United zieht verspätet nach

2:0

Zu leitendem Pressing und fokussierten Wegen quer durch das zweite Drittel findet der Gast aus Manchester im Laufe der ersten Halbzeit. Zu diesem Zeitpunkt führt Arsenal aber bereits. Diesen gegnerischen Vorsprung des ersten Tores können die Gäste bis zum Ende nicht wettmachen.

Vom Grundprinzip funktionierten auf beiden Seiten erst einmal die Defensiven ganz gut und organisiert. Mit sinnvollen Bewegungen gelang es ihnen, zumindest innerhalb der eigenen Formation jeweils Überzahlen aufrechtzuerhalten. Arsenal konnte gerade von den Flügelpositionen ihrer 3-4-1-2-Anordnung in den verschiedenen Spielphasen profitieren und dadurch zu mehr Schwung in der Anfangsphase kommen.

Arsenal leitet eher nach rechts

Beispielhafte Offensiv- und Defensivanordnungen spezifisch bei Aufbauaktionen über Young

Im Detail der Pressingansätze initiierte sich das Vorgehen der Mannen von Unai Emery etwas spezifischer, jenes bei United eher gleichförmiger. Die Stürmer Arsenals positionierten sich breit zwischen Innen- und Außenverteidiger, der jeweils rechte Spieler agierte noch etwas höher und lief stärker nach innen an. Prinzipiell sorgte das dafür, dass der gegnerische Aufbau mehr auf deren rechte Seite geleitet wurde – auf Young, der anfangs Ballkontakte sammelte. Hinter den Stürmern orientierte sich Özil zunächst klar an Matic, löste sich dann weiter nach außen, um dort in jenen Konstellationen leicht linksseitig die Anschlussräume ins Mittelfeld abzuschirmen.

Diese Grundposition bedeutete, dass Arsenal nach dem Leiten den Kapitän Manchesters zunächst einmal offen ließ und ihm etwas Ruhe im Halbraum gewährte. Die Gastgeber trieben United in diesen Bereich und stellten dann die Optionen zu. Wenn Özil sich enger zum Ballführenden schob, tat er das eher etwas verspätet und damit schräg von „oben“, während gleichzeitig entweder Xhaka oder Kolasinac zum Pressing herausrücken würden. Gegen diese beiden Mittelfeldlinien verpasste United es, ihre Zentrumsspieler konsequent einzubinden, zumal der als nominell linker Außen startende Pogba im ballfernen Halbraum zumindest nicht direkt involviert werden konnte.

Wenn die Entscheidung zum Übergang in die Offensive erfolgte, geschah das dort fast immer in Form direkter Pässe von Young. Vor ihm gab Dalot den Breitengeber auf rechts, hauptsächlicher Zielpunkt für die flachen diagonalen Zuspiele wurde also Lukaku, der sich in den Zwischenlinienraum abzusetzen versuchte. Einige Bälle konnte er individuell zwar behaupten, gerade gegen Monreal, aber in den entsprechenden Umgebungsräumen war Arsenal eigentlich recht präsent aufgestellt und hatte über die Dreierkette nach hinten ohnehin numerische Überzahl. Dagegen fiel es United zunächst schwer, nach vorne zu kommen, sich dort mal festzusetzen und länger andauernde Offensivmomente herzustellen.

Quer- und Rückpässe vom Flügel oder den Stürmern

Offensivformation Arsenal und Defensivformation United zu Beginn. Nach dem Rückzug in die tiefere Verteidigung bewegte sich Dalot auch hier schon weiter bis an die hintere Linie zurück, wenn er das Aufrücken von Kolasinac verfolgte.

In dieser Beziehung gelangte Arsenal zu Beginn der Partie früher einen Schritt weiter und insgesamt besser in die vorderen Bereiche. Wie recht üblich reihte sich United unter Ole Gunnar Solskjaer in einem kompakten 4-4-2 gegen den Ball auf. Die Stürmer hielten gleichförmig die Positionen und lösten sich nicht so weit nach außen, gegen die Dreierkette rückte jeweils der ballnahe Flügel nicht erst beim eröffnenden Pass zur Seite ins Pressing, sondern in Richtung des ballführenden Halbverteidigers. Dabei bewegte er sich bis auf Höhe der beiden Angreifer, so dass sich wechselnd sehr sauber versetzte 4-3-3-Anordnungen im Anlaufen ergaben.

Vereinzelt drang Arsenal aufgrund kleinerer horizontaler Unsauberkeiten zwischen Stürmer und ballnahem Sechser bei United mal in den Zwischenlinienraum ein. Entscheidender Punkt war für sie jedoch vor allem die Ballzirkulation in der Breite: Sie ließen den Ball erst einmal ganz gut laufen, spielten viele Verlagerungen und setzten durch dieses Mittel konsequent ihre äußeren Positionen ein. Bei einzelnen Breitengebern aus einer Dreierkettensystematik heraus besteht ein potentieller Vorteil darin, dass diese noch aufgefächerter agieren können, da sie für die Notwendigkeit etwaiger früherer Rückzugsbewegung nicht ganz so hohe Verantwortung tragen.

Dem versuchte United zunächst mit hohem Laufaufwand der Mittelfeldlinie zu begegnen, die nominellen Flügel schoben von vorne hinterher. Dahinter hielten sich die Außenverteidiger im Pressing anfangs eher zurück und eng an der letzten Linie, um ihre zentralen Nebenmänner gegen die Bewegungen von Arsenals Stürmern zu unterstützen, welche dadurch aber wiederum potentiell mehr Gegner beschäftigen konnten. Sowohl aus den äußeren Zonen selbst als auch in Person der beiden Angreifer – nach entsprechenden Folgepässen auf diese – nutzten die Gastgeber sehr gezielt Querpasswege. Sie fanden gute Momente für solche Zuspiele vom Flügel zurück in die Mitte, wo es auch entsprechende Bewegungen der Zentrumsspieler gab.

So schaffte es Arsenal auf diesem Wege, hinter die erste gegnerische Pressinglinie zu kommen. In der Folge bedeutete das erstens etwas mehr Möglichkeiten im Rückraum und zweitens dann auch günstigere Ausgangslagen im Offensivdrittel. Konstant klare Chancen spielten sie daraus nun nicht unbedingt heraus und insgesamt auch gar nicht so viel mehr Zwingendes als United, die Bedingungen in den ersten Momenten waren eben hochwertiger. Dass sie sich also etwas häufiger in vielversprechenden Zonen bewegten, schlug sich zumindest in Folgeeffekten wie zusätzlichen Dribblingmöglichkeiten oder provozierten Standardsituationen nieder.

Konkret lief bei den Gastgebern vieles über das Aufrückverhalten der Flügelverteidiger und konsequente Schnittstellenläufe der jeweils ballnahen Stürmer. Solchen Aktionen konnten die Offensivakteure oftmals über die Nutzung von Anschlussdribblings nochmal neue Fahrt verleihen, wenn nach den mannschaftlich guten Einleitungen die weiteren Folgebewegungen zu einfach und direkt in den Strafraum hinein tendierten. Gelegentlich gab es einige Ansätze über die ergänzenden Bewegungen von Özil durch den Zwischenlinienraum, hinzu kamen bei Arsenal einige Szenen nach Kontern. Von den Abschlüssen der „Gunners“ brachten sie lange nur jenen zum 1:0 auf das Tor, am Ende sollten es drei für zwei Treffer sein.

Pressinganpassungen bei United

Gewissermaßen eine umgekehrte Gemengelage zur anfänglichen Phase der Partie bahnte sich zunehmend in deren weiteren Verlauf bis zur Halbzeitpause an. Nicht zuletzt nach dem Rückstand ging Solskjaer bei United daran, die eine oder andere Sache zu verändern, ließ seine Mannschaft beispielsweise höher pressen. Während das Zustellen einfach mannschaftlich weiter vorne erfolgte, änderte sich ebenso die genaue Ausrichtung: Links rückten zudem Pogba schon früher gegen Sokratis heraus und dahinter vor allem Shaw entsprechend weiter nach, um Maitland-Niles an der Linie unter Druck zu setzen.

Diese Mechanismen zeigten sich nicht als rein für die Angriffspressingphasen vorbehaltene Mittel. Auch systematisch war Dalot am rechten Flügel tiefer ausgerichtet als Rashford, eigentlich verteidigte United nun aus einer 5-3-2-Orientierung als Basis heraus. Das setzten sie in der vordersten Linie leicht asymmetrisch und über eine breitere Ausgangsposition der Angreifer um, in dieser Hinsicht also im Grunde genommen ähnlich wie Arsenal zuvor. Das traf spezifischer auf Lukaku zu: Er hielt sich auch etwas höher als Rashford zwischen zwei der drei Verteidiger in seinem äußeren Halbraum, so dass die Anbindungen zu jener Seite schwieriger zugänglich waren.

Offensivformation Arsenal und Defensivformation United im weiteren Verlauf

Ins Mittelfeld zog sich das entsprechend durch: Pogba rückte weiter heraus als Fred. Wie auf der Gegenseite sorgte die Situation für leitende Effekte: Gegen die asymmetrischen Justierungen der Gäste lief Arsenals Aufbau zunehmend klarer zu deren rechter Außenbahn zusammen. Auf diesen Bereich wollte United dann seine Pressingkraft konzentrieren, hatte auf diese Weise auch die eine oder andere gelungene Szene. Wurde Manchester in solchen Situationen stattdessen überspielt, reagierten sie häufig mit einem direkt sehr konsequenten Rückzug flach in die Fünferkette, bestehend aus der anfänglichen Viererabwehr und Dalot rechts.

Den Versuch, sich erst einmal auf halber Höhe im Bereich des zweiten Drittels neu zu formieren, unternahmen sie dabei mehrmals erst gar nicht. Vielmehr gingen sie stark auf die Stabilität und nahmen dafür das sehr weite Aufrücken Arsenals in Kauf. Hinter der vorderen Asymmetrie lag entsprechend auf der rechten Defensivbahn die vertikale Zwischenlücke, durch die die „Gunners“ in solchen Szenen Raum nach vorne gewinnen konnten. Die aus ursprünglichen Umschaltmomenten hervorgegangenen Ballbesitzphasen Arsenals in der Offensive trugen also einen Linksfokus.

Linksüberladungen mit einer Gefahr

Für die weiteren Aktionen war diese Szenerie aber nicht unbedingt optimal: Gemäß der typischen Rollenverteilung kam es häufig zum Aufrücken von Ramsey im ballfernen Halbraum, andererseits zu ausweichenden Bewegungen eines Offensivspielers nach links. Vor allem beteiligte sich Özil dort präsent und engagiert an Überladungen. Wenn darauf keine weiteren Ergänzungen folgten oder nur solche in Form horizontaler Bewegungen, drohten die Rückanbindungen nach innen verloren zu gehen und Arsenal sich selbst vom Tor weg nach außen bzw. hinten zu schieben. Es war nicht so leicht, flache Staffelungen wieder aufzubrechen, wenn sie sich erst einmal eingestellt hatten.

Einerseits gelang das durch manche Dribblings schon einige Male gut. Andererseits ergab sich aus diesen Tendenzen und aus dem Raum, den man links außerhalb der gegnerischen Formation als Ausweichoption hatte, bei den „Gunners“ schnell mal ein etwas unfokussierter Zug, ließen sie sich gelegentlich zu übermäßigem Fokus auf Ballsicherung hinreißen. Ohne feste Flügelbesetzung in der zweiten Linie musste sich United gegen diese Szenen zunächst einmal passiv halten. Im weiteren Verlauf schob meistens Fred nach außen nach und tat dies schließlich auch sehr weiträumig.

Teilweise konnte er dadurch die strategischen Nachlässigkeiten und kleinere gruppentaktische Schlampigkeiten Arsenals bestrafen, wenn die ballnahen Akteure um Kolasinac herum sich nicht gut genug aufteilten, beispielsweise auf zu nah aneinander liegenden vertikalen Linien. Dadurch konnten sie Präsenz in den Anschlussräumen verlieren, zwar Xhaka bei Bedarf trotz der Abstände noch einbinden, aber diagonal aus ihren Startpositionen wenig machen, um etwa entstehende Lücken zwischen Matic und Fred zu nutzen. Letztgenanntem war es in manchen Defensivaktionen möglich, eher von „oben“ am Flügel ins Pressing zu gehen.

Halbraumverlagerungen und Rashford-Präsenz

Es gab eine Menge an kleineren Faktoren, die United in jeweils unterschiedlichen Bereichen etwas besser ins Spiel finden ließen. Gewisse Fortschritte machten sie mit der Zeit auch im Aufbau, genauer gesagt beim Umgang mit den typischen Situationen halbrechts. Statt aus jenem Halbraum über Young zu eröffnen, erhielt dort zusätzlich Fred mehr Präsenz. Wenn dieser sich die Bälle präsenter abholte, wirkten der Rechtsverteidiger ebenso wie Matic als lokale, sich kurz einbindende Unterstützungsspieler. Durch diese veränderte Anordnung entstand – ohne dass sich die Lage nun einschneidend gedreht hätte – etwas mehr Druck auf Arsenal und damit die verstärkte Notwendigkeit, sich anzupassen.

Das erhöhte für United zu einem gewissen Grad die Aussichten auf Halbraumverlagerungen zwischen Özil und Ramsey hindurch auf Pogba. Solche Zuspiele fokussierten die Mannen von Solskjaer etwas gezielter. Potentiell konnte dies der entscheidende Umschlagpunkt sein, über Pogba die weiteren Übergänge nach vorne erfolgen. In Folgemomenten nach den Halbraumverlagerungen hatte bei United über links dann auch Rashford sehr viel Präsenz. Bei Ballbesitzmomenten seines Teams startete er grundsätzlich zunächst hoch innerhalb der Sturmlinie, ließ sich in solchen Momenten explosiv tiefer fallen in Richtung des Leders.

Letztlich gestalteten sich diese Einbindungsversuche des Angreifers jedoch etwas zu früh. So direkt hätte er noch nicht Präsenz anziehen müssen, sondern geduldiger warten können. Es kamen einige Szenen vor, in denen er unvorsichtig in das strukturelle Gefüge durch seinen Rückstoß gewissermaßen „hineinplatzte“, wenn er für die weitere Verbindung nach vorne hätte sorgen sollen und dort gebraucht gewesen wäre. Zwischendurch sorgte er im Zusammenspiel mit Pogba zwar für manche gute Überladung im Ansatz.

Vereinzelt öffnete ein früher Rückstoß sogar etwas Raum, wenn die Bewegug eben nicht bedient wurde, wie in der Entstehung des Lattenkopfballs von Lukaku. Aber andererseits verstärkte die vorschnelle Einbindung schließlich noch den ohnehin schon latenten Hang zu überambitionierten Passentscheidungen bei United im Angriffsdrittel. Letztlich sprangen also sehr wechselhafte Ergebnisse heraus, mit zwei Aluminium-Treffern, einigen guten Bewegungen der Stürmer, aber auch höheren Raten an versandeten Aktionen.

Die Konsequenz geht zurück

Der unfokussierte Zug der Partie nahm gerade in der zweiten Halbzeit später noch zu, als die Begegnung phasenweise sehr offen wurde. United musste die Pressinghöhe mit der Zeit wieder etwas nach hinten verlagern, in den vielen höheren Mittelfeldpressingmomenten spielten sie folglich auch 3-5-2-hafter mit Dalot in den vorderen Linien. Bei Arsenal zogen sich die Stürmer weiter zurück und verteidigten etwas breiter neben Özil in flachen Dreierlinien. Durch diese kompakte Anordnung und die beiden defensiven Mittelfeldakteure unmittelbar dahinter konnte die Präsenz gegen Uniteds Sechserraum nochmals etwas stabiler gestaltet werden.

Das führte außerdem dazu, dass Arsenal den linken gegnerischen Flügel gar nicht mehr leitend zustellen konnte. Sie ließen Aufbauaktionen über diesen Bereich in den ersten Momenten zu, wo Manchester die Eröffnungen auf Shaw auch entsprechend forcierte. An der Formation entlang kamen die Gäste also gut ins zweite Drittel und einige Male auch an der vorderen Dreierlinie vorbei, konnten das aber fast überhaupt nicht nutzen. Aus jenen Kanälen gingen sie nach dem ersten Raumgewinn viel zu früh in die Pärchenbildungen zwischen Shaw und Rashford bzw. später Martial über, die Arsenal über Ramseys Nachschieben und gelegentliches Rückwärtspressing eines Stürmers einfach zuschob.

Etwaige Einbindungsmöglichkeiten von Pogba als Unterstützung im Halbraum blieben durch diese vorschnellen Aktionen übersehen und unversucht. Viele Bälle gingen bei United daher schon in früheren Aufbauphasen wieder verloren, woraus sich wenn schon keine Konter, so doch regelmäßige Entlastungsmöglichkeiten für Arsenal ergaben, wenn es zu entsprechendem Hin und Her kam. Durch die Einwechslung von Greenwood verbesserte sich die Situation nur leicht, indem ein zusätzlicher Spieler jenen Bereich ergänzte. Insgesamt vermochte United aber zu wenig Unterstützung für die offensiven Einzelspieler zu generieren und hielt die Verbindungen zwischen ihnen in 4-2-4-hafter Tendenz immer seltener aufrecht. Zumal nachdem endgültig im 5-4-1 angekommen, blockierte Arsenals Doppeln gegnerische Eröffnungen über die Flügel und sorgte für stabile Überzahlen dort.

In der Schlussphase verfiel United nachlässig gar in solche Muster: Young spielt nach vorne, Lukaku kann aber von zwei Seiten ohne alternative Anspieloption gedoppelt werden und das Gästeteam hängt außen fest.

Fazit

Insgesamt war Arsenal an diesem Tag zwar das etwas bessere Team, besonders in taktischen Einzelbereichen wie der Anpassungsfähigkeit im Nachschiebeverhalten und einigen Elementen des offensiven Bewegungsspiels auch spürbar, aber United nicht weit weg. Es handelte sich nur um kleine Unterschiede, beim generellen Zugriff über die Zentrumsspieler bot Manchester vom Gesamtsystem mindestens Paroli. So konnten die Gäste die Begegnung über weite Phasen recht ausgeglichen gestalten, nach Arsenals gutem Beginn schienen sie im zweiten Teil der ersten Halbzeit prinzipiell etwas besser im Spiel, schlossen also gewissermaßen auf.

Vor diesem Hintergrund sollte es für die Gastgeber letztlich der entscheidende Vorteil sein, aus dem Schwung der Anfangsphase eine Führung mitgenommen zu haben, die United das gesamte Spiel über nachhängen würde und die ihnen selbst umgekehrt vieles etwas einfacher machte. Zumal beide Mannschaften eher selten zu längeren Phasen unmittelbarer Präsenz in die Angriffszonen – wo stets die Gefahr mitschwingt, dass bei einem knappen Vorsprung mal ein Ball entscheidend durchrutscht – kamen, entfaltete das Wirkung. So konnte Arsenal mit dem Polster der Führung im Zweifel auch mal die Offensivaktion „leichter“ abbrechen und auf die Ballsicherung gehen, während United stets (taktik)psychologisch beeinflusst war, wie beispielsweise in der Gestaltung des Aufrückverhaltens, um keine womöglich vorentscheidenden Konter zu riskieren.

Wenn das in vielerlei Konstellationen durchweg jeweils in Form von Kleinigkeiten eine Rolle spielt, kann sich das letztlich entscheidend aufsummieren. Es kam in der Schlussphase sogar noch bei den einzelnen Ansätzen zum Tragen, wenn United im Anschluss an Abpraller mal Kombinationen in strafraumnahen Zonen einzuleiten versuchen konnte – eine kleine Zögerlichkeit beim Nachrücken auf die Ablage zwischen die Linien hier, ein hektischer koordinativer „Fehltritt“ beim Doppelpass dort. Zu diesem speziellen Aspekt der Schlussoffensive gesellt sich sogleich auch wieder die andere Perspektive: Um Gelegenheiten für solche Ansätze konstanter zu generieren, hätten die Gäste überhaupt erst einmal häufiger ins Angriffsdrittel kommen müssen, aber dafür waren die offensiven Verbindungen dort nicht gut genug.

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*