Kloppool in der Krise
Der Klopp’sche Zauber beim Liverpool FC scheint schnell verflogen. Nach zwischenzeitlichem Hoch befinden sich die Reds nun wieder in einer für sie enttäuschenden Position. Bisher gelingt es ihrem deutschen Trainer noch nicht, ein stabiles taktisches System zu implementieren.
Im Rahmen unserer Teamserie verfolgen wir detailliert die Liverpooler Mannschaft während der laufenden Spielzeit. Nachdem der Monat Dezember alles andere als erfolgreich verläuft, ist nun der perfekte Zeitpunkt für eine Problemanalyse.
1. Wechselnde Formationen
Der Grad an Innovation ist bisher äußerst überschaubar. Dass Jürgen Klopp kein Ausnahmetalent an der Taktiktafel ist, wissen wir schon seit langem. Hinzu kommt: Der 48-Jährige übernimmt während der laufenden Saison das Traineramt bei den Reds. Transfers sind ergo nicht möglich. Klopp muss sich mit dem anfreunden, was ihm zur Verfügung steht.
Schnell identifiziert er James Milner – unterschätzter Ballverteiler und englische Kultfigur – als interessanten Hybridspieler. Der zurückkehrende Kapitän Jordan Henderson zeichnet sich durch ähnlich geartete Flexibilität aus.
Klopps bisherige taktische Variabilität fußt nahezu ausschließlich auf dieser Komponente. Denn neben den gleichförmigen 4-2-3-1 und 4-3-3 sowie vereinzelten Rautenexperimenten integriert er eine Mischform aus 4-2-3-1 und 4-3-3. Dabei erfüllt Milner auf der Achterposition gleichzeitig Aufgaben auf dem Flügel.
Je nach Spielsituation zieht er sich entweder komplett in die zweite Linie zurück oder er rückt in die offensiven Flügelzonen vor. Auch im Monat Dezember sehen die Anhänger des Traditionsklubs ständige Wechsel von Partie zu Partie.
Liverpool startet mit einer 0:2-Niederlage bei Newcastle United in den Liga-Monat. Jenes Mischsystem kommt in dieser Partie nur partiell zum Einsatz. Milner pendelt anfangs zwischen linker Halb- und Flügelposition, beschränkt sich allerdings mehr und mehr auf die Außenbahn. Jordon Ibe, Klopps einziger linearer Flügelspieler, beackert die rechte Seite.
Im Zentrum erhält Joe Allen an der Seite von Lucas Leiva seine Chance. Emre Can, ansonsten häufiger Antreiber auf der Acht, fehlt aufgrund einer Gelbsperre.
Ein extrem tristes 0:0 bei Sion in der Europa League sieht Liverpool dagegen im schlichten 4-3-3. Beide Flügelakteure präferieren eine engere Stellung, sind aber keineswegs beschränkt in ihrem Handlungsspielraum. Milner sowie Henderson flankieren Can im Mittelfeldblock.
Wenige Tage später kehrt Klopp zur mehrfach erwähnten Mischordnung zurück. Beim kuriosen 2:2 gegen West Bromwich Albion ist es Henderson, der halbrechts gleich in Doppelbesetzung auftritt – und damit natürlich mehr Flexibilität als Ibe bietet. Adam Lallana und Philippe Coutinho suchen unterdessen im Zentrum nach Lücken, konzentrieren sich aber zu stark auf die letzte Linie. Später im Spiel stellt Klopp auf eine 4-2-4-Formation um. Er möchte mit diesem simplen Versuch den Ausgleich erzwingen.
Sieben Tage danach entschließt sich Klopp zum Wechsel auf ein tempostärkeres 4-3-3. Roberto Firmino ersetzt Christian Benteke in der Sturmspitze. Ein regelmäßiger Schachzug Klopps. Insbesondere bei Auswärtspartien vertraut er des Öfteren der „kleinen“ Lösung. Firmino, Coutinho und Lallana sollen als agile Nervensägen die vermeintlich tiefere Formation anführen. Kombinative Schnellangriffe statt physisch präsenter Verzögerung à la Benteke steht auf Klopps Zettel. Nur Underdogs wie Watford tun ihm nicht den Gefallen. Sie überlassen Liverpool das Kommando freiwillig.
2. Wo ein Wille ist, ist auch ein Pressing
Die Erwartungen an King Klopp sind hoch. England verbindet mit dem charismatischen Deutschen vor allem eine Pressingrevolution, die ihre Insel nie wirklich erreicht hat. Die ersten Partien unter seiner Führung bieten Grund zur Hoffnung. Liverpool zeigt sich ungewohnt aggressiv in des Gegners Hälfte. Sie rücken frühzeitig aus ihrer eigentlichen Defensivstaffelung heraus. Druck ist das Zauberwörtchen.
Doch während mannorientiertes Angriffspressing vor allem eine Frage des Willens – und einer passablen körperlichen Verfassung – ist, kommen die Reds im Mittelfeld schon eher ins Straucheln. Vorstoßende Bogenläufe, um die Spielgestaltung des Gegners zu lenken, sind keine Seltenheit. Die passenden Anschlussmanöver aber mehr denn je. Akteure wie Lucas oder Can haben Klopps Pressingansatz rasch verinnerlicht.
Die brasilianischen Offensivkräfte kommen hingegen nur sehr langsam damit zurecht. Gerade wenn sie in den mittelhohen Zonen nicht einfach auf den Ballträger zustürmen können. Aufmerksame Beobachter stellen als Grundsatzproblem fest: Viele Spieler der Reds reagieren erst in dem Moment, wenn der Ball schon beim Gegenspieler angekommen ist. Zu wenig Antizipation und mangelnde Bewegung abseits des Geschehens.
Lediglich Grundelemente wie Dopplungen auf den Außenbahnen funktionieren reibungslos. Ansonsten ist Liverpools Mannschaft noch im Anfängerkurs für Pressing.
Im Verlaufe der letzten Wochen bevorzugt Klopp immer häufiger eine 4-3-3-Variante, die hinter dem vordersten Angreifer zwei Halbstürmer anbietet. Passend zum Dezember ist es ein Tannenbaum. Auf dem Papier – und bei effektiver Umsetzung auch auf dem Rasen – offeriert diese Defensivformation eine ganze Myriade an Verschiebevariablen. Ohne Manndeckung im Grundsatz ist jeder einzelne Spieler in der Lage, auf mehrere Ballempfänger sowie auf einzelne Passwege unmittelbaren Druck als Einzelner oder im Zentrum als Kollektiv auszuüben.
Es ist gewiss Klopps Anliegen, diese Flexibilität zu nutzen und organische Verformungen beim Phasenübergang zu forcieren. Bisher sind nur Spurenelemente von dem zu erkennen, was wir einst bei Borussia Dortmund bewundern.
3. Individuelle Qualität in der Defensive
Problematischer erscheinen aber die regelmäßigen Aussetzer in der Schlussverteidigung. Dejan Lovren und Martin Škrtel bekleckern sich in diesen Tagen nicht mit Ruhm. Beide Innenverteidiger legen ihren Fokus zumeist auf den direkten Gegenspieler, den sie als Konsequenz weit ins Feld hinein verfolgen. Sie präferieren jenen Ansatz, wonach ein Verteidiger notfalls bis zur Eckfahne gehen soll, um den Stürmer festzumachen.
Allerdings sind die Übergabemechanismen und zentralen Absicherungen keineswegs ausgereift. Lovren und Škrtel schießen sich für gewöhnlich selbst ins Knie. Bestes Beispiel: Beim ersten Gegentreffer gegen Newcastle United kreuzen Georginio Wijnaldum und Ayoze Pérez vorm Sechzehnmeterraum. Nathanial Clyne bleibt außen. Škrtel bemerkt jedoch zu spät, dass Wijnaldum mit Geschwindigkeitsüberschuss in die Gefahrenzone vordringt. Der Slowake greift zu spät ein und kann den Ball nur noch ins eigene Tor abfälschen.
Überdies schwanken die Leistungen von Abräumer Lucas Leiva. Der Brasilianer verheddert sich gelegentlich in unnötigen Ballaktionen. Oder dem 28-Jährigen mangelt es vereinzelt an der Präzision, die er selbstredend auf der Sechserposition braucht. Lucas‘ Inkonstanz stabilisiert die Defensive nicht in jeder Partie.
Die Reds haben indes noch eine weitere Achillesferse. Sie kassieren mittlerweile in aller Regelmäßigkeit Gegentreffer nach ruhenden Bällen – vor allem Eckstößen. Nicht nur die teils schwache Raumaufteilung und gemischte Zuordnung greift ins Leere. Auch Liverpools Torhüter brillieren aktuell nicht. Simon Mignolet ist an guten Tagen ein grandioser Reflexkeeper auf der Linie. An schlechten Tagen irrt er umher wie ein betrunkener Matrose am Brunswick Dock.
Ihm fehlt Dominanz in der Luft und Überzeugung im Passspiel. Und wenngleich viele an eine Neuverpflichtung glauben oder diese sogar fordern, Klopp gibt sich zufrieden mit seinen Schlussmännern.
4. Ballbesitz ohne Struktur
Emre Can ist ein Hoffnungsträger an der Anfield Road. Er strahlt großen Drang nach vorn aus. Seine Spielfreude kann an tristen Tagen ein kleiner Glimmer sein.
Seit Klopps Amtsübernahme wird er in der Liga nur ein einziges Mal vorzeitig vom Platz genommen. Der deutsche Trainer weiß, was er an seinem Landsmann hat. Aber: Can stellt einen Risikofaktor dar. Selbst nach einem grandiosen Auswärtssieg gegen Manchester City vor einigen Wochen muss Klopp leichte Kritik an Bruder Leichtfuß äußern.
„Emre ist ein junger Spieler, der von seinen Emotionen lebt. Aber wenn man müde ist und den Weg zurück nicht mehr schafft, sollte man nicht nach vorne laufen“, bemängelte der Coach gegenüber NBC. „Er hat damit manchmal Räume geöffnet.“
Can ist aber nur ein Stellvertreter, ein Sinnbild für Liverpools unstrukturierte Offensive. An manchen Tagen leben sie von dieser freiwerdenden Kreativität. Dann laden Coutinho, Firmino und Lallana zu ihrer kleinen Zaubershow ein. Im Normalfall sehen die Anhänger der Reds aber einen eindimensionalen Ibe auf der Außenbahn, einen reichlich überforderten Milner irgendwo im Mittelfeld und einen in der Isolation verharrenden Benteke in der Spitze.
Liverpool wird von notorischen Verteidigungstruppen wie West Brom in die Spielmacherrolle gedrängt. Hin und wieder können sie durch Schnellangriffe von hinten eine Art Umschaltspiel imitieren. Meistens sind sie freilich in ihrer gleichförmigen Struktur gefangen. Dann steht selbst der ballferne Außenstürmer nur wenige Schritte von der Seitenlinie entfernt. Dann wirken die Aufbaupässe allzu mechanisch.
Selbst der überraschend freigeistige Clyne, der allenfalls mit Ibe kollidieren würde, sollte er schnurstracks die Außenbahn entlang sprinten, findet bei seinen diagonalen Läufen nur selten einen Kombinationspartner.
Im 4-3-2-1 taucht Lallana nur zu gerne im dicht besetzten Offensivzentrum ab. Coutinho befindet sich laufend auf der Suche nach optimaler Positionierung. Ob er nun eher im Zwischenlinienraum bleiben soll, nach außen ausweicht oder doch lieber ebenso in die Spitze vorrückt, weiß der technisch versierte Brasilianer nicht zu jedem Zeitpunkt.
Zu guter Letzt bewegt sich Liverpools Mittelfeldtrio meist nur um den gegnerischen Block herum, anstatt in jenen einzudringen. Das Resultat: Gerade in Rückstand verkommen die Reds zu einer Flankenmaschine, die auf gut Glück ein Tor erzielen möchte.
Es passiert im Moment genau das, was viele Kenner der Klopp’schen Arbeitsweise mit großer Gewissheit vorhersagen konnten. Der 48-Jährige ist ein herausragender Menschenfänger, braucht aber Zeit, um ein Team nach seinen Vorstellungen zu formen. Liverpool im Jahr 2015 erinnert frappierend an den BVB im Jahr 2009. Allerdings haben die Engländer einen besser besetzten Kader und eine bei weitem höhere Erwartungshaltung.
Die Anfangseuphorie ist mittlerweile verfolgen. Passenderweise kommt am Boxing Day der Tabellenführende aus Leicester an die Anfield Road.
34 Kommentare Alle anzeigen
Athalarich 6. Januar 2016 um 14:49
„Bei englischem Fußball habe ich manchmal den Eindruck, dass das ne Sportart für sich ist, die einfach anders funktioniert. Wenn ich mir das auch live anschaue, verfestigt sich dieser Eindruck. Man spielt dort gerne einfach nur mit Defensive und Offensive, Mittelfeldspiel gibt es kaum. Verliert man vorne den Ball, dann rennt man zurück und verteidigt den Strafraum. Also ziemlich wie Handball.“ (Koom, oben)
– Hab selten so prägnant in Worte gefasst gesehen, was englischen Fußball ausmacht. Insbesondere in mittleren Phasen der Halbzeiten hab ich oft so ein Bolzplatzgefühl: Ein paar können noch, ein paar nicht mehr; bei Ballgewinn muss das Leder so schnell wie geht nur irgendwie vor den gegnerischen Kasten; (langer Lauf oder langer Schlag;) und am Ende entscheidet individuelle Klasse, weshalb ManCity (momentan) auch die konstanteste englische Mannschaft ist. Was ich mich aber frage, ist, wieso sich das nicht ändert. Spieler und Trainer werden zu großen Teilen woanders ausgebildet, denen müsste das doch völlig zuwider sein so zu spielen. Und die Erklärungen im Spielverlagerungsartikel zu England von 2014 (Erwartungshaltung von Fans, Medien, Umfeld; Anpassungsdruck) finde ich kaum belegbar und wenig überzeugend.
– Freue mich darauf zu sehen, was Guardiola aus den Gegebenheiten machen wird. Die Liga müsste ja eigentlich sein Albtraum sein (oder der ideale Ort, um was zu formen…). (Nebenbei bemerkt: Meiner Ansicht nach sehr typisch für die englische Betrachtungsweise des Fußballgeschäfts sind jetzt beginnende Spekulationen, ob Guardiola wohl Messi und Müller zu seinem neuen Verein lotsen können wird…)
Schorsch 26. Dezember 2015 um 20:18
So, jetzt gab es am Boxing Day einen 1:0-Sieg der Reds gegen den (Überraschungs-)Tabellenführer Leicester City. Das wird Kloppo und seinem Trainerteam sicherlich guttun. War das nun ein 4-4-2, was man da sehen konnte?
Im Artikel wird zu Beginn darauf hingewiesen, dass Kloppo die Reds in der laufenden Saison übernommen hat, was sicherlich ein Manko bei der Implementierung einer neuen Spielweise ist. Ich finde, dass dieser Aspekt noch stärker herausgestellt werden sollte. Klopp fehlt die gesamte Saisonvorbereitung, die zudem sicherlich anders verlaufen ist, als es unter ihm der Fall gewesen wäre. Ich persönlich habe es für einen Fehler gehalten und tue dies nach wie vor. Vergleiche mit dem BVB hinken sicherlich in mancherlei Beziehung, wobei mMn der qualitative Unterschied beim ‚Spielermaterial‘ nicht so sehr ins Gewicht fällt. Ich halte es sogar für einen Vorteil mit viel jungen, eher unvoreingenommenen, noch nicht zu sehr geprägten und vor allem lernwilligen Spielern als Trainer zusammenzuarbeiten, wenn es um solch gravierende Änderungen geht, die Kloppo nun bei den Reds einführt. Aber der Blick auf die Zeit beim BVB zeigt, dass diese Änderungen auf jeden Fall eine etwas längere Zeit benötigen. Und sie benötigen in bestimmter Art und Weise veranlagte Spielertypen. Diese hatte Kloppo in Dortmund genauso nur eher bedingt wie nun in Liverpool. Beim BVB hat man sich dann konsequenterweise sukzessive von denjenigen Spielern getrennt, die eben nicht zum kloppschen Fußball passten. Auch wenn es sich um beliebte, befähigte Spieler handelte. Kloppo wird mMn nicht umhin können, auch bei den Reds ähnlich vorzugehen. Da er das Team eben in der laufenden Saison übernommen hat, wäre es fatal, nun Spieler, die nicht zu seinem Fußball passen, nun infrage zu stellen. Er ist auf diese Spieler angewiesen und er muss auch das Vertrauen des Teams gewinnen. Zieht er einen ‚Austausch‘ diverser Spieler in Betracht, dann muss er dies geschickt und unter Gesichtswahrung der Spieler tun. Er wird aber um Neuverpflichtungen nicht umhinkommen, und ich glaube auch bereits zur Wintertransferperiode. Die Innenverteidigung mit ihrer etwas antiqierten Spielauffassung gehört da sicherlich an vorderer Stelle genannt. Und passenderweise hält sich das Gerücht hartnäckig, dass Liverpool am Schalker Matip interessiert sei. Und ich wäre auch nicht überrascht, wenn zur neuen Saison auch ein neuer Torwart präsentiert würde; der Kölner Horn soll da angeblich im Fokus stehen.
Wenn Kloppo es tatsächlich schaffen sollte, in dieser Saison den von ihm angestrebten Spielstil sukzessive weiter zu implementieren und gleichzeitig einen CL-Platz zu erreichen, dann hätte er nach meiner Auffassung wesentlich mehr erreicht, als es zu erwarten gewesen wäre.
CE 26. Dezember 2015 um 20:53
In der Spielanalyse nenne ich es 4-2-3-1. Aber es war an sich eine Mischung aus 4-2-3-1 und 4-4-2.
Benny 26. Dezember 2015 um 02:24
Ich finde es ehrlich gesagt ein wenig schäbig Jürgen Klopp zu attestierten, dass er wenig Ahnung von Taktik hat. Er hat die gesamte Bundesliga mit seiner Art Fußball zu spielen revolutioniert. Auch die Bayern haben unter Heynkes viel von Klopp übernommen, und haben damit immerhin das Tripple gewonnen. Aus einem Club in Asche einen Top 10 Club zu machen, ist auch ne Kunst, die mir noch kein anderer Trainer demonstrieren konnte.
Also man kann ja zu Jürgen Klopp stehen wie man will, aber zu behaupten er ist mehr oder weniger ein „Taktikidiot“ ist ja wohl das Dämlichste was ich je gehört habe.
Bitte mal ein wenig die Kirche im Dorf lassen.
CE 26. Dezember 2015 um 08:07
Bitte genau durchlesen und dann darüber nachdenken, was man hier für einen Kommentar schreibt. Niemand würde Klopp als „Taktikidioten“ bezeichnen. Hat auch keiner gemacht. Man braucht nicht gleich zu hyperventilieren, wenn hin und wieder minimale Kritik aufkommt, wobei nicht einmal das gemacht wurde. Wenn Milner und Ibe nicht wissen, wie man offensive Halbräume nutzt, dann hat Klopp im Moment damit nur wenig zu tun. (Und im Übrigen sollte man sich Worte wie „Dämlichste“ hier komplett verkneifen. Ansonsten bitte ein anderes Forum suchen.)
mrb 26. Dezember 2015 um 12:18
vermute, der Streitpunkt ist jener Satzes, wonach Klopp „Ausnahmetalent an der Taktiktafel ist“.
Koom 26. Dezember 2015 um 12:48
Mit Van Gaal widerum ist ein „Ausnahmetalent an der Taktiktafel“ auch in England tätig und kommt, trotz dass er bereits schon sehr viel mehr Zeit und Transferperioden hat, auch nicht zurecht. Und von seiner Handschrift ist auch nicht so viel zu sehen – bzw. vielleicht schon: Wenn man seine ManU-Tätigkeit mit der der letzten Elftal-Tätigkeit vergleicht, finden sich da schon Parallelen. Nur keine guten.
Ich denke, der Artikel ist sehr fair geschrieben. Klopp ist nicht wirklich ein Ausnahmetalent. Er fährt einen Plan, den er exzellent entwickelt hat – der aber auch Zeit braucht, um umgesetzt zu werden. Und das Spielermaterial in England allgemein ist… seltsam. Der Fußball dort ist scheinbar eh generell was anderes als in anderen Ländern.
Holger 27. Dezember 2015 um 22:29
Ich sehe es auch so. Van Gaal kommt auch nicht voran. Ich denke, dass Taktik viel zu überbewertet wird. Es ist sicherlich ein wichtiger Bestandteil, aber nur einer von vielen.
Koom 4. Januar 2016 um 11:54
Bei englischem Fußball habe ich manchmal den Eindruck, dass das ne Sportart für sich ist, die einfach anders funktioniert. Wenn ich mir das auch live anschaue, verfestigt sich dieser Eindruck. Man spielt dort gerne einfach nur mit Defensive und Offensive, Mittelfeldspiel gibt es kaum. Verliert man vorne den Ball, dann rennt man zurück und verteidigt den Strafraum. Also ziemlich wie Handball.
Wenn das in jedem Spieler, Co-Trainer, Zeugwart etc. drin ist, bekommt man das vermutlich auch nur schwer raus. Da Fußball ein Low-Scoring-Game ist, also selbst eine überlegene Taktik sich nicht brachial mit vielen Toren auswirkt, wird es auch schwer sein die Leute zu überzeugen, da es ja „anders“ auch gut geht.
Isabella 2. Januar 2016 um 15:50
Das van Gaal nicht weiter kommt, ist doch jetzt auch nicht sonderlich überraschend, oder? Taktik ist sicherlich eines der wichtigsten Elemente im modernen Fußball, aber man muss seiner Spieler halt auch von seiner Marschroute überzeugen können. Davon war van Gaal wohl noch nie einer, seine zwischenmenschlichen Quälitäten werden ja jetzt auch nicht gerade reihenweise angepriesen von seinen Spielern. Aber ob ich vom Tulpengeneral als Taktikgenie reden will, weiß ich jetzt auch nicht gerade. Schließlich hat er es bei den Bayern ziemlich schnell hinbekommen, dass sie von Robbery abhängig wurden. Der Spielaufbau von außen und das ewige Ballgeschiebe ohne Ziel waren wirklich kein Geniestreich (vereinfacht ausgedrückt natürlich). Die Taktik bei der letzten WM war aber durchaus gelungen, würde ich mal sagen.
Und ich finde auch nicht, dass die Kritik vom Autor an Jürgen Klopp überzogen war. Wie er selbst schon erklärt hat, kann man sich bei den Autoren hier wenigstens noch verlassen, dass die Bedeutung ihrer eigenen Worte kennen. Ist halt kein BILD hier, wo ständig irgendeine unterschwellige Beleidigung von selbst tötal niveaulosen Redakteuren mitschwingt. Ich fände aber auch größere Kritik nicht unangebracht, da er innerhalb (sagen wir mal) 2 1/2 Jahren bei Dortmund keine richtige Ballbesitzstrategie entwickeln konnte und unpassende Spieler eingekauft hat (wie weit er da verantwortlich war, weiß ich nicht, denke aber genug)
Mike the Knight 27. Dezember 2015 um 11:43
Sorry, @CE:
Aber wenn man schreibt, „Dass Jürgen Klopp kein Ausnahmetalent an der Taktiktafel ist, wissen wir schon seit langem“ muss man sich so eine Kritik schon anhören. Auch wenn Benny mit seiner Wortwahl vielleicht etwas unglücklich war, muss ich ihm inhaltlich absolut recht geben. Einige von euch – besonders RM – können mit berechtigter Kritik einfach nicht umgehen!
CE 27. Dezember 2015 um 12:21
Also wenn hier Kritik geäußert wird, darf man nicht darauf reagieren? Nur weil für dich die Kritik berechtigt ist, muss das nicht für mich gelten. Ich nehme den Begriff „Ausnahmetalent“ wörtlich. Es gibt davon sehr wenige. Ein paar Beispiele für andere erfolgreiche Trainer, die keine taktischen Ausnahmetalente sind: Ancelotti, Heynckes, Pellegrini. Dafür haben Trainer wie Klopp Stärken, die Guardiola oder Sacchi eben nicht aufweisen können.
Aber zum eigentlichen Punkt: Ich kann mit derartiger Kritik locker leben. An sich ist es mir egal. Nur die Wortwahl ist mir sehr wichtig. Eigentlich lassen wir alles durchgehen. Spielverlagerung zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass eine gewisse Diskussionskultur herrscht. Und ich werde – genauso wie andere Autoren – darauf achten, dass diese Kultur nicht verfällt. Es ist schon krank genug, dass man Kommentarbereiche auf jeder x-beliebigen Sportseite meiden muss.
HK 27. Dezember 2015 um 13:53
Über Klopp und seine taktischen Fähigkeiten lässt sich sicher trefflich streiten.
Über den Punkt Diskussionskultur weniger. Tatsächlich ist das hier einer der eher raren Kommentarbereiche (und nicht nur im Sportbereich) wo man nicht zum Menschenfeind mutieren möchte.
Da steht und fällt vieles schon mit der Tonart und Wortwahl. Deshalb wehret den Anfängen und lasst nichts einreißen.
JS 28. Dezember 2015 um 09:57
+1
Mordecai 27. Dezember 2015 um 22:41
Heynckes ein Taktik Ausnahmetalent und Klopp nicht? Ich lese schon seit vielen, vielen Jahren eure Spielberichte und eigentlich kam das für mich immer gegenteilig rüber!
CE 28. Dezember 2015 um 09:44
Ich schreibe doch: „Ein paar Beispiele für andere erfolgreiche Trainer, die keine taktischen Ausnahmetalente sind.“ (PS: Bitte immer nur einen Benutzernamen wählen. Das ist sonst für alle verwirrend.)
Koom 28. Dezember 2015 um 11:03
Wobei es ja auch immer etwas schwierig ist, sowas zu bewerten. Der Jürgen Klopp direkt nach seiner 2. Meisterschaft und Double würde vermutlich als „taktisches Ausnahmetalent“ bewertet werden. Danach zeigte sich allerdings, dass er primär ein Spezialist für Gegenpressing ist.
These: Würde Guardiola mal 6-7 Jahre bei einem Klub bleiben, würde er dann auch den Status des „taktischen Ausnahmetalents“ verlieren und sich einfach als „Defensive über Ballbesitz“-Spezialist entpuppen?
Zudem: Für ein Ausnahmetalent würde ich auch gerne die Arbeit mit durchschnittlichem Material sehen. In DE ist für mich deswegen hauptsächlich nur Thomas Tuchel und Markus Weinzierl momentan als Ausnahmetalent gültig, darf aber jeder gern anders sehen.
CE 28. Dezember 2015 um 11:50
Klar. Bei Klopp – von dem ich übrigens großer Fan bin; nicht falsch verstehen – möchte ich auch betonen, dass er andere Stärken (Menschenführung, Motivation etc.) hat, die ihn eher auszeichnen. Er hat zudem eine bestimmte Vorstellung von Fußball, die er seinen Spielern lehren kann. Hinsichtlich der strategischen Grundausrichtung einer Mannschaft sehe ich ihn sogar unter den Besten der Zunft. Da hat er höchstens in der Winterpause der Saison 2014/2015 „falsch“ gehandelt. Aber: Geht es um taktische Detailfragen beziehungsweise Detaillösungen, ist er eben nicht ganz oben, aber immer noch weit über einem durchschnittlichen Bundesligacoach anzusiedeln. Ich wünsche mir für jeden Trainer eine differenzierte Sichtweise. Und einen perfekten Fußballlehrer gibt es nicht.
August Bebel 27. Dezember 2015 um 16:52
Mike the Knight hat meine volle Zustimmung. Benny hat sich im Ton vergriffen und das aufzuzeigen, ist richtig. Die Autoren reagieren aber in der Tat oft dünnhäutig auf Kritik, so dass der Eindruck aufkommen kann, andere Kommentare als „Super Artikel, vielen Dank!“ seien unerwünscht. Konstruktive Kritik halte ich persönlich für nützlicher. Wer kontroverse Urteile fällt und manchmal harsche Kritik übt, muss mit Diskussionen rechnen – will sie ja eigentlich auch, denn Kommentare zeugen von Lesern und generieren weitere Aufmerksamkeit – und muss auch selbst mit Kritik umgehen können: „Man braucht nicht gleich zu hyperventilieren, wenn hin und wieder minimale Kritik aufkommt“.
CE 27. Dezember 2015 um 17:42
Der Ton macht die Musik. Mit angemessenen Worten vorbringen, warum man mit diesem oder jenen Punkt nicht übereinstimmt und was die Argumente für eine abweichende Sichtweise sind. Dann kann man in einen konstruktiven Dialog treten oder die Meinung des anderen zumindest zur Kenntnis nehmen. (Aber wir drehen uns langsam im Kreis. Ich glaube, der Punkt ist klar. Die Kritik kann ich auch nachvollziehen, wenngleich ich die Meinung nicht teile.)
os 4. Januar 2016 um 22:03
Du hast in der Formulierung die üblicherweise verwendete Formulierung verwendet, die in sehr ironischen Bemerkungen verwendet wird, wo ein nicht „was ganz tolles“ zu ein Idiot wird.
Zudem vermisse ich aus der These, dass er ein durchschnittlicher oder „nur“ guter Takiker ist die Konsequenz.
Außerdem fehlt mir die Einordnung, wieviel Trainer denn zur Spitzengruppe gehören und warum. Das muss man nicht in diesem Artikel machen, aber wenn man das als gemeinsames Grundverständnis verkauft, dass Klopp nur ein durchschnittlicher Taktiker ist, dann sollte man irgendwo das schonmal rausgearbeitet haben, wie und warum klassifiziert wurde.
Wenn man das nicht hat, würde ich solche Äusserungen vorsichtiger formulieren – nicht, weil man es nicht denkt – aber ihr wollt einen sachlichen Zugang zum Thema und da gehört es sich auch nur das an Aussagen zu verwenden, was man mindestens an anderer Stelle auch gezeigt hat (im Sinne von bewiesen oder mindestens sehr plausibel dargestellt).
Isabella 5. Januar 2016 um 21:36
Mein Gott, kann man Leute auf eurer Seite sperren? Das ist ja wirklich ein Niveau hier, dass man meinen könnte, der Verfasser dieses genialen Posts hätte sich auf dem Weg zum Kindergarten der Zeitung mit den vier Buchstaben verlaufen. An der Formulierung „kein Ausnahmetalent“ ist aber mal absolut nichts ironisch, sonst wäre er ja schon einer, oder nicht? Ach, was solls, eine Sprachanalyse von Weltklasse-Niveau wirst du hier wohl eh nicht mehr hinzaubern… Aber um es mal verständlicher zu machen, hier ne Reihung an Begriffen, die ich mir bei den Autoren hier vorstellen könnte: grausig-schlecht – mittelmäßig – gut – sehr gut – (und wirklich nur für, sagen wir mal, Top 3) Ausnahmetalent…
Dass hier bei einer sachlichen Analyse recht viele sprachliche Stilmittel verwendet werden, passt auch nicht zum Rest dieser Seite, Phrasendrescherei ist mir zumindest recht wenig bisher aufgefallen und ich lese seit Jahren. Man kann also davon ausgehen, dass man das Geschriebene wörtlich nehmen kann, wodurch man nicht darauf schließen kann, dass ein „kein Ausnahmetalent“ einen Trainer in Richtung „schlecht“ bugsiert. Zumal es auf dieser Seite zuvor schon ziemlich oft Lob für Klopp gegeben hat und hier auch keiner abstreitet, dass außer Taktik auch andere Dinge für die Qualität eines Trainers ausschlaggebend sind.
Andran 26. Dezember 2015 um 12:07
Das Wort „Taktikidiot“ musst du mir bitte zeigen. Ich glaube du bist der Einzige hier der dieses Wort gelesen hat.
Partizan 26. Dezember 2015 um 00:12
Schön,das noch etwas, zu den letzten Spielen von Pool gekommen ist.
Nach den letzten Partien, ist wohl nach anfänglicher Euphorie, durch die Siege gegen Chelsea, City und imPokal
gegen die Saints klar, das die aktuelle Saison nur eine Übergangssaison ist.
Ohne eine richtige Saisonvorbereitung, oder eine Winterpause ist es wohl kaum möglich, die nötigen Strukturen, zu schaffen die Pool offensiv wie defensiv aktuell fehlen. Teams wie Newcastle, WBA oder auch Crystal Palace sind aktuell kyrptonit für ein Team wie Liverpool. Leicester wird morgen ebenfalls eine harte Nuss für Klopp werden.
CE 26. Dezember 2015 um 08:19
Dieses Muster ist sicherlich im Moment auszumachen. Wobei Pools Leistungen auch da schwanken. Gegen WBA erspielten sie sich zumindest eine größere Anzahl an Chancen, kassierten aber zwei Tore nach Standards. Also diese Art von Fehlern erschweren die Arbeit schon. Und ich frage mich, wie man aus Lovren, Škrtel und Co. jetzt noch bessere Verteidiger macht…
sid 25. Dezember 2015 um 22:56
Ich denke, dass Klopp aus taktischer Sicht ganz einfach nicht an die ganz Großen heran reicht…
blub 26. Dezember 2015 um 00:23
Der Mann kann halt auch nicht Zaubern und England hat keinerlei Traininszeit, Liverpool spielt auch Euroleague.
Ich urteile nach dem nächsten Sommer.
HW 26. Dezember 2015 um 09:40
Wir wissen nicht, was Klopp mit seinen Vorgesetzten besprochen hat und was genau erwartet wird. Aber zum Sommer ist es noch lange hin, niemand entlässt einen Trainer und gibt dem Nachfolger dann acht Monate in denen nicht viel erwartet wird. Auch ohne Saisonvorbereitung muss nach ein paar Monaten eine gute Richtung erkennenbar sein. Die Anfänge deuten auch darauf hin.
sid 26. Dezember 2015 um 10:20
…gut zugegeben, ich habe das sehr verkürzt wieder gegeben.
Natürlich muss man noch ein Stück abwarten, aber so Dinge, dass es keine Winterpause und ständig engl. Wochen gibt, waren von Anfang an klar.
Einen Underdog Ganzfeld pressen zu lassen und den BVB so schnell nach oben zu führen, war nat. eine Sensation und Revolution, absr gerade in den letzten Jahren beim BVB hat man gesehen, dass es zu keiner Neuausrichtung der Spielidee kam, keine Alternativen gesucht oder eintrainiert wurden und man bei Ausfällen im DM sofort extrem ins Schwimmen kam.
Auch und gerade weil man das sehr oft sehen konnte, gegen ganz große Teams einfach „härter, schneller und umfangreicher“ pressen zu wollen, muss es mMn schon erlaubt sein, die taktischen Fähigkeiten von Klopp kritisch zu hinterfragen.
Keiner erwartet eine mehrmalige Pep’sche Anpassung je Halbzeit. Im Artikel steht es ja auch, die gleichen Probleme wie einst beim BVB. Ich würde mich für Pool und auch für Klopp freuen, käme es da zur Evolution mehrer Spielideen, diesen Beweis bleibt uns Klopp aber noch schuldig, ob er sich damit allzu viel Zeit lassen kann, darf bezweifelt werden…
Euler 25. Dezember 2015 um 21:40
Ich denke das man von Klopp keine schnellen Wunder erwarten darf. Er hat eine Idee vom Fußball die er bei jeder Mannschaft durchziehen wird, die er trainiert. Man kann das unflexibel nennen, oder auch konsequent. Gibt man Klopp die Zeit bin ich mir sicher, das sich Erfolge einstellen.
Im Gegensatz zu vielen anderen denke ich das hoch und kompakt stehen, sowie Pressing und Gegenpressing sehr wohl auch gegen defensive Gegner funktionieren können. Nur muss die ganze Mannschaft sehr gut zusammen arbeiten und konzentriert bleiben um Konter zu verhindern.
Die große Frage ist wie Klopp mit den vielen Spielen und der fehlenden Winterpause zu recht kommt. Die ständigen englischen Wochen waren auch in Dortmund öfters ein Problem. Die verstärkte Rotation kann man sicher auch auf diese Problematik zurückführen. Rotation macht die Erarbeitung Klopps Philosophie aber auch nicht einfacher.
PS: Ich denke das zentrale Mittelfeld ist die größte Baustelle. Ausfälle in diesem Bereich konnte man schon in Dortmund kaum verkraften. Dazu sind die Liverpooler Spieler auf dieser Position nicht unbedingt schlecht aber auch nicht Weltklasse.
HW 25. Dezember 2015 um 20:46
Ist Klopp wirklich in der Krise oder ist er in der Situation in der Liverpool auch vorher war? Seine Statistik ist ähnlich der vom Vorgänger, was natürlich nicht vergleichbar ist gegen andere Gegner. Klopp hat bisher gegen große Namen gute Ergebnisse erzielt. Gute Gegner auf sein Niveau runter zu ziehen funktioniert gegen nominell schwächere Teams nicht. Dass ohne Saisonvorbereitung noch kein guter Ballbesitzfußball etabliert ist und dass die individuellen Schwächen nicht verschwinden, war zu erwarten.
Die Stimmung ist verbessert, wenn auch nicht mehr so euphorisch wie zu Beginn. Aber das ist ganz gut. Die Idee von Klopp wurde vermittelt der Rest folgt. Vor 2016 habe ich keine totale Verwandlung erwartet.
HW 25. Dezember 2015 um 20:50
PS
Ich denke Klopp wollte die Mannschaft nicht verunsichern (das war sie eh schon). Daher sind extreme taktische Experimente in den ersten Wochen nicht zu erwarten gewesen. Er hat immer wieder umgestellt. Aber im Fokus stand glaube ich auch die Stabilisierung und die Wiedererweckung des Selbstvertrauens.
SW 26. Dezember 2015 um 10:57
Nur frag ich mich, was hat man unter Rogers gemacht? Hat er nicht bei Swansea und Liverpool auch auf Ballbesitzfussball gesetzt? Das kann ja nicht alles verschwunden sein.
HW 27. Dezember 2015 um 09:35
Ich weiß nicht, ob Rodgers durgängig auf eine Strategie gesetzt hat. Aber die Umsetzung ist das was entscheidet. Hätte seine Idee funktioniert wäre er noch da. Klopp denkt vielleicht an ganz andere Abläufe als Rodgers es getan hat. Er stellt auch die Spieler anders auf. Ballbesitzfußball ist kein festes Schema, nichts was man aus der Schachtel holt und es läuft. Klopps Ideen zum Ballbesitz müssen auch zu Klopps Ideen zum Pressing, Umschalten, Verteidigen passen. Da kann er nicht einfach Rodgers Vorarbeit nehmen. Wenn die nicht passt, dann lohnt sich die Flickschusterei nicht um sie anzupassen.
Es wird immer davon gesprochen die Premier Leauge sei so hart. Ich glaube der einzige wirklich harte Teil ist der Kalender. In der Saison, gerade im Winter wenn andere Ligen sich mal Zeit nehmen, haben die Teams wenig Zeit. Daher kann man wenig ändern oder Grundlagen bearbeiten. Die Härte der Liga entsteht nicht alleine durchs Geld, sondern auch durch den Kalender (am Talent hat es eh nie gelegen;) Klopp muss das jetzt tun. Entwicklung im Produktive in Satz. Dadurch lernt er viel über sein Team. Und er liefert für den Start auch gute Ergebnisse.