Schweiz –Frankreich 2:5
Ottmar Hitzfelds Mannschaft wird in Salvador in ihre Einzelteile zerlegt. Frankreich begibt sich derweil endgültig in den Favoritenkreis. Die Équipe überzeugt mit immenser Durchschlagskraft und marschiert in Richtung Achtelfinale.
Grundformationen
Die Schweizer traten grundsätzlich im gleichen System wie beim Sieg gegen Ecuador an. Allerdings nahm Hitzfeld den enttäuschenden Valentin Stocker und Josip Drmić aus der Startelf. Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri wechselten häufiger die Positionen, obwohl der Gladbacher zumeist rechts auftauchte. Real Sociedads Haris Seferović ging auf die Neunerposition. Admir Mehmedi besetzte die linke Offensivseite. Diese personellen Veränderungen sollten sich allerdings nicht endgültig erschließen. Ob nun Seferović die bessere Wahl war, bleibt fraglich. Der 22-Jährige weicht, genauso wie Drmić, weit aus, ist aber in der Ballverarbeitung auf engerem Raum womöglich nicht so stark.
Seferović‘ Vereinskollege Antoine Griezmann musste sich hingegen mit einem Bankplatz zufrieden geben. Didier Deschamps probierte eine offensive Rollenbesetzung, die er schon bei einem abschließenden WM-Test versuchte. Karim Benzema ging auf die linke Seite und Arsenals Olivier Giroud ins Sturmzentrum. Im Mittelfeld gab es eine weitere Änderung. Supertalent Paul Pogba wurde im Vergleich zum Honduras-Spiel aus der Startaufstellung genommen. Moussa Sissoko übernahm die halbrechte Achterposition.
Ein Hauch Real Madrid
Bei diesem Spiel und dem klaren Ausgang, wo es zwischenzeitlich sogar 5:0 stand, kann man sich getrost auf die offensive Ausrichtung Frankreichs und das defensive Versagen der Schweiz konzentrieren. Die Franzosen agierten in ihrem gewohnten 4-3-3. Allerdings veränderte die Hereinnahme Girouds schon stärker die Struktur. Denn von der Raumaufteilung her erinnerte das nun vermehrt an Real Madrid. Giroud gab den Benzema, während Benzema den CR7 spielte. Der 26-Jährige war vielleicht nominell Linksaußen, rückte aber immer wieder als Halbstürmer ins Zentrum oder ging sogar ein Stück vor Giroud. Mathieu Valbuena war auf dem rechten Flügel der linearere Akteur. Blaise Matuidi machte derweil den Di María und schob von der halblinken Acht auf die linke Seite, nicht nur um Breite zu geben, sondern auch zur Druckentwicklung. Stephan Lichtsteiner sah sich hier mit großen Problemen konfrontiert. Benzema stieß in seinen Rücken vor und Matuidi erhöhte zugleich den Druck auf seiner Seite.
Die Schweiz wird überrollt
Das ganze Unheil für die Alpenländler begann nach nicht einmal zehn Minuten. Abwehrchef Steve von Bergen verletzte sich am Kopf. Für ihn kam Routinier Philippe Senderos. Wenige Minuten später ging die Équipe Tricolore in Führung. Giroud positionierte sich bei einer Ecke auf Höhe des Elfmeterpunktes. Er stieg zum Kopfball hoch, stand eine halbe Ewigkeit in der Luft und versenkte das Spielgerät in Diego Benaglios Kasten. Direkt nach dem Anstoß der Schweizer fiel das 2:0. Die Nati passte kurz in der eigenen Hälfte. Der Ball kam zum zweiten Mal zu Valon Behrami, der nicht bemerkte, wie sich Benzema in seinem Rücken diagonal in Richtung Innenverteidiger schlich. Behrami spielte nahezu blind zu Djourou. Benzama fing das Zuspiel ab, rannte auf Djourou zu, legte links auf Matuidi ab, der mit einem Schuss ins kurze Eck den Vorsprung ausbaute.
In der 32. Minute hätte les Bleus schon auf 3:0 erhöhen können. Lichtsteiner spielte in der Hälfte Frankreichs einen relativ schlechten Pass von seiner Seite ins Zentrum. Yohan Cabaye hatte dies in dieser Form antizipiert und ging dazwischen. Benzema wartete bereits an der Mittellinie und war nicht etwa gegen Lichtsteiner mit zurückgegangen. Der Angreifer von Real Madrid wurde den linken Flügel entlang geschickt und ging ins Dribbling gegen Djourou, der ihn eigentlich schon gut in Richtung Toraus abgedrängt hatte, dann aber kurz vor der Linie doch noch das Foul beging. Den anschließenden Elfmeter von Benzema hielt Benaglio. Den Nachschuss setzte Cabaye auf das leere Tor mit voller Wucht nur an die Latte.
Acht Minuten später sollte dann die Équipe doch noch zu ihrem Tor kommen. Ein Eckball der Schweiz mündete schlussendlich in einem öffnenden Pass von Varane auf Giroud, der die gesamte linke Außenbahn frei vor sich hatte. Er legte im Strafraum quer auf Valbuena, der einschob. Genickbruch für die Nati.
Französisches Pressing
Welche Auffälligkeiten bot das Spiel der Mannschaft von Deschamps? Das frühe Pressing war in einem 4-3-3 formiert. Allerdings rückte Valbuena zum Teil ein Stück zurück. Der Respekt vor Ricardo Rodríguez war wohl größer und zugleich entwickelte sich so eine 4-4-2-Defensivformation. Benzema lief häufiger leicht von der Seite auf Djourou zu. Giroud presste von vorn. Cabaye und Sissoko schirmten das Zentrum ab und isolierten so beispielsweise Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka. Hinter der Mittellinie gingen die Franzosen in eine normale Mannorientierung über und versuchten eng an den Schweizern zu bleiben. Die Nati „brillierte“ vor allem in der ersten halben Stunde durch Schwächen in der Ballverarbeitung. Auf dem Weg ins offensive Drittel versprang die Kugel immer wieder, wodurch man es natürlich dem Gegner noch einfacher machte.
Gefährlich war die Schweiz, wenn überhaupt, über die linke Seite. Rodriguez rückte auf oder zog diagonal in Richtung Halbraum. Mehmedi startete meist vom Kreidestrich der Seitenlinie aus und rückte beispielsweise mit Ball ins Zentrum. Der Freiburger suchte dann die Lücke zwischen Innen- und Außenverteidiger, während er Mathieu Debuchy herauslocken wollte. In dieser Form konnte die Nati manchmal das Spielgerät durch eine Schnittstelle bringen. Aber zum Torerfolg kamen sie damit nicht.
Die französische Offensive wirkte ihrerseits nach dem Doppelschlag fast schon zu selbstbewusst. Nach erfolgreichen Drehungen um die hüftsteifen Djourou und Senderos suchten Giroud und Co. meist sofort den Abschluss. Die Schweiz stabilisierte sich dann ein wenig, hatte eine große Chance durch Shaqiri in der 30. Minute und baute nach dem nicht verwandelten Elfmeter der Équipe mehr Druck auf. Allerdings rannten sie in einen tödlichen Konter.
Auslaufen in der zweiten Halbzeit
Die Hoffnung schien weggeblasen. Hitzfeld wechselte auch nur positionsbezogen. Für Behrami kam mit Blerim Džemaili der nächste Napoli-Sechser, der aber etwas offensiver ausgerichtet ist. Später wurde noch Seferović durch Drmić ersetzt. Die Franzosen ließen in puncto Intensität nach. Sie zogen sich passiver zurück und verknappten mit engen Linienabständen die Zwischenräume, sodass die Schweizer, die unbedingt größere Zonen zum Bespielen brauchen, nur selten Durchschlagskraft entwickelten.
Dafür erhöhte der Gegner in der 67. Minute auf 4:0. Zuvor war Pogba für Giroud in die Partie gekommen, wodurch Benzema ins Zentrum rückte, Sissoko auf die rechte Seite ging und Valbuena die Flügel tauschte. Sissoko war dann auch auf dem rechten Flügel am nächsten Treffer beteiligt. Er machte dort den Ball fest, legte zurück auf Pogba, der aus dem rechten Halbraum mit dem Außenrist halbhoch in den Strafraum spielte. Senderos schlug am Ball vorbei, Benzema bedankte sich mit einem Tunnel gegen Benaglio. Sechs Minuten später das 5:0. Benzema konnte dabei in Ruhe an der Strafraumgrenze den Ball verarbeiten. Die Viererkette der Nati war eingerückt. Sissoko startete aus tieferer Position auf der rechten Seite. Er sprintete nach vorn, wurde von seinem Kollegen bedient und traf ins lange Eck. Die Franzosen erreichten den bisher höchsten ExpG-Wert in einem Spiel bei dieser WM.
Wenig später verkürzte Džemaili mit einem Freistoß durch die Füße der Mauer. Ein schönes Zuspiel von Gökhan Inler auf Xhaka, der direkt abschloss, setzte den Schlusspunkt dieser Partie.
Benzema: Ein grandioser Zehner…
Wird es am Ende des Turniers um den Goldenen Ball gehen und Frankreich möglichst weit in der KO-Runde gekommen sein, dann wäre Karim Benzema ein heißer Kandidat auf den Titel. Bis jetzt agieren wenige WM-Spieler so dominant und gleichzeitig so intelligent in den Partien. Benzema wird gerne in der Form charakterisiert, dass er ein Zehner im Körper eines Mittelstürmers sei. Und das stimmt. Der 26-Jährige zeigte auch gegen die Schweiz, dass er neben seinem eigenen Streben nach Toren vor allem seine Mitspieler wunderbar in Szene setzt. In erster Linie profitierte davon Giroud. Zudem entwickelt er immer wieder Durchschlagskraft und überragt im Umschaltspiel durch saubere Verarbeitungen und Weiterleitungen. Hinzu kommt die Komponente des Raumöffnens, wenn er sich diagonal ins Zentrum bewegt oder aus einer leicht tieferen Position im Zentrum diagonal nach vorn stößt. Es kann die WM des Mannes mit den algerischen Wurzeln werden. Nebenbei sei auch noch Matuidi herausgestellt, der immer wieder unterschätzt wird, aber als Box-to-Box-Achter einen großen Zugriffsraum entwickelt und oftmals mit weitreichenden und vorrausschauenden Pässen oder Läufen glänzt.
Fazit
Eigentlich galt die Schweiz zu Beginn des Turniers als hervorragende Defensivmannschaft. Doch unter dem Druck der französischen Offensive, sowie mit dem teils naiven Verhalten gegen das Umschaltspiel der Équipe sah die Nati wie ein unterklassiges Team aus. Das WM-Aus von Steve von Bergen wird Hitzfeld zudem überhaupt nicht gefallen. Gegen den Gruppenaußenseiter aus Honduras brauchen die Mitteleuropäer nun auf alle Fälle einen Sieg zum Weiterkommen.
Die Franzosen sind zu 99,9% im Achtelfinale. Natürlich darf die Euphorie jetzt das Team von Deschmaps nicht übermannen. Mit dem Wechsel von Benzema auf die linke Seite hat der Trainer eine weitere interessante Option, die schlussendlich infolge der Verletzung von Franck Ribéry vor der WM entstanden war. Mit Griezmann ergäbe sich mehr Breite und konzentrierteres Flügelspiel, wobei die Achter linearer im Zentrum vorstoßen können oder situativ die Seiten überladen. Mit Benzema ist das Umschaltspiel hingegen schwerer auszurechnen. Zudem ist er als unterstützender Neuner ein Segen für Giroud.
Wenn es aktuell noch eine kleine Schwachstelle gibt, dann ist es Cabaye auf der Sechs. Eigentlich ist der 28-Jährige ein hervorragender Passgeber, aber er wirkt noch zu wenig präsent in vielen Phasen des Spiels. Eigentlich müsste Cabaye mit seinen Zuspielen das französische Vorgehen stärker dominieren. Glücklicherweise hat er zur Entlastung einen Matuidi…
27 Kommentare Alle anzeigen
Gatling 23. Juni 2014 um 11:41
Frage an die Autoren:
Wie past eigentlich Eure Feststellung des Dauersiegs von 3/5er Ketten bei dieser WM mit Frankreich zusammen?
Mal davon abgesehen, dass Frankreich einzelne Verteidiger nicht alle Weltklasse sind, hat Frankreich doch zweimal gewonnen, oder nicht!?!
Ist Euch mal der Gedanke gekommen, dass ihr diesen Schluss nach nichtmal zwei abgeschlossenen Gruppenrunden zu früh gezogen habt?!?
Koom 23. Juni 2014 um 12:05
Ausnahmen bestätigen die Regel (als vereinfachte Antwort).
Man kann jede Pauschalaussage (vermeintlich) widerlegen mit einzelnen Beispielen. Aber das macht die Pauschalaussage nicht falsch, sie ist nur eben „pauschal“, also in den meisten Fällen zutreffend.
Gatling 23. Juni 2014 um 21:42
joa, a bissel stimmts schon.
Wenn aber Frankreich Weltmeister wird, was schreibt denn dann SV?!?
„3/5er Ketten siegten immer bei der WM, bis auf ein einziges unbedeutendes Team – der neue Weltmeister“
ehrlich gesagt isses mir aber s…egal. Gewinnen werden die, die am besten spielen, das hängt nicht an der jeweiligen Kettenvariante.
Studinho 24. Juni 2014 um 00:11
Frankreich wird nicht Weltmeister, glaube auch nicht das es ein europäisches Team packt. Die Franzosen hatten bisher zwei schwache Gegner. Dass die Schweiz nicht so stark ist wie vielerorts eingeschätzt, hat sich schon gegen Ecuador gezeigt. Ob der Weltmeistertitel nur über die 3er/5er Kette verteilt wird, halte ich auch für fragwürdig. Dafür ist diese Formation und Aufstellung vermutlich auch noch nicht ausgereift genug. Die Anforderungsprofile an die IV und AV müssen noch neu definiert werden und der Prozess wird andauern.
Außerdem ist die taktische Grundordnung in der Formation auch nur eine Puzzleteil vom Ganzen. Dazu wird mit Sicherheit auch das Klima eine Rolle spielen, die Vorraussetzung und das Personal eine solche Formation zu spielen und wie sich die Ordnung im Defensivverhalten gestaltet und im Umschaltsspiel nur einmal um ein paar Kriterien zu nennen.
Von den ganz großen Teams spielt eigentlich auch nur die Niederlande dieses System , die mich aber dadurch sehr positiv überrascht hat. All diese Teams müssen aber auch in den KO-Spielen beweisen. Fände es falsch nach den Gruppenspielen zu sagen, dass dadurch der Weltmeister gemacht wird. Guardiola hat das im DFB-Pokalfinale auch gespielt und am Ende auch nicht dominant gewonnen. Es muss sich da noch viel entwickeln. Unschlagbar ist keine Formation, auch wenn ich bei den Mannschaften mit diesem Konzept.
Koom 24. Juni 2014 um 09:20
An dieser Stelle packe ich gerne die Information aus, dass Fußball im Grunde ein sehr glückslastiges Spiel ist. Taktik, Systeme etc. dienen nur dazu, diesen Glücksfaktor zu minimieren (bzw. für den Gegner diesen wiederum zu erhöhen).
Es ist eben ein Lowscoring-Game und der Eckball von einem mit 10 Mann mauerenden Team in der 90. Minute kann auch das wunderprächtigste Tiki-Taka mit allen Weltfußballern in Idealform besiegen.
Bestes Beispiel:
http://worldsoccertalk.com/wp-content/blogs.dir/10/files/2012/11/celtic-barcelona.jpg
vanGaalsNase 24. Juni 2014 um 06:05
Dir ist schon klar, dass die Aussage „Viererkette tot.“ etwas überspitzt und nicht wirklich ernst gemeint war?! Es war lediglich ein Hinweis auf die Auffälligkeit, dass diejenigen Teams, die hinten mit Dreier- oder Fünferreihen agieren, bisher alles gewonnen haben (was im Aufeinandertreffen von Chile und den Niederlanden logischerweise ein Ende haben musste). Mehr nicht!
Zudem schließen die „Dauererfolge“ von Dreier- und Fünferreihen nicht aus, dass man auch mit der Viererkette Erfolg haben kann.
Die Dreierkette – ob situativ bei eigenem Ballbesitz, dauerhaft bei gegnerischem oder wie auch immer – ist insgesamt sehr variabel. Vor allem bei gegnerischem Ballbesitz ist sie gegenüber der Viererkette anpassungsfähiger, auf der anderen Seite aber auch komplizierter. Die Mitte ist extrem eng besetzt und die bei dieser WM auffällig ausgeprägten Mannorientierungen im Pressing lassen sich mit Dreier- und Fünferreihen sehr gut umsetzen (Vgl.: https://spielverlagerung.de/2012/10/11/taktische-mittel-gegen-die-falsche-neun/).
Das ist ein auffälliger Trend dieses Turniers. Ein Erfolgsgarant ist es nicht. Denn den gibt es nicht. Und SV hat das auch nicht behauptet.
MR 24. Juni 2014 um 08:30
Wow: Wenn Viererketten gegen Viererketten spielen, gewinnen Viererketten.
Daraus lässt sich ohne Frage so einiges an Aussagekraft bezüglich der Dreierkette ableiten.
Zumal jetzt gestern auch noch bei einem Duell Dreierkette gegen Dreierkette eine Dreierkette verloren hat. Da kommt ja eines zum anderen. Ich muss meine Beobachtungen revidieren.
FL aka LeFlo777 22. Juni 2014 um 12:07
Für mich ist Frankreich immer noch eine Wundertüte. Honduras als Gegner nehme ich nicht ernst (aus taktischen Gründen), und die Schweiz hatte einen rabenschwarzen Tag, mit unglaublichen individuellen Fehlern.
Ich bin gespannt, wie sich die Franzosen gegen ein besseres Team anstellen wird.
HD15 21. Juni 2014 um 20:57
Frankreich war extrem stark nach Konter durch das Zocken der Außenstürmer(hauptsächlich Benzema) das war schon ziemlich gut wie sie die Lücken hinter den aufgerückten Außenverteidiger bespielt haben aber worauf ich eigentlich hinaus will ist: Hätte man das nicht kontern können mit hereinkippenden Außenverteidiger??!
Das sieht man irgendwie die ganze WM eigentlich fast gar nicht außer bei Brasilien vielleicht ein bisschen … Warum sieht man das bei der WM eigentlich nicht?
Däfu 21. Juni 2014 um 16:44
Bin kein Experte, aber der Umstand, dass Frankreich gegen nicht eben überragende oder für ihre Offensiv-Power bekannte Schweizer 3 reguläre Tore kassierte, würde mir als Trainer zu denken geben. Nicht jeder Gegner wird das mit derart vielen Geschenken vergessen machen.
Bei Hitzfelds Team schien trotz der vielen Genickschläge (Verletzung von Bergen, früher Doppelschlag, Konter nach eigenem Eckball) zumindest die Moral bis zum Schluss intakt, z.B. im Vergleich zu den Spaniern gegen Holland.
Isco 21. Juni 2014 um 17:06
Man könnte das Ergebnis erwähnen, bei dem FRA Tore kassiert hat… Die WM ist nach einer langen Saison eine enorme Belastung, jedes Team, das nicht zurückschaltet wenn es die Möglichkeit hat, ist dumm.
sappydharma 21. Juni 2014 um 18:14
Bei 5:0 zwei Tore zu kassieren ist nicht gerade die Welt. Sie hätten selbst noch regulär ein sechstes geschossen, wenn der Schiri nicht zu früh abgepfiffen hätte, zuvor ging bei den Schweizern offensiv gar nix.
air force 1 21. Juni 2014 um 16:23
Wie harmonieren Bnzema und Giroud zusammen?
Bereits im Vorbereitungsspielen hat sich gezeigt dass Benz auf die Außen ausweicht und Giroud somit in der Mitte den nötigen Platz hat.
Benz hat bei Real eine super Saison gespielt und kommt jetzt mit dem Selbstbewusssein zur WM welches Ribery nach dem Gewinn des Triples hatte. Benzema fliegt förmlich über den Platz und reißt sein Team mit. Auch bei Real ist er es gewohnt sich immer wieder zurückfallen zu lassen und die IV `s aus dem festen Abwehrverbund heraus zu reißen.
Keine Frage, Benz hat den Franzosen SEINEN Real Stempel aufgedrückt.
Die Franzosen können mit Mangala noch deutlich mehr Beton anrühren. Bei Debuchy, Cabaye, Valbuena und Giroud bin ich mir nicht sicher ob sie gegen klasse Teams bestehen können.
Pogba und Griezmann konnten gegen die schwachen Schweizer geschont werden und werden somit frisch in die Ko Runde kommen.
Mit den enorm zweikampfstarken Pogba und Mangala könnte Frankreich gegen die starken Teams aus Südamerika ( Chile, ARG, BRA ) das eigene Tor vernageln und über das schnelle Umschaltspiel zum Erfolg kommen. Auch für uns würde Frankreich eine harte Nuss.
Die Spielfreude der Franzosen besticht. Ihr Spielsystem ist ein fluides 4-3-3. Herausragend ist vor allem der Teamspirit der Franzosen.
Chile, Frankreich und Costa Rico sind bisher die positiven Überraschungen der WM.
Wobei Spielverlagerung die Chilenen bereits im Vorfeld als sehr stark eingeschätzt hat.
Chile kommt über die enorme Laufbereitschaft, Frankreich über die Spielfreude und Costa Rica über die Taktik. Mal schauen wer von den Dreien am weitesten kommt.
Frankreich ist für mich ein Topfavorit auf die EM 2016. Mit Pogba, Varane, Mangala und Griezmann werden sie dann zumindest 4 Weltklasse Leute im Team haben die annähernd auf ihrem Leistungshöhepunkt sein werden.
mh 21. Juni 2014 um 14:57
Was Frankreich aus meiner Sicht stark macht: Nicht nur wirken sie geschlossen als Mannschaft (will nicht spekulieren, ob Ausfall von Ribery da hilft), sondern sie sind auch sehr variabel. Zum einen betrifft das Rhythmuswechsel während des Spiels, aber auch grundlegende Strategie.
Sei es klares 4-3-3 mit Ballbesitzspiel und Breite in der Offensive(wie gegen Iran) oder eher vertikales, auf Konter ausgerichtetes quasi 4-4-2 wie gegen die Schweiz (formativ ist 4-3-3 im Artikel schon richtig, aber in der Tat ähnlich Real Madrid und auch asymmetrisch angelegt – da dürfte Valbuena gegen stärkere Gegner auch eher den „Bale“ im rechten MF geben)
Rotador 21. Juni 2014 um 13:37
Diego Bengalio 🙂
Isco 21. Juni 2014 um 13:53
Der darf noch spielen? Ich dachte er hätte ein Stadionverbot bekommen.. 🙂
CE 21. Juni 2014 um 13:57
Haha. Habe es geändert, müsste es aber eigentlich so stehen lassen. 🙂
sappydharma 21. Juni 2014 um 18:15
Sommer ins Tor, ernsthaft.
fs984 21. Juni 2014 um 12:57
Aus schweizer Sicht war dies ein Abend zum Vergessen. Das Spiel hätte noch höher ausfallen können, bzw. müssen. Verwundert war ich über die Aufstellung von Djourou und die spätere Hereinnahme von Senderos anstelle von Schär. Im defensiven Mittelfeld wurde es erst mit Dzemaili ein wenig besser. Schon die Leistung gegen Ecuador war von vielen Leistungsträger mangelhaft.
Die Equipe tricolore ist extrem unangenehm zum Bespielen. Sie sind mit ihrer diametralen Staffelung und ständigen Positionswechsel schwer auszurechnen. Mit Pogba, Koscelny und Griezmann von der Bank auch in der Breite qualitativ gut besetzt. Die Geschlossenheit im Team und die gute Rückwärtsbewegung des gesamten Mittelfeldes waren überraschend. Aufgrund dieser defensiven Kompaktheit und der offensiven Variabilität und Durchschlagskraft halte ich sie für eine unglaublich harte Nuss in den KO Spielen.
JS 21. Juni 2014 um 13:14
Der Elfer war ein indiviueller Fehler von Djourou. Aber ansonsten hatte ich nicht den Eindruck, dass die Probleme der Schweiz unbedingt bei den Defensivspielern zu suchen sind. Die Schweiz war im Umschaltverhalten insgesamt zu langsam. Auch weiter vorne.
fs984 21. Juni 2014 um 13:31
Beim 3:0 trappt er zunächst nach der eigenen Ecke zurück und erkennt nicht die Gefahr des Gegenstosses und beim 5:0 schlägt Senderos am Ball vorbei. Die individuellen Fehler waren eklatant. Aber ich gebe dir natürlich recht. Das defensiv Verhalten der gesamten Mannschaft war eines WM Teilnehmers nicht würdig. Hier könnte man genauso gut Mehmedi als Beispiel anführen, welcher seine Seite und sein Gegenspieler zu keinem Zeitpunkt verteidigen konnte.
mh 21. Juni 2014 um 14:52
Die Franzosen haben das Zentrum gut zugepresst. Somit kammen Behrami und Inler gar nicht uns Spiel. Umso enttäuschender, dass die AV keine Akzente setzten und durch Stellungsfehler sogar zu Kontern einluden
mk 21. Juni 2014 um 12:55
Wenn Benzema mal den Beast-Mode einschaltet…
Das war wirklich herausragend. Zwar bin ich nicht der größte Giroud-Fan, aber es entlastet Benzema natürlich insofern, dass er nicht alleinzuständig für die Tiefe ist und er so nach vorne eben eine Passoption mehr hat.Im Umschalten war er gestern wirklich fantastisch. Eigentlich immer die richtigen Entscheidungen getroffen, sei es wann er das Tempo kurz verschleppen muss, welche Räume er anläuft, in welchem Moment er welche Art von Pass spielt… Aber vor allem auch wo er sich im Moment vor der Balleroberung positioniert. Kann man mal so spielen. Da musste man natürlich einschreiten und ihm vorsorglich noch das eine Tor klauen (ich hab den Schlusspfiff auch in der Wiederholung immer noch nicht gehört…)
Daher finde ich die Formulierung, dass Benzema den CR7 macht schon ein bisschen beleidigend ;). Für Ronaldo natürlich ne Ehre. Aber ich weiß, wie es gemeint ist und es stimmt ja auch in gewisser Weise.
Zur Schweiz: In der WM-Vorschau schreibt ihr, dass Seferovic durch die ausweichenden Bewegungen besser für das Dreiecksspiel geeignet ist als Drmic, aber davon war gestern tatsächlich nicht so viel zu sehen. Jedenfalls nicht im Angriffsdrittel. Mich hätte auch mal eine Variante mit Mehmedi als Sturmspitze interessiert, weiß aber nicht, ob das eine Verbesserung gewesen wäre. Da fehlt ihm dann wohl die Möglichkeit, in die Tiefe zu starten.
Boss 21. Juni 2014 um 12:30
Gegen richtig gute Gegner wirds für die Franzosen trotzdem nur mit Glück gut gehen, 3 von 4 Verteidigern haben dieses Prädikat oftmals nicht verdient (nur Varane) und die Offensive ist zu schwach gegen Top-Gegner, gerade Giroud überzeugt eigentlich nie gegen Weltklasse Mannschaften (City, Chelsea). Hatte eher auf einen besseren Griezmann gehofft…
JS 21. Juni 2014 um 13:10
Nur Varane ist gut? Sehe ich nicht so. Evra ist super, wenn er auch eine schwierige Saison in einem taktisch schlecht eingestellten Team hatte. Debuchy ist auch kein Totalausfall. Einzig Sakho fällt etwas ab, aber auch da hätten Frankreich mit Mangala eine stärkere Alternative.
Boss 21. Juni 2014 um 13:45
Ja sehe Mangala und auch Koscielny (trotz seines Hangs zum Elfmeter Verschulden) deutlich stärker als Sakho, es gibt gute Gründe, warum Liverpool über 50 Tore in der Liga kassiert hat. Debuchy und Evra sind offensiv super, aber defensiv gegen Neymar oder andere Kaliber dann doch oft überfordert (und Evra wurde schon vor letzter Saison von den Aaron Lennons (!) dieser Welt terrorisiert). Die Defenisve ist sicher kein Totalausfall, aber dann doch nicht gut genug, um gegen Leute wie Robben oder Neymar zu zu machen (und das muss sie schaffen, wenn die Franzosen Weltmeister werden wollen).
mh 21. Juni 2014 um 15:00
Vor allem fand ich Cabaye als Stabilisator auf der Sechs sehr überzeugend. Nicht spektakulär, aber bestimmt gut den Rhythmus. Genau so einen Spieler brauchen die Franzosen vor ihrer Viererkette