Ungefährdeter Bayernsieg gegen Wölfe ohne Biss
5-3-2 gegen die Bayern spielen – das muss nicht immer funktionieren. Wolfsburg hatte Probleme und kein Glück mit dem Spielverlauf. Zwischenzeitlich sah es nach einem Arbeitssieg für die Münchener aus, letztlich wurde daraus sogar noch ein Schützenfest.
Übliches Spiel eigentlich in der Allianz-Arena: Die Bayern dominieren ruhig und sachlich mit viel Ballbesitz einen auf Abwarten fokussierten Gegner, der sich ein ordentliches, defensiv präsentes Konzept zurechtgelegt hat. Bezüglich der Ausführung gab es diese Saison schon einige wirklich gute und einige nicht sonderlich herausragende Auftritte von Gastmannschaften. Für Wolfsburg galt hier verhältnismäßig deutlich: Nur 5-3-2 spielen allein, reicht nicht aus. Mit einer etwas unpassenden Interpretation mannorientierter Muster und einigen weiteren kleinen Problemen waren sie eher im unteren Spektrum anzusiedeln.
Probleme mit den Flügelverteidiger-Rollen
Stellvertretend seien hier – unter tendenziellem Verzicht auf die eher allgemeinen Punkte – vor allem zwei Aspekte herausgriffen, die bei den Wolfsburgern nicht so gut passten und für die klare – wenngleich im Resultat wohl zu hohe – Niederlage mit verantwortlich zeichneten. Zum einen betraf dies die etwas seltsame Organisation der verschiedenen Mannorientierungen auf Seiten des VfL. Von der nominell guten Flügelverteidigung ihrer 5-3-2-Formation beispielsweise, zu deren interessanten, aber noch problembehafteten Debüt sich vergangene Woche Kollege TE geäußert hat, verschenkten die Gäste einiges.
Anstelle einer klassischen Kettensystematik orientierten sich die Flügelverteidiger zu häufig an den bayerischen Außenverteidigern. Grundsätzlich ist das nicht ungewöhnlich, gerade im ballnahen Herausrücken – beispielsweise in Form einer pendelnden Viererkette – lässt sich der Gegner so unter Druck setzen. Bei den Wolfsburgern geschah das aber zu unflexibel, teilweise sogar ballfern. In mehreren Szenen, in denen die Bayern das Spiel aus dem linken Halbraum öffnen wollten, stand Schäfer seltsam vorgeschoben gegen Lahm – fast viererkettenhaft wirkend. Zwar zeigte sich das gegen Verlagerungen punktuell als wirksam und gelegentlich gliederte sich der VfL-Rekordbundesligaspieler natürlich auch hinten ein.
Aber es fehlte bei den Gästen an klaren Vorgaben und Triggern, wann wie vorgegangen werden sollte. Diese versuchte Improvisation von Mannorientierungen endete eher darin, dass individuell viele Herausrück- und Zurückfallbewegungen unsicher wirkten und falsche Entscheidungen getroffen wurden. Mehrmals rückte der Flügelverteidiger in unpassenden, isolierten Momenten heraus und war mit einem simplen Vorwärtspass zu überspielen. Wenn Robben dann von Lahm den Ball erhielt und gegen Rodríguez andribbeln durfte, setzte Schäfer bzw. später Horn in den schwächsten VfL-Szenen die Mannorientierung auf Lahm fort statt vernünftig zu doppeln. Dazu hätte man sogar 3-5-2 sagen können.
Spielfreudige Bayern gegen flaches Abwehrpressing
In dieser Hinsicht waren die Gäste zu Beginn des Spiels aber noch disziplinierter und kamen auch zu einigen kompakten Szenen im Abwehrpressing. Das machten sie dann ordentlich bis gut – aber nicht mehr. Es gab Phasen, in denen sich die Flügel besser zurückzogen – aber die mannorientierte Grundinterpretation konnte stets wieder durchschlagen und verhinderte letztlich, dass sich Stabilität konstant einpendelte. Auch im Mittelfeld gab es erneut viele lose Deckungen beim VfL, am deutlichsten diesmal auf der Sechserposition durch Guilavogui gegen Müller. Der erneut zentral im 4-2-3-1 agierende Bayernakteur wurde so bis an die letzte Linie verfolgt.
Das führte teilweise zu Chaos bei den Wolfsburgern: Für die drei zentralen Verteidiger wurde das Herausrücken in diesen unübersichtlichen Szenen etwas erschwert, zumal auch sie in der Grundlogik je einen klaren Gegenspieler hatten – für Knoche und Rodríguez waren gegen Bayerns Flügelzange punktuell die Wege weit. Um den Strafraum herum stand Wolfsburg zunächst sehr präsent versammelt, aber auch flach und hektisch organisiert. Umgekehrt konnte die Unruhe durch Guilavoguis tiefe Position jedoch auf die Münchener übersprangen und erhöhte für den VfL die Improvisationsmöglichkeit in der Verteidigung durch eine weitere personelle Kraft.
Die initiale Aktion der Münchener konnten die Niedersachsen nur selten verhindern. Auf den Flügeln erhielten Robben und Ribéry viele Bälle, um dann anzudribbeln und eine Aktion zu starten. Lewandowski wich häufig aus, um sich einzubinden, Müller rochierte konstant zwischen den Strafraumecken als Doppelpasspartner und die Außenverteidiger fanden bei ihrer Unterstützung gutes Timing sowie einige gelungene Dribblings. Neben Durchbruchsversuchen zur Grundlinie legten die Gastgeber genügend Aufmerksamkeit auf den Halbraum. Fast jeder Angriff der Bayern ging auf ähnliche Weise von ihren Superstars aus und gestaltete sich vielversprechend.
Fehlende Kohärenz im VfL-Mittelfeld
Einen zweiten Wolfsburger Problempunkt gab es bei der Kohärenz innerhalb des Mittelfelds. Das hing natürlich zu großen Teilen auch wiederum mit der mannorientierten Spielweise – also einer größeren, allgemeineren, übergeordneten Thematik – zusammen, zog sich aber durch. Dieser Aspekt trug unter anderem dazu bei, dass der Rekordmeister zunächst so mühelos die Übergänge bis zum Strafraum hin schaffte. Beispielhaft zeigten sich die Probleme im Defensivverhalten gegen Freilaufbewegungen durch Vidal und Thiago. Gerade Letzterer fand ein gutes Raumgespür in der Positionsfindung im Halbraum.
Um ihn dort neben der Formation zu stellen, rückte zumeist Caligiuri als ballnaher Achter heraus und zog seinen Deckungsschatten mit sich. Wenn das aber etwas unsauber geschah, war es trotzdem umso wichtiger, wie der Halbraum hinter ihm gesichert wurde. Hier fehlte es den Wolfsburgern an nachschiebenden Bewegungen. Die Mannorientierungen trugen dazu bei, indem etwa der jeweilige Flügelverteidiger nur bedingt hinter das Vorschieben seines Nebenmannes einrückte. Auch Guilavogui spielte gegen Müller sehr tief und befand sich dadurch teilweise in zu weiter Entfernung, um schnell Zugriff zu finden.
Überhaupt fehlte es dem Mittelfeld der Niedersachsen also an der gruppentaktischen Basis in der Zusammenarbeit. Rückte ein Achter heraus, kamen die beiden ballfernen Kollegen nur ansatzweise herüber, zwischen Caligiuri und Gerhardt bestanden teils große Abstände. Dass – unter anderem wegen der Sperre Seguins – die komplette Dreierbesetzung vom letzten Match abwich, war nicht förderlich. Einige Male konnte Thiago den einrückenden Ribéry im Halbraum bedienen und dem Franzosen große Freiräume ermöglichen – denn allzu weit wollte Knoche mannorientiert nun dagegen nicht herausrücken.
So konnte Ribéry dann die Bälle weiter nach vorne tragen und für Anschlussaktionen zum Strafraum sorgen. Zusätzlich spielte insbesondere bei den einleitenden Pässen zwischen die Linien die geringe Intensität bei Wolfsburg mit, die sich etwa auch beim Zusammenziehen gegen diagonale Läufen der Bayern-Sechser in den Block hinein zeigte. Aus VfL-Sicht war die Inkohärenz innerhalb des Mittelfelds besonders schmerzhaft, weil sie die Verbesserungen in der ersten Linie entwerteten. Die diesmal sauberer nebeneinander gestaffelten Stürmer und einzelne 5-2-3-Anordnungen durch Nachschieben sahen ganz gut aus, halfen am Ende aber nicht, zumal das Mithelfen der Angreifer gegen die FCB-Sechser nicht konstant erfolgte.
Lange Bälle in geschlossene Gesellschaften
Lose Verbindungen zwischen den Achtern belasteten den VfL nicht nur defensiv, auch mit dem Ball. In diesen Momenten setzten die Wolfsburger fast nur auf lange Bälle, in beinahe ähnlicher Manier wie ihrerseits die Mainzer in der Vorwoche aus einem 5-3-2. Unter Ismael wird dieses Mittel nun quasi standardmäßig fokussiert und verstärkt mit einer Zweite-Bälle-Strategie verbunden – bisher einer der klarsten Systemschnitte nach Hecking. Insgesamt lässt man mit einem solchen Fokus gegen die Bayern aktuell Potential liegen. Das Team von Carlo Ancelotti verteidigt derzeit in einem 4-2-3-1 ordentlich, aber nicht herausragend zuverlässig, ohne die großen und markanten Besonderheiten, in Sachen Kollektivität nicht immer konsequent.
Ein sehr gutes Element bestand in dieser Begegnung darin, dass Müller bei aufrückenden Bewegungen aus der häufig im 4-2-3-1 bleibenden Defensivanordnung ins 4-4-2 sehr aufmerksam den Deckungsschatten Richtung Guilavogui bewegte. Es deutete sich aber in Ansätzen an, dass man den Bayern mehr hätte zufügen können, als es die Wolfsburger Bilanz von einer Halbchance letztlich für den ersten Durchgang auswies. Mit Caligiuri und Gerhardt hatten die Gäste keine besonders spielmachenden Kräfte auf den Achterpositionen. Ohnehin rückten sie aber häufig früh auf, so dass bei aggressiverem Herausrücken – etwa von Ribéry gegen Knoche – kaum Anspielstation und damit tatsächlich nur längere Zuspiele blieben.
Neben einigen Bällen, die Gomez festmachen konnte, sorgten die Achter hier durchaus für gute Momente. Sie orientierten sich mehrmals in breiten Offensivpositionen nah am jeweils aufgerückten Flügelverteidiger und konnten so Bälle verlängern und/oder die kleingewachsenen Lahm und Bernat überladen. Kam der VfL auf diese Weise über die Flügelzonen nach vorne oder konnte Abpraller für Caligiuri und Gerhardt gewinnen, war der jeweils andere häufig aber viel zu weit entfernt und konnte kaum eingebunden werden. Mehrheitlich waren Angriffe über links reine Angelegenheiten dieser Seite und umgekehrt – verbunden waren die Außenbahnen kaum.
Dribblings und Konter?
So hatte Wolfsburg zwar einige Ansätze, aber es reichte unter diesen Vorzeichen nicht, um sie zu klaren Torchancen zu vollenden. Über das Zentrum sorgte Mayoral mit guter Positionsfindung beim Zurückfallen und verbindenden Versuchen für manchen hellen Moment. Auch die antreibenden Dribblings von Caligiuri aus der Tiefe sahen interessant aus und könnten bei entsprechender Einbindung vielleicht mal ein zukunftsfähiges Konzept sein. Dieses Element spielte auch in der (nicht nur) offensiv besten VfL-Phase eine wichtige Rolle: die Anfangsphase des zweiten Durchgangs. Sie nutzten die Weiträumigkeit ihrer Fünferkette viel besser, um sich gegen die leicht inkonsequenten Bayern Spielanteile in den vorderen Zonen zu sichern, und konnten einige Doppelpassaktionen über die Mitte einleiten. Das in jenem Abschnitt überraschende 3:0 sollte diesen Aufwind aber jäh beenden.
Konter schieden für den Gast übrigens fast durchgehend aus, da sie Bälle im Normalfall nur sehr tief eroberten und häufig in flachen Staffelungen. Das erschwerte die Verbindungen, die aus den eigenen Mannorientierungen heraus ohnehin nur von wechselhafter Stabilität waren. Unter diesen Vorzeichen unsauberer Einleitung hatte Bayerns Viererkette selbst Gomez und Mayoral im Griff. Allerdings gab es für die Wolfsburger Achter schon mal etwas Raum im Bereich hinter Müller. Das bayerische Gegenpressing war also nicht – nach der Pause dann punktuell, angeführt durch Thiagos Nachrücken – auf Topniveau, erlaubte Wolfsburg in jenen Zwischenzonen aber nur Ballsicherungen, keine Gegenstöße.
Bayern letztlich nicht überragend, aber hochüberlegen
Insgesamt ergab sich in der Quintessenz folgendes Bild: Die Bayern konnten aus ihrer Kontrolle heraus das Wolfsburger Defensivkonstrukt immer wieder auseinanderspielen und kamen regelmäßig nach vorne in die Offensivzonen. Dort ergaben sich dann über kurz oder lang auch die benötigten Chancen. Das war über weite Strecken keinesfalls eine Demontage, aber aus klarer Überlegenheit heraus letztlich genau ausreichend, um genug gefährliche Momente zu haben. Hinzu kam in Halbzeit eins dann noch, dass beide Treffer recht früh fielen und im konkreten Einzelfall jeweils von glücklichen Umständen begünstigt waren: Beim 1:0 in der Behandlungszeit von Schäfer fehlt dieser genau auf der Robben-Seite.
Beim zweiten Treffer öffneten die Bayern zwar gut den ballfernen Halbraum, doch dass aus dem folgenden Abschluss von Vidal ein Treffer entsprang, war keineswegs logisch und alltäglich. Dieser schnelle Vorsprung für die Münchener entschied die Begegnung vor. Danach schalteten die Mannen von Ancelotti zurück, fokussierten sich stärker auf die Ballzirkulation. Vielleicht war es auch etwas unbewusst, dass sich Thiago und Vidal im Aufbau nun tiefer hielten und wieder häufiger herauskippten. So war die Qualität der Ballzirkulation im zweiten Teil der ersten Halbzeit nicht mehr ganz so gut – und in der Folge die Situationen, die man um den Strafraum herum herausspielen konnte.
Es fiel den Bayern nun schwerer, in die gegnerische Formation einzudringen, worunter Klarheit und Sauberkeit der Gefahrenszenen litten. Vor allem Robben wussten die Gäste nun häufiger in Unterzahlen zu treiben, zwingende Torchancen gab es danach eigentlich zunächst kaum mehr – das war andererseits auch nicht unbedingt nötig. Nach der Pause setzte sich bis zum 3:0 die Phase kleiner Nachlässigkeiten fort und brachte Wolfsburg gegen die nicht immer konsequente Verteidigung zu mehr Strafraumannäherungen. Dass statt des Anschlusstors der dritte Treffer für die Gastgeber fiel, bedeutete den endgültigen Knockout für die Bemühungen der Niedersachsen. Den weiteren Verlauf hatten die Bayern wieder im Griff und schossen gegen ein immer tiefer stehendes Wolfsburg einen deutlichen Erfolg heraus.
24 Kommentare Alle anzeigen
TR 12. Dezember 2016 um 18:50
Ich möchte mich, auch aufgrund der Vielzahl der Bemerkungen in diese Richtung, mal grundsätzlich zu der Thematik „Bayern-Fokus“ bei Spielverlagerung äußern.
Zunächst einmal ist die Kritik in ihrer aktuellen Form natürlich durchaus berechtigt und in dieser Saison dürfte man den Verdacht jenes Bayern-Fokus auch mit den harten Zahlen sehr gut belegen können (war in der Vergangenheit, als das auch schon mal genannt wurde, nicht immer so). Wir sind uns dessen auch bewusst und würden natürlich schon gerne etwas mehr Ausgewogenheit reinbringen.
Andererseits gibt es aber gewisse Umstände, die die Umsetzung dieser guten Vorsätze nicht so einfach machen: Der Zeitaspekt spielt hier eine entscheidende Rolle – und zwar in dieser Saison noch etwas mehr als zuvor, denn wie vermutlich erkennbar geworden ist, hat sich der Gesamtoutput zuletzt etwas verringert, was unter anderem durch anderweitige Verpflichtungen und Einbindungen mancher Autoren bedingt ist. Gerade bei den Spielen unter der Woche schlägt der Zeitaspekt jetzt besonders klar durch. Vermutlich ist auch bekannt, dass die verschiedenen Redaktionsmitglieder jeweils gewisse „Fachgebiete“ haben, die sie bevorzugt und ausführlicher verfolgen als andere.
Ich für meinen Teil befasse mich, wenn es um die Bundesliga geht, vor allem mit Bayern und das schlägt sich dann grundsätzlich auch in der Analyseauswahl nieder, zumal ich eben die Bayernspiele „sowieso“ schauen würde – und dann bietet sich eine Analyse an. Ganz so dramatisch ist es natürlich im Regelfall nicht, aber punktuell steht der eine oder andere Autor auch vor der Fall: Dieses bestimmte Spiel analysieren oder zu gar keiner Analyse am Wochenende kommen. Im Übrigen – ich kann jetzt wiederum nur für mich sprechen – ist es mir bis vor kurzem eigentlich, so meine Wahrnehmung, gut gelungen, auch andere Mannschaften (anstelle der Bayernanalysen) ausreichend zu würdigen. In den letzten zwei bis vier Wochen war nun der Bayernfokus sehr groß, aber das ging in dieser konkreten Phase auch zeitlich nicht anders.
Diesbezüglich muss man vielleicht jetzt im Dezember noch zusätzlich in Rechnung stellen, dass nebenbei der (bisher eher zögerlich besprochene) SV-Adventskalender mit weiteren Analysen läuft, die etwas Energie abzweigen. Gerade in den letzten Wochen kamen akut verschiedene solcher kleinerer Aspekte zusammen (frei nach Jürgen Klopp: „one comes to the other“). Viele der internationalen Topspiele schienen sich, so wirkte es intuitiv für mich, vermehrt mit dem Samstags-Nachmittags-Termin der Bundesliga zu überschneiden, u.a. auch der Clásico. Für das Match hatten wir übrigens eigentlich eine Analyse fest eingeplant, aber kurzfristig musste der Autor dort leider passen. Das war natürlich etwas ärgerlich, dass es jene Partie betraf, kann aber eben auch einfach mal vorkommen.
Also kurz und knapp: Ja, wir haben (vor allem aktuell) einen starken Bayernfokus und leider nicht so viel umfassenden Output über die Bundesliga hinaus. Aber wir machen das nicht mit schlechter Absicht oder weil es unbedingt so viel Bayern sein muss, sondern das hat ganz zweckmäßige, teilweise erzwungene Gründe. Wirklich zufriedenstellend sind diese Erklärungen natürlich nicht, aber wenn man die Hintergründe sieht, kann man das Ganze – auch wenn man es immer noch kritisch sehen darf – vielleicht doch ein Stückchen besser nachvollziehen. An dieser Stelle merke ich einfach mal an, dass wir zuletzt jetzt einen festen Rhythmus für regelmäßige Redaktionstreffen geschaffen haben, um dann jeweils die Sachlage zu besprechen und so zu etwas mehr Ausgewogenheit auch zu kommen.
Koom 12. Dezember 2016 um 20:29
Ihr müsst euch genauso wenig rechtfertigen wie ihr bestimmte Artikel für SV.de schreiben müsst – aber es ist schön und erfreut viele, wenn ihr es trotzdem tut. 🙂
gs 15. Dezember 2016 um 10:03
Also, ich finde den Bayern-Fokus gut 🙂
Es gibt ja seit dem Trainerwechsel verschiedene Tendenzen diesen einzuordnen; zunächst war der Mainstream, die Befreiung von den Pep’schen Fesseln zu preisen und große Dinge zu erwarten, während seit dem erkennbaren kleinen spielerischen und ergebnismäßigen Durchhänger des FCB die Stimmen überwiegen, die Ancelotti massive taktische Defizite unterstellen.
Da hilft es mir in Diskussionen sehr, vorher mal hier die fachkundigen und immer erfreulich neutralen Analysen zu lesen.
Schorsch 12. Dezember 2016 um 14:26
Die Bayern spielen ja nicht gegen sich selbst. Obwohl, manchmal beschleicht mich so eine merkwürdiges Gefühl… 😉 Im Ernst: Bei jeder Analyse eines Bayernspiels wird der jeweilige Gegner mitanalysiert. Da kommen somit nicht nur die Bayernfreaks auf ihre Kosten. 😉
tobit 12. Dezember 2016 um 17:15
Aber die Spiele gegen Bayern sind von keinem normalen Gegner repräsentativ. Daher kann ich schon verstehen, dass sich manch einer weniger Bayern und mehr andere Begegnungen wünscht. Dazu wird es aber wohl nicht kommen, da die Autoren ja hier freie Spielwahl haben und – wie in der allgemeinen Bevölkerung – viele Bayern-Fans dabei sind.
Mich würden mal wieder Analysen zu spanischen Teams (außerhalb der Top-Teams) interessieren, da mir nach Rayos Absturz ein Team in Spanien fehlt, zu dem ich halten kann.
DrKlenk 12. Dezember 2016 um 18:28
Probier’s mal mit Sevilla oder, wenn nicht hipsterig genug, Las Palmas.
tobit 12. Dezember 2016 um 20:13
Danke!
Von Las Palmas habe ich letzte Saison ein bisschen was gesehen – das machte Lust auf mehr. Konnte leider die Hinrunde über nur wenig Fussball schauen, werde dann wohl Mal ein paar der nächsten Spiele versuchen im Kalender unterzubringen.
Wie macht sich Sampaioli bei Sevilla? Erfolgreich ist er ja – ist da auch spielerisch das drin, was der Name verspricht?
DrKlenk 13. Dezember 2016 um 21:12
Erst einmal, falls du sie noch nicht kennst, ES Analyse zu Sampaolis Start bei Sevilla: https://spielverlagerung.de/2016/08/07/sampaolis-start-in-sevilla/
Leider auch noch nicht so viele Spiele gesehen.
Aber was ich gesehen habe, war vielversprechend. Viele Anpassungen an die jeweiligen Gegner, teilweise interessante Spielerrollen (Nasri schon als eine Art falsche 9 zum Beispiel), gefühlt hoher Fokus auf die Halbräume bei den Durchbrüchen, viele, Dreierketten. Also macht auf jeden Fall Spaß. Pressing ziemlich mainorientiert.
Anders als ES war ich auch von N´Zonzi oisitiv überrascht.
Kannst gerne mal Deinen Eindruck schildern, wenn du sie öfter gesehen hast.
Vielleicht auch mal einen Blick wert: La Real unter Eusebio (vorher war halt David Moyes da).
Schorsch 12. Dezember 2016 um 20:59
Dass die meisten Teams eher nicht ‚as usual‘ gegen Bayern spielen, ist sicherlich richtig. Dennoch gehen die Autoren in diesen Fällen schon auch darauf ein (was ist die ’normale‘ Spielweise, warum die Änderung, Vor-/Nachteile, etc.).
TR hat ja einiges zur Erläuterung geschrieben; hat sich mMn sehr einleuchtend angehört. Und es besteht wohl berechtigte Hoffnung auf ein wenig mehr ‚Ausgewogenheit‘.
Ich persönlich bin bundesligaorientiert (wobei ich den einen oder anderen Lieblingsclub habe), interessiere mich aber auch stark für die Spielklassen darunter. Da gibt es mehr zu entdecken, als man gemeinhin glaubt. Ansonsten steht bei mir noch der französische Fußball im Fokus, was berufliche/private Gründe hat. Da werde ich hier doch eher selten fündig, was aber nichts macht. Spanien, England, Italien interessieren mich punktuell, ebenso wie die Ligen anderer Länder.
‚You can’t always get what you want. But if you try sometimes, well you might find, you get what you need.‘ heißt es bei den Stones. Und ’sometimes‘ ist auf sv.de verdammt oft… 🙂
tobit 12. Dezember 2016 um 23:32
Ich lese sowieso eigentlich jeden Artikel, wenn ich gerade Zeit habe – so bin ich überhaupt erst auf Rayo (und manch andere tolle Mannschaft) gekommen.
Den Adventskalender finde ich auch klasse, auch wenn mir die meistens Partien und viele Spieler nichts sagen, erkenne ich doch in den Beschreibungen viele Trends die immer wieder „neu“ im modernen Fussball auftauchen.
Bsoffski 11. Dezember 2016 um 21:20
Ich würde mich auch mal für eine Analyse des VfB Stuttgart unter Hannes Wolf interessieren…interessanter Mann, meiner Meinung nach.
Koom 12. Dezember 2016 um 09:26
Da schließe ich mich an.
Dr. Acula 11. Dezember 2016 um 20:28
gott ist bayern langweilig diese saison 🙁
Schorsch 11. Dezember 2016 um 19:07
Ich habe den Eindruck, dass der VfL völlig unabhängig vom Spielsystem so oder so bei Bayern verloren hätte. Nach meiner einschätzung würde man nicht nur ein 5-3-2, sondern auch andere Systeme ‚unsauber‘ spielen. Für das Heckingsche 4-2-3-1 (und das von Ismael) kann man das mMn zumindest so sehen. Dass Ismael gegen Bayern auf ein ‚2. Ball‘-Konzept gesetzt hat, will ich ihm gar nicht ankreiden, unabhängig davon, ob die Bayern ‚unsauber‘ und/oder nachlässig verteidigt haben. Aber wenn der Eindruck entsteht, dass den Spielern die klare Handlungsanweisung fehlt, dann kann man das durchaus kritisch-negativ sehen. Vermutlich liegen die Probleme beim VfL tiefer und sind unabhängig vom jeweils gewählten System oder taktischen Aspekten. Inwieweit die Demission Heckings berechtigt war, kann ich nicht beurteilen. Aber Ismael bewirkt bislang auch keine Trendwende, ergebnismäßig nicht und auch nicht leistungsmäßig. Es sieht so aus, als ob spätestens in der Winterpause neue Pflöcke eimngeschlagen werden.
merengue-man 11. Dezember 2016 um 18:45
sorry, aber wen interessiert die wolfsburger 5-kette. seit ner woche guck ich hier nach, ob nicht vielleicht doch noch der clasico oder das spiel real madrid – bvb besprochen wurde. letzteres wohl das taktisch interessanteste Spiel seit längeren (schmelzers position! dembeles position! james position!)…
Alexander44 11. Dezember 2016 um 20:14
Danke. Sehe ich ganz genauso. Da lief ein hochklassiges Spiel zwischen Real und dem BVB – stattdessen analysiert man eine Mannschaft, gegen die nicht nur der FCB in der aktuellen Verfassung gewonnen hätte. Wohlgemerkt: Ich bin grundsätzlich sehr dankbar, dass es diese Webseite gibt (die beste im Netz). Aber manchmal kriege ich das Gefühl, dass der FCB an erster Stelle steht und dann kommt lange Zeit nichts.
luckyluke 12. Dezember 2016 um 10:38
Ich hab ja nichts gegen Spielverlagerung, aber…
Koom 12. Dezember 2016 um 13:38
Mal anders: Den Autoren ist natürlich selbst überlassen, über was sie berichten sollen/wollen. Es ist ihre Freizeit, ihr Portal, es gibt nix dafür. Andererseits muss man es den Besuchern auch gewähren, ihre Kritik/Wünsche hinsichtlich des Inhalts zu äussern. Besser das, als wenn selbige Besucher einfach gehen würden (wobei das immer die stärkste und wirkungsvolle Form von „Kritik“ ist).
Ein Zuschauer 11. Dezember 2016 um 20:28
Bei Dortmund Real wrüde ich tippen, dass MR das covert und wir dementsprechend noch n‘ bisschen warten müssen
Bernhard 11. Dezember 2016 um 21:06
Sie interessiert TR.
Riplex 12. Dezember 2016 um 12:41
Kann ich mich nur anschließen, schaue regelmäßig vorbei, und sehe nur noch Bayern. Sehe auch nicht, dass bei Bayern besondere taktische Varisnten zu bestaunen sind. Also, etwas Abwechselung bitte.
Bernhard 12. Dezember 2016 um 13:41
Etwas mehr Demut, bitte.
Seid doch froh, dass diese tollen Berichte gratis zur Verfügung stehen.
Bolzplatz 11. Dezember 2016 um 13:33
Ich verfolge Spielverlagerung schon seit langer Zeit. Und die Analysen unterscheiden sich wirklich vom Mainstream.
Was ich aber wirklich lästig finde, ist die Fokussierung auf Bayern. Fast jedes Spiel von ihnen wird analysiert und kommentiert. Andere Vereine fallen da teilweise komplett raus.
Zudem verlagert sich scheinbar der Fokus von der Bundesliga auf die premier league.
Finde ich sehr schade.
Bernhard 11. Dezember 2016 um 21:08
Die Autoren widmen ihre Aufmerksamkeit jenen Spielen, die sie interessieren und die sie auch anschauen. Dass man es da nie allen recht machen wird können, liegt auf der Hand.
Vielleicht wirst du auf dem englischsprachigen Ableger der Seite glücklicher.