist aber gar nicht so entscheidend. Er kann eine unendlich scheinende Anzahl von Rollen bekleiden. Neben Technik und Tempo liegt das vor allem an seinem außergewöhnlichen Spielverständnis.

Verbindungsgeber

Mkhitaryan, der Verbindungsspieler, erkennt Hummels‘ drohende Isolation und kommt im richtigen Moment, um die Situation schnell und simpel aufzulösen.

Kaum ein anderer Spieler versteht es so gut, die Struktur des Fußballspiels richtig zu interpretieren, frühzeitig zu antizipieren und effektiv zu beeinflussen. Mkhitaryan sieht enorm früh, welche Pass- und Dribbeloptionen sich in welchem Raum öffnen, wo der der Ball hinkommen kann und wo nicht. Dadurch kann er früher als andere Spieler und häufiger im richtigen Raum auftauchen, um Angriffe am Leben zu halten und weiterzuführen.

Wo andere Offensivspieler monoton Richtung Ball traben oder statisch ihre Position halten, kann sich Mkhitaryan in jeder Situation orientieren und gewinnbringend bewegen. Dadurch öffnet er Räume und Passwege für seine Mitspieler, bindet Gegenspieler, kommt im richtigen Moment in gefährliche Räume, um aufzudrehen und die Abwehr zu attackieren. Oder, wenn er höher spielt, taucht er im richtigen Moment im Strafraum auf, um Angriffe abzuschließen.

Vergleichbar ist er am ehesten vielleicht mit Thomas Müller, dem „Raumdeuter“. Beide funktionieren darüber, wie sie mit ihren Bewegungen das Spiel beeinflussen. Bei Müller weiß man das mittlerweile, weshalb man ihm individuelle Schwächen eher nachsieht. Bei Mkhitaryan scheint das noch nicht so durchgedrungen zu sein. Das liegt auch daran, dass er diesen Spielstil im Grunde noch kompletter und ambitionierter umsetzt.

Verbindungsnutzer

Seine Spielweise besteht nicht nur aus Laufwegen, Toren und Assists. Er ist nebenher auch noch Dribbler und Spielmacher. Das ist noch schwieriger als die Rolle von Müller und immer wieder merkt man Mkhitaryan dabei an, dass er eben nicht Lionel Messi ist. Gerade in funktionierenden Offensivstrukturen kann er aber auch in seinen Ballaktionen eine enorme Wucht enfesseln.

Sein Angriffsstil ist dabei dem von Christian Pulisic nicht unähnlich: Er nutzt die Verbindungen um ihn herum, um durch den Raum vorzustoßen. Er läuft Passmöglichkeiten so an, dass der Gegenspieler sie verteidigen muss und ihm damit den Dribbelweg öffnet, sodass er relativ leicht vorbeimarschieren kann. Dadurch kann er Gegenspieler schnell und effizient überspielen ohne große Tricks. Im Grunde stellt er sich schlichtweg zwei Optionen her: links vorbeilaufen oder rechts vorbeispielen – der Gegner schließt das eine, Mkhitaryan wählt das andere.

KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP/Getty Images

Kombinationsdribbler

Dementsprechend ist auch der Vorwurf, er würde sich oft zu spät vom Ball trennen nur bedingt richtig. Manchmal landet er mit seinen Dribblingläufen zwar in engen Situationen, die er dann nicht mehr lösen kann, doch passierte das meist, wenn die Gesamtstruktur der Mannschaft kein sauberes Ausspielen des Gegners zuließ; dann nimmt Mkhitaryan lieber selber das Risiko, anstatt es mit Alibipässen auf seine Mitspieler weiterzuschieben.

Doch grundsätzlich ist er eher ein Kombinationsspieler als ein Dribbler, was immer deutlich wird, wenn seine Mannschaft gut überlädt und ihm im richtigen Moment, die richtige Anspielstation bieten kann. Oft kann Mkhitaryan aus solchen Szenen das Maximum rausholen, gerade weil er sich spät vom Ball löst. Ähnlich wie Florian Grillitsch verzögert er oft absichtlich, um dem Mitspieler maximale Zeit und den bestmöglichen Winkel zu geben. Seine Dribblings sind immer in diesem gruppentaktischen Kontext zu sehen, nicht als Einzelaktionen. Man kann diese Art von Dribbler vielleicht als „Kombinationsdribbler“ bezeichnen.

Strukturdeuter

Wenn man eine organisierte, kompakte Defensive ausspielen will, so muss man eine Reihe von taktischen Aspekten erfüllen. Man muss den verfügbaren Raum auf dem Feld ausnutzen (Breite, Tiefe, zumindest zu einem gewissen Grad), man benötigt Verbindungen (Passmöglichkeiten) zwischen den eigenen Spielern, man benötigt Raum für Aktionen und muss dafür dort auftauchen, wo die Gegenspieler gerade nicht sind, und man benötigt Verbindungen Richtung Tor, also Spieler, die hinter die gegnerische Abwehr kommen können. Im besten Fall hat man gleichzeitig auch noch ein funktionales Gegenpressing-Netz, welches nach Ballverlusten Konter abfängt und weitere Angriffe ermöglicht.

Diese Aspekte stehen sich oft gegenseitig im Weg: Wer sich zwischen den Linien bewegt, kann schwerlich gleichzeitig hinter die Abwehr gehen. Wer Breite gibt, kann wenig Verbindungen herstellen. Wer sich in offene Räume freiläuft, droht, seine Position zu verlassen und damit Verbindungen abreißen zu lassen. Die meisten Spieler haben deswegen ein recht klares Profil in ihrem Offensivverhalten: Ein Özil, der offene Räume sucht. Ein Cristiano Ronaldo, der immer wieder steil geht. Ein Thiago, der die Verbindungen zwischen seinen Mitspielern herstellt und das Spiel macht. Ein Sven Bender, der als Sechser hauptsächlich Kontermöglichkeiten absicherte.

Mkhitaryan ist hingegen einer von wenigen Spielern, die all diese Dinge auf höchstem Niveau machen können. Mkhitaryan könnte als reiner Kombinationsspieler überragend sein, als Breitengeber wie teilweise unter Tuchel, als Torjäger wie in Donezk, als präsenter, ballfordernder Zehner, all das. Das besondere ist aber nicht, dass er deshalb unterschiedliche Rollen bekleiden kann. Das herausragende Element des Henrikh Mkhitaryan ist, dass er diese Dinge in Einklang bringt. Dass er immer wieder mehrere Dinge gleichzeitig vollbringt und die Struktur seiner Mannschaft, teils massiv, verbessern und stabilisieren kann.

Mkhitaryan fällt zurück, dribbelt an, zieht Gegenspieler auf sich, verlagert, startet dann in die Tiefe, bekommt den Lupfer von Gündogan und legt Quer für den Assist. Er kreiert den Angriff.

Die unsichtbare Konstanz eines unkonstanten Spielers

So wird Mkhitaryan zu einem unheimlich wichtigen Zahnrad für einen Fußball, der kreativ und offensiv sein kann, gleichzeitig aber flexibel und balanciert bleibt. Sein großer Wert liegt nicht in seinen Dribblings oder Distanzschüssen oder Vorlagen – diese Dinge können auch schwächere Spieler auf vergleichbarem Niveau. Das besondere ist, dass eine Mannschaft mit Mkhitaryan seltener Probleme bekommen wird, seltener diese Phasen haben wird, in denen man anläuft und verzweifelt, weil man keine Chancen kreieren kann, seltener Spiele haben wird, in denen man zu forsch angreift und ausgekontert wird. Nicht die einzelnen Momente sind das entscheidende, sondern die Summe aller Momente, so wie das auch bei tiefer spielenden Strategen der Fall ist.

Dennoch sitzt Mkhitaryan zur Zeit mal wieder auf der Bank, wie schon zu Beginn unter Mourinho; einem Trainer, der massiv über defensive Stabilität kommt und Offensive viel durch individuelle Durchschlagskraft und feste Muster gestaltet, nicht über flexibles, kreatives Zusammenspiel. Unter Klopp saß der Armenier sehr selten auf der Bank, doch auch in dieser schwierigen BVB-Zeit geriet er oft unter massive öffentliche Kritik wegen vieler Ballverluste und fehlender Torbeteiligungen. Teilweise war diese Kritik berechtigt, teilweise war sie die übliche Verwechslung von Symptom und Ursache, die Offensivspieler in strukturell offensivschwachen Mannschaften immer wieder um die Ohren gehauen bekommen.

Was aber bei der Kritik jedenfall übersehen wurde war, wie viel Mkhitaryan der Mannschaft weiterhalf, wenn er nicht den Ball hatte, einfach indem er sich auf den Feld bewegte und im richtigen Moment in der richtigen Position war. Indem er in Umschaltsituationen schneller da war als ein Gegenspieler. Indem er im Pressing die Spielmöglichkeiten des Gegners kontrollierte. Diese Aspekte kann Mkhitaryan absolut konstant abrufen, auch dann, wenn er in seinen Ballaktionen schwächelt und Fehler macht. Dadurch hat er einen herausragenden GoalImpact. Selbst in seiner vermeintlich schwächsten BVB-Saison, der zweiten, ist seine Bilanz gut, wenn man nicht auf Tore und Assists schaut, sondern auf die Bilanz der Mannschaft mit und ohne ihn: Ohne ihn lag der Punkteschnitt bei 0,85, mit ihm wenigstens bei 1,46.

Kollektives Genie in der individuellen Krise

Bei der Bewertung seiner Leistungen gibt es eine gewisse Widersprüchlichkeit: Wenn die Mannschaft kollektiv nicht funktioniert, wird Mkhitaryan als Individualist schlechter, aber als taktisches Fragment noch wichtiger. Zum einen kann er nämlich seine individuelle Kreativität nur in einer verbindungsreichen, funktionalen Struktur richtig gut abrufen. Daher kann er in schlechten Strukturen mit seinen Ballaktionen sehr schlecht aussehen; was wiederum aber den Kontext besitzt, dass das teilweise noch stärker auf die Struktur zurückzuführen ist als bei anderen Spielern. Zum anderen kann er die Schwächen von Strukturen zumindest zu einem gewissen Anteil „ausbügeln“ und damit der Mannschaft als Gesamtkonstrukt immer noch viel helfen. Das kann gerade in einer problematischen Situation unheimlich wertvoll sein, um ein gewisses Maß an Funktionalität zu bewahren.

Dieses Paradoxon führt dazu, dass Mkhitaryans Karriere in den letzten fünf Jahren überaus kurios verlaufen ist. Nachdem er von einigen Stimmen schon als teuerster Fehleinkauf der Dortmunder Vereinsgeschichte betitelt wurde, wechselte er nur ein Jahr später für die anderthalbfache Summe zu Manchester United. Unter Thomas Tuchel gab es mit einer klar verbesserten Aufbaustruktur auch eine sofortige Leistungsexplosion. In Manchester saß er zuletzt oft nur auf der Tribüne, nicht einmal auf der Bank, nachdem er zu Saisonbeginn ein Schlüsselspieler war und dieses Jahr einer der 50 Kandidaten für das UEFA Team des Jahres ist. Tragisches Scheitern und schillerndes Genie sind unheimlich nah beisammen bei Henrikh Mkhitaryan.

In dieser Situation steht Mkhitaryan nicht nur für eine bestimmte Art von Fußball spielen, sondern ist auch ein mahnender Zeigefinger dafür, wie man über Fußball denken sollte: Es geht immer um Kontext. Es geht immer darum, wie eine Mannschaft als Mannschaft agiert und nicht nur als Summe von Individualisten. Wenn man die Schuld für Krisen und Niederlagen beim Einzelnen sucht, dann stößt man bei Mkhitaryan an die Grenzen des Erklärbaren; der, der einer Mannschaft hilft, selbst wenn er scheinbar versagt. Besonders Offensivfußball muss immer von bestimmten Grundlagen und einer guten Grundstruktur getragen werden, sonst ist Kreativität so viel schwerer. Und das ist dann eine (sehr schwere) Aufgabe für den Trainer. Solange vielleicht, bis man mal elf Mkhitaryans findet. Die könnten wahrscheinlich ohne Hilfe eine passende Struktur bilden.

Horizontale Spieleröffnung von der Seitenlinie

Zu guter Letzt ist im Kontext unseres Adventskalenders auch noch einmal eine ganz bestimmte Rolle von Mkhitaryan zu besprechen. Wegen seiner äußerst disziplinierten, klugen Defensivarbeit und seines hohen Tempos eignet der Armenier sich durchaus als Flügelläufer oder Außenverteidiger. Bereits bei Pulisic hatten wir besprochen, dass solche Kreativspieler vielleicht zukunftsfähig sein könnten auf diesen Positionen. Mkhitaryan interpretierte diese unter Tuchel noch einmal ganz speziell.

Tuchel setzt ihn nämlich einige Male als rechten Flügelläufer ein – oder sehr tiefen Außenstürmer – und zwar vor einer asymmetrischen Dreierkette: Der linke Verteidiger (meist Hummels) war als Spielmacher im Halbraum, der rechte Verteidiger (meist Piszczek) agierte als nomineller Außenverteidiger wesentlich breiter, fast in einer vertikalen Linie mit Mkhitaryan. Das ermöglichte ihm, unter Druck immer den kurzen Pass die Linie entlang auf Mkhitaryan zu spielen. Wenn die Innenverteidiger die Pressinglinie nicht durchdringen konnten, so konnte diese mit solch einem Pass außen überspielt werden.

Mkhitaryan musste dementsprechend das Spiel immer wieder von der Seite ankurbeln gegen einen verschiebenden Pressingblock, der ihn gerade in dieser Zone gerne isolieren wollte und kollektiv zuschob. Er gestaltet das häufig so, dass er sich sofort Richtung Mitte orientierte und mit Andribbeln, Kombinationen und dann scharfen Flachpässen den Ball ins Mittelfeldzentrum brachte. Er war also der eröffnende Spielmacher, der den Ball erst mal in die interessanten Zwischenräume brachte; eine Aufgabe, die sonst im modernen Fußball der Innenverteidiger übernimmt.

Auf diese Weise wurde nicht nur die seitliche Position kreativer besetzt und die seitliche Zone neu definiert, sondern Tuchel gelang es, einen Plan B für die Spieleröffnung zu haben, wenn es nicht mit den typischen vertikalen Pässen von hinten gelang und der Gegner auch den Sechser gut zustellte. Dann konnten die Borussen bereits die erste Phase des Spielzugs mit Dribblings und Kombinationen bestreiten, daher also kleinräumiger, schneller und diagonaler.

Mkhitaryans Spielverständnis, seine Dribbel- und Kombinationsfähigkeiten fanden damit noch einmal eine ganz andere Verwendung als üblich. Ich denke, dass es in der Zukunft solche Spielertypen öfter geben kann und zudem die horizontale Spieleröffnung von der Seite noch eine wichtige strategische Entwicklung werden kann.

FAB 19. Dezember 2017 um 09:49

Nun steht Mkhitaryan vor dem Aus bei Man U. Gut möglich, dass der BVB ihn wieder zurückholen kann.
Allerdings ist es mir nicht so ganz klar, warum Mourinho ihn aussortiert hat. Ihm wird „Playstation Football“, also mangelnde Intensität vorgeworfen. Seltsam nur, dass er als Ersatz Özil verpflichten will, in dem man ja ähnliches sehen könnte.
MR’s Erklärung greift da auch nicht so ganz:
„Wenn die Mannschaft kollektiv nicht funktioniert, wird Mkhitaryan als Individualist schlechter“
Mkhitaryan war ja wichtiger Bestandteil, dass Mourinhos Man U überhaupt wieder in tritt kommen konnte, nach wie vor läuft es doch aber immer noch recht gut, dennoch wurde Mkhitaryan ausgebootet … MR’s Erklärung erscheint mir da etwas dünn.
Schaue allerdings zuwenig Premiere League um hier Nuancen zu erkennen.
Insgesamt könnte ich mir aber vorstellen, dass seine Rückkehr zum BVB in eine Bundesliga, die nun wegen der Tedescos, Kovacs usw. doch langsam an Intensität gewinnt, v.a. in den vorrangigen Mkhitaryan Zonen (Halbräume), auch für Mkhitaryan etwas schwieriger werden dürfte …

Antworten

peps11 18. Dezember 2017 um 11:10

Ein bisschen off topic, da das Forum leider inaktiv ist:

Wenn ihr in 3 Jahren CL Finale spielt und bis dahin das perfekte Trainingslager mit beliebiger Anzahl von Testspielen und/oder Werttbewerbsspielen habt, mit welcher 11 und welchem Trainer würdet ihr ans Werk gehen? (Ihr könnt, auch wenn ihr ja nicht selbst Trainer seid, eine ungefähre Formation angeben, mit der ihr denkt, dass euer Trainer wohl bei unbekanntem Gegner ins Finale gehen würde).

Meine Wahl:

—-Neymar ——————————– Mbappe—-
———-debruyne–messi–dembele—————-
————————-thiago——————————-
————————-Busquets—————————
——Varane———-Boateng————-Umtiti——
Neuer

Pep

Und ihr? Haaaaaaaaaaaaaaa??????????????????!

Antworten

Gladiolas11 18. Dezember 2017 um 11:28

PS: Habe lange überlegt ob Ronaldo als Mittelstürmer und dann De Bruyne opfern und Dembele als „Satellit“ um Messi. Oder einfach Neymar raus Ronaldo rein und links öfters unbesetzt lassen.
Oder De Bruyne raus, Kroos rein und Thiago etwas vorziehen?
Pogba? Marcelo?
Hummels rein Umtiti raus und Boateng rechts?
In Anbetracht der langen (verletzungsfreien) Vorbereitung… Götze? Badstuber? Gündogan? Kimmich?
Oder gar Ödegaard?

Wer ist neben Messi unantastbar? Busquets? Neuer?

Antworten

tobit 18. Dezember 2017 um 15:18

Ohne Verletzungen und nur mit (auch in drei Jahren noch) aktiven Spielern:
Messi
Bale – Dembélé – de Bruyne – Mkhitaryan
Kroos – Busquets
Umtiti – Boateng – Varane
Neuer
Trainer Pep
Oder:
Dembélé – Mbappé – Messi
Kroos – de Bruyne
Bale – Busquets – Mkhitaryan
Umtiti – Varane
ter Stegen
Letztere Aufstellung wäre eigentlich noch cooler. In drei Jahren „lernen“ Bale und Mkhitaryan auch das Verteidigen als echte AV. Und wenn man sich diese Elf drei Jahre lang leisten kann, sind die auch definitiv motiviert dazu.

Antworten

tobit 18. Dezember 2017 um 16:39

Links wie immer einzeln.
Defensiv-Formation: http://lineupbuilder.com/?sk=fy1vy7
Mischformation aus 4-3-3 und 5-2-2-1 mit engen Flügelstürmern und hoher Abwehrkette.
Offensiv-Formation: http://lineupbuilder.com/?sk=fy1j3
Kreiseln zwischen de Bruyne, Messi und Mkhitaryan auf rechts. Mkhitaryan als spieleröffnender AV, Bale als aggressiver, hoher Breitengeber auf rechts mit Zug in den Strafraum.

Antworten

John2Joy 18. Dezember 2017 um 17:59

Mir fehlt eindeutig Modric und Ronaldo in eurer Aufzählung.

Neuer
Veltman-Hummels-Varane-
Marcelo
Modric-Busquets-
Ödegaard
Messi-
Mbappe-
Ronaldo
Also besser geht es in meinen Augen nicht.
Trainer:Heynckes (Pep würde mit all diesen Stars Probleme bekommen besonderes hätte er Schwierigkeiten,Ronaldo und eventuell Mbappes Naturgewalt in ein geeignetes System zubinden.
Heynckes ist ein Meister darin.

Antworten

tobit 18. Dezember 2017 um 20:20

Cristiano und Modric gehören in drei Jahren denke ich nicht mehr zu den Besten der Welt. Dembélé und de Bruyne schon. Und selbst auf dem Peak hätte ich Ronaldo nicht genommen – er ist zu dominant ohne spielerisch überragend zu sein, was den Rest des Teams einschränken würde.

So ganz schlau werde ich aus deiner Formation auch nicht. Meinst du sowas? http://lineupbuilder.com/?sk=fy1j31
Warum Marcelo auf der Sechs, wenn man Busquets hat? Und warum Veltman und Ödegaard (habe beide kaum bzw. nie gesehen, aber so Weltklasse sind die dann wohl doch nicht)?
http://lineupbuilder.com/?sk=fy1jx9 So wäre es durchaus ein gutes Team, aber man könnte statt Veltman und Cristiano noch passendere (und/oder bessere) reinnehmen.

Pep kann schon mit Stars umgehen, wenn sie ihm folgen wollen (Darauf muss man sie halt vorher ganz klar einschwören). Wenn man ihm klar sagt, dass es drei Jahre Vorbereitung sind, mit einem expliziten Zielzeitpunkt für System und Fitness, kann er das glaube ich sogar besser als jeder andere dieser Welt.

Mal auch eine reine Hipster-Aufstellung von mir:
http://lineupbuilder.com/?sk=fy1jy0
Rafa Silva wegen seiner Braga-Zeit. Pozuelo, Bigas und Veltman sind denke ich selbsterklärend. Siem de Jong als zentral schwimmender und kopfballstarker Second-Striker hinter dem sehr mobilen Cavani.

Antworten

Pelle Lundkvist 19. Dezember 2017 um 17:42

Das soll wohl 4-3-3 sein. – markiert die jeweilige Hoehe

tobit 18. Dezember 2017 um 21:00

Neuer finde ich nicht mehr unantastbar. Dafür fehlt er schon zu lange und ist halt relativ langweilig geworden – nur noch aggressivster Sweeper und rationaler Aufbauspieler reißt mich nicht mehr so vom Hocker wie vor ein paar Jahren.
Ter Stegen ist technisch nochmal eine Klasse stärker, in Ballbesitz noch aktiver (aber auch teilweise immer noch überambitioniert) – dafür gegen den Ball nicht so stabil.

Busquets je nach Spielsystem schon. Will man den Ball, muss man Busquets nehmen, weil Modric, Iniesta, Britton, Xavi und Baier zu alt für ein solches Drei-Jahres-Projekt wären. Ist man bereit, auch mal auf die Kugel zu verzichten, braucht man Busquets nicht mehr so dringend.
Mögliche Ersatzspieler wären Weigl, Verratti und Rabiot – die sind aber alle in einzelnen Aspekten nicht so gut.

Messi ist natürlich unersetzbar und unantastbar.

Umtiti als rechter Halbverteidiger? Sehe das jetzt erst – würde ihn und Varane auf jeden Fall tauschen. Varane spielt auch bei Real meistens rechts in der IV, Umtiti als Linksfuss bei Barca (abgesehen von ein paar Ausnahmesituationen letztes Jahr) immer links.
Hummels würde ich nicht reinnehmen. Der braucht einen LV neben sich, den du nicht hast. Als zentraler Mann der 3er-Kette ist er ziemlich verschwendet und da würde ich auch auf jemand schnelleren setzen.
Kroos gehört eigentlich zwingend in die Elf – würde dafür aber eher Thiago oder Dembélé opfern, statt de Bruyne (der kann auch die Thiago-Position, wenn man Kroos als zweiten Sechser hat).
Über Eriksen könnte man noch nachdenken, der ist aber eher was für die Einwechselbank – genauso wie Marcelo oder Cavani.

Antworten

peps11 18. Dezember 2017 um 23:38

Finde deine 2. Aufstellung mit den superkreativen AVs auch interessant. Habe auch lange überlegt, nicht doch irgendwie auf die 3er-Kette zu verzichten und mir ist auch etwas ähnliches in den sinn gekommen, wobei ich eher an sowas dachte: http://lineupbuilder.com/?sk=fy1k5 (natürlich schematisch dargestellt, die vertikale anordnung bedeutet dass kein spieler von haus aus einen klaren fokus auf eine bestimmte seite hat) … Fand es dann aber doch minimal stabiler mit boateng statt kroos und dafür noch mehr das kurz- und mittelpassspiel mit busquets thiago und messi zu fokussieren

Mein Hauptziel ist es den besten spielern das beste umfeld möglichst zentral und in den halbräumen, absolut frei, zu geben. Und nach 3 Jahren Trainingslager ohne Verletzungen zählt da das Potential noch mehr als sonst. Deswegen bin ich soweit gegangen, doch Thiago Kroos vorzuziehen (oder eben auf keinen verzichten). Halte Messi natürlich für den besten, danach Busquets und potentiell Thiago. Somit war das Ziel, vorne morz Durchschlagskraft und gleichzeitig möglichst viel kreativität und beweglichkeit einzubauen, damit messi im zentrum tun und lassen kann was er will. neymar kann ich immer schwer einschätzen, kann mich dem hype nur schwer entziehen. desweiteren sollen die 10er bei bedarf ebenfalls auf den flügel ausweichen können und an durchschlagskraft nicht viel einbüßen, um das zentrum noch mehr zu öffnen, damit messi mbappe/neymar einsetzen kann. Also dass messi möglichst viel kombinieren, mit möglichst viel raum dribbeln oder eben möglichst viele anspielstationen hat. wollte auch möglichst die tuchelsche aufteilung mit 5 absicherern haben. dabei ist busquets absolut überragend, und dann bleibt die frage thiago oder kroos: kroos kann momentan das spiel sicher viel besser ordnen, was messi nochmals boosten würde (die möglichkeit zum spielaufbau geben, aber möglichst wenig last auferlegen)… in topform gefällt mir thiago aber noch besser, weil er dynamischer dribbeln und auch gegen den ball spielen kann. außerdem könnte er sich in kombinationen noch zustäzlich einschalten und bei bedarf fluide mit den 5 vorne mitspielen und so ein krank geiles umfeld für messi mit busquets dahinter schaffen. und als offesnvister der nicht-offensiven einem gündogan ähnlich bei manndeckung der vorderen 5 auch mal eine linie überdribbeln und dann passen. die erfolgsstabileren seitenwechsel von kroos sind mir bei einem messi in der mannschaft da weniger vorteilhaft.

und messi im rechten halbraum ist sicher morz, würde ihm aber gerne noch mehr freiheiten über den gesamten platz geben.

bei bale fehlte mir das letzte bisschen technische geschick, pressingresistenz und kombinationsstärke, bei micki fehlte mir das letzte bisschen durchschlagskraft. am flügel, wenn nicht in allervorderster linie, natürlich trotzdem ein traum und wahrscheinlich (mitunter) das beste.

bei neuer stimme ich dir voll und ganz zu. war seiner zeit voraus, ist aber kein messi. busquets find ich schon ein absolutes muss in jeder mannschaft die zumindest minimal ambitioniert spielt. Ist für mich halt der pressingresistenteste spieler (nach messi?) und der beste beim aktiven absichern, das in kombination ist schon krank.

ich nehme als bewertungshilfe oft peps aussagen, und er ist wohl in allererster linie jünger von messi und busquets… oder, was denkst du?

Antworten

peps11 18. Dezember 2017 um 23:40

PS: traue thiago in topform das gleiche maß an spielkontrolle wie kroos zu, nur auf eine andere art und weise

Antworten

peps11 18. Dezember 2017 um 23:42

PS: und im zentrum muss die beste pressingresistenz gegeben sein die es gibt.. also mMn busquets, thiago, messi

Antworten

peps11 18. Dezember 2017 um 23:47

PS: wenn badstubers karriere normal verlaufen wäre, badstuber statt boateng?

und… ein vollausgeschöpfter götze als falscher 9er, messi falscher 10er, dembele/de bruyne satellit und de bruyne/dembele raus? morz

Antworten

tobit 19. Dezember 2017 um 10:50

Zu Badstuber: Keine Ahnung, wie gut der wirklich geworden wäre – daher würde ich ihn nicht aufgrund eines Jugend-Hypes reinnehmen.

Zu Götze: Den könnte man statt Dembélé als halblinken Zehner in meine Aufstellung basteln, wäre dann vielleicht etwas balancierter und strukturell noch sauberer als mit Dembélé.

Zu Bale: Den könnte man durch Pulisic ersetzen, der ist zwar nicht so „Güterzug“-mäßig, dafür sauberer, pressingresistenter und kreativer. Wäre dann etwas symmetrischer mit Mkhitaryan. Bale gefällt mir aber genau wegen dieser Brachialität (und seiner Vergangenheit als Außenverteidiger und Zehner – was er ganz ordentlich bzw. Weltklasse gemacht hat). Ich habe für den einfach ein Faible entwickelt, das ich selbst nicht 100%ig erklären kann.

Zu Pep: Ich würde dem noch de Bruyne hinzufügen. Seine Aussagen zu dem gehen weit über das übliche Loben („1000 Dantes“) hinaus. Insgesamt ist Pep aber glaube ich hauptsächlich Fan von erfolgreichem, strukturiertem Fussball. Wenn er dafür lange Bälle spielen oder dauerflanken muss, dann macht er das halt, statt in Schönheit zu sterben. Das macht ihn zum Besten seiner Zunft.
Gib ihm Mourinhos Inter (oder extremer: Schusters Darmstadt – Rosenthal hätte es gefreut) und er macht aus denen eine hervorragende Mannschaft mit Defensiv-Fokus. Das macht ihm dann wahrscheinlich weniger Spaß als Barca oder City, erfolgreich (natürlich im Kontext der Mannschaftsstärke – aus Darmstadt macht der kein CL-Team) wäre er aber trotzdem.

Zu deiner Formation:
Thiago und Kroos neben Busquets und hinter Messi wird mir schon fast zu viel. Die sind alle so dominant, dass sie sich schon wieder gegenseitig beschränken könnten. Eigentlich müsste man Thiago da dann wieder als Zehner mit Zug in den Strafraum (er ist ja ziemlich kopfballstark) „verschwenden“, wo dann andere wieder besser wären.
Dembélé traue ich den RV nicht zu. Außerdem ist er als Breitengeber völlig verschenkt. Der muss ins Zentrum und gleichzeitig möglichst weit weg von Messi beginnen, um sich nicht mit dem ins Gehege zu kommen.
Neymar gefällt mir einfach nicht. Der ist viel zu divenhaft für so ein Projekt. Mal davon ab, dass er nicht besonders genug ist. Er ist ein sehr guter, sehr durchschlagskräftiger, kombinationsstarker LA – das wars aber auch. Mir ist der glaube ich (neben der Divenhaftigkeit) auf dem Platz zu verspielt und dramatisch.
Bei dir fehlt mir neben den Zentralen irgendwie der strukturierte Rahmen auf den Flügeln. Den können Neymar, Mbappé und Dembélé nicht geben und Mkhi kann sich nicht klonen. Vielleicht verstehe ich dein Konstrukt aber auch einfach nicht genug.
Die einzige Formation, die mir mit deinen elf wirklich gefallen würde, ist ein „simples“ 4-2-4 mit Messi und Dembélé als schwimmenden Stürmern zwischen Neymar und Mbappé. Busquets und Kroos als Doppelsechs und Mkhi (links) und Thiago (rechts) als balancierenden AV. Thiago würde da natürlich mehr zur Mitte ziehen, während Mkhi öfter Neymar befreit.

Antworten

tobit 19. Dezember 2017 um 10:55

http://lineupbuilder.com/?sk=fy1ky7
So wäre es zumindest stabiler als mit Dembélé als „RV“

FAB 19. Dezember 2017 um 13:22

Auffällig an diesen Wunschformationen, dass es offenbar Außenverteidiger gar nicht mehr braucht. Immerhin wird anerkannt, dass Torwart und Innenverteidiger nicht so beliebig austauschbar sind, aber Außenverteidiger scheinen in der SV Fangemeinde einen sehr schlechten Ruf zu haben.
#PRO AV
Marcelo, Carvajal, Alba, Semedo, Alaba, Kimmich, Mendy, Walker, …
Offenbar nur Marcelo ist zu einer Nennung gekommen, vermutlich weil er es immerhin in den SV Adventskalender geschafft hat.
Ist das ernst gemeint, dass diese mißliebige Rolle auch Bale, Dembele usw übernehmen könnten?

Antworten

tobit 20. Dezember 2017 um 17:51

In den letzten 18 Monaten waren halt Marcelo und mit Abstrichen Carvajal und Alba die einzigen echten Weltklasse-Außenverteidiger. Davor waren es Lahm, Dani Alves und Alaba. Das sind einfach so wenige, dass man sich über Alternativen Gedanken macht.
Bale und Mkhitaryan würde ich aus dem Stand ziemlich gute AV-Leistungen zutrauen, weil sie die Position schon kennen und eine passende Einstellung zur Defensivarbeit (anders als Dembélé oder Neymar) gezeigt haben. Dazu erfüllen sie die athletischen Vorraussetzungen und passen besser in die angedachten Rollen als andere, „gelerntere“ (Bale hat ja als LV angefangen) Außenverteidiger. Wem die beiden zu alt (oder zu wenig gehyped) sind, der kann stattdessen ja auf Sané und Pulisic umschwenken.
Mit weniger Trainingszeit hätte ich wahrscheinlich auf mindestens einer Seite einen „richtigen“ AV nominiert – aber in drei Jahren kann man aus fast jedem (der die richtige Einstellung hat) einen sehr guten Spieler auf fast jeder Position machen.

Über Kimmich habe ich nachgedacht gehabt, wollte aber Mkhi einbauen und im Abwehrzentrum dann nicht noch mehr „Small-Ball“ spielen, weshalb er auch nicht als IV auftaucht. Kimmich wäre so einer, den ich als Nr. 12-14 in den Kader nehmen würde, weil er fast überall herausragend aushelfen kann.
Alaba gefällt mir einfach nicht. Selbst in Bestform kann ich seinem Spiel wenig abgewinnen. Als IV oder Halbverteidiger finde ich ihn dann besser, aber immer noch nicht genug um in so einem Team aufzutauchen.
Mendy und Walker habe ich zu wenig gesehen – sind die so überragend?
Semedo, Carvajal und Marcelo sind zwar sehr gut aber reißen mich aktuell nicht (mehr) wirklich um. Marcelo wird dazu in drei Jahren auch längst nicht mehr so gut sein wie dieses Frühjahr.

Antworten

FAB 21. Dezember 2017 um 08:07

In einer Wunschaufstellung ist das ja auch völlig legitim seine Lieblingsspieler aufzulisten. Außenverteidiger haben es da traditionell sehr schwer und wenn Lahm, Alaba, Dani Alves genannt werden merkt man schon, dass es zusätzlich noch eine gewisse Persönlichkeit braucht um ins Blickfeld zu kommen. Man kann halt auf dieser Position nur schwer auffallen, Tore schießen oder irgendwelche coolen Moves machen.
Bei meinen Aufzählungen handelt es sich um die vermeintlich gesetzten Außenverteidiger der – aus meiner Sicht – Top 4 Mannschaften: Barca, Real, Bayern und City.
D.h. selbst die Topmannschaften würden nie auf die Idee kommen, Spieler wie Bale oder Mkhitaryan zu Außenverteidigern umzuschulen, sondern setzen dort Spezialisten ein. Für diese Clubs wäre es ja ein Leichtes einen Spieler wie Mkhitaryan für diese Position zu holen, wenn man glauben würde das es funktioniert, das machen sie aber nicht, stattdessen werden bei City Spezialisten wie Walker und Mendy für je ca. 60 Mio. Ablöse geholt und selbst wenn diese Spieler verletzt sind, wird deren Backup eingesetzt und nicht ein namhafter Offensivstar von der Bank.

Antworten

tobit 21. Dezember 2017 um 13:52

Wie gesagt, die beiden habe ich nur wegen des Zeithorizonts von drei Jahren reingenommen. Mit weniger Zeit würde ich auch auf richtige, gelernte AV zurückgreifen. Der normale Klubfussball hat keine drei Jahre Saisonvorbereitung sondern wenn’s hoch kommt sechs Wochen (meistens eher weniger wegen irgendwelcher Quali-Spiele oder Marketing-Reisen) ernsthafte Trainingszeit. Daher finde ich es ziemlich verständlich, dass man da weniger probiert und eher auf bereits bewährte Muster und Rollen setzt.
Sehr gute AV gibt es aktuell auch einige (Florenzi, Theo, Oczipka, Aurier, Capa, …) – nur sind die nach drei Jahren immer noch „nur“ sehr gute AV, während Mkhi und Bale durch die drei Jahre „Ausbildung“ eine weitere Dimension in ihrem Spiel bekämen.

Barca und Bayern haben z.B. überhaupt keine namhaften, offensiven Flügelspieler auf der Bank, weil die (oder die eigentlichen Stammspieler) entweder verletzt oder gar nicht vorhanden sind. Barca hat aktuell überhaupt keinen wirklichen RV-BackUp (oder Stammspieler), sondern zwei ähnlich starke (taktisch verschiedene) Spieler im Zweikampf (plus Vidal, der aber auch eher ein Offensiver ist).
Real bringt öfter mal Vazquez (der eben ein solcher Offensivspieler ist) als RV obwohl es mit Nacho und Achraf auch Alternativen aus der Defensive für Carvajal gäbe.
Bei City hat es mich echt gewundert, dass Pep da mit echter 3er-Kette und zwei (zugegeben offensiv herausragenden) AV gespielt hat. Seit Mendy ausfällt, wurde das System (vom 3-5-2 zum 4-3-3) geändert und es spielt mit Delph ein eigentlicher zentraler Mittelfeldspieler statt dem Defensivallrounder Danilo (der auch 30 Mio. gekostet hat) in der 4er-Kette.

Antworten

tobit 21. Dezember 2017 um 17:10

Mit Sechsmonats-Horizont sähe meine CL-Sieg-Elf wohl so aus:
http://lineupbuilder.com/new.php?sk=fy1qy8
Cavani und Mbappé als von außen einlaufende Stürmer. De Bruyne und Messi als allmächtige Durchschlagsmaschinen und Spielmacher im Zentrum. Marcelo und Kimmich als variabel vorstoßende Außenverteidiger. Busquets und Modric für Balance und Zentrumskontrolle.

Antworten

FAB 22. Dezember 2017 um 08:45

Meine Wunschelf würde so aussehen:
ter Stegen
Kimmich – Thiago Silva – Hummels – Mendy
Busquets
Verratti – de Bruyne
Messi
Mbappe – Kane

Bei den Innenverteidigern bin ich mir zwar nicht sicher bezüglich Geschwindigkeit, aber Thiago Silva und Hummels sind einfach zwei Präsenzmonster. Varane oder Umiti sehe ich noch nicht ganz soweit.
Mendy ist zwar leider aktuell verletzt, ich würde zu gerne sehen wie er sich im Guardiola System entwickelt, aber potentiell eine Granate. Seine Aufstellung wäre also etwas spekulativ, ansonsten Marcelo.
Aus meiner Sicht braucht es zumindest einen Box-to-Box Spieler, deshalb Verratti. Toni Kroos fällt dann leider raus
Mit Messi ist es schwierig einen klassischen Mittelstürmer zu wählen, deshalb fällt Lewandowski raus, dennoch finde ich dass ein MIttelstürmer-ähnlicher Typ für Strafraumaktionen drin sein muss. Kane erfüllt meiner Meinung nach dieses Kriterium am besten und Mbappe muss einfach sein. Neymar fällt raus, weil er aus meiner Sicht sich auch nicht optimal mit Messi passt, auch hier halte ich de Bruyne für taktisch variabler und anpassungsfähiger, auch motivierter was die Rückwärtsbewegungen angeht.
Formativ könnte das eine Raute sein, mit Messi zentral als Zehner, oder eben ein 4-2-3-1 mit Kane als Mittelstürmer, de Bruyne auf links, Mbappe auf rechts. Generell glaube ich, wäre man formativ sehr variabel.

CE 22. Dezember 2017 um 10:58

Um mal in die Diskussion einzusteigen. Für eine grundlegende Aufstellung würde ich mir immer überlegen, wie ich beide Halbräume bespiele und nicht wie ich eine Seite fokussiere. Das muss eher situativ entschieden werden. Mit Blick auf die Saison 2020/2021 habe ich das Alter einiger potenzieller Wunschkandidaten wie Sergio Busquets und Marcelo im Blick. Die beiden sollten weiterhin auf einem großartigen Niveau performen können, aber für eine Champions-League-Sieger-Mannschaft würde ich sie eventuell nicht nominieren. Bei Martin Ødegaard müsste ich die Entwicklung abwarten, wie wir auch in unserem Porträt andeuteten. Ousmane Dembélé wäre allerdings für diese spezielle Rolle eine passende Alternative. Schweren Herzens könnte Christian Pulisic nur die Jokerrolle übernehmen.

P_N_M_123 22. Dezember 2017 um 14:30

Das Alter ist ein guter Einwand, CE.

Eine andere Lösung für das „AV-Problem“ könnte ein 6er / IV – Hybrid sein, wie früher bei den Holländern. Sprich: Gegen den Ball Viererkette, 4-2-2-2, mit dem Ball 3-Raute-3.
Also:
Mbappé
Dembélé – Messi – Ødegaard
Pogba – Kimmich
F. de Jong
Umtiti – De Ligt – Varane
De Gea

Grade wenn man Allrounder wie Kimmich, De Jong, Pogba auswählen kann, hat diese Lösung einiges für sich. De Jong könnte mit Ball Sechser, ohne Ball IV sein. Kimmich und Pogba sind dazu in der Lage, gegen den Ball das Zentrum zu schließen und mit dem Ball trotzdem die komplexe Achterrolle im 3-Raute-3 spielen, auch mal auf den Flügel gehen, etc.

Dadurch, dass man vier gelernte Innenverteidiger hat ist man auch bei Standards und Brechstangenansätzen um einiges Stabiler, ohne an spielerischer Qualität einzubüßen.
Individuell sehe ich ehrlich gesagt Umtiti und vor allem Varane nochmal stärker als Upamecano. Auch von de Ligt halte ich sehr viel. Generell gibt es aber einige junge IV, die eine solche Rolle ausfüllen könnten.

Auch andere Umformungen wäre je nach Pressingansatz des Gegner möglich.

Es wäre kaum möglich, diese Mannschaft zu pressen. Zentrum und Halbräume sind überladen und gut besetzt, es bestehen durch das 3-Raute-3 überall gute Verbindungen, und man hat quasi auf jeder Position mehr oder weniger einen Spielmacher.
Natürlich würden Gegner versuchen, irgendwie außen zu isolieren. Die Spieler, die in solchen Positionen an den Ball kommen wäre aber in den meisten Fällen Ødegaard oder Dembélé, manchmal Pogba oder Kimmich. Individuell sind sie kaum zu pressen, dazu haben sie immer eine gute Anbindung in den jeweiligen Halbraum, Rückpassoptionen auf die Halbverteidiger, einen Messi, einfach zum Flügge kommen und die Situation auflösen kann und vorne Mbappé, durch den die Abwehrreihe immer sehr aufpassen muss, wenn ein Spieler herausrücken will.

P_N_M_123 22. Dezember 2017 um 14:32

Die Links in einem separaten Beitrag.
Mit dem Ball:
http://lineupbuilder.com/?sk=fy1rx7

Ohne Ball:
http://lineupbuilder.com/?sk=fy1r31

FAB 22. Dezember 2017 um 15:50

Mit Blick auf 2020/2021 müsste ich natürlich die Innenverteidigung austauschen, was aber irgendwie schwierig ist. Bei den Holländern bin ich noch etwas skeptisch, dass sie die Sprung in eine Topliga so ohne weiteres schaffen, Upamecano hat tatsächlich ein paar bockstarke Spiele bei RBL gezeigt. Aus jetziger Perspektive wären es Varane und Upamecano.
Busquets finde ich mit dann 32 nicht zu alt, eher dann schon Messi.
Aber hier ist es natürlich besonders schwierig einen passenden Nachfolger zu finden.
Spieler wie Asensio oder Dybala kann ich noch nicht so recht einordnen.
Für eine 2020/21 Mannschaft würde ich dann anstelle von Messi vielleicht auf Coutinho als 10er setzen. Eine Alternative zu de Bruyne wäre auch noch Saul.

P_N_M__123 22. Dezember 2017 um 17:58

Busquets könnte in meinem System sicherlich auch die de Jong – Rolle spielen, wenn er körperlich noch fit ist wahrscheinlich auch besser spielen.
Wenn ich länger drüber nachdenke, würde ich ihn auch für De Ligt rein tun. Er deckt defensiv so viel Raum ab, dass man eigentlich nie mehr als 3+1 Restverteidigung brauchen wird (vor allem nicht mit der Dreierkette + De Gea dahinter) und bringt außerdem noch mehr Spielkontrolle.
Außerdem könnten dann bei generischem Angriffspressing sowohl Busquets als auch de Jong mal gleichzeitig in den Sechserraum hochschieben, wenn die Halbverteidiger für die Torwartkette tief kommen.

Messi ist dann tatsächlich relativ alt. Muss bei ihm aber nicht unbedingt heißen, dass er dann nicht mehr das Niveau hat. Bezweifle auf jeden Fall, dass ein Dybala da ran kommt. Dann schon eher Neymar.

Coutinho sehe ich nicht auf diesem allerobersten Spitzenniveau. Da schon eher Asensio. Saul wäre in deinem System sicherlich eine Alternative für die Acht. Dafür könnte De Bruyne dann sonst auch noch weiter nach vorne rücken.


JayJay 18. Dezember 2017 um 10:58

Toller Artikel über einen tollen Spieler. Vielen Dank!
Finde die Parallele zu Pulisic sehr interessant. Das ist mir vorher gar nicht aufgefallen. Für mich klingt Mkhi ein bisschen, als wäre er wie für Pep oder eben Tuchel gemacht. Schade, dass man das wohl erstmal nicht mehr sehen wird.

Antworten

tobit 18. Dezember 2017 um 22:01

Er ist im Prinzip für Tuchel geschaffen. Ob er sich unter Pep wirklich durchsetzen würde, weiß ich nicht. Bei dem ist es auch immer ein bisschen wie im Haifischbecken – liegt vielleicht auch an der Größe der trainierten Klubs.
Mkhi ist keiner für die ganz großen Klubs. Dafür fehlt ihm die Konstanz und mentale Härte – er nimmt sich vieles zu sehr zu Herzen, was er eigentlich nicht so nah an sich ran lassen sollte. Als Mensch ist er dafür umso angenehmer. Hatte zu Beginn der Tuchel-Zeit das Glück, ihn mal kurz zu treffen und ein paar Worte zu wechseln (sein Sprachtalent ist ja schon vielbesungen – aber auch sonst ein sehr gebildeter und weitsichtiger Mann). Er war vorher schon mein liebster Borusse (weil er einfach ein geiler Kicker war) – seitdem mein absoluter Lieblingsspieler und ein absolutes Idol.

Die Ähnlichkeit mit Pulisic ist mir seit dessen ersten Auftritten bei den Herren aufgefallen.
Wie hat es MR geschrieben: „Naja, erst mal war der gar nicht so auffällig [doch, eigentlich schon]. Hat mitgespielt und hat halt keinen Fehler gemacht. Im Verlauf wurde er dann immer präsenter und hat am Ende einfach alles komplett dominiert.“ – Könnte man auch als Beschreibung von Mkhitaryans Zeit beim BVB nehmen.
Diese zurückhaltende, bedachte Art, sich ins Team einzubringen in Verbindung mit ihrem „spektakulär simplen“ Dribbling- und Pass-Stil war schon schick anzusehen und ist mir nur bei ganz wenigen Offensivspielern bisher derart ins Auge gesprungen wie bei den beiden.

Antworten

Daniel 19. Dezember 2017 um 15:12

@tobit
„Als Mensch ist er dafür umso angenehmer.“

Im Gegensatz zu dir hab ich ihn nie persönlich getroffen-aber wenn ich die Umstände seines Wechsels nach England richtig in Erinnerung habe kann man da glaub ich auch zu einem anderen Schluss kommen 😉

Antworten

random walk 17. Dezember 2017 um 23:22

Ganz viel Liebe an alle anderen Autoren, aber die Artikel von MR gefallen mir, neben denjenigen von RM, am meisten. Verständlich, auf den Punkt und immer mit spannenden Gedanken. Das mit der horizontalen Spieleröffnung von der Seitenlinie finde ich geil, da ich keine Dortmundspiele schaue, war mir dieser Fokus neu. Finde ich mega spannend.

Danke und gute Nacht.

Antworten

Isco 19. Dezember 2017 um 01:16

Schau halt mehr Dortmund Spiele…

Antworten

JG 17. Dezember 2017 um 23:12

Ich verfolge den Jungen schon seit seines Wechsels zu Shakthar, unfassbar, was der alles drauf hat und das irgendwie nicht so richtig in der breiten Masse ankommen möchte. Hat vielleicht etwas von Latza/Baier in dieser Hinsicht, die ja auch von der breiten Masse durchaus nicht als so stark empfunden werden.

Natürlich misst man einen Spieler, der vornehmlich in einer offensiven Rolle agiert an Scorerpunkten, aber das wird wie man sieht nicht allen gerecht.

Jetzt möchte ich kurz in die Runde werfen, dass Mkhitaryan jeder Mannschaft auf der Welt gut tun würde, die seine „Qualitäten“ optimal in den Kontext einer kollektiv funktionierenden Offensive einbetten würde.

Er wäre einer für die Riege um Pep, das wäre fast traumhaft, leider wird es nie dazu kommen und so wird ein ganz Großer international relativ schnell vergessen werden.
Immerhin wird er in seinem Heimatland verehrt, das sorgt bei mir dann nicht für so ein ganz trauriges Gefühl für sein nicht allzu fernes Karriereende.

Antworten

JG 17. Dezember 2017 um 23:16

Und Mourinho ist Gift für Spieler wie ihn, van Gaal hätte ihm wohl besser gelegen. Ärgerlich, dass er, abgesehen von Tuchel, niemals einen ihm gerecht werdenen Trainer hatte…

Antworten

Mr.Turtle 18. Dezember 2017 um 16:55

Zu ManU zu gehen war für ihn fußballerisch ein klar absehbarer Fehler. – Klar, 12 Mio im Jahr sind mehr als 8, aber wenn er sich etwas einschränkt hätte, wäre er sicher auch damit zurecht gekommen. Aber als jemand, der gerade den Trainer gefunden hat, der ihn vom Fehlkauf zum (mit) wichtigsten Man im Team macht zu verlassen war spielerischer Selbstmord. Insbesondere zu ManU zu gehen, wenn man länger braucht um anzukommen, wo die jeden Sommer und Winter wieder eine Viertelmilliarde für neue Leute in die Hand nehmen – mann, mann, mann!
Danke für alles, Raiola! Es gibt einen Grund, warum Real nicht Spielern arbeitet, dei von ihm beraten werden. Leider kriegen es andere Vereine nicht durchgezogen von solchen Figuren Abstand zu nehmen.

Antworten

tobit 18. Dezember 2017 um 22:55

Raiola ist sicherlich kein Kind von Traurigkeit – seinen Intimfeind Mendes finde ich da aber noch schlimmer. Der sichert sich immer mehr Macht über ganze Clubs und verschachert die von ihm „beratenen“ Spieler (abseits der ganz großen Top-Stars) für seinen eigenen Gewinn an den höchstbietenden (Ruben Neves in der zweiten Liga – geht’s noch?).
Zur sportlichen Entscheidung United bin ich d’accord.
Finanziell würde ich an seiner Stelle genauso entscheiden. Vier (plus ein Jahr Option) Jahre bei United sind 48 (bzw. 60) Mio. – dafür müsste er beim BVB noch 6-8 Jahre spielen. Von der besseren Vermarktbarkeit in der PL wollen wir zusätzlich nicht auch noch reden, da kommt sicherlich auch nochmal ein schönes Sümmchen zusammen.

Antworten

DV 17. Dezember 2017 um 23:06

Also doch (noch mal) Mkhi.
Ich freu mich schon auf die Lektüre.

Antworten

Schreibe einen Kommentar zu peps11 Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*