Was reicht, um Dortmund zu besiegen…

2:1

…und wie der BVB dagegen eigentlich trotzdem Lösungen findet.


Spieglein, Spieglein an der Wand – wer hat die schönste Manndeckung im Land?

„Never change a winning tactic“ – so was in der Art muss sich wohl Hannes Wolf gedacht haben, als er seine Mannschaft auf das Spiel gegen Ex-Verein Borussia Dortmund vorbereitete. Auch wenn man selbst die Ausrichtung gar nicht wirklich angewendet hatte, sondern andere sich dafür verantwortlich zeigten.

Er setzte auf eben jenes Rezept mit dem sowohl Hannover als auch Frankfurt Erfolge gegen den BVB erzielen konnten: strikte Manndeckung aus einem 3-4-1-2 heraus. Eine komplette Spiegelung der Dortmunder Statik.

Als solche zeigte sich das Dortmunder Spiel in letzter Zeit auch tatsächlich. Entweder es gab überhaupt keine Anspieloption und lange Bälle waren die Folge. Oder man gelangte zu einem der Außenverteidiger, im Spiel des BVBosz entscheidend für den Aufbau. Diesem wurden dann vom Gegner schlichtweg die Optionen zugestellt. Die Linie entlang konnte man vielleicht noch irgendwie spielen, aber das bringt auch nichts. Entweder man bekommt den Ball und ist ziemlich isoliert. Oder der Gegner bekommt ihn und kann ihn wieder wegschlagen.

Bei einem Pass in Richtung Zentrum musste sich der jeweilige Gegenspieler des Passempfängers mit dem Körper vor diesen bringen und konnte so nach wiederholten Versuchen irgendwann mit Sicherheit einen Ball abfangen. Im Anschluss lag der Raum vor Dortmunds Innenverteidigern ihm offen.

Absicherungsfragen

Ein weiteres Merkmal von Mannschaften, die gegen den BVB bestehen konnten, war es schlichtweg eine gewisse Wildheit ins Spiel einzubringen und aus unübersichtlichen Momenten den Ball hinter die Restverteidigung des BVB zu schlagen. Dies zeigte sich auch gegen strukturierte Konterangriffe in der Champions League als Problempunkt der Dortmunder.

Peter Bosz reagierte mit Anpassungen im Detail. Bereits auf der Pressekonferenz vor dem Spiel sprach er vom Sechser als „Anker“. Weigl fand sich in dieser für ihn gewohnteren Rolle wieder und hielt deutlich Kontakt zur Innenverteidigung.

Auch die beiden Außenverteidiger zeigten sich insbesondere ballfern nicht mehr so riskant im Aufrücken, schoben sich gerade in tieferen Zonen gerne auch neben die Innenverteidiger. Gerade Schmelzer rückte für das und im Gegenpressing häufig weit ein, um etwaige Ballverluste im direkten Umkreis bessern abzusichern.

Doch ein entscheidendes Problem konnte nicht gelöst werden: In ihrem Bestreben nach einem möglichst schnellen und effektiven Gegenpressing fokussieren sich die Dortmunder sehr auf den Ball. Viele Spieler sprinten in dessen direkten Umkreis. Die Spieler weiter hinten beobachten zusätzlich ebenfalls primär den Ball und werden von Befreiungsschlägen sowie Läufen in ihrem Rücken überrascht.

Klassischer Fall von „ball watching“ – ein langer Ball und die Hälfte des Spielfelds kann genutzt werden.

Effektive Außenverteidiger-Rollen

Zumindest gegen die gegnerische Manndeckung und die damit einhergehenden Probleme für die präferierten Aufbaurouten hatte Dortmund dieses Mal die ein oder andere Lösung parat. Die bereits für die Absicherung wichtigen Außenverteidiger-Rollen waren auch für das Ballbesitzspiel an sich von Bedeutung. Da insbesondere Yarmolenko sich immer wieder nach außen absetzte, konnte Insua nicht ohne weiteres Toljan in enge Deckung nehmen, sondern musste eher mit ein wenig Abstand warten.

Insbesondere bei Ballbesitz des ballfernen Innenverteidigers konnte dies dann für ein Einrücken genutzt werden. Am manngedeckten Weigl vorbei gelangte der Ball zum Außenverteidiger, der von dort entweder andribbeln oder eine schnelle Kombination anstoßen konnte. Dieser Raum neben Weigl ließ sich zudem für ein direktes Eindribblen von außen nutzen.

Beim BVB ergaben sich insbesondere Wechselwirkungen zwischen Toljan, Yarmolenko und Götze. Die rechte Seite wurde überladen und die Positionen eifrig getauscht – teilweise wirkte dies schon etwas zu überengagiert und nicht mehr planvoll. Mehr wie ein Laufen des Laufen wegens.

Insgesamt war das Vorgehen jedoch effektiv und sorgte für wiederholte Durchbrüche auf halbrechts. Diese hätten durch bessere Zuspiele ins Zentrum (vor allem von Yarmolenko) noch besser genutzt werden können, zumal die Laufwege im Strafraum gut abgestimmt schienen und der Rückraum häufiger einmal frei lag.

Die Szene endet damit, dass auch noch Schürrle nach außen geht und Badstuber mitzieht. Gentner und Ascacibar finden sich auf einmal als Innenverteidiger wieder. Das ist Manndeckung.

Weitere Wechselspielchen

Zusätzlich dazu bewegte sich auch Schürrle immer wieder nach rechts heraus oder ließ sich etwas zurückfallen. Damit zog er Badstuber immer wieder heraus und kreierte Raum, den wiederum Yarmolenko, Philipp oder Götze anlaufen konnten.  Oder der Ball wurde woanders hin gespielt und er selbst konnte mit seiner Schnelligkeit aus tieferer Position den Raum hinter den Verteidigern attackieren. In dieser Hinsicht zeigte sich die Rolle von Schürrle als wirkungsvoll. Durch sein Zurückfallen wurde beispielsweise auch das Hand-Tor von Yarmolenko in der zweiten Halbzeit ermöglicht.

Dieses Zurückfallen kann gegen Stuttgart jedoch auch noch eine andere Wirkung haben: Das Zentrum stand bei den Schwaben durch das weiträumige Verfolgen der Gegenspieler ein ums andere Mal weit offen. Mit direkten Zuspielen zum konstant in den Zehnerraum fallenden Stürmer und anschließenden Ablagen ließe sich dieser Umstand gewinnbringend nutzen.

Doch André Schürrle ist schlichtweg kein Ablagenspieler. Mit Rücken zum gegnerischen Tor wies er bei der Umsetzung wiederholt sowohl technische als auch taktische Mängel auf und das Potential ging verloren. Eine Einbindung Yarmolenkos oder Götzes (etwa eine klare Raute mit letzterem) wären beispielsweise interessant gewesen. Nicht umsonst setzte Bosz selbst bei Ajax auf den jungen Kasper Dolberg, der in dieser Disziplin zu glänzen weiß.

Die Rückkehr des „Strukturfüllers“

Trotz des letztlich hochgradig enttäuschenden Ergebnisses lässt sich zumindest in individueller Hinsicht Positives vermelden: Mario Götze ist zurück in seiner Paraderolle. Einerseits war der Nationalspieler durch seine Fähigkeiten unter Druck wichtig, um gegen die Manndeckung zu bestehen. Zur Not kann er auch noch mit Gegner im Rücken so aufdrehen, dass dieser den Ball nicht bekommt oder er trifft unter direktem Gegnerdruck gute Passentscheidungen, die er technisch erfolgsstabil ausführt.

Dabei glänzte Götze vor allem aus taktischer Sicht als das, was RM mal „Strukturfüller“ nannte. Götze braucht um sich herum gar nicht so eine klare und saubere Struktur. Vielmehr ist er derjenige, der diese aus der Situation heraus immer wieder schaffen kann. Dementsprechend bewegte er sich viel über das Feld und unterstützte Überladungen. Dabei variiert er seine Positionierung teilweise minimal, aber mit großer Effektivität. Gegnerische Dynamiken können zerbrochen und entstehende offene Räume zielgerichtet genutzt werden. Ganz gut eigentlich, so einen zu haben.

Götze spielt mit zwei Gegenspielern im Rücken den Ball zwischen eben diesen hindurch zu Toljan, der auf Yarmolenko weiterspielt. Götze läuft in den Halbraum durch, dribbelt kurz und spielt dann hinter die Stuttgarter Abwehr auf den von der anderen Seite eingelaufenen Philipp.

Stuttgart wechselt ein wenig, Dortmund zunehmend ratlos

Stuttgart wechselte kurz vor (verletzungsbedingtes Ausscheiden Ginczeks, Einwechslung Asano) und in der Pause (Brekalo für Akolo) die beiden vordersten Akteure aus. Gerade durch letzteren Wechsel veränderten sich die Rollen und Abläufe im Pressing ein wenig.

Insua schob konstant enger auf Toljan vor, sodass dieser nicht mehr so einfach wie noch in der ersten Halbzeit eingebunden werden konnte. Asano agierte relativ ähnlich wie zuvor und besetzte den in der zweiten Halbzeit auf rechts spielenden Bartra. Brekalo nahm demgegenüber eine Zwischenposition ein, aus der er sowohl Zagadou als auch Schmelzer anlaufen konnte. Beck hielt sich tiefer als sein Gegenüber Insua und konnte bei Bedarf nachschieben.

Somit wurde Dortmund leicht auf die linke Seite geleitet, die entsprechend mehr Spielanteile bekam als zuvor. Mit Zagadou und Schmelzer gab es allerdings nicht die geeignetsten Spieler für die entstehenden Aufbausituationen. Mit der Zeit schob Götze immer häufiger herüber. Doch dies änderte nichts daran, dass beim BVB die eingangs erwähnte Statik zurückkehrte.

Zudem arbeitete Brekalo im tieferen Pressing auf dieser Seite konstant weiter mit nach hinten und füllte den Raum neben den beiden Sechsern auf. In der Schlussphase stellte Hannes Wolf letztlich noch auf ein tieferes und weniger mannorientiertes 5-4-1 um. Dortmund passte um diesen Block herum und schob viele Spieler in die Box. Damit nahm man sich selbst den letzten Wind aus den Segeln.

Wegelagerer 22. November 2017 um 18:30

Das Bosz-System und sein Festhalten daran erinnert mich zunehmend an Alex Zorniger in seiner Zeit bei meinem VfB. Nicht unbedingt, was die Formation angeht, eher in Betrachtung der Philosophie. Das war ja damals ähnlicher Kamikaze-Fußball mit hoher Konteranfälligkeit. Dortmund ist nur noch nicht weiter abgeschmiert, weil die individuelle Klasse der Spieler einfach höher ist als beim VfB damals.
Zum Artikel: Sehr gut und transparent geschrieben, für meinen Geschmack aber leicht zu Dortmund-lastig. Aber vielleicht sehe ich das auch zu sehr durch die weiß-rote Brille 😀

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Koom 22. November 2017 um 19:16

Den Zorniger-Vergleich hatte ich auch schon mal im Kopf gehabt. Passt ganz gut. Bei beiden war/ist das nicht unbedingt ein schlechter Plan, aber entweder unpassend fürs Team oder schlecht umgesetzt oder einfach der falsche Ort und Zeitpunkt.

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Ernie Berenbroek 20. November 2017 um 18:28

Es war ein großer Fehler der Borussia um sich für einen niederländsichen Trainer zu entscheiden, nur weil er mit Ajax Amsterdam ein paar ordentliche Auftritte in der Europa League hatte. Man vergißt daß Ajax in den Auswärtsspielen gegen Schalke und Lyon teilweise überlaufen wurde und mit viel Glück weiter kam. Auch im Finale gegen Manchester United hatten sie kaum etwas einzubringen.

Überall wo meine Landesgenossen im Ausland arbeiten, geht es schief, wie letztens mit Andries Jonker in Wolfsburg, Louis van Gaal (Manchester United) und Frank de Boer (Inter Mailand und Chrystal Palace). Auch vor längerer Zeit gab es in der Bundesliga oft einen vorzeitigen Abschied: Aad de Mos bei Werder Bremen, Dick Advocaat in Mönchengladbach, Bert van Marwijk in Dortmund und Fred Rutten bei Schalke. Immer wieder ist der Grund daß sie sich nur auskennen mit dem längst überhohlten 4-3-3 und keine Ahnung haben von neuen Taktiken wie 4-1-4-1 oder 4-3-2-1. Auch das ab der Jahrhundertwende überall praktizierte 4-2-3-1 wurde nie in der Ehrendivision angewendet.
Eine Ausnhame war Huub Stevens, der das altmodische 4-3-3 verabscheut.

Seit den Siebzigern gab es nur ein paar Bondscoaches die vom 4-3-3 absahen: Rinus Michels 1988 Europameister mit 4-4-1-1, Van Marwijk 2010 Vize-Weltmeister mit 4-2-3-1 und Van Gaal 2014 WM-Dritter 2014 mit 5-3-2. Seine Nachfolger (Hiddink, Blind, Grim und Advocaat) griffen wieder zurück auf 4-3-3, mit katastrofalen Folgen. Advocaat hielt letztens gegen Frankreich ein Doppelsechser mit extra Bewachung von Griezmann für überflüssig und worden mit 4:0 vorgefüht. Eine Woche später traute Giovanni van Bronckhorst mit Meister Feyenoord Rotterdam in der Champions Legue sich sogar ein 5-2-3 zu gegen Manchester City. Innerhalb von 25 MInuten stand es 0:3 (Endstand 0:4). Die anderen ‘Topklubs’ Ajax und PSV schieden mit 4-3-3 bereits in der Vorrunde der Europa League aus gegen Rosenborg Trondheim und Osijek.

Die taktischen Aufstellungen zu den erwähnten Endspielen gibt es auf der Webseite lineups-footballfinals.jimdo.com

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Ein_Zuschauer 20. November 2017 um 19:20

Also als Schalke-Fan bin ich da ja eher parteiisch, dennoch will ich das mal komentieren. Im Rückspiel war Schalke besser, aber das war auch unsere beste Saison-LEistung. Super zwingend war das allerdings keienswegs und Ajax wurde a auch nicht einfah nur überlaufen, sondern agierte auch etwas tiefer. Chanenlos war Ajax auch keineswegs. Und dann soltle man bitte auch das Hinspiel nicht aus den Augen verlieren: das hätte gut und gerne uch 3 oder 4:0 für Ajax ausgehen können.

Und das rückspiel war auch eine der besten Leistungen Schalkes letzte Saison.

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tobit 20. November 2017 um 22:32

Van Marwijk in Dortmund würde ich nicht in die Reihe stellen. Der hat da eigentlich ganz ordentlich gearbeitet (auch oft ohne 4-3-3) – wenn mit Rosicky der beste Mann ersatzlos verkauft wird, kann man halt nichts besseres als Platz 8/9 erwarten.

4-3-3 an sich ist ja nicht problematisch(er als irgendeine andere Formation). Permanente doppelte (bis dreifache) Flügelbesetzung kombiniert mit Mannorientierungen und Gegenpressingfokus wird halt schwierig, aber selbst das kann funktionieren wenn man ein individuell so wahnsinnig überlegenes Mittelfeld wie Schøne/Ziyech/Klaassen hat (das schafft in der BL nichtmal Bayern immer auf den Platz zu bringen).

Die aktuellen Scheiternsbeispiele haben übrigens seltenst 4-3-3 gespielt. Jonker spielte 4-2-3-1 mit weit einrückenden Außen oder 5er-Kette, van Gaal versuchte sich an verschiedensten Formationen und de Boer scheiterte am 3-Raute-3.

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Schorsch 20. November 2017 um 23:58

Ernie Berenbroek hat in der Tat hier vor Peter Bosz und dessen niederländischer Interpretation des 4-3-3 gewarnt und eine Entlassung des Trainers noch vor der Winterpause prophezeit. Andere taten dies hier auch, aber er war wohl der erste. Ich habe dem nicht zugestimmt, auch weil ich grundsätzlich eher erst einmal abwarte, wie sich jemand tatsächlich über einen längeren Zeitraum entwickelt. Kann gut sein, dass Ernie und andere Recht behalten.

Wobei ein System an sich nicht viel aussagt. Die Interpretation ist entscheidend. Und diese Interpretation ist immer auch abhängig inwieweit die vorhandenen Spieler diese umsetzen können. Letzteres scheint mir momentan beim BVB der entscheidende Punkt zu sein. Und ich glaube auch, dass der niederländische Fußball vielleicht auch nicht mehr die adäquaten Spieler hervorbringt. Im übrigen sehe ich es wie Du. Und van Gaal hat (mit einem 4-2-3-1) mit seinem Positionsspiel nicht nur Bayern wieder in die Erfolgsspur gebracht, sondern die Grundlage für den Erfolg der nachfolgenden Jahre gelegt.

Auch wenn es wahrscheinlich illusorisch ist, ich wäre schon sehr gespannt darauf, wie sich der BVB in der Rückrunde unter Bosz entwickelt (entwickeln würde). Zumal es ja durchaus Anpassungen gibt. Wenn es so wie bei Ajax laufen würde, hätte ich nichts dagegen… 😉

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Todti 20. November 2017 um 05:02

Als Antwort auf mehrere Kommentare weiter unten:
Guerreiro passt vom Spielstil her und ist vermutlich auch einfach aus Notwendigkeit in der derzeitigen Situation unverzichtbar, sodass ich davon ausgehe, dass er (sobald vollkommen fit) Stammspieler sein wird. Aufgrund seiner Stärken im Pressing und am Ball kann ich mir dabei aber nicht Bosz‘ symmetrische Ausrichtung vorstellen und denke, dass zwei Ausrichtungen Sinn machen würden:
a) ein asymmetrisches 4-3-3, wobei Zagadou hinter Guerreiro spielen und mit seiner Weiträumigkeit absichern könnte, sowie der rechte Verteidiger etwas tiefer bleibt (passend für Piszczek, sobald er wieder zurück ist – was ist da eigentlich der letzte Stand?);
b) eine klare Dreierkette mit Guerreiro als (einrückendem) Flügelverteidiger.
Im Endeffekt wären die Unterschiede zwischen den Formationen nicht so groß und aus beiden lässt sich auch leicht ein 3-Raute-3 bilden, sobald Guerreiro einrückt.

Insgesamt bekomme ich so langsam Angst, dass die Mannschaft ohne Veränderungen zu weniger als der Summe ihrer Einzelteile verkommt. Was bei einem Kader mit Bartra, Weigl, Dahoud, Guerreiro, Götze, Kagawa, Pulisic, … eine verdammte Schande wäre.

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Schorsch 19. November 2017 um 17:16

Mittels Manndeckung gegen den BVB zu agieren ist gar nicht so neu und hat in den letzten Jahren oft genug funktioniert, unabhängig von System/Taktik/Spielweise des BVB, dem jeweiligen Trainer oder den jeweiligen Spielern. Als erster dürfte wohl Jos Luhukay zu diesem Mittel gegriffen haben, in der Rückrunde der zweiten Meistersaison unter Klopp. Luhukay ließ den damals in überragender Form befindlichen Kagawa durch einen koreanischen Spieler das gesamte Spiel über manndecken. Damit war die Offensive des BVB quasi lahmgelegt; das Spiel FCA – BVB endete 0:0. In den folgenden Spielzeiten war von seiten der Gegner dann öfters einmal die Manndeckung zu sehen.

In der letzten Spielzeit verlor der BVB unter Tuchel am 12. Spieltag auch auswärts mit 2:1; in Frankfurt gegen die im Mittelfeld manndeckende SGE. In der Tabelle stand man nach diesem Spieltag übrigens ähnlich da wie aktuell (7. Rang; 21 Punkte; Tordifferenz +13; 6 Siege, 3 Unentschieden, 3 Niederlagen). Nur war es ein Auf und Ab von Spieltag zu Spieltag und nicht so ein klarer ergebnismäßiger Abwärtstrend wie aktuell.

Die nächsten beiden Spiele (Spurs/CL, S04/BL) werden wohl über die Zukunft von Bosz entscheiden.

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Daniel 19. November 2017 um 11:26

Zu deinem technischen Problem: setz mal deinen Verlauf zurück und lösch die Cookies. Seitdem ich das gemacht hab funktioniert die Seite wieder ganz normal 🙂

Zum Thema: Guerreiro fände ich als reinen Aufbauspieler verschwendet, der ist in engen Räumen so stark dass ich den gern mal als diagonalen Außenverteidiger sehen würde, der ins zentrale Mittelfeld einrückt. Außerdem weiß ich nicht, ob Guerreiro einer solchen absichernden Rolle defensiv wirklich gewachsen wäre. Ansonstens stimmt es schon, dass sowohl Zagadou als auch Schmelzer relativ „eintönig“ in ihrem Aufbauspiel sind, aber außer Guerreiro (den ich wie gesagt nicht in dieser Rolle sehe) und Bartra hat Dortmunds Abwehr nunmal keinen besseren Aufbauspieler (Toprak ist nochmal simpler im Aufbauspiel als Zagadou), dafür ein paar deutlich schlechtere. In der zweiten Hälfte standen Schmelzer, Zagadou und Bartra in der Abwehr…mehr Aufbauqualität gibt Dortmunds Abwehr halt einfach nicht her.

In der Meinung zu Bosz sind wir uns glaub ich ziemlich einig.

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Daniel 19. November 2017 um 11:27

War als Antwort auf tobit gedacht, sorry

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tobit 19. November 2017 um 12:13

Browser-Daten löschen hat bisher nicht geholfen.

Guerreiro soll da dann auch nicht den reinen Aufbauspieler geben. Das könnte er zwar besser als Zagadou und Schmelzer aber wäre in der Tat Verschwendung. Zwei reine Aufbauspieler (die nur aus der Tiefe agieren) braucht es da eben nicht, da dann die Verbindung zu den sehr hoch stehenden Philipp und Kagawa immer wieder abreißt. Diese Verbindungen könnte Guerreiro als diagonaler/einrückender LV neben Zagadou (oder Bartra als sehr aggressiv aufrückender IV neben Schmelzer) sehr gut geben.

Zum Derby: Tedesco wird die bekannten Schwächen der Borussia voll ausnutzen. Goretzka (oder Harit) als Zehner gegen Weigl und zwei aus Bentaleb, Goretzka, Meyer und McKennie auf der Doppelsechs gegen Götze und Castro als Manndeckungen im Zentrum. Burgstaller (wahrscheinlich als rechter ST) gegen den spielstärkeren IV (Bartra oder Zagadou). Der zweite Stürmer spielt links etwas hängend und evtl. raumstopfend (um Goretzka herum und zum Flügel), damit das Spiel auf den spielschwächeren IV (wahrscheinlich Sokratis) geleitet wird und Oczipka zeitweise Yarmolenko übernehmen kann. Die 3er-Kette verteidigt prinzipiell manndeckend gegen die Dortmunder Stürmer aber lässt sich nicht zu weit nach außen ziehen (gerade Yarmolenko wird vom LIV immer wieder an Oczipka übergeben).

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Daniel 19. November 2017 um 14:21

Dann lösch am besten mal die Cookies. Ansonsten probier mal, spielverlagerung im Inkognito-Modus zu öffnen, da hat es bei mir schon vor dem Zurücksetzen wieder geklappt. Welchen Browser verwendest du denn?

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tobit 19. November 2017 um 17:54

Ein Handy Browser
Cookies löschen und Inkognito hilft auch nicht

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koom 20. November 2017 um 10:26

Kann mich nur anschließen. Ich vermute mal, dass irgendeine Art von Caching aktiviert wurde, das aber nur begrenzt anschlägt, wenn es Änderungen gibt.

Koom 19. November 2017 um 20:14

Um mal von hinten anzufangen: Dreierkette mit Zagadou, Sokratis und Batra. Sokratis kann und darf immer mal nach vorne ausbrechen und abfangen. Außen Guerreiro und Toljan, wobei man da auch über Pulisic nachdenken kann. Zumindest rein personell eine gute Mischung aus Erfahrung, Spielen und Talent. Davor Weigelt als Anker, Götze und Dahoud oder Castro und vorne einen Zweisturm mit Aubameyang und vielleicht Yarmolenko.

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Frank 21. November 2017 um 09:36

Hallo Koom,
so ungefähr denke ich mir dass auch. Der BVB muss ja mit den Spielern klar kommen, die da sind. Und die Taktik (das System) sollte sich danach richten.

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TE 20. November 2017 um 14:43

In der Tat ist das etwas problematisch momentan. Wir nutzen den Cache, um die Trafficlast zu senken. Wenn bei jedem neuen Kommentar der Cache wieder neu geladen würde, wäre der Effekt gleich null und die Seite deutlich langsamer. Unser Techniker sucht da nach einer smarten Lösung.

Antworten

osch@d 21. November 2017 um 02:05

Die smarte Lösung ist normalerweise die Inhalte schnell zu liefern, anstatt lahme Software zu verwenden. Die zweitsmarteste Lösung ist partielles Caching, was je nachdem aber nicht so trivial umzusetzen ist, da es applikativ vorbereitet sein muss. Hat man das Pech, dass partielles Caching nicht trivial ist, wünscht man sich schnell wieder die smarteste Lösung. 😉

Euer Techie kann sich ja mal melden bei mir, wenn er einen Sparring-Partner will.

Antworten

koom 21. November 2017 um 11:05

Manche Seiten benutzen externe Dienstleister für Kommentare. Die werden dann per Javascript eingebunden und separat geladen (bspw. lawblog mit discuss).

Antworten

osch@d 21. November 2017 um 21:41

OT: Forumsdiskussion und Caching

Das finde ich aus Datenschutzgründen unerträglich, aber ja, technisch ist das Externalisieren des Forums auch noch eine Lösung, die aber letztlich die gleiche Grundlage nutzt, die auch für partielles Caching nötig ist: das Forumsdokument ist ein selbständig zu ladendes Fragment. Ob das extern oder intern liegt, ist nebensächlich.

Es gibt auch Alternativen zu disqus, die genauso einzubinden sind, aber selbst gehostet werden können: https://posativ.org/isso/

Kostet nix und man hat kein Datenschutzproblem.

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CHR4 22. November 2017 um 00:15

so wie es derzeit ist, wird die Traffic-Last dann dadurch gesenkt, dass die Diskussionen hier an Attraktivität verlieren, da man ihnen so kaum noch folgen kann
bisher konnte man wenigstens die fünf aktuellsten Kommentare direkt sehen – wenn auch das nicht mehr zuverlässig gehen sollte wie die letzten Tage, verliere ich ehrlich gesagt die Lust – wer soll die Zeit aufbringen alle Threads durchzuschauen, ob irgendwo was neues oder ne neue Antwort steht
an andere Stelle hatte ich ja bereits angeregt, die Diskussionen zu den einzelnen Analysen besser (thematisch) zu strukturieren, damit man dort erkennen kann, wann auf was zuletzt geantwortet wurde
– dann wäre es auch egal, ob die Hauptseite aktuell ist im Cache – ich würde sogar die Diskussionen zu den Analysen nur unter der Analyse auf ne eigene Seite (ins Forum?) verlinken …

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David 18. November 2017 um 15:35

Wenn ich mir ansehe, wie hier das Rezept beschrieben wird, dass Frankfurt, Hannover und Stuttgart gegen Dortmund angewandt haben, dann klingt es für mich wie eine Spielweise, wie Schalke unter Tedesco sie recht gut umsetzen könnte. Eine Niederlage im Derby könnte das Ende für Bosz sein.

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Daniel 18. November 2017 um 14:40

„Mit Zagadou und Schmelzer gab es allerdings nicht die geeignetsten Spieler für die entstehenden Aufbausituationen. “

Hm. Also für die Verhältnisse der Dortmunder Abwehr sind Schmelzer und Zagadou jetzt nicht die schlechtesten Aufbauspieler. Zagadou find ich im Aufbauspiel sogar ziemlich stark, da ist nur der gestern indisponierte Bartra stärker. Und auch Schmelzer ist jetzt zwar nicht gerade kreativ, aber wenn die Benchmark Sokratis, Piszcek oder Toljan sind..

Zum BVB an sich: Ich war am Anfang keiner der großen Bosz-Kritiker, aber langsam wird das schon lächerlich, wie der BVB immer wieder von ein und derselben Gegentaktik aus dem Spiel genommen wird. Einmal ausgecoacht werden kann immer passieren, zweimal mit ein und derselben Strategie sollte schon nicht mehr sein, ist aber möglich. Aber Bosz und sein Stab hatten jetzt zwei Wochen Länderspielpause, um sich dazu was einfallen zu lassen. Stattdessen gab es ein erneutes Abziehbild der Spiele gegen Frankfurt und Hannover. Inzwischen weiß ich auch nicht wie da mehr Zeit was verbessern soll, wenn der Trainer scheinbar nicht beabsichtigt die vorhandene Zeit zu nutzen. Schalke nutzt schon von Natur aus ein ähnliches System, mal schauen was dieses Spiel bringt.

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tobit 18. November 2017 um 15:33

Zagadou und Schmelzer sind sehr sichere und punktuell auch mal überraschende (ersterer öfter als letzterer) Aufbauspieler, aber eben nicht in allen Situationen – insgesamt sind sie sich im Aufbau ziemlich ähnlich und ergänzen sich nicht unbedingt (einer von beiden zusammen mit Guerreiro wäre passender). Beide sind nicht unbedingt die selbstbewusstesten Dribbler und längere Pässe sieht man von ihnen auch eher selten. Beide profitieren sehr von offenen Anspielstationen in ihrer Nähe – die es dank der Manndeckungen und der anderen Spielertypen vor ihnen – auf links noch seltener gab als rechts.

Am Beginn war ich gegenüber Bosz skeptisch (weil mir die Schlammschlacht um die Tuchel-Entlassung nicht gefallen hat), dann optimistisch (weil schnell ein Plan erkennbar war) und mittlerweile ernüchtert (weil der Plan nicht funktioniert und nicht geändert wird).
Den Gegenplan haben ja nicht nur Hannover und Frankfurt angewendet. Augsburg und Hamburg haben damit (1-2-Staffelung vorne, Aggressivität, Manndeckungen) auch schon das Spiel an sich reißen können, wurden aber (dank der individuellen Klasse ganz vorne) noch besiegt.

Technische Anmerkung: Neue Kommentare werden mir seit kurzem teilweise erst einen Tag später auf der Hauptseite angezeigt, obwohl sie bereits verfügbar sind (wenn man im Artikel runterscrollt).

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