TEs Bundesliga-Check: Große Löcher und andere provokante Perversitäten

Wie heißt es so schön in Köln? Ab dem dritten Mal ist es eine Tradition. TEs Kolumne geht in die dritte Runde und beschäftigt sich mit schwächelnden Gladbachern und dem Glück des HSV.

Spielverlagerung-Autor TE sucht sich nach jedem Bundesliga-Spieltag drei Aspekte raus, die er kurz und knackig analysiert. TEs Bundesliga-Check ist eine Spielwiese für taktische Beobachtungen, die in den “langen” Spielanalysen keinen Platz finden. Der Analysehappen für Zwischendurch.

Das Kramer-Loch

Wahre Geschichte: Vor einiger Zeit bekam Spielverlagerung eine Mail von einem besorgten Leser. Die Fachbegriffe seien schön und gut, aber müssen unsere Formulierungen immer so zweideutig sein? Nadelspieler, die von hinten durchstoßen, Sechser, die in enge Räume abkippen, und alles nur, um hinter die Abwehr zu kommen – wessen innerer Teenager fängt da nicht das wilde Kichern an? Tut mir Leid, lieber anonymer Kritiker der fußballtaktischen Zweideutigkeit. Ich muss heute einen drauflegen: Ich beleuchte das Kramer-Loch.

Das Kramerloch (gnihihi) befindet sich im Gladbacher Mittelfeld. Es sind jene Räume, die seit dem Abgang von Christoph Kramer nicht mehr adäquat besetzt werden. Kollege Constantin Eckner stellte bereits vergangene Woche fest, wie „anspruchsvoll“ die Position neben Xhaka ist. Xhaka verfügt über herausragende individuelle Qualitäten, bei der Raumbesetzung agiert er jedoch nicht sehr vorausschauend. Bei Ballbesitz lässt sich Xhaka oft fallen oder rückt vor. Dabei orientiert er sich stärker am Ball als an seinen Mitspielern.

Kramer war der perfekte Gegenpol zu Xhaka. Kein Spieler, der den tollen 50-Meter-Pass spielt (wobei Kramer das theoretisch sicher könnte), sondern ein Spieler, der die offen bleibenden Räume besetzt. Das Zusammenspiel Kramer-Xhaka funktionierte besonders beim Herausrücken überragend: Kramer erkannte, wie sich sein Nebenmann stellt, und sicherte dementsprechend ab bzw. rückte selbst heraus. Xhaka konnte sich ganz darauf konzentrieren, seine individuelle Klasse einzubringen.

Nun ist Lars Stindl ein gänzlich anderer Spielertyp als Kramer. Stindl verfügt über eine herausragende Entscheidungsfindung in engen Situationen, gerade wenn sich das Spiel am gegnerischen Strafraum abspielt. Assists sind seine Stärke – das Absichern für den Nebenmann jedoch nicht.

Das führt leider immer wieder dazu, dass sowohl Stindl als auch Xhaka gleichzeitig herausrücken, ohne dass irgendjemand den Sechserraum sichert. In Gladbachs ultrakompakten System ist es allerdings nicht vorgesehen, dass ein bespielbarer Zwischenlinienraum entsteht.

Eine Extremsituation, die aber sowohl Xhakas mangelnde Voraussicht als auch Stindls fehlende Rücksichtnahme auf Xhaka beleuchtet: Xhaka sicherte in dieser Situation zunächst für Wendt ab, der sich offensiv eingeschaltet hatte. Doch selbst als Wendt längst wieder auf seiner Position zurückgekehrt ist, bewegt sich Xhaka nicht zurück auf seine Position. Stindl wiederum verfolgt Polanski, ohne aber nah genug am Gegenspieler zu sein, um ihn wirklich stellen zu können. Polanski kann seine Mitspieler im völlig offenen Zwischenlinienraum anspielen, die wiederum eine Torchance einleiteten.

Eine Extremsituation, die aber sowohl Xhakas mangelnde Voraussicht als auch Stindls fehlende Rücksichtnahme auf Xhaka beleuchtet: Xhaka sicherte in dieser Situation zunächst für Wendt ab, der sich offensiv eingeschaltet hatte. Doch selbst als Wendt längst wieder auf seiner Position zurückgekehrt ist, bewegt sich Xhaka nicht zurück auf seine Position. Stindl wiederum verfolgt Baumgartlinger, ohne aber nah genug am Gegenspieler zu sein, um ihn wirklich stellen zu können. Baumgartlinger kann seine Mitspieler im völlig offenen Zwischenlinienraum anspielen, die wiederum eine Torchance einleiteten.

Auch das Zusammenspiel bei Ballbesitz hat noch seine Tücken. Stindl müsste theoretisch öfter in Positionen nahe des gegnerischen Strafraums gelangen – so wie vor dem 1:1, das er einleitete. Allerdings braucht Xhaka einen Mitspieler, der mit ihm zusammen abkippt oder sich intelligent im Halbraum vor ihm positioniert, um den Druck durch den Gegner von Xhaka zu lenken. Somit können beide in dieser Saison noch nicht ihre großen Stärken einbringen. Xhaka sammelt Pässe, ohne die entscheidenden Spielverlagerungen oder Vertikalpässe einstreuen zu können. Und Stindl kam gegen Mainz nur fünfmal im gegnerischen Drittel an den Ball.

Sowohl Stindl als auch Xhaka bräuchten momentan eigentlich einen Kramer neben sich. Einen, der die Räume besetzt, die sie selber ungerne besetzen. Gladbach hat jedoch keinen Kramer. So müssen die beiden lernen, miteinander auszukommen. Potentiell halte ich das für möglich; Stindl hat die Spielintelligenz, um eine antizipativere Rolle zu übernehmen, und Xhaka die nötige Weiträumigkeit in seinem Passspiel, um das Mittelfeld auch mal zu überspielen. Bis es soweit ist, dauert es noch. Und solange wird das Kramer-Loch weiter offenstehen (gnihihi).

Gut gemeint ist selten gut gewechselt

Der HSV ist aus dem Tal der Toten auferstanden – zumindest bekam man das Gefühl nach dem 3:2-Sieg über zehn Stuttgarter. „Labbadia könnte jetzt ein kleines HSV-Kunststück gelingen“, textet das Hamburger Abendblatt bereits. Kollege MA hat den Hamburger 3:2-Sieg über zehn Stuttgarter bereits taktisch auseinandergenommen. Ich möchte noch einmal auf einen Punkt hinweisen, der mich – ganz unabhängig vom Spiel – stört.

Bereits seit längerer Zeit predigt Spielverlagerung, dass es bei einem Rückstand nur selten Sinn macht, einen weiteren Stürmer einzuwechseln. Ein zweiter Stürmer bringt zwar mehr Präsenz im Strafraum, aber diese Präsenz nützt nichts, wenn das Team gar nicht erst bis zum Strafraum gelangt. Genau dies wird aber erschwert, wenn ich einen Spieler aus der zweiten Linie, dem Mittelfeld, auswechsle und einen Stürmer für die letzte Linie, den Angriff, bringe. Das Einwechseln eines Stürmers wäre höchstens empfehlenswert, wenn man sich ganz auf lange Bälle versteift, aber die Hauruck-Methode wählen selbst die spielschwächsten Teams erst in den letzten zehn Minuten.

Dass Bruno Labbadia auf die rote Karte gegen Stuttgarts Klein reagierte, indem er einen zweiten Stürmer brachte, war dementsprechend die denkbar schlechteste Lösung. Nicht nur zeigte sich der oben angesprochene Effekt; vielmehr verspielte der HSV damit die Chance, die Überzahl wirklich zu nutzen. Man nahm nämlich einen Spieler aus dem offensiven Mittelfeld und brachte einen reinen Angreifer – also genau in die Zone, wo die Überzahl nicht ausgespielt werden konnte.

Wie viel besser dem Spiel ein dritter Sechser statt eines zweiten Stürmers getan hätte, zeigt die folgende Situation:

Test

Grundsätzlich ist die Idee gut: Hamburg brachte Stuttgart, auf die rechte Seite zu verschieben, und wagt dann über Djourou den Seitenwechsel. Blöd nur, wenn die eigenen Spieler alle auf der anderen Seite stehen. Diekmeier blieb in dieser Szene nichts übrig außer den vertikalen Ball, den Stuttgart aber einfach abfing. Gerade hier hätte ein dritter Sechser dem Spiel geholfen; er hätte den roten Raum besetzt. Ein Dreiecksspiel mit Diekmeier und dem Flügelspieler wäre möglich geworden.

Was sich in dieser Szene auch zeigt: Der Wechsel konterkarierte den erhoffte Effekt, mehr Präsenz in den Strafraum bei Flanken zu bekommen. Die Außenverteidiger standen so tief, dass sie früh ins Spiel eingebunden werden mussten – so früh, dass Flanken von ihnen nicht zu erwarten waren. Die Außenstürmer konnten mangels Dreiecksbildungen isoliert werden.

Dass diese Kritik kein theoretisches Hirngespinst ist, zeigt ein Blick in die Statistik: Zwischen der 53. (rote Karte) und der 82. Minute (Ausgleich) gab der HSV zwei Schüsse ab: Ein Schuss ans Außennetz nach einer Flanke und ein Fernschuss, der im Seitenaus landete. (Ich wusste bisher auch nicht, dass Schüsse ins Seitenaus tatsächlich als Schüsse gewertet werden.) Erst als Stuttgart das Herausrücken völlig aufgab und sich am eigenen Sechzehner verbarrikadierte, kam der HSV zu Chancen. Aber das hat MA alles bereits besser erklärt als ich es könnte.

Es wäre schön, wenn sich die Kunde weiter verbreitet: Einen weiteren Stürmer einwechseln bei Rückstand ergibt nur selten Sinn. Und noch weniger, wenn ich einen Spieler mehr auf dem Platz habe.

Eine Frage der Kraft

Auch abseits des Hamburger SV gab es einige späte Triumphe an diesem Wochenende: Der VfL Bochum drehte das Spiel gegen Nürnberg in der zweiten Halbzeit, Bayern München erzielte den Siegtreffer in der Nachspielzeit, und auch Dortmund brauchte Anlaufzeit, ehe man in der Schlussphase das Ergebnis auf ein klares 4:0 hochschraubte. Alle Teams haben eins gemeinsam: Sie setzen auf ein geduldiges Ballbesitzspiel.

Ohne jetzt zu sehr ins Detail der einzelnen Partien zu gehen, zeigt sich doch ein Vorteil des ruhigen Passspiels im Vergleich zum defensiven Konterspiel: Es kostet – ideal gemacht – weniger Kraft. Das bedeutet nicht, dass Teams im Ballbesitz sich ausruhen – auch hier ist ständiges Freilaufen und Bewegung angesagt. Allerdings ist der Kraftaufwand überschaubar, vergleicht man es mit einem verteidigenden Team, bei dem alle zehn Feldspieler ständig von der einen zur anderen Seite verschieben müssen. Oder im Falle eines hohen Pressings von der ersten bis zur letzten Minute den Gegner im Sprint anlaufen. Gut gemachtes Ballbesitzspiel schont nicht die eigenen Kräfte – es raubt aber jene des Gegners.

Die Gegner aller drei Klubs waren am Spielende KO, ihrer Kraft beraubt nach 90 Minuten ständigen Verschiebens und Anlaufens. Bayern, Bochum und Dortmund hatten jedoch noch genügend Kraftreserven, um im entscheidenden Moment wach zu sein. Und auch der HSV profitierte enorm davon, dass Stuttgart nach 80 kraftraubenden Minuten das Verschieben und Rausrücken einstellte.

Fazit: Wer Ball und Gegner laufen lässt, kann sich daraus zum Ende des Spiels einen Vorteil verschaffen. Muss aber auch nicht sein, wie Gladbach am Wochenende genauso bewies. Womit wir am Ende wieder am Anfang wären. Ein rundes Round-Up zum Wochenende.

Lange Analysen zum Bundesliga-Wochenende:

HSV – Stuttgart
Köln – Wolfsburg
Hoffenheim – Bayern

Gh 1. September 2015 um 08:54

noch mehr Perversitäten; gefunden gestern in der taz in der Sektion „Bullshit für Fortgeschrittene“

Das müssen Sie mir jetzt erklären.

Die Kontingenzverächter wollen den Zufall eliminieren und das Spiel durch Ballbesitz kontrollieren. Pep Guardiola ist einer davon, Felix Magath ein anderer. Dem gegenüber stehen jene, die auf das Rauschhafte setzen, darauf, das Spiel aus dem Ruder laufen zu lassen. Eskalationstrainer wie José Mourinho oder auch Jürgen Klopp in seinen guten Zeiten setzen auf Gegenpressing, Balleroberung und das schnelle Umschaltspiel. In der Genderperspektive sind die Eskalationstrainer eher männlich und die Kontingenzverächter eher weiblich.

Warum weiblich?

Das Guardiola-Spiel zeichnet sich, gerade da, wo es besonders kontrolliert sein will, durch einen Hang zur Penetrationsverweigerung aus. Verzicht auf den langen Pass, den Weitschuss, das Kopfballspiel und die Ecken. Ein Verzicht auf physisch starke Stoßstürmer und der Verzicht auf physisch dominante Mittelfeldspieler. Sein Spielideal hat das Feld also quasi von geschlechtstheoretisch klassisch „männlichen“ Attributen wie Physis, Aggressivität, Egoismus gereinigt und in diesem Sinne zu einer „Feminisierung“ des Fußballs geführt. Er ersetzte die „männlichen“ Attribute extrem erfolgreich durch klassisch „weiblich“ codierte Leitwerte wie Kommunikation, Kollektivität, Empathie und hierarchiefreie Kreativität. Er will das Spiel selbst zähmen, kontrollieren – und in gewisser Weise auch zivilisieren.

Wolfram Eilenberger

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em es 24. Januar 2016 um 11:28

Alter

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Daniel 24. Januar 2016 um 12:00

Das ist wirklich der größte Unsinn, den ich je gelesen hab. „Bullshit für Fortgeschrittene“ trifft es ganz gut 😉

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HW 24. Januar 2016 um 12:04

Jeder muss seine Weltanschauung oder Ideologie verkaufen, auch irgendwelche Journalisten.

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Koom 24. Januar 2016 um 12:15

Fußball ist und bleibt interpretationsfreudig! 😉

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HW 28. August 2015 um 18:32

Ich muss es jetzt auch mal sagen: Wenn das auf diesem Niveau bleibt, dann ist das sicher eine der besten Fußball-Kolumnen die es gibt. Damit will ich sagen, auch wer als Fußballinteressierter nicht SV liest weil es vielleicht zu detailliert ist, sollte zumindest diese Serie lesen.
Einfach auf den Punkt ohne viele Worte zu machen und auch noch gut geschrieben.

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ode 25. August 2015 um 22:43

Ich mag dieses Textformat sehr, bin ich doch bei den Tiefenanalysen hier irgendwann ausgestiegen.

Ich würde gern auf 2 Punkte eingehen:
– Wenn es bei Gladbach diese Statikprobleme gibt: Wieso merkt Favre das nicht. Der ist doch nicht blöd. Der weiß doch, dass er keinen Balancespieler hat, wenn Xhaka und Stindl spielen. Oder hofft er darauf, dass sich die beiden umstellen und er ein sehr flexibles DM hat? Nach dem Motto: Letztes Jahr war es klar – da gibg Xhaka nach vorne. Dieses Jahr sind wir schwerer zu bespielen, denn, wenn der eine hinten festhängt, kann der andere nach vorne handeln…?
– Gibt es so einen „Ich wechsel einen Stürmer ein, um ein Zeichen gegenüber der Mannschaft zu setzen“ wirklich? Ich gehe mal davon aus, dass die Spieler taktisch ja nicht völlig unterbelichtet sind. Die werden doch im Grunde wissen: „Jetzt bringt er einen zweiten Stürmer, aber wir kommen gar nicht in die Zonen, in denen wir gezielte Anspiele nach vorne setzen können!“ Getreu dem Motto: „Mensch, Trainer! Was soll der Quatsch!?“

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Peda 26. August 2015 um 09:08

Gibt es so einen “Ich wechsel einen Stürmer ein, um ein Zeichen gegenüber der Mannschaft zu setzen” wirklich? Ich gehe mal davon aus, dass die Spieler taktisch ja nicht völlig unterbelichtet sind. Die werden doch im Grunde wissen: “Jetzt bringt er einen zweiten Stürmer, aber wir kommen gar nicht in die Zonen, in denen wir gezielte Anspiele nach vorne setzen können!” Getreu dem Motto: “Mensch, Trainer! Was soll der Quatsch!?”

Ich denke da unterschätzt du das Momentum in einem Fußballspiel zu sehr.
Rapid Wien ist beispielsweise eine Mannschaft, die in wichtigen Duellen gefühlt häufig in Rückstand gerät, um dann in der Endphase über das Momentum noch das Spiel zu drehen. Die Auftritte in der Champions League-Qualifikation sind gute Beispiele dafür, vor allem das gestrige Rückspiel:
Shakhtar (gewann im Hinspiel auswärts 1:0) spielte daheim nur zwei kurze Phasen wirklich konsequent nach vorne, bis zum 1:0 und nach dem Rückstand. Auch nach dem 2:2, das ja eigentlich ein sehr gefährliches Ergebnis war, wurde viel Tempo herausgenommen (27.). Im Laufe der Partie wurden die Angriffe beiderseits immer weniger strukturell vorbereitet, sondern schnell und vertikal ausgetragen, wodurch sich beide Formationen streckten.

84. Minute: Rapid-Trainer Barisic bringt einen zweiten Stürmer, womit das 4-2-3-1 eher einem flachen 4-2-4 gleicht.
Jetzt müssten nach deiner Überlegung die (Brasilo-)Ukrainer ja sagen:“ha, jetzt können wir mit unserer individuellen Überlegenheit ganz einfach den Ball im Mittelfeld zirkulieren lassen, da sind wir jetzt in Überzahl!“ und die Rapid-Spieler müssten sich ob der inexistenten Chancen in Halbzeit zwei ja über diese Maßnahme ärgern. Nichts da, beide Mannschaften spielen weiter hektisch nach vorne und die Grün-Weißen interpretierten den Wechsel als Zeichen zur vollen Attacke. Selbst nachdem der Rapid-Kapitän die Mannschaft noch selbst geschwächt hatte (Innenverteidiger mit Gelb-Rot in der 88., danach also 3-2-4) hat Rapid mit den beiden Stürmern noch zwei hundertprozentige Chancen auf den Lucky Punch.

Soweit hätten es die Ukrainer eigentlich nicht kommen lassen dürfen. Aber sie wiegten sich in Sicherheit, wurden schlampig und konnten in der hektischen Schlussphase ihre spielerische und numerische Überlegenheit dann nicht mehr ausspielen.

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Koom 26. August 2015 um 17:51

Wild spekuliert: Wenn die Spieler 70 Minuten den Platz hoch und runter gerannt sind, sich Frust und Adrenalin mehr und mehr ansammelt, dann wird es bei vielen Spielern problematisch mit dem kühlen Kopf, strategischen Änderungen etc. Die wollen dann Satisfaktion haben. Und ein Stürmer, idealerweise ein Kopfballbrechstangenungeheuer, ist dann natürlich ein Zeichen.

Labbadia seinerseits gilt ja auch eher als Motivator denn als gewiefter Taktiker. Solide Grundlage in der Spielweise, der Rest muss über Emotionen kommen. Das rennt sich nur ziemlich schnell tot und dann kommt nichts mehr. Möglich, dass seine Einwechslungen von ähnlicher Natur sind: Er ist frustriert und wütend und will mit Gewalt das Ergebnis erzielen. Spricht dann nicht für ihn, wäre aber vorstellbar.

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HW 28. August 2015 um 18:39

Wenn ein Team nach 70 Minuten regelmäßig den Kopf verliert, dann gute Nacht.

Den Ruf nach zwei Stürmern gibt es ja oft und man kann das auch auf clevere Art machen (wenn man denn weiß wie man in den Strafraum kommt). Aber wenn jemand den zweiten Stürmer fordert nur weil zwei mehr als eins ist, dann denke ich immer: Neeiiiiin!

Grundsätzlich sollte jeder erkennen, dass es oft besser ist viele Spieler zu haben die Chancen kreieren/einleiten können, als viele Abnehmer aber nur wenige Spielmacher. Aber am Stammtisch… Naja.

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SM 25. August 2015 um 14:47

Die Stuermereinwechslung bei HSV-VfB sehe ich nicht ganz so schwarz/weiss. So wie ich’s verstehe:
– Vorteil DM/M: Mehr Spielanteile, mehr Dominanz, daraus normalerweise mehr Chancen
– Vorteil S: Potentiell mehr Unordnung in der Abwehr, groessere Chance auf Zufallstreffer

Der HSV der vergangenen 1,5 Jahre ist die mit Abstand torungefaehrlichste Mannschaft der Liga. Das Problem dabei ist das Herausspielen von Torchancen. Das weiss man, und das weiss auch BL. Der geht entsprechend eingestellt in die Partien, daher die langen Baelle gegen die erwartete spielerische Dominanz der Stuttgarter, daher ein zusaetzlicher Stuermer anstelle eines Mittelfeldspielers – wir wandeln doch eh nie Spielanteile in Tore um, so why bother?

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TE 25. August 2015 um 17:43

Das würde ich gelten lassen, wenn tatsächlich mehr Unordnung in den Strafraum gekommen wäre. Was aber nicht der Fall war, wie die Schuss-Statistik eindrucksvoll belegt. Praktisches Gegenargument bei diesem Spiel als Beispiel: Der HSV hat gar nicht mehr Flanken oder lange Bälle nach der roten Karte gespielt, also scheint das gar nicht die strategische Idee gewesen zu sein.

Das theoretische Gegenargument: Selbst die potenzielle Unordnung in der gegnerischen Abwehr kommt ja nur zustande, wenn ich tatsächlich einen Ball in diese Zone bekomme. Dabei müsste ich aber entweder lange Bälle spielen – wobei hier die Unterzahl im Mittelfeld wieder für zweite Bälle schadet. Oder aber ich müsste oft flanken – wobei hier die Unterzahl im Mittelfeld schadet (siehe Grafik oben). Also auch hier wenig gewonnen. Das mit den hohen Bällen funktioniert tatsächlich nur, wenn der Gegner auch mitmacht, sich an den eigenen Sechzehner stellt und somit Flanken aus aussichtsreicheren Positionen ermöglicht. Ein Ball, der von der Seite kommt, lässt sich wesentlich leichter ins Tor köpfen als ein Ball, der von hinten kommt. Und dann nützt mir auch die verstärkte Präsenz im gegnerischen Strafraum.

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HW 28. August 2015 um 18:48

Es kommt auch auf die Stürmer-Typen an. Zwei Strafraumstürmer beeinflussen das restliche Feld natürlich kaum/nicht. Wenn man aber einen wuseligen Stürmer bringt der auf Außen geht oder sich fallen lässt und dann wieder in den 16er rückt, also wenig greifbar ist, dann kann das funktionieren. Oder wenn man eh eine Flanke nach der anderen in den Strafraum bringt.

In vielen Fällen ist der zweite Stürmer aber nur eine Verzweiflungstat. Vielleicht sogar nur um sich vor blöden Fragen nach dem Spiel zu schützen (wäre traurig). Lässt man den Stürmer auf der Bank, kommen doch nachher die Medien, Experten und Vorstände und fragen warum man nicht alles nach vorne geworfen habe. Leider denken noch zu viele so.

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TS 25. August 2015 um 10:14

Wie schätzt Ihr den Labbadias Trainerqualitäten (auch im allgemeinen) ein?
Die Einwechslung eines zweiten Stürmers spricht dann ja nicht unbedingt für ihn, oder sind die von euch beschriebenen Gründe warum ein zweiter Stürmer bei Rückstand eher keine so gute Idee ist im Bereich Geheimwissen anzusiedeln? Glaube ich eher nicht, da die Erklärung dafür ja nicht allzu kompliziert ist.
Trotzdem ist die Einwechslung eines zweiten Stürmers bei Rückstand je ein recht verbreiteter Ansatz um ein Spiel noch zu drehen. Wie kommts? Schlechte Trainerausbildung?

Und um auf Bruno zurückzukommen, immerhin war er der letzte HSV-Trainer unter dem die Mannschaft konstruktiven und ja auch relativ erfolgreichen Fußball gespielt hat.
Ich finde es schwer ihn in guter oder schlechter Trainer einzuordnen, daher interessiert mich eure Meinung dazu, liebes SV-Team. 🙂

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LuckyLuke 25. August 2015 um 12:43

Mich auch!!

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TS 25. August 2015 um 15:32

Könnt ihr nochmal euren SV-Artikel über das Thema „Zusätzlichen Stürmer bei Rückstand einwechseln“ hier verlinken, bitte?
Ein kurzes Trainerpotrait über Labbadia wäre ja ganz nett….:-)
Lg

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TE 25. August 2015 um 17:38

Ich bin persönlich gar nicht der riesige Labbadia-Hater. Ich hatte auch vergangene Saison auf Twitter gesagt, dass Labbadia kurzfristig dem HSV helfen wird. Defensiv ist das, was er macht, auf ordentlichem Bundesliga-Niveau; von den vielen Ex-Bundesliga-Spielern, die Trainer sind, würde ich sogar behaupten, dass er beim Pressing zu den Besseren gehört (eigentlich ist das in Deutschland ja das Steckenpferd von Trainern, die früher unterklassig gespielt haben, wie Gisdol, Tuchel, Klopp).

Ich habe zwei Probleme mit Labbadia: die häufigen 4-2-4-Stellungen im Aufbau, die es bei all seinen Trainerstationen gab und die spätestens im 2. Jahr oft zum spielerischen Stillstand führten, und die taktischen Wechsel. Wobei ich nicht einmal weiß, woher das kommt; schon gegen Jena hat er ja einen ähnlich dämlichen Wechsel gemacht. Vielleicht ist die Begründung auch eher psychologisch denn taktisch, also dass Trainer denken, mit solch einem Wechsel ein positives Signal an die Mannschaft zu senden (Wir geben alles für den Ausgleich!) Wirkung zeigen diese Wechsel aber tatsächlich selten (das wäre ein interessanter Punkt für eine statistische Analyse, da ich mir sehr sicher bin, dass sich statistisch nachweisen lässt).

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TS 25. August 2015 um 19:00

Hm, ich dachte ich hätte hier bei SV schonma einen Artikel über das Thema gelesen, der sogar eine Statistische Auswertung dazu beinhaltete….?

Und ma ne andere interessante Frage an dich (TE), gibt es aktuell einen Trainer auf dem Markt der deiner Meinung nach signifikant besser ist als Labbadia? Mir fällt da aktuell eigentlich keiner ein und zum anderen ist dem HSV vermutlich am ehesten zu raten auf Gedeih und Verderb an Labbadia festzuhalten um wenigsten mal eine Konstante im Spielerischen Bereich zu schaffen, oder? Andere Meinungen?

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Lenn 25. August 2015 um 19:05

Sampaoli will ja in die BuLi. Wenn er auch zum HSV wollen würde, wäre das schon ne riesen Steigerung zu Labbadia.

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TS 25. August 2015 um 19:07

das wäre natürlich echt krass, aber wohl eher unwahrscheinlich, obwohl er ja von diaz viel hält und ihn als seinen schlüsselspieler bei chile bezeichnet hat….

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SM 25. August 2015 um 19:49

Sampaoli will in die Bundesliga? Spricht er deutsch? Eigentlich waere er mein Wunschtrainer —> <3 Chile

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TE 25. August 2015 um 19:09

Naja, ich will jetzt keine Trainerdiskussion befeuern, die es im Grunde genommen auch gar nicht gibt. Es wäre sicher einfacher, Labbadia legt in den kritisierten Punkten einen drauf.

Antworten

TS 25. August 2015 um 19:11

TE, also du weißt anscheinend nicht welchen Artikel ich meine? Ich bin mir leider auch nicht 100% sicher ob das ein Spielverlagerungs-Beitrag war, oder ich das woanders gelesen habe….

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TE 25. August 2015 um 19:13

Leider nein. Sonst hätte ich drauf verwiesen.

TS 25. August 2015 um 19:21

„Bereits seit längerer Zeit predigt Spielverlagerung, dass es bei einem Rückstand nur selten Sinn macht, einen weiteren Stürmer einzuwechseln.“

Welches predigen meinst du denn mit diesem Satz? Auf irgendeinen Beitrag zu diesem Thema scheinst du ja drauf hinzuweisen?!

TE 25. August 2015 um 22:35

Ich habe es schon bei einigen Analysen und auch öfter auf Twitter angesprochen. Habe jetzt passenderweise kein konkretes Beispiel parat 😉 Aber ist einer meiner typischen Kritikpunkte an Trainern.

HK 25. August 2015 um 20:13

Zu dem Thema gibt es (zumindest) eine statistische Auswertung, die die These eindeutig stützt.
Positionsgetreue Wechsel sind effektiver als der zusätzliche Stürmer.
Leider kann ich mich nur erinnern über diese Untersuchung und die Kernaussage gelesen zu haben.
Die Quelle kann ich nicht mehr benennen.

Antworten

HW 28. August 2015 um 18:58

Wäre noch interessant warum das so ist. Ist der ursprüngliche Ansatz oft eh der beste für den Gegner? Ist der ursprünglich Ansatz der beste für das eigene Team? Oder brauchen die meisten Teams oft nur zu lange im Spiel um von System A auf System B umzustellen?
Warum können aber einige Teams sich leicht umstellen und anderen nicht? Liegt das an den gewählten Taktiken oder an der Spielvorbereitung?

Dazu muss man auch positionsgetrue Wechsel unterscheiden zwischen taktischen Wechseln und dem ‚profanen‘ Tausch erschöpfter Spieler.

Antworten

Dr. Acula 24. August 2015 um 22:46

kann dem Autor TE an dieser stelle nur ein großes kompliment aussprechen. tolles format, tolle, prägnante analysen und ohne es genauer definieren zu können, lesen sich TEs Texte einfach am tollsten. alles toll. ich hätte gern 1000 TEs

Antworten

TE 25. August 2015 um 17:32

Danke für das Lob, aber wie heißt es so schön? „Es gibt nur einen TE!“

Antworten

Dr. Acula 25. August 2015 um 21:16

Er ist bei Twitter sehr tüchtig,
seine Witze nie flach,
als Podcaster ist er berüchtigt,
seine Analysen lassen nicht nach

Ein Tobi Escher,
Es gibts nur ein Tobi Escher,
Ein Tobi Eeeeeescher,
Es gibt nur ein Tobi Escher.

Die Bundesliga war ganz unten,
und es sah gar nicht gut aus,
man glaubte den TE-Check schon verschwunden,
doch da taucht er wieder auf.

Ein Tobi Escher,
Es gibt nur ein Tobi Escherer,
Ein Tobi Eeescher,
Es gibt nur ein Tobi Escher,

„Oh Tobi er ist die beste Mann ja ja“

Kein großer Fan der Manndeckung,
reicht vielleicht zur Rasen-Düngung,
und wirkt er doch mal versteift,
was könnt da nur helfen,
eventuell n‘ Schnaps mim Vater der Holden,
im Keller gereift.

Antworten

king_cesc 25. August 2015 um 22:07

Von meiner Seite ein Lob an beide! 😀

Antworten

TE 25. August 2015 um 22:36

Ich bin ehrlich gerührt. Vielen Dank für dieses schöne Lied. Auch wenn ich nicht glaube, dass es sich jemals durchsetzt 😉

Antworten

Dr. Acula 25. August 2015 um 22:49

Zeugnis eines chronischen Schlafmangels..
Ich wette dagegen, das wird der neue Hit. „Atemlos“ schlägt es alle mal!

Antworten

Leser 26. August 2015 um 09:55

Ich wette die SV-Redaktion lacht sich immer noch schlapp.

Auch von mir: Lob an beide!

Antworten

marvin 24. August 2015 um 21:45

Mal schauen, ob es Xhaka diese Saison lernt, seine Ballbeherrschung wurde auch besser und er hat gelernt seine Fouls über die letzten paar Jahre zur reduzieren, endlich mal ein sauberes Stellungsspiel ist der nächste Entwicklungsschritt den er machen muss und ich denke Favre hat kein Problem ihn das klar aufzuzeigen und wenn er Nordveit Stindel als solider sieht Xhaka wiedermal auf die Bank zu stellen.

Antworten

LM1895 26. August 2015 um 02:00

Naja, Favre hat ihm schon seine ziemlich mäßige (Untertreibung der Woche?) Entscheidungsfindung ausgetrieben, vll wird das ja noch was 😉

Antworten

Ron 24. August 2015 um 21:21

„So müssen die beiden lernen, miteinander auszukommen. Potentiell halte ich das für möglich; Stindl hat die Spielintelligenz, um eine antizipativere Rolle zu übernehmen, und Xhaka die nötige Weiträumigkeit in seinem Passspiel, um das Mittelfeld auch mal zu überspielen. Bis es soweit ist, dauert es noch. Und solange wird das Kramer-Loch weiter offenstehen.“

Vielen Dank für das „Kramer-Loch“! 😀

Ich vermute, dass Favre genau dieses Loch zu schließen gedenkt, weil Stindls Vorstöße gepaart (gnihihihi… paaren!) mit Xhakas Weiträumigkeit sind bei annähernder Kramerstabilität schon verlockend, wenn man annimmt in der Mehrzahl der Fälle eher das Spiel machen zu müssen als hinten drin zu stehen.

Ein Teil des Kramer-Lochs kommt eventuell aber auch durch das Fehlen eines Stranzls zustande. In ein den Kontersituationen war die Defensive viel zu ballfokussiert und schlecht gestaffelt (langer Pfosten!).

Antworten

Voluntär 25. August 2015 um 09:41

Wie wäre es mit Hojbjerg als Stopfer? „gigidi gigidi“

Antworten

Michael Maier 27. August 2015 um 09:14

IMHO völlig unverständlich das für Kramer kein Ersatz verpflichtet wurde. Stindl ist kein 6er, der mit Xhaka spielen kann, und seine offensiven Qualitäten werden auf dieser eher defensiven Position weitestgehend verschenkt. Nordtveit mit Xhaka würde gehen, aber das wäre im Vergleich zu Kramer/Xhaka ein qualitativer Rückschritt. Dazu noch das Problem mit Drmic und es drängt sich der Eindruck auf, dass Gladbach in Sachen Personalplanung für die Saison 2015/16 ziemlich dumme Fehler gemacht hat.

Antworten

CE 27. August 2015 um 10:20

Ich sehe die Mängel im Kader ähnlich, finde es aber etwas übertrieben von „dummen Fehlern“ zu sprechen. Einen Kramer-Abgang konnte man nicht verhindern, weil er nur ausgeliehen war, und einen Kramer-Ersatz findet man auch nicht. Max Kruse war seinerseits dafür geboren, in Favres System zu spielen. Gladbach versuchte beide halbwegs passend zu ersetzen, ohne Qualität im großen Maßstab einzubüßen. Bisher funktioniert das auf dem Platz noch nicht. Aber normalerweise sollten sie sich wieder fangen.

Antworten

Michael Maier 27. August 2015 um 11:33

Natürlich kann man es auch freundlicher formulieren, aber Fakt ist: es funktioniert nicht. Der 10 Mio Einkauf Drmic auf der Bank (wo er vermutlich auch bleiben wird) und das ungelöste Problem mit den 6ern. Offensiv sehe ich mit wahlweise Stindl oder Hazard als Kruse-Ersatz eher Lösungsmöglichkeiten, die zentrale Frage bleibt das defensive Mittelfeld. Die zweite Halbzeit gegen Mainz als Hoffnungsschimmer? Eher nicht, dafür ist Mainz als Gradmesser einfach zu schwach.

Antworten

Ron 27. August 2015 um 20:33

„Mängel im Kader“ ist ja so eine Definitionssache. Man gibt zwei N11-Spieler ab und wo bekommt Gladbach da Alternativen zu her?

Also wen hätte man anstelle von Stindl und Drmic für nahezu das gleiche Geld bekommen können und der besser gepasst hätte?

Ich halte das eigentlich für unmöglich, Eberl konnte da nur „scheitern“. So wie beim Abgang von Reus, Neustädter und Dante.

Da selbst ein Brouwers letzte Saison noch einen Sprung in seiner Spieleröffnung hinbekommen hat, sollte Favre bei Drmic und Stindl auch noch was hinbiegen können. Vor Allem Stindl dürfte prinzipiell lernfähig sein. Alles eine Frage der Zeit.

Antworten

CE 27. August 2015 um 23:26

Das habe ich doch genauso angedeutet (siehe Kramer) und war deshalb mit der Formulierung „dumme Fehler“ nicht einverstanden. Trotzdem bleiben es Mängel im Kader. Das ist mehr oder weniger unabhängig von den Möglichkeiten auf dem Transfermarkt zu betrachten.

Antworten

Ron 30. August 2015 um 17:20

„Mängel“ hört sich halt irgendwie selbstverschuldet an, was eben nicht zutreffend ist. „Schwächen“ wäre mMn ein neutraleres Wort, weil die hat bis zu einem gewissen Grad jeder Kader, selbst die Bayern.

CE 30. August 2015 um 17:55

Mangel = „Fehlen von etwas, was vorhanden sein sollte, was gebraucht wird.“ – Vollkommen neutral, war auch nicht anders gemeint.

Michael Maier 12. September 2015 um 10:04

Jedenfall hat Gladbach bis zum Ende der Transferperiode nichts unternommen, um das sehr offensichtliche Problem im defensiven MF zu lösen. Statt dessen war man wohl bis zuletzt noch an Dante und Embolo dran. Das Interesse an Embolo signalisiert, dass intern Drmic wohl fast schon abgehakt ist. Unterm Strich wurden rund 25 Mio in den Kader gesteckt, ohne ihn zu verstärkt zu haben. Die Verantwortlichen stehen jetzt vor einem Scherbenhaufen.

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BG 24. August 2015 um 20:19

Stehe ich jetzt auf dem Schlauch (weil es ein allgemeines Beispiel sein sollte), aber wann hat denn diese Saison Polanski gegen Gladbach gespielt? Der war zwar mal bei Mainz, aber das dürfte schon ein wenig her sein! 😉

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TE 24. August 2015 um 20:42

Das war ein typischer Escherpatzer. Habe es korrigiert. Vielen Dank für den Hinweis!

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Leser 26. August 2015 um 09:58

Ein Tobi Eeeeeeescher,
Es gibt nur ein Tobi Escher! 😛

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me 24. August 2015 um 20:06

Selten so zwei gegensätztliche Gefühlszustände bei einem SV-Artikel gehabt.
Zunächst wirklich herzhaft gelacht bei den ersten Passagen und kurz darauf Schockstarre, als ich die Staffelung des HSV sah.
Wenn das so weiter geht sehe ich keinen anderen Platz als den 18. für den Dino.
Oder seht ihr irgendwelche Verbesserungen im Vergleich zu den letzten Jahren ?

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mozart 24. August 2015 um 20:04

Wäre eine Rückkehr Neustädters für Gladbach sinnvoll? Schalke will ihn ja angeblich loswerden.

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Mr. Toast 24. August 2015 um 19:32

Ist ne tolle neue Rubrik. Kann man Leuten glaube ich gut zum Einstieg in die „Spielverlagerung-Welt“ geben, wegen der einfacheren Sprache und dem Fokus auf einzelne Punkte. Kann vielleicht mal ein wichtiges Format für euch werden.

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mk 24. August 2015 um 19:14

Als jemand, der aus alter Verbundenheit und großer Stindl-Sehnsucht einige Gladbach-Vorbereitungsspiele gesehen hat (soweit man sie sehen konnte) und natürlich auch die bisherigen Pflichtspielauftritte verfolgt hat, würde ich dem angesprochenen Problem erstmal zustimmen. Die Befürchtung, dass es neben Xhaka keinen großen Spaß macht, war vorher ja auch eigentlich nicht allzu verwegen und auch nicht, dass Stindl damit erstmal seine Schwierigkeiten haben würde. Und das, was ich eigentlich vor dem Hintergrund der Eindrücke aus Hannover für seine Idealposition oder vielmehr -rolle halte, gibts bei Gladbach unter Favre ja nunmal nicht. In den Testspielen hat er dann auch ein paar Mal den Kruse-Part übernehmen sollen und natürlich auch nicht so ausfüllen können, wie Kruse das gemacht hätte, aber das ist eh klar. Trotzdem war und bin ich eigentlich auch immernoch der Meinung, dass es als ZM etwas besser passt, obwohl man ihn auch als Neuneinhalber (nennt Favre glaube ich ja so) einbauen können müsste. Raffael müsste dann vielleicht auch etwas anders spielen, aber das weiß ich nicht so genau.
Jedenfalls meine ich über die Zeit schon eine relativ klare Entwicklung dahingehend zu erkennen, dass es gerade im Ballbesitz und Angriffsspiel immer besser passt. Natürlich auch nicht wie Kramer, aber eben ein bisschen mehr als nachstoßender Stindl. Gerade diese Momente, in denen er aus dem Spielaufbau heraus meistens im Halbraum ein bisschen aufdrehen kann und mehr in die Tiefe geht, häufen sich meiner Meinung nach zuletzt, und gerade das Zusammenspiel mit Raffael gefällt mir in den Momenten immer besser. Eigentlich wird auch jede dieser Aktionen sofort relativ gefährlich (aber es sind noch nicht genug, das sehe ich auch so). Und wenn er dann erstmal selber im Angriffsdrittel ist, läuft das ja ohnehin mehr oder weniger von alleine. Jetzt müsste eigentlich nur noch Xhaka seine Aussetzer und völlig sinnlosen Einzelaktionen abstellen, dann wäre aus meiner Sicht zumindest die Kramer-Lücke im Offensivspiel einigermaßen (ansatzweise zumindest) kompensiert.
In der Defensive hatte ich auch schon ein paar Bedenken, bzw. nicht so viele Ideen, wie schnell man Stindl in die Rolle neben Xhaka einbauen würde. Das kann er tatsächlich nicht so gut wie Kramer, aber wer kann das schon. Irgendwie beraubt der Gladbacher Defensivstil ihn meiner Meinung nach auch ein bisschen seiner Stärken, weil er aus meiner Sicht sehr stabil eine schöne Verbindung von Dynamik/Intensität einerseits und Deckungsschattenbewusstsein (wie nennt man das normalerweise?) andererseits hinbekommt. Das ist in einigen Situationen bei Gladbach auf letzteres reduziert und dazu dann eben noch mit dem Ausbügeln-Aspekt verknüpft, was ich nicht so toll finde (aus Stindl-Fan-Sicht, nicht unbedingt aus Gladbach-Fan-Sicht). In kleineren Szenen, beispielsweise gegen Dortmund, hat er da zwar auch mehr von sich zeigen können, aber insgesamt finde ich ihn unter Favre defensiv etwas zu sehr eingeschränkt, bzw. vielleicht fast schon etwas unpassend (wenn er es vergisst, kommt eben das Kramer-Loch…). Ich finde aber nicht unbedingt, dass Stindl einen Kramer neben sich bräuchte, denn es wird ja eher in der Kombination mit Xhaka manchmal problematisch, was auch schon vor Stindl im Prinzip problematisch war. Er hat auch in den wenigen Spielen bei BMG bisher schon fast mehr balanciert und abgesichert, als in den letzten 1,5 Jahren bei 96 zusammen (als da noch Fußball gespielt wurde…). Den Rest muss da eben seine Spielintelligenz machen.
Vielleicht hab ich den Schwerpunkt deiner Kritik/Beobachtung ein bisschen falsch verstanden, aber die einfachste Lösung erscheint mir, mal Xhaka draußen zu lassen. Denn ehrlich gesagt finde ich ihn individuell auch nicht so berauschend, als dass er immer gesetzt sein müsste. Natürlich ist die Weiträumigkeit ein Faktor, aber naja… ist die so wichtig?

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TE 24. August 2015 um 19:21

Vielen Dank für den super Kommentar. Perfekte Ergänzung zu meinem Text. Zwei Anmerkungen:

1. Die angesprochenen Verbesserungen im Ballbesitzspiel waren gegen Mainz sehr gut zu erkennen, und zwar, wenn man die Halbzeiten vergleicht. In der ersten Halbzeit bewegte sich Xhaka sehr ballorientiert, während Stindl meist im Deckungsschatten rumstand. Nach der Pause, fand ich, nutzten beide die Halbräume intelligenter und positionierten sich wesentlich häufiger diagonal zueinander. Also hier volle Zustimmung. Nur ist es nun einmal Teil dieses Formats, etwas zuzuspitzen und pointiert Probleme aufzuzeigen, deshalb habe ich diese kleinen, aber feinen Verbesserungen (gerade im Vergleich zum Dortmund-Spiel) mal außen vor gelassen. Es sind ja schließlich auch im Ballbesitz noch viele Probleme vorhanden (Stichwort: Wie bekommt man Stindl in höheren Zonen eingebunden?).

2. Xhaka halte ich persönlich nicht für unverzichtbar. Nordtveit-Stindl wäre eine sehr klassische, aber interessante Doppelsechs. Aber jeder, der mich kennt, weiß: Ich bin Realist durch und durch und einfach der falsche SV-Autor für phantastische Gedankenspiele. Und ich sehe derzeit einfach nicht, dass Favre Xhaka auf die Bank setzt. Aber ich habe Favre schon öfter unterschätzt.

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HK 24. August 2015 um 21:24

Sehr schöne Ausführungen zum „Kramerloch“ (hohoho) und noch mal (da nun Tradition zum letzten Mal) Gratulation zum Format. Das macht richtig Laune.

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TE 24. August 2015 um 22:46

Danke. Die Gratulation kann aber auch gerne zur Tradition werden 😉

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PK 25. August 2015 um 13:37

Es kommt ja in den texten vor, dass Stindl weiter vorne gesehen wird. Will Favre nun das Duett Xhaka/Stindl auf dem Platz, ist vollkommen klar, dass es Xhaka ist, der das „Kramer-Loch“ stopfen muss.
Ich denke, Xhaka hat die Klasse, den defensiveren Part auch zu übernehmen.

Gut Ding will Weil haben. 😉

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The Soulcollector 28. August 2015 um 00:20

Mir wären Xhaka und Stindl als Doppelacht lieber. Allerdings müsste man dann vorne wohl Raffael oder Hazard rausnehmen. Und hinten bleibt die Frage ob man mit Nordtveit die Position angemessen besetzt. Einen Transfer kann man natürlich nicht ausschließen, Kandidaten sind ja auf dem Markt (Neustädter, Hojbjerg, Rode). Aber die kosten wahrscheinlich mehr, als Gladbach ausgeben will (oder sind wieder nur auf Leihbasis). Vielleicht tut sich da im Winter noch was, aber bis dahin wird man mit dem aktuellen Personal auskommen müssen.

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a_me 24. August 2015 um 19:09

gnihihihihi 😀

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