Preview: Bayern München – Borussia Dortmund

Mögliche Startaufstellungen

Anlässlich des absoluten Topspiels der Bundesliga, dem Duell der Superlative zwischen dem tabellenführenden Rekordmeister Bayern und dem verfolgenden Titelverteidiger Dortmund, gibt es zu diesem besonderen Spiel eine taktische Vorschau von spielverlagerung.de, die sich mit möglichen spielentscheidenden Faktoren beschäftigt.

Das Besondere an den Münchenern in dieser Saison ist ihre Asymmetrie, die man mittlerweile zu einer starken Waffe umfunktioniert hat. Mit dem herausragenden Ribéry, dem unterstützenden inversen Außenverteidiger Lahm und den auf die Seite abdriftenden Mittelfeldspielern stellt man eine Überzahl auf der halblinken Seite her und überlädt den Gegner, was zu schönen Kombinationen führen kann. Dafür muss allerdings der rechte Verteidiger etwas absichernd stehen, im Mittelfeld gibt es einige Verschiebungen und auf halbrechts nimmt man ein kleines Loch in der Formation in Kauf, das wechselnd von verschiedenen Spielern gefüllt wird.

Da die Bayern in dieser Saison nur in sehr geringem Maße makrotaktische Änderungen vorgenommen haben, liegt – obwohl es sich um den Deutschen Meister handelt – die Initiative auf Seiten der Gäste und Herausforderer von Borussia Dortmund, wobei das Hauptaugenmerk zunächst einmal auf der Defensive liegen dürfte.

Eine grundsätzliche Leitlinie für eine sinnvolle Defensivtaktik gegen den Rekordmeister aus einer vorsichtigen Haltung konnten diese Saison durchaus schon die eine oder andere Mannschaft aufzeigen – so zum Beispiel Hannover oder Nürnberg – aber es gibt noch Fragen verschiedenster Art für Jürgen Klopp zu klären.

Eine Frage des Pressings

Ein besonders ausgezeichnetes Merkmal der Borussia ist ihr starkes Pressing. Generell folgt dieses wellenförmigen Phasen: Nach einer kraftintensiven Anfangsviertelstunde (Angriffs- und Gegenpressing) ziehen sie sich eine Viertelstunde zurück und verdichten das Mittelfeld (Mittelfeldpressing), gehen in den zehn Minuten vor der Pause dann wieder sehr aggressibv auf die gegnerischen Verteidiger drauf. Kräftetechnisch ist dieser Wechsel darin begründet, dass ein durchgehendes Angriffspressing eine physisch kaum zu meisternde Herausforderung ist, da der BVB im eigenen Ballbesitz keine Ruhephasen hat. Außerdem spielen in dieser Phasenstruktur des Pressings neben taktischen auch psychologische Überlegungen eine Rolle: Man schüchtert den Gegner direkt zu Spielbeginn und kurz vor der Halbzeitpause ein. In der zweiten Halbzeit lässt sich ein ähnliches Muster erkennen, das aber flexibel an den Spielstand angepasst wird.

Zwar ergäbe sich mit einem typischen frühen Pressing für Dortmund die Möglichkeit, die Bayern in ähnliche Probleme wie in der zweiten Halbzeit in Augsburg zu stürzen und durch das frühe Stören deren starkes Gegenpressing zu gewissen Teilen zu umgehen, doch angesichts der starken Heimauftritte und der enormen Qualität des Tabellenführers ist wohl davon auszugehen, dass man etwas tiefer spielen wird als gewohnt und damit auch das normalerweise offensive betriebene Pressing deutlich zurückfährt. Es kann passieren, dass Klopps Team ein eher (tiefes) Mittelfeldpressing praktiziert. Wie beim 3:1-Sieg im Rückspiel letzte Saison wird der BVB wohl das Angriffspressing aufgeben und defensiv zunächst die bayerische Angriffskraft neutralisieren wollen, um dann immer wieder gefährliche Gegenangriffe über Konter initiieren zu können. Doch trotz dieser vorsichtigeren Ausrichtung dürften sie auch immer wieder Phasen einstreuen, in denen sie höher attackieren, um die Bayern aus dem Rhythmus zu bringen und ein selbstverursachtes Einschnüren plus ungestört von Badstuber gespielte Diagonalbälle zu verhindern sowie mögliche Unsicherheiten durch die Abwesenheit Schweinsteigers aufzudecken.

Für eine vorsichtigere Marschroute spräche zudem, dass man gerade in einem solchen Topspiel mit zwei Mannschaften von überdurchschnittlich hoher Qualität seine Karten eventuell nicht zu früh auf den Tisch, vor allem aber sich nicht zu früh verausgaben sollte. In der Saison 2009/10 zeigte Barcelona beim Gastspiel bei Arsenal in der Champions League in der ersten halben Stunde ein beeindruckendes Pressing, welches sie aber naturgemäß nicht durchhalten konnten und auch deshalb den Sieg noch aus der Hand gaben.

Dortmunder Mittelfeldplanungen

Die bereits angesprochenen Teams aus Nürnberg und Hannover setzten gegen den FC Bayern auf ein sehr flexibles Mittelfeld mit asymmetrischen und sich wechselnden Anordnungen, um sich den Bayern anzupassen. Grundsätzlich baute man auf einem 4-1-3-1-1 auf, weil dieses sehr gut auf dem Flügel verteidigt, sehr kompakt und eng ist und in der Zentrale Mittelfeld und Sturm voneinander isolieren kann. Dass die Dortmunder sehr gut darin sind, bestimmte Bereiche sehr stark zu verdichten und dafür andere freizulasssen, haben sie bereits gezeigt – z.B. beim letzten Aufeinandertreffen dieser beiden Teams in der Rückrunde der vergangenen Saison. Das könnte eine wichtige Stärke gegen den Tabellenführer sein.

Zwei mögliche Aufstellungen des BVB im Vergleich: Mit Leitner und Götze kommt die fluide Formation dem Grunschema des 4-1-4-1 deutlich nähe

Neben dem gesetzten Dauerläufer Sven Bender stehen Jürgen Klopp für zwei Plätze mehrere Spieler zur Verfügung, mit denen man auf unterschiedliche Weise eine obige Strategie verwirklichen könnte – Sebastian Kehl, Moritz Leitner und Shinji Kagawa, auch Ilkay Gündogan, und sogar Mario Götze.

Die geringsten Chancen scheint der aus Nürnberg gekommene Gündogan zu haben, der nach dem schwachen Saisonstart kaum mehr in der Mannschaft zu finden war. Zwar spielte er unter Hecking mehrmals in einem gegen die Bayern effektiven System, doch nahm er hier meist den offensivsten Part der drei Mittelfeldspieler ein – nicht sehr wahrscheinlich in diesem Fall.

Bezüglich der anderen vier Spieler scheint einer auf jeden Fall gesetzt: Jungstar Mario Götze ist unangefochtener Stammspieler in dieser Saison. Die Besetzung der anderen beiden Positionen hängt auch davon ab, wie Jürgen Klopp sein Supertalent einsetzt. In den letzten Spielen war zu beobachten, dass Götze auf der rechten Seite sich öfters zurückfallen ließ und sich vermehrt am Aufbauspiel des BVBs beteiligte. Dieses Zurückfallen von der rechten Flanke kann besonders in der Defensive gegen die Asymmetrie der Bayern ein wichtiger Faktor werden. Götze wird gegen den aufrückenden Lahm viel Verteidigungsarbeit leisten müssen.

Leitner oder Kehl?

Wenn Götze auf dem rechten Flügel spielt, scheint eine Aufstellung Kehls in der Zentrale neben Bender wahrscheinlich. Bei der Aufstellung Kehls hätte man eine klassische Doppelsechs, bei der Götze höchstens im Spielaufbau und zum Doppeln auf Außen zurückfallen würde. Bender würde in dieser Variante eine Art Freirolle in der Defensivarbeit zuteil: Er müsste als Partner von Kehl primär gegen die starke Bayern-Seite mit seiner Zweikampfstärke helfen und für Kehl die Lücken schließen. Für Kapitän Kehl sprechen seine Ruhe, Übersicht, Organisation und defensive Absicherung. Zusammen mit dem flexiblen Bender hätte man eine starke Doppelsechs, die die Zentrale schließt. Bei dieser Formation blieben Perisic und Leitner auf der Strecke.

Theoretisches Pressing-Szenario der Dortmunder gegen Bayerns starke linke Seite

Doch gerade Leitner überzeugte in den letzten Spielen und brachte mit seiner Spritzigkeit viel Dynamik auf die Sechserposition. Eine Aufstellung mit ihm neben Bender und Götze als klassischer Rechtsaußen scheint allerdings unwahrscheinlich: Solch eine Aufstellung würde auf Kosten der Defensivstärke gehen – während Leitner viel Dynamik verspricht, interpretiert er die Rolle vor der Abwehr wesentlich offensiver als Kehl. Eine klassische Doppelsechs aus Bender und Leitner wäre recht riskant und damit eher unwahrscheinlich. Andererseits könnte genau dies eine überraschende Lösung sein, wenn Klopp doch mit viel Angriffspressing den Gegner zu Beginn überraschen möchte.

Um Leitner in die Anfangsformation zu bringen, wäre ein anderes Planspiel wahrscheinlicher, das Klopp in Piräus ausprobierte: Hier teilten sich Leitner und Götze die Zentrale vor Bender, der als Absicherung und Lückenfüller vor der Abwehr diente – ein 4-1-4-1 / 4-1-2-3 war geboren. Diese Taktik scheint besonders dann möglich, wenn Klopp eher auf Konter und ein solides Mittelfeldpressing setzen möchte. Im Verbund könnten Bender, Leitner und Götze durch starkes Einrücken auf den Außen das Doppeln übernehmen. Zudem demonstrierte Perisic auf der gegen die asymmetrisch spielenden Münchener wichtigen Rechtsaußenposition gute Defensivfähigkeiten in den letzten Partien – das war am Saisonbeginn jedoch nicht immer so. Problematisch wäre allerdings, dass man mit dieser Aufstellung wenig Druck auf den Gegner ausüben könnte, ohne dass man die Zentrale entblößt.

Egal ob Klopp auf ein 4-1-4-1 mit Götze und Leitner vor Bender oder auf ein 4-2-3-1 mit Kehl neben Bender setzt – Ziel wird das Schließen der Zentrale bei einer gleichzeitig flexiblen Rolle Benders zum Aushelfen gegen die Außenstürmer der Münchener sein. Im Endeffekt sind die Planspiele mit der Aufstellung gar nicht so interessant, da egal wie der BVB spielen wird, Götze viel Defensivarbeit verrichten und Bender sehr präsent sein muss, um die Angriffe über die linke Außenbahn der Münchener zu neutralisieren.

Müller vs. Schmelzer/Löwe

Bei der Konzentration auf die Bayern-Stars um Ribéry und Co. auf links, darf insbesondere Thomas Müller nicht vergessen werden, der unter der Woche im Nationaldress brillierte. Gegen den BVB trifft er auf Marcel Schmelzer, dessen Einsatz allerdings aktuell noch fraglich ist. Sein Ersatzmann wäre Chris Löwe. Egal, welcher der Beiden in der Startaufstellung steht, ein grundsätzliches Problem bleibt: Beide Spieler haben trotz vieler Stärken für ein offensives Spiel gerade im Defensivzweikampf einige Schwächen und sind generell nicht so stark wie manche Teamkollegen. Die Bayern sollten also versuchen, Müller mit ihren schnellen Verlagerungen (Badstuber, linker zentraler Mittelfeldspieler) in ein direktes Duell mit seinem Gegenspieler zu bringen.

Inspiration für eine passende Gegenmaßnahme aus Dortmunder Sicht wäre in Augsburg zu finden, die am letzten Spieltag diese Bälle gut abfingen und damit auch Müller vor allem im zweiten Durchgang abmeldeten, was durch die unorthodoxe Rolle von Linksverteidiger Verhaegh zu erklären ist. Wenn der Ball auf der anderen Seite war, rückte er nicht wie üblich als ballfernes Glied der Viererkette mit ein, sondern stand komplett isoliert von ihr fast an der Seitenlinie und deckte Müller ab. Mit dieser liberalisierten Rolle war man – vergleichbar mit der Taktik Favres – gegen Spielverlagerungen besser abgesichert. Jürgen Klopp dürfte dies sicherlich nicht entgangen sein. Weitere Würze erfährt das Duell auf dieser Seite durch die Tatsache, dass Müller wie beim Spiel gegen Napoli oft stark einrücken und sich als verkappter zweiter Stürmer oder Teilnehmer an den Kombinationen auf halblinks anbieten könnte. Ohne Schweinsteiger dürfte dies von höherer Wichtigkeit sein: Gegen Augsburg wurde man in Hälfte zwei vom frühen Pressing überrascht und setzte in jener Situation wohl zunächst darauf, das Spiel breit zu machen. Hier wird vor allem die Reaktion des Dortmunder Linksverteidigers bezüglich seiner Positionstreue bedeutend sein.

Großkreutz als potentieller Schlüsselspieler

Ein entscheidender Schlüsselspieler könnte Kevin Großkreutz werden: Durch die Asymmetrie der Bayern, die sich in ihrer starken Linkslastigkeit und einem Loch auf halbrechts niederschlägt, könnte er etwas Raum bekommen.

Zwar müsste er gegen den rechten zentralen Mittelfeldspieler der Bayern  aushelfen und auch auf das Loch hinter ihm achten, doch sollte ihm dies aufgrund seiner Laufstärke ebenso gut gelingen ebenso wie das Ausnutzen der freien Räume um ihn durch gezielte Vorstöße und Laufwege im Angriffsspiel. Während sich die Offensivspieler – vor allem die beiden Außen – in typischer Manier bei den Gegenzügen also verstärkt ins Zentrum orientieren, wäre für Lewandowski der umgekehrte Weg angebracht. Ständig horizontal rochierend könnte er die bayerische Innenverteidigung beschäftigen und in Bewegung halten und so Lücke provozieren oder den Raum hinter den aufgerückten Außenverteidigern des Gegners suchen. Zuletzt machte Napoli-Star Lavezzi dies sehr gut es in der Champions League, der besonders hinter Lahm einige Male erfolgreich den Ball erhalten konnte. Wenn der Pole auch nicht so dynamisch-aggressiv sein mag, so ist er doch schnell, beweglich und intelligent genug für solch eine Rolle. Bezüglich der offensiven Dreierreihe, die mit Einzelaktionen die Partie maßgeblich im Ausgang beeinflussen können, ist zu sagen, dass die Münchener versuchen  müssen, diese drei potenziellen Gefahrenherde aus dem Spiel zu nehmen. Gerade bei schnellen Kontern wird es entscheidend sein, ob die zentralen Mittelfeldspieler es schaffen, das defensive vom offensiven Mittelfeld zu isolieren – Gegenpressing ist hier ein nicht zu unterschätzendes Zauberwort.

Heynckes´ kleine oder sogar große Kniffe

Letztlich liegt es dann an Jupp Heynckes, auf die Taktik seines Gegenübers zu reagieren. Für mikrotaktische Veränderungen und Maßnahmen verschiedenster Art war es diese Spielzeit bereits mehrfach zu haben und lag dabei meistens richtig.

Eine alternative und unorthodoxe Taktikvariante für den FC Bayern

Ob dieses doch in vielerlei Hinsicht speziellen Spiels könnte man sogar unter Einbeziehung der Vorzeichen eine größere Umstellung erwägen. Würde man Luiz Gustavo auf die halblinke Seite im Mittelfeld schieben, könnte man gegen Mario Götze ein starkes Dreieck aus Gustavo, Lahm und Ribéry bilden, welches den Hochbegabten offensiv wie defensiv einschließen sollte. Eine ähnliche Strategie erwies sich bereits gegen Manchester City als erfolgreich, wenn sich hier auch die wichtige Frage stellt, wer halbrechts spielen könnte, da Tymoschchuk gesperrt fehlt. Mit seiner Dynamik wäre Alaba neben Pranjic ein – sicherlich nicht unwahrscheinlicher – Kandidat zur Bearbeitung des recht großen Aufgabenbereiches auf halbrechts, doch böte sich eine weitere unorthodoxe Lösung an – Rafinha, der in Genua diese Position bereits gespielt hat. Die nötige Erfahrung, Aggressivität, Robustheit und Zweikampfstärke zum Bespielen des Raumes und Abfangen bzw. sogar Attackieren von Großkreutz besitzt er dafür ebenso wie die unkomplizierte Möglichkeit, ihn auf den Flügel ausweichen zu lassen, um diesen zu stärken und auch hier den Dortmunder Flügel abzublocken. Durch den Seitenwechsel Gustavos könnte man eventuell auch Kroos wieder verstärkt erlauben, sich weiter vorne ins Kombinationsspiel einzubinden.

Mario Gomez muss seine innerhalb des letzten Jahres neu gewonnen Defensivqualitäten nun wieder im Duell mit einem echten Gradmesser beweisen: Mats Hummels ist einer der spielstärksten Innenverteidiger der Bundesliga, in dieser Spielzeit sogar fast der primäre Spielmacher, aber mindestens Ausgangspunkt aller Angriffe der Borussia. Ihn entweder permanent unter Druck zu setzen oder von dessen Kollege Santana zu isolieren und jenem den Ball aufzuzwingen, wird eine wichtige Aufgabe des bayerischen Goalgetters sein. Dass er das kann, hat er beispielsweise im letzten Jahr auswärts bei Inter gegen niemand geringeren als Thiago Motta gezeigt. Nicht nur defensiv, sondern auch offensiv kommt Gomez eine bedeutende Rolle zu, muss er doch noch stärker mitspielen und sich für die Kollegen aufreiben als sonst, um die Dortmunder Abwehr in Bewegung zu halten und so seinem Mitspielern zu helfen.

In Anlehnung an die Taktik, die Heynckes am 18. Spieltag der Vorsaison als Leverkusener Trainer gegen Dortmund anwandte, wäre eine weitere mögliche Anpassung, das starke (Mittelfeld-)Pressing der Dortmunder mit einer überdurchschnittlich hohen eingestreuten Zahl an langen Bällen, die man selbst bei Misserfolg immerhin noch als Ankerpunkt für Gegenpressing in der gegnerischen Hälfte nutzen köntne, zu überspielen. Eventuell könnte daraus je nach Spielverlauf neben dem auf der Bank sitzenden Joker Robben eine konstantere Alternativtaktik für die zweite Halbzeit erwachsen.

Fazit

Der neutrale Zuschauer darf sich auf ein hochinteressantes und spannendes Spiel freuen, in welchem die Dortmunder durchaus mithalten könnten. Es beginnt mit der Frage nach der grundsätzlichen Ausrichtung der Westfalen und führt dann zum Entscheidenden hin, ob die Dortmunder die starke linke Seite der Bayern kontern können. Dies dürfte die Schlüsselfrage sein, doch es gibt bei diesem Spiel so viele Aspekte, Dynamiken und Gefahren, Kreativ- und Fehlerquellen, dass immer etwas Unerwartetes passieren kann.

Spielverlagerung.de freut sich auf ein hoffentlich taktisch interessantes wie unterhaltsames Spiel, das lange in Erinnerung bleiben wird!

el tren 20. November 2011 um 11:02

Bin mal auf die Analyse gespannt. Grundsätzlich wars für Bayern ein ziemliches Deja Vu der 10/11 Saison:

Ohne Kroos als AM keine Bindung zwischen MF und den 4 Angreifern; leicht zu verteidigen für den Gegner wenn nur die Winger anspielbar sind, denn Müller und Gomez eignen sich nicht wirklich für ein Anspiel bei enger Deckung. Und insbes. Müller fand gestern überhaupt keinen mentalen Zugang zum SPiel … er schien kein Gefühl zu haben, wann, wohin und wie er laufen soll … diverse verbale Scharmützel mit Ribery und Gomez folgten.

Interessant wäre übrigens auch eine Einschätzung bzgl. Heynckes taktischer Wechsel und was er sich dabei vlt. gedacht haben könnte …

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Johannes 20. November 2011 um 09:57

Nach dem Spiel muss man sagen: Der Artikel hatte schon fast Wahrsagerqualität. Gratulation.
Wenn ich mal ein bisschen mehr über MEINE Zukunft wissen will, weiß ich ja jetzt wen ich kontaktieren muss.

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Doerk 19. November 2011 um 13:41

Ich denke, Bayern wird seine Heimspiele so bestreiten wie stets in dieser Saison und bereits von Beginn an die Entscheidung suchen. Die wesentliche offene Frage ist hier nur die Besetzung der Position Schweinsteigers. Heynckes hat hier neben Alaba vorab Lahm ins Spiel gebracht. Lahm auf dieser Position kann ich mir allerdings nur schwer vorstellen, allenfalls bei einem Rückstand. Heynckes tendiert zudem dazu bei Ausfällen möglichst wenige Veränderungen vorzunehmen und die Spieler in der Regel 1:1 zu ersetzen.

Wie Dortmund sich defensiv in München schlagen wird, ist für mich die grosse Frage, insbesondere aufgrund des neuen, sehr fluiden Angriffsspiels der Bayern. Schmelzer / Löwe könnten auf links duchaus eine Schwachstelle darstellen. Aber auch rechts könnten Probleme aufgrund der starken Verfassung von Ribery entstehen. Santana fehlt es zudem an Spielpraxis. Die defensive Abdeckung der Zentrale beim BVB ist sicherlich offen. Durchaus möglich, dass ein Leitner spielt – denn Alaba dürfte nicht, defensiv wie offensiv, die Präsenz eines Schweinsteigers haben. Ich würde aber eher mit Kehl / Bender rechnen, wobei ich den behäbigen Kehl als potentielle Schwachstelle sehe.

Grosskreutz war im Rückspiel beim FCB im letzten Jahr aufgrund seiner Laufstärke, defensiv wie offensiv, ein entscheidender Faktor. Dies traue ich ihm bei einer verbesserten Bayern-Defensive und einem Gegenspieler wie Boateng nicht mehr zu.

Ohne Verletzung Schweinsteiger würde ich mit einem klaren Bayern-Sieg rechnen. Die zentrale, spielentscheidende Frage für mich ist, wie viel Dominanz der FCB im zentralen Mittelfeld Kroos / Alaba / Gustavo ausüben wird.

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laterookie58 18. November 2011 um 19:21

@Redaktion+Schreiberlinge: Nicht nur von dieser Vorschau bin ich zutiefst beeindruckt!!!Jeder Einzelne weiß, wovon er schreibt. Trotz der Info- Dichte unglaublich gut zu lesen und nachzuvollziehen–als wenn man mittendrin wäre.
Und: was man nicht überall zu lesen bekommt, neutral und sachlich. Völlig unaufgeregt!Großes Kopf- Kino! Von der derzeitigen Form beider Teams her wäre ein Unentschieden wohl leistungsgerecht. Ich denke aber, daß etwas Taktisches von einem der beiden Trainer zu einem Sieg seines Teams führen wird. Knapp wäre fair, aber Fußball ist nicht fair. Deutliche Überraschungen sind ebenso möglich. Meine Tendenz ist ein 2:1 für Bayern, weil Dortmund noch etwas braucht. Leider! Es wird hoffentlich ein tolles Spiel für uns Fußball- Liebhaber…

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grombrindal 18. November 2011 um 18:54

Kann mich nur anschließen. Sehr schöner Bericht! Halt es kaum aus, auf das Spiel zu warten.

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Sebastian 18. November 2011 um 17:07

Schöne Voranalyse! Danke dafür!

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44² 18. November 2011 um 16:20

Sehr sehr schöner Artikel. Freue mich auf’s Spiel.

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JNK 18. November 2011 um 16:02

Das Hinspiel im Westfalenstadion war 2:0, das Rückspiel in München endete 1:3, da hat sich im Artikel ein Fehler eingeschlichen. (6.Absatz)

Ansonsten danke für die Vorschau und gleich pauschal mal für die anderen Einträge 😉

P.S.: Mein Tipp: 2:2

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TE 18. November 2011 um 16:16

Den Fehler habe ich beim Korrekturlesen eingebaut, TR ist unschuldig. Ich übernehme die volle Verantwortung!

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