Kurz ausgeführt: Prandelli rührt Beton

4:1

Unter dem Eindruck des öffentlichen Drucks und der klaren Heimniederlage vor zwei Wochen entschied sich Cesare Prandelli mit Galatasaray einen sehr kompakten Ansatz gegen Borussia Dortmund zu wählen – ohne Erfolg.

Der BVB trat im Vergleich zur Niederlage gegen Bayern München mit nahezu der identischen Startelf an. Lediglich Neven Subotić ersetzte den verletzten Mats Hummels in der Innenverteidigung. Allerdings kehrte Jürgen Klopp zur Grundformation des Hinspiels in Istanbul zurück, ließ folglich im alt bewährten 4-2-3-1 und nicht wie gegen den FC Bayern in einem 4-3-1-2 spielen. Klopps Pendant nahm derweil einige Änderungen vor und formierte seine Mannschaft in einem 4-5-1-/4-4-1-1-Mischsystem gegen den Ball.

Ganz vorn agierte Umut Bulut statt Burak Yılmaz. Bulut sollte im Solo die Dortmunder Viererkette ansatzweise beschäftigen und mit Bewegungen die Entscheidungsfindung forcieren. Dahinter war Wesley Sneijder der erste nachstoßende Spieler der Türken. Diese sehr kompakte Formation war prägend für die erste halbe Stunde im Spiel. Jedoch gab es hinter Sneijder immer wieder kleinere Variationen. Zunächst ließ sich Felipe Melo nicht nur im eigenen Aufbau sehr zentral als Staubsauger vor die Abwehr fallen, was wiederum zur Folge hatte, dass Selçuk İnan zusammen mit den beiden Halbspielern Blerim Džemaili und Hamit Altıntop die Mittelreihe bildete. Dies geschah vor allem, wenn Galatasaray selbst in Ballbesitz war. Insofern formierte sich wieder die aus dem Hinspiel bekannte Raute, jedoch viele Meter tiefer, kompakter im Gesamtkonstrukt und mit einer defensiveren Ausrichtung der vorderen Spieler.

2014-11-04_Dortmund-Galatasaray_BVB-off

Dortmund offensiv

Deshalb gelang es dieses Mal, die Halbräume besser zu schließen und vor allem auch die Dortmunder Doppelsechs besser zu blockieren sowie die offensive Dreierreihe der Hausherren abzuschneiden. Die Dreierreihe um Selçuk İnan war dabei das essentielle Steuerelement, sowohl gegen den offenen Aufbau des BVB, als auch nach Ballverlusten. Erste Erfolge zeichneten sich recht schnell ab, als sich zum Beispiel Marco Reus im linken Halbraum auf die Höhe der Sechser fallen ließ oder als Shinji Kagawa zwischen die Sechser kippte und dort aber nicht die Präsenz über sein Passspiel herstellen konnte, da der Weg geblockt war. Zudem gelang es den Gästen, das Dortmunder Umschaltspiel ein Stück weit einzudämmen. Da der BVB verstärkt zu den Seitenlinien hin die Ballgewinne erzwang, konnte Galatasaray mit dem Mittelfeldband sowie Sneijder sofort den Passweg des dann im Ballbesitz befindlichen Dortmunder versperren, ging aber nicht ins aggressivere Gegenpressing über.

Die Borussen sahen von Anfang mehr vom Spielgerät, fanden aber eher selten den präzisen Weg bis hinter die letzte Reihe. Es gab die typischen diagonalen, einrückenden Läufe von Reus, die leichten Ausweichbewegungen von Pierre-Emerick Aubameyang, das Abdriften Kagawas und auch die Dynamikdribblings eines Henrikh Mkhitaryan. Allerdings verpufften die Bemühungen meist durch leichte Abstimmungsfehler bei Zuspielen.

Der eigene Pressingansatz gestaltete sich so, dass Kagawa sowie Aubameyang meist um Melo herum oder später, als Selçuk İnan konstanter neben Melo rückte, zwischen den Sechsern und zugleich auf Breite der Innenverteidiger standen. Letztere wurden meist angelaufen, wenn ein Rückpass nach dem Auftaktzuspiel erfolgte. Besonders Aubameyang spekulierte mehrmals darauf, den Ball auf dem kurzen Weg abzufangen. Im weiteren Verlauf ergaben sich auch einige 4-3-3-Stafellungen im Dortmunder Pressing, wobei sich Kagawa zentral zwischen Aubameyang und Reus positionierte, während Mkhitaryan in die zweite Reihe ging und Sebastian Kehl dies halblinks ausbalancierte. Sven Bender war nicht nur in dieser Situationen der zentrale Sechser, sondern auch ein Schlüsselakteur im Gegenpressing. Durch die stabilisierende Wirkung des Routiniers Kehl an seiner Seite rückte Bender vermehrt nach vorn und attackierte mit seiner individuellen Qualität einige unsaubere Ballverarbeitungen sowie ungünstige Staffelungen des Gegners

Der Dosenöffner für die Hausherren war ein Pass von Łukasz Piszczek in der 39. Minute aus seinem Grundraum heraus, nachdem sich der BVB zuvor gut über Kehl aus dem Secherraum befreite. Reus startete von links, lief diagonal vor die gegnerische  Viererkette, begann dann den finalen Sprint zwischen den Innenverteidigern und kam hinter die rechte Halbseite der Viererkette. Das perfekt angepasste Zuspiel konnte er in einen Treffer verwandeln. In der zweiten Halbzeit erhöhte Sokratis auf 2:0, zwischenzeitlich verkürzte der türkische Vizemeister, musste sich aber schlussendlich dem BVB mit 4:1 geschlagen geben.

Halbzeit: 62:38% Ballbesitz, 87:76% Passquote, 1:1 Schüsse auf das Tor
Schlusspfiff: 55:45% Ballbesitz, 86:80% Passquote, 4:2 Schüsse auf das Tor

Kinglui 5. November 2014 um 11:58

Was mir neben den positiven Aspekten gestern negativ aufgefallen ist: Nach der Einwechslung von Gündogan für Kagawa gab es in der zweiten Halbzeit eine Phase, in der sich bei den Dortmundern vor der eigenen Abwehrreihe sehr große Lücken aufgetan haben – sprich zwischen Mittelfeld und Abwehr. Istanbul konnte in dieser Phase wiederholt durch einfache Flachpässe zwischen die Linien kommen – oftmals reichte sogar ein einziger langer Pass aus der eigenen Hälfte in den offenen Dortmunder 6er-Raum. So entstanden potentiell sehr gefährlich Szenen, die aufgrund einer starken Strafraumverteidigung der BVB-Abwehr und schlecht abgestimmten Angriffsbewegungen der Istanbuler allerdings nicht wirklich schlagend wurden. Es entstanden lediglich einige Ecken, wovon eine dann auch zum Gegentor führte.

Kann jemand erklären, wie es zu dieser Phase gekommen ist? Vorher stand der BVB aus meiner Sicht ziemlich kompakt und hatte guten Zugriff auf die türkischen Spieler. Klopp hat sich nach dem Spiel hierzu mit der Aussage geäußert, Gündogan habe auf der ungewohnten 10er-Position offensichtlich noch Lernbedarf, da mit ihm im Pressing vorne kein rechter Zugriff mehr hergestellt werden konnte. Ist dies tatsächlich der ausschlaggebende Grund oder gab es auch andere/weitere Ursachen? Nach meiner Beobachtung hat in dieser Phase die gesamte Pressingintensität etwas nachgelassen und die Staffelung im 6er-Raum schien mir auch etwas „seltsam“. So richtig fassen kann ich dies jedoch nicht. Die Phase erinnerte jedenfalls – in abgeschwächter Form – an die 2. Halbzeit gegen die Bayern, wo diese sich spielend durchs Mittelfeld kombinieren konnten.

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HW 5. November 2014 um 09:29

Tolle, knackige Analyse!
Wenn ich die Anzahl der Torschüsse betrachte, dann war (fast) jeder Ball aufs Tor auch ein Treffer.

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Kinglui 5. November 2014 um 10:17

Das stimmt natürlich grundsätzlich – Paraden gab es von Muslera tatsächlich so gut wie keine. Nicht von dieser Statistik erfasst sind dabei aber etwa der Lattentreffer von Sokratis oder der Kagawas Kunstschuss, der ganz knapp am Kast vorbeirauscht – beides in der 1. Halbzeit. Insgesamt, insbesondere über mehrere Spiele betrachtet, hat die Auswertung der Schüsse aufs Tor sicher seine Berechtigung und auch eine gewisse Aussagekraft. Bei der Interpretation muss man jedoch aus meiner Sicht immer berücksichtigen, dass einem Alluminiumtreffer oder einem knapp am Tor vorbeigerauschten Schuss oftmals eine „größere“ Chance vorangegangen ist, als etwa einem harmlosen Weitschuss auf das Tor.

Speziell für dieses Spiel unterstützt die Statistik aber sogar meinen Eindruck, dass die Dortmunder, wie schon die gesamte CL-Saison, vergleichsweise kaltschnäuzug und abgezockt waren. Oder neutraler ausgedrückt: Im Gegensatz zur Bundesliga haben sie in der CL bisher einfach das nötige Abschlussglück. Hier spielen sicher auch psychologische und z.T. taktische Ursachen eine Rolle, ein gewisser Teil dieses Phänomens bleibt für mich bislang jedoch unerklärlich.

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blub 5. November 2014 um 11:37

Dortmund macht inder CL 33% rein und in der Liga viel weniger , ca. 12%.
That’s it.
In dem Spiel sind halt ne Menge Chancen knapp danaben gesetzt worden oder Chancen sind ohne Torschuss zu Ende gegangen. Die paar die aufs Tor kamen waren dann alle relativ gefährlich und drin.

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Jan 5. November 2014 um 16:13

Wow! Das sind ja Welten! 33% und 12% ist ja ein großer Unterschied. Was können dafür denn die Gründe sein??
1. Konzentration ? Vermutlich ein wenig. Cl-Spiele sind Highlightspiele.
2. bessere Abschlusspositionen? Vermutlich auch aber kann man das alleine dadurch begründen, dass in der CL Dortmund mehr Platz bekommt?

Was meint ihr?? Weil für mich ist der Unterschied schon immens! Fallen euch noch weitere Gründe ein??

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Arlisin 5. November 2014 um 19:18

Kleine Stichprobengröße. Ich habe jetzt keine statistische Analyse gemacht aber ich denke durchaus dass die Unterschiede reiner Zufall sein könnten der sich auf lange Sicht ausgleichen würde. Außerdem sind die Gegner in der CL auf einem, vor allem defensivtaktisch niedrigeren Niveau als die Bundesligagegner und spielen wie in der Liga wo sie auf Grund der individuellen Klasse sich durchsetzen während der BVB mitspielende Gegner bestraft.

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blub 5. November 2014 um 19:31

Chancenverwertung hat ne sehr starke regression zum Mittelwert. der liegt je nach Organisation und Zählweise immer etwas anders. Guck mal bei James Grayson nach was der dazu schreibt. sollte dich interessieren.

Ich denke das der BVB in der CL häufiger zu kontern(und ergo freieren schüssen) kommt hilft ein bisschen nach, aber das wird eher so im ~5% bereich liegen.


Dr. Acula 5. November 2014 um 00:05

Danke für die schnelle und gelungene Analyse!
Mal bisschen Off Topic an die Autoren: mir ist klar, dass dieses Thema mehr als ausgelutscht ist und von den Medien mehr als ausgereizt wurde; von wegen 2 Gesichter des bvb, in der CL top, in der Liga Flop.. Meine Frage ist, ob es für diese ambivalent der Dortmunder Leistungen eine Erklärung taktischer Natur gibt

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Koom 5. November 2014 um 10:50

Ja, sehr einfach sogar.

Vereinfacht ausgedrückt: Dortmund spielt taktisch wie ein Aussenseiter/Underdog. Und zwar immer. Gegenpressing, Konter, schnelles Umschaltspiel. In der Championsleague spielen nur die Topteams ihrer jeweiligen Liga, also idR Mannschaften, die 80-90% ihrer Liga-Spiele als Favorit angehen, also gegen tiefstehende Teams und Abwehrreihen. Demzufolge pflegen und optimieren sie ihren Spielstil und Abläufe darauf. Dortmund agiert da also wie das heiße Messer für die Ballbesitz-Butter der anderen Teams, gepaart damit, dass sie meistens auch noch die höhere individuelle Klasse (in der Breite) haben.

Also: In der CL spielen alle so, dass das Dortmunder Basis-Konzept voll aufgeht. In der heimischen Liga treten praktisch alle Mannschaften gegen Dortmund aber ihrerseits tiefstehend und auf Konter lauernd an – und um das zu zerspielen, fehlte spielerische Klasse, die momentan vor allem wegen fehlender Form oder Eingespieltheit zu wenig und konstant vorhanden ist. Zwar lichtet sich das Lazarett, aber man sieht ja grade auch an Hummels und Subotic, wie sehr den beiden die Sicherheit gerade abgeht. Gerade Subotic ist defensiv eine ziemliche Bank, aber die Kreuzbandriß-Pause hat da einiges gekostet.

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gs 5. November 2014 um 14:26

Auch das eine messerscharfe und wohl auch richtige Analyse.
Wobei man beim Bayernspiel am Wochenende gesehen hat, dass man die Butter auch (fast) immer so schnell unter dem Messer wegziehen kann, dass es nicht wirkt … oder ernsthaft ausgedrückt: die unglaubliche Pressingresistenz der Bayernspieler ist über 90 Minuten ganz schwer zu bespielen.
Vor allem, wenn die eigene Aufbauleistung und Pressingresistenz zu schwach ist. Das ist natürlich teilweise verletzungsbedingt (Gündogan und Sahin in „fit“ würden in der Hinsicht viel bringen), aber schon auch ein Problem des Kloppschen Spielansatzes.
Der BVB wird sich für die Bundesliga ein Konzept für defensive Gegner aneignen müssen. Denn, auch wenn die jetzige katastrophale Tabellensituation einer Mischung aus Pech und Verletztenproblemen geschuldet ist, scheint mir die eigene Konteranfälligkeit ein strukturelles Problem.
Unter anderem fehlt Dortmund ein Torwart, der auch Libero kann; mit jemand wie Neuer im Rücken kannst du halt mindestens einen Mann mehr nach vorne schicken zum Druckaufbau …

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JTF 6. November 2014 um 11:40

Naja, spätestens irgendwann im Verlaufe der letzetn 2 Meisterschaftssaisons sollten wohl die meisten anderen Mannschaften das Mitspielen gegen den BvB eingestellt und auf defensivere Spielweisen umgestellt haben. Trotzdem hat Dortmund eben diese 2 Meisterschaften geholt und seitdem immer in der Spitzengruppe gespielt. Es scheint also ein erfolgreiches Konzept gegen defensive Gegner gegeben zu haben. Mit wäre nicht bekannt, dass die generelle Spielidee des BvB in dieser Saison eine andere wäre als in den letzten Jahren – warum soll es also ein Problem des Kloppschen Spielansatzes sein?

Zu Weidenfeller: Ich beobachten ihn nicht genug, um mir selber ein Urteil zu erlauben, aber hier:
https://spielverlagerung.de/2013/12/09/turchen-9-roman-weidenfeller/
wurde er durchaus als guter absichernder Spieler beschrieben, der allerdings wenig zum Spielaufbau beiträgt. Die eine Hälfte des Libero-Spiels wäre also bisher eher seine Stärke gewesen. Zudem wurde die Innenverteidigung des BvB in der erfolgreichen Zeit immer als schnell gelobt und damit erklärt, wieso der BvB so hoch stehen kann und trotzdem nicht sonderlich konteranfällig ist – in meiner Erinnerung zumindest. Liegt es also doch eher am Fitness-Stand der BvB-Spieler?

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blub 6. November 2014 um 13:07

Wenn die gegenpressingsituationen nicht mehr so gut ausgespielt werden wird man leicht mal instabil.
klassisch ausgekontert wurde man ja trotz allem eher selten.
trödelige ballverluste gabs halt wie z.B. gegen Köln.

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JTF 6. November 2014 um 16:06

Genau mein Punkt: „nicht mehr so gut ausgespielt“
Schaue mir den BvB nicht jede Woche an, aber es scheint mir eher nicht am ehemals recht erfolgreichen Konzept zu liegen, sondern an der derzeitige Ausführung…

Koom 6. November 2014 um 16:33

Ja. Eine Mischung aus Unkonzentriertheit (mangelnde Fitness, Spielpraxis oder Eingespieltheit) und Übermotivation (wodurch man vielleicht zu viel läuft, zu riskant passt etc.) sorgt für die aktuelle Situation. Ist auch nicht einfach zu beheben.

datschge 6. November 2014 um 21:51

Dortmund fehlen auch die wertvollen spielstarken Balancespieler, die die vermehrt auftretenden ungenauen Umsetzungen auffangen können. Vor zwei Saisons war dies die Paraderolle von Gündogan; der muss momentan erst zu seinen damaligen Stärken zurückfinden. Letzte Saison konnte Kirch diese Rolle überraschend gut ausfülle; er fehlt noch. Kagawa, wenn auf dem Platz, lässt sich gerade in der Bundesliga oft zurückfallen, um diesen Balancepart auszufüllen; er fehlt dadurch aber vermehrt offensiv, reibt sich dabei auf, und bei Auswechslung ist die Formation oft erst einmal extrem in Offensive und Defensive mit einer gähnenden Leere im Mittelfeld dazwischen zerrissen (war auch gegen Gala sehr schön zu sehen und hatte indirekt zum Gegentor geführt).

Ich hatte mir erhofft, dass Maruoka in diese Balancerolle reinspielen können würde. Es blieb bei einem unbedeutenden Kurzeinsatz. Der Trainerstab misst der Balance offenkundig keiner größeren Bedeutung zu, lies er doch gerade in der Bundesliga personell eher auf Brute Force Konter ausgerichtet spielen als die Fragen der fehlenden Balance und Spielstärke im Mittelfeld anzugehen. Meiner Meinung nach ist der derzeitige Tabellenstand das direkte Resultat dieses in der Bundesliga unpassenden Ansatzes.

blub 6. November 2014 um 22:25

Jojic wär ja in der balace rolle auch gut, aber da halt alle spielstarken 6er(+ Hummels) kaputt waren sah das nunmal nicht gut aus.
Jojic war als Fokusspieler im DM klar überfordert, hat ja jeder zu beginn der saison gesehen.
Shit happens.

Nhe 6. November 2014 um 08:52

Interessant, aber hat Gala laut Analyse nicht auch sehr defensiv gestanden? Oder war das noch weit offensiver als ein normaler Bundesligist gg. Dortmund stünde? Wie passt das zusammen?

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Koom 6. November 2014 um 14:24

Das würde ich recht problemlos damit erklären, dass Galatasaray ein „richtiges“ Defensivspiel nicht so sehr gewohnt ist. Wie gesagt, fast alle Mannschaften in der CL sind großer Favorit in ihrer Liga und demzufolge kultivieren sie eher Ballbesitzspiel. „Im Blut“ hat man da ein richtig gutes Defensiv-Konterspiel nicht unbedingt, dann tun sich eben Lücken auf bzw. wird ungeduldig. Und letztlich ist selbst eine formschwache BVB-Elf individuell stärker als ein fittes Galatasaray (behaupte ich jetzt mal). Zumindest in der Breite.

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JS 6. November 2014 um 18:02

Gegen die Theorie spricht aber, das der BVB mal eine Zeit in der Liga total erfolgreich war und es in der CL eher nicht so lief. Wenn meine Erinnerung nicht täuscht.

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Koom 6. November 2014 um 18:35

Naja, es ist ja vieles im Fluß. In der Liga ist Dortmund in den letzten 2-3 Jahren zu einem Gegner erwachsen, der quasi Bayern-Status hat: Ziel in einem Spiel gegen sie ist ein Punkt oder zumindest nur ne knappe Niederlage (nicht Status Quo).

In der CL wird es IMO sehr viel Lerneffekt gewesen sein. Man trat ja anfangs mit einer extrem jungen Mannschaft an, die wenig bis keine internationale Erfahrung hatte. Mittlerweile stehen da CL-Finalisten im Kader, Weltmeister – da ist eine andere Basis. Und taktisch hat man sich im Ausland erschreckend wenig weiterentwickelt, sehe da mehr Stillstand.

Das ist auch nur eine pauschale Aussage. Im Detail gibt es für diese oder jene Situation noch bessere Erklärungen, als Grundkanon finde ich das aber recht stimmig.

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