Bayern München – Chelsea FC 1:1 (3:4 n.E.)

Oops, they did it again: Nach dem FC Barcelona werden auch die Bayern Opfer von di Matteos Catenaccio. Chelsea gewinnt den Champions League Titel trotz klarem Chancenminus im Elfmeterschießen.

Es war ein ungewöhnliches Finale: Selten in der Geschichte der Champions League ging es im entscheidenden Duell derart auf ein Tor. Di Matteo hatte mit seiner Taktik alles auf Defensive gestellt. Wie sah sein Plan aus, in welchen Bereichen funktionierte dieser und woran scheiterte er? Und warum erzielten die Bayern trotz klarem Chancenübergewicht keine Tore? Die Spielverlagerung-Analyse sucht Antworten.

Die Spielpläne

Beide Trainer mussten sich vor der Partie fragen, wie sie die zahlreichen Sperren kompensieren wollen. Bayern-Trainer Heynckes ersetzte in der Abwehr mit Contento und Tymoshchuk die abwesenden Alaba und Badstuber 1:1. Die Hereinnahme von Müller für Gustavo bedeutete hingegen einen kleineren Systemwechsel: Schweinsteiger übernahm den tiefen Part, Kroos agierte als Verbindungsglied zwischen Defensive und Offensive, während Müller vorne mit Robben und RIbery rochierte. Dies bedeutete eine leichte Abkehr von der 4-3-3-ähnlichen Formation der Spiele gegen Madrid und den BVB hin zu einem klassischen 4-2-3-1.

Di Matteo stand vor der Partie vor kniffligeren Aufgaben. Zum einen musste er seine komplette Innenverteidigung ersetzen und mit Cahill und Luiz dort zwei Spieler aufstellen, die lange Zeit verletzt fehlten. Zum anderen stellte sich für den taktisch destruktiv denkenden di Matteo die Frage, wie sein Team die Angriffe der Münchener abwehren und selbst effektiv zu Konter kommen könnte.

Auf diese Frage gab di Matteo einige überraschende Antworten: Mit der Aufstellung des gelernten Außenverteidigers Bertrand auf Links- und dem gelernten Stürmer Kalou auf Rechtsaußen bot sein System eine starke Asymmetrie. Grundgedanke war scheinbar, mit einer stabilen linken Seite die Vorstöße von Lahm zu minimieren. Auf der rechten Seite wiederum sah di Matteo im unerfahrenen Contento scheinbar eine Münchener Schwachstelle. Nicht nur, dass Kalou dort schematisch weitaus höher agierte als Konterpart Bertrand, auch Drogba und Mata stießen immer wieder aus dem Zentrum auf den Flügel vor. Bei den eigenen Konterversuchen sollte versucht werden, Contento in Zweikämpfe zu zwingen und seine etwaigen physischen Defizite auszunutzen.

Di Matteos offensive Ideen scheitern

Obwohl di Matteos offensive Pläne auf dem Papier vielversprechend klangen, braucht man über die Praxis nicht viele Worte verlieren. Die Idee, auf Teufel komm raus über die rechte Seite zu kommen, ging zu keiner Zeit auf. Contento agierte über die gesamte Spielzeit hinweg souverän. Er war nicht umsonst  laut WhoScored.com der Bayern-Akteur mit den meisten Tackles (5). Gegen die Chelsea-Stars agierte er abgebrüht und war zu keiner Zeit ein Sicherheitsrisiko, im Gegenteil: Er fand sogar Zeit und Raum, sich ins Angriffsspiel einzuschalten.

Bayerns Verteidigungsstrategie gegen Drogba: Tymo neben ihm, Boateng dahinter für Kopfbälle.

Auch der Versuch, Hüne Drogba im Sturm einzusetzen, scheiterte. Die Bayern hatten gegen den ivorischen Nationalspieler ein gutes Patentrezept: Tymoshchuk postierte sich in den meisten Situationen neben ihn, während Boateng leicht versetzt hinter ihm stand. Bekam der Stürmerstar nun ein flaches Anspiel, war Tymoshchuk mit seiner hohen Beweglichkeit zur Stelle und verhinderte Ablagen. Bei hohen Bällen nahm der hinter Drogba postierte Boateng das Kopfballduell auf. Eine gute Aufgabenteilung, die Drogba weitestgehend vergessen machte.

Traurig, aber wahr: Diese zwei Absätze waren bereits die Geschichte von Chelseas Angriffsversuchen. Vielmehr waren es die defensiven Elemente von di Matteos Taktik, die den Spielverlauf bestimmen sollten.

Di Matteos defensive Ideen funktionieren (einigermaßen)

Bereits beim Blick auf Chelseas Aufstellung war klar: Das wird ein defensiver Auftritt. Dass sich die Elf aber komplett am eigenen Sechszehner vernagelte wie im Rückspiel gegen Barca, war vorher keineswegs abzusehen. Die hintere Viererkette der Londoner stellten sich am und teilweise gar im eigenen Sechszehner auf. Die zweite Viererkette stand nur wenige Meter davor. Druck übten die Chelsea-Akteure nicht aus – die Bayern konnten sich bis zum Sechszehner praktisch durchkombinieren. Eine dermaßen passive Art des Verteidigens ist im modernen Fußball höchst ungewohnt. Selbst ich, der als Taktikanalyst hinter jedem Furz eines Außenverteidigers einen tiefschürfenden Plan vermutet, dachte in der ersten halben Stunde, dass die Passivität durch eine schwache Leistung der Mittelfeldspieler entstand  – bis ich irgendwann verstanden habe, dass dies eine klare Anweisung des Trainers ist.

Was sollte diese Strategie bezwecken? Die Münchener konnten praktisch um den Sechszehner herum ihr Spiel aufziehen, ohne dabei in irgendeiner Form gestört zu werden. Auch Robben und Ribery durften, anders als bspw. gegen Dortmund, an der Grundlinie den Ball annehmen und zu ihren Sprints ansetzen. Der Grundtenor von Chelsea war klar: Außerhalb des Sechszehners dürft ihr tun und lassen, was ihr wollt – der Strafraum allerdings gehört uns.

Zunächst lauerten mit Mata, Drogba und teilweise auch Malouda zumindest drei Spieler vorne auf Konter. Als Mata sich nach rund 20 Minuten in den meisten Situationen als dritter Sechser einreihte, war das Abwehrbollwerk perfekt.  Bei 10 gegnerischen Spielern permanent hinter dem Ball erreichten die Münchener eine hohe Ballzirkulation, da sie in jeder Situation einen Rückpass auf Kroos und Schweinsteiger spielen konnten – ohne dass diese gestört wurden, versteht sich. Chelsea war das egal, sie wollten die defensive Stabilität im eigenen Drittel auf keinen Fall aufgeben.

Diese extreme Form des Catenaccios war seltsam anzusehen, hat allerdings (wie bereits im Halbfinale gegen Barca) Chelseas klare individuelle Unterlegenheit, besonders in Bereichen der Sprint- und Handlungsschnelligkeit, zu Teilen kaschiert. Sie waren sich wohl bewusst, dass einer ihrer wenigen Vorteile gegenüber den Münchenern die physische Stärke ist. Der deutsche Rekordmeister hat im Strafraum praktisch nur Gomez als direkten Verwerter für Hereingaben. Sobald der Torjäger jedoch in den gegnerischen Strafraum stieß, wurde er von einem der Innenverteidiger in Manndeckung genommen.

Chelsea verteidigte außerhalb des eigenen Sechszehners passiv und lenkte die Bayern in Richtung der Grundlinie.

Die Neutralisierung der größten Gefahrenquelle ermöglichte es Chelsea, den Gegner auf die Flügel zu drängen, ohne Angst vor den folgenden Flanken haben zu müssen. Durch die Verengung des Zentrums mit drei Mittelfeldspielern wurden die Münchener auf die Außen und damit auch zu Hereingaben gedrängt. Auch die Außenverteidiger versuchten, die diagonalen Wege zu schließen. Auf diese Art drängten sie die Münchener in Richtung der Grundlinie. Dies erklärt übrigens zu Teilen die perverse Eckballquote von 20:1 – meist entstanden diese durch abgelenkte Flanken. Über 120 Minuten hinweg verteidigte Chelsea diese hohe Bälle, auch bei Standards, tadellos, mit einer Ausnahme: Beim 0:1-Gegentreffer deckten beide Chelsea-Verteidiger gemäß Fokussierung Stürmer Gomez, Kroos’ Flanke fand jedoch den im Hintergrund lauernden Müller. Dieser musste nur noch einköpfen (83.).

In allen anderen Situationen hielt Chelsea diszipliniert die Positionen. Die Bayern kamen so zwar relativ häufig in den gegnerischen Sechszehner,  dort zeigten die Blues jedoch jenen Biss, den sie außerhalb des Strafraums vermissen ließen. Wenn sich die Bayern von den Außenpositionen aus in den Strafraum kombinierten, war ein Chelsea-Akteur sofort zur Stelle, einen möglichen Schussversuch zu verhindern. So beeindruckend die 43 Schüsse von den Münchenern auf dem Papier klingen, 22 von diesen Versuchen wurden von Chelsea geblockt – ein Wahnsinnswert. Im Nachhinein ist es fast schon beeindruckend, dass die Blues mit dieser Strategie nur einen Elfmeter provozierten, dazu noch von der Marke „klar vermeidbar“ – Drogba hätte Ribery von hinten in dieser Situation gar nicht attackieren müssen, es hätten andere Akteure Ribery stellen können. Zur Enttäuschung aller Bayern-Fans verpasste Robben, den Elfmeter reinzumachen (95.).

Bayern fehlt manchmal das Tempo

Bisher klingt der Artikel so, als hätte Chelseas defensives Mauerwerk durchgehend gehalten. Es darf allerdings keineswegs unter den Tisch gekehrt werden, dass die Bayern die wesentlich torgefährlichere Mannschaft waren. Besonders wussten die zahlreichen Offensivrochaden zu gefallen. Speziell Robben wechselte oft die Flanken und schuf mit Ribery Überzahlsituationen auf links.  Von dort aus starteten die meisten Angriffe der Bayern. Immer wieder schafften sie es, über Doppel- oder Lochpässen vom Flügel aus den Strafraum zu erreichen.

Und dennoch: Die Durchschlagskraft fehlte. Ihr Offensivspiel war gerade in den ersten 75 Minuten nicht so schnörkellos und schnell wie bei den Auftritten gegen Madrid. Gerade die Spielverlagerungen wurden zu langsam gespielt, Chelsea konnte ohne Probleme von einer Seite zur anderen verschieben. Als sie nach einiger Zeit schneller und direkter den Weg nach vorne suchten, spielten die Münchener zu viele Fehlpässe. Besonders Schweinsteigers Passquote von 84% fällt ein wenig ab. Sie ist zwar relativ stark, allerdings muss man auch bedenken, dass er die meisten Pässe bei den Bayern spielte und am unteren Ende der mannschaftsinternen Rangliste rangiert.

Oftmals bissen sich die Bayern an ihren Gegnern die Zähne aus. Freie Räume fanden sie praktisch nie vor: Bei eigenen Ballverlusten waren die Londoner penibel darauf bedacht, sofort in die Ordnung zurückzufinden – keine große Schwierigkeit, schließlich beteiligten sich meist drei, maximal vier Spielern an den Vorstößen. Die wenigen guten Kontermöglichkeiten spielten die Bayern jedoch zu behäbig und ungenau. So wäre die einzige Möglichkeit, den Gegner unsortiert zu erwsichen, ein effektives Pressing gewesen. Allerdings zeigten sich die Londoner extrem ballsicher (Bertrand als einziger Starter unter 80% Passgenauigkeit), Ballverluste gab es in dieser Zone kaum. So waren sie noch stärker auf die Öffnung der Räume angewiesen, die jedoch aus den genannten Gründen zu selten funktionierte.

Trotz all dieser Schwächen: Bei effektiverer Chancenverwertung hätten die Bayern das Spiel gewonnen. Von den rund 15 Schussversuchen, die nicht aus der Ferne kamen und auch nicht geblockt wurden, gingen nur sieben auf das Tor – der verschossene Strafstoß und das Tor miteinbezogen. Gerade die Kaltschnäuzigkeit eines Gomez, der über praktisch 120 Minuten von den Verteidigern abgemeldet wurde, fehlte den Bayern. Hätte, würde, könnte. Fakt ist: Nach dem ärgerlichen Gegentreffer in der 88. Minute und Robbens Fehlversuch vom Punkt war der Rekordmeister psychisch merklich angeschlagen. Chelsea rettete sich mit verzweifelter Defensive und einer Handvoll Gegenstöße über den starken Einwechselspieler Torres ins Elfmeterschießen. Und als Drogba den entscheidenden Treffer markierte,  wurde Chelsea für seine ultradefensive Herangehensweise endgültig belohnt.

Fazit

Mit eiserner Defensive und einer gehörigen Portion Glück gewinnt der Chelsea FC die Champions League 2011/12. Ein Torschussverhältnis von 43:9 reicht den Bayern nicht, sie konnten ihr spielerisches Übergewicht nicht in Tore umzuwandeln. Der Traum vom Triumph im eigenen Stadion wird durch den skrupellos-effektiven Drogba zerstört.

Die Blues waren in dieser Saison vielleicht nicht die stärkste europäische Mannschaft, dafür aber wohl die effektivste. Auch wenn es die Bayern-Fans nicht trösten dürfte: An dieses Finale und vor allem an diesen Sieger wird sich spätestens in ein paar Jahren niemand mehr erinnern. Denn Chelsea gewann zwar den Titel – aber mit Sicherheit nicht die Herzen.

Noch nicht genug Analyse? Am Montag folgt eine noch ausführlichere Besprechung der taktischen Eigenheiten dieser denkwürdigen Partie durch meinen Kollegen RM.

nougat 22. Mai 2012 um 19:25

@ tulpengeneral,

danke, für deine ausführungen zum thema „inverted winger“ – wow, es gibt dinge von denen hatte ich noch nie gehört.

mir ist halt aufgefallen, dass ich in meiner besten zeit niemals nicht mich auf rechts aufgehalten hatte (was sollte ich da ? – hatte keinen rechten fuß :P) und rochieren insofern nie drin war. ich hätte mich auch glatt geweigert auf rechts zu spielen – außer als rechter verteidiger, okay… aber rechtsaußen… ? – nei-en !

ja, es stimmt schon, irgendwie ist sand im getriebe im sturm bei den bayern. robbery heben sich auf, und die stimmung insgesamt im team hat sich wohl jetzt endlich komplett eingeschwärzt.
wenn alles taktisch in butter gewesen wäre, dann kann man natürlich sagen, dass es wirklich pech war, dieses finale zu verlieren und dann fragt man dann automatisch nach den zusätzlichen gründen (vonwegen testikel-in-höschen-haben etc.).

ich hoffe, die jungs schütteln dieses schlimme spiel irgendwie aus den beinen und herzen und können mit einer jetzt-erst-recht-haltung die deutsche nationalelf zum em titel führen.
„wir“ sind ja gott-sei-dank jetzt nicht mehr ganz so favorisiert und bei der zerflückten vorbereitung und dieser hammer vorrunde, wird es ein ordentliches brett. aber ich bin guter dinge – was ich von bayern derzeit nicht behaupten kann und das nicht erst seit diesem katastrophen spiel gegen chelsea…

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marus 22. Mai 2012 um 12:05

@ tulpengeneral

ronaldo kam nicht zur geltung?
naja bin kein grosser ronaldo fan aber 2 tore und eine vorlage in 2 hf- spielen sprechen eine andere sprache…klar war er fuer seine verhaeltnisse unauffaellig…
aber einen robben mit einem ronaldo in der jeweils aktuellen form auch nur in einem atemzug zu nennen find ich etwas naja sagen wir unglücklich
ronaldo ist der wohl vielsetigste angreifer der welt (kopfballstark rechts extrem guter fuss links wohl einer einer der stärksten „schwachen füsse“ der welt ) und naja robben ist wohl der einseitigste angreifer der welt (achtung übertreibung )

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Tulpengeneral 22. Mai 2012 um 14:12

wollte Robben jetzt auch nicht auf das Niveau von Ronaldo heben;-). Aber er bekommt manchmal auch Dinge in die Schuhe geschoben, die er nicht alleine zu verantworten hat. Wenn er alle Ecken treten soll und sich niemand bei ihm meldet, dann tritt er halt alle Ecken. Und wenn er als Linksfuß immer rechts spielt, dann zieht er nun mal tendenziell mehr in die Mitte. Als die Bayern ab Februar angefangen haben, mehr zu rotieren, hat sich Robben da doch auch nicht verweigert. Also ich hätte ihn in der Grundformation schon länger gerne auf der 10 gesehen und Müller auf rechts, das hat Jupp aber nicht gemacht. Ich bin mir sicher, dass Robben das kann und dann unberechbarer ist… Aber solange Robben rechts spielt, wird er in die Mitte ziehen, weil er keinen rechten Fuß hat (was sicher schlecht ist). Damit muss man dann leben. Ich kann ja auch nicht van Buyten in den Sturm stellen und sagen, dass er sich besser ins Spiel einbinden soll (hab jetzt bewusst nicht Gomez gesagt;-))
Und wenn ein anderer Elfmeter schießen soll, dann muss man das halt ansprechen. Wieso soll er von sich aus sagen, dass eine anderer Elfer-Schütze festgelegt werden soll, wenn er es sich zutraugt??? Also alle zusammen haben entschieden, dass Robben schießt, nicht er alleine…

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blabla 22. Mai 2012 um 11:23

Warum in aller Welt kritisiert man Chelsea dafür, dass sie sich auf ihre Stärken beschränken?? Klar es war nicht schön anzusehen aber:
1. versucht man gegen Barca im HF mitzuspielen, geht man baden! Klar es war auch Glück dabei, aber viel viel meh Willen und Charakter der mannschaft vor allem nach Rot für JT.
2. Der momentane Kader eignet sich halt nicht zum tollen Offensiv-Fußball und grade ein Ramires, der sonst immer nochmal Geschwindigkeit und Überraschung bringen konnte hat ganz klar gefehlt bei „Kontern“, die es deshalb eher weniger gab.
3. Ich denke auch, dass es kein Glück ist, wenn man 50% der Schüsse blockt, denn dazu muss man richtig stehen und häufig werfen sich die Verteidiger auch in die Schüsse.
4. Cech!!! Einfach Wahnsinn, was der nach etwas schwächerem Saisonstart gespielt hat; nicht nur gegen Bayern.
5. Was Drogba sagt: Nie aufgeben. Man hat Chelsea nach dem 1:0 angesehen, dass sie noch nicht aufgegeben hätten, wiedie meisten Teams nach dem Spielverlauf. Grade ein Torress hat unglaublich gefighted nach seiner Einwechslung.
6. Die AV´s haben mit Hilfe aus dem Mittelfeld Robbery überwiegend kaltgestellt. Klar hatte Robben Schüsse, aber diese hatten mit einer Ausnahme nie wirklich Erfolgschancen. Und außer dem Elfer rausholen hab ich nicht soo viel Überragendes von Ribery gesehen. Man hatte die Mitte dicht, da man wusste, dass die Winger nach innen gehen und konnte die Schüsse meist blocken, wenn nicht hätte man da noch Cech gehabt.

Insgesamt sicherlich ein glücklicher Sieg mit unschöner Spielweise, aber ich denke man sollte sich doch immer an die eigenen Stärken und an mögliche Schwächen des Gegners halten, anstatt auf Teufel komm raus ,,schönen Fußball“ zu spielen, denn was das heißt ist auch immer subjektiv. Es geht doch darum aus seinen Möglichkeiten das Beste zu machen, und das hat di Matteo sicherlich geschafft. Und man hat ja gegen Neapel auch gezeigt, dass es anders geht. Auch glaube ich nicht, dass Chelsea plant in Zukunft so zu spielen, aber das man gegen Bayern und Barca nur so spielen konnte, wenn man auf Erfolg aus war, und es geht schließlich ums Siegen und um keinen Schönheitspreis.

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smerk 22. Mai 2012 um 14:15

@blabla (lustiges Pseudonym übrigens):
Aus Sicht von Chelsea ist das 100% richtig, was Du sagst. Schön anzuschauen ist es nicht und da muss ich als Konsument halt sagen, nee Leute, so einen Schrott will ich nicht sehen. Ich schau auch ganz gerne American Football, da gibts auich oft mal reien Abwehrschlachten mit einem Ergebnis von 9:6 oder so, d.h reines Fieldgoal geballer, keine Touchdowns. Da musst Du aber dann so was von Defense-Experte mit leicht destruktiver, nur ergebnisorientierter Grundhaltung sein, dass Du so was noch gut findest. Ich meine gerade bei Barca und auch Real ist bzw. war (Real) es immer Pflicht, nicht nur zu gewinnen, sondern schön zu spielen, Attraktion zu zeigen. Und in Bezug auf Bayern bin ich todfroh, dass die seit LvG auch mal einen auf schönes Spiel machen und nicht nur defensiv und ergebnisorientiert spielen wie eigentlich unter allen früheren Trainern, nach der Devise: Hinten dichtmachen, in der Mitte der Leader, vorne die Helden.
Das sehe ich bei Bayern super Fortschritte im Vergleich zu früher. Letztendlich finde ich diese Spielweise auch ansprechender als die von Dortmund, die v.a. erst einmal gegen den Ball arbeiten und mit Ball dann ruckzuck vertikal abgehen.
Letztlich muss man sich als Bayernfan damit trösten, dass Chelsea es für nötig erachtete, gegen beide FCBs mit der gleichen Betontaktik zu agieren. Das heisst, die hatten vor den Bayern auch gehörig Schiss, dsa beruhigt einen doch. Es wäre interessant, was diese Team gegen Konterkünstler wie Dortmund und Gladbach gemacht hätte. Wer hätte dann den Ball gehabt?

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Tulpengeneral 22. Mai 2012 um 14:43

ich glaube, in der CL gab es doch mal ein Finale Juve-Milan, das war so wie man sich heute Chelsea-Chelsea vorstellen würde. Von daher gönne ich es der Chelsea-Mannschaft, aber sie können natürlich niemals den Respekt erhalten, den Barcelona vor einem Jahr bekommen hat. In der Schule gibt es auch 1 und 1+, und dazwischen gibt es auf dem Zeugnis auch keinen Unterschied, aber da ist ein großer Unterschied…

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marus 22. Mai 2012 um 10:58

@ tom
genau so ist es…von einem weltklassespieler (der robben laut etlichen meinungen zu sein scheint)
erwarte ich viel viel mehr als nur eine bewegung weltklasse zu beherschen.
wie du sagst fuer nicht so starke gegner reicht seine individuelle klasse.
trotzdem spielt er geg teams die ein hoeheres niveau im kader haben meist katastrophenfussball…
ich denke dass mannschaftsdienlichkeit und ein gutes kombinationsvermoegen eine mannschaft weiter bringen als ein spieler der EINE aktion beherrscht…
und jetz lass robben geg cech 10 mal seinen gefuerchteten linken hammer von 25 m halbrechts auspacken – da geht trotzdem hoechstens einer oder 2 rein…
imo wuerde den bayern eine ordentliche alternative fuer recht sehr sehr gut tun ( was nicht heisst dass man ihn verkaufen muss/soll )

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Tulpengeneral 22. Mai 2012 um 11:08

Du hast schon recht, Robben hat in dieser Verfassung seine Probleme. Aber die Aussage, dass er gegen starke Gegner nicht zur Geltung kommt, naja…
Also Ronaldo kam gegen Bayern ja auch nicht zur Geltung, aber deswegen spreche ich ihm doch auch nicht jede Klasse ab. Also den Spieler, der Lahm mal schwindelig spielt, den möchte ich mal sehen. Gegen die besten Abwehrreihen / Abwehrspieler sieht in der Regel jeder Offensivspieler nicht gut aus. Also Robbens Leistung in großen Spielen an den Leistungen gegen irgendwelche Bundesligisten zu messen, ist nun auch etwas populistisch;-)

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Tom 22. Mai 2012 um 10:23

Sehe ich auch so, auch wenn mit Ribery doch das eine oder andere gute Zusammenspiel zustande kam.
Allerdings hätte ich gleich nach 25min Olic gebracht für Robben. Der hätte als wusselnder Stürmer eher mal Gomez einen Gegner abnehmen können. Müller gehört für mich eh auf außen. Kroos darf bei der defensiven Aufstellung offensiver Spielen.
Oder als defensive Variante: van Buyten für Robben! Timo auf die 6, Kroos 10, Müller außen. van Buyten wegen der Kopfballstärke und den vielen Eckbällen.

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nougat 21. Mai 2012 um 23:45

vielen dank für die ausgezeichnete analyse !
ich habe mal eine frage, da ich selbst einmal linksaußen spielen durfte in meinen besten jahren:
wieviel sinn macht es eigentlich, einen schnellen echten linksfuß wie robben von rechts kommen zu lassen, wo doch offensichtlich ist, dass dieser immer nur nach innen ziehen kann, da er von der spielanlage prinzipiell nur diese eine grundsätzliche möglichkeit besitzt, um torgefährlich zu sein ? – danke !

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Rasengrün 22. Mai 2012 um 03:30

Meiner Meinung nach ist das auf Dauer nur bei überragender Qualität sinnvoll. In seiner ersten BL-Saison war Robben so ein Fall. Nach zwei, drei Spielen hatten ja eigentlich alle Begriffen wie der hase, äh Robben, läuft, aber er war da einfach zu gut. Generell ist das Problem mit einem inverted winger halt, dass man tendenziell an Breite einbüßt. Man muss dem Raum vor dem „falschfüßigem“ Angreifer ja eigentlich gar nicht mehr verteidigen, wenn man eh weiß, dass der nicht bespielt werden wird oder zumindest von dort kaum gefährliche Flanken zu erwarten sind. Natürlich kann man auch dafür Abhilfe finden, bspw ein offensiver AV, der häufig hinterläuft und diese Flanken liefern kann. So bleibt eine glaubhafte Bedrohung dieses Raumes bestehen und der gegnerische AV kann nicht so leicht die die diagonale Bewegung des inverted wingers schon durch simples Stellungsspiel verhindern/erschweren. Aber dadurch entsteht andererseits natürlich eine gewisse Konteranfälligkeit auf der Seite und so kann man das noch viele Umdrehungen weiter treiben. Generell würde ich sagen, dass der inverted winger umso ungeeigneter ist, desto tiefer der Gegner steht. Die Räume werden enger und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Schüsse durch relativ einfaches Blocken entschärft werden. (Hat Chelsea ja auch zur Genüge getan und Robben in der aktuellen Form, um es mal in der Sprache des Siegers zu sagen, als one trick pony entlarvt.) Einen entsprechend kopfballstarken Abnehmer vorausgesetzt ist dann mMn die „richtigfüßige“ Besetzung mit der Zielsetzung möglichst oft bis zur Grundlinie durchzubrechen und zu flanken die bessere Wahl. Aber letztendlich muss man diese Frage wohl immer wieder aufs Neue anhand konkreter Formationen und Ausrichtungen beantworten. Letztlich ist es eigentlich eine Frage der Balance zwischen Breite und Präsenz in den Abschlusszonen.

(Ich vergesse ständig die blöde Sicherheitsfrage zu beantworten und mein Browser scheint beim Klick auf den Zurück-Button regelmäßig meine Texte zu fressen. Weiß jemand Abhilfe? Das nervt.)

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Solid Snake 22. Mai 2012 um 06:44

Tut mir leid aber ich finds einfach lächerlich wie sich immer alle auf Robben einschiessen.Würdest du lieber wieder Altintop oder Sosa dort sehen.Robben ist vermutlich der beste Rechtsaussen den Bayern jemals hatte.

Wenn du kein Bayernkenner bist schau dir die Kader der letzten 30 Jahre an.Ich kann und will einfach nicht verstehen was die Deutschen für ein Problem mit ihm haben.Das er in manchen Stadien ausgepfiffen wird oder man im Doppelpass irgendwelchen Idioten die Plattform gibt über ihn herzuziehen.Peinlich sag ich da nur die Bundesliga sollte froh sein solche Ausnahmespieler bewundern zu dürfen.

Was die Einschätzung betrifft er sei entschlüsselt oder sonstiges muss ich dir leider wiedersprechen.Er hat die Messlatte in seiner ersten Saison sehr hochgelegt, da gab es nur 1-2 die wirklich besser waren.Ich kenne die Statistiken nicht, aber er erreicht mit „normalen“ Leistungen bestimmt mehr als viele andere.

gruss Snake

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Rasengrün 22. Mai 2012 um 16:07

Robben war doch wohl das naheliegendste Beispiel, das ist hier schließlich immer noch ein Thread zu Bayern vs Chelsea. Wo habe ich mich denn bitte „auf ihn eingeschossen“? Im Gegenteil, er (also seine erste Saison) war mein Beispiel dafür, wie das funktionieren kann _obwohl_ alle wissen, was passieren wird, nachdem er den Ball bekommt. Aber wenn inverted winger die ständige Startformation prägen, dann ist dieses Niveau eben mMn auch zwingend gefordert, sonst ist es dann doch zu leicht zu verteidigen und zwar insbesondere, wenn es sich um eine Mannschaft handelt, die über Ballbesitz Dominanz ausübt, also den Gegner hinten hält (sofern überhaupt nötig…) und den Raum so schon durch die eigene Spielanlage einschränkt. Bei konterorientierten Teams ist das etwas unproblematischer, allein schon, weil die tendenziell häufiger mal durch ein 1vs1 hinter die Abwehr kommen _und_ da noch Raum vorfinden. Allein dadurch hat es ein inverted winger deutlich leichter, weil er da, hinreichend Tempo vorausgesetzt auch an der Außenlinie durchgehen und erst danach reinziehen kann, zumal solche Situationen ja auch praktisch nie in Flanken enden.
Genau das ist ja meine Kritik am FCB, die einzelnen Elemente der Grundtaktik sind nicht harmonisch.

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Robert 21. Mai 2012 um 23:37

Wie immer interessante Analyse, klasse!

Ich fand das Bayern taktisch an sich ganz klug gespielt hat. Ich denke beispielsweise dass Müller schon regelmäßig gezielt den Raum hinter Lampard gesucht hat, was ich jetzt nicht für Zufall halte und Bayern ab und an zwischen die Verteidigungsreihen brachte. Dagegen hat der Versuch Chelseas eher über die rechte Seite anzugreifen nicht richtig funktioniert.

Taktisch schlecht hat sich Bayern bei den Ecken verhalten, offensiv wie defensiv. Schade dass die Analyse nicht näher auf das Thema Ecken eingegangen ist. Mich hat sehr gewundert dass Lahm hier vorm kurzen Pfosten stand. Klassischerweise steht dort ein kopfballstarker Stürmer. Ich hätte hier also Gomez oder evtl. auch van Buyten platziert. Für Boateng oder Neuer war das eher schwierig zu verteidigen, weil Drogba und Lampard in der Torszene überragend sind.

Bei einigen Kommentaren vermisse ich dagegen ein wenig den Respekt vor den beiden Finalisten. Die sind beide nicht ganz so schlecht wie oftmals kommentiert, sonst wären sie nicht dort gelandet. Und auch wenn der Sieger nicht ganz so geglänzt hat wie im Vorjahr sollte man trotzdem dessen Leistung anerkennen…

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Rasengrün 21. Mai 2012 um 20:13

Weiter oben hat jemand ein Sammer-Interview aus 2011 verlinkt, dessen Schluss-Satz fast 1 zu 1 auf den FCB übertragbar ist: „Als Orientierung auch für unsere Nachwuchsarbeit war Spanien wichtig, aber jetzt müssen wir unsere eigene Qualität in den Vordergrund stellen und unsere eigene Identität finden.“ Man muss eigentlich nur Spanien durch van Gaal ersetzen. Es ist erstaunlich genug, dass Bayern mit halbiertem van Gaal plus Heroenfußball bis ins Finale gekommen ist und vielleicht war das schon mehr Erfolg als mittelfristig gut tut. Chelsea ist da allerdings nicht minder gefährdet, wenn es je einen Titel gab, der sich als Pyrrhus-Sieg erweisen könnte, dann diesen. Aber immerhin hatten die die Selbstreflexion um die eigene Limitierung zu erkennen und darauf eine kollektive Antwort zu finden, die, wenn auch glücklich genug, ausgereicht hat. Zweimal. Eben eine klare Identität, ein realitätsgerechtes Selbstverständnis. Bei Bayern stattdessen ein „Wir waren die bessere Mannschaft“ nach einer deftigen Packung. „Mia san mia“ erzeugt keine Aura der Unverwundbarkeit mehr, eher schon Spott wegen erwiesener Realitätsverweigerung. Es reicht eben nicht mehr aus die höhere Qualität im Positionsvergleich zu haben. Von Synergien zwischen Spielern und Mannschaftsteilen ist bei Bayern aber selten etwas zu sehen und selbst wenn, dann wirkt es meist doch eher zufällig. UHs reflexhaft angekündigter Griff aufs Festgeldkonto wird daran nichts ändern. Das Problem lässt sich auch nicht einfach auf Mentalitätsfragen herunterbrechen, wie UH es mit seiner Klage, dass da keiner mehr dabei sei, der wie Jeremis beißen würde, angedeutet hat. Man hat eben nur die vage Idee der Ballbeistzorientierung und Robbery, überhaupt eine Offensive, die an zu starker Spezialisierung krankt. Es läuft eben alles nur auf individuelle Qualität hinaus, die ja unzweifelhaft da ist, aber solange es nicht gelingt die in eine neue und darüber hinaus gehende kollektive Qualität umzusetzen wird die Durststrecke wohl anhalten.
Insgesamt muss man sagen, dass Chelsea den taktisch eigentlich so viel moderneren Teams eine interessante Aufgabe hinterlässt. Dieser unattraktive, ultra-defensive Stil wird in der kommenden Saison wohl häufiger zu sehen sein, wenn es gegen ballbesitzorientierte Teams geht. Das ist auch völlig legitim, man führt eben keine Schlachten, die man kaum gewinnen kann, wenn man den Duellen, die den Gegner von vornherein bevorteilen so relativ einfach ausweichen kann. Ich bin auf die Antworten gespannt.

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EvS 21. Mai 2012 um 20:42

bin ich relativ weit bei dir…allerdings glaub ich nicht dass dieses ultra-devensiv chelsea als model dienen kann. klar hat es diesmal gereicht und gegen die bayern wird es, wenn es so weitergeht auch weiterhin reichen, aber wieviele extrem ballbesitz-orientierten mannschaften gibt es denn. man darf ja auch nicht vergessen dass barca noch eher hätte gewinnen können aber man der mannschaft einfach angemerkt hat dass sie geistig einfach platt waren. aber wird sicherlich interessant sein zu verfolgen.

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Flowbama 21. Mai 2012 um 20:51

Ich kann Rasengrün nur beipflichten. Das Problem ist, wenn jetzt wieder alles auf Glück und Pech reduziert wird, dann wird sich bei Bayern rein gar nichts ändern. Es wird wieder tief in die Tasche gegriffen, ein paar neue Jungs geholt, die dann in eine quasi nicht vorhandene Spielidee hineingeworfen werden. Viele User haben ja schon bemängelt, dass unter Heynckes quasi keine Entwicklung in der Spielanlage der Bayern erkennbar sei. Stimmt.
Lösung? Neuer Trainer? Naja vielleicht Jogi Löw ab 2014? Aber wer übernimmt dann unserer (hoffentlich) ruhmreiche Nationalmannschaft? Sammer? Mhm.

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geco87 21. Mai 2012 um 21:21

Natürlich hat sich Bayerns Spielanlage entwickelt. Das sieht doch ein Blinder mit Krückstock… Unter Van Gaal hielt jeder Spieler grob seine Position. Es wurde nur entsprechend verschoben. Unter Heynckes wird merkbar mehr rochiert. So tauchte Robben in der 1. HZ gegen Chelsea desöfteren in der Mitte bzw. außen auf. Das tat dem Spiel gut und so kam Robben zu seiner Schusschance. Auch Ribery wirkte wie befreit in dieser Saison und war häufig nicht nur links zu finden. Der Übergang vom defensiven ins offensive Mittelfeld ist fluider. Ein Sechser agiert meistens vorgezogen. Unter VG agierten beide Sechser konstant nebeneinander, was auch diverse Vorteile hatte. Und das waren noch längst nicht alle Unterschiede. Ob sich nun wirklich etwas verbessert hat, ist eine andere Frage.

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Rasengrün 22. Mai 2012 um 04:07

@geco87: Entwicklung ja, aber ist sie ausreichend und vor allem zielgerichtet genug? MMn müssen die Bayern sich da entscheiden, entweder vertraut man auf Gomez Qualitäten als Vollstrecker oder man will weiterhin zwei inverted winger auf den Platz bringen. Beides zusammen ist mMn inkonsequent, weil man einen Gomez halt einfach nicht verfolgen muss, selbst wenn er sich mal zurück fallen lässt und.. naja, siehe Chelsea: hinten tief und kompakt, die winger werden meist geblockt (ihre Schussversuche desgleichen, eine Quote von ~50% geblockter Abschlussversuche ist extrem außergewöhnlich), Räume entstehen kaum. Da können die anderen Offensivspieler eben rochieren wie sie wollen.

@flowbama: Was die NM angeht (die mir übrigens emotional fast noch gleichgültiger als der FCB ist, also ideales Analyse-Material 😉 ), so halte ich dort Gomez keinesfalls für einen geeigneten Klose-Nachfolger und frage mich eher, ob man überhaupt einen braucht. MMn wäre eine 4240/3331-Hybridformation dem sich abzeichnendem künftigem Kader angemessener und würde sowohl eine sinnvolle Verwendung für das scheinbare Überangebot polyvalenter Offensivspieler wie auch eine Lösung für das Fehlen eines zweiten AV internationaler Klasse liefern und dazu noch dem Team zu einer eigenständigen taktischen Identität verhelfen. Löw hat schon angekündigt Reus mal im Sturm testen zu wollen, das könnte (zumindest was den offensiven Teil angeht) schon der erste Schritt in die Richtung sein, wobei Müllers Qualitäten als Raumschaffer je nach Gegner vielleicht wertvoller sein könnten. Ich wäre jedenfalls nicht überrascht, wenn Klose für längere Zeit der letzte echte MS als Stammspieler in der NM gewesen wäre und würde das als rein taktisch interessierter Beobachter der Spiele auf NM-Ebene natürlich auch schwer begrüßen.

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sharpe 22. Mai 2012 um 08:20

diesen ultradevensiven Stil sieht man doch als Bayern-Fan schon seit Jahren in Heimspielen und meist schaffen es die Bayern, ihn irgendwie zu knacken. Das wird sich in Zukunft nicht ändern und das wird auch kein Allheilmittel für Mannschaften werden, die irgendwas gewinnen wollen. Alle Jubeljahre kommen irgendwelche Teams damit durch, sowie die Griechen 2004 und Chelsea jetzt und damit hat sich das auch.
zu Bayern: der von vielen als Heroenfussball bezeichnete Stil ist doch bei weitem nicht so schlecht wie ihn viele hier beurteilen. Bayern hat eine Top-Mannschaft, die nur von vielen jetzt schlecht geredet wird, weil sie taktisch hinter dem BVB ein Stück hinterherhinkt. Nur ist das keine Schande, denn was der BVB gegen den Ball und im Umschaltspielt macht, sucht auch international seinesgleichen. Aber Real und alle englischen und italienischen Spitzenteams sind keinen deut besser als Bayern. Ich würde es auch klasse finden, wenn Bayern damals Kloppo verpflichtet hätte und Bayern jetzt so wie der BVB spielen würde, aber jetzt auf Teufel komm raus einen Trainer zu suchen, der dann den BVB nachahmen will, halte ich für total falsch. Einen Bayern-Trainer zu finden ist sowieso brutal schwer und mit Heynckes haben sie keinen schlechten, auch wenn er nicht für den aktuell modernsten Stil steht, aber Bayern spielt auf keinen Fall irgendeinen veralteten Fussball. Ich denke gerade in den CL-Spielen gg City und Real hat man gesehen, dass Bayern bis auf Barca gg jede Mannschaft bestehen kann.

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Tulpengeneral 22. Mai 2012 um 10:22

Ich wundere mich auch schon ein wenig, wie schlecht die Bayern wegkommen. Bei all dieser Kritik über die Vize-Bayern muss ich dann auch 6-7 Jahre zurückdenken. Die Bayern haben unter Magath zweimal in Folge das Double geholt, aber das Spiel hatte bei weitem nicht das Niveau der heutigen Mannschaft. Also wenn man das Spiel von heute als einfallslos bezeichnet, soll man sich nochmal ein Spiel der Ballack-Makaay-Zeit anschauen… Ok, jetzt hat man national halt einen richtig starken Konkurrenten und kann auch mit Topleistungen mal leer ausgehen. Das musste Real Madrid die letzten Jahre auch ertragen, wobei ja wohl keiner ernsthaft die sportliche Qualtität von Real in dieser Zeit kritisieren will.
Und ich kann mich auch nicht erinnern, dass nach der Niederlage 99 so viel Kritik auf die Mannschaft niedergeprasselt ist. Also wenn eine Mannschaft in drei Jahren zweimal das CL-Finale erreicht und jetzt sogar eines noch überlegen gestaltet (und wie oben schon erwähnt Real und City ausschaltet), dann ist das bitter, wenn beide verloren gehen. Aber wenn daraus jetzt gemacht wird, das die ganze Spielanlage schlecht ist, dann leiden nicht die Bayern-Spieler an Realitätsverlust, sondern wir Fans. Was soll das für ein System sein, mit dem man sicher die CL gewinnt und problemlos ein bärenstarkes Dortmund schlägt???
PS: Natürlich ist eine spielstarker Stürmer eine wichtige weitere Verbesserung für das Bayern-Spiel, aber mehr fällt mir auch nicht ein.

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Rasengrün 22. Mai 2012 um 19:03

„diesen ultradevensiven Stil sieht man doch als Bayern-Fan schon seit Jahren in Heimspielen und meist schaffen es die Bayern, ihn irgendwie zu knacken.“

Und meist schaffen sie das letztlich nur über die individuelle Qualität ihrer Heroen. Zwei CL-Final-Niederlagen gegen defensiv orientierte Teams beweisen, dass das eben nicht ausreicht, da muss man gar nicht den BVB anführen, die sind eh noch mal ein anderer Fall. In einem stimme ich dir aber zu: es ist wohl wenig erfolgversprechend den BVB jetzt kopieren zu wollen. Dazu hätte ich auch gleich eine These: Den Stil, den Klopp beim BVB entwickelt hat, hätte er bei Bayern gar nicht entwickeln können und zwar gerade wegen des eigentlich besseren und vor allem gereifterem Spielermaterials. Daraus ergeben sich eben auch Ansprüche. Man kann sich ja schon kaum vorstellen, dass die Anordnung eines FCB Trainers, dass Robbery die Seiten tauschen sollen, widerspruchslos akzeptiert würde. Klopp wäre bei Bayern in ähnlicher Weise gescheitert wie AVB bei Chelsea.

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marus 21. Mai 2012 um 15:16

seh ich anders…ein drogba der in 2 spielen 2 elfer verursacht und ein terry der sich durch übermotiviertheit ums finale bringt sind für meinen geschmack durch das unvermögen barcas (womit sie diese saison auch in la liga zu kämpfen hatten) und der bayern zum titel getragen worden…
man nenne es verdient oder glücklich oder unwürdig oder wie auch immer…chelsea wirds wurst sein die jubeln – ob so oder so

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marus 21. Mai 2012 um 14:58

abgesehn von alle dem bin ich auch der meinung dass chelsea dieses tiltels absolut unwürdig ist und es vom fussballerischen niveau her eins der schwächsten war die ich bisher erleben durfte…spannend war es allemal aber mir kam es alles in allem eher wie ein durschnittliches buli spiel bayern vs leverkusen o.ä.

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JAS 21. Mai 2012 um 15:04

Spielerisch zugegeben. Aber wie die gegen Neapel im Rueckspiel, gegen Barcelona in Unterzahl, gegen Bayern in letzter Minute zurueckgekommen sind? Das war weltklasse und verdient auch einen CL-Titel. Gerade die alte Garde um Drogba, Lampard und Terry hat sich dieser Abschluss aus sportlicher Sicht mehr als verdient, finde ich….

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JAS 21. Mai 2012 um 14:46

Bayern hat verloren, weil sie nicht die Typen hatten, die mit dem zugegebener Massen immens grossen Druck zuhause ein CL-Finale zu spielen umgehen konnten. Die haben doch nur sowas wie Dominanz ausgestrahlt, weil sie immer den sicheren Pass gespielt haben. Immer rum um den Strafraum. Diese Einfallslosigkeit und dieser Mangel an Mut waren grausam anzuschauen. Die hatten die ganze Zeit Angst. Das haben gerade die ausgebufften Chelsea Spieler doch gemerkt. Von denen hatte keiner Angst. Deswegen wartet ein Drogba doch einfach auf die eine sich ihm bietende Chance. Weil er darauf vertraut, dass er sie machen wird. Dieses Selbstvertrauen hat den meisten Bayern Spielern leider gefehlt. Wo waren die Fuehrungsspieler schweinsteiger und Lahm als der Robben schon wieder einen Elfer fuer die Truppe versiebt hat? Schweinsteiger hat noch nicht mal hingeschaut, wie Robben goes chosen hat. Wo war Lahm als Kapitaen? Sorry, ihr lieben Bayern-Fans, da fehlt es einfach an Format. Von Kroos und Gomez will Ich gar nicht rest wieder anfangen zu reden. Der neutrale Zuschauer hat jedenfalls schon waehrend des SPiels erahnt, dass das nicht gut ausgehen wird fuer die Bayern. Keine grosse taktische Leistung von Chelsea vielleicht, aber eine grosse sportliche Leistung. Denn: jede Sportart wird im Kopf und nicht an der Taktiktafel gewonnen.

Beitrag gekürzt. Bitte behandeln Sie die Spieler mit einem Mindestmaß an Respekt. TE.

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dajayjay 21. Mai 2012 um 15:30

@JAS:
Sorry, aber was du schreibst, ist meiner Meinung nach nur populistischer Schwachsinn, gepaart mit einer Abneigung gegen gewisse Bayern Spieler.

Mal allgemein gedacht: Was zeichnet denn eine Siegermentalität aus? Kann man die nur haben, wenn man auch gewinnt? Ich sage ganz klar: Nein. Nur weil Chelsea gewonnen hat, haben sie nicht den 100% Willen gezeigt, alles dafür zu tun, das man das Spiel gewinnt. Im EM-schiessen vielleicht, aber nicht in den 120 min davor. Chelsea hat sich auf das verlassen, was Ottmar Hitzfeld einmal als „Schlachtenglück“ bezeichnet hat. Und davon hatten sie in den letzten 3 CL Spielen genug für die nächsten 10 Jahre. Trotzdem kann man keinem einen Vorwurf machen, wenn er Glück hat. Glück kann man nicht erzwingen.

Meiner Meinung nach, haben Lahm und Schweini sehr wohl eine Siegermentalität an den Tag gelegt und während der 120min den Willen gezeigt, alles für den Sieg zu tun.
Bei Chelsea hatte keiner Angst zu verlieren? Ja ne is klar, deswegen standen die auch mit 10 Mann hinten drin. Weil sie sich sicher waren, das Bayern kein Tor schießt, nä. Das war natürlich alles Taktik aufgrund von überlegener Mentalität, die wussten genau das sie in den letzten Minute eine Ecke kriegen und dann im EM schiessen gegen ein deutsche Mannschaft gewinnen. Ach ja, hinterher kann man sich alles schön reden bzw. bei einer Niederlage alles schlecht reden.

ABER, das im EM-Schiessen der Glaube und somit auch die Siegermentalität gefehlt hat, kann ich nicht abstreiten. Das Kroos, Robben oder auch Tymo so den Schwa… eingezogen haben, kann ich nicht gut heißen. Letztlich hat Neuer gut geschossen, aber von einem Weltklassemann wie Robben, dürfte man erwarten, das er Verantwortung übernimmt und nicht stattdessen den Torwart schiessen lässt. Bei Robben habe ich immer den Eindruck, er schießt nur Elfer um sich selber zu profilieren und nicht um Verantwortung für die Mannschaft zu übernehmen.

Trotzdem haben die Bayern Spieler während der 120min mehr Siegermentalität an den Tag gelegt als Chelsea. Die wollten gewinnen, konnten aber nicht. Das liegt aber nicht an der Mentalität, sondern an grundlegenden Problemen (wenig Kreativität durch die Mitte, Ausrechenbarkeit der Flügelstürmer, schlechte Konter und Standards, einen nicht mitspielenden Mittelstürmer …………. ) die der FC Bayern schon seit mehr als einer Saison zeigt.

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JAS 21. Mai 2012 um 15:40

Fast all diese Schwaechen im Bayern-Spiel wuerde ich damit in Verbindung bringen wollen, dass die Nerven gefehlt haben. Die haben immer den einfachen Pass gespielt, weil sie Angst davor hatten, einen Fehler zu machen. Darum hat sich auch keiner fuers Elfmeterschiessen gefunden. Das nenne ich fehlende Siegermentalitaet, sorry….

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dajayjay 21. Mai 2012 um 16:40

OK, einigen wir uns darauf, das wir uneinig sind.

Ich denke halt, dass die unkreative Spielweise der Bayern nichts mit der Mentalität zu tun. Ansonsten hätten sie ja schon seit 2 Jahren Probleme mit ihren Nerven, also auch bei BuLi spielen gegen Underdogs wie z.B. den SC Freiburg.

Das der FCB Probleme gegen tief stehende Gegner hat, ist ja nix neues. Ich sehe die Probleme in der eindimensionalen Spielanlage, die fundamental darauf basiert, das sich die außen im 1:1 durchsetzten und dann selber abschließen oder einen Pass auf Gomez spielen, den der nur noch einschieben muss.

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smerk 21. Mai 2012 um 17:55

So isses. Wenn man`s genau nimmt, hat dieses Finale die Schwächen des FCB neuerlich deutlich gemacht. Mal ehrlich: Der BVB verteidigt letztlich besser als Chelsea, wie ich finde, nur: Nach Balleroberung geht da sofort vertikal der Punk ab und schon schepperts. Rib und Rob haben sich gegen beide Mannschaften die Zähne ausgebissen, wobei Rob gegen die Insulaner wirklich gut gespielt hat, vom 11er mal abgesehen. Aber das gesamte Sturmkonmzept der Bayern ist eben total ausrechenbar und -definitiv- von allen Mannschaften der BuLi und den CL-Gegnern entschlüsselt. IMO kommt es nur noch zu Bayern-Siegen, wenn die Gegner entweder individuell zu schwach sind, um das FCB-System zu verteidigen oder aber wenn die Bayern mal was defensiv gutes ausprobieren (gegen Real, siehe die Analyse hier) und gleichzeitig 1.einen super Tag erwischen und 2.selber das Glück auf ihrer Seite haben, siehe das 11er-Schiessen gegen Real. Klarerweise hat den Bayern im 11er-Schiessen gegen Chelsea auch das für sie deutlich kraftraubendere Spiel, der doofe Ausgleich und -rember Schweinsteigers köstilches Bonmot von den „verlorenen Eiern“- der Mut gefehlt. Kann ich alles nachvollziehen, v.a. wenn mann sich überlegt, wie vollkommen emotional auf-und überladen dieses Scheissspiel seit Monaten gewesen ist. Es soll doch keiner glauben, dass ein Präsident, der nur noch den Henkelpott im Hirn hat und 1000 weitere Irre die Jungs nicht kirre gamcht haben. Auf der anderen Seite die Inselvögel, 1. die nichts mehr zu verlieren hatten nach einer grottigen Saison, 2. für die zu weiten Teilen dieses Spiel das letzte Hurra gewesen ist, 3. die schon eine deutlich spielstärketre Mannschaft rausgeworfen hatten. Wie gesagt: Diese Situation plus die eklatanten, systemischen und personellen (by the way: who came first?) Schwächen die Bayern hat.
Andersrum wird `n Schuh draus: Mich hat es eh gewuundert, dass Bayern Reals rausgeworfen hat und DASS die Jungs das geschafft haben, versöhnt mich mit der ansonsten -aus Bayernsicht- bescheidenen Saison.
Ich habe allerdings Angst vor den typischen Bayernreflexen: Alles kaufen, was wo anders 1/2 wegs funktioniert und nicht bei 1 aufm Baum ist. Oh Gottogott, hoffentlich nicht. Hoffentlich lernen die endlich mal was aus ihren Fehlern.
Im Prinzip waren die Ansätz von LvG niocht schlecht, Systemfussball, junge Spieler fördern, Abkehr vom reinen Heldentum etcpp.
Die althergebrachten Gegenargumente „bei Bayern bekommt man nicht die Zeit“, „Titel Titel Titel“, …. ja was? Sch****e, was zum Henker ist denn rausgkommen die letzten 2 Jahre? Nix. Weil man dann in dieser Saison noch nicht einmal den alten Kaufreflex ausgetobt hat. Ausserdem: Kaufen wollen und auch was bekommen können für das viele Geld sind 2 paar Stiefel. Hat man ja gesehen bei Reuss zB, der sagte gepflegt „leckomio“ und ist zu dem Verein, bei dem er die bessere sportliche Perspektive sieht. Und das ist halt mmtan nicht Bayern, aus seiner Sicht.
Oh mei, wos machds jetz, Hoeneß, Rummenigge, Nerlinger, Heynckes, ha? Das ganze Pulver ist nichts wert ohne eine Idee, das habe ich zumindest gelernt in den letzten 2 Jahren – und so schlimm es auch sein mag, in diesem Finale. Wenn die Idee auch an Häßlichkeit kaum zu überbieten ist.
Vielen Dank noch für die wie immer wunderbare Analyse.

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marus 21. Mai 2012 um 14:30

ich fand schweini immer ein hochsympathischen und fairen sportsmann aber dass er sich wie asti80 schon sagt in eine rolle pressen will die er einfach nicht beherrscht und ihm auch keiner abkauft macht ihn langsam zu einer witzfigur…mit dieser meinung steh ich bei weitem nicht allein da…
von einem tag auf den anderen zum bayern-gen in person zu mutieren ist nun mal ein wenig weltfremd!
gerade wenn man vorher so ein braver bubi war wie zb schweini und poldi
diese arroganz die er sich selbst einzuimpfen versucht war bei seinem anlauf im elfmeterschiessen nicht zu übersehen…
gerade auch wenn ich (im CL -FINALE!!) einen der besten keeper der welt vor mir hab der mir das leben in 120 min vorher zur hoelle gemacht hat halte ich einen anlauf mit 2 schritten und abstoppen zwischendrin fuer respektlos dem tormann gegenueber und schlichtweg ueberheblich…animositäten hin oder her

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erichbr 21. Mai 2012 um 14:49

Ich kann keinen Satz nachvollziehen.

Ich glaube das abstoppen war eher „Angst“. Er kam mir nach dem verschossenen Elfmeter von Robben sehr geknickt vor und demoralisiert.

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smerk 21. Mai 2012 um 17:08

Das Abstoppen dient dazu, den Keeper zu einer Bewegung in eine Richtung zu veranlassen, die der Schütze dann ausnutzen kann. Hat halt nur nicht geklappt.

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Daniel_D 21. Mai 2012 um 14:00

Ich kann dieses abstruse „Typen“ und „Siegermentalität“ Stammtisch Geschreibe nicht mehr lesen.

Wenn man diejenigen fragt, die die sich auf solche Argumente stützen, woran sie denn sehen, dass heutzutage weniger Siegermentalität vorhanden ist:
„Weil Mannschaft xy weniger siegt!“ „Weil XY nciht dazwischenhaut, mit Gewalt abzieht etc.)

Das ist aber logisch überhaupt nicht nachvollziehbar. Vielleicht will ja Mannschaft XY genauso sehr siegen wie früher, nur die spielerischen Mittel reichen eben nicht aus. Vielleicht bringt ja anschreien und dazwischenhauen im heutigen Fußball einfach weniger. Vielleicht sehen die Spieler ja schneller, dass ein Gewaltschuss aus der zweiten Reihe nicht funktioniert.

Vor allem bei den Spielen gegen Dortmund ist mir das aufgefallen. Es ist einfach nicht mehr den Spielern Arroganz und überheblichkeit zu unterstellen, und den unbedingten Willen abzusprechen. Jeder Spieler von Bayern hat in all diesen wichtigen Spielen, egal ob CL, oder Liga sein Äußerstes gegeben und wollte den Sieg mit allen Mitteln. Auch wenn ich kein Fan dieser Mannschaft ist, aus Fairness sollte man das ihr einfach mal attestieren, weil es für beides keine echten Argumente gibt und so man sich auf die Taktik konzentrieren kann.

Früher war Deutschland paraktisch immer das spielerisch unterlegene Team. Wenn sie sich mit Kampf und Glück ins Elfmeterschießen retteten, dann hatten sie den psychologischen Vorteil des Außenseiters.

Wenn aber Bayern München nach einem guten Spiel gegen Real ins Finale der CL eingezogen, ein Finale im eigenen Stadion, als Favorit gegen ein strauchelndes Team in dieser Saison. Dann spielt man 80 Minuten auf ein Tor und kommt unglücklich in die Verlängerung. Ich denke Bayern ist an ihrem selsbtgemachten Druck zu Grunde gegangen, nicht an Chelseas überlegenem taktischen Konzept.

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HW 21. Mai 2012 um 14:39

Ich kann es auch nicht mehr hören. Aber so ein Elfmeterschießen ist Wasser auf die Mühlen der Proleten (alles Sch****teln ind der N11 usw.)

Trotzdem ist es sehr überraschend, dass kaum jemand schießen wollte. Das ist scheint ein Novum zu sein. Es ist eine Sache, wenn ein Spieler nicht will. Aber so viele, dass der Torwart schiessen „muss“? (Die Kritik von den Chefs kann ich nachvollziehen. Wobei der Jeremies Vergleich fürn A**** ist, der war ein Wadenbeißer im Spiel und kein Elfmeterschütze. Im def. Mittelfeld hatte es ja nicht gehapert.)
Verschossen haben am Ende Spieler, denen man einen Treffer zutrauen muss. Wäre interessant ob sie vorher überredet wurden.

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erichbr 21. Mai 2012 um 15:02

Ich war nicht immer ein Fan von Effenberg und Kahn (bin selber Bayern-Fan) muss aber eines sagen zur „Chefchen-Diskussion“:
Meiner Meinung nach gibt es diese Mentalität tatsächlich. Ich glaube das gewisse Szenen die Effenberg früher gebracht haben, wie z.B. als Effenberg Roberto Carlos an der Seitenlinie umgegrätscht hat einen gewissen emotionalen Effekt auf die Mannschaft hat, also die Mannschaft mitreisst.

Selbst Spanien / Barcelona hat so einen Typen: Puyol
Italien bzw. Mailand hatte diesen Typen in Gattuso.

Diese Diskussion ist sehr schwer zu führen, und es macht sicherlich keinen Sinn aus einem Schweinsteiger oder Lahm einen Jeremies / Puyol / Gattuso zu machen, das wirkt lächerlich.

Aber von einer emotionalen Seite betrachtet finde ich hat Hoeness mit seiner Diskussion „Ich habe keinen Jeremies gesehen“ recht…

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HW 21. Mai 2012 um 16:40

Ich spreche mich auch nicht gegen diese Typen aus. Keiner soll sich verbiegen, außer er ist eine Gefahr für andere.
Aber es ist, wie du auch schreibst quatsch von Schweinsteiger zu velrangen wie Jeremies aufzutreten. Entweder der Charakter entwickelt sich so, auch durch Niederlagen. Oder eben nicht.
Und die einzigen Charakterschwächen traten bei den Elfmetern auf. Kein Führungsspieler hat dem Führungsspieler Robben den Ball weggenommen und im Elfmeterschießen haben sich angeblich kaum Spieler gemeldet. Warum auch immer.
Entweder wegen Müdigkeit, Verletzung, Angst, ich hab keinen Plan. Aber Schweinsteiger, Lahm, usw. (Führungsspieler), haben geschossen. Ob man dann trifft ist eine andere Frage. BS31 wird sich selber ärgern, dass er so einen miesen Elfmeter geschossen hat, Olic auch.
Das hat dann aber wenig mit Jeremies, Puyol oder Effenberg zu tun. Grätschen hat wenig mit Elfmetern zu tun.
Das Spiel nicht gewonnen haben die bayern weil sie zu wenig Tore aus den Chancen erspielt haben. Da geht es eher um taktische Varianten und vlt. den Egoismus einzelner. (Vielleicht hat auch der „Wille“ zum Tor gefehlt. Wie soll man das prüfen?)
Das Elfmeterschießen hat man verloren, weil man einfach zwei Elfmeter verhauen hat.

PS Ob Puyol wirklich der Typ Jeremies ist? Er ist ja keiner der im Mittelfeld mal den Spielmacher umhaut, sondern ein Verteidiger, der sich in letzter Linie um den Gegner kümmern muss. Gelbe Karten darf man da nicht leichtfertig riskieren.

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wombat 21. Mai 2012 um 14:00

die frage ist doch nicht: „verdient oder unverdient“ oder „glücklich oder unglücklich“, sondern aus sicht der unterlegenen mannschaften: “ gibt es etwas, was wir von chelsea lernen können?“ ( unterschiedliche spielanlage mal außen vor).
ich glaube kaum, dass jemandem etwas einfällt.

was bayerns niederlagen gegen dortmund oder gladbach betrifft, schaut die sache anders aus.

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HW 21. Mai 2012 um 14:42

Eckbälle, das können sie als Hausaufgabe aus dem Spiel mitnehmen.

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marus 21. Mai 2012 um 13:31

ach ja und zu „schweini“ wie du ihn so liebevoll nennst möcht ich nur eins sagen….
seitdem er verletzt war und seine zeit lieber beim basketball verbracht hat finde ich persönlich seine aussagen in interviews einfach nur noch arrogant, abgehoben und irgendwie ein bischen künstlich…allein schon die aussage dass er jetzt plötzlich so einen tunnelblick richtung titel entwickelt, wie oli kahn und co ihn hatten, kaufe ich ihm nicht ab und halte es für selbst eingeredete arroganz die ja auch oft bayerngen genannt wird…

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asti80 21. Mai 2012 um 14:00

Das hat viel mit der „Chefchen“-Kritik seitens der Springerpresse zu tun. Seit der damaligen PK-Sache, macht der Schweini einen auf Kahn. Nur mit dem Nachteil, das kein Mensch ihm diese Rolle abkauft. Das gleiche gilt auch für Lahm, beide sind in meinen Augen, keine Führungsspieler. Und ich gehe auch davon aus, das der Großteil des Teams es so sieht. Einen Robben oder gar Ribery kann ein Schweini nie und nimmer deckeln, die würden ihm ordentlich Contra geben.

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sharpe 21. Mai 2012 um 14:13

„seine Zeit lieber beim Basketball verbracht, seine Interviews arrogant und abgehoben und künstlich“

das sind genau die persönlichen Animositäten, durch die sich viele beeinflussen lassen und die Leistung nicht mehr neutral erkennen können, genau wie bei Robben auch.

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erichbr 21. Mai 2012 um 14:42

Deinen Kommentar gegenüber Schweinsteiger kann ich nicht nachvollziehen.

Gefallen hat mir vor allem seine Geste nach dem Pokalspiel, als er den BVB-Spielern gratuliert hat.

Interviews gibt er relativ wenig, finde ich, was ich auch gut finde.

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marus 21. Mai 2012 um 13:23

mir gehts nicht speziell um farfan… sondern allg. um einen klassischen rechtsaussen der mal scharfe hereingaben von der grundlinie in richtung gomez geben kann,da die verwertung solcher flanken imo gomez‘ grösste staerke ist.
ausserdem glaub ich nicht dass alle buli trainer robben bevorzugen wuerden…mit sicherheit nicht.
aber wie ich an deinem schroffen kommentarton ablese scheint dir die objektivität (aufgrund der enttäuschung?!?) auch ein bischen abhanden gekommen zu sein….

grüsse

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Daniel_D 21. Mai 2012 um 12:59

Wieso sind eigentlich Teams nicht in der Lage ihr Aufbauspiel zu variieren?

vertikal spielende Teams können ihr Ergebnis nicht halten, hornzontal spielende Teams beißen sich an extrem tief stehenden Gegnern immer die Zähne aus.

Ich glaube eine vertikal spielende stark pressende Mannschaft wie Dortmund, Real oder Neapel hätte Chealsea besiegt. Sie hätten die Lücken gefunden und das Alter und die fehlende Geschwindigkeit von Chelseas Mittelfeld wäre mehr zum Tragen gekommen.

Aber wenn man die Abwehr des Gegners vor dem eigenen 16er zusammenpresst, dann gibt es eben kaum ein Durchkommen. Die Erfahrung und Fitness dieser Mannschaft scheint wirklich das Kryptonid für ein horizontales Spielsystem zu sein.

Ich halte von Standars und Elfmetern wenig. Wenn man einfach gut genug auf dem Feld spielt, dann braucht man auch keine perfekten Standards. Standards haben die Deutschen früher trainiert, weil sie nicht die Fähigkeiten für komplexe Spielzüge hatten.

ich denke nach 55 Minuten hätte Bayern viel stärker pressen sollen. Da war klar, dass Chelsea kaum Kontergefahr erzeugen kann.
Im Übrigen können naturgemäß tiefstehende Mannschaften schlecht kontern und clevere Mittelfeldspieler lassen sich im Pressing nicht so leicht überspielen.

Man hätte mehr Risiko gehen sollen und Chealsea mehr unter Druck setzen sollen, dann hätte man weder erst so spät das Tor erziehlt, noch in die Verlängerung gemusst.

Ich denke Bayern hat nicht genug aus ihren Möglichkeiten gemacht.

Außerdem frage ich mich ob eine Mannschaft, die auch dann langsam nach vorne spielt, wenn der Gegner ungeordnet in der Abwehr ist, wie das Barca und Bayern häufig genug machen, tatsächlich spielerisch das Maß der Dinge sein kann.

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HW 21. Mai 2012 um 14:46

Ist eben die Frage ob Chelsea gegen Dortmund nicht offensiver gespielt hätte und damit genau die Räume geboten hätte, die die Bayern auch gebraucht hätten.

Hätte, hätte,…
Der BVB war nicth im CL Finale und Bayern hat aus dem Spiel kein Tor kassiert, aber im Elfmeterschießen verloren.
Sowas passiert eben. Deswegen ist nicht alles schlecht.

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Lino 22. Mai 2012 um 11:16

Dem muss ich, was Barcelona betrifft, widersprechen. Barca ist sehr wohl in der Lage schnell zu kontern, wenn der Gegner ungeordnet ist. Nur ein Bespiel, das mir gerade einfällt, wäre das CL 1/8- Final-Rückspiel 2010 gg. den VfB Stuttgart (4:0), bei welchem 3 Tore alleine aus Tempogegenstößen resultieren. Es gibt hierzu noch duzende weitere Beispiele. Wenn überhaupt muss man den Vorwurf den Bayern machen, denn im Finale hat Chelsea über manche Strecken doch recht offen gespielt. Im Halbfinale gg. Barca war dies anders: Chelsea hat im Prinzip (wie es Mourinho mit Inter 2010 offen zugegeben hatte) den Ball freiwillig weggeschenkt, um die defensive Ordnung nicht zu verlieren. Und da kann dann auch kein Pressing funktionieren, denn wenn eine Mannschaft den Ball nicht hat, kann man auch nicht pressen. Im Finale wiederum, da gebe ich dir Recht, hätte Pressing aus den genanten Gründen funktionieren können. Und auch deinem Verweis auf Dortmund kann ich zustimmen (z.B. das vertikale Pressen Dortmunds nach hohen Bällen). Die Frage ist nur, ob Chelsea auf das Bayern-Pressing mit der oben genannten „Ballverweigerungs-Taktik“ reagiert hätte!?

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marus 21. Mai 2012 um 12:59

farfan fuer robben eine schwaechung?!?ich denk mit z.b. einem farfan auf rechts hat man mehrere optionen als mit robben was in meinen augen ein riesenfortschritt waere…fuer mich sind 2 inverse fluegel sowieso einer zuviel…ribery kann wenigstens aus dem lauf auch mal mit links gefaehrlich flanken…fuer mich ist ein offensivspieler dessen schwaecherer fuss so unfassbar schwach ist wie robbens -tut mir echt leid- aber einfach kein weltklassespieler… imo hat robben nur eine situation weltklasse drauf die inzwischen von jedem kreisligaverein verteidigt werden kann…
allein schon deshalb waere ein tausch farfan fuer robben imo keine verschlechterung

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sharpe 21. Mai 2012 um 13:13

würdest du allen Buli-Managern und Trainern für Rechtsaussen eine freie Wahl treffen lassen, ob sie lieber Farfan oder Robben in ihrem Team haben wollen, ich glaube, keiner würde Farfan nehmen.
Aber Robben kann ja von jedem Kreisligaverein verteidigt werden. Ja klar, drum hat er ja in 60 Buli-Spielen 40 Tore geschossen und Farfan in 115 Spielen 24 Tore. Anscheinend verlieren bei Robben wegen irgendwelcher persönlichen Animositäten viele die Objektivität.
In meinem persönlichen Umfeld gibt auch genügend, die Robben am liebsten loswerden würden. Das sind die gleichen, die Schweini verkauft hätten, als es bei ihm vor 4 Jahren nicht so lief, die Lahm, Gomez und Ribery auch schon verkaufen wollten, als die mal ne schlechte Phase hatten und leider lernen sie nie was dazu.

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Tom 22. Mai 2012 um 10:00

Sein Move funktioniert noch immer gegen viele. Gegen Chelsea funktionierte er nicht. Ich finde es aber unfassbar, dass er es nicht schafft endlich mal brauchbar was anderes anzubieten. So lange er schnell genug ist, ist alles okay. Sobald er aber nur ein wenig Antrittsschnelligkeit verliert, ist er ein nichts.
Seine guten Spiele halten sich dieses Jahr auch in Grenzen und das zumeist nur gegen schwache Gegner: HSV, Werder, Hoffe, Nürnberg, Augsburg, Köln
Gegen Dortmund war es zweimal zum im Boden versinken.
Das ist zu wenig. Robben war in dieser Saison schwach!

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Ruggeri 21. Mai 2012 um 11:22

Hallo an alle,
Danke an TE und euch alle, sehr viele interessante Beobachtungen waren dabei.
Der beste Spieler des Spiels war eigentlich Lahm, aber da seine Mannschaft nicht gewonnen hat, gehört diese Ehre eher Petr Cech als Drogba. Er hat eigentlich der defensiven Ausrichtung von Chelsea die nötige Stabilität gegeben und mit solch einen Torwart kann man auch „around the box“ spielen. Dazu noch die Elfmeter. Hier schrieben mehrere, dass er zu 100% in der richtigen Ecke war, aber vielleicht hat er bei mehreren Elfmetern (Lahm, Neuer, Schweini, Gomez) einfach gewartet und nicht sich vor dem Schuss für eine Ecke entsschieden. Gegen Real haben sowohl Schweini, Gomez als auch Lahm eher schlecht und unpräzise geschossen und Neuer ist ein Torwart, dem er den präzisen, starken Schuss nicht zugetraut hat.
Ich fand Bayern nicht so einfallslos, wie manche hier es gesehen haben wollen. Besonders die erste Halbzeit war durch viel Rochieren der drei OM Spieler ziemlich gut. In der zweiten war es doch etwas statischer.
Negativ bei Bayern (offensiv):
1. Keine Konter. Der Ball wird viel zu oft verschleppt (Kroos !!!!!) oder man versucht, ohne zu kombinieren, mit Tempodribblings alleine durch zu kommen (Ribery, Robben). Es ist seltsam, dass eine Mannschaft, in der Robben (einer der besten Konterstürmer der Welt) und Gomez (eigentlich eine XXL Version des Pippo Inzaghi –„ born in off-side“, der am Liebsten der Raum vor sich hat und auf vertikale Pässe wartet) spielen, keine vernünftigen Konter spielen kann.
2. Linke Seite nach der ersten Halbzeit. Contento bekommt keine Bälle mehr, keine Flanke wird geschlagen, mal traut sich Contento nicht mehr, mal wird er total ignoriert. Das Fehlen von Alaba war das größte Handicap für Bayern ( trotz der sehr guten ersten Halbzeit von Contento + ein zusätzlicher sicherer Elfmeterschütze) .
3. Robben und Gomez passen nicht zusammen. Es ist schwer Kombinationsfußbal zu spielen wenn von 4 offensiven Spielern, zwei nicht kombinieren können. Der eine (Gomez) kann es technisch nicht, der andere (Robben) ist technisch viel besser, aber versteht nicht viel wie sich die anderen Spieler bewegen und wie sie angespielt werden sollen und außerdem versucht immer selber den Abschluss zu suchen. Warum mit den Beiden der Vertrag verlängert wurde und nicht einer ausgetauscht wurde (z.B. Lewa oder Dzeko für Gomez, oder Farfan (auch relativ billig) für Robben) bleibt ein Geheimnis der Chefetage. Shaqiri ist zwar da, aber was der in CL gegen Bayern gezeigt hat, war nix.

Ansonsten ein wunderbarer Lahm, ein guter Schweinsteiger (obwohl alle gegen ihn schimpfen, defensiv war er bärenstark, auch gegen Drogba), sehr guter IV Tymo, Ribery solide. Das Gegentor kann Boateng kaum verhindern, dafür hätte ein gross gewachsener Spieler (VBuyten, Gomez) im Raum am ersten Pfosten stehen müssen und versuchen den Ball vor Drogba zu erreichen.
Chelsea: neben Cech und Drogba, ein sehr guter Obi Mickel, guter Cole und ein sehr spielfreudiger Torres (warum nicht früher?). Der Rest solide (IV, Lampard), belanglos (Mata, Kalou, Bosingwa) oder einfach schlecht (Malouda, Bertrand).

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sharpe 21. Mai 2012 um 12:00

guter Kommentar Ruggeri, aber er kommt mir etwas zu negativ rüber.
zu den Kontern: leider gab es so gut wie keine Möglichkeit für Konter, ausser zu siehst Konterchancen schon, wenn mal nur 5-6 Chelsea Spieler hinten sind, aber gg 5-6 clevere Spieler einen Konter zu spielen ist eigentlich nicht möglich.
zu Robben: er ist einer der besten Spieler der Welt, auch wenn das zur Zeit nicht so sichtbar ist. Und ihn durch einen Farfan zu ersetzen ist eine klare Schwächung für Bayern. Robben hat nach seiner langen Verletzung noch eine ganze Zeit lang nicht beschwerdefrei trainieren und spielen können, das klappt erst seit ca 6 Wochen wieder. Bei ihm fehlen noch ein paar Prozent, aber die werden wieder kommen und dann haben wir einen Spieler, um den uns alle beneiden.
Insgesamt wird vieles zu negativ gesehen, weil Bayern verloren hat. Aber da war auch viel Pech dabei.

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Flowbama 21. Mai 2012 um 20:46

Die Spielverschleppung bei Bayern fällt immer wieder auf. Ein eklatanter Unterschied zu Dortmund. Dabei ist das etwas, was man auch als ballbesitzorientierte Mannschaft können muss.
Schnelle Umschaltbewegungen kann man auch recht einfach im Training simulieren. Jogi Löw sagte um die WM 2010 herum mal, dass er im Training den Spielern eine Zeitvorgabe gibt, innerhalb derer sie zum Abschluss kommen müssen. Also Trainingsspiel Anpfiff und dann 20 Sekunden (mehr oder weniger) Zeit, den Ball irgendwie aufs Tor zu bringen, bzw. ihn darin unter zu bringen.
Bei Bayern wurden die wenigen Konterchancen die da waren, geradezu fahrlässig verschenkt. Obwohl Leute wie Schweinsteiger, Lahm und Müller schnelle Gegenstöße aus der Nationalmannschaft gewohnt sein dürften.

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Samstag, fünfzehndreißig 21. Mai 2012 um 10:31

Erstmal auch von mir: Sehr guter Artikel!

Ein unfassbares Spiel und für mich persönlich und auch ein unerträgliches Spiel – ich bin kein Bayern-Fan, aber ich denke das Chelsea nicht wegen der sehr guten Defensiv-Taktik gewonnen hat, sondern wegen dem Faktor Glück oder Pech, je nach dem aus welcher Richtung man es betrachtet. Und persönlich freue ich mich, vor allem wenn ich nicht als Fan vor dem TV sitze, über eine gewisse spielerische Schönheit, die nicht von Chelsea gestellt wurde.

Ich hatte mich nur nach dem Spiel gefragt, wie man der Chelsea-Taktik am besten entgegnet? Die beiden FCB’s sind mit der Taktik des immer wieder Richtung Strafraum rennens ja beide gescheitert. Wie gesagt, es war Glück, aber wie hätte man zwingender sein können? Da kam mir die Idee des zweiten Stürmers. Eigentlich geht es nicht direkt um den zweiten Stürmer sondern mehr um das Kopfballspiel im Strafraum. Hätte der FCB hier mehr Gefahr ausgestrahlt, indem man die Flanken (auch aus dem Halbfeld) besser genutzt hätte, so wären die IV deutlich mehr beschäftigt worden und man hätte auch noch den Effekt der Entlastung der Außenstürmer erzielen können, also mehr Platz für Rib und Rob. Da ich auch viel Handball gucke, bin ich da auf die Idee des auflösenden Sechsers gekommen, also zB van Buyten defensiv als Sechser spielen lassen, was er sicherlich auch könnte und offensiv als zweiter Stürmer – und dies von Anfang an. Ist natürlich mit einem Laufweg von geschätzten 15 Kilometer in 90 Minuten verbunden, aber man kann ja auch auswechseln. Wäre auch ein entsprechendes Risiko gewesen und es stellt sich die Frage ob man Kroos oder Schweini dann geopfert hätte – aber vllt. wäre es erfolgreich gewesen.

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Pep 21. Mai 2012 um 09:53

Ich finde, der Begriff effektiv ist hier falsch angebracht. Effektiv ist für mich ein Begriff für reguläre Vorgänge, die mit wenig Einsatz viel Erfolg erzielen. Meine Arbeitsweise ist z.B. effektiv. Oder ein Motor der viel leistet und wenig verbraucht. Das ist konzeptionell so vorgesehen. Wenn ich aber im Lotto gewinne und mit ein Euro Einsatz eine Million gewinne, denke ich nicht an effektiv sondern Glück. Und das ist hier der Unterschied. Huntelaar hat 29 Tore mit nur 92 Chancen erzielt, er ist ein effizielter Spieler. Aber nur weil Felipe Santana bei irgendeinem Kurzeinsatz mal auf das gegnerische Tor geschossen hat und der Ball drin war, ist er kein effektiver Stürmer. Und genausowenig war das Spielsystem von Chelsea London effektiv. Es war destruktiv und glücklich.
Und genauso wie ich vor dem Spiel gesagt habe, dass Bayern sicherlich verdient gewinnt und auch sicherlich verdienter CL Sieger wird, aber dem Pokal nicht würdig ist, muss ich dies nun über Chelsea sagen. Sie haben sich total verdient gegen Barca und Bayern durchgesetzt, aber das war dermaßen unüberzeugend und glücklich, dem Pokal sind die nicht würdig.
Chelsea hat für mich auch nicht wirklich auf Konter gespielt, wie schon richtig geschrieben wird wurde dieser Versuch früh aufgegeben. „Auf Konter zu spielen“ ist für mich die einzig passive Verhalten das noch sportlich ist. Worauf hat London denn gespielt, wenn nicht auf Konter? Auf Eltmeterschießen? Auf einen Glücksmoment? Das war wirklich armseelig.
„Der Grundtenor von Chelsea war klar: Außerhalb des Sechszehners dürft ihr tun und lassen, was ihr wollt – der Strafraum allerdings gehört uns.“ Der Strafraum gehört immer der jeweiligen Mannschaft. Dafür muss man nicht das restliche Feld überlassen. Im Gegenteil man sagt nicht umsonst angriff ist die beste Verteidigung, wenn man sich zu sehr einbunkert, gibt man dem Gegner die Chance mit viel Tempo anzugreifen oder mit Entfernungsschüssen. Warum hat ein Robben das Bollwerk nicht mit seinem 0815 Trick beschossen?
Ich glaube nicht das das Bollwerk so geplant war, sondern aus dem bayrischen Druck entstanden ist. Die Spieler sind mehr gelaufen, waren explosiver und mutiger als sonst.
Zur Passquote wollte ich noch sagen das sie im Grunde nur etwas über das Passrisiko aussagt. Wenn ein Schweinsteiger nur 84% hat kann dies für riskante Pässe im Spielaufbau ein extrem guter Wert sein. Die sind mehr Wert also 100% von einem Rolfes der nur den 6er neben sich anspielt.
Unterm Strich finde ich es ok, dass Bayern verloren hat. Denn sonst hätten sie die deutsche Meisterschaft und den deutschen Pokal heruntergespielt und gesagt, sie haben diese beiden Titel nicht geholt, weil sie so auf die CL fokussiert waren. Vielleicht zeigt das Hoeßen, Rummenigge und Co. auch mal, das ihr 100 Millionen nix wert ist, selbst wenn man 1,5 Milliarden in einen Klub pumpt kann man mit Antifußball alles gewinnen.

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Flowbama 21. Mai 2012 um 20:36

Es war nicht effektiv, sondern effizient. („…ist das Verhältnis zwischen einem definierten Nutzen und dem Aufwand, der zu dessen Erreichung notwendig ist.)
Effektivität wiederum „…bezeichnet das Verhältnis von erreichtem Ziel zu definiertem Ziel (Zielerreichungsgrad)“, ist also unabhängig vom aufwand-nutzen-verhältnis.
sorry für das klugscheißen

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erichbr 21. Mai 2012 um 09:06

Ich denke das Chelsea vor allem im Viertelfinale / Halbfinale / Finale Qualitäten hatte die vom Kontext her auf diese Homepage nicht passen: „Sieger-Mentalität“, „Killer-Instinkt“. Persönlich finde ich das es eine herausragende Qualität ist, in der 82. Minute einen Gegentor zu kassieren und dann sofort zurückzuschlagen. Chelsea hat das in der CL mehrmals geschafft, von Glück zu reden wäre unfair. Im Gegensatz dazu stehen halt die Bayern mit ihrer schlechten Chancenauswertung…

Aber zurück zum Thema dieser Homepage:
Was mir aufgefallen ist: Die Bayern schaffen auf den Flügeln Überzahlsituationen oder zumindest 2:2 Situationen, kreieren dabei aber keine Lösungen. Ich finde man sieht auf den Flügeln kaum Kombinationsspiel. Nichts wirkt einstudiert, alles eher hilflos. Oder wie seht ihr das ?

Das 1:0 durch Bayern fiel durch eine Flanke. Aber wer hat den Bayern eigentlich verboten zu Flanken ? Robben und Ribbery steigen davor immer wieder auf den Ball anstatt mal mit Zug zu Flanken. Oder ist mein Eindruck falsch ?

Bei Ecken ist Bayern trotz Gomez auffällig schwach, hat Bayern diese Saison überhaupt ein Tor nach einer Ecke erzielt ?

Trotz Offensiv-Rochaden finde ich das Bayern-Spiel langsam, unflexibel uns „starr“. Was mir vor allem beim BVB auffällt: Dort wirkt das Spiel „fluider“, was auch an Kagawa und Lewandowski liegt. Vor allem Kagawa lässt sich tiefer fallen und das Aufbauspiel anzukurbeln als Kroos das macht.

Das Defensiv-Verhalten ist schwer einzuschätzen, Chelsea war zu schwach und langsam. Ein paar werden jetzt lachen, aber mal Drogba ausgenommen halte ich die Chelsea Offensive für schwächer als Gladbach. Gladbach hätte die Defensive wieder mit 2-3 Mann auseinandergenommen…

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Lino 21. Mai 2012 um 01:49

Also, um das jetzt mal klar und deutlich zu sagen: Taktisch gesehen hat der FC Chelsea sowohl gegen Bayern als auch gegen Barcelona zwar das Optimum aus ihren Möglichkeiten herausgeholt, wäre aber dennoch bei normalen Spielverläufen hochkant aus der CL gekegelt worden. Es wäre deshalb absurd davon zu sprechen, dass Chelsea aufgrund ihrer taktisch klugen Spielweise und Effizienz CL-Sieger geworden wäre. Das heißt nicht, dass sie es nicht verdient hätten, denn sie haben ihre Chancen – im Gegensatz zu Bayern und Barcelona – genutzt. Aber rein aufgrund der Anzahl der hochkarätigen Chancen, die Chelsea hinnehmen musste, lässt sich ermessen, dass unter normalen Umständen (bei normaler Chancenauswertung) diese Taktik nicht von Erfolg gekrönt gewesen wäre. Dies soll nicht leugnen, dass sowohl Bayern als auch Barcelona sich ihrerseits taktisch besser auf die ultra-defensive Spielweise hätten einstellen können. Fazit: Chelsea = 100 % ihrer Leistungsfähigkeit vs. Barcelona/Bayern = weniger als 75% ihrer Leistungsfähigkeit –> ergo Chelsea verdient CL-Sieger, aber bestimmt nicht aufgrund irgendwelcher taktischer Innovationen.

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wombat 21. Mai 2012 um 13:18

kurz und gut zusammengefasst.

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Pex 21. Mai 2012 um 18:14

Da haste Recht!

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geco87 21. Mai 2012 um 19:08

Ebenso 100 % agree. Was auch für die These vieler (und auch von mir) spricht, dass es eine Mischung aus Glück und Unvermögen des jeweiligen Gegners Chelseas war.

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Benjamin 20. Mai 2012 um 23:53

Meine laienhafte Analyse:
Chelsea hat Beton angerührt und die Bayern haben sich festgerannt.
Robben hat zu oft „den Robben“ probiert und zu selten geflankt. Das hat zu vielen Ecken geführt, da „der Robben“ nicht so gut klappt, wenn so viele Gegner im Strafraum stehen und er von so weit schießen muss. Hätte er gleich geflankt, dann wären wenigstens 3 Gegner weniger im Strafraum gewesen.
Lahm hat das erkannt und viele Seitenwechsel eingeleitet.
Dementsprechend ist das Tor auch von links entstanden: Ribery auf Kroos, die beiden binden insgesamt 3 Gegner (vgl. oben), Gomez und Robben binden nochmal je 2 Gegner und Müller steht zufällig frei. So frei stand sonst das komplette Spiel nicht ein Spieler im Chelsea-Strafraum…
Aber das kam u.a. auch davon, dass Robben nicht auf rechts war, sondern im Strafraum stand.

Das Spiel von rechts hat überhaupt nicht funktioniert, da Robben immer zu sehr nach innen gezogen ist, da konnte Lahm nicht mehr vernünftig flanken und hat dann das nächstbeste gemacht – den Ball vor Robben in Sicherheit gebracht.

Da hätte Heynckes in meinen Augen früher reagieren müssen. Eine Option wäre es gewesen, Lahm auf links zu setzen, damit Ribery öfter zum flanken kommt. Contento hat das nicht so gut hinbekommen wie Alaba.
Auf rechts dann Contento oder wegen mir Rafinha, die hätten dann eben die Seitenwechsel übernehmen müssen, die Lahm bislang eingeleitet hat. Ab und zu auch zu Robben spielen, denn „der Robben“ kann doch immer irgendwie klappen und um so besser, je mehr der Gegner auf die andere Seite fixiert ist.

Eine Katastrophe war auch, wie Gomez immer von hinten angespielt wurde, so dass seine einzige Option ein „Gerd Müller“ war und das klappt nunmal selten, wenns jemand anderer als das Original macht. Ich habe seine kompletten 26 Saisontore angeschaut (und die 29 vom Hunter dazu), da war kein einziger „Gerd Müller“ dabei. Ist auch brutal schwer, besonders mit noch 3 Leuten im Rücken…

Da haben wie gesagt Flanken von Robben gefehlt oder auch mal ein Fernschuss aus der Mitte, was Kroos zB sehr gut kann (an dem lasse ich ja sonst kein gutes Haar, aber einfach mal abziehen kann er schon). Einen Abpraller aus solch einem Schuss hätte Gomez vielleicht auch mal verwerten können, während die Abpraller vom Robben naturgemäß (da aus der Diagonale) stets zu den fruchtlosen Ecken geführt haben. Über die Ecken muss man nicht viel sagen, Robben hat gefühlt 50* die gleiche Ecke geschossen.

Und eben das war das Problem, die Bayern waren zu unflexibel und Heynckes hat 0 reagiert. Klar hatte er wenig Optionen auf der Bank, aber irgendwann zwischen dem 15. und dem 20. fehlgeschlagenen „Robben“ mit anschließender fehlgeschlagener Ecke muss man doch irgendwas anderes ausprobieren.

Die Angriffsspiel von Chelsea ist dazu so beeindruckend wie selten. Die haben gegen die Bayern sofort ausgeglichen, wie sie es schon gegen Barca getan haben. Ich frage mich, was passieren würde, wenn sie die Tore gleich am Anfang schießen würden und erst dann mauern würden. Auf jeden Fall würde man dann nicht so oft „unverdient“ hören, obwohls prinzipiell das selbe wäre.

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Michael Meyer 20. Mai 2012 um 20:13

„Auch wenn es die Bayern-Fans nicht trösten dürfte: An dieses Finale und vor allem an diesen Sieger wird sich spätestens in ein paar Jahren niemand mehr erinnern.“

Einige hatten es schon aufgegriffen – diese Aussage ist so falsch wie sie sinnlos ist. Es gibt keinen Trost für Verlierer, weder für gute noch für schlechte. Zudem wäre mehr Respekt gegenüber dem Sieger Chelsea mehr als angemessen. Das z.B. ein Drogba unter diesen Umständen mit seinen 34 Jahren noch den dicken Pott holt, ist einfach ganz, ganz große Klasse. Gerade auch die Bayern-Fans werden größte Mühe haben, dieses dramatische und emotionale Spiel abzuhaken. Und für die Fraktion der „Bayern-Hasser“ unterschiedlichster Ausprägung wird es sowieso unvergeßlich bleiben.

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Tank 20. Mai 2012 um 22:23

Ich glaube TE wird da ein bisschen überinterpretiert. Na klar werden sich Leute an das Finale erinnern, ganz besonders wenn sie Bayern- oder Chelsea-Fan sind. Was aber stimmt, zumal aus taktischer Sicht, ist, dass es sich keinesfalls um ein großes Finale, z.B. im Sinne eines Schlagabtauschs zwischen zwei großen Teams, eine Machtdemonstration oder um einen Krimi à la Liverpool-Milan 2005 gehandelt hat. Klar, spannend war es schon, aber ich gehe jede Wette ein, dass Barcelona ’99 in 6 Jahren wieder die Mutter aller Bayern-Niederlagen ist.

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Michael Meyer 20. Mai 2012 um 22:47

Siege per Elfmeterschießen haben häufig einen leicht faden Nachgeschmack, aber der Spielverlauf bis dahin war dramaturgisch 1a. Wenn 99 die Mutter aller Bayern-Alpträume war, haben wir jetzt auch den Vater kennengelernt. Zitat Rummenigge “ Aber ich habe das Gefühl, das heute ist noch bitterer, noch brutaler…“

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erichbr 21. Mai 2012 um 09:18

Der große Unterschied zu ’99 ist für mich, das ’99 mehr Pech dabei war. Desweiteren hatte die Mannschaft ’99 eine überragende Saison gespielt, die Meisterschaft mit teilweise begeisternden Fussball dominiert (Was waren das noch für schnelle Spielverlagerungen von Effenberg in die Spitze…), das DFB-Pokalfinale im Elfmeterschießen verloren.

Man war ’99 in einer „tatsächlichen“ Todesgruppe, mit Barca und Read Madrid, und hat gegen diese Mannschaften sehr guten Fussball gespielt.

Das Finale gegen Chelsea war geprägt von Unfähigkeit und Unvermögen. Pech war nicht dabei. In der Emotion des Finales wird das Bayern-Spiel schöner geredet als es war. Zu den Spielen gegen Gladbach und BVB hat man sich nicht wirklich verbessert…

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Coolidge 20. Mai 2012 um 19:57

Warum stand bei der Ecke, die zum Ausgleich führte keiner am kurzen Pfosten? Unabhänig davon, dass der Kopfball wohl trotzdem zum Tor geführt hätte?

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Lino 20. Mai 2012 um 19:22

Ich verstehe ja nicht, warum viele hier jetzt auf dem angeblichen Wechselfehler Müller-Van Buyten herumhacken. Taktische hat das nicht wahnsinnig viel verändert und das Gegentor fiel sowieso nach einer Standardsituation. Taktisch interessanter war eigentlich die Einwechselung von Torres.

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Solid Snake 20. Mai 2012 um 20:44

Ich versuchs mal so zu erklären wie ich es gestern empfunden habe.Zu meiner Verteidigung ich bin kein Trainer oder Taktikexperte.Aber ich habe bis auf das Spiel gegen Mainz(nach der Niederlage beim BvB),alle Spiele der abgelaufenen Saison gesehen.

Wenn du so dabei bist entwickelst du automatisch ein Feeling dafür, was richtig und was falsch ist.Nicht unbedingt rein Taktischer Natur aber auch da lernt man dazu und versteht dinge, wenn man sich vor aber auch nach dem Spiel damit beschäftigt.

Gestern hatte ich beim 1:0 echt schon Tränen in den Augen als ich den Jubel der Mannschaft und alles gesehen habe.Danach ging der Blick direkt zur Uhr ich hatte gehofft das wir die Sache so zu Ende bringen.Ballbesitz zur Eckfahne,Zeitspiel vielleicht ein Konter einfach weiterspielen.

Als ich die Tafel mit der 25 gesehen habe war ich geschockt, ich wusste es einfach!! Warum diese änderung wo es doch 85min so gut geklappt hatte.Das Spiel war noch nicht entschieden bei 2:0 ok aber das Risiko war zu groß.

Wir haben unseren einzigen Torschützen auf die Bank gesetzt!!
Das war der Tod für eine mögliche Verlängerung einen Verteidiger reinzuschmeissen der 3 Monate verletzt war.Das war einfach Unglaublich so einen Kämpfer draussen im Trainingsanzug stehen zu sehen unmöglich etwas zu tun.

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hockey 21. Mai 2012 um 00:34

Die Einwechslung von Van Buyten (den ich mag) war ein psychologischer Fehler; er signalisierte: Wir wollen nicht das 2:0 schießen, haben aber Angst, das 1:1 zu kriegen. Das kann Chelsea-Spieler aufmuntern; sie könnten Van Buyten als Leuchtturm anpeilen, wo Heynckes Sc hwächen vermutet. – Stattdessen wäre Olic nicht nur taktisch (keine Umsortierung / Ballhalten an der Eckfahne), sondern auch psychologisch richtig gewesen; Signal: Ihr hattet keine Offensive, und wir befürchten auch jetzt keine.

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RC 20. Mai 2012 um 18:35

Was mir gestern aufgefallen ist und ein wichtiger Aspekt beim bayerischen Flanken- und Standardproblem zu sein scheint (vor allem bei Eckbällen), ist der fehlende Mann am zweiten Pfosten. Es gab im Spiel einige Ecken und Flanken, die nur deswegen schlecht aussahen, weil meistens niemand am zweiten Pfosten war. Beim Tor waren dann Gomez und Müller am zweiten Pfosten und prompt gabs ein Tor (sie hätten sich aber auch gegenseitig umrennen können. Hatten wir dieses Saison auch schon einige Male).
Müsste Müller trotz seiner vielgelobten Unberechenbarkeit da nicht wenigstens ab und zu den klassischen zweiten Stürmer geben? Oder ein anderer?
Was meint Ihr dazu? Oder ist meine Erinnerung durch die tiefe Trauer getrübt?

P.S.: Danke erstmal für Eure Seite, für Eure Analysen und die großartigen Diskussionen im Anschluss. Immer lesenswert und immer meinungsstark. So sollte muß über Fußball berichtet werden.

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Bayern-Fan 20. Mai 2012 um 18:24

Meiner Meinung nach war der entscheidende Fehler der Wechsel kurz vor Schluss: Dadurch wurde die gut stehende Abwehr umgestellt, wer van Buyten vergangene Woche beim Spiel der 2. Mannschaft gesehen hat, musste sich wundern (ich habe das auch so getwittert https://twitter.com/#!/ResiduumMuc/status/201042777323220993), dass diese Einwechslung so vorgenommen wurde, zumal Drogba die ganze Zeit über durch das erstaunlich gute Stellungsspiel von Timo und Boateng abgemeldet war.

Die wohl bezweckte Stärkung der Offensive durch die um jeweils eine Position nach vorn rückenden Kroos, Schweinsteiger und Timo war durch das 1:0 nicht mehr notwendig, ein wenig erinnerte es mich auch an den Wechselfehler ebenfalls kurz vor Schluss, ebenfalls beim Stand von 1:0 im Finale 1999.

Wenn, dann hätte der Wechsel spätestens nach 60 Minuten erfolgen müssen, um dann eben von 4-2-3-1 auf 4-3-3 umzustellen.

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dajayjay 20. Mai 2012 um 19:27

Kann deine Kritik nicht nachvollziehen.

Das durch die Auswechslung von Müller ein Bruch entstanden ist, ist offensichtlich. trotzdem hat van Buyten kein schlechtes Spiel gemacht. Seine auffälligsten Szenen hatte er, als er 2x ordentlich auf die Socken bekommen hat.

Müller wurde ausgewechselt, weil er Wadenprobleme hatte und darum gebeten hat ausgewechselt zu werden. Laut Aussage von Heynckes hatte Müller die Beschwerden auch nicht erst seit gestern. Sorry, aber das kann man Heynckes nicht ankreiden. Da muss er doch reagieren.

Ich bin kein Fan, nicht mal ein Befürworter von van Buyten, aber trotzdem machte seine Einwechslung Sinn. Zumindest in der Theorie. Er ist Kopfballstark und robust. Gegen, auf lange Bälle spielende, Engländer macht das doch Sinn.
Offensive Alternativen waren nicht da (Olic brauchte man für Ribery, Petersen und Usami hält man intern offensichtlich für nicht gut genug).

Da muss ich mal fragen, wenn Heynckes deiner Meinung nach hätte einwechseln sollen? Also ich als Laie hätte mich auch für van Buyten entschieden.

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Bayern-Fan 20. Mai 2012 um 20:20

Ich hätte in der Situation dann positionstreu Olic für Müller gebracht. Eine Umstellung der kompletten Mannschaft, insbesondere der Hintermannschaft, war zu diesem Zeitpunkt meiner Meinung nach zu riskant, nicht nur wegen der Person van Buyten.

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Datschge 20. Mai 2012 um 22:56

Der Wechsel war ein typischer Heynckes, sowas hat er in dieser Form diese Saison schon oft vorgenommen. Ist irgendwie konsequent, dass er damit auch die letzte Titelchance verbaut. (Buyten hat in der Verlängerung ein gutes Spiel gemacht, aber zum Eckball für Chelsea und der Verlängerung hätte es gar nicht erst kommen dürfen.)

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Athanasios Barcelonismo Lasos 20. Mai 2012 um 16:46

Finale dahoam… ja ja.. 2012 des samma mia… mhm.
Als großer Barca Fan dachte ich mir: wenn wir es nicht schaffen, diesen unattraktiven und unwürdigen Fussball zu zerstören und Tore gegen Chelsea zu erzielen, wie soll es dann Bayern schaffen, die Offensiv bei weitem nicht so stark sind wie Barca? Als Bayer hoffte ich natürlich, dass wenigstens der FCB den Titel holt und Chelsea nicht ganz so defensiv aufgestellt ist, wusste aber irgendwie dass das ne Wunschvorstellung ist.

Nennt es von mir aus glücklick oder unverdient, sagt von mir aus es sei die geglückte Strategie von Chelsea oder die liegengelassenen Chancen der Bayern – mir macht so ein Fussball keinen Spass und ich werde mir Spiele von Chelsea nicht mehr ansehen – für mich ist das Zeitvergeudung.

Ich hoffe auch dass Di Matteo keine Anerkennung für diese Spielweise findet. Beim Sky Interview bekam er es ja bereits zu spüren, als er bei der Frage, wie er denn sein Spiel findet bzw. ob er nun den schönen Fussball zerstört hat, sich einfach umdrehte und ging…

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Kreisliga-Klaus 20. Mai 2012 um 17:23

Was von di Matteo auch nur die zweitbeste Reaktion auf so eine Frage war. In einer gerechten, vernünftig handelnden Welt fängt man sich auf sowas paar Klatschen und eine Kopfnuss ein. Sich öffentlich als so unfassbar schlechter Verlierer zu präsentieren erfordert ein gewaltiges Maß an Selbstverachtung.

Und selbstverständlich ist Chelseas Spielweise in solchen Spielen völlig legitim. Manchem gefallen Defensivbollwerke nicht, anderen gefallen ewig lange Kurzpassschiebereien nicht. Und was hat München bitte für das Spiel getan? 110 Minuten lang den Ball von der linken zur rechten Eckfahne und wieder zurück geknüppelt. Null zündende Ideen, null taktische Variation, null Zug zum Tor. Und dann noch die Dreistigkeit besitzen und Fußballdeutschland zu demütigen mit einer Niederlage in einem Elfmeterschießen gegen eine englische (!) Mannschaft.

Als ob der CFC alleinverantwortlich für den müden Sommerkick gestern war. Also bitte.

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Athanasios Barcelonismo Lasos 20. Mai 2012 um 20:03

Dann hoffe ich für alle Fussballfans, dass alle Mannschaften ab jetzt hinten drin stehen und an Ideenlosigkeit sterben.

Genau das hat diesem Spitzensport gefehlt, dann kann jede Kreisliga Mannschaft ein CL Finale gewinnen.

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sharpe 21. Mai 2012 um 09:30

und was hat Barca gg Chelsea getan? es gibt eben gg eine Mannschaft, die so verteidigt keine zündenden Ideen. Man muss irgendwie in ein Tor erzielen und wenn der Gegner dann offensiver wird, ergeben sich die Chancen, schöne Tore zu erzielen. Aber Chelsea hatte sowohl gg Barca als auch gg Bayern das Glück, sobald sie mal hinten waren, mit dem nächsten Angriff einen Treffer zu erzielen. Und es soll keiner sagen, dass das kein Glück ist, denn sonst würden sie ja offensiver spielen und diese Stärke ständig ausspielen.

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JAS 20. Mai 2012 um 17:26

Ganz einfach, weil schoene Spielweise subjektiv ist. Was du schoen findest, finden andere vielleicht nicht so schoen. Ich kriege zum Beispiel bei Ballbesitz-Fussball, bei dem nichts rum kommt die Kraetze und werde mir in Zukunft ueberlegen, ob ich mir nochmal 120 Minuten bayrisches rumgeeiere auf Aussen und Gomez Unfaehigkeit der Ballannahme/Kontrolle antun werde.
Ich jedenfalls fand die eine weltklasseaktion von Drogba gestern wesentlich attraktiver, als die gesamte Ballbesitzzeit von den Bayern.

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Flowbama 20. Mai 2012 um 18:42

So einen ungelenkigen Holzfuß wie Gomez habe ich einfach noch nie gesehen. Ich dachte sowas gibt es im Profifußball nicht, aber es ist schon fast dreist, ihn noch als FußballSPIELER zu bezeichnen. Er nimmt nicht ab Spiel teil, trabt umher und kann keinen Ball außerhalb den 16ers verwerten bzw. wenigstens halten. Bei allem Respekt vor seinen 40 Pflichtspieltoren, aber ich finde das für einen vermeintlichen Weltklassestürmer ungeheuerlich.
Daher hat JAS mit der Kritik an Gomez vollkommen recht.

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Athanasios Barcelonismo Lasos 20. Mai 2012 um 20:05

Stimmt, ist Geschmacksache.

Nun denn, es wird bestimmt sehr spannend, wenn alle Teams von nun an hinten drin stehen. Da brauch ich gleich ein Beruhigungsmittel vor lauter Aufregung^^

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Michael 20. Mai 2012 um 15:33

An dieses Finale und vor allem an diesen Sieger wird sich spätestens in ein paar Jahren niemand mehr erinnern. Denn Chelsea gewann zwar den Titel – aber mit Sicherheit nicht die Herzen.

Quatsch: In ein paar Jahren wird man sich nicht mehr daran erinnern, wer besser oder schlechter war, sondern wer den Titel gewonnen hat. So ist Fußball! Wer mehr Tore schießt gewinnt, wer gewinnt kriegt den Titel. Alles andere wird in ein paar Jahren kaum noch jemanden kratzen…

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datschge 20. Mai 2012 um 15:53

Vizebayern ist das neue Vizekusen, das wird bleiben.

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sharpe 21. Mai 2012 um 09:24

Bayern kann nie Vizekusen werden, dafür haben sie im Gegensatz zu Leverkusen schon viel zu viele Titel gewonnen.

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dajayjay 20. Mai 2012 um 16:07

Leider hast du Recht. Außerhalb von Dtl. ließt man jetzt schon sehr wenig davon, das der FCB drückend überlegen war. In unser schnelllebigen, leistungsorientierten Gesellschaft zählt nur der Erfolg.

Man sieht es doch an Michael Ballack. Das der etlcihe Meisterschaften oder Pokale gewonnen hat, jahrelang der beste deutsche Spieler war, interessiert niemanden mehr. Er wurde und wird fertig gemacht, weil er keinen großen internationalen Titel geholt hat. Das er 2008 mit Chelsea das Finale im EM-Schiessen (auch als bessere Mannschaft) verloren hat, das interessiert kein Schwein mehr. Er hat keinen internationalen Titel gewonnen – also zählt er nicht zu den Großen. Hoffentlich erfahren Lahm und Schweini nicht das gleiche Schicksal.

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Shunya 20. Mai 2012 um 23:15

Ich glaube weder, dass man sich nicht mehr an den Sieger erinnern wird, noch, dass man sich nur an den Sieger erinnern wird. Ich glaube, man wird sich sowohl an den Sieger als auch dessen Spielweise bzw. unfassbares Glück erinnern. Wir erinnern uns ja auch heute noch daran, dass 2004 Griechenland Europameister wurde, und auch daran, dass sie sich zum Titel gemauert haben.

Otto Rehhagel sagte: „Modern spielt, wer gewinnt.“ Das mag man für die 2004er Griechen vielleicht noch gelten lassen, aber das Glück von Chelsea im Finale und eigentlich auch schon gegen Barca war einfach nur unfassbar.

Drogba verursachte in den letzten beiden CL-Spielen je einen Elfer. Wäre auch nur einer davon verwandelt worden, würde niemand ihm oder Chelsea zu einer vermeintlichen „Leistung“ gratulieren. Stattdessen hätte sich die Presse nicht nur die Mäuler darüber zerrissen, mit welch schändlichem und unwürdigem Spiel Chelsea auftritt, sondern dass es bereits eine Schande wäre, dass sie nicht schon früher rausgeflogen seien, und ob sie ernsthaft geglaubt hätten, damit durchzukommen.

Aber so ist es letztlich gekommen. Und wie alle Finalspiele wird auch dieses in Erinnerung bleiben, nicht nur mit dem Namen des Siegers, sondern auch mit der Art und Weise ihres Spiels: dass sie – wie Griechenland und noch unfassbarer als Griechenland – tatsächlich damit durchgekommen sind. Mit einer Art Catenaccio, das nicht etwa funktioniert hat, indem es den Gegner der Torchancen beraubt hat – denn genau das hat es nicht -, sondern mit einer Riesenportion Glück, dass der Gegner das Tor nicht trifft.

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Bari 21. Mai 2012 um 09:32

wo ist hier der Like-Button?

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Flowbama 21. Mai 2012 um 09:55

Sehr richtig. Di Matteo hat nach dem Spiel auch selber von „Glück“ geredet, also scheint ihm sehr wohl bewusst gewesen zu sein, dass Chelsea unter „normalen Umständen“ kaum zu diesem Pokal gekommen wäre.

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smerk 21. Mai 2012 um 11:30

@Shunya: sehe ich genauso. Ich latze jeden Monat 55 Kröten für Sky, damit ich mir jede Menge Fussball anschauen kann. So einen Drecksfußball wie von Chelsea braucht echt niemand. Mich würde interssieren, was die ganze Bayernhasserfraktion gesagt hätte, wenn der BVB an dieser Betonwand gescheitert wäre? Oder glaubt hier hjemand, dass der BVB diese Saison besser als Barca aufgestellt war/ist?
Chelsea aber auch Intern vor 2 Jahren oder Mourinhos Madrid gegen Barca -bis auf das Rücksspiel diese Saison-, das macht doch einfach keinen Spass. Sorry, aber Chelsea könntest du ein eine Zeitmaschine setzen, in die Serie A zu schlimmsten Catenaccio-Zeiten einbauen und kein Mensch würde was merken. Ich muss kotzen, echt. Wer so was auch nur ansatzweise gut findet, auch unter taktischen Gesichtspunkten, den verstehe ich echt nicht mehr als Fussballfan.

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Solid Snake 20. Mai 2012 um 15:14

Heynkes hat das spiel in den Sand gesetzt die Mannschaft hat alles mögliche getan um den Sieg zu holen.Ich bin kein Taktikfuchs aber ich möchte doch sagen was ich denke/fühle als jemand der bis auf das Mainz Spiel (nach der Niederlage in Dortmund) alle spiele gesehen hat.

Die Auswechslung von Müller war der größte Fehler, er war der Mann des Spiels bis zu seiner Auswechslung.Ich hab das direkt gespürt und ich kann es noch nicht mal erklären weil ich so dermaßen enttäuscht bin.Ich verstehe es nicht 85min Ballbesitz gutes Passspiel weggeschmissen damit man hinten dicht machen kann.
Stattdessen hätte man es doch an der gegnerischen Eckfahne ausreizen können so wie man es gegen Madrid getan hat.

Das war der Wendepunkt im Spiel van Buyten für Müller Verlängerung und Thomas steht draussen im Trainingsanzug unglaublich.

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JimmyDream 20. Mai 2012 um 15:34

Müller war angeschlagen und wollte raus

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Solid Snake 20. Mai 2012 um 15:36

Die halbe Mannschaft war angeschlagen!!

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datschge 20. Mai 2012 um 15:37

Müller war mit seiner Unberechenbarkeit derjenige, der das allzu berechenbare Offensivspiel der Bayern langsam zum Funktionieren gebracht hat (seinem Tor gingen ja viele Torraumszenen voraus, da brannte es gerade lichterloh). Mit seiner Auswechslung hat dem System der genau Bayern dieser Spielertyp gefehlt (bis in der Verlängerung Olic kam, allerdings auf der falschen Position), durch die defensivorientierte Einwechslung von Buyten zog man sich (auch mental) zurück und lies Chelsea näher an das eigene Tor heran und zum ersten Eckball kommen…

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dajayjay 20. Mai 2012 um 15:08

Viele Aspekte des Spiels wurden ja schon angeschnitten (Ego-Shooter Robben, Abhängigkeit von Einzelaktionen von Robbery, Gomez wartet nur auf Pässe zum einschieben anstatt am Spiel teilzunehmen und z.B. über Doppelpässe für Gefahr zu sorgen, Konterchancen leichtfertig vertan, fehlende Kreativität durch die Mitte, seit Jahren !! schlechte Standards …), das will ich nicht noch mal alles breit treten. Diese Probleme sind schließlich nicht erst seit gestern zu beobachten.

Einen, für mich, ganz wichtigen Aspekt hat HW schon angesprochen. Für mich war ebenfalls nicht Drogba, sondern Cech der stärkste Spieler bei Chelsea. Viele reden bei einem Elfmeterschiessen von einer „Lotterie“ oder einer „Glückssache“. Das sehe ich anders.

Das entscheidende bei einem EM ist doch der Torwart und das Nervenkostüm des Schützen. Man kann doch nicht von Glück oder Pech reden, wenn Cech bei insgesamt 6 Elfmetern 6 mal im richtigen Eck war. Vor Wochen haben mich meine Kollegen noch schallend ausgelacht, als ich gesagt habe, das ich Neuer einerseits für einen Weltklassetorwart halte, aber andererseits nicht über Casillas oder eben Cech stellen würde. Damit will ich nicht gegen Neuer wettern, sondern einfach mal betonen, das Neuer ein bißchen viel gehypt wird (Wolf Fuss: „was Neuer nicht hält, ist unhaltbar“ etc.) und es auch noch andere gute Torhüter gibt. Cech – Man of the Match

Erstaunlich fand ich die Aussage von Jupp Heynckes (es ging um das Elfmeterschiessen – warum hat Neuer geschossen etc.) als er meinte, das er einige Spieler mehrfach gefragt hat, ob sie schiessen würden und diese dann mehrfach abgesagt haben. Betrachtet man die geschossen Elfmeter auf beiden Seiten, so meine ich, sieht man auch wie es um das Selbstvertrauen bzw. dem Glauben an den Sieg der Spieler gestellt war. Ich finde es erstaunlich, wie z.B. Lampard oder Luiz den Ball mit Risiko in die Maschen gedroschen haben, während z.B. Schweini da verzögert, was ja sonst auch nicht so seine Art ist und wohl eher ihn selber, anstatt Cech, irritiert hat.
Vlt. interpretiere ich da zuviel rein, sind ja nur Elfmeter.

An dieser Stelle möchte ich Phillip Lahm (den ich diese Saison oft kritisiert habe) mal ausdrücklich loben. Er hat Verantwortung übernommen und auch während des Spiels gezeigt, das er unbedingt gewinnen will. Das gilt übrignes auch für Robben. Nur führt sein Siegeswille bei ihm halt oft dazu, das er mit dem Kopf durch die Wand will und es zu oft alleine probiert. Wenn er in 2 Situation den Ball flankt, statt selber zu schiessen, hätte sich seitenverkehrt zum 1:0, eine ähnliche Chance für ein Tor geboten, da sich Müller frei geschlichen hatte.

Hätte, wäre, wenn – hilft ja alles nichts. Glückwunsch an Chelsea. Der Zweck heiligt die Mittel.

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datschge 20. Mai 2012 um 15:11

Richtig, Cech war ein Teufelskerl. Bei allen Elfmeterschüssen ist er ins richtige Eck gegangen!

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Flowbama 20. Mai 2012 um 15:25

Wenn ich mir einen Bayernspieler aussuchen könnte, den ich ausdrücklich loben würde, so wäre es bestimmt Lahm. Absolute tadellose Leistung. Dafür, dass er von Robben beim Hinterlaufen häufig ignoriert wird, kann er ja nun nix.
Vom Gefühl her würde ich sagen, Lahm gewann jeden Zweikampf, auch Luftduelle gegen körperlich überlegene Gegenspieler. Bei ihm merkte man, dass er unbedingt gewinnen wollte. Auch Contento und Tymoschuk haben fehlerlos gespielt, wirklich hervorragende Leistung.

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Flowbama 20. Mai 2012 um 15:33

Seh gerade, dass whoscored.com Kroos, Lahm & Müller als beste Bayernspieler bewertet hat.

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datschge 20. Mai 2012 um 15:51

Contento verdient ein Sonderlob, wurde in der laufenden Saison regelrecht kriminell ignoriert und dann macht er so ein sauberes Spiel, mit der besten Bayernflanke des Spiels (von denen wohl keine gespielt werden sollten, solche hätten viel öfter gespielt werden müssen), hohe Pass- und Zweikampfwerte.

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Flowbama 20. Mai 2012 um 15:57

Da hast du recht. Bayerns Außenverteidigung war eines Championsleaguesieges würdig.

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Kreisliga-Klaus 20. Mai 2012 um 17:14

Kurioserweise hat sich Robben gegen Spielende und in der Verlängerung oft genug selber ins Abseits gebracht, indem er rechtsaußen an der Grundlinie blieb und Lahm auf halbrechts an den Strafraum klopfte – und dieser entsprechend öfter den Ball ins Zentrum oder auf die linke Seite brachte als Robben das vermocht hätte.

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Diggler 20. Mai 2012 um 16:38

Ich bin bei Elfmetern sehr skeptisch… für einen Elfmeter aus dem Spielverlauf heraus ist es statistisch nicht relevant ob es ein Heim- oder Auswärtsspiel ist (werden ziemlich genau 76%) aller Elfmeter verwandelt. Anders schaut es im Elfmeterschießen aus, da gewinnt die Heimmannschaft zu 54%. Einen ähnlichen Vorteil hat die Mannschaft, die zuerst schießt. Das sieht für mich eher so aus, als ob es am Schützen als am Torhüter liegt.

Ein Mathematiker kann das vielleicht besser erklären, aber im Prinzip ist die Wahrscheinlichkeit für den Torwart sich für das richtige Eck zu entscheiden ein Münzwurf. Das liegt daran, dass Profifußaller recht gut darin sind, die Wahl der Ecke zu variieren, gegeben ihres bevorzugten Eckes, und gegeben dass der Torhüter weiß welches das bevorzugte Eck vom Schützen ist. Die Wahrscheinlichkeit dass Cech sich 6 mal richtig entscheidet ist unter 2%, hilft zugebenermaßen nicht unbedingt (Tatom 1988) is among the first authors pointing out a non-linear relationship between economic activity and the oil price. Recent studies have followed that idea, as (Hamilton 2011) and (Kilian and Vigfusson 2011), who only disagree about the extent of non-linearity for the case of the US. Cross-country studies as (Daniel, et al. 2011) (Kim forthcoming) confirm this notion and (Rasmussen and Roitman 2011) ’s differing results can be explained by the great number of countries and the consequently lower sampling frequency (Hamilton 2012). In this paper, I only account for nonlinearities insofar as that I look for asymmetric common trends by applying (Schorderet 2004)’s approach.meiner Argumentation 😉

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HW 20. Mai 2012 um 17:17

Ich denke das hängt zu sehr davon ab ob dier Schütze einen Standard-Elfmeter hat (also immer unten rechts o.ä.). Wenn ein TW das weiß, dann…

Was mich viel mehr interessieren würde wie die Statisitk bei langem und kurzem anlauf aussieht. Schweinsteigers Anlauf war doch sehr schwach udn zögerlich.
sowas weiß man natürlich vorher nicht.
er sagte, er habe in Madrid seine eier noch wieder gefunden, in der AA hatte er sie wohl nicht mehr rechtzeitig gefunden.

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Diggler 20. Mai 2012 um 18:18

Ich fand Olics Anlauf sogar problematischer als Schweinsteigers… der eine Schritt nach links. Wobei das auch eine Henne-Ei Problem ist (Nervosität zuerst oder falscher Anlauf zuerst?).

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Diggler 20. Mai 2012 um 18:21

Wenn der Schütze kein bevorzugtes Eck hat, dann kann der Torhüter ohnehin nicht wissen wohin der Ball geht.

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HW 20. Mai 2012 um 22:47

Der Torwart kann immernoch den Schuss beobachten. Fuß-, Bein-, Hüftstellung usw. vielleicht sogar wohin der Ball fliegt / rollt, bei einem schwachen Schuss.
Wissen kann man nichts bevor es nicht passiert. Auch wenn ein Spieler 100 mal nach rechts oben schießt, er kann bei Schuss Nr. 101 woanders hin schießen.

Aber es gibt natürlic hgewisse Wahrscheinlichkeiten. Wobei ich nicht so viel auf die Statistik bzgl. wer fängt an halte. Was hilft dir das als Torwart? Klar bei der Auslosung ist das wichtig, aber in der konkreten Elfmetersituation hilft nur konkretes Wissen über den Schützen, Erfahrung was die Schusstechnik betrifft, eine gute Beobachtung und gutes Reaktionsvermögen.

Psychologie spielt da auch mit rein. Wobei ein psychisch starker Spieler selten vom Torwart beeinflusst wird. Aber bei unsicheren Spielern kann das nützlich sein. Ob ein Spieler unsicher ist hägt dabei von so vielen Faktoren ab. Robben z. B. wird in Zukunft wohl unsicherer sein als früher. Ein anderer Spieler kann aber auch einmal durch Erschöpfung unsicher werden und beim nächsten mal ist die Erschöpfung egal.
Wenn ein unsicherer Spieler trifft, baut das natürlich wieder die Psyche auf. usw. usw.
Einerseits sehr komplex, andererseits muss nur der Ball ins Tor.

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grasnarbe 21. Mai 2012 um 21:30

bei diesem thema „elfmeter“ sei euch das buch „soccernomics“ http://www.amazon.de/ Soccernomics-England-Australia-Turkey-And-Iraq-Are/dp/1568587015/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1337627933&sr=8-4
ans herz gelegt. spritzig geschrieben, und obwohl etwas england-lastig ein schatz überraschender, intelligenter und mit fakten untermauerter einsichten. für sv.de foristen eigentlich pflichtlektüre mit genuss, in paar wochen geschäftstüchtig vor der wm sogar ne neue, erweiterte auflage 😉
absolute empfehlung.

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Bayern-Fan 21. Mai 2012 um 16:31

Ad Cech als bester Spieler auf dem Platz: Laut Guardian hat er sich akribisch auf das Elfmeterschießen vorbereitet und sämtliche Bayern-Elfer der letzten Jahre studiert (http://www.guardian.co.uk/football/2012/may/20/petr-cech-chelsea-bayern-munich)

Somit war er also zumindest der am besten vorbereitete Spiel auf dem Platz.

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datschge 20. Mai 2012 um 15:08

Wichtig ist, dass Bayern aus dieser Niederlageserie endlich die richtigen Schlüsse zieht.

Insgesamt war es eine verschenkte Saison, das Drehbuch dafür war schon am Anfang absehbar.

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Häschber 20. Mai 2012 um 14:50

Habe das Spiel gerade wieder gegugt und Thymo spielt deutlichst auf halbrechts?
Übrigens scheint es wegen seinen Vorstößen oft so, als spiele man eine verkappte Dreierreihe..

Ich erhoffe mir für die In-deph etwas von den psychischen Aspekten, die gestern sicher große Rollen spielten. Ihr habt ja beim zdf bereits etwas in diese Richtung angedeutet.

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TE 20. Mai 2012 um 14:59

In der Tat, Tymo und Boateng sind in der oberen Grafik vertauscht. Ich habe leider die Vorlage nicht gespeichert und es zu spät bemerkt, hatte aber (hoffentlich verständlicherweise) um halb 3 Uhr nachts keine Lust mehr, die gesamte Grafik wegen zwei Innenverteidigern erneut herzustellen. In der Grafik, wie sie gegen Drogba spielten, stimmt es ja wieder.

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St 20. Mai 2012 um 14:35

Also die letzten Sätze von TEs Spielanalyse finde ich dann doch sehr despektierlich und werturteilend dem FC Chelsea gegenüber. Das sich in einigen Jahren niemand mehr an das Spiel und den Sieger erinnern können wird, halte ich für nicht vertretbar. Dazu war das Spiel zu pointenreich und bitter-tragisch aus Bayernsicht, und zu grotesk und überraschend aus Chelseasicht. Ich für meinen Teil – als Nicht-Bayernfan – erinnere mich deutlich besser an die dramatischen Niederlagen gegen ManU 1999 und wohl auch gegen Chelsea, als ich mich an einen CL-Sieg gegen Valencia 2001 (Ausgang, Torschützen, Spielverlauf) erinnern könnte. Das Spiel gestern bot so viel Würze und Unterhaltung, als das es einfach hinten abfallen wird in einigen Jahren. Und Chelsea so runter zu reden bzw. deren Leistung herabzuwürdigen, ist meines Erachtens wirklich unpassend, gerade da Bayern ein Halbfinale gegen Barcelona niemals gewonnen hätte und auch das Finalspiel, Chancen hin oder her, nunmal verloren hat.
Desöfteren kam mir der Gedanke, wie sich gestern wohl die Dortmunder angestellt hätten, und ich gehe sicher nicht zu weit, wenn ich behaupte, sie hätten Chelsea so richtig überfahren. Kagawa, Gündogan, Hummels verstehen es, genau die Pässe in die Tiefe zu spielen, die Torgefahr heraufbeschwören, eine Abwehr überraschen, und nicht wieder den zigfachsten Angriff nach Schema F einleiten. Ich denke, dass Chelsea gegen mehr Tempo, Dynamik, Tordrang, gerade angesichts einer nur schwach eingespielten Abwehr, nicht mehr hätte parieren können. So verwundert mich die Lonhuddelei für die Bayern für ihr dominantes Spiel, die gegen ein Team, welches den Gegner dominant spielen lassen wollte, doch sehr. Sie haben genau das machen dürfen, was ihnen Chelsea gestattet hat, und nicht das (Tore schießen), was Chelsea ihnen nicht gestattet hat. Auch jeden Konter zu verschleppen, ist genau das Gegenteil der Dortmunder Spielanlage, und gestern wäre ein schnelles Angriffs- und Konterspiel wohl sehr ertragreich gewesen. Individuelle Klasse, von der die Bayern ständig säuseln, hätte man darin sehen können.

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Dortmund-Fan 21. Mai 2012 um 11:18

Größtenteils gebe ich dir Recht. Aber dass der BVB da unbedingt besser gegen ausgesehen hätte, wage ich zu bezweifeln. Man muss damit klarkommen können, wenn eine Mannschaft nur den 16er verteidigt. Bei schnellen Kontern sahen die Dortmunder manches Mal nicht gut aus. Ich erinnere mich da an das Spiel gegen Marseille. Gegen eine solch tief stehende Mannschaft wie die Blues ist es nicht einfach, den gewohnten Fußball zu spielen, egal wie die eigene Taktik erstmal aussieht. Bei den Bayern gab es keine tiefen Pässe, keine Doppelpässe, keine Überraschungen. Heynckes Fußball halt.

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Flowbama 20. Mai 2012 um 14:10

Wieder eine Standardsituation, durch die eine deutsche Mannschaft um einen Titel gebracht wird. Dazu Matthias Sammer in einem (2011er) Interview mit der SZ:

„SZ: Was fehlt denn jetzt noch, um die Spanier zu besiegen?

Sammer: Unabhängig von Spanien: Ich glaube, dass wir uns noch detaillierter Zeit für die Basiselemente nehmen müssen. Wir haben zwei WM-Halbfinals durch Ecken verloren, die A-Elf gegen Spanien, die U17 zweimal gegen Mexiko. Wenn unsere Nachwuchsteams in wichtigen Spielen Elfmeter bekommen, dann fang‘ ich an zu zittern (schmunzelt).

SZ: Das Argument, auch in der Liga, ist ja immer: Wir müssen so viel Taktik trainieren, da bleibt für Banales keine Zeit.

Sammer: Ich habe bei unserer Trainertagung gerade gesagt, dass ich im Training unserer U-Mannschaften künftig wieder Eckbälle, Freistöße und Elfmeter sehen möchte. Dann hängt man halt noch eine Viertelstunde hinten dran.“

Ich hoffe Jogi Löw arbeitet intensiv an Standardsituationen, damit es bei der EM nicht schon wieder in diesem Bereich in böses Erwachen gibt. Chelsea hat mit seiner brutalen Effizienz deutlich gemacht, dass die einfachsten Spielsituationen die entscheidenden sein können. Eckball. Bumm. Aus und vorbei.

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kune 20. Mai 2012 um 14:27

Joachim Löw ist letzte Woche gefragt worden, ob er Standardsituationen trainieren wird. Sinngemäß sagte er, dass man Standardsituationen perfekt hinbekommen würde, wenn man 4 Wochen Zeit dafür hätte. Dies sei aber nicht gegeben, aber er sei sich sicher, dass man auch Tore aus Standardsituationen machen wird. Leider wurde nicht zur Defensivsituation nachgefragt.

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Flowbama 20. Mai 2012 um 15:17

Ja für Jogi ist das recht schwierig, da er die meisten Spieler jetzt nur eine sehr kurze Zeitspanne beisammen hat. Aber es ist einfach von immenser Bedeutung, Standardsituationen zu trainieren. Dafür muss einfach im Trainingslager die Zeit sein. Spätestens wenn die DFB-Elf erneut wegen eines Eckballes oder Freistoßes ausscheidet, begreift das hoffentlich der Letzte. Ich hoffe aber, dass es nicht erst soweit kommen muss.
Im Übrigen gilt das auch für den offensiven Bereich der Standardsituationen. In den letzten Jahren ist die DFB-Elf in diesem Bereich doch arg harmlos geworden (vor allem seit Ballack fehlt). Wann führte denn das letzte mal ein Standard zu einem deutschen Tor? Ich glaube 2010 beim 1:0 gegen Argentinien. Und gestern war Bayern Münchens Eckenverwertung unter aller Sau. Chelsea braucht eine Ecke um zu treffen, bei Bayern reichen nicht mal 20 Ecken.

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Diggler 20. Mai 2012 um 16:09

@ Flowbama. Mal abgesehen davon, dass kein Spieler den kurzen Pfosten gedeckt hat beim 1:1 (was ich auch nicht verstehe), ist es extrem schwierig so eine Situation zu verteidigen. Boateng war zwar etwas langsamer als Drogba, aber er wurde schließlich von Lampard abgeblockt. Wenn die Ecke einigermaßen präzise ist, dann kannst du als Verteidigung auch nicht viel mehr machen als hoffen.
Bayern hat Chelsea in 120 Minuten nur eine derartige Möglichkeit gegeben (mal abgesehen von den zwei (?) Freistößen). Ich denke, dass das in 9 von 10 Spielen besser ist als sagen wir mal wie 5 Eckstöße zuzulassen (oder wie Chelsea 20) und Standardsituationen trainiert zu haben.

Und naja, was Sammer sagt, dann hängt man halt einfach noch ne Viertelstunde dran… das kling recht platt. Mit dem Argument könnte man ja die Spieler auch 16 Studen am Tag übern Trainingsplatz scheuchen. Ab einem gewissen Punkt ist übersteigen die Kosten vom Training den Nutzen und deswegen ist eine Trainingseinheit so lang wie eine Trainingseinheit nunmal lang ist.

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HW 20. Mai 2012 um 17:12

Man denke mal an Barca vor ein paarJahren, die haben Jede Ecke kurz gespielt. warum sich damit aufhalten, wenn man eh 10 cm kleiner als der Gegenr ist.

Dass trifft auf DE nicht zu, aber wenn man wenig Zeit zum trainieren hat, dann muss man sich auf die Verteidigung von Standards konzentrieren.

Nun geht es hier aber nicht um die N11 sondern um Bayern München. Nach ner Ecke verloren, positiv betrachtet: Kaum etwas aus dem Spiel zugelassen. Negativ: Eine recht gut trainierbare situation vergeigt. Vor allem Negativ, weil nach Ecken weniger Tore fallen als viele Leute glauben.

Ob man auf dem richtigen Weg ist sollte man aber nicht an einer Szene oder einem Ergebnis fest machen. Natürlich kann man aus diesem spiel lernen. Aber grundsätzlich ist ficht alles falsch, es muss nur weiterentwickelt werden.

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Diggler 20. Mai 2012 um 13:44

Ich finde, diese Spiel hat gezeigt, dass man schnellstens einen neuen Trainer suchen sollte. Warum kann beispielsweise ein Löw einer bunt gemischten Mannschaft mit einer begrenzten Auswahl an Personal mehrere Spielideen in nur wenigen Wochen vermitteln, und Heynckes in einer ganzen Saison nur eine, die bekannte schwächen hat? Es ist ja nicht so, dass es vollkommen überraschend kam, das Chelsea defensiv agiert.
Wieso kann dann Bayern nicht mal den Ball dem Gegner überlassen? Damit wäre Chelsea vollkommen überfordert gewesen. Das hätte ja nicht die Marschroute für das gesamte Spiel sein müssen, aber das für eine Weile nach der Pause ausprobieren und sehen ob man sich klarere Chancen erarbeiten kann. Sowas kann man doch mal in der Woche vor dem Finale trainieren?
Peter Hermann hat in Nürnberg hervorragend Schadensbegrenzung unter Oenning betrieben, aber Bayern ist dann wohl eine Nummer zu groß. Hoeneß hat sich über die Dickköpfigkeit von van Gaal beschwert, aber die Freundschaft zu Heynckes schein im wichtiger zu sein, als seinem Lebenswerk einen neuen Anstrich zu verpassen.
Viele gute Trainer sind nicht auf dem Markt, aber wenn Bayern den absoluten Willen hätte, dann könnte man beispielsweise Guardiola jetzt einen Deutschlehrer zur Vefügung stellen und eine Saison aussitzen. Das wär doch mal eine Idee.

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Solid Snake 20. Mai 2012 um 15:32

Du hast vollkommen recht das einzige was Heynkes verändert hat war die hereinnahme von Alaba auf links.Das war aber keineswegs eine geniale Trainerleistung ,sondern einfach glücklich und der fehlenden Alternativen geschuldet.

In der Verlängerung konnte man es fast sehen das die mannschaft sich eigentlich selber gecoatcht hat.Zudem muss man sagen das sie sich im Laufe der Saison sogar fast selbst aufgestellt hat.Alles war Sperren und Verletzungen geschuldet und nicht taktischer Natur gewesen.

Die Wechsel waren immer vorhersehbar und nicht dem taktischen oder genialen Gespür eines Trainers geschuldet.Ich hatte manchmal das Gefühl die standen sogar vor dem Spiel schon fest und Müller war leider zu oft das Bauernopfer.

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Diggler 20. Mai 2012 um 16:12

Wobei Müller wegen Wadenproblemen ausgewechselt wurde. Das kann man Heynckes nicht zur Last legen.

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Diggler 20. Mai 2012 um 16:17

Aber ansonsten stimm ich zu. van Gaal hat man Müller und Schweinsteiger als ZM zu verdanken, zwei riesen Geschenke, von denen man in München noch lange zehren wird. Genauso wie man jetzt noch Heynckes vom System van Gaal zehrt, ich konnte über die Saison jedenfalls keinen Aspekt erkennen, den Heynckes weiterentwickelt hat.

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Flowbama 20. Mai 2012 um 18:31

Bayerns Konzeptlosigkeit wurde dieses Jahr abermals deutlich. Eine klare Spielidee – Fehlanzeige. Dem entsprechend auch eine abenteuerliche Transferaktivität, wo man manchmal nicht weiß wozu jetzt genau welcher Spieler noch gut sein soll.
Qualität der Einzelspieler – hervorragend. Aber Heldenfußball allein kann es offenbar nicht sein.

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JB 20. Mai 2012 um 13:39

so weit eine gute Analyse. Aber lern doch bitte den Unterschied zwischen effektiv und effizient.

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Bastrup 20. Mai 2012 um 13:06

War Bayern wirklich gut? Wie TE (etwas pointiert) darlegt, hat Chelsea den Bayern bewusst das Spielfeld AUSSERHALB des Strafraums überlassen. Dem entsprechend muss man Bayern danach bewerten, was sie INNERHALB des Strafraums gerissen haben. Da habe ich nicht viel gesehen.

Drei grundsätzliche Probleme bei Bayern:
1) Zu wenig Pressing bei Ballbesitz des Gegners (deshalb wenig Konterchancen)
2) Zu langsam in der Spieleröffnung (Gegner hat Zeit, sich zu formieren)
3) Im Angriff zu berechenbar (Ribery, Robben)

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Flowbama 20. Mai 2012 um 13:51

Das ist in der Tat richtig. Qualitativ hochwertige Chancen waren dennoch da, wenn auch nicht viele. Robbens Eindimensionalität, die in seiner ersten Bayern-Saison noch wunderbar funktioniert hatte, wurde in dieser Spielzeit gnadenlos offen gelegt. Kein Gegner lässt sich von seinen Bewegungen noch wirklich überraschen. Er hat glaube ich gestern Lahm kaum einmal bedient, als der versucht hat ihn zu hinterlaufen. Stattdessen immer das gleiche nach Innen ziehen. Im Unterschied zu seiner ersten Bayern-Saison bringt er die dann folgenden Schüsse aber nicht mal mehr aufs Tor.
Naja über die anderen spielerischen Defizite Bayerns hat man sich schon genug ausgelassen, z.B. fehlende Automatismen und das fehlen einfachster Kombinationen, z.B. Doppelpässe, die auch gestern nur inkonsequent versucht worden sind. Stattdessen Heldenfußball par excellence, durchschaubar und offenbar nicht gut genug für die Ansprüche dieser Mannschaft und dieses Vereins.
Ich hoffe jedenfalls, die Nationalspieler können sich mental von diesem Tiefschlag erholen. Mittlerweile müssten sie die Nase gestrichen voll haben von zweiten und dritten Plätzen.

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Bastrup 20. Mai 2012 um 23:15

Bei Robben bin ich mir nicht sicher, ob er selbst zu „eindimensional“ ist oder innerlich jedes Mal verzweifelt, weil die lieben Kollegen nicht das machen, was sie womöglich tun sollen, wenn er nach innen zieht.

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Michael Meyer 20. Mai 2012 um 15:13

Bei Punkt 3 würde ich auch Gomez nicht unerwähnt lassen wollen. Die Niederlage hat ihre Ursachen, keine Frage, und war nicht einfach „nur“ unglücklich bzw. Pech. Ich bin gespannt, was die Bayern unternehmen werden, um aus dieser relativen Stagnation wieder herauszukommen. Die Probleme gegen Chelsea spiegelten genau das wieder, was diese Mannschaft in der vergangenen Saison schon zu oft gezeigt hat. Dominanz und Ballbesitz ohne wirkliche Torgefahr durch Tempo, Dynamik und Überraschungselemente kann es nicht sein.

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Kreisliga-Klaus 20. Mai 2012 um 17:08

Das Pressing der Bayern habe ich in dieser Saison aber als eines der stärkeren in Erinnerung, die gehen durchaus früh auf den ballführenden Gegenspieler. Irritierend war gestern, dass das Anlaufen von Chelseas Innenverteidigern mehr Sache des Zehners Müller war, während Gomez eher lauernd zwischen Innenverteidigung und Mittelfeld herumschlurfte, ähnlich der Hanke/Reus-Aufgabenteilung bei Gladbach.

Das Problem ist nicht das (ordentliche) Pressing, sondern was man daraus macht. Denn überspitzt formuliert landet quasi jeder Konter der Bayern 20 Sekunden später bei Badstuber oder Neuer. Möglicherweise greift da noch der alte van-gaalsche Spielberuhigungsreflex.

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bbl 20. Mai 2012 um 13:02

Ich höre in den Kommentaren immer von den ‚erstklassigen‘ Chancen, die Bayern ausgelassen hätte. Da frage ich mich schon, wo diese waren. Dass Bayern bis zum 16er haushoch überlegen war, war ja nicht zu übersehen. Aber abgesehen von Tor, Elfmeter und einer Parade von Czech sah ich da selten etwas, was wirklich hundertprozentige Chance durchgehen kann.

Sowohl der vielgescholtene Gomez als auch Müller und Ribery hatten eigentlich immer nur Schussmöglichkeiten aus höchster Bedrängnis, mit zwei bis drei Spielern davor, die den direketen Schuss aufs Tor blockten. Es war ja kein Zufall, dass die Schüsse meist meterweit neben das Tor gingen: Meist war der Raum, wo der Ball tatsächlich hätte aufs Tor gehen können, so klein, das selbst ein Messi an einem guten Tag da Pobbleme gehabt hätte (hat man ja auch im Halbfinale gesehen). Von daher würde ich nicht davon sprechen, dass Chelseas Defensiv-Konzept nicht aufgegangen st.

Ich hatte eher den Eindruck, dass sie bewusst die Bayern haben in den Strafraum kommen lassen, um dann die Schüsse zu blocken, statt sie vorher schon zu stören. Die Abwehrspieler fungierten quasi als ‚Nebentorhüter‘, welche den Ball entweder ganz abblockten, oder aber zumindest die Winkel zu spitz machten für seriöse Schüsse. Die Statistik der abgeblockten Torschüsse spricht ja Bände.

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Tank 20. Mai 2012 um 21:35

Ich würde mal den Müller-Volley, den Schuss den Gomez drüber gesetzt hat und den Ball den Gomez am langen Pfosten hat wegprallen lassen noch als Großchancen nennen wollen. Dazu dann vielleicht noch den Ball den Olic quer vorm Tor vorbei spielt und den van Buyten nicht erreicht. Die Situationen waren zwar allesamt unter Bedrägnis aber hey, das ist moderner Fußball, da sind selbst Großchancen solche, die man unter Bedrängnis hat.

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lmichelbacher 20. Mai 2012 um 12:57

„durch den skrupellos-effektiven Drogba“

Eiskalt ja, aber wieso skrupellos? Seit wann ist gute Chancenverwertung moralisch bedenklich? 1 Tor nach 1 Ecke ist doch genial – im Gegensatz zu 0 Toren aus 20 Ecken.

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optimist+pessimist+realist = gibsnicht 20. Mai 2012 um 12:30

hallo

ich bin schon seit ca 15 jahren bekennender deutschland- und bayernfan und versuche eine sachliche und neutrale frage zu stellen. 😉

was ist seit ca 11 jahren mit den deutschen vereinen los wenn es um internationale wettbewerbe geht?

die deutschen vereine spielen meistens einen sehr ansehnlichen, einsatzbetonten und erfrischenden fußball. die deutsche bundesliga zählt zu den besten und ausgeglichensten ligen der welt (meiner meinung nach zu recht).

aber wenn es um den großen internationalen titel geht ziehen sie seit längerem immer den kürzeren. das gleiche gilt für die deutsche nationalmannschaft. (zb leverkusen vs real madrid, bayern vs inter, chelsea oder deutschland vs brasilien, italien und spanien)

wenn man sich die anderen top-nationen anschaut ist das ungleichgewicht „erdrückend“. in den letzten 11 jahren: spanien 4 cl titel, england 3 cl titel und italien 3 cl titel.

meine frage lautet ganz einfach wieso?

lg

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Flowbama 20. Mai 2012 um 13:05

Ich weiß es nicht. Anscheinend ist selbst eine drückende Überlegenheit nicht mehr genug, um einen Titel zu holen. Es ist so unfassbar traurig. So langsam schwant mir auch für die EM Böses.

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MR 20. Mai 2012 um 13:23

War sie das denn je? Bei den ersten deutschen WM-Titeln war Deutschland das Chelsea in den Finalspielen. In dem Kontext empfehle ich, mal „Sammer Mentalität“ zu googlen.

Wenn von 10 Feldspielern nur 2 einen Elfer schießen wollen, dann sind da ein paar Voraussetzungen eventuell nicht optimal.

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LW 20. Mai 2012 um 13:55

Hat van Gaal nicht mal was über die deutsche Mentalität der Spieler gesagt?
Ich meine, dass er gemeint hat, dass sie viel zu sehr auf den Trainer fixiert sind und zu wenig selbsständig sind
Bin mir nicht mehr so genau sicher, was er tatsächlich gesagt hat, aber doch sowas in der Art.

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Flowbama 20. Mai 2012 um 14:00

Danke für den Link.

Antworten

HW 20. Mai 2012 um 13:13

Hmm,

Bayer – Real: Bayer war klarer Außenseiter.
De – Bra: Ein schwaches Turnier. Auch hier De war Außenseiter.
BM – Inter: Inter spielte in der Liga sehr ansehnlichen Fußball und Mourinho hatte die für Bayern passende Taktik gewählt. Inter war das Team mit mehr Erfahrung und die Spieler hatten mind. die gleiche Klasse wie die Münchner (eher eine höhere Klasse).

Gegen Spanien: Naja, Spanien ist sowas wie die Übermannschaft, kein Wunder dass man da verliert, wenn auch knapp vom Ergebnis.
Gegen Italien: Klassisch ausgekontert nach dem 0:1. An einem anderen Tag hätte De aber vielleicht gewonnen.

Man muss einfach mal festhalten, dass die Bundelsiga und die Nationalelf erst in den letzten Jahren stark geworden sind. Die N11 war bis 2006 schwach, und bei internationalen Vereinswettbewerben zählt die Klasse der Spitzenmannschaften und nicht wie spannend die Liga ist (besonders seit Einführung der CL). Da hatten wir mit den Bayern lange nur einen Verein und auch der konnte nach dem CL Sieg nicht immer ganz oben mitspielen.
Der BVB stand kurz vor dem Ende (erreichte immerhin das UEFA Cup Finale). Schalke war auch kurz vor dem Ende. Bremen hat trotz mehrjähriger CL Teilnahme nicht die Möglichkeiten wie sie Madrid, London (mit 2 Vereinen), Mailand bieten.

Man hätte von deutschen Clubs nur in der Europa League mehr erwarten können. Wobei regelmäßig Vereine ins Viertel- und Halbfinale kommen nur die Titel fehlen einfach.

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optimist+pessimist+realist = gibsnicht 20. Mai 2012 um 13:43

hey

ich geb dir einstimmig überall recht. nur bei bayer gegen real. da war leverkusen zwar außenseiter haben aber groß aufgespielt (kann mich noch sehr gut erinnern) und auch „unglücklich“ (ja ich weiß subjektiv) verloren… aber zumindest standen sie dabei fast jedesmal im finale. es fehlte ja nie wirklich viel. vielleicht nur „siegermentalität“? Vielleicht mangelt es in den „köpfen“. wäre eh so ein typisches deutschprachiges (österreichisches) problem 😉

und die nationalmannschaft war auch nicht so schwach wie du es darstellst. siehe bernd schneider, jens nowotny, ballack,… das waren für mich klasse fußballspieler mit hirn und niveau. nur in der em 2004 war ein mangel an jungen spielern und konzept wirklich erkennbar.

aber lösungsvorschläge hat auch keiner… mir fallen leider auch nicht wirklich viele vernünftige lösungen ein… unsummen an geld investieren und die existenz eines vereins zu gefährden (wie es die meisten clubs in den großen ligen praktizieren) geht meiner meinung einfach nicht.

der einzige wirklich positive trend ist, dass die deutschen vereine immer mehr in die eigene jugend investieren und dieser auch mehr vertrauen als früher geben. ich glaube, dass in der vergangenheit viele fehler in sachen jugendarbeit gemacht worden sind.

siehe nur das paradebeispiel fc barcelona. die haben mit unglaublichen 6 bis 9 hochklassigen EIGENBAUSPIELERN eine mannschaft aufgebaut wie sie es im modernen fußball noch nie wirklich gab.

ich meine daher dass man noch mehr in die eigene jugend investieren sollte. kommt vielleicht kostengünstiger und spielt vielleicht auch besser als eine halb zugekauft und zusammengebastelte mannschaft.

aber dass ich halt nur meine meinung. was meint ihr)?

lg

o+p+r=g

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HW 20. Mai 2012 um 16:52

Ja, Leverkusen war sehr gut im Finale. Aber doch kein europäischer Spitzenclub, sondern einfach eine sehr gute Mannschaft, die früher oder später wieder auseinanderfallen musste.

Lösungen? Im Nachgang ist das immer leichter. Der DFB und die Vereine gehen den richtigen Weg. Wenn man am Ende wegen ein paar Elfmetern verliert, hat man nicht zu viel falsch gemacht.

Der Fehler ist, dass man immer aufs Ergebnis schaut und nicht auf den Weg dorthin. Man zäumt das Pferd von hinten auf.
Du kannst super spielen und das beste Team der Welt sein, aber im Viertelfinale der WM verlieren. Darum bist du nicht unbedingt schlecht, oder schlechter als wenn du im Finale verlierst.

Es geht darum einen guten Fußball zu entwickeln. Das beinhaltet Kreativität der Spieler, technische Ausbildung, Organisation, taktisches Verständnis, physische Anforderungen, psychische Stabilität, Mentalität usw.
Wenn man es schaft das in eine Fußballkultur zu gießen, dann hat man die Chance Titel zu gewinnen.
Die Chance, nicht die Garantie!

Vor 10 Jahren fehlte das, daher war z. B. die WM 2002 eine positive Überraschung. Seit dem die Umstellungen im deutschen Fußball fruchten (mit den Generationen Schweinsteiger und jetzt noch mehr mit Özil, Götze, Badstuber usw.), sind wir regelmäßig vorne dabei. Da ist der ausbleibende Titel natürlich eine Enttäuschung. Weil wir jetzt den lange geplanten und dann gegangenen Weg auch mit Ergebnissen abschließen wollen.
Wir sollten aber nie vergessen, dass „der Weg“ nie ein Ende hat.
Es ist wichtig zu sagen: Wir wollen diese Art Fußball spielen, darum bilden wir auf folgende Art aus.
Wir können nicht sagen: 2014 wollen wir Weltmeister werden, darum bilden wir jetzt folgende Spieler aus.
So funktioniert das einfach nicht.

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HW 20. Mai 2012 um 16:57

Zu 2002:
Ja die Leverkusener waren gut, auch ein paar andere spieler. Aber 2000 und 2004 waren totaler Müll.

aber schau mal wie viele kreative Spieler wir heute haben. Früher war es Ballack, Schneider und die dauerverletzten Talente Scholl und Deisler.
Der Rest war zum Großteil Grätscher.
Heute haben wir eine ganz andere Kultur. Das will ich dem Team von 2002 nicht zum Vorwurf machen. Es war nur eben ein Team, das alleine über den Faktor „Team“ Erfolg hatte und dabei noch Glück, dass es nicht auf starke Gegner getroffen ist. Der Weg zu siesem Team war totaler Zufall und kein Reultat aus geplanter und ausgeklügelter Jugend- und Aufbauarbeit.

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Max 20. Mai 2012 um 13:55

Das klingt zwar wahnsinnig anachronistisch, aber ich bin der Überzeugung, dass dem deutschen Fußball starke Persönlichkeiten fehlen. Wir haben gerade eine Generation wahnsinnig talentierter Spieler, die aber allesamt zu brav, zu mannschaftsdienlich, zu charakterlos sind, was sich dann darin zeigt, dass Schweinsteiger die Düse geht, während Drogba und Lampard und Cech so ein Spiel entscheiden.

Der deutsche Fußball funktioniert, wenn er von einer Welle der Euphorie getragen wird, aber sobald etwas Druck entsteht, werden die Mannschaften insgesamt zu ängstlich. Das hat man gestern im Elfmeterschießen gesehen, das hat man bei Dortmund in der CL gesehen, und gegen Spanien war es genau so. Es fehlt das, was Klinsmann als „Leader“ bezeichnet und Kahn „Eier“ genannt hat. Es fehlt jemand, der sich hinstellt und Verantwortung übernimmt, der sich auch mal unbeliebt macht, aber letztlich durch seine Führungsqualität und individuelle Klasse so ein Spiel wie das gestrige entscheidet. Ein Drogba fehlt dem deutschen Fußball.

Michael Ballack war einer, der exakt sowas konnte. Bei allem was man über ihn sagen kann, war Ballack immer verlässlich. Wenn es im Länderspiel nicht lief, war immer damit zu rechnen, dass er die Murmel in der 85. Minute aus dreißig Metern reinhämmert und dabei auch seine taktische Rolle in der Mannschaft mal bewusst ignoriert, aber niemals so egomanisch unterwegs ist wie Robben.

Vielleicht wird Hummels so einer. Vielleicht hilft der Gewinn eines großen Titels bei der Stärkung des Egos. Vielleicht liege ich komplett falsch, was ich insgeheim hoffe, aber bisher wurden wichtige Spiele von Alphatieren gewonnen, nicht vom frechen Mädchenschwarm mit lustiger Mütze aufm Kopf.

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HW 20. Mai 2012 um 16:59

Ich fand Neuer schon sehr stark, sich da hinzustellen unden Elfer zu schießen. Auch Robben, Lahm oder Schweinsteiger kann man nicht den Willen ur Verantwortung absprechen. Genausowenig wie Alaba im Halbfinale. Oder auch Badstuber. Mal im Ernst, es lag am Ende an Elfmetern und an der Chancenauswertung.
Es war kein Mittelfeldkampf in dem man einen Effenberg gebraucht hätte.

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JAS 20. Mai 2012 um 13:57

Genau das wuerde ich auch sagen: klassischer Weise waren Deutsche Mannschaften immer bekannt fuer ihren Kampfgeist, ihre Siegermentalitaet, aber auch fuer ihre technische Limitiertheit. Das hat sich nun in den letzten Jahren ins Gegenteil verkehrt. Die Technik und Spielweise hat enorm an Attraktivitaet gewonnen. Die Titel sind aber leider ausgeblieben. Zufall? Ich glaube nicht. Der alte Fussballspruch wird in Deutschland nicht mehr genug beachtet: der Sturm gewinnt die Spiele, eine gute Verteidigung Titel. Schade fuer alle Fans des „modernen“ Ballbesitzfussballs. Aber so ist Fussball. Die Argentinier werden den Guido Buchwald auch noch bis heute verfluchen, der ihren besten Spieler bei ihrem letzten WM Finale aus dem Spiel genommen hat….

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JimmyDream 20. Mai 2012 um 14:05

Das ist mir zu pauschal.
Wenn man sich mal den amtierenden Welt- und Europameister ansieht, oder die Mannschaft, die in den letzten 4 Jahren 2mal die CL gewann und 2mal nur ganz knapp im Halbfinale gescheitert ist, kann man doch nicht sagen, dass der moderne Ballbesitzfussball keine Titel einbringen könnte.
Deutschland als Nationalmannschaft befindet sich in einem Entwicklungsprozess, sie waren 2010 auch noch keine „Ballbesitzmannschaft“, eher eine „Umschaltmannschaft“ (das natürlich auch gegen England und Argentinien durch die jeweils frühen Führungen begünstigt).
Danach erst hat Löw seine Mannschaft zu einer „Ballbesitzmannschaft“ gemacht, die auch gegen die Niederlande oder Brasilien dominieren will.
Das Ergebnis kann man also erst bei der EM begutachten.

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JAS 20. Mai 2012 um 14:16

Ich rede ueber Deutschland und Erfolge deutscher Mannschaften in der Vergangenheit. Nicht uebr Spanien Oder Barcelona…. Das ist ja vielleicht das Problem, dass Deutsche Mannschaften heutzutage lieber wie Spanien oder das Brasilien der Vergangenheit spielen wollen, und nicht wie Deutsche Mannschaften. Nur so eine Idee…

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JimmyDream 20. Mai 2012 um 14:22

Überspitzt formuliert sollte man also lieber auf die Götzes und Özils verzichten und lieber auf Madlung oder Konstantin Rausch setzen? 😉 (ist nicht ernst gemeint, hoffe du verstehst das)
Ich denke nach 1996 hat es Deutschland 12 Jahre lang mit den „deutschen Tugenden“ versucht, es war an der Zeit was zu ändern, und das geht eben nicht von heute auf morgen

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JAS 20. Mai 2012 um 14:34

Naja, Spanien hat 2010 auch auf silva, navas, mata und Torres verzichtet. Final-mannschaft: casillas-ramos, puyol, pique, capdevilla – busquets, alonso – Pedro, xavi, iniesta -villa.
Mann muss nicht nur auf die goetze und oezils achten, sondern auch auf die Hummels und Benders dieser welt. Nochmal: Ich sag nur Buchwald gegen Maradonna

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JimmyDream 20. Mai 2012 um 14:41

Auf die genannten Spieler hat del Bosque allerdings vor allem verzichtet, weil die 2010 nicht in Form waren, besonders Silva und Torres waren damals ausser Form.
Ein ähnliches Problem könnte Müller jetzt bei der EM bekommen.
Ich glaube auch, dass besonders Hummels genug Wertschätzung erfährt.

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Tank 20. Mai 2012 um 21:31

Bin kein Freund dieser „Unsere Mentalität muss zurück in die Zukunft!“-Argumentation. Als hätte die deutsche Nationalmannschaft und die deutschen Vereine damit früher quasi jeden Titel abgeräumt. Man denke nur an die absolute Hochzeit des deutschen Kampffußballs: die 80er. Okay, 1980 steht da noch ein EM-Sieg zur Buche. Aber dann: 1982- Finale verloren, 1984- Gruppenphase nicht überstanden, 1986- schon wieder Finale verloren, 1988- im „vorgezogenen Finale“ in letzter Minute verloren. Dazu dann noch die Bayern, die sich ’87 das Landesmeister-Finale aus der Hand nehmen lassen. Guckt man sich das mal an, dann scheint es doch so als würden Spieler, die sehr deutsch spielen genauso sehr in entscheidenden Momenten versagen.

Ich persönlich verliere sogar lieber Turniere mit „gutem Fußball“ als sie mit „dreckigem Fußball“ zu gewinnen (wobei beide Begriffe natürlich subjektiv und erklärungsbedürftig sind), aber ich sehe noch nicht wirklich, warum uns eine andere Spielauffassung zwangsläufig zu besseren Ergebnissen führen sollte.

Und überhaupt, warum sollen Schweinsteiger, Lahm, Badstuber, Khedira und Andere keine „Typen“ sein? Ich finde, dass sich grade Schweinsteiger und Lahm zu echten Führungspersönlichkeiten entwickelt haben. Sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft.

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Flowbama 20. Mai 2012 um 22:43

Ich kann Tank nur zustimmen. Dieses „wir haben keine Typen mehr“ finde ich mehr als albern.

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Ian 20. Mai 2012 um 12:24

In diesem Spiel hat man mal wieder gesehen, was einen Weltklasse-ST ausmacht.

Ansonsten muss man schon sagen, dass es Bayern selber verbockt hat, so viele Möglichkeiten, die man nicht nutzen konnte.

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JAS 20. Mai 2012 um 12:20

Also ich bin schwer enttaeuscht von den Bayern:

1. die Spielweiswe: die Taktik sieht doch nur so aus, dass jeder Ball auf Robbery gespielt wird und die dann nach Innen ziehen und draufhalten. Sehr einfallsreich. Dass sich sogar eine Mannschaft wie der FC Chelsea darauf einstellen kann, sollte auch den groessten Bayern Fan nicht sonderlich ueberraschen.

2. Robben: wie dieser Egomane jeden, aber auch jeden besser postierten Mitspieler uebersieht und nur selbst den Abschluss sucht, ist einfach nur pervers (nicht die extrem teamorientierte Spielweise des FC Chelsea uebrigens). Natuerlich muss dieser Typ auch jeden Eckball von rechts in die Arme des Torhueters schiessen, jeden vielversprechenden Freistoss in die Mauer setzen und den entscheidenden Elfmeter zum Torwart zurueck spielen. Das man da als Trainer und Mannschaft nicht mal drauf reagiert, ist mir voellig unverstaendlich… Wenn man nicht mal das schaffer, hat man auch keinen CL-Titel verdient.

3. Typen: Neuer, Boateng, Kroos, Gomez, leider auch Lahm und Schweini, das sind alles sehr talentierte junge und auch nicht mehr ganz so junge Deutsche Spieler. Was ihnen leider fehlt ist eine unbedingte Siegermentalitaet. Bei allem Talent fehlt da leider etwas. Und das ist auch ein Versaeumnis der Einkaufspolitik des FCB in den letzten Jahren. Beispiel nur Toni Kroos:. Warm tritt der vielleicht beste Elfmeterschuetze nicht beim Elfmeterschiessen an? Weil er gegen Real verschossen hatte? Ihm fehlt einfach das gewisse Format, um solch einen grossen Titel zu holen. Das Format eines Drogba, eines Cole oder eines Lampard.

Fazit: Auch wenn das Spiel des FC Chelsea nicht wirklich gut war, hat es doch immerhin fuer den FCB im eigenen Stadion gereicht. Dies wuerde ich als FCB nicht als Glueck oder Schicksal bewerten, sondern als Zeichen eigener Schwaechen. Diese gilt es zu analysieren und die richtigen Schluesse zu ziehen. Einige Anregungen: 1. Es mal wieder mit einem Trainer versuchen, der was von Taktik versteht und vielleicht etwas umgaenglicher und weniger egoman wie Van Gaal ist. 2. Bei der Personalplanung auch mal ein wenig auf Charakter und nicht nur auf Talent achten (Ich sag nur Mario Gomez. Der hat immer die Haare schoen, aber Titel wird der keine grossen in seinem Leben sammeln. Hat er selbst gesagt, dass ihm am Ende der Kariere egal sein wird, ob er ein CL-Finale gewonnen habe oder nicht. MIT so einer Einstellung wird das wohl auch nie was. Auch bei 100 Prozent Ballbesitz seiner Mannschaft)….

Chelsea hat den Titel dank grossartiger Charaktaere dieses Jahr hundertprozentig verdient. 0:2 hinten in Unterzahl bei der spielerisch besten Mannschaft der Welt und zurueckgekommen. Wahnsinn! Dass es da trotz der Sperren immens wichtiger Spieler auch fuer den FC Bayern reicht, hat mich keineswegs ueberrascht. Die haben gespielt was sie koennen. Das das reicht, liegt am Gegner, und sollte ihnen nicht zum Vorwurf gemacht werden….

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McLoud 20. Mai 2012 um 12:28

Das ist schon interessant, wenn Bayern nur eine weitere Chance genutzt hätte was durchaus realistisch gewesen wäre, oder aber Drogba den nicht gemacht hätte, hätte dein Post gar keinen Sinn. Und jetz kannst du nochmal überlegen ob es vielleicht doch ein kleines bisschen mit Glück/Pech zu tun haben könnte.

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JAS 20. Mai 2012 um 12:45

Ich hab nur versucht zu sagen, dass mich das angesichts der Taktik und Mannschaftsstruktur nicht gewundert hat, dass die Bayern eben dieses entscheidende Tor mehr nicht erzielt haben. (Ich sage das als grosser Fan der Vize-Kusen Mannschaft von 2002. Talent ist nicht alles. Leider. Aber so ist Fussball…. 🙂 Und wenn man es das naechste Mal besser machen wil, rate Ich ab, diese Niederlage unter Pech oder Schicksal abzutun, wie es einge Bayern-Offizielle anscheinend versuchen (siehe Nerlinger, der meiner Erachtens einiges versaeumt hat, bei seiner Einkaufspolitik in letzter Zeit)

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McLoud 20. Mai 2012 um 12:52

Nun aber aus deinem Post kommt so in etwa heraus, das Chelseas Plan aufgegangen ist und das finde ich doch gewagt auf ein Tor aus einer 2 Chancen zu setzen und sich dann im Elfmeterschießen durchzusetzen ist doch kein durchsetzbarer Plan sondern eben glücklich.
Ansonsten kann ich Dir durchaus Recht geben das Spiel des FCB muss sich strukturell verändern, an diesem Spiel würde ich das aber nicht festmachen.

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JAS 20. Mai 2012 um 13:10

Sorry, née, das wollte Ich nicht sagen. Den Plan von Chelsea fand ich nicht so toll. Wenn Ich mich an ihre tolle Spielweise Von vor zwei, drei Jahren erinnere, war das gestern nichts. Was mich aergert ist, dass dieses nichts fuer „unsere“ Bayern gereicht hat. Und das wuerde Ich wie gesagt, nicht als Glueck/Pech abtun wollen, sondern nach Gruenden suchen. Ein paar Ueberlegungen habe ich angestellt. Und Ich meine die Psyche ist ein ganz entscheidender Faktor. An dieser scheint es jungen, und zur Zeit aeusserst talentierten Deutschen Spielern leider zu fehlen…. Dies sage Ich auch in Hinblick auf die anstehende EM… 🙁

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Fan 20. Mai 2012 um 13:30

Also bei deinen ersten beiden punkten muss ich dir leider recht geben. den punkt mit den typen halt ich aber ehrlich gesagt für ziemlichen schmarrn. klar haben wir keinen drin, der wie effenberg oder kahn in manchen situationen quasi zu amokläufern mutierten. aber das braucht man auch nich unbedingt.

wenn ich mir anschau, was lahm, neuer und schweinsteiger für typen sind, hab ich da größten respekt vor. ein lahm is seit ca 5 jahren der evtl beste außenverteidiger der welt, spielt ein unfassbares niveau und spricht dinge, die falsch laufen klar an. das meiste wird wohl intern geschehen, aber wenn das nich funktioniert hat er sogar die eier, das öffentlich zu machen wie vor 2 jahren oder wann das war.

schweinsteiger hatte unglaubliches pech bei seinem elfer. wenn man das vergleicht mit dem scheiß, den der robben da zamschießt, so unplatziert, dass der torwart den automatisch hält, wenn er in die richtige ecke springt. das ist ein himmelweiter unterschied. und in solchen situationen (gg real schon bei immensem druck den letzten verwandelt) den ball so platziert zu schießen kann man ihm nicht zum vorwurf machen.

und dass ein neuer in seiner ersten saison bei einem spitzenclub, vA bei der vorgeschichte mit den fans, sich da hinstellt und den ball einfach reinknallt ist doch wirklich aller ehren wert und eigentlich unfassbar.

das viel größere problem seh ich in deinen ersten beiden punkten, wie gesagt, vollste zustimmung. besonders standards sind so traurig, wie wenig dabei herausspringt, weil sie fast alle schwach geschossen werden.

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Fan 20. Mai 2012 um 13:43

achja und was ich ganz vergessen hab: einen kroos zu lampard, drogba und cole zu vergleichen hinkt doch ganz gewaltig. allein die tatsache, dass die alle übertrieben gesagt doppelt so alt sind wie er sagt doch schon aus, dass er sich diesbezüglich gar nicht auf deren niveau befinden kann.

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tom24 20. Mai 2012 um 12:12

Oops, they did it again, yeah man!

Auch wenn jetzt schon gut 12 Std. vergangen sind, es ist schon schwer zu ertragen, dass so eine Defensiv-Taktik durchkommt.
Als Fan von gut gemachtem Offensiv Fussball empfinde ich so etwas echt grausam, dies auch als nicht Bayern-Fan. Es tut dem europäischen Fussball insgesamt nicht gut.

Die großen Mannschaften müssen einfach daran arbeiten, dass Catenaccios pur nicht weiterhilft!
Es wurden ja einige Argumente geliefert, weshalb Bayerns Spiel nicht erfolgreich war (lassen wir mal Glück – Pech Situation, wie 11m weg)
– fehlende Geschwindigkeit ab 25m vor Cechs Tor
– zu wenig One-Touch: Ball wurde angenommen, kontrolliert, 2-5 m weitergetragen, abgegeben,
– gegen klassisch englische Mannschaft mit bulligen Innenverteidigen – Cahill, Luiz – falsches Stürmerkonzept: Gomez zentral mit zu wenig Bewegung
– keine bis zum Schluss durchgezogenen Bayern-Konter nach Chealsea Angriffen.

Kombi Tymoshchuk/Boateng haben es eigentlich gut gelöst, trotz des Drogba Kopfballtreffers.

Bin gespannt auf die ausführliche analyse

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Rogfed 20. Mai 2012 um 12:04

Außer meiner Sicht ist es deshalb sehr unglücklich, weil anders als Dortmund vorhin hat jm. den Vergleich gebracht, Bayern keinen einzigen Fehler gemacht hat.
Einen Elfmeter zu verschießen ist schließlich kein Fehler hat Messi und Ronaldo im Halbfinale auch geschaft und damit das Spiel entschieden. Dormund war auch völlig überlegen und hatte 5-6 glasklare Chancen genaus sowie Bayern, macht aber anders als diese auch 3 krasse Fehler in der Defensive. Aus meiner Sicht war das Drogba-Tor nach der Ecke einfach nicht zu verteidigen die Bewegung die Drogba macht ist einfach weltklasse, er ist auch nur in der zehntelsekunde wo er den Kopfball macht kurz frei, also nix mit übergeben. Boateng kann einfach nix machen. Der einzige der den vielleicht halten kann ist Neuer auch wenn Drogba den voll erwischt kommt er immerhin noch dran.
Das beschissene ist alle Bayern-Spieler haben sehr gut oder gut gespielt, es waren keine schwächen zu erkennen überraschender weise auch nicht bei den ErsatzSpielern, Contento z.B. hat das stärkste Spiel seit dem der bei Bayern ist gemacht…
UNd Neuer hat auch alles getan den Elfer den der halten kann hat er gehalten der Rest war einfach nur unhaltbar.
Die Niederlage war höchst ungerecht; man kann nicht erwarten das man gegen eine Manschaft wie Chelsea mehr als 5 klare Torchancen kreirt.
Das ist alles so enttäuschend Bayern hat so stark gespielt das war eines der besten Spiele die Bayern dieses Jahr gespielt hat und man hat trotzdem nicht gewonnen kann nicht sein, echt!

Die Taktik war gut das Pressing stark + keine Fehler…wie kann man da verlieren ?!

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kurt 21. Mai 2012 um 06:27

bei aller liebe für drogba, aber das tor war zu verhindern. die einschätzung, dass er nur in dieser sekunde frei ist, ist einfach falsch. das verteidigen beginnt ja nicht erst, wenn der ball in der luft ist, sondern schon vor der ausführung des eckballs.

1. es steht 1:0 und der gegner hat kurz vor schluss nen eckball. chelsea ist bekannt dafür, bei standards gefährlich zu sein, drogba ist der wohl gefährlichste spieler bei standards.

wieso wird er da nicht einfach eng gedeckt? da muss doch ein verteidiger hin und ihn erst mal am trikot festhalten. wenn der schiedsrichter dann was sagt, dann decke ihn trotzdem hauteng und hindere ihn daran nen laufweg aufzunehmen, bzw. störe ihn zumindest beim hochsteigen.

2. in der wiederholung sieht man, dass drogba unmittelbar vor der ausführung des eckballs völlig ungestört rumturnt und seine kreise zieht. er wählt nen einfachen laufweg, durch den er sich aus dem rückraum zum kurzen pfosten stehlen kann.

3. das führt uns dazu, wer denn zuständig war. im ersten moment sieht es so aus, als ob boateng ihn nur aus dem augenwinkel beim freilaufen zusieht und den raum deckt, dementsprechend dann zu spät kommt, um ihn beim kopfball zu stören (bzw. ihn sogar noch leicht schubst, aber das ist eher irrelevant, weil der schubser ihn ja nicht wirklich aus der balance bringt oder ihn in die flanke reinstößt). sieht mans von anfang an, sieht man aber, dass bayern durchaus wusste, wie man drogba bei ner ecke verteidigt. SCHWEINSTEIGER ist ihm zugeordnet, steht hauteng bei ihm (so wie mans eben macht, siehe Pkt.1), verliert ihn aber aus den Augen und orientiert sich dann zu einem Chelsea Spieler im Rückraum (der an einer völlig ungefährlichen Position steht). Nur so kann Drogba völlig frei zum kurzen Pfosten rennen.

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Tulpengeneral 20. Mai 2012 um 11:56

Nach der Einwechslung von Torres habe ich mich gefragt, warum di Matteo eigentlich nicht mit Drogba und Torres gespielt hat??? Ich fand Torres sehr stark, dann hätte Mata auf seiner angestammten Position auf links spielen und vorne hätte man die Schwächen von Timo mit zwei Spitzen ausnutzen können.
Ok, der Erfolg gibt die Matteo recht, aber an sich war seine Taktik zum Scheitern verurteilt.
Davon mal abgesehen ist es sehr schade, wenn ein Trainer einen Linksverteidiger auf einer offensiven Position einsetzt, um den gegnerischen Außenverteidiger zu decken, während ein Torres, der wieder in Form scheint, auf der Bank saß.

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Jigga 20. Mai 2012 um 13:50

weder boateng noch tymo können einen spielaufbau organisieren. es wäre natürlich möglich gewesen, die beiden mit 2 stürmern effektiv zu stören. allerdings zieht das einen unendlichen rattenschwanz nach sich. da du ja gewillt bist kompakt zu stehen, müssen die beiden ketten dahinter auch deutlich höher stehen. und damit gibt man rib/rob schon wieder platz auf den außen (im rücken der abwehr), in den sie hineinstoßen können. ribery nutzt sowas gerne mal 3-4 mal im spiel aus mit seiner schnelligkeit und genau auf die art (vorlage ribery von außen) kommt gomez in manchen spielen ja gerne mal auf 2-4 tore.

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Astojap 20. Mai 2012 um 11:54

Als Bayern Fan bin ich natürlich enttäuscht, allerdings weniger über die Spielweise Chelsea, denn diese haben trotz der Defensivtaktik Bayer zu überproportional vielen Chancen und (sehr schlecht gespielten) Kontern verholfen, sondern von Bayern.Gerade Gomez, Müller, Robben und teilweise Ribery haben aus ihren Chancen zu wenig gemacht und hätten auch noch mehr Chancen erspielen müssen.

Wer allerdings neben den glücklosen Offensivakteuren zudem kritisiert werden muss, ist das Management. Der Bayern Kader ist zu dünn. Die fehlenden Defensivakteure konnte zwar deutlich besser als erwartet ersetzt werden (Boatengs Fehler führte zum 1:1) aber es fehlten die Torgefährlich Auswechselspieler. Gomez hat nun in den entscheidenden Spielen gezeigt, dass er kein Spieler für eben diese ist. Wenn gestern ein technische Starker Spieler mit schnellem Abschluss gespielt bzw. Eingewechselt worden wäre, hätte sich das Spiel anders entwickeln können, genauso hätte ein torgefährlicher Ersatz für Ribery wirken können.

Außerdem ist die Standartverwertung, die am Anfang der Rückrunde quasi die einzigen Tore gebracht hat, völlig abhanden gekommen (geschweige denn wann Bayern das letzte direkte Freistoßtor erzielt hat). Auch Konter werden weder schnell noch zielstrebig nach vorne Gespielt, was allerdings auf mit Gomez zusammenhängen könnte.

Alles in allem ist die Niederlage sicherlich nicht verdient aber nicht Chelseas „abartiger“ Zerstörungstaktik anzulasten, sondern Bayerns Offensive, die Konterschwäche, unzureichen Standarts und dem dünn besetzten Kader. Achso, Elfmeterschießen sollte wohl auch noch mal geübt werden.

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McLoud 20. Mai 2012 um 12:02

Na, dass das ein Fehler von Boateng ist, wenn sich Drogba vom Tor weg orientiert und dann einen super Kopfball auf das kurze Eck setzt, der quasi direkt auf Neuer ging, wage ich zu bezweifeln. Hier wäre meines Erachtens eher ein Fehler von Neuer zu bemängeln, der leider etwas zu weit im Tor stand, sonst hätte er denn Ball an die Latte oder gar über das Tor gelenkt.
Verteidigern wird mE zu häufig der schwarze Peter zugeschoben wobei oft die individuelle Klasse des jeweiligen Abschlusses übersehen wird. Manche Sachen sind einfach sehr schwer zu verteidigen analog zu den unhaltbaren Dinger die ein Torwart herausholen „kann“.

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Rogfed 20. Mai 2012 um 12:06

Gomez macht keine wichtigen Tore,… das ist ein bischen lächerlich hm, oder?!
Gegen Real im Hinspiel ganz zum Schluss und den macht auch nicht jeder..-.

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Astojap 20. Mai 2012 um 13:19

Das er keine Tore macht behaupte ich gar nicht, nur das er viele Chancen vergibt. Es gibt ja durchaus gut Spiele von Gomez, im moment gehören die wichtigen dazu. Den gegen Real macht nicht jeder, aber ein „Weltklassestürmer“ für den die Verantwortlichen und manche Experten ihn halten, ist er aufgrund der Chancenverwertung leider nicht. Das Problem ist eigentlich auch nicht (nur) Gomez, sondern die nicht vorhandenen Alternativen.

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juwie 20. Mai 2012 um 23:43

Bei einem breiteren Kader muss man dann aber auch davon Abstand nehmen, die Aufgabe des Trainers sei es, die Robbens und Riberys bei Laune zu halten. Ein tieferer Kader verlangt dann einfach Rotation.

Mich hat ohnehin überrascht, wie stark Contendo war, der – wenn ich recht sehe – fast als Fehleinkauf angesehen wurde.

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KO 21. Mai 2012 um 00:32

Contento ist ein Eigengewächs – kein Einkauf.

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Stoney 20. Mai 2012 um 11:36

An sich hast du recht, aber wenn man bedenkt wieviel Knete hinter Chelsea steckt, ist es schon recht erbärmlich wie sie spielen.. wie Stoke in der Premier-League! …in der Buli gibt es glaube ich gar keine so auf Defensive und Physis ausgerichtete Mannschaft.. da kann man auch gleich Rugby gucken gehen wenn einem das gefällt. Leute wie Lampard, Malouda, Kalou, Bosingwa, Mata verdienen ein ordentliches Gehalt, spielen aber den Part eines Bender…
Wäre doch nur ein anderer als Gomez Mittelstürmer gewesen! Dann hätten wir das ganze Gejammer heute garantiert nicht..

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XeQtr 20. Mai 2012 um 10:51

Dieses Spiel wird man zumindest in München nicht vergessen. Für mich persönlich mindestens so schlimm wie dass Finale von ’99 in Barcelona gegen United.

Aber wie in der Analyse schon beschrieben: Die eigenen Chancen nicht genutzt. Und da denke ich in erster Linie an Gomez, der am Elfmeterpunkt frei zum schuss kommt und den Ball zu dem von Ramos in den Orbit knallt.
Das Robben wieder zum Elfmeter angetreten ist wird ja nun vielleicht auch dass letzte Mal gewesen sein.

Bin auf jedenfall sehr gespannt wie die Spieler das verarbeiten, vielleicht gibt es zur EM ja einen weiteren Vite-Titel zu bejubeln…

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HW 20. Mai 2012 um 11:32

Hab gerade noch die Statistik bei ESPN gelesen. Robben 15 Schüsse, 5 aufs Tor. Das ist mit Abstand der höchste Wert aller Spieler. Wenn er davon mal 3 oder 4 bleiben lässt und den überraschenden Pass sucht können sich ganz andere Szenen ergeben.

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jannn 20. Mai 2012 um 11:39

hmm.. finde ich einfacher gesagt als getan gegen 7-9 spieler fast im strafraum ist es fast unmöglich den tödlichen pass zu spielen.. auch wenn sicher einige von diesen Schussversuchen ziemlich unnötig waren, so möchte ich doch genauso wie in der preview auf Weitschüsse als probates Mittel verweisen gegen so eine Mannschaft wenn man fast bis zum Strafraum ungestört spielen kann, muss man mit Bayerns Schützen( Schweini; Kroos; Ribery und Robben ) auch mal aus der Distanz abziehen und hoffe das der Ball wenn noch einer dran ist eben halt auch mal gefährlich abgefälscht wird.. besser als das ganze Quergepasse..

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HW 20. Mai 2012 um 12:00

Natürlich ist das einfacher gesagt als getan.
IMHO kann das Spiel im/in den Strafraum noch verbessert werden.

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HW 20. Mai 2012 um 12:16

Andererseits kann es für Robben nicht so schwer sein einfach mal auf einen Torschuss zu verzichten und einen Pass auf den Stürmer zu spielen.

Juanma Lillo sagte, ein Spieler spielt die Pässe, die er sehen kann.
Vielleicht sieht Robben diese Pässe nicht, weil er sie nicht spielen kann. Vielleicht sieht er sie nicht, weil er immer die Schüsse sieht, die er abgeben kann. Ich denke er muss lernen den letzten Pass zu sehen und zu spielen.
Gomez braucht viele Chancen, also braucht er viele Vorlagen. Mit einem Spieler wie Robben passt das nicht zusammen. Das ist nur logisch. Mir geht es nicht darum zu sagen, dies oder jenes ist besser. Es muss aber zusammepassen.

Einfachheit ist aufgelöste Komplexität.

Sicher ist ein Pass mehr etwas komplexes, aber der Einzelschritt wird einfacher. Ein Torschuss von Robben ist in der Regel anspruchsvoll auszuführen. Die Technik den Ball genau ins Eck zu bringen, an Verteidigern und Torwart vorbei (ein komplexer Vorgang der präzise auszuführen ist).

Ein Torschuss im 1 gg. 1 mit dem Torwart ist technisch einfacher. Es ist natürlich nicht leicht, aber einfacher als ein typischer Robben-Schuss. Nur muss man vorher auch noch den Pass spielen um die Abwehr zu überlisten.
Robben muss einfach beides machen: schießen und passen.

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Tank 20. Mai 2012 um 10:31

Danke für den guten Artikel. Bin schon gespannt auf die In-depth-Analyse, auch weil ich mich ein bisschen frage, ob es wirklich so so viel taktich zu sagen gibt zum gestrigen Spiel. Natürlich hat der Chelsea-Block seine Sache ordentlich gemacht, aber 9 Mann in den Sechzehner stellen ist nicht wirklich das, was ich unter einer ausgeklügelten Defensive verstehe. Außerdem verbieten die meiner Ansicht nach doch recht vielen, auch qualitativ guten Bayern-Chancen eine Lesart, die Chelsea zu einer wirklich starken Defensivmannschaft erklärt. Aus diesem Grund erscheint es auch unplausibel sich all zu viele Gedanken darüber zu machen, was Bayern viel besser hätte können. Sie habens ja nicht schlecht gemacht! Wer sich gegen einen geparkten Bus aus Typen wie Cahill und Co. 5-6 absolute Hochkaräter rausspielt, war offensiv nicht allzu schlecht. (Unter Hochkaräter verstehe ich sowohl klare Chancen, die dann schwach vergeben wurden als auch nicht so klare Chancen, die dann stark, aber eben nicht stark genug genutzt wurden.)

Im Spiel und auch danach musste ich häufiger an Mourinhos Inter denken. Ich habe mich gefragt, wie das aktuelle Chelsea im Vergleich zu bewerten ist. Der Vergleich zwischen beiden Mannschaften drängt sich ja auf. Tendiere persönlich dazu Inter deutlich höher einzuschätzen. Auch wenn man nur den rein defensiven Bereich betrachtet. Wenn ich mich halbwegs richtig erinnere, haben sie sowohl gegen Barca als auch gegen Bayern weniger Chancen zugelassen. Außerdem war Mourinhos Inter in der Lage zweimal die Serie A zu gewinnen, wohingegen das aktuelle Chelsea im Niemandsland der Premier League rumgurkt. Gegen diesen Vergleich ließe sich aber vielleicht noch einwänden, dass di Matteos Chelsea klar von Villas-Boas‘ Chelsea zu trennen ist und der Vergleich auf die Ligaposition somit hinkt.

Naja, bevor der Vergleich ausufert schließe ich mal lieber. Insgesamt habe ich eine relativ niveauarmes Champions League Finale gesehen. Beide Mannschaften, das war schon vor Anpfiff klar, zählen nicht zu den großen Teams der Geschichte. Beide Teams, und hier hatte ich vor dem Anpfiff noch Hoffnungen, verkörperten zumindest gestern ebenfalls nicht den fußballerischen state of the art. Fazit: Das schwächste Champions League Finale seit langer Zeit.

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HW 20. Mai 2012 um 10:59

Hab ich die UEFA Regeln richtig im Kopf?
Chelsea wird als Titelverteidiger in der CL Quali Starten und der vierte der PL (Tottenham?) wird in die Europa League zurückgestuft.

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jannn 20. Mai 2012 um 11:27

ja das ist richtig.. armes tottenham.. ich finde irgendwie sollte es da eine andere Regelung geben..
@game: passen auch gut die beiden Kommentare zum Barca Chelsea Spiel zu.. Ich denke wer aus so einer Überlegenheit wie Bayern sie hatte sich so wenig klare Chancen rausspielt und nur ein Tor macht, der muss damit rechnen das Chelsea mit der individuellen Klasse eines Drogbas dann mal ein Tor macht. Somit ist das für mich kein Pech.. Man muss aus so einer Überlegenheit mehr Kapital schlagen. Siehe auch BVB in der Champions League gegen Marseille zum Beispiel vollkommen überlegen aber gut machst hinten 3 Fehler und fertig. Verdient verloren.. Auch wenn ich es einer Mannschaft mit so einem Fussball nicht gönne, hat sie es geschafft Bayern und Barca zu besiegen.. Muss man leider einfach hinnehmen..

Tut mir wahnsinnig leid für die Münchener und insbesondere für Schweini.. Man muss aber auch einfach mal die Eier von Schweini und Neuer loben diese Elfmeter überhaupt zu schießen, während andere leider nicht den Mut dazu hatten

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KO 21. Mai 2012 um 00:03

Ich bin der Meinung das Chelsea nicht in die CL Quali muss, die dürfen sofort in die Hauptrunde. Siehe Lex-Liverpool:
http://de.wikipedia.org/wiki/UEFA_Champions_League_2005/06#.E2.80.9ELex_Liverpool.E2.80.9C

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Michael Meyer 20. Mai 2012 um 12:14

Ein schwaches Spiel? Das schwächste CL-Finale seit langer Zeit? Für mich war es großartiger Fußballabend, spannend und hochdramatisch. Da kann ich auch mal auf die hohe Kunst eines Messi oder Savisevic (im CL-Finale 1994) verzichten, ohne mich deswegen weniger gut unterhalten zu fühlen.

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Tank 20. Mai 2012 um 19:15

Es ging mir nicht um die Spannung. Fand das Spiel auch spannend und hab es gerne gesehen. Es ging mir um das Niveau der antretenden Mannschaften. Und das war nicht wirklich CL-Final würdig.

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Tank 20. Mai 2012 um 21:09

Ihr habt meinen Post editiert, um die beiden Verschreiber zu korrigieren? Man, vielen Dank! Dass ihr für sowas Zeit habt, ist echt mehr als man erwarten kann.

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andy 20. Mai 2012 um 10:21

So ein Spiel ist mir lieber als ein Barca-3:0/4:0.

Das war ein der besten überragende defensivleistungen die

Glückwunsch Chelsea. Sie (damit meine ich vorallem die Spieler Drogba, Lampard, Terry, Cech die Chelsea wie keine anderen verkörpern) haben es sich verdient.
Für diese Spieler war es die letzte Chance auf einen großen Titel.

Bayern hat nächste Saison sehr gute Chancen: Dann ist die defensive noch eingespielter wenn man dann noch den Kader in die Breite verstärkt ist Bayern nächste Saison neben Real Topfavorit auf den Titel.

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kurt 20. Mai 2012 um 10:08

ich weiß nicht, man sollte nicht den fehler machen und alles auf das glück schieben …

im artikel wird das glück zwar angesprochen, aber auch viele aspekte, die ich gestern so auch beobachtet habe:

=> chelsea drängt bayern auf die grundlinie. dort hat bayern überraschend gut kombiniert, aber das ganze wirkte mir immer viel zu umständlich und zu wenig zielstrebig. ab und zu kam von der grundlinie mal ein pass in die schnittschnelle, so dass ein spieler aus spitzem winkel auf den fünfmeterraum zulaufen konnte. dies mag den eindruck von gefahr vermitteln, war aber letztendlich harmlos.

=> 43 torschüsse von bayern, davon waren 21 Fernschüsse, insgesamt 22 Schüsse wurden geblockt, sieben Schüsse (inklusive Elfmeter und Tor) kamen aufs Tor. Bis auf die drei Gomez Chancen, hab ich keine Chance vom Kaliber MUSS MAN MACHEN gesehen (Robbens Elfmeter ist zumindest strittig, muss man meiner Meinung nach nicht geben) und seien wir mal ehrlich, wirklich überraschend war das nun auch nicht, was Gomez gestern gespielt hat. So oft wie er das entscheidende 1:0 spielt, so oft legt er auch solche Spiele hin wo er reihenweise Chancen liegen lässt. Die anderen Tore, die ihm dann seine Quote ermöglichen kann man dann getrost auf Kantersiege schieben. Spielerisch war er darüberhinaus noch nie zu gebrauchen, was Kombinationen über die Mitte noch weiter erschwert hat und Chelsea in die Karten spielte (Bayern auf die Flügel drängen).
Was ich damit sagen will: aus der optischen Überlegenheit enstprangen letztendlich trotz allem viel zu wenig zwingende Chancen. Die gefährlichsten Gomezchancen waren nicht herausgespielt, sondern kamen nach Abprallern, die ihm vor die Füße fielen.

=> Chelsea spielt ohne Pressing (bis auf ne Phase in der zweiten Hälfte) und verteidigt den 16er. Legitim, siehe AC Mailand/Chelsea dieses Jahr gegen Barca, oder teilweise auch Real gegen Barca. KEIN Zufall, dass Bayern so viel Ballbesitz und soviel Fernschüsse hat.

=> Bayern hat das Spiel ganz gut auseinandergezogen und das Rochadenspiel sah auch gut aus. Aber abgsehen von den zu wenigen zwingenden Chancen, war auch zu wenig Tempo (z.B. bei den Seitenwechseln) und zu wenig Kreativität da.

Das alles darf man nicht vergessen und ich bin der Meinung man sollte Bayern für dieses Spiel keinesfalls hochloben und sagen dass sie nur durch Pech verloren haben …

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HS 20. Mai 2012 um 10:05

ich habe das spiel im italienischen fernsehen verfolgt, wo sowohl die live-kommentatoren als auch die experten von anfang an und durchgehend die hervorragende spielweise der engländer gelobt haben und chelsea gar als bessere und gefährlichere mannschaft sahen. auch wenn man die hier traditionell höhere wertschätzung defensiver spielweise und und die sympathien für den italienischen trainer mit in betracht zieht, hat mich das doch verwirrt, da ich ein völlig anderes spiel zu sehen glaubte.
vielen dank deshalb für die analyse, die klar zeigt, dass die destruktive tatktik eben nicht makellos war . bin mal gespannt, was die gazzetta dello sport dazu heute schreibt.

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JNK 20. Mai 2012 um 10:02

Ich hab‘ irgendwann in der zweiten Halbzeit angefangen, bei jedem Bayern-Angriff „und schon wieder keine Flanke“ zu sagen und prompt kam der Rückpass oder ein Ballverlust am Sechzehner. Einmal kam ’ne Flanke und es war Stimmung in der Bude. Ich weiß nicht, ob mehr Flanken erfolgreich gewesen wären, aber es wäre mal etwas anderes gewesen. Mein Vater erinnerte sich nach dem 1:0 an das Finale 1999 gegen Manchester und dann wurde Müller ausgewechselt…
Was mit auch noch auffiel, war, dass es kaum Automatismen im Offensivspiel gab, oder für mich zu erkennen waren. Irgendwann drang Ribery in den Strafraum ein und legte quer zu Gomez, der aber zwei Meter weiter vorne war. Als Olic in der Verlängerung den Ball knapp vor’m Torhüter quer legte, sodass der Ball auf einem Meter entfernung paralell zur Torlinie hoppelte, war auch keiner da zum abstauben.

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Steve-O 20. Mai 2012 um 10:30

Bei der Vorlage von Olic, die ja eigentlich ein Schuss auf die lange Ecke war, musste sich Gomez leider zurückhalten, da er sonst aus dem Abseits abgestaubt hätte. Man konnte klar sehen, wie er kurz anhielt, um nach dem Schuss wieder weiterzulaufen. So haben dann leider die paar Zentimeter gefehlt, um die Fußspitze noch dran zu bekommen…

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KO 20. Mai 2012 um 23:50

Das war vanB, nicht Gomez. Ich habe es als ein Mißverständis gesehen: Olic wollte Querlegen und vanB blieb wegen der möglichen Abseitsposition stehen. Haben sich danach gegenseitig heftig angemotzt.

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Stefan 20. Mai 2012 um 09:48

Eine Frage zum Kombinationsspiel der Bayern. Du erwähnst, dass die wenigen Kontermöglichkeiten“ zu behäbig und ungenau“ gespielt wurden. Ich hatte den Eindruck – gerade nach dem, was die Dortmunder in der letzten Woche gezeigt haben – dass die Bayern wiederholt auf individuelle Aktionen gesetzt haben und wenig kombiniert wurde, bzw. sie nicht sicher genug wussten, wo ihr Mitspieler präszise steht. Ich erinnere mich an zwei Situationen, in denen kombiniert wurde und die dann auch zu gefährlicheren Abschlüssen führten.
Vielen Dank natürlich für die Analyse. Ich bin auf euer EM-Heft bereits gespannt.

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Imrahil 20. Mai 2012 um 09:33

Gibt es irgendwo Statistiken über die Laufleistung? Ich hatte den Eindruck, dass die Bayern in der Nachspielzeit mindestens genauso fit wie Chelsea waren.

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Wigger 20. Mai 2012 um 09:22

Interessant ist es wie Chelsea scheinbar immer wieder reagieren kann wenn man in s Hintertreffen gelangt. Dieses permanente verteidigen klappt scheinbar nie über 90 Minuten. Man war gegen Neapel und Benfica schon die spielerisch schwaechere Mannschaft, gerade gegen Neapel gelang es aber aehnlich effektiv und schnoerkellos Rueckstaende wegzumachen. Keine Ahnung wie dieses scheinbar mehrfach funktionieren konnte. Solche Jahre gibt es aber immer wieder, Griechenland ist so Europameister geworden, irgendwie hat man es aber auch gespuert dass es moeglich ist. Und Drogba war irgendwie wirklich der Faktor wie ich finde. Da muss nicht so mit Gewalt konsturiert werden wie aktuell bei Schweini wer ein Superstar ist. Gerade hier in so einem Spiel die positiven Akzente zu setzen. Ganz stark.

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kurt 20. Mai 2012 um 10:13

Ja bezüglich Drogba stimme ich dir zu. Bin da auch nicht so damit einverstanden, dass hier im Artikel steht Drogba war abgemeldet.

Fakt ist, Drogba konnte viele hohe Bälle annehmen, das Weiterleiten war dieses mal nicht ansatzweise so effektiv, weil eben zumeist nur ein oder zwei Spieler nachrückten, aber alleine die Fähigkeit diese Bälle zu verwerten, hat unglaubliche Entlastung geschaffen. Er hat da echt alle Register gezogen, sein Volleyschuss nach Brustannahme, seine kleinen Schwalben um Freistöße zu schinden, etc. etc.

Im Gegensatz dazu stand Gomez bei Bayern rum und hat auf Abpraller gewartet, die er allesamt versemmelt hat … DAS ist der große Unterschied gewesen gestern.

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Max 20. Mai 2012 um 09:19

Danke für die Analyse, wie immer sehr treffend.
Kurz Zusammengefasst: den Bayern haben 3 Sachverhalte den Sieg verwehrt:
Erstens: die Chancenausbeute war (auch mit ein wenig Pech) miserabel.
Zweitens: ihre wenigen Konter waren entweder unsauber oder zu behäbig ausgespielt – und wenn man ein solches Defensivbollwerk mal unvorbereitet trifft, sollte man das ausnutzen!
Drittens: nach dem Ausgleich lag der psychologische Vorteil deutlich bei Chelsea. Noch deutlicher dann nach Robbens verschossenem Elfmeter, eine große Hypothek im Elfmeterschießen.
Von „verdient“ oder „unverdient“ möchte ich nicht sprechen. Da es beim Fußball keine Punktrichter mit Täfelchen gibt, die die Schönheit, Ansehnlichkeit, Gefälligkeit der Spielweise bewerten, gewinnt der, der die meisten Tore schießt.

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armer schweini 20. Mai 2012 um 08:42

habe das gestern noch unter dem Preview gepostet (bevor dieser Artikel kam)
eine Nacht spaeter sehe ich die Sache zwar klarer, aber im Grunde gleich.
Ich mag den Boxkampfvergleich ( s.u.) … Chelsea’s „around the box“ die fussballerische Version von „rope a dope“… FCB hatte viele nutzlose Koerpertreffer… die Bayern haben 120 kein Mittel gefunden, dass Problem zu loesen.. tw stand der aufbauspieler einfach nur da — mit Ball.. wusste aber trotzdem net, was er machen sollte
Bayern haette ein viel schnelleres Passspiel um den 16er aufziehen muessen, wie im BBall oder Handball.. mit 3-4 paessen von links nach rechts etc. und dann, wenn mal ne gasse da ist, aus oefter schiessen aus 20-15m… aehnlich wie beim BBall, wenn man die Zone aus dem GGwicht bringt (zb mit einer abgebrochenen („Schein“)penetration) .. allerdings ist Robben dafuer zu doof.. der war der muehlstein im bayernspiel.. zu langsam im Kopf, bis auf den einen scharfen flachpass von der Grundlinie zurueck immer viel zu langsam 7schlechte paesse

armer schweini
20. May 2012 at 00:24

aber: Offense wins Games, Defense wins Championships

Man hatte schon den Eindruck, dass Chelsea genau wusste, was sie machen… sehr kontrolliert gespielt, sehr gut verteidigt (da Bayern oft net wirklich was mit dem Ball anzufangen wusste & net zwingend war — deswegen gut verteidigt trotz der vielen FCB szenen). Robben hat mal wieder seine fehlende Handlungsschnelligkeit unter Beweis gestellt. Lahm hat mehrfach “Charakter ” gezeigt, nicht nur beim Elfer… hat mich positiv ueberrascht.

Zum Spiel… Wahrscheinlich wird meine Beschreibung net auf Gegenliebe stossen, aber mich hat das an nen boxkampf erinnert… So ne Art Rumble in the Jungle… … 70 min lang hing Chelsea hinten rum, dann wurden sie lebendig… ab da war es ausgeglichen…FCB war uber 90min klar besser, aber net wirklich toedlich.. nicht WIRKLICH dominant.. sonst haetten sie Tore gemacht… mehr VanGaal dominant aka nutzlos dominant…

Wer dann das 11schiessen gewinnt ist wurst

Aber… ist gerecht… Chelsea hatte Pech & wurde betrogen in den letzten Jahren…
Und Drogs hat auch nen Pokal verdient
Bin uebrigens FCB Fan.
Gute Nacht

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HW 20. Mai 2012 um 09:18

Naja, ohne die Ecke kurz vor Schluss hätte Chelasea sich tod verteidigt.
Klar ist nur ‚hätte‘ und auch ich hab an die Ali-Taktik gedacht. Nur muss man einfach sagen, dass die Bayern alles, wirklich alles kontrolliert haben bis zur 80. Minute. Dann wurde Chelsea etwas aktiver und Bayern verteidigt einen Eckball nicht gut. Torres hat den rausgeholt, oder? Also, aus dem Spiel heraus kaum Gefahr (bis zum Ausgleich). Damit ist die „Taktik“ eher glücklich aufgegangen.

Dass ein Spieler mal auf den Ball tritt ist auch eine Frage der Tempokontrolle. Schwach waren die eingenen Ecken und zum Teil das Spiel im Strafram, weil dort z. B. der letzte Pass auf Gomez nicht immer klug gespielt wurde.
(Vielleicht hat das Fehlen von Alaba und Gustavo dort tatsächlich etwas ausgemacht. Alaba hätte vielleicht noch etwas frecher gespielt und damit eine spontane Situation erzeugt und Kroos hätte als 10er natürlich das Spiel anders beeinflusst als Müller. Aber das ist wieder ‚hätte‘ und bringt einen nicht weiter. Müller und Contento haben gut gespielt.)

Was das Glück oder Pech anderer Jahre damit zu tun hat, verstehe ich nicht. Das sind andere Wettbewerbe, andere Gegner, unabhängige Situationen. Außerdem gleicht sich sowas nicht aus. Wer nen Elfmeter verschießt hat kein Pech. Nicht 2008 und auch nicht 2012.

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Theo Retiker 20. Mai 2012 um 08:40

Vielen Dank ,für diese fundierte Analyse .Sie macht immer wieder Spass.Interessant auch das auf der einen Seite Contento als auch auf der anderen Luiz
überhaupt keinen Qualitätsverlust bedeuteten -wie bei Contento ja auch schon beschrieben. Besonders Luiz fand ich aufgrund der Legende des Spiels klasse.Interessant auch ,dass Chelsea mit der eigenen Spielweise die Ausfälle München´s vergessen machen ließ.Mit A-B und Gustavo wäre es wahrscheinlich nicht anders gelaufen.Ich muss auch sagen ,dass Cseh bis auf 3 -4 x
nicht grösser beansprucht wurde.Als Rehhagel 2004 mit dem „Koloss von Rhodos“
-Dellas-als Libero den Titel genauso Catenaccio orientiert gewann ,war es auch in Ordnung.
Die Londoner haben gestern genau das gespielt ,was gut-richtig und wahrscheinlich qualitativ nötig war.Ich fand es auch nicht ungerecht wegen ,der oben genannten Gründe und der unglaublich physischen Stärke der engländer.

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HW 20. Mai 2012 um 09:04

Ich hab über die 120 Minuten nicht an die gesperrten Spieler gedacht, so soll es auch sein.

Aber mach mal die Leerzeichen nach den Satzzeichen, nicht davor 😉

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ode 20. Mai 2012 um 08:31

Es ist schon komisch: Als Chelsea im Grunde den verdienten Lohn für super Jahre hätte einfahren können wurde es ihnen versagt. Nun, da sie nur noch ein Schatten der Übermannschaft der Jahre von Mourinho sind haben sie das Glück.

Es ist schon erstaunlich: Hätte Robben das Ding reingehauen, wären die Bayern ob ihres furiosen Feuerwerks gerühmt worden (was man von mir aus gerne auch jetzt tun kann). Drogba wäre auf Lebzeiten ungekrönt geblieben (was für ein genialer Spieler!!!) und hätte Hohn und Spott geerntet. Ein Schuss. Alles verkehrt herum.

Ich würde sagen, dass, rein taktisch, auch das Defensivkonzept von Chelsea gescheitert ist. Nicht wegen des Ergebnisses. Sondern wegen der doch vielen Chancen, die die Bayern sich erspielt haben. Wegen der guten Chancen. Es gab genug andere Chancen. Die, bei denen die Chelsea-Spieler das Bein dazwischen hatten (gefühlte 1000 Mal). Trotzdem hätte bei anständiger Chancenverwertung das Spiel 3 oder 4:0 ausgehen müssen.

Ich hätte mir einen Bayernsieg sehr gewünscht. Damit die Spieler mit breiter Brust zur EM fahren und den Titel holen! 😉

Aber ein Dortmund-Fan hat mich aufgeklärt: Es wäre besser so. Denn dann könnten die Dortmunder spielen und die Bayern die Ersatzbank der EM schmücken…

Mein Fazit wäre: Chelsea hat jetzt endlich den Titel, den sie sich vor ein paar Jahren vielleicht verdient hätten. Obwohl: Am Ende haben sie sich gegen Barca und gegen Bayern durchgesetzt. Vielleicht hat man den Titel dann auch verdient?

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Max 20. Mai 2012 um 09:00

So sehe ich das auch.
Es gewinnt im Fußball eben nicht immer der, der es „verdient“ gehabt hätte. Und die Frage bleibt: hat, wer aus Elfmetern und Großchancen seine Buden nicht macht es tatsächlich „verdient“ zu gewinnen?

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Flowbama 20. Mai 2012 um 15:38

Man muss aber auch klar sagen, dass wenn von 43 Schüssen nur 7 aufs Tor kommen, irgendwas nicht stimmen kann. Eine geradezu desaströse Ausbeute.

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Tank 20. Mai 2012 um 21:04

@Flowbama: Ich denke die Zahl lässt sich größtenteils daraus ableiten, dass die Defensive die Schusswege durch man power zumacht. Da werden a) viele Schüsse geblockt und b) erfolgsversprechende Schüsse müssen extrem riskant Richtung Winkel gezogen werden, damit der Torhüter nicht bei Distanzschüssen leichtes Spiel hat. Solche Schüsse gehen dann halt gern mal drüber, etc..

Andererseits haben Robben und Gomez schon auch ihren Teil dazu beigetragen…

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HW 20. Mai 2012 um 08:14

Das muss jetzt eine riesen Enttäuschung für die Bayern sein. Vor 2 Jahren war es noch eine gewissen Unerfahrenheit, man verlor gegen ein cleveres Team und war vielleicht auch nicht so stark.

Diesmal fühlt es sich an wie weggeschenkt.

Kurz vor Ende der Verlängerung hab ich schon geahnt: Ein Elfmeterschießen gewinnen die Bayern heute nicht.
Wer drei Elfmeter verschießt ist auch selber Schuld. Warum lässt ein deutsches Team auch einen Holländer schießen? 😉

Aber mal im Ernst. Irgendwann wurde eine Torschussstastistik gezeigt. Bayern hatte ich glaube 10 Schüsse und davon gingen 2 aufs Tor. Erst in den letzten ~40 Minuten war Chelsea aktiver, aber das ist normal wenn die Kräfte schwinden.

Es fehten die 100%igen Torchancen. Es ärgert mich am meisten, wie wenig Pässe Gomez bekommen hat und, dass viele Bayenrspieler den Ball nicht platziert aufs Tor bekommen haben.
Und das 1:0 war ein typischer Ball um einen unüberwindbaren Torwart doch noch zu überwinden. Dass gleich danach Müller raus und van Buyten rein ging, fand ich etwas überhastet.

Es ist immer positiv, wenn ein Spieler zum Elfmeter antritt. aber Robben hat es schon gesagt: „Man muss clever sein.“
Robben hätte mal einen der anderen guten Schützen ran lassen können (Schweinsteiger, Gomez). Dass Kroos nicht im Elfmeterschießen angetreten ist hat mich auch gewundert. Dafür Schweinsteiger, sein Anlauf war dann bezeichnend.

Mann des Spiels war nicht Drogba sondern Cech. Wer das bei der UEFA übersehen hat gehört sofort in die Regelkommission versetzt.

Nach diesem Finale müssen die Spieler wirklich leiden. Zurecht, selten ist man so nahe am Titel. Die Bayern haben die Fähigkeit die CL zu gewinnen, auch wenn die Wettbewerber stark sind.
Es gibt Teams, die bleiben „unvollendet“ (z. B. Arsenal). Chelsea konnte sich noch gerade aus dieser Hölle retten bevor das Team auseinander bricht. Glückwunsch!

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Dan 20. Mai 2012 um 09:57

Das ist was, was ich schon öfter mal beobachtet habe: Die stärkere Mannschaft bringt sich kurz vor Ende der regulären Spielzeit endlich in Führung und dann wird überhastet der Torschütze durch einen defensiveren Spieler ersetzt. Dabei sind doch noch ein paar Minuten plus Nachspielzeit zu spielen. Vielleicht kann mir einer von euch Taktikprofis erklären, was eine solche Massnahme bringt, ausser den Sonderapplaus für den Torschützen. Wenn dem Gegner der Ausgleich noch gelingt fehlt doch der offensivere Spieler in der Verlängerung. Und so eine Spielerrochade bringt doch auch etwas Unruhe in die eigene Abwehr, bis die Automatismen wieder greifen. Ich behaupte ja nicht, dass der Gegentreffer ohne Auswechslung nicht geschehen wäre, aber in der Verlängerung hat Müller sicher gefehlt.

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HW 20. Mai 2012 um 10:11

Müller soll Probleme mit der / den Wade(n) gehabt haben.
Ich fand den Wechsel aber etwas überhastet. Auf Zeit kann man in der 90. Minute spielen. Nach dem 1:0 hätte ich erst das Spiel beobachtet um zu sehen ob es sich beruhigt.
Am Gegentreffer hat der Wechsel sicher nichts geändert (die Einwechslung von Torres war hier entscheidend). Die Optionen gingen den Bayern mit dem Wechsel natürlich aus. Ein Veteidiger mehr im Spiel -> defensivere Grundausrichtung -> Chelsea kann sich den zweiten Stürmer „leisten“, auch wenn der als RM/RA spielen muss.

Also mögliche Erklärungen eines Außenstehenden: Verletzungen, Zeitspiel oder taktischer Wechsel.
Bei Müller angeblich die Verletzung, dann wäre das zu verstehen. Alles andere halte ich zu dem Zeitpunkt für überhastet. Da hätte man noch mind. 2 -3 Minuten warten müssen um Chelsea zu beobachten.

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la bestia negra 20. Mai 2012 um 10:44

Van Buyten für Müller fand ich richtig. Nur noch wenige Minuten zu spielen und es war klar, dass Chelsea es mit der Brechstange probieren würde, d.h. mit hohen Bällen und – wie dann ja leider auch geschehen – mit Standards. Da kann ein kopfballstarker Abwehrspieler wie vB nicht schaden.

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Kai 20. Mai 2012 um 16:08

Im Interview auf Sport1 sagt Heynckes, dass Müller wegen Wadenproblemen ausgetauscht werden wollte.

Ich sehe diese Auswechslung ebenfalls kritisch. Schließlich wurde mit der Hereinnahme von van Buyten die Grundordnung verändert. Tymoschuk übernahm Kroos‘ und Kroos Müllers Position. Besser wäre es gewesen, wenn Olic für Müller gekommen wäre und einfach seine Aufgaben übernommen hätte.

Aber hätte, wenn und aber nützt ja nix. Wer seine spielerische Überlegenheit nicht in Tore ummünzt und in der Verlängerung einen Elfmeter verschießt, kann nicht gewinnen. Es fehlt in der Bayern-Elf derzeit einfach die Kaltschnäuzigkeit. Mangelndes Selbstbewusstsein ist ein weiterer Punkt, der zu beachten ist. Wenn man schon Neuer als Elfmeterschützen aufbieten muss, verrät dies einiges. Das Robben den Elfer verschossen hat, möchte ich ihm nicht anlasten. Offenbar war er der einzige, der schießen wollte.

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SuperMario 21. Mai 2012 um 00:42

es hat aber keiner die eier gehabt,ausser der eine der nun wieder der depp ist…
grosse spieler zeichnen sich dadurch aus dass sie verantwortung übernehmen und das in „jeder“ situation !
wo war ein lahm,ein schweini?der sitzt da und guckt sich den elfer net mal an weil er selber ein ungutes gefühl hatte,wieso schiesst er net?dem heynckes und dem uli sowieso ist egal wer ihn verwandelt…und das ist das ding,ein doch so hochgelobter schweini,der die meisten ballkontakte hat bei bayern und gefühlte 500 5 meter pässe pro spiel spielt….aber alle auf robben rumhacken…der einzige der eier hat….
effenberg,basler,matthäus und wie se alle heissen,das waren noch spieler,kein gelabber,die antwort gibts aufm platz,bei denen war auch net alles gold was glänzte aber wenns um die wurst ging waren die immer da,egal was ist/war….

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Pex 20. Mai 2012 um 05:19

Auch wenn das jetzt ein wenig unsachlich erscheinen mag. Man moege es mir verzeihen: Man kann eine CL auch mit „purem“ Glueck gewinnen. Betrachtet man die 3 Spiele von Chelsea gegen Barcelona und Bayern Muenchen, so moechte man vermuten, das Schicksal spiele einen Schabernack. Es liebt einen Elfenbeinkuester, der durch seine verursachten Elfmeter ebenso zum Spott der englischen Presse haette werden koennen. Manchmal trennen Versagen und Heldentum eben… krass!!! Das gibt es doch nicht!!!
WARUM???
Gegen Barca verlieren, ok, aber gegen so ein Chelsea….

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Niklas 20. Mai 2012 um 09:40

Also Glück war es definitiv nicht, was Chelsea hatte! Im Hinspiel gegen Barca hast du vllt Recht, weil Barca da wirklich sehr viele hochkarätige Chancen liegen gelassen hat. Aber in Barcelona hat Chelsea Kampfgeist, taktische Disziplin sowie Moral gezeigt. Im Camp Nou hatte Barca nicht mehr so viele Chancen, dennoch lagen sie mit 2 Toren vorne und waren ein Mann mehr! Trotzdem ist es Chelsea gelungen noch zwei Tore im Camp Nou zu erzielen und damit ins Finale einzuziehen. Und natürlich hatte Bayern mehr Spielanteile gestern. Aber wie viele hochkarätige Chancen hatte Bayern gestern? Der Robben Schuss (an den Pfosten) und vllt noch Gomez Schuss aus Halbzeit 1, Chelsea hatte eine gute Möglichkeit durch Kalou. Sonst hatte Bayern bur Abschlüsse die gut abgewehrt wurden oder die mind. fünf Meter am Tor vorbeigingen. Was gegen Bayern und für Che. lsea spricht, ist der MEGA Matchball nach dem 1:0 für Bayern. Denn sowas darf den Bayern nicht passieren, dass sie dann noch den Ausgleich bekommen. Genauso der Elfmeter: Hört sich vllt populistisch an, aber Robben den Elfmeter schiessen zu lassen, war kein Fehler (so weit will ich nicht gehen), aber sicherlich unglücklich. Denn er hat zwei Elfmeter bislang geschossen, die schlecht geschossen waren (in Dortmund und in Madrid (Casillas hätte den durchaus halten können)) Sowieso war Robben gestern aus meiner Sicht überbewertet und echt schwach. Er stand wie so oft gestern am rechten Flügel und zog (zu aller Überraschung) nach innen, wenn er den Ball bekam. Ich kann mich an eine Situation erinnern, als er außen zog und nicht nach innen. Was effektives dabei rausgekommen ist bei seinen Situationen nichts. Seine Abschlüssse waren katastrophal und seine Standards ebenso. Auch, wie er oft den besser postierten Spiel nicht angespielt hat.

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Pex 20. Mai 2012 um 12:57

„Also Glück war es definitiv nicht, was Chelsea hatte!“
Also mal abgesehen von Chelseas spielerischer klasse und ueberragenden Kombinationsfussball, wie sollen sie denn so massiv beeinflussen, dass die Gegner staendig ihre Elfmeter in den entschiedenden Situationen verschiessen oder (wie im Hinspiel gegen Barca) den Ball an Pfosten und Latte knallen. Wie kannst du allen ernstes sagen „Also Glück war es definitiv nicht, was Chelsea hatte!“?

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Niklas 20. Mai 2012 um 13:09

Natürlich hatte Chelsea etwas Glück, die Gründe hast du ja schon gesagt. Aber was ich meine, ist, dass es so rüberkommt als ob Chelsea nur Glück hatte. Und wenn du so argumentierst, kannse auch sagn, dass es Glück war, dass Drogba Ribery umhaut und vorher kein Elfmeter für Chelsea gibt.

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Pex 20. Mai 2012 um 15:29

Ich gebe dir Recht, dass der Finalsieg nicht NUR Glueck war. Chelsea hat sich offenbar auf Standartsituationen (offensiv, wie defensiv) spezialisiert. Das scheinen sie zu koennen. Ausserdem hatten sie einen „offensiv“ ueberragenden Drogba. Also NUR Glueck war es nicht.
Ich spreche aber nicht lediglich von dem Final-Sieg, sondern vom CL-Sieg von Chelsea. Dazu muss man sich andere Spiele auch anschauen, wie z.B.: die Halbfinalpartien gegen Barcelona plus die gestrige Partie.
Deshalb stelle ich mir selbst die Frage, wann Chelsea eigentlich das letzte Mal verdient gewonnen hat bzw ohne eine gehoerige Portion Glueck.
Das Viertelfinale gegen Lissabon leitet ‚Spielanalyse.de‘ folgendermassen ein : „Benfica dominierte das Spiel, bekam eine rote Karte und dominierte weiter. Chelseas schwache Leistung wurde wegen Schiedsrichterentscheidungen, Petr Cech und Benficas Mangel an Strafraumspielern nicht bestraft.“
Dieser CL Sieg war noch unverdienter und gluecklicher als Griechenlands EM Sieg – Punkt – das ist Fakt! Ich glaube, Diskussionen darueber sind berechtigt. Durch Analysieren wird man jedoch immer wieder zu dem Punkt kommen, dass man davor steht und sich denkt: DAS GIBT ES DOCH GAR NICHT! WIE VIELE ZUFAELLE MUESSEN DA ZUSAMMENKOMMEN, DASS DIE DAS DING GEWINNEN!?
Sicherlich ist der CL-Sieg immer mit gewissen Gluecksfaktoren verbunden. ABER SO VIEL GLUECK!?

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Flowbama 20. Mai 2012 um 03:52

Chelsea ist die absolute Perversion des Fußballs. Niemals war ein CL-Sieg unverdienter. Niemals war der Gegner so drückend überlegen. Es ist kaum in Worte zu fassen.

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Stoney 20. Mai 2012 um 11:15

Ja ja, hätte nicht gedacht dass ich auf meine alten Tage nochmal so für die Bayern sein würde =) Positiv gewendet, kann man sagen, dass diese (offensive) 4-2-3-1 -Aufstellung gut funktioniert hat. Also könnte nächste Saison toll werden für den FCB, wenn nur ein Mittelstürmer gefunden wird, der Körpergröße mit Verstand und Können kombiniert.. (frommer Wunsch auch für die Nationalmannschaft) und Robben erstmal darauf verzichtet Elfmeter zu schießen..

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Stehtribüne 20. Mai 2012 um 11:19

Entschuldigung, aber vielleicht unterscheidest du zwischen glücklich und unverdient. Ich verstehe dieses Gerede über unverdient nicht. Chelsea hat einen Plan, setzt diesen gnadenlos um und gewinnt die Championsleague. Man kann meinen, dass es teils glücklich war, aber unverdient doch nicht.

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herber prohaska 20. Mai 2012 um 11:52

es war verdient weil sie am ende mehr tore geschossen haben
es war glücklich weil sie irgendwie aus einem einzigen eckball und aus einer offensiven aktion den ausgleich erzielt haben
es war unwürdig weil sie nicht fußball sondern handball gespielt haben! Aber was zählt ist das Ergebnis und das ist nun mal so!

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Kreisliga-Klaus 20. Mai 2012 um 16:37

@herber prohaska, eins tiefer:
Chelseas Fußball als „unwürdig“ zu bezeichnen ist arg unsportlich. 120 Minuten so diszipliniert zu verteidigen ist eine Wahnsinnsleistung, die eben nicht aus fußballerischer Unterlegenheit resultiert, sondern aus konsequenter Einstellung auf den Gegner und heftiger gruppentaktischer Trainings- und Ausbildungsarbeit.

Und wer hat eigentlich Handball gespielt? Ließ etwa CFC den Ball stundenlang um Bayerns Strafraum kreisen? Schaut man sich so manches Bayernspiel der letzten 2, 3 Jahre an, findet sich manch Element durchaus wiederholend wieder. Kleiner Tipp: Bayerns hoffnungsloses Ballgeschiebe lag nicht zwingend am Gegner.

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geco87 20. Mai 2012 um 17:02

Prohaska bringt es auf den Punkt. Unwürdig ist es deshalb, weil das Toreschießen der ursprüngliche, eigentliche Sinn des Fußballspiels ist. Ich will keine Revolution des Fußballs, aber es wäre doch reizvoll, wenn es eine einfache Regel gibt, die ein solches Verteidigen verbietet. Das Ganze für den Fußball aber leider unnötig verkomplizieren. Das Abseits aufzuheben wäre auch ein zu starker Eingriff.
Ich sehe auch keine defensive Wahnsinnsleistung, denn man ließ wie bereits von einigen erwähnt 5-6 gute Chancen der Bayern zu. Es war in allererster Linie Bayerns Unvermögen vor dem Tor, das Chelsea im Spiel hielt und so eben auch Riesendusel, dass man überhaupt in Verlängerung und Elfmeterschießen kam.

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wombat 20. Mai 2012 um 17:26

ich finde das spiel von bayern ( obwohl bayernfan) als zu positiv beschrieben.
dort zu punkten, wo einem das feld kampflos überlassen wird, ist keine kunst.

trotzdem hätten sie ein oder zwei tore machen müssen.

dass selbst ausgereifte systemfussballer an solch einer art zu spielen scheitern können, haben die spiele gegen barca gezeigt.

fazit: extrem glücklich, aber nicht unverdient.

unverdient wäre ein verpfiffenes spiel gewesen.

Antworten

Kreisliga-Klaus 20. Mai 2012 um 17:33

Wieso folgt aus dem Unvermögen der Einen der Riesendusel der Anderen? Nur drei oder vier Großchancen zuzulassen gegen schon die zweite Mannschaft hintereinander, die einen im eigenen Strafraum festschnürt, das hat mit Glück wenig zu tun. Wieso ist es glücklich, dass Robben seinen Elfer in die gleiche Ecke wie immer kullert wie eine Dreijährige mit Blasenentzündung, und Cech hält? Ist es Zufall, dass Cech bei 6 von 6 Elfmetern in der richtigen Ecke war?

Strategisch war der Unterschied zwischen den Teams gestern: Bayern wollte mehr Tore schießen als Chelsea. Chelsea wollte weniger Tore kassieren als Bayern. Und wer hat jetzt seine Hausaufgaben besser gemacht?
Diese Herabwürdigung ist arg unpassend gerade.

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herbert prohaska 20. Mai 2012 um 23:48

@kreisliga klaus. ich entschuldige mich wenn ich es vielleicht zu überspitzt formuliert habe. ich wollte ihre leicht übertriebene defensivtaktik leicht aufs korn nehmen. weil handballmannschaften auch immer um den kreis verteidigen.

du hast schon recht, dass auch die bayern an ihrem unvermögen selbst gescheitert sind und chelsea taktisch alles richtig gemacht hat sie haben ja auch gewonnen.

aber ich finde es ganz leicht rückgradlos und feige wenn eine mannschaft sich um, am und im sechzener aufstehlt und ein spiel auf so einem niveau gewinnt. es kommt der eindruck nicht los als hätte sich chelsea den sieg hinterhältig erschlichen. während die bayern zumindest versuchten zu spielen, gewinnen die anderen.

als ein bisschen ein bayern- und fußballfan (versuche so gut wie möglich objektiv zu bleiben) hätte ich mir ein offenes spiel von chelsea gewünscht. nicht nur weil „vielleicht“ bayern mehr chancen gehabt hätten. es geht mir auch um den charakter eines siegers und darum das man als echter sieger eines finales dem gegner die stirn bittet. (siehe bayern vs real madrid, bayern hätte sich ja auch reinstellen können wie chelsea es gegen real madrid getan hat…)

da bin ich wahrscheinlich zu überromatisch aber sowas muss für mich eine mannschaft verkörpern. Vielleicht sind sie verdient champions league sieger weil sie abgezockt, taktisch und defensiv hoch profesionell und clever gespielt haben. aber mein „fußballerherz“ hat so eine mannschaft einfach nicht verdient trotz des sieges und hoffe in zukunft wieder andere spielweisen zu beobachten. trotzdem glückwunsch für den champions league sieger 2011/12 fc chelsea.

ps nochmals sorry falls es zu herablassend geklungen hat mit dem „unwürdig“. das war subjektiv gemeint. 😉

lg

HP

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geco87 20. Mai 2012 um 03:00

Als Bayernfan kann ich meine Enttäuschung gar nicht in Worte fassen. Fehlte teilweise auch heute das Tempo – auch einige Kontergelegenheiten wurden wie so oft verschleppt – so war es dennoch m.E. die über die gesamte Spielzeit stärkste Leistung der Bayern in dieser Saison. Chelsea war zwar ohnehin mit einer abwartenden Position ins Spiel gegangen, doch Bayerns Präsenz, gerade im Mittelfeld und bis zum Sechzehner war der Hauptgrund für die Unterlegenheit der Londoner.

Dass die Dominanz nicht veredelt wurde, lag m.E. vor allem an folgenden Schwächen:

– die immens schwache Tagesform im Abschluss. Im Strafraum wirkte man überhastet und nervös (Gomez, Müller). Auch kaum ein Distanzschuss kam aufs Tor. Bezeichnend, dass Cech über 120 Min. keinen Ball der starken Schützen Schweinsteiger und Kroos halten musste.

– schwach ausgeführte Standards. Klar hat Chelsea kopfballstarke Leute, aber dass aus 20 Ecken kein einziger bemerkenswerter Abschluss zustande kommt, spricht für eine Schwäche der Bayern diesbezüglich und man schien hier auch keine Varianten trainiert zu haben. Das Perverse ist dann, dass Drogba die einzige Ecke der Londoner veredelt.

– so viele Tore Gomez auch macht, so kritisch muss man ihn weiterhin sehen. Ein kombinierender Stürmer wäre gegen Chelsea Gold wert gewesen und hätte vor allem das Abwehrzentrum mehr beschäftigt. So hatte ich den Eindruck, dass Luiz und Cahill im Vergleich zu den Mitspielern einen eher ruhigen Abend hatten. Ehrlich gesagt vermute ich, dass die meisten Offensivkräfte in der 3. Liga technisch und spielerisch stärker sind als Gomez. Natürlich muss man Gomez zugute halten, dass er die Innenverteidiger gebunden hat. Aber: Gefühlt 80 % der Bälle, die er mit dem Rücken zum Tor erhält, springen ihm vom Fuß oder leitet er schwach weiter. Er wirkt wie ein unkontrollierter Flipper. Man liefere uns Statistiken zu solchen Bällen. Würde er solche Bälle in den meisten Fällen verarbeiten, wäre er ein grandioser Stürmer. So bleibt er das Phänomen, dass nicht viele Chancen für Tore braucht. Klose ist genau das Gegenteil bezügl. des Kombinationsspiel und passt definitiv besser zur Offensivreihe in der Nationalelf um Özil und Müller. Ich sehe den „Römer“ also klar vorne, wenn er fit ist.

– ich habe zudem das Gefühl, dass Bayern in wichtigen Spielen die unbedingte Siegermentalität abhanden gekommen ist. Man denke an die Spiele gegen Gladbach, Dortmund und eben gestern gegen Chelsea. Ich will mich nicht auf Stammtischniveau begeben, aber mit Typen wie Effenberg und Kahn hätte man solche Spiele wohl gewonnen.

Dem FC Chelsea ist natürlich zu gratulieren. Dennoch halte ich es für bedenklich, dass ein Team sich in drei Spielen (2x Barca, Bayern) zum Titel ermauert. Ich hatte phasenweise im Spiel das Gefühl, dass Chelsea in Ballbesitz gar nicht wusste, was es denn nun tun soll. Die Zuspiele in die Spitze wirkten dann geradezu willkürlich und Bayerns Dominanz nahm für ein CL-Finale schon abstruse Formen an. Vielleicht bin ich dann etwas romantisch, wenn ich sage, dass offensive und attraktiv spielende Mannschaften es viel mehr verdient haben zu gewinnen als solche, die in erster Linie das Spiel des Gegners zerstören wollen. Aber es ist wohl der Reiz des Fußballs, dass es nicht DIE Strategie zum Erfolg gibt, ganz im Gegensatz zu den großen US Sportarten, in denen der Spielausgang noch vielmehr von der Leistung der Mannschaften abhängt.

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Samy 22. Mai 2012 um 12:49

Eigentlich kann ich dem nur zustimmen. Es ist schon seltsam, dass ein Stürmer wie Gomez gefühlte 120 Minuten nicht zu sehen ist und die Robben-Ecken und Schüsse so ungefährlich daherkommen. Was mich allerdings immer wieder stört ist die Kahn/Effenberg. Nostalgie. Diese beiden „Mentalitätsriesen“ haben das Finale 1999 verloren und sind 2001 Sieger mit Bayern geworden in einem Finale, das noch schlechter war als das 2012. Der Sieg war aber wohl verdient, nicht weil sie besser waren, sondern weil sie „die aktivere Mannschaft waren“. (Franz Beckenbauer). Aber das war es aber auch schon in der Ruhmesliste. Effenberg ist in der Nationalmannschaft nur durch seinen Mittelfinger aufgefallen und Kahn hat neben seinen unsäglichen Bundesliga Auftritten, die ihn auch heute noch als Kommentator disqualifizieren, auch noch einen schweren WM Endspiel Patzer auf dem Konto. Nee, lasst diese Generation mal außen vor. Wenn ich hören, dass Uli Hoeness sich nach Jens Jeremies zurücksehnt, wird mir anders.

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C 20. Mai 2012 um 02:56

„[ich dachte] dass die Passivität durch eine schwache Leistung der Mittelfeldspieler entstand – bis ich irgendwann verstanden habe, dass dies eine klare Anweisung des Trainers ist.“

Ich frag mich immer, woran macht ihr das fest dass es letzteres war?

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TE 20. Mai 2012 um 03:08

100% belegen kannst du es nicht. Aber in diesem Spiel wurde es derart offen und klar praktiziert, dass es aus meiner Sicht kein Zufall gewesen sein kann. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass über 120 Minuten die beiden Sechser außerhalb des Sechszehners jede einzelne Möglichkeit für einen Zweikampf verpassen – auch ein blindes Huhn hätte mal ein Korn gefunden. Ohne dieses Korn bleibe ich bei der Einschätzung, dass es ganz klar vorgegebene Trainermaßnahme war – zumal Chelsea gegen Barca und auch gegen Benfica teilweise genauso agierte.

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jmk 20. Mai 2012 um 03:36

es sei an dieser stelle noch dazugesagt, daß diese art des verteidigens („around the box“) bei britischen mannschaften (bzw. bei von dort kommenden trainern) durchaus häufiger zu beobachten war und ist.

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MR 20. Mai 2012 um 03:25

Wenn ich für den allgemeinen Fall ergänzen darf: Erfahrungswerte und Wiederholungen. Dinge, die ungeplant (also ohne Anweisungen passieren), passieren nicht immer wieder gleich. Außerdem weiß man, wie sich Spieler im Normalfall in bestimmten Situationen eigenständig verhalten – bei systematischen Abweichungen kann man auf Anweisungen schließen. Manchmal findet man auch in der Körpersprache oder dem Verhalten der umliegenden Spieler Hinweise.

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LW 20. Mai 2012 um 02:40

Danke für die Analyse, auch noch um diese späte Uhrzeit.
Habe vieles ähnlich gesehen, allerdings kommt es mir nach dem Lesen, wenn ich das Spiel nicht gesehen hätte, so vor als ob Chelsea die Konter gut gespielt hätte, vorallem die Passstatistik (die wohl stimmen sollte :D) irritiert mich, weil es mir rein optisch nicht so vorkam, als ob Chelsea tatsächlich so sicher attackiert hat und die Bälle nach vorne wurden doch eigentlich oft von Lahm oder Schweinsteiger oder Tymoschchuck abgefangen.

Ansonsten gefällt mir das Fazit, sehr schlüssig und einfach wahr.

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TE 20. Mai 2012 um 02:45

Hu?! Eigentlich sage ich doch ganz deutlich, dass Di Matteos offensive Ideen gescheitert sind. Die Passstatistik kam ja zustande, da Chelsea gerade gegen das Münchener Gegenpressing eine enorm sichere Ballzirkulation hatte. Lampard und Mikel haben einen großartigen Job gemacht.

Deshalb lag im Übrigen der Ballbesitzwert von Chelsea bei 42% – wesentlich höher als gefühlt. Sie haben in einigen Situationen sicher den Ball laufen lassen, wobei gerade beim Ein-Kontakt-Spiel in der Defensive Vilas-Boas Handschrift noch deutlich erkennbar war. Wenn allerdings Drogba und die Außenstürmer dermaßen alleine gelassen werden, kann das mit den Torchancen auch wenig werden. Tut mir Leid, falls ich das nicht deutlich genug herausgestellt habe.

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EF 20. Mai 2012 um 10:16

Also die Ballsicherheit von Chelsea möchte ich doch gerne in Frage stellen. Auch wenn sie mit 42 % höher als gefühlt sein mag, so würde ich nicht von einer „gelungenen“ Ballzirkulation sprechen. Chelsea konnte den Ball solange in den eigenen Reihen halten, wie die Bayern es aufgrund ihrer Taktik zugelassen haben. Bayern attackierte ab dem Mittelkreis, in deren Hälfte ließen sie Chelsea zunächst ohne Druck schalten und walten. Daher ist die gute Passquote der Chelsea-Spieler meiner Meinung nach nicht besonders hoch zu bewerten, ebenso die Ballzirkulation in der eigenen Hälfte. Bälle, sowohl nach Ballverlusten der Münchener in der Chelsea-Hälfte, als auch kontrollierte Bälle im Spielaufbau wurden bei Chelsea leichtfertig vergeben und fanden im Grunde nie den eigenen Mann (wie auch von dir festgestellt – Tymoshchuk/Boateng standen gestaffelt). Mich stört eben nur, dass du von einer enorm sicheren Ballzirkulation sprichst, die im herkömmlichen Sinne in meinen Augen nicht gegeben war 😉

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Henderson 20. Mai 2012 um 16:53

Du sagst, dass die gute Passquote daher kommt, dass Lampard und Mikel eine gute Ballzirkulation hatten, ich sehe das ein bisschen anders. Meiner Meinung nach kam die relativ hohe Passquote daher, dass Bayern kein richtiges Gegenpressing gespielt hat. Gomez ist mit dem abkippenden Müller zwar angelaufen, danach war aber immer wieder eine riesen Lücke und kein weiterer Spieler aus dem Mittelfeld hat Anstalten gemacht mitzupressen, insofern hatte es Chelsea nicht schwer von hinten raus zu spielen,weil der Druck nie besonders groß war. Meiner Meinung nach ist das auch einer der Hauptfehler von Bayern gewesen, dass sie nicht viel aggressiver vorne gepresst haben. Gegen so einen tiefen Gegner ist es einfach von Nöten, wie du ja auch schon schreibst, dass man den Gegner zu Ballverlusten in der eigenen Hälfte zwingt, um dann in Situationen zu kommen, in denen die Defensive unorganisiert ist. Ich hätte mir beispielsweise mal einen langen Ball gewünscht, um dann auf den zweiten Ball extrem draufzupressen (wie es ja auch Dortmund öfter macht). Das hat bei Bayern gestern aber leider gar nicht stattgefunden.

Ansonsten aber sehr gute Analyse, die es auf den Punkt trifft.

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Mitch 20. Mai 2012 um 20:13

@Henderson: Das starke Gegenpressing wurde wohl nicht gemacht, weil Chelsea gegen Barcelona gezeigt hat, wie gefährlich sie kontern können. Zumindest hätte ich meine Mannschaft auch kein extremes Pressing spielen lassen.

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