Frankreich holt das Ergebnis
Kroatien gestaltete die Partie ausgeglichen: und zwar noch ausgeglichener als erwartet. Aber Frankreichs Offensivprogramm hatte viele Köcher für wenige Pfeile für den Sieg. Einigermaßen abstrus war, wie torreich das Resultat dieses Endspiels ausfiel.
Überspitzt könnte man von einem 4:2 der defensiven Verhinderung sprechen. Keinesfalls wurde die erwartete Vorsicht in diesem Finale über Bord geworfen, am wenigsten von den Franzosen. Trotzdem wollte es der Spielverlauf – und ein bisschen auch der Zufall – so, dass reichlich Tore fallen sollten. Eigentlich passierte (ansonsten) gar nicht so viel: Die großen strukturell unerwarteten oder überraschenden Auffälligkeiten hielten sich in Grenzen, ebenso die klaren Offensivszenen.
Kroatien aktiver
Dabei kamen die Kroaten vergleichsweise flott in die Partie: Gewisse Angriffspressingphasen lagen ihnen in beide Richtungen. Wenn sie selbst vorne höher Druck machten, fand Frankreich auch wegen einer breiteren Matuidi-Einbindung und – anders als im Umschalten – wegen seltenem Zurückfallen Griezmanns nicht so die Verbindungen und Kroatien konnte die notwendigerweise riskantere Restverteidigung gegen die französische Offensive um Mbappé durchbringen. Rückte der Favorit im Pressing weiter vor, geschah das von den Sechserpositionen aus nicht optimal koordiniert, so dass die Kroaten über ihre Mittelfeldakteure einige Szenen auflösen und Dynamik aufnehmen konnten.
Überhaupt hatte Frankreich so weniger Kompaktheit als gewohnt zwischen den Reihen, zumal sich die Abwehr gegen den umtriebigen Dreiersturm Kroatiens noch etwas tiefer fallen ließ. Vorne sollte sich Griezmann wohl phasenweise Richtung Modric orientieren, aber so wurden die Abstände in der ersten Linie größer und insgesamt zeigte sich die Positionsfindung dort folglich unschärfer. Die Kroaten fokussierten sich im Ballbesitzspiel klar auf die Flügelzonen: Ausgehend vom Herauskippen der Achter und Brozovic als Überzahlspieler kamen sie recht gut nach vorne. Zum Strafraum hin blieb Frankreich jedoch stets weitgehend stabil: Trotz der zahlreichen Aufreger und der hohen Spielanteile des Außenseiters war die erste Halbzeit eigentlich doch ähnlich arm an Torchancen wie im Vorhinein zu erwarten.
Etwas Raum hinter dem Mittelfeld
Die schwächere Kompaktheit Frankreichs und einige gute Feinjustierungen bei Kroatien sorgten dafür, dass Letztgenannte nicht nur viel Ballbesitz im Mittelfeld hatten, sondern den starken Gegner ein ums andere Mal in Verlegenheit brachten. Beispielsweise bespielten sie den Raum hinter dem zunächst etwas höher verteidigen Mbappé geschickt, der so im Verlauf der Szenen häufiger nach hinten gezwungen wurde und letztlich doch tief mitarbeiten musste. Während Perisic Pavard nach hinten drückte, dribbelte Rakitic häufig über Außen nach vorne an, konnte Raumgewinn erzielen und Pogba weite Wege im Verschieben aufzwingen. Wenn dieser schon früher mehr Druck auf Rakitic machen und herausrücken wollte, reagierte Perisic sehr zielstrebig mit kurzen Einrückbewegungen in dessen Rücken.
Die explosiven Ballmitnahmen und aggressiven Anschlussaktionen des kroatischen Linksaußen halfen seiner Mannschaft in der Folge dann auch, um schnell und dynamisch horizontal an der französischen Abwehr entlang zu kommen. Teilweise schob sich auch Rakitic selbst in die Schnittstelle zwischen Pogba und Mbappé, um dort Bälle durchzufädeln und die Anbindung an Perisic herzustellen. Von der Verteilung im Raum und der strategischen Zuordnung machte die Struktur bei den Kroaten hier Sinn. Erst in der zweiten Halbzeit bzw. in Grundzügen schon zum Ende des ersten Durchgangs sollte es den Franzosen besser gelingen, mit dem Mittelfeld weiter zu diesem Halbraum herüberzuschieben und ihn so manchmal gar in eine Pressingfalle gegen Aktionen über Rakitic umzuwandeln.
Aufrücken am Flügel
Dass das vorher nicht funktionierte, hing auch mit den „normaleren“ Defensivrollen der französischen Flügelspieler zusammen. Matuidi verteidigte links klarer gegen Vrsaljko, nachdem er in den vorigen Partien die Abwehrarbeit durch ein einrückendes Zurückfallen in die zweite Pressinglinie stabilisiert hatte. Diesmal agierte er nicht so kompakt nach innen und fiel in der Rückzugsbewegung klassischer nach hinten, teilweise bis auf die Höhe von Hernandez. Neben der Verteidigung gegen Vrsaljko dürfte das auch als zusätzlicher Puffer gegen Modric´ Flügelaufrücken aus herausgekippten Positionen gedacht gewesen sein. Einerseits konnte Frankreich viele Szenen über die flache letzte Linie nach außen wegleiten, zumal Rebic sich recht stark in die Spitze orientierte und bei kurzen verzögernden Aktionen von Modric nicht mehr direkt anspielbar war.
Andererseits war das eben erst am Strafraum der Fall: Bis dahin bekam Modric zunächst einmal Raum und konnte den Ballvortrag seiner Mannschaft organisieren. Auch auf rechts ermöglichte das ein Zurückdrängen der Franzosen, selbst wenn Kroatien letztlich am Strafraumeck selten entscheidend durchkam. Zumindest konnten sie der „Equipe Tricolore“ mit kleinen Kombinationsstafetten aus zwei, drei Spielern den Zugriff nehmen – Mandzukic zog es bei seinen Rochaden häufig zusätzlich auf diesen Flügel. Gerade die Achter lösten sich immer wieder geschickt in angebotene Freiräume aus der Formation. Modric zog häufig den Ball noch mal vor und zurück, traf an diesen neuralgischen Punkten gute Entscheidungen in Sachen Risikokalkulation.
Weniger Dichte im Mittelfeld, aber Strafraumverteidigung
In diesen Bereichen lag der wichtigste Punkt für Kroatiens Dominanz vor der Pause: Sie nutzten die Flügel mit mutigem Auffächern, aber zunächst einmal zum Aufrücken und Ballhalten. Wenn man es negativ wenden wollte: Am Strafraum kamen sie selten spielerisch weiter und hatten zwischen den seitlichen Mittelfeldbewegungen kaum Rückanbindungen in Richtung Zehnerraum, sondern griffen zu einfachen Spielfortsetzungen am Flügel und Flanken – dafür zu passenden Zeitpunkten. Die Stabilität hielt Frankreich, wenngleich die Strafraumverteidigung mehr gefordert war als in anderen Spielen. Im Laufe der Begegnung festigte sich diese tiefe Stabilität zudem etwas: Giroud presste häufiger an den Sechzehner zurück, N‘Zonzi kam als kopfballstarker Sechser für Kante und rückte bei Flügelangriffen dementsprechend häufig flach mit in die Abwehr.
Insgesamt hatte die klassischere Spielweise von Matuidi gewisse Schattenseiten: Durch seine tendenziell tiefere Grundposition fehlte er der zweiten Linie gelegentlich während des Verschiebens. Teilweise schloss er ballfern neben Kante an, aber das gelang in der veränderten Rolle nicht immer so kompakt. Ohne die konstante Ergänzung vom linken Flügel konnte das Mittelfeld weniger dicht gegen den Rakitic-Raum herüberrücken. Kleinere Schwierigkeiten hatte Frankreich diesbezüglich noch in einzelnen höheren Pressingphasen: Die genauen Verhaltensmuster wirkten nicht so eindeutig, was kleinere Unsauberkeiten bedeutete und Kroatien ermöglichte, hier und da mal durch eine Linie zu schlüpfen, die die französische Athletik normalerweise zusammengehalten hätte.
Schwierige Abstände bei Frankreich
Insgesamt ergab sich als Leistung des Außenseiters, wie weitgehend und konstant sie Frankreichs Offensivpotential tatsächlich im Zaum halten konnten, insbesondere die akute Kontergefahr. Vom Prinzip kam der Sachverhalt nicht so überraschend, im Ausmaß der ersten Halbzeit aber schon. Dass Kroatien selbst den Ball oft und lange hatte und ihn selten verlor, machte einiges aus. Hinzu kamen – beispielsweise mit den häufigeren Phasen, in denen Mbappé tiefer agierte – die Veränderungen in den französischen Defensivstaffelungen: In diesen funktionierten die typischen Kontermechanismen nicht mehr so natürlich und automatisiert. Im Zuge der geringeren Kompaktheit in den ersten Linien waren zudem die Abstände für das Umschalten größer. Mit individueller Aufmerksamkeit und gruppentaktischer Konsequenz konnte Kroatien viele Versuche noch dämpfen.
Im Aufbau versuchte Frankreich in der Anfangsphase noch, viel über Pogba zu spielen. Dieser kippte etwas nach halbrechts heraus und übernahm Präsenz von Varane. Das kroatische Mittelfeld verhielt sich dagegen gut: Die herausrückende Rolle lag bei Rakitic, der durch seinen linken Halbraum gegen Pogba nach vorne schob und die Zone in seinem Rücken gut im Deckungsschatten versperrte, zumal der spielstarke französische Mittelfeldmann selbst dort als zusätzliche Anspielstation wegfiel. Über die in den K.O.-Spielen bevorzugte halbrechte Seite – am stärksten gegen Uruguay – konnte Frankreich daher seltener agieren als sonst und musste das Spiel stattdessen unnötig häufig nach links verlagern.
Seltene Offensivmomente, vier Tore
Dort orientierten sich Kante und Hernandez ebenfalls stark in die Breite. So passten die Anbindungen an Matuidi weniger stabil, der in seiner Positionsfindung dadurch unsauberer und auch wieder etwas offensiver wurde. Direkt durchs Zentrum sah es unter diesen Voraussetzungen also zumindest nicht optimal aus. Während Raktic bei den Kroaten mehr den herausrückenden Part übernahm, konnte sich Modric auch mal breiter und tiefer halten, dabei Matuidi zusätzlich mit abschirmen. Insgesamt gelang es dem französischen Ballbesitzspiel in dieser Konstellation nicht straff genug, hochwertige Übergänge und Einleitungen für mögliche Vorwärtsaktionen zu organisieren. Direkte Zuspiele nach vorne mussten aus etwas schlechteren Ausgangslagen und/oder Bewegungsdynamiken erfolgen.
Diese geringere Erfolgsstabilität sorgte dafür, dass Griezmann und Giroud diese zumeist längeren Bälle nicht sauber erreichen konnten, auch wenn die Kollegen gerade mehr Dynamik geschaffen hatten und der Raum mal da war. Gegen die insgesamt recht hoch angeordnete Offensive der Franzosen blieb Kroatiens Restverteidigung daher weitgehend stabil, obwohl sie nicht viel an Absicherung hatten. Am Ende der ersten Halbzeit waren alle drei Tore nach Standards – und teilweise umstritten – gefallen, für Frankreich stand nur ein einziger Schuss insgesamt zu Buche. Der deutliche Vorteil der Kroaten in dieser Statistik zeugte von ihrer aktiven Haltung, mit dem sie um den Strafraum auch viel versuchten, zu Halbchancen und Druckaufbau kamen. Einen ausgeglichenen Spielstand hätten sie sich zu diesem Zeitpunkt redlich verdient, das Zustandekommen des Rückstands war so kurios wie unglücklich.
Am Ende lief es aber auf den Fortgang nach der Pause hinaus, der auch hatte erwartet werden können: Kroatien konnte die Absicherung nicht mehr ganz aufrechterhalten und Frankreich nutzte irgendwann ihre umfangreiche Palette an Umschalt- und Offensivqualität, um mit einigen starken Momenten gnadenlos die Entscheidung herbeizuführen. Beim 3:1 war es eine zugestellte Einwurfszene, wo sie sich knapp herauswinden konnten: Es folgten eine extrem gespielte Verlagerung auf Mbappé, dessen Dribbling und der Abschluss aus dem Rückraum. Beim 4:1 ging die direkte Verteidigung Kroatiens in der hinteren Linie nicht auf: Die Achter waren noch höher und sobald ein gewonnenes Dribbling für Raumgewinn sorgte, musste Brozovic weiter herüberschieben und den horizontalen Bereich vor der Abwehr offen lassen – der Schuss aus der Position geht aber auch beileibe nicht jedes Mal ins Tor.
Fazit
Ein wirklich gutes Finale war es nicht: Vor allem der Sieger machte eine seiner schwächeren Begegnungen bei diesem Turnier und belohnte sich eher für die Gesamtperformance über die WM-Wochen hinweg. Die Franzosen spielten aber nach ihrer strategisch typischen Art und entschieden das Finale letztlich schon über ihre (taktischen) Hauptqualitäten. Kroatien war in diesem entscheidenden Match ein würdiger Widersacher und auch eine Art tragischer Verlierer.
52 Kommentare Alle anzeigen
Ernie Berenbroek 21. Juli 2018 um 16:02
Ich bin sehr erfreut, daß Spielverlagerung (fast) dieselbe Darstellung zeigt wie meine Interprätation auf der niederländischen Webseite Line Ups Football Finals. Der einzige Unterschied ist, daß ich Griezmann vorne rechts statt links untergebracht habe. Ich gehe immer aus von der Grundformation in etwa den ersten 10 bis 15 Minuten. Griezmann fing rechts an und wechselte später tatsächlich regelmäßig zeitweise auf die linke Seite.
lineups-footballfinals.jimdo.com/world-cup-wm-wk/
Aliou Bob Marley Cisse 19. Juli 2018 um 13:17
Die Torwartleistungen waren bei den Teams, die weit kamen allgemein überzeugend. Das habe ich aus der Vergangenheit anders in Erinnerung. Man denke nur daran, dass ein Barthez zwei Mal in einem WM-Finale stand.
Subasic war vor allem gegen Russland heroisch. Pickford war nur in wenigen Situationen unsicher, ansonsten sehr gut. Muslera brachte sich mit seinem entscheidenden Fehler um ein gutes Turnier. Aus der Vorrunde habe ich den isländischen Torhüter und natürlich wieder Navas in Erinnerung. Ochoa war ähnlich paradenstark wie 2014. Probleme hatte wieder Argentinien, der japanische Tormann war unsicher und eben der senegalesische.
Die französische Innenverteidigung war bärenstark. Wie du sagst dazu Mina. Bei den belgischen Innenverteidigern, auch bei Kompany, sah ich Defizite. Mehr erwartet hätte ich mir von der senegalesischen Innenverteidigung. Die Argentinier waren ein einziges Schwimmbecken.
Außenverteidiger werden meiner Meinung nach immer besser, vor allem nach vorne hin. Pavard hatte sehr starke Momente, in meinen Augen könnte man auch Meunier und Chadli in eine normale Viererkette stellen. Schade um Walker und Rose bei den Engländern. Die waren 2016 noch eine Konstante im englischen Spiel. Mario Fernandes ist sicherlich auch zu nennen. Negativ ist mir die deutsche Außenverteidigung in Erinnerung.
Im zentralen Mittelfeld waren Casemiro und Kante außergewöhnlich gut. Belgien war für mich etwas schlechter besetzt. Dembele war für mich nicht überzeugend. Henderson war sicherlich sehr solide. Auch hier kann ich nur Deutschland als Negativbeispiel nennen. Rakitic fehlte sicherlich auch nicht viel auf das Team der WM. Behrami hat mich positiv überrascht. Bei Spanien fehlte die Dynamik und Durchschlagskraft nach vorne. Schade, dass Renato Sanches bei Portugal zu hause bleiben musste. Er drückte der EM seinen Stempel als Box-to-Box-Maschine auf. Schade, dass das Vertrauen in Thiago Alcantara nach seinen vielen Verletzungen nicht mehr so groß ist.
Der Spielmacher schlechthin war sicherlich Modric. Eriksen war bei Dänemark eine Entdeckung. Das vielleicht kommend interessanteste Mittelfeld hat Uruguay, nur, dass ihnen der Trainer abhanden kommen wird.
kalleleo 20. Juli 2018 um 11:33
Vertonghen hat bei Belgien ein sehr starkes Turnier gespielt wie ich finde. Witsel ebenso, sinnlos dass der in der chinesischen Liga rumeiert.
Aliou Bob Marley Cisse 22. Juli 2018 um 15:06
Ich meine eher Kompany. Vertonghen ist ein gestandener Spieler, aber mit Umtiti-Varane konnten die Belgier hinten nicht konkurrieren. Das Zentrum mit Fellaini-Witsel ist erweiterte Weltklasse. Pogba und Kante sind leider besser. Ich denke, dass das defensive Zentrum Frankreich den Titel brachte. Belgien war gut genug besetzt, um Weltmeister zu werden. Keine Frage. Es war das erste Tor, dass Belgien den Titel kostete. Bei Carrasco finde ich es noch ärger als bei Witsel. Wie ich ihn vor zwei Jahren bei Atletico sah dachte ich mir hoffentlich ist er bald Stammspieler im belgischen Team. Jetzt ist er es und spielt ebenfalls in China.
Abdelaziz 20. Juli 2018 um 11:58
Negativ ist mir die deutsche Außenverteidigung in Erinnerung.
Naja, Kimmich definitiv. Plattenhardt fand ich aber gar nicht so schwach, dass man ihn hier explizit nennen müsste. Hat am Spiel offensiv quasi nicht teilgenommen weil nicht eingebunden, defensiv war er im Grunde solide. Genauso hats Hector zumindest gegen Schweden nicht schlecht gemacht, fand den Spielaufbau über den linken Halbraum in Verbindung mit Hector tatsächlich sogar ziemlich gut, defensiv naja, durchschnittlich halt, wie alle unsere Linksverteidiger.
Aliou Bob Marley Cisse 22. Juli 2018 um 15:21
Der Faden zieht sich durch. 2006 spielte Arne Friedrich Außenverteidiger-solide, aber naja. 2014 spielte Höwedes Außenverteidiger-defensiv, solide, aber nach vorne verschenkt. Hectors Leistung hat sicherlich mit der Saison der Kölner zu tun und damit, dass er einem Verein die Treue hält, der nicht auf dem obersten Niveau mitspielt. Kimmich war 2016 eine andere Erscheinung. Die offensive Einbindung der Außenverteidiger ist die eine Sache. Das Schließen der Räume nach hinten und von Mexiko schwindlich gespielt zu werden die andere. Wie man es nimmt-Philipp Lahm ist nicht mehr, Kimmich kann mehr und die linke Seite ist nicht Weltklasse. Beim Thema „Unteam“ geht es auch weniger darum die „schlechtesten“ auf ihrer Position zu suchen-hier wäre Deutschland nie dabei, sondern eine Mischung aus Panama und whatever. Es geht eher um Möglichkeiten und um Performance. Gegen Schweden ließ man gar nicht so viel zu. Das lag aber auch daran, dass nicht gerade Usain Bolt im Konter drohte. Gegen Mexiko ließ man sauviel zu und im Test gegen Österreich detto. Faktum ist-2014 spielte die deutsche Viererkette mit mehr Absicherung. Es war nicht immer eine Traum, aber es brachte den Titel. 2016 gingen die Außenverteidiger beide mehr Wege nach vorne. Deutschland war das beste Team des Turniers und hatte einen saublöden Verlauf gegen Frankreich. 2018 war keines von beiden da und das war es auch im Vorhinein nicht. Es deutete sich somit an. Plattenhardt hat in Zukunft sicherlich die Möglichkeit eine andere Seite zu zeigen, wenn er die Erfahrung bekommt. Kimmich ist eigentlich so gut, dass Bayern Pavard nicht gebraucht hätte. Bei dieser WM war er höchstens Pavards Schatten.
Taktik-Ignorant 23. Juli 2018 um 00:24
Kimmich – das Wort „eigentlich“ beschreibt es ziemlich gut. Er hat aber auch alles gespielt in den letzten 2 Jahren, was es zu spielen gab, und da er kein Roboter ist, musste das eben mal passieren. Nun kommt Kimmich offensiv besser zur Geltung, wenn er eine seiner Staerken ausspielen darf, gute Flankenbaelle. Dafuer braucht es aber auch die passenden Abnehmer.
Pavard und Bayern: sollte er tatsaechlich schon jetzt kommen, koennte ich mir 2 Gruende denken: entweder die Bayern planen – vorausgesetzt, dass es weiter bei der Doppelbesetzung jeder Position bleiben soll – nicht laenger mit Rafinha, oder Kimmich soll wieder zentraler spielen.
2016: Deutschland als bestes Team zu bezeichnen halte ich fuer leicht gewagt, waehrend des Turniers hagelte es Kritik vor allem an Abwehr und Angriff. Das Mittelfeld war wirklich gut, schoen zu sehen beispielsweise gegen Italien und Frankreich, aber die Mannschaft war so voellig torungefaehrlich, dass sie zu Recht nicht im Endspiel stand. Zu einem richtig guten Team gehoert halt auch, dass man Tore schiesst. Und nicht so viele dicke individuelle Ausrutscher hinten produziert (noch dazu mit der Hand…°
Aliou Bob Marley Cisse 26. Juli 2018 um 09:33
Die Zeit von Rafinha bei einem Verein Marke Bayern ist nach menschlichem Ermessen auch vorbei. Ich halte es für verschenktes Talent, wenn entweder Kimmich, oder Pavard spielt. Schließlich sollte Bayern auch deutschen Spielern, die die Fähigkeiten haben auf diesem Niveau zu spielen, nicht die Positionen wegnehmen. Pavard muss auch erst die WM bestätigen. Wie Arsene Wegner einmal meinte-bei einem Turnier eine super Leistung zu bringen ist das eine, sie jede Woche bei einem Verein (wie Bayern) zu bringen das andere. Allerdings habe ich ihn bei Stuttgart ehrlicherweise nicht verfolgt. Auf welcher Position siehst du Kimmich? Nimmt Pavard Kimmich nicht die Startaufstellung weg, ist er natürlich ein intelligenter Griff.
Wer war deiner Meinung nach das beste Team 2016? Ich empfand den Sieg Frankreichs gegen Deutschland als extrem glücklich und dem Schweini-Blackout geschuldet. Gegen Italien hatte man einiges Glück, aber die waren unter Conte bei diesem Turnier auch supergut und wir kennen die deutsche Historie gegen Italien. Ansonsten sah ich Deutschland nicht unbedingt schlechter als 2014, teilweise sogar erfrischender-nicht mehr dabei war halt ein gewisser Herr Lahm und Schweini war vorher verletzt-Lahm deckte eben sehr, sehr viel ab. Umsonst gewann man aber nicht mit der „Zweiten Truppe“ den Confed-Cup gegen Chile. Ich empfand nicht, dass 2014 alles so super war, obwohl man Weltmeister war, aber 2016 empfand ich Deutschland durchwegs bemerkenswert. Ohne große Persönlichkeiten gewinnt man allerdings keine Turniere-Lahm und Schweini waren welche-2018 waren so viele Spieler nicht in Form, dass es gar nicht gut gehen konnte. Selbstverständlich hat es aber einen Grund, warum Löw bis 2018 immer ins Halbfinale kam, war unglaublich ist, aber am Ende oft Niederlagen einheimste, die nicht immer nötig gewesen wären. Löw ist eben kein Taktikgott.
Koom 26. Juli 2018 um 09:53
Ich denke, die N11 hätte 2016 auch verdient Europameister werden können. Aber dazu gehört halt auch immer eine Portion Glück dazu. Ich denke, zu jedem Weltmeister oder Europameister kann man pro Turnier 1-2 Spiele benennen, wo das Glück der ausschlaggebende Faktor war. Spanien ist auch gerne durch Vorrunden gestolpert, Deutschland gegen Algerien damals kurz vorm Rausfliegen gewesen usw.
Und zum „Taktikgott“… sowas immer immer schwer zu bewerten. Taktikgott Guardiola ist auch nicht immer DFB Pokalsieger geworden, obwohl er immer mit dem meist deutlichen stärkeren Team angetreten ist. Ich glaube, allein sich das vor die Augen zu halten, ist aussagekräftig genug. 😉
Daniel 26. Juli 2018 um 14:39
Pavard wird Kimmich mit absoluter Sicherheit überhaupt nix wegnehmen, er ist nämlich von seinem Fähigkeitsprofil her ein klarer IV. Dass er bei der WM rechts spielte lag nur daran, dass die zentralen Plätze durch die reiferen Varane und Umtiti besetzt waren und auf RV sich kein Franzose aufdrängte. Durch die sehr gute generelle defensive Stabilität Frankreichs hat er bei der WM gut, aber sicher nicht herausragend gespielt…gegen Belgien hat er z.B. einige Male nur die Rücklichter von Hazard gesehen. Weder könnte er mit dieser Leistung dauerhaft Kimmich verdrängen noch als RV Stammspieler bei Bayern werden. Bei Bayern waren Kimmichs Leistungen deutlich stärker als bei der WM und er ist viel besser eingebunden (z.B. halfen seine sehr guten Flanken für Deutschland nur wenig weiter, weil Werner kein Kopfballspieler ist). Generell redet ihr mir Kimmichs Leistung grad ein bissl arg schlecht, ich fand ihn nicht schwächer als den Großteil der Mannschaft. Wobei ich generell weniger die individuellen Leistungen als Problem sah sondern mehr die fehlenden Synergieeffekte.
Wenn der Wechsel von Pavard zu Bayern zustande kommt wird er mit Süle zusammen die Zukunft der IV bilden, da Martinez, Boateng und Hummels allesamt in den kommenden Monaten 30 werden. Ein Wechsel Pavards im kommenden Sommer wäre ideal, kommt er bereits diesen Sommer wird wohl Boateng gehen. Mit Kimmich hat all das nichts zu tun.
Rafinha ist als Mann für die Kaderplätze 15-20 schon in Ordnung, er spielt meistens solide, verdient überschaubar, kennt seine Rolle und unterstützt junge Spieler. Stammspieler wird er sicher nicht mehr, aber er hat schon seine Berechtigung.
2016 seh ich wie ihr, das Turnier hätte Deutschland schon gut gewinnen können. Zu Löw hab ich denk ich meine Meinung schon ausreichend oft gesagt. Langfristig betrachtet hat er als Nationaltrainer eine hervorragende Bilanz, das Ausscheiden jetzt ist der erste Kratzer auf einer weißen Weste.
Aliou Bob Marley Cisse 29. Juli 2018 um 11:25
Ich denke schon, dass die Varianten, die Pep Guardiola herauszaubern kann nicht mir denen von Löw gleichzusetzen sind. Das System von Guardiola ist auf eine Meisterschaftssaison mit 36 oder 38 Spielen hinaus fast nicht zu biegen. In K.O-Spielen ist es zu biegen, wenn man defensiv sehr stabil ist und sich das ewige Offensiv-Credo von Guardiola zunutze macht. Das war schon bei Barcas Champions League-Titeln der Fall-Halbfinale gegen Chelsea gewonnen, weil gefühlte acht Elfer nicht für Chelsea gegeben. Bei Löw kann ich es nicht beurteilen, weil er seit 2004 Nationaltrainer ist und ich seine Performance nicht über einen Ligasaison hinaus bewerten kann. Eigentlich schade-ihn als Vereinstrainer bei Bayern oder Dortmund zu sehen, wäre mittlerweile interessanter, als ihn weiterhin als Nationaltrainer zu sehen, um 2020 wieder keinen Titel zu gewinnen und vielleicht wieder im Halbfinale rauszufliegen. Was für mich einen großen Trainer ausmacht ist während einem Spiel die Fähigkeit zu haben ein System grundlegend umzustellen und so eine entscheidende Wende einzuleiten. Das ist am schwersten, aber es zeichnet die großen Trainer aus. Dieses Talent hat Roberto Martinez. Deshalb wurde er hier auch zurecht als Trainer des Turniers gewürdigt. Wie oft hat Löw dies schon gezeigt? Es gibt vor allem viele spanische Trainer und Mannschaften, die dieses Element fast nie bringen und mit dem selben Stiefel, so technisch hochwertig er auch sein mag, untergehen. Ob Klopp das kann-keine Ahnung? aber ich denke 2018 wäre die Zeit für einen Wechsel von Löw auf Klopp gewesen, sofern Letzterer bereit wäre. Sonst bietet sich ohnehin niemand an.
Gh 29. Juli 2018 um 19:21
„Es gibt vor allem viele spanische Trainer und Mannschaften, die dieses Element fast nie bringen und mit dem selben Stiefel, so technisch hochwertig er auch sein mag, untergehen.“ ein Beispiel bitte. Hab spanische Teams in den letzten Jahren sehr selten untergehen sehen. Es sei denn gegen andere spanische Teams.
Aliou Bob Marley Cisse 1. August 2018 um 17:55
Ich zähle mal dezent Fernando Hierro und Vicente del Bosque(2014 u. 2016) auf. Lopategui hätte es ja anders gemacht.
Gh 1. August 2018 um 19:04
Del Bosque genehmige ich. Der ist untergegangen. Hierro hat im Elferschießen verloren, das ist nicht untergehen. Ein paar Barca-Spiele fallen mir noch ein. Dennoch können spanische Teams wohl etwas mehr auf der Haben-Seite verbuchen als der summierte Rest der Welt. Haben dann doch wohl ein paar Sachen richtig gemacht.
Aliou Bob Marley Cisse 3. August 2018 um 11:34
Mit „Untergehen“ war nicht gemeint vom Platz geschossen zu werden, sondern einfach als Favorit nicht den Titel zu gewinnen. Fakt ist Hierro und Del Bosque änderten nichts Entscheidendes und verloren. Martinez änderte entscheidend und gewann. Löw hat sich am Ballbesitzfußball orientiert, dabei meiner Einschätzung auch die negative Seite des Ganzen mitgenommen-die fehlende Fähigkeit während einem Spiel, in dem es behäbig ist, zu wenig Tempo drinnen ist, der Gegner sich defensiv so gut aufstellt, dass keine Räume entstehen, eine Antwort zu finden. Auch Guardiola fand diese Antwort bei Bayern nicht immer. Auch Valverde gewann dieses Jahr nicht die Champignon-Liga und Real spielt wirklich nicht wie das Nationalteam. Atletico schon gar nicht. Mit Luis Enrique wird nun jemand in Spanien Teamchef, der mit Barca die Champions League gewann, weil er erkannte, dass der Ballbesitzfußball von vorher angepasst werden muss. Hierro war ohnehin überfordert, weil er in eine Aufgabe gelotst wurde, die nur scheitern konnte. Lopategui hätte so nicht gespielt. Löw ist zu lange am selben Platz. Ich bin und bleibe für Jürgen Klopp. Er ist nicht mehr der Teilzeit-Psycho von Dortmund, sondern im guten Sinne ein reiferer Trainer geworden und er hat sich außerhalb Deutschlands bewiesen-ein Element, dass ich unterstreichen möchte.
McHanson 4. August 2018 um 20:44
Klopp Gesamtbilanz bei Liverpool ist-gemessen an deren Möglichkeiten- bescheiden. Und das ist noch freundlich ausgedrückt.
McHanson 4. August 2018 um 20:44
*Klopps
Aliou Bob Marley Cisse 7. August 2018 um 14:56
Wo war Liverpool bevor Jürgen Klopp hinkam? Er schaffte in seinem ersten nicht einmal vollen Jahr den Einzug in das Europa-League-Finale. Er platzierte Liverpool wieder in der Champions League, von der sie zuvor weit weg waren. Außer einem Superjahr unter Brendan Rogers verlor sich der Verein im Nirgendwo. In der Champions League schaffte er ein weiteres Eurocup-Finale. Meister wird er schwer werden können, wenn Guardiola mit City und Man U mit Mourinho mehr finanzielle Möglichkeiten haben. In der Champions League nahm er City sensationell klar raus. Er hat keine Überspieler, sondern aus sehr guten noch bessere gemacht. Ich kenne Mane aus Salzburg und seine Entwicklung auf Vereinsbasis ist unglaublich. Salah war stets gut, aber nicht so konstant super. Rechts hinten spielt Alexander-Arnold mit 18 Jahren. Ich kann deine Ansicht überhaupt nicht teilen. Soll er schon zweimal Meister sein? Jogi Löws größter Verein war der VFB Stuttgart. Klopp hätte bei Amtsbeginn deutlich mehr vorzuweisen, als es Löw hatte. Wie viele deutsche Trainer setzen sich wirklich erfolgreich in einer Top-Liga durch? Real hätte ihn bereits gerne gehabt, wo er natürlich nicht hingeht, weil er nicht hinpasst. Mir war Klopp bei Dortmund nicht immer grün, weil ich seine Selbstdarstellung, seine Arroganz gegenüber Journalisten und seine Hooligan-liken Auftritte an der Seitenlinie befremdend fand. Mittlerweile ist seine Außendarstellung besonnener. Dortmund und Pool waren vor und nach ihm nicht so erfolgreich wie unter ihm. Zufall ist es nicht. Sieh dir an, wie schwer sich Arsene Wegner im Europacup tat und was er in den vielen Jahren vorzuweisen hat. Vielleicht hätte er nicht unbedingt Karius ins Tor stellen sollen und vielleicht tat er es nur, weil er Trainer in Mainz war, aber auch mit Karius ging es ins Endspiel und in dem war Pool in den ersten Minuten unglaublich.
AG 8. August 2018 um 10:10
„Meister wird er schwer werden können, wenn Guardiola mit City und Man U mit Mourinho mehr finanzielle Möglichkeiten haben.“
Nach der aktuellen Transferphase ist dieser Teil etwas relativiert, auch Liverpool wirft mit den großen Scheinen um sich.
Und er soll mal bei Liverpool bleiben, mir ist der Clubsport deutlich lieber als die Länderspiele – und vergiss nicht, die sind im Vergleich ziemlich selten. So ist dem Fussball mehr geholfen, wenn die besten Trainer Zeit haben, das Spiel voran zu bringen.
Aliou Bob Marley Cisse 10. August 2018 um 12:31
Ok, ich denke auch, dass sich Klopp im Klubfußball sieht. Es wird auch aus deutscher Perspektive wichtig sein einen Topmann bei einer Topadresse in England zu haben und einen weiteren Mann zumindest bei Huddersfield. Dennoch geht das Argument, dass Löw immer bleibt, weil es ohnehin keine gute Alternative gibt, auf den Nerv. Arsene Wegner konnte das Niveau auch irgendwann nicht mehr halten. Löw hat selbst in einem Interview gemeint, dass es nicht einfach ist eine Ansprache für die jüngeren Spieler zu finden, weil man ihnen weniger über das Leben reden kann, als mit Hummels und Konsorten. Dieses Interview fand lange vor Philipp Lahms Aussagen statt. Leroy Sane ist sicherlich in diese Gruppe einzuordnen. Nachdem auch Löw auch einer der guten Leute ist, wäre es abgesehen davon auch bei ihm schön, wenn er wieder einen Verein trainieren würden und sein Wissen im Alltag vermitteln könnte. Er rennt nur mehr dem Europameistertitel hinterher und der wird auch 2020 nicht so einfach zu holen sein.
Die aktuelle Transferphase wird sich dann aber auch erst auf die kommende Saison auswirken. Ich hätte ihm nicht zugetraut in England so gut Fuß zu fassen. Vor allem aber kann er K.O.-Spiele. Wahrscheinlich meinst du, dass die Erfolge in der Europa League und in der Champions League über den Erfolgen in der Meisterschaft zu setzen sind, aber ein Nationaltrainer lebt von K.O-Spielen und spielt dazu Gruppenphasen, wie eben auch in den Europacup-Bewerben. Bei Löw glaube ich, dass er auf eine Meisterschaft hinaus eher seine Stärken hat, als in K.O.-Spielen, weil in diesen sein Ballbesitzfußball vielleicht ähnlich wie bei Guardiola angreifbarer ist.
Aliou Bob Marley Cisse 18. Juli 2018 um 15:26
@FAB: Ich bin ein großer Ochoa-Fan(warum hat er noch nie bei einem Topklub gespielt???), aber ich nehme dennoch den nicht mehr zweitbesten, sondern besten Torhüter der Welt- Courtois. Mina ist mutig, aber warum nicht. Ohne 4-3-3 müsste Meunier im Team der WM sein. Vielleicht könnte man ihn auf die RV-Position setzen. Casemiro gefällt mir gut. Mandzukic ist sicher okay. Kane hat in erster Linie aus Standards getroffen und Lukaku war in den letzten beiden Spielen gruselig. Neymar muss sicherlich dabei sein, eher als Chadli. Über Cavani könnte man auch diskutieren. Lassen wir mal die guten russischen Getränke weg vielleicht Cheryshev(so geschrieben?). Vielleicht denkt sich noch jemand ein „Unteam“ aus. Ich spiele mit Giroud und Müller vorne. Ins Tor stellt Aliou vielleicht sogar seinen eigenen Tormann.
Trainer Martinez natürlich super. Wenn ich im „Ballesterer“ vor der WM gelesen habe, dass er in Belgien nicht beliebt ist, weil er zu offensiv spielen lässt und nach der WM aufhören soll…Jetzt wohl nicht mehr ganz-er hätte eigentlich Kandidat auf den neuen spanischen Nationaltrainer sein müssen.
McHanson 4. August 2018 um 20:47
Courtois? Weltbester Torwart? Ich glaub ich spinne.
juxi 10. August 2018 um 12:37
Laut Goalimapct spinnst du
tobit 10. August 2018 um 18:35
Courtois ist sicherlich einer der Besten (dass er beim GI der beste ist, war mir neu). Seht ihr überhaupt einen, der klar besser ist als alle anderen? Ich sehe eine ziemlich breite Riege an (taktisch) sehr verschiedenen Keepern, wo ich aber keinen benennen könnte der wie zeitweise Neuer, Buffon oder van der Saar da nochmal herausragt.
McHanson 14. August 2018 um 13:47
Courtois ist erst seit einem Update der weltbeste Torwart. Zuvor war er besserer Durchschnitt. Sein Goalimpact ist derzeit höher als Messis, was die Vermutung nahelegt, dass Courtois irgendeine Schwäche im Algorithmus zu seinem exorbitant hohen Goalimpact verhilft. Speziell, da er mit dem Ball am Fuß auf Kreisliga-Niveau agiert. Außerdem profitierte er bei Athletico und Chelsea von tiefen Abwehrreihen, die seine Stärken zur Geltung brachten und seine Schwächen verbargen.
Koom 15. August 2018 um 10:38
Ansichtssache. Vielleicht war der Algorithmus vorher schlecht für ihn bzw. Torhüter?
Rein subjektiv betrachtet war und ist Courtois schon einige Jahre sehr gut.
McHanson 15. August 2018 um 13:12
Wenn ich oberer Durchschnitt schreibe, setze ich schon bei Neuer, Buffon, Oblak, Ter Stegen, De Gea und Co. an, nicht bei Rönnow und Hitz bspw. Ich bestreite seine Qualität auch nicht, allerdings hat sein Spiel auf der Linie eklatante Schwächen, die bei Athletico/ Chelsea sehr gut umgangen wurden. Mit Ball am Fuß… Und das gehört mittlerweile dazu.
Koom 16. August 2018 um 11:06
Ansichtssache. Das hängt dann einfach davon ab, wie man einen Spieler bewertet.
Thomas Müller ist für einen Offensivspieler auch ein ausgesprochen durchschnittlicher Techniker und hat(te) einen hohen GI. Das spielt also nur bedingt eine Rolle. Generell ist der GI ja nur der Ausdruck davon, wie hoch der Einfluss eines Spielers auf den Erfolg ist. Ob der das nun mit Technik, Mentalität oder dem Infinity Gauntlet macht, ist dabei ja egal.
mno 18. Juli 2018 um 08:59
Der Schiedrichter hat zu sehr an die Bundesliga erinnert.
Als Schiedrichter für ein WM-Finale sollte man besser auf ein Spiel vorbereitet sein und nicht auf auf eine Schwalbe von Griezmann reinfallen – der zwar ein sehr guter Spieler, aber auch ein Sack sein kann und derlei Unsportlichkeiten gerne mal einstreut – und dann das Augenmaß haben ein Spiel auch gerecht zu pfeiffen ohne den Zuschauern mit nem drangehängten Elfmeter den Spass zu verderben. Nach dem 2:1 war das Spiel gelaufen. Schade eingentlich, da Kroatien das Spiel machte bzw. machen mußte, und obwohl ich Frankreich über die volle Distanz vorne gesehen habe, hätte ich den Kroaten eine faire(re) Chance gegönnt.
Schläft man eigentlich schlecht, wenn man so Weltmeister wird? Weil, man weiß es ja selbst.
Aliou Bob Marley Cisse 18. Juli 2018 um 15:09
Griezmann hat mir weder nach dem Tor, dass durch seine Schwalbe herausgeholt wurde, noch beim Interview nachher so gewirkt, dass er den Anflug eines Gewissensbisses hätte. Er schläft wohl gut. Deschamps meinte im Interview sehr wohl, dass das Spiel nicht ganz so megasupi war. Allerdings ist es sein Spielstil. Interessieren würde mich nur, ob es auch in Frankreich selbst Medien und Experten gibt, die trotz des Weltmeisterhypes den Spielstil hinterfragen und verstehen, dass der Schiedsrichter beim Finale der 12.Mann für Frankreich war. Ansonsten hätte es ein sehr spannendes Finale werden können. Im Übrigen liefen auch die Flitzer gerade bei einem guten kroatischen Angriff ein. Auch diese Szene hat den Spielfluss der Kroaten unterbrochen. Frankreich hat erst nach dem 3:1 eine Leistung gebracht, mit der sie zufrieden konnten.
ST 18. Juli 2018 um 17:00
Wirklich erstaunlich, wie sehr eine Partie für eine Mannschaft „laufen“ kann. Und in diesem Fall halt ausschließlich für den Favoriten. Der als Credo beinharte Verteidigung hatte. Und dem ich nicht die Daumen gedrückt habe, aber das war wohl mein Pech.
Dieses Spiel hatte jedenfalls keine 6 Tore verdient, zumal 5 davon ausnehmend hässlich waren. Es fehlten über weite Strecken Esprit und Spannung, und wie im Artikel angemerkt, Offensivszenen als solche.
McHanson 18. Juli 2018 um 19:38
Dem Schiedsrichter und dem VAR kann man beim 1. Tor keinen Vorwurf machen. Griezmanns Schwalbe war schlicht gut gemacht und ansonsten lag kein Fehler vor. Die Abseitssituation nicht zu ahnden war regelkonform. Beim 2. Treffer lag vorher ein strafbares Handspiel vor- die Fifa hatte vor dem Turnier die Devise ausgegeben, Handspiele im Strafraum härter als gewöhnlich zu ahnden- und der Eingriff des VAR war gerechtfertigt, da der Schiedsrichter das Handspiel nicht gesehen hat und deshalb auf Abstoß entschied, da seiner Meinung nach ein Franzose zuletzt am Ball war. Genaueres bei Collinas Erben.
dis 19. Juli 2018 um 02:38
Aber bei der nicht gesehen Schwalbe wurde nicht eingegriffen?! Ich verstehe das nicht so eine klare (fuer den VAR) Fehlentscheidung und er greift nicht ein. Kann man sich dann auch sparen. Und das in einem Finale. Ab diesem Freistoss Tor war es das fuer mich gewesen.
BNJS 19. Juli 2018 um 10:18
Der VAR darf nur bei Verdacht auf rote Karte, Elfmetern und Toren eingesetzt werden. Der einzige Moment wo der VAR bei einer solchen Freistoßposition eingreifen dürfte wäre wenn das Foul an Griezmann rotverdächtig gewesen wäre, was es natürlich nicht war. Ich finde auch, dass das eine Schwalbe war, aber es gab Kontakt und für den Schiedsrichter ist es unmöglich zu sehen ob Griezmann vor oder nach dem Kontakt abgehoben ist, ich dachte in der Liveübertragung auch erst, dass es ein Foul war.
rb 19. Juli 2018 um 10:28
ich hatte beim finale-schauen auch so einen „experten“ neben mir, der mir weißmachen wollte, dass man einen var nicht bräuchte, wenn man solche fehlentscheidungen nicht korrigieren würde. aber wie oft führen fehlentscheidungen in 35 metern torentfernung wirklich zu einer spielentscheidenden wendung? im finale war das mal wieder der eine von vielleicht 500 fällen, aber ich will wirklich kein fußballspiel sehen, bei denen der var all diese situationen auch noch überprüft und in 20% der fälle das spiel länger unterbrochen wird
Aliou Bob Marley Cisse 19. Juli 2018 um 13:57
Nachdem der Schiedsrichter den Videoschiedsrichter im Ohr hat, wusste der Argentinier, dass das erste Tor regelwidrig war, als er sich das zweite Tor ansah. Somit wusste er eine zweite Entscheidung gegen Kroatien bei einem Elfer zu verhängen, bei dem Perisic nicht aus konnte, weil er den Ball gar nicht sehen konnte. Hinter ihm stand kein Franzose. Er hat keine Torchance verhindert. In so einer Situation, in einem WM-Finale, einen Elfer zu geben ist nicht gerade Fingerspitzengefühl. In meinen Augen hat er sich von den extremen Protesten der Franzosen beeinflussen lassen. Wenn er die Schwalbe von Griezman nicht sieht okay.
McHanson 19. Juli 2018 um 18:45
@ Aliou Bob usw. Der Schiedsrichter hat richtig gehandelt. Und wenn du die Situation nochmal ansiehst, wirst du das auch erkennen. Perisics Armbewegung ist sicherlich nicht natürlich, Verhinderung einer klaren Torchance kein Kriterium laut Fifa und Handspiele sollten laut Fifa härter geahndet werden.
Gh 20. Juli 2018 um 10:53
@McHanson: Zustimmung zum Handspiel. Und Petition, den Begriff „natürliche Handbewegung“ aus dem Wortschatz zu streichen. Den Arm anzulegen, wenn ein Objekt auf einen zugeflogen kommt ist alles, aber nicht natürlich.
Zusammenfassung: mit einem allumfassenden VAR wäre Griezmanns Schwalbe detektiert worden, der Elfer auch –> Kroatien hätte ein Tor weniger kassiert. Ganz ohne VAR wäre der Elfer nicht gegeben worden –> Kroatien hätte ein Tor weniger kassiert. Ergo: Kroatien wurde vom VAR, so wie es jetzt läuft benachteiligt. Das ist Fakt. Aber nicht unbedingt ungerecht.
Aliou Bob Marley Cisse 22. Juli 2018 um 15:37
Ich bin alles, nur kein Freund von österreichischen Analytikern, im Gegenteil. Doch in der Situation haben der Schiedsrichterexperte, der sachlich und kompetent ist und die beiden Analytiker(frag nicht nach den Namen) sofort und eindrücklich gesagt, dass es kein Elfer war und Perisic die Hand so schnell nicht wegziehen kann und, dass nur jemand, der selbst nicht Fußball gespielt hat so einen Elfer gibt. Noch einmal-Ösi-Experten sind das eine, aber ich glaub drei überzeugten Leuten mal. Wo soll Perisic die Hand hingeben? Im Strafraum wird hundert Mal regelwidrig gezogen. Es gibt nahezu nie einen Elfer. Dafür gibt es in so einer Situation einen? Zu Beginn dachte ich auch es ist ein Elfer, aber mittlerweile denke ich es nicht mehr. Der Schiri geht zum Kastel hört vom VAR, dass schon das erste Tor einer Fehlentscheidung entsprang und gibt diesen Elfer? Das ist das wichtigste Spiel in vier Jahren. In der Halbzeit hören die Kroaten, dass sie 2:1 hinten sind und beide Tore nicht zu geben gewesen wären. Soll Frankreich Weltmeister werden, wenn sie besser sind, aber nicht so. Taktik ist das eine, Psychologie das andere und da musst als Kroate schon der coolste Typ auf Erden sein, um so ein Spiel noch zu drehen.
Taktik-Ignorant 23. Juli 2018 um 00:39
Verhinderung einer klaren Torchance: JEDE Regelwidrigkeit im Strafraum galt frueher als Verhinderung einer klaren Torchance, weshalb es eben keinen Freistoss zur Wiederherstellung der Spielsituation gab, sondern eine Strafe, naemlich den Strafstoss. Ein Handspiel ist aber nur dann regelwidrig, wenn klar erkennbar Absicht vorliegt. Das war hier eindeutig nicht der Fall.
Taktik-Ignorant 23. Juli 2018 um 00:34
Sah die Szene genauso wie BNJS, in Echtzeit war die Schwalbe nicht zu erkennen und der VAR greift bei solchen Szenen nicht ein. Ich habe mich mehr ueber den Elfmeter gewundert. Der wurde zwar mit den Ausfuehrungen zu den einschlaegigen Anweisungen der FIFA plausibler, aber bei allem Heruminterpretieren an natuerlichen und unnatuerlichen Handbewegungen und Abstand der Hand vom Koerper: dies alles sind nur Auslegungshilfen fuer das Einzelfall-Ermessensurteil des Schiedsrichters, der darueber befinden muss, ob ein absichtliches Handspiel vorlag. Ein solcher Vorsatz war hier aber nie und nimmer gegeben, Perisic konnte den Ball gar nicht kommen sehen, und die Handbewegung war im Verlauf der Koerperbewegung insbesamt natuerlich. Ich glaube, da hat der Schiri die Superzeitlupe fuer Echtzeit gehalten (hat vielleicht vorher mal Deutschland gepfiffen…)
mno 19. Juli 2018 um 16:51
Wenn man über Spieler wie Griesmann vorab informiert ist, sollte man bei solchen Situationen ein Überprüfung des Videomaterials in Betracht ziehen. Falls hier – entgegen dem Bildmaterial aus dem Fernsehen – keine Schwalbe zu sehen sein sollte, würde ich es begrüßen wenn ein 2tes Team parallel strittige oder entscheidende bereits geschehene Szenen eines Spiels nachanlysiert, um dem Schiedsrichter bei Bedarf während des Spiels, die Information zukommen zu lassen, dass er einen Fehlentscheidung traf. Dies bietet dem Schiedrichter bei einer kommenden Situation – die Interpretationsspielraum bietet – die Möglichkeit gerecht, im Sinne von ausgleichend, zu entscheiden.
Oder man hat einen Schiedsrichter mit der richtigen Einstellung, ausreichend Erfarhung und dem nötigen Fingerspitzengefühl.
Ich fand den Videobeweis bei dieser WM erfrischend, da er in den frühen Spielen oftmals die erhoffte Verbesserung – die in der Bundesliga auf der Strecke blieb – brachte und zu mehr Gerechtigkeit und Sportlichkeit führte. Schade, dass sich sowas dann gerade im Endspiel ins Gegenteil verkehrte.
Falls ich zu viel von den VARs erwarte, erhoffe ich mir Verbesserungen durch entsprechend trainierte Software-Unterstützung. Vielleicht wär auch gleich ein Roboter-Schiedsrichter cool.
Janosh 20. Juli 2018 um 16:03
Es ist m.E. nicht im Sinne des Sports, Fehlentscheidungen auszugleichen, indem man bewusst eine weitere Fehlentscheidung trifft.
mno 23. Juli 2018 um 21:08
Das habe ich auch nicht geschrieben.
Was ich vorschlug, war, dass bei Szenen, die Interpretationsspielraum bieten aufgrund der vorhandenen Informationen, entsprechend einer gerechten Gesamtsituation ausgeglichen werden könnte.
Wenn der Schiedsrichter zuvor eine Fehlentscheidung zugunsten der Mannschaft A traf, kann er danach bei einer Szene die man so oder so entscheiden kann – und die dem Gewicht gleich kommt – zugunsten der Mannschaft B entscheiden. Klare Situationen sind hiervon nicht betroffen; insofern wird auch nicht Unrecht mit Unrecht aufgewogen.
Aliou Bob Marley Cisse 22. Juli 2018 um 15:46
In dem Fall muss ich Janosh leider recht geben. Bewusst eine falsche Entscheidung zu treffen, um eine andere falsche Entscheidung zu korrigieren, ist doppelte Ungerechtigkeit. Es geht darum nicht eine zweite ungerechte Entscheidung gegen ein Team zu fällen, beziehungsweise bei eine 50/50-Entscheidung nicht noch einmal gegen dieses Team zu entscheiden. Das wäre Fingerspitzengefühl, dass in keinen Regeln steht. Wahrscheinlich wird ein Schiedsrichter wahnsinnig, wenn er permanent vom VAR ausgebessert werden würde. Deshalb hat man es wohl (vorerst) auf vier Entscheidungen begrenzt. Der folgende Tipp ist von einem furchtbaren Ösi-Moderator, aber er ist eine Lösung-eine Challenge pro Halbzeit für einen Trainer-wie im Tennis. Dalic challengt ein Foul, sofern er es erkennt und es wird zurückgenommen-auch nicht ganz easy, aber fairer.
FAB 17. Juli 2018 um 17:06
Hier mal mein Team der WM:
natürlich muss es ein 4-3-3 sein, das war für mich das Gewinnersystem:
Ochoa – Trippier, Varane, Mina, Augustinsson – Casemiro, Pogba, Modric – Mbappe, Chadli – Mandzukic
Trainer: Roberto Martinez
Trainer der WM war für mich klar Belgiens Martinez, wie er im Viertelfinale Brasiliens Tite ausgecoacht hat war beeindruckend. Nur schade, dass er uns dadurch um das Topspiel Frankeich-Brasilien gebracht hat. Eigentlich hat er dafür recht simple Mittel angewandt: gegen Brasiliens starke links Seite Neymar, Countinho einfach die Wand mit Fellaini und Witsel aufstellen und links mit Chadli gezockt. Insbesondere die Leistung von Chadli fand ich in diesem Spiel heroisch, weshalb er es für mich sogar in das Team der WM geschafft hat (Zugegeben man müsste auf seiner Position eigentlich Neymar nehmen). Überraschenderweise hat Tite das im Spiel zu spät bemerkt und erst durch die Hereinnahme von Douglas Costa darauf reagiert.
Auch wenn es Mexiko nur ins Achtelfinale geschafft hat, ist mir die Torwartleisung von Ochoa am meisten hängengeblieben.
England ist ja überraschenderweise mit mittelmäßigen Bundesliga Fussball ins Halbfinale gekommen. Sie hatten natürlich auch Losglück, man stelle sich vor bei der Auslosung hätte man England und Argentinien vertauscht: England wäre bereits in der Gruppenphase gescheitert und Argentinien hätte seine Niederlage gegen Kroatien erst im Halbfinale gehabt…. Aber immerhin: Anders als Löw hat Southgate offenbar sehr viel Bundesliga geschaut. Allerdings ist Trippier der einzige Spieler der mir bei England irgendwie aufgefallen ist.
In die Innenverteidigung hätte man natürlich auch einfach Frankreichs Varane und Umiti stellen könne, dennoch fand ich Kolumbiens Mina einfach zu beeindruckend um ihn wegzulassen.
Außenverteidger scheinen nun auch weltweit ein Auslaufmodell zu sein, Schweden muss aber für seine insgesamt starke Defensivleistung belohnt werden, deshalb Augustinsson.
Wichtig war auch die Ankersechs, was Löw leider nicht wusste, oder wieder vergessen hat, da er ja mit dieser Erkenntnis immerhin 4 Jahre zuvor Weltmeister wurde. Eigentlich Kante, mir gefällt aber Casemiro einfach besser. Wieder schade, zu gerne hätte ich ein Frankreich-Brasilien mit Casemiro auf der 6 gesehen. Der taktisch wichtigste Spieler bei Frankreich ist nämlich für mich Pogba. Man erinnere sich wie er noch bei der EM selbstherrlich herumstolzierte, nun hat er sich bei der WM aber dermaßen in den Dienst der Mannschaft gestellt, war sich für keinen Weg nach hinten zu schade. Pogba war sozusagen der Schweinsteiger Frankreichs.
Modric war einfach der beste Fussballer bei der WM. Hazard ist mir einfach zu eigensinnig. Seinen Egotrip, alles alleine machen zu wollen, fand ich insbesondere gegen im Halbfinale gegen Frankreich extrem nervig.
Im Sturm Mbappe, seine Sprints sind einfach zu krass.
Mittelstürmer? Eigentlich wie die 6 eine scheinbar unwichtige Position, was Löw leider auch wieder nicht wusste. Es ist eine Position auf der sehr viel gearbeitet werden muss, Mandzukic hat das am besten repräsentiert.
tobit 17. Juli 2018 um 21:09
Ich stimme dir in vielen Punkten zu. Allerdings habe ich letztlich doch viele andere Spieler ausgewählt (auch weil ich wohl etwas andere Spiele gesehen habe als du).
Im Tor sind wir uns über Ochoa einig, wobei Courtois dort nicht weit weg war (und sich dann durch die Halbfinalteilnahme den goldenen Handschuh durchaus verdient hat). Hat sich taktisch klug und gelegentlich „progressiv“ eingebunden, keine Fehler gemacht und defensiv genug zutun bekommen (Keeper die nichts zutun bekommen haben es bei solchen Wahlen ja immer schwer, wenn sie nicht anderweitig besonders auffallen).
Insgesamt fand ich die Torhüterleistungen im Turnier (außer im Finale, wo Subasic wohl nicht ganz fit war) ziemlich gut. Es wurden viele Elfer (wie immer regelwidrig durch vorspringen), gelegentlich sauber mitgespielt (auch bei so manchem „Kleinen“) und einige Punkte/Siege mit starken Spielen festgehalten.
In der IV haben mich Umtiti und Maguire (sehr interessanter Spieler, kannte ich vor der WM gar nicht) am meisten überzeugt. Umtiti durch seine gewohnt ruhige und vorausschauende Abwehrarbeit, sowie das überaus saubere (aber leider für meinen Geschmack immer noch etwas zu vorsichtige) Aufbauspiel. Maguire durch seine Kombination aus Dribbling, aggressiver Abwehrarbeit und Standardstärke (fast wie Hummels in besten Zeiten).
Die AV waren für mich Fernandes (den ich schon länger beobachte, weil er ein etwas schräger Spielertyp ist) und Laxalt (aus ähnlichen Gründen wie bei dir Augustinsson).
Auf der Sechs war es für mich Kanté. Casemiro gefällt mir als Spielertyp weniger und war in seinem Team für mich auch nicht so auffällig wie der kleine Mann vom FC Chelsea. Kanté war da für mich einfach DER defensive Schlüsselspieler der Franzosen, der die teilweise etwas mannorientiert auseinandergezogenen Staffelungen bravourös verbunden und überall mitgesichert hat.
Davor habe ich mich für Modric (endlich mal mit einer verdienten Einzelauszeichnung geehrt) und Coutinho entschieden. zu Modric ist alles gesagt, eine Schande, dass er (bisher) nicht zum Weltfussballer gewählt wurde. Coutinho ist für mich aber wohl der zweifelhafteste in dieser Elf, da man dort auch problemlos Pogba, de Bruyne oder Quintero (brillianter Individualtaktiker) nennen könnte.
Im Sturm sehe ich auch Mandzu und Mbappé – allerdings neben Griezmann, der als Umschalt-Spielmacher und Abschlussspieler in einem (endlich ein würdiger Totti-Nachfolger) zu überzeugen wusste.
Aliou Bob Marley Cisse 22. Juli 2018 um 15:50
Laxalt wollte ich auch nehmen. Im Viertelfinale fiel er allerdings ab. Warum nicht Cavani? Maguire ist doch ziemlich old School, oder?
tobit 22. Juli 2018 um 20:06
Cavani hatte ich da völlig vergessen gehabt, obwohl er ein absoluter Lieblingsspieler von mir ist. Würde ich in der Nachbetrachtung dann doch statt Mandzukic reinnehmen.
Maguire war in der letzten Saison der mit weitem Abstand beste Dribbler der Premier League (und auch bei der WM) unter den IV. Es beeindruckt mich einfach immer wieder, wenn ein solches „Schlachtschiff“ effektiv dribbeln kann ohne wie Sideshow Bob (manche nennen ihn auch David Luiz) über den Platz zu irren. Dazu natürlich die gute Einbindung bei Standards (wenn auch nicht mit so vielen Toren gekrönt wie bei Mina) und der Überraschungsfaktor, weil ich ihn vorher nichtmal vom Namen her kannte.
Koom 18. Juli 2018 um 16:46
@FAB:
Deine Wahl von Mandzukic finde ich sehr gut. Man braucht gar nicht mal einen expliziten Goalgetter dort (der auch wirklich Tore macht), sondern einer, der in jeder Spielsituation Leute bindet und ein Problem darstellt. Das war Giroud bei Frankreich, wenn auch klar schlechter als Mandzukic, der mit seiner Robustheit, seinem Instinkt, aber vor allem seiner Flexibilität als 9er wirklich ziemlich geil ist. Kann verstehen, dass der BVB wohl intensiv über ihn nachgedacht hat.
Ansonsten kann ich über deine Elf auch nichts schlechtes sagen. Hätte wohl auch eher Courtois als Keeper genommen. Mbappe ist ein absoluter Nobrainer. Der brachte seine PS im Gegensatz zu Neymar oder Messi ziemlich gut auf den Boden. In der Abteilung Weltfußballer: Ronaldo war trotz frühem Aus durchaus auch gut. Gerade im Vergleich zu den beiden anderen typischen Kollegen (eben Neymar und Messi), bei denen bestenfalls nur viel Show passierte.
tobit 19. Juli 2018 um 09:28
Tja, meinen Post von Dienstag hat es wohl verschluckt.
In Kurzform:
Mbappé – Mandzukic – Griezmann
Coutinho – Kanté – Modric
Laxalt – Umtiti – Maguire – Fernandes
Ochoa
Aliou Bob Marley Cisse 19. Juli 2018 um 13:31
Im Offensivbereich hat mich Shaquiri sehr überzeugt. So stelle ich mir eine treibende Kraft eines Underdogs vor. Völlig verdient, dass Pool ihn holt. Sadio Mane konnte diese Rolle (noch) nicht einnehmen. Cheryshev zeigte mehrere Male, was in ihm steckt und, dass es fahrlässig war ihn erst so spät ans Ruder zu lassen, wäre ja fast nicht im Kader gewesen. Willian war in der K.O-Phase sehr stark. Schade um Leroy Sane! Schade, dass Portugals Offensive fast nur mehr auf Ronaldo zugeschnitten ist. Nach den ersten drei gespielten Halbzeiten wäre Ronaldo im WM-Team ein Fixplatz zugestanden. Nach seiner weiteren Vorstellung leider nicht mehr. Cuadrado konnte seine Leistung vom Polen-Spiel nicht bestätigen.
Im Sturm haben mich einige Spieler nicht vollends überzeugt. Lukaku begann super. Es kam nicht mehr viel und vielleicht hätte er früher durch den Backup ersetzt werden müssen. Blöd, dass dieser gegen Tunesien so ein Chancentod war. Falcao ist leider über den Zenit drüber. Cavani ist für mich ins Team der WM zu nehmen. Er arbeitet nach hinten, hatte eine gute Vorbereitung und einen guten Abschluss. Mandzukic arbeitet sehr viel, aber Cavani ist noch besser. Brasilien konnte hier nicht ganz mithalten. Kane tat sich aus dem Spiel heraus schwer. Der Schweiz fehlt vielleicht genau auf der Position das notwendige Etwas, um in ein Viertelfinale zu kommen. Giroud war einem Weltmeister nicht würdig. Man stelle sich dieses Frankreich mir Benzema vor.