Frankreich – Deutschland 0:1

Deutschland dominiert das Mittelfeld, doch Frankreich weiß sich zu wehren. In einem engen Spiel mit gutem Pressing auf beiden Seiten entscheidet letztlich eine Standardsituation und die starke Endverteidigung der DFB-Elf.

Gegen den bisher stärksten deutschen Gegner verzichtete Jogi Löw überraschend auf Per Mertesacker und erfüllte vielen Fans den Wunsch, Kapitän Lahm als Außenverteidiger zu bringen. Bastian Schweinsteiger gab den absichernden Organisator auf der alleinigen Sechserposition. Zudem rückte Miroslav Klose in die Startelf für Mario Götze, sodass Thomas Müller rechts in der Angriffsreihe startete.

Flexible Pressingansätze bei Frankreich

Bei den Franzosen gab es keine Überraschungen in der Aufstellung. Griezmann startete wie erwartet, sodass Benzema und nicht Giroud im Sturmzentrum agierte. Unklar war im Vorfeld des Spiels, ob sie in ihrem sehr kompakten 4-3-3 mit engem Dreiersturm pressen würden, oder ein etwas besser abgesichertes, passiveres 4-1-4-1 wählen. Zu Beginn sah man hauptsächlich die zweite Variante, wobei sich Benzema etwa auf Höhe der Mittellinie positionierte. So hatte die deutsche Mannschaft in der ersten Aufbaulinie recht viel Platz.

Das Mittelfeld löste sich dann aber sehr gut abgestimmt aus der passiven Grundhaltung. Häufig rückte ein Flügelspieler oder Achter neben Benzema heraus. Das restliche Mittelfeld formierte sich dahinter in enger Viererkette, sodass kompakte, etwas zum Ball gedrehte 4-4-2-Ordnungen entstanden. Vorerst schob dieser Block aber zu unentschlossen auf den Ball. So waren die Franzosen generell zwar sehr kompakt, hatten aber wenig Zugriff.

Im Laufe der zweiten Halbsatz intensivierten sie daher das Aufrücken immer stärker. Nach Pässen in den deutschen Sechserraum reagierte das Mittelfeld häufiger mit einer geschlossenen Nachrückbewegung in eine Art 4-0-5-1, womit sie dann eine kollektiv sehr hohe Stellung hatten und einen besseren Zugriff. Situativ nutzten sie auch das 4-3-3, wenn sie beispielsweise ohnehin nach einem eigenen Angriff weit aufgerückt waren.

Intelligente Aufbaustrukturen im deutschen Zentrum

Das Spiel bei deutschem Ballbesitz.

Das Spiel bei deutschem Ballbesitz.

Die deutsche Auswahl reagierte aber sehr clever auf die unterschiedlichen Anforderungen. Gegen die tiefere 4-1-4-1-Stellung umspielten die Innenverteidiger geschickt Benzema und rückten dann neben Schweinsteiger in den freien Sechserraum auf. Hummels spielte aus dieser Position ein paar wertvolle Pässe durch die Mittelfeld-Schnittstellen. Die engen 4-4-2-Ordnungen konnten außerdem ein paar Mal mit Verlagerungen überspielt werden, wobei die Abwehrspieler auch ein paar Gelegenheiten übersahen, Lahm in freier Position hinter Griezmann einzusetzen.

Das kollektive Nachrücken der Mittelfeldreihe bespielte die Mannschaft einige Male bilderbuchhaft mit einer Art von vertikalem Wechselpass: Einer drei zentralen Spieler – meist Schweinsteiger – positionierte sich in einem bedrängten Raum. Dort wurde er angespielt, sodass das französische Aufrücken ausgelöst wurde. Doch bevor Matuidi und Co. Zugriff bekamen, ließ er den Ball klatschen und die Abwehrspieler konnten Bälle in den nun geöffneten Zwischenlinienraum spielen. Ohnehin lösten sich die deutschen Mittelfeldspieler aus dieser dichten Zone sehr souverän, notfalls mit langen Flachpässen auf Neuer.

Lineares Spiel durch Frankreichs Zwischenlinienraum

Die Zone hinter dem französischen Mittelfeld besetzten dann flexibel fünf deutsche Spieler. Müller zeigte druckvolle Diagonalläufe, Özil und Kroos schoben in den linken Offensivhalbraum, Khedira stieß häufig vertikal nach vorne und Klose pendelte als verbindender Zielspieler durch die Offensive. Durch die von außen kommende Besetzung dieser Zone hatte Cabaye Orientierungsprobleme bzw. generell nur geringe Möglichkeiten, Zugriff zu bekommen.

Durch die Rückzugsbewegung der drei laufstarken französischen Zentrumsspieler waren die Deutschen jedoch zu einem sehr flotten Durchspielen dieser Zone gezwungen. Dafür waren die Aufbaupositionen nicht optimal, vor allem was Mesut Özil anging: Er bewegte sich zu weit außen und hatte dadurch keine Passwinkel auf Klose und Müller. Beim Einrücken hatte er das Spiel zudem auf dem falschen Fuß. Seine zur Zeit ohnehin ziemlich vorhersehbare, unreflektierte Entscheidungsfindung reduzierte seinen Einfluss dann beinahe auf Null, obwohl die Direktheit und der offene Zwischenlinienraum theoretisch optimal für seine Spielweise hätten sein können.

Weil Kroos hinter seinen Einrückbewegungen eher eine Verteilerrolle inne hatte, fielen die finalen Aktionen dann häufig Khedira und Müller zu. Ihnen fehlte für diese sehr direkten und recht vorhersehbaren Angriffsverläufe die technische Klasse, um klare Durchbrüche gegen die dynamische französische Abwehrreihe zu erzielen. Ähnliches gilt für Klose, der mit Varane und Sakho zwei athletisch überlegene Gegenspieler hatte. Dank der Standardsituation zum frühen 1:0 reichte die recht hohe Offensivpräsenz aber dennoch zum wichtigen Führungstor.

Klose isoliert den Sechserraum

Gegen den Ball agierte Deutschland ähnlich flexibel wie Frankreich, aber mit einem etwas klareren Fokus auf das Zentrum und eher leitenden als lockenden Elementen. Klose fokussierte sich in einer etwas linksseitigen Position auf die Isolation des Sechserraumes und konnte das Spiel häufig von Pogba und Cabaye wegleiten, die sich beide zu wenig bewegten. Wenn Cabaye zurückfiel, zog sich Klose noch tiefer zurück, sodass Frankreich drei ungestörte Aufbauspieler hatte, aber dafür klare Unterzahl im Mittelfeld und daher keine Anspielstationen. Anders als Hummels und Boateng hielt sich der freie Sakho mit Aufrückbewegungen zurück.

Bei Ballbesitz Frankreich.

Bei Ballbesitz Frankreich.

Die etwas asymmetrische Grundposition von Klose wurde von den umliegenden Spielern konsequent weitergeführt. Müller presste mit einem einen hohen Zugriffsradius in zentrale Zonen und konnte dadurch ein paar ungenaue Befreiungsschläge von Sakho und Lloris provozieren. Wenn er mit Pässen auf Evra überspielt wurde, rückte Khedira sehr früh heraus. Mit Özils tieferer Flügelposition ergab sich dann schnell eine kompakte Viererkette. Zudem schoben auch die restlichen Spieler sehr aufmerksam und gut organisiert hinter Khedira her, sodass die Franzosen immer wieder am Flügel festgepinnt wurden.

Ein Sonderlob verdient außerdem Toni Kroos, der in dieser flexiblen Umgebung – wie schon gegen Portugal – eine Art Balancerolle im Pressing einnahm. Er unterstützte mit Klose mit herausrückenden Läufen beim Leiten nach rechts – ein Mal gab es sogar ein sauberes 4-3-2-1 mit Doppelzehn Kroos-Müller. Ansonsten positionierte er sich sehr weitsichtig und strategisch klug, um das Spiel von Pogba fernzuhalten. Ein paar starke Dribblingaktionen von dem talentierten französischen Achter in der Anfangsphase demonstrierten, wie wichtig diese Funktion war.

Hohe Diagonalbälle hinter die deutsche Abwehr

Obwohl das spielstarke französische Zentrum im ersten Durchgang weitestgehend lahmgelegt war (pun not intended), konnte die Équipe Tricolore durchaus Gefahr ausstrahlen. Mit hohen Diagonalbällen hinter die deutsche Abwehrlinie kamen sie zu einigen Strafraumszenen, die Deutschland häufig erst im allerletzten Moment noch klären konnte. Vor allem Evra konnte die kleinen Freiheiten hinter Müller auf diese Weise wirkungsvoll nutzen. Da die deutsche Abwehrkette sehr kompakt an das Mittelfeld rückte, gab es relativ große Räume dahinter.

Bemerkenswert dabei war, dass diese Aktionen sichtlich geplant waren. Vor allem Griezmann und Benzema bewegten sich sehr aktiv in der letzten Linie und starteten viele Läufe in die Tiefe. Auch Valbuena reduzierte seine weiträumigen Bewegungen durch das Mittelfeldzentrum und fokussierte sich stattdessen vermehrt auf die Angriffslinie. Das sehr direkt Spiel führte aber auch dazu, dass Matuidi und Pogba sich kaum einbringen konnten und die Franzosen ihre Attacken noch hektischer durchspielen mussten als die DFB-Elf. Zahl des Spiels in dieser Hinsicht: Benzema verbuchte im ersten Durchgang fünf Schüsse und nur einen einzigen Pass. Bei den häufigen Abschlüsse unter Druck oder aus spitzen Winkeln konnte Neuer seine Klasse einbringen.

Erst mehr Präsenz, dann 4-2-4, dann Giroud

Die zweite Hälfte verlief dann bedeutend simpler als der erste Durchgang und wurde zunehmend zum Kraftakt. Die Franzosen begannen mit vertauschten Flügelstürmern, einem noch schnelleren Rhythmus und mehr Aufwand im Nachrücken der Mittelfeldspieler und Außenverteidiger. Das führte dazu, dass Ballverluste in höheren Zonen stattfanden und sich der Druck im Gegenpressing erhöhte. So konnten sie Deutschland nach dem Wiederanpfiff auch mal für längere Phasen hinten reindrücken und kamen zu Gelegenheiten nach Standards. Die gute Strafraumverteidigung der Löw-Elf bekam aber alles noch irgendwie in den Griff; vor allem Mats Hummels glänzte mit Rettungstaten.

Didier Deschamps schien keinen spielerischen Ausweg gegen des deutsche Pressing zu sehen und verschärfte die direkten Angriffe daher noch weiter. In der 73. Minute verließ Cabaye das Feld für Außenstürmer Loic Remy. Die Franzosen agierten nun in einem rudimentär verbundenen 4-2-4 und versuchten die deutsche Abwehr durch Numerik zu überwinden. Allerdings kamen sie nun bedeutend undynamischer ins Angriffsdrittel. Durch die tiefere Stellung von Pogba und Matuidi konnte sich Schweinsteiger stärker nach hinten orientieren und Deutschland konnte sich leichter aus tiefer Stellung befreien. Zudem agierten die deutschen Flügelspieler jetzt breiter und defensiver und machten stärker Druck auf Evra und Debuchy, während das Zentrum weiterhin versperrt blieb. So wurden die langen Bälle Frankreichs ungezielter und leichter zu kontrollieren.

Mit Giroud kam dann ein Abnehmer für lange Bälle in den letzten Minuten. Er konnte bei einem Doppelpass mit dem nun etwas präsenter eingebundenen Benzema die letzte Chance des Spiels einleiten, doch sonst änderte dieser Wechsel wenig. Durch das sehr tororientierte Spiel von Remy und Griezmann konnte Frankreich kaum gefährliche Flügelangriffe fahren, mit denen Deutschland ja häufiger mal Probleme hat. Stattdessen wurde das weite Aufrücken der Außenverteidiger in der Endphase vermehrt von deutschen Kontern bestraft. André Schürrle vergab die besten dieser Gelegenheiten jedoch hektisch.

Fazit

Zum Schluss ein verdienter Sieg der knapp überlegenen Mannschaft. Frankreich hatte über das Spiel hinweg mehr Schüsse und etwas mehr Offensivpräsenz. Allerdings erzwangen sie diese auch hektischer und unkonstruktiver als die deutsche Elf, weshalb viele Schussversuche geblockt wurden oder leicht haltbar waren. Die besten Gelegenheiten hatte zudem die DFB-Elf in der Endphase.

Bei Deutschland überzeugten (wieder einmal) vor allem die taktische Reife im Aufbauspiel und die Anpassungsfähigkeit im Pressing. Darüber hinaus zeigt sich die Strafraumverteidigung vor allem dank Mats Hummels und Manuel Neuer als absolutes Prunkstück. Luft nach oben gibt es weiterhin in den Verbindungen zwischen den Angriffsspielern bzw. generell beim Spiel durch den Zehnerraum; hätte die deutsche Leistung auch in dieser Hinsicht gestimmt, hätte der Sieg souverän ausfallen können.

Bezüglich der viel diskutierten Außenverteidiger-Positionen demonstrierte die Umstellung von Lahm vor allem eins: Das Thema wird arg überbewertet, da diese Positionen im deutschen Spiel ohnehin nur sehr wenig Einbindung haben. Lahm schlug keine Flanke, verzeichnete kein Dribbling und spielte unspektakuläre acht Pässe im Angriffsdrittel. Das lag nicht an ihm: Seine Rolle war schlichtweg eine eher defensive, die Boateng wohl ähnlich hätte ausfüllen können. Im Mittelfeld fehlte der Kapitän in dieser Partie aber auch nicht wirklich, da seine stärksten Räume dicht zugestellt waren und häufig überspielt wurden. Schweinsteiger interpretierte die Sechserrolle mit seinem Ablagenspiel sehr passend und wurde defensiv nicht allzu sehr gefordert. Beide Tatsachen zeigen vor allem eins: Die Diskussion muss am konkreten Fall geführt werden und nicht mit Dogmatismus.

rince 8. Juli 2014 um 15:00

Bild meint gerade, dass wir mit der gleichen Hammer-Aufstellung wie gegen Frankreich spielen; der Vergleich der direkten Spielerduelle spricht auch ganz klar für Deutschland. Was meint ihr dazu? 🙂

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credi 8. Juli 2014 um 15:02

lag Bild nicht immer falsch bisher mit ihren Aufstellungen vorab?

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funambule 8. Juli 2014 um 00:30

? SPACE ODYSSEY ?

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Hausverwaltung Essen 7. Juli 2014 um 11:40

Erstklassige Analyse, wieder mal!
Jedoch sehe ich, entgegen der Analyse eher Lahm als rechter oder linker Verteidiger – selbst wenn gegen Frankreich nicht seine „alten Stärkern“ auf der Position nicht ausspielen konnte. Aber das kann ja noch gegen Brasilien kommen!

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credi 8. Juli 2014 um 13:21

Lahm war gegen Frankreich Schlüssel im Spielaufbau. Wo in vorherigen Partien fast nichts ging (weil Mustafi eben diese Rolle rechts nicht so spielen kann, ist auch sauschwer), hat er diesmal von rechts kommend den öffnenden Pass aus den hinteren Reihen möglich gemacht. Dass er offensiv nicht groß in Erscheinung trat, war der frühen Führung geschuldet, wonach ja auf Sicherheit gespielt wurde.

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tomci 8. Juli 2014 um 13:31

credi, “ hat er diesmal von rechts kommend den öffnenden Pass aus den hinteren Reihen möglich gemacht.“ Wow, ok, kann sein, aber wenn du nicht angibst zu welchen Zeitpunkten während des Spiels das passiert sein soll, bleibt es eine bequem herausgehauene Behauptung.

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credi 8. Juli 2014 um 13:50

da müsste ich das Spiel noch einmal gucken. Das ist es mir dann nicht wert, ich habe keine Aufzeichnungen gemacht. Wer macht aber sonst immer Minutenangaben? Auch bequem also. Es war meine durchgehende Beobachtung, dass Lahm, indem er rechts durch geschickte Bewegung anspielbar wird (wobei er in engen Situationen den Ball ja auch verarbeiten kann – was so andere eben nicht können), den Spielaufbau merklich verbesserte. War offensichtlich und wundert mich, dass Du das anders siehst.

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tomci 8. Juli 2014 um 14:15

Gab von ihm einige Läufe zur Grundlinie (wenigstens einen Ende der 1.HZ gesehen: Passempfänger Klose hatte allgemein nen schlechten Tag), im Umschaltspiel einige qualitativ hochwertige lange Bälle ins Zentrum (Khedira leitet einmal anfang der 2.HZ gut weiter), aber nichts spektakuläres. Finde halt, dass die Flankenläufe von Mustafi arg unter dem Radar liefen. Da waren einige gute Torchancen dabei die er DIREKT selber vorbereitet hatte. Er hatte vielleicht auch einfach mehr Raum, weil ihn kaum einer auf dem Zettel hatte, hat das aber mMn sehr gut gemacht und nur durch den gemeinsamen Fehler mit Merte so einiges an’n Kopp geschmissen gekricht. Es könnte sein, dass ein Lahm einfach durch den Respekt, den er genießt, offensiv auch ohne die großen Vorstöße ein wenig mehr Leute bindet, aber so direkt mit dem Ball habe ich ihn nichts Spektakuläres anstellen sehen.Versteh mich nicht falsch, da wir eh rechts aufbauen ist es super, mit kroos, Schweini und Lahm gleich drei Drehkreuze und den erfahrenen Läufertyp Khedira mit drin zu haben, aber da die Fitness nicht 100% da ist bei Khedira und Schweini ist es kompliziert..Zumal sich beide einige male mit taktischen Fouls behelfen mussten und jetzt vor möglichen Gelbsperren zittern müssen, war es ein Spielen mit dem Feuer..

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fs984 8. Juli 2014 um 14:18

nach dem Viertelfinale wurden alle gelben Karten gelöscht.

tomci 8. Juli 2014 um 14:40

Aber Khedira hat sich eine „frische“ gelbe geholt und Schweini hatte in einigen Situationen Glück davongekommen zu sein..

tomci 8. Juli 2014 um 14:48

Sehe gerade: Schweinsteiger hat sich zum Ende hin ja auch noch ne Gelbe geholt.. Also wenn wir ihn mit Khedira auch gegen BRa spielen lassen bin ich fast sicher, dass einer von beiden im FInale gesperrt sein werden ^^

Lokomotive 8. Juli 2014 um 14:51

Die Karten wurden gelöscht, Punkt!

credi 8. Juli 2014 um 14:58

Ich habe glaube nicht präzise genug und auch missverständlich formuliert. Was ich an Lahm rechts für den Spielaufbau gut fand, war, dass unsere Innenverteidiger und Sechser bei einer zugestellten Mitte hin-zurück, hin-zurück – hin (zur Sechs oder Inneverteidiger) und dann auf Lahm spielen konnten, der dann mit Sicherheit den Ball verarbeitete und nach vorne oder höher wieder zu den 8ern spielte, wie es Mustafi einfach nicht bringen konnte, weil ihm dafür die Technik und Spielintelligenz (im richtigen Moment lösen, intelligent zu- oder weglaufen, Ball annehmen, auch im Lauf weiterleiten, dribbeln etc) eines Lahm fehlen. Lahm hat da seinen Hauptwert auf rechts gehabt, finde ich. Es gab kaum oder keine Szenen, wo im Spielaufbau Verlegenheit herrschte, da Lahm immer diesen Pass annehmen konnte. War eine gute Vorstellung, finde ich. Also das war um die Mittellinie herum, eher dahinter, ich meine also nicht die offensiven Läufe, derer er wenige gemacht hat. Ich find euach, dass Mustafi einige öffnende Läufe hatte, aber leider auch einige Flanken in den Fuss der Gegner, Ballverluste und schlechte Positionierungen (wobei das auch eine sauschwere Position ist, die Lahm nunmal so gut wie kaum einer kann). Lahm kann durch das Freilaufen im richtigen Moment auf rechts die Spieleröffnung sehr gut garantieren, das wollte ich sagen.


Lokomotive 6. Juli 2014 um 20:34

bin jetzt mal gespannt auf die schiri ansetzung am dienstag… müsste eig heute noch bekanntgegeben werden. hoffe auf cakir, eriksson, kuijpers oder eben webb. aber befürchte sie werden dann keinen europäer nehmen, obwohl sies ja jetzt schon öfter gemacht haben..hab mal analysiert (der ablenkungsfaktor beim lernen^^) und eig bliebe dann nur mark geiger (usa). aber der kann ja schlecht beide spiele pfeifen.. braucht auf jeden fall nen schiri der die holzer aus brasilien stoppt

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CL 7. Juli 2014 um 00:39

Der Mexicaner Rodriguez wird das Spiel leiten..
Allgemein ist er bekannt für eine sehr sehr strenge Linie und er verteilt gerneKarten. siehe die rote für Marchisio gegen Uruguay.
dafür hat er auch den Suarez-Biss übersehen..

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gs 7. Juli 2014 um 14:28

Wenn Rodriguez seine harte Linie gegen beide Mannschaften durchzieht (und es keinen Südamerika- oder Gastgeber-Bonus gibt), dann ist er der Richtige für das Spiel – zumindest nach dem Eindruck, den Brasilien im letzten Spiel hinterlassen hat.
So unfair auch der Einsatz gegen Neymar gewesen sein mag, die Mehrzahl der Fouls hat Brasilien begangen. Von schönem Spiel nichts zu sehen, und die wesentliche Taktik schien der Körpereinsatz zu sein.

Und von wegen Suarez-Biss übersehen: in Echtzeit kann man das nicht sehen, das kann man dem Schiedsrichter nicht vorwerfen. Er darf nun mal nichts bestrafen, was er nicht gesehen hat.

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M.G. 8. Juli 2014 um 07:42

Der Biss war aber auch weit Abseits des Spielgeschehens. Ich weiß nicht ob man einem Schiedsrichter vorwerfen kann dahin zu schauen, wo grade der Ball ist.

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air force 1 7. Juli 2014 um 03:38

Hoffe Cakir pfeift uns im Finale ( wenn wir es denn erreichen sollten). Er war als Vierter Offizieller beim diesjährigen CL Finale tätig. Cakir hat bereits BRA – MEX bei dieser WM gepfiffen- praktisch fehlerlos.

Rodriguez ( MEX ) sehe ich mit sehr gemischten Gefühlen. Neben Nishimura einer der Schiris die eine Partie entscheidend beeinflusst hat.
Hatte bereits in Hz. 1 ( ITA – URU ) das Gefühl dass Rodriguez Balo vom Platz stellen wollte. Dann traf es plötzlich in Hz. 2 Marchisio der glatt rot sah.

In jedem Falle heißt dies für unsere Spieler sich in keinem Falle von den BRA provozieren lassen.
Sehe Scolari schon wie er bei jedem kleinsten Foul eine Karte für deutsche Spieler einfordert.

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Schimanski 5. Juli 2014 um 20:08

Ich habe Frankreich konditionell nicht stärker gesehen. So eine richtige Power-Schlussoffensive gab es nicht, obwohl Frankreich taktisch alles nach vorne geworfen hat.

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Berliner 5. Juli 2014 um 16:54

MR spricht im Fazit davon, dass Deutschlands Sieg am Ende verdient sei und führt dafür ein Paar Gründe an. Mir ist allerdings unklar, ob dieser Schluss wirklich haltbar ist. Einmal spricht er davon, dass Frankreichs offensive Präsenz durch hektische Aktionen erzielt worden sei und somit einige Schüsse leicht abblockbar waren. Dies stimmt zwar, allerdings ergaben sich durchaus noch grössere Chancen für Frankreich. Diesen stellt MR dann die deutschen Großchancen der letzten Viertelstunde gegenüber. Hier bin ich mir nicht sicher, ob das eine saubere Argumentation ist. Diese resultierten ja daraus, dass Frankreich in Rückstand lag und immer weniger auf defensive Stabilität setzte. Dies ist aber eine natürliche Folge des Spielstandes und sagt wenig über die Stärken der beiden Mannschaften an diesem Tag aus. Es ist bei sehr vielen Spielen zwischen in etwa gleichstarken Mannschaften der Fall, dass in den letzten Minuten die in Führung liegende Mannschaften zu großen Konterchancen kommt.
Ähnliches gilt im Prinzip natürlich auch für die höhere Offensivpräsenz der Franzosen. Ich sehe allerdings auch in der besseren konditionellen Verfassung der Franzosen einen weiteren Grund dafür, dass diese in der zweiten Halbzeit zeitweise dominieren konnten.
Wenn es einen Grund gab, die N11 als besseres Team zu bewerten, dann muss dieser in den ersten 25 Minuten gesehen werden, wo wir tatsächlich Zentrumskontrolle hatten. Aber wie MR richtig anmerkt, wurde diese nur in eine marginale Überlegenheit der offensiven Durchschlagskraft eingesetzt.
Man könnte noch versucht sein, eine Überlegenheit der N11 bei Standardsituationen zu konstruieren, da traue ich mir kein Urteil zu.
Insgesamt hätte ich eine Verlängerung für gerechter gehalten.

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Philo 5. Juli 2014 um 23:45

Beim Expected Goal liegt Frankreich knapp vorne: https://twitter.com/11tegen11.
Wobei man sich schon fragen kann, wie aussagekräftig diese Statistik ist.

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BrainDrain 6. Juli 2014 um 01:24

Naja, ExpG ist ja praktisch fast ausgeglichen: 1,38 zu 1,21. Also würde der Koeffizient sagen – es war ein 1-1 Spiel. Das habe ich auch so gesehen. Ich halte den Koeffizienten für einen der besten verfügbaren Metriken. Natürlich hat er dennoch auch Schwächen. Er zählt nicht, wenn ein letzter Pass knapp nicht ankommt oder ein Torschuss knapp verfehlt wird, was sich eher zuungunsten Deutschlands auswirkt, weil wir immer nochmal diesen letzten Pass versuchen (Özil). Außerdem zählt wie bei den meisten Metriken die Qualität des Torwarts nicht mit. Da haben wir nun mal einen der besten, was er auch gegen Frankreich einige Male gezeigt hat. Das macht es schon manchmal etwas unwahrscheinlicher, dass der Gegner trifft.

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JS 7. Juli 2014 um 11:32

Plus, Doppelchancen werden doppelt gezählt. Aber trotzdem halte ich ExpG auch für nützlich.

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DramaNui 8. Juli 2014 um 12:40

Wenn man sich die Matchstatistik auf der Fifa-Seite anschaut, war das Match komplett ausgeglichen. Ballbeseitz, Schüsse aufs Tor, selbst die Passanzahl und -quoten sind fast gleich.

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Stitch 6. Juli 2014 um 00:15

Ich glaube es ist immer sehr schwierig durch eine solche Argumentationsweise in einem Spiel wie diesem die stärkere Mannschaft herauszufinden. Wie du schon mehrmals richtig anmerkst ist der Spielverlauf häufig sehr entscheidend für das Bild der Kräfteverhältnisse. In vielen Spielen sieht man, dass ein frühes (glückliches) Tor nicht immer ein Vorteil sein muss. Man kommt oft viel zu früh in die Situation den Vorsprung verteidigen zu wollen, macht sich dann von der Offensivkraft schlechter als man eigentlich im Stande ist und wenn das dann nicht klappt ist es gerade Psychologisch oft schwierig den Schalter nochmal umzulegen. Ich denke wenn Deutschland den Treffer in der Anfangsphase nicht macht hätten wir ein komplett anderes Spiel gesehen. Ich sehe es wie Monsieur Deschamps, es war eine Partie auf Augenhöhe und am Ende hat die etwas erfahrenere Truppe gewonnen.

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Philo 8. Juli 2014 um 00:29

Vielleicht noch eine Anmerkung: Deutschland scheint hier, ganz anders als gegen Algerien, das Spielglück auf seiner Seite gehabt zu haben. Nich, weil sie so früh ein Tor geschossen haben – denn sie standen ja hinten nicht sonderlich sicher (von der Endverteidigung abgesehen) und hatten ja auch kein weiteres Tor erzielt. Sondern, weil sie bei ihren wenigen Chancen überhaupt ein Tor geschossen haben. Schon deswegen hätte das Spiel auch ganz anders ausgehen können.

Wo ich schon dabei bin, scheint mir, dass ein wesentlicher Teil von Löws Matchplan nicht aufgegangen ist: Lahm hat als RV nicht viel gebracht. Die Franzosen waren auf seiner Seite immer wieder durchgekommen – vielleicht, weil Lahm nicht der (körperlich) Größte ist und deswegen keine große Hilfe bei der Verteidigung der langen Bälle von Valbuena sein konnte? Und das, obwohl die Außenverteidiger weit hinten standen. Da Lahm sich, systembedingt, auch nicht groß offensiv einbringen konnte, scheint er mir als RV etwas verschenkt gewesen zu sein. Ich hätte ihn daher gerne als Sechser gesehen. Wenn Löw aber wieder mit hohen Außenverteidigern spielen möchte, mag das anders sein.

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Tzaduk 8. Juli 2014 um 14:28

Hab ich ganz anders gesehen. Das frühe Tor war der Dealbreaker für Frankreich, deren Chancen ich nicht für besonders zwingend gehalten habe. Ich empfand große Sicherheit bei der extrem leistungsfähigen deutschen Verteidigung. Da war wirklich nicht so arg viel, Neuer hatte (gut, er erweckt auch IMMER den Eindruck) die Ruhe total weg.

Die Außenverteidiger standen tief, weil auch die Innenverteidiger extrem tief standen. Selbst bei den deutschen Kontern war auffällig, mit wie wenig Personal die durchgeführt wurden – und selbst da war noch genug Schwung, um Schürrle die Chancen auf dem Silbertablett zu präsentieren.

Ich finde dass Lahm einen sehr passablen Sechser spielt, aber er nimmt eigentlich IMMER Tempo raus. Er nimmt den Ball an, dreht den Rücken zum Gegenspieler und macht ein, zwei Schritte Richtung eigenes Tor. Das ist sehr stark, weil er den Ball quasi nie verliert. Es gibt der Mannschaft Sicherheit, weil jeder Ball, den man irgendwie zu Lahm bekommt, ein behaltener Ball ist. Aber in einer Konterbewegung, wo der Ball dynamisch weiterzubringen ist, finde ich ihn eher ungeeignet.

Wenn es allerdings 1:0 steht, man die Torchancen des Gegners ganz gut im Griff hat und man nur noch gelegentliche Konter setzen möchte, ist Lahm als Außenverteidiger doch deutlich geeigneter.

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Levin 5. Juli 2014 um 16:37

Vorsicht, Off Topic!

Es gab im Kommentarbereich zur Analyse des Algerienspiels eine Diskussion zur Korrelation Titelgewinne Nationalelf und Titelgewinne des jeweiligen Nationaltrainers (als Vereinstrainer). Jemand meinte, die geringe Anzahl gewonnener Titel als Vereinstrainer spreche insofern gegen Jogi Löw. Ich möchte diese Debatte ergänzen.

Die Diskussion wird vor dem Hintergrund der Frage geführt, ob Löw ein „guter“ Trainer ist. „Gute“ Trainer sind Trainer, die ihre Aufgabenstellung (noch zu definieren) „gut“ bewältigen. Titelgewinne sind dabei -da dürften wir uns einig sein- ein starker Indikator für Qualität der Trainerarbeit. Nun krankt die Debatte aber in zweierlei Hinsicht an der einseitigen Fixierung auf Titelgewinne:
Zum einen ist ein dritter Platz im Vergleich zum ersten Platz besser als ein 10. Platz im Vergleich zum ersten Platz ( bei gleichen Bedingungen). Ein Schwarz-Weiß-Denken á la Sieger=guter Trainer vs. Nicht-Sieger= schlechter Trainer ist schon per se nicht sachgerecht.
Zum anderen muss man den trainierten Verein und dessen Möglichkeiten in den Blick nehmen. Niemand hier wird ernsthaft bezweifeln, dass Lucien Favre und Thomas Tuchel gute Trainer sind. Jetzt komme ich mit dem „Titel-Argument“: Was haben die denn bisher gewonnen? Jawohl keine Meisterschaft in einer der besten europäischen Ligen!
Man merkt beim Durchlesen dieser absurden Aussage selber, dass dieses Argument nix taugt. Warum? Diese Trainer haben jahrelang aus den von ihnen trainierten Vereinen und dem vorhandenen Spielermaterial extrem viel rausgeholt (vor allem, wenn man Marktwerte (+ deren Entwicklung) der Spieler mit denen von Konkurrenten vergleicht). Sie sind auch ohne Titel unzweifelhaft „gute“ Trainer.

Jetzt komme ich zu Löw: Bei Adanaspor und Karlsruhe wenig Erfolg, bei Rapid Wien und Innsbruck erfolgreich. Die Älteren von uns werden sich an das magische Dreieck beim VfB Stuttgart erinnern können. DFB-Pokalsieger geworden, aussagekräftiger ist aber wohl der Sprung von Platz 10 auf 4 in der Bundesliga. Ob Löw „alles“ oder „sehr viel“ aus den von ihm trainierten Mannschaften herausgeholt hat, wäre eine anderes Thema. Dass bei dieser Betrachtung aber entgegen der Auffassung vieler nicht „nur Titel“ zählen, dürfte manchen jetzt klar(er) geworden sein.

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blub 5. Juli 2014 um 16:42

Irrelevanter Schwachfug. Bitte hört auf damit den Kommentarbereich vollzumüllen. Und warum zur Hölle fängt man damit in einem zweiten Kommentarbereich nochmal an?

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Levin 5. Juli 2014 um 19:24

Gebe dir ja im Grunde recht: Hat an der Stelle nix zu suchen!

Konnte aber andere Seite nicht öffnen, daher hier. Hab’s ja extra mit Off Topic gekennzeichnet. Wollte nur auf diese Argumentationslinie antworten, weil sie meines Erachtens nicht haltbar ist (und trotzdem immer wieder vertreten wird). Wenn das inhaltlich schonmal an dortiger Stelle aufgetaucht ist: Gerne meinen Beitrag löschen oder auch sonst verschieben.

Ansonsten gerne im Tonfall freundlicher, auch wenn dein Anliegen berechtigt ist!

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Sindagorn 5. Juli 2014 um 21:18

So „off-topic“ ist das ja nun nicht 😉
Ein guter rationaler Schlusspunkt unter die genannte Diskussion. Danke.

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air force 1 5. Juli 2014 um 15:32

YEEEEEEEEESSSS DANKE.
Tolle Leistung und deshalb heute nur Verbesserungsvorschläge. Großes Kompliment an Jogi Löw seinen Betreuerstab ( inklusive med. ,Abteilung ) und die GESAMMTE DFB Elf. DANKE.
Und ebenfalls großes Kompliment und Dank an MR für seine schnelle und interessante Analyse.

Vier Tore in den ersten beiden VF und ALLE per Standard. Davon 3 Treffer durch die IV. Kann es sein dass Standards ein ganz wesentliches taktisches Mittel darstellen?
Sollte man also einen gesteigerten Wert auf dieses taktische Stilmittel ( aktiv + reaktiv ) welches letztendlich sehr häufig der „game decider“ ( spielentscheidend ) ist, legen?

Wenn man 1:0 gewinnt und das Tor durch einen Standard eines IV erzielt wird kann man dann davon sprechen dass die Verteidigungsleistung einem das Spiel gewonnen hat?
Wenn man davon ausgeht dass die moderne Verteidigungsleistung heute im Sturm beginnt kann man dann davon sprechen dass die gesammte DFB Elf ( ex Özil ) letztendlich sich als Team die 0 verdient hat?
Und wenn man dann den zur Zeit welbesten Torwart hinten drin stehen hat kann man dann von einem Wettbewerbsvorteil sprechen?

Zudem haben sich praktische alle Offensivkräfte auch ins MF zurückfallen lassen um dort als Anspielstation zu dienen. So hatten wir nicht nur deren zuvor hochgelobte MF Achse Cabaye / Matuidi / Pogba gut im Griff sondern konnten eben auch das permanente Anrennen auf ein Tor ( FRA ) verhindern.

Für mich liegt in unserer Spieltaktik gegenüber dem Spiel gegen FRA noch zumindest 20 % Entwicklungspotential- und gerade dieses Stück Mehrwert zu generieren dürfte der entscheidende Faktor hinsichtlich des Spiels gegen BRA sein.
Ohne Thiago und Ney ist BRA natürlich geschwächt. Bei uns fehlen aber auch Reus, Gündogan, Gomez, Badstuber.

Drei wesentliche spieltaktische Schwächen wurden bei uns im Vergleich zum Spiel gegen Ghana und ALG ausgemerzt.

1. Das leichte Überlaufen der Viererkette durch das taktische Stilmittel lange Bälle. Lediglich in Hz. 1 gelang es aufgrund unserer noch immer recht hohen Abwehrkette in 2-3 Fällen dieses Stilmittel gegen uns einzusetzen. Dadurch das der IV mit der geringsten Schnelligkeit ( Merte ) auf der Bank saß waren wir eben nicht mehr so anfällig. Mag Merte als Typ und Vorbildprofi sehr, aber seine fehlende Pace ist allzu offensichtlich. Sobald wir hoch stehen haben wir mit Merte also ein Problem.
In Hz. 2 standen wir dann tiefer und haben FRA dieses Stilmittel dann fast vollkommen entzogen. Dort hatte man sich nämlich schon in Vorfreude gehegt wie man in den Rücken von Merte gelangt und das Spiel durch Griezmann / Benze killt.

2. Die stumpfen Flügel durch den Einsatz von Kombinationsspielern wie Özil / Götze die zudem nochmals abgestumpft werden durch fehlende AV Überladung. Götze wurde durch Müller ersetzt und Klose rückte in die Mitte. Aber erst als Schürrle rein kam tat sich etwas auf unseren Flügeln. Die linke Seite war regelrecht verwaist. Hier haben wir noch enormes Steigerungspotential.- aber dazu MUSS Özil unbedingt auf die Bank.
Man hat gesehen wie schwer sich Müller gegen Evra tat. Erst als Schürrle ins Team kam wurde Evra auch bei seinen zahlreichen Offensivaktionen intensiver attackiert. Führt dies dann gar zu Ballgewinnen durch Schürrle dann wird es für FRA gleich sehr gefährlich.
Schürrle ging mit viel Power und Speed in dieses Duell und zwang diesen dann auch zu großen Fehlern.
Um die Flügel in der Offensive jedoch noch wirkungsvoller zu machen benötige ich einen 10 er der die Pässe in den freien Raum hinter die 4 er Kette spielen kann und einen Außenstürmer der diese dann auch verwerten kann.
Zudem ist das Überladen durch die AV natürlich ein weiteres taktisches Stilmittel um den Druck auf die gegnerischen AV ´s zu erhöhen.
Mittlerweile dürfte wohl jeder verstanden haben dass Höwedes von essentieller Wichtigkeit für das deutsche Spiel ist. Er muss die Defensivschwäche von Özil kaschieren. Im Spiel gegen FRA habe ich defensiv eine herausragende Leistung von Höwedes gesehen. Aber offensiv hat Özil fast Nichts gebracht ( defensiv fällt er sowieso sehr stark gegenüber seinen sonstigen Teamkollegen ab ). Die Kosten / Nutzen Rechnung bei Özil stimmt also überhaupt nicht. Nun steht Özil jedoch auch nicht auf der richtigen Position ( 10 ). Auf der 10 kann ich ihn aufgrund seiner Defensivschwächen jedoch keinesfalls von Anfang an bringen.
Wie kann ich also die rechte deutsche Seite beleben und gleichzeitig die Balance erhalten? Und wie kann ich mir die ( wenigen ) tödlichen Pässe von Özil erhalten?
Durm / Poldi oder Durm / Draxler wäre hierbei eine mögliche Lösung. Maicon oder auch Danny Alves sind für ihre Offensivqualitäten bekannt- aber eben auch für ihre Defizite in der Defensive.
Özil würde bei mir etwa in Minute 70 für Kroos eingewechselt. Dort auf der 10 kann er dann schalten und walten sowie die entscheidenden Pässe in der entscheidenden Phase des Spiels generieren. Er verfügt jedoch als Einwechselspieler über die notwendige Frische auch defensiv mit zu arbeiten.

3. Das Verschließen des Zentrum durch die MF Achse Schweinsteiger / Khedira / Kroos.
Wie unser MF Trio gestern den hochgelobten Superstar Pogba praktisch bis auf ganz wenige Spielsituationen kalt gestellt hat war ganz großes Kino. Weder Pogba noch Matuidi konnten durch ihre gewohnten Vorstöße das Spiel für FRA wirklich beleben.
Ergo ging es bei FRA fast ausschliesslich über die Außen- und dort eigentlich nur über links da Höwedes seine Seite perfekt verschlossen hatte.
Wer überhaupt auch nur dieses MF Trio ( Schweinsteiger / Khedira / Kroos ) diskutiert ist für mich ein Voll…..
Schweinsteiger als DER Stratege in unserem Spiel gab genau das Tempo vor und wollte nach der Druckphase von FRA dann etwa zwischen Minute 65-75 sowie der Einwechslung von Schürrle ( wir haben sie regelrecht herbeigeschrien ) das Spiel entscheiden. Und genau an dieser Stelle ist noch Entwicklungspotential vorhanden.
Die Chancen wurden nämlich perfekt generiert allein die Verwertung stimmte nicht. Wir haben FRA also spieltaktisch dominiert ( obwohl sich Deschamps mit der variablen 4-1-4-1,, 4-1-2-3, 4-4-2, 4-3-3 Formation durchaus hatte etwas einfallen lassen ) allein die Veredelung ( Tore ) fehlte.

Wie auch im Spiel gegen ALG haben wir viel zu viele hochkarätige Chancen liegen gelassen. Wir haben es also verpasst die spieltaktische Überlegenheit ( Deschamps nennt es „Die Erfahrung“ ) effektiv in Tore zu verwandeln. Und ergo wurde es noch eine ganz schöne Nervenschlacht.

FRA hat im WM Quali Spiel gegen SPA In Minute 94 den 1:1 Ausgleich erzielt. Manuel Neuer hat uns Gott sei Dank davor bewahrt.

Scolari hat schlaflose Nächte….Warum ?
Nein, nicht alleine wegen des Fehlens von Ney + Thiago im HF gegen uns. Erklärung folgt.

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MT 5. Juli 2014 um 15:50

Oh Gott, bitte nicht … 🙁

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lala 5. Juli 2014 um 20:17

Deschamps nennt es „Die Erfahrung“

Und manchmal ist es einfach nur Glück.

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funambule 7. Juli 2014 um 23:43

DANKE

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funambule 8. Juli 2014 um 00:26

in der FAZ von 7/8. juli finde ich eine “ gefuehlte“ naehe zu ihrer these von der „entmachtung“ loews.wird allerdings als“emanzipierung“ bezeichnet.
in der „seele“ haben sie hier etwas erkannt, was zb mir sich sooo nicht erschlossen hat BRAVO! (wenn auch =pardon= ihre formulierung ein wenig undelicat war. erinnert mich im stil ei wenig an underground-literatur ( ACHTUNGK: dies ist keine beleidigung… bonne continuation und an die red.: danke meinen fehlerquotient in jeder hinsicht zu tolerieren! chapeau…

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Philo 8. Juli 2014 um 00:31

Der Artikel in der FAZ hatte aus meiner Sicht nur Stammtischniveau und war vor allem in taktischer Hinsicht inkompetent.

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funambule 5. Juli 2014 um 14:25

fuer diejenigen, die des franzoesischen maechtig sind und eine ergaenzende franz.analyse des spiels lesen wollen: Le Point.fr 5/4.2014 „les bleus éliminés à l’allemande“ par alexandre borde. huebsches wortspiel und vortreffliche analyse des spiels, unter beruecksichtigung des intellektuellen und professionnellen staerken der dt N11. gebe gerne hilfestellung, fuer diejenigen, die gerne ihren horizont erweitern wollen. verstehe und respektiere aber auch „die andere seite
abgrenzung ist ein legitimes verteidigungsverhalten!

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air force 1 5. Juli 2014 um 15:42

Merci mon dieu funambule.
Es war tatsächlich ein spieltaktischer Drahtseilakt. Als Deschamps dann Cabaye raus nahm hat er angefangen zu beten.

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funambule 5. Juli 2014 um 21:27

voilà, macht doch plaisir, auch mal bei den anderen reinzuschauen merci pour la visite, et maintenant leBREZIL!

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air force 1 6. Juli 2014 um 02:03

Magnifique le Hummels.
Adieu les Bleus.
Pogba travail á munich?

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funambule 6. Juli 2014 um 21:44

hi, wir haben einen humorf(!)ollen verehrer……

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Socketranger 6. Juli 2014 um 06:27

„Brésil“ (ihr pseudo-Intellektuellen).

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funambule 6. Juli 2014 um 21:39

nice joke from a grey=green face?! mais je suis francais, et on ecrit des choses un peu differemment ici! bonne vie in „hier bei misch wo isch alles (besser) weiss…

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Socketranger 7. Juli 2014 um 18:00

Tu es français mais tu ne sais pas écrire ‚Brésil‘.. alors tu es encore plus con qu’on croyait. Bin zum Glück weder in D noch in F, Du kleiner, hohler (deutscher) Bauer.


Lyse 5. Juli 2014 um 13:48

Ich hoffe, gegen Brasilien setzt Löw Lahm wieder auf die 6.

Neuer
Boateng-Mertesacker-Hummels-Höwedes
Lahm-Schweinsteiger-Kroos
Özil-Schürrle
Müller

Khedira und Schweinsteiger nochmal von Beginn an bringen? Glaube nicht, dass das gut geht, man hat auch gestern gesehen, dass sie einfach nicht topfit sind.

Und wenn Mertesacker tatsächlich nicht gegen Fred bestehen kann, dann war das sein letztes Länderspiel..

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Hadinger 5. Juli 2014 um 12:55

Wenn Du meinst, wieso Özil immer falsch steht, nicht falsch aufgestellt ist. Dann liegt es vielleicht daran, das aktuell oft die falschen Entscheidungen trifft

Antworten

JayPieS 5. Juli 2014 um 12:35

Was mir in Sachen Spielkontrolle missfällt, ist die linke Seite.

Es gab gerade in der zweiten Halbzeit oft Situation bei der Höwedes nicht aufgerückt war und auch Özil in die Mitte gezogen hat. So musste der Ballführende Spieler auf die linke Seite mit Ball laufen, was natürlich für die Franzosen ein Verschieben leichter gemacht hat – anstelle ein schneller Pass nach Außen.

Finde generell die Außenverteidiger können bei Ballbesitz mehr „Gewalt“ über ein Spiel bringen.

Hier glaube ich auch, dass könnte Höwedes genau so gut machen ohne dazu ein Offensivfeuerwerk abzubrennen. Özil würde hierdurch auch sicher besser ins Spiel finden können.

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happyman51 5. Juli 2014 um 13:43

Ganz im Gegenteil, genau das sollte der PLan sein gegen Brasilien. Das Spiel dominieren/kontrollieren und sich nicht auf ein wildes hin un her einlassen. Wie hat Klinsmann das 2006 vor dem Argentinien Spiel so schön gesagt: „Nimm ihnen den Ball weg und sie haben keinen Spaß mehr. “
Andererseits überzeugt bei Brasilien zur Zeit eher die Defensive als die Offensive. Durch den Ausfall von Neymar könnte deren Spiel aber auch ganz anders gelagert werden als bisher, da der Fixpunkt in der Offensive fehlt und einige Umstellungen kommen werden. Der ein oder andere mag sich bis jetzt ein bischen hinter Neymar und seiner Präsenz versteckt haben. Wird interessant welche Auswirkungen sein Ausfall haben wird.

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HK 5. Juli 2014 um 12:07

Danke für die tolle Analyse – insbesondere der Aufruf zur Pragmatik und die Absage an Dogmatik in der Causa Lahm im Fazit.

Ich finde das dt. Team hat ein anderes strukturelles Problem: die linke Offensivseite. Egal wer dort spielt (Özil, Poldi, Götze), er bleibt unter seinen Möglichkeiten, wohl weil ihm die offensiv-Unterstützung des linken AV fehlt! Hier fehlt Reus an allen Ecken und Kannten, aber er ist halt nicht da und mir scheint, dass Löw unterschätzt hat, dass diese Posititon in diesem System von den anderen nicht einfach so gespielt werden kann. Um die Lahm-Debatte noch facettereicher zu gestalten 😉 : Ich würde gerne mal Poldi/Lahm links sehen und rechts Boateng/Müller – vor allem weil ich Poldis mitarbeit in der der Defensive schätze. Aber in nem Halbfinale gegen Brasilien in Brasilien macht man natürlich keine derartigen Experimente, dass ist mir klar. Und gegen die USA war er wirklich schwach. Andererseits gab es gute Konter gestern erst in der Schlussphase und gegen Brasilien wird man wohl nicht dominieren wollen, oder?

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fNx 7. Juli 2014 um 15:42

Was mir aufgefallen ist, dass es sehr gefährlich wurde, wenn FR es mal geschafft hat, eine Flanke von Ihrer rechten Seite (= AV –> Hoewedes) zu bringen. In den 2 oder 3 Malen, wo dies gelang, war es automatisch sehr gefährlich, da durch den Rest der aufrückten Verteidiger (beide IVs standen immer sehr zentral und wurden auch von gegnerischen Spielern gebunden) Lahm in arge Bedrängnis gebracht wurde. Dies war u.a. der Fall bei der Schußchance von Valbuena in der paarund30igsten Minute, die Neuer klasse abwehrte und Benzema dann von Hummels geblockt wurde. bei jeder dieser Flanken war Lahm extrem weit von den Zielspielern weg, bzw war dort ein starkes Ungleichgewicht in Sachen Kopfballduell vorhanden. Es hat mich da gewundert, dass Dechamps diese Variante nicht weiter fossiert hat.

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nougat 5. Juli 2014 um 11:46

was mich gewundert hat, dass FRA in der 1.hz nicht die schwachstelle höwedes mehr beackert hat. ich hatte eigentlich wesentlich mehr aktionen erwartet, so war aber das tor für GER eigentlich nur folgerichtig, da FRA wie erstarrt wirkte, ob des deutschen druckspiels.
insgesamt muss man aber auch sagen, dass das deutsche spiel wesentlich flüssiger und kompakter als in den vorangegangen partien aussah (das spiel gegen POR ausgenommen). die zuspiele saßen einfach, nimmt man bruder leichtfuß khedira mal aus. mmg hat das verbesserte zuspiel auch damit zu tun, dass lahm wieder auf rechts steht. insofern teile ich das fazit nicht. die spieler sollten da spielen, wo sie naturgemäß ihre größten stärken entfalten können.

warum löw dem gegner die linke seite anbot, habe ich nicht verstanden. genausowenig wie özil auf links wie rechts völlig falsch steht und die meiste zeit ohne abindung war, aber vllt gab es gründe dafür.
warum götze kam, ging mir ebenfalls nicht ein. götze ist so dermaßen schlecht drauf, das ist einfach nur schade für die ersatzbank.

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Hadinger 5. Juli 2014 um 12:51

Ich denke, es ist ganz einfach, wieso er links spielt. kroos ist gesetzt.und das ist gut so, denn er ist defensiv stärker. Und wenn sie 4-3-3 Spielen, dann passt Özil dort nur auf eine Seite.

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BrainDrain 5. Juli 2014 um 13:30

Es lag schon auch daran, dass Höwedes defensiv einfach keine Schwachstelle war, sondern defensiv einer der stärksten. An der Spiegel-Online-Einzelkritik sieht man das gut, dass da manchmal die Vorurteile überwiegen. Spiegel über Höwedes:

„Musste sich tunneln und überlaufen lassen, wirkte manchmal in den direkten Duellen mit seinen Gegnern überfordert.“

Höwedes hatte mit Abstand die meisten Zweikämpfe (15 laut Faz.net) und tackles (9 laut whoscored) im Deutschen Team. Er hat auch neben Lahm der einzige, der den Großteil gewonnen hat. Höwedes Bilanz: 11 gewonnene Zweikämpfe von 15. Zum Vergleich die anderen Abwehr und defensiven MF-Spieler: Lahm 3/4, Hummels 3/6, Boateng 4/8 Schweinsteiger 1/7, Khedira 2/10 (bei den Offensivspielern niemand mit positiver Zweikampfbilanz). Probleme in die Zweikämpfe zu kommen und diese (meist) zu gewinnen, hatten gestern einige, aber Höwedes am wenigsten.

Zum Thema gemieden werden. Er hatte zwar viel weniger Ballkontakte als Lahm und etwas weniger als die IVs, liegt aber ansonsten mit seinen 49 Ballkontakten durchaus im Rahmen der Mannschaft, Kroos (allerdings in weniger Minuten), Schweinsteiger, Khedira hatten im Schnitt auch nicht mehr. Er wurde zwar nicht so gesucht, wie Lahm, aber dass er geschnitten wurde, lässt sich aus den Daten nicht ablesen.

Der Spiegel hat also ein anderes Spiel gesehen, als die Daten hergeben. Im weiteren Verlauf der Einzelkritik wird das auch deutlich – nochmals Spiegel-Online weiter in der Höwedes-Kritik:

„Seine Last, als gelernter Innenverteidiger auf außen spielen zu müssen, wird er in diesem Turnier wohl nicht mehr verbergen können. Mühte sich aber sichtlich, Räume zu schließen und beim Pressing auszuhelfen. Lief unermüdlich. Hätte sich mit seinem Hackenschuss nach Özils Freistoß fast mit einem Tor für seinen Aufwand belohnt, aber der Ball segelte über den Kasten.“

Einen Hackenschuss habe ich gestern nicht gesehen, vermutlich hat der Spiegel die Einzelkritik aus einem anderen Spiel (Ghana?) einfach nochmals reingepastet und das selbst nicht gemerkt. So ist das bei Defensivspielern – so lange sie keine spektakulären Aktionen (Tor oder Rettungstat) haben, können sie lange spielen, bis sich die Einstellung zu Ihnen ändert. Man hat den Eindruck, auch wenn Höwedes gestern nicht 73,3%, sondern 100% seiner Zweikämpfe gewonnen hätte und über seine Seite nichts passiert wäre (ist ja auch nicht), würde in den Kritiken immer noch stehen, dass er als IV zu langsam wäre und ständig überlaufen würde und einen ständigen Gefahrenherd darstelle. Das werde ich nie verstehen, dass sich Sportjournalisten, bevor sie ihre Kritik äußern, nicht wenigstens kurz mal die Statistiken anschauen, ob ihre Eindrücke den Daten entsprechen.

Ich will gar nicht Höwedes (Offensiv-)Qualitäten zusprechen, die er nicht hat; er ist – wie Thomas Müller es formulierte – kein Marcelo. Aber die Kritik an seiner defensiven Leistungen ist nun schon seit einigen Spielen ungerecht und unangebracht, weil er seine Seite zuverlässig zumacht, kaum Fehler im Stellungsspiel (z. B. Abseits stellen, einrücken) macht, keine unnötigen Standards in Strafraumnähe produziert und zu unseren zweikampfstärksten Spielern gehört.

Zum OM /Sturm allerdings Zustimmung. Da trügt der Eindruck auch nicht. Bis auf Müller (und das vor allem im Zentrum) habe ich eigentlich niemand stark gesehen gestern. Alle (bis auf Müller) eher wenig Ballkontakte, schlechte Zweikampfbilanzen, einzig die Passsicherheit war bei einigen positiv (z. B. Özil 22/26 Pässen angekommen, aber halt auch nur ein einziger Key pass im gesamten Spiel).

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ES 5. Juli 2014 um 13:50

Danke für die vielen Fakten, die meinen Eindruck von Höwedes bestätigen.

Der Hackenschuss im Strafraum war schon da. Wäre Tor des Jahrhunderts geworden, war aber wahrscheinlich seine einzige unkontrollierte Aktion in diesem Spiel.

Es gab mindestens zwei Situationen auf der deutschen rechten Seite, bei denen die Franzosen durchgebrochen sind, dass der gesamte Pressemob über Höwedes hergefallen wäre, wäre das auf links passiert.

Wäre mal eine interessante psychologische Studie: Man sagt Probant A, dass der Spieler XY technisch limitiert ist und sich leicht ausspielen lässt (oder man zeigt ihm vorher Spielausschnitte, bei denen das der Fall war). Probant B erzählt man, was für ein Weltklassespieler XY ist und zeigt ihm Ausschnitte, bei denen er Zweikämpfe souverän gewinnt. Dann schauen beide ein Spiel an und bewerten XY. Ich hätte eine Vermutung, was dabei rauskommt.

Interessant ist auch der beliebte und von Dir angesprochene Rückschluss von der Offensiv- auf die Defensivleistung. Nehmen wir an, Höwedes und nicht Hummels hätte das Tor gemacht (prinzipiell nicht unwahrscheinlich). Ich wette, Hummels wäre gelobt, aber niemals so hervorgehoben worden, wie er berechtigterweise nun würde. Und umgekehrt wäre Höwedes Defensivleistung plötzlich ein Thema.

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Swarles_Barkley 5. Juli 2014 um 14:26

Es gibt eine Studie, in der Makler gefragt wurden, den Wert einer Immobilie zu beurteilen. In der Immobilie stand ein Preisschild, dass bei der einen Hälfte der Makler einen zu hohen Preis und bei der anderen Hälfte einen zu niedrigen Preis angezeigt hatte.
Wie erwartet hatten die Makler, die das zu teure Preisschild gesehen hatten, einen zu hohen Wert der Immobilie geschätzt und bei dem zu niedrigen Preisschild einen zu niedrigen Wert geschätz. Und das sogar, obwohl man bei Maklern davon ausgehen müsste, dass sie als Experten sich nicht von einem „falschen“ Preisschild beeinflussen lassen. In der Psychologie nennt man das „Priming-Effekt“.

Ich denke, bei der allgemeinen Beurteilung von Spielern durch die Öffentlichkeit ähnlich ist, erst recht, weil es sich dabei nichtmal um „Experten“ handelt.

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BrainDrain 5. Juli 2014 um 18:39

Die vorgeschlagene psychologische Studie würde höchstwahrscheinlich zum erwarteten Effekt führen – das ist ein klassischer Effekt der Psychologie, nämlich der Rosenthal-, Pygamalion-, oder Versuchsleitereffekt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Rosenthal-Effekt
http://de.wikipedia.org/wiki/Pygmalion-Effekt

Das klassische Experiment dazu war so, dass man Versuchsleitern sagte, sie hätten durch Züchtung entweder besonders intelligente oder besonders dumme Ratten. Die Ratten musste lernen, den schnellsten Weg in einem Labyrinth zu finden (ein übliches Tierexperiment in den 50er, 60er, 70er Jahren). Heraus kam, dass die intelligenten Ratten schneller lernten. Der Clou daran war allerdings, dass die Ratten sich nicht unterschieden, nur die Erwartung der Versuchsleiter durch die Vorinformation.

Die Experimente wurden später vielfach auf die Beurteilungen menschlicher Leistungen übertragen, zum Beispiel in Lehrer- Schüler-Beobachtungen. Teilt man Lehrern mit, bestimmte Schüler seien besonders intelligent und diese würden im Verlauf des Schuljahrs besonders große Fortschritte machen, dann machen diese Schüler auch nach den Beurteilungen der Lehrer besonders große Fortschritte.

Es wäre also nicht erstaunlich, wenn die Beurteilung von Sportjournalisten erheblich von ihrer Erwartung beeinflusst wären, sondern es wäre umgekehrt sehr überraschend, wenn das nicht der Fall wäre.

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Michael 5. Juli 2014 um 11:28

Wo bleiben eigentlich GATLING und die anderen Löw-Hasser? Ich freue mich schon auf die verbalen Purzelbäume, die erklären warum Löw trotz des Siegs und des nächsten Halbfinaleinzugs (der vierte in Folge, selbstverständlich Weltrekord…) ein völlig unfähiger Trainer ist….

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ES 5. Juli 2014 um 11:31

Bei dem Spielermaterial war doch Halbfinaleinzug Pflicht. 🙂

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Max 5. Juli 2014 um 11:54

Vor allem wo Löw jetzt alle Forderungen der „Experten“ umgesetzt hat und wieder ein bescheidenes Spiel die Folge war. Imho ist das deutsche Team durch Verletzungen dieses Jahr viel schwächer ist als angenommen. Reus, Khedira, Schweinsteiger, Klose langsam zu alt, und Schürrle und Götze von Bestform entfernt. Nur Lahm und Neuer überzeugen bislang. Da ist Löw machtlos.

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Guergen 5. Juli 2014 um 11:58

Natürlich ist der Yogi-Bär/Bundesschal/Nivea-Trainer eine Nulpe und außerdem eine Schande für den deutschen Fußball/Franz Beckenbauer/den Steuerzahler.

Selbst der größte Trottel/Depp/Löw muss ja mal erkennen, dass derLahm nach rechts gehört. Anders als der Lethargie-Toni/Phlegma-Kroos (haha! auf Rechtsaußen gegen Pirlo. ololol111!!!) und die anderen Hymnenverweigerer/vaterlandslosen Gesellen kann der Lahmmwas, ist aber eigentlich auch ein Ja-Sager/kein „echter Typ“.

Jetzt gilt es: Kämpfen und Siege. aber das kann man ja mit „Herrn“ Löw/der Schwaben-Connection/den cackn00bigen Bauern nicht. Mit echten Spielerkerlen, wie dem Kießling, dem Jeremies und dem Kasten Janckerl wäre das nicht passiert.

Niemals mit Löw, nie wieder Nivea, nie wieder Nutella.
Die Welt lacht über Deutschland, es muss endlich mal wer das rausgehen und jemanden schon vor dem Anpfiff umhauen. So wird das aber sicher nix, gegen den ersten ersntzunehmenden Gegner ist Schuss und dann geht es hochverdient nach Hause. Was dieses „Team“ bisher geschafft hat, das hätte auch meine Oma geschafft.

Außerdem muss man viel mehr aus der zweiten Reihe schießen und in den Pulk flanken. Das ist eine gute Taktik.

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HK 5. Juli 2014 um 12:11

Gut dass es endlich mal einer sagt! 😉

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Sindagorn 5. Juli 2014 um 12:17

ROTFLOL 😀

… Danke für diesen Kommentar.

Ich habe mir gestern mal in der „Fussball-Guck-Runde“ den Spaß gemacht und die Franzosen ähnlich kommentiert, wie Bela Rethy die N11 beim Algerienspiel. Der ein oder andere hat es kapiert und war dann auch selbstironisch.

Zum Thema … Lahm hat es ja hinterher gesagt. Die Umstellung war eine Anpassung an den Gegner. Die Mitte zustellen und über rechts mehr Offensive.

Mich interessiert generell der Matchplan bei solchen Spielen und ob der aufgegangen ist. Gibt es zu so etwas denn retrospektiv Daten? Wenigstens von historischen Spielen, deren Daten auf JETZT keinen Einfluss mehr haben?

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ES 5. Juli 2014 um 12:21

Ja, vor allen Dingen gleich am Anfang ein Zeichen setzen, dann sieht die Körpersprache gleich ganz anders aus, sonst geht es zu einfach für die Brasilianer!

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Gatling 5. Juli 2014 um 13:00

Löw beweist dann das Gegenteil wenn er…

den Titel holt. Punkt.

In Sinne meiner bisherigen posts, war für mich die stärke Präsenz der deutschen Spieler in Sachen Körpersprache, Abgezocktheit und Kampfstärke der wichtigste Punkt an diesem Sieg. Wenn sie das gegen Brasilien ebenso auf den Platz bringen können sie ins Finale einziehen.

Aber eben nur wenn..man wird sehen müssen ob Sie nicht gegen die brasilianische Leidenschaft und die Zuschauer gegen sie plötzlich in den Angsthasen-Modus (ala 2008, 2010, 2012) gehen. Die Wahrscheinlichkeit ist mit dem FR Spiel geringer geworden, aber es kann immer noch geschehen.

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Tzaduk 6. Juli 2014 um 03:25

Ach, mir hätte ja auch irgendwie was gefehlt…

Löw hat also die Möglichkeit, Dir zu beweisen, dass er nicht der Loser ist, für den Du ihn hältst? Diese großzügige Offerte… da wird man fast sentimental.

Du kannst mir übrigens mal beweisen, dass Du mit Geld umgehen kannst, indem…

…Du im Lotto gewinnst. Punkt.

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tomci 7. Juli 2014 um 12:06

Diesmal ist halt einzig und allein Özil der Sündenbock… Ist ja wie geboren dafür.. =/

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TuxDerPinguin 5. Juli 2014 um 11:20

Irgendwie fühlte sich das Spiel nicht richtig an. Frankreich war leicht überlegen, aber beide Seiten konnten keine zwingenden Torchancen erarbeiten (außer die Konter Deutschlands gegen Schluss. Aber dies war ja dem Spielstand geschuldet).

Ich hätte mir mehr Dramatik gewünscht als ein Zufallstreffer anfangs des Spiels (für mich sind alle Standard-Treffer Zufall). Lieber Verlängerung und Tor in der 120. Minute…
Brasilien spielte ja leider auch so. Das etwas unterlegende Team gegen Columbien, die aber immerhin zu einer zwingenden Torchance kamen, während man selber früh durch Zufall in Führung geht und nach nem Torwartfehler das 2:0 macht (den Freistoß fand ich sehr haltbar).
Irgendwie langweiliger Tag. Da waren die Achtelfinals spannender.

Deutschland stand im Vergleich disziplinierter als die Brasilianer und konterte auch besser. Allerdings fehlte auch Luiz Gustavo… mal schauen. Eigentlich sehe ich Deutschland als klaren Favoriten nach den Leistungen, aber immerhin hat Brasilien das Publikum hinter sich.
(wobei ich mal anmerken muss, wie sehr mich das Publikum nervt. Ständig werden irgendwelche Spieler/Mannschaften ausgepfiffen)

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Hadinger 5. Juli 2014 um 11:37

Ich hatte da den Eindruck, dass die Deutschen einfach auch aufgrund des Wetters und der Überlegenheit im Mittelfeld sowie der guten Innenverteidigung nicht mehr machen mussten. Man hatte nie den Eindruck, dass sie nervös wurden.
Was mich etwas verwundert hat, war, dass sie in der 1. Hälfte im Angriff gut gestaffelt waren, aber das nie sauber zu Ende gespielt haben. Allein an Özil kann es doch nicht gelegen haben, oder?
Khedira fand ich trotz der Überlegenheit im Mittelfeld nicht optimal. Ich fand seine Pässe auch eher schlecht, er ist halt noch nicht ganz der Alte. Siene Vorstöße reißen natürlich Löcher, aber sie sind wie immer von Chaos geprägt. Das macht eigentlich eine defensive Absicherung wie Lahm eher unverzichtbar, finde ich. Wenn Kroos nicht so gut gespielt hätte, wäre da vieles durch die Mitte gegangen. Oder sehe ich das falsch?
Aber insgesamt diskutieren wir doch hier auf hohen Niveau, denn ein Erreichen des Finales ist in Reichweite. Man muss halt die chaotischen und von Kraft geprägte Spielweise von Brasilien in den Griff bekommen. Kolumbien hätte ich sogar als das schwerere Los angesehen.

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tomci 7. Juli 2014 um 12:11

„Allein an Özil kann es doch nicht gelegen haben, oder?“ Ach!!? Versuch das der Meute mal klarzumachen.. Freut euch erstmal über Lahm auf der LV-Position.. Özil kriegt ihr sicher auch noch expatriiert.. Wenn Deutschland dank ihm Weltmeister wird, sollter er den Pokal klauen und mit nach Istanbul abhauen ;P

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FI 5. Juli 2014 um 11:39

Wieso siehst du Tore nach Standards als Zufallsprodukte an?

Liegt nicht gerade hier ein unheimlich großes Potenzial diese zu trainieren, da es immer wiederkehrende Situationen sind?

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FI 5. Juli 2014 um 11:43

Was die Zuschauer betrifft, muss ich dir uneingeschränkt Recht geben! Auch mich stört das ständige Gepfeife.

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Horstgünter 5. Juli 2014 um 11:12

Hallo, die Analyse finde ich gut. Du hättest allerdings noch etwas auf die klare Asymmetrie eingehen können, mit dem starken Fokus auf die rechte Seite, eigentlich kamen fast alle Angriffe über rechts….
Die Auswechslung von Klose habe ich nicht nachvollziehen können, warum denn nicht eher özil?

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lala 5. Juli 2014 um 19:33

Weil Klose noch ineffektiver als Özil war :/

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mk 5. Juli 2014 um 10:32

Lob für die Analyse wie immer.
Aber irre ich mich da oder gab’s vor allem in der ersten Halbzeit nicht noch ein paar relativ klare, wenn auch situative, Mannorientierungen Pogba-Kroos und Matuidi-Khedira? Pogba vielleicht nicht ganz so konsequent, aber vor allem Matuidi hat Khedira im Spielaufbau noch relativ weit verfolgt wenn Khedira in die Tiefe durchgelaufen ist. Hoffe mal, dass das stimmt, sonst müsste ich wohl mal zum Augenarzt…
Ansonsten dachte ich mir gestern auch so oft, dass es sowas von egal gewesen wär, ob da jetzt Lahm oder Boateng rechts gespielt hätte. Der einzige Vorzug war halt Boateng im Zentrum, aber wie Lahm da für ne ganz unspektakuläre Leistung abgefeiert wird… Naja, ist ja wenig überraschend. Im Halbfinale dann bitte wieder auf der 6. Fordere ich jetzt einfach mal, um ne völlig uninteressante und qualitativ wertlose Diskussion anzustoßen.

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pepp 5. Juli 2014 um 10:11

Die Deutschen wirkten in der 2.HZ platt. Sie spielten Verlängerung gegen Algerien, während Deschamps im Spiel der Franzosen gegen Nigeria 5 Stammspieler auf der Bank liess.

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Max 5. Juli 2014 um 08:50

Irgendwie fühlte ich mich an 2002 erinnert. Ein glückliches Tor und dann hinten rein stellen und sich auf den Torwart und den lieben Gott verlassen…. gegen Algerien habe ich ein besseres Spiel gesehen.

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Bob 5. Juli 2014 um 09:03

Sie haben sich keineswegs nur hinten reingestellt. Die Franzosen haben nur höher agiert als in der ersten Halbzeit

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Michael 5. Juli 2014 um 10:09

Doch, haben sie. Zwischen dem frühen Tor und den beiden kläglich vergebenen Chancen von Schürlle hatte Deutschand keinen einzigen Torschuss! Offensiv war das gestern gar nichts und es hat vor allem wegen der Schwäche der Franzosen zum Sieg gereicht.
Laut den Noten bei whoscored.com (nicht der Weisheit letzter Schluss, aber ein objektives Urteil, das bei jedem Spiel aus den gleichen Faktoren berechnet wird) war das gestern das bislang schwächste Spiel der Deutschen bei dieser WM…

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Senser 5. Juli 2014 um 10:49

„Zwischen dem frühen Tor und den beiden kläglich vergebenen Chancen von Schürlle hatte Deutschand keinen einzigen Torschuss! “

100% Zustimmung! Ich finde es sehr erstaunlich, dass diese Tatsache weder von Journalisten noch auf diversen fachkundigen blogs zur Sprache gebracht wird. Chancen gab es erst, als Frankreich Lotterie gespielt hat. Davor hatte man teilweise das Gefuehl, dass ab der 13. Minute konsequent auf Zeit gespielt wurde, so schwach waren die Angriffsbemuehungen. Gefaehrliche Kombinationen im letzten Angriffsdrittel? Fehlanzeige! Da hatte Frankreich mehr zu bieten.

Niemand braucht sich fuer eine (meist) gelungene Strafraumverteidigung und einen Weltklassetorwart zu entschuldigen. Auch die Tatsache, dass Feingeister wie Kroos und Oezil gekaempft haben als seien es die 80er, stimmt positiv. Aber ein Mittelfeld, welches „dominiert“ haben soll -ganz zu schweigen von einem guten oder gar ueberlegenen Spiel der Deutschen- habe ich nicht gesehen. Das war dann doch eher wie 2002.

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Soulcollector 5. Juli 2014 um 12:44

Habe ich nicht ganz so gesehen. Bis zur 30-35. Minute war Deutschland ganz klar das überlegene Team. Dann kam Frankreich etwas besser ins Spiel. Wobei ich gehofft habe, dass dieser „Sturmlauf“ nach der Halbzeit etwas abflaut. Das war leider nicht der Fall und für die 2. HZ war es schon ein sehr mühseliges Spiel mit leichten Vorteilen für Frankreich. Naja und gegen Ende istes in einem knappen Spiel halt normal, dass auf beiden Seiten die Torgefahr steigt weil das zurückliegende Team nochmal das Risiko erhöht.

Ich fand es also die ersten 30 Minuten klar überlegen von Deutschland, danach ziemlich ausgeglichen.

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sappydharma 5. Juli 2014 um 12:05

Nach der letzten Partie und dem Merte Interview traut sich diesmal niemand ernsthaft Kritik an der Spielweise zu nehmen obwohl diesmal genau so angebracht wäre-Deutschland kann ewig dankbar für das Tor von Hummels sein, denn ansosnten tat man sich offensiv sehr schwer und Frankreich hatte nur da Mittel mit hohen, langen Bällen-sehr ideenlos…Benzema war im Abschluss gehemmt und nicht in Topform, wenn er das Tor ind er 94.Minute macht geht Deutschland in eine Verlängerung mit dem Mittelfeld Kramer-Khedira(tot)-Schweini(Zahnfleisch gehend)-wieviel dann offensiv gegangen wäre hätte mich interessiert

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Theodor 5. Juli 2014 um 05:16

Denke an 2 Szenen kann man fest machen, das Höwedes heute die Taktische Anweisung hatte nicht nach vorne zu gehen und hinten immer ab zu sichern. Was absolut richtig ist. Auch im Aufbau wurde er schneller umspielt und auch nicht als Bande heute benutzt. Ich glaube so wenig Pässe wie heute hat er noch nie gespielt.

Die Frage ist jetzt ob das als Konsequenz der letzten Spiele ist oder dem Gegner geschuldet. Man will ihn nicht gegen den extrem agilen Valbuena in schwere Situationen bringen.

Auch wenn die Gegenspieler heute besser waren, ich sehe Lahm im Mittelfeld momentan eine Klasse höher als Khedira und Schweinsteiger. Er schaltet einfach schneller, läuft keine Gefahr irgendwie in einen Zweikampf zu kommen oder einen ungenauen Pass zu spielen, dadurch schwer zu foulen. Das habe ich den beide heute nicht so gesehen.

Ich denke Lahms Qualität ist im Mittelfeld wichtiger als auf RV. Sehe Durm nicht so weit davon, wie momentan Schweinsteiger & Khedira von Lahm im Mittelfeld.

Ich glaube auch das das Wetter und der schlechte Rasen heute erheblichen Einfluss auf das Spiel hatten.

Noch eine Frage an MR, nutzt du zum gucken eine Taktik Kamera die jetzt ja von ARD/ZDF Angeboten wird?

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Soulcollector 5. Juli 2014 um 07:13

Es war schon zu sehen, dass Höwedes im Spielaufbau deutlich tiefer stand als Lahm. Also wird es woh eine Anweisung gegeben haben.

Ansonsten ist es natürlich auch immer ein wenig unfair ihn mit Lahm zu vergleichen. Jeder LV sieht im Vergleich mit Lahm schlecht aus! Das gilt für alle LV der letzten Jahre. Möglicherweise würde selbst Lahm als LV gegen Lahm als RV schlecht aussehen.

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Theodor 5. Juli 2014 um 13:51

Ich vergleiche ihn ja nie mit Lahm, sondern stelle nur fest. Gestern war es halt extrem. So extrem das man nicht über Lahms Seite aufbaut weil er der bessere Spieler ist, sondern weil man es über die Höwedes Seite gar nicht kann. Für mich war Höwedes gestern defensiv auch der beste Spieler, hab seine 2 verlorenen Zweikämpfe am 16er nicht mehr genau im Kopf, aber wie tief er den Gegner immer zugestellt war sehr gut. Dachte das in der 2ten Halbzeit dann in diesen Raum mehr lange Bälle kommen, aber die Franzosen hatten nie wirklich Zeit da einen Spielzug aufzubauen.

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MR 5. Juli 2014 um 14:38

Nope.

Hab da zu hohe Latenz und mir ist das Bild auch zu klein, leider. Bei dem absolut fürchterlichen Schnitt der Regie wär das sonst eigentlich schon was Wert.

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Guergen 5. Juli 2014 um 14:46

Zu dem Thema Taktik-Kamera: Ich schaue da ganz gerne mal rein, könnte damit aber kein ganzes Spiel schauen. Nervig finde ich wirklich, dass die ARD das nur in der App (ergo Handy und Tablet, was ich auf einem Handy mit der Taktik-Kamera soll weiß ich nicht) anbietet, während man das beim ZDF auch problemlos am PC mit der Mediathek nutzen kann.

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TE 5. Juli 2014 um 15:17

Ich persönlich nutze sie bei ZDF-Spielen – normales Bild auf dem Fernseher und Taktik-Cam auf dem PC, bei der ich mit etwas Latenz wichtige Szenen und Verschieben nochmal besser sehen kann. Ich weiß auch nicht, was das ARD zu dem Wahnsinn verleitet hat, die Taktikcam nicht als Desktop-Version anzubieten. Ich hab’s mal mit meinem Sieben-Zoll-Tablet probiert, aber da erkennt man ja weniger als nichts. Der Mehrwert ist nur auf Desktop-PCs gegeben mMn.

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boecko 5. Juli 2014 um 21:48

Die offizielle ZDF-Stream-Taktik-URL ist:
http://zdf_hds_de-f.akamaihd.net/i/de04_v1@87009/master.m3u8

und das Bild ist jetzt nicht so klein, wenn man das ganze im VLC aufmacht.

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Demetrios 5. Juli 2014 um 03:40

Kroos wahnsinnig gut heute – defensiv! Muss man gegen Pogba erstmal schaffen, da gut auszusehen.

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Senser 5. Juli 2014 um 02:52

Ich kann gar nicht mitzählen, wie oft im Spiel in das vordere Angriffsdrittel der Ball vertändelt wurde und die gesamte Mannschaft im Eiltempo nach hinten sprinten mußte. Für ein „gutes“ Spiel, wovon jetzt anscheinend die Rede ist, wurden viel zu viele Halbchancen zugelassen und auch zu wenige überzeugende Angriffe eingefahren (die letzten Minuten ausgenommen, da hat Deschamps -wie jeder andere Trainer- Lotto gespielt).

Ich kann nur deshalb sagen, dass der Sieg nicht unverdient war, weil Frankreich eben auch nicht viel zustande gebracht hat. Leider bezweifle ich, dass das französische Versagen ausschließlich mit der Leistung unserer Nationalkicker zusammen hängt. Nichtsdestotrotz, in einem WM-Viertelfinale gibt es keine einfachen Spiele, schon gar nicht gegen Frankreich. Vieles war gut und ich bin glücklich 🙂

@spielverlagerung: Danke für die Analyse!

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BrainDrain 5. Juli 2014 um 02:06

Ist ein wenig OT. Aber neben Tiago Silva fällt auch Neymar mit Wirbelbruch aus. Auch wenn es die Chancen für uns im HF natürlich erhöht, weil Brasilien Neymar kaum ersetzen kann, bin ich doch hier wirklich empört, dass die Schiris solche Spieler nicht besser schützen (das gilt umgekehrt auch für James). Der Schiri hat hier m.E. eindeutig zu viel laufen lassen – das Foul, das Neymar ins Krankenhaus beförderte, gab noch nicht mal gelb. Dieses dauernde und verletzungsträchtige Foulen nicht früher mit gelb zu bestrafen, beeinflusst schon auch die Spiele und die Spieler zugunsten der Physis und zuungunsten der Techniker.

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Ron 5. Juli 2014 um 02:22

Allgemein ja, aber das spezielle Foul an Neymar empfand ich jetzt von der Intensität her nicht wirklich als überhart. Okay, das Knie muss nicht unbedingt raus. Dass die Spieler sich gegenseitig in den Rücken springen/auflaufen, das passiert allerdings andauernd. Dass der Kolumbianer mit seinem Knie es in dieser Szene schafft einen Wirbel zu brechen, das ist mMn wirklich als unglücklich zu bezeichnen.

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Soulcollector 5. Juli 2014 um 07:10

Überhart war es sicher nicht, aber doch eine klare gelbe Karte. Wenn man ohne Rücksicht auf den Gegenspieler den vollen Körper einsetzt kann man da schon mal ne Karte ziehen.

Der Schiri hat es aber mMn verpasst vorher dem Spielverlauf ein wenig entgegenzuwirken. Die Partie wirkte von Anfang an ziemlich zerfahren und hektisch. Ein sehr guter Schiri wirkt dann einer möglicherweise überzogenen Härte etwas entgegen indem er z.B. die Kapitäne mal zu sich zitiert und ein paar klare Worte findet. Oder man macht es so wie Howard Webb in seinem letzten Spiel, wo er jeweils gleich zu Beginn die ersten Foulspieler „mündlich“ verwarnt. Diese Partie war danach immer noch sehr intensiv aber trotzdem jederzeit fair.

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Ron 5. Juli 2014 um 09:12

Die Schiedsrichter scheinen die Anweisung bekommen zu haben in den ersten Minuten keine Gelben Karten zu geben. Fernandinho hätte zum wiederholten Male in einem Spiel recht früh verwarnt werden müssen. Das zieht sich durch die WM.

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L 5. Juli 2014 um 11:23

OFF-TOPIC BRA-COL Schiedsrichter:
Das stimmt tatsächlich. Ich habe mir gestern den sehr interessanten Podcast von „Collinas Erben“ angehört (zu finden auf der von SV empfohlenen Seite fokus-fußball.de) – da spricht ein aktiver Schiedsrichter aus seiner Meinung nach verlässlichen Quellen über die Rolle der Schiedsrichter bei dieser WM – der „Chefschiedsrichter“ Bussacca hat erlassen, dass sie nicht so früh zu gelben Karten greifen sollen. Leider wurde dies nicht ausreichend in der Öffentlichkeit kommuniziert und somit gab es schon einige irritierende Entscheidungen. Gestern ist die körperliche Herangehensweise der beiden Mannschaften leider etwas zu sehr ausgeartet (ich meine, 53 Fouls!?).

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Antoine 5. Juli 2014 um 11:30

Ja, scheint wohl genau so zu sein. Da kann ich nur den neuen Collinas Erben Podcast empfehlen, in dem erklärt wird, dass das die neuen Maßgaben der Schiedsrichter-Kommission ist.
http://fokus-fussball.de/2014/07/02/ce56-elfmeterpsychologie-der-geist-der-regeln/

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slarti 5. Juli 2014 um 09:29

Wenn man einem Spieler, der sich selbst nicht gegen den Foulenden bewegt, einen Lendenwirbel bricht, ist daß nicht unglücklich, sondern mindestens brutal, meines Erachtens sogar Körperverletzung.
Der gesamte Impuls des Zusammenpralls ging vom Foulenden aus, muss man da noch mehr sagen?

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nougat 5. Juli 2014 um 12:02

„Dass der Kolumbianer mit seinem Knie es in dieser Szene schafft einen Wirbel zu brechen, das ist mMn wirklich als unglücklich zu bezeichnen.“

einfach einmal die szene sich in ruhe ansehen und dann sich vorstellen, dass man in die rolle von neymar schlüpft… wenn man dann noch meint, das sei normaler körpereinsatz, nun ja, da würde ich dann doch empfehlen, sich einer anderen sportart zuzuwenden.

die aktion ist eine klare rote, aber so was von !

Carballo aus spanien ist sowie ziemlich umstritten in seiner heimat und hat in diesem spiel komplett eine klare linie vermissen lassen und es total versaut. er sollte mit dem pfeiffen aufhören – oder besser, man sollte ihm das pfeiffen verbieten.

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Ron 5. Juli 2014 um 12:15

Die Empfehlung sich die Szene nochmal anzusehen kann ich nur zurückgeben:

http://www.theepochtimes.com/n3/788526-neymar-injured-video-watch-juan-zuniga-foul-on-brazil-super-star-today/

Wie man da zu der Bewertung kommt, dass Zunigas Knie nicht aus der Laufbewegung gerade vorne ist, sondern er Neymar mit Absicht das Knie in den Rücken rammt, das kann ich nicht verstehen. Sicher wollte er Neymar umrennen, aber dass er ihm das Knie unbedingt in den Rücken rammen wollte, so wie das einige hier darstellen, das ist doch etwas weit hergeholt.

Vielleicht fällt es auch einfach schwer die Verletzung als unglücklich anzusehen. Da waren gestern aber mehrere Fouls bei, die vom Ansatz deutlich schlimmer waren, aber eben glücklich ausgingen. Über die redet niemand. Hätte sich Neymar nicht verletzt, würde niemand eine Rote für das Foul fordern. Da bin ich mal ganz sicher.

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lala 5. Juli 2014 um 15:39

Hätte sich Neymar nicht verletzt, würde man nicht so drüber reden. Ja stimmt.

„Bei schweren Regelübertretungen kann der Schiedsrichter den Spieler auch auf Dauer des Platzes verweisen (Rote Karte). Gründe für einen Platzverweis sind

– grobes Foul, bei dem der Foulende eine Verletzung des Gegners zumindest billigend in Kauf nimmt
– gewaltsames Spiel
– Tätlichkeiten (direkte körperliche Attacke, indirekte Attacke, z. B. durch Wurf des Balles oder eines Gegenstandes, aber auch anspucken), wobei auch der Versuch bestraft wird
– Notbremse“

Dennoch wurde es hier offensichtlich. Bei der Szene ging es Zuniga null um den Ball – er kam nicht einmal wirklich nahe an den Ball. Und „Verletzung des Gegners nahm Zuniga offensichtlich billigend in Kauf“.

Sorry, das ist nicht UFC, sondern Fußball – ergo tiefrot.

Da muß sich die Schiedsrichterkommision an die Nase fassen lassen – mit diesen Anordnungen zur Zurückhaltung mit gelb oder rot ist so etwas fast zwangsläufig vorprogrammiert.

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Ron 5. Juli 2014 um 17:13

Definition Gelbe Karte:

Ein Spieler ist wegen unsportlichen Betragens zu verwarnen:

Wenn er eines der sechs Vergehen, die mit einem direkten Freistoß geahndet werden, rücksichtslos begeht.

„Rücksichtslosigkeit“ liegt vor, wenn ein Spieler ohne Rücksicht auf die Gefahr oder die Folgen seines Einsteigens für seinen Gegner vorgeht.

Und mehr als rücksichtslos war das nicht, ergo Gelb. Die Verletzung ist unglücklich, auch weil Neymar kurz vor dem Zusammenprall abstoppt und der Aufprall dadurch heftiger wird.

Mir kommt es so vor als ob verdrängt wird, dass Verletzungen leider zum Fußball dazugehören, auch ganz ohne Foul oder übertriebene Härte. Es kann auch einfach Pech sein. Ob eine Verletzung als Resultat rauskommt ist für die Bewertung der Szene komplett irrelevant. Das ist für manchen wohl schwierig zu trennen.

lala 5. Juli 2014 um 19:29

Zur Trennung gehört gesunder Menschenverstand.

Die Regelungen zu gelb und rot haben einzig das Ziel den fairen sportlichen Wettkampf sicherzustellen und die Spieler vor Gefahren um „Leib und Leben“ zu schützen.

Ein Wirbelbruch (der auch ganz anders ausgehen kann, als 4 Wochen Bettruhe) ist eine Gefahr um Leib und Leben. Das ist schlicht krank.

Punkt.

HG 5. Juli 2014 um 03:00

So physisch wie das Spiel war, war es schwer für Kolumbien sich richtig zu entfalten. Daran hat auch der Schiri seinen Anteil klar.

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ES 5. Juli 2014 um 10:00

Wenn jemand nach einem Allerweltszweikampf einen Wirbelbruch davon trägt, könnte das auch dafür sprechen, dass er muskulär noch nicht so ausgebaut ist, wie er es auf dem Niveau sein sollte.

Gute Besserung und sehr schade, dass er verletzt ist. Aber eine Grundsatzdiskussion braucht es nicht. Prinzipiell ist die WM relativ fair, die Schiedsrichter ab Achtelfinale gut und Schlüsselspieler wurden schon immer etwas härter angegangen. Dann wird Foul gepfiffen oder eine gelbe Karte gegeben und gut ist.

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Soulcollector 5. Juli 2014 um 10:09

Ein Allerweltszeikampf war das aber nicht. Neymar steht und sein Gegenspieler springt ihn in vollem Tempo an! Das ist auf jeden Fall ein Foul, auch wenn sich dabei niemand verletzt hätte. Das ging nur gegen den Körper des Spielers.

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CE 5. Juli 2014 um 10:12

Das war nicht einmal ein wirklicher Zweikampf. Neymar schaut einfach auf den Ball, konzentriert sich auf die Ballannahme. Von hinten kommt Zúñiga angelaufen und springt ihm in den Rücken. Neymar konnte sich nicht einmal auf den Impact vorbereiten.

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Ron 5. Juli 2014 um 10:14

Bestreitet denn irgendwer, dass es ein Foul war? Zuniga kann nur vermutlich hundertmal seinem Gegenspieler auf diese Weise in den Rücken springen ohne ihm etwas zu brechen. Deswegen unglücklich. Oder er hat heimlich trainiert wie das geht.

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Mark 5. Juli 2014 um 11:35

Entschuldigung – wann springen denn Spieler so in den Rücken? Voll hingesprintet und dann ungebremst das Knie in den unteren Rückenbereich gerammt… von hinten anspringen gibt es oft im Mittelfeld, aber dann ohne Anlauf und dann mit Kraft nach oben. DAS gegen Neymar war mit Nichten ein unglückliches Allerweltsfoul. Ansonsten war Brasilien keine Offenbarung und taktisch konnte ich nichts besonderes entdecken. Da Silva kann z.B. durch Dante gleichwertig ersetzt werden. Neymar erfordert eine totale Umstrukturierung der Offensive. Könnte auch sein, dass Deuschland überrascht wird. Allerdings kann ich mir das bei Stürmern wie Fred (wie kann es sein, dass so ein unterdurchschnittlicher Spieler in der Selecao spielt?) oder Hulk nur schwer vorstellen…

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CH 7. Juli 2014 um 13:20

Ich finde, der hat ihn an einer eher schwachen Stelle des Rückens getroffen. Das Neymar sich leicht nach vorn beugt, hat die Sache eher verschlimmert, weil er dadurch die Knochen exponiert.

Ich find’s übel, dass Zuniga scheinbar Neymar als lässliches Hindernis auf dem Weg zum Ball ansieht.
Ein Allerweltszweikampf – also normal – ist das zum Glück aber nicht. Denn dann darf man kein Kind – mit unausgebauten Muskeln – Fußball spielen lassen.

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Michael 5. Juli 2014 um 11:12

Es wäre vollkommen ungerecht wenn die Schiris „solche Spieler“ besonders schützen, also sie besonders behandeln würden. Es muss selbstverständlich für alle Spieler der gleiche Maßstab gelten oder meinst du wenn ein Schönspieler mal Foul spielt (was ja fraglos auch passiert..) ist das weniger schlimm, als wenn ein Schönspieler gefoult wird?

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Spielverderber 5. Juli 2014 um 12:16

Tun sie ja nicht. Es gilt doch auch jetzt gleiches Recht für alle. Was man dem Kolumbianer durchgehen hat lassen, hat man auch Fernandinho und co. durchgehen lassen. Die (nicht)Bewertung mit Gelbe Karten für Schwalben, taktische Foul, oder harte Einsätze…zieht sich doch konsequent seit dem Eröffnungsspiel durch.

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oecher 5. Juli 2014 um 15:05

Ich schließ mich der Bewertung an. Wirklich kleinlich gepfiffen wurde kein Spiel. Aufstützen, taktische Fouls oder Fouls bei denen überhaupt keine Chance besteht an den Ball zu kommen werden zum einen recht häufig ganz laufen gelassen, zum anderen gibt es kaum gelbe Karten danach.

Möglicherweise ist das Ziel Gelbsperren gering zu halten. Aber das muss anders erreichbar sein.

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BrainDrain 5. Juli 2014 um 01:28

Ich möchte mal etwas Wasser in den Wein gießen. Ich habe Deutschland nicht so stark gesehen und die Franzosen über 90 Minuten etwa gleichwertig.

Die Analyse passt m. E. schon. Weil sie – dankenswerterweise – aber schnell fertig werden musste, ist aus meiner Sicht die erste Hälfte deutlich überrepräsentiert. In den ersten 30 Minuten sah ich Deutschland klar stärker und wenn wir uns im letzten Drittel auch nicht viele Chancen erspielen konnten, haben wir das Spiel über die Zentrale letztlich dominiert. Schon gegen Ende der ersten Hälfte kam Frankreich stärker auf und mit der Systemumstellung waren sie in der zweiten Hälfte dominant. Erst durch die offensiven Einwechslungen haben sie sich m. E. selbst teilweise aus dem Spiel genommen, die Verbindungen zwischen Defensive und Offensive stimmte in der Tat nicht mehr, zu viele Offensivleute einzuwechseln, die dann in der Luft hängen, hilft halt auch nichts. In den letzten 20 Minuten war die deutsche Mannschaft eigentlich mit Kontern gefährlicher, haben sie aber z. T. schlecht ausgespielt bzw. schlecht abgeschlossen.

Das steht auch in der Analyse drin, aber starke Strafraumverteidigung heißt ja nichts anderes, als das Deutschland über weite Phasen zumindest in der 2. Hälfte dominiert wurde, die Franzosen nicht vom eigenen Tor weghalten konnte und sich auf die IVs und Neuer verlassen musste. Insofern sah ich die Leistung nicht so souverän – da blendet m. E. ein wenig das Ergebnis (in dieser Hinsicht war es ein Spiegelbild des Algerienspiels, weil wir dort ab Ende 1. bzw. Anfang 2. Hälfte total dominiert haben und hier Frankreich dominiert hat; klar heute war es nicht Algerien, sondern Frankreich, aber spielerisch waren wir gegen Algerien ab der 2. Hälfte klar besser, das war heute m. E. nicht so).

Damit keine Missverständnisse aufkommen, enttäuscht hat mich Deutschland nicht, vor allem die Abwehr war gut, wenn man berücksichtigt, wie wenig Entlastung wir stellenweise hatten. So wenig ich die Weltuntergangsstimmung nach dem Algerienspiel verstanden habe, wo wir über die gesamte Spielzeit gesehen, klar besser waren, so wenig verstehe ich jetzt die Euphorie, nachdem wir uns gegen gleichwertige Franzosen mit Glück und Geschick durchgesetzt haben.

Sorgen macht mir so langsam ein Mannschaftsteil, bei dem ich das vorher ausgeschlossen hätte, das offensive Mittelfeld bzw. der Sturm. Der Spielaufbau um die erste Pressingkette war in der ersten Hälfte wirklich teilweise wunderbar, aber die Offensivleute konnten sich trotz günstiger Positionen kaum einmal in Szene setzen. Kloses (altersbedingte) Grenzen gegen starke IVs hat man in diesem Spiel nicht übersehen können. Konnte sich kaum durchsetzen. Özil sah ich gegen Algerien ab der 2. Hälfte stark, aber heute war ihm m. E. wenig Konstruktives gelungen. Schürrle hat natürlich diesen Zug zum Tor, aber halt Schwächen im Kombinationsspiel gegen tiefstehende Gegner, zudem war er heute auch schwach im Abschluss, einer der beiden Konterchancen kann ein guter Stürmer schon mal machen. Götze steht in den letzten Spielen völlig neben sich – der ist ja beinahe eine Ballsenke – man muss schon froh sein um jeden Zweikampf, in dem er wenigstens den Ball behauptet und nicht verliert – ich weiß nicht, was mit dem Kerl los ist. Podolski hat sich gegen die USA zurecht erstmal aus der Mannschaft gespielt. Bleiben Draxler und Großkreutz, es wird schon seinen Grund haben, warum Löw die nicht gebracht hat.

Großkreutz könnte gegen Marcelo sogar eine Option sein; hätte ich vorher auch nicht vermutet, dass ich das mal schreibe. Müller kann mit Lahm die Seite auch zumachen, ist aber dann fast etwas verschenkt. Denn Müller würde ich gegen David Luiz und Dante gerne zentral sehen; da würde ich schon vermuten, dass sich Räume für den Raumdeuter auftun, wenn Tiago Silva die Abwehr nicht organisiert. Und links? Schürrle (oder Podolski) – dann hast Du drei gradlinige Typen und wenig Kombinationsspiel. Oder doch Özil und hoffen, dass er wieder besser wird? Götze war so schwach, dass man ihn eigentlich nicht bringen kann. Der Draxler aus der Saison 2012/2013 wäre schon eine Alternative, aber so wie er diese Saison gespielt hat, vermutlich nicht.

Alle 4 Tore im Viertelfinale fielen bisher durch Standards und auch alle bis auf den Elfmeter durch Verteidiger und das bei eigentlich spielstarken Mannschaften, die allesamt über Offensivspieler verfügen, die eigentlich offensive Glanzlichter setzen können Daher könnte man fast unken, das Offensivspiel ist überschätzt, weil es derzeit nahezu ausreichend scheint, Standards zu kreieren, die die Defensivspieler dann reinmachen können. 😉

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HG 5. Juli 2014 um 02:56

Ja das stimmt, v.a. in den Medien findet mal wieder zu viel Schwarzweißmalerei statt. Zweite Halbzeit wäre z.B. etwas mehr Ballbesitz zur Entlastung angebracht gewesen. Im letzten Drittrl fehlen vielleicht auch ein paar eingespielte Spielzüge im 4-3-3. Aber mit Özil in besserer Form wäre auch vieles leichter.

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mh 5. Juli 2014 um 12:21

Es war eine ordentliche Leistung, nicht mehr znd nicht weniger. Ein Standard hat entschieden, aus dem Spiel hatte FRA genau so gute Chancen.

Klar ist Lahm als AV stark. Aber Boateng hatte das vorher ordentlich gemacht und Merte ist ummer eine Option. Da mich Schweini und Khedira bzw der Mix um MF nicht voll überzeugten (schwache Zweikampfquote, läuferisch in 2. Hz platt, noch zu oft auf einer Linie), wird m.E. wieder auf die 6 zurückkehren. Auch um im Spielverlauf noch Wechseloptionen zu haben (gab es gestern nicht, ging gut, aber sehr riskante Wette).

Und Klose von Beginn an hat sich nicht ausgezahlt. Er hat z.T. den 10er-Raum besetzt. Nett, aber dann fehlte vorne zentral wieder ein Spieler. Die 10er-Lücke muss D anders schliessen, z.B. mit Özil. Vielleicht auch 4-3-1-2 mit Lahm/Kroos/Schweini, davor Özil zentral und Müller/Schürrle als Doppelspitze. Im Pressing dann ggf asymmetrisch aufstellen oder die Spitzen gehen auf die AV und Özil auf Luiz (würde Aufbau auf Dante lenken)…

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lala 5. Juli 2014 um 15:29

1. Klose hat sich nicht ausgezahlt.
2. Zu Schweini sehe ich es anders. Teilweise egal, was er spielerisch bringt – ich hatte den starken Eindruck, dass er das „Spiel lesen“ kann und es schafft, die Mannschaft zu dirigieren (obwohl nicht Kapitän). Fand ich irgendwie witzig (Szenen wo er Mitspieler anblafft und anscheinend auch auf Spielzüge des Gegners hinweist). Khedira ist da eher Einzelkämpfer.

Fazit: Klose ist einfach nur schade. Schweini scheint Stabilität im Mittelfeld zu bringen.

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lala 5. Juli 2014 um 15:25

+1

Kann ich nur unterschreiben.

Özil gegen Algerien vor allem HZ2 gefiel mir sehr gut, außer dass seine Leistung mangels Spielzüge/Kombinationspartner m.E teilweise verschenkt war. Auf die Form von Özil gegen FRA kann man m.E. eher verzichten… (und das schreibe ich als Özil-Fan).

Naja war ja auch 2010 so mit ihm so: Licht und Schaten – Traumspiele von ihm wechseln sich mit grottenschlecht ab. Der kann sich nicht entscheiden, was er will… Irgendwie traurig 🙁

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ES 5. Juli 2014 um 00:49

Eine Kleinigkeit: Ich habe nicht verstanden, warum 10 Minuten vor Schluss Götze für Özil kam. So wie es stand, wäre das Spiel ideal für Draxler gewesen. Er ist ein hervorragender Konterspieler, körperlich etwas robuster als Götze, kann aber auch außen ins Dribbling gehen, sowohl wenn er Platz hat als auch wenn es eng ist. ich habe ihn bisher beim Turnier nicht 1 Minute vermisst. Aber diese Situation auf links als zweite Konterwaffe war gemalt für ihn. Götze hat wie erwartet nichts gebracht und auch den Ball nicht halten können.

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BrainDrain 5. Juli 2014 um 01:44

Hat denn jemand eine Ahnung, was mit Götze los ist? Derzeit wirkt er wie ein technisch begabter Jugendspieler, der physisch und athletisch im Erwachsenefussball nicht mithalten kann.

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HG 5. Juli 2014 um 02:49

Seine Freundin ist zu heiß.

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Schimanski 5. Juli 2014 um 05:06

Der Grund wird eine etwaige Verlängerung sein. Wenn das 1:1 fällt und du was tun musst, brauchst du einen Strukturspieler, der auch in den engen Räumen ballsicher ist.

Mit Draxler, Schürrle und Müller hättest du zwar ne konterstarke Offensive, aber für Ballbesitz und -zirkulation ist sie nicht optimal.

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sappydharma 5. Juli 2014 um 12:10

und weil ne verlängerung möglich ist wechselt er kramer für kroos und hätte dann kramer-khedira-schweini?? das wäre nie gut gegangen-khedira hätte er viel früher rausnehmen müssen, von mir aus kann er als entlastung auch podolski bringen(für özil)

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CH 7. Juli 2014 um 12:57

Vielleicht als Pass-Relais für’s Mittelfeld im Falle von Kontern. Mit drei Konterspielern hätte man in der Druckphase von Frankreich nur noch kick&rush, aber wohl keinen Gegenstoß vernünftig ausspielen können. Und Götze kann – in Normalform – auch mal’nen Ball festmachen und Zeit schinden.

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Vanye 5. Juli 2014 um 00:33

Ich hatte auch bei diesem Spiel wieder das Gefühl, dass Khedira häufig Mitspieler anspielt, die keine Passoptionen haben bzw. sich nicht richtig als Anspielstation anbietet, so dass Fehlpässe entstehen (wie der Fehlpass von Schweinsteiger vor der Chance von Matuidi(?)). Vielleicht waren das nur Einzelfälle, die mir stärker aufgefallen sind, aber meiner Meinung nach ist das nicht das erste Mal bei dieser WM, dass er für Ballverluste verantwortlich ist.

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Ron 5. Juli 2014 um 01:50

Das kann ich so unterschreiben. Ist mir mit Khedira ebenfalls aufgefallen.

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blub 5. Juli 2014 um 02:27

Ich sags mal so: Mir fällt das bei Khedira schon seit 3,5 Jahren nicht mehr auf.

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Maratonna 5. Juli 2014 um 15:51

Das Problem von Khedira und Mertesacker ist ja nicht, dass sie keinen Pass spielen könnten. Bei dem einen fehlt jegliche strategische Fähigkeit innerhalb der Ballzirkulation. Es gab da so ’ne Szene in der Khedira nach eigenem Pass sofort um 10-15 m aufgerückt war und im Deckungsschatten von 5 !!!!!Franzosen stand, während im für die Ballzirkulation nötigen Raum, die tieferen Abwehrspieler keine Passoption mehr hatten. Er bewegt sich nach Passabgabe immer völlig unpassend. Entweder statisch oder konfus bzw. hyperaktiv, anstatt er sich 3-4 m zur Seite driften lässt und sich im richtigen Winkel stellt !!!!! um den nächsten Pass sauber aufzunehmen und weiterzuleiten. Er wirkt wie ein Fremdkörper, unterbindet manchmal regelrecht den Ballbesitz der eigenen Mannschaft. Bei Mertesacker stört mich das Ballannahme-/ Weitergabe im immergleichen Muster und Geschwindigkeit ablaufen, dementsprechend für den Gegner vorhersehbar sind. Was Hummels und Boateng im Umspielen von Benzema hervorragend gelöst haben, wäre mit Mertesacker zumindest nicht so gut möglich gewesen, da er nach Abspiel meist hinter der Formation hängen bleibt und nicht oder zu langsam aufrückt. Beide haben im Passspiel auch keinerlei Variabilität, gleichwohl können beide im restlichen Verlauf im Rahmen ihrer Möglichkeiten noch wichtig werden. Vor allem Khedira sehe ich , insbesondere auch aus athletischen Gründen, er wirkt auf mich noch sehr schwerfällig, nicht mehr in der Startelf. Mertesacker könnte gegen den statischen Fred vllt. wieder wertvoll sein. Zudem werden die Brasilianer mit langen Bällen arbeiten. Wenn Hulk über die rechte Seite, kommt kann Boateng gegen ihn die beste Option sein.

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neueradenkovic 5. Juli 2014 um 17:16

Mein erster Post hier, also erstmal einen herzlichen Dank fuer diese grossartige Seite und Eure unschaetzbare Arbeit!
Auch ein Dank an die vielen Kommentatoren, die die Analysen oft perfekt ergaenzen und fuer die angenehme Diskussionskultur!

Ich kann das oben nur unterschreiben. Es ist sehr auffaellig wie haeufig Khedira falsche Entscheidungen trifft wenn es darum geht,
Raeume zu besetzen oder Laeufe in diese zu starten. Oft sind dies „tote“ Raeume im Deckungsschatten etc., gefaehrliche (Pressingfallen) oder sogar
schon vom Mitspieler besetzte Raeume.
Exemplarisch sind mir zwei Szenen in Erinnerung wo er einmal Mueller(?) beim Abschluss im Sechzehner irritiert in der
ersten Haelfte und einmal in der zweiten Haelfte wo er einen Raum vor der Abwehr besetzt aus dem er keine Chance auf Zugriff auf die Gegenspieler hatte und wie wild
hin und her sprinten musste ohne nennenswerten Einfluss zu haben.

Ich habe mich gestern staendig gefragt warum Khedira seine, oft chaotischen aber halt doch dynamischen und kraftvollen Laeufe nicht benutzt, um das riesige Loch zwischen
Höwedes und Özil zu bespielen und letzteren offensiv zu unterstuetzen, stattdessen zeigt seine Heatmap auf, dass es gerade diesen Raum geradezu aengstlich vermieden hat.

Dazu kommt, wie oben schon angedeutet, dass Khedira (in der jetzigen Form?) Gift fuer die Ballzirkulation ist. Ich unterstelle ihm hier keine schwache Technik oder
mangelnde Passgenauigkeit (auch wenn beide Aspekte imho fuer einen zentralen Mittelfeldspieler eher schwach sind), sondern meine vielmehr die individualtaktische
Unfaehigkeit einen Ball so an- und mitzunehmen, dass dieser schnell oder sogar direkt weitergespielt werden kann. Nach der Ballannahme benoetigt Khedira sehr oft noch
zwei, drei Trippelschritte, um so zum Ball zu stehen, dass er ihn verwerten kann, was den Gegenspielern halt die Gelegenheit gibt ihn zuzustellen oder in den Zweikampf
zu kommen.

Meine Vermutung ist, dass die dadurch entstehende Hektik und Ungenauigkeit im ZM einen grossen Anteil an den schwaecheren Auftritten Oezils hat, da ihm so die Zeit und die Ruhe
fehlen, die er braucht, um in die Raeume und zwischen die Linien zu driften. Das gleiche gilt in geringerem Masse fuer Kroos und Müller.

Hinzu kommt Khediras gestern wirklich unterirdische Zweikampf- und Defensivbilanz, die auch das Argument physische Praesenz/Zweikampfstaerke, Loecherzulaufen etc. entwertet.

Ich gebe zu ich war noch nie Fan von Khedira, aber das soll auf keinen Fall ein Spielerbashing werden es geht mir ausschliesslich um gruppentaktische Wechselwirkungen und Effekte.
Daher meine Fragen: Angesichts der Tatsache, dass Schweinsteiger (aufgrund seiner Fitness?) seine eigenen, aber aehnlich gelagerten Probleme hat, wie liesse sich Khedira sinnvoller
einbinden? Was leistet Khedira, das ein fitter und ebenso dynamischer Kramer nicht leisten koennte, was uebersehe ich? Oder waere die beste Loesung Lahm wieder als absichernde Sechs
aufzubieten?

Ich hoffe ich konnte mich einigermassen verstaendlich machen und wuerde mich ueber Hinweise, Korrekturen und Anregungen freuen.

Antworten

Vanye 5. Juli 2014 um 18:42

Ich denke gegen Brasilien, die kein starkes systematisches Pressing haben, würde man wahrscheinlich selbst mit Khedira erfolgreich sein. Wenn Boateng rechts ist, sollte auch Mertesacker zwischen ihm und Hummels weniger Probleme beim Spielaufbau haben, so dass Lahm auf die 6 kann. Alternativ wäre für mich auch Großkreutz auf rechts eine Alternative anstatt Mertesacker.
Ich denke man könnte aber auch mit Kroos + Schweinsteiger auf der 6 und Özil auf der 10 spielen, so dass Platz für Schürrle oder Draxler wird.

neueradenkovic 5. Juli 2014 um 19:35

Naja, mein Eindruck war eher der, dass die Probleme Kolumbiens gestern v.a. in der ersten Haelfte daher ruehrten, dass sie sich das chaotische und wilde Spiel der Brasilianer haben aufdraengen lassen. Eigentlich ist das die einzige Chance Brasiliens, aus dem Spiel ein besseres E-Jugend-Spiel zu machen und mit den Zuschauern im Ruecken ihre überlegene Physis auszuspielen.

Ich glaube gerade gegen Brasilien kaeme es auf eine stabile, ruhige und kontrollierende Ballzirkulation an, um den ersten Ansturm zu ueberstehen und nicht Struktur und Kontrolle zu verlieren.

Ich glaube eine Rueckkehr zum 4-3-3 mit Lahm, Kroos und Schweinsteiger sowie mit Oezil, Mueller und vielleicht sogar Goetze davor waere vielversprechend.

Wenn die Kontrolle, von mir aus auch tief unter Einbeziehung Neuers, da ist und der Ball laeuft kaemen die drei vorne auch wieder dazu zu rochieren und die dann ja eher uneingespielte Defensive Brasiliens in Bewegung zu halten…

Ich finde die Aussenverteidigerdiskussion eher nebensaechlich, Hoewedes und v.a. Boateng finde ich haben das bisher gut gemacht und sich auch gesteigert, die Schluesselpersonalie duerfte hier eher Hummels sein. Nach dem (sehr sehr bitteren) Ausfall Neymars duerfte das Spiel Brasiliens auch noch eine Spur physischer werden und da faende ich die Innenverteidiger-Viererkette eigentlich sehr beruhigend.

Wichtig waere auch das von SV ja oefters angesprochenen Staffelungsproblem vorne anzugehen, aber das ist ein Aspekt um den man sich ja jetzt kuemmern kann.

Vanye 6. Juli 2014 um 02:32

Sehe ich genauso für die Abwehr.
Für das Mittelfeld denke ich aber, dass viele Offensivprobleme daher rühren, dass Özil über die außen kommt anstatt in der Mitte. Mit Özil auf der Zehn und Müller und Draxler/Podolski/Schürrle auf den außen, hätte Özil mehr Einfluß. Dasselbe gilt für Götze, der auf den Außenbahnen weder offensiv noch defensiv hilft. Im Moment sehe ich ihn nur auf der 9, als Teilzeitkraft mit Klose, der wahrscheinlich nicht mehr als 30 Minuten durchhält auf dem Niveau.

neueradenkovic 7. Juli 2014 um 06:53

@Vayne

„…dass viele Offensivprobleme daher rühren, dass Özil über die außen kommt anstatt in der Mitte. Mit Özil auf der Zehn und Müller und Draxler/Podolski/Schürrle auf den außen, hätte Özil mehr Einfluß. Dasselbe gilt für Götze, der auf den Außenbahnen weder offensiv noch defensiv hilft.“

Ja, da bin ich bei dir. Ich denke nur, dass das Problem eigentlich gar nicht so gross sein muesste, da sowohl Oezil und Goetze als auch Mueller sowieso viel ueber ausweichende bzw. eben (je nach Position) ueber einkippende Bewegungen kommen, dazu situative vertikale Rochaden und Laeufe mit/von Schweinsteiger und/oder Kroos und das ganze ist imho potentiell gar nicht zu verteidigen…

Ich denke hier kommen halt die haeufig zu schnellen Ballverluste im ZM zum tragen, bzw. die instabile Ballzirkulation in schlechten/zu tiefen Raeumen. Es fehlen halt Zeit und Ruhe, bzw. die Verbindungen sind schlecht.

Hier geht ein pressingresistenterer zentraler Mittelfeldspieler als Khedira ab (man stelle sich das ganze mit Guendogan vor!) und die Unterstuetzung wenigstens eines Aussenverteidigers (Lahm kann man halt nicht klonen…), aber zum Teil kann das Boateng schon leisten.

Wir werden es sehen. Ich bin ja ueberzeugt, dass Loew bei der Formation gg. FR bleibt (nicht zwingend dem Personal), weil das von Anfang an sein Plan war, das „alte“ System gegen staerkere Gegner wieder „aus dem Hut zu zaubern“.

neueradenkovic 7. Juli 2014 um 07:07

Haha, hab grad den Podcast zum Semi gehoert und da bin ich wohl dem „Narrativ“ aufgesessen im letzten Absatz… Manchmal macht an es sich halt doch zu einfach 🙂

FAB 7. Juli 2014 um 10:26

Zu Khedira: Die Frage ist warum sämtliche Trainer ihn aufstellen. Egal ob Mourinho, Ancelotti z.B. im CL Finale und jetzt Löw bei der WM. Speziell bei Real ist er bei den Fans extrem umstritten und es wird ständig gefragt, warum Real Madrid einen solch unbegabten Spieler braucht. Khedira hat technische und taktische Mängel… also warum nur?
Aus meiner Sicht hat das was mit Präsenz zu tun. Also nicht nur alleine mit der Physis möglichst viele Km zu laufen, sondern auch präsent zu sein, um das Aufbauspiel bzw. Angriffspiel des Gegners zu beeinflussen. Dabei geht es nicht nur um Zweikampfwerte. Er geht auch in einen Zweikampf obwohl er weiß, dass er ihn verliert, aber er den Gegner dadurch aus dem Tritt bringt und möglicherweise kann in einer nachfolgenden Aktion der Ball erobert werden. Seine Offensivattacken (laufen in die Mittelstürmerposition) haben möglicherweise nicht den offensichtlich erwünschten Nutzen, aber sie irritieren den Gegner und zwar nicht nur in dieser Situation sondern auch in nachfolgenden, weil sie sich darauf einstellen müssen usw.
Es geht um Präsenz, die der Mannschaft einfach hilft. Da kann man sich natürlich streiten, aber in Mannschaft die Titel gewinnen, sind solche Spieler häufig zu finden!
Fazit: Wenigstens ein Box-to-Box Spieler zumindest für die engen Spiele, wenn eine Mannschaft einen Titel gewinnen will!

Koom 7. Juli 2014 um 11:20

Bin auch kein Fan von Khedira, weil er außer einem wirklich großartigen Arbeitsethos „nichts“ einbringt. Aber manchmal brauchst du so eine Arbeitsmaschine, die Dinge in Bewegung bringt und trotzdem defensiv diszipliniert agiert. Quasi ein bisserl eine intelligentere Fassung von Jermaine Jones.

Mit den richtigen Partnern, die Räume sehen und bespielen können, kann so ein Unruheherd womöglich sehr wertvoll sein, weil er unerwartete Dinge schafft. Ich denke mal, deswegen fahren die Trainer durchaus auf ihn ab. Zudem kann er ja auch sehr konservativ und gut einen reinen Ausputzer spielen, ist dabei am Boden und in der Luft recht gut.

neueradenkovic 7. Juli 2014 um 11:36

@FAB

Ja, das hat mich fast um den Verstand gebracht, dass da ausgewiesene Top-Trainer anscheinend etwas sehen, was mir komplett entgeht… Ich denke aber auch, dass da das uebergreifende Konzept und die Spielanlage eine entscheidende Rolle spielen.

Real agiert halt sehr sehr vertikal mit schneller Mittelfeldueberbrueckung, so dass Khedira offensiv im guenstigsten Fall gar keine Rolle zu spielen hat und hat ja auch 1-4 Spieler, die die Wege zurueck haeufig scheuen + einen eher statischen Alonso, da macht Khedira schon Sinn…

Nur im deutschen Ballbesitzspiel, in dem vorne und zentral wirklich jeder potentiell in der Lage ist, den einen Pass zu spielen kommt mir Khedira oft vor wie ein Schauffelraddampfer, der durch ne Segelregatta pfluegt…

Bis zur Versetzung von Lahm ins Mittelfeld waren die Alternativen auch eher duenn gesaett, nimmt man Loews Nibelungentreue und wenig ausgepraegte Phantasie in Anschlag.

Dein Praesenz-Argument, so gewendet, halte ich fuer durchaus gueltig und war von mir vielleicht etwas zu eindimensional betrachtet.
Letztendlich ist es dann halt eine Kosten-Nutzen-Rechnung.

@Koom

Ja wuerde auch dir zustimmen (vielleicht nicht ganz so absolut…).
Widersprechen wuerde ich allerdings was den konservativen Ausputzer angeht, gerade dafuer fehlt ihm in meinen Augen die Disziplin, das Stellungsspiel und eben das Gespuer fuer die Raeume.

Letztendlich ist das ja auch ein Luxus, dass wir hier ueber nen Stammspieler von Real Madrid diskutieren und vielleicht der Sehnsucht nach dem „perfekten“ Spiel geschuldet. Die N11 wird halt kein neues Barcelona mit Zug zum Tor werden 🙁

Spielverderber 7. Juli 2014 um 11:51

Im Adventskalender hier gibt es auch einen Artikel über den „Kombinationsspieler“ Khedira. Oder um es mal ganz provokativ zu formulieren: Mit 10 Xavis kannst du keinen guten (=erfolgreichen) Kombinationsfussball spielen.
Ab und zu muss auch mal einer vom Ball weg laufen statt sich kurz in den Fuss anspielen zu lassen, etc. – die Pedros, Khediras,… dieser Welt. Unruhe beim Gegner stiften kann man auch aus einer anderen Perspektive sehen. Gleichzeitig werden auch neue Strukturen geschaffen und die kreativen Spieler warten genau darauf, diese mit ihrer Handlungsschnelligkeit und dem Blick für den Raum zu bespielen. Der Lauf bestimmt den Pass (dieser muss ja nicht zwangsläufig zu dem Spieler der den Lauf gestartet hat kommen).

In Bezug auf das Halbfinale ist die spannende Frage aber nicht die der Personalwahl (vgl. Fazit bzgl. Postion Lahm im Artikel), sondern die der Strategie dahinter.
Es wird mit Sicherheit eine Phase geben, in der Brasilien anrennt. Mit den Fans im Rücken, der Wut über die Verletzung Neymars, jeder einzelne will seinen Teil dazu beitragen den Verlust aufzufangen. Positiv ausgedrückt mit viel Leidenschaft aber vllt. auch mit zu viel, also negativ gesprochen etwas kopflos und vogelwild. Wie wollen wir darauf Reagieren? Vertrauen wir darauf, dass wir es auch in dem Hexenkessel dann schaffen einen kühlen Kopf zu bewahren und lautet der Plan wieder Tempo aus dem Spiel nehmen, sichere Ballzirkulation vor Risiko, die Brasilianer etwas ins leere laufen und austoben lassen. Dann wäre ein ZM mit Lahm, Schweinsteiger, Kroos sicher sinnvoller.
Oder Sieht man seinerseits genau darin eine Chance die Brasilianer mal hinten offen und kalt zu erwischen?
Ich tippe eher auf ersteres.

neueradenkovic 7. Juli 2014 um 12:52

@Spielverderber

Ja, den hab ich gelesen (les hier buchstaeblich vom ersten Tag an mit) und ich wuerde nie bestreiten, dass Khedira viele Faehigkeiten besitzt und er ein internationaler Klassespieler ist, auch wenn ich den Vergleich Pedro/Khedira etwas humpelnd und auch schmeichelhaft finde 😉

Ich stelle hier ja auch hauptsaechlich auf den Khedira in der jetzigen Form und in der vorhandenen Konstellation ab und empfinde ihn in diesem Kontext eher als Schwaechung. Zumal Schweinsteiger aufgrund seiner Fitnessprobleme noch haeufiger als sonst schon in Zweikaempfe im ZM verwickelt wird und die Zirkulation ja eh schon bremst.

Ich denke auch eine Offensive mit Mueller, Oezil, Goetze/Schuerrle etc. und Vorstoesse von Schweinsteiger (wie er es diese Saison eigentlich oft und gut bei Bayern gemacht hat, gerade in der Endphase) sollten fuer genug Bewegung und Raeume sorgen koennen, wenn dies einigermassen abgestimmt ist…

Ich hoffe du behaeltst Recht mit Deiner Prognose bzgl. des Ansatzes gegen Brasilien, das waere auch meiner (s.o.), im offenen Schlagabtausch sah Deutschland wirklich nie gut aus in den letzten Jahren und man kann nur hoffen, dass die Mannschaft da einen kuehlen Kopf bewahren kann.

Aber natuerlich kann das auch komplett in die Hose gehen…

tomci 7. Juli 2014 um 14:38

neueradenkovic, sind wir seelenverwandt? Analyse-Gold und viele Herzen dafür =)

“ warum Khedira seine chaotischen aber halt doch dynamischen und kraftvollen Laeufe nicht benutzt, um das riesige Loch zwischen Höwedes und Özil zu bespielen und letzteren offensiv zu unterstuetzen, stattdessen zeigt seine Heatmap auf, dass es gerade diesen Raum geradezu aengstlich vermieden hat“

„eine Vermutung ist, dass die dadurch entstehende Hektik und Ungenauigkeit im ZM einen grossen Anteil an den schwaecheren Auftritten Oezils hat, da ihm so die Zeit und die Ruhe
fehlen, die er braucht, um in die Raeume und zwischen die Linien zu driften. Das gleiche gilt in geringerem Masse fuer Kroos und Müller.“

Spielverderber 7. Juli 2014 um 14:49

Khedira/Pedro
Ich wollte die beiden natürlich nicht direkt miteinander Vergleichen, sondern eher ihre Rollen fürs jeweilige Team. Konkret:
Ist auf dem Papier Pedro oder D.Silva besser für Kombinationsfussball geeignet? Die Mehrheit würde wohl Silva sagen. Aber im Konkreten Setup hat sich dann bei der WM2010 gezeigt, dass es besser lief, als Pedro für Silva ins Team gerrückt ist. Ähnlich war es auch später mit dem auf den ersten Blick eindimensionaleren J.Navas, der halt die Linie hält und rauf und runter rennt.
Auf die Nationalmannschaft bezogen steht Khedira momentan in Konkurrenz zu Schweinsteiger, oder man muss für ihm Lahm nach außen schieben. Und auch hier gab es schon vergleichbare Tendenzen. Mit Lahm, Schweinsteiger, Kroos (+Özil & Götze) stellt man die pressingresistentesten, ballsichersten Kicker die man hat gleichzeitig auf – und trotzdem waren damit z.B. im Testspiel gegen Chile die einzigen Chancen nach Einzelaktionen von Özil & Götze.
Beim Fussball gibt es halt selten „aus A folgt B“, sondern es gibt ne Menge Variablen die sich alle gegenseitig beeinflussen.

tomci 7. Juli 2014 um 14:55

Hmm, naja, vielleicht wäre es tatsächlich Wahnsinn gewesen, Khedira über links zu schicken. Rechts brauchte man Absicherung für Müllers Sturmläufe.. Und Khediras Läufe wären ja auch an sich der Schlüssel gewesen, weil Cabaye kein echter DM ist.. ZM hat das zumindest auch in seiner Besprechung so erklärt: http://www.zonalmarking.net/2014/07/05/germany-1-0-france-germany-get-the-better-of-the-midfield-battle/

Jedenfalls interessant wie anders Özil immer in dessen Berichten wegkommt, während in D immer pauschal gesagt wird, er erreicht offensiv sein Potenzial (noch) nicht:
„There were three obvious examples of them getting in behind the French midfield – Ozil nearly played a great pass to Khedira, then Schweinsteiger did play a clever ball to Khedira, and then Kroos knocked another into Ozil, within the space of a few minutes.“

neueradenkovic 7. Juli 2014 um 15:47

@tomci

Danke 🙂 Ja, das leidige Oezil-thema, ich bin da aber auch voreingenommen, ich liebe diesen Spieler einfach, er ist nicht perfekt und wird es vielleicht auch nicht mehr werden, aber das was er kann kann er wie kein anderer.

Ich meinte natuerlich auch nicht Khedira „ueber links zu schicken“, aber den ein oder anderen Lauf haette er doch in diesen Raum starten koennen, der doch sehr verwaist war…

@Spielverderber

War mir schon klar, dass das kein 1zu1-Vergleich sein sollte und ich stimme Dir da auch zu, dass es oft die besseren Synergien hervorbringt wenn man Abstriche in puncto „Reinheit“ der Spielidee macht, die Theorie ist halt doch oft grau, macht aber Spass 🙂

FAB beschreibt es weiter unten mMn gut, vielleicht macht es ja tatsaechlich die Mischung.

Chile ist aber auch ne ganz andere Hausnummer wenn es um die Arbeit gegen den Ball geht und wahrscheinlich mit das am schwierigsten zu bespielende Team.

Vielen Dank jedenfalls an alle fuer die tollen Anregungen!

P.S: mit Reus und Guendogan waere mir noch weniger Bange und man kann nur hoffen, dass letzterer fuer die Zukunft wieder zu alter Form findet…

Vanye 7. Juli 2014 um 17:17

Zu Khedira:

Meiner Meinung nach braucht Khedira ein mehr vertikales Spiel, um seine Stärken einzubringen. Entweder als Ballschlepper von box-to-box oder als Anspielstation, um schnell das Mittelfeld zu überbrücken. Deswegen passt er perfekt in das 4-4-2/4-2-4 von Madrid und die deutsche Nationalmannschaft 2006/2010. Da aber jetzt die meisten Mannschaften gegen Deutschland tief stehen, verennt er sich zu oft und stört die Ballzirkulation.

Ich bin ein bisschen unentschieden, ob er gegen die nächsten Mannschaften helfen wuerde oder nicht. Gegen defensive Holländer definitiv nicht, Brasilien und Argentinien habe ich zu wenig gesehen, um es zu beurteilen.

FAB 7. Juli 2014 um 14:01

Gerade im Frankreich Spiel hatte ich irgendwie den Eindruck, dass jeder Spieler seine Berechtigung hat. Jetzt neigt man dazu, sich den Schwachpunkt herauszupicken und mit diesen besonders kritisch zu sehen. Aber ich fand das es im FRA keinen Schwachpunkt gab. Natürlich gab es einige Aktionen die mißglückt sind, aber OK …
Özil: Ich finde dass er sich speziell bei dieser WM (speziell im FRA Spie)l in den Dienst der Mannschaft stellt, defensiv außergwöhnlich (für seine Verhältnisse) intensiv mitarbeitet (die deutsche linke Seite stand auch durch ihn relativ sicher) und trotzdem schafft er es die ein e oder andere überraschende Aktion einzuläuten. Klar geht auch einiges schief, aber mir fällt zu ihm keine Alternative ein (Poldi,Schürrle,Götze haben sich einfach noch nicht aufgedrängt). Klar, er wird niemals dieser Weltstar sein, kein Messi, kein Neymar, aber er bringt trotzdem viel Qualität ins Spiel, die das deutsche Spiel braucht.
Khedira: siehe oben, er bringt auch Struktur ins Spiel, die uns z.B. im Algerien Spiel gefehlt hat.
Klose: Auch durch die frühe 1-0 Führung war er offensiv kaum mehr gefragt, er hat aber sehr gut mitgeholfen geordnetes französische Aufbauspiel zu verhindern. Cabaye kam kaum dazu irgendetwas planvolles einzuläuten, was auch mit Kloses Verdienst war.
Ich finde gerade die Mischung im deutschen Spiel so interessant. Die Mischung aus technisch starken Spielern, physischen starken Spielern und insgesamt sehr guten und erfahrenen Taktikern. Das 433 scheint geradezu perfekt, um Stärken hervorzubringen und Schwächen auszugleichen. Es ist auch das einzige System mit dem Kroos und Özil sinnvoll zusammenspielen können.
Zu Reus und Gündogan: Was wäre, wenn diese beiden dabei sein könnten? Reus und Gündogan in Topform hätten zwei Stammplätze für sich beansprucht- klar, wahrscheinlich hätte die N11 mit einem 4231 gespielt, Lahm wäre Rechtsverteidiger, links hätte jemand offensiveres als Höwedes spielen können, wir hätten wohl eine klare 10 (Özil, Kroos in Konkurrenz zueinander) usw. Ist aber halt nicht so …

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Koom 7. Juli 2014 um 14:21

Das Löwsche 4-3-3(-0) finde ich auch gut, auch wenn es definitiv keine Offenbarung im Offensivfußball-Sinne ist. Es ist eine in der Grundhaltung defensive Aufstellung, die nach vorne sehr viel auf individuelle Ideen setzt und diese absichert. Reus wäre da (neben Özil und Müller) natürlich perfekt gewesen, weil er dann extremes Tempo noch mit eingebracht hätte, das so leider fehlt und man hätte 3 sehr unterschiedliche Experten ganz vorne, dahinter 3 ZMs, die in jeder Mannschaft der Welt spielen können.

Natürlich kann man bei dem Kader auch sehr viel interessantere Aufstellungen und Spielweisen hinzaubern, aber die gewählte Variante passt recht gut auf Gegner und Bedingungen.

FAB 7. Juli 2014 um 14:31

Ja das mit Reus ist wirklich sehr schade, weil die Linksaußenposition die in Wahrheit wohl größte Schwachstelle in der deutschen Mannschaft ist … Komischerweise gibt es dazu aber kaum Diskussionen in diesem ganzen Lahm-4231-Klose-Özil-Wust.

Koom 7. Juli 2014 um 14:43

Hm, Baustelle… ist vielleicht etwas zu weit gegriffen. Man hätte ja mit Podolski und Schürrle 2 Leute, die diese Position sehr gut bedienen können (wenn auch im Gesamtpaket nicht so wie Reus). Und auch Götze hat in Dortmund dort sehr gut gespielt (allerdings mit einem Kagawa zentral).

Mal rumtheorisiert: Schürrle und Götze spielen von dort gut/besser, wenn sie jemanden haben, der ihnen Räume schafft (idealerweise ein MS). Podolski klebt zu gern an der Aussenlinie. Reus hingegen agiert selbst gerne, wie Müller, wie ein Mittelstürmer, findet auch „allein“ die Räume. Schürrle könnte das IMO auch, hat er in Mainz auch geschafft, er scheint aber nicht das volle Vertrauen von Löw dafür zu bekommen, ist auch vom Typus etwas zu brav.

FAB 7. Juli 2014 um 15:14

Natürlich auf hohem Niveau! Aber Podolski fällt es mittlerweile schwer sich in das Spiel zu integrieren (USA-Spiel), Schürrle ist etwas zu eindimensional, teilweise etwas zu hektisch, vielleicht fehlt ihm noch etwas Erfahrung oder einfach das Selbstvertrauen. Dann ist da noch Götze, der seine Rolle im 433 aber auch irgendwie nicht findet (ich fand ihn gegen POR 1HZ sehr stark, aber gegen ALG war das schon extrem diffus). Gegen Brasilien würde ich gerne Draxler sehen, vom Typ her könnte das passen, auch wenn ich natürlich nicht weiß, wie er in Form ist, sein letztes wirklich gutes Spiel ist ja auch schon eine Weile her.

Koom 7. Juli 2014 um 15:57

Gegen Portugal spielte Götze auch anders: Er zog mehr zum Tor, was seinen Stärken auch mehr entspricht. Danach „imitierte“ er mehr Özil, beraubt sich dadurch aber seiner Stärken.

Sooo jung ist er jetzt auch nicht mehr, aber ihm fehlt IMO Selbstbewusstsein und Konstanz. Körperlich ist er auf einem guten Niveau, er ist gut austrainiert und robust, aber er weicht zu oft der Rolle im „schmerzhaften“ Raum aus. Für seine Entwicklung hätten ihm 1-2 Jahre unter Klopp wohl noch gut getan, beim FCB hat er eher einiges verlernt bzw. orientiert sich an den falschen Vorbildern. Götze ist kein Xavi oder Iniesta, er ist eher ein Messi.


niclas1191 5. Juli 2014 um 00:20

Mir ist aufgefallen das Khedira häufig am gegnerischen Strafraum auf einer Höhe mit Özil und Klose als Anspielstation bereitstand um dann den einlaufenden Müller oder Klose zu bedienen.

Kam mir bekannt vor die Idee (Podcast ick hör dir trapsen;) )

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Baum 5. Juli 2014 um 00:04

Danke für die schnelle Analyse. Ich hätte eine Frage, kann Schürrle denn nicht auf der linken Seite spielen? (Hat er doch auch schon für Chelsea gemacht.) Löw hat ihn ja immer auf rechts gebracht. Özil gefällt mir auf rechts besser. (Wobei er heute offensiv nicht wirklich von Höwedes unterstützt wurde. 3 Pässe hat Höwedes auf Özil gespielt! 3.

Als ich Özil links in der Startaufstellung gesehen habe (gegen Pogba & Debuchy) ….

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Bratwurst 5. Juli 2014 um 11:18

Schürrle ist soweit ich weiß sogar Rechtsfuß und hat bei Leverkusen auch links gespielt. Ich vermute eher das Löw einen frischen Mann auf Rechts bringen wollte, da die Franzosen primär über die Seite angegriffen haben. Mit Özil wäre das defensiv zu anfällig geworden.

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Schimanski 4. Juli 2014 um 23:48

Danke für die Analyse.

Auffällig war für mich, dass Deutschland auch einige (halb-)hohe Bälle spielen durfte. Hat mir gut gefallen. Macht das Spiel variabler.

Auch der offene Zwischenlinieraum der Franzosen, der beim aggressiven Rausrücken immer wieder entstanden ist, ist mir ins Auge gefallen.

Eigentlich können die Deutschen das doch gut bespielen. Reus verletzt, Götze auf der Bank, Özil am Flügel. Schade! Das Spiel wäre sonst früher entschieden worden…

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chefkoch 4. Juli 2014 um 23:43

Danke für die schnelle und detaillierte Analyse. Mir hat das Spiel heute wirklich gut gefallen. Sie werden immer besser. Ich freu mich auf’s Halbfinale 🙂

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flamencodiabolico 4. Juli 2014 um 23:13

Wow, das ging ja mal fix! Außnahmsweise erlaube ich mir ein wenig zu widersprechen. Ich fand Lahm auf seiner Position extrem stark. Er gewann einige wichtige Duelle in der Abwehr, aber dann war er auch oft wider ganz vorne anspielbereit. Zwar sahen wir im Laufe des Spiels vielleicht nicht die tolle Vorlage von ihm, die zum Tor führt, aber von ihm strahlte immer wieder Gefahr aus und er war in viele offensive Aktionen eingebunden.
Ganz anders auf der linken Seite: Höwedes und Özil harmonierten überhaupt nicht miteinander.

Insgesammt eine sehr starke Leistung des ganzen Teams.

Ich freue mich schon auf das Halbfinale!

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MR 4. Juli 2014 um 23:29

„Ich fand Lahm auf seiner Position extrem stark.“

Natürlich. Ich mein…es ist Philipp Lahm.

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josef 4. Juli 2014 um 23:31

kleiner Vergleich: Müller bekam 11 Pässe von Lahm, Özil 3 Pässe von Höwedes. Obwohl Müller während der zweiten HZ in den Sturm wechselte.

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MR 5. Juli 2014 um 01:30

Muss man aber auch dazusagen, dass ein Zuspiel aus der Mitte (bzw IN die Mitte, vom Außenverteidiger) eben viel mehr Wert ist im Allgemeinen. Wenn der AV auf den AS spielt, hat der Gegner schon auf den AS geschoben. Ist also nicht so das taugliche Kriterium. Höwedes wurde generell bedeutend weniger gesucht und hat daher wesentlich weniger Pässe gespielt, das würd ich also aus zweierlei Gründen nicht wirklich als Qualitätsmerkmal verbuchen.

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HK 5. Juli 2014 um 11:02

Selber gezählt, oder wo gibts diese Daten? (Bitte ggf.um Link, danke)

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Tw 5. Juli 2014 um 15:48

Würde mich auch interessieren.

Woher bekommt man diese detaillierten Statistiken?

Antworten

daniel 5. Juli 2014 um 16:19

Auf fifa.com gibt es zu jedem Spiel eine Menge Statistiken. Ich weiß nicht ob „Josef“ diese Daten von dieser hier hat, aber hier mal der link:

http://resources.fifa.com/mm/document/tournament/competition/02/39/91/70/58_0704_fra-ger_passingdistribution.pdf

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Schimanski 5. Juli 2014 um 00:15

Wenn es gefärlich wurde, dann meist über Lahms Seite. So perfekt kann die Leistung dann nicht sein, auch wenn natürlich Benzemas Ausweichen nach links damit viel zu tun hat. Trotzdem war Höwedes Seite defensiv stabiler…

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Fabian 5. Juli 2014 um 00:43

Ja, man kann über Höwedes auch nach diesem Spiel diskutieren, weil er offensiv natürlich nichts bringt. Defensiv allerdings heute eine Bank, und das kann unter Umständen in einem Turnier viel wichtiger sein.

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ES 5. Juli 2014 um 00:43

Habe ich auch so gesehen. Bei einigen hohen und halbhohen Bällen hat man schon gesehen, warum es prinzipiell nicht verkehrt ist, kopfballstarke AV über 1,75 zu haben. Auf der Höwedes-Seite war definitiv über 90 Minuten nichts los. fand ich sein stärkstes Spiel bisher im Turnier. Selbstverständlich tut er nichts für das Spiel nach vorne und selbstverständlich ist Lahm da um Lichtjahre besser. Aber es war auch nicht sein Auftrag.

Ich hatte den starken Eindruck, dass in der zweiten Halbzeit fast alle Angriffe der Franzosen über die linke Seite, deutsche rechte Seite liegen. Stimmt das? Frage: Lag das am Schattenbedarf oder woran sonst. Die Franzosen werden sich wohl kaum die Lahm-Seite als die schwächere ausgeguckt haben.

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L 5. Juli 2014 um 00:56

Wenn man sich Frankreich in ihren bisherigen Spielen angesehen hat, konnte man einen gewissen Linksfokus erkennen. Der passiert wahrscheinlich gezielt durch die Bewegungen Benzemas, Flügelwechsel Valbuenas und den aktiven Matuidi, eher weniger meiner Meinung nach durch spezielle Anpassungen an die deutsche rechte Seite.

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Ron 5. Juli 2014 um 01:55

Gerade wegen des Linksfokus und Benzemas Ausweichbewegungen haben heute rechts Lahm und Boateng gespielt – Löw wollte da anscheinend mehr Geschwindigkeit als eine Kombi Boateng-Mertesacker gebracht hätte. Fand ich sehr vernünftig und trotzdem hatten sie immer noch genügend zu tun. Griezmann und Benzema sind eben keine Laufkundschaft.

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BrainDrain 5. Juli 2014 um 01:37

Zustimmung. Höwedes haben wir auch (defensiv) sehr stark gesehen. Seine Seite war zu. Er hat fast jeden Zweikampf gewonnen und scheint auch keine Kraftprobleme zu haben. Inzwischen ist er ja neben Lahm der einzige Feldspieler, der jede Minute auf dem Platz stand. Der Arne Friedrich der WM 2014….

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sappydharma 5. Juli 2014 um 12:12

valbuena wechselte sogar auf links-was meiner meinung nach damit zu tun hatte, dass er an höwedes nicht vorbeikam

Antworten

Ron 5. Juli 2014 um 01:57

Ehrlich, da lief ja auch kaum ein Angriff drüber – und das lag bestimmt nicht an Özils Defensivstärke!

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ZY 4. Juli 2014 um 23:02

Der wahre Schlüssel zum Sieg war nicht der Wechsel von Lahm auf außen, sonderen mMn der Wechsel von Mertesacker zu Boateng und dessen größerer Schnelligkeit und Zweikampfstärke.

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Libano 4. Juli 2014 um 23:16

Genau. Ausserdem ist das gegnerische Pressing viel leichter zu umspielen, Boateng ist am Ball ein anderes Kaliber als Merte. Ich hoffe, dass wir im naechsten Spielen auch im Angriff eine ähnliche Leistungsexplosion erleben – dann geht an Deutschland kaum ein Weg vorbei.

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ES 5. Juli 2014 um 00:53

Meiner Ansicht war das auch genau der Grund für den Wechsel von Lahm auf rechts. Löw wollte mehr Geschwindigkeit in der IV. Dann brauchte er jemanden auf rechts für Boateng und da ist ihm Lahm eingefallen. Dann hat er einen Augenblick gezuckt, weil das ja dann so aussah als ob er sich der deutschen Presse gebeugt hätte. Aber trotzig wie er ist, hat er das dann durchgezogen.

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MB 5. Juli 2014 um 08:12

Stimmt; nur was ist daran trotzig? Wenn er es gerade wegen des Drucks unterlassen hätte, wäre es aus Trotz geschehen. Man kann ihm, wenn man will, ja vieles vorwerfen. Aber hier hat er sich offenbar von seiner Einschätzung leiten lassen, dass diese Umstellung sinnvoll sei, unabhängig von der Frage, was die (Medien-)Öffentlichkeit davon hält.

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ES 5. Juli 2014 um 09:14

War eher ironisch gemeint mit dem Trotz. Ich glaube, dass Löw genug Selbstreflexion besitzt, um seine Entscheidungen relativ sachlich zu treffen.

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Goalimpact 5. Juli 2014 um 00:54

Ich würde sagen, die größte Änderung war die Rückkehr von Hummels, der nicht nur defensiv und beim Tor geglänzt hat.

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Ron 5. Juli 2014 um 02:01

+1 Für mich heute der beste deutsche Spieler, ganz unabhängig vom Tor. Boateng nur knapp dahinter.

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sappydharma 5. Juli 2014 um 12:13

seh ich auch so

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Mark 5. Juli 2014 um 11:55

Absolut richtig! Und gegen Brasiliens Hulk soll Löw das genauso wieder machen. Mertesacker ist besser, wenn mehr Spielaufbau und Raumaufteilung gefordert wird… aber ganz ehrlich: so lange Hummels, der diese Fähigkeiten noch besser beherrscht, fit ist, ist Mertesacker auf der Bank schon richtig. Aber das wird von den Löw-muss-Lahm-auf-rechts-stellen-Anhängern nie gesagt… ich finde auch die Benotungen bei kicker u.a. nicht gerechtfertigt. Boateng gilt da nur als solide. Gestern war er deutlich mehr als das!

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lala 5. Juli 2014 um 12:39

+1

Aus irgendeinem Grund ist Boateng einer der sehr oft unterschätzten Spieler in der N11. Bei Bayern nicht und doch: sobald es in die N11 geht dreht sich die Presse.

Alleine verstehen werde ich das wohl nie…

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Tzaduk 6. Juli 2014 um 03:38

… vielleicht singt er die Hymne nicht laut genug…

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Tzaduk 6. Juli 2014 um 13:33

Ich glaube nicht, dass Löw das noch einmal so spielt. Bisher ist jedes Spiel eines mit ziemlich anderer Ausrichtung gewesen, und Brasilien ist bisher nicht so arg leicht einzuschätzen. Gerade, weil Neymar nicht dabei sein kann, ist vermutlich ganz Brasilien noch unschlüssig, wie man das Halbfinale angeht.

Spiegel Online versucht da verschiedene Optionen zu besprechen:
http://www.spiegel.de/sport/fussball/brasilien-gegen-deutschland-alternativen-fuer-neymar-fuer-scolari-a-979395.html

Um sich das Lesen zu erleichtern, nimmt SO das Fazit vorweg: Es ist wahnsinnig schwer, Neymar zu ersetzen. Da das Spiel Brasiliens bisher unglaublich einseitig auf Neymar ausgerichtet war, war vermutlich auch der Matchplan von Löw erst einmal so aligned. Und wir alle glauben zu wissen, wie schwer sich Löw mit spontanen Planänderungen tut.

Ich glaube andererseits, dass die Möglichkeiten ziemlich vielseitig sind. Meine persönliche Hoffnung ist, dass Scolari versucht, Neymar zu ersetzen. Das wäre für Löw die kleinste Änderung im Matchplan – und die hoffnungsloseste für Scolari.

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Libano 4. Juli 2014 um 22:57

Souveräne Leistung. Das einzige was uns fehlt ist eine extra Anspielstation bei Kontern und Angriffen allgemein…der linke Flügel schien häufig verwaist.

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Pommesdieb 5. Juli 2014 um 00:25

gerade in der zweiten halbzeit ist das schon extrem aufgefallen. häufig wurde im „schatten“ kombiniert und man dachte „jetzt müsste der ball auf die andere seite kommen“, aber da war weit und breit niemand…

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JanW 5. Juli 2014 um 01:21

Draxler muss sich wirklich doof anstellen im Training oder die etablierten müssen so sehr bei Laune gehalten werden, dass für ihn nicht mal Platz ist, wenn das Spiel wie für ihn gemalt erscheint…

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FI 4. Juli 2014 um 22:56

Kompliment für die Analyse. Vor allem in dieser kurzen Zeit!
Ich finde besonders das Fazit klasse!

Was ist für euch die Gründe für das Herausnehmen von Mertesacker?

Ich könnte mir vorstellen, dass Löw auf zwei spielstarke Innenverteidiger setzte, um ein ähnliches Szenario wie im Algerien-Spiel zu verhindern. Ich hatte das Gefühl, dass die Afrikaner das Spiel bewusst auf Mertesacker lenkten.

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NB 4. Juli 2014 um 23:08

Ich glaube eher, dass Jogi Boateng Mertesacker vorgezogen hat, da dieser schneller und wendiger ist und damit Benzema eher Schwierigkeiten bereiten kann, als der eher steifere Mertesacker.

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FI 4. Juli 2014 um 23:22

Dies ist sicherlich der defensive Aspekt des Wechsels. Ich denke aber das auch der Spielaufbau in der Überlegung eine Rolle spielte.

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Burkina Faso Zwei 5. Juli 2014 um 00:28

Ja, in den Phasen, in denen Algerien höher presste haben sie ganz bewusst den Spielaufbau Mertesacker „überlassen“, der damit einfach überfordert war. Resultat war, dass Lahm weit abgekippt ist um diese Situationen zu lösen. Dies führte wiederum dazu, dass er und sein Aktionsradius in höheren und potenziell konstruktiveren/gefährlicheren Räumen fehlte. Auch daran krankte das Spiel und die Ballzirkulation der Deutschen im Achtelfinale. Im weiteren Spielverlauf sah Mertesacker oft nicht gut aus bei der allgemein recht hochstehenden Abwehr und musste oft in Laufduelle gehen – wofür er nicht prädestiniert ist. Ein paar Mal konnte er hier glücklich klären. Kein Wunder, dass Per nach Abpfiff so unter Strom stand.

Was das Halbfinale betrifft hoffe ich sehr auf Durm für Höwedes. Seine Dynamik, spielerischen Fähigkeiten und Zug ins zweite und letzte Drittel würden dem Offensivspiel und vor allem dem LOM (welche bisher ziemlich in der Luft hängen) sehr gut tun.

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HG 5. Juli 2014 um 03:24

Deutschland hat meiner Meinung nach gegen Algerien bewusst über halbrechts aufgebaut (besonders am Anfang). Die Algerier haben erstaml die Mittelfeldzone dicht gemacht und außen mangedeckt. Kein Leiten auf Mertesacker. Lahms Abkippen hab ich auch nicht als Problem gesehen. Das gehört zu breit aufgefächerten Spielaufbau mit hohen AV als Verbindung/Absicherung dazu.

Zu Durm. Höwedes ist defensiv einfach stärker. Das ist erstmal das wichtigste, offensiv haben wir genügend Möglichkeiten das Spiel zu gestalten, auch mit Höwedes. Das Risiko jetzt auf Durm zu setzen wäre meiner Meinung nach zu groß.

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blub 4. Juli 2014 um 22:45

MR mit neuem persönlichen Rekord in der Analysezeit.
Großes Lob für den Artikel, der unaufgeregt das Spiel in seine Teile zerlegt.

Eine Sache habe ich aber anders gesehen als du:
Das französische 442 in der ersten häflte hab ich überhaupt nicht gesehen. Nichtmal im Ansatz.
Ca 80% der ersten hälfte hab ich die Franzosen im passiven 4 123 mit symetrischer enger (umgedrehter) pyramide gesehen. Das haben die deutschen schön ruhig umspielt, beinahe nach lehrbuch, aber wie du sagst war die verbindung und durchschlagskraft nicht da,m aber man hat hier schön das Spiel dominiert.

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blub 4. Juli 2014 um 22:49

Kleine Anmerkung noch: Ein Außenstürmer Reus hätte Frankreich heute zerstört, der hat genau die Mischng aus Tempo, Auge und Durchschlagskraft die Frankreich bei so offenen räumen so richtig weh getan hätte.

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nrg 4. Juli 2014 um 23:36

Ein Schürrle oder podolski (ist der eigentlich wieder fit?) hätten dass dann aber doch auch machen können – vielleicht nicht ganz so gut wir Reus. Wundere mich ein bisschen dass wir gerade über links vorne diskutieren, dachte eigentlich da sind wir gut aufgestellt.

btw, super Analyse, super Fazit

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Ron 5. Juli 2014 um 02:06

VL? Özil… der muss auf die 10, sonst ist der verschenkt. Özil und Kroos zusammen bringen Ballzirkulationssynergismen, aber es fehlt die Vertikalität. Das ist brotlose Kunst. Vor Allem, wenn Özil auf der linken Seite bleibt und Kroos nach rechts pendelt, weil da Lahm ist. Ballfern bringt Özil nichts.

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sappydharma 5. Juli 2014 um 12:20

Ich sah dasselbe wie du, dachte mir aber die ganze Zeit dass ein 4-4-2 oder 4-2-2-2 in dieser Partie gegen dieses Deutscland besser wäre-Giroud hätte ich früher gebracht um Benzema zu entlasten, er war gestern besser wenn er mit Anlauf kam

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blub 5. Juli 2014 um 15:16

Giroud ist aber relativ langsam und das hat wenig synergie mit dem plan steil hinter die abwehr zu spielen.

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