Das Maß ist halbleer
Bayern hatte Kontrolle, aber tat sich auch gegen die Kölner Verteidigung schwer, zu Chancen zu kommen. Defensivsolidität und eine gute Umstellung reichten den Geißböcken zum Punkt.
Mittlerweile dürfte die typische Achter-Aufbau-Struktur der Bayern unter Carlo Ancelotti gut bekannt sein. Auch gegen die Kölner bekam man diese Muster – unverändert nach sieben personellen Wechseln – wieder zu sehen. Kimmich und Renato Sanches holten sich aus der Ballbesitzkontrolle das Leder in den seitlichen Halbräumen ab und wollten von dort eröffnen. Wie begegneten die Kölner diesem typischen Vorgehen der Hausherren?
Zu Beginn des Spiels wählten die Geißböcke – vielleicht etwas überraschend – eine 5-3-2-Formation mit Höger und Hector als Achtern im Mittelfeld. Der jeweils ballnahe Akteur der beiden rückte gegen den aufbauenden Bayern-Spieler heraus, die beiden Kollegen schoben nach. Dadurch sollten die Münchener nach außen geleitet werden, wo hinter dem Mittelfeld noch eine stabile Fünferkette wartete. Ließen die Bayern das Leder gegen das Kölner Verschieben wieder zurückzirkulieren und suchten den Achter auf der anderen Seite, reagierten die Gäste wieder entsprechend.
Bayerische Kontrolle, Kölner Stabilität
Insgesamt gelang es den Kölnern in der Anfangsphase der Begegnung, die angestrebte Stabilität zu generieren. Die bayerischen Aufbauachter vermochten sich nicht entscheidend durchzusetzen und das Leder nach vorne zu tragen. Mit Lehmann gab es einen zusätzlichen Zentrumsakteur, der den Zwischenlinienraum absichern konnte. Allerdings war die einrückende Spielweise der nominellen Münchener Flügelstürmer – wie es gegen Atlético zwischen Müller und Ribéry zumindest noch in stark gestaffelter Form gewesen war – diesmal weniger zu sehen. Vielmehr suchten Robben und Coman in vielen Phasen auch die breiten Räume, um sich dort die Bälle abzuholen und von außen anzudribbeln.
Vor diesem Hintergrund war die Kölner Entscheidung für eine Fünferkette zunächst einmal nicht so schlecht, bietet diese Anordnung doch eine sehr gute Breitenstaffelung. Ein kleines Manko beim insgesamt weitgehend stabilen Auftritt dieses 5-3-2 war jedoch, dass die Bayern aus ihrer Dominanz den Ball sehr gut zum Flügel und damit zu den Außenspielern tragen konnten. Zwar gelang es den Kölnern, die Zirkulation der Hausherren auf die Flügelzonen zu leiten, jedoch konnten sie das kaum mal nutzen, um effektiv in Überzahl Druck zu machen und die Bayern einzuschnüren. Deren Achter ließen sich nicht außen festdrücken, vielmehr konnten die Räume seitlich neben der ersten und zweiten Kölner Linie bei Bedarf immer als Ausweichzone dienen.
Man konnte natürlich aus Kölner Sicht aber auch erst einmal mit der Situation zufrieden sein: Einerseits kamen die Münchener eben sehr schnell in die vorderen Zonen, konnten Druck aufbauen, den Gast weit zurückdrängen – und bei solch konstanter Strafraumnähe ist man irgendwann auch mal anfällig für unglücklich entstehende Offensivszenen. Andererseits: Solange die Kölner in dieser Situation ihre Stabilität hatten, war es zunächst einmal nicht so schlimm, die gegnerische Zirkulation kaum stören oder Entlastung schaffen zu können. Allzu viel entwickelten die Münchener aus ihren über die Flügel gestarteten Angriffe nicht: Das Hauptproblem bestand darin, dass die Achter das Leder dorthin transportierten, dann aber beim Dribbling des Flügelspielers fast immer hinter dem Ball waren.
Offensive Flügelunterzahl trotz einzelner Umformungen
Das galt nicht nur für den ballnahen, sondern häufig auch ballfernen Akteur, der tiefer im dortigen Halbraum blieb und die Struktur um die Kölner Defensive herum hielt. Auf rechts versuchte Robben also den Block aufzureißen und hatte dabei häufig nur Rafinha als konstante Unterstützung – gegen eine 5-3-Staffelung des FC. Situativ war mal Kimmich noch dabei oder Lewandowski bot sich kurz an, auf dieser Seite schob auch zwischenzeitlich Coman mal herüber. Aber insgesamt befanden sich die Münchener viel zu oft in Unterzahl, wenn sie außen die gegnerische Defensive aufzuschneiden versuchten.
Letztlich entstand damit also ein ähnliches Problem wie gegen Atlético in jenen Szenen, wenn man deren mal weiter aufgerückte Mittelfeldlinie über die etwas höheren Außenverteidiger überspielt, dann aber für Querpässe in die Mitte kaum Optionen hatte, während die Rojiblancos mit massiver Wucht in die Rückzugsbewegung gingen. Wirklich in Unordnung gerieten die Kölner in Halbzeit eins selten: Das war eigentlich nur in Szenen der Fall, in denen bei Bayern der jeweilige Achter weiter auf-, der Außenverteidiger in den Halbraum einrückte und der Außenstürmer in breiter Position zurückfiel.
Dadurch konnten die Münchener einige Male den dortigen Kölner Flügelläufer weiter herauslocken und größere Lücken zu den Halbverteidigern provozieren. Links gab es eher mal kleinere Unsauberkeiten beim Übergeben von situativen Mannorientierungen zwischen Risse und Sörensen, vielmehr war jene Problematik vor allem gegen die rechte Offensivseite der Bayern zu sehen. Diese hatten mit dem eingerückten Rafinha weiterhin die Halbraumpräsenz und konnten im besten Fall sowohl das Aufrücken herstellen als auch Köln beschäftigen oder gar deren Organisation aufreiben.
Wurde Rausch herausgezogen, musste entweder Heintz sehr viel Raum übernehmen oder Hector den dorthin ziehenden Vorwärtslauf von Kimmich verfolgen, was dann die Mittelfeldreihe wiederum schwächte. So konnten die Bayern also schon kleinere Lücken erschließen, die vielversprechend hätten genutzt werden können. Doch in letzter Instanz überstand Köln viele brenzlige Szenen noch. Auch bei den Überladungsversuchen Comans und dessen Tiefensprints halbrechts machte die Fünferkette der Gäste sehr gute Arbeit gegen die Schnittstellen.
Köln vor der Pause offensiv kaum gefährlich
Eine offensiv gedachte Motivation hinter dem Kölner 5-3-2 bestand möglicherweise darin, hinter dem bayerischen Dreiersturm in die Räume neben dem Mittelfeld zu kommen und dort nach Verlagerungen Platz für Flanken der Flügelläufer zu erhalten. Allerdings scheiterten die Kölner zunächst daran, solche Szenen überhaupt vorzubereiten. Ihren Versuchen, mit langen Bällen aus dem Aufbau nach vorne zu agieren und die Abpraller zu erobern, fehlte die Konsequenz. Zwar schob das Sturmduo sehr gut auf eine Seite und Modeste wurde dabei als Zielspieler genutzt. Die hinteren Akteure jedoch rückten nur vorsichtig nach vorne: Allein Hector als zunächst höherer Achter schaltete sich wirklich regelmäßig aktiv in die Spitze ein.
Problematisch war bei den Kölnern in dieser Phase zudem, dass die Achter eher breit und damit zu weit auseinander agierten. Innerhalb des Mittelfelds hatten sie in ihren kurzen Ballbesitzphasen wenig Bindung, um in den entscheidenden Momenten im zweiten Drittel auf Kontrolle umschalten oder druckvoll genug zirkulieren zu können. Zumindest überzeugten sie in dieser Zone einige Male mit individuell guten Entscheidungen gegen das teils zockende Pressing der Bayern, indem sie unnötige Hektik vermieden und sich in entsprechende Freiräume hineindrehten. Die Münchener praktizierten erneut ein leicht asymmetrisches 4-3-3, aus dem die Flügelstürmer abwechselnd zu Lewandowski nach vorne schieben konnten.
Dahinter wurden Lücken situativ durch den jeweiligen Achter geschlossen. Einige Male agierten Kimmich und Renato Sanches aber auch generell breiter, um bei Bedarf schneller auf Kölns Flügelläufer herausrücken zu können. Dass die erste Reihe nach gegnerischem Aufrücken nicht immer ganz konsequent zurückgeht, sollte erst nach der Pause Probleme bereiten. So strahlten die – anfangs wenig ambitionierten – Kölner zunächst praktisch keinerlei Gefahr aus, übrigens ebenso wenig nach Kontern. Sie wurden sehr weit nach hinten gedrängt, während Bayern zwar eine nicht immer kohärente Gegenpressingstruktur zeigte, aber dafür sehr viel Personal hinter dem Ball hielt.
Wechsel zum 4-4-2
Obwohl es mit dem 5-3-2 für Köln eigentlich ganz gut aussah, erfolgte etwa zur Mitte des ersten Durchgangs eine Umstellung. Vermutlich störte Peter Stöger die klare Dominanz der Bayern, die auch die eigenen Offensivszenen so sehr erschwerte. Nun agierten die Kölner vorwiegend in einem 4-4-2, indem Risse aus der Abwehrkette eine Linie weiter nach vorne ging. Das machte es leicht, bei Bedarf wieder zu einer Fünferkette zu wechseln oder innerhalb der Rückzugsbewegung in diese Formation für das spätere Abwehrpressing hineinzufallen. Gegenüber wurde die Verteilung geändert: Hector fügte sich die in die Verteidigungsreihe ein, Rausch spielte vor ihm auf dem Flügel.
Insgesamt agierten die Kölner nach der formativen Umstellung etwas druckvoller gegen den Ball, ohne das Gesamtbild aber wirklich gravierend ändern zu können. Wie auch bei Atlético am Mittwoch sahen die Grundmechanismen ein Herausrücken des jeweiligen ballnahen Sechsers gegen das Herauskippen der Münchener Achter vor. Prinzipiell schoben Lehmann und Höger auch recht aggressiv nach vorne. Dahinter war die Absicherung nicht schlecht, aber wirklich geschlossen zeigte sich der Kölner Defensivblock in dieser Phase nicht an allen Stellen. Mit einer stärkeren Leistung hätten die Münchener das zwischenzeitlich vielleicht aufgedeckt.
Zumindest gelang den Hausherren zum Ende des ersten Durchgangs aber die Führung, als sie mal offener nach links verlagern konnten: Die Rückzugsbewegung von Risse in die letzte Linie war hier – nicht zum ersten Mal – unsauber und etwas unintensiv, konnte aus der Struktur mit Doppel-Sechs nicht so gut abgesichert werden. Das ermöglichte Coman einen Durchbruch und die Hereingabe auf den durchstartenden Kimmich. Abermals gehörten damit jene Momente, in denen einer der Achter aggressiv aus dem Rückraum mit den Strafraum nachrückte, zu den gefährlichsten Szenen der Bayern. Bei diesem Treffer knackte diese Präsenz die Organisation der Kölner Endverteidigung.
Unmittelbar danach intensivierten die Gäste für die letzten Minuten des ersten Durchgangs noch einmal ihre Bemühungen mit Ball. Den konsequenteren Aufbau hatte man zuvor nur sporadisch bis gar nicht gesehen. Nun ließen die Kölner aber in einer leicht asymmetrischen Ordnung zirkulieren. Aus solchen Situationen heraus spielten sie auch eigentlich sehr gute einleitende Eröffnungspässe hinter das bayerische Mittelfeld, wo Modeste und Osako Weiterleitungen versuchten. Vor der Pause blieb aber immer die fehlende Präsenz ein Hindernis. Gegen die Kölner Doppel-Sechs agierten die Bayern zunehmend mit mannorientiertem Zustellen durch Kimmich und Renato Sanches. So sollte es dann auch dem Wechsel sein, mit einigen Nachrückbewegungen ins 4-4-2 samt Deckungsschattennutzung durch Erstgenannten.
Souveräne Kontrolle zum Start des zweiten Durchgangs
Der erste Teil der zweiten Halbzeit war vonseiten der Bayern eigentlich sehr kontrolliert. Sie ließen den Ball ruhig laufen und hatten die Begegnung im Griff. Es zeigten sich in dieser Phase eher die Probleme des Kölner 4-4-2 und vor allem von dessen Interpretation. Zunächst fehlte es in dieser Phase an vertikaler Geschlossenheit zwischen Stürmern und Mittelfeld – trotz einzelner dynamischer, aber eben nicht dauerhafter Rückwärtspressingaktionen. Dazu trug auch bei, dass Xabi Alonso nun einige Male auswich und den recht mannorientierten Osako wegziehen konnte. Suboptimal schien die Kohärenz bei den Rheinländern auch auf den Flügeln:
Risse und Rausch orientierten sich lose an den Münchener Außenverteidigern, bewegten sich dabei aber nicht immer gut genug im Verbund, sondern etwas zu sehr abgetrennt. Kimmich und Renato Sanches fanden daher Raum, indem sie im Aufbau etwas mehr aufrückten als zuvor und sich innerhalb der Schnittstellen der Kölner Mittelfeldreihe anboten. Auf links ging der Portugiese zudem nun einige Male auf den Flügel hinaus und zeigte Rochaden mit Coman. So schafften es die Bayern vereinzelt, das Herausrücken Sörensens zu blocken und den französischen Dribbler im Raum zwischen den Linien bedienen zu können. Nur die Folgeaktionen waren weiterhin zu selten zwingend.
Im Zentrum wiederum wurde die Doppel-Sechs der Geißböcke zunehmend vom – zuletzt häufiger mal gesehenen – Zurückfallen Lewandowskis und nun auch dem sich zentral anbietenden Müller beschäftigt. Ohnehin gaben die bayerischen Achter, die sich nun mehr zurückhielten und weniger Aufbaupräsenz nahmen, Lehmann und Höger auch nicht mehr so viele klare Möglichkeiten zu einfachen Herausrückstrukturen. Wenn Köln sich mal in klaren mannorientierten Zuordnungen höher schob, konnte Bayern das aber meistens mit Verlagerungen oder Rückpässen gut auflösen.
Auf halblinks schaltete sich nun – wie auch im weiteren Verlauf des zweiten Durchgangs – häufiger Hummels aufrückend ein, marschierte an der ersten Kölner Linie vorbei und hatte viele Freiheiten in dem Bereich vor deren Mittelfeldreihe. Aus ihrer in dieser Phase ungefährdeten Dominanz ging es für die Bayern dann darum, zwischen die Linien einzudringen. Trotz verbesserter Präsenz in den Positionierungen gelang das gegen die weiter konsequent bleibenden Kölner nicht übermäßig oft, aber vereinzelte Ansätze waren schon dabei und durch die Einseitigkeit der Partie schien es auf einen weiteren Heimsieg des Rekordmeisters hinauszulaufen.
Unerwarteter Wendepunkt als Auftakt einer furiosen Schlussphase
Genau in der Phase, als wirklich erstmals die Spannung aus dem Match zu entweichen schien, kam es zum großen Wendepunkt, der den zweiten Spielabschnitt in der Mitte zweiteilte. Unmittelbar nach der offensiveren Umbesetzung beim FC – mit Zoller neu links offensiv und Özcan im Mittelfeldzentrum anstelle von Höger – fiel das überraschende 1:1 nach Risses Diagonalheber in den Sechzehner auf Modeste. Insbesondere in der Phase unmittelbar danach wurde es ein wildes, offenes Spiel, in dem die Kölner zunächst gefährlicher waren und fast einen schnellen Doppelschlag gelandet hätten.
Neben dem Rhythmus- und Momentumswechsel nach dem Ausgleich waren es Kleinigkeiten, die zwischenzeitlich einen so rapiden Effekt entwickelten und die Partie kurzzeitig kippen ließen. Die Bayern zeigten in ihren Ballbesitzszenen nun zu frühzeitige, hektische Passversuche zwischen die Linien der Kölner, was aber in schwächer abgesicherten Ballverlusten und Kontern resultierte. Vor allem aber erzeugten die langen Bälle der Gäste nun viel mehr Wirkung: Klarer Fokus lag dabei auf der linken Seite, wo Modeste weit zum Flügel auswich, während Zoller unterstützte oder an die letzte Linie schob.
Einige Male mussten die Münchener Innenverteidiger unangenehm herausrücken und ließen dann Lücken, was erst etwas später durch vermehrte Zusatzpräsenz Xabi Alonsos in der letzten Linie abgeschwächt wurde. Nun gelang es Modeste einfach häufiger, die Zuspiele festzumachen, während das umbesetzte 4-4-2 mehr Offensivpräsenz bedeutete. Bayerns 4-3-3 mit der etwas höher bleibenden und nicht unbedingt von hinten Druck machenden Sturmreihe fand nicht mehr so kohärenten Zugriff auf die Ausweichräume, Özcan agierte offensiver und konnte einige Bälle kurz sichern. Der Abseitstreffer Osakos entstand nach einem langen Ball nach links, mit dem Köln das Münchener Mittelfeld herauszog und dann den Querpass in die Mitte öffnen konnte, um durchzustecken. Das Ancelotti-Team nutzte erneut auch viele klare Mannorientierungen, etwa weiträumig herausrückend gegen Risse.
Als diese Kölner Drangphase abflaute, wurde auch das Spiel wieder etwas ruhiger, ohne aber wieder den Gang des ersten Teils zu gehen. Bei den Bayern sollte Vidal von der Achterposition für mehr Wucht in den Strafraum sorgen, für die gelegentlichen Umschalt- und Schnellangriffe war einige Male Xabi Alonso im zweiten Drittel wertvoll. In den allerletzten Minuten drängten die Münchener – vor allem mit einigen Rochaden Bernats und Alabas auf links, wo sich teilweise auch Müller und Lewandowski gut mit einschalteten – gegen wieder tiefer verteidigende Kölner auf den Sieg. Die Ausrichtung dieser Endphase war zwar druckvoll und deutete einige Varianten an, war aber – trotz am Ende 27-5 Abschlüssen – nicht mehr ausreichend für einen Treffer.
Fazit
Der derzeitigen Spielanlage, die Carlo Ancelotti den Bayern verordnet hat, fällt es in dieser aktuellen Interpretation schwer, von sich aus zuverlässig Durchschlagskraft zu erzeugen. So blieben die klaren herausgespielten Chancen eher rar, die Kölner auch bei Rückstand immer im Spiel. Sicherlich half es den Rheinländern, dass sie gerade in der Phase zum überraschenden Ausgleich kamen, als die Kontrolle der Bayern – und diese erzeugen sie aktuell immer wieder gut – besonders groß wurde. Danach fand Peter Stöger eine sinnvolle Umstellungsvariante insbesondere für die Nutzung der langen Bälle. So lieferte der lange Zeit sehr harmlose Gast dem Tabellenführer eine aufreibende und spektakuläre Schlussphase.
44 Kommentare Alle anzeigen
Bernhard 2. Oktober 2016 um 16:21
Hat zwar nix mit der Analyse zu tun, aber mich wundert es, dass RM lange nix mehr geschrieben hat. Hat er bei SV aufgehört?
mrb 2. Oktober 2016 um 18:18
RM arbeitet mittlerweile im Trainerteam der U19 von RB Salzburg.
Aber schön war es, dass er 5 Jahre lang so bienenfleißig auf Spielverlagerung geschrieben hat.
Bernhard 2. Oktober 2016 um 18:39
War zwar nur eine Frage der Zeit, bis er sich der praktischen Arbeit widmen würde, dennoch ein wenig überraschend. Danke für die Aufklärung.
Jimmy 3. Oktober 2016 um 13:58
Das ist aber sehr schön zu hören!
HUKL 2. Oktober 2016 um 13:22
Besonders die von beiden Seiten zu sehenden Wechselspiele nach vorn und damit für jeweils Spannung sorgenden Rhythmusspielchen zeigten doch eindeutig, dass die auf dieser Seite ständig immer wieder von Experten (und einer Dame…) erwähnten „Zahlensystemen“, „Ballbesitzanteilen“, „…Ketten“ usw. eigentlich ein großer Unfug ist. In der Realität sollte man ganz einfach vom mehr oder weniger erfolgten klugen oder amateurhaften Angriffs- bzw. Abwehrverhalten reden und schreiben, damit die Außenstehenden sehr genau wissen, wie jedes Spiel ungefähr verlief.
Es ist doch einfach logisch, dass sich mit unterschiedlichem Ballbesitz auf dem Rasen automatisch sämtliche vom jeweiligen Trainer ausgegebenen Parolen situationsbedingt über den Haufen zu werfen sind. Deshalb ist z.B. das Getöse von der „Handschrift des neuen Trainers Ancelotti“ , der schon jetzt nach ein paar Vergleichen ständig mit seinem zappeligen Vorgänger verglichen wird, zum jetzigen Zeitpunkt ein blanker Unsinn!
Szenen, wie die ungewöhnliche „Luftnummer“ unseres meistens glänzenden Nationaltorhüters Neuer bei dem Ausgleich haben Seltenheitswert, gehören aber eben auch zum Fußball! Welch ein Aufschrei wäre durch die Arena gezogen, wenn kurz vor dem Abpfiff auch noch der Kölner Zoller ein wenig mehr Übersicht gezeigt hätte…..
Somit konnten beide Kontrahenten und besonders die neutrale bundesweite Fußballwelt insgesamt mit dem etwas überraschenden Ergebnis zufrieden sein!
HW 3. Oktober 2016 um 13:47
Langsam (nach etwas mehr als einer Hand voll Spielen) kann man mMn schon von einer Handschrift sprechen. Wenn man diesen Begriff verwenden will.
Und es ist eben auch Teil der „Handschrift“ ob eine Mannschaft ihre angestrebte Strategie umsetzen kann und dabei effektiv ist.
Eine Bewertung der Persönlichkeit der Trainer sollte hier keine Rolle spielen. Das ist einfach unsachlich. Es ist am Ende egal ob ein Trainer durch seine ruhige Art oder durch seine nicht so ruhige Art auf das Team einwirkt. Wichtig ist, dass er einwirken kann wenn und wie er es für notwendig hält.
Rein inhaltlich sehe ich die Bayern in dieser Saison aber noch nicht am Optimum. Natürlich erwarte ich keine e Kopie des Fußballs der letzten Jahre. Trotzdem muss man feststellen, dass bisher die Durchschlagskraft gut aber nicht überragend ist und dass die Gegner eher mehr Chancen bekommen. Bekommen die Bayern das nicht in den Griff, dann sieht es im Frühjahr nicht so gut aus.
Nick704 3. Oktober 2016 um 21:17
Sehe ich genau so. Vielleicht kommen ein paar Spieler besser raus als vorher.
Aber insgesamt macht es den Eindruck, dass die Mannschaft weniger dominant, weniger druckvoll und offener für Zufälle ist.
Isabella 8. Oktober 2016 um 14:30
Und wie heißt es so schön: Glück muss man sich erarbeiten 😉 Bayern hat noch Probleme in der Abstimmung und einige Spieler sind noch nicht in Form. Man kann aber darauf hoffen, dass man bis zum nächsten Frühjahr einerseits das Kontern wieder erlernt hat und gegen starke Mannschaften nicht mehr so hoch steht und mal abwartender spielt. Die letzten Jahre in der Cl haben wir vor allem auswärts nach jedem halbwegs guten Konter ein Tor kassiert. Da hoffe ich darauf, dass die defensivere Rolle des 6ers Wirkung zeigt.
tobit 3. Oktober 2016 um 22:29
„[…] sehr genau wissen, wie jedes Spiel ungefähr verlief.“
Was denn? Sehr genau oder ungefähr?
Gerade Statistiken (Ballbesitz, Torschüsse, Expected Goals, …) und die Beschreibung der grundlegenden Mechaniken mit und ohne Ball helfen – zumindest mir – sehr, den ungefähren Ablauf des Spiels zu verstehen, auch wenn ich es nicht gesehen habe.
Dass ich durch diese vereinfachenden Beschreibungen kein so gutes Bild bekomme, wie wenn ich das Spiel konzentriert schaue – geschenkt. Das ist aber auch – glaube ich – gar nicht der Anspruch der Artikel, sondern ungeschulten Augen (zu denen ich mich zähle) Hinweise auf solche Grundstrukturen (4-3-3 mit tieferen 8ern etc.) zu geben und/oder den Spielverlauf unabhängig von Zufallsereignissen (wie Neuers Luftloch oder Zollers Fehlschuss) zu beschreiben, sodass ein Bild des Spiels im Kopf des geübteren Lesers entsteht.
Wenn man mir erzählt „Bayern verteidigte Konter amateurhaft“, dann weiß ich nur, dass der Gegner offentsichtlich erfolgreich die Verteidigungsmechanismen und -strukturen der Bayern auszuhebeln vermochte, jedoch weiß ich nichts darüber, wie dies bewerkstelligt wurde.
Es sind aktuell zehn Pflichtspiele gespielt, in allen zeigten sich bestimmte Grundstrukturen in Offensive (tiefere 8er im Aufbau, hohe AV) und Defensive (4-3-3 mit hoher Sturmreihe, insgesamt passiveres Verteidigen) – die von Spiel zu Spiel einige Anpassungen (an Gegner und Personal) erfuhren – aber insgesamt immer wiederzuerkennen waren.
Warum sollte man denn nicht die Spielweise zweier Trainer mit einem sehr ähnlichen Kader vergleichen? Ein solcher Vergleich muss ja nicht zwingend eine Wertung enthalten, sondern kann auch rein beschreibend auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten eingehen. Wie sich ein Trainer an der Seitenlinie verhält sollte dabei nur eine untergeordnete Rolle spielen, da dies kaum einen Einfluss auf das eigentliche Spielgeschehen hat (außer der Trainer benimmt sich massiv daneben und muss auf die Tribüne).
@HW: Die Umsetzung ist für mich kein Teil der Trainer-Handschrift, sondern ein Indiz für seine Qualität.
Wenn keine Handschrift erkennbar ist, mangelt es dem Trainer entweder an den Fähigkeiten diese zu vermitteln, oder er passt den Stil seiner Mannschaft konstant und massiv an – was von hoher Qualität (bei Trainer und Spielern) zeugt, wenn es erfolgreich ist.
Zum Rest deines kommentars absolute Zustimmung.
JFA 2. Oktober 2016 um 11:06
Ich hatte diesen Satz erst nicht richtig verstanden:
„Das Hauptproblem bestand darin, dass die Achter das Leder dorthin transportierten, dann aber beim Dribbling des Flügelspielers fast immer hinter dem Ball waren.“
Da dachte ich erst: wie soll das gehen? Pass diagonal nach vorne auf den Flügel, dann Teleportation in den Strafraum?
Aber es ist ja eigentlich richtig: beide Flügelspieler waren gestern invers, das heißt beim 5-3-2 sie ziehen vom durch den Gegner defensiv besetzten Flügel in das noch stärker besetzte Zentrum. Ohne nach- bzw. vorrückendes Mittelfeld lässt sich das nicht vernünftig bespielen.
Möglicherweise kommt man gegen ein 5-3-2 mit normalen Flügelspielern weiter: ein erfolgreiches 1gg1 und man ist hinter der letzten Linie. So entstand gestern das 1:0 (OK, Vorbereiter war der AV Bernat).
Interessant fände ich noch, gegen ein 5-3-2 selber das Zentrum massiv zu besetzen, und die Freiräume auf den Flügeln bzw an deren Übergang in den Halbraum im zweiten Drittel zu nutzen. Wahrscheinlich hat Guardiola das so mit Alaba und Lahm schon spielen lassen und ich habe es nur nicht kapiert 😉
Rosi 2. Oktober 2016 um 03:33
Die grundsätzliche (spielübergreifende) Kritik an den wenigen Chancen und der teilweise instabilen Defensive kann ich durchaus nachvollziehen. Aber als Fazit für dieses Spiel scheint mir das doch etwas hart. Bayern hat sich einen xG von 2.3 erarbeitet (gegen eine Mannschaft, die in den letzten Saisons immer vergleichsweise wenige Gegentore kassiert hat). Da scheint mir das Problem eher bei der Verwertung zu liegen, denn da könnte man auch mal 3 Treffer haben. Auch nach dem 1:1 sind noch genug Chancen für ein Tor da.
DerHorst 2. Oktober 2016 um 12:52
Das scheint mir der wesentlichste Unterschied beim Übergang von Pep zu Ancelotti zu sein, dass Gegner aufgrund des weniger intensiven Gegenpressings und des nicht mehr so hoch Verteidigens zu mehr Torchancen kommen. Allein, das war nach den ersten Spielen schon absehbar. Problematischer hingegen ist dagegen das Verwerten von Torchancen, das sah man schon gegen Atletico wo man durchaus in der Lage gewesen wäre ein Tor zu erzielen auch gegen Köln hatte man zwei Pfosten- bzw. Lattentreffer. Unter normalen Umständen wäre das Spiel 2:1 für Bayern geendet und die Diskussionen über eine Krise (heutiger Doppelpass) obsolet.
koko 4. Oktober 2016 um 08:17
Bis auf das Tor und Müllers Chance wurden alle Schüsse im Strafraum geblockt. Dass eines der Dinger „Osako/Zoller“ reingeht, war da noch wahrscheinlicher, als dass einer der Fernschüsse trifft. Ein bisschen so, wie beim Risikomanagement. Dass eines der Risiken mit 50% Eintrittswahrscheinlichkeit eintrifft, ist nun einmal wahrscheinlicher, als dass eines der 20 5%-Risiken eintritt. Irgendwelche statistischen Modelle hin oder her, Bayerns Chancenqualität war einfach schlecht.
Rosi 5. Oktober 2016 um 03:23
Ich würde natürlich immer zwanzig 5%-Chancen nehmen als eine 50%-ige. Aber gegen gefühlte Wahrheiten helfen weder Statistiken noch Nachrechnen…
SMR 7. Oktober 2016 um 13:40
Nachrechnen hilft doch!:-)
Bei Annahme einer Binomialverteilung mit 5%iger Trefferquote bei 20 Versuchen ist die Wahrscheinlichkeit mindestens 1 Tor zu machen 64,2 %.
Bei einer einzigen 50%igen Chance beträgt die Wahrscheinlichkeit für ein Tor naturgemäß 50%. Bei zwei solcher Chancen sogar 75% auf mindestens ein Tor.
Also tatsächlich lieber zwei 50%ige Chancen als 20 mal eine 5%ige Chance. 😉
SMR 7. Oktober 2016 um 14:10
P.S. Bei 20 mal 5%igen Chancen beträgt die W’keit für exakt ein Tor sogar nur 37,7 % statt der gefühlten 100 %.
Seltsame Mathematik… 😉
SMR 7. Oktober 2016 um 17:47
Bei beiden Fällen müsste der Expected Goals Wert bei 1,0 liegen, das wäre ja der Erwartungswert.
Nur ist die Streuung beim Fall der 20 Chancen mit 5%iger W’keit mit 0,97 größer, als bei den zwei 50%igen Chancen (hier liegt die Standardabweichung bei 0,71).
Das ist ja gerade die „Schwäche“ des Erwartungswertes, dass man bei 2 Verteilungen denselben Erwartungswert haben kann, mit völlig unterschiedlicher Streuweite.
koko 8. Oktober 2016 um 08:33
Mit der Addition von Erwartungswerten für ja/nein-Ereignisse zu arbeiten, halte ich für ziemlich fragwürdig. Die Zuweisung von Trefferwahrscheinlichkeiten ist ja grundsätzlich eine gute Idee, ich denke aber, dass es sinnvoller wäre, daraus Verteilungsfunktionen für die Wahrscheinlichkeiten, bestimmte Anzahlen von Toren zu erzielen, aufzubauen. Diese dann für beide Mannschaften über Ereignisbäume zu kombinieren, würde dann eine Aussage über die Gewinnwahrscheinlichkeiten erlauben. Das ist aufwendiger als die Addition von Erwartungswerten, wäre aber m. M. n. sinnvoller. Mir ist jedenfalls vollkommen unklar, was mir ein xG-Wert von 1,8:2,3 sagen soll, wenn ein Spiel 1:0 endet. Es gibt nun einmal keine Bruchteile von Toren. Und eine Wahrscheinlichkeitsaussage enthält der Wert ebenfalls nicht.
SMR 8. Oktober 2016 um 14:33
Eben. Der Erwartungswert ist ja gerade die Summe der möglichen Ergebnisse, gewichtet mit den entsprechenden Einzelwahrscheinlichkeiten.
Für obigen, fiktiven Fall sähe die Wahrscheinlichkeitsverteilung so aus:
1. Mannschaft mit zwei 50%igen Chancen:
0 Tore: 0,25
1 Tor: 0,50
2 Tore 0,25
2. Mannschaft mit 20 mal 5%igen Chancen:
0 Tore: 0,358
1 Tor: 0,377
2 Tore: 0,189
3 Tore: 0,060
4 Tore: 0,013
5 Tore: 0,002
6 bis 20 Tore: Rest, das sind weniger als 0,001, also weniger als 1 Promille in der Summe.
SMR 8. Oktober 2016 um 14:45
Trägt man das dann in ein zweistufiges Baumdiagramm ein, erhält man folgende (gerundete) Wahrscheinlichkeiten:
Team 1 gewinnt gegen Team 2: 0,36, also ca. 36 %.
Remis zwischen Team 1 und Team 2: 0,33, also ca. 33 %.
Team 1 verliert gegen Team 2: 0,31, also ca. 31 %.
D.h., dass das Team 1 mit den zwei 50%igen Chancen tatsächlich eine um 5 % höhere Gewinnwahrscheinlichkeit gegenüber Team 2 besitzt.
Peda 5. Oktober 2016 um 11:43
1 x 50% = 0,5 xG
20 x 5% = 1,0 xG
hmm… in dem Fall lieber die Fernschüsse.
DonAndres 5. Oktober 2016 um 14:05
Das mag sein, aber falls ich die Wahl zwischen zweimal 50% und 20-mal 5% hätte, dann würde ich definitiv die 50% wählen. xG wäre in diesem Fall gleich, aber zweimal 50% ist weitaus erfolgsversprechender.
Das ist ein bisschen so wie beim CL-Halbfinale Bayern – Atletico: Wenn Oblak einen der harmlosen Distanzschüsse hält, kann man davon ausgehen, dass er auch 30 weitere Schüsse dieser Art hält. Aber diese 30 Schüsse können bei der Berechnung des xG-Werts einen großen Unterschied machen.
Für mich ist der xG-Wert die absolut beste Möglichkeit, etwas über ein Spiel zu erfahren ohne es gesehen zu haben, aber wenn ich es gesehen habe, dann vertraue ich lieber auf meine eigenen Eindrücke und verwende nicht den xG-Wert, um im Nachhinein zu bewerten ob das Ergebnis verdient war oder nicht.
Ich stimme koko in der Sache definitiv zu und ich fände es mal interessant, einen xG-Wert zu berechnen, der die „geringprozentigen“ Chancen einfach rauslässt.
Peda 5. Oktober 2016 um 14:23
Ich bin auch bei koko, nur die Formulierung war einfach falsch.
Genauso wie ich es nicht richtig fände die ohnehin noch Entwicklung befindlichen xG-Werte (es zählen nur erfolgte Abschlüsse, „Fehlassists“ würden die Sache mMn noch erheblich verbessern) durch die Herausnahme „geringprozentiger“ Chancen zu verfälschen.
Einfach den xG-Wert durch die Anzahl der Abschlüsse dividieren – xG pro Abschluss wäre ein guter Richtwert für die erspielte Chancenqualität.
koko 6. Oktober 2016 um 08:55
Ich finde xG grundsätzlich interessant, um die Trefferwahrscheinlichkeit einzelner Torchancen zu bewerten. Die Auswertung in Form der Addition von Erwartungswerten diskreter Ja-/Nein-Ereignisse finde ich hingegen extrem fragwürdig. Bei einer anderen Methodik (Aufbau von Verteilungen, Entscheidungsbäume) kann man jedenfalls grundsätzlich zeigen, wo das Problem liegt, wenn eine Ballbesitzmannschaft gegen eine Kontermannschaft antritt, die sehr gut verteidigt, und dabei viele aber schlechte Torchancen herausspielt. Je nach getroffenen Annahmen liegt die Siegchance für die Ballbesitzmannschaft bei max. 30%. Allerdings habe ich weder Zeit noch Lust, das für reale Daten zu programmieren, aber vielleicht findet sich ja jemand.
idioteque 7. Oktober 2016 um 11:48
Das Aufaddieren der Wahrscheinlichkeiten ergibt doch den Erwartungswert, insofern bekommt man doch einen schön greifbaren Wert, wer in der Summe die besseren Chancen hatte und ob ein Team seine Chancen gut genutzt hat oder nicht (bei aller berechtigten Kritik). Natürlich bekommt man so keine Aussage, wie hoch die Siegwahrscheinlichkeit eines Teams ist, aber das ist meines Wissens auch nicht das Ziel des xG-Wertes. Wer genauere Einordnungen machen will, sollte ohnehin auch die zugehörigen Graphiken betrachten.
CHR4 6. Oktober 2016 um 23:52
„aber zweimal 50% ist weitaus erfolgsversprechender“ – hahaha – der war echt geil! 😀
Wieviel (ca. porzentual) erfolgversprechender ist für dich den „weitaus“?
ich versteh zwar, was du meinst aber … puh … Mathematik bleibt Mathematik – sry!
koko 7. Oktober 2016 um 07:43
Ich würde sagen, du hast Statistik leider nicht verstanden. Wahrscheinlichkeiten mehrerer unabhängiger serieller Ereignisse aufaddieren ist leider einfach Unsinn. Und wenn man sich die Mühe macht, die entsprechenden Verteilungen aufzubauen, ergibt sich für das Team mit den 50%igen Chancen haben eine Gewinnwahrscheinlichkeit von ca 36%, für den Gegner ca 31%, Rest ist Unentschieden.
Isabella 8. Oktober 2016 um 14:42
Mal ein Kommentar von einem Nicht-Mathe-Nerd: Wer legt denn hier eigentlich den Wert der Chancen fest ? 😀 Lohnt es sich für Euch wirklich, bei solch subjektiven Dingen nachzurechnen? Oder wollt ihr lieber darüber diskutieren, wie man sowohl die Qualität als auch die Quantität der Torchancen steigert? 😀 Gar nicht gewusst, dass es Leute gibt, die für Fußball ihren Taschenrechner anschmeißen…
CHR4 9. Oktober 2016 um 04:17
vollkommen richtig! wird bei expG eigentlich nur die Situation/Position des Schusses berücksichtigt oder auch wer den Schuss nimmt? und ob der „Stümer“ grad im Kopf frei ist und nen Lauf hat oder ne Blockade hat und zur Zeit ein Chancentod ist?
was ebenfalls eine Rolle spielt: wann und in welcher Reihenfolge die Tore fallen bzw. wie der aktuelle Spielstand ist, denn das ändert ja mitunter die Taktik erheblich … ebenso, ob es ein KO-Spiel ist oder nicht
gs 6. Oktober 2016 um 14:24
Naja, es scheint halt gerade „in“ zu sein, anzunehmen, dass Bayern unter Ancelotti weniger dominant / offensiv / erfolgreich spielt bzw. weniger auf ausgefeilte Taktik setzt, damit man im Umkehrschluss Pep G. rückblickend noch mehr lobpreisen kann 🙂
Ich wäre da etwas zurückhaltender – nach meiner Erinnerung gab es auch unter Guardiola hinreichend viele Spiele, die nicht besonders viele zwingende Torchancen für Bayern hatten, und die nur dank einer oder mehrerer Großtat(en) von Manuel Neuer knapp gewonnen wurden. Oder eben ein Siegtor dank einer genialen Einzelaktion – und nicht eins, das aufgrund der genialen Taktik zwingend fallen musste.
Will sagen: für Taktikfreaks ist Pep sicher ergiebiger – aber daraus zu schließen, dass der FCB unter Ancelotti weniger erfolgreich ist oder weniger attraktiven Fussball spielt, halte ich für voreilig.
LaudrupforMadrid 6. Oktober 2016 um 19:39
Apropo xG…
Weiß einer wie folgende Situation einfließt: Scharfe, flache Flanke von außen -> Strümer rutscht im Rande des Fünfers Zentimeteram Ball vorbei -> Ball kullert ins Seitenaus.
Offiziell ja kein Torschuss , und fließt deshalb auch nicht in xG ein, oder?
Nick704 2. Oktober 2016 um 01:04
Ein weiteres Spiel, nachdem man sich fragt, wo die Reise beim FCB hingehen soll.
Die Maß (oder das Maß?) ist halbleer.
Auch wenn die erste Halbzeit nicht optimal war, so hatte doch Köln keine Chance.
Dass Bayern sich dann bei einer Führung das Spiel in der zweiten Halbzeit derart aus der Hand nehmen lässt, ist schon bedenklich. Ist ja nicht das erste Spiel, bei dem Bayern so wenig Dominanz ausstrahlt. Letzte Woche wurde von vielen der transformationsprozess von pep zu carletto angesprochen, der eben Zeit braucht. Aber mir fehlt da die Phantasie, wo das hinführen soll, weil ich keine echte Verbesserung sehe.
deadflowers 2. Oktober 2016 um 10:39
Wenn „Maß“ im Sinne von „Maßkrug“ gemeint ist, heißt es natürlich „die Maß“. Da gibt’s unter native speakern des Bairischen sicher keine zwei Meinungen.
Schorsch 2. Oktober 2016 um 11:08
Bin zwar kein nativ Bairisch Sprechender, habe aber als sehr junger Mensch die harte und exzellente Schule der bairischen Integration durchlaufen. Natürlich heißt es d i e Maß, wenn der Maßkrug gemeint sein sollte. Ich erlaube mir dabei den Hinweis, dass es aber unbedingt M a s s ausgesprochen werden muss, also mit kurzem a und scharfem s. In Baiern (= Altbayern) findet man diese Schreibweise auch.
Nur so als Ergänzung 😉
Gh 2. Oktober 2016 um 11:22
a halbe maß is a volles seidla, damit bin ich als franke absolut zufrieden.
Schorsch 2. Oktober 2016 um 18:46
Wenn dann noch ein Bamberger Rauchbier im Seidla ist, dann bin ich das als Nichtfranke auch… 😉
Gh 2. Oktober 2016 um 20:19
volltreffer, spezial ist dabei dem schlenkerla vorzuziehen.
Schorsch 2. Oktober 2016 um 22:14
Kann ich durchaus nachvollziehen, wobei das Aechte auch seinen Reiz hat. Wohl bekomms!
CE 2. Oktober 2016 um 12:35
Es ist natürlich mehrdeutig. 😉
Schorsch 2. Oktober 2016 um 13:35
Logo. Maß für Maß halt. So wie beim William(s)… 😉
koko 2. Oktober 2016 um 12:54
Naja, da wären noch Osakos Abseitstor und Zollers kurz vor Schluss knapp vorbeigeschobene 99%tige Chance sowie ein paar nicht sauber ausgespielte Ansätze in der zweiten HZ. Klar war der FCB in der ersten Hälfte überlegen, aber bis auf das 1:0 hatte man keine „guten“ Torchancen. Wenn hingegen gemeint gewesen sein sollte, dass Köln in der ersten Halbzeit keine Torchance hatte, ist das nicht richtig. Osakos Ball war der erste, der im Spiel aufs Tor ging.
Schorsch 2. Oktober 2016 um 14:08
Die Leistung des EffZeh kommt mir in der Kommentierung insgesamt (bezieht sich nicht auf TRs Artikel) etwas zu kurz. Die Geißböcke mögen (wie TR es in seinem Fazit ausdrückt) „lange Zeit sehr harmlos“ gewesen sein, sie waren dafür aber auch (und auch das zeigt TR durchaus auf) lange Zeit stabil. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich und die beschriebene Umstellung Stögers zeigt, dass man nicht nach München gefahren ist, um auf die Wiesn zu gehen. Am Ende des Spiels konnte man fast von so etwas wie einem offenen Schlagabtausch sprechen. Nach meiner subjektiven Einschätzung war der Spielausgang durchaus folgerichtig.
Ich finde, man kann die Arbeit Stögers, Schmadtkes und der gesamten Führungscrew nicht hoch genug bewerten. Eine echte Erfolgsgeschichte. Sachlich, unaufgeregt, konsequent, Stück für Stück, zielstrebig. So wie ein solides Haus errichtet werden muss. Und das in Kölle am Rhing, wo sonst so gerne Luftschlösser gebaut wurden… Klasse!
Koom 2. Oktober 2016 um 14:41
Ja, der FC wird gerade auch wenig gewürdigt. Dabei ist man sehr formstabil, scheint gut anzupassen und trifft offenbar recht kluge Personalentscheidungen. Das alles sind Attribute, für die der FC eigentlich nie stand. 😉
Schorsch 2. Oktober 2016 um 18:14
„nie stand“ würde ich jetzt nicht sagen. Dafür war der Verein von Franz Kremer (der Gründungsvater des Vereins und einer der Hauptinitiatoren der Bundesliga) von Beginn an zu strukturiert, zielstrebig und mit Augenmaß zum Erfolg geführt worden. Der Kremersche Einfluss dauerte noch lange über seinen Tod hinaus. Im Grunde wurde es beim EffZeh erst so richtig kölsch, nachdem der große Hennes Weisweiler den Club verlassen hatte. Und für die letzten 25 Jahre gebe ich Dir vollkommen recht.