Fast sehr hohes Level

Feyenoord legt unter Dick Advocaat wieder eine hohe Konstanz in der Spitzengruppe der niederländischen Liga an den Tag. Die letzten Feinheiten nach ganz oben fehlen dem kompletten Team aber noch.

Noch ist es nicht so lange her, dass Feyenoord einmal den Meistertitel in den Niederlanden geholt hat – 2017 unter Giovanni van Bronckhorst. Vor allem wenn man bedenkt, welch lange Durststrecke der Verein zuvor durchschritt, liegt dieser Erfolg noch nicht so weit zurück. Gerade die zwei starken letzten Saisons von Ajax, einmal inklusive auffälliger internationaler Auftritte, haben ihn aber schnell überdeckt.

Nach der Amtsübernahme von Trainer-Oldie Dick Advocaat im Oktober 2019 erlebte der Verein bisher eine konstante Phase. Fast unbemerkt wurde Feyenoord immer schwieriger zu schlagen und musste saisonübergreifend in 30 Ligapartien nur eine Niederlage hinnehmen. Kürzlich ergab sich in der laufenden Spielzeit der Eredivisie ein enges Bild an der Tabellenspitze, als die nominellen „Großen Drei“, also Ajax, Feyenoord und PSV, aber auch Vitesse und AZ, allesamt innerhalb von nur wenigen Punkten lagen.

Der Spielplan brachte Advocaats Mannen eine spezielle Konstellation: Feyenoord hatte an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden gegen drei der vier Hauptkonkurrenten aus der Spitzengruppe anzutreten, bloß unterbrochen von einer Fahrt nach Heerenveen unter der Woche. Aus diesen Wochen der Topspiele steht letztlich die durchwachsene Ausbeute von drei Punkten zu Buche. Zunächst verlor Feyenoord den traditionsreichen „Klassieker“ bei Ajax mit 1:0, erspielte sich jedoch in der zweiten Halbzeit gegen einen in die Defensive gedrängten Gastgeber zahlreiche Chancen und verpasste mehrfach den Ausgleich.

Anschließend gab es im Heimspiel gegen AZ eine nicht unverdiente 2:3-Heimniederlage. Da das Team beim 0:3 in Heerenveen erneut ohne Punkte blieb, kamen zum Verfolgerduell mit der PSV von Roger Schmidt die Krisendiskussionen auf. Mit einem 3:1-Sieg, auch dank guter Chancenverwertung in der ersten Halbzeit, beendete Feyenoord die Niederlagenserie. Noch reicht es insgesamt nicht ganz für die Spitze, so deutet sich als Resümee dieser Wochen und auch als kleiner Zwischenstand der insgesamt bisher sehr erfolgreichen Ära unter Advocaat an.

Vorsichtige Strategie (in Topspielen) als potentielles Problem

Ein wichtiges Motiv über alle drei dieser Partien hinweg war die strategische Ausrichtung. Wenn Feyenoord aus einer abwartenden Haltung heraus agierte und stärker auf Konter lauerte, hatte es in solchen Phasen häufig Probleme. Eine aggressivere Ausrichtung sorgte dagegen tendenziell für die vielversprechendsten Abschnitte. Nachdem das Team beispielsweise in Amsterdam in der ersten Halbzeit in Rückstand geraten war, begann Feyenoord, den Gegner früher zu attackieren und diese Momente mehr und mehr auszuweiten.

Feyenoords Pressing in der zweiten Halbzeit gegen Ajax

Die Mannschaft verfügte über einige grundlegende Mechanismen zur Umformung ins höhere Pressing, die nur nicht dauerhaft zur Anwendung gekommen waren: Aus dem mannorientierten 4-3-3 – als Spiegelung zu Ajax´ 4-2-3-1 – schob Toornstra, der höchste der drei Mittelfeldspieler, in die vorderste Linie vor. Dahinter rückte Fer nach und stellte zentral den ersten gegnerischen Sechser zu. Dadurch füllte Feyenoord gewissermaßen vorne die 1gegen1-Zuordnungen auf, wo schematisch zunächst der Mittelstürmer gegen zwei Innenverteidiger stand.

Im offensiven Mittelfeld von Ajax wurde der herumdriftende Promes, zu dem sich ansonsten Fer orientiert hätte, nominell freigelassen und situativ verteidigt. Die Mannen von Advocaat bedienten sich dafür kurzzeitiger Nutzungen von Deckungsschatten, einzelner höherer Positionen durch einen der Innenverteidiger oder sie setzten darauf, dass die Distanz zum Ball ihnen phasenweise die Bewachung des gegnerischen Offensivmannes abnahm.

Das Aufrücken eines Achters und das mannorientierte Nachschieben des Sechsers war als Maßnahme alles andere als innovativ, sondern absoluter Standard. Aber sie passte strategisch gut in den Kontext des Spiels und sie wurde gut umgesetzt. Der gruppentaktische Übergang verlief recht sauber, die individuelle Orientierung der Einzelspieler gestaltete sich geschickt.

Besonders im Heimspiel gegen AZ startete Feyenoord zurückhaltend in die Partie. Nur bei der ersten gegnerischen Aufbauaktion schien es, als würde Advocaats Team direkt an die Ausrichtung aus der zweiten Halbzeit in Amsterdam anschließen wollen. Strukturell sah die Situation anders aus: Rechtsaußen Berghuis rückte in die erste Pressinglinie vor, um gemeinsam mit Jörgensen eine nominelle Gleichzahl gegen die Innenverteidiger herzustellen.

Potentiell hätte Feyenoord versuchen können, die Passwege auf die eigene rechte Seite zu versperren und den gegnerischen Aufbau zu leiten. Die angedeutete Asymmetrie mit dem höheren Berghuis war für das Team auch deshalb gut möglich, weil Advocaat auf der linken Außenposition den gelernten Linksverteidiger Haps bevorzugt. Doch diese erste Minute blieb nichts als ein Strohfeuer: Stattdessen zog sich Feyenoord zurück, ließ AZ das Spiel machen und betrieb die weitere Anfangsphase aus einem tiefen Mittelfeldpressing heraus.

Feyenoords Ausrichtung aus den letzten Wochen gegen den Ball

Berghuis und Haps folgten den aufrückenden gegnerischen Außenverteidigern mannorientiert oft in tiefe Positionen. Die eigenen Achter standen wesentlich höher gegen die Doppel-Sechs bei AZ, die sich kompakt im defensiven Mittelfeld staffelte. Diese kurbelte das Ballbesitzspiel der Gäste an und versuchte gleichzeitig ihre Gegenspieler herauszulocken. Letztlich hatte AZ genügend Zeit, die eigenen Angriffe vorzubereiten. Feyenoord konzentrierte sich zu sehr auf die Defensive und lag prompt bereits in der Anfangsphase zurück.

Wieder reagierte Advocaats Team im Laufe der Partie mit naheliegenden Varianten, die solide organisiert daherkamen und von Beginn an in der Hinterhand gewesen wären. Bereits zum Ende des ersten Durchgangs schob Toornstra wieder häufiger in die erste Linie nach vorne, diesmal aber nicht direkt für ein frühzeitiges Zustellen, sondern eher aus der Dynamik. Jörgensen orientierte sich linksseitig am dortigen Innenverteidiger, um auf die andere Seite zu leiten. Die Ergänzung durch Toornstra richtete sich vermehrt an Querpässen als Signal für das Vorrücken aus.

Im Anschluss daran gab es kein so klares mannorientiertes Nachrücken des Sechsers, da AZ sich anders staffelte als Ajax und man eher nach außen schieben musste. Wenn Toornstra vorrückte, nutzte er in hohen Zonen den Deckungsschatten geschickt, um diagonale Wege zu versperren. Den zweiten Durchgang begann Feyenoord mit einer weiteren Variante auch für das Mittelfeldpressing, zumal sie zu jenem Zeitpunkt nicht mehr in Rückstand lagen: Diemers schob situativ weiter mit nach außen und Fer schloss dafür höher an. Alternativen zum Tiefstehen hatte das Team eigentlich genug in petto.

AZ spielt Feyenoords Mannorientierungen aus

Warum es Feyenoord nicht gut tut, wenn es dem Gegner größere Spielanteile überlasst, liegt vor allem daran, dass so die potentiellen Schwachstellen der eigenen Mannorientierungen häufiger aufgedeckt und bespielt werden können. Im Grundsatz ist das eine Schwierigkeit, die viele Mannschaften aus der Eredivisie begleitet.

Seit Jahren wird in der niederländischen Liga stark in direkten 1gegen1-Duellen verteidigt, ausgeprägter als in den meisten anderen größeren europäischen Ländern. Das ist selbst bei Ajax, als dem Meister der letzten beiden Saisons und dem wieder aktuellen Tabellenführer, nicht großartig anders. Gerade in den Topspielen untereinander wird es daher für die Spitzenteams wichtig, auf die eigenen Ballbesitzanteile zu achten.

Im Duell mit AZ überließ Feyenoord dem Gegner die Initiative und dieser konnte damit etwas anfangen. Die Gäste von Interimstrainer Pascal Jansen entwickelten ein gutes Aufbauspiel und daraus häufig vielversprechende Angriffe. Advocaats Team traf auf einen Gegner, der mit einer passenden Struktur die Mannorientierungen gezielt zu bespielen vermochte – und ihm sofort Probleme machte.

Da die Sechser recht tief bleiben und engen Kontakt zu den Innenverteidigern hielten, standen Diemers und Toornstra folglich aufgerückt vor Fer und vor den eigenen Flügelstürmern. Mit einer simplen 4-2-2-2-Rollenverteilung aus der 4-2-3-1-Formation und entsprechenden Umformungen entstanden für Feyenoord Zuordnungsprobleme: Linksaußen Karlsson orientierte sich stärker zur letzten Linie, wo bereits der pendelnde Boadu oft mehrere Verteidiger gleichzeitig beschäftigte.

Für Rechtsaußen Gudmundsson lag das primäre Tätigkeitsgebiet zentral im offensiven Mittelfeld. Von der nominellen Zehnerposition schob sich Stengs weiter zur Seite, um Fer zu binden. Dieser musste letztlich sehr häufig zwischen den beiden gegnerischen Offensivakteuren pendeln, um die Unterzahl auszugleichen, die in der mannorientierten Systematik anders nicht in den Griff zu bekommen war. Feyenoords Linksverteidiger wollte Gudmundsson nicht so weitläufig in die Mitte folgen.

Bei den zentralen Abwehrspielern wiederum achtete AZ darauf, diese möglichst stark binden zu können. Trotzdem kam es häufiger vor, dass sich einer von ihnen vor der Kette bewegte. Im Normalfall würde dieser Spieler aber kaum so weit herausrücken, dass er bereits im Übergang am Mann sein könnte. Nur dann hätte sich die Unterzahl effektiv beheben lassen, doch wäre dies praktisch in Manndeckungen gemündet, solange darum herum die zahlreichen Mannorientierungen überwogen.

Das frühe 0:1 war beispielhaft, wie Innenverteidiger Senesi im defensiven Mittelfeld stattdessen eher im Nichts hing, wo er der Dynamik der Situation ausgeliefert war. AZ bereitete bei diesem Treffer das Bespielen von Mannorientierungen exemplarisch vor. Die Gäste spielten viele kurze Pässe in den Übergangszonen und warteten auf den richtigen Moment. Nominell musste sich Fer zwischen Stengs und Gudmundsson entscheiden.

Das 0:1 gegen AZ: Toornstra versucht sich irgendwie zwischen Koopmeiners und dem von rechts ins Zentrum gerückten Gudmundsson zu halten. Fer ist zunächst für Stengs zuständig, beim Pass von Martins Indi auf Gudmundsson will er den freien Überzahlspieler aber nicht offen lassen, da er sieht, dass Toornstra ihn nicht direkt übernehmen kann. Nach dem schnellen Rückpass von Gudmundsson kommt er aber nicht mehr rechtzeitig wieder zu Stengs, der daraufhin angespielt wird. So führt das Locken AZs über Gudmundsson zum Erfolg. Senesi ist derweil weit vorgerückt, kann im Umkreis der Mannorientierungen aber nicht wirklich etwas ausrichten, außer wenn er sich ganz eng an Gudmundsson oder Stengs orientiert hätte. Letztlich überdribbelt Stengs dank des Dynamikvorteils Fer und kann in den Zehnerraum spielen. Dort muss sich die ohne Senesi verbliebene Rest-Kette nach hinten zurückfallen lassen, um die Tiefe zu ziehen, die von Boadu gefährdet ist. Dieser hält sich geschickt zwischen Spajic und Malacia. Demgegenüber kann sich Karlsson minimal nach hinten absetzen bzw. braucht dafür einfach nur das Tempo zu drosseln, um im offenen Zentrum vor der Kette den Pass von Stengs zu erhalten. So entsteht für AZ eine vielversprechende Kombination. Auch die Außenverteidiger wären potentiell in der Nähe. Zudem rücken sowohl Stengs als auch der frühzeitig wieder nach vorne gestartete Gudmundsson mit nach, der letztlich für die Vorlage verantwortlich zeichnet.

Vor allem der junge Isländer glänzte nicht nur in jenem Fall mit einer hervorragenden Positionierung: Über kurze Pässe auf ihn konnte Martins Indi locken. Sobald sich Fer dazu entscheiden würde, nach vorne zu rücken, bedeutete das für AZ sofort die Chance, auf Stengs zu spielen und so den Angriff zu beschleunigen. Dieser wiederum dribbelte an, hatte zwei bzw. letztlich sogar drei Stationen im Umkreis der letzten Linie und mit etwas Ballglück kombinierte sich AZ durch.

Gegen PSV noch „defensiver“ als zuvor

Auf die Niederlagenserie reagierte Advocaat beim nächsten Topspiel gegen die PSV – indem er die strategische Herangehensweise noch weiter ins Extreme trieb. Wie bereits gegen AZ überließ Feyenoord dem Gästeteam den Ballbesitz. Gegen die PSV zog man sich sogar noch weiter zurück und verließ sich stark auf die Verteidigung am eigenen Strafraum. Über weite Phasen der Partie spielte sich das Geschehen fast ausschließlich im Abwehrdrittel der tief zurückgedrängten Rotterdamer ab.

Aber Advocaats Mannschaft holte sich mal wieder einen Sieg. Letztlich war Feyenoords Auftritt ein kleiner Tanz auf Messers Schneide. Die strategisch defensive Ausrichtung konnte nur dadurch prinzipiell (aber nicht notwendig) funktionieren, dass sie tatsächlich so ausgeprägt defensiv war: Das Team versuchte kaum mehr, situativ auch mal im Bereich um die Mittellinie auf den Ball zu attackieren. Da es noch häufiger im eigenen Drittel verteidigte, fiel der effektiv zu bespielende Raum so gering aus, dass sich Probleme mit den Mannorientierungen am Ende weniger auswirkten.

Beispielsweise verkürzten sich die Wege, damit ein Mitspieler in kritischen Momenten ein verlorenes 1gegen1 noch ausbügeln konnte. Feyenoord musste häufig in der Strafraumverteidigung agieren: Dort tummelten sich so viele eigene und gegnerische Spieler herum, dass mit höherer Wahrscheinlichkeit noch irgendein Fuß bei Abschlüssen oder bei kurzen, finalen Haken in die Bahn geraten würde.

Die Ausrichtung der PSV beförderte diese Konstellation noch zusätzlich, da die Gäste im Übergang von den gut gestaffelten Sechserpositionen direkter agierten als AZ – und letztlich auch ein wenig ungeduldiger. Bei Möglichkeit rückten sie relativ schnell mit vielen Spielern ins Angriffsdrittel auf. Dadurch verpassten sie gelegentlich aber den Moment, um Feyenoord nochmals zu locken. Dass stattdessen viel Personal der Gastgeber schnell an den Strafraum zurückgedrängt wurde, erlaubte Advocaats Mannen umgekehrt, stärker in der Dynamik vorwärts zu verteidigen – einfach wegen der tieferen Startposition.

Verbesserte Umsetzung der mannorientierten Spielweise

Diese gegenteilige Wirkung musste nicht zwingend eintreten, sondern kam nur wegen der strukturellen Umstände zur Geltung. Die Basis dafür waren Anpassungen bei Feyenoord in der Organisation, ohne die eine bloße strategische Intensivierung des Tiefstehens leicht hätte misslingen können. Gegen die nominelle 4-2-2-2-Formation des Teams von Roger Schmidt verteidigte Fer häufig zur Ergänzung der letzten Linie gegen die beweglichen Angreifer in einer Fünferkette.

Er blieb allerdings nicht dauerhaft dort, sondern rückte situativ nach vorne. Das geschah nicht nur mannorientiert beim Verfolgen eines gegnerischen Stürmers, sondern manchmal auch ballorientiert in der Dynamik, wenn er aussichtsreiche Zugriffspositionen vermutete. Demgegenüber achteten seine beiden Vorderleute im Mittelfeld trotz ihrer Mannorientierungen noch klarer auf den kompakten Abstand zum Stürmer als zuletzt.

Grundsätzlich gab es auch für sie spezifische Zuteilungen, gegen Rosario und Sangaré. Aber sie schoben in keiner Situation weiter vor, selbst wenn sich diese außerhalb der Formation zurückfielen ließen, und sie verhielten sich auch sonst zunächst positionsorientiert, solange sich die beiden nominellen Gegenspieler irgendwo in ihrem unmittelbaren Umkreis befanden. Das machte die erste Linie kompakter und schuf dort ein recht stabiles Dreieck.

Insgesamt gestalteten sich die Zuordnungen bei Feyenoord also flexibler. Ähnliches gab es auch auf anderen Positionen, beispielsweise bei Berghuis. Zunächst verfolgte er wieder häufig den aufrückenden Außenverteidiger weit nach hinten. Doch schon bald übernahm er häufiger den Halbaum und bewegte sich im Umkreis des dortigen gegnerischen „Zehners“.

Da Sangaré als der im Aufbau weiträumigere der beiden PSV-Sechser sich hauptsächlich linksseitig diagonal neben die Defensivformation orientierte, hatte Berghuis auf seiner Seite so auch die Möglichkeit, diesen ballführenden Mittelfeldakteur anzulaufen. Er schob nach vorne durch und behielt seinen vorigen Gegenspieler im Deckungsschatten.

Die defensive Grundsituation gegen die PSV: Kompaktes Dreieck im Zentrum zwischen Stürmer und Achtern, Fer in der letzten Linie, mannorientiertes Zurückfallen auf den Flügeln. Berghuis orienrtierte sich hier kurzzeitig weiter nach innen und rückte nach dem Rückpass auf Sangaré in dessen Richtung vor.

Gelegentlich nahm Toornstra den halblinken „Zehner“ mannorientiert auf – auch, um Berghuis zu entlasten. Demgegenüber bewegte sich Diemers konstant höher. Seine Rolle zielte – mit dem geringsten Grad an Mannorientierungen – besonders stark darauf ab, Passwege für die Verteidiger durch seinen Halbraum zuzustellen und diese zu Zuspielen nach außen zu drängen. Währenddessen oblag Mittelstürmer Linssen die Aufgabe, bei günstiger Gelegenheit die Innenverteidiger abzuschneiden.

Gerade zur Seite von Diemers hin verhielt er sich aggressiver, wenn sich die entsprechende Situation ergab: Wenn Sangaré in herausgekippter Position halblinks stand, machte es sich doppelt bezahlt, die PSV auf die andere Seite drängen zu können. Potentiell gab es besonders in diesem Szenario einen recht großen Zwischenlinienraum – zwischen Fer in der Kette und dem hohen Diemers, zumal bei den Mannorientierungen Toornstras auf den ballfernen „Zehner“.

Wieder grundsätzlich viele Mannorientierungen: Malen, einer der beiden Stürmer der PSV, hat sich weit zurückfallen lassen, um den Ball abzuholen. Nach dem Rückpass des Außenverteidigers zieht Rosario diagonal zur Seite – vermutlich als Versuch, Diemers wegzuziehen und die Wege ins Zentrum noch weiter zu öffnen (ob für eine Rückwärtsbewegung Sangarés oder einen aufrückenden Innenverteidiger). Diemers bleibt jedoch in Position. Malen spielt daraufhin zurück auf Teze, Linssen startet daraufhin das Anlaufen und versucht ihn abzuschneiden.
Durch die gute Reaktion des Stürmers kann Feyenoord den Gegner auf die Seite drängen. Aus der situativen Fünferkette verteidigen zwei der drei zentralen Spieler mannorientiert nach vorne (hier Fer, dessen Rolle als „freier Mann“ hier Senesi ausfüllt). Die PSV braucht in der vollständigen Szene insgesamt etwas lange, um Positionierungen aus dem ballfernen Halbraum heraus zu aktualisieren.

Ein Gegner mit Ansätzen, aber viel ungenutztem Potential

Dieser Bereich war allerdings nicht leicht zu bespielen: Die PSV musste den Deckungsschatten von Diemers überwinden und der ballnahe „Zehner“ war stets eng bedrängt – typischerweise durch Außenverteidiger Malacia, der weite Wege ins Zentrum machte. Das Team von Roger Schmidt hatte viele gute Ansätze, aber nicht seinen besten Tag bei der weiteren Besetzung dieser Bereiche. Oft fehlte die Alternative bzw. die Ergänzung zum dortigen Stürmer oder „Zehner“.

Dies hätte vor allem aus dem ballnahen Halbraum ausgehen können, von wo die anderen Offensivleute tendenziell isoliert positioniert waren (siehe auch die obige Szene aus der 31. Minute). Bei etwaigen Verlagerungen blieben sie einige Male zu lange in den offenen Räumen neben der Formation Feyenoords. Aus diesen konnten sie zwar andribbeln. Sie drohten sie aber auch für aufrückende Verteidiger oder Sechser zu blockieren, die ihnen gegenüber keine Auftaktbewegungen hätten machen müssen und daher in manchen Situationen schneller Dynamik hätten aufnehmen können.

Wenn die PSV in den Zwischenlinienraum eindringen konnte, bestand für Fer (bzw. den „freien Mann“ der Fünferkette) zumindest die Möglichkeit zu einer dynamischen Herausrückbewegung dorthin. Diese funktionierte zwar nicht immer. Aber grundsätzlich ist es eben immer besser, überhaupt eine – wenn auch nicht in jeder Szene vielversprechende – Handlungsoption in der Hinterhand zu haben als gar keine. Insgesamt konnten die Mannen von Advocaat Bewegungen aus der tiefen Präsenz heraus intuitiver umsetzen als die vagen Zwischenpositionen der Innenverteidiger zwischen den Mannorientierungen gegen AZ.

Fortsetzung der obigen Szene aus der neunten Minute: Sangaré hatte einen Querpass zwischen Linssen und den Achtern (Toornstra hatte sich gegen Mauro Júnior zurückziehen müssen) hindurch auf den aufrückenden Innenverteidiger Teze gespielt. Dieser überließ das Leder Thomas, nachdem dieser selbst zuvor alternativ hätte weiter nach vorne ziehen können. Fer rückt – trotz des großen horizontalen Abstands zwischen „seinen“ Innenverteidigern – dynamisch nach vorne, da er eine Zugriffsmöglichkeit gegen Rosario vermutet. Er und Toornstra hätten potentiell ein vielversprechendes 2gegen1 herstellen können, beide kommen aber ein wenig zu spät, als der gegnerische Sechser von Thomas angespielt wird. Sie können ihn daher nur zum Rückpass drängen. (Zwischen den Halbräumen hat die PSV wenig Verbindung.)

Eine Vermengung unterschiedlicher Faktoren führte also letztlich dazu, dass die Betonung der zuvor gefährlichen Passivität im dritten Topspiel den Erfolg brachte. Gegen die 4-2-2-2-Struktur tat sich Feyenoord mit den ergänzenden Zurückfallbewegungen in Fünferketten leichter. Hinzu kamen die spezifischen Anpassungen in der Ausführung der Mannorientierungen, die sich flexibler gestalteten. Auch die PSV trug ihren Anteil zur günstigen Konstellation für Feyenoord, mit kleineren Schwierigkeiten bei den offensiven Positionierungen und dadurch bedingt bei der Unterstützung in Folgemomenten.

Einerseits versandeten somit einige vielversprechende Angriffe nach ordentlichen Ansätzen im Übergang. Andererseits generierte die PSV trotz dieser zahlreichen Faktoren, die dem Gegner in die Karten spielten, immer noch quantitativ viele Situationen im offensiven Drittel. Darunter waren verschiedene Kombinationsansätze oder seitliche Durchbrüche von ordentlicher, wenn auch eben nicht mehr als solider Qualität. Auch wenn die letzte Aktion häufig nicht kontrolliert erfolgen konnte, strahlten die Momente dennoch ihre Gefahr aus.

Inmitten des hohen Drucks der PSV hätte leicht eine dieser ordentlichen Abschlusspositionen auch in Halbzeit eins zu Treffern führen können – bei nur leicht besserer Schussqualität oder leicht schwächerer Strafraumverteidigung auch im individuellen Bereich. Fraglos brauchte Feyenoord neben guter Umsetzung der eigenen Mannorientierungen in einigen entscheidenden Momenten das Spielglück, das sie unter anderem gegen Ajax weniger auf ihrer Seite gefunden hatten.

Die besondere Bedeutung der Partie gegen PSV

Dementsprechend bedeutet der Sieg gegen die PSV mehr eine „Regression zur Mitte“ als eine Blaupause für ein „richtiges“ Rezept für die Topspiele im dritten Anlauf. In der Summe erreichte man mit einem vorsichtigeren Ansatz drei Zähler aus den drei direkten Vergleichen mit der Konkurrenz. Aufbauen kann Feyenoord eigentlich nicht so sehr auf der allgemeinen (strategischen) Marschroute des Erfolgs der dritten Partie und deren Umsetzung, sondern vor allem auf kleinen Details, die diese gegen die PSV bereicherten.

Ein Beispiel bildeten die ballfernen Vorrückbewegungen von Berghuis: Wenn es in einer bestimmten Situation gerade dazu gekommen war, dass er den gegnerischen Außenverteidiger bis in die Abwehrlinie verfolgt hatte, blieb es nicht zwingend dabei, dass er in dieser flachen Position verharrte – wie noch überwiegend gegen Ajax und AZ. Stattdessen gab es viele Momente, in denen er ballfern später wieder vorrückte und quasi eine höhere Position auffüllte.

Dies passierte bei sehr weiträumigen Bewegungen Linssens nach außen oder bei Rückpässen des gegnerischen Rechtsverteidigers auf den rechten Innenverteidiger. Mehrmals orientierte sich Berghuis im Moment solcher Zuspiele auf dem anderen Flügel nach vorne – quasi präventiv. Er belauerte also den dortigen Innenverteidiger. Bei einem kontrollierten Neuaufbau oder einer Verlagerung unter Druck hätte er diesen attackieren können, ausgehend von einer Position außerhalb des Sichtfelds dieses Gegenspielers.

Ausgeprägte Mannorientierungen (hier auch mal Diemers aufgrund der besonderen Umstände der Entstehung der Situation) und Berghuis´ ballfernes Vorrücken gegen den Innenverteidiger: In diesem Fall konnte er nach dem Querpass zwischen den beiden Innenverteidigern durchlaufen und einen weiten Ball provozieren.

Am Ende gewann Feyenoord die Partie gegen die PSV, aber nicht die Defensive und/oder der Umschaltfokus besorgten dies für Feyenoord. Korrekterweise müsste man sagen, der strategisch zurückhaltende Ansatz verhinderte zunächst einmal nur die gegnerische Offensive. Darüber hinaus gab es durch die enorm hohe Linie des Gegners letztlich einige Konter, aus denen auch Großchancen entstanden. Aber über weite Strecken, und gerade in der Anfangsphase, blieb Feyenoord nach Ballgewinnen oft im enorm intensiven Gegenpressing der Gäste hängen.

Zwar hatten die beiden Achter vielversprechende Positionen, gerieten durch das schnelle gegnerische Umschalten aber bald in Unterzahl. Demgegenüber mussten Berghuis und Haps mannorientiert in tiefe Zonen verteidigen, so dass die Konterwege – wie schon oftmals gegen AZ – sehr lang wurden. Zumindest der Entstehung des 2:0 ging ein abgebrochener Konter voraus, der mal nicht frühzeitig durch das Gegenpressing der PSV wieder beendet worden war. Grundsätzlich generierte Feyenoord die meisten Offensivaktionen aber aus dem eigenen Ballbesitz heraus.

In dieser Hinsicht war vor allem der wegweisende frühe Führungstreffer zum 1:0 exemplarisch, dass gerade nicht eine etwaige Konterausrichtung den Weg zum Erfolg ebnete. Den Grundpfeiler stellte demgegenüber das Ballbesitzspiel dar. Aus dieser Perspektive fügt sich der Sieg gegen die PSV nahtlos in die vorigen Phasen der bisher insgesamt sehr erfolgreichen Amtszeit Advocaats ein. Gerade gegen stärker mannnorientierte – und damit für die Eredivisie besonders typische – Teams hat Feyenoord für gewöhnlich eine passende Anlage, um diese Zuordnungen zu bespielen. Die Strategie dürfte sie noch mehr betonen.

Grundlegende Bewegungsmuster gegen Mannorientierungen

Unter den drei Spitzenspielen gegen die Konkurrenten blieb Feyenoord nur gegen Ajax torlos, hatte selbst und gerade in jener Partie aber einige der besten Phasen der letzten Wochen. Speziell im zweiten Durchgang spielte sich das Team gegen die Mannorientierungen der zunehmend tiefer verteidigenden Amsterdamer mehrere Chancen sehenswert heraus – und vergab diese teilweise fahrlässig.

Die erste Grundlage dafür war eine solide, saubere Raumaufteilung mit jeweils einem konstanten Breitengeber. Hinzu kamen gute Bewegungsmuster rund um das offensive Mittelfeld. Aus offenen seitlichen Zonen und nach Ausweichbewegungen nutzten sie gegen Mannorientierungen konsequent andribbelnde Aktionen zur Einleitung ihrer Angriffe. Sehr häufig starteten diese mit Kapitän Berghuis vom rechten Flügel, der seinen Zuspielen auch zielstrebig nachgeht.

Von der dortigen Achterposition diente der umtriebige Toornstra als wichtige Kombinationsstation, um einen beweglichen ersten Anspielpunkt herzustellen. Der laufstarke Mittelfeldmann ist ein hervorragender Unterstützungsspieler und findet oft die passenden Wege, wenn es darum geht, 1gegen1-Situationen zu ergänzen. In Folgeaktionen blieb er oft aktiv und sorgte für Bewegungen in die Schnittstellen.

Neben Toornstra schuf die weitere Offensivabteilung viele Optionen für horizontale Wege von außen nach innen. Bei Dribblings vom Flügel hatte Feyenoord eine gute Besetzung für Querpässe. Diemers lauert ohnehin geschickt ballfern und fokussiert sich auf den Rückraum. Das passt gut zu Mittelstürmer Jörgensen als Ablagespieler, der Zuspiele auch kurz zur Seite und nicht nur nach hinten prallen lassen kann. Dadurch lassen sich hohe Positionierungen eines Achters nahe der letzten gegnerischen Linie effektiver bedienen.

Gegen AZ konnte Feyenoord nicht ganz nahtlos an die starke zweite Halbzeit aus Amsterdam anknüpfen. Das lag auch daran, dass der Gegner vergleichsweise wenig mannorientiert verteidigte – zumindest in Relation zur typischen Gemengelage der Liga. Es war für Feyenoord nicht die Art von Herausforderung, mit der man in den meisten Partien konfrontiert wird. Unabhängig davon hatte Advocaats Team erneut ordentliche Ansätze und machte nach vorne kein schlechtes Spiel.

Variable Offensivanlage mit vielen Bewegungen

Bereits der Erfolg der letzten Monate basierte auf einer vor allem kompletten Spielweise – mit einer ausgeprägten, wenn auch in der Spitze nicht herausragenden Flexibilität an Varianten und Abläufen und mit einer bewegungsreichen Anlage. Die hohe Quantität von Läufen der Achter gerade im Bereich des Zehnerraums und in strafraumnahen Zonen gehört zu den entscheidenden Komponenten. Toornstra und Diemers rücken auch gut in den Sechzehner selbst nach, wenn nötig, und schaffen ansonsten Präsenz im Rückraum.

Offensivausrichtung der letzten Wochen

Auf außen gestaltet sich gerade die Rolle von Berghuis rechts sehr vielseitig: Individuell umfasst sein Repertoire sehr unterschiedliche Aktionsmuster und passend dazu gab es eine Bandbreite an Positionierungen. Mal startet er sehr breit, um entweder von der Seite anzutreiben oder ballfern auf Verlagerungen zu lauern. Situativ verbindet Feyenoord dies mit hereinkippenden bzw. vorderlaufenden Bewegungen des Außenverteidigers: Geetruida bewegt sich grundsätzlich clever im Raum.

Auch gegen AZ hatte er in jener Rolle gute Ansätze, wenngleich die mannschaftliche Einbindung dieses Mittels nicht immer sauber genug verlief. Nach dem Rückstand kamen die Staffelungen mit breitem Flügelstürmer und engem Außenverteidiger in der zweiten Halbzeit häufiger zum Einsatz. Mal orientiert sich Berghuis stärker in den Zwischenlinienraum oder fällt gar in sehr tiefe Zonen zurück, in anderen Partien richten sich seine Bewegungen vor allem auf die Tiefe und die letzte Linie.

Diese Muster wechseln auch innerhalb einzelner Partien. Nicht alle der verschiedenen Alternativen funktionierten immer besonders sauber, beispielsweise die Organisation des zuletzt häufiger praktizierten Zurückfallens von Fer im Aufbau, teilweise auch im Wechsel mit einem vorschiebenden Innenverteidiger.

Aber Feyenoord hatte bisher unter Advocaat fast immer eine solide Umsetzung und konnte vor allem viel variieren. Im Verbund gerade mit der starken Besetzung des Rückraums, der vielleicht speziellsten Stärke innerhalb der kompletten Anlage, entstanden zwischendurch einzelne Phasen auch mit Glanz. Der zweite Durchgang im „Klassieker“ ging dann beispielsweise in diese Richtung.

Die Bedeutung der Ballbesitzzeiten für das Angriffsspiel

Auch an dieser Stelle kommt abschließend erneut der Faktor Spielanteile zum Tragen: Eine Gefahr für Feyenoords vielseitige Offensive besteht potentiell darin, die unterschiedlichen Abläufe nicht in Gang zu bekommen. Der Grund dafür sind kleine Schwierigkeiten in der ersten Aufbauphase aus der Viererkette heraus, gerade in der Entscheidungsfindung und im Timing. Beispielsweise tendieren die Innenverteidiger zu vorschnellen Dribblings oder zu überaggressiven Vertikalpässen in Zwischenräume, die zwar besetzt sind oder werden können, von wo Folgeaktionen aber schwierig sind.

Mitunter brechen durch solche Szenen Ballbesitzpassagen frühzeitig ab, bevor man durch die Zirkulation die nötige Ausgangsposition beispielsweise für ein Andribbeln aus der Breite geschaffen hat. Sowohl Spajic als auch Senesi haben potentiell eine starke Passgewichtung, können das aber noch nicht so konstant und gezielt nutzen. Deshalb machen sich die Qualitäten im Gegenpressing umso mehr bezahlt, da es einen Weg darstellt, um sich vorne festzusetzen, und die Notwendigkeit eines häufigen Neuaufbaus reduziert.

Auf einer guten Grundbasis bleibt in dieser Disziplin dennoch Luft für Verbesserungen. Diese könnten etwa die konstante Intensität betreffen: Gegen AZ startete Feyenoord bei – allerdings auch wenigen – Ballbesitzphasen mit ausgeprägtem Engagement. Passenderweise standen sie nach dem Rückstand zunächst weiterhin eher tief, hatten nicht allzu viele Aufbauaktionen und erzielten trotzdem den Ausgleich – nach erfolgreichem Jagen auf einen zweiten Ball. Nach der Pause sank die Intensität ab: Das Gegenpressing wurde individueller und Feyenoord kassierte die zwei weiteren Gegentore nach Kontern.

Wenn der Gegner wiederum höher verteidigt, wird das Team von Advocaat mitunter schnell – in überdurchschnittlichem Maße – hektisch am Ball. Gerade AZ profitierte zwischenzeitlich davon, noch mehr dann Heerenveen in der Partie darauf. Auch Ajax hatte zuvor auf solche Phasen gesetzt, aber gerade in der starken zweiten Halbzeit Feyenoords seltener bzw. bei den Versuchen zu inkohärent.

Unter anderem untergrub frühes mannorientiertes Zurückfallen einzelner Flügelspieler die Bemühungen der Amsterdamer, wieder früher Druck zu machen. Diese Konstellation konnte Feyenoord sofort wiederum sehr gut bespielen – grundsätzlich auch in einer Art und Weise, wie man es in den letzten Jahren beileibe nicht immer von den Rotterdamern gesehen hat. Die Angriffsmuster selbst befinden sich also auf sehr gutem, die Vorbereitung der Angriffe auch auf solidem bis gutem Niveau, nur eben demgegenüber nicht so stabil.

Resümee

Bisher ist Feyenoord im Komplettpaket unter Advocaat bereits zu einem unumstrittenen Spitzenteam der Eredivisie geworden. Die kleinen Details und Feinheiten sind in vielen Bereichen leicht unsauber – auf einer sehr guten und breiten Basis. Dies macht den Unterschied zum ganz großen Kaliber. Theoretisch kann sich dieser letzte Schritt mit mehr Zeit noch entwickeln. Im Bereich Matchplan passte gegen die PSV die Aufteilung der Mannorientierungen in Relation zur gegnerischen Formation recht gut.

Vor allem aber stellten Einzelelemente wie das aufrückende ballferne Verhalten Berghuis´, als Ergänzung zu der mannorientierten Grundspielweise, genau eines jener Details dar, die bisher noch tendenziell abgingen. Von daher darf man aus dieser Perspektive den Sieg gegen den Mitkonkurrenten definitiv im größeren Kontext als Schritt in die richtige Richtung einordnen. Gleichzeitig bleibt der etwas glückliche Spielverlauf in der ersten Halbzeit, der Feyenoord begünstigte, genauso zu beachten und zu berücksichtigen.

Einerseits war die enorm defensive strategische Herangehensweise ein sehr schmaler Grat, die auf Dauer – wie eben nicht zuletzt die Partie gegen AZ zuvor bereits andeutete – kaum so funktionieren dürfte und daher nur als kurzfristige Marschroute taugt. Andererseits funktionierte sie in diesem einen Erfolgsfall gerade nicht von selbst, sondern auf Basis der Komponenten, die an Feyenoords Auftritt diesmal gut waren.

An diese Komponenten wiederum kann das Team von Advocaat sehr gut anknüpfen. Beide Perspektiven gehören gleichberechtigt zum Hintergrund des wichtigen Sieges gegen die PSV. Es gab entscheidende Verbesserungen und Stärken als Schlüssel zum Erfolg ebenso wie größeres und grenzwertiges Gefahrenpotential trotz des Erfolgs.

Fulano 2. Februar 2021 um 04:07

Angesichts der Notwendigkeit einer dynamischen Abdeckung über große Entfernungen ist es nicht verwunderlich, dass Schwächen auf Kontakte mit Leroy Fer zurückzuführen sind. Heutzutage sind die Zerstörer von 6 schwer zu montieren.

Ich schlage einen genaueren Blick auf AZ vor, das seit der Zeit mit Van der Brom ein hochentwickeltes Konstruktionsspiel konsolidiert hat

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