Händchen bei der Formationswahl

3:0

Pochettino wählt die passende Struktur gegen den BVB. Favres 4-3-3 bietet zusätzliche Stabilität, aber hat auch einige Schwierigkeiten.

Nachschieben zum Flügel, Zentrumspräsenz in Anschlussräume

Wie Tottenhams Coach Mauricio Pochettino seine Mannschaft auf den Gast aus Dortmund einstellte, folgte klugen Erwägungen und war prinzipiell ein logisches Vorgehen. Eine Anordnung mit einem zentralen Akteur unmittelbar hinter der ersten Sturmlinie bietet sich in gleich zweierlei Umsetzungen an: Man hat zum einen recht gute Aussichten darauf, über ein etwas breiteres Anlaufverhalten vorne Dortmunds Spiel von ihren Überladungseinleitungen am Flügel verstärkt wegzuleiten. Man kann sich zum anderen auch auf das direkte Duell dagegen einlassen, indem man die Pässe zur Außenbahn jeweils mit der geballten Präsenz der zentralen Struktur zuschiebt und die Bemühungen des BVB dort festzunageln versucht.

Das war der Weg, den die Spurs in dieser Begegnung beschritten. Das Aussehen jener Struktur in der Feldmitte gestaltete sich als 2-1-2-Anordnung, ein sehr kompaktes und untereinander recht komplex abgesichertes Gebilde. In den daneben liegenden Räumen kam es dann zu den entscheidenden Szenen: Dorthin gelangte der Ball meistens recht schnell bei Dortmunder Aufbau, wenn er durch das Zustellen der beiden Innen- früh auf die Außenverteidiger gespielt wurde, und dorthin versuchte Tottenham entsprechend nachzurücken. Angeführt wurde das Ganze vom weiten Herausschieben des jeweils ballnahen Flügelverteidigers aus der pendelnden Abwehrkette, der zentrale Verband folgte im Nachgang und besetzte die Anschlussräume.

Indem die letzte Reihe quasi neben den dicht besetzten Mittelblock in die so abgesteckten Räume auffüllte, geriet Dortmund schnell unter Druck und verlor dort (vor allem auch gegen die aufmerksame und feine Orientierung Eriksens zwischen Sechser und ballnahem Achter) den Ball vor dem 1:0. Prinzipiell hätten sie das Potential gehabt, sich aus solchen Situationen zu lösen. Die Voraussetzungen lagen jedoch anders als gewohnt: Auf die üblichen eingespielten Muster, insbesondere Vororientierungen für die ersten Momente und typische abgestimmte Auftaktbewegungen, konnten sie in einer 4-3-3-Grundordnung nicht so ohne weiteres zurückgreifen.

Dass einfach etwas anders war und das „Bekannte“ fehlte, hätte nicht zwingend ein Problem sein müssen, sondern prinzipiell auch eine neue Formation in entsprechender Umsetzung funktionieren können. Ebenso bedeutete die Möglichkeit der Spurs, das 4-3-3 im 5-2-1-2 in der Grundstellung einfacher zu spiegeln und so weiter zuzustellen, eher einen Nebenpunkt, der vielmehr die Ausgangslage verstärkte, dass Dortmund überhaupt so oft zur ersten Eröffnung nach außen griff.

Mittelfeldbewegungen und vordere Präsenz unsauber

Warum sich Dortmund in dieser Formation schwer tat, hing an den betreffenden Positionen selbst. Schon über viele und auch richtig starke Phasen der Saison gibt es im Team mit der Raumaufteilung im defensiven Mittelfeld gewisse Probleme. Die Positionierungen im Aufbau sind dort manchmal eher unsauber, die Rollenverteilung nicht so scharf. Auch in dieser Begegnung passte die Orientierung der Achter in Unterstützungsszenen nicht ganz so gut: Die Rolle von Dahoud wirkte insgesamt zu vorsichtig angelegt, Delaney führte die seitlichen Bewegungen zum Ball mehrmals mit unpassenden Timing aus oder verpasste nach manchen starken Diagonalläufen den Moment, sich wieder in Richtung Achterraum zurückzuziehen.

Platt über Zahlen ausgedrückt: Eine Grundposition, auf der in einem starken Team am ehesten etwas nicht so passt, gab es in diesem Spiel drei statt zwei Mal. Dahoud und Delaney versuchten breit mit zu überladen. Aber das Potential dieser seitlichen Bewegungen zur kleinräumigen Unterstützung kam so nicht zur vollen Entfaltung. Die herausrückenden Flügelverteidiger brachten Dortmund, zumal mit ihrer Physis, in Bedrängnis, hielten die unmittelbaren Passwege auf Sancho und Pulisic zudem gut im Deckungsschatten. Diese konnten mit Zurückfallbewegungen zwar den ballnahen Halbverteidiger recht wirksam herauslocken.

Aber oft musste der BVB trotzdem den schwierigen Vorwärtspass entlang der Seitenlinie und dann sogar erst recht auf Götzes Ausweichen spielen. Auch der Mittelstürmer machte die üblichen Wege, pendelte von Flügel zu Flügel. In etwas tieferen Zonen hatte er dort seine Präsenz. Gegen die robusten Spurs-Verteidiger die vielen unter Druck länger gespielten Linienpässe festzumachen, war für ihn aber sehr schwer – vor allem wenn er als Mittelstürmer im 4-3-3 keinen Zehner (oder Sturmpartner) hinter sich hat. So konnte die Borussia insgesamt offensiv vergleichsweise wenig Präsenz schaffen.

Gute Risikoeinteilung bei Tottenham

Mehr vom Ball und mehr Spielanteile bedeutete das auf der anderen Seite für Tottenham. Ihre Dreierkette hatte erst einmal etwas Ruhe gegen das 4-3-3, das die Dortmunder fast durchgehend im 4-1-4-1 als Mittelfeldpressing auslegten. Während die Borussen dadurch auch eine gute Grundstabilität und solide Gleichförmigkeit ins Spiel brachten, besetzte Tottenham die offenen Bereiche vor den Achterräumen mit den teilweise etwas zu weit auseinander strebenden Sechsern, um das Leder hinten laufen zu lassen. Schon an dieser Stelle wurde deutlich, dass die Spurs immer mal unbedachte und unstrategische Entscheidungen oder einzelne unsaubere Positionierungen dabei hatten. Aber trotz einer gewissen Unzuverlässigkeit wurden sie gruppentaktisch nie hektisch und aktionistisch, wenn sich wirklich brenzlige Situationen anbahnten gegen Dortmunds Kompaktheit.

Die Borussen hielten die Räume nach hinten insgesamt gut verschlossen. Sie hatten enge und gleichmäßige Abstände nach Favre´scher Manier. Strukturell hatte Dortmund eigentlich auch schon ein wenig geübt: Bereits gegen Hoffenheims Aufbaustruktur spielte Philipp oft recht tief hinter Götze und Witsel rückte durch den Halbraum über dessen Position heraus, in engem Zusammenhang mit den unterschiedlichen Rollen von Demirbay und Bittencourt. Diesmal kam über das verstärkte Mittelfeldzentrum aus drei Spielern mit vergleichsweise großer Raumabdeckung noch einmal eine andere athletische Note hinzu.

Das bedeutete eigentlich einen starken Defensivauftritt, der es Tottenham schwer machte. Insgesamt hatten die Gastgeber auch nicht allzu viele Chancen. Andererseits schlugen sich die Spurs beachtlich gegen diese knifflige Herausforderung: Vor allem scheuten sie sich nicht vor der dichten Dortmunder Verteidigung, sondern versuchten es – und zwar insgesamt balanciert. Von der Grundkompaktheit ließen sie sich weder zu zu vorsichtigen noch zu überambitionierten Entscheidungsmustern verleiten. Das kollektive Risikoerwägen passte in den verschiedenen Phasen und den einzelnen Situationen gut.

Schlüssige Rollenverteilung und späte Wucht im Nachrücken

Möglich war das in dem Maße auch nur, weil außerdem die offensive Rollenverteilung schlüssig daherkam. Wenn Eriksen sich mehr einband, geschah das vor allem auf halblinks als sichere Anspielstation. Auch Son suchte das Zusammenspiel vor allem auf dieser Seite, hauptsächlich durch Ausweichen für kleinere Überladungsversuche mit Vertonghen und Winks. Recht viel Präsenz ging in den Angriffsaktionen von Lucas Moura aus, der immer mal in unterschiedlichen Zwischenräumen halbrechts oder zentral Bälle forderte und dann antreiben konnte. Ansonsten schaltete sich Son erst später ein, versuchte vor allem durch Bewegungen in und an der letzten Linie Gegner zu beschäftigen und Tiefe zu geben.

In diesen Konstellationen wiederum ergänzte Eriksen vor allem, tauchte immer mal kurzzeitig auf – als derjenige, der einen Kollegen mit kleinräumigen Fortsetzungen freispielte oder selbst freigespielt wurde. Gelegentlich hatte Tottenham so seine Ansätze und Abschlusspositionen, ohne Dortmunds Defensive aber komplett überspielen zu können. Die eine oder andere Chance oder gefährliche Annäherung verbuchte auf der Gegenseite auch der BVB, insbesondere bei Kontern, wo sie die Unterstützungsläufe der Achter aus der Dynamik besser für lokale vertikale Überladungen einbringen konnten.

Für Tottenham wiederum bildeten noch die Offensivpositionierungen der Flügelverteidiger ein vielversprechendes Angriffsmittel. Diese hielten sich oftmals sehr hoch hinter der zweiten Dortmunder Linie auf. Gelegentlich haben Mannschaften – etwa Bremen zum Ende der Hinrunde, prinzipiell Frankfurt, zuletzt eigentlich auch Hoffenheim während Phasen ihrer Aufholjagd – schon angedeutet, dass großräumige Verlagerungen in solche Zonen eine Variante gegen die Positionsorientierung wären. In dieser Begegnung wurde das in Abwandlung entscheidend, beim 2:0 während der Folgeaktion nach Gegenpressing der Spurs, als Vertonghen gegen schwache Defensivorientierung ballfern durch die Abwehrreihe brechen konnte.

Bis zu jenem Treffer blieben Spiel und vor allem Ergebnis eng: Dortmund hatte nur ein Tor Rückstand und zumindest eine unveränderte Chance auf einen eigenen Treffer. Es war dann letztlich ein unglücklicher Verlauf, wie sich das Resultat kurz vor Schluss noch so in die Höhe schraubte. Abschließend lässt sich zum 4-3-3 festhalten, dass es nicht pauschal „falsch“ war, nur eben einige Probleme hatte.

tobit 8. März 2019 um 22:55

Im Winter wurde Pulisic für 64 Mio. verkauft. Daher kommt das Geld für Balerdi. Die Notwendigkeit für einen AV hat man offensichtlich gesehen (sonst hätte man ja keinen geholt) – nur eben nicht die Notwendigkeit sofort einen etablierten Stammspieler zu verpflichten.
Blockiert wird die Position am meisten durch die alljährliche Flickschusterei. Man hatte mal Piszczek, Durm (beide mit geradezu chronischen Verletzungsproblemen an Hüfte bzw. Knie) und Großkreutz. Dann hat man Großkreutz (und Kuba) abgegeben und Ginter umgeschult. Dann hat man Passlack hochgezogen, ihm aber quasi keine Chance gegeben, sondern (zu Recht) lieber auf Pulisic vor einer 3er-Kette gesetzt. Dann hat man Toljan verpflichtet, Passlack verliehen und Durm war immer noch verletzt (oder auf dem Sprung zu anderen Klubs). Weil Toljan es nicht gebracht hat, hat man Bartra „umgeschult“, abgegeben und gebetet, dass Piszczeks Hüfte hält. Im letzten Sommer hat man dann Durm endgültig abgegeben und Hakimi und Wolf geholt, Toljan spielte da schon keine Rolle mehr und Passlack wurde zum nächsten Klub verliehen (wo er sich wieder nicht durchsetzen konnte).

Nicht jeder Flop geht so gut aus wie Merino oder Mor (der sich bei Celta nie auch nur ansatzweise durchsetzen konnte – die sehen ihre Ablöse also nicht wieder). Zur gleichen Zeit hat man auch Rode oder Schürrle geholt und sieht jetzt wenn man Glück hat nach drei Jahren etwa 25% der Ablöse wieder.

Wolf wird (völlig unabhängig von Hakimi) in der zukünftigen Stammbesetzung der defensiven Außenbahnen keine größere Rolle spielen. Dafür fehlt ihm einerseits im direkten defensiven Zweikampf zu viel und andererseits bringt er offensiv jetzt auch nicht unbedingt besondere Fähigkeiten mit. Stellungsspiel wird sicher besser werden (und ist jetzt schon Welten vor Toljan), aber so wirklich herausragend wird er da denke ich auch nicht. Anders gesagt: er wird nirgendwo besser werden als Schmelzer, Piszczek oder Hakimi aktuell sind, und zwei von denen will die Mehrheit der Fans seit Jahren ersetzt sehen.

Weigl gegen Delaney würde ich im aktuellen Kontext jederzeit Delaney nehmen. Der ist sicherlich nicht so brilliant und flashy wie Weigl teilweise ist, dafür kann er unheimlich viel Raum kontrollieren (wodurch die meist doppelte Flügelbesetzung weniger ins Gewicht fällt), ist sehr zweikampfstark und bringt eine physische Komponente sowie Zug in den Strafraum ins Spiel. Außerdem ist er sehr gut in der Antizipation und Ausführung von Luftkämpfen, was den Borussen sowohl im offenen Spiel (besonders bei langen Bällen des Gegners, früher eine ausgewiesene Schwäche des Teams) als auch bei Standards sehr hilft.
Sollte Witsel wirklich in eine längeres Formloch fallen oder sich als One-Season-Wonder entpuppen, hat Dortmund ein Problem. Egal ob Weigl oder jemand anderes oder Raschl nominell als Ersatz im Kader stehen. Favre wird denke ich lange an Witsel festhalten, weil er diese Saison bislang 90% der Spielminuten gemacht und in 34 von 35 Spielen gespielt hat. Entsprechend ohne Praxis wird der Ersatz dastehen.
Weigl könnte ich mir bei Pep sogar sehr gut vorstellen. Die Ausrichtung des Sechsers passt viel besser zu ihm als aktuell beim BVB, der Klub hat deutlich mehr Spiele und der Hauptkonkurrent wird im Mai 34. Aktuell ist Gündogan ja quasi der einzige halbwegs passende Fernandinho-Ersatz, beide haben nur noch Vertrag bis 2020 und Verlängerungen sind bislang nicht wirklich im fortgeschrittenen Stadium. Günni spielt ja eigentlich auch etwas weiter vorne und könnte da durchaus auch wieder gebraucht werden (David Silva wird auch nicht jünger). Außerdem gibt es schon Aussagen, dass man sich im Sommer für die Sechs und LV umschauen möchte. Außerdem läuft Kompanys Vertrag aus und Mangala spielt auch keine Rolle mehr – da könnten also auch noch einige Minuten in der IV frei werden, wenn da nicht der nächste 20-jährige für 40+ Mio. auf der Matte steht. Ansonsten gibt es ja auch noch einige andere Klubs, die sich eine Ablöse von 30-40 Mio. leisten könnten.

Bartra hat letztens ein Interview gegeben (weiß nicht mehr wo), in dem er über seinen Abschied aus Dortmund gesprochen hat. Darin hat er hauptsächlich davon gesprochen, gesetzt sein zu wollen, was er in Dortmund nicht mehr war, bei Stöger hat er so gar keine Rolle gespielt. Sicherlich wird der Anschlag auch eine Rolle gespielt haben, die war aber (laut seiner Aussagen) nicht so groß wie die sportliche Komponente.

Es geht mir gar nicht darum, dass ich Akanji, Zagadou oder Diallo nicht geholt hätte – ich hätte einfach früher Änderungen in der IV vorgenommen und dementsprechend andere Spieler (die zu dem Zeitpunkt qualitativ ähnlich waren) geholt. Ohne Abgänge von Bartra und Bender hätte es halt auch weniger Notwendigkeit für neue IV gegeben und entsprechend hätte man nur zwei (statt wie jetzt vier) junge IV neu dazugeholt. Aktuell ist Zagadou der dienstälteste IV bei uns, der ist noch keine 20.
Toprak war ein Trainerwunsch, den wollte Tuchel unbedingt als Hummels-Ersatz neben Bartra. Der war aber zu teuer (Leverkusen wollte ~35 Mio.), man hat bis zum nächsten Februar gewartet und dann die AK (12 Mio.) gezogen. Im Sommer war Tuchel dann weg und Toprak hatte die vielleicht schwächste Saison seiner Karriere gespielt. Ist blöd gelaufen, aber sein Standing im Team ist jetzt nicht wesentlich schlechter als ich erwartet hätte.

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Dieter Di 20. Februar 2019 um 11:39

Es ist mMn nicht außergewöhnlich, dass eine Mannschaft voller (ziemlich) unerfahrener Talente (Hakimi, Sancho etc.) gegen einen Klub aus den Top 3-5 der PL auswärts verliert. Favre hatte die Mannschaft in der ersten Saisonhälfte sehr gut eingestellt, aber es gibt eben kaum Profis mit langjähriger internationaler Erfahrung (Götze, Wistel, Reus – verletzt). Da setzt es auch mal eine deutliche Niederlage, die in der Höhe allerdings nicht ganz verdient war.

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FAB 15. Februar 2019 um 13:16

„gute Risikoenteilung bei Tottenham“ ist treffend beschreiben. Entsprechend fand ich die Risikoeinteilung beim BVB sehr unpassend. In der Verteidigung, insbesondere bei Hakimi, aber auch die Innenverteidiger im Aufbauspiel, hat man mit relativ hohem Risiko gespielt, dagegen im Mittelfeld, Dahoud, aber auch Witsel, sehr auf Stabilität bedacht um nicht zu sagen ängstlich. Das hat in der Gesamtstruktur einfach nicht zusammengepasst.
Auch schon in der 1. Halbzeit nicht, in der man Tottenhams leichte Planlosigkeit nicht ausnutzen konnte.
Viel Positives aus der Hinrunde hat man plötzlich nicht mehr gesehen, dass z.B. Favre durch sein Ingame Coaching dem Spiel in der zweiten Halbzeit neue Impulse verleit, stattdessen nichts, immer dasselben eine Muster, bis zum Schluss wurde darauf gehofft, dass Pulisic oder Sancho explodieren: Favre hatte letztlich keine Antwort auf Tottenhams physisch starken Defensivverbund.
Dazu ist man in der zweiten Halbzeit, in der Tottenham ohne groß aufzuspielen und einfach nur Dortmunds Fehler sehr effektiv bestraft hat, komplett unter die Räder gekommen.
Schade – Tottenham, als einer der schwächsten Achtelfinalisten, wäre in der Form vom Herbst zu knacken gewesen, stattdessen hat man aber nur einen ängstlich bis naiven Auftritt gesehen, denn man eher von Schalke gegen Man City erwartet hatte.

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tobit 17. Februar 2019 um 14:22

Stimme dir fast in allem zu. Aber die Spurs würde ich nicht zu den schwächsten Achtelfinalisten zählen. Klar sind sie nicht unter den Favoriten für den Titel, aber auch kein Kanonenfutter. United, Schalke, Porto und die Roma sehe ich klar schwächer. Ajax und Lyon sind an guten Tagen in der Lage, jeden zu schlagen, aber insgesamt würde ich da Tottenham auch als Favoriten einschätzen. Klar stärker sehe ich nur Barca, Liverpool, City und PSG. Real hat eigentlich die Qualität, bringt sie aber aktuell nicht konstant genug auf den Platz. Der Rest ist aktuell finde ich recht nah beieinander.
Also:
Barca, PSG, City, Liverpool
Real
Bayern, Juve, Atletico, Dortmund, Spurs
Lyon, Ajax
United, Schalke, Porto, Roma

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Daniel 17. Februar 2019 um 23:13

Juve ist in der Serie A nach 24 Spielen immer noch ungeschlagen, die müssen auf jeden Fall in Kategorie 1. Real bringt seine Qualität seit Jahren nicht konstant auf den Platz. Aber sie bringen sie dann auf den Platz, wenn sie es müssen, das ist das Entscheidende. Real ist halt keine Mannschaft, die ihre Gegner haushoch überlegen aus dem Stadion schießt, egal wie schlecht dieser ist. Aber wenns um was geht sind sie gut genug, um gegen jeden anderen Favorit zu sein, für mich auch Kategorie 1. Bei City und Liverpool warte ich noch auf den Nachweis, dass sie höchste europäische Qualität haben (fußballerisch mein ich, was die Größe des Portmonnaies betrifft sind sie natürlich Weltklasse). Klar nehmen die momentan die PL auseinander, aber das ist halt auch nur die PL. In der Primera Division müssten denk ich beide Teams hart kämpfen, um sich für die CL zu qualifizieren. Jetzt im AF ist das egal, gegen Schalke und den FC Bayern in seinem momentanen Zustand reichts. Aber wenn Pool und City gegen die Spanier oder Juve ranmüssen würd ich nicht auf sie setzen. Ich sehe keinen Grund, Bayern vor Ajax zu setzen. Das Duell ging in der Gruppenphase zweimal unentschieden aus, was zumindest im Hinspiel eher glücklich für Bayern war. Wer selbst gegen explizit offensivschwache Bundesligisten wie Stuttgart, Schalke und ein stark ersatzgeschwächtes Augsburg 1+x Gegentore kassiert ist mit Sicherheit nicht auf Augenhöhe von Juve oder Atletico.

So seh ich des:
Real, Barca, PSG, Juve
City, Liverpool, Atletico
Dortmund, Tottenham
Bayern, Lyon, Ajax
United, Schalke, Porto, Roma

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Beobachter 18. Februar 2019 um 13:57

Was is eigentlich mit United los? Die waren doch mal ne große Nummer in England. Hat Mourinho die so aufgearbeitet?

Bayern wirds wohl ähnlich ergehen wie Dortmund in Tottenham. Anfangs hält man mit, dann bricht man ein. Es braucht schon ein Wunder, dass Bayern Liverpool übersteht.

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Aculeri 18. Februar 2019 um 14:05

Wieso immer und überall der FC Bayern so schlecht wegkommt kann ich nicht verstehe. Ja sie kriegen momentan zu viele Gegentore, aber vielleicht auch grade weil die Konzentration der Spieler schon ein Stück weit auf Liverpool liegt. Dieses Spiel ist mit Abstand das am besten besetzte Achtelfinale der letzten Jahre finde ich.
Gerade das was du über Real schreibst passt eine Ebene schlechter ja genauso auf Bayern zu. Real bringt die Ergebnisse auf den Platz wenn es darauf ankommt schreibst du. Worauf kommt es denn momentan bei den Bayern an frage ich mich da. In der Bundesliga auf jeden Fall nur sich nicht zu verletzen und den Abstand auf Dortmund zu verringern. Die Art und Weise spielt da eher eine nachgeordnete Bedeutung.
Aufgrund deiner begründung bei Real würde ich deiner Auflistung folgen, Bayern jedoch in die zweite Kategorie packen, denn was auch immer mitschwingt ist der gewisse Ruf der Bayern, der im Ausland um einiges besser und „gefürchteter“ ist als hier in Deutschland

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Daniel 18. Februar 2019 um 15:09

Für Bayern ist doch schon seit Jahren beim ersten wirklich guten Gegner Schluss. Das letzte mal eine Spitzenmannschaft geschlagen hat Bayern im letzten Pep-Jahr, damals Juve im Achtelfinale. Seitdem musste Bayern in der Gruppe Atletico und Paris den Vortritt lassen und flog jedesmal gegen Real raus. Letztes Jahr hats halt mit Losglück trotzdem fürs Halbfinale gereicht.
Bayern kassiert die ganze Saison schon viel zu viele Gegentore, schon zu einer Zeit, als das mit Sicherheit nicht aufgrund der Konzentration auf Liverpool zusammenhing (oder glaubst du, die haben sich in Amsterdam schon für das Liverpool-Spiel vier Monate später geschont, von dem sie noch gar nichts wussten?). Die kurze Phase im Dezember, als Bayern gegen Leipzig und Frankfurt zweimal die Null hielt, hat sich leider wie befürchtet als statistische Anomalie herausgestellt. Wir schreiben grad mal den 22. Spieltag und Bayern hat allein in der Liga schon 26 Gegentreffer kassiert. Abgesehen von letzter Saison waren es seit dem Abgang von van Gaal 2010/11 selbst nach 34 Spieltagen immer weniger, auch letzte Saison waren es nach Saisonende mit 28 nur geringfügig mehr. 28, 22, 17, 18, 23, 18, 22-da stechen 26 nach 22 Spieltagen heraus wie ein bunter Hund. Und da sind so Späße wie das 3:3 in Amsterdam oder das 3:2 in Berlin noch gar nicht enthalten. Diese Saison kassiert Bayern sehr zuverlässig gegen schwächere und mittelmäßige Gegner ein bis zwei Gegentore und gegen ambitionierte meist drei (Dortmund, Ajax, Gladbach, Leverkusen). Wenn man jetzt davon ausgeht, dass Liverpool offensiv nochmal etwas stärker ist als Gladbach oder Ajax muss man realistischerweise davon ausgehen, dass Pool morgen mindestens vier mal treffen wird. Das heißt, dass Bayern für eine halbwegs realistische Chance aufs Weiterkommen seinerseits mindestens zwei, eher drei Tore schießen muss. Nicht komplett ausgeschlossen, aber auch nicht sehr wahrscheinlich. Ich kenn mich mit Liverpool nicht aus, aber von Bayern seh ich fast jedes Spiel. Wenn Liverpool auch nur ansatzweise das Team ist, für das sie sich selbst halten, müssen sie dieses Achtelfinale klar gewinnen.

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AG 18. Februar 2019 um 18:20

Ich habe fast jedes Liverpoolspiel gesehen. Bayern muss schauen, dass sie beim Hinspiel, wo van Dijk (gelbgesperrt) fehlt, Tore machen. Sonst steht Liverpool sehr stark, vor allem, da sie sich vor dem Spiel schonen konnten. Und ihre Offensive ist schnell, da müssen die Bayern beim Aufrücken sehr aufpassen. 538 sieht sogar einen leichten Vorteil bei den Bayern, das teile ich aber nicht und sage mal etwa 75% Liverpool.

Ach ja, was die Tore gegen Bayern angeht: Neuer hat wohl eine richtig schlechte Saison, was Tore halten angeht. Kann jemand was dazu sagen, ob sich das die letzten Spiele wieder verbessert hat?

Daniel 18. Februar 2019 um 19:38

Neuer hatte zu Saisonstart ein paar Wackler drin, sich aber längst wieder stabilisiert. Er hält zwar immer noch glaub ich prozentual die zweitwenigsten Schüsse aller Torhüter in der Bundesliga, aber das hat wenig mit ihm zu tun. In Hoffenheim und gegen Stuttgart hat Neuer Bayern schon wieder mit zwei Megaparaden gerettet.
Bayerns Defensivspiel funktioniert überhaupt nicht, vor allem was die Konterabsicherung und die Rückraumverteidigung angeht. Alles ist improvisiert, die Verhaltensweisen der Spieler nicht aufeinander abgestimmt. Sehr oft versuchen zum Beispiel mehrere Spieler eine Abseitsfalle, bei der ein oder zwei andere aber nicht mitmachen (so zum Beispiel beim Treffer für Schalke in der Allianz Arena, oder auch bei zwei Treffern für Leverkusen). Daraus folgt, dass Bayern extrem hochkarätige Chancen zulässt, die Profifußballer halt einfach berufsbedingt im Normalfall ausnutzen. Das war schon in der schlechten Phase der Hinrunde ein Problem, dann hat Kovac es gegen Ende des Jahres wieder zumindest etwas stabilisiert, aber seit Beginn der Rückrunde ist es wieder ganz übel.

Aculeri 20. Februar 2019 um 11:22

Mit soner Leistung der Münchner haben wohl die wenigsten gerechnet und doch sieht man gerade hier den Unterschied zum so hoch gejubelten BVB.
Wichtig ist aufm Platz, auch wenn man mal eventuell in einer schwierigen Phasen stecken sollte.
In meinen Augen ein sehr ausgeglichenes Spiel, Liverpool mit optischen Übergewicht und zwei Chancen die wohl zu Toren hätten führen müssen.
Bayern defensiv sehr aufmerksam, laut Statistiken mit mehr Ballbesitz aber den Großteil in der eigenen Hälfte so wie ich es empfunden habe. Nur einmal durch den Querschläger von Matip gefährlich und ansonsten mit ein paar Halbchancen aber nichts wirklich gefährliches.
Wenn man die Heimstärke von Liverpool bedenkt, dann ist das 0:0 ein schwieriges Ergebnis aber besser als nach 30 Minuten 3:0 zurückzuliegen wie ein ManCity vor einem jahr.

Bin sehr gespannt aufs Rückspiel, gade weil Liverpool bisher auswärts noch nicht so abgeliefert hat, die Bayern zuhause eigentlich stärker sind, aber auch weil wahrscheinlich Goretzka zurückkommt (sollte er spielen? ich weiss es nicht), und auch vielleicht ein Robben eine Möglichkeit für die letzten 10 Minuten darstellt. Auf der anderen Seite wird Liverpool eine deutlich verbesserte Innenverteidigung auf den Platz bringen, die auch mehr Wucht bei offensiven Standards mit sich bringt.

Ich bin gespannt, vor dem Hinspiel hätte ich die Chancen 70:30 für Liverpool eingeschätzt. Jetzt nach dem Hinspiel und dem Gedanken, dass die Münchner lediglich ihr Spiel zuhause gewinnen müssen würde ich die Chancen bei 50:50 oder sogar ganz leicht 55:45 PRO Bayern sehen

Daniel 20. Februar 2019 um 12:18

Ja, das war deutlich besser, als man erwarten musste. Defensiv konnte sich Bayern deutlich stabilisieren im Vergleich zu den letzten Leistungen. Der Preis dafür war dann natürlich, dass nach vorne absolut überhaupt nichts ging. ExpG war 2,2:0,5 für Liverpool, was dann natürlich trotz der verbesserten Leistung nahe am K.O. gewesen wäre. Ob Robben im Rückspiel wieder fit ist weiß kein Mensch (kein Wunder, schließlich weiß auch keiner genau, was er eigentlich hat). Goretzka und Boateng haben nur kleine Sachen, die sollten schon am Wochenende wieder einsatzklar sein. Tolisso wird in jedem Fall noch fehlen. Das Problem ist halt, dass irgendwer in drei Wochen höchstwahrscheinlich trotzdem fehlen wird. Bayern hat einfach zu viele verletzungsanfällige Spieler, als dass etwas anderes wahrscheinlich wäre. Und von den wenigen, die relativ verletzungsresistent sind, fehlen zwei gesperrt. Ganz bitter ist die Sperre von Kimmich, der gestern eine seiner besten Leistungen als Verteidiger gezeigt hat und eine absolute Mangelposition bekleidet. Rafinha ist auf dem Niveau eigentlich nicht mehr daheim. Mir wäre fast wohler, wenn Kovac Boateng außen aufstellt, was aber unwahrscheinlich ist. Das Problem, das dieser Kader-unabhängig von jeder Taktik-hat, ist dass er so klein und so verletzungsanfällig ist, dass man vielleicht (wie gestern) noch eine ganz gute erste Elf aufbieten kann, aber von der Bank absolut nichts mehr nachlegen kann, wenn nicht momentan wie durch ein Wunder nur ein oder zwei Leute verletzt sind. Bayerns Bank bestand gestern ausschließlich aus Spielern, die ihren Zenit schon deutlich überschritten (Rafinha, Ribéry) oder deutlich noch nicht erreicht haben (Sanches, Davies, Mai, Shabani), weswegen ein noch erkennbar angeschlagener Coman trotzdem fast durchspielen musste.
Bayern spielt momentan halt leider eher wie Chelsea als wie Bayern. Echt kein ansprechender Fußball. Freut mich aber vor allem für Hummels und Martinez, dass sie gestern mal wieder ihr wahres Leistungsvermögen zeigen konnten.

Bayerns Chancen sollten sich in jedem Fall erhöht haben. Für Liverpool spricht, dass ihre Personalsituation in drei Wochen wahrscheinlich entspannter und die von Bayern kritischer sein wird als gestern. Für Bayern spricht die Tatsache, dass beide Mannschaften auswärts normalerweise (deutlich) schwächer sind als auswärts. Grad Klopp-Teams sind für ihren kraftaufwändigen Stil sehr stark von Stimmung(en) abhängig und versuchen meist im Heimspiel sich einen Speckgürtel anzufressen, von dem sie dann auswärts zehren können. So war es letzte Saison gegen Rom und ManCity, so war es in der Saison, als Liverpool ins EL-Finale kam, so war es auch bei Dortmunds Sieg über Real. So einen Speckgürtel hat Liverpool jetzt nicht, das ist schonmal sehr gut.

FAB 19. Februar 2019 um 17:27

@tobit, die Bewertung von Tottenham, als schwächerer Achtelfinalist, bezog sich auf den Umstand, dass Kane, Alli und Dier ausgefallen sind, aber auch mit den Dreien sind sie für mich nur Durchschnitt.
Individuell hatte ich vor der Partie Tottenham-BVB den BVB leicht vorne gesehen, dass dann plötzlich ein gewisser Vertonghen das Spiel entscheidet, war dann irgendwie verwirrend. Tottenham war ja nicht einmal besonders gut und so wie der BVB zur Zeit drauf ist, würde man vermutlich auch gegen Rom oder Porto ausscheiden.
Liverpool-Bayern finde ich individuell sehr schwer zu bewerten. Salah und Mane sind natürlich schon eine Hausnummer, dem Bayern nichts entgegenzusetzen hat. Allerdings finde ich, dass Bayern trotzdem in der Summe individuell mindestens ebenbürtig ist. Wie schon nach der Auslosung geschrieben, ist das für mich ein 50/50 Duell.
Generell sehe ich 4 Gruppen:
Favoriten: PSG, Juve, Real, Barca
Außenseiter: City, Liverpool, Bayern (nicht für den Titel, aber in der Lage einen der Favoriten zu stürzen)
Underdogs 1: Atletico, BVB, Tottenham, Ajax (mit kleiner Chance auf den Favoritensturz an zwei sehr guten Tagen)
Undergogs 2: ManU, Rom, Lyon, Porto, Schalke (ohne Chance)

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tobit 21. Februar 2019 um 10:55

Dass Vertonghen so entscheidend sein würde, hätte ich vor dem Spiel auch nicht gedacht. Als er aber die erste Halbzeit über komplett freigelassen wurde (zumindest in den Teilen, die ich gesehen habe), schwante mir schon Böses.

Real und Juve sehe ich aktuell nicht so stark wie du (oder viele andere hier), dafür sehe ich Atletico und Tottenham eher stärker. City und Dortmund scheinen aktuell beide eine Delle zu haben, die sie instabil macht. Das würde ich aber beim BVB aber eher als Regression zum eigentlichen Leistungsniveau (mit verletzungsbedingtem Ausschlag nach unten) bezeichnen, während ich City eine sehr zügige Rückkehr zu ihrem eigentlichen Niveau zutraue. Der Ausfall von Fernandinho im Rückspiel wiegt natürlich schwer, sollte aber dank des Sieges mit vielen Auswärtstoren verkraftbar sein. Insgesamt ist das AF aber sehr eng (oder zumindest enger als in manch anderem Jahr) und es gibt dank des Matchups Rom-Porto kaum wirklich klare Favoritenpositionen. Auch United hat trotz ihres Rückfalls gegen PSG ja zuletzt gute Leistungen gezeigt und Ergebnisse eingefahren.

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kalleleo 15. Februar 2019 um 12:23

Der BVB hat sich lange Zeit ganz OK geschlagen und sah halbwegs stabil aus. Hab sie kaum spielen sehen dieses Jahr aber war beeindruckt, dass sie doch eine ganze Reihe an Szenen im/um den Strafraum hatten. Vor allem durch kleine Dribblings und gewonnene 1-gegen-1, hat nur leider nicht fuer ein Tor gereicht.

Am Ende der kleine Einbruch hatte vielleicht auch mit Umorientierung nach der Einwechslung Schmelzer zu tun. Schade, aber die zehn Minuten haben dann wohl das weiterkommen gekostet.

PS: Noch gar keine Kommentare hier? Vor der Winterpause wurde doch schon heftig ueber dieses Spiel diskutiert…

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tobit 15. Februar 2019 um 17:11

War bei Sky nur in der Konferenz zu sehen (ich habe mal wieder gelernt, warum ich Konferenz hasse). Vor allem am Ende, wo sie immer weider zum bereits entschiedenen Spiel in London geschaltet haben statt das enge Spiel in Amsterdam (Ajax hat echt eine tolle Truppe zusammen und spielt sehr schönen, fluiden Angriffsfussball) im Blick zu behalten.

Kann dem Artikel – soweit das mit den Bröckchen die ich gesehen habe geht – zustimmen.
Dahoud war sehr vorsichtig und kaum mal so explosiv nach vorne orientiert, wie man das von ihm sonst so gesehen hat. Gerade mit Ball war er sehr risikoavers. War aber auch gegen Hoffenheim schon viel tiefer ausgerichtet und hat da viel zentral auf der Sechs gespielt während Witsel abgekippt oder aufgerückt ist. Favre scheint seine Rolle aktuell auf Witsel-Vertreter zu modifizieren, da Weigl viel in der IV spielt (und das sehr gut macht).
Götze hing im Zentrum völlig in der Luft – Ablagen kann man nur spielen, wenn man Mitspieler in der Nähe hat. Sancho und Pulisic waren aber eher breit udn Delaney und Dahoud meist zu tief orientiert. Deswegen hat er sich dann sehr viel ganz breit auf die Flügel bewegt und versucht, den diagonalen Weg für Sancho und Pulisic (der weiter völlig außer Form ist) zu öffnen.
Den Einfluss von Schmelzer (oder dass er überhaupt eingewechselt wurde) konnte ich dank Konferenz erst nach dem 3:0 sehen, da war’s aber schon völlig gelaufen.
Insgesamt hat mir das Auf- und Nachrücken sowohl im Zentrum als auch der AV gefehlt. Delaney, Hakimi und Piszczek sind da sonst recht stark und können sowohl bei Rezirkulation als auch im Gegenpressing einiges an Druck erzeugen. So ging im letzten Drittel die Breite verloren und es fehlte die Luftpräsenz im Strafraum, die besonders Delaney immer wieder anbieten kann.

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deadflowers 15. Februar 2019 um 12:03

Vielen Dank für den interessanten Artikel. Nicht so richtig beantwortet ist für mich die Frage, warum die beiden Halbzeiten so unterschiedlich waren. Fand den BVB in der 1. Halbzeit die bessere Mannschaft und es gab einige gefährliche Situationen, die man nicht gut zu Ende gespielt hat. Ist es vielleicht mehr individuell als taktisch zu erklären, was danach passiert ist? Und psychologisch? Das 1:0 kam ja zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Ich stell mal folgende provokante These auf: Mit Piszczek statt Hakimi wäre das Spiel 0:0 ausgegangen.

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L 17. Februar 2019 um 01:18

Würde ich auch so unterschreiben. Eigentlich bin ich kein Fan davon sich auf einen Spieler einzuschießen, aber in diesem Fall hat ein Spieler (Hakimi) extrem viel Unruhe in die ersten Minuten nach der Halbzeit gebracht. Nicht nur sein entscheidender Fehler vor dem Tor, sondern auch die 10 Minuten danach, hatte er ganz komische Fehlpässe gespielt. Klar hat er mit seiner risikofreudigen Spielweise einige Punkte in der BL gebracht, trotzdem ist die Balance in seinem Spiel aktuell etwas komisch.
Ich finde sogar er ist seit der Winterpause wie ausgewechselt. Gegen Frankfurt sprintet er nach einer Kopfballabwehr von Alcacer zum Konter nach der eigenen Ecke, verliert allerdings den entscheidenden Zweikampf gegen Da Costa, Flanke und Tor. Gegen Hoffenheim und Tottenham jeweils mit dem selben „Fehler“. Er schaut nur auf den Ball und wird von der Wucht des Gegenspielers (Kaderabek und Verthongen) aus dem Rückraum überrascht. Zu Beginn der Leihe dachte ich wie konnte Real so ein Talent, in seinen eigenen Reihen „übersehen“. Jetzt hat sich meine Sichtweise schon ein bisschen relativiert. Die vielen Spiele die er machen musste wegen den ganzen Verletzten hat ihm sichtlich zugesetzt. Eine Pause gegen Nürnberg würde ihm sicher guttun.

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Daniel 6. März 2019 um 13:19

Real hat ihn nicht übersehen, er gehört ja immer noch Real. Er ist nur noch nicht gut genug für Real (wie du selbst ja begründest), deswegen haben sie ihn jetzt völlig ohne Risiko zwei Jahre beim BVB geparkt und können sich in aller Seelenruhe anschauen, wie er sich schlägt. Besser gehts doch gar nicht, wenn 2020 Bedarf ist und Hakimi gut genug ist kommt er zurück, sonst wird er halt für einen mehr oder weniger großen Batzen Geld verkauft. Wenn man da eine Seite kritisieren will würde ich eher die Sinnhaftigkeit dieses Transfers für den BVB hinterfragen. Warum leiht der Verein mit dem zwölftgrößten Umsatz Europas einen Spieler ohne Kaufoption? Ein derartiges Modell ist doch eigentlich nur sinnvoll, wenn ein Verein kurzfristig einen Personalnotstand beheben muss (wie Hannover 96 jetzt im Winter) oder für einen vermutlich überschaubaren Zeitraum auf einem Niveau spielen wird, das sein normales wirtschaftliches Leistungsvermögen überschreitet. Beispielsweise fährt ein Aufsteiger wie Fortuna Düsseldorf gut damit, durch Leihen wie von Lukebakio oder Kaminski das Niveau des Kaders kurzfristig zu erhöhen, da man andernfalls vermutlich ziemlich chancenlos absteigen würde, sich mit regulären Transfers dieser Preisstufe aber im Fall des Misserfolgs finanziell ruiniert. Das trifft aber auf den BVB alles nicht zu. Hakimi ist ein Talent, das seine Qualitäten noch langfristig nachweisen muss und in seinem Reife- und Heranführungsprozess logischerweise noch Fehler und Formdellen mitmacht. All diese Risiken und Unwägbarkeiten macht jetzt Dortmund mit-nur damit im Erfolgsfall Real Madrid den Ertrag einfährt. Wenn man einen jungen Fehler entwickelt, sollte man das doch zumindest bei einem machen, von dessen Entwicklung man auch selbst profitiert.

Ansonsten wird mir hier Piszczek zu sehr hochgejubelt. Er hat eine gute Hinrunde gespielt, aber war in der Vergangenheit oft genug selbst ein Sicherheitsrisiko. Die AV-Positionen werden in der Kaderplanung des BVB schon seit Jahren ziemlich stiefmütterlich behandelt. Das sieht man schon rein qualitativ: für zwei AV-Positionen sieht der Kader mit Schmelzer, Piszczek und Hakimi nur drei Spieler vor, für gleichsam zwei Positionen in der Innenverteidigung mittlerweile schon fünf (Akanji, Diallo, Zagadou, Toprak, Balerdi), für zwei offensive Flügelpositionen sogar sechs (Sancho, Pulisic, Philipp, Bruun Larsen, Guerreiro, Wolf (,Reus) (,Gomez))-ein Overkill an Offensivspielern, die sich gegenseitig Spielzeit klauen. Wohingegen auf den meisten Positionen die Helden der Klopp-Ära relativ unsentimental abgesägt wurden (Weidenfeller, Subotic, S. Bender, Großkreutz), wenn man die Chance auf bessere Spieler sah, wurde auf den defensiven Außen nie ein ernsthafter Konkurrent für Pisczczek oder Schmelzer geholt. Die wenigen Zugänge waren dann relativ halbherzig-hier mal Toljan, der selbst in Hoffenheim kein Stammspieler war, dort mal Hakimi, der wohl bald wieder weg ist. AV war bereits letztes Jahr die große Baustelle im BVB-Kader und wird das wohl auch nächsten Sommer sein.

Wo wir grad bei Dortmunder Außenverteidigern sind: warum spielt eigentlich Schmelzer unter Favre so gar keine Rolle? Dachte eigentlich, dass er mit seiner taktischen Intelligenz und dem überschaubaren Risiko ganz gut zu Favre passt…

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tobit 6. März 2019 um 16:19

Piszczek ist halt (dank der sträflichen Vernachlässigung der Position) der mit weitem Abstand beste AV, den Dortmund hat (und in den letzten Jahren gehabt hat). Ja er hat Schwächen im Passspiel und stellenweise in der Athletik und macht nur marginal weniger Fehler als die anderen – aber insgesamt kann keiner sonst auch nur ansatzweise dieses Niveau abliefern (schon gar nicht konstant). Daraus entsteht dann das Problem, dass ein neuer RV ziemlich teuer wäre, man aber jedes Jahr „drängendere“ Probleme aufgrund von Abgängen entdeckt. Also wird weiter gebetet und gehofft, dass die Hüfte auf magische Weise 50 Spiele am Stück hält – tut sie natürlich nie und es gibt jedes Mal einen ziemlich heftigen Einbruch der gesamten Mannschaft.

Warum man Hakimi leiht? Weil er (insbesondere technische und athletische) Qualitäten hat, die im Kader nicht zur Verfügung standen, und auf beiden Seiten gleich stark spielen kann. Man hat im Sommer die absolute Priorität gesehen, das Zentrum zu stärken und hat noch dazu viel Geld für einen weiteren IV ausgegeben (da hat man binnen 12 Monaten die komplette Besetzung getauscht – ob das alles sinnvoll und notwendig war, sei mal dahingestellt). Da waren nochmal 20 Mio. für einen AV offensichtlich nicht finanzierbar (auch vor dem Hintergrund, dass man ein Jahr später Alcacer bezahlen muss) und/oder ein Spieler mit diesen Qualitäten nicht am Markt verfügbar.
Balerdi verstehe ich als (teuren) Vorgriff auf den nächsten Sommer, wo ich mit Abgängen von Weigl (der aktuell eindeutig IV ist – damit sind’s dann schon sechs) und Toprak rechne. Dann steht man wieder bei recht gesunden vier IV und braucht da ausnahmsweise mal keinen neuen zu holen.

Zu Saisonbeginn war Schmelzer durchaus gesetzt. Da ging es im 4-1-4-1 erstmal um defensiv stabile Abläufe und die Mechanismen auf links waren ganz andere. Sancho, Larsen, Reus und Pulisic sind alle sehr klare Offensivspieler mit nur seltenem tiefem Einrücken in ihrem Bewegungsspiel – Guerreiro dagegen lässt sich sehr oft diagonal zurückfallen und treibt das Spiel von da aus nach vorne. Zu ersteren (und der noch eher höheren, weiträumigeren Rolle Delaneys) passte Schmelzer sehr gut. Dann war er verletzt, das System änderte sich und Hakimi machte auf seiner Position (in einer für ihn perfekten Rolle) grandiose Spiele.
Schmelzer würde in der aktuellen Stammbesetzung sowohl LIV Diallo, LA Guerreiro als auch DM Witsel Räume blockieren, da er aus diesen heraus seine Absicherungsaktionen macht. Dazu kommt noch der häufig halblinks ähnliche Absicherungsaufgaben übernehmende Delaney. Anders gesagt: Schmelzers Rolle wird gerade nicht benötigt. Deswegen spielt da aktuell Diallo als sehr hoher Flügelläufer (solange man Hakimi rechts benötigt bzw. dieser seine Form sucht), da der sich auch mal im Dribbling durchsetzen kann, mindestens ähnlich passsicher ist und körperlich einiges mitbringt.

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Daniel 8. März 2019 um 11:41

Danke für die Erklärung zu Schmelzer. Für solche Beobachtungen schau ich einfach zu wenig BVB.

Weigl würd ich nicht als IV ansehen, auch nicht momentan. Das hat er jetzt halt gespielt, weil die Stammbesetzung Verletzungsprobleme hatte. Wenn sich morgen Witsel für ein paar Wochen verletzt würd ich fast wetten, dass Weigl sofort wieder im Mittelfeld ist. Einen Verkauf Weigls würde ich für einen großen Fehler halten (außer es macht jemand ein Fantasieangebot von 100 Mio, das der BVB fast schon annehmen muss), da ich ihn weiterhin für einen der besten Spieler des BVB halte. Sein Pech ist halt momentan, dass Witsel die Saison seines Lebens spielt und er selbst ein wenig hin und hergeschoben wird. Man sollte aber nicht vergessen, dass Witsel auch schon 30 ist und vielleicht in der Hinrunde auch etwas über seinem Niveau gespielt hat. Sagt auch viel über die Qualität Weigls aus, dass er selbst positionsfremd als IV anscheinend immer noch besser ist als Toprak (der jetzt auch nicht soooo schlecht ist). Weigls Abgang würd wieder eine Lücke reissen und Transferbemühungen binden, die man anderswo dringender braucht. Ich find schon, dass die Investitionen in die IV richtig waren…oder würde irgendjemand Sokratis, Subotic und Toprak noch als Stamm-IV des BVB sehen wollen?

Ich wollte mit meinem Kommentar nicht die Qualitäten Hakimis anzweifeln, die seh ich ganz genauso. Aber letztlich blockiert er eine langfristige Lösung der AV-Frage fast eher und der BVB zahlt hier Geld, um einem Konkurrenten in der CL seine nächste Generation auszubilden. Ich seh schon ein paar Spieler im BVB-Kader, denen ich zutrauen würde, als AV eine echte Alternative zu werden, wenn man ihnen Zeit gibt. Diallo z.B. find ich hat in der Rolle schon Potential, Wolf sollte das von seinen Fähigkeiten her auch können. Klar sind die keine fertigen Außenverteidiger, aber das ist Hakimi auch nicht…nur dass bei ersterem der BVB von der Ausbildung selbst profitiert.

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tobit 8. März 2019 um 14:37

Warum blockiert Hakimi denn eine langfristige Lösung? Die hätte es im letzten Sommer (sei es wegen Geld oder nicht gesehener Notwendigkeit) nicht gegeben, also war die Wahl wohl zwischen der Hakimi-Leihe und einem weiteren Notnagel a la Toljan.
Generell wird immer so getan, als gäbe es keine Chance, Hakimi nach der Leihe weiterzuverpflichten aber jeder andere talentierte AV wäre seine gesamte Karriere in Dortmund geblieben. Wenn Hakimi so weitermacht wie bisher, ist er nach der Leihe weg. Ein gekaufter AV bei ähnlichen Leistungen nach 2 Jahren auch wieder weg und würde dann halt ein bisschen mehr Ablöse dalassen als er gekostet hat. Nachteil ist natürlich, dass man das volle Flop-Risiko (für jemanden wie Hakimi zahlt man schon ~20 Mio.) selber trägt.

Diallo finde ich als IV viel stärker. Da kann er seine Bewegungen im Dribbling viel freier einsetzen, weil er aus zentralerer Position und mit Druck aus weniger Richtungen startet. Letztlich neigt er aus beiden Positionen sehr zum geradlinigen Stoß nach vorne, der zentral wesentlich wertvoller ist als außen. Wirklich diagonal wird er eigentlich nur wenn er einen sehr offenen Raum entdeckt oder als rechter IV unterwegs war.

Wolf gefällt mir als AV auch wesentlich besser als weiter vorne. Er wirkt viel freier und kreativer in seinem Positionsspiel, rückt Mal ein, kombiniert endlich ein bisschen mit und wählt seine Dribblings viel passender zu seinen Stärken. Gerade die Bewegungen durch kleine Lücken zwischen gegnerischem Außenstürmer und -verteidiger haben Potential. Aktuell ist er im Herausrücken aus der Kette noch sehr ungestüm und das Timing zum Zurückziehen fehlt noch oft. Aber das sind Dinge, die Favres System (bzw. Sancho als RA) halbwegs kompensieren kann.

Ich würde Weigl auch nicht gerne hergeben. Ich sehe ihn aber im 4-4-2 nicht als passenden Partner für Witsel oder Delaney (solange Reus auf der 10 spielt) und als IV auch nicht stärker als Akanji, Diallo oder Zagadou. Die Spielzeit, die er bekommen wird, wird ihm also bei weitem nicht ausreichen. Da das schon länger so ist (er war ja auch unter Bosz und Stöger meist nur ein Ergänzungsspieler), wird er denke ich im Sommer sehr stark auf einen Wechsel drängen. PSG wird es wohl nach Paredes nicht mehr werden, aber in der PL oder PD findet sich für ihn sicher ein Abnehmer – vielleicht ja sogar Guardiola. Favre scheint außerdem auch große Stücke auf Raschl zu halten, der ebenfalls auf der Sechs Zuhause ist. Klar ist der längst nicht so weit wie Weigl, dürfte aber auch immer Mal ein paar Minuten abgreifen.

Ich hätte halt so konsequent wie möglich auf Bender und Bartra gesetzt (dann hätte keiner von beiden einen derart guten Wechselgrund gehabt). Sokratis und Subotic hätte ich schon (deutlich) früher abgegeben, evtl. auch Ginter, und dafür schon eher einen jungen IV mit Stammpotential geholt (wie man es dann 2018 mit Akanji gemacht hat). Dann hätte man jetzt zumindest einen aus Bartra und Bender, den neuen jungen (da hatte ich mir damals Umtiti gewünscht, aber Barca sagt man nicht ab), Zagadou und Toprak. Dazu können auch Weigl, Piszczek und Schmelzer im Notfall als IV aushelfen. Man hätte sich also zumindest die IV-Investitionen dieser Saison (~43 Mio.) gespart.

Daniel 8. März 2019 um 18:33

Naja, Geld scheint ja da zu sein. Sonst hätte man jetzt nicht im Winter für kolportierte 15,5 Mio einen 19-jährigen IV aus Südamerika geholt, obwohl man grad eigentlich gar keine IVs braucht. Dass man die Notwendigkeit nicht gesehen hat kann sein, aber fänd ich dann ehrlich gesagt einen Fehler. Wolf z.B. wird wohl kaum die Gelegenheit bekommen, sich mal längerfristig als RV zu beweisen (falls sich Hakimi nicht verletzt). Das meinte ich damit, dass er eine langfristige Lösung eher blockiert. Das Flop-Risiko ist angesichts der momentanen Inflation auf dem Fußballmarkt so gut wie nicht vorhanden. Selbst ausgewiesene Flops wie Merino, Mor oder Ginter, die sich nie dauerhaft durchsetzen konnten, wurden zu gleichen bzw sogar geringfügig höheren Preisen verkauft als sie gekommen waren. Solange die im Fußball umgesetzte Geldmenge weiterhin steigt und die Leitzinsen auf ihrem momentanen Niveau verharren ist ein halbwegs guter junger Fußballer eine viel bessere Geldanlage als ein Bankkonto 😉

Zu Weigl: wenn ich die Wahl zwischen ihm und Delaney hätte (klingt in deinem Kommentar etwas so) würd ich mich nicht für Delaney entscheiden. Nichts gegen Raschl, aber wenn er nicht grad ein Jahrtausendtalent ist wird er auf einer so schwierigen Position wie der Sechs kaum von der U19 aus zur Option für die Profis eines CL-Stammvereins werden, das ist absurd. Wenn man BVB-intern so viel von ihm hält kann man ihn ja in die zweite oder dritte Liga verleihen, wie es Bayern diese Saison recht erfolgreich mit Fein gemacht hat. Selbst wenn Raschl sich dort als gut genug herausstellt wird er erst in zwei bis drei Jahren zur ernsthaften Option für einen Verein wie den BVB, und dann muss der BVB ohnehin Witsel ersetzen, das passt sogar ganz gut. Und wenn es Weigl um Spielanteile geht weiß ich nicht, ob ein Wechsel zu Pep so das richtige wäre. Find ManCity auf seiner Position nicht schlechter besetzt als den BVB, also ob er sich da so verbessern würde…Wenn sich Witsel verletzt (oder eine schwere Formkrise bekommt) gehts nicht darum, „immer mal ein paar Minuten abzugreifen“, sondern darum, dass man das über Wochen bis Monate auffangen können muss. Dieses Szenario muss ein Verein wie der BVB abdecken können und das kann Raschl nicht. Heißt: wenn Weigl geht kommt ein neuer Sechser, der 1.) die Weigl-Ablöse großteils auffrisst und 2.) steht Raschl dann nicht hinter Witsel+Weigl sondern hinter Witsel+Neuzugang…also hätte sich an seiner Situation nichts verändert.

Ich hab das so in Erinnerung, als wäre Bartra gegangen, weil er sich nach dem Anschlag (bei dem er ja als einziger tatsächlich verletzt wurde) nicht mehr richtig sicher fühlte und zurück nach Hause wollte. Nicht weil man nicht auf ihn gesetzt hat. Stimmt das nicht? Fand Akanji, Zagadou und Diallo bisher alle recht überzeugend, nach dem was ich gesehen hab. Toprak hätte ich dafür nicht geholt, mit dem Tausch Sven Bender gegen Toprak hat der BVB ziemlich den Kürzeren gezogen. Balerdi find ich (wie oben schon anklang) auch nicht zwingend, das ist IV Nr.4, der Anfang 20 ist. Denen wird man kaum allen genug Spielzeit geben können, damit sie sich gut entwickeln. Die drei+Sven Bender hätte denk ich gut gepasst: Benders Klasse und Erfahrung als Entwicklungshilfe für die jungen, aber da Bender ohnehin viel Regenerationszeit braucht fällt viel Spielzeit für die anderen ab.

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