Türchen 3: Xavi
Er hatte stets volle Kontrolle über Raum, Zeit und Spielobjekt. Auch wenn der kleine Katalane mittlerweile als Star der Vergangenheit gilt, so sollte er Vorbild für aktuelle und künftige Generationen sein.
Die ganze Komplexität des Xavier Hernández i Creus auf einen einzigen Text zu beschränken erreicht die Grenzen des Möglichen. Folglich unterlassen wir dieses törichte Vorhaben und beobachten Xavi an einem gewöhnlichen Samstagabend.
Wir schreiben das Jahr 2011. Das Barça Pep Guardiolas befindet sich auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Die iberische Halbinsel ebenso wie der gesamte Restkontinent zittert vor der Wucht, mit welcher die Katalanen das Spiel zelebrieren und ein Stück weit neudefinieren. Xavi interagiert mit Sergio Busquets und Andrés Iniesta, seinen Brüdern im Geiste.
Am 10. Dezember gastiert Barcelona im Estadio Santiago Bernabéu beim Erzrivalen Real Madrid trainiert von José Mourinho. Es ist ein Duell der Fußballgiganten und Xavi ist mittendrin – ein erfahrener Veteran, der vielleicht den Zenit seines Schaffens bereits überschritten hat. Umso spannender ist es, ihm in dieser Verfassung bei der Arbeit zuzusehen, nicht dass Athletik für Xavi je von großer Bedeutung war.
Direkt von der ersten Minute weg wird augenscheinlich, wie Xavi sich nicht in den Vordergrund drängt. Er ist der Mann für die kleinen Aktionen mit großer Wirkung. In der räumlichen Aufteilung im Team Barcelonas gibt er für gewöhnlich den Iniesta der tieferen Räume. Sein Partner im zentralen Mittelfeld ist flexibler und kann sich auch auf dem Flügel zuhause fühlen, so wie an jenem Abend in Madrid.
Xavi reagiert auf die freigeistigen Ideen seiner Mitspieler und erhält die Stabilität des Konstrukts. Cesc Fàbregas wird vielleicht auf dem offiziellen Aufstellungsbogen als Mittelstürmer ausgewiesen, doch den ganzen Abend über betätigt er sich im Abkippen. Cesc okkupiert den Sechserraum in aller Regelmäßigkeit. Xavi umläuft das Zentrum. Er bleibt nicht etwa statisch und sorgt für unnötige Ballung, die Guardiola die Zornesröte ins Gesicht treiben würde.
Anders als Busquets, der mit seinem Zugriffsradius, eine größere mittige Zone kontrolliert, versucht Xavi die Epizentren situationsabhängig zu erkennen oder selbst zu erzeugen. Er balanciert damit Cesc, muss aber zeitgleich Lionel Messi im Auge behalten. Denn der argentinische Weltfußballer fällt halbrechts zurück und landet manches Mal genau dort, wo eigentlich Xavi steht. Er vermeidet also erneut jedwede Überlagerung und rückt nach vorn. Durch die Ausbalancierung Messis wird jenem die notwendige kreative Freiheit gewährt.Gleichzeitig stabilisiert Xavi die rechte Seite von Barcelona, die bei weitem weniger anfällig als die linke scheint. Strategisch clever blockiert er zu Beginn der Partie Marcelo, den aufbaustärksten Madrilenen, und gibt diesem keinen Raum sein Passspiel zu entfalten. Madrid versucht zunehmend Xavi zu umgehen und baut über rechts auf. Doch dieser reagiert rasch und stößt auf die andere Seite, um Ángel Di María und Mesut Özil zu stoppen und jegliche Dynamikentwicklung zu verhindern.
In der Regel ist es das kleinteilige, kleinräumige Passspiel, das Xavi auszeichnet. Selbst die auf den ersten Blick sinnlosen Doppel- und Dreifachpässe zeigen ihre Wirkung, weil Barça nahezu unpressbar ist und die notwendige Präsenz in Ballnähe hat, um gegnerisches Umschaltspiel zu unterbinden. Xavi ist zunächst ein Stabilisator, nicht zwangsläufig ein Rhythmusgeber. Doch auch das beherrscht er. Als er beispielsweise aus dem tiefen Aufbauraum heraus erkennt, wie sich Iniesta ballfern wegbewegt hat, greift er zu einem seiner seltenen weiträumigen Anspiele. Blitzschnell ändert er durch dieses Zuspiel das Tempo des Angriffs und forciert einen vertikaleren Stil, ohne dabei der eigenen Mannschaft ein allzu riskantes Spiel aufzuzwingen. Ein Ballverlust Iniestas hätte keine unmittelbare Gefahr für die Katalanen erzeugt.
In der Enge des Raums wird die Passgewichtung Xavis weniger deutlich, auch wenn niemand das Auge und Gespür für die Dynamik einer Situation hinterfragen würde. Über viele Jahre hinweg ist er der Mittelpunkt der Spielstruktur Barças. Iniesta kann sich freier aus der Ballung entfernen. Xavi hingegen muss der Ballmagnet im frühen Aufbau bleiben. Das unterstreicht seine Wichtigkeit für die Spielkontrolle.
Deutlich wird diese ebenso ganz konkret im Vorlauf zu Toren und Torversuchen seiner Mannschaft. Vor dem Ausgleich durch Alexis Sánchez etwa lockt Xavi mit einer leichten Verzögerung Özil heraus, wodurch Messi mehr Raum für das anschließende Dribbling in der Spielfeldmitte erhält. Kleine Aktion, große Wirkung. Aber ohne die starken Individualisten vor sich würde der Xavi-Effekt in Form von offensivem Output verpuffen.
Seine Wichtigkeit im Aufbauspiel ist nicht gleichbedeutend mit einer Überhöhung Xavis und einer Herabsetzung Iniestas. Doch für totale Spielkontrolle braucht es einen Xavi, dessen Übersicht, Passtechnik wie auch Absicherungsabsicht. Ist er nicht wenigstens als Durchlaufstation – oder am besten als Ideengeber – im Einsatz, wird das Spiel der Katalanen vertikaler und allzu oft ungenauer.
Die Zukunft
Ebenso wie Gegenspieler gelegentlich Xavi während seiner 560 Auftritte im Trikot der Blaugrana aus den Augen verloren, hat die hiesige Fußballöffentlichkeit den 37-Jährigen fast vergessen. Er schnürt seit 2015 die Stiefel für Al Sadd SC in Katar und kündigte an, demnächst seine Karriere zu beenden. Wen würde es überraschen, Xavi in naher Zukunft als Assistenztrainer von Guardiola oder hauptverantwortlichen Übungsleiter bei einem europäischen Top-Club zu sehen. Und wen würde es dann überraschen, sollte Xavi ein großes Augenmerk auf Spielkontrolle legen.
Was sich heute schon abzeichnet, wird sich im kommenden Jahrzehnt noch in aller Deutlichkeit bestätigen: Ballbesitz ist vielfach spielentscheidend. Es braucht nicht nur die spektakulären Offensivakteure, es braucht ebenso die besonnenen Gestalter, deren Fehlerquote gen null tendiert.
38 Kommentare Alle anzeigen
osch@d 10. November 2021 um 14:21
Da bin ich ja mal gespannt, wie Xavi sich als Trainer schlägt. Hoffentlich hat er ein gutes Team und das Glück eines guten Einstands, um sich entwickeln zu können.
tobit 6. November 2021 um 13:35
Wo mir der Artikel gerade vorgeschlagen wird: Hat jemand Xavis Trainerzeit taktisch ein bisschen verfolgt?
P_N_M_123 4. Dezember 2017 um 18:09
Iniesta>Cesc.
Den Abgang von Ces kann ich noch irgendwo nachvollziehen. Aber Thiago hätte man behalten und auf ihn bauen müssen. Jetzt wird es ganz schwierig, in den nächste Jahren die beiden Positionen vor Busquets auf Barça – Level zu besetzen.
tobit 4. Dezember 2017 um 19:44
Xavi > Iniesta > Busquets = Thiago > Cesc >> den Rest der da seitdem rumturnt.
Cesc war eben perfekt als offensiver Allrounder. Ohne ihn wäre das 3-3-4/3-Raute-3 kaum so möglich gewesen. Er war der dritte Abschlussspieler (statt dem RA des 4-3-3 – außen brauchte und wollte man Dani Alves) und zusätzlich der fünfte Spielmacher. Das wäre mit Iniesta (oder dem jungen Thiago) auf der Zehn bei weitem nicht so durchschlagskräftig gewesen.
Sehr bitter, dass man Thiago keine Perspektive zeigen konnte. Zu MSN hätte Cesc wirklich nicht gepasst – heute könnte er (also der Cesc von 2010-2012) als halbrechter Achter wieder besser passen als Rakitic. Damals hätte ich aber trotzdem eher Cesc behalten und Xavi ein Jahr eher abgegeben, bei dem es nicht mehr für 90 min Vollgas (die es bei Enrique brauchte) gereicht hat und der ebenfalls nicht so ganz ins Konzept passte.
tobit 4. Dezember 2017 um 19:56
Generell Mal die besten (und spielstärksten) ZM unserer Zeit:
Xavi //
Iniesta, Kroos, Modric, de Bruyne //
Busquets, Thiago, Gündogan, Verratti, Keita //
Schweinsteiger, Pogba, David Silva, Özil //
Matic, Cesc, Sneijder, Kante, Weigl, Saul //
Rest der Welt
Jetzt habe ich bestimmt noch wen vergessen, der da unbedingt reingehört.
Messi, Dembélé, Kimmich, Lahm und Mkhitaryan zähle ich nicht als ZMs, sonst würden sie da oben auch auftauchen. Und die ganzen Hipster-Tips (Britton, Pozuelo, Trashorras, …) hab ich auch Mal rausgelassen.
P_N_M_123 4. Dezember 2017 um 20:59
Da würde ich glaube ich nicht unbedingt zustimmen. Busquets ist natürlich Sechser, alle anderen in erster Linie Achter. Daher ist ein Vergleich etwas schwierig.
Aber wenn ich ein Team von 0 aufbauen müsste und aus den genannten Barça-Mittelfeldspielern wählen müsste, würde ich glaube ich Busquets als erstes wählen.
Diese technische und taktische Perfektion auf der Sechs, gepaart mit der unglaublichen Konstsnt, ist glaube ich relativ einmalig in der Geschichte des Weltfußballs. Busquets ist für mich neben Messi auch der Hauptgrund, dass Barça die ganzen letzten Jahre trotz der ganzen zweifelhaften Transferentscheidungen ein Anwärter auf den CL war und ist.
Der Goalimpact mag Busquets von den ganzen Spielern übrigens auch am meisten.
Xavi war ja unter Enrique schon kein Stammspieler mehr.
Cesc hatte dann wohl keine Lust, hinter Xavi der zweite Einwechselspieler zu sein.
Und bei der linken ZM-Rolle (also wo Iniesta Stammspieler und Xavi Edeljoker war) ging es ja in erster Linie um Spielkontrolle. Und ein Spiel kontrollieren konnte Xavi auch mit 120 noch besser als Cesc. Daher schon nachvollziehbar irgendwonder Verkauf.
Danach hat man es aber verpasst, einen Nachfolger für Iniesta (Thiago…) und eine Alternative zu Rakitić aufzubauen / zu verpflichten.
Zusammen mit der Entscheidung für Song und gegen Thiago Silva wohl Barças größter Fehler in den letzten Jahren.
Gh 4. Dezember 2017 um 21:36
joa, na ja, xavi war aber immerhin unter rijkard schon stammspieler (und cl-sieger, gut, damals in der 2. saisonhälfte verletzt), damals übrigens in einer wesentlich tieferen rolle. rijkards barca war fantastisch, hatten die letzten 2 jahre nur etwas stabilitätsprobleme bei ansonstem unendlich gutem kombinationsspiel. da kam dann pep (und busi) gerade recht. barca ist mit ronnie wiedererwacht, nicht mit pep und busi. (barca zB 2007 denkbar knapp gg manu im hf raus).
tobit 4. Dezember 2017 um 21:44
Klar ist Busquets ein anderer Typ und in den letzten Jahren bei Barca (und im Weltfussball) ziemlich einmalig – zusammen mit Messi wohl der konstanteste Spieler mindestens seiner Zeit, wenn nicht überhaupt.
Das liegt aber auch an der Altersstruktur der Katalanen. Xavi war am Höhepunkt seiner Karriere (Iniesta kurz davor) als Busquets gerade seinen Durchbruch hatte. Jetzt ist Busquets auf dem Höhepunkt aber das Mittelfeld um ihn herum auch (oder eher schon etwas drüber), weil man Xavi mit Rakitic und Iniesta bisher gar nicht ersetzt hat. Man muss also in wenigen Jahren die Zentrale komplett neu besetzen, statt sich auf einen neuen Busquets konzentrieren zu können (weil man sich nach Xavi lieber auf neue Stürmer statt Achtern konzentriert hat).
Zusammengefasst: Busquets ist einzigartig, weil er (mit Messi) eine Ära (und nur diese eine) von Beginn bis Ende geprägt und durchlebt hat (bzw. haben wird, sie ist ja noch nicht zu Ende). Xavi und Iniesta waren auch vor dieser Ära schon Weltklasse, prägten den Beginn der Ära und wurden zum Ende hin nicht passend ersetzt. Deshalb erscheint jetzt Busquets vielleicht ein bisschen wichtiger und größer als er wirklich ist/war.
Wenn ich ein Team bauen müsste, wäre Xavi auf jeden Fall der Erste (Barca-Mittelfeldspieler – nur Messi und de Bruyne würde ich global gesehen vorziehen), den ich wählen würde. Er ist für mich gerade technisch nochmal stärker als Busquets und in seinen Einsatzbereichen variabler. Einen guten Sechser findet man auch außerhalb von la Masia – sei es Kroos, Lahm, Weigl, Britton oder Matic. Einen derart perfekten Kontrolleur von Raum, Zeit und Ball wie Xavi habe ich im neuzeitlichen Fussball (Einschränkung, damit mir niemand mit di Stefano kommt) nie gesehen – mittlerweile kommen dem einige (Kroos, Gündogan, Verratti, Rabiot) nahe, aber erreicht hat das bisher keiner.
Klar war Xavi kein Stammspieler mehr (wäre er wohl unter kaum einem Trainer gewesen), die Fitness und Spritzigkeit gingen ihm langsam verloren. Dann aber aus drei kontrollierenden ZMs (Xavi, Iniesta, Thiago) binnen 20 Monaten nur noch einen zu machen, den darin Nächstbesten (das war Cesc, auch wenn die anderen drei da noch viel besser waren) auch noch abzugeben und dafür nur Rakitic und ein paar vertikal ausgerichtete Talente (Rafinha, Sergi Roberto, D. Suarez, …) in den Kader zu holen war ein absoluter Kardinalfehler (sicherlich auch finanziell inspiriert – Neymar und Suarez waren grenzwertig teuer).
Thiago Silva wäre damals sicherlich eine sehr gute Entscheidung gewesen (gerade im Rückblick gegenüber Song). Der würde jetzt aber zum Altersproblem (mit Messi, Suarez, Iniesta, Pique, Busquets und Alba ist der Kern des Teams mindestens im September bis Oktober ihrer Karriere angelangt) beitragen und man hätte wahrscheinlich Umtiti nicht bekommen (oder schlimmer: nicht gewollt).
random walk 4. Dezember 2017 um 22:49
Spannend, danke dir für deine Ausführungen.
P_N_M_123 5. Dezember 2017 um 13:52
Iniesta ist doch schon länger über seinen Höhepunkt hinaus. Rakitic ist leicht darüber hinaus.
„Xavi und Iniesta waren auch vor dieser Ära schon Weltklasse, prägten den Beginn der Ära und wurden zum Ende hin nicht passend ersetzt. Deshalb erscheint jetzt Busquets vielleicht ein bisschen wichtiger und größer als er wirklich ist/war.“
Genau das spricht doch für Busquets und für seine Wichtigkeit, nicht dagegen. Die anderen prägenden Akteure gingen (Xavi, Alves und natürlich Pep) oder sind über ihren Zenit (Iniesta) und trotzdem geht die Barça-Ära weiter.
Vor Pep und Busquets hatte Barça übrigens trotz Xavi, Iniesta, Ronaldinho und sage und schreibe 27 (!) Punkte Rückstand auf Real und war Tabellendritter (noch hinter Villareal…). Trainer von Real war damals Bernd Schuster, im Kader standen Spieler wie Drenthe, Heinze, Metzelder.
De Bruyne vor Busquets und Xavi? Mutig.
Natürlich war Xavi einzigartig in dem, was er getan hat. Er wäre vermutlich nach Messi und Busi ein Kandidat für die dritte Wahl.
Kroos z.B. kann aber eben nicht so den alleinigen Sechser spielen wie Busquets, Britton und Matić haben natürlich nicht das Niveau, und sogar Lahm hatte nicht diese krasse Spielkontrolle von dieser Position aus.
Und grade auf der Acht gibt es zwar vielleicht keinen, der strategisch und taktisch so allwissend wie Xavi ist, aber dafür viele Spieler, die ein ähnliches Profil aufweisen (taktisch und strategisch vielleicht nicht ganz so stark, aber auch top), technisch auf einem Level sind und dafür teilweise nochmal ´ne ganz andere Physis mitbringen.
Kurz gesagt: Es gibt mehr Spieler, die mit Busquets ein Mittelfeld auf hohem Niveau kontrollieren können, als mit Xavi.
Zustimmung bei der Sache zu den Transfers.
Thiago Silva ist jetzt aber auch 33, da hätte man Umtiti ohne bedenken trotzdem holen können. Real hat auch Varane geholt, als Ramos und Pepe noch gespielt haben. Ob die Barça-Führung das auch gemacht hätte, ist natürlich eine gute Frage…
Der Fehler war dann vor allem, dass man die ganzen guten 8er, die auf dem Markt waren, einfach nicht geholt hat. Kroos, Pogba, Gündogan und allen voran damals Modrić.
Und seine eigenen (Thiago, mit abstrichen Cesc) hat man dummerweise, wie du richtig aufführst, aus irgendeinem Grund abgegeben.
Jetzt sehe ich einen Spieler auf dem Markt, der das erforderliche Niveau hätte, und den Barça bekommen könnte (Veratti, Thiago, etc. wird man nicht kriegen).
Neymar und Suárez waren in meinen Augen trotzdem gute Transfers. Genauso wie auch Ter Stegen, Bravo, Umtiti und Dembélé. Waren aber halt auch viel Griffe ins Klo dabei,
tobit 5. Dezember 2017 um 15:00
Busquets Wichtigkeit ist innehalb einer abgeschlossenen Phase sehr groß – Xavi und Iniesta waren vor dieser Phase schon entscheidend für Barca und haben Busquets Phase überhaupt erst erschaffen. Ohne die beiden wäre Busquets nie der geworden, der er jetzt ist, weil Barca anders gespielt hätte und vielleicht (wahrscheinlich) einen physischeren oder defensiveren Sechser wie Toure oder Mascherano bevorzugt hätte, der die Fehler seiner (dann nicht mehr so perfekten Vorderleute) anders absichert.
In der grundsätzlichen Stärke würde ich auch Iniesta und Xavi vor Busquets sehen, weil sie in mehr Bereichen des Spiels und des Feldes absolute Weltklasse sind/waren, während Busquets Rolle viel definierter und statischer ist.
Barca hätte aber dann Umtiti nicht gewollt – man hätte ja mit Mascherano auch einen sehr guten dritten IV gehabt und mit Vermaelen oder Mathieu auch einen guten BackUp mit linkem Fuss. Real geht nochmal ganz anders mit seinen alternden Stars um. Da wird sehr konsequent aussortiert und nachdrücklich zum Vereinswechsel bewegt, wenn man denkt, sich verbessern zu können. Bei Barca ist das fast schon so viel Wohlfühloase wie aktuell bei den Bayern. Auch die haben aber früher sehr konsequent alte Spieler zu verhältnismäßig frühen Zeitpunkten ersetzt.
Meine Aussage beruhte auf einer „Fantasy-Draft“-artigen Teamzusammenstellung. Da würde mein erster Pick auf jeden Fall Messi oder de Bruyne heißen, da sie Durchschlagskraft aus dem Nichts erzeugen UND das Zentrum dominieren können. Sollten beide schon vergeben sein, würde Xavi an die erste Stelle rücken, dann Busquets, dann Kroos, dann Dembélé, dann Kimmich.
Je nach Mitspieleranzahl würden wohl Messi, Mbappe, Cristiano, Xavi, Kroos, Busquets, Iniesta, Neuer, Boateng, Kimmich und de Bruyne (fast) alle in der ersten Runde gepickt werden, ich müsste also Prioritäten setzen, die dann erstmal auf außerirdischer Durchschlagskraft und erst an zweiter Stelle auf Kontrolle von Zeit und Raum lägen. Klar gibt es wohl keinen so kompletten und herausragenden Sechser wie Busquets – ich würde halt andere Poistionen etwas bevorzugen.
Wenn ich meine Traumziehung bekäme sähe die aktuell wohl so aus (total unrealistisch, wenn man eine gewisse Zahl von Mitspielern annimmt):
1 Messi // 2 de Bruyne // 3 Xavi // 4 Busquets // 5 Kimmich // 6 Varane // 7 Neuer // 8 Mbappe // 9 Hummels // 10 Bale // 11 Marcelo
Dabei würde ich so vorgehen, dass ich mir die einzigartigsten und/oder individuell entscheidensten Spieler (Messi, de Bruyne, Xavi) zuerst sichere und die „peripheren“ Positionen zuletzt besetzen würde. In der Verteidigung, auf den Flügeln und im Sturm gibt es relativ viele, sehr gute Möglichkeiten. Messi, de Bruyne und Xavi sind aber (unterschiedlich weit) jenseits von sehr gut.
tobit 5. Dezember 2017 um 15:03
Die Formation sähe dann so aus:
http://lineupbuilder.com/?sk=fy0gy7
Die beiden IV, Bale und Marcelo sind im Konstrukt weitesgehend austauschbar, da würden mir für jede der Positionen 4-5 Alternativen einfallen. Busquets, Kimmich und Mbappe werden schon schwieriger zu ersetzen – da gäbe es einen deutlich größeren Qualitätsverlust und deutlich weniger Alternativen.
P_N_M_123 5. Dezember 2017 um 21:39
Wieso sind die Jahre von Busquets, mit zig verschiedenen Trainern und Ansätzen eine eigene, abgeschlossene Phase, die dann irgendwie der Grund dafür sein soll, dass er weniger wichtig ist? Wieso sind die Jahre 08 – 17 eine abgeschlossene Phase, 03-14 oder 17 aber nicht? Die Argumentation ergibt keinen Sinn.
„Xavi und Iniesta waren vor dieser Phase schon entscheidend für Barca und haben Busquets Phase überhaupt erst erschaffen. Ohne die beiden wäre Busquets nie der geworden, der er jetzt ist, weil Barca anders gespielt hätte und vielleicht (wahrscheinlich) einen physischeren oder defensiveren Sechser wie Toure oder Mascherano bevorzugt hätte, der die Fehler seiner (dann nicht mehr so perfekten Vorderleute) anders absichert.“
Xavi und Inzest waren auch vorher schon da. Ohne Pep wäre Busquets wahrscheinlich nicht der Spieler, der er ist, weil nicht unbedingt anzunehmen ist, dass ein anderer Trainer ihn (so früh) hochgezogen hätte und (so) auf ihn gebaut hätte. Aber Pep hätte auch ohne Xavi und Iniesta Pep-Fußball spielen lassen, und für den wäre Busquets auch ohne die beiden passend gewesen.
Die beste Saison von Busquets war wahrscheinlich 14/15 – wo er extrem viel defensiv leisten musste, weil er MSN absichern musste, sehr vertikal gespielt wurde, und das Positionsspiel nicht so sauber war. Sprich – grade ohne Xavi und Iniesta braucht man einen Busquets, weil er eben defensiv wie kein anderer die entscheidenden Räume im Alleingang kontrollieren kann. Grade dann, bräuchte man eben nicht eine physischeren, aber taktisch schwächeren Sechser wie Yaya oder Mascherano.
Es kann gut sein, dass Barça Umtiti dann nicht geholt hätte, ja. Wäre trotzdem sinnvoll gewesen, aber das Board…
Ach so. Sehr interessanter Ansatz.
Messi wäre auch meine erste Wahl, De Bruyne auch weit oben, aber nicht soweit. Hätte auf jeden Fall Neymar unter den ersten Spielern, vor allem, wenn ich Messi nicht bekommen könnte.
Er vereint neben Messi am ehesten Durchschlagskraft über Dribblings, Pässe und auch Schüsse, und ist auch taktisch sehr stark (wenn auch nicht ganz so überragend wie Messi).
Also ein Messi / Neymar etc. und ein Busquets / Lahm / … würde ich als erstes versuchen zu bekommen.
Gute Achter gibt es mehrere auf dem Niveau (Kroos, Modric, Iniesta, Pogba, Thiago, Isco, Silva, De Bruyne, Götze, Gündogan, Veratti), da müsste man sich nicht so ran halten.
Die Elf würde ich sogar fast genauso nehmen, glaube ich. Nur was willst du mit Bale? Da gäbe es locker 5-10 bessere Kandidaten.
Kimmich als diagonaler IV wäre schon schwieriger zu ersetzen. Carvajal oder S. Roberto würde ich das beispielsweise aber auch zutrauen.
Anstelle von Xavi könnte man auch einen Modric oder Kroos hinstellen. Das wäre zwar vielleicht nicht ganz so top, aber das Spiel würde so wesentlich drunter leiden, wie wenn man Messi z.B. raus nehmen würde.
Die Rolle von DeBruyne könnte mit Sicherheit auch ein junger Iniesta oder ein Pogba hinbekommen.
Zu Mbappe wäre meine erste Alternative wohl Benzema, dann Suárez.
Gh 6. Dezember 2017 um 20:06
@P_N_M_123: „Vor Pep und Busquets hatte Barça übrigens trotz Xavi, Iniesta, Ronaldinho und sage und schreibe 27 (!) Punkte Rückstand auf Real und war Tabellendritter (noch hinter Villareal…)“
es waren „nur“ saftige 18 Punkte Rückstand, kann mich an die Saison noch sehr lebhaft erinnern, Barca mit vielen für mich damals unerklärlichen Einbrüchen in der 2. HZ, nun mit SV-Wissen und der Pep-Nachfolge waren wohl einfach die Zwischenlinienabstände zu weit, in der 2 HZ wurde das damals noch weiträumigere (und damit spektakuläre) Kombinationspiel unpräziser, Ballversluste und Gegentreffer danach waren die Folge; fehlende Fitness feiernder Stars tat sein übriges; Rijkards Zeit: 1. Saison Start vergeigt, dann super 2. Saisonhälfte mit Quali für die CL, danach 2 Meisterschaften, dann eine Meisterschaft völlig unnötig vergeigt (Punktgleich mit Madrid), dann die instabile Saison 2007/2008. Pep hat eine großartige und bereits erfolgreiche Mannschaft übernommen, die meisten Talente waren bereits an die erste Mannschaft herangeführt; was Pep dann gemacht hat war genial aber keine de novo Synthese.
Cali 3. Dezember 2017 um 18:54
Bin ich der einzige, der Peps Barca mit Cesc für das beste Barca aller Zeiten hält?
tobit 3. Dezember 2017 um 19:07
Cesc hat Barca eine neue Dimension gegeben. Er war zu der Zeit der vielleicht vielseitigste Mittelfeldspieler überhaupt. Er konnte alle Rollen vom aufbauenden Sechser bis zum Strafraumgespenst übernehmen – und tat das auch in vielen Spielen. Passspiel, Übersicht, Ballsicherheit, Abschluss, Raumgefühl und strategische Balance (also wann es sinnvoll ist eher vertikal antreibend und wann eher vorsichtiger zu agieren) waren nahezu perfekt kombiniert. Gegenüber Xavi und Iniesta (die ihre Oase Barca nie verlassen hatten) merkte man ihm seine Zeit in England an, da er viel mehr Generalist als Spezialist war.
Leider konnte er sein volles Potential danach nicht mehr abrufen.
Gh 3. Dezember 2017 um 20:12
mmm, mit cesc war das halt vielversprechend, so von den ideen her, aber ne, davor war barca für mich schon deutlich besser, da war halt auch noch so die ratlosigkeit der gegner gegen guardiola ein größerer faktor. für meinen geschmack war barca sowieso unter rijkard das non plus ultra, aber ich steh halt auf klassischen highlight-fussball (plus: oleguer stammspieler… #olegueradventskalendertürchennow!).
tobit 3. Dezember 2017 um 20:31
Ob es das beste Barca aller Zeiten war, weiß ich nicht. Vor Pep habe ich mich nicht besonders mit Barca beschäftigt. Es war mit ihm auf jeden Fall nicht schlechter als in den anderen Pep-Jahren – aber auf jeden Fall anders. Die direkte Torgefahr, die Cesc aus dem Mittelfeld einbringen konnte, hat mir damals sehr gefallen. Von den Rotationsmöglichkeiten, die sich dadurch ergaben, ganz zu schweigen – da gab es hinter Xavi und Iniesta sonst fast nur Talente aber kaum gestandene Spieler internationaler Klasse.
Leider konnte danach niemand Cesc und Messi (und die drei anderen zentralen Spielmacher) gemeinsam so gut einbinden, wie es Pep konnte.
P_N_M_123ndw 4. Dezember 2017 um 14:54
Man muss fairerweise sagen, in der ersten Saison ohne Cesc gab es direkt das Trippel.
Man hatte halt ohne Pep und Tito nicht mehr diese krasse Spielkontrolle, und das Tat Cesc dann auch nicht so gut. Dazu ist Cesc selber dann auch nicht so der krasse Stratege, wie Xavi es war. Und dann hat sich langsam ein etwas direkterer Stil entwickelt, der auch mit Neymar und später Suárez zusammen hing, und da war dann ein balancierender Spieler wie Rakitić besser geeignet als Cesc, sodass diese auf den ersten Blick vielleicht komisch wirkenden Transfer gemacht hat.
Injensta 3. Dezember 2017 um 16:34
Ich liebe Xavi und ich liebe euch, aber gibt es nicht einen aktuellen Barca-Spieler, der es verdient hätte hinter einem Türchen eures Adventskalenders aufzutauchen? Ich hatte auf S. Roberto als polyvalenten Allroundspieler oder Umtiti als IV oder Ter Stegen als Torwart-Libero der Zukunft gehofft. Sonst gibt der Kader bei Barca derzeit leider nicht so viel her, was junge, aufstrebenede Spieler angeht, leider. Wer würde denn eurer Meinung aktuell oder zukünftig die Anlagen haben, eine ähnliche Rolle wie Xavi zu bekleiden? Barca hat es bis dato ja nicht geschafft, die Xavi-Position adequat zu besetzen. Rakitic ist ein anderer Spielertyp, Iniesta hat auch eine andere Rolle im Barca-Spiel, Paulinoh tut dem Kader derzeit gut, ist aber auch kein Xavi, Denis Suarez oder Alena bringen Talent mit. Gibt es in anderen Vereinen Spieler? PS: Mir ist natürlich auch klar, dass man einen solchen Spieler nicht 1zu1 ersetzen kann, aber es gibt sicherlich Spieler mit ähnlichen Anlagen.
CHR4 3. Dezember 2017 um 18:04
Thiago? Kroos? – beide haben ihre Ex-Vereine viel zu günstig abgegeben … die Kehrseite ihrer heimlichen Magie …
CE 3. Dezember 2017 um 18:48
Ich finde Roberto nicht so krass, dass er hier im Kalender auftauchen müsste. Umtiti fällt gegen starke Konkurrenz etwas durchs Raster. In Sachen Torwart-Libero wird es ein Türchen geben. Mehr verrate ich aber nicht. Barcelona hatte Thiago bereits in den eigenen Reihen. Ihn hätte man trotz einer etwas andersartigen Spielanlage dafür aufbauen können. Die meisten potenziellen Kandidaten sind im Moment bereits bei großen Top-Clubs unter Vertrag.
CHR4 3. Dezember 2017 um 20:29
na da bin mal gespannt, wer hinter dem Türchen steckt, der den NEUEn Spielertyp vertritt, der mit der „HAND“ (lat. manus) ins Spielgeschehen eingreifen darf – aktuell gibt es da doch eigentlich nur einen, dem man die Ehre gebührt den Prototyp dafür darzustellen (auch weil er eben schon vor ter Stegen das abgeliefert hat)
ABER: wenn ich ehrlich bin – und das fände ich hier viel genialer – da gab es vor nem Vierteljahrhundert schon einen, den man „El Loco“ („Der Verrückte“) nannte und der seiner Zeit wohl um diese 25 Jahre voraus war: Rene Higuita! 🙂
das war damals halt alles chaotischer und ging dann auch mal wie durch das berühmte Tor von Roger Milla bei der WM 1990 nach hinten los
also Idee und Design des Typs Torwart-Libero: Rene Higutia
und Manuel Neuer hat das dann im taktischen Gesamtkonzept eingebunden und etwas rationaler perfektioniert (da könnte man sagen: typisch deutsch!)
dafür war Higuita wesentlich torgefährlicher … nicht nur bei Elfmetern (wie z.B. Butt), sondern auch bei Freistößen, aber das wäre bei dem taktischen Niveau heutzutage zu gefährlich
von daher kann es als zukunftsweisender Torwart-Libero doch nur Mauel Neuer sein …
tobit 3. Dezember 2017 um 20:35
Problem: Neuer war schonmal als in-depth-Analyse im Adventskalender. Higuita gab es aber meine ich auch schon – wenn es den noch nicht gab, wird es er oder ter Stegen. Als Insider-Tipp würde mir noch Bürki einfallen, der zeitweise schon sehr hoch mitgespielt hat.
CHR4 4. Dezember 2017 um 02:40
Danke für den Hinweis.
Higuita habe ich gefunden:
https://spielverlagerung.de/2015/12/07/tuerchen-7-rene-higuita/
Neuer als Spieleranalyse nicht, obwohl ich mich da durchaus so ein dejavu habe – war das evt. in ner Spielanalyse (evt. bei der WM 2014 ?)
CE 4. Dezember 2017 um 07:28
https://spielverlagerung.de/2014/12/24/in-depth-spieleranalyse-manuel-neuer/
P_N_M_123 4. Dezember 2017 um 14:48
Mein Tipp wäre Ederson, da Barça mit Ter Stegen doch schon abgefrühstückt ist. Oder können auch mehrere Spieler eines Teams dran kommen?
CE 4. Dezember 2017 um 17:40
Es können auch mehrere Spieler eines Teams im Adventskalender sein.
CHR4 5. Dezember 2017 um 00:39
Danke, CE! 🙂
genau bei diesem Türchen, ist bei mir kein Link (oder funktioniert nicht?) auf eurer Seite:
https://spielverlagerung.de/2014/12/01/der-spielverlagerung-de-adventskalender-2014/
(und auch kein Vereinslogo wie bei den anderen Türchen, alle andere Türchen sind verlinkt)
könnt ihr das mal checken? ist das bei anderen auch so?
Päpp 4. Dezember 2017 um 15:40
Ich denke, ter Stegen ist zwar fußballerisch und in der Spieleröffnung allgemein sehr weit und sehr stark ausgeprägt, ist jedoch sehr „glatt“.
Er spielt in dem Sinne keinen Libero wie Higuita, oder Neuer bis vor einigen wenigen Jahren, da er nicht so „aggressiv“ am Spiel teilnimmt, wie es die beiden taten (und Neuer hoffentlich bald wieder tut).
Er verlagert die Situationen emsig und technisch sicher, hat vertikale Pässe mit teilweise größerer Reichweite in seinem Spiel und last sich nicht zu schnell zum langen Ball zwingen. Bei ter Stegen ist es aber weiterhin überwiegend in unmittelbarer Strafraumnähe mit leichten ausreißern in höhere Räume (in etwa mit Bürki zu vergleichen, rein vom Stil).
Ich würde auf Andre Onana tippen, der regelmäßig vor dem Strafraum rumturnt und in bester Neuer-Manier gegnerische Stürmer bzw freie Bälle auf mittiger Höhe der eigenen Hälfte abgrätscht. Häufig halt er die Kugel im Spiel und entwischt den Angreifern mit einem kurzen Antritt. Seine Zuspiele an sich sind nicht von so hoher technischer Qualität, wie bei einem ter Stegen, allerdings müssen sie das auch nicht sein, da er regelmäßig einen Stürmer des Gegners im 1 gegen 1 aus dem Spiel nimmt und somit die Überzahl zwangsläufig irgendwo Raum schafft.
Fehlerfrei ist er wie gesagt nicht, aber wirklich sehr spektakulär. Hält einige unhaltbare, gewinnt häufig 1 gegen 1 Situationen (mit Hand und Fuß), ist ordentlich in der Strafraumbeherrschung und spielt bis weit vor dem Strafraum mit. Zu häufig macht er dabei noch Fehler, die durch diesen offensiven Stil zu Gegentoren führen können, dadurch kann man ihn aber eben als „Hot Prospect“ bezeichnen. Ein unfertiges Talent mit dem Potenzial für was ganz großes, der aber nach ner Seuchenphase ähnlich wie Bravo auch schnell weg vom Fenster sein kann.
tobit 4. Dezember 2017 um 20:05
Das klingt sehr nach einem Adventskalender-Pick, was du da von Onana schreibst.
Diese Torwart-Liberi werden einfach viel zu oft in ohnehin überlegenen Teams vergeudet, wo sie gar nicht gebraucht werden und/oder die seltenen Fehler das Risiko nicht mehr wert sind. Wie cool wäre ein Neuer z.B. bei Freiburg (Schwolow in allen Ehren, der wird allgemein unterschätzt) oder Pacos Rayo (wo individuelle Fehler des Keepers beim Mitspielen an der Tagesordnung waren) gewesen?
Injensta 3. Dezember 2017 um 21:39
Ja, Thiago und Kroos, teilweise auch Veratti, aber die sind eigentlich alle schon zu alt bzw. etabliert, um als Spieler der Zukunft zu zählen, daher meine Frage, nach möglichen Spielern.
Bei Sergi Roberto hoffe ich immer noch, dass ihm der endgültigen Durchbruch gelingt. Er hatte zunächst keine Chance auf einen Stammplatz im etablierten Barca-MF, dann durfte er sich als RV beweisen – was er solide tat – und diese Saison scheint auch noch kein Vorbeikommen an einem alten, aber immer noch guten Iniesta und einem mittlerweile behäbigen Raketic und den vielen anderen MF-Spielern, die sich auch um Spielzeit bewerben.
Freue mich schon auf die nächsten Türchen!
tobit 4. Dezember 2017 um 13:38
Sergi ist gut – aber dem fehlt als ZM so ein bisschen das gewisse Etwas.
Iniesta hat die ultimative Ball- und Raumkontrolle.
Rakitic hat(te) eine krasse Weiträumigkeit Richtung Strafraum in Kombination mit sehr vielen balancierenden Bewegungen ohne krasse technische Schwächen und mit einer (bei Barca selten genutzten) Standard-Stärke.
Busquets ist technisch sauberer und taktisch disziplinierter und ruhiger.
Paulinho ist stellenweise noch direkter und physisch deutlich stärker.
Vielleicht müsste Sergi Barca mal verlassen, um sich als Mittelfeldspieler richtig zu etablieren – ansonsten ist er als RV und Universal-BackUp halt immernoch ein Top-Spieler (und wird bei Barca wohl auch nicht am Hungertuch nagen).
Als neuen Xavi würde ich am ehesten Kroos oder Verratti bezeichnen. Beide unterscheiden sich (Zeitgeist- und Teamtaktik-bedingt) aber doch wieder klar vom klassischen, „horizontalen“ Achter, den Xavi meist gespielt hat. Diese totale Kontrolle und Dominanz des Zentrums strahlt kein Thiago, Paredes oder Iniesta aus – die sind dafür in anderen Bereichen stärker (und technisch auffälliger).
P_N_M_123 4. Dezember 2017 um 14:47
Gündogan finde ich am ähnlichsten. Der hätte mit weniger Verletzungspech auch durchaus der ‚echte‘ Xavi-Nachfolger werden können.
tobit 4. Dezember 2017 um 15:55
Gündogan finde ich auch nicht ähnlicher als Kroos. Der hat nicht diese absurde Raum- und Zeitkontrolle durch Passspiel und ist auch in der Pressingresistenz finde ich etwas anders gelagert. Von der Positionierung her passt er aber besser als Kroos, weil er sich eben wie Xavi sehr klar in diesen Räumen (statt drumherum) bewegt.
Gh 3. Dezember 2017 um 14:34
schönes schlaglicht auf den meister. xavi hat durch seine ständige geschäftigkeit seine highlights verborgen, die er jedes spiel herausgehauen hat. ein echter magier halt, der mit zahlreichen redundant erscheinenden aktionen die zielführenden manipulationen verbirgt und dann liegt da plötzlich das weiße kaninchen aus xavis zylinder im gegnerischen tor.
spinoza 4. Dezember 2017 um 13:58
Wunderbarer kommentar, gh! ein verbrechen, dass weder iniesta, xavi noch busquets je weltfussballer geworden sind. nichts gegen messi, aber die wichtigsten spieler in peps barca waren diese drei. bester fussball bis heute
SATO 4. Dezember 2017 um 16:26
Stimme zu. So ein Trio wird es vermutlich nie wieder geben. Auch Dank Barcelonas erbärmlicher Transferpolitik seit ca. mittlerweile einem Jahrzehnt.
Sie könnten/müssten jetzt dort Busquets – Cesc – Thiago haben. Reg mich bei jedem Spiel immer noch drüber auf, wenn ich die Notlösungen rumgurken sehe…