in-depth-Spieleranalyse: Lionel Messi

Er ist wohl der Spieler seiner Generation: der dreimalige Weltfußballer Lionel Messi. Für viele gilt er trotz seines noch jungen Alters als der beste Spieler aller Zeiten. Spielverlagerung widmet sich erstmals einem Spieler mit einer individualtaktischen Analyse.

Physische Grundlagen – tiefer Schwerpunkt, hohe Frequenz und geringe Amplitude

Mit knapp 1,69m ist Messi klein gebaut, doch bei der Betrachtung seines Laufstils fällt auf, dass er selbst für seine Größe relativ kurze Beine besitzt. Im Vergleich mit beispielsweise Xavi besitzt er auf 1,80m hochgerechnet die klar kürzeren Beine. Er hätte um die 87cm, während der Europa- und Weltmeister bei circa 96cm landen würde. Cristiano Ronaldo hätte ungefähr 99cm, also einen Dezimeter mehr als sein argentinischer Rivale. Der Durchschnitt wäre bei circa 95cm.

Diese kurzen Beine sorgen für einen niedrigeren Körperschwerpunkt, für eine erhöhte Schrittfrequenz und besitzt die unterschiedlichsten Auswirkungen. Bei Sprints mit Ball am Fuß macht Messi mehr Schritte als sein Gegner, kann also bei dessen Grätschen noch den Ball wegspitzeln und weiterlaufen. Außerdem hat er öfters die Möglichkeit zu Richtungswechseln, was wichtig im eins gegen eins ist. Er muss sich also oft nicht zwischen einem zu frühen und einem zu späten Moment entscheiden, sondern kann jenen dazwischen wählen, welcher Spielern mit längeren Beinen beziehungsweise größeren Schritten nicht zugänglich ist.

Desweiteren ist es kaum möglich, einem wie Lionel Messi klassisch den Ball abzunehmen. Er ist dank seiner herausragenden Muskulatur, die ihn auch so unglaublich antrittsstark macht, extrem gut in Sachen Ballbehauptung. Attackiert man ihn am Boden, so läuft man Gefahr, in diesen Strudel aus kleinen Schritten zu geraten und weder Ball noch Messi sind greifbar. Problematisch ist dann besonders, dass der Verteidiger Messi auf den ersten Metern kaum nachkommen kann. Attackiert der Gegner Messi auf Brusthöhe, dann ist es ebenso sehr schwer. Aufgrund der meist überlegenen Größe bringen die meisten Spieler nicht ihre gesamte Kraft auf Messi zu, dieser jedoch ist ein Künstler was dies betrifft. Er stemmt seinen Körper mit seinen kräftigen Beinen völlig gegen den Gegenspieler und schafft es teilweise vermeintlich körperlich überlegene Gegner trotz Ball am Fuß in einem solchen Laufduell aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Auch die Ellenbogen sind in solchen Zweikämpfen auf einer unangenehmen Höhe. Sie bohren sich – keineswegs absichtlich oder unfair – auf Rippenhöhe in den Gegner, wenn der zu schnell Richtung Ball geht. Messi ist also nicht nur wegen seiner Dynamik und Technik ein unangenehmer Gegenspieler, sondern ebenso wegen seines einmaligen Körpers. Seine Explosivität hilft ihm im Dribbling wie in Zweikämpfen, was ihn kaum greifbar macht.

Interessant sind auch seine Bewegungen beim Antritt. Teilweise lässt er seinen Oberkörper nach vorne fallen, um Schwung aufzunehmen und seinen Körper bei auftretenden Laufduellen zumindest ansatzweise vor den Ball zu bringen. Dies resultiert in Rückzügen vom Gegner oder einfachen Foulspielen. Deswegen benötigt der Argentinier auch keine / kaum Schwalben: viele Attacken des Gegners wirken beinahe wie ein Foul, doch der Barcelona-Star muss sich nicht fallen lassen, weil nur eine geringe Anzahl der Bälle verloren geht oder ein wirkliches Foul geschieht.

Für den Unparteiischen wie den neutralen Zuschauer wirkt es aber sehr oft so, als ob Messi mit purer Willenskraft den Drang zum Ball sucht und die Schwalbe dabei ablehnt – was beides in gewisser Weise auch der Wahrheit entspricht, doch Messis körperlichen Fähigkeiten sind die wohl am seltensten diskutierten. Aber seine kurzen Schritte, die hohe Schrittfrequenz, die geringen Auftrittszeiten auf dem Boden durch einen eintrainierten Lauf auf den Ballen ist ein großer Teil seines Geheimnisses.

Um das ideal zu nutzen, gehört aber auch Spielintelligenz dazu – beispielsweise nutzt er weite Bewegungen gerne bei aggressiven Gegenspielern und freiem Raum dahinter, welche er instinktiv erkennt und ausnutzt. Trotzdem wird selten darüber gesprochen – und womöglich zurecht, wenn man auf seine vielen anderen Stärken zu sprechen kommt.

Messis Dribbling als Beispiel der Grundidee des argentinischen Dribblings

Messi hat in seiner Karriere die Dribblingspielweise der „Gambetta“ perfektioniert, welche auch Maradona praktizierte. Die Gambetta wurde von Jorge Valdano mit einer Art Tango verglichen, in welchem es auf zwei Sachen ankommt: „skill and deceit“. Der Spieler muss die Fähigkeiten mitbringen, den Ball eng zu führen und ihn perfekt zu kontrollieren, aber auch die Verschlagenheit besitzen, seinen Gegenspieler in die Irre zu führen. Benannt wurde diese Dribblingweise nach Schubert Gambetta, einem uruguayischen Spieler aus den vierziger Jahren. Es werden nicht die Beine oder Finten nutzt, um den Gegner zu verwirren, wie es die Brasilianer gerne tun – auch nicht, dass man auf die körperliche Überlegenheit spekuliert, wie es die Engländer machen oder den richtigen Zeitpunkt wählt, um sich wegzubewegen, wie es beispielsweise die Spanier praktizieren.

Statt den Faktoren Gegner, eigene Fähigkeit oder Zeit wird der Faktor Raum verstärkt utilisiert. Dies funktioniert hauptsächlich, indem gegnerische Positionierungsfehler genutzt oder provoziert werden. Wird der Ball eng am Fuß geführt, dann kann ein offener Raum angesteuert werden, welchen der Gegner nicht verteidigen kann. Gibt es keine solchen Räume, so wird der Gegner angelaufen und mit einer Körpertäuschung möglichst in die falsche Richtung gelenkt. Da dies schwer ist, wird oftmals nur versucht, den Gegner von einer effektiven Verfolgung in einen bespielbaren Raum abzulenken. Messi selbst spricht dabei von „Balance“:

When he is unbalanced, that is the time to escape.

Der kleine Argentinier achtet dann auf die Gewichtsverteilung des Verteidigers, welcher möglichst auf der fernen Seite vom freien Raum sein sollte. Dann wird der Antritt genutzt, um an ihm vorbeizuziehen und sich nach dem Überlaufen zwischen Ball und Gegner zu bringen. Dadurch kann er einen nur noch von hinten bedrängen und riskiert ein einfaches Foul.

In der Einteilung des Dribblings ist die Gambetta eine Mischvariante zwischen dem gegnerschlagenden Dribbling mit Ball unddem raumnutzenden Dribbling mit Ball, wodurch auch dieser Effekt des Vorbeigleitens entsteht. Hinzu kommen in der Individualtaktiktheorie auch die Varianten der zwei Überkategorien ohne Ball. Das gegnerschlagende Dribbling ohne Ball wird dabei auch als flüchtendes Dribbling bezeichnet und das raumnutzende Dribbling ohne Ball besitzt als Synonym das Adjektiv befreiend.

Bei der Ballannahme nutzt Messi ebenfalls eine Mischung aus den zwei Aspekten, was ein Merkmal seiner Komplettheit im Dribbling ist, wovon er sich von Zeitgenossen wie Busquets (ein befreiender Dribbler) und Cristiano Ronaldo (ein gegnerschlagender Dribbler) unterscheidet.

Die Zeit vor dem Dribbling – eine passende Ballannahme ist die halbe Miete

Doch auch bei Ballannahmen ist das Reservoir an Finten für den Weltfußballer schier unerschöpflich. Ähnlich wie Iniesta nimmt er den Ball meistens weg vom Gegner an, wobei er sich seltener den Ball mit dem schwachen Fuß stoppt. Gelegentlich lässt er ihn prallen und läuft ihm hinterher, dabei spekuliert er darauf, dass er nicht verfolgt wird und sich dann drehen kann. Wird er verfolgt, sucht er entweder den Pass oder dreht sich. Meistens dreht er sich mit mehreren kurzen Ballberührungen leicht nach hinten und legt sich den Ball vor, sobald er in die richtige Richtung blickt. Durch seinen Antritt und den Vorteil als agierender Spieler im Zweikampf kann er den Gegner etwas zurücklassen und schiebt dann in weiterer Folge seinen eigenen Körper zwischen Ball und Gegner.

Wird er bei der Ballannahme jedoch so bedrängt, dass er sich nicht in die richtige Richtung drehen kann, nutzt er meistens – wie auch Xavi – eine 360°-Drehung. Aufgrund seines niedrigen Schwerpunkts und der kurzen Beine kann er hier Zeit gewinnen, auch wenn es keinen Raumgewinn im klassischen Sinne gibt. Allerdings schüttelt er meist den Gegner ab und kann sich danach drehen. Eine weitere Alternative ist es auch, dass er bei der Ballannahme eine Körpertäuschung macht und sich den Ball in die andere Richtung weit vorlegt, um sofort Raum zu überbrücken und Fahrt aufzunehmen.

Messi versteht es auch langsame Pässe hervorragend zu verarbeiten. Beispielsweise nutzt er bei der Ballannahme eine doppelte Körpertäuschung. Diese wird im richtigen Moment begonnen und zuerst wird in eine Richtung angetäuscht, was den Gegner daran hindern soll, Messi sofort anzugreifen. Danach täuscht er wieder zurück und lässt den Ball unberührt, der Gegner bewegt sich zurück und befindet sich im Stillstand. Messi kann dann in weiterer Folge den bewegenden Ball mitnehmen und profitiert vom Schwung seiner Körpertäuschung, weswegen sich sein Geschwindigkeitsvorteil auf den ersten Metern noch erhöht. Der Gegner ist in der falschen Stellung durch die Antäuschung in die falsche Seite und tut sich schwer, sofort in die richtige Richtung los- bzw. Messi hinterher zu laufen.

Viele versuchen dann einen Fuß in Messis Laufrichtung zu stellen und den Ball einfach prallen zu lassen. Dies soll Messis Weg zum Tor versperren, im Normalfall agiert Messi dann mit einem schnellen Ballkontakt zur Seite hin und umspielt das Bein. Stellt der Gegner das Bein früher hin, kann er das nicht, da er sich zwischen zwei Schritten befindet. Der Argentinier lupft dann aber den Ball meist an und spielt ihn über des Gegners Bein.

Schafft es Messi sich zu drehen und den Gegner bei der Ballannahme im Sichtfeld zu haben, muss aber den Ball wegen der Geschwindigkeit stoppen zu müssen, dann wartete Messi ab. Wird er attackiert, dann beginnt er mit dem Nutzen von Körpertäuschungen. Oftmals stellt er den rechten Fuß zur Seite und etwas weiter weg vom Ball, denn das hilft beim kommenden Antritt. Er täuscht dann mit der Schulter an, bringt den Gegner aus der Balance und nimmt mit Schwung den Ball sofort auf die andere Seite mit. Wird er nicht attackiert, dann macht er sich selbst ins Dribbling auf.

Die genaue praktische Umsetzung der Gambetta á la Lionel Messi

Wie so oft fällt bei Weltklasseoffensivspielern das Dribbling, die Fähigkeit sich mit spielerischen Mitteln im Offensivzweikampf durchzusetzen, dem Betrachter am stärksten auf. Bei Messi kein Wunder, immerhin gilt er als der beste Dribbler seiner Zeit und legitimer Nachfolger von Spielern wie Mane Garrincha, Diego Maradona oder George Best. Doch wie jeder dieser drei hat er sein eigenes Inventar an Finten, Täuschungen und Bewegungen entwickelt, welche wir hier in einer Art Sammlung vorstellen – zuvor legen wir noch ein kleines Spiel beziehungsweise ein Video von Maradonas Gambetta ans Herz:

Der Standfußtrick

Der Argentinier läuft auf den Gegner zu und dieser will ihn stellen. Das bedeutet, dass der Gegenspieler ihm keinen Weg öffnet, sondern ihm schlichtweg sämtliche Wege nach vorne abblocken will und zur Not auch ein Foul spielen kann. Messi reagiert darauf, in dem er sich mit dem linkem Fuß vor den Ball stellt und ihn dadurch schützt. In weiterer Folge lenkt er den Ball auf die Seite und ändert seine Richtung extrem, wodurch der Gegner falsch steht und ohnehin durch das Stellen aus der Bewegung heraus ist. Er kann Messi entweder nachtreten oder weiterlaufen lassen, eine Balleroberung ist kaum möglich. Messi kann dann in weiterer Folge diagonal nach innen ziehen, auch wenn ihm der Weg nach vorne versperrt wurde. Wenn es schnell gehen soll, dann zieht Messi den Ball jedoch durchaus zu sich zurück, anstatt den Standfußtrick zu vollenden. Dies macht er, wenn es schnell und direkt gehen soll oder ein Foul eine wünschenswerte Option ist.

Der Einwärtshaken

Öffnetder Gegner Messi eine Seite, um ihm vom tornächsten Weg abzubringen, dann übt Messi einen breiteren Schritt in diese Seite aus. Der Ball bleibt – nach dem Gambettaprinzip – jedoch unberührt. Der Gegner soll mit diesem Schritt nicht nur aus der Balance gebracht werden, sondern soll glauben, er habe Erfolg gehabt. Er dreht sich noch weiter und schlägt vollends den Weg zur Seite ein. Messi hingegen federt sich mit diesem breiten Schritt ab und zieht wieder in Richtung Ball, setzt meist den Weg gerade fort. Kann der Gegner reagieren, dann schiebt Messi den Ball leicht zur Seite und setzt seinen Weg diagonal statt vertikal fort. Dank der erzeugten übertriebenen Bewegung des Gegners in die falsche Richtung muss sich dieser drehen und hat keine Chance auf eine Balleroberung.

Laufverzögerung & Laufabbruch

Wird Messi von hinten verfolgt, statt von vorne attackiert, dann bringt er zumeist seinen Körper zwischen sich und Ball. Schafft er dies nicht oder ist der Gegner zu schnell, dann lässt er ihn näher kommen. Er wartet auf den richtigen Moment, um seinen Lauf zu verzögern oder gar abzubrechen. Würde er dies zu früh machen, dann würde der Gegner in seinem noch nicht beendeten Lauf einfach den Ball wegspitzeln können. Die Devise lautet: je später, desto besser. Der Punkt ohne Wiederkehr ist dann erreicht, wenn der Gegner bereits beim Ball ist – dann gliche eine Laufverzögerung einer Ballaufgabe und ein Laufabbruch wäre zu riskant, da er wohl auf einen Pressball hinauslaufen würde. Im richtigen Moment ausgeführt wird der Gegner jedoch auf die falsche Fährte gelockt. Bei einer Laufverzögerung passt der Gegner oftmals sein Tempo an und Messi beginnt sofort wieder mit seinem Sprint, was in einem neuerlichen Beginn des Laufduells mit Vorsprung für Messi resultiert. Dies wurde übrigens von Ronaldo im Trikot Barcelonas und Inter Mailands in ähnlicher Weise praktiziert, aber ohne Laufverzögerung, sondern einer weiteren Tempoerhöhung – darum wurde es auch als „Sprint im Sprint“ bezeichnet. Bei einem Laufabbruch gerät der Gegner in Stillstand und versucht Messi zu stellen, wodurch der Argentinier wieder ins Dribbling gehen kann.

Übersteigen des Balles mit Drehung

Läuft Messi auf einen Spieler zu und dieser attackiert ihn in seinem Laufweg, dann hat der Barcelona-Star es am schwersten. Er wird entweder nach Außen gedrängt oder verliert gar den Ball, kann aber nicht nach innen ausweichen. Macht der Gegner Anstalten daran, diese unorthodoxen Weg zu gehen, was viel Antizipation einfordert, legt Messi oft den Fuß über den Ball. Dadurch schützt er ihn und kann mit dem linken Fuß nach hinten ziehen, was einer Drehung entspricht. Der Gegner läuft ins Leere und kann nur den Teilerfolg verbuchen, Messi kurzfristig vom Weg nach vorne abgebracht zu haben. Er nutzt somit diese darüber-Steig-Bewegung, um Richtungswechsel zu schützen und weniger vorhersehbar zu machen.

Skipping und Passantäuschung im Stand

Entscheidet sich Messi dagegen, dass er den Gegner anläuft und ins Dribbling geht (meist mit gesperrtem Raum dahinter verbunden), dann wartet er. Der Gegner soll angelockt werden, weswegen Messi durch eine Passantäuschung im verlangsamten Tempo angeblich eine Öffnung präsentiert oder mit einem oder beiden Füßen skippt, um bei plötzlichem Attackieren des Gegners sofort starten zu können. Meistens folgt dann ein inverser Haken, also mit links auf die rechte Seite, was für den Weltfußballer etwas unüblich ist. Dies passt aber zur Passantäuschung. Da er sich meist auf dem rechten Flügel oder in der halbrechten Position befindet, muss er die Passantäuschung nach links machen und öffnet sich dadurch den Weg auf rechts. Meist verbindet er dies aber mit einer Croqueta. Bei der Croqueta wird der Ball von einem Fuß auf den anderen geschoben und ist auch ein klassisches Merkmal von Iniesta oder früher Michael Laudrup. Die Croqueta kann er eng machen, wodurch er er sofort anzieht und danach diagonal in die Mitte zieht. Ist der Gegner etwas vorsichtiger, dann macht er sie breiter und mit zwei Täuschungen. Das bedeutet, dass er einen Pass antäuscht, einen Schritt nach hinten macht und nochmal antäuscht. Danach schiebt er den Ball weit auf die rechte Seite und vollführt erst danach die Croqueta.

Doppelte und dreifache Körpertäuschungen

Im klassischen Anlaufen im höchsten Tempo täuscht Messi nicht nur einmal, sondern mehrmals an. Würde er einmal antäuschen, wäre er arg durchschaubar – er zieht ja im Normalfall auch nach links. Durch mehrmaliges Antäuschen wird der Gegner jedoch stärker aus der Balance gebracht und zweifelt daran, dass Messi doch nach innen zieht. Der Gegner geht davon aus, dass Messi nach links zieht, da dieser zuerst nach rechts antäuscht. Wenn er dann nach links antäuscht und somit den Gegner verfrüht zur Bewegung zwingt, öffnet sich rechts ein Raum. In weiterer Folge suggeriert Messis Bewegung dem Gegner, dass er ausnahmsweise diesen freien Raum auf der schwächeren Fußseite nutzt und täuscht noch einmal nach rechts an. Der Gegner gerät in Panik und zieht stärker nach rechts, da er seine verfrühte Bewegung nach links ausbessern muss – was Messi fast schon schamlos für einen Haken nach links nutzt.

Auch in der Amplitude der Körpertäuschungen und Oberkörperbewegungen gibt es bewusste Unterschiede. Große Bewegungen sollen des Gegners Falschbewegung intensiveren und hastiger machen, was meist im letzten Moment oder von der Seite bei Wegen Richtung Tor geschieht. Kleine Körpertäuschungen gibt es vor der Richtungswahl zu Beginn der Bewegung, wenn der verfügbare Laufraum noch größer ist. Die kleinen zuckenden Körpertäuschungen passen aber meist dorthin, wo er gehen möchte. Also nicht die Täuschung zuerst nach rechts, sondern nach links. Dies ist jedoch stark situationsabhängig.

Wird Messi jedoch seitlich und nicht diagonal oder frontal bedrängt, so muss es schneller gehen. Er behält sein Tempo bei und täuscht nur einmal an, wodurch sie obigem Muster der vermehrten Körpertäuschungen nicht entsprechen.

Abdecken im Raum mit breiten Schritten und Hüpfbewegungen

Wird Messi bei der Ballannahme eingekerkert, bspw. mit der Außenlinie, oder von hinten attackiert, dann nutzt er eine unorthodoxe Variante, um sich daraus zu befreien. Indem er sich breit stellt, kann er den Ball gut mit seinem Körper abdecken. Durch das Hin- und Herspringen ist er durchgehend in Bewegung, deckt somit mehr ab und kann mit seiner Dynamik losstarten. Sobald der Gegner steht, hat er einen Geschwindigkeitsvorteil; sobald der Gegner mitmacht, verliert er seine Balance und Messi als agierender Akteur hat einen Vorteil. Er zwingt ihn dann zur möglichst ungünstigen Reaktion und kann sich befreien. Dies kommt allerdings ohnehin nur selten vor im Spiel Messis, da er dank der Spielanlage seiner Mannschaft und den empfangenen Pässen kaum in solche Situationen gerät.

Dynamik und Provokation im Stand

Eine weitere seltene Situation ist die Ballannahme im Stand, oft nach Balleroberung. Je nachdem, welche Anspieloptionen es für Messi gibt, wählt er zwischen zwei Möglichkeiten. Manchmal lässt er den Ball minimal vor sich und nutzt dann seine Dynamik wie Reaktionsschnelligkeit, sobald der Gegner attackiert. Dies kommt meistens in einem 1gegen1 vor mit hoher Wahrscheinlichkeit auf viel Raumgewinn. Soll es schneller gehen und ist der Raum hinter dem Gegner enger, dann zieht er den Ball mit dem linken Außenrist zurück, bewegt ihn mit der linken Spitze sofort zur Seite und legt ihn sich etwas weiter vor, als üblich.

Ausweglose Situationen im Lauf lösen

So perfekt und effizient Messis Gambetta auch umgesetzt zu sein scheint, auch er manövriert sich in manchmal ausweglose Situationen. Doch kaum einer kann sich daraus lösen, wie es der Argentinier tut. Da er sich wegen seiner Dynamik und der Spielanlage im Stand nahezu nie in solche Situationen verwickeln lässt, gibt es sie ohnehin nur im Lauf. Im Normalfall ist dies, wenn sich ein Gegenspieler in seine geplante Laufrichtung stellt, während der andere verteidigende gegnerische Akteur die Fluchtmöglichkeit blockiert.

Ergibt sich keine Möglichkeit für einen Pass zwischen den beiden hindurch zu einem Mitspieler, dann versucht Messi den Ball durch einen Gegenspieler mitzunehmen. Er schiebt ihn dann den Ball zwischen den Beinen durch beziehungsweise versucht es; schafft er es nicht, dann ergibt sich Chaos und die Möglichkeit zum Gegenpressing.

Da wie erwähnt auf jener Seite niemand frei stand, prallt der Ball im Normalfall auch in die Richtung von dem einen oder anderen Mitspieler ab. Durch das hohe Tempo kann der getunnelte Gegner nicht umdrehen und blockiert im Idealfall seinem Mitspieler noch den Laufweg. Gelegentlich tunnelt Messi seinen Gegenspieler auch mit dem Innenrist, meistens ist das bei frontalen und zu schnellen Attacken des Gegners der Fall. Ein Tunneln bei breiter Stellung des Gegners (Möglichkeit in beide Richtungen Messi zu blockieren) im Stand oder den Versuch im eigenen Lauf einen frontalen Tunnel zu versuchen sieht man bei Messi nie, da sie nicht effizient genug sind.

Wenn die Gambetta fehlschlägt …

.. gibt es gewisse Mechanismen, welche dem Argentinier helfen, trotzdem vor dem Angriff des zu flüchten. Das Wort „Flucht“ trifft es hierbei gut, da er sich bei seinen Dribblings bewusst dem möglichen Verteidigungsradius der Gegenspieler entzieht. Seine Korrekturen sind im Bewegungsablauf durchgehend und nahezu unmerklich beim Anlaufen auf den gegnerischen Defensivwall. Bei schnellen Richtungswechseln im 1-gegen-1 sind sie (verhältnismäßig) grob, er schlägt dann teilweise Haken wie ein Hase statt wie ein Fußballer – eine Allegorie, welche verdeutlichen soll, dass er durch seine hervorragende Physis, Dynamik, Koordination und Schrittamplitude mit Ball beinahe eine Ecke laufen kann.

Diese Faktoren sorgen dafür, dass er im Prinzip zwei Schritte statt einem machen kann. Im Endeffekt scheint seine Bewegungsart wirklich wie ein Schweben über den Platz zu sein, in welchem die Gegner und Mitspieler wie in Zeitlupe zu agieren scheinen. Kein Spieler versteht es wie Messi, einem Ball abzutöten, ihm die Bewegung zu rauben und dann vollends seinem eigenen Momentum anzupassen, in einem Rhythmus, welchen kein Gegner kopieren kann; was letztlich das tänzerische Geheimnis hinter der Gambetta ist, welches laut argentinischer Fußballdichtung (in Südamerika weit verbreitet) Anleihen aus dem Tango nimmt. Brasiliens „Ginga“ ist bekanntlich die Samba-Version dieser Dribbelkunst. Allerdings ist nicht nur das Dribbling komplex, sondern auch das Passspiel von „la pulga“.

Das Passspiel als Markenzeichen des kompletten Stürmers

Es war nicht Messis unglaubliche Torgefahr, weswegen er in die Sturmspitze geschoben wurde – es war neben seiner intelligenten Bewegung im Raum das Passspiel, wieso er die Rolle einer beweglichen statt einer starren Neun erhielt. Diese beiden Stärken mussten vereint werden, weswegen die moderne Variante des alten spielmachenden Stürmers geschaffen werden musste. Pep Guardiola wollte nicht nur das Dribbling des Flohs für seine Mannschaft utilisieren, sondern verstärkt Torgefahr und eben die Kreativität zur Geltung bringen.

Der Chipball hinter die Kette

Der wohl spektakulärste Pass von Leo Messi ist sein Chipball. Diese hohen und halbhohen Bälle kommen meist in die Schnittstelle oder über die Viererkette und sorgen für akute Gefahr, da Messi sowohl in der Nationalmannschaft (Higuain z.B.) als auch bei Barcelona (Fabregas, Alves, Villa, Pedro, u.v.m.) mit Akteuren spielt, welche mit Tiefensprints diese Bälle verarbeiten können. Diese Chipbälle sind schwer zu verteidigen, da Messi den Ball vor dem Abspiel herausragend abschirmt. Er dreht sich etwas nach hinten, führt den Ball seitlich von sich und hat seinen Körper zwischen Gegner und Ball. Rückt er von rechts in die Mitte, dann kann er mit dem gegnerfernem und seinem stärkeren linken Fuß relativ problemlos die Zeit finden, für einen Sekundenbruchteil seinen Kopf zu heben und den Mitspieler zu sehen – oder er spielt sie auf Verdacht und Instinkt in diese Löcher.

Prinzipiell ist diese vorhergehende Bewegung bei Messis kurzen Beinen, seiner Technik und Dynamik nicht verteidigen. In gewisser Weise erinnert er an Dirk Nowitzkis einbeinigen Fade-Away, welcher selbst in der NBA als nicht zu verteidigen gilt. Nowitzki bewegt sich weg vom Gegner und hat dann sein anderes Knie weit oben, weswegen keiner in die Nähe kommen kann. Er springt nach hinten, erreicht eine diagonale Stellung vom Gegner weg mit seinem Körper und hat beim Wurf einen enorm hohen Befreiungspunkt. Dadurch ist der Weg zum Korb frei und der Schuss nicht zu verteidigen. Abdul-Jabbers Sky Hook hatte ein ähnliches Prinzip, er warf den Ball in gewisser Weise von hinter seinem Körper beziehungsweise Kopf – was Messi bei dieser spezifischen Variante des Chippasses auch macht.

Niemand kann so abrupt anhalten und den Ball weiterhin kontrollieren, wie Messi es macht, und dadurch den Ball aus dem Hinterhalt sowie für den Gegner unerreichbar spielen.

Ein weiterer Faktor ist die Natur dieses horizontalen Laufes an sich. Durch seine Bewegung zum Außenverteidiger hin, rückt dieser oftmals heraus oder wendet zumindest seine Aufmerksamkeit verstärkt auf das Problem Messi. Sein Fokus verschiebt sich mit seinem Sichtfeld und im Rückraum kann der Außenstürmer oder Außenverteidiger unbeaufsichtigt nach vorne stoßen, was ihm einen Raum- und Geschwindigkeitsvorteil gibt, welcher im Normalfall uneinholbar ist. Die Angst vor solchen Pässen zieht den Gegner auch kollektiv tiefer, eine hohe Spielweise ist bei Gegenspielern wie Messi und natürlich auch Xavi & Co. dank deren Passstärke und den dazugehörigen Optionen fatal. Auch, weil es in der Natur vieler Verteidiger liegt, sich bei offenem Sichtfeld des Gegners noch näher zu ihm hineinzubewegen und ihre optimale Positionierung im Defensivverbund zu übersehen. Das Netz zieht sich enger, ohne wirklich Zugriff zu erhalten – und schaffen sie es doch, dann lässt Messi auch gerne vier oder fünf Mann aussteigen.

Unerwartete Lochpässe aus dem Sichtfeld heraus

Eine große Stärke von Messi, welche relativ selten zum Tragen kommt, ist seine Fähigkeiten Pässe aus dem Knöchel in jenes Spektrum des Sichtfelds zu spielen, welches maximal in seinen Augenwinkeln noch erkennbar sein dürfte. Heißt nichts anderes: er kennt die Bewegungen seiner Gegenspieler und Mitspieler so genau, dass er die Auswirkungen seiner Bewegungen kennt und die Folgen richtig einschätzt, was in Pässen mündet, welche er nach dem Sichtfeldprinzip eigentlich nicht spielen könnte.

Diese Bälle gehen entgegen seiner Laufrichtung flach in die sich wegen des Attackierens öffnende Schnittstelle, was sie sehr gefährlich macht. Die Gegner verfolgen Messi und er scheint sich festzulaufen – bei richtiger Bewegung des Sturmpartners kann er den Ball einfach vertikal durchstecken und der Mitspieler geht dann in den Ball hinein. Technisch kein schwieriger Pass, aber aus einer gruppentaktischen Perspektive ist diese Kombination komplex zu spielen und noch schwerer zu verteidigen.

Negativer Effet und tote Bälle

Ein interessanter Aspekt in der Passtechnik Messis ist seine Manipulation der Flugkurve des Balles durch teilweise extremes Anschneiden. Gelegentlich schneidet er seine Chipbälle und Lupfer auch nach hinten an, indem er den Ball scharf unten streicht und der Ball nach dem Aufspringen beinahe liegenbleibt. Meistens schneidet er diese Bälle mit dem vorderen Teil seines Fußes und in Richtung des Innenspanns ab, was etwas unorthodox ist – normalerweise geschieht dies durch ein scharfes Hineinfahren des gesamten Fußes unter den Ball.

Dies vereinfacht es, dem Ball eine Drehung nach hinten zu geben und seine Drehung zu verschärfen, doch dank seiner enormen Technik kann Messi das auch schwieriger machen, wovon die Dynamik der Aktion sowie die mögliche bespielbare Distanz erweitert wird.

Manchmal „tritt“ er Bälle ohne Effet mit dem großen Zehen, wodurch der Ball beim Fliegen „tot“ wirkt. Diese bewegungslosen Bälle sind schwer zu berechnen, weil sie nicht gegen Ende herunterfallen und eine andere Flugkurve besitzen. Außerdem können sie nahezu ohne Heben des Beines gespielt werden, was dem Gegner die Antizipation erschwert und eine schnelle Reaktionszeit wichtiger macht.

Der lose Ball in die Tiefe gegen hohe Abwehrreihen

Eine der Methoden, gegen die falsche Neun vorzugehen, lautet Kompaktheit. Doch sehr oft wird dies bestraft, indem Messi sich tiefer positioniert und die Abwehr des Gegners in weiterer Folge hoch aufrückt. Sobald der Gegner weit vorne steht, dann kommen Messis Bälle in die Spitze: enorm scharfe Flachpässe, welche so platziert sind, dass einer der Flügelstürmer mit diagonalem Lauf eine eins-gegen-eins-Situation mit dem Torhüter erhalten kann.

Der Pass in die Schnittstelle zwischen Außen- und Innenverteidiger

Ein weiterer Lieblingspass von Messi ist der flache Ball zwischen den gegnerischen Außen- und den Innenverteidiger. Diesen spielt er diagonal dazwischen auf einen aufgerückten Außenverteidiger der eigenen Mannschaft oder eher frontal als Abschluss eines horizontalen Laufes vertikal auf den startenden Flügelstürmer. Im Idealfall sucht er die Nähe zum gegnerischen Außenverteidiger und zieht diesen heraus. Sobald er sich Richtung Messi bewegt, kommt der Pass, die gegnerische Viererkette ist zerschlagen und der Außenverteidiger kann seinem Gegenspieler nicht mehr hinterherkommen.

Schusstechnik und Abschlussverhalten

Die Krönung jedes Solos ist natürlich ein Treffer – und niemand vermag seine Dribblings so effizient abzuschließen, wie es Lionel Messi tut. Seine Methoden werden wir hierbei kurz auseinandernehmen und erklären, wie er Torhüter verlädt, seine Chancen nutzt und Entscheidungen trifft.

Seine große und am wenigsten auffällige Stärke ist, dass er oftmals sehr unbedrängt zum Abschluss kommt. Dies ermöglicht er sich durch ein konstantes Bewegen in den richtigen Positionen sowie seine hervorragende Interpretation der falschen Neun, durch welche er immer wieder aus dem Hinterhalt zu Schussmöglichkeiten kommt oder den Zeitpunkt und die Wege seiner Soli perfekt wählen kann.

Ein Merkmal beim Abschluss ist auch seine hervorragende Entscheidungswahl und seine absolute Ruhe. Ob er ihn unter Bedrängnis im Fünfmeterraum über Almunia lupft oder einen Horizotallauf perfekt in die entgegengesetzte Laufrichtung abschließt, scheinbar jeder Abschluss scheint ein Kunststück zu sein. Bei den Horizontalläufen ist es entweder der pfeilgerade bis stark angeschnittene Schuss in das vor ihm liegende Eck oder der Schuss in das gegenüberliegende Eck, mit welchen kaum ein Torhüter rechnet, da sie ihm bei seinen Horizontalläufen folgen.

Läuft er auf einen Torhüter alleine zu, dann nutzt er nicht nur die üblichen Aspekte seines bereits geschilderten Dribblingarsenals, sondern beachtet die Bewegungen des Torwarts besonders intensiv.

Oftmals täuscht und verzögert er beim Abschluss, hebt beispielsweise den Fuß und analysiert innerhalb von wenigsten Augenblicken, wie der Torwart auf die jeweiligen Bewegungen reagiert – wie schnell, wie stark, auf welche Art und Weise – und wie man ihn am besten überwindet. Dadurch kann er sich die Ecke auswählen, wohin er dann scharf und platziert abschließt. Dazu gesellen sich seine unorthodoxen Abschlüsse im eins-gegen-eins, wo er oftmals mit Lupfern oder auch Beinschüssen zum Erfolg kommt.

Interessant sind auch seine Abschlüsse ins kurze Eck, obwohl sich der Torwart vermeintlich dort befindet. Messi beugt beim Abschluss seinen Körper und hält sein Bein so, als ob er den Ball ins lange schieben würde. Dabei macht er die Bewegung minimal langsamer, um dem Torhüter die Chance zu geben, darauf zu reagieren – und dann zieht er den Ball ins kurze Eck hinein.

Vieles von diesen Tricks findet man in folgendem Tor wieder:

Er erhält den Ball, nimmt ihn mit und läuft wohl minimal näher auf Casillas zu, als andere Stürmer. Durch seine kurz erkennbare Beinbewegung verlädt er Casillas, durch seine Oberkörperbeugung und Positionierung hat er ihn gehindert, sich besser zu postieren, durch die Nähe ist eine Reaktion kaum mehr möglich. Der Abschluss ist dann auch noch typisch: locker, präzise, klinisch und doch nicht steril.

Ein weiterer Aspekt ist der Torriecher, mit welchem er auch einige Abstauber verwertet und wegen vieler Gegner befindet er sich bei seinen Abschlüssen oftmals nicht einmal im Sichtfeld des Torhüters. Selbst bei seinen wenigen Kopfbällen zeigt er eine hervorragende Technik und darf bezüglich Abschluss mehr oder weniger als komplett angesehen werden.

Interessant ist, wie er seinen Körper diesbezüglich einsetzt. Aus dem Dribbling heraus nutzt er die gegnerische Bewegung sowie seinen Schwung, um sich zu befreien und um Geschwindigkeit vor dem Schuss zu generieren, was beim Abschluss zwecks höherer Körperstabilität hilft.

Indem er im Lauf ist oder seinen Lauf mit einer vorhergehenden Körpertäuschung beginnt, ist er bekanntlich sehr schnell. Dadurch kann er sich auch vom Gegner absetzen und kommt trotz Deckung relativ frei zum Schuss. Dadurch sieht er das Tor besser und kann seinen Abschluss besser timen – er muss eigentlich nie in Rücklage feuern oder aus Eile wegen des Gegners nur mit dem vorderen Teil seines Fußes.

Stattdessen kann er sich auf seine Spezialität konzentrieren, den Abschluss mit jenem Teil des Fußes zwischen Innen- und Vollspann. Auch hier eine Kompromisslösung (besser: die goldene Mitte), welche sowohl Kraft als auch Präzision und Effetmitgabe ermöglicht. Seine technisch perfekte Fußspannung passt dabei zu seiner Körperhaltung.

Im Moment der Schussabgabe ist er nahezu steif, sehr gespannt und hat einen dank seiner Physis ohnehin einen hervorragenden Muskeltonus, welcher bei Kontraktion für Balance sorgt, selbst bei Bedrängung des Gegners passt das Gleichgewicht. Dies entsteht durch eine enorme reaktive Muskelkraft im Rumpf, welche für die Balance enorm wichtig ist und mit explosiven Schnellkraft sowie Stabilisierungsübungen (oder einer Mischung davon) trainiert werden kann.

Dadurch gibt es vom Oberkörper einen stärkeren Anpressdruck beim Antritt, welcher mit den sehr schnellen Muskelfasern Messis für die unglaublichen Richtungsänderungen in höchster Geschwindigkeit sorgt. Ob dafür die Wachstumshormone aus der Jugend oder ein hartes Training verantwortlich sind, sei dahingestellt.

Allerdings sollte man anmerken, dass Messi vor 2008/09 öfters kleine Verletzungen hatte, in der Saison 2007/08 war es besonders schlimm. Es gab sogar eine Vorstandstagung, wo spezielle Maßnahmen veranlasst wurden. Unter anderem ein eigener Coach nur für Messi, der ihn überall hinbegleitet, nämlich Juanjo Brau. Die Ernährung wurde verändert, die Muskulatur ausgebaut und aktuell ist Messi wohl einer der kräftigsten Spieler für seine Größe.

Besonderer Augenmerk natürlich auf seine Balance beim Abschluss trotz Gegnern. Wie oft sah man Messi schon unter Bedrängnis den Ball noch perfekt und scharf ins Eck zu platzieren, bevor er danach dann um- oder ins Jubeln ver“fiel“?

Dennoch ist er ohne Bedrängnis noch etwas stärker und selbst bei Freistößen scheint er in dieser Saison in ungeahnte Sphären zu kommen. Bei ruhenden Bällen versucht er es mit seiner Spezialität, den sich stark drehenden und scharfen Schüssen, mit denen er auch öfters an der Sechzehnerlinie aus dem Spiel heraus zum Abschluss kommt. Diese Schüsse kommen ungemein scharf und fallen nicht so stark herab, wie es beispielsweise ein Freistoß von Icke Häßler früher tat. Aber er schießt sie enorm angeschnitten und scharf, weswegen ihm eine längere Distanz eher liegt, als knapp am Sechzehnmeterraum.

Außerdem sucht er eine möglichst weite Entfernung zur Mauer, wie man auch hier sehen kann. Dadurch kann er die Schüsse auch fester mit stärkerem Effet zur Seite als nach unten machen und muss sie auch gegen Ende nicht herabfallen lassen, da der Ball eine ganz andere Flugkurve wegen der höheren Entfernung annehmen kann und darf.

Auch gibt es keinen Flatterballeffekt wie bei Cristiano Ronaldo oder Juninho Pernambucano, den wir hier bei Möglichkeit gleich erklären (versuchen) wollen.

Kurzer Exkurs zu Flatterbällen und wieso Messi keine schießt

Der Flatterball bei Cristiano Ronaldo entsteht, indem er den Ball eher mit seinem Mittelfußknochen erwischt und den Ball möglichst in der Mitte trifft. Dadurch hat der Ball wenig Spin beim Beschleunigen, im Flugverlauf entsteht ein inverser Magnus-Effekt, welcher zur Folge hat, dass auf einer Seite der Luftstrom stärker abfällt, die Beschleunigung zwischen dem oberen und dem unteren Teil sorgt für ein Herabfallen. Danach kehrt sich der Magnus-Effekt wieder um, der Luftstrom fällt auf der anderen Seite ab und es entsteht ein Flattern.

Dies entsteht auch durch die neuen und leichteren Bälle, welche eine dünnere Haut besitzen. Dadurch kann der Spieler länger auf den Ball einwirken, ihn schneller und stärker beschleunigen, wodurch sich der Magnus-Effekt verschärft. Außerdem lässt sich der Ball besser treffen und durch die daraus resultierende stärkere Ballverformung wird im Fliegen ein weiterer Effekt hinzugefügt, wenn der Ball im Flug wieder die „Delle“ ausgleicht.

Diese Art zu schießen ist nicht nur extrem schwer und komplex, sondern oftmals unberechenbar, da auch die Feuchtigkeit des Balles, das Ventil und die Kerben im Ball eine Rolle spielen. Zwar macht dies den Schuss auch für den Torhüter unberechenbar, aber es bleibt letztlich ein Glücksspiel – und somit eher nichts für Messi.

Bewegung im Raum und Kollektiv

Ein weiterer Aspekt ist die Bewegung des Argentiniers und sein Kombinationsspiel. Das Reservoir ist aufgrund der Möglichkeiten unerschöpflich, weswegen wir nur die drei auffälligsten Sachen in seinem Spiel kurz unter die Lupe nehmen, eine Begründung dazu liefern und die taktischen Auswirkungen erläutern.

Das Abdriften auf die rechte Außenbahn und das Zurückfallen ins Mittelfeld

Ein wiederkehrender Aspekt ist Messis Heimweh als Mittelstürmer. Er lässt sich immer wieder nach rechts fallen oder bewegt sich im Aufbauspiel auf die rechte Seite. Von dort aus sucht er dann die Wege nach vorne, er sucht die Kombinationen mit seinem kongenialen Partner Alves und nutzt seinen Vordermann als Schild. Es ist kein Zufall, dass Pedro bevorzugt rechts aufgestellt wird, weil er hervorragend Räume öffnen und sich für Lochpässe anbieten kann.

Fällt er vertikal ins Mittelfeld zurück, dann lässt er den Gegner ihn auch einfach verfolgen – durch ein diagonales Zurückfallen verhindert er eine einfache Verfolgung, ohne dass schwierige Übergabebewegungen oder formative Veränderungen beim Gegner entstehen. Dadurch befreit er sich aus etwaigen Manndeckungen und kann in weiterer Folge wieder in die Mitte gehen, wo er dann das Zentrum überlädt.

Diese Umwuchtungsbewegung sorgt für wiederholte Konfliktmomente des Gegners, da das Übernehmen und Übergeben bei einer mannorientierten Raumdeckung neu sortiert werden muss. Desweiteren erhält Messi auch im Aufbauspiel Zugriff auf den Ball, kann Xavi und Iniesta entlasten sowie eventuelle tödliche Pässe aus dem freien Raum schlagen.

Die Kombinationen mit Dani Alves

Bevor Messi in seine zentrale Rolle geschoben wurde, galt seine Partnerschaft mit Dani Alves als die beste rechte Seite der Welt. Die beiden zeichneten ihre Flexibilität und ihr Kombinationsspiel aus, durch die Eingespieltheit wirkte es so, als ob sie zu zweit Dreiecke bilden könnte. Jeder wusste bereits beim Abspiel, wie er sich bewegen sollte, um seinem Partner wieder eine Option zum Anspiel zu geben.

Alves schob dabei auf Außen mit dem richtigen Timing nach vorne und ließ Bälle prallen, während Messi seine Fähigkeiten auf engem Raum nutzte und Alves ihm insoweit vertraute, dass er ihn auch unter Druck anspielte. Messi verstand es hingegen auch, dass Alves als reiner Außenspieler verschwendet ist und öffnete ihm gelegentlich diagonale Räume in die Mitte, was die Gefahr über diese Seite erhöhte.

In weiterer Folge erhielt Messi dann im Rückraum auch wieder den Ball zurück und war meist von Gegenspielern befreit, was ihm die Möglichkeit gab, Geschwindigkeit aufzunehmen oder direkt zum Abschluss zu kommen. Sie zogen das Spiel des Gegners auch enorm in die Breite und konnten dank ihren starken weiten Bällen die ballfernen Seiten einsetzen, was das Kollektiv dann effektiv bespielte.


Das Pärchen mit Andrés Iniesta

Eine zweite und deutlich subtilere Partnerschaft gibt es zwischen Messi und Iniesta. Beide beherrschen die Kunst der Positionierung in scheinbar überfüllten Räumen, um den Ball letztlich daraus zu befreien und woanders hinzulenken. Barcelona profitierte oftmals davon, dass Iniesta den halblinken Raum übernahm und Messi den halbrechten, wodurch der Gegner weder die Außen noch die Zentrale effektiv versperren konnte.

Sobald sie eine Seite zustellten, konnte die andere Seite bespielt werden. Sobald eine Seite zugepresst wurde, konnte der jeweilige Halbspieler als „Nadelspieler“ auf engstem Raum die Bälle zwischen kleinsten Löchern durchstecken und ihn aus dem Haufen befreien. Dadurch waren weite Räume offen und der Gegner befand sich in einer unpassenden Formation, welche zahlreiche Schnittstellen aufwies.

Diese wurden zwar selten bespielt, doch es wurde Raumgewinn erzielt und die Seite verlagert. In weiterer Folge konnte sich dann Messi so positionieren, dass er am Ende dieses länger ablaufenden Angriffes stand, während Iniesta sich so positionierte, dass der Angriff durchgeführt oder zumindest wieder in eigenen Ballbesitz umgeleitet werden konnte.

Seine Spielweise in der Albiceleste

Ein wohl bald endendes Thema ist seine Kritik an den Leistungen in der Nationalmannschaft. In gewisser Weise ist sie schon im Vorhinein übertrieben: Messi war in einer taktisch schwachen und kaum ausbalancierten Mannschaft bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika der auffälligste Akteur, hatte beim Abschluss viel Pech, aber zeigte ansonsten sehr gute Leistungen.

Allerdings wurde bei ihm fehlende Effektivität und Effizienz bemängelt, was – auch bei der WM – richtig ist. Dieser Aspekt hat sich aber verändert. In den letzten Spielen wurde Messi nämlich verstärkt auf passenderen Positionen eingesetzt, aktuell hat er in acht Spielen im Kalenderjahr 2012 für Argentinien unglaubliche 12 Tore erzielt, womit er den Rekord von Gabriel Batistuta einstellte. Hinzu kommen natürlich noch einige Vorlagen.

Dies ist auf Coach Alejandro Sabella zurückzuführen. Gegen Deutschland spielte Messi als Mittelstürmer mit Higuain, gegen Uruguay war er der freie Mann am Endpunkt der Raute, welche aber passender war, als die Formation unter Maradona bei der Weltmeisterschaft. Gegen Brasilien begann er als freier Mann hinter einem Stürmer im 4-2-3-1 und gegen Ecuador durfte er hinter drei nominellen Stürmern in einem 4-3-3 auflaufen. In letzterem Artikel werden auch mögliche Alternativformationen aufgezeigt, welche in späteren Spielen, wie bspw. gegen Uruguay, genutzt wurden.

Passend zu der Kritik, die es an seinen Leistungen für die Nationalmannschaft gibt bzw. gab, kommen wir zu seinen Schwächen.

Lionel Messis Schwächen

Womöglich nicht nur ein unangenehmes Thema für die Leser, sondern auch für mich – als gebrechlicher Laie vermeintliche Schwächen am womöglich besten Spieler aller Zeiten ausmachen? Klingt sehr fragwürdig. Dennoch gibt es ein paar Sachen, welche auffällig sind und die in einer vollständigen Spieleranalyse beim Namen genannt werden sollten.

Ein oftmals bemängelter Aspekt ist sein rechter Fuß. Dieser wird zu selten genutzt und Messi erzielt den Großteil seiner Tore mit links, schließe die Solis fast immer nur damit ab und gehe ohnehin immer von rechts nach innen. Diese Kritik muss, auch wenn etwas Wahres dran ist, genauer überdacht werden. Zuallererst haben wir dazu ein Video, welches Messis Abschlüsse mit rechts (Stand Okt. 2011) zeigt.

Sieht ziemlich akzeptabel aus. Dennoch nur ein Bruchteil seiner Tore, wobei dazu gesagt werden muss, dass die Beidfüßigkeit bei einem solchen dribbelstarken und intelligenten Spieler nahezu egal ist. Auch Diego Maradona benutzte seinen rechten Fuß selten, obwohl dieser stark unterschätzt wird; Franz Beckenbauer sagte einst, er hätte seinen linken Fuß nur zum Bier holen, Ferenc Puskas hatte seinen rechten Fuß nur zum Stehen und Garrincha tat sich selbst dabei mit seinem Linken schwer.

Natürlich fehlt ihm dieser Aspekt zur „Komplettheit“, wie es beispielsweise bei Alfredo di Stefano, Bobby Charlton und natürlich Pelé nicht der Fall war, allerdings macht diese vermeintliche Schwäche ihn kaum schwächer. Ohnehin wird im Aspekt der Komplettheit zu sehr generalisiert und oftmals werden physikalische Attribute oder ähnliches in die Bewertung miteinbezogen.

Viel eher sollte darüber nachgedacht werden, welche Aspekte relevant sind und ob diese vorhanden sind. Pep Guardiola bezeichnete Messi einmal als den komplettesten Spieler der Welt:

„It is not about goals,“ Guardiola said. „Messi is the most complete player in the world. He can do everything: He associates with his teammates, he combines, he opens up space.“

Und auch wenn es subjektive Meinung ist: in dem Fall hat Guardiola recht. Wer braucht schon einen rechten Fuß, wenn der linke magisch ist, die Bewegungen stimmen und die Mitspieler ihn passend einsetzen? Auf die weitere „Schwäche“ der mangelnden Größe wollen wir deswegen nicht eingehen, dafür verweise ich auf den ersten Abschnitt dieser Analyse.

Allerdings gibt es wahrhaftig die ein oder andere Schwäche beim „komplettesten Spieler der Welt“. Seine frühere Beteiligung im Pressing, insbesondere 2010/11 mit Pedro und Villa hat klar nachgelassen, auch sein herausragendes Gegenpressing wird seltener angewandt. Früher eroberte er dadurch enorm viele Bälle, weil er durch seine Reaktionsschnelligkeit, seine Schnelligkeit und seine einmalige Physis kaum auszuspielen und dank seiner Rafinesse kaum zu verladen ist.

Dieser Aspekt ist mit der Zeit leicht abgefallen. Eine weitere relative Schwäche hat sich ebenfalls entwickelt: nämlich die Vertikalität. Der kleine Argentinier sucht früher den Abschluss und das Solo, ebenso wie den tödlichen Pass. Daraus resultiert gelegentlich auch eine mangelnde oder verspätete Anpassung an die jeweiligen besonderen Belange des Gegners und dessen Reaktion auf Messis bloße Aufstellung.

Das beschränkt Messi zwar, lässt aber erkennen, dass selbst er noch Steigerungspotenzial besitzt. Eine verstärkte Teilnahme an Pressing, Gegenpressing und Kombinationsspiel der Katalanen wie an besten Tagen wären wünschenswert, denn das Potenzial besitzt er zweifelsohne.

Den von uns vernachlässigten Aspekt des klassischen Defensivspiels, welchen wir in unserer Mannschaftsanalyse und den Spielanalysen von Barcelona aufgrund der nötigen Anpassung an den Gegner abdecken, gibt es auch hier in Videoformat, insbesondere in der ersten Szene, zu sehen:

Dieser Aspekt passt nur in die Kategorie „Schwächen“, weil er es einfach öfter anwenden könnte – außer die Ausdauer fehlt, aber dann haben wir doch noch eine weitere (Mini-)Schwäche gefunden.

Doch auch wenn er so bleibt, wie er ist – bei den Leistungen und Statistiken kann sich kaum einer mehr beschweren.

Appendix: ein kleiner Ausflug in die Welt der (nichtssagenden?) Statistiken und Zitate

Zu guter Letzt präsentieren wir als Abschluss noch einige interessante und uninteressante Statistiken zum argentinischen Weltfußballer:

  • In der vergangenen Saison spielte er europaweit die zweitmeisten Vorlagen in der Liga, hier landete er nur hinter Mesut Özil.
  • Jeder 26. Pass war eine Torschussvorlage, womit er sich auf Platz 27 befindet, knapp hinter Pirlo. Die Ursache dafür ist in der Ausrichtung seiner Mannschaft und der oftmals tiefen Position zu suchen. Ganz vorne liegt hierbei Carlos Tevez vor Didier Drogba mit knapp unter 13 Pässen pro Torschussvorlage.
  • Messi benötigte 147,5 Pässe pro Vorlage, lag damit auf dem 17. Platz. Ganz vorne war Robert Lewandowski mit 91,8 Pässen, auf den Plätzen folgten Gonzalo Higuain und Mesut Özil.
  • Auf Platz vier landete er in der absoluten Zahl von Torschussvorlagen, er legte 92 Torschüsse auf und auf Platz eins liegt Andrea Pirlo mit unglaublichen 125, dahinter kommen David Silva mit 104 und Mesut Özil mit 103.
  • Zum dritten Mal in Folge hat Messi in den ersten elf Saisonspielen zwölf oder mehr Tore erzielt.
  • Mit 17 Treffern liegt er nur ein Tor hinter Alfredo Di Stefano in der Rangliste der erfolgreichsten Torschützen im El Clásico.
  • 177 Tore hat Messi aktuell für Barcelona in La Liga erzielt, Rekordschütze Cesar Rodriguez traf 190mal. Messi traf davon 100mal im Camp Nou.
  • In den letzten fünf CL-Saisons erzielte Messi mit 15 Vorlagen die meisten in dieser Wertung, darauf folgen Xavi mit ebenfalls 15 und Ribéry mit 14.
  • Alleine im März 2012 traf Messi 36mal. 2011/12 kam er auf unglaubliche 50 Saisontore – in der Primera Division.
  • Für die argentinische Nationalelf spielte er bis September in 73 Spielen, traf 28mal und legte 21 Tore auf. Bezeichnend, dass dieser Artikel nicht einmal vier Tage im Speicher liegen könnte, ohne dass diese Statistiken überholt waren. Nach unserer Rechnung, wobei man sich bei la pulga nicht sicher sein kann, müsste er nun bei 75:31:22 liegen.
  • bislang holte er 19 Titel in acht Saisons für Barcelona, traf dabei 265mal, 53mal davon in der Champions League und 177 in der Liga. Siegquote bei den 148 Spielen, wo er traf, liegt bei 89%.
  • in sieben Spielen gegen Chelsea konnte Messi noch nie treffen. Gegen Kazan ebensowenig in vier Partien, Inter steht bei drei und Liverpool schaffte es zwei Mal.
  • wenn es um offizielle Spiele geht, dann fehlen Messi noch etwas über 500 Tore auf Spitzenreiter Josef Bican, Romario liegt (angeblich) mit 772 auf Platz zwei vor Pelé mit 767.
  • erst letzte Saison überschritt seine Tor/Spiel-Rate die magische 1.0, in der Saison 2007/08 war sie übrigens überraschend abgefallen.
  • Etwas älter, aber dennoch sehr interessant: wer bereitete Messis Tore vor? Beim Stand von 231 war Dani Alves mit 31 Rekordhalter.
  • wie, wo und in welchen Bewerben Messi wie oft trifft, findet man hier.
  • womöglich ein Zettel für Manuel Neuer in der Zukunft: Messi schießt bei seinen Elfmetern am liebsten nach rechts. 15mal traf er dorthin schon, nach links nur 4mal.
  • Bei seinen Toren in den jeweiligen Spielen besitzt er auch eine nette Streuung: er erzielte schon zweimal vier Treffer, einmal fünf und 45mal zwei Tore.
  • falls sich jemand für Messis Laufleistung in einem Spiel interessiert – hier findet man seine Trackingstatistiken aus dem Spiel gegen Deutschland. 8,5km, 44 Sprints und fast 31km/h Spitzengeschwindigkeit sind sehr interessant. Normalerweise liegt die Laufleistung höher, die Intensität aber deutlich geringer.
  • letzte Saison traf er für Barcelona ziemlich oft – das dürfte jeder bekannt sein. Wie oft er bei Vorsprung traf, wie oft mit welchem Fuß und wie oft außerhalb des Camp Nou in wie vielen Spiele findet man hier.
  • eine wundervolle, detaillierte und aktuell anmutende Aufschlüsselung seiner Statistiken für Land, Mannschaft und nach Wettbewerben findet man hier, wobei sich ein kleiner Fehler eingeschlichen hat.
  • einen Überblick von gebrochenen oder eingestellten Rekorden dieser bzw. vergangener Saison Saison gibt es hier in ausführlicher Textform und hier grafisch mit weniger Inhalt.
  • Die Vergleiche zwischen Cristiano Ronaldo und Lionel Messi wollen wir nicht anschneiden, verweisen aber auf eine interessante Diskussion, unter anderem hier, wo auch Rücksicht auf eroberte Bälle und ähnliches genommen wird. Sowas ist aber natürlich immer mit Vorsicht zu genießen. Eine schöne Grafik mit Vergleichen wie dem Prozentsatz der mannschaftlichen Tore und ähnlichem findet man hier.
  • Weitere Statistiken gibt es hier: https://twitter.com/MessiStats

Abschließende Worte

Es ist die erste – und womöglich letzte – in-depth-Spieleranalyse hier bei Spielverlagerung. Im Zuge dieser besonderen Themenwoche wollten wir den vielleicht besten und komplettesten Spieler unter die Lupe nehmen und ihn bestmöglich sezieren, auch wenn es eine schwere Aufgabe war und ist.

Einen Spieler, insbesondere jemanden, der so facettenreich ist, präzise unter die Lupe zu nehmen, ist eine Herausforderung. Er zeigt nicht die spektakulären Tricks wie es beispielsweise ein Ronaldinho tat, aber Lionel Messi beherrscht die Kunst des Dribblings mit seinem Körper, der Gambetta, welche natürlich schwierig zu analysieren ist.

Darum sollte man dieses Werk nicht zu ernst nehmen – im Fußball ist alles im Fluss, alles verändert sich, ist von den Begebenheiten der Situation, des Umfeldes, der Mitspieler und der Gegner abhängig. Die genaue Beschränkung auf Zahlen oder Aktionen sollte darum nicht der Umstand von solchen Spielerbetrachtungen sein, vielmehr geht es um die Essenz eines Spielers, seinen Spielcharakter und jenes Gefühl, welches man beim Zusehen erhält.

Ob Iniesta, Messi, Busquets oder Ronaldo; über alle könnte man Bücher und Abhandlungen schreiben oder man könnte gar ein inhaltloses Fazit ziehen, in welchem steht, dass man über diese Spieler Bücher und Abhandlungen schreiben könnte, letztlich entscheidet aber nur eines: jene Magie ihrer einzigartigen Spielweisen, welche weder Bilder, Theorie oder Analysen wie diese einfangen können.

Oftmals sind es auch wir Taktiker, die für Langeweile verantwortlich gemacht werden, doch letztlich beschäftigen wir uns aus Verbundheit zu dieser nicht einfangbaren Magie so detailliert und -verliebt mit sämtlichen Aspekten. Eine solche Spieleranalyse habe ich im Kopf wohl bereits über zig Spieler geschrieben, auch wenn der Aufwand für das Niederlegen, das Präzisieren, das Sammeln von Videomaterial und ähnliches nur bei den größten ihrer Zunft möglich ist.

Es ist jener Trieb nach der Entschlüsselung von Aktionen und Spielern, der mich am Fußball und der detaillierten Beschäftigung hängen lässt. Kann mir die Taktik, die Analyse, die Statistik irgendwann sagen, wieso mich dieser Spieler fasziniert? Was genau daran? Wohl nicht. Aber es lenkt von der Ratlosigkeit ab.

Es ist kein Zufall, dass ich mich nach langem Hin und Her dafür entschied, an diesen besonderen und vermutlich stilistisch grausamen Artikel mein kleines Geständnis anzuhängen: wer diesen Artikel bis hierhin trotz seiner Langatmigkeit und relativen Sinnlosigkeit gelesen hat, der versteht ihn und mich auch.

LS 9. Januar 2014 um 14:23

Wie seht ihr eigentlich Messis deutlich zurückgegangenes defensives Mitarbeiten ?
Dass das der Fall ist bestreitet keiner, nur wird von Vielen dann immer damit argumentiert dass er die Kraft ja für sein Offensivspiel brauche.
Wäre eurer Meinung nach der Nutzen für das gesamte Team evtl. doch höher wenn er sich mehr am Pressing beteiligte, vor allem in Anbetracht dessen dass Barca offensiv dann ja doch auch noch andere überdurchschnittliche Spieler hat.

Antworten

RM 9. Januar 2014 um 14:39

Persönlich interessant finde ich, dass Messi jedes Jahr weniger defensiv arbeitete, dabei aber auch jedes Jahr weniger dribbelte, allerdings prozentuell seine Quote im Dribbling verbessern konnte. Ob das mit dem „Erholen“ zu tun hat? Wer weiß das schon, ich denke eigentlich nicht, aber möglich scheint es nach Datenlage zu sein.

Am besten wäre es meiner Meinung nach, wenn er situativ rückwärtspresst, vorne normal mitpresst oder zumindest intelligent zustellt und sonst eben spielt, wie Messi nunmal spielt. Als Mittelstürmer in einem 4-3-3 ist es ja nicht ganz so schlimm, wenn er nicht viel nach hinten ins klassische Defenisvspiel mitarbeitet. Im Pressing müsste er aber meiner Meinung nach aktiver sein. Mit Neymar und Alexis gibt es ja Spieler, welche ihn offensiv entlasten (und im Pressing sehr agil und involviert sind).

Antworten

Tank 9. Januar 2014 um 17:45

Amen.

Mit dem Zusatz: Besonders gegen stärkere Gegner. Gegen deutlich unterlegene Teams oder nach deutlicher Führung kann er gerne vorne rumhängen und den Fünferpack schnüren.

Ich denk seit einiger Zeit eh viel über Messi als Problem für seinen jeweiligen Trainer nach. Wie baut man einen Spieler, der in vielen Dingen dem Rest der Menschheit schon fast albern überlegen ist am besten ins Team ein? Wie verhindert man, dass er zu sehr gesucht wird, wie kann man ihn nutzen, ohne sich auf ihn zu beschränken? Natürlich das absolute Luxusproblem, völlig klar. Ich denke, dass 2010-11 der idealen Lösung deutich näher war als z.B. 2012-13. Was u.a. auch mit seiner Arbeit bei gegnerischem Ballbesitz zu tun hat.

Antworten

LS 9. Januar 2014 um 18:06

Schön dass ihr beiden das ähnlich seht wie ich, ich hatte nämlich vor kurzem mit einigen Freunden eine Diskussion zu diesem Thema und war der einzige mit dieser Ansicht, während mir sonst alle klarmachen wollten das müsse so sein weil er ja sonst offensiv so unglaublich viel schwächer sei etc. und ja trotzdem der Beste.

Antworten

Tank 9. Januar 2014 um 19:33

Ist ja auch eine graduelle Frage. Natürlich wird er dadurch in manchen offensiven Bereichen schwächer. Ganz simpel schießt er zum Beispiel weniger Tore. Nimmt man 2010/11 als Beispiel für ordentliche defensive Mitarbeit wohl so um die 20 weniger. (Mal alle anderen Faktoren der Einfachheit halber rausgelassen.)

Deine beste Chance es deinen Freunden klar zu machen, wäre vermutlich zu erklären, wie unglaublich verzahnt moderne Fußballmannschaften sind. Wie kollektiv die ganzen offensiven und defensiven Mechanismen ablaufen, wie jedes Rädchen ins andere greifen muss, damit so komplexe Vorgänge gute Resultate liefern. Dann musst du noch erläutern, dass dies umso mehr gilt, je höherklassig der gespielte Fußball ist. Und dann hast du relativ bald ein Argument dafür, warum Messis 20 Tore weniger mehr als aufgewogen werden, wenn Barca dafür mit 11 statt mit 10 Mann verteidigen kann. Ganz einfach weil es im modernen Fußball fast nichts gibt, was so schlimm wiegt, wie das Abkapseln eines Spielers aus diesen kollektiven Mechanismen.

Wenn sie davon noch nicht überzeugt sind, dann geh darauf ein, dass dies im Falle Messis nochmal viel stärker wiegt, weil er nicht in irgendeiner Mannschaft spielt, sondern bei Barcelona. Und Barcelona ist an ihren besten Tagen eine Truppe, die wie nur wenige andere, ganz besonders über Kollektiv kommt.

Und wenn du dann noch eine originelle Position vertreten willst, sag, dass es Pep Guardiolas größter Fehler war, Messi aus dem System des kollektiven Fußballs über ein gewisses akzeptables, ja sogar lohnenswertes Maß hinaus zu entkoppeln. Intelligentes Pep Guardiola-Bashing bringt nämlich so ziemlich jeden zum aufhorchen. 😉

Antworten

LS 9. Januar 2014 um 19:58

Was das angeht habe ich eigentlich schon lange aufgegeben irgendjemandem von irgendetwas überzeugen zu wollen, ist in meinem Freundeskreis da leider knapp über Stammtischniveau.

Die Diskussion war dann nur Auslöser für mich nachzufragen wie kompetentere Personen das sehen.
MMn. ist der Mehrwert für die Mannschaft mit einem arbeitenden Leo einfach enorm, man kann es sich eigentlich nicht erlauben jemanden so krass wie ihn unter Tito von Defensivaufgaben zu befreien.
Vor allem hat man mit Neymar, Alexis, Pedro und Cesc mind. 4 weitere Spieler die sehr gefährlich sind und auch davon profitieren würden, wäre Barca weniger von Messi abhängig als es letztes Jahr der Fall war. Da muss man aber die nächsten Wochen abwarten, finde es aber eine spannende Frage wie Tata das angehen wird.

AP 9. Januar 2014 um 23:38

Weiß nicht. Wenn ich das so lese und ich hab kein einziges Spiel von Messi diese Saison gesehen, dann fällt mir zu dem Thema nur eins ein.
Neymar wurde gekauft. In den Medien lancierte Messi zu Paris geschichten. Streitereien mit Vorstand. Und immer wenn der Trainer über Messi spricht, dann bekomme ich das Gefühl, Messi rules.

Ist es nicht der Grund, warum Pep ging. „weil er und die Spieler sich wehtun würden“. Messi mit Teelöffel im Training usw.

Bin da bei Tank, wenn ich es richtig verstehe.
Wie binde ich das weltbeste

AP 9. Januar 2014 um 23:43

eitelste, kindlichste Fussballgenie, der alles erreicht hat, in meine Mannschaft ein. Der eig keinen Bock hat zu verteidigen.

Oder ist das zu sehr Bild Niveau. Barca unter Pep habe ich geliebt.

Tank 10. Januar 2014 um 02:26

Deiner Theorie, dass Messi sich selbst aus dem Kollektiv rausgenommen hat – wenn ich dich denn überhaupt richtig verstehe – widersprechen eine Reihe von Zitaten von Guardiola. So unwahrscheinlich es klingt, aber es sieht wohl so aus, als habe Guardiola Messi aufgefordert weniger mitzuarbeiten. Nicht überhaupt nicht mitzuarbeiten – das tut Messi auch nicht – aber doch weniger. Guardiola muss die graduelle Abwägung, über die LS und ich sprachen, wohl anders beurteilen, als LS, RM und ich das tun.

Ob Messi nun eitel oder sonstwas sei, lass ich unkommentiert.

AP 10. Januar 2014 um 10:52

Yo hast Recht. Eitel oder nicht, ist ja auch Wurscht.

Ich meine nur interpretieren zu können, dass Messi unter Pep dem Trainer mehr „gehorchte, vertraute“ und somit die defensiven Aufgaben erfüllte, als er es bei den Nachfolgern tut. Pep verstand es halt seine Jungs perfekt einzusetzen.

War nicht Barca unter Pep eine Pressingmaschine mit Messi an der Spitze, der schon in der ersten Linie die Bälle eroberte. Aber auch Rückwärtspresste? Seine Pausen aber bekam, wenn Xavi und Kollegen den Ball laufen liessen. Unter Villanova wurde es weniger und unter Martino nochmal, mMn.

Nuri Sah Hin 10. Januar 2014 um 12:43

will wirklich jemand Messis Einbindung unter Tata anhand von 11 Einsätzen beurteilen?

AP 10. Januar 2014 um 14:50

@Nuri. Nein aber seit dem Abgang von Guardiola, ist eine gewisse Tendenz nicht zu bestreiten, inkl. 11 Einsätze in dieser Saison, wie du schreibst.

Weiß aber garnicht so recht, wohin wir mit dieser Diskussion steuern wollten 🙂

Nuri Sah Hin 11. Januar 2014 um 12:27

Festzuhalten bleibt doch: Messi ist vielleicht der Spieler mit dem besten Abschluss der Welt. In Barcas Kader unter Villanova war er vielleicht der einzige mit einer konstanten Verwertungsquote (Villa im Formtief, Alexis noch sehr irregulär, Cesc flatterhaft etc.). Das naheliegende für einen Trainer: die Taktik so ausrichten, dass Messi in Position gebracht wird. Die Konsequenz: der Abschluss der anderen leidet noch mehr. Und genau das wollte man ja mit Tata und Neymar durchbrechen. Spannend wirds jetzt, wo Barca Alternativen hat und Messi wieder fit wirkt. Eigentlich wär Messi jetzt wieder „frei“ für breitere Aufgaben, was ja auch seinem Talent mehr entsprechen dürfte.

Antworten

Joseph Brant 8. Dezember 2013 um 12:07

Also ich kann dem nicht ganz zustimmen. Für mich ist er der nach Pele am meisten überschätzte Spieler aller Zeiten. Sicherlich seine Quoten als Torjäger und Vorbereiter sind beachtlich, seine Ballbehandlung hervorragend und er besticht letztlich durch die Summe seiner positiven Fähigkeiten. Jedoch muss man beachten dass spätestens seit 2009 ein ganzes Team sein Potential ausschließlich darauf verwendet eben diesen Spieler zu focussieren. Betrachtet man die Quote pro Spiel in der Liga liegt er klar hinter Ronaldo. Und auch in der Albiceleste hat es relativ lange gedauert bis er die Fähigkeiten die er bei Barca zeigt auch dort zeigte. Ihm geht einiges ab was einen „kompletten“ Spieler ausmacht. Die Mannschaftsdienlichkeit z.B. Auch hat er immense Schwächen in der sog Teamtaktik. Hat das Spiel nicht exakt den Spiel und Taktikzuschnitt den er benötigt, dann fällt er schnell durch Lustlosigkeit auf. Auch fehlt ihm die Fähigkeit die Ärmel hoch zu krempeln. Sein Zweikampfverhalten ist ausschliesslich dann perfekt wenn das Team eine positive Leistung zeigt und viele Offensivaktionen zeigt. Gegen Bayern hatte er zu keiner Zeit Zugriff auf dass Spiel und fiel nur durch plumpe Frustfouls auf. Seine teamtaktischen Fähigkeiten sind sehr begrenzt auch wenn der Author oben das Gegenteil behauptet. Seine hohen Quoten ergeben sich hauptsächlich daraus dass das Leistungsgefälle hinter Platz 6 der Liga enorm absinkt. Die letzten 5 Teams haben kaum deutsches Zweitliganiveau. Die Leistung eines Gomez der sträflich unterschätzt wird oder von Lewandowski schätze ich da wesentlich höher ein.
Über seine menschlichen Schwächen und die Tatsache dass er quasi der größte Dopingsünder aller Zeiten ist, will ich mich hier nicht auslassen.

Antworten

blub 8. Dezember 2013 um 14:08

Ich lese nur /rant.

„Auch fehlt ihm die Fähigkeit die Ärmel hoch zu krempeln. “ Liest sich wie Stammtisch-bullshit. Ist vermutlich stammtisch-bullshit. Woran machst du sowas fest?

„Seine teamtaktischen Fähigkeiten sind sehr begrenzt „. Ist erstmal ne behauptung. Kannst du das belegen? Ich seh das nicht so. Natürlich spielt Barca zu seinen stärken hin, aber als Vergleich, in der in-depth zu CR vs Ibra sind beispiele aufgeführt wie man brilliante individuelle Fähigkeiten NICHT zum wohl des Teams/des Spielzugs einsetzt. Sowas ist mir be Messi noch nicht aufgefallen.

Gegen Bayern war er offenischtlich verletzt, zumindest mal nicht fit und trotzdem mehr Ballkotakte und Pässe als jeder bayernspieler. nuff said.

Das Messi nicht CRs la Liga-quote erreicht liegt daran das er ne Menge spiele als junger RA dabei hat und Ronaldo erst als fertig ausgebildeter Spieler dazu kam. Seit sie beide in der gleichen Liga spielen liegt Messi eindeutig vorne, bei deutlich mehr Assist und man kann nicht sagen das Real weniger auf Ronaldo ausgerichtet wäre als andererseits Barca auf Messi, es ist eher andersherum.

Zu Messis Wachstumshormonen kann sich jeder seine Meinung bilden, de jure verboten wars nicht, daher ist die diskussion erstmal müßig.

Antworten

Joseph Brant 9. Dezember 2013 um 03:35

Stammtisch-Bullshit 🙁 na da bin ich den Fanboys hier vermutlich mächtig auf den Schlips getreten. Woran ich das festmache? Ist meine subjektive Meinung entstanden aus über 40 Jahren Erfahrung als Spieler und Zuschauer. Du zählst einige Argumente auf von denen jedoch die meisten meine Aussagen NICHT entkräften. Seine vorhandenen Fähigkeiten setzt er nicht notwendigerweise immer zum Wohl des Teams ein. Vermutlich in größerem Masse als andere; aber gerade das Bayernspiel zeigt doch dass ich mit meiner Einschätzung zumindest ansatzweise richtig liege. Er hatte 72 Ballkontakte , die besten Werte bei Bayern erreichten Ribery und Schweinsteiger mit je 62. Aber was sagt das schon aus? In seinem Fall eher genau das Gegenteil; das du erreichen wolltest. 89% Passquote ist zunächst mal für einen offensiven Spieler überdurchschnittlich, aber wenn man sich die anderen Werte anschaut, merkt man doch das meine Einschätzung nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Robben hatte nur 53 Ballkontakte aber 69% Zweikampfquote, 5 Torschüsse, 2 Torschußvorlagen und 1 Tor erzielt. Messis Quote liegt nur bei 38% und einem mickrigen Torschuß. Das meine ich mit Ärmel hochkrempeln. Das Argument mit den Ballkontakten geht hier vollkommen ins Leere. Iniesta hatte 110, Barca 63 % Ballbesitz; jedoch zu keiner Zeit auch nur eine geringe Chance das Spiel wirklich zu kontrollieren. Er hatte viele Kontakte weil er sich die Bälle weit hinten zuspielen ließ, aber eben auch früh passte um den Zweikämpfen zu entgehen. Nur so bekommst du in einem Spiel in welchem der Gegner hochkonzentriert ist nie wirklich einen Zugriff. Wie gesagt, Messi lebt vom gegenseitigen Wechselspiel mit Barca. Und klar auch Real focussiert sich auf Ronaldo, wäre in beiden Fällen ja auch Vergeudung von Ressourcen das nicht zu machen. Auf das Argument die Torquote auf die gemeisame Spielzeit zu vergleichen habe ich übrigens gewartet. 😉 Man biegt sich halt jede Statistik so zurecht dass sie paßt.

Und zum Doping noch ein letztes Wort. Wachstumshormone sind zwar de jure nicht verboten aber zumindest sehr diskussionswürdig.

Die Anzahl an Muskelzellen ist genetisch für den Rest des Lebens vorgegeben und das einzige was man tun kann ist die Größe der Zellen durch Krafttraining oder Steroide zu vergrößern. Durch den Gebrauch von HGH jedoch, kann der Körper neue Muskelzellen bilden. Das erlaubt dem Körper seine genetisch vorgegebenen Erbanlagen zu ändern und die neue gewünschte Muskeldichte zu erlangen. Ist zumindest ein Wettbewerbsvorteil gegen über anderen Spielern.

Antworten

blub 9. Dezember 2013 um 21:37

Ich bin weisgott kein Messi-Fanboy, aber ich nehme mir das recht heraus Bullshit als solchen zu bezeichnen. „Ärmel hochkrempeln“ steht nur ganz knapp über „Nationalhymne singen“ und „Führungsspieler“. Blabla halt. Und ich schließe messerscharf: wenn du was konkretes benennen könntest würdest du es tun, so ist es einfach…. naja Bullshit halt.

Zum Bayernspiel gibt’s ne herausragende Analyse, ich will das nicht nochmal durchkauen: Bayern hat verhindert das Barca gefährliche Räume bespielt hat, das Persönlich auf Messi zu beziehen halte ich für mindestens gewagt. Ich halte es für ein positives Merkmal von ihm, das er nicht angefangen hat am mittelkreis sinnlose dribblings abzuziehen, wo noch mehr als 8 Spieler bis zum Tor waren. Aber gut mit einem Fußballexperten wie dir mit fast 40 Jahren erfahrung muss ich das ja nicht erklären 🙂

lol@ selbsgefälschte statistik. Ronaldos ManU/Benfica/Nationalmannschafts statistik sieht auch nicht so toll aus…

Antworten

RM 10. Januar 2014 um 12:57

„Betrachtet man die Quote pro Spiel in der Liga liegt er klar hinter Ronaldo.“

Stimmt so nicht.
http://www.statsbomb.com/2014/01/you-might-think-messi-is-the-best-goalscorer-in-each-of-the-past-4-seasons-you-would-be-wrong/
http://www.statsbomb.com/2014/01/stat-attack-the-top-76-scorers-in-europe-2009-10/

Und dazu kommen viel mehr Vorlagen. Und hat Real nicht mehr Tore erzielt als Barcelona, aber Messi eben prozentuell öfter beteiligt als CR?

Antworten

Philo 8. Dezember 2013 um 14:24

Messi hat Wachstumshormone wegen seiner Zwergwüchsigkeit genommen. Ich finde es reichlich konstruiert, daraus eine Dopinggeschichte zu machen. Das lenkt doch nur von der wahren Dopingproblematik im spanischen Sport ab.

Antworten

argus 8. Dezember 2013 um 16:00

„Das lenkt doch nur von der wahren Dopingproblematik im spanischen Sport ab.“

Um ehrlich zu sein, das finde ich reichlich konstruiert. Damit lenkst du nur von der Dopingproblematik im gesamten Fußball ab.

Antworten

Tank 8. Dezember 2013 um 14:57

Ich weiß, das klingt jetzt wahrscheinlich einfach nur herablassend und paternalistisch, aber so gut wie alle Argumente, die du bringst, sind ziemlicher Quatsch. Weil viele davon auch ziemlich offensichtlich Quatsch sind und sich arg nach unreflektiertem Stammtischgerede anhören, solltest du echt nochmal über deine einzelnen Punkte nachdenken.

Damit ich auch zumindest etwas Inhaltliches sage:

„Jedoch muss man beachten dass spätestens seit 2009 ein ganzes Team sein Potential ausschließlich darauf verwendet eben diesen Spieler zu focussieren.“

Wenn man überhaupt über so eine Messi-Fokussierung sprechen will, dann wirklich erst ab 2011/12. Bis dahin hatte Messi schon ziemlich viele Wunderdinge getan, ohne das alles auf ihn fokussiert war. Und als er zum quasi alleinigen Vollstrecker der Barcelona-Angriffe wurde, hat er ja nicht nur gute Torquoten erreicht, sondern absolut außerirdische Torquoten.

Zum Ronaldo-Quotenvergleich hat blub bereits alles gesagt.

„Und auch in der Albiceleste hat es relativ lange gedauert bis er die Fähigkeiten die er bei Barca zeigt auch dort zeigte.“

Stimmt nur ganz oberflächlich. Er hat mit der Albiceleste einfach nicht die Ergebnisse eingefahren und nicht die Statistiken erreicht, wie bei Barcelona. Da zu sowas aber immer ein Team gehört, muss man sich das näher angucken. Tut man das, stellt man fest, dass es viel mehr am Rest der Mannschaft und an der Taktik lag, als an Messi. Der hat auch da schon Leistung gebracht.

Zum Teamtaktik-Punkt kann ich eigentlich nur auf den Artikel verweisen.

Seine Defensivarbeit ist so ca. ab 2011 echt schlechter geworden. Kann man kritisch sehen, tue ich auch. Man muss da aber auch bedenken, was er ohne die Last defensiver Mitarbeit offensiv reißt. So um die 50 Ligatore sind schon ein Wert…

Zum Bayern-Spiel ist auch alles gesagt.

„Seine hohen Quoten ergeben sich hauptsächlich daraus dass das Leistungsgefälle hinter Platz 6 der Liga enorm absinkt.“

Gleich in mehrerer Hinsicht nicht korrekt. Erstmal sind auch die Mannschaften aus dem Mittelfeld der spanischen Liga alles andere als mies. Ich sehe die nicht signifikant schlechter als vergleichbare Teams aus Deutschland oder Italien. Zweitens verbarrikadieren sich viele Teams gegen Barcelona übelst. Gegen die ultra viele Tore zu schießen bleibt schwer, selbst wenn das gegnerische Team nicht allzu stark ist. Drittens trifft Messi auch gegen starke Gegner ohne Ende. Nachfragen an Real Madrid oder die Champions League.

Zum Doping-Ding hat Philo den Nagel auf den Kopf getroffen.

Zum Abschluss noch ein Punkt, der was mit der angesprochenen Aussage, Messi sei nicht komplett zu tun hat: Klar, sind die Wenigsten. Aber Messi ist viel kompletter als viele denken. Superdribbler, Strafraumschreck, Weltklasse 10er, Kombinationsgenie, Standardexperte – schon gar nicht schlecht für einen Spieler.

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Tank 8. Dezember 2013 um 16:11

Okay, argus hat die Dopingproblematik auf den Punkt gebracht.

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Philo 8. Dezember 2013 um 16:50

argus hat nicht ganz Unrecht, aber der spanische Sport ist noch mal ein besonderes Kaliber.

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Joseph Brant 9. Dezember 2013 um 05:06

Ich hab das meiste speziell zum Bayernspiel schon weiter oben gesagt. Dein Argument mit den Albiceleste erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht ganz. Ich dachte dass du etwas pro Messi damit sagen wolltest aber du erreichst auch hier nur das Gegenteil. Ein sehr guter Spieler zeichnet sich doch angeblich dadurch aus dass er ein Team besser machen kann.??? Deiner Aussage nach konnte Messi das nicht ( Bitte berichtigen wenn ich falsch interpretiere 😉 ) weil die Albicelste taktisch und von der Mannschaftsleistung nicht so wirklich gut waren?? LOL Seit Messi spielt war Argentinien immer an der Spitze in der Fifa Rangliste. Die Platzierungen im einzelnen chronologisch 3 4 3 1 6 8 5 10 3 Interessanterweise zu Beginn seiner Nati Karriere weit bessere Platzierungen als auf seinem derzeitigen Höhepunkt. Das Argument also eher untauglich 😉

Ein Wort noch zur spanischen Liga: Schaut man sich die Tabelle an sieht man dass dort 20 Teams um Punkte streiten. Ergibt nach Adam Riese 4 Spiele mehr. Vergleicht man die Abschlußtabellen vom letzten Jahr sieht man dass der letzte der oberen Hälfte (Platz 10) in Spanien nur zwei Punkte mehr hat als der enstprechende Verein in Deutschland (Platz 9) Es sind aber 12 Punkte mehr zu vergeben. Der erste Absteiger in Spanien hatte 36 Punkte, der in Deutschland 30. Ich gebe dir teilweise recht, insofern nicht alle Teams mies sind aber das Gefälle ist eben größer, allein wegen der 4 Spiele mehr. Vier Spiele gegen schlechtere Teams können leicht mal die Torquote um 4 bis 10 Tore erhöhen pro Saison. Den Vorteil hat allerdings auch Ronaldo.
Desweitern fällt auf, dass Barca in den letzten vier Saisons zwar dreimal die Meisterschaft erringen konnte gegenüber einem Titel von Real, aber die Punktausbeute pro Saison gerade mal 3,25 mehr beträgt. Real liegt bei den geschossenen Toren vorn 428 :422 Barca jedoch mehr als deutlich bei den Gegentoren 114 : 142. Barca gewinnt seine Spiele demnach nicht mit der Offense was man eigentlich bei Messis Klasse erwarten könnte sondern eindeutig mit der besseren Defense.

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Joseph Brant 9. Dezember 2013 um 08:20

PS: Ich meine natürlich die Meisterschaften und die Spiele in denen es eng wird.

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Tank 9. Dezember 2013 um 14:07

Zum Albiceleste-Argument: Meine Einschätzung, dass diese Mannschaft taktisch lange schwach war, gründet sich eher in persönlicher Anschauung als in der Fifa-Weltrangliste.

„Ein sehr guter Spieler zeichnet sich doch angeblich dadurch aus dass er ein Team besser machen kann.???“

Tut er, und hat Messi auch gemacht. Aber, grade im modernen Fußball, gibt es doch relativ enge Grenzen, wie viel besser ein Spieler, und sei er noch so gut, seine Mannschaft machen kann. Wenn zum Beispiel taktisch einiges im Argen liegt, dann kann auch ein Messi das nicht alles kaschieren. Die Idee, dass ein Spieler der höchsten Qualität jede Rumpeltruppe zu großen Titeln führen kann, war schon früher sehr zweifelhaft und gehört im modernen Fußball längst in die Tonne.

Zum Bayern-Spiel: Wie bereits gesagt, Messi war in dem Spiel verletzt. Ihn an diesem Spiel zu messen, ist schlicht unfair. Wenn du ein schönes Beispiel für ein Spiel sehen willst, in dem Messi „die Ärmel hochkrempelt“ dann kann ich dir das Rückspiel im Spanischen Supercup 2011 empfehlen. Madrid in ihrer zweiten Mourinho-Saison war schon im Hinspiel stärker und haben nur mit Pech 2-2 gespielt. Im Rückspiel ist Madrid wieder mindestens ebenbürtig, aber Messi entscheidet das Spiel durch eine Galavorstellung.

Dass es in der Spanischen Liga ein Gefälle gibt, ist klar. Die drückende Überlegenheit liegt aber meiner Ansicht nach, eher an der Stärke von Barcelona und Madrid als an der Schwäche ihrer Gegner. Die sind nämlich meist gar nicht schlecht. Am ehesten sieht man das noch daran, dass spanische Teams in der EL gut mitspielen. Für die hinteren Ränge gibt es so einen Vergleich dann leider nicht. Die Einschätzung beruht schlicht auf persönlicher Anschauung. Aus dieser ziehe ich übrigens auch die Erkenntnis, dass pro Saison meist nur 3-4 Ligaspiele für Barcelona richtig leicht waren. Der Rest war stets mit harter Arbeit verbunden, die sich in Ergebnissen wie 5-0 und 4-0 zwar nicht abzeichnete, aber bei näherer Betrachtung sehr wohl geleistet wurde.

Ansonsten kann ich nochmals nur auf Messis Leistungen in der Champions League verweisen. Auf dieser rein spielerisch wohl anspruchsvollsten Bühne des Weltfußballs glänzt Messi nun schon seit vielen Jahren durchgehend.

Dass man Messis Spiel ästhetisch nicht wertschätzt, sei – so fremd mir die Idee auch ist – jedem gegönnt, aber an seiner Klasse kann es schon seit Jahren keinen ernsthaften Zweifel mehr geben.

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Joseph Brant 9. Dezember 2013 um 20:37

@Tank: Du gibst mir ja fast alle Argumente selbst vor. Ich zitiere deinen obigen Kommentar sinngemäß: Einmal sind auch Messi Grenzen gesetzt; in der Albiceleste, und einmal glänzt er nämlich in der CL. Ja was jetzt?? Aber genau das war in Kurzform und mit anderen Worten meine Kernaussage von meinem ersten Post.
Messi glänzt eben nur da wo ihn das Team mehr oder weniger perfekt einbindet. Dass das in der CL oft gegen spielstarke Teams spektakulärer aussieht als gegen vermeintlich schwächere ist m.E einerseits der starken Defensive von Barca geschuldet; andererseits der Tatsache dass viele starke Teams eben nicht von Vorne herein stur defensiv agieren siondern ihr eigene Spiel durchbringen wollen. Und Barca kann man eigentlich recht einfach beikommen. Glasgow, Inter und Bayern habe es vorgemacht und in dieser Saison Ajax. Bayer Leverkusen hat versucht mitzuspielen und ist sowohl gegen ManU und gegen Messi in die falle getappt. Glasgow und Ajax haben kompromisslos verteidigt. Zwei Viererketten dicht hintereinander und das reicht meist auch schon. Messi nimmt man nicht aus dem Spiel indem man gegen ihn spielt sondern indem man seine Mitspieler aus dem Spiel nimmt. Dann produziert sein Hirn nur Error Meldungen, er ist ja auf kompromisslose Zweikämpfe gepolt. Mit Ärmel hochkrempelm meinte ich auch nicht vordergründig seine Defensiv Fähigkeiten, die durchaus vorhanden sind, sondern schlicht und ergreifend die Tatsache dass er nur dann voll Power spielt wenn das Team in fordert. Bleibt Barca schwach ist es meist auch Messi. Diese Wechselwirkung ist mehr als auffällig. Ein Ibrahimovic reisst sich auch dann denn Hintern auf wenn seine Teams blass bleiben.
So war es gegen Glasgow, Bayern und im Hinspiel gegen Inter.
Barca hat von den letzten sieben CL Partien letzte Saison nur eine gewinnen können. Fußball ist zwar ein Mannschaftsspiel und Messi ist mit Sicherheit der beste Teamplayer aber wenn ich Ihn sehe muß ich immer an die Duracell Hasen denken. Sorry ist nicht böse gemeint.
Ich mag aber die Ibrahimovics und Zidanes und Cristiano Ronaldos lieber. Ist halt Geschmackssache.

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Tank 9. Dezember 2013 um 20:58

Klar, ist Geschmackssache, ob man einen Spieler mag, aber du bringst ja Argumente, deren Prämissen objektiv einsehbar oder eben abzulehnen sind. Du sagst ja nicht „Messi ist nicht gut, weil ich ihn nicht mag“, sondern gibst externe Gründe dafür an. Und davon sind eben so ziemlich alle nicht gut.

Ich glaube, wir kommen aber auf keinen grünen Zeig mehr. So Sachen wie „gegen Barca zu verteidigen ist einfach, zwei Viererketten hinten rein und das reicht“ ist einfach als Aussage komplett haltlos.

Da ich über den Albiceleste-CL Punkt ja selber gesprochen habe, will ich dazu aber nochmal versuchen, was klärendes zu sagen: Wie gut ein einzelner Spieler eine schlechte Mannschaft machen kann ist im modernen Fußball begrenzt ja. Selbst Messi kann nicht Greuter Fürth zur Champions League führen. Entscheidend für die Bewertung von Messis Leistungen ist jedoch, dass er selbst auch für eine vergleichsweise schwache Albiceleste sehr gut gespielt hat. Genau wie er auch in der Champions League sehr gut spielt, hier sogar gegen extrem gute Gegner. Kurzgesagt, Messi spielt – wenn fit – eigentlich fast immer überragend. Da bleibt dir ziemlich wenig Raum, gegen Messi zu argumentieren.

MR 10. Dezember 2013 um 08:26

„Seine hohen Quoten ergeben sich hauptsächlich daraus dass das Leistungsgefälle hinter Platz 6 der Liga enorm absinkt.“ Unwahrscheinlich, dass das der Grund für seine diversen Champions-League-Rekorde ist.

Und Pele wird eh unterbewertet.

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Joseph Brant 10. Dezember 2013 um 23:58

@Tank: Ich wiederhole mich ungern. Messi spielt dann überragend wenn Barca überragend spielt. Fakt. Ich habe ziemlich viele Spiele von ihm gesehen; fast alle CL Matches der letzten drei Jahre. Letzte Saison hatte er lediglich ein überragendes Match, das war das 4:0 Rückspiel gegen Atze Mailand, da hatte aber ganz Barca eine Sternstunde erwischt. Er hat bisher den Nachweis in einer anderen Mannschaft ähnliche Leistung zu zeigen noch nicht erbracht. Beweis auch: Nur 8 Tore letzte CL Saison. Lewandowski 10, CR7 12 Tore, wobei der gerade wieder einen neuen Rekord knackt. .-)) 9 Tore bereits in der Vorrunde. Natürlich ist das Barca System auf ihn zugeschnitten und natürlich hat er überragende Quoten; aber die hatte Gerd Müller auch. Niemand wäre aber auf die Idee zu kommen zu behaupten er wäre der beste Spieler der Welt. Noch nicht mal zu seiner aktiven Zeit. Einigen wir uns darauf daß er vermutlich als der erfolgreichste Titelsammler in die Annalen eingehen wird und sicherlich zu den 5-10 besten Spielern aller Zeiten gehört.

Ich mag Messi als Spielertyp nicht, einer Bewertung seiner Person oder seines Charakters enthalte ich mich bewußt. Die Qualität eines Fußballspielers wird nicht per se schlechter nur weil er Steuern hinterzieht. Fußball wirkt auf mich höchst unattraktiv wenn zu viele schematische Einflüsse auf ihn einwirken.
Dazu gehört Taktik im Allgemeinen, wobei ich natürlich die Notwendigkeit von Taktik als stilbildendes Mittel anerkenne. Und im Einzelfall gelingt es mir auch besonders taktische Leistungen zu erkennen und vor allem auch anzuerkennen. Aber dadurch geht dem Fußball sehr viel von dem verloren was ihn ansonsten so attraktiv macht. Hand aufs Herz. Die Spiele von Barca waren doch zuletzt einfach nur zum Gähnen. Tiki Taka wenn so gespielt wie im EM Finale 2012 ist ja ok. Aber bitte doch nicht der 120. Pass auf Höhe des eigenen Strafraums wenn der nächste Gegner 20 m weit weg steht.
Das will niemand sehen.

Ich habe mir die Mühe gemacht alle Videos hier im Fred zu sichten und bin erstaunt dass Messi die meisten Zweikämpfe mit seiner Physis und überdurchschnittlichen Körperbeherrschung für sich entscheidet und weniger mit seinen spielerischen Qualitäten. Das kommt bei der Betrachtung beliebiger Spiele gar nicht so rüber. Und seine Zweikampfführung ist hart an der Grenze. Er foult mitunter so geschickt, dass man das erst in der halben Zeitlupe erkennt. Es ist vermutlich so, dass er eher ein Kopfgesteuerter Spieler ist. Viele Aktionen wirken so als ob sie schon vorher geplant waren, und in der Analyse wird das ja auch öfters angedeutet. (Verzicht auf Flatterbälle) Wobei das natürlich alleine für sich auch eine besondere Qualität darstellt. Unter Guardiola hatte Barca keinen Plan B. Martino bringt wieder etwas mehr Flexibilität rein. Und natürlich fehlt Messi Barca derzeit, aber das ist eben meistens immer dann der Fall wenn man sein Spielsystem zu sehr auf einen Mann ausrichtet.

Meine Bemerkung mit den zwei Viererketten die genügen um Barca zu stoppen; gründet sich ausschliesslich auf Beobachtungen der letzten CL Saison. (In der Liga habe ich leider nur die beiden Spiele gegen Real gesehen.) Barcas Bilanz 5-3-4. Bis auf Bayern haben alle Gegner die gegen Barca gepunktet haben mit Erfolg diese Taktik angewendet. Das Messie viele enge Spiele entscheidet, ist ja per se kein Argument gegen meine These. Und auch nicht das Real in den von dir zitierten Spielen „eigentlich“ stärker war. Barca hat nichtsdestotrotz in beiden Spielen unabhängig von der Bewertung des Gegners beide Male eine überdurchschnittliche Leistung gebracht und damit logischerweise auch Messi.

Ich gebe zu dass es Anfangs nicht leicht fiel meiner Argumentation zu folgen vor allem auch weil ich zum Teil anfangs vielleicht ein bisschen zu sehr verallgemeinert habe. Ich denke aber doch dass niemand meine Argumente einfach als Stammtisch- Bullshit abtut.

Und noch ein letztes Wort zur Albiceleste. Es ist objektiv nachgewiesen dass die Argentinier in den letzten 7 Jahren mindestens immer zu den 10 besten Nationalmannschaften der Welt gehörten. Durchschnittliche Platzierung 4,7 also Platz 5. Und vermutlich gibt es maximal nicht mehr als 20 Vereinsteams weltweit die in der Lage wären dieser Mannschaft eine Niederlage zuzufügen…. Dein Argument scheint mir daher sehr konstruiert.

Ob er Greuther Fürth zum Champions League Titel führen würde, möchte ich mir als Club Fan jetzt lieber nicht vorstellen ;-)) Zumindest würde ich auf deren Aufstieg eine größere Summe wetten und in der Bundesliga würde die Mannschaft mit Sicherheit deutlich stärker agieren als letzte Saison.

@ MR. In der CL ist das Gefälle zumindest in der Vorrunde noch viel größer.
Stand heute haben 13 von 32 Teams erst einen oder gar keinen Sieg zu verzeichnen. Pilsen und Marseille, immerhin französischer Vizemeister sind bislang ganz ohne Punkt.

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Guergen 11. Dezember 2013 um 00:23

Jaja, der olle Messi. Ohne den Schafi und den Andern kann der sich weder die Ärmel hochkrempeln noch die Schuhe zubinden. Und mit meinem Objektiv weiß ich auch nach, dass der die Hymne nicht mitsingt.

Eine überragende Quote hatte auch Mario Jardel. Und auf den war auch alles zugeschnitten, aber immerhin in verschiedenen Ligen. Ist der etwa der beste Spieler der Welt? Nö.

Und wenn man seinen Joghurt in zwei Viererketten anordnet, dann kann da keiner was dagegen. Das wusste schon der Loddar. Hab ich im Fernsehen gesehen – sogar schon vor anderthalb Jahren. Wurde auch letzte Saison wiederholt.

Außerdem verstehe ich diesen Hype um Tic Tacs auch nicht, 2 Kalorien hin oder her, schmeckt langweilig. Vitamin B – äh Plan B – hat’s auch nicht. Wichtig ist nur: Wenn Barcelona gut war und Messi gut war und Barcelona schlecht war und Messi gut war, dann war aber Barcelona überdurchschnittlich.

Fakt!

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Bobby 11. Januar 2014 um 18:55

Zu Gerd Müller:

Keine Ahnung, was du mit bester Spieler meinst, aber dass Gerd Müller der beste Stürmer war, ist zu aktiven Zeiten – ebenso wie heute – eigentlich relativ klar gewesen. Die Fifa/Uefa bilden das in ihren -zugegeben diskutablen – Bestenlisten auch ab, in denen er mindestens in der Top 15 und manchmal sogar in der Top 10 geführt wird.

Die Torquote mit einbeziehend könnte man vielleicht sagen, dass Messi eine Mischung aus Maradona und G. Müller ist. 🙂

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Nuri Sah Hin 10. Januar 2014 um 12:50

Das Leistungsgefälle in La Liga ist auch nicht anders als in der BuLi nämlich abysmal.

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ConJulio 9. Februar 2013 um 01:05

Heute zum drittem mal komplett gelesen.
Dabei muss ich ehrlich sagen: „Ja, verstehe Dich!“
(Hinsichtlich der letzten Worte Deines Beitrages)

Spieler wie Messi, Ronaldinho, Ronaldo (V1 und V2), Xavi und Co. sind für mich jedenfalls so schwer zu analysieren und zu beschreiben, da Ihre einzigartige Vielfältigkeit uns und deren Gegner vor große Herausforderungen stellt.
Als Fan dieser Spielart kann man dann nur noch sagen: Zurücklehnen und das Spiel geniessen das diese Spieler bieten. Spieler dieser Klasse zu Ihrer Blütezeit erleben zu können ist meiner Meinung nach eine Besonderheit. Denke ich an die Geschichten von meinem Opa über Pele und Beckenbauer finde ich es schade, dass ich diese Spieler nie zu Ihrer Zeit erleben konnte. Aufzeichnungen der Spiele sind immer noch nicht das Gleiche.

Gruß!

P.S.: Geiler Blog! Weitermachen! Nie Aufgeben! Wir Fans brauchen Mendchen wie Euch! Gute Nacht!

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RonnieBarca 4. Januar 2013 um 11:38

gaaanz kooler Artikel, danke dir…

SChreib mal was über den spektakulärsten u trickreichsten Dribbler – Ronaldinho-, wenn du Zeit/Lust hast…mE nach wie vor das Mass aller Dinge was Fussball-Technik betrifft…was trauere ich dem Kerli immer noch nach 🙁

Best

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El Siete 26. Oktober 2012 um 16:44

Ein wunderbarer Artikel über den derzeit besten Spieler der Welt! Ihm zuzusehen ist Kunst und Perfektion. Ein solcher Versuch derEntschlüsselung erfordert sehr viel, davor habe ich großen Respekt. Nach einer Analyse seines Spielstils in dieser Tiefe habe ich schon länger gesucht. Ich lese derzeit auch die Messi-Biografie, die solche Ansätze vermissen lässt.
Danke für diesen hervorragenden Artikel!

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Mondkuppel 23. Oktober 2012 um 09:15

Ein sehr guter Artikel, ich habe viel gelernt, auch der Vergleich mit Nowitzki z.B. ist sehr erhellend.

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Gago 22. Oktober 2012 um 12:06

bewundernswerter Artikel. Hut ab. Ein so langer Text wird dem besten Spieler aller Zeiten würdig. Qualitativ und quantitativ absolut gelungener Artikel.

werde mir alles nochmal durchlesen. das verdient dieser text.

ich weiß nicht, ob ich das überlesen habe, aber eine Information las ich mal in einer spanischen Sportzeitung. Sie sagten, dass Messi auf den ersten 30 Metern schneller als Usain Bolt ist.
Messis Spielintelligenz ist einfach überdimensional. Er selbst sagte, dass sein Spielstil damals als Kind schon gehabt hat. La Masia hat ihn mMn nicht in seinem Talent beeinflusst, wohl aber in anderen Aspekten. werde mich zu gegebenem zeitpunkt nochmal melden 🙂

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shadowchamp 21. Oktober 2012 um 23:00

Ja bitte mehr davon ist nämlich ein super artikel der die großartige Woche krönt.
Wäre echt super wenn noch mehr von solchen Themenwochen kommen könnten vielleicht z.B. zur Dreierkette in der Abwehr.

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Tank 21. Oktober 2012 um 16:23

Wirklich tolles Portrait. Ich persönlich hätte nichts dagegen, wenn ihr ab und an mal Spieleranalysen oder auch in-depth-Spieleranalysen (oder am allerbesten: in-depth-retro-Spieleranalysen) bringen würdet. Diese sind zwar nicht so sehr auf Taktik fokussiert, wie die allermeisten anderen Sachen hier, aber ich seh das pragmatisch: Wer so informative, qualitativ hochwertige und gut zu lesende Artikel schreiben kann, der soll das tun und sie auch veröffentlichen.

Zwei Ergänzungen noch zu Messi: Eine Sache, die mir in den letzten Jahren aufgefallen ist, ist dass Messi die Art seiner Tore phasenweise variiert. So gibt es mehrere Phasen in den Messi ein jeweiliges „Trademarktor“ immer und immer wieder schießt. In der 09/10 Saison hat er zum Beispiel sehr viele Tore ungefähr von der Strafraumgrenze zentral vor dem Tor geschossen, meistens halbhoch neben die Pfosten oder gar in die Winkel. Um die Mitte der letzten Saison hat er hingegen jedes zweite Tor per Lupfer über den Torhüter gemacht. Das Spiel gegen Leverkusen fällt zum Beispiel in diese Phase. Auch das Klubweltmeisterschaftsfinale gegen Santos ist hier zu nennen. In der 08/09 Saison ist er oft von halbrechts in den Strafraum genannt, um dort einen Chip über die Abwehr anzunehmen und zu vollenden. Ich glaube man könnte noch weitere solche Trends in seinem Spiel ausmachen. Er ändert seine Vorgehensweise dann vermutlich, weil der Gegner sich drauf einstellt. (Aber vielleicht kommt ein Trend mal wieder, weil der Gegner ihn wieder vergessen hat..)

Dann noch eine theoretische Überlegung: Wenn Messi ein reiner Strafraumstürmer wäre, wenn er völlig aufs Dribbeln verzichten würde, keine Pässe schlagen, nicht sich in die Tiefe fallen lassen würde, ja wenn er sich ausschließlich auf das Verwerten von Chancen im Strafraum beschränken würde – Lionel Messi wäre mindestens so gut wie Pippo Inzaghi oder Ruud van Nistelrooy zu ihren besten Zeiten. Vielleicht sogar Gerd Müller-gut (auch wenn Uli Hoeneß das gar nicht gerne hört…). Messi hat ist so tödlich in seiner Chancenverwertung und so geschickt und unerhört schnell in seiner Positionierung im Strafraum, dass er selbst einer der 2-3 besten Stürmer der Welt wäre, auch wenn er auf die meisten seiner herausragendsten Fähigkeiten verzichten würde.Das soll ihm erstmal einer nachmachen.

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Johnny 20. Oktober 2012 um 21:54

Was soll man noch sagen? Einfach der beste Spieler aller Zeiten.

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leomessi 20. Oktober 2012 um 17:37

die analyse ist fantastisch! grossartige arbeit! die dribblings sind gut beschrieben, die videos schön gewählt, die verschiedenen arten seines spiels klasse erklärt! eine einzige kleine „kritik“ ist vielleicht: um über messi-c.ronaldo vergleiche zu reden ist http://www.ronaldo7.net eventuell die falsche seite um fakten zu holen:) die zahlen da stimmen nämlich nicht;) (ein beispiel: messi la liga: weniger spiele, mehr tore aber seine tor/spiel quote ist niedriger als die von c.ronaldo)

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Flowzilla 20. Oktober 2012 um 13:12

Ich denke ein wichtiger Punkt ist auch: Messi war nie länger verletzt. 07/08 waren es zwei mal jeweils einen Monat. Der Rest ist nicht erwähnenswert. Das erklärt nicht warum er so gut ist, aber es erklärt, warum er konsequent besser geworden ist.

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Leo 20. Oktober 2012 um 02:29

Großartig!
Ich hätte gerne noch eine Auflistung oder Hinweise zu den besten Spielen gegen Messi gesehen, in denen man seine Stärken taktisch eindämmen konnte.

Falls es doch nochmal eine in-depth-Spieleranalyse gibt:
Einmal Jens Nowotny, bitte!

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barca91 20. Oktober 2012 um 00:24

danke für diesen artikel! er ist atemberaubend. die analyse ist umfassend und verständlich formuliert, sowie grossflächig abdeckend. es hat bestimmt einen riesen haufen zeit gekostet und ich möchte dir danken, dass du diese zeit investiert hast! fantastische analyse!

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Niko 19. Oktober 2012 um 21:39

Ist das gambetta auch abhängig von grösse und geschwindigkeit?

Über eine analyse von Kaka wäre auch interessant (dribbling etc.) und das system von milan 2007

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Kroos39 19. Oktober 2012 um 18:52

Großartiger Artikel!

Es wäre echt Schade, wenn es der letzte dieser Art von euch gewesen wäre. Mich würde eine vom WM-Rekordschützen Ronaldo ebenfalls freuen. Vielleicht idealisiere ich gerade, aber ich glaube, dass er beim Dribbling einen Tick besser war als Messi.

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Veyron 19. Oktober 2012 um 18:47

Ich will ja nicht die Mühe geringschätzen, die man sich hier gemacht hat, aber wieso bitteschön kommt ausgerechnet eine solche Analyse in diesem langen Format über Messi?! Überhaupt diese ganzen Barca-Artikel in letzter Zeit – schade um die Arbeit, damit schießt man nämlich eindeutig über das Ziel hinaus und stimmt auch noch stupide in den Hype um diese Mannschaft mit ein. Und ja, es fehlt spätestens jetzt eine Analyse über Christiano Ronaldo, den wohl unterschätzesten Spieler jemals im Fußball.

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alex 19. Oktober 2012 um 19:18

Naja. der Artikel passt wohl gerade überragend in die Falsche-9-Woche 🙂
Ronaldo soll der meist unterschätzte Spieler sein ?:D
wohl eher der am meist überschätzte Spieler, aber das muss jeder selber beurteilen

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RM 19. Oktober 2012 um 19:21

Na dann mache ich halt eine von Cristiano, kein Problem.

Und dass auf einer Taktikseite, insbesondere im Zuge einer Woche zur falschen Neun, viele Barcelona-Artikel kommen, sollte nicht verwundern.

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Kolle 19. Oktober 2012 um 17:18

hey wenn es für große Spieler so schwer ist Messi zu attackieren, warum setzt man dann gegen ihn keinen ähnlich kleinen Spieler ein, vieleicht sogar ganz in klassischer Manndeckung (beispielsweise dann in einem 4-4-1 System) ? Oder anders gefragt ist dies möglicherweise eine ädaquate Möglichkeit Messe zu bändigen?

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RM 19. Oktober 2012 um 19:20

übertrieben gesagt: wie viele defensivstarke Zwerge mit herausragender Geschwindigkeit und gleichzeitiger Bulligkeit gibt es denn? wer hat einen Körper wie Messi? Am ehesten würde mir ein Philipp Lahm in Topform einfallen, welchen ich durchaus als passenden Manndecker sehen würde, ja. Wobei die Manndeckung halt doch etwas für „Esel“ ist, würde ich eigentlich fast schon aus Prinzip nicht machen.

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mrb 20. Oktober 2012 um 00:16

Dani Alves? 😉

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RM 20. Oktober 2012 um 09:02

Das ginge ja maximal in einem Länderspiel, aber ja, stimmt.

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mrb 19. Oktober 2012 um 15:21

Ist Messis geringerer Einsatz im Gegenpressing womöglich auch eine vom Trainer gewünschte Maßnahme um Kraft zu sparen und den Körper seines besten Spielers zu schonen? Lio macht seit drei Saisons nahezu jedes Spiel. Und mit Mitte zwanzig ist er auch schon in dem Alter, wo Leistungssportler morgens kaum noch schmerzfrei aufstehen können.

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max 19. Oktober 2012 um 16:31

natürlich ist es das, wurde auch mal von vilanova letztes jahr erklärt. messis aktionsradius ist, obwohl es nicht so wirkt, vom trainer bestimmt.
ist ein bekanntes mittel, um spieler „konstant“ zu halten. torres unter benitez ist ein weiteres beispiel

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Tank 21. Oktober 2012 um 14:20

Stimmt. Ich sehe da trotzdem Verbesserungspotential. Als Barca gestern z.B. kurz vor Schluss 5:4 führte und der Gegner anrannte, hätte Messi, ob aus eigenem Antrieb oder auf Vilanovas Weisung hin, gerne mal mitpressen können. Und sei es nur 5 Minuten lang.

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M 19. Oktober 2012 um 13:49

wow
riesen Artikel

muss gestehen dass ich sone Spielerbeschreibungen gern öfter lesen würde,
natürlich nicht in diesem krassen Umfang, aber vielleicht wie beim letztjährigen Adventskalender.

wo dann beispielsweise Rollen von Spielern in bestimmten Systemen beleuchtet werden
à la Carrick, Xabi Alonso, Joe Allen, Cozorla
halt so Spieler die nicht zwingend im Mittelpunkt stehen, aber trotzdem ungemein wichtig für ihre Vereine sind
(auch Gustavo is dafür wohl n guter Kandidat)

vielleicht in Form von Mannschaftseinschätzungen wo die einzelnen Spieler aufgelistet und charakterisiert werden,
muss ja nich dolle ausgefuchst sein, sondern einfach gut aufn Punkt gebracht.

so kann man sich auch besser drauf einstellen, auf was man achten und erwarten darf, wenn man sich von den jeweiligen Teams Spiele anschaut 🙂

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Xking 19. Oktober 2012 um 13:12

Großartiger Artikel

Nur leider sind ein paar Videos die im Artikel verlinkt sind in Deutschland „nicht verfügbar“

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RM 19. Oktober 2012 um 13:23

Hier schafft bei Google Chrome das Add-On „Proxtube“ Abhilfe.

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dajayjay 19. Oktober 2012 um 20:42

Erstmal ein großes Lob für diesen Mamutartikel, RM. Inhaltlich so umfassend, das ich erst mal gar nicht weiß, welchen Aspekt Messi sonst noch auszeichnet. Saubere Arbeit.

Das mit den Videos ist bei mir, mit installiertem Proxtube, trotzdem ein Problem. Hier scheint es Probleme mit der GEMA und der verwendeten Musik zu geben. 80% der Videos gehen nicht. Ist eigentlich auch nicht schlimm und sollte nicht als Kritik verstanden werden – ich wollte nur mal darauf hinweisen.

Falls andere das Problem nicht haben, dann können sie mir ja mal antworten. Bis jetzt gehe ich aber davon aus, das es nicht an mir liegt, da mein Proxtube auf anderen Seiten die Videos entsperrt.

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MKaz 21. Oktober 2012 um 16:38

Probiere das Video in youtube zu starten, sprich klick auf den youtube-Knopf rechts unterhalb des Videos. Dann sollte Proxtube eine amerikanische Verbindung simulieren – und die zahlen keine Gema-Gebühren.

Antworten

kron 23. Oktober 2012 um 09:27

Sogar mit Proxtube funktionieren 5 der Videos nicht. Schade, ein kleiner Makel bei einem sehr interessanten Artikel.

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Tocovsky 19. Oktober 2012 um 12:36

Ich weiß nicht, ob es nur meine Einbildung ist, oder ob Andere diesen Eindruck auch haben, aber in letzter Zeit kommt zu viel Output auf Kosten des Inhalts.

Vielleicht mache ich mich sehr unbeliebt, aber wenn man sich nur auf die wirklich neuen Erkenntnisse in euren Artikeln konzentriert, kommt da zunehmend gefühlt immer weniger bei raus. Das kann aber auch daran liegen, dass ihr mehr analysiert und demzufolge viel im Detail beschreibt.

Da es hier eigentlich um Taktik geht, wäre es doch am spannensten gewesen, wie Lionel Messi auf die Taktik seiner Teams Einfluss nimmt und selbige prägt oder nicht prägt. Dass er sich der Gambetta-Technik bedient und seine Schuss- bzw. Passarten hätte man in diesem Zusammenhang auch knapper auf den Punkt bringen können.
Im Endeffekt täte es euch aus meiner Sicht gut, wenn ihr einfach weniger Artikel schreiben würdet und dafür den Fokus auf Analyse wieder leicht in Richtung Synthese verschiebt – einfach weil sonst zu wenig „Mehrwert“ dabei herauskommt.

Zu Messi:
Ich glaube, dass die momentane starke Konzentration bei Barca auf ihn ein zweischneidiges Schwert ist. Man macht sich zu sehr von ihm abhängig, wenn man ihm so eine große und wichtige Rolle im Angriff gibt. Auf der einen Seite nutzt man so sein gesamtes Potenzial vollends aus, auf der anderen Seite schiebt man eine immense Last auf ihn, welche nur dann bewältigt werden kann, wenn er auch in Form ist.
In diesem Zusammenhang finde ich es auch schade, dass hier wieder die Phrasen „bester Spieler der Welt“ usw. fallen. Messi spielt, wie jeder Spieler, eine Rolle in seinem Team – nicht mehr und nicht weniger. Dass er diese nahezu perfekt spielt, dürfte außer Frage stehen, aber ich dachte eigentlich, Spielverlagerung.de würde sich von solchen Heraushebungen eher distanzieren, schließlich wird Fußball mit 11 (bzw. 22) Mann gespielt.
Dann mal noch was ganz anderes: Geht es euch auch so, dass jedes Tor von Messi sich irgendwie andeutet bzw. nicht nur seine Tore, sondern auch seine Dribblings usw.? Anders als z.B. bei Zidane oder C. Ronaldo (bei Man.Utd) kommt bei Messi wenig, womit niemand gerechnet hat – dafür können seine Aktionen trotzdem nur schwer aufgehalten werden. So wirkliche spielverändernde Manöver aus dem Nichts sehe ich bei ihm irgendwie selten bis gar nicht, aber auch das kann nur meine Einbildung sein.

Versteht mich nicht falsch, der Artikel ist zweifellos hervorragend, aber ihr von Spielverlagerung.de solltet vielleicht wieder einen Gang zurückschalten, was die Quantität eurer Artikel betrifft.

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max 19. Oktober 2012 um 16:39

was sind spieländernde manöver ?
ist nur deine einbildung, das problem bei messi ist folgendes: er macht das außergewöhnliche gewöhnlich !
zidane konnte von messis konstanz nur träumen beispielsweise.

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Tocovsky 19. Oktober 2012 um 20:02

Damit meinte ich z.B. sowas wie das 30 Meter Tor von Ronaldo gegen Porto, das überhaupt nicht absehbar war und aus der Spielsituation auch gar nicht abzuleiten ging. Solche Aktionen „aus dem Nichts“ kommen von Messi m.E. nicht, was nicht heißen soll, dass er deswegen schlecht ist, es ist einfach nur eine Feststellung. Wie du richtig bemerkst, ist er so konstant wie sonst kaum einer und das ist in der Tat höher zu bewerten als das andere.

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Isabella 4. August 2017 um 10:29

Vielleicht weil er in der Situation immer das Sinnvolle macht und nicht wie Cristiano einfach mal draufhält. Intelligent zu spielen ist also jetzt langweilig. Ich finde eher andere Spieler langweilig, bei denen ich über Spiele hinweg auf den Zufall warten muss, der ihre Aktionen mal erfolgreich macht.

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felixander 4. August 2017 um 12:37

jetzt = 2012 😀

Aber ich finde sogar, dass das Gegenteil der Fall ist. Wenn Messi ein Tor unbedingt will, kann er das viel eher aus dem Nichts kreieren als CR7. Hat ja im Dribbling wie auch kombinativ ganz andere Möglichkeiten.

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tobit 4. August 2017 um 16:05

Aber auch wenn Messi ein Tor „aus dem Nichts“ erzwingt, dann ist es im Laufe der Aktion absehbar, weil er eben so schwer zu verteidigen ist. Auch Messi macht oft genug Dinge, die für normale Spieler nicht sinnvoll wären – z.B. Busquets im Sechserraum auf den Füßen zu stehen – kann das aber durch seine überragende individuelle Klasse und Konstanz in diesen Bereichen (Engstellendribblings, Verlagerungen, Kurzpassspiel, …) trotzdem erfolgreich machen (und damit rechtfertigen). Diese Stabilität hatte Ronaldo nie – dafür kann (bzw. konnte) er aus wirklich jeder Position (wenn jemand seine „Wanderungen“ balanciert) in Strafraumnähe unfassbare Durchschlagskraft entwickeln, während Messi auf links durch seinen schwächeren rechten Fuss nicht mehr diese Komplettheit wie auf rechts oder zentral ausstrahlt.

Bei Ronaldo hat sich da seit 2012 auch einiges verändert. Er hat immer weniger 30m-Schüsse, weil er viel seltener in diesen Räumen angespielt wird als früher. Er ist halt mittlerweile ein Strafraumstürmer mit außergewöhnlichen Konterfähigkeiten – und Real mittlerweile die strukturstärkste Mittelfeldmaschine auf dem Planeten, die ihm diese unbeteiligte Rolle ermöglicht. Wenn er diesen Sommer tatsächlich gewechselt wäre (was ja gerüchteweise im Raum stand), hätte ich für seine Position und Rolle sofort einen Ersatz gewusst: Auba. Der hat unter Tuchel im Prinzip dasselbe gemacht, nur mit etwas weniger genialen Hinterleuten (und etwas schwächerem Kopfballspiel). Eventuell hätte man dann die „Flügel“ tauschen müssen, also Bale nach links vor den einrückenden Marcelo und Auba nach „rechts“ (die Seite liegt ihm deutlich mehr) vor den lineareren Carvajal. Dann kann man sich im Zentrum immer noch zwischen Stürmer Benzema und Zehner Isco entscheiden ohne groß die generelle Spielweise zu ändern.

Koom 4. August 2017 um 17:04

Ronaldo = Aubameyang? Kein schlechter Vergleich. Sicherlich nicht 1:1 das gleiche, aber doch sehr viele Ähnlichkeiten. Viel Durchschlagskraft, Tempo, Wucht, gute Schusstechnik, großer Egoismus. Eine Waffe, die, wenn man mit ihr nicht umgehen kann, auch einen selbst verletzen kann.

tobit 5. August 2017 um 11:56

Viele würden wahrscheinlich Bale als passenden „Nachfolger“ sehen und ihren Fokus auf einen LA a la Hazard legen. Für die aktuelle Ronaldo-Rolle finde ich Bale aber viel zu aktiv – und zu komplett, man würde ihn da verschwenden. Bale ist viel kombinativer und strategischer (gegen Ronaldo könnte man ihn fast schon als „spielmachend“ bezeichnen) und auch wesentlich abschlussstärker wenn er per Dribbling oder Sprint aus der Tiefe kommt statt vorne drin zu warten (wie es bei Ronaldo früher auch war, als er noch explosiver war).

Auf dem Markt sehe ich aktuell auch niemanden, der ein ähnlicheres Stärken-Schwächen-Profil zu Ronaldo hat als Auba (höchstens noch Lukaku, der ist aber deutlich langsamer und zentrumsfokussierter). Das scheint ein Profil zu sein, das sich erst mit einer gewissen Erfahrung entwickelt (bzw. sich erst für die Mannschaft lohnt, wenn sich eine gewisse Konstanz eingestellt hat).
Aubas Schwächen sieht man aktuell auch immer wieder, wenn er sich fallen lassen soll – da fehlen ihm Ballkontrolle und Spielübersicht für sinnvolle und gefährliche Weiterleitungen aus den engeren Räumen vor der gegnerischen Abwehr.

max 19. Oktober 2012 um 20:11

haha, und was ist denn mit den toren gegen getafe, real madrid (halbfinale cl) und viele mehr ?
sind die nicht aus dem „nichts“ ?
sorry, versteh ich nicht ganz. messi ist einer der produktivsten spieler europas, er kreiiert chancen selbst wie kein anderer.

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Tank 21. Oktober 2012 um 14:18

Ich verstehe aber schon, was Tocovsky meint bzgl. der sich andeutenden Aktionen. Natürlich macht Messi tausend tolle Sachen und entscheidet Spiele auch mal „alleine“, aber er tut selten Dinge, die auch für ihn unwahrscheinlich sind. Er hat also quasi ein, wenn auch sehr großes, festes Repertoire an Aktionen auf das er sich meistens „beschränkt“. In diesem Repertoire befinden sich auch eine ganze Reihe an Manövern, die für so ziemlich jeden anderen Spieler absolut ungewöhnlich wären, weil die meisten eben nicht über Messis Fähigkeiten verfügen, um ungewöhnliche Aktionen (Bsp.: Dribbling gegen 4 Gegenspieler) zum Erfolg zu bringen.

Aber er tut selten Dinge, die auch bei ihm nur selten klappen würden. So hat Messi z.B. noch fast nie einen Fallrückzieher probiert. Oder einen Fernschuss aus mehr als 30 Metern. Oder eine Ecke versucht direkt reinzumachen.

Das sehe ich auch gar nicht als Kritik an ihm, denn solche Dinge klappen ja echt fast nie. Wie viele Gelegenheiten verschwendet z.B. Cristiano Ronaldo durch Fernschussversuche. Es gehört aber zu Messis Charakteristika als Spieler, dass er sowas fast nie versucht.

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LFDM 22. Oktober 2012 um 10:32

Naja, ist das nicht ein Merkmal der gesamten Spielweise Barcelonas? Das ist ja das Schöne daran: Hat man mal ein paar Spiele gesehen, kann man, sofern man ein bisschen Spielverständnis besitzt, die meisten kommenden Aktionen schon vorausahnen. Da gibt’s selten wirklich vollkommen unerwartete Situationen… Nur ist genau das eben beinahe zur Perfektion getrieben, alles mit einer sehr eleganten Simplizität (die zu erreichen, natürlich eine äußerst komplexe Angelegenheit ist…)
Dieser konstante Fluss ist es, der diese hohe Konstanz der gesamten Mannschaft und auch einzelner Akteure ermöglicht.
Ich nehme das in der Betrachterwarte ganz klar wahr: Viele Tore haben nicht diese eruptiv emotionale Gewalt, die man eigentlich, ob als Zuseher oder selbst Spielender, kennt. Man kombiniert endlos, kommt zu einem Torabschluss, oder auch nicht, irgendwann fällt mal ein Tor, dann wird wieder kombiniert… Ich verstehe, dass es manche gibt, die das als „fad“ empfinden…
Aber dieses Urteil ist Unrecht: Es ist einfach ein fast bis zum Ideal getriebenes Prinzip, das es in seiner Konsequenz zu bewundern gilt. Das oberflächlich(!) so einfach aussieht, dass man sich fast die Frage stellen muss, warum das eigentlich nicht jeder so macht…
Das gilt für Messi, als auch für Barcelona insgesamt.

Ist doch schön 🙂

Ach, wenn ich mir noch eine in-depth Spieleranalyse wünschen könnte: Iniesta bitte!

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DF 22. Oktober 2012 um 15:57

Ich mag mich zum Beispiel an das spezielle Freistoss Tor im letzten Jahr gegen Atletico Madrid erinnern. Er traf das Tor aus einer Position wo eher eine Flanke zu erwarten ist. Das Tor gegen Real im CL Halbfinale 2011 muss auch erwähnt sein. Auch der Heber über den Arsenal Torhüter einige Spiele zuvor.

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DL – macht man hier so oder? 13. Dezember 2012 um 07:26

Danke an Tank und LFDM!
Ihr fasst total passend zusammen was mir immer auf der Zunge liegt aber ich keine Worte für finde, wenn ich Barca bestaunen darf. Simplizität triffts! Danke, ich hab mir eure Kommentare sogar rauskopiert falls ich mal wieder vor jemanden begründen muss, warum ich mir ein Barcaspiel mit 85% Ballbesitz keinerlei unerwartete Aktionen wieder und wieder anschauen kann.

DL

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HerrHAnnibal 19. Oktober 2012 um 12:08

Ich habe mich durchgekämpft 😉

Anstrengender aber inhaltlich starker Artikel.

Die Vielseitigkeit Messis wurde sehr gut herausgearbeitet. Die Beschreibungen der einzelnen Situationen (beispielsweise bei Dribbling oder Pässen) wären natürlich schneller verständlich wenn immer ein entsprechendes Videobeispiel verlinkt ist. Du sicherlich bestimmte Szenen im Kopf und beschreibst das auch gut aber die Schrittfolge und Körpertäuschungen sind in Schriftform ziemlich schwer nachzuvollziehen.

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cule 19. Oktober 2012 um 11:45

es ist einem solch großartigen Artikel (was er definitiv ist) vielleicht etwas unwürdig direkt auf etwas negatives hinzuweisen: ich fand es zum teil sehr schwierig sich die verschiedenen Dribblings, zu denen es kein video gab, vorzustellen. 2,3 Bilder pro Dribbling als Veranschaulichung, wären das allerletzte Sahnehäubchen gewesen.
so oder so: ganz starker Artikel! wem das gefallen hat, möchte ich die Spieleranalysen von allasFCB2 auf youtube ans herz legen.

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RM 19. Oktober 2012 um 11:55

Naja, es ist halt schwierig zu jedem Dribbling ein passendes Beispiel mit richtiger Kameraführung und eben ausschließlich diesem Ausschnitt zu finden, außerdem wären dann 20-30 Videos drinnen.

Zu Allas haben wir übrigens ein Interview.

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Alex 19. Oktober 2012 um 11:45

Ich meld mich in einem Monat wenn ich fertig bin mit lesen und verdauen… alter Argentinier was ein Text. Wieviele Stunden Videomaterial hast du dir dafür angeschaut? Nach der Einleitung und ersten „Trickabsätzen“ gratuliere ich schon einmal zur Analyse-Krone.

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