Deutschland – Ghana 2:2
In einem offenen Schlagabtausch einigten sich Deutschland und Ghana schlussendlich auf eine Punkteteilung. Die Black Stars demonstrierten erneut ihre physische Dominanz. Joachim Löws Team kämpfte mit mangelnder Durchschlagskraft.
Grundformationen
Joachim Löw behielt seine Startelf aus dem Spiel gegen Portugal bei. Grundsätzlich war die Formation ein 4-3-3 mit vielen Facetten im situativen Verschieben. Im Dreiermittelfeld stand Philipp Lahm als Stratege ein Stück hinter Sami Khedira und Toni Kroos. Gegen den Ball beziehungsweise im Pressing ergab sich ein 4-2-3-1 mit Kroos als zentral-offensiven Akteur. Bei eigenem Ballbesitz ließ sich Kroos als Passzirkulator wiederum zurückfallen und Khedira stieß halbrechts nach vorn.
Löws Pendant James Akwasi Appiah nahm derweil personelle Änderungen vor. Der 53-Jährige wechselte nicht nur den Torwart – Fatawu Dauda für Adam Kwarasey – er brachte auch Harrison Afful für den zuletzt defensiv wackeligen und angeschlagenen Rechtsverteidiger Daniel Opare. Zugleich kam im Gegensatz zur Niederlage gegen die USA Kevin-Prince Boateng neu ins Team der Black Stars. Der gebürtige Berliner ersetzte Jordan Ayew. Die Grundformation im 4-4-2 änderte sich damit aber zunächst nicht.
Boateng stand sogar anfangs gegen den Ball etwas höher als sein Nebenmann Asamoah Gyan. Erst mit zunehmender Spielzeit kippte der Schalker stärker in den halblinken Raum ab, wo zuweilen eine Verdichtung mit André Ayew, der stärker vom Flügel einrückte, zu sehen war.
Ghanaisches Bollwerk
Gegen den deutschen Spielaufbau stand Ghana grundsätzlich in einem 4-4-2 und es gab verschiedene Vorgehensweisen. Entweder Boateng und Gyan attackierten mannorientiert die beiden Innenverteidiger. Der tief stehende Philipp Lahm wurde dann teilweise von Sulley Muntari angelaufen, der aufrückte und von Mohammed Rabiu abgesichert wurde. Oder aber Boateng lief Lahm an und ließ dafür Hummels frei. Aber den deutschen Innenverteidigern fehlte die Verbindung in höhere Räume, da Ghana in der Horizontalen kompakt auftrat. Eine dritte Variante war das Einklemmen von Lahm durch die beiden Neuner, wobei sich dann Muntari eher gegen Kroos orientierte. Rabiu fokussierte in diesem Moment stärker auf den linken Halbraum, wo die deutschen Offensivkräfte auch mit großer Vorliebe überladen und dies auch in der ersten Halbzeit gegen Ghana wieder taten. Während in der Anfangsphase noch die Grundkompaktheit im Zentrum fehlte, verbesserte sich Ghana beim Übergeben im Pressing nach den ersten Minuten zunehmend.
Insgesamt wirkten die Black Stars vor allem dann anfällig, wenn die DFB-Elf mit mehreren Spielern auf eine Seite verschob oder einen Halbraum überlud. Auch die Positionswechsel in der offensiven Dreierreihe führten dazu, dass die ghanaische Mannschaft die direkten Gegenspieler nicht sofort ausmachen konnte. Das war sogleich erkennbar, wenn beispielsweise Sami Khedira auf den rechten Flügel zog und Mesut Özil in den rechten Halbraum ging. Für den Arsenal-Akteur sind die freieren Zonen zwischen den Linien ohnehin die besseren Aktionsbereiche.
Gegen einen langsameren Spielaufbau der Deutschen hatte Ghana aber insgesamt weniger Probleme. Sie zogen sich in diesen Fällen auch im 4-4-2 etwas passiver zurück, attackierten nur noch vereinzelt aggressiv einen einzelnen Ballführenden. Trotzdem waren die Staffelungen zur Verteidigung des Zwischenlinienraums von Abwehrreihe und Mittefeld nicht immer optimal. Aber der DFB-Auswahl ging die Präsenz im offensiven Zentrum ab, wodurch das Spiel behäbig wirkte. Gegen Portugal war der ganze Aufbau auch nur recht langsam vollzogen worden, aber die deutsche Mannschaft beschleunigte im Übergang zum letzten Drittel. Diese Komponente fehlte ein Stück weit.
Flügelangriffe gegen Deutschlands Gegenpressing
Das deutsche Team konnte in der Ballkontrolle die Räume nur mit äußerster Geduld erobern. Hin und wieder spielten sie Vertikalpässe mit sofortigen Rückablagen auf einen Achter. In diesem Zusammenhang sah die ghanaische Mannschaft wohl keine Gefahr und ging nicht in die Zweikämpfe. Allerdings schmiss Löws Truppe diese Raumgewinne durch schlechte Zuspiele im letzten Drittel weg.
Im Gegensatz zur Angriffsgestaltung überzeugte Deutschland vor allem im Gegenpressing. Nach Ballverlusten gingen sie sofort mit mehreren Mann in Richtung des Spielgerätes. Jedoch verhielt sich Ghana in der Diagonal- und Horizontalstaffelung intelligent. Sie besetzten auch ballferne Räume konstant, wodurch sich Ghanaer immer wieder befreien konnten und aus dem Gegenpressingdruck heraus sogar das Feld öffneten. Mangelhaft bei Deutschlands Attacken nach Ballverlusten war derweil die Intensität. Sie liefen an, übten aber nicht genügend direkten Druck aus, wodurch Ghana zugleich die Möglichkeit zur Befreiung hatte. Während Deutschland auf Kompaktheit im Zentrum fokussierte, nutzte das Team von Appiah die Außenbahnen.
Eigene offensive Durchschlagskraft entwickelten die Black Stars, wie erwartet, über Flügelangriffe. André Ayew und Christian Atsu sind physische Maschinen, die schon mit Ankündigung die Sprintduelle und Dribblings gewannen. Zudem suchten die Westafrikaner immer wieder den langen Ball hinter die Abwehr in Verbindung mit einem Sprint des Flügelstürmers in den Rücken des deutschen Außenverteidigers. Bei Ballbesitz auf einer Seite entstand zudem häufiger ein 4-3-3. Der ballnahe Neuner rückte mehr auf die Seite und bot sich als kurze Kombinationsstation an, während der ballferne Außenstürmer an der Abseitsgrenze auf ein Diagonalzuspiel wartete. Insgesamt bereiteten die regelmäßigen Tempodurchbrüche der deutschen Mannschaft einiges an Kopfzerbrechen. Auch gegen die USA war Ghana in erster Linie auf die Außenbahnen konzentriert, konnte aber diesen Faktor nicht in mehrere Tore ummünzen, da im Abschluss oder beim letzten wie vorletzten Zuspiel die Präzision fehlte.
Zweite Halbzeit: Die Außenstürmer treffen … per Kopf
Gegen Deutschland sollte es für einen Treffer nach einer Hereingabe von Außen reichen. Doch zuvor traf die DFB-Elf nach dem Kabinengang. In der 51. Minute war es Mario Götze der sich eine Flanke an den eigenen Oberschenkel köpfte und das Spielgerät im Gehäuse unterbrachte. Zuvor hatte Ghana höher gepresst, aber die Deutschen konnten sich daraus befreien, Lahm war aufgerückt. Der Ball wurde auf Müller ans rechte Strafraumeck weitergeleitet. Der eingewechselte Shkodran Mustafi sprintete als neuer Rechtsverteidiger die Linie entlang und überholte Müllers Standposition, sodass sich die ganze Situation etwas verschlankte. Müller brachte aber die Flanke direkt in den Strafraum, wo Götze zwischen zwei Verteidigern an den Ball gelang.
Die Black Stars schlugen sofort zurück. Dieses Mal wurde Harrison Afful am rechten Strafraumeck der Deutschen nicht am Flanken gehindert. André Ayew war eingelaufen und kam vor Mustafi an den Ball, während der Sampdoria-Akteur nicht mehr hochsprang.
Zuvor musste Kevin-Prince Boateng das Feld verlassen. Für ihn kam Jordan Ayew in die Partie, wodurch Appiah das 4-4-2 erneuerte. In der Schlussphase der ersten Halbzeit hatte Ghana verstärkt im 4-2-3-1 agiert, da sich Boateng in den Schatten Gyans beziehungsweise in den Zehnerraum zurückfallen ließ.
Nach dem Ausgleich in der 54. Minute dauerte es neun Zeigerumdrehungen, bevor die Westafrikaner die Partie vollends drehten. Lahm versuchte im Sechserraum Khedira anzuspielen. Allerdings bewegte sich der 27-Jährige schlecht, ging dem Zuspiel nicht entgegen. Zudem war Lahms Pass eher mittelprächtig ausgeführt. In jedem Fall war Ghana bereits in den Startlöchern für einen Gegenstoß. Muntari fing das Zuspiel ab und spielte Gyan sofort in der Schnittstelle im rechten Halbraum an. Hummels versuchte noch den Pass zu unterbrechen. Vergebens. Der ghanaische Kapitän verwandelte trocken zum 2:1.
Im Anschluss brachte Löw erst Miroslav Klose für Götze und dann Bastian Schweinsteiger für Khedira. Damit veränderte er zunächst die Angriffsreihe. Mesut Özil ging nach links, Müller rückte auf die rechte Seite. Beide Akteure sollten diagonaler agieren und anscheinend wollte Löw über den Flankenfokus die Durchschlagskraft erhöhen oder einfach ausgedrückt – die Brechstange herausholen. Schweinsteiger sollte seine Vertikalläufe strategisch clever einsetzen. Klose sorgte dann auch in der 71. Minute für den Ausgleich. Ein Eckball von Kroos wurde von Benedikt Höwedes in Richtung langer Pfosten verlängert, wo der 36-jährige Routinier einnetzte und damit seinen 15. Treffer bei einer WM erzielte. Somit schließt Klose auf den legendären Ronaldo in dieser Statistik auf.
Erfolgsstabil in der Endverteidigung
Vor dem Ausgleichstreffer fiel auf, dass Ghana seine Angriffe mit großer Euphorie vortrug. Es schien fast so, als würden die Black Stars in diesen Momenten überdrehen. In den letzten zwanzig Minuten fehlten ihnen dann an mancher Stelle die letzten Körner. Trotzdem sollte man das defensive Umschalten Ghanas allgemein hervorheben. Sie riskierten immer wieder viel und konnten die eine oder andere Offensivaktion der Deutschen nicht verhindern. Dafür schirmten Jonathan Mensah und John Boye stets den Neuner der DFB-Auswahl bei Hereingaben ab. Zudem führten die ghanaischen Verteidiger in allerhöchster Not mehrmals saubere Tacklings durch und klärten so den Ball. Hinzu kam natürlich die körperliche Komponente, die es in der Strafraumverteidigung erleichterte.
In der Schlussphase veränderte sich der Rhythmus der Partie zusehends. Das Spiel wurde langsamer. Ghana war nicht mehr konsequent in der Raumverdichtung. Einen Konter mit einer 3-gegen-2-Situation hatten die Afrikaner trotzdem. Sie wurde aber kläglich vergeben.
Fazit
Was sich in der Auftaktpartie gegen Portugal allerhöchstens in den ersten zehn Minuten andeutete, wurde gegen Ghana akuter. Trotz der Löwschen Überlegung, mit vier gelernten Innenverteidigern mehr defensive Stabilität zu erzeugen, kam Ghana zu zahlreichen Chancen. 19 Versuche insgesamt. Die Physis der vier Abwehrspieler, fest im Zweikampf zu stehen, war gegen Ghana nicht derart entscheidend. Denn die Angreifer der Black Stars konterten mit ihrer Art von Physis – mit brutalem Tempo. Zudem fiel der Ausgleich trotzdem nach einer hohen Flanke. Den Kopfball versenkte der 1,76 Meter große André Ayew.
Deutschland hatte große Probleme gegen Ghanas Mannorientierungen. Zunächst konnten sie sich nur mit schnellen und präzisen Kombinationen befreien. In der Schlussphase wurde dies einfacher. Aber der doch recht behäbige Spielaufbau erschwerte für die DFB-Elf das Durchkommen. Im Aufbau fehlten die Verbindungen. Da man im Gegensatz zum Portugal-Spiel nicht früh in Führung ging, ergaben sich auch mit zunehmender Spielzeit nicht automatisch größere Räume.
Hinzu kam die Anfälligkeit gegen ghanaische Umschaltangriffe. Die hohe Viererkette der Deutschen lud natürlich zu Tiefensprints an der Abseitsgrenze ein. Die Falle klappte meistens. In der 43. Minute wurde aber fälschlicherweise auf Abseits entschieden.
Die Black Stars nutzten in dieser Partie wieder zahlreiche Chancen beziehungsweise grundsätzlich Durchbrüche im letzten Drittel nicht. Aber sie brachten mit zwei Treffern und weiteren Möglichkeiten den Favoriten an den Rand einer Niederlage. Vielleicht überdrehten sie nach dem 2:1 zu stark. Dies wäre wohl der einzige kleine Kritikpunkt. Ansonsten brachten sie ihre Physis oft perfekt und vor allem strategisch klug ein. Gegen Portugal wird die Mannschaft von Appiah nun um den Einzug ins Achtelfinale kämpfen.
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happyman51 25. Juni 2014 um 14:07
Für mich hat im Spiel der Deutschen die Schnelligkeit/Beweglichkit gefehlt. Wie schon in einigen Kommentaren geschrieben, war das Kombinationsspiel im letzten Drittel nicht schnell genug (teilweise hat da auch die Präzision gefehlt) , zudem konnte man dem Spiel in der Offensive nicht genug Breite geben. Dafür wären offensivere Außenverteidiger oder an die Außenbahn orientierte Offensivspieler notwendig gewesen. Bei 4 gelernten IV’s + 3 zentral/defensiv orientierten MF’s bleiben in der Offensive nicht mehr viele Optionen um eine gut organisierte und taktisch gut eingestellte Mannschaft vor Probleme zu stellen.
Die Taktik, durch Kompaktheit und Stabilität die Ghanaische Mannschaft zu verunsichern ist nicht aufgegangen. Wie wollten das Spiel langsam machen um Ghana den Rhytmus und die Lust zu nehmen, alledings ist genau das Gegenteil passiert. Ghana hat uns sein Tempo aufgezwungen und die kompakte Mitte wurde vom schnellen Flügelspiel überrannt.
Mein größter Kritikpunkt an Löw wäre, dass er während der Partie nur unzureichend darauf reagiert hat. Mit der Auswechslung von Boateng wäre der ideale Moment gekommen um sich anzupassen. Leider passiert Löw dies nicht zum ersten mal. Es fällt auf, dass Löw ungerne das System umstellt und oft erst (zu) spät wechselt.
Die Hereinnahme eines offensiveren AV (Großkreutz) oder eines offensiven Flügelspielers (Podolski, Schürrle) wäre aus meiner Sicht sinnvoller gewesen. Das Zentrum wirkte oft überbesetzt. Lahm, Khedira und Kroos sind eher Ballverteiler und Absicherer in der Tiefe als Kombinationsspieler, die mit Tempoin das letzte Drittel gehen. Dies hat Schweinsteiger (überraschenderweise) später gemacht und damit für Unruhe bei Ghana gesorgt. Eine Qualität die er hat, aber auch zu selten einsetzt. (das mag auch an der Taktik beim FCB liegen)
Für das letzte Gruppenspiel gegen die USA würde ich mir mehr Ausgewogenheit zwischen Breite/Kompaktheit und Stabilität/Tempo wünschen. Ob Löw dies durch Lahm als AV oder Podolski/Schürrle statt Khedira/Kroos erreicht. Vielleicht ja sogar durch Klose im Zentrum wodurch Müller über die Flügel gefährlich werden kann.
Möglichkeiten haben wir genug im Kader, trotz aller Ausfälle und Schwächungen. Wir haben die stärkste Bank aller WM Teilnehmer und ich hoffe, dass Löw dies wirklich zu nutzen beginnt und nicht nur darüber redet.
FAB 25. Juni 2014 um 12:30
Zwei Dinge bei denen mich Löw beim Ghana Spiel enttäuscht hat:
1. Grundsätzlich ist es die richtige Entscheidung Lahm auf die 6 zu stellen, auch gegen Ghana in Anbetracht der Fitness von Khedira und Schweinsteiger. Ghana war wahrscheinlich der undankbarste Gegner auf den Deutschland bei dieser WM treffen wird für das 433 mit Lahm . Allerdings hätte Löw bei der Auswechslung von Boateng zur Halbzeit eine Ausnahme machen und auf ein 4231 umstellen sollen, mit Lahm als rechter Verteidiger und Schweinsteiger und Khedira auf der 6. Dadurch hätte Löw zwei offensive Wechseloptionen mehr gehabt.
2. Es ist klar das die Schwachstelle im deutschen Spiel die linke Verteidigerposition ist. Kein Vorwurf an Höwedes, der seine Sache gut macht, aber eben kein linker Verteidiger ist. Es wäre eine Chance für Durm gewesen, der zwar wenig internationale Erfahrung hat, aber gegen Robben und Bale gezeigt hat, dass er gegen schnelle Leute gut ausssehen kann. Ghana hat die meisten Angriffe über rechts gefahren, was allerdings auch am sehr aktiven rechten Verteidiger Afful lag. Höwedes (oder Durm) hätte viel mehr Unterstützung gebraucht. Im Prinzip war das auch schon der Schwachpunkt gegen Portugal, was allerdings nicht auffiel, weil Götze damals die ersten 10 Minuten extrem stark unterstützt hat. Es war allerdings klar, dass das gegen Ghana so nicht mehr funktioniert.
Ich hatte schon im Vorfeld geschrieben, das Deutschland gegen Ghana (ausnahmsweise) in einem 4231 mit Neuer,Lahm,Mertesacker,Hummels,Durm-Khedira,Schweinsteiger-Müller,Özil,Draxler(Podolski)-Klose spielen sollte, um defensiv robuster zu stehen, dem Spiel mehr Breite zu geben und offensive Fixpunkte zu haben. Das hätte dem Spiel mehr Struktur und Ruhe gegeben. Wahrscheinlich wäre es dann 0-0 ausgegangen, OK, auch egal …
Für das USA Spiel habe ich derzeit keine Ideen was Löw machen sollte. Deutschland könnte wieder im 433 spielen und Khedira, Boateng und Götze eine Pause gönnen.
Hoffentlich diesmal aber nicht wieder Mustafi, sondern Großkreutz als Rechtsverteidiger, anosnten mit Schweinsteiger von Beginn und mit Poldi …
rince 26. Juni 2014 um 06:35
Was, keine Idee? Dann werden wir gegen die Zweitliga-Kicker aus den Staaten sicher verlieren…
Soulcollector 23. Juni 2014 um 14:17
Man muss sich doch nur mal die Frage stellen, warum Lahm im MF spielt. Schweinsteiger und Khedira sind angeschlagen! Und Lahm ist nunmal ein sehr guter Kombinationsspieler mit hoher Ball- und Passsicherheit. Deshalb hat Löw ihn auf die 6 gestellt und versucht Schweini und Khedira so zu entlasten.
Daraus ergibt sich das jemand auf der rechten Seite spielen muss. Boateng macht da einen ganz guten Job. Er gewinnt viele Zweikämpfe, ist athletisch und schafft es sogar sich sporadisch vorn einzuschalten.
Da Lahm aber den Spielaufbau allein bewältigen muss, gibt Löw ihm möglichst viele Anspielstationen mit. Deshalb spielen weiter vorn eben viele zentral orientierte Spieler.
Das Problem hinten links haben wir ja nicht erst seit gestern. Schmelzer ist verletzt und wurde auch oft kritisiert. Durm ist total unerfahren, Großkreutz eher ein MF-Spieler. Höwedes hat zumindest ein paar mal als AV gespielt (auf rechts) und war defensiv ganz ok, mit ein paar Fehlern, die aber auch Durm hätten passieren können.
Egal wer dort spielt, er wird ehe mit Lahm verglichen und sieht darum immer etwas schlechter aus. Höwedes spielt dort wohl auch, weil Löw eben auf Symmetrie steht. Deshalb spielen vorne auch 2 zentral orientierte Spieler und nicht rechts Özil/Götze und links bspw. Podolski/Schürrle. Wäre vieleicht mal einen Versuch wert mit einer offensiven, Breite gebenden linken Seite und einer kombinierenden/überladenden rechten Seite.
Zum Ghana-Spiel:
Ghanas Abschlusse waren fast immer von außerhalb des Strafraums, wie schon von vielen richtig erkannt wurde. Da können die 4 IV (oder auch 2IV und 2AV) nicht viel machen. Zumal diese Abschlüsse wenig gefährlich waren. In den Strafraum kombiniert hat sich Ghana auch nicht.
Gefährlich waren sie nach schnellen Vorstößen und Kontern. Sie haben einfach eine enorme Physis und selbst ein Durm oder wer auch immer hätten wohl ihre Probleme gehabt, weil die Typen so unglaublich schnell und kraftvoll angreifen.
Deutschland war Ghana physisch unterlegen und hat wohl auch deshalb etwas zögernd begonnen um nicht überrannt zu werden und um am Ende des Spiels noch Körner zu haben. Und das hat auch ganz gut geklappt. Das war zwar nicht schön anzusehen, aber Ghana hatte in der ersten Halbzeit weniger Chancen als in der zweiten.
Ich versteh teilweise auch die Vorwürfe nicht. Auf der einen Seite heißt es Deutschland spielt nur schön und nicht effektiv, auf der anderen Seite wird gemeckert, dass das gestern ein Gurkenspiel war (also nicht schön genug). Mal ist Höwedes zu defensiv als AV, dann wird über seine offensiven Vorstöße gemeckert. Gleiches bei Boateng. Und für einen nicht perfekten, aber guten Lahm sollen 2 angeschlagen Spieler gleichzeitig aufs Feld, weil es mit einem ja nicht schon schwer genug ist….
cj 23. Juni 2014 um 17:54
Sehr vernünftiger Kommentar! Trotz der schwächeren Spiele ist Lahm noch immer die taktisch und spielerisch stabilste Lösung auf der 6. Insbesondere da Boateng in der momentanen Besetzung der Offensive und der taktischen Ausrichtung eine durchaus gute Lösung als rechter Verteidiger ist (Lahm ist auch keine 24 mehr, um die Aussenbahan offensiv wie defensiv zu dominieren). Anstelle von Khedira wird wohl Schweinsteiger eine Chance bekommen, wodurch das Mittelfeld weiter an Stabilität gewinnen sollte. Die Ausgestaltung der Offensive ist sicherlich sehr abhängig von Gegner und Spielsituation. Es ist für mich aber durchaus nachvollziehbar, dass Löw zunächst mit einer spielstärkerer Aufstellung (Götze und Özil) beginnt, um dann bei Bedarf in der letzten halben Stunde mit Spielern wie Schürrle und Podolski frische Dynamik auf den Platz bringen zu können. Auch Klose ist wohl keine Option mehr für neunzig Minuten. Deshalb ist es sinnvoller, ihn in einer heissen Endphase zu bringen, als dass er sich in der ersten Halbzeit aufreibt.
ZY 23. Juni 2014 um 21:42
Vermutlich ist das eher träge und defensive 4-3-3 der Löw’schen Mannschaft halt einfach die Variante für die (eher tropische) Gruppenphase. Sollte Deutschland Gruppenerster werden, würde sie ja bekanntlich nur noch im gemässigten Süden spielen, so dass jedem Spieler läuferisch mehr zugemutet werden kann.
Ja, Lahm hat gegen Portugal und Ghana nur mäßig gespielt, aber
a) Löw brauchte Physis und Kopfballstärke in der Mannschaft -> 4 IVs
b) Die Alternativen im DM waren Kramer und Ginter, fehlende Erfahrung.
Ich fand im ZM der N11 eigentlich nur Kroos durchgängig überzeugend. Eher als Lahm hielt ich Khedira für zu schwach. Läuferisch, taktisch, offensiv und auch zweikampfschach. Hier hätte evtl Großkreutz gut getan..
Soulcollector 23. Juni 2014 um 22:16
Mag sein. Dann würde ich das 4-3-3 aber trotzdem eher zu Beginn in der K.O. Phase beibehalten und dann im späteren Spielverlauf (ab 70. Minute oder Verlängerung) dann eifach durch Auswechslungen direkte Spielertypen wie Schürrle/Podolski einwechseln.
Es ist einfach blöd, dass Khedira und Schweine noch nicht die Kraft für 90 Minuten haben und so praktisch ein Wechsel verlorengeht.
Tzaduk 24. Juni 2014 um 11:42
Ich finde die Frage auch richtig gestellt: Was wäre denn die Alternative zu Lahm/Khedira oder Lahm/Schweinsteiger?
Das Maschinengewehr will ja gerne Schweinsteiger/Khedira wiedersehen, was zur EM ja auch echt großteilig super funktioniert hat. Davor vielleicht dann Kroos, der im Vergleich zum Italien-Spiel von damals echt dazu gelernt hat – aber defensiv trotzdem gerne mal den einen oder anderen Einsatz verschnarcht. Oder Özil…? War auch mal ganz schick anzuschauen.
Ich denke aber auch, dass sich da einiges stark weiterverändert hat – und die Rahmenbedingungen echt anders sind. Khedira/Schweinsteiger ist WIRKLICH ein doppelt verletzliches Konstrukt, und selbst, wenn die zwei sich bis in die 70. Minute schleppen könnten, wäre gegen Ghana danach der Ofen auch echt aus gewesen.
Ich glaube, Löw ist verflixt froh, dass er Lahm auf der Sechs bringen kann, denn sonst müsste er auf Kramer und/oder Ginter zurückgreifen. Kramer als Laufwunder würde ich bei der Hitze auch eigentlich echt gerne sehen, aber seine mangelnde Erfahrung ist eigentlich Argument genug. Dass wir mit Boateng auf rechts einen IV nachnominiert haben, ist im Prinzip ein Glücksfall, wenn man schaut, wie hervorragend Boa das bisher gelöst hat. Und nicht nur während der WM, sondern sehr wohl auch schon in verschiedenen Vorfeld-Spielen.
Gatling will Lahm ja auch nicht auf die Bank schieben, sondern „nur“ nach rechts hinten („Einmal AV – immer AV“). Bedeutet dann, dass Boateng auf die Bank muss. Oder man schiebt ihn wieder nach links hinten, damit er den (nicht optimal besetzten) Höwedes ersetzt. Bedeutet dann wieder eine Umschulung auf links, was der Fipse aber sicher schafft. Dann allerdings wären Höwedes und auch Durm, der für einen fitten Lahm noch bei Weitem kein Ersatz sein kann, echte Bankdrücker, während Kramer als Alternative in Frage käme.
Fazit: Wie auch immer man das Sechser-Mittelfeld umschichtet, es bleiben Spieler „übrig“, bei denen man dann eher ratlos ist. Ich glaube, dass die Sechser sehr wohl unterbesetzt sind (Wo ist eigentlich Gündogan, wenn man ihn braucht!!… 🙂 ), mit Khedira, Schweinsteiger und Lahm haben wir allerdings eine Lösung gefunden, die uns sehr wohl weiterbringen kann.
Auf den Verteidigerpositionen mach ich mir weniger Gedanken, daher denke ich auch nicht, dass man Lahm dahin wieder zurückbeordern muss. Und wir spielen auch nicht jedes Mal gegen völlig entfesselte Riesen aus Ghana…
Fabian 25. Juni 2014 um 15:56
Warum hält sich dieser Mythos um die „fehlende Erfahrung“ eigentlich immer noch so hartnäckig?
Gibt es nicht mittlerweile genug Gegenbeispiele von Jungs, die ins kalte Wasser geworfen wurden und heute Stars sind? Wer war denn Özil 2010? Wer war Müller? Hat nicht Durm plötzlich herausragende Spiele in der CL League gemacht?
Und umgekehrt: Haben all diese abgezockten Ü30 Veteranen Italien vor dem Ausscheiden gerettet? Oder die alte Garde der Spanier?
Der Fehler zum 1:2 war doch auch eine Ko-Produktion von zwei unserer erfahrensten Leute im besten Fußballeralter.
Nach meinem Eindruck ist dieses Jahr die Physis und der Wille ein entscheidender Faktor unter der brennenden brasilianischen Sonne. Ich kann mir vorstellen, dass sich ein Ginter oder ein Kramer in der 90sten Minute nochmal besser in den Sprint werfen als Lahm, Khedira und Schweinsteiger zusammen.
Ansonsten gehe ich absolut konform mit allem was du hier gesagt hast.
Tzaduk 26. Juni 2014 um 09:44
Stimmt. Ich hab mich da unklar ausgedrückt. Ich selbst sehe „Erfahrung“ alleine nicht als Mehrwert, wenn dahinter fehlende Fitness oder Ehrgeiz versteckt werden. Ich will ja auch Fredi Bobic nicht wieder in den Sturm stellen, weil der „so erfahren ist“…
Ich glaube aber, dass Erfahrung jetzt nicht reine Spielminuten sind, sondern das Wissen des Bundestrainers darüber, wie jemand in bestimmten Situationen reagiert – und dann den Spieler entsprechend einsetzen kann. Wenn der Bundestrainer sehr früh begriffen hat, wie ein Müller oder ein Özil seinem größten aller Triumphe nützen können, dann setzt er sie auch sehr früh ein.
Bei einem Durm oder einem Kramer denke ich auch – hätte ich beide wirklich gerne gesehen. Aber wie schon jemand hier sagte: Das ist hier kein FIFA’14, wo ich im Zweifel neu lade. Das muss sofort einschlagen wie ne Bombe, wenn ich wechsele, und da ist die Bundesträne zu Recht vorsichtiger mit Experimenten.
Mustafi war ja auch schon so ein Experiment – und prompt wird der Junge nach dem Spiel zum Unspieler des Spiels gewählt. Kann sich noch jemand an Zoltan Sebescen erinnern?…
Koom 26. Juni 2014 um 10:39
Mustafi ist den Medien und den Leuten halt höchst suspekt: Der kommt da aus dem Nirvana und wird dann gestandenen Leuten vorgezogen. Hat nicht mal nen deutschen Namen! Und darf dann sogar einer der ersten Einwechsler sein! Geht ja mal gar nicht!!1 😉
Bei Kramer und Ginter bin ich auch skeptisch, die einfach so zu Beginn reinzuwerfen. Beide haben eine gute Bundesligasaison gespielt, aber auch keine überragende, was aber auf ihren Positionen auch nicht leicht ist, dort zu glänzen. Müller, Özil, Khedira stachen hingegen durchaus heraus bei ihren jeweiligen Teams. Da hätte ich an Löws Stelle eher noch über Johannes Geis aus Mainz nachgedacht, der dort sehr stark, auffällig und höchst konstant gespielt hat. Aber ist halt nicht.
Sollte die N11 nach der Halbzeit führen, wird wohl Kramer oder Ginter für Schweinsteiger eingewechselt. Der Eingewechselte hat dann noch einen Lahm und Kroos neben und hinter sich und kann sich dann sowieso primär um die Defensive kümmern.
tomci 26. Juni 2014 um 10:44
Sehe ich (v.a. mit Mustafi) genauso.. Aber eine gewisse Chance gebe ich Kramer/Ginter auch für den Beginn.. Nen heißen Schweini für HZ2 in der Hinterhand zu haben wäre schon ganz nett wenn am Ende doch nochmal ein Tor her muss..
Ruedman 26. Juni 2014 um 11:47
Endlich nennt mal einer den Namen Geis!!! Dachte das passiert nie…aber daran sieht man leider auch, wie Löw zum Teil bevorzugt…leider zieht sich das auch in Aufstellungen, wie ein Roter Faden durch. Ich habe fast jedes Spiel von Mainz komplett gesehen und der Junge ist großartig. Tolle Spielübersicht, gut im Zweikampf, gutes Spielverständnis und tolle Standards. Schade, dass solche Leute wie Baier und Geis keine Chance bekommen..mir kommt es schon so vor, als läge es an den Vereinen, in denen sie spielen! Er war ja nicht einmal für das Polen-Spiel nominiert, stattdessen Günter z.b. von Freiburg…liegt wohl an Löws Nähe zu Freiburg, sorry aber Professionalität sieht halt leider anders aus! Insofern sind schon viele Kritikpunkte an Löw berechtigt und es hat weniger etwas mit Bashing zu tun. Für heute hoffe ich einfach auf eine Variante mit Schürrle/Podolski und Großkreutz/Durm, sowie Schweinsteiger auf 6. Es braucht jetzt einfach andere Spielertypen heute gegen die USA, denke nicht, dass dort Özil oder Götze die Richtigen sind. Innen würde ich heute Boateng statt Mertesacker bevorzugen, vor allem wenn Dempsey wieder vorne spielt. Naja lassen wir uns überraschen..bei Löw soll man ja niemals nie sagen…Mustafi fände ich schon eine riesen Frechheit und nicht wegen einem Fehler, sondern weil er, wie schon gesagt wurde, Leuten vorgezogen wird, die teils in der CL hervorragende Leistungen auf dieser Position abgeliefert haben (Großkreutz z.b.)!
Koom 26. Juni 2014 um 12:12
Bei Baier kann man ja noch den Altersnachteil bringen (mit 30 ist der große Zug heutzutage leider schon abgefahren), aber die Nichtnominierung, nicht mal für das Polen-Spiel von Geist, kann ich nicht nachvollziehen.
JS 27. Juni 2014 um 09:26
Mustafis Goalimpact ist aber auch noch nicht auf Nationalmannschaftsniveau. Und der Algorithmus kennt nicht seinen Namen, seinen Ruf, ja nicht mal seine Nationalität. Er ist ein Talent, aber halt noch nicht viel mehr als das.
tomci 27. Juni 2014 um 10:50
@JS.. Naja der gute alte Goalimpact.. Finde es eigtl. immer ein positives Zeichen wenn Löw mal einem neuen Gesicht ne Chance gibt. 1 Fehler kann immer passieren (es passieren jedem Spieler in 90 min mindestens 2 die keinem auffallen). Ist nicht wirklich ein Totschlagargument. Hätte mir nur (bös wie ich bin) die Verletzung Boatengs eher für Höwedes gewünscht. Denn auf links kann der vielseitige Mustafi ja angeblich auch eingesetzt werden =) So ein Allrounder tut der N11 echt mal gut angesichts der letzten Sch*-Jahre auf dem linken Abwehrflügel. Durm ist ja vielversprechend, aber kann schon nachvollziehen, dass bei solchen klimatischen Bedingungen (&mit dadurch schon eingeplanten „Split-Teams“) und bei der Uneingespieltheit von Durm in der N11 eher auf totale Absicherung gesetzt wird. Nur bitte nicht Höwedes als langfristige Lösung auch nur erwägen! =O Den kann sich jede Mannschaft beim Pressing sparen anzulaufen..^^
DS 24. Juni 2014 um 12:34
Danke !!! für diesen sachlichen, reflektierten und vor allem konstruktiv Lösungsorientierten Beitrag! …auch an cj und ZY
Bei allem Lahm-und-weiss-nicht-was-noch-Bashing wird doch eigentlich kaum eine Alternative angeboten! Lahm ist besser (der Beste) auf der AV-Position! Schon klar, wenn’s regnet wird’s nass!
Das gleiche für die dämliche AV-Debatte um Höwedes: was der wieder alles nicht Perfekt gemacht hat! Wer hätte es denn absehbar besser gemacht, bzw. was würde die etwaige Veränderung auf der Position für den Rest der Mannschaft dann überhaupt nach sich ziehen???? PS Ich wäre auch interessiert Durm mal zu erleben. Aber ist halt nicht irgend ein Computer-Daddel-Spiel…
Wie wäre dann das 2:2 gefallen, ohne Höwedes-Kopfball-Sieger?
Ja und Klose muss auf jeden Fall 90 min. spielen, weil = min. drei Tore :-)))
Das wirk auf mich eher wie typisches Story-telling mit dem Ziel um die Leute zu erregen.
Das beste wäre nämlich wenn die N11 in der Vorrunde ausscheidet! Super Story Skandal! Wir haben es ja gewusst und keiner wollte auf uns hören…
Siehe auch ARD Audiobeirtrag: Hinter vorgehaltener Hand …. Kann nicht ausgeschlossen werden… anscheinend keine Freunde mehr im Team…. bla, bla
Oh weh, der GAU wäre wohl das Final- oder HF-Aus! das wäre sooooo beliebig.
Die Chance war nie besser. Offensichtlich keine wirklichen Skandale aus und ums Team, die beste Mannschaft seit über zehn Jahren (trotz Reus, Gündogan und Benders) usw.
Also: Lassen wir uns überraschen, unterhalten und betreiben gepflegte Kaffee-Satz-Leserei mit, der Reflexion des gesehenen, eigenen Ideen und Gedankenspielen.
…Dann gibt’s nämlich immer auch die Möglichkeit nach jedem Spiel die eigenen Ideen und Überlegungen mit dem tatsächlich Geschehenen in Bezug zu setzen.
AMEN!
By the way… Lahm als re. AV:
…da würd‘ mich interessieren wie viele Angriffe über seine Seite kommen werden? Da können dann abwechseln Höwedes, Durm oder wer noch was zeigen was sie drauf haben. Ein Lahm in der Mitte kann immerhin noch zur Seite hin unterstützen. Siehe auch Ghana-DEU, der stärkste Ghanaer war auf der Höwedes-Seite. Wie viel hilfreicher wäre Lahm da auf der re.AV Position gewesen?
rince 25. Juni 2014 um 10:57
Naja, Höwedes hat ja auch das 1:1 mit verschuldet; und mit solchen Argumentationen hätten ja die Griechen auch alles richtig gemacht…
DS 25. Juni 2014 um 13:05
…Griechenland!? … wenn man so will ja – für den Moment jedenfalls 😉
tomci 24. Juni 2014 um 17:43
Super Kommentar, Soulcollector! Ghanas Leistung wurde von den meisten runtergespielt. Taktisch und von der Spielintelligenz her sind sie nicht gerade der Hammer, technisch sind sie solide. Aber dies machen sie durch unglaubliche Physis wett.
Finde aber schon bedenklich dass der Löw so konsequent zu Vorsichtstaktik neigt, wo er doch als wagemutiger Umstrukturierer gilt. Irgendwie muss man glaube ich doch den Hebel entweder in die eine oder in die andere Richtung legen. Mit Lahm haben wir schon einen sichereren Ballverteiler als Gerrard, Höwedes, Boateng sind besser in der Offensive (v.a. Standards) als manche denken,. vor allem weil durch die Mannschafts“Spaltung“ eh Abwehr und Sturm relativ klar abgegrenzt sind…alles in sich logische Entscheidungen.. Aber irgendwie ist da ein Grundproblem dass alle diese Entscheidungen in Richtung Vorsicht tendieren, während die deutsche Mannschaft glaube ich vom Naturell der Mittelfeldspieler her immer auf Risiko geeicht ist. v.a. mit Götze UND Özil UND Müller UND Kroos.. Eine Kontertaktik scheint ja auch nicht im Ansatz geplant zu sein.. von daher .. Wischiwaschi =/eindeutig
Krawu 23. Juni 2014 um 14:16
aber jetzt mal ehrlich: ich kann doch keinen Schweinsteiger auf der Bank sitzen lassen!?! will keinen der anderen 3 Mittelfeldspieler kritisieren, trotzdem braucht die N11 Basti um Ihr Spiel zu spielen. An Ihm können sich ggfs. jüngere Spieler aufrichten und sich allein von seiner Körpersprache was abschauen falls es mal wieder nicht so läuft wie´s Jogi vorhergesagt hat. Lahm ist da kein Vorbild. Khedira sollte raus und Basti auf die 6, z.B. mit Kroos und Lahm daneben als 8er bzw. 10er. Oder wieder Lahm als AV (links oder recht), ich denk das wünscht sich ganz Deutschland. Ersteres hätte auch den Vorteil, dass die sich wie im Schlaf verstehen. Sorry Sami aber du bist noch nicht in WM-Form, leider. Falls alles nach Plan läuft, brauchen wir gegen Frankreich ein starkes Zentrum, in jeder Hinsicht! Sonst macht uns Benzema platt in seiner jetztigen Form.
By the way: Tuchel wird nach der WM der neue Hansi Flick. Sonst noch Wünsche!
HW 23. Juni 2014 um 14:29
Dieses Argument, „ich kann doch keinen Schweinsteiger auf der Bank sitzen lassen“, zieht bei mir nicht. Spätestens seit Ballack 2010 ausfiel, wissen wir, dass eine Mannschaft mit solchen Dingen fertig wird.
Ich will mich nicht gegen Schweinsteiger aussprechen. Im Gegenteil, er sollte jetzt spielen. Aber nicht weil auf seinem Rücken Schweinsteiger steht, sondern weil er aufgrund des Spielerprofils und seiner Leistung die logisch Wahl ist.
Ich denke wir führen hier eine völlig falsche Diskussion. Davon ausgehen, dass wir die KO Runden erreichen, brauchen wir mehr als eine gute Startelf. Wenn wir 120 Minuten in einem Backofen überstehen müssen, und das vielleicht mehrmals, dann wird es darauf ankommen gut zu wechseln und verschiedene Strategien umsetzen zu können. Darum brauchen wir Schweinsteiger so dringend wie Khedria, Lahm, Kroos und viele andere Spieler.
Wenn wir natürlich nur die Kuchentombola ausspielen wer in der Startelf steht, dann bin ich auf der falschen Webseite. Eine Führungsspielerdiskussion ist doch sowas von 2010.
Krawu 23. Juni 2014 um 15:00
Langsam erschleicht sich mir das Gefühl, dass es hier ein paar Leute noch nie an einem regelmäßigen Spielbetrieb teilgenommen haben… nur eine Vermutung… Es geht nicht um Führungsspieler, ob wir welche haben oder brauchen. Überhaupt nicht!!! Das Fass habe ich nicht aufgemacht. Jedes Spiel ist anders und entwickelt seinen eigenen Charakter. Von daher war für mich dass ganze nie eine Diskussion Wert sondern nur ein gewaltiger Hirnschors der Medien, da die Form „Just in Time“ entscheidend ist und nicht die Rückennummer, Anzahl der Länderspiele oder Marketing-Wert. Jeder kann die Initiative ergreifen! „Auch auf einen weißen Arsch scheint mal die Sonne“ um es mit den Worten von Wesley Snipes zu beschreiben. Aber wo würde Höwedes, Merte oder Boateng den Ball lieber hinspielen wenn es eng wird? zu Sami? Mit dem Wissen dass er über ein halbes Jahr nicht mehr gespielt hat?! Zu Lahm, der es seit 15 Jahren nicht gewohnt ist den Ball mit dem Rücken zum offen Feld anzunehmen (obwohl er das mit Sicherheit auch gnadenlos beherrscht = Lahm ist ein Fußballgott). Darum kann ich auch die ganzen Kommentare zur Viererkette nicht verstehen.
HW 23. Juni 2014 um 16:11
Keine Ahnung wo Merte usw. den Ball lieber hinspielen. Ich spekuliere da nicht. Vor allem wen nich die Trainingseindrücke nicht habe und nicht weiß welche Spieler mehr mit alten Verletzungen zu kämpfen hat.
Aber es stimmt schon, ich habe nie an einem Profi-Spielbetrieb teilgenommen. Legt mich in Ketten.
Aber wenn es nur darum geht: Im TV sieht man auf jedem zweiten Sender die Ex-Spieler vom Frühstücksfernsehen über Sonntagvormittagsunterhaltung und News-Sender bis zur Spielberichterstattung ihre Weisheiten verbreiten. Da darf jeder gerne einschalten.
Wenn wir uns auf die Vermutungen einlassen wer den Ball lieber zu wem spielt, dann schaue ich mir am besten gleich den DoPa an. Ich wusste nicht das diese Art Vermutungen mittlerweile der Anspruch des SV-Publikums sind. Ich jedenfalls habe auf dem Feld nicht gesehen, dass Spieler bewusst Mitspieler nicht angespielt haben.
rince 25. Juni 2014 um 11:01
Was wir an Führung brauchen? Das endlich mal Neuer, Hummels und Schweinsteiger den Mund aufmachen, wenn’s wieder so mittelprächtig läuft; und Lahm endlich seinen braunen Hals waschen…
lala 23. Juni 2014 um 16:45
„Aber nicht weil auf seinem Rücken Schweinsteiger steht, sondern weil er aufgrund des Spielerprofils und seiner Leistung die logisch Wahl ist.“
Nüchtern, sachlich auf den Punkt.
Gibt allerdings noch ein Argument dazu: Position/Spielpraxis mit 7 anderen Spielern im Kader aufgrund FCB. Die sind einfach eingespielt.
rince 25. Juni 2014 um 10:59
Tuchel Co-Trainer – kann der auch so Bläschen schlagen wie der Hansi?
LJ 23. Juni 2014 um 13:52
Fern der Frage welcher Spieler gerade in einer Formkrise steckt (häufig: Lahm) oder auf welcher Position er besser spielen sollte (wieder: Lahm) stellt sich mir die Frage nach der Spielauffassung. Mir fehlt der gute alte Zug zum Tor, welcher halt nur gelegentlich aufblitzt. Da sind andere Mannschaften anders drauf (Chile z.B.), die versuchen aus jedem Ballbesitz einen Torabschluss zu machen.
Ich wage mal die Prognose, dass diesmal Weltmeister wird, wer den Zug zum Tor als Stilmittel für sich wieder entdeckt.
HW 23. Juni 2014 um 14:01
Der Vergleich mit Chile ist extrem. Es gibt wohl kaum ein Team, dass so physisch aktiv ist, immer presst und direkt zum Tor zieht. Ich denke auch Deutschland will bei Ballbesitz Torchancen erspielen und hat das auch getan. Nur muss man sich auch ansehen was für Spieler Chile hat. Das ist alles enorm physisch, dafür aber nicht unbedingt so kreativ wie andere Mannschaften. Jeder muss entsprechend seiner Fähigkeiten und Stärken spielen. Chile macht das im Moment besonders gut, aber das muss nicht so bleiben. Sollte Chile plötzlich kreativer werden müssen, haben sie vielleicht Probleme, die wir bisher nicht beachten.
lala 23. Juni 2014 um 13:31
Es ist WM und wir haben wieder 81+ Millionen Bundestrainer 😉
Einfach mal runterkommen und CE’s Artikel nochmal durchlesen: bei Ghana eine brutale Physis (aufgedreht) und bei uns Schwächen im Aufbau und einer insgesamt behäbigen Spielweise.
Also: Besonderer Gegner? Extrem unangenehmes Wetter für die N11?
Antwort: Ein „Plan“ war nicht so gut oder ging nicht auf – passiert? Die N11 war platt und kamen mit dem Klima nicht wirklich zurecht; Ghana schon. Anstatt das alles zu sehen wird im SV-Forum das Löw- und Lahm-bashing neu erfunden…
Für letzteres gibt es doch die Foren von Transfermarkt :).
—
Liebe Kommentatoren,
verschont SV bitte vom bashing und tiefenpsychologischen bullshit-Sofa-Analysen der Spieler.
Danke.
PS: ich fand das Spiel klasse – spannend bis zum Schluß und voller Überraschungen. Kein taktischer Leckerbissen aber dafür Wille und Leidenschaft.
se179 23. Juni 2014 um 13:49
Danke! Vollste Unterstützung. Ich freue mich immer auf die Spielverlagerungs-Artikel und Kommentare, da sie gerade nicht das übliche nachreden, sondern es sich um Taktik handelt.
An alle, die ihre Kommentare bez. Nationalhymne, Löws Körperhaltung und Özils Gesichtsausdruck loswerden wollen – Bild und Spox hat immer Platz.
druffundewerre 23. Juni 2014 um 14:01
Du schreibst „Die N11 war platt und kamen mit dem Klima nicht wirlich zurecht…“
Aber gerade das macht doch Angst. Die zweite Hälfte gegen Portugal wurde im Schongang bei moderaten klimatischen Verhältnissen runtergespielt; die erste Hälfte gegen Ghana machte nicht den Eindruck, als sei sie besonders Kraft raubend gewesen. Warum sind die Deutschen dann so schnell platt? Rekonvaleszenten im weiteren Sinne waren doch neben Neuer nur Lahm und Khedira.
Ich weiß nicht, ob auch andere so denken, aber was mich so kritisch auf Löw und seinen Stab blicken lässt, sind diese vollmundigen Slogans („Bereit wie nie!“) – und dann zieht uns Ghana ruckzuck das schweißnass am Körper klebende Hemd aus und der Bundestrainer wirkt am Spielfeldrand wie ein gehetztes Reh.
Gut, das hat mal wieder alles nichts mit Taktik zu tun, aber vielleicht erklärt das das Ausmaß der Kritik und das Wohlwollen, mit dem klare Aussagen von Hummels und Neuer quittiert werden, wohingegen sonst die sportliche und organisatorische Leitung (Bierhoff) der Nationalelf in so einer Art Wolke der Unantastbarkeit herumwabert bzw. zunehmend als eigener Verband im Verband erscheint. Dazu trägt dann natürlich noch bei, dass wir als einziger Teilnehmer unsere Unterkunft selbst bauen lassen. Da ist man natürlich dann als gemeiner Fan, vielleicht auch, wenn man eigentlich eher zum Betrachten der taktischen Feinheiten neigt, weniger bereit, sich mit viel weniger als dem Optimum zufrieden zu geben. (Und blendet dann auch aus, dass mit Gündogan und den Bender-Zwillingen erfahrene Alternativen fürs DM fehlen und dass Deutschland mit AV nicht gerade gesegnet ist.)
Und in so einem Klima tauchen dann natürlich Fragen auf: Warum ist der nachnominierte und interantional unerfahrene IV Mustafi erste Wahl für die Besetzung einer AV-Position?
Wie viele der Spieler sind tatsächlich 100% fit?
Und zuguterletzt für alle, die sich gerne aufregen, dass das Niveau hier sinkt: Warum erscheint es, dass es für den DFB schlimmer ist, einen Döner als Waffe einzusetzen und eine Zimmerpalme zu wässern, als durch Fehler am Steuer Menschenleben zu riskieren? 😉
Aber das soll’s dann auch gewesen sein und ich gehe wieder an den Stammtisch respektive in mein Küchenpsychologisches Seminar an der VHS.
wombat 23. Juni 2014 um 14:09
endlich mal einer, der dem erhobenen zeigefinger den gesenkten daumen entgegenhält. 😉
blub 23. Juni 2014 um 14:41
Ja, es ist wirklich traurig.
so ein geiles turnier und man reibt sich an sonem scheiß auf.
Das die WM ne Menge neuer Leute an diese Seite spült war klar, aber das auch die ganzen Trolle wieder aus der versenkung kommen die wir eigentlich schon abgearbeitet hatten.
druffundewerre 23. Juni 2014 um 15:08
Sofern ich einer dieser Trolle sein soll, dann entschuldige bitte. Tatsächlich halte ich mich mit Kommentaren meist zurück, weil ich, das muss ich zugeben, nicht das analytische und fachliche Niveau der Stammkommentatoren erreiche. Ich lese und staune und halte dann brav die Klappe.
Aber ich schreibe dennoch aus zwei Gründen ab und an einen Kommentar:
1. Ich habe lange genug selbst Fußball gespielt, um zu wissen, dass es eben doch verschiedene Arten von Typen auf dem Platz gibt: Mitläufer, Indianer, Führungspieler und Scheinführungsspieler. Und dass es eben doch einen Unterschied ausmachen kann, nicht muss, wenn eine Mannschaft zusammensteht. Klar, ich war nie in der Verlegenheit, vor dem Spiel eine Hymne singen zu dürfen oder zu müssen. Diesen Punkt dann regelmäßig zu verlachen, halte ich aber für fahrlässig. Gut, aber sicherlich hat das nichts mit Taktik im engeren Sinne zu tun. Daher lassen wir 2010 ruhen, das war auch nicht Thema meines Eintrags von 14:01 Uhr und ich verspreche, die Taktiknerds nie mehr durch den Gebrauch des Wortes „Hymne“ zu beleidigen.
2. Das Umfeld der Nationalelf schürt regelmäßig vor jedem Turnier sehr hohe Erewartungen, die natürlich von den Anhängern und den Schland-Fans, aber auch von Fußballkennern, die das Potenzial dieser Mannschaft schätzen, begrüßt werden. Hier findet sicherlich auch eine Wechselwirkung Mannschaft – Umfeld- Öffentlichkeit statt.
Dennoch darf es mich dann als N11-Leitung nicht verwundern, wenn das gemeine Volk, vielleicht aber auch Experten, einfach mehr erwarten, als totale Erschöpfung nach einer, bitte entschuldigt das Wort, halben Stunde Abnutzungskampf gegen Ghana. Darauf wollte ich vornehmlich mit meinem Eintrag hinweisen. Es passt aus meiner Sicht nicht zusammen, vorher einen auf „Bereit wie nie“ zu machen und dann geht einem im ersten Gefecht die Munition aus.
Und für alle Flankenhasser: In der Endphase kam Özil mehrmals kurz und bot sich Kroos zum Ausführen einer kurzen Ecke, dem höchsten Symbol des Ballbesitzfußballs nach Pep Guardiola, an. Krosos verweigerte sich und bekanntlich traf Deutschland nach einer dieser hohen Ecken zum Ausgleich. Da hätte nur noch ein langer Pass von Mats Hummels gefehlt und Jogi hätte die Mannschaft abgemeldet.
So, aber jetzt verspreche ich, das heilige Forum bis zum Ende der WM nicht mehr mit Blut-und-Boden-Einträgen zu verunreinigen. Stattdessen werde ich in Endlosschleife Bielefeld-Darmstadt gucken, das ist echter Troll-Fußball.
nougat 23. Juni 2014 um 17:58
@ druffundewerre,
von all denen, die am lautesten hysterisch den trolle-alarm ausrufen, sind mit sicherheit weit die mehrheit der kommentarplatzhirsche fußballerisch noch fundamentaler drauf, als der gemeine waldundwiesenposter, der sich gepflegt und vllt etwas bräsig über löw aufregt, weil er es mal wieder taktisch nicht hingekriegt hat.
ich habe jemanden gefragt im verwandtenkreis, der in seiner jugend lange zeit selber in der verteidigung gestanden hat, wie er das spiel gegen ghana gesehen hat. der mann, reich an lebensjahren- und erfahrung( !) hat ganz einfach gemeint: „… den lahm, den hätte ich ausgewechselt !“ – huch, an so etwas hätte selbst ich nicht gedacht, der lahm für einen ausgezeichneten techniker und verteidiger hält, aber auf der völlig falschen position aufgestellt.
tja, und auch ich habe die nationalhymne nicht geschmettert, wie so viele andere 😀
um das niveau noch weiter abzusenken:
meine freundin meinte, angesprochen auf jogi löw: „der löw? den mag ich nicht… der ist so wachsweich… nicht fisch, nicht fleisch. ich mag so typen wie klopp oder magath oder den schaaf !“
genau, so ist es – hört mehr auf die frauen 😉
HansPeter 23. Juni 2014 um 20:27
Ein FC Bayern Spiel hast du diese Saison aber schon gesehen, oder?
rince 25. Juni 2014 um 11:12
All unsere Nerds hier will ich nie als Trainer sehen – da kommen so „verkopfte“ formalisierte Taktiken raus wie bei unseren Bundestrainer; keinen Respekt für Formationsgaffer und Geometriefetischisten.
MaHe 24. Juni 2014 um 16:58
Die Messung der zurückgelegten Distanz (abrufbar auf der Seite der FIFA) zeigt aber, dass die deutsche Nationalmannschaft mehr gelaufen ist als die ghanaische. Insofern kann ich das mit „die N11 war platt“ nicht nachvollziehen.
AS 24. Juni 2014 um 22:10
Wie immer ist es eine auslegungssache der Daten. Sagt denn die Statistik der FIFA etwas darüber, wann diese Kilometer im Spiel gelaufen wurden? Oder wieviele Sprints etc zu welchem Zeitpunkt erfolgten? Sich nur die Kilometeranzahl anzuschauen und danach zu urteilen ist ähnlich sinnvoll wie den Ballbesitzanteil als Gradmesser eines verdienten Sieges zu nehmen.
lala 24. Juni 2014 um 22:42
„Insofern kann ich das mit “die N11 war platt” nicht nachvollziehen.“
Entscheidend ist ja nicht, dass man mehr rennt (das ist eher negativ, also viel zu rennen – vor allem bei dem Wetter). Entscheidend sind die Laufduelle am Ball Richtung gegnerisches Tor.
Und da waren die Jungs von Ghana richtig flink. Von meiner Warte aus: als es drauf ankam haben die fast 100% ersprintet. ZB. ich staune immer noch wie in Minute 70+ einer von Ghana aus der eigenen Hälfte bis nahe unserem Tor sprintet und dabei zwei von der N11 abhängt.
Da abgehängt nenne ich: die waren einfach platt.
rince 25. Juni 2014 um 11:08
Taktik ist doch aber in 10 Posts abgerissen – mit fast autoritär wirkenden Begriffen – aber wird doch überbewertet. In dieser WM ist aufgrund der Hitze doch die Zweikampfstärke das entscheidende Mittel – Leidenschaft, individuelle Stärken – und ihr macht hier immer noch 5-3-2,4-4-2,3-5-2-BlablaBla.
So viele Tore durch Standard-Kopfball; und ihr hängt euch immer noch an validen Formationen auf. Ich will mal Vorschläge zu unorthodoxen Besetzung von Positionen, aber dann ist hier halt doch alles nur „Nerd“…
Thomas 25. Juni 2014 um 13:34
Taktik ist doch aber in 10 Posts abgerissen – mit fast autoritär wirkenden Begriffen – aber wird doch überbewertet.[…] Ich will mal Vorschläge zu unorthodoxen Besetzung von Positionen
Hiermit schlage ich rince zum Top-Kommentarschreiber eines Taktikblogs vor.
rince 26. Juni 2014 um 06:37
Gern, ist wie bei der Erstellung einer Masterarbeit oder ähnlichen, 80 Prozent was schon irgendwo geschrieben ist und der Rest ergibt sich.. 🙂
Thomas 26. Juni 2014 um 07:18
Sind Masterarbeiten (im Vergleich zu den Diplomarbeiten früher) wirklich so niveauarm oder studierst du irgend eine Pseudowissenschaft? 🙂
rince 26. Juni 2014 um 14:24
Bist du ein bisher unentdecktes Talent der Wissenschaft? Bei der Differentialrechnung auf den Spuren Leibniz, das Periodensystem Mendelejews nie gesehen und doch schon visonär in Träumen vor sich gehabt und den methedologischen Individualismus eines Schumpeters im Kindergarten gefrühstückt. Deine Schlussfolgerungen aus dem Zusammentragen von Fakten auf Grundlage bestehender Theorien ist meiner Auffassung nach marginal Eigenes;deine Diplomarbeit ist voll von Quellen und erlernten Wissen..es sei denn, du hast das Perpetuum Mobile kreiert..?
Thomas 26. Juni 2014 um 15:49
Bist du ein bisher unentdecktes Talent der Wissenschaft?
Ja, natürlich. 🙂
deine Diplomarbeit ist voll von Quellen und erlernten Wissen
Du scheinst sie ja genau gelesen zu haben. 🙂
..es sei denn, du hast das Perpetuum Mobile kreiert..?
Oder einfach wissenschaftlich gearbeitet. Zum Beispiel aus selbst entworfenen und durchgeführten Experimenten Hypothesen überprüft und Erkenntnisse abgeleitet, die bis dahin unbekannt waren.
rince 26. Juni 2014 um 21:09
Dann verstehst du es immer noch nicht, was ich sagen will. Hast alles fein gemacht, Thesen aufgestellt und diese sind jetzt auch noch bewiesen. Dennoch schöpft du dein wissenschaftliches Potential wiederum auch nur aus Vorwissen, und das meine ich; Taktik-Analysen sind genauso wenig originär wie eine Diplomarbeit (komm mir jetzt nicht mit Doktorarbeit!), immer nur ableitend. Punkt.
jayjay05 26. Juni 2014 um 15:05
Im Gegenteil, gerade bei der Hitze kommt der Taktik eine noch entscheidendere Bedeutung zu, da man durch die geschickte strategische Ausrichtung der Mannschaft Laufwege optimieren kann. Ich habe übrigens mal die Statistiken dieser WM bemüht und konnte keine Verbindung zwischen Zweikampfstärke (gewonnene Zweikämpfe pro Spiel) und den Ergebnissen der Spiele herstellen (Niederlande gegen Spanien hatte z. B. eine nahezu ausgeglichene Zweikampfstatistik, ganz im Gegensatz zum Ergebnis).
rince 26. Juni 2014 um 21:24
Aber eine Korrelation bringe ich doch eher mit einer europäische, kühlen Saison in Verbindung. Außerdem dem keine absoluten Zahlen; dann Zweikämpfe im letzten Drittel; in Phasen vor Gegentoren..upps..jetzt rück ich mir ja meine Statistik zurecht. 🙂
Lino 23. Juni 2014 um 12:56
Oh, oh, wir nähern uns hier schon langsam wieder Spox- oder Sport 1-Niveau. Zum Glück ist die WM in ein paar Wochen vorbei! So lange werde ich nur noch in Ausnahmefällen etwas kommentieren und schon gar nicht bei Deutschlandspielen.
Matuschke 23. Juni 2014 um 14:56
Das ist wirklich die Hölle. Ich kommentiere normalweise nicht, da ich wenig konstruktives zum Thema Taktik beitragen kann, lese die Kommentare aber immer gern, gerade weil es hier dieses schreckliche Stammtischgelaber bisher nicht gegeben hat. Man kann nur hoffen, dass sich das ganze nach der Wm wieder ändert, ansonsten sollte man sich gegebenenfalls etwas überlegen. So etwas in der Art wie „Taktikunrelevante Kommentare löschen“ oÄ, denn so wie es gerade ist, verlieren sich die Leute haufenweise in Diskussionen ala Bild/Spox-Niveau und wirklich relevante sind kaum mehr zu finden.
LB 23. Juni 2014 um 10:06
nick, danke für den tollen beitrag.
löw hat anscheinend seine lieblinge. bei lahms fehler ist es der schlechte boden oder sonstwas, irgendein grund findet sich immer um „seinen“ lahm in schutz zu nehmen.
passiert hummels ein identischer fehler, dann wird er fertig gemacht und als schuldiger dargestellt. ich erinner mich an einige fehler von hummels wo er vom nahezu kompletten defensivverbund und auch Mittelfeld im stich gelassen wird. da war hummels der buhmann….. dann nimmt der jogi aber kein blatt vor dem mund, hummels anzuzählen. ein lahm hingegen wird in schutz genommen, egal was und wie passiert.
wie ich schon sagte, sehe ich den fehler nicht bei lahm selbst. löw macht die aufstellung mit seinen trainerteam, genauso wie diese auch das taktische konzept aufstellen. das war gegen portugal, mal für ein spiel in ordnung…. immerhin hat man gewonnen (das wie ist auch egal)….. gegen ghana hätte man aber sehen müssen, das dieses identische konzept wie gift ist.
da hat man schon einen klasse aussenverteidiger wie lahm und man bringt das zweite spiel im DM, wo er schon gegen schwache portugiesen große probleme hatte (selbst in überzahl nach der roten karte, war das schwach)…. sowas muss ein trainerteam sehen und diesen (taktischen)schwachpunkt eliminieren!
Nick 23. Juni 2014 um 09:47
Zur Personalie Philipp Lahm:
Um etwas auszuholen: Bei der letzten EM hat Jogi auf einen nicht fitten, im fortschreitenden Turnierverlauf immer mehr Fehlpässe spielenden Schweinsteiger gesetzt. Ein fitter Schweinsteiger wäre sicher Gold wert gewesen, aber Schweini in der damaligen Form war ein Hemmschuh. Löw hat bis zum Ende an ihm festgehalten.
Diesen Fehler wollte Löw vermutlich nicht wieder begehen. Da Schweini und Khedira nicht komplett fit waren/sind, also irgendwie verständlich, gegen Porugal mit Lahm auf der 6 zu beginnen, ebenso, wie die 2 IVs auf außen gegen die starken portugiesischen Flügelstürmer.
Dann lief nahezu alles perfekt, mit einem glücklichen Elfer und einem wahnsinnigen Pepe. Vorher hatte allerdings 2 mal Philipp Lahm sich den Ball vor der Abwehr abnehmen lassen. Einmal wäre fast das 1:0 für Protugal gefallen. Einmal hatte er den Schiedsrichter auf seiner Seite. Ist gut gegangen, kann mal in einem Spiel passieren…
Dann war ich verwundert, dass kategorisch ausgeschlossen wurde, dass Lahm im zweiten Spiel, egal wer hinten ausfällt, in die Viererkette rückt.
Stattdessen spielte nun 2-mal nach Wechseln Mustafi hinten rechts, statt Schweinsteiger auf der 6 (der gegen Ghana erst mit Klose kam) und Lahm als RV.
Lahms Aussage vor dem Turnier, dass er ja niemandem im Mittelfeld seinen Platz wegnähme und wie es jetzt läuft, sind für mich starke Indizien, dass er, der so sehr auf den Teamgedanken hinweist und Schweinsteiger quasi (ohne seinen Namen zu nennen) in dem Satz „dass man den Teamgesit erst beurteilen könne, wenn gedachte Führungsspieler sich auf der Bank wiederfinden“ anwies, mal kleine Brötchen zu backen, diese WM wieder vor allem dazu nutzen möchte, sich zu profilieren (vgl. „Ich gebe die Binde nicht wieder her“ wenige Stunden nach Ballacks Abreise 2010) und in zentralerer Position seinen Werbewert zu steigern, statt sich einfach mal nur in den Dienst der Mannschaft zu stellen, was sich wie ein roter Faden durch seine Karriere zieht.
Nach zwei Spielen hatte Lahm einmal zuviele Ballverluste und einmal viel zu viele Ballverluste für die Position. Ein Grund zum Umdenken? Scheinbar nicht für Jogi Löw, der allen Ernstes den schlechten Boden als Hauptgrund für Lahms Fehler sah.
Dies legt nahe, dass Löw 1. seinen Fehler wiederholen wird, am erkennbar falschen Spieler festzuhalten, 2. die Fehler Lahms gegen Portugal nicht wahrgenommen hat und 3. ihn gegen die vermutlich wie von der Tarantel gestochen auf Lahm pressenden US-Amerikaner wieder dort spielen lassen wird.
Nunja, zum Glück zittert nur die nicht rechnen könnende Bild-Zeitung ums weiterkommen, so dass nach einem erneuten schwachen Spiel Lahms gegen die USA, zum Achtelfinale noch eine Korrekturmöglichkeit bestehen wird.
Koom 23. Juni 2014 um 10:06
Wie viele schlechte Spiele hatte Lahm im Verein diese Saison? Kannst du vermutlich an einem Finger abzählen. Das Lahm zweimal hintereinander in der N11 einen nicht idealen (aber auch keinen schlechten) Tag erwischt, ist unerwartet und ich kann Löw verstehen, dass er ihn gegen Ghana wieder gebracht hat.
Genau so kann ich es auch verstehen, wenn er ihn gegen die USA bringen wird. Lahm ist eigentlich ein Uhrwerk, ein Roboter. Momentan scheinbar mit leichtem Defekt, aber eigentlich kann man davon ausgehen, dass er das abstellen wird.
Und jetzt Schweinsteiger zu fordern, nur weil er solide 20 Minuten gespielt hat, ist albern. Schweinsteiger ist auch gerade erst fit/gesund geworden und durfte gegen Ghana rein, als die nur noch rennen, aber nicht mehr wirklich denken konnten. Und schaffte es trotzdem nicht, seine Mannschaft entscheidend zu beruhigen. Die Viererkette, vor allem die AVs, rückten immer noch wild auf und die Offensiven arbeiteten immer noch etwas zu wenig nach hinten mit.
Typischer Reflex: Spielt die Mannschaft schlecht (was sie nicht tat, aber das Ergebnis war nicht gut), gewinnen die Leute auf der Bank. Obwohl die nichts getan haben.
Löw sollte nicht sonderlich viel ändern. IMO würde es schon reichen, wenn er der Mannschaft allgemein mehr Konzentration und Disziplin verordnet. Es wurde gegen Ghana nur so wacklig, weil die AVs auch unbedingt offensiv was tun wollten. Kann mir nicht vorstellen, dass das so gedacht war. Da fehlte IMO die Geduld. Gerade Höwedes wollte da zu viel und hatte zu wenig Unterstützung (Kroos, Götze) auf seiner Seite.
Nick 23. Juni 2014 um 10:34
„Typischer Reflex: Spielt die Mannschaft schlecht (was sie nicht tat, aber das Ergebnis war nicht gut), gewinnen die Leute auf der Bank. Obwohl die nichts getan haben. “
Wie ich schon schrieb: Lahm hat mir gegen Portugal auch überhaupt nicht gut gefallen, bei dem Spiel würde umgekehrt ein Schuh draus …
Ich finde nicht, dass Lahm auf der 6 grundsätzlich nicht spielen kann, sondern dass er zwei Spiele mit zu vielen Fehlern absolviert hat und nicht weiß ob man ein drittes rikieren sollte.
Gegen Bayern-Gegner, die nur hinten drinstanden, waren es andere Spiele für Lahm. Gegen starkes Pressing scheint er zumindest momentan starke Probleme zu haben.
Warum MÜSSEN wir weiter 4-3-3 spielen? Haben wir vor der WM auch selten gespielt. Klar kann man so spielen, aber auch mit Schweinsteiger, Kroos und Khedira. Dann hätte man „nur noch Kramer“, so wie man in der Abwehr „nur noch“ Mustafi hatte (wobei es da auch noch die nicht-Innenverteidiger gegeben hätte). Lahm kann auch gerne, wenn Khedira raus muss auf die 8, aber für die 6 gegen draufgehende Gegenspieler, war sein Spiel zweimal (in unterschiedlchen Ausprägungen) nicht pressingresistent genug.
Mein Hausptproblem ist das scheinbare selbstauferlegte Denkverbot von Jogi und Fipsi, dass er zurück in die Viererkette könnte. Lahm hat vorher nicht unbedingt bekannte Defizite gezeigt, die auch die Amerikaner gesehen haben und die sie zu Nutzen versuchen werden.
Koom 23. Juni 2014 um 10:52
Ich würde Lahm auch nicht mehr Aussen bringen.
Generell zeigt die WM ganz gut auf, dass es womöglich gerade das (übergangsweise) Ende des AVs gibt. Entweder spielen die konservativ rein defensiv, oder sie werden von einer Dreierkette abgesichert. Es macht unter den Bedingungen einfach Sinn, nicht mehr die eierlegende Wollmichsau-AVs einzuplanen, weil es die eh nicht so gibt, wie man sie bräuchte (Ausnahme, ja: Lahm).
Und ich hatte das schon mal geschrieben: Der Flankenläufer-AV macht gerade unter den aktuellen Bedingungen wenig Sinn. Flanken sind wenig ergiebig, gerade in der N11 wegen fehlenden Abnehmern. Dafür sorgen sie für Risiko, weil der Flankengeber hinten fehlt, gerade einen Ball in der Offensive verliert und damit zu Kontern einlädt. Hat ja Höwedes schön vorgeführt, wie das „geht“. Also lässt man da in der Sauna einen taktisch extrem wichtigen Spieler sich totlaufen, nur um mehr Gefahr als Gewinn zu bringen? Ne, nicht gut.
Ich halte es übrigens nicht für ausgeschlossen, dass wir von Löw noch eine 3/5er-Kette sehen werden, weil es sich beim Kader sehr anbietet. Seine 4erKette ist ja in der Vorgehensweise recht ähnlich. Und da im ZM Ausfälle drohen, wäre ja auch Platz dafür (Höwedes raus für Durm, Großkreutz rein für Khedira/Schweini).
Fitsche 23. Juni 2014 um 11:26
Ich sehe das ähnlich wie du, gerade in Hinblick auf die scheinbar unvermeidliche Entwicklung hin zur 3er-Kette… aber die aktuelle 4xIV-Kette ist mMn bei dem vorhandenen Spielermaterial eine Sackgasse. Man hat 4 Spieler, die durch ihre technische Limitierung nicht wirklich konstruktiv am Kombinationsspiel teilnehmen können, und dadurch wird das Kombinationsspiel für den Gegner zu leicht vorhersehbar und dadurch die eigene Mannschaft auch sehr gut pressbar. Gerade letzteres hat man doch gegen Ghana gut gesehen, für die Ghanaer war es doch ein leichtes, Höwedes und Boateng am kombinieren zu hindern. Insgesamt betrachtet fehlen also Spieler, die mit kombinieren können, und diesen Nachteil kann man auch mit Feinfüßern wie Özil, Götze, Lahm etc nicht kompensieren. Zudem standen Höwedes und Boateng sehr hoch, mutmaßlich um Breite zu geben, diese Breite war aber, aufgrund besagten Defiziten im Kombinieren, ineffizient. Bleibt die Kopfballstärke. Abgesehen von den individuellen Fehlern von Mertesacker und Mustafi beim Ausgleich ist die natürlich defensiv gerne gesehen, und ja, Höwedes hat per Kopf gescored; Aber man hat auch gesehen, wie anfällig die Mannschaft für Konoter ist, wenn sie ihre offensive Kopfballstärke bei Standards einsetzen will. Man bekam durch die Aufstellung+Positionierung der AV also Kopfballstärke für den Preis erhöhten Risikos und reduzierten Möglichkeiten im Kombinationsspiel; kein guter deal mMn.
Koom 23. Juni 2014 um 11:51
Als Antwort auch an fs984:
Gegen Ghana war es auch für einige Akteure ein gebrauchter Tag, das war nicht (nur) dem Gegner geschuldet. Das macht es als Trainer schwer, wenn dann eine eigentlich relativ einfache Taktik nicht sauber umgesetzt wird. Dabei würde ich nicht mal so viel an Höwedes und Mustafi festmachen, beide wollten in (typisch deutschem) Eifer eben helfen und machten es dadurch schlimmer.
Das kann man auch in Taktik ausdrücken, hatte aber IMO seine Ursachen weniger in der Trainervorgabe als in der Interpretation des Spielers. Höwedes und Mustafi sollten breit stehen. Aber nicht nach vorne gehen. Dort machte sich Kroos leider mal wieder etwas unsichtbar, Lahm erwischte einen seiner ganz seltenen schlechten Tage, Khedira spielerisch einfach nicht drin und damit ist meiner Meinung nach schon viel erklärt. Das Merte dann im Defensivkopfball pennt, löste dann die ganze verrückte 2. Hz aus. Eigentlich läuft bei der Szene alles komplett richtig, nur geht er nicht zum Ball und schädelt ihn weg. Für mich die Schlüsselszene des Spiels.
Mal davon ausgehend, dass Löw wenig ändern wird: Die AVs stehen hinten breit, bleiben aber hinter der Mittellinie. Kommt (erwartbar) Schweinsteiger für Khedira, dann gibt es 3 Akteure vor der 4er-Kette, die sich sehr gut anbieten können. Zusätzlich Hummels, der von der (dann 3er) Kette abgesichert wird, wenn er aufrückt. Eigentlich sehr durchdacht, egal, wie wild der Gegner presst. Scheiterte aber an der Tagesform (Kroos, Lahm) und der Geduld (Höwedes) Einzelner.
Ein Zuschauer 23. Juni 2014 um 12:36
Sicher, dass Höwedes nicht mit nach vorne soll? Dass er nicht klassisch vorstoßen soll, da stimme ich dir zu (macht er glaube ich auch echt extrem selten) aber er macht immer wieder so diagonale Läufe bis in den Strfraum hinein (Kopfballgefahr?) die in der Häufigkeit eigentlich geplant sein müssen. oder zumindest gedukdet.
Koom 23. Juni 2014 um 13:00
Kann ich mir als „festen“ Plan nicht vorstellen. Das wäre eine Option bei Rückstand, aber Risiko und Ertrag stehen da IMO in keinem Verhältnis zueinander.
fs984 23. Juni 2014 um 11:27
Mit Lahm als rechtem AV hätte man eine Anspielstation mehr. Man könnte rechts mit Özil, Schweinsteiger und Müller überladen und den Ball zirkulieren lassen. Und wenn Özil in die Mitte zieht, hat Lahm Freiräume die er bespielen kann. Ghana ist es gelungen die Mitte zu zumachen. Körperlich robust und zweikampf-stark haben sie Kroos, Khedira und Lahm das Spiel schwer gemacht. Die Amerikaner bringen diese Tugenden auch mit. Um dies und der leichten halblinks Lastigkeit der Spieleröffnung entgegen zu wirken, könnte Lahm als AV(Spielmacher) dienen.
Kramer macht läuferisch einen guten Eindruck und Ginter habe ich sehr viel gesehen. Der Junge bringt alles mit, hat eine gute Spielübersicht, ist körperlich stark und ist Ball sicher. Löw kann beide jederzeit ins kalte Wasser schmeißen. Ich bevorzuge ein gesunden Spieler, im Vergleich zu einem nicht fitten Khedira.
B 23. Juni 2014 um 15:05
Das Ende der AVs auszurufen ist imo doch etwas vorschnell. Man muss AVs ja auch nicht nur auf mögliche Flanken reduzieren. So geben sie dem Spiel durchaus Variabilität, indem sie durch diagonale Tiefensprints Abnehmer für Lochpässe stellen und Ausgangspunkte diagonaler Kombinationen im letzen drittel sein können. Wurde hier ja zB im Hinblick auf die Bayern und Brasilien des öfteren thematisiert.
Ferner unterscheidet sich die Art der Verteidigung von der eines Innenverteidigers. Es gibt mehr direkte Laufduelle an der Außenline, weshalb Antritt und Flexibilität nicht ganz unwichtig sind. Dazu kommt, dass in der Regel schneller attackiert werden muss, um Flanken zu verhindern, wobei aufgrund der Absicherung aus dem Zentrum oftmals mit mehr Risiko agiert werden kann/ muss.
Der Verzicht von AVs hat sich besonders aufgrund der Doppelzehn ohne wirklichen Breitengebern dann doch sehr negativ auf die deutschen Angriffe ausgewirkt. Ich denke da hätte sich eine Asymmetrie der AVs ( zb ein offensiv eingestellter Durm als Breitengeber statt Höwedes) doch sehr positiv ausgewirkt ohne wirklich Sicherheit einbüßen zu müssen.. Alternativ hätte man mit einer 3-er Kette im Verbund mit Podolski als Breitengeber agieren können. Nunja was soll’s.
Koom 23. Juni 2014 um 16:08
Den Aussenverteidiger an sich wirds sicherlich weiterhin geben. Aber ich denke, dass das Ideal, das IMO Lahm darstellt (und es eh extrem selten erreicht wurde), künftig ad acta gelegt wird – bzw. wird es schon getan.
Kurz gesagt: Wenn man keine eierlegende Wollmilchsau für diese Position hat (und die nicht woanders wertvoller ist), dann wird man wohl 2 Modelle künftig sehen: 3/5er-Kette, wo die AVs deutlich weniger im Paket haben müssen (weil sie im Normalfall einen IV + DM hinter/neben sich haben) oder der Guardiolasche AV-DM, der dann etwas mehr das Zentrum absichert bei Ballbesitz, defensiv aber auf die AV-Position geht (was deutlich näher zusammenliegt als ein Aussenstürmer, der Aussenverteidiger werden muss). Wenn letzteres vom Gegner zu sehr angegriffen wird (zockende AS), wird es schon fast eher der IV-AV, der sehr konservativ seine Seite dichtmacht und die Position hält.
Spielverderber 23. Juni 2014 um 16:42
Erinnert sich noch jemand an Maldini? Oder Puyol? Abidal? Ivanovic? Gibt schon paar ganz ansehnliche Teams die IV außen hingestellt haben. Im Kontext Nationalmannschaft halt Berthold, Babbel und seit drei Turnieren Boateng. Klar, auf links den Höwedes ausm Hut zu ziehn, darauf wär niemand gekommen und liegt wohl auch zum Teil an mangelnden Alternativen. Aber irgendwas muss da ja schon dran sein, wenn Starensemble CL-Sieger auch teilweise so gespielt haben, denn die hatten die Möglichkeit sich ne Alternative zu kaufen.
Spielverderber 23. Juni 2014 um 11:19
Und der Lahm, der dann spontan wieder auf ne andere Position geschoben wurde und sich da kurzfristig wieder anpassen muss macht dann da weniger individuelle Fehler als der Lahm, der auf der Position spielt wo er auch die ganze Saison gespielt hat?
Ja der Fehler vorm 2.Gegentor war mist! Aber wenn man sich dann noch die zweite Seite der Medaille anschaut, das 1.Gegentor, da musste am Ende der Fehlerkette der nominelle AV am 5er Eck in ein Kopfballduell gehen, eine IV-Standardaktion. Ist mir viel zu einfach zu denken, dass mit Lahm rechts alles zwangsläufig besser gewesen wäre.
Nick 23. Juni 2014 um 12:56
Der Unterschied für mich ist, dass Lahm außen viel mehr Zeit und Pausen hat. Zudem würde nicht jeder Abspielfehler in einen Überzahlkonter münden.
Ich bin ja selbst überrascht über Lahms Schwächen gewesen, den ich sportlich generell für einen grandiosen Spieler halte.
Allerdings hat auch er eine Verletzungspause vor der WM gehabt und die hat vielleicht ihren Teil dazu beigetragen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass er gegen starkes Pressing nicht klarkommt, wie beim 0:3 gegen Dortmund (sonst hat selten jemand gegen Bayern extrem gepresst diese Saison außer Hoffenheim beim 3:3 und Wolfsburg beim 6:1, auch in diesen Spielen war Lahm in der Zentrale nicht stark).
Lahm hat eigentlich gute strategische Fähigkeiten für die 6. Aber auf dieser Position ist jeder Ballverlust in der Vorwärtsbewegung fast tödlich.
Daher sollte Jogi zumindest drüber nachdenken. Für Klinsmann wird das sonst der erste Angriffspunkt der deutschen Mannschaft sein und rennen und Druck machen können die wie kaum ein anderes Team.
Spielverderber 23. Juni 2014 um 10:16
Unter der Voraussetzung, dass das System beibehalten werden soll, also kompakteres 3er-ZM ohne Platz für nen 10er (Özil/Götze), kann er Lahm doch gar nicht aus dem Mittelfeld ziehen.
Die Konsequenz wäre, dass sich das ZM mit Kroos, Khedira, Schweinsteiger von selbst aufstellt und damit zwei Spieler beinhaltet, bei denen man damit rechnen muss, dass es mal nicht für die 90/12omin reicht. Auf der Bank hat er ja nur noch Kramer und mit Abstrichen Ginter.
Für die 2.Hälfte gegen Ghana wäre das theoretisch schon eine Option gewesen, aber dann musst du im dritten Spiel Lahm wieder in die Mitte schieben. Das bestätigt sich doch jetzt durch die Verletzung von Khedira und wie sich Schweinsteiger über 90min anstellt haben wir auch noch nicht gesehen.
Bei einer Rückkehr zum 4231 wäre das was anderes, aber ich glaube nicht, dass die der Plan ist, gerade jetzt wo die Spiele immer mehr KO-Charakter bekommen und man einen Rückstand vermeiden will.
Koom 23. Juni 2014 um 10:38
Man kann davon ausgehen, dass Löw jetzt Schweinsteiger für Khedira bringt. Das würde in erster Linie etwas mehr Defensive bringen (Schweinsteiger ist eher 6er, Khedira doch recht klar ein 8er), wird aber auch durchaus zu Lasten der Offensive gehen. Khedira hat permanent in den Sturm aufgeschlossen und bildete dort eine Anspielstation. Andererseits kann Kroos so etwas mehr aufrücken und wird von Lahm und Schweinsteiger abgesichert.
So oder so macht der Wechsel Sinn: Khedira ist angeschlagen und ist der andere Rekonvalszent neben Schweinsteiger. Also nimmt Schweini jetzt die 60-Minuten-Rolle ein. Wenn dann gewechsel werden muss, würde ich wohl als erstes an Großkreutz denken, kann mir nicht vorstellen, dass er Kramer oder Ginter da reinwirft.
fs984 23. Juni 2014 um 12:32
Lahm ist ein super-super 6er. Meiner Meinung nach der Beste, den die DFB11 hat. Sein Problem ist nur, er muss nicht nur besser sein wie seine Mitspieler auf dieser Position, er müsste auch besser sein wie ein Philipp Lahm auf der Aussenverteidigerposition. Das Scharnier das er auf der 6 bildet, könnte er auch auf der rechten Seite sein. Das Spiel der Deutschen wäre schwerer vorherzusehen. Die Amis werden mit Jones, Bradley und Beckermann die Mitte zu machen. An einem Sahnetag können sich die Deutschen mit Lahm auf der 6, durch alles durchkombinieren, sie haben es auch gegen Ghana immer wieder gezeigt. Die Frage ist nur, wenn der Gegner tief steht, (und die USA wird D keinen Raum für Konter lassen), wäre man nicht besser aufgestellt, wenn Lahm als exzellenter Zirkulationspieler, das Spiel auf seine Seite zieht und somit Kroos auf halblinks zumindest ein wenig mehr Raum hat um sich durch die erste Kette zu spielen.
LB 23. Juni 2014 um 08:42
ich sehe das wie ramonawiz.
es ergibt wenig sinn, die position von lahm unter pep zu kopieren… den rest des system aber nicht anzupassen. das lahm so schwach war, lag einzig und allein daran. der schlüssel zum WM-Titel wird löw sein. ist er bereit diesen fehler einzusehen und stellt nochmal um…. habe ich hoffnung. im DM haben wir genügend möglichkeit, die es zumindest passabel spielen können, was auch deutlich besser wäre als es lahm macht. nichts gegen lahm, er ist opfer der taktik die einfach nicht zu seinen spiel im DM passt. unter pep passt es, hohe AV, ballbesitzspiel usw.
mit diesem system werden wir aber keinen blumentopf gewinnen. weil es taktisch einfach schlecht ist und andere taktisch starke mannschaften uns schnell die grenzen aufzeigen werden. das hat sich gegen ghana schon angedeutet. gegen portugal hatte man glück, durch elfmeter und weitere standarts…. war hier ziemlich früh die luft raus und man musste den stiefel nur runterspielen. sollten demnächst gegner kommen die uns mehr fordern und taktisch gut abgestimmt sind, sehe ich mit dieser formation schwarz.
torpedo9 25. Juni 2014 um 11:19
LoL , welche Mannschaften meinst Du denn ? ES und I sind schon zuHause !
N ( spielen ein 5 2 2 1 ) und werden es kaum ändern können ;oder meinst Du etwa die Taktikfüchse aus N – M und S – Amerika mit “ mannigfaltigen “ Optionen .
Get real
BrainDrain 23. Juni 2014 um 01:09
Die Formation, die wir spielen sollten, hängt ja auch immer vom Gegner ab. Ich versuche schon die ganze Zeit, herauszufinden, welche Defensivformation die USA im Mittelfeld spielen. Zuerst dachte ich 4-2-3-1, dann 4-3-2-1, dann 4-1-4-1, dann wieder 4-4-1-1, jedenfalls stehen sie eher auf 4 als auf 3 Ebenen. Bin mal gespannt, was die Spielverlagerer darüber schreiben, im besten Fall ist es fluide, aber auf mich wirkt es etwas chaotisch. Jedenfalls bewegen sich Jones & Co – sagen wir mal – unorthodox. Es ergeben sich immer wieder Räume, die aber Portugal oft nicht gut nutzt. Für Özil auf der 10 wären solche Räume aber wie gemacht, sie würden seinen Stärken extrem entgegenkommen, immer wieder in die freien Räume zwischen den Linien pendeln, mal einen abschütteln und einen Schnittstellenpass spielen.
Ansonsten kommen sie viel und sehr dynamisch über rechts, wobei natürlich schwer zu sagen ist, ob das ein genereller Rechtsfokus ist oder ob sie die Seite von Ronaldo bespielen. In jedem Falle sollten wir unsere linke Abwehrseite stärker verteidigen als gegen Ghana. Man braucht dafür m. E. einen laufstarken, dynamischen Spieler wie Podolski, Schürrle oder Müller, falls man letzteren auf links ziehen möchte.
Schließlich greifen sie zwar die Abwehr früh an, aber wenn die erste Pressingreihe überspielt ist, ziehen sie sich relativ weit zurück und bieten wenige vertikale Räume an. Das spricht dafür dann doch wieder für einen Spieler, der sich auf engen Räumen wohlfühlt wie Götze, aber m. E. halt nicht auf dem Flügel, sondern eher zentral.
Eine mögliche Aufstellung gegen die USA vor der Viererkette wäre demnach doch wieder 4-2-3-1, damit Özil gegen das aus meiner Sicht etwas chaotische DM der USA doch auf die 10 kommt:
Lahm – Schweinsteiger/Kroos
Müller – Özil – Podolski/Schürrle
Götze/Klose
air force 1 23. Juni 2014 um 04:36
Termintaktisch formuliert:
Nur wenn die USA gegen uns gewinnt haben sie eine Chance an ihrem Unabhängigkeitstag dem 4. Juli zu spielen.
Nachdem sie Russland eliminiert haben würden sie dort aller Wahrscheinlichkeit nach auf FRA treffen.
Amerikanische Unabhängigkeit gegen französische Revolution am 4.7. in Rio.
Gehe davon aus dass wir gegen die USA knapp verlieren und trotzdem weiterkommen. Alles Andere würde mich überraschen.
Sollten wir uns gegen Belgien durchsetzen dann eliminiert uns ARG am 5.7 mit Messi in Brasilia.
Freue mich auf Pogba am 4.7. in Rio. Bis dann….
Krawu 25. Juni 2014 um 12:18
vielen Dank für die Geschichtsstunde. Bei einem Wettanbieter hättest du eine super Quote
Fitsche 22. Juni 2014 um 17:24
Soeben gibt das deutsche Fernsehen durch: Khedira – Innenbanddehnung linkes Knie… so schnell werden wir ihn also nicht mehr in der Startaufstellung sehen
KK 22. Juni 2014 um 17:16
dieses höwedes bashing in den kommentaren hier ist unglaublich, als wäre ich auf facebook oder unter einem bild artikel
Tui 22. Juni 2014 um 17:54
Stell dir einfach Fitsche,romanowiz und Nougat an einem typisch deutschen Stammtisch vor, das erleichtert das Ganze ein bischen 😉
Fitsche 22. Juni 2014 um 18:21
Erzähl was neues
romanowiz 22. Juni 2014 um 16:56
der dfb verkündet gerade, dass khedira sich am knie verletzt hat (innenbandbehnung).
das ist auch so ein löw-problem: erst kündigt er an, nur fitte spieler mitzunehmen, dann kommt khedira nach kreuzbandriss in die startelf.
das ist bei der belastung bei so einer wm schon gesundheitlich gefährlich. aber das mit dem job-sharing ist auch vom coaching her eine problematische idee. aber ich finde sowieso, dass die leistungen von khedira zwar bemüht sind, aber nicht ausreichen, weil er nicht konsequent defensiv spielt, ihm aber offensiv auch nichts gelingt. das problem ist aber vor allem – genau wie mit podsolki und klose und all diesen spezialkräften, die unbedingt kommen sollen, aber nicht wirklich fit sind (klose) – dass man dann überhaupt nicht taktisch wechseln oder umstellen kann.
das wechselspiel ist bei dieser wm sehr wichtig. und wir haben da super optionen mit dem breiten kader vor allem offensiv.
aber die wechsel gehen alle für das job-sharing drauf.
HW 22. Juni 2014 um 17:44
Löw kündigte auch an, dass Khedira eine Ausnahme sei.
Soll Löw ne Spieler von Bremen, Hamburg und Stuttgart nominieren, nur weil die fit sind?
Wann geht es hier eigentlich mal wieder um Taktik und das was auf dem Platz passiert und nicht mehr um Personen an der Seitenlinie?
romanowiz 22. Juni 2014 um 18:11
was ist für dich eine diskussion über „taktik“? das häufige verwenden von begriffen, die spielverlagerung.de oder die sporthochschule köln geprägt hat?
die wechsel-optionen sind „taktisch“ in bezug auf das „in-game-coaching“ extrem wichtig, besonders bei diesem klima!!! und deshalb ist es schon eine frage, wie man mit verletzungen umgeht und khedira nicht die einzige ausnahme.
gegen höwedes, lieber „Tui“, habe ich an keiner stelle „gebasht“, bin da eher der meinung von „BrainDrain“, dass die gesamte linke Seite eben defensiv schwach war (Kroos, Götze), und höwedes insgesamt ein gutes spiel gemacht hat.
lala 23. Juni 2014 um 17:30
Taktik (wikipedia):
Die Taktik ist bei der Sportart Fußball die festgelegte Spielweise einer Mannschaft. Die richtige Taktik anzuwenden, kann spielentscheidend sein und hängt von vielen Faktoren ab: Den Fähigkeiten der einzelnen zur Verfügung stehenden Spieler (wie Fußballtechnik, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Ausdauer etc.), der Mannschaftsstruktur, ihrer mannschaftlichen Entwicklung und ihrem Ausbildungsstand usw. sowie insbesondere auch von der Anpassung an den jeweiligen Gegner.
Da Fußball ein Mannschaftssport ist, ist es wesentlich komplizierter, eine erfolgbringende Taktik zu finden als in einer Individualsportart.
—
@romanowiz: die Punkte, die Du ansprichst sind leider Kaffeesatzleserei. Warum? Weil Du die Informationen der medizinischen Abteilung, des Trainerstabes, der Spieler selbst etc. nicht hast. Und Kaffeesatzlesen ist eben nicht Taktik ;). Sorry – nicht mal böse gemeint… (auch wenn es sich evtl so anhörte – sorry).
Lucas 22. Juni 2014 um 15:49
Als Feedback an euch muss ich leider sagen, dass ich finde, dass die zweite Halbzeit hier recht oberflächlich betrachtet wurde. Die erste Hälfte wurde mit gewohnter Qualität analysiert, während die zweite Hälfte eher in berichtender Weise wiedergegeben wird und wenig analysiert wird.
Vermutlich war diese auch schwerer zu strukturieren, da gegen Ende viel drunter und drüber ging; aber gerade die Rolle von Schweinsteiger fand ich sehr interessant. Er hat sich sehr offensiv verhalten und war in vielen Angriffssituation schon fast als OM vorne zu finden und damit größten Teils offensiver als Kroos.
Theodor 22. Juni 2014 um 15:36
Hier nochmal eine Aktion von Höwedes, muss erst wieder Milos Krasic kommen und Badstuber überlaufen bis man merkt das es so nicht weiter gehen kann? Er hat auch eine Chance per Kopfball für Ghana vorbereitet mit einer unbedrängten Abwehr zum Gegenspieler.
http://giant.gfycat.com/ImpureOptimalAmericankestrel.gif
nougat 22. Juni 2014 um 16:30
geile szene 😀
danke, mein tag ist gerettet !
höwedes, auch so ein einfall von uns jogi…
Fitsche 22. Juni 2014 um 14:27
Zustimmung zu dem Punkt, dass wir im Prinzip ideales Personal für eine 3er/5er-Kette hätten.
5-2-3-0
(Lahm)-Boateng-Hummels-Höwedes-(Podolski)
Schweinsteiger-Kroos
Müller-Özil-Schürrle
wird zu:
3-3-3-1
Boateng-Hummels-Höwedes
Lahm-Schweinsteiger-Kroos
Müller-Özil-Podolski
Schürrle
sowas in der Art…
mh 22. Juni 2014 um 14:34
Für die zentrale Position der Abwehrkette sehe ich keine optimale Lösung. Zudem hat das Team null Erfahrung damit, für mich das Hauptargument. Vielleicht ein Versäumnis im Vorfeld, aber eine WM ist kein Experimentierfeld
Fitsche 22. Juni 2014 um 14:36
War auch nicht so gemeint, dass man das jetzt während der WM probieren soll! Ne, gar nicht. Nächstes Turnier 😉
romanowiz 22. Juni 2014 um 15:24
aber er nutzt ja die wm durchaus als experimentierfeld mit dem neuen 4-3-3.
hauptproblem scheint mit in deutschland as verhältnis von vereinsfußball und klubfußball und das große vorbild spanien.
tatsächlich hätte löw ja von dortmund fast die gesamte abwehr importieren können und hat mit dem gedanken dem kader zufolge ja wohl auch gespielt.
plus diese sehr unkritische und dünnhäutige mentalität im ganzen umfeld.
jetzt dagegen haben durm&großkreutz doch überhaupt kein grund, im kader zu stehen!
wenn man sich mal ansieht, was hummels nach dem spiel sagt: „so breit wie wir stehen sollen im aufbauen, kann man sich nicht erlauben, bälle zu verlieren“.
vielleicht ist das ein schlüsselpunkt – das das „umschaltspiel“ nach hinten ja nur gut funktionieren kann, wenn sich die offensivformation situativ leicht in ein defensivverhalten verwandeln lässt. das hapert es natürlich mentalitätsmäßig (özil), aber das haben sie eben auch taktisch nie auf die reihe bekommen.
man darf auf keinen fall angst haben, bälle zu verlieren, sondern sollte im gegenteil lust drauf haben, offensiv verteidigen zu können.
das ist bei bayern wie bei dortmund so. dafür müssen aber die abstände und laufwege und alles stimmen.
oder wie genervt neuer nach dem spiel war (und schon seit langem ist) vom gesamtdefensiv-verhalten der mannschaft, das sagt auch alles.
ich kann viele einzelentscheidungen von löw irgendwie verstehen, aber insgesamt – über die jahre – hat es eben nicht geklappt.
CE 22. Juni 2014 um 15:27
Die beiden Aussagen von Neuer und Hummels nach dem Spiel sprechen tatsächlich Bände.
Fitsche 22. Juni 2014 um 15:37
Ja, seit längerem sehe ich Neuers Aussagen als die mit dem größten Aussagewert, und Hummels entwickelt sich auch in die Richtung. Gute statements von den beiden.
Also ich finde es ist ein Unterschied, ob man im Mittelfeld die nominelle Formation umstellt oder in der Abwehr; von 4er- auf 3er-Kette ist so ziemlich das radikalste, was man so machen kann, und das muss ich nicht unbedingt bei einer WM ausprobieren.
Im übrigen konnte ich gestern die hohe Positionierung der AV nicht ganz nachvollziehen, da sie im Kombinationsspiel nach vorne eh kaum eingebunden waren; man hat also sehr viel Risiko in Kauf genommen, ohne wirklich was dafür zurück zu bekommen. Das fand ich schon eigenartig.
romanowiz 22. Juni 2014 um 16:22
also ich wäre jetzt an löws stelle auch absolut ratlos. man kann wirklich gespannt sein. die sache ist für mich taktisch jetzt völlig unvorhersehbar. dass sich das auch auch für die spieler so anfühlen muss, ist problematisch.
natürlich würde ich jetzt wohl auch nicht spontan auf dreier/fünfer-kette umsteigen. obwohl das mal mutig wäre, denn die 4 4er sind ja ein defensiver versuch, die abwehr einfach durch das einsetzen von verteidigern zu schließen, statt taktisch und im gesamtgefüge.
also ich wäre jetzt auch ratlos. aber löw hat eben erst in diese konfusion geführt, indem er kurz vor der wm das system ziemlich radikal umgestellt hat, auch wenn das keiner wirklich sagt.
bestimmt wäre es sinnvoll, das stimme ich Fitsche zu, einfach mal podolski rein zu nehmen, am besten für özil. damit kann man eigentlich nur stabilität nach hinten gewinnen, und dynamik und durchschlagskraft nach vorne. götze in die mitte (wo er sowieso immer hindrängt), müller wieder nach rechts (wo er auch de facto sowieso vor allem herumläuft).
aber wie gesagt, es wird jetzt relativ kompliziert, auch, weil die verunsicherung gewachsen ist. es gibt nämlich keine „automatismen“ mehr, und das ist denkbar schlecht.
klinsmann würde ich es gönnen, uns aus dem dem turnier zu schmeißen: er hat – auch bei bayern, als eine art scharnier – viel für den dt. fußball getan, und wurde oft ziemlich zu unrecht zum vollpfosten abgestempelt.
mh 22. Juni 2014 um 16:30
Ja, die Aussagen sprechen Bände! Und ja, eine Systemumstellung kurz vor dem Turnier ist heikel.
Trotzdem denke ich, dass die beiden Dinge nichts miteinander zu tun haben. Die subtile Kritik zielt m.E. eher auf grundsätzliche strategische Elemente von Löw ab (z.B. alles von hinten heraus spielerisch zu lösen mit Kurzpässen, Verengung durch Einrücken im letzten Drittel, etc.) sowie mangelndes Defensivverhalten der Offensivspieler.
Das alte 4-2-4 war formativ und meist auch von der personellen Besetzung her sogar noch anfälliger (eher ein broken team).
Von daher sollte Löw eher einzelne Positionen mit anderen Typen besetzen, um die Stabilität zu steigern (z.B. Schweinsteiger statt Khedira für Ballkontrolle im Zentrum, Podolski statt Özil für Pressing und Vertikalität, …)
Spielverderber 22. Juni 2014 um 16:45
Kann man denn überhaupt von Systemumstellung sprechen, wenn schon gegen Chile, Italien, England 433 mit Dreiermittelfeld gespielt wurde?
nougat 23. Juni 2014 um 11:15
@ romanowiz, wahre, wahre worte.
eines kann man mit sicherheit sagen:
klinsmann – im gegensatz zu löw – hat unglaublich viel aus seinem kader herausgeholt und mit berti den us boys das verteidigen beigebracht!
jetzt hat man ein endspiel gegen die usa und ist quasi schon gezwungen mehr zu investieren, um sich ja nicht eine 2. gijon-diskussion aufzuhalsen.
kann sich überhaupt jemand vorstellen, dass man gegen die usa auch verlieren kann… ?
ich habe mir den kick usa – portugal angesehen und habe usa deutlich besser im taktischen verhalten wahrgenommen! da zerreissen sich wirklich alle für das team. ob das bei der dfb elf so ähnlich zu erwarten ist, da habe ich doch so meine erheblichen zweifel.
Lenn 22. Juni 2014 um 16:52
Wenn man mal von allen potenziell verfügbaren Spielern ausgeht könnte doch sowas ganz geil sein:
Neuer
Boateng Hummels Badstuber
Baier Gündogan Kroos Lahm
Götze Müller Reus
Lahm und Baier dann situativ entweder als Flügelverteidiger (hab Baier zu meiner Schande erst 2,3 mal spielen sehen – könnte er das? Ich dachte evtl., weil ihn ja manche als Option rechts hinten gewollt hätten.) oder aber als Halbspieler in einer Mittelfeldraute – praktisch eine Mischung aus der Standart 3/5erkette
und Guardiolas Interpertation bei Barca.
Klimawandler 22. Juni 2014 um 14:24
Interessant wäre mal ein Vergleich der herangehensweise der Topteams an die Klimaproblematik an manchen Spielorten. Vielleicht könnt ihr nach der WM wenn es ruhiger wird mal was dazu machen. Meiner Meinung machen es sich einige Möchtegernexperten ein wenig einfach mit der Kritik. Ich hab zuvor noch nie ein Spiel unter annähernd schweren klimatischen Bedingungen im Stadion gesehen.
KloppsJünger 22. Juni 2014 um 14:49
Das Thema wurde doch vom deutschen Betreuerteam im Vorhinein problematisiert. Der langsame Spielaufbau ist doch auch hierauf zurückzuführen. Es ist mit Sicherheit ein Faktor, aber die Frage ist in der Tat, wie damit umgegangen wird. Die Nationalmannschaft scheint zumindest taktisch darauf Rücksicht zu nehmen. Ich frage mich aber, ob dies nicht die falsche Ansatz ist. Hier wird etwas zum Problem, was auch erst durch die Thematisierung und den starken Fokus darauf zum Problem werden kann. Klopp betont doch immer wieder wie wichtig der Kopf beim beispielsweise schnellen Umschalten ist. Interessant wäre wirklich zu sehen, ob sich da irgendwas bezüglich der Spielorte, Erfolg von Teams und Spielweise finden lässt. Dabei muss man natürlich auch den Faktor berücksichtigen, dass Löw natürlich auch das ganze Turnier im Blick hat und ein Unentschieden gegen Ghana nicht unbedingt den Weltmeistertitel gefährdet. Aber ich glaube schon, dass es Auswirkungen auf das Spiel haben kann, wenn man zu sehr auf diese Problematik schaut. Mit dem Wetter müssen alle umgehen, aber nicht alle erfolgreichen Mannschaften haben einen langsamen Aufbau…
mh 22. Juni 2014 um 14:18
Was D komplett fehlt, aber leider in den letzten Jahren von Löw nicht unterstützt wurde: Breite im letzten Drittel. Auch Götze und Özil ziehen ja immer wieder nach innen. Ob hier Podolski auf links bzw Schürrle auf rechts positionstreuer wären (auch wenn sie beide mehr auf den Torabschluss gehen)? Und wer könnte dann die sich bietenden Räume nutzen?
romanowiz 22. Juni 2014 um 14:13
die große „lahm“-frage! also ich sehe die sache so: wenn man einen guardiola-fußball spielt, dann ist lahm im mittelfeld super. man hat dann aber auch auf den außenverteidiger-positionen mittelfeldspieler und auch neben lahm noch technische und spielstarke spieler (nicht khedira). das ist ein komplettes system: dafür hätte man sich entscheiden können. in zehn jahren hat löw aber nie so gespielt und jetzt übernimmt er von bayern eine einzige positionsänderung, aber mit einem gegenteiligen system, nämlich defensiven außenverteidigern etc.
wie hätte man die probleme auf der 6 anders lösen können?
ich denke es hat sich doch in den letzten jahren immer klar gezeigt, dass man einen wirklich defensiven sechser braucht. das job-sharing könnte insofern zb zwischen khedira &ginter oder kramer oder so stattfinden. irgendeiner, der das wirklich kann, nur defensiv zu verteidigen! khedira mag das eigentlich auch nicht, aber man kann versuchen es ihm aufzuzwingen, dann kann er es. das andere job-sharing wäre dann schweinsteiger&kroos. letzteren kann er je nach spielsituation auch auf die zehn verschieben.
die andere lösung wäre gewesen eine dreier/fünfer-kette! wenn man schon auf das, was bei bayern passiert, immer so sensibel reagiert, hätte man auf dieses system angesichts der personallage gut zurückgreifen können. das war auch meine erste intuition vor der wm. faszinierend, dass spielverlagerung.de zeigt, dass dreier/fünferketten bei der wm bisher unschlagbar sind. die deutsche hätten dafür das personal, mit hummels in der mitte. ich würde ja dann sogar höwedes mertesacker vorziehen, und mit boateng natürlich. lahm über rechts außen & links – das wäre meine überraschung: podolski! dann kann man auch mit schweinsteiger&kroos in der mitte agieren oder wie auch immer.
was ich auch noch faszinierend finde: es stimmt schon, dass die mannschaften eher mit 4 als mit 0 stürmern antreten, nicht nur im kader, sondern auch auf dem feld. könnte man sagen – das wäre eine frage: dass diese mittelfelddominanzen (wie spanien etc.) in dem heißen klima nicht funktionieren, weil sie auf absolute kontrolle aus sind, in diesem spielen aber spätestens in der zweiten hälte die kontrolle immer verloren geht? es gibt so viele chancen bei diesen spielen!!! dann ist es natürlich besser, wenn man stürmer hat, die zweikämpfe gewinnen, die räume nutzen und den ball ins netz jagen können. „harakiri“ (kroos) – war nicht jedes spiel bisher ein bisschen so, mit ausnahme von einem spiel, wo es gleich 3:0 steht und ne rote karte gibt?
wenn das so ist, dann lag löw natürlich mal wieder goldrichtig, einen gomez und einen lasogga zu hause zu lassen und stattdessen den draxler für kommende turniere etwas heranzuführen.
löw sagt heute mal wieder im interview: götze und klose sind beide auf ihre art „flexibel“. den statischen mittelstürmer gibt es nicht mehr. aber man kann doch nicht den riesigen unterschied zwischen götze und klose verwischen!
für mich ist götze auf der 9 ok, eher als müller (und man hat ja klose wohl sowieso nur für 30-60min) . götze kann im engen raum eher die bälle verarbeiten. müller kann auch von außen kommend tore machen. und müller spielt schon am limit, götze hat noch potential nach oben und sollte jetzt gefordert werden.
mh 22. Juni 2014 um 15:02
Lahm hat einfach schlecht gespielt. Mit der Position hat das nichts tu tun, siehe seine Leistungen bei Bayern. Zudem gibt es nur komplett unerfahrene Alternativen (Ginter, Kramer) auf dieser wichtigen Position. Die anderen (Khedira, Schweinsteiger, Kross) sind zumimdest keine alleinigen Sechser.
romanowiz 22. Juni 2014 um 15:11
klar, ich wäre auch nicht begeistert über kramer oder ginter jetzt plötzlich. aber lahm ist eben auch kein typischer defensiver 6er, sondern funktioniert nur in einem bestimmten system mit viel ballbesitz, das die deutschen aber nicht spielen.
mh 22. Juni 2014 um 15:15
Na ja, sie versuchen es zumindest. Und im zustellen von Räumen ist Lahm schon sehr stark. Was vermisst du denn, die individuelle (und brachiale) Zweikampfstärke wie bei den beiden Benders???
blub 22. Juni 2014 um 15:17
Präzisiere: Löw verhindert mit allen ihm zur verfügung stehenden mitteln ein effektives balbesitzspiel.
von den Spielern her könnte Duetschland das beste in der WM verbliebene Ballbesitz spiel haben.
romanowiz 22. Juni 2014 um 16:04
ja genau, entweder ein typus bender, der kilometer machen kann und den ball eher zufällig mal berührt (brasilien hat sich ja mit gustavo für so eine variante entschieden – und scolari ist auch nicht blöd). oder eben auf ballbesitz gehen, aber dann wäre khedira bei mir genauso auf der bank wie mertesacker und höwedes.
romanowiz 22. Juni 2014 um 16:05
übigens ist mustafi ja mindestens genauso unheimlich plötzlich auf dem feld wie es kramer oder ginter wären.
mh 22. Juni 2014 um 16:14
Mit dem aktuellen Kader bleibt ja fast nur die zweite Option. Und die personelle Komsequenz dann vermutlich Schweinsteiger an der Seite von Lahm und Kroos, oder?
mh 22. Juni 2014 um 14:00
Was Ghana clever gemacht hat, war das Leiten des deutschen Angriffsspiels. Oft wurde Kroos (z.T. auch Lahm) im Pressing manngedeckt, zudem stellte einer der Stürmer Mertesaxker zu, so dass D über die linke Seite (aber ohne den Verbindungsspieler Kroos) aufbauen musste. Der natürliche Rechtsfokus im deutschen Spiel kam trotz Ausweichen von Müller selten zur Geltung
romanowiz 22. Juni 2014 um 15:09
das sieht hier aber nicht so aus, demnach hat mertesacker nicht einen einzigen pass auf höwedes gespielt: https://twitter.com/11tegen11
mh 22. Juni 2014 um 15:14
Weil Höwedes zu hoch stand. Und klar wurde Kross weiter gesucht und auch angespielt, aber oft mit Rücken zum Tor und hat Ball nur abprallen lassen. Somit null raumgewinn
MT 22. Juni 2014 um 15:14
Haben die bei 11tegen11 nicht meistens einen Threshold für die minimal dargestellte Passzahl bei diesen Grafiken (< 6)?
mh 22. Juni 2014 um 15:17
Keine Ahnung. Aber wie (verzweifelt) Kroos ind Lahm immer wieder in zentraler und/oser halblinker Position gesucht wurden, sieht man ohnehin sehr klar. Das ist halt auch berechenbar
BrainDrain 22. Juni 2014 um 13:57
Habe mir jetzt mal die Statistiken auf whoscored und auf twitter bei @11tegen11 angeschaut. Zunächst einmal täuscht die Zahl der Torschüsse, weil Ghana aus wesentlich schlechteren Positionen abschloss. Deutschland hatte, obwohl sie weniger Abschlüsse hatten, sogar den minimal höheren ExpG-Wert. Das entsprach auch meinem Gefühl – Ghana suchte wesentlich häufiger den Abschluss außerhalb des Strafraums, was mir so ab 25-30m keine großen Sorgen machte.
Nun zur schlechten Defensivleistung. Erst mal wird mir da zuviel nominell argumentiert. Ob einer nominell IV ist oder nicht, ist ja erstmal egal; wichtig ist, wie er seine Aufgaben auf AV löst. Alle IVs, die als AVs eingesetzt wurden, haben das ja auch im Verein schon mehrfach gespielt. Defensiv gibt es aus meiner Sicht bei Boateng und Mustafi (bis auf den Fehler beim Gegentor) wenig auszusetzen. Bleibt Höwedes. In der Tat kamen die Hälfte der Angriffe über seine Seite. Wenn man sich aber auf whoscored im Matchcenter mal die Player Positions anschaut, fällt auf, dass rechts nicht nur Atsu, sondern auch Assul, der Rechtsverteidiger extrem offensiv agierte (er hat ja auch die Flanke zum 1-1 gegeben). Schon bei der positionellen Verteilung auf whoscored zeigt sich, dass Deutschland eigentlich außer Höwedes links niemand permanent stehen hatte. Höwedes hätte eigentlich von Kroos (dem linken 8er) oder Götze (dem LM/LA) regelmäßig unterstützt werden müssen. Beide denken offensiv und auch zentral und sind oft eher hinterher gelaufen als proaktiv die Räume in der Breite zuzumachen. Es mag sein, dass Ghana übe rechts gespielt hat, weil sie Höwedes eher als Schwachstelle ausgemacht hatten. Es kann aber auch sein, dass sie Kroos und Götze hinsichtlich ihrer Defensivarbeit als strukturelle Schwachstelle ausgemacht haben. Dafür spricht die asymmetrische Ausrichtung ihrer AV, dass der ghanaische RV viel höher agierte als ihr LV (etwa so, wie wenn man Real über die Ronaldo-Seite attackiert).
Wenn man sich nochmals das 1-1 anschaut, sieht man das m. E. sehr gut. Erstmal stimmt es, dass Höwedes nicht aggressiv genug rauskommt. Atsu war nach innen gezogen und außen war außer Assul keiner. Aber vor Höwedes waren auch jeweils riesige freie Räume; das war schon unmittelbar vorher so als Atsu aufzog und auch vor der Flanke von Assul und m. E. eigentlich die gesamte zweite Halbzeit ein Problem. Normalerweise sichert die linke 6er/8er bzw. der linke LA/LM da ab. Aber Götze geht es als LA/LM nicht etwa auf den Rechtsverteidiger drauf (wie es üblich ist), sondern sichert seinerseits Höwedes ab.
Insgesamt hat es Höwedes m. E. sehr gut gemacht, wenn man bedenkt, wie viele 1-1 Situationen er zu überstehen hatte. So viele lässt beispielsweise Dortmund gegen Robben nicht in 5 Spielen zu. Da ist immer einer, der den LV unterstützt – das war gestern nicht so. Dennoch ist Höwedes nie ausgespielt worden (wie z. B. Spahic gestern vor dem 0-1 von Nigeria gegen Bosnien), deshalb hatte ich ihn nicht so schlecht gesehen wie einige hier. Auch ein Durm, Großkreutz oder Lahm 😉 könnten als LV nicht alle Flanken verhindern, wenn sie permanent 1-1 stehen oder sogar verzögern müssen, weil sie latent in Unterzahl stehen, wenn der gegnerische RV aufrückt und zu spät aufgenommen wird.
Meines Erachtens lag das Defensivproblem eher im Mittelfeld und auf den Außen. Erstens wurde die Defensive unzureichend unterstützt (Kroos, Özil, Götze), zum zweiten hatten wir zu viele einfache Fehler im Aufbauspiel (Lahm, Khedira) mit Ballverlusten in der eigenen Hälfte, die nicht nur vor dem 1-1 zu Chancen führten.
Etwas anders sehe ich das Offensivspiel der gestrigen AV. Bei inversen Flügelspielern, die gerne nach innen ziehen, dürften sich die AV schon mal einschalten. Das hat eigentlich nur Mustafi gemacht (auch ein schöner öffnender Laufweg vor dem 1-0), aber der – so hatte man den Eindruck – wurde regelrecht gemieden, als wollte man ihm den Ball nicht geben. Keine Ahnung warum er nicht in die Ballzirkulation eingebunden wurde, er agierte zwar zurückhaltend, aber durchaus solide. Boateng ging nicht wirklich mit nach vorne, Höwedes erst nach dem Rückstand. Ich vermute, dass es sich da auch um eine Anweisung von Löws angesichts des Klimas handelte, weil wir ja vorne auch so im Schnitt 3 Tore machen und daher die AV eher hinten bleiben sollen, um nicht beim defensiven Umschalten überrumpelt zu werden. Dennoch könnten etwas mehr Offensivinitiative hilfreich sein bzw. auch mal den einen oder anderen Standard produzieren, bei denen wir wirklich stark sind.
mh 22. Juni 2014 um 14:11
Die fehlende Unterstützung durch MF und Sturm war in der Tat das Kernproblem. Wobei ich rechts Khedira und Özil in der Hinsicht nicht viel besser fand, nir hatte a) Ghana dort keinen so starken Spieler wie Atsu und b) wirkte Boateng in 1:1-Situationen routinierter als Höwedes (was daran liegen kann, dass er schon öfters aussen gespielt hat)
BrainDrain 22. Juni 2014 um 14:23
und c) hat sich eben Asamoah (der LV) m. E. deutlich weniger offensiv eingeschaltet wie Afful (nicht Assul).
Dass Khedira bei all seinen Schwächen gestern i. A. konsequenter Räume zuläuft als Kroos, denke ich schon; dass Özil besser verteidigt als Götze denke ich auch nicht.
Eine klare Lösung habe ich nicht. Ich denke aber, dass das Spiel so viel Substanz gekostet hat, dass Löw frische Spieler mit Power (Schürrle, Podolski) bringen sollte, die die Wege nach vorne und hinten gehen. Zum Schluss fehlt einfach bei vielen auch die Kraft bei dem Klima und bei solchen Spielen im 5-Tagesrhythmus ist man bis Donnerstag vermutlich nicht 100% regeneriert. Ich denke, jetzt ist der Punkt gekommen, an dem Löw den Kader ausnutzen sollte.
Fitsche 22. Juni 2014 um 14:12
Gebe dir absolut recht, dass Höwedes mehr Unterstützung gebraucht hätte, vor allem von Kroos; nominell wäre es Kroos‘ Aufgabe gewesen, so wie Khedira sich auf der rechten Seite ja auch immer wieder defensiv eingeschaltet hat.
Ich denke, dass man vor allem hieran sieht, wie unausgegoren das 4-3-3 bisher noch ist. Die Zuordnungen und Automatismen sind halt noch nicht quer durch die Mannschaft so gehardcoded, dass es immer alles passt.
Trotzdem, wenn es zum 1:1 kam, sah Höwedes nicht gut aus. Aber vielleicht ist das ja nur meine optische Wahrnehmung…
Was wäre also die Lösung?
Vielleicht wäre es gar nicht so doof, mal Podolski von Beginn an zu bringen, der einfach mehr defensiv arbeitet und insgesamt den Gegner läuferisch mehr fordert; und dann, wenn der Gegner auf der Flanke müde gespielt ist, bringt man Götze…
air force 1 22. Juni 2014 um 14:19
@BrainDain
Sehr gute und klare Analyse.
Uns ist bereits in Halbzeit 1 die überragende Leistung von Afful aufgefallen. Ein Typ wie Luis Gustavo der überall auf dem Platz zu finden war ( meist rechte Außenbahn ala Danny Alves ) und zudem die perfekte Flanke zum 1:1 geliefert hat. Der Junge hat Unglaubliches geleistet.
Höwedes wurde meist auf seiner Seite alleine gelassen weshalb bei mir spätestens zur Halbzeit Schürrle zur Verstärkung / Doppeln eingewechselt worden wäre.
Für uns war nicht Götze sondern einstimmig Afful der „man of the match“.
Hier noch ein kleiner link:
http://de.fifa.com/worldcup/news/y=2014/m=6/news=afful-el-motor-silencioso-de-ghana-2380743-2380809.html
BrainDrain 22. Juni 2014 um 21:27
Da würde ich zustimmen – bei whoscored hat Afful auch das höchste Rating unter den Spielern, die kein Tor schossen, sowie die meisten Ballkontakte, gleich 3 key passes als Verteidiger und defensiv stand er m. E. auf seiner Seite auch gut.
Götze als man of the match hat mich auch etwas verwundert. Die defensiven Lücken auf seiner Seite hatte ich ja bereits angesprochen. Offensiv hat er halt das Tor gemacht, ansonsten fand ich ihn jetzt nicht so überragend (auch nicht total schlecht jetzt, aber halt nicht MotM).
Aber der MotM wird halt inzwischen von den Fans vergeben. Da gibt es halt einen starken Bias zu Torschützen, Offensivspielern sowie auch zu bekannten Spielern. Daher verwundert es auch nicht, dass Defensivspieler und sogar zentrale Mittelfeldspieler, die das Spiel lenken, wieder relativ selten ausgezeichnet werden. Bislang haben es von den eher defensiven Spielern nur Yaya Toure (der ja auch eine eher offensivere Rolle bei der WM spielt) und Mikel (sowie der mexikanische Torhüter gegen Brasilien) geschafft, ansonsten nur Stürmer und offensive Mittelfeldspieler. Außerdem ist noch kein einziges Mal ein Spieler der verlierenden Mannschaft ausgezeichnet worden.
http://de.fifa.com/worldcup/awards/man-of-the-match/
air force 1 22. Juni 2014 um 22:26
Vielen Dank für Deinen Link.
Zum Thema MotM:
Wie viele saves hatte gestern Begovic ? Neben Ochoa gegen BRA bisher die beste Torwartleistung im gesamten Turnier. Beide Teams ( NIG + MEX ) sind noch komplett ohne Gegentreffer- wir haben 2 innerhalb von 5 Minuten 2 Stück kassiert- mit Welttorhüter Neuer hinten drin.
MotM bei Bosnien- Nig für mich:
Begovic und Emenike.
Nicht Ghana sondern Afrika Meister Nigeria ist für mich das srärkste Team vom afrikanischen Kontinent. Emenike macht den Unterschied:
http://de.fifa.com/worldcup/news/y=2014/m=6/news=emenike-der-kampfgeist-ist-zuruck-2379458.html
Fitsche 22. Juni 2014 um 22:44
Also… ich finde Algerien stärker. Schon das erste Spiel sah vor allem taktisch ziemlich reif aus und ging mit Pech verl0ren, wenn ich mich korrekt erinnere. Und heute machen sie auch schon wieder 4 Buden…
pqr 22. Juni 2014 um 16:10
BrainDrain, einfach nur danke für diesen Kommentar!
Pelle Lundkvist 22. Juni 2014 um 18:06
Die Qualität der Kommentar hier bei SV hat leider (wieder) zur WM stark nachgelassen – zu geil, was man hier alles lesen kann, v.a. dieses Bashing einzelner Spieler! Ein Kommentar wie der von BrainDrain, welcher die mannschaftstaktischen Hintergründe (beider Mannschaften!) für auf den ersten Blick indivduelle Fehler/Schwäche einzelner Spieler zu analysieren versucht, ist leider völlig die Ausnahme geworden. Sehr gut!
Danke vor allem auf den Hinweis zu den Expected Goals Spielverläufen auf der Twitterseite von 11tegen11. Vermute ich richtig, dass hier nur tatsächlich abgegebene Schüsse gewertet werden? Dass also, wenn ein Verteidiger den Ball noch knapp vor dem einschussbereiten Stürmer wegspitztelt, dies nicht als Torversuch in der Grafik auftaucht?
blub 22. Juni 2014 um 18:11
Ja. D.h. bei Deutschland fehlen ncoh ca. 5 gute gelegenheiten, weil es knapp nicht zum schuss kam.
BrainDrain 22. Juni 2014 um 21:46
Halte ich auch für eine Schwäche des ExpG, das aber natürlich dennoch besser ist als eine reine Zählweise der Torschüsse. Auch das mit den deutschen Chancen stimmt. Wir geben eigentlich wenig relativ aussichtslose Fernschüsse ab, sondern versuchen, die Angriffe auszuspielen. Auch schon im ersten Spiel, wo wir ja insgesamt nicht mehr Torschüsse als Portugal hatten, diese aber aus viel besseren Positionen (siehe @11tegen11 auf Twitter).
Bezüglich der nicht gezählten Chancen Deutschlands müsste man allerdings fairerweise anmerken, dass es auch bei Ghana einige Umschaltsituationen gab, bei denen sie knapp ins Abseits gelaufen sind bzw. der letzte Pass gerade noch geklärt werden konnte, die sonst zu gr0ßen Chancen geführt hätten. Die wurden auch nicht gezählt. Insgesamt empfand ich das Unentschieden schon als leistungsgerecht (evt. mit leichtem Chancenplus für Deutschland).
Fitsche 22. Juni 2014 um 18:26
ich fasse zusammen:
individuelle Leistung = schlechtes Diskussionsniveau
Mannschaftstaktik = gutes Diskussionsniveau
mir ist es im Endeffekt furzegal, wenn du das so denkst, aber so langsam geht mir das Genöle von dir und anderen selbsternannten Forumsmoderatoren mächtig auf den (vorhandenen) Sack
leser 22. Juni 2014 um 21:52
Säcke kann man viele haben. Sollte aber auch was drin sein.
Fitsche 22. Juni 2014 um 22:17
was du damit meinst bleibt wohl für immer dein geheimnis
rince 22. Juni 2014 um 23:15
Na ’ne Katze..
HansHubert 23. Juni 2014 um 20:18
Oder Eier
Pelle Lundkvist 25. Juni 2014 um 16:51
Hallo Fitsche,
Deiner Zusammenfassung meines Postes möchte ich so nicht zustimmen. Mir ging es nicht darum, das Diskussionniveau anhand des Themas festzumachen. Mir fiel nur auf, dass sich hier Kommentare häufen, deren einziger Sinn anscheinend darin besteht, einzelne Spieler (oder Trainer) einfach fertigzumachen. Das ist für mich kein gutes Diskussionniveau.
Man kann durchaus über die individuelle Leistung eines Spielers auf gutem Niveau diskutieren. Dazu gehört dann aber auch, dass man die Sache auch ausreichend nachvollziehbar erklärt. Statt zu sagen: „XY muss nach diesem Riesenbock auf die Bank“ oder „YZ hat ja überhaupt nix auf die Reihe gekriegt“ (sind jetzt fiktive Beipiele, aber so ähnlich findet man hier viele), wäre es doch viel sinnvoller nach dem Grund für diese Beobachtungen zu fragen. Dafür ist es zum Beispiel auch wichtig, genau aufzuzeigen in welchen Situationen (Umschaltspiel, Ballbesitz, Defensivverhalten, etc…) denn ein Spieler nach Meinung eines Kommentators besonders schlecht war. Häufig ist es ja gar nicht so einfach festzustellen, wer jetzt für einen Fehler verantwortlich ist. Ist es der Spieler, der einen Fehlpass spielt? Oder der Spieler, der dem Pass nicht ordentlich entgegen geht? Oder ein dritter Spieler, der sich nicht bemühte ebenfalls anspielbar zu sein? Oder aber war es einfach super vom gegnerischen Team erzwungen worden?
Eine andere Frage (die ich bewusst ausgeklammert habe) wäre, ob ein bestimmtes Thema überhaupt hier bei Spielverlagerung gut aufgehoben ist.
air force 1 22. Juni 2014 um 13:55
@Sverebom
Natürlich MUSS Mustafi in den Kopfball Zweikampf beim 1:1 gehen- aber Merte der besser postiert ist erst recht.
Abschliessend zur Kontertaktik:
Wir haben es gestern bei Iran – ARG gesehen. Wenn der Gegner so tief gestaffelt steht wie der Iran gegen ARG oder auch Costa Rica gegen ITA oder die USA gegen Ghana dann ist es sehr schwer einen Treffer zu erzielen.
ARG hat einen Messi und konnte die Wand noch knacken. Wobei Costa Ricas 5-4-1 wie aus dem Fussball Lehrbuch aussah und der Iran eigentlich eine ganze Reihe von Lücken offenbart hat.
Ergo kann ein abgezocktes und intelligentes Team dazu übergehen das Tempo aus dem Spiel zu nehmen- zumal Ghana nach der Niederlage gegen die USA in Zugzwang war.
Man hat gesehen wie Ghana gleich nach der Halbzeitpause offensiver agierte. Und wenn ich eine stabile Formation auf dem Platz habe und zudem über geeignete Umschalt- und Konterspieler verfüge dann ist man in der Lage exakt diese mutigere Ausrichtung des Gegners gezielt zu bestrafen.
Aus dem 4-2-3-1 haben es die Bayern in der CL Saison 2012 / 2013 unter Don Jupp doch stets geschafft über ihre Flügelzange Robben / Ribery sowie Müller / Mandzukic die aufgerückten Gegner zu killen.
Da standen Martinez / Schweinsteiger auf der Doppelsechs sowie eine stabile Viererkette dahinter.
Besitzt Löw nicht die Intelligenz seinem Team diese taktische Abgezocktheit zu vermitteln? Sind wir nach Brasilien gefahren um schönen südamerikanischen Fussball zu zeigen?
Mich würde mal interessieren mit welchem taktischen Konzept wir 1986 in Mexiko bis ins Endspiel gegen ARG kommen konnten?
Anscheinend ist es für Europäer sehr gut möglich auch in Südamerika bis ins Finale vorzustoßen.
Dort wurden wir nicht verprügelt sondern hielten die Partie bis wenige Minuten vor Schluss völlig offen. Dabei haben uns offensichtlich eingeprobte Standards 2 Tore beschert.
Mit Maradona stand bei ARG zudem einer der besten Spieler aller Zeiten auf dem Platz.
Ghana hingegen hat nicht einen einzigen Spieler von Weltformat. Dafür hatten sie jedoch das bessere taktische Konzept und haben einen absolut verdienten Punkt gegen ein Team gespickt mit Weltklasseleuten geholt.
MT 22. Juni 2014 um 14:52
Danke für den Hinweis auf Merte … ich denke manchmal, bei dem ganzen Mustafi-Bashing den Verstand zu verlieren (beginnend mit den ARD-Kommentatoren bis hin zu allen großen Presseerzeugnissen). Vielleicht bekommt ersterer wegen seines Jubiläums eine Freikarte, aber ich finde, dass der Hauptfehler tatsächlich bei Per liegt. Wie soll Mustafi, der hinter [!] dem Angreifer steht, denn im Zweifel mit dem Kopf vor diesem drankommen, wenn Mertesacker halb vor/halb neben dem Angreifer einen viel besseren Zugriff haben sollte – sofern er nicht gerade seine Kontaktlinsen auf dem Boden sucht. Eventuell denkt sich Skodran auch, dass er den zuständigen IV stören könnte.
Ich mein, klar, auch Mustafi hätte natürlich zusätzlich mit dem Körper arbeiten können, aber ich fand es nur zu 1/3 sein Verschulden und zu 2/3 ein Versagen des 100ers.
HW 22. Juni 2014 um 14:55
Bayern 2012/13? Nicht im ernst. Anderes Team, andere Gegner. Wirklich dieser Vergleich? Haben die jedes Spiel gewonnen? Ich glaube nicht.
mh 22. Juni 2014 um 14:57
Locken hätte man Ghana auch im 4-3-3 können. Aber halt nur mit weniger eigenen Ballverlusten und konsequenterem Pressing, mindestens im Mittelfeld, idealerweise situativ auch schon Angriffspressing
leser 22. Juni 2014 um 16:02
Fandest du Costa Rica gegen Italien wirklich so tief gestaffelt. Ich fand sie eigentlich erstaunlich proaktiv im Pressing, hatten sogar Glück, dass sie von Balotelli nicht bestraft wurden. Und das Italien so naiv oft ins Abseits gelaufen ist.
air force 1 22. Juni 2014 um 16:41
@leser
Perfekte taktische Marschroute vom Heißsporn und Taktikfuchs Pinto.
Du hast völlig recht dass Costa Rica in Hz.1 höher gestaffelt stand. Somit konnte Pirlo mit einem seiner Geniestreiche die Abwehr Überlupfen und Balo kam zu einer 100 % igen.
Ein mitspielender Keeper wie Neuer hätte eventuell den Ball erahnt und klären können. Da muss Pinto noch nachjustieren.
So hatte Costa Rico aber auch bei Kontern kürzere Wege zum Tor. Pinto hatte sein Team auf Gewinnen und nicht auf Ergebnis halten eingestellt- ganz schön selbstbewusst der Bursche.
Zur Pause gab es nach der 1:0 Führung dann die taktisch korrekte Antwort von Pinto an sein Team tiefer gestaffelt zu stehen. Sie haben ihre 5-4-1 Formation schlicht und einfach 15m tiefer formiert. Ergo schaut Pirlo ob er den Abwehrverbund abermals Überlupfen kann und entscheidet dass der Raum für Balo zu knapp ist- also dann eben über die Flügel.
Im Verlaufe des Spiels und nach den Einwechslungen hat es ITA dann über das Flügelspiel probiert. Man konnte sich dort jedoch nicht durchsetzen und verlor taktisch konsequent das Spiel.
Der arme Chiellini: wie oft musste er ins 1 gegen 1. Es hätte also für ITA noch schlimmer kommen können.
Bester Mann bei ITA: Buffon.
Pinto ist ein pragmatischer Taktikfuchs und kein Fussball Träumer wie Jogi Löw. Folgerichtig kann Pinto bereits das 1/8 Finale planen wohingegen Löw beginnt an seinen Fingernägeln zu knabbern.
Was passiert eigentlich wenn die USA wie gegen Ghana früh in Führung geht und sich dann im Berti Vogts Modus hinten einbuddelt?
Unser einziger Stoßstürmer Miro hat Luft für 30 Minuten. Darnach ist Ende Gelände. Das Spiel gegen Ghana hat sehr viele Körner gekostet und nach hinten raus wird die USA ihre Konterchancen bekommen.
Denke Löw betet bereits dass die USA gegen POR gewinnt.
rince 22. Juni 2014 um 23:21
Zum Finale gibt es hier eine schöne taktische Analyse; wenn du dir den Turnierverlauf ansiehst, dann mit mehr als viel Glück. Vorrunde gegen Dänemark untergegangen, Achtel gegen Marokko (86 Min. Freistoß), Viertel gegen Mexico (Elfmeterschießen nach 0:0), HF gegen Frankreich (Torwartfehler und Frankreich nach Duell gegen Brasilien geschwächt)..du siehst, es war reiner Kampf gepaart mit Glück. Fußballerisch besser neben Argentinien waren Brasilien, Frankreich, Dänemark, Spanien und UdSSR.
Andreas 22. Juni 2014 um 13:33
Ich denke auch, die Deutschen Verteidiger stehen immer zu hoch. Löw hat es noch nicht geschafft, die Verteidiger und Stürmer über ein effizientes MF zu verbinden. Deshalb sollen diese Aufgabe die Verteidiger mit übernehmen.
Das geht gegen taktisch starke Gegner schief. Das deutsche MF ist und bleibt die Sollbruchstelle im Deutschen System. Löw hat es in 8 Jahren nicht geschafft ein stabiles MF zu installieren.
Auch wenn es langweilig ist, ich fand die erste Halbzeit garnicht so schlecht.
Als die Ghanaer stärker attakierten hätte die Deutschen hinten dicht machen müssen und auf Konter lauern sollen. Die Jungs im Sturm sind dazu in der Lage.
Es passierte aber, dass man sich im MF den Schneid hat abkaufen lassen.
mh 22. Juni 2014 um 13:57
Der Grund für die hohe Viererkette ist m.E. vor allem höhere Kompaktheit sowie Balleroberung. Dass das auch Risiken bringt, hat man gestern bei weiten (vor allem diagonalen) Bällen gesehen.
Nicht verstehen kann ich die Forderung in einigen Posts, wieder auf 4-2-3-1 umzustellen. Wenn drei MF keine Kontrolle des Zentrums hinkriegen, soll es mit zweien besser werden? Das finde ich unlogisch…
Vielmehr kommt es doch auf die strategische Herangehensweise an. Hier war die ruhige Ballzirkulation schon ca. 10 Meter zu tief angelegt, und sie haben das Tempo beim Spiel in die Spitze nicht erhöht. Zusammen mit fehlendem Gegenpressing und individuellen Fehlern führt das zu so einem Spoel…
air force 1 22. Juni 2014 um 17:10
Sprichst Du von solch hervorragenden Balleroberern wie Özil und Götze?
Wenn dann noch eine schwache Leistung von Khedira und Lahm hinzukommt dann sieht es so aus wie gestern gegen Ghana.
2 Tore gegen einen fehlerlosen Welttorhüter ( bis auf die Slapstick Einlage ) sollten selbst den letzten Holzkopf ( bitte nicht persönlich nehmen ) zum Umdenken bringen. Aber Löw ist WM Tourist und kein Erfolgscoach. Er ist exakt das Gegenteil von Ancelotti bzw. Mou.
Mou hat bereits gesagt was er von Löw hält. „Carletto“ übt sich in vornehmer Zurückhaltung. Die Beiden haben insgesamt 5 CL Titel als Coach eingetütet.
Würde Ancelotti oder Mou einen Carvajal oder Marcelo auf die 6 stellen?
Natürlich, speziell wenn man hinten liegt und der Gegner mit einer Spitze agiert dann müssen Marcelo und Carvajal nach vorne marschieren.
Löw orientiert sich an Pep der sich mit den Superbayern gegen Real eine 5:0 Klatsche abgeholt hat- 2x Rafinha auf der RV Position. Schweinsteiger als 8 / 10, sowie speziell Martinez ( aber auch Müller ) im Teilzeitmodus.
Und natürlich 4-2-3-1 in Halbzeit 1 bzw. bis zu Minute 60-70 um Körner zu sparen. Dann kann mit einer einzigen Einwechslung auf 4-3-3 umgestellt werden falls das Spiel bis dahin noch nicht für uns entschieden ist.
ES 22. Juni 2014 um 17:25
Du hast recht: Wir brauchen einen Trainer, der sich an Erfolgstypen wie Mourinho und Ancelotti orientiert, und nicht an solche Totalversager wie Guardiola.
mh 22. Juni 2014 um 17:41
Özil und Götze habe ich schon kritisiert ob ihrer mangelnden Defensivarbeit. Aber 4-2-3-1 mit vier Offensiven, um Kraft zu sparen und defensive Stabilität zu erhöhen? Das verstehe ich nicht, zumindest nicht mit der dann wahrscheinlichen personellen Besetzung (Özil auf der 10)
air force 1 22. Juni 2014 um 20:15
@mh
1. Löw ist ein guter Coach und hat erfrischenden Fussball mit der DFB Elf etabliert. Er ist aber kein Erfolgscoach der Titel gewinnt- und ein Stratege der den WM Titel bereits 12 Monate im Voraus plant schon mal gar nicht. Natürlich haben die Verletzungen von Gündogan, Gomez, Khedira, Reus und den Bender Zwillingen die Sache für Löw nicht gerade erleichtert.
Und trotzdem hat er das wohl beste Potential zur Verfügung welches wir in den letzten 20 Jahren hatten.
2. Die 4-2-3-1 Formation von der ich hier spreche sieht so aus:
Neuer
Lahm- Boa – Hummels ( Merte )- Höwedes ( Durm )
Khedira ( Hummels ) – Schweinsteiger
Schürrle ( Müller ) – Kroos – Poldi ( Schürrle )
Müller ( Klose )
Alternativ kann ich Hummels auf die Doppelsechs neben Schweinsteiger schieben und Merte in die IV neben Boa.
Wobei Schürrle und Poldi bei Ballverlust nach hinten arbeiten und für das Doppeln sorgen falls ihre direkten Gegenspieler ( wie bei Afful gestern ) sich in die Offensive einschalten. Wir stehen dann defensiv häufig im 4-4- 1-1.
Mit der Einwechslung von Götze ODER Özil ( ab Minute 60 ) gehen wir dann in ein 4-3-3 über. Zu diesem Zeitpunkt sind die gegnerischen Abwehrspieler bereits müde und werden nun nochmals 100 % gefordert.
Die 4-3-3 Formation wäre Folgende:
Neuer
Lahm ( Mustafi ) – Boa – Hummels – Durm ( Höwedes )
Kroos- Schweinsteiger – Draxler ( Großkreutz )
Schürrle – Müller ( Klose ) – Götze ( Poldi )
Schweinsteiger, Durm, Draxler, Poldi, Schürrle und Großkreutz sind noch sehr frisch und können richtig Alarm machen.
Schürrle, Müller, Götze und Poldi arbeiten vorne sehr flexibel und sorgen für Verlagerungen und Überzahlspiel- unterstützt durch Lahm bzw. Durm. Bei den Vorstößen von Lahm oder Durm sind wir hinten in einer Dreierkette formiert.
Wir pressen bei der 4-3-3 Formation situativ und stehen deutlich höher.
Die 4-2-3-1 Formation ist vor allem auf defensive Absicherung aus. Erst in den letzten 20-25 Minuten würde ich einwechseln und falls notwendig ( bei Unentschieden oder Rückstand ) auf 4-3-3 umstellen.
Würde mich da für Draxler im linken Mittelfeld entscheiden da er absolut frisch ist und eben die notwendige Power für die langen Läufe im Mittelfeld hat sowie zweikampfstark ist- auch fürs Pressen gut zu gebrauchen.
Die stärkste Pressing Formation beim 4-3-3 wäre
Neuer
Lahm- Boa- Hummels- Durm
Kroos – Schweinsteiger – Draxler
Schürrle – Müller – Poldi
mh 22. Juni 2014 um 21:44
Ich glaube, wir reden da aneinander vorbei. So wie Du aufstellen würdest, ist das m.E. vor allem eine Namensdiskussion, also Lahm als RV und Schweinsteiger als Sechser. Das teile ich zwar nicht, aber respektiere Deine Meinung.
Dass so eine Formation aber defensiv stabiler sein sollte, sehe ich beim besten Willen nicht. Nur weil es vermeintlich ein Sechser mehr ist? Dafür opferst Du zwei Achter (oder Kroos spielt weiter Achter, dann sind wir aber wieder beim 4-3-3).
Diese Diskussion ist müssig. Letztendlich kommt es auf Variabilität (Tempo/Positionen) in der Offensive und diszipliniertes Pressing (Sturm und MF) an. Das ist unabhängig vom System. Personell kann man sicherlich 2-3 Wechsel (Schweinsteiger, Podolski, ggf Schürrle) vornehmen, warum nicht
air force 1 22. Juni 2014 um 23:10
@mh
Mit Lahm als RV, Schweinsteiger auf der 6, sowie den beiden Schürrle und Poldi zum Doppeln soll die Defensivformation nicht stabiler sein?
Im Ernst? Ne is klar.
Anschauungsbeispiel bei Real gegen Barca im Copa Finale und gegen die Bayern im Bernabeu.
Di Maria und Isco haben die Rollen für die ich Schürrle und Poldi erkoren habe ( Draxler könnte dies auch ) sehr gut umgesetzt. In beiden Spielen hat Real insgesamt einen Gegentreffer ( Kopfball Bartra ) hinnehmen müssen.
Durch diese 4-4-1-1 bzw. situativ 4-4-2 Formation bei Ballbesitz des Gegners hat Ancelotti ( Sacchi ) Real 2 Titel ermöglicht. Sie haben in beiden Spielen zusammen maximal 5 echte Torchancen zugelassen.
Dann Im Rückspiel in München lässt Carletto die volle BBC Montur auflaufen und sagt: „schießt sie ab“ im 4-3-3. Gesagt getan.
Im Übrigen denkt Jogi Löw so wie er eben Fussball gespielt hat- nämlich als Stürmer. Seine Spieltaktik ist ohne Balance wie wir gestern wieder sehen könnten. Ohne einen Defensivstrategen an seiner Seite holt er mit der DFB Elf keinen einzigen Titel- 100 % Garantie.
Neuer, Hummels und Schweinsteiger haben dies längst gecheckt.
Die USA macht es da klüger. Ähnlich wie im American Football haben sie einen Coach für die Offensive und einen für die Defensive. Wobei Berti erst vor Kurzem zum Team der USA gestoßen ist.
Beim Spiel ( der USA ) gegen Ghana konnte man jedoch sehr wohl erkennen dass Berti bereits Einfluss genommen hat.
Die Balance stimmt bei den USA- und dies bei einem Potential welches normalerweise bei Augsburg nur 2. Geige spielen würde.
Was mir bei Löw fehlt ist die pragmatische Intelligenz eines Beckenbauer oder Rehhagel. Man hätte zumindest Einen von Ihnen als Experten für unser Team gewinnen MÜSSEN. Verstanden Herr Niersbach?
Auch Heynkes oder eben jener Berti Vogts wären als Stabilisatoren mit ihrer Expertise für unsere DFB Elf sicher sehr wertvoll gewesen.
Jetzt haben wir mit Klinsi / Berti die Expertise auf der GEGENSEITE. Dass wird kein „walk in the park“ für unser Team gegen die USA.
blub 23. Juni 2014 um 01:32
Ich weis grad nicht ob ich lachen oder weinen soll…
Ich glaube ich muss jetzt erstmal Spox lesen um das zu desinfizieren…
Jogi denkt Fußball nur offensiv, weil er selbser Stürmer war (sic!). Hat aber grade 4 IVs aufgestellt und weigert sich echte AVs aufs Feld zu bringen.
Hast du grade ersthaft Poldi mit Di Maria verglichen? Lass doch erstmal Mertesacker wie Ronaldo spielen und guck was dabei rauskomt, ich meine man muss sich die kleinen Ziele zuerst stecken.
Rehackles und den Kaiser als experten fürs Trainerteam holen?
Und Bertie Vogts ist experte für die Nationalelf weil er vor 20 Jahren die Nationalelf gecoarcht hat? Janeisklar.
Kunstfigur 22. Juni 2014 um 17:57
Warum suchst du zwanghaft nach anderen Trainern und Mannschaften, an denen sich Löw orientiert? Warum reduzierst du Guardiolas Bayern auf das CL-Halbfinale?
Mourinho und Ancelotti haben zusammen 5 Cl-Titel? Ja mensch, das sind bei Mourinho genauso viele wie diesem Guardiola oder einer mehr bei Ancelotti (in der dreifach Zeit)
air force 1 22. Juni 2014 um 20:59
Spreche Pep seine Leistungen bei Barca nicht ab. Zudem ist es ihm gelungen dass die Bayern nach dem Triple eben nicht in ein tiefes Loch gefallen sind. Vor dem Rückspiel gegen Real hat die Meldung über den Tod von Tito Villanova sicher nicht bei der taktischen Vorbereitung des Spiels geholfen.
Gleichzeitig wurden die taktischen Fehler von Pep gegen Man U und Real bereits klar beschrieben.
Löw macht aktuell die selben Fehler und holt nicht das Optimum aus dem vorhandenen Potential heraus. er lässt schönen aber keinen ökonomischen Fussball spielen.
Will ich die Leute unterhalten ( offensives südamerikanisches 4-3-3 ) oder Titel gewinnen ( 4-2-3-1 Gewichtung auf defensive Absicherung ) ?
Ancelotti hat sich für die Titel entschieden. Im eigenen Stadion lässt er den Ballbesitzfussball der Bayern zu und kontert sie eiskalt aus. Er wusste ganz genau dass Rafinha spielt und genau über diese Seite kam der Knockout. Zudem bedeutete das Fehlen von Martinez bei Standards dass Ramos Lufthoheit hatte- die er ( Ramos ) auch genutzt hat.
Warum spielen die südamerikanischen Topfavoriten BRA und ARG kein offensives südamerikanisches 4-3- 3 sondern achten beide auf defensive Stabilität- auch wenn sie angreifen?
Hatte ARG gegen Bosnien hinten noch eine Dreierkette formiert so konnte man gegen den Iran bereits die Umstellung auf Viererkette beobachten. Dass Scolari europäisch defensiv spielen lässt wissen wir spätestens seit der WM 2002.
Und dabei haben Sabella und Scolari beide das selbe Problem. Weder Gago, Mascherano noch Paulinho oder Gustavo sind Weltklasse.
Bei ARG muss also Di Maria / Messi die Bälle tief aus dem Mittelfeld abholen / schleppen.
Bei BRA kann man dies dann daran erkennen wie tief sich Neymar / Oscar fallen lassen müssen um die Offensive in die Gänge zu bringen.
Beide Teams sind absolut verwundbar und wissen dass sie mit ihren Kräften haushalten müssen. Ihre Spielweise ist sehr ökonomisch und auf Finalteilnahme in möglichst frischem Zustand hin ausgerichtet.
Sie haben kein Potential auf der Bank um Gustavo oder Mascherano gleichwertig zu ersetzen.
Nur Frankreich verfügt über den Luxus Pogba auf die Bank setzen zu können.
Löw lässt südamerikanisch spielen und verpulvert unsere Kräfte bereits in der Vorrunde. Man unterhält die Leute, holt jedoch keine Titel.
barumo 25. Juni 2014 um 04:19
@air force 1
„Mou“ und „Carletto“ stellen seit Jahren mit der Geldbörse auf, wo eben mal fix ne Lösung gekauft werden kann. Das sind komplett unterschiedliche Rahmenbedingungen. Auch ist es in unseren Breitengraden unüblich, den einen oder südamerikanischen Edelprofi, zur zweiten ober dritten Staatsangehörigkeiten zu verhelfen.
Michael 25. Juni 2014 um 09:38
Ah, und Bayern und Barca verpflichten ausschließlich günstige Nachwuchsspieler, die dann auch für ein Appel und ein Ei auflaufen, weil ihnen das Trikot so gefällt, oder?
Alle Topvereine, alle Toptrainer leben auch von ihrer Geldbörse (bzw. der ihrer Vereinsbosse) oder glaubst du Pep könnte mal eben Hamburg oder Stuttgart oder ähnliches zum Meister coachen?
barumo 25. Juni 2014 um 20:57
Die Anspielung bezieht sich auf die Bedingungen die ein Vereinstrainer (Mou, Ancelotti) hat, im Vergleich zu einen Nationaltrainer (Löw, Hodgson). Sie verstehen?
Partizan 22. Juni 2014 um 17:56
Bin absolut bei dir, wenn man ARG vs. Iran gesehen hat, wie leicht sich der Iran jedesmal befreien konnte da Argentinien permanent mit vier Spielern in der eigenen hälfte blieb und es damit den Iran immer möglich war diesen Raum für Befreiungsschläge zu nützen, ist eine “ hohe Abwehrreihe “ für Deu eigentlich unverzichtbar.
Andreas 22. Juni 2014 um 20:59
Letzendlich hat ARG aber gewonnen und Deutschland wichtige Spiele mit der hohen Abwehrreihe verloren.
Natürlich sieht das klasse aus, wenn schwache Gegner von Deutschland abgefertigt werden aber kaufen kann man sich dafür nichts.
Ausser Löw und die NM die kriegen dafür Werbeverträge.
Hochspielen kann man nur mit top Mittelfeldleuten, die einen riesigen Deckungsschatten werfen und Passwege effizient zustellen können.
Diese Spieler sehe ich bei Deutschland nicht.
KloppsJünger 22. Juni 2014 um 13:33
„Gegen einen langsameren Spielaufbau der Deutschen hatte Ghana aber insgesamt weniger Probleme. Sie zogen sich in diesen Fällen auch im 4-4-2 etwas passiver zurück, attackierten nur noch vereinzelt aggressiv einen einzelnen Ballführenden. Trotzdem waren die Staffelungen zur Verteidigung des Zwischenlinienraums von Abwehrreihe und Mittefeld nicht immer optimal. Aber der DFB-Auswahl ging die Präsenz im offensiven Zentrum ab, wodurch das Spiel behäbig wirkte. Gegen Portugal war der ganze Aufbau auch nur recht langsam vollzogen worden, aber die deutsche Mannschaft beschleunigte im Übergang zum letzten Drittel. Diese Komponente fehlte ein Stück weit.“
Das Wetter ist sicherlich der Grund, neben dem Versuch Kontrolle über das Spiel zu gewinnen, für diesen langsamen Spielaufbau. Aber irgendwie läuft man hier doch Gefahr, wenn man immer wieder betont, wie sehr man auf die Bedingungen achten muss, dass solche Probleme entstehen. Das Thema wurde ja auch vom Betreuerstab groß vor der WM aufgemacht. Ist das nicht ein Fall von taktischer und psychologischer Wechselwirkung, der auf der Annahme beruht, dass europäische Teams in Südamerika nicht gewinnen können, wenn sie nicht etwas anders machen. Ich finde diese Logik bedenklich. Rein statistisch ist das bei so wenigen WMs ja schon nicht zu belegen. Klopp verweist doch auch immer darauf, wie sehr beispielsweise das schnelle Umschaltspiel Kopfsache ist. Ich finde, dass das von Löw nicht clever kommuniziert wird und dass das manchmal wie ein negativer Teufelskreis wirkt. Ich denke da auch an die Trainingarbeit von Tuchel, der bestimmte Elemente durch Kommunikation und Trainingsarbeit erst gar nicht versucht aufkommen zu lassen, aber indirekt trotzdem steuert.
flowrider 22. Juni 2014 um 13:11
Ich hatte gehofft, dass Hummels eine dominantere Rolle übernimmt und man so schnellere Pässe ins letzte Drittel spielen kann.
Was mir auch Sorgen bereitet ist, dass die Deutschen absolut platt waren am Ende und Ghana hatte noch deutlich mehr Power. Dabei hat das Turnier gerade erst begonnen.
ES 22. Juni 2014 um 13:31
Woran machst Du das Konditionelle fest? Ich fand, dass D in der letzten Phase des Spiels klare Angriffe gespielt hat und sich auch qualitativ hervorragende Chancen erarbeitet hat. Das machst Du nicht, wenn Du platt bist. Das Aufrücken der Ghanaer bei Kontern, also simple Laufarbeit machst Du auch, wenn Du physisch bereits tot bist. Das weiß jeder, der mal Fussball gespielt hat und sich wundert woher die Luft plötzlich noch kommt. Dass die Konter dann so miserabel ausgespielt wurden, zeigt eher, dass Ghana platt war.
Andreas 22. Juni 2014 um 13:58
Die Ghanaer waren auch platt, sonst hätten sie den Konter in Überzahl am Ende des Spiels erfolgreich abgeschlossen 🙂
CE 22. Juni 2014 um 14:59
Hummels darf nicht so spielen wie beim BvB. Seine Rolle bei Ballbesitz ist es, den Ball sicher auf die 6er und 8er abzulegen. Sollte er das nicht tun würde er sich flugs auf der Bank wieder finden.
mh 22. Juni 2014 um 15:08
und genau diese anspoelstationen hat ghana clever zugestellt. ein paar mal hat hummels ja doch den risikopass gewagt. aber die aussenstürmer standen für meinen feschmack zu hoch und eingerückt, da fehlte die breite für „echte“ diagonalpässe, die durchaus ein mittel gewesen wären
flowrider 22. Juni 2014 um 15:39
Ja weiß ich ja, aber wäre es nicht eine potenziell gute Anpassung gewesen ihm das zu erlauben und vertikaler zu spielen ?
dewo 23. Juni 2014 um 11:50
Stimmt das denn noch? 2012 galt die klare Ansage, dass von hinten heraus Kurzpässe zu spielen sind. In den ersten beiden Spielen hatte ich den Eindruck, dass die N11 wieder mehr lange Diagonalpässe spielt – vielleicht angesichts der klimatischen Verhältnisse?
Renato 22. Juni 2014 um 13:03
Ihr könnt hier taktisch diskutieren wie ihr wollt, aber es ist leider viel banaler: Lahm ist einfach ein viel zu limitierter Fußballspieler, als dass er auf so einer wichtigen Position eingesetzt werden könnte. Ich würde mir wünschen, dass mal jemand nur die Lahm Szenen aus so einem Spiel schneidet, damit man einmal sehen kann, was der alles nicht umgesetzt bekommt. Es war eine wahre Freude, Schweinsteiger nach seiner Einwechslung zu sehen, der sich mit ein paar einfachen Drehungen, Körpertäuschungen die Räume im Mittelfeld geschaffen hat… Egal was man den Spielern mitgibt vor dem Spiel bzw. in der HZ; ein Höwedes wird trotzdem überrannt, ein Lahm spielt trotzdem den für ihn einfachen Querpass, ein Khedira läuft trotzdem in den nicht bespielbaren Raum.
Balu der Bär 22. Juni 2014 um 13:34
Oh ja so ein Video hätte ich wirklich gern, weil dann vor allem Leute wie du überrascht wären, was für geniale Pässe Lahm selbst gestern gespielt hat und wie er sich seine Räume schafft. Mit etwas Glück hätte er sogar noch das Siegtor durch Klose vorbereitet mit einem Stichpass durch die Abwehr von Ghana. Ähnliche Bälle spielte er auch schon in HZ 1, wo sich aber vor allem Özil einmal mehr nicht durchsetzen konnte.
Auch Lahms Läufe in den Strafraum mögen im Endeffekt ineffektiv geblieben sein, aber wenigstens war er offensiv präsent, was man von Khedira geschweige denn von Kroos nicht sagen kann.
Genauso gern hätte ich dann auch ein Video von Schweinsteiger, der nach unserem Ausgleich nur noch bei Standards in Erscheinung getreten ist und in einer Szene bei einem Angriff Ghanas vollkommen falsch stand.
Und für die Räume, die dein Schweinsteiger geöffnet haben soll, brauchst du auch Spieler, die diese besetzen und DAS hat vor allem Lahm dann getan. Hätte Schweinsteiger mit Khedira an seiner Seite spielen müssen, dann hätte ihm das Öffnen von Räumen genauso viel genutzt wie Lahm vorher.
blub 22. Juni 2014 um 15:10
This post gave me cancer.
Tzaduk 23. Juni 2014 um 16:30
Auch, wenn das ein etwas böser Kommentar ist (es soll ja Leute geben, die das wirklich haben): Der Post ist wirklich unerträglich. Wirklich…
Aber dank Renate wissen wir jetzt: Wir können hier taktisch diskutieren wie wir wollen…
nougat 22. Juni 2014 um 16:26
my words.
lahm hatte schon gegen portugal glück, als sie ihm in der 8. minute die kugel abjagden und es zu einer großchance kam. die nummer hat er dann zu anfang auch gegen ghana wiederholt. mmg denkt er wie ein AV, der sich an der außenlinie wähnt. das passiert ihm jetzt schon zum wiederholten beim aufbau (!).
der kleine lahm wird einfach überrannt (neudeutsch = nicht pressingresistent), so siehts mal aus.
es ist aber nicht nur die falsch positionierung vom lahm, es sind die vielen kleine taktischen (und auch kommunikativen) unzulänglichkeiten unter löws führung.
im endergebnis zerfällt die mannschaft in einen stürmenden und in einen verteidigenden verbund, der in der mitte keinen zusammenhalt hat.
blub 22. Juni 2014 um 16:47
Lahm macht nicht grade die besten spiele seiner karriere, aber zu behaupten das Lahm ein zu limitierter Fußballer ist ist doch in jeder hinsicht völlig lächerlich.
Die frage ist aber auch warum khedira jedesmal gefühlte 500m weit weg steht und das ganze schlechter abgesichert ist als Keksschachtel auf nem Kindergebutrstag.
Fitsche 22. Juni 2014 um 16:52
lol
rince 22. Juni 2014 um 23:33
Bitte Schweinsteiger nicht übertreiben: Bei 20 Minuten renn‘ ich auch erst mal wie ein junger Gott, aber nicht eine 2.Halbzeit.
Fitsche 22. Juni 2014 um 12:56
Wie habt ihr Mustafi gesehen?
Ich empfand ihn als besser als Boateng und eine Bereicherung… Inwieweit man das Gegentor als dealbreaker sieht, ist vermutlich Geschmackssache?
dewo 23. Juni 2014 um 11:43
Da spricht mir jemand aus dem Herzen. Klar sah Mustafi beim Ausgleich ganz schlecht aus, aber abgesehen davon habe ich einen überzeugenden Auftritt gesehen. Sicher in den Zweikämpfen, gute Laufwege und mutig in der Offensive.
Boateng fand ja offensiv überhaupt nicht statt, mit Mustafi gab es endlich den Versuch, zur Grundlinie vorzustoßen. Ich finde, er hat sich durchaus erfolgreich bemüht, einen AV zu „simulieren“.
Angenommen, Boateng kann gegen USA nicht spielen, würde ich einen Wechsel von Lahm auf die AV-Position nicht wegen Mustafi, sondern wegen Lahms eigenen schwachen Leistungen als 6er diskutieren.
Fitsche 22. Juni 2014 um 12:54
Tja… ich finde Boateng grundsätzlich ziemlich gut und ärgere mich oft wenn er bei Bewertungen ungerechterweise schlecht wegkommt, da hat er irgendwie ein Stigma an sich kleben… aber gegen Ghana fand ich enttäuschend. Er hat ziemlich passiv an seiner Linie geklebt und wenn er angespielt wurde eine von 3 Dingen getan: 1. Sicherheitspass auf Mertesacker, 2. Pass die Linie entlang auf Özil, mäßig gut ausgeführt, 3. weiter Ball ins offensive Zentrum -> fast immer Ballverlust. Defensiv hat er nichts anbrennen lassen, hätte aber seine Physis stärker einsetzen müssen, um dem Gegner auch moralisch mehr zuzusetzen. Trotzdem hoffe ich, dass er fürs USA Spiel wieder fit wird und dann auch mental wieder auf der Höhe ist. Von mir aus kann auch Großkreutz spielen, der wäre aber bei Umstellungen in der 4er-Kette nicht so flexibel einsetzbar.
SCP-Poker 22. Juni 2014 um 12:43
Mich würde ja mal interessieren, was die SV-Autoren zu der Abwehrkette sagen.
Boateng auf Rechts ist für mich durchaus nachvollziehbar, da er defensiv und offensiv stabil ist.
Höwedes´Einsatz hingegen erschließt sich mir hingegen nicht. Er ist erstens Offensiv sehr limitiert und außerdem ist er auch defensiv nicht stabiler als es Großkreutz oder so wäre. Auch die AVs haben schon gezeigt, dass sie auf höchstem Niveau defensiv stabil sind. (Großkreutz in der CL!)
fs984 22. Juni 2014 um 13:07
Diese personelle AV Diskussion halte ich für komplett unnötig. Die Frage lautet, welches Anforderungsprofil stellt Löw an die AVs. Ihm ist wichtig, dass sie hinten bleiben und keine Räume entstehen lassen, wie es ein Alves oder Marcelo machen. Er hat hat Angst schnelle Stürmer kommen über die Aussenpositionen in den Rücken der Abwehr. Bisher ist dies relativ gelungen. Das man bei einem WM Turnier überhaupt kein Torschuss oder Gegentor zu lässt, halte ich auch für unrealistisch. Ghana besitzt gute, schnelle Offensivspieler.
Zentral ist für mich nicht, wer hinten links oder rechts spielt, sondern eine Verbesserung der mangelnden Intensität im Pressing wie es CE gut beschrieben hat. Möglicherweise kann man damit rechnen, dass im abschliessenden Gruppenspiel bzw. in KO Spielen, noch ein wenig mehr Biss da ist und das Tempo des Balles im Aufbauspiel erhöht wird.
CE 22. Juni 2014 um 14:57
Du sagst dass die AV hinten bleiben sollen und ihre Seite defensiv zumachen sollen.
Nur: Genau das funktioniert nicht. Es gab jede Menge Szenen in denen Ghana mit ihren schnellen Außenspielern direkt in ein Laufduell gegangen sind (und es fast immer gewonnen haben). Zusätzlich wurde auf die Stabilität der AV bei Bällen in den Strafraum gesetzt, was ebenfalls nach hinten losging (siehe das 1:1). Auch will löw mit den 4 IV das Zentrum zu machen, aber selbst diese 4 IV können so einen Fehler wie vor dem 1:2 nicht auffangen. Wo ist also der Vorteil?
Und etwas anderes fiel mir auf (vielleicht können die Experten das hier ja bestätigen oder ins Reich der Fabel schicken):
Bei einer Aufstellung 4-1-2-3 (mit 2 8ern) ist doch zunächst der 8er gefragt die AV zu unterstützen wenn der Gegner über den Flügel angreift, insbesondere bei erweiterten Kontersituationen, oder? Wenn ich ohnehin nur 3 offensive Kräfte habe dann sollte man deren Kräfte doch für die Offensive bewahren. Erschreckend oft stand Höwedes nämlich in einer 2:1 Situation, in der er den ballführenden Stürmer nicht direkt angreifen konnte sondern auf Hilfe warten musste.
Damit will ich nicht Höwedes freisprechen von sämtlicher Schuld, er ist einfach kein AV und auch viel zu langsam in solchen Kontersituationen. Aber die Rückwärtsbewegung von Kroos und Khedira war gestern unterirdisch.
mh 22. Juni 2014 um 15:06
Sie waren unterirdisch. aber wieso bitte soll man die drei Stürmer für vorne aufsparen? so einen luxus kann man sich gegen einen starken und gut organisierten gegner nicht leisten. ich bleibe dabei: neben der berechigten kritik am mittelfeld haben auch götze/özil im (gegen)pressing versagt. müller bemüht, aber allein auf weiter flur
CE 22. Juni 2014 um 15:08
Sicherlich müssen auch die Stürmer nach hinten mitarbeiten, aber ich verstand das eher auf die klaren Kontersituationen im 2. Abschnitt.
mh 22. Juni 2014 um 15:11
Ok, aber im grunde war es ja das ganze Spiel hindurch ein Problem. Bei den Kontern im Sinne defensiver Stabilität, aber vorher vor allem als hindernis für druckvolles Offensivspiel (weil wenig Zugriff bzw erst in tiefen Positionen mit langem Weg zum ghanaischen tor)
Spielverderber 22. Juni 2014 um 12:15
Die Doppelpass-Crew 4 Bundestrainer. Die wissen was jetzt angesagt ist. Nur der böse Jogi wird ja aus Prinzip genau das Gegenteil machen. Aber es geht doch nur so, das ist so offensichtlich. Nach dem Spiel sind wir uns da doch alle einig.
Lahm auf AV um Platz für Schweinsteiger zu machen, am besten links. Und Klose muss sowieso. Dann haben wir bei nem 120min KO-Spiel wenigstens neben dem Pflichtwechsel für den Kaputten Abwehrspieler des Tages noch mit Khedira, Schweinsteiger, Klose drei Spieler auf ihrem persönlichen Fitness-Zenit die um die zwei verbleibenden knobeln Wechsel dürfen…
Mit dem Kopfballungeheuer Lahm am 5m Raum fällt dann auch das 1:1 nicht, wie schon damals gegen Serbien.
Spielverderber 22. Juni 2014 um 12:26
Andere Länder haben auch nicht nur einen Mittelstürmer dabei sondern gleich 5! Beispiel gefällig?
Palacio 1,75m
Lavezzi 1,73m
Aguero 1,73m
Messi 1,69m
Nur der Higuain mit 1,84m ist halt ein Stück kleiner als unser Miro mit 1,84m!
Max 22. Juni 2014 um 12:49
Lol
Danke für die ironische Klarstellung
kokovi 22. Juni 2014 um 13:05
Sicherlich müssen zusätzlich zur Taktik auch die operativen und strategischen Fragen betrachtet werden, und da spielt der konstitutionelle Zustand der Spieler eine große Rolle. Von den genannten Spielern, die körperlich nicht voll auf der Höhe sind, wäre es aber evtl. gut, statt Khedira Schweinsteiger von Anfang an zu bringen. Der muss wahrscheinlich dann auch nach 60 Minuten raus, spielt aber wenigstens Fußball.
brolylucia 22. Juni 2014 um 12:05
hatte noch jemand das Gefühl, dass khedira, wenn deutschland im ballbesitz war, immer in toten zonen stand und nie unspielbar war und auch wenig dafür getan hat, das zu ändern?
mh 22. Juni 2014 um 14:59
Ja, er stand zu hoch
HW 22. Juni 2014 um 11:18
Das ist jetzt Off Topic. Aber kann es sein, dass wir das Turnier mit den schlechtesten Schiedsrichterleistungen seit langem sehen?
In gefühlt jedem zweiten Spiel wird ein Tor zu unrecht aberkannt oder ein Elfmeter nicht gegeben (oder seltsamerweise gegeben).
Dazu Spiele in denne der Ref eine seltsame Linie verfolgt.
Oder liege ich damit falsch?
Es geht ja um ne ganze Menge und Verbände wie Bosnien und der Iran investieren ne Menge in die Teilnahme (wie alle anderen).
DM33 22. Juni 2014 um 12:42
Die Schiedsrichter sind wirklich unfassbar ärgerlich. Gleich mehrere Länder wurden regelrecht um ihren verdienten Erfolg betrogen.
Ich würde hier auch gerne wissen, wer diese sogenannten „Fussballromantiker“ sind, die sich über diese grotesk falschen Tatsachenentscheidungen „freuen“, über die man so schön lange noch diskutieren kann und die den Fussball so sympathisch und menschlich machen….
Die Spiele sind so schnell geworden, dass man als halbprofessioneller Schiedsrichter / Linienrichter nicht mehr ohne technische Hilfsmittel zurecht kommt. Auch fällt es mir immer schwerer, den Schiedsrichtern keine Absicht zu unterstellen ( Brasilien hätte jetzt ja eigentlich erst 2 Punkte und etwa 7 gelbe Karten mehr und Mexiko wäre in der Tordifferenz vor Brasilien, Argentinien hätte gegen den Iran (!) verloren etc ). Andere Sportarten haben schon längst gezeigt, dass der Videobeweis hervorragend funktioniert.
HW 22. Juni 2014 um 14:13
Das sind zwar alles FIFA Schiedsrichter, aber ich glaube da ist ein Niveauunterschied zwischen Schiedsrichtern aus Europa, Asien, Ozeanien usw. Selbst in Europa gibt es ein paar Pfeifen. Man kann Champions League Niveau nicht in vier Wochen antrainieren.
Neben technischer Hilfe in spielentscheidenden Szenen ist vielleicht der Profischiedsrichter eine Lösung. Dann kann man auch von der Pseudo-Maßnahme abrücken Schiedsrichter aus möglichst entfernten Regionen zu nominieren.
HW 22. Juni 2014 um 14:14
PS
Vielleicht haben die Schiedsrichter auch ein gekochtes Gehirn, wie einige Spieler, bei dem Klima.
Isco 22. Juni 2014 um 11:11
Gibt es einen logischen Grund, warum Löw Höwedes Durm (ist die deutsche Sprache nicht eigenartig?) vorzieht? Dass er für die Offensive nicht viel tun kann war klar, aber er sollte doch wenigstens defensive Stabilität garantieren. Durch eine mMn recht hohe Positionierung gepaart mit fehlender Dynamik hatte er gestern gegen einen wenig berauschenden Atsu schon sehr große Probleme.
Da Löw nach Boatengs Ausfall sogar den nachnominierten Mustafi gegenüber Durm bevorzugt (er hätte ja Höwedes auf rechts stellen können), muss ich mich schon fragen, wieso er ihn überhaupt mitgenommen hat.
JCVL 22. Juni 2014 um 12:17
Das ist so eine Frage die man nur beurteilen kann wenn man Durm im Training sieht. Löw kennt ihn ja noch nicht so lange, und hat noch nie mit Durm zusammen gearbeitet. Ich nehme mal an das er von Durm aus der Bundesliga überzeugt war oder zumindest keine beseren Leute zum Mitnehmen genehmen gefunden hat, und jetzt beim Training mit Durm nicht das sieht was er braucht um ihn aufzustellen, mag das defensive Sicherheit oder passende Positionierung oder was auch immer sein.
fs984 22. Juni 2014 um 11:00
Vor dem Turnier wurde Deutschland gelobt, dass sie variabel seien und Lahm wäre vielseitig einsetzbar. Momentan bin ich mir nicht sicher ob es an der Sturheit Löws oder Lahms abhängt, dass er zur Halbzeit nicht auf ein 4-2-3-1 und Lahm auf rechts umstellt? Die Freiräume die Mustafi in der Vorwärtsbewegung hatte (wo er jedoch zu selten angespielt wurde) , hätte man besser nützen können.
Özil und Götze gefallen mir gut. Sie dürften nur vor dem Tor ein wenig egoistischer sein und häufiger selbst den Abschluss suchen. Ihre Ablagen auf Müller waren immer wieder absehbar.
df 22. Juni 2014 um 15:23
So seh ich das auch. 4-3-3 gegen 4-4-2 = Überzahl im Mittelfeld für Ghana. Dadurch konnten die Pässe auf die vorderen drei einfach verhindert werden. Wenn man mal durchkommt wird es natürlich gleich gefährlich – aber das MF hätte Unterstützung von den Außenverteidigern bitter nötig gehabt. Boateng macht es ja noch halbwegs gut, aber wieso Höwedes Durm vorgezogen wird, weiß nur Jogi. 4-2-3-1 hätte wesentlich besser ausgesehen, da Überzahl im MF. Aber Löw konnte ja leider noch nie während eines Spiels umstellen. Und nachher war’s dann die Einstellung, der fehlende Wille, wir standen zu weit weg etc. etc.
Ahnungsloser 22. Juni 2014 um 10:44
Ich hatte gestern den Eindruck, dass Deutschlands Probleme weniger der Taktik als vielmehr ganz simpel gebrauchten Tagen einiger Akteure geschuldet waren.
Auch wenn einige Kommentatoren hier Lahms Stärken und Schwächen deutlich besser einschätzen können als Pep und Löw: Klar ist er ein Top 6er. Genau deswegen fielen seine gestrigen Schwächen gestern so ins Gewicht. Denn kein Mitspieler rechnet noch mit Fehlpässen und Stellungsfehlern.
Genauso fand ich gestern Kroos´Bälle oft ungenau und wenig strategisch.
Und dann fällt natürlich jede Taktik ein wenig in sich zusammen.
Schimanski 22. Juni 2014 um 10:42
Ich möchte nicht in Löws Haut stecken. Hält er an seiner Spielidee mit den zwei fluiden Zehnern und den IV auf Außen fest oder setzt er wieder auf mehr Direktheit und Dynamik?
Was mich gewundert hat: Wieso wurde Boateng auf rechts erlöst? Ich habe auf links viel mehr Probleme gesehen. Ghana hat die Seite oft überladen und die Kombi aus Götze (zweikampfschwach) und Höwedes (mangelnde Wendigkeit/Geschwindigkeit) wirkte oft überfordert.
Zudem hätte ich mir ein paar Rhytmuswechsel gewünscht. Ghana hat unser Dreifach-Zentrum gut zugestellt. Ein paar lange Bälle auf einen ggf. einzuwechselnden Zielspieler hätte die Ghanaer vielleicht wieder weiter nach hinten gedrängt und Platz im Mittelfeld geschafft.
Zudem wunder ich mich ein wenig, dass CE ein starkes Pressing gesehen hat. Meint er damit das mannschaftstaktischen Verschieben? In Ballnähe war der Zugriff nicht groß. Oft wurden die Gegenspieler nur gestellt, was ich nicht immer als vorteilhaft wahrgenommen habe. Ein paar aggressive Balleroberungen zur rechten Zeit hätte unserem Spiel sicher gut getan.
Ahnungsloser 22. Juni 2014 um 10:45
Boateng hatte wohl muskuläre Probleme.
rince 22. Juni 2014 um 10:30
Keine Anmerkung zu Taktik oder Spielern (obwohl ich, wie viele hier, schon vor der WM Khedira, Höwedes und Mertesacker aufgrund ihrer individuellen fußballerischen Schwächen als Gefahrenpotential (machen D extrem ausrechenbar) gesehen habe und noch nie eine Mannschaft mit so vielen „schlechten“ Fußballern in der Anfangsformation Weltmeister geworden ist (ins Finale kommt man sicherlich schon (siehe Deutschland 1982 oder 2002)), sondern zu „unserer“ Führung; Löw konnte sich noch nie mit einer guten taktischen Idee oder einer ungewöhnlichen Besetzung einer Position in Ausscheidungsspielen auszeichnen und dies wird auch dieses Jahr so sein. Seine Ansprachen wie „aus einer gesicherten Abwehr“ wird er sicherlich nicht nur in Interviews, sondern auch in der Kabine von sich geben. Und leider hat er noch nie eine schlecht besetzte Position mit taktischer Finesse aufgefangen.
P.S. Manchmal komm‘ ich mir hier vor wie in einem Blog zu Wirtschaftsfragen: Im Nachhinein wusste es jeder, Zustände im Spiel werden mit tausendfach wiederholten taktischen Floskeln beschrieben (versuchte „Mathematisierung“) und ab und zu gibt es noch ideologische Einwürfe wie meine.. 🙂
romanowiz 22. Juni 2014 um 13:48
Ich sehe das ganz genau so. Das ist auch nicht ideologisch, sondern offensichtlich, wenn man den Fußball über einen längeren Zeitraum beobachtet und gleichzeitig noch halbwegs Distanz bewahrt. Löw hätte spätestens nach der letzten EM gehen müssen. Das ganze ist sehr frustrierend und hat mir die Lust auf die WM schon im Vorfeld genommen. In zehn Jahren hat er nie eine stabile Defensive auf die Beine gebracht. Das System ändert er immer in Reaktion auf die Vereinssysteme. Jetzt zwei Wochen vor dem WM plötzlich ganz radikal. Jetzt hat er unendlich viele Baustellen, die man nicht durch eine einfache Umstellung lösen kann. Ich hoffe, ein Spiel zb gegen Holland mit van Gaal oder Frankreich bleibt ihnen erspart. Da die Löw-Zustimmung noch immer so groß ist, muss man eigentlich auf ein Vorrunden-Aus hoffen.
Ich denke eigentlich, dass das die Analytiker hier genauso sehen. Aber das ist ja hier nicht das Thema.
nougat 22. Juni 2014 um 10:20
sagen wir es, wie es ist:
lahm ist kein zentrumsspieler, wird auch nie einer sein und özil und götze können nur schön, aber nicht schmutzig. im grunde ist dieses spiel ein rückschritt gegenüber dem „debakel“ in der quali gegen schweden, denn wieder wurde ein (punkte-)vorsprung taktisch nicht nach hause gebracht.
immerhin: statt sich wie 2010 gegen die „fußballgroßmacht“ serbien die punkte nehmen zu lassen, kriegt man gegen wuchtige, aber unpräzise afrikaner den punkt hinterhergeworfen.
jetzt hat höwedes wegen dem ausgleichstor seinen stammplatz sicher – albträume werden wirklichkeit bei löw.
SF96 22. Juni 2014 um 12:10
Wieso ist Lahm deiner Ansicht nach kein Zentrumsspieler?
Stimme mit deiner Meinung überein, dass Höwedes ein albtraum ist!!!
MorataBVB 22. Juni 2014 um 10:19
Erst einmal Danke für den Artikel, CE, auf den hier teilweise ja kaum Bezug genommen wird. Persönlich finde ich es gut, dass du der Chronistenpflicht stärker nachkommst als deine Kollegen und den Torszenen sowie spielentscheidenden Szenen mehr Platz einräumst. Hier einige Anmerkungen
1) Gegenpressing
Das Gegenpressing war m.E. aber über 90 Minuten nicht überzeugend. Nur ganz am Anfang wurde genügend Druck aufgebaut, danach hatten die Ghanaer doch relativ wenig Probleme, schnell und druckvoll nach vorne zu spielen. Außerdem habe ich dann die Vertikalität und Explosivität im Spiel vermisst. Der Ball wird dann zu Kroos, Lahm oder in die Viererkette zurück gespielt und erstmal kontrolliert. Die aufgestellten Akteure stehen ja auch mehr für Ballzirkulation (Lahm/Kroos) und den sicheren Pass (Merte, Höwedes, Ausnahme Hummels).
2) Aufstellung
Ich verstehe nicht, warum man in diesem Spiel nicht zu einem klassischen 4-2-3-1 mit kombinativen AVs zurückgekehrt ist, was ein einfacheres Überladen der Halbräume und Zuspiele von außen in den Strafraum ermöglicht hätte (Anscheinend traut er Durm wenig zu). Hatte mich schon stark verwundert. Hatte mindestens einen explosiveren Akteur (Schürrle/Podolski) erwartet. So fehlte im Offensivspiel die Präsenz, da Özil und Götze bekanntlich dazu tendieren, sich für 10-15 Minuten mal aus dem Spiel auszuklinken. Erhoffe mir da Einsicht und Änderung.
3) Ausstrahlung und Matchplan
Das 4-3-3 war gegen Portugal der richtige Konter. Aber die spielen immer gleich und der Matchplan ging auch wegen des „Spielglücks“ (benutzt Tuchel immer) voll auf. Gestern fehlte mir persönlich sowohl das in-game-coaching VOR den Einwechslungen im Sinne taktischer Änderungen (Überragende frische Akteure bringen ist jetzt nicht unbedingt die allerhöchste Schule, auch wenn Jogi da goldrichtig lag), die z.B. durch die verletzungsbedingte Auswechslung von Boateng in der Halbzeit möglich gewesen wäre. Habe mich kürzlich auch schlapp gelacht, als irgendwo Löw nach dem Protugal-Spiel als der brilliante Taktiker hochstilisiert wurde.
Mir hat außerdem die Ausstrahlung von Löw nach dem Rückstand nicht gefallen, wenn man das mal mit Top-Trainern wie Klopp, Guardiola, Van Gaal oder auch Pinto vergleicht. Deutschlang kriegt immer dann großer Probleme, wenn der ursprüngliche Matchplan nicht aufgeht, da die spontan nötigen Anpassungen nicht erfolgen. Das ist Kritik auf hohem Niveau aber um ganz vorne bei einer WM mitspielen zu können, fehlen diese Nuancen eben.
Immerhin haben wir das große Glück, dass mit Ausnahme der Franzosen der Weg bis ins Halbfinale relativ einfach erscheint und erst einmal keine Chilenen, Holländer, Kolumbianer oder Kroaten drohen.
Gatling 22. Juni 2014 um 11:32
2) und 3) stimme ich absolut zu.
Was ich aktuell auch recht lustig finde ist, wie andere Kommentatoren und Schreiber die vier IVs fast als alt bekannte oder vielfach genutzte Variante erwähnen.
Das ist ein reines Löw-Experiment, keine mir bekannte große Vereinsmannschaft oder eine andere N11 hat bereits geplant so in der Viererkette gespielt.
Und leider bringt es die Variante halt nicht, weil sie eben nicht zu einer signifikant höheren Defensivkraft führt – während man offensiv auf den Flügeln meist komplett die Verbindung zu den Außenstürmern vernachlässigt.
Thema Löws Ausstrahlung:
Da sehe ich ebenfalls einen großen Unterschied zu bekannten Titel-Trainern. Wenn mal sein Plan – wie gegen Ghana – in vielen Punkten nicht funktioniert, wirkt Löw oft ratlos und kämpf sich aber auch nicht selbst aus seiner Einstellung heraus. Die wirklich erfolgreichen Trainer schaffen es ihren eigenen Frust nicht auch noch zusätzlich der Mannschaft zu zeigen. Das muss nicht zwangsläufig zum Sieg führen, aber wenn ein Trainer nicht der Mannschaft signalisiert, dass er noch an einen Erfolg glaubt, macht er in diesem Punkt eine schlechte Trainerarbeit.
Leider hat sich die N11 mittlerweile auf die gleiche Eigenschaft hin bewegt. Läuft es nicht, lässt ein Großteil der Feldspieler den Kopf hängen. Wenn ein Thomas Müller und Manuel Neuer da dagegen halten, sind es einfach zu wenig um 9 weitere Teamkollegen da mitzureißen. Zumal Neuer natürlich nicht direkt ins Angriffsspiel eingreifen kann und immer hinten steht.
Und da wären wir wieder bei Schweinsteiger in der Startelf und Lahm auf der AV Position. In dieser Konstellation können diese beiden zu Aktivposten einer kämpferischen Einstellung werden. Lahm kann mit Offensivaktionen endlich wieder das Flügelspiel antreiben, das ist das war er am besten kann. Ein Spielkoordinierer auf der 6 wie Schweinsteiger ist er nicht und wird es auch nie in diesem Maße werden.
ES 22. Juni 2014 um 11:41
Ach ja, und Lahm hätte als RV sicherlich das Kopfballduell gegen Ayew gewonnen.
Und offensichtlich hat Löw doch die Impulse von außen gebracht (Klose, Schweinsteiger), die es gebraucht hat, um das Spiel zu drehen. Was soll denn da dieser Austrahlungsschwachsinn? Soll Löw genauso aggressiv den Unterkiefer nach vorne schieben wie Klopp? Ist das die Debatte?
MorataBVB 22. Juni 2014 um 12:21
@ES: Das ist doch müßig so zu diskutieren. Dann könnte ich auch sagen, dass Lahm als RV zuvor den Ball kontrolliert hätte und nicht in die Füße des Gegners köpft wie Mustafi (Ard-Stream 10:14). Dann entsteht die Gefahrensituation erst gar nicht.
Ich habe auch die richtigen Einwechslungen erwähnt (wobei vll. auch Schürrle oder Poldi den Ausgleich oder gar den Sieg gebracht hätten, wer weiß das schon, um in deinem Argumentationsschema zu bleiben), es geht mir aber um Anpassungen während des Spiels, so wie sie Guardiola, Pellegrini oder Klopp eben beherrschen. Das ist und bleibt die Schwachstelle des Trainerteams, dass das Gegensteuern gegen einen gut eingestellten Gegner nicht überzeugend gelingt. Gestern kam zudem die von mir beschriebene grundsätzlich nicht optimale Matchidee hinzu.
Warum 4 IVs defensiv stabiler sein sollen, ist mir auch ein Rätsel. Durm, Großkreutz und Lahm haben allesamt mehrfach Weltklasse-Außenstürmer verteidigt.
Zur Ausstrahlung: Stimme da Gatlings etwas ausführlicher Argumentation zu.
Gatling 22. Juni 2014 um 12:22
Es geht nicht um eine einzelne Situation. Lahm ohne Schweinsteiger auf der 6 bringt keinen nennenswerten Vorteil. Lahm ist vom Verhalten ein AV und hat auch nicht die Präsenz und Spielkoordination wie ein Schweinsteiger auf der 6.
Lahm ist wie auch andere bereits erkannt haben kein optimaler 6er und wird sich nach jahrelangem Außenverteidiger-Spiel auch nicht dahin voll verändern.
Neben Schweinsteiger als 6er in der Startelf ist er durchaus sinnvoll, weil dann Schweinsteiger eben die dringend notwendige Spielkoordination und Mittelfeldkontrolle übernimmt.
Wenn Löw aber wieder Schweinsteiger aus der Startelf draußen lässt ist Lahm eine Fehlbesetzung auf der 6. Khedira kann das nicht aufwiegen, weil er erstens nicht die Spielkoordination von Schweinsteiger besitzt und zweitens – wie wir alle wissen und sehen – einfach nicht fit genug ist. Khedira hat aktuell Mühen seine Pflichtaufgaben zu erfüllen – von einem Schweinsteiger Ersatz ist er meilenweit entfernt. Er spielt aktuell allenfalls befriedigend, kämpferisch positiv einwirken – wie er es kann wenn er 100% präsent ist – macht er momentan nicht. Lahm brauch auf der 6 die Orientierung an einem Spieler wie Schweinsteiger, ohne ihn ist er im Prinzip lediglich ein weitere Defensivspieler ohne irgend einen Mannschaftsmehrwert.
KBW 22. Juni 2014 um 12:30
Das ist ja nicht die Kritik von Morata und Gatling (die ich weitestgehend teile).
Ein Weltklasse Trainer wird nicht daran gemessen, ob er die richtigen Einwechselspieler bringt – das kann auch ein Thomas Doll – sondern ob er darüber hinaus kleine oder große taktische Anpassungen im Spiel vornehmen kann, die auf das Gezeigte auf dem Rasen reagieren. Guardiola ist da sicher eine Klasse für sich, aber auch Klopp zeigt immer wieder sehr starke reaktive Taktikanpassungen.
Bei Löw zieht sich eben durch, dass er das nicht kann – das wird ja auch sehr schön in der WM-Vorschau hervorgehoben. Klar, er macht die Wechsel xy gegen yx, aber sein Einfluss auf das Spielgeschehen bleibt sehr übersichtlich.
Kleiner Widerspruch: Lahm auf der 6 ist für mich richtig. Er hat die diese Saison eine Weltklasseleistung nach der nächsten gebracht. In diesem Turnier steht eher bisher ziemlich neben sich, aber as würde er auch, wenn er auf der Außenverteidigerposition spielen würde, die inidividualtaktisch anspruchsvoller ist. Dazu macht Boateng einen sehr, sehr guten Job, defensiv als auch offensiv.
Warum Höwedes auf links ist mir allerdings ein Rätsel. Durm hat defensiv mittlerweile einiges draufgemacht, da ist höchstens ein minimaler Unterschied zu Höwedes. Darüber hinaus ist er mit den Anforderungen an einen modernen AV viel besser vertraut – das hat er in fast allen Spielen in dieser Saison eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
coachla 22. Juni 2014 um 14:06
ob lahm dieses kopfballduell evtl gewonnen hätte oder nicht, ist doch garnicht der punkt. boateng oder später mustafi wurden aber gebracht um genau diese szenen für sich zu entscheiden. jogi hat doch genau in diesem punkt einen weltklasse rv gegen eine vermeintlich stabilere defensive eingetauscht.
desweiteren ist des bundestrainers ausstrahlung in schwierigen situationen sehr wohl ein no go.
er wirkt nicht nur oft ratlos sondern er hadert mit dem spielverlauf nach dem motto: das kann doch alles nicht wahr sein, das war doch anders besprochen. seine mimik verrät fassungslosigkeit und panik. diese befangenheit ,so erscheint es mir aus der beobachtung vieler spiele unter seiner leitung, läßt einen flexiblen und sachlichen umgang mit unvorhergesehenen spielverläufen nicht zu. diesen black-out registrieren nicht nur die ergänzungsspieler auf der bank, sondern sehr wohl auch die akteure auf dem rasen.
Studinho 22. Juni 2014 um 18:17
Belgien spielt auch schon seit längerer Zeit mit 4 IV in der Abwehrkette – ist also kein Löw-Experiment. Die haben aber auch für meinen Geschmack keine Alternativen auf den AV-Positionen und viele gute IV, die so zum Zug kommen können.
Tzaduk 23. Juni 2014 um 16:22
Da isser wieder…
Belgien spielt auch zum Teil mit vier IVs in der Viererkette. Ganz kleiner Fisch, ist klar, aber immerhin… die werden gar nicht von Löw trainiert.
Zu behaupten, dass nur Neuer und Müller Stimmung machen können, ist auch ein wenig verwunderlich. Neuer ist vermutlich der stillste Nationalkeeper seit… ever. Wenn der mal ausrastet, dann nur, weil es bereits zu spät ist.
Und sowohl Khedira als auch ein Mats Hummels können sehr wohl auch mal die Mannschaft mitreißen – nebenbei ist das keine Eigenschaft, die durch Gebrüll funktioniert, auch, wenn das bei vielen so wahrgenommen wird. Aber wer mal selbst Fußball gespielt hat, der sollte wissen, dass sinnloses Geblöke psychologisch kaum weiterhilft. Vielmehr Dinge wie… ja, spielerische Qualität, Ballfordern und sinnvoll verteilen, Abschlüsse, Pressingresistenz, physische und geistige Anwesenheit, dem Mitspieler helfen etc.
Dass Fipse einen rabenschwarzen Tag hatte, Khedira ebenfalls schlafmützig war und Mustafi einen einzigen auffälligen massiven Aussetzer hatte, hätte Löw natürlich in seiner Teamaufstellung sehen und berücksichtigen müssen… „Högschd fahrlässi'“…
Koom 22. Juni 2014 um 10:01
Das Spiel war durchaus ein schönes Beispiel, wie individuelle Patzer eine an sich gut durchdachte Taktik ad absurdum führen.
Der Ausgleich passiert nicht, wenn Mertesacker einfach den Ball wegschädelt, wie es von Löw auch sicherlich im Plan. Stattdessen will der mit „Auge“ spielen, dummerweise ignoriert er den Spieler im Rücken dabei. Danach war Ghana sichtlich im Hoch, es folgt der nächste Bock von Lahm. Der eigentlich undenkbar ist. Und danach wars Hektik und Gewusel, aber insgesamt wenig durchdacht.
IMO ist Löws Idee immer noch sehr gut. Jeder einzelne Spieler ist aber gefordert, es 90 min lang konzentriert umzusetzen. Auch gegen Gegner, die man nicht kennt. Bei der WM kommt das ja auch regelmässig vor, auch dann im nächsten Spiel gegen die USA.
sebmark 22. Juni 2014 um 10:53
Volle Zustimmung meinerseits
Was man der Mannschaft (inkl. Trainer) wirklich anlasten kann, ist der langsame Spielaufbau in der 1. Halbzeit inkl. fehlender Vertikalität. War diese mal gegeben wurde es auch sofort gefährlich, teilweise war der Torerfolg nur eine ghanaische Fußspitze entfernt.
Die Wechsel in der 2. Hz waren gut (Löw hätte auch andere bringen können, hat aber halt genau die richtigen gebracht), wobei eine vertikalere Formation (Schürrle, Poldi, etc.) in der 1 Hz. imho wirkungslos gewesen wäre. Ghana hat einfach richtig gut verteidigt, da war es schon gut geduldig und mit fokus auf Ballkontrolle zu spielen.
Was bleibt ist schwer zu sagen. Die Idee ist, wie Koom schon sagte, auch m.M gut gewählt und die deutsche Flexibilität wird wohl auch noch ein großer Pluspunkt sein, wenn sie genutzt UND umgesetzt wird. Ach ja evtl. auf der LV einen Wechsel vornehmen, die Geschwindigkeitsdefizite von Höwedes überwiegen einfach zu deutlich.
sebmark 22. Juni 2014 um 10:57
bevor auf einen vermeintlichen Widerspruch hingewiesen wird (1. Hz keine Vertikalität aber vertikale Formation auch nicht gut). Mir gehts hier vor allem um die Technik/Ballkontrolle die im Aufbau wichtig war und mit anderen Spielern wohl so nicht umsetzbar gewesen wäre, nur eine Prise mehr Vertikalität wäre gut gewesen
mh 22. Juni 2014 um 14:55
Wobei für Ballkontrolle vom Typ her Schweinsteiger besser geeignet wäre als Khedira (mal abgesehen von der Form gestern)
KBW 22. Juni 2014 um 12:08
Agree.
Habe das Spiel mit ein paar Freunden gesehen, die nur am Meckern waren, was D da in der ersten Hälfte spielt. Konnte ich nicht verstehen.
D stand relativ stabil, die Chancenqualität des Gegners war gering (viele semi-gefährliche Distanzschüsse verzerren das Bild), einige gute Durchbrüche herausgespielt, aber schlechter letzter Pass. Symptomatisch dafür Götzes Lauf in der 29. Minute, in der Özil im Rückraum völlig frei ist, aber Götze den Ball durch 2 Mann querschieben will). War sicher nicht alles gold in der ersten Hälfte, aber absolut in Ordnung.
2. Hälfte wurde, wie du schreibst, dann komplett durch individuelle Fehler versaut. Alles in der Hand nach dem 1:0 und dann Spiel aus der Hand nehmen lassen. Danach waren taktische Aspekte auch eher Nebensache und es ging hoch und runter.
mh 22. Juni 2014 um 13:47
Ich fand auch die 1. Hz besser. Nach der Pause ging die Spielkontrolle verloren. Sicherlich spielten die Gegentore eine Rolle, weil d danach aufgemacht hat. Trotzdem hätte ich mir hier überlegteres Spiel gewünscht, statt derart die Räume freizugeben. Wenn Ghana eine der Konterchancen sauber ausspielt, ist der Deckel drauf. Das macht ein wenig Sorge für die K.o.-Runde…
HW 22. Juni 2014 um 13:57
Ein Spiel, das hin und her geht, ist nicht zwingend frei von Taktik. Gestern wurde das von Scholl ja auch ähnlich angedeutet. Spieler müssen sich immer noch positionieren, Laufwege finden, Gegenspieler aufhalten.
Das ist auch mit Taktik verbunden, nur ist das eine risikoreiche Strategie. Trotzdem muss man das richtige Gleichgewicht zwischen Absicherung und Angriff finden, die Schwächen des Gegners lesen und die Angriffe gut ausspielen. Der Unterschied ist wohl, dass die Taktik vielleicht nicht ganz so detailversessen ist (bzw. Fehler in Kauf nimmt) und dass nicht mehr im gesamten Mannschaftsverbund verteidigt und angegriffen wird. Das wäre physisch auch nicht durchzustehen.
mh 22. Juni 2014 um 14:05
@HW: verstehe deine Antwort nicht bzw was hat das mit meinem Post zu tun. Aber nach einer Stunde schon die defensive Aussenräume sowie z.T. auch den sechserraum so zu öffnen, halte ich für extrem riskant und auch unnötig.
Da wünsche ich mir mehr Überzeugung in die eigene Fähigkeit, durch geduldiges Kombinationsspiel und Verlagerungen (ganz selten gesehen) den gegnerischen block auseinanderzuziehen, um dann Raum für „tödliche“ Pässe auf die Abschlussspieler zu finden
HW 22. Juni 2014 um 14:27
Hab nicht auf dich geantwortet.
kokovi 23. Juni 2014 um 01:36
Aber wer war denn in der 1. HZ „Abschlussspieler“? Doch eigentlich nur Müller, also viel zu leicht auszurechnen.
Berliner 22. Juni 2014 um 09:50
Aus meiner Sicht hätte man mit einer vernünftigen Leistung Ghana klar schlagen müssen. Der Zwischenraum zwischen Abwehr und Mittelfeld war bei Ghana mit einem 6er deutlich unterbesetzt, das hätte man viel viel besser ausnutzen können. Es gab regelmäßig Situationen, in denen locker 15 Meter Platz war. Da hätte insbesondere Özil (der ja bekanntlich zwischen den Linien am stärksten ist) viel aktiver sein müssen und hätte im Anschluss wunderbar die Schnittstellen der Abwehrreihe anspielen können. Problem in diesem Zusammenhang war die wirklich schwache Leistung des deutschen 6er Duos, das kaum Bälle in diesen Raum trug! Defensiv war die hohe Viererkette wie hier bereits mehrfach angemerkt natürlich ein Problem.
Noch ein kurzes Wort zu Höwedes: Er ist aus meiner Sicht einfach zu langsam. Man sah regelmäßig, dass er den Gegner mit 3 Meter Abstand gestellt hat, weil er Angst vor dem Antritt hatte, am deutlichsten natürlich beim 1:1 zu sehen!
HW 22. Juni 2014 um 10:07
Ich will keine große Kritik an Özil anbringen, weil gerade in der Endphase viele Angriffe über ihn liefen und seine Leistung mMn eine der besseren im deutschen Team war.
Auch hatte Deutschland zwar weniger Torschüsse. Aber die Fernschüsse Ghanas haben mich nicht beunruhigt. Deutschland hatte mMn viele Großchancen, die dann im Abschluss vergeben wurden. U. a. Götze und Lahm versuchen noch einen Pass oder Trick anstatt mal eiskalt aufs kurze Eck zu schießen.
Sorgen macht mir auch wie oft und leicht Ghana Flanken in den Strafraum brachte. Das war immer gefährlich und wurde selten verhindert.
Deutschland war auch wieder konteranfällig. Ghana hat mir gut gefallen, ich hoffe die bekommen noch eine Chance sich im dritten Spiel für die KO-Phase zu qualifizieren.
Ansonsten war das eine Halbzeit auf Baldrian und eine auf Kokain.
Die Spieler waren wirklich platt. Ob das bei einer Verlängerung gut geht, vor allem in einem evtl. noch folgenden Spiel?
Dreser 22. Juni 2014 um 11:04
Genau diese Schüsse aufs kurze Eck habe ich herbeigesehnt – und jedesmal wurde der Pass in die Mitte gespielt, wo der Zentrumsspieler dann zugedeckt war und der Ball weggetackelt wurde.
Wie in der Analyse beschrieben, hat Ghana das bewusst so verteidigt: Der Torwart von Ghana hat sogar jedesmal die kurze Ecke freiwillig geräumt, um den Pass in die Mitte abgreifen zu können.
Witzigerweise war das schon beim Spiel gegen Portugal so.
Warum nur schiessen weder Götze, noch Lahm, noch özil einfach mal aufs kurze Eck, wenn einer dieser klasse Vertikalpässe (von özil, Kroos, Götze, Lahm, Müller, Khedira) ankommt? Da hätte Deutschland auch das Ghana-Spiel locker gewonnen. Aber wenn immer noch ein Querpass gespielt wird, kriegt auch die letzte Mannschaft mit, wie das relativ einfach zu vertedigen ist.
HW 22. Juni 2014 um 11:13
Wäre ganz gut wenn der Torwart nicht weiß, dass zu 100% der Pass in die Mitte kommt.
Gatling 22. Juni 2014 um 11:45
Ist zwar Spekulation aber mittlerweile denke ich, dass die Spieler so dermaßen ängstlich sind im Abweichen von dem was Löw sagt und vorgibt. Da sind beide Schuld, Löw weil er nicht mehr Freiheiten einräumt und trainieren lässt – die Spieler weil sie nicht mal selbst die Eier habe aufs Kurze Eck zu schießen.
HW 22. Juni 2014 um 13:59
Ich bin nicht so fixiert auf Löw. Auch in ihren Vereinen zeigen unsere Kreativspieler gerne mal, dass im Abschluss noch Luft nach oben ist.
Koom 22. Juni 2014 um 14:29
Glaube ich nicht.
Löws Plan und Vorgabe war sicherlich nicht, dass die AVs hoch und runter rennen. Dann kann er auch gelernte AVs aufstellen. Nein, die sollten eigentlich hinten bleiben, ganz klar. Taten sie (insbesondere Höwedes) aber nicht.
ist zwar auch nicht toll, alles auf individuelle Fehler zu schieben, aber gegen Ghana kann man daran sehr viel festmachen. Das Löw dann auch keine Ruhe mehr reinbekommen hat, ist schade, aber verständlich.
ES 22. Juni 2014 um 11:34
Was noch hinzukommt: Bei den Schüssen aufs kurze Eck ist bei geglückter Abwehr ein Eckball nicht unwahrscheinlich. – wodurch einmal mehr der Vorteil der 4 kopfballstarken IV ausgespielt werden könnte.
ES 22. Juni 2014 um 10:12
Das vor dem 1:1 sehe ich anders. Höwedes muss erst zusehen, dass der zweite Gahnaer, der sich am linken Strafraumeck rumtummelt, von Hummels ordentlich eingefangen wird. Das sind genau die 3 Meter, bzw 2 Sekunden die fehlen, um rechtzeitig den Zweikampf aggressiv anzugehen.
Ron 22. Juni 2014 um 11:08
Das war mehrfach, auch auf der anderen Seite zu beobachten. Der AV kann nicht ins direkte Duell gehen, weil er zwei Gegenspieler hat und auf Unterstützung warten muss. Da stimmte die defensive Ordnung nicht, weil entweder ein 6er oder ein OM nicht da waren.
Normalerweise kommt die Unterstützung in diesen Situationen nämlich nicht von den IVs.
amateur 22. Juni 2014 um 12:49
Danke! Bin beruhigt, dass nicht nur ich das so gesehen habe. Insbesondere auf der linken Seite sind die Ghanaer viel zu billig in 1-1 Situationen mit Howedes-Atsu gekommen. Da sieht der LV dann schlecht aus. Wo war da Götze oder Kroos zur Unterstützung? Aber gut. Götze als Man of the Match hat ja ein Tor geschossen und muss deshalb überzeugt haben.
HW 22. Juni 2014 um 14:02
Man of the Match kann man doch vergessen. Diesen Quatsch sollte die FIFA mal aufgeben und dafür den Fans erlauben ein paar Flaggen aufzuhängen. Ist ja peinlich wie die FIFA football for the people betreibt.
mh 22. Juni 2014 um 14:07
Götze war defensiv sehr nachlässig, genauso wie Özil
Fitsche 22. Juni 2014 um 11:57
Zustimmung zum Bewegungsverhalten von Höwedes. Ich fand ihn in diesem Spiel gegen Atsu fehlbesetzt… ich hatte gehofft und ein bisschen vermutet, dass Löw Durm spielen lässt, leider leider war dem nicht so…
ES 22. Juni 2014 um 12:04
Der Halbgott Durm hätte sicherlich auch das 2:2 per Kopf vorbereitet.
Fitsche 22. Juni 2014 um 12:06
???
sappydharma 22. Juni 2014 um 12:27
Man kann auch auf andere Weise Tore schießen und Höwedes wegen Stärke bei Standards drinnen zu lassen verbessert das deutsche Spiel nicht, Durm und Großkreutz würen offensiv wesentlich mehr Akzente bringen.
Berliner 22. Juni 2014 um 14:13
Mal noch eine andere Sache: Muss Neuer beim 2:1 nicht die Schritte raus machen?
MT 22. Juni 2014 um 14:29
Fand ich auch – m.E. ein klarer Torwartfehler (oder einfach die falsche Entscheidung); ein Verteidiger sperrte dem Angreifer die dem Tor zugewandte Seite. Wenn Neuer jetzt rausläuft und dadurch soviele zusätzliche Winkel durch seinen Körper wegblockt sind die Chancen, das Ei erfolgreich ins Netz zu schieben sehr viel geringer, als wenn er stehen bleibt … und der Angreifer kann in dieser Situation auch kaum irgendwie um ihn herumlaufen (wg. des Verteidigers).
Überhaupt finde ich, dass Neuer zuletzt besonders in kritischen Situationen und bei Gegentoren (auch in den Spielen vor der WM, wo er noch dabei war) hier bei den Entscheidungen neuerdings Schwächen zeigt(e) – nur in der klassischen Abwehr von Schüssen etc. war er quasi fehlerlos. Weidenfeller wirkte auf mich sogar etwas sicherer. Nicht, dass ich glaubte, dass jener nun etwa der bessere Keeper im Tor der NM wäre.
Kunstfigur 22. Juni 2014 um 09:38
Merkwürdige Strategische Ausrichtung von D: Zu vertikal um die kombinativen stärken von Lahm und Kroos auszunutzen, nicht vertikal genug um Durchbrüche zu erzwingen (und G nach hinten zu drängen –> Umstellung auf Zirkulation in höheren Räumen usw..). Dazu recht sauberes, aber intensitätsloses Pressing und es kommt so ein merkwürdiges Gewurschtel raus.
Nach 10 Minuten hätte ich einfach Baier für Khedira und Schürrle für Götze gewchselt, Lahm ne vertikalere Rolle gegeben, Özil driftet von recht rein und Schürrle und Müller suchen Durchbrüche. Aber nein, sowas macht ja keiner 🙁
ES 22. Juni 2014 um 09:26
„Trotzdem waren die Staffelungen zur Verteidigung des Zwischenlinienraums von Abwehrreihe und Mittefeld nicht immer optimal. “ Wäre in dem Spiel gestern nicht Andre Schürrle der ideale Spiele gewesen, um die Räume, die Ghana dann doch angeboten hat (vor allen Dingen rechts), besser auszunutzen? Immerhin kam es in der ersten HZ zweimal zu Durchbrüchen auf der rechten Seite, aus denen Spieler mit besserem Antritt, besserem Zug zum Tor und besserem Abschluss als Özil und Götze mehr gemacht hätten.
ES 22. Juni 2014 um 10:00
Um es noch etwas anders zu beschreiben: Normalerweise hat die N11 das Problem, dass der Gegner die Räume in den (aus deutscher Sicht) hohen Zonen eng macht. dafür sind dann Özil und Götze ideal, um diese Engen zu bespielen, Schürrle, Podolski und Draxler hingegen sehr ungeeignet (Podolski am wenigsten, Draxler mit Ansätzen). Ghana hat aber die Räume in (aus deutscher Sicht) tieferen Zonen eng gemacht, dafür aber in der Staffelung dahinter Räume gelassen. Die N11 hat das meiner Meinung nach in vielen Fällen durchaus geduldig und dann situativ mit schnellem und steilen Spiel ausgenutzt (viel zu selten, aber immerhin). Aber dann fehlten die Spieler Podolski, Schürrle oder Draxler, um mit dem Raum das Richtige anzufangen. Insofern hätte man hier schon nach einer Viertelstunde umstellen können, da das Problem da schon offensichtlich war. Schürrle eher als Podolski oder Draxler, weil er am besten von den Dreien über rechts spielen kann, wo sich die Lücken auftaten.
Die späte Einwechselung von Klose war dann wieder richtig, weil sich die Ghanaer nach dem 2:1 weiter zurückgezogen haben, und Klose wieder eher Enge kann.
HW 22. Juni 2014 um 10:13
Gefehlt hat wohl vor allem der Spieler Reus, der beides kann. Enge und weite Räume bespielen.
Nicht zu vergessen ist auch, dass Müller und Özil vor vier Jahren noch die riesen Löcher der englischen Formation bespielen konnten.
sappydharma 22. Juni 2014 um 12:29
Podolski wäre aufgrund seiner Physis gerade in der Endphase wohl auch goldwert gewesen, aber die Verletzung von Boateng hat eine Option weniger zugelassen
kokovi 22. Juni 2014 um 12:50
Spätestens nach der 1. HZ war klar erkennbar, dass sowohl Özil als auch Götze die körperliche Stärke fehlt, um sich gegen die schnellen und zweikampfstarken Ghanaer durchzusetzen. Bei dem einen oder anderen Laufduell haben sie sich einfach den Schneid abkaufen lassen, während Schürrle oder Podolski wenigstens einen Freistoß geholt hätten.
mh 22. Juni 2014 um 13:42
Ich hättr die beiden auch gerne als Joker gesehen. Gleiche Startelf wie gegen Portugal war in Ordnung. Und fairerweise muss man sagen, dass die Einwechslungen von Klose und Schweinsteiger durchaus Impulse gebracht haben.
Aber das Spiel gegen die USA würde sich m.E. fast noch mehr für vertikale Aussenstürmer anbieten (Vorwärtsdrang von Johnson binden, fehlende Schnelligkeit von Beasley nutzen, etc.).
HW 22. Juni 2014 um 14:25
Im letzten Spiel von Italien konnte man aber auch erkennen, dass man zu viele „Stürmer“ auf dem Feld haben kann. Da standen vier Angreifer rum und warteten auf den Ball. Sehr spannend … gähn.
Götze wurde dann auch ausgewechselt, nur eben nicht schon früh zur Halbzeit.
Bertha Benz 22. Juni 2014 um 08:55
Mir ist aufgefallen, dass Ghana in der 2.HZ bei eigenen Angriffen sehr schnell das MF überbrückte, während sich DEU sehr schwer tat. Die Ghanaer pressten oft schon in der D-Hälfte, während D die Ghana-Spieler bis ca 20 m vor dem eigenen Strafraum nicht attackierte.
Ich habe mich gefragt, ob da nicht eine Umstellung auf 4-2-3-1 mit Hereinnahme von BS31 angebracht gewesen wäre, um das Mittelfeld kompakter zu kriegen. Ich fand das Gegenpressing in der 2.HZ unterirdisch.
Umgekehrt war Ghana anfällig, wenn mal schnell über die Flügel gespielt wurde. Das passierte viel zu wenig. Meist kombinierte man wie eine Handballmannschaft um die Deckung der Ghanaer herum.
mh 22. Juni 2014 um 13:39
Ja, das stimmt. Wobei ich das schlechte Gegenpressing zu gleichen Teilen der Sturmreihe und dem Mittelfeld anlasten würde (da D ja meist eine Kombi aus beiden Varianten spielt).
Im Mittelfeld war das Problem m.E. vor allem die „falsche Risikonahme“. Ich finde gar nicht, dass es keine Rhythmuswechsel im Spiel nach vorne gab.
Aber nach Ballgewinnen (die ohnehin meist recht tief erfolgten) war der Aufbau oft zu statisch und langsam. Wenn Ghana hingegen mit fast allen Spielern hinter dem Ball war, erfolgten oft riskante Pässe (siehe vor dem 1:2).
Und erstaunlicherweise vor allem falsche Entscheidungen der erfahrenen Spieler – Lahm, Khedira, … ist das dann wirklich ein gruppentaktisches Problem???
Gatling 22. Juni 2014 um 08:14
Zitat aus meinem comment nach dem Portugal-Spiel:
„Leute, ja DIESES Spiel war gut…
Glaubt aber doch bitte nicht gleich, dass sie jetzt ein WM-Favorit sind.
Seit 2002 läuft das immer gleich ab, in der Gruppenphase teils hervorragende Leistungen und Ergebnisse. Dann wird die N11 hochgehypt und zum Turnierfavoriten erklärt. Für mich ist Deutschland noch kein WM-Favorit!“
Mann o mann, ich habs den Hochjublern doch gesagt. Jetzt ist es ja gegen Ghana ja noch viel schlimmer gekommen.
Schminkt es Euch doch endlich ab, dieser Truppe mit Löw als Trainer kommt vielleicht noch in die KO-Runde. Im Viertelfinale ist dann spätestens Schluss.
Löw macht einfach immer wieder Fehler in der Aufstellung, in der Taktik. Auch die Mannschaft selbst hat nicht die Stärke:
– fehlende Schnelligkeit und Explosivität
– individuelle Fehler von Schlüsselspielern wie Lahm und Kroos
– sie bringen Aggresivität und Leidenschaft offenbar nur dann ein, wenn es Löw ihnen erlaubt hat
– Schweinsteigers und Khediras fehlende Fitness
Ich hoffe, dass Löw nach dem wahrscheinlichen KO endlich aufgibt.
Was einen Nachfolger betrifft, nun, da gibt es was deutsche Trainer betrifft wohl nur zwei, die einen Titel holen könnten – Klopp oder Heynckes.
Isco 22. Juni 2014 um 08:56
Wenn nur die zwei einen Titel holen können, dann wird es wohl 2016 auch nichts
*Er 22. Juni 2014 um 09:13
Könntest du eine gewisse Sachlichkeit walten lassen? Wenn 50% des Kommentars aus: „Löw scheiße- nie wieder Weltmeister- ich weiß es und habe es immer gesagt…“ besteht, kannst du das gerne bei Spox etc. bringen. Danke 🙂
Man muss anmerken, dass Ghana eine unglaubliche Aggressivität in den ZWK gezeigt hat, die nicht wie bei Chile auf ein taktisch höheres Konzept fußt, sondern vielmehr als einzige „Waffe“, vorallem im Mittelfeld,benutzt wurde.
Die Anbindung ins 3/3 war doch schon sehr dem Zufall überlassen, da mal ein langer Ball und dort ein gelungener Doppelpass. Das mit solch einem chaotischen Spielstil die Abwehr in 2-3 Situationen ins wanken kommt ist völlig klar, dafür sind die Ghanaer individuell einfach zu gut (bei Iran, Honduras fehlt diese einzelne Klasse).
Gefährlich wurde es bei Deutschland sobald sie im Übergang von 2/3 zu 3/3 direkt oder mit maximal zwei Kontakten gespielt haben. Hier hatte ich aber das Gefühl, fehlt das Selbstvertrauen um mit letzter Konsequenz und „Arroganz“ solch eine komplexe Situation (Direktpass Staffeten) zu Ende zu spielen.
Gatling 22. Juni 2014 um 10:15
Das Thema mit Löw ist, dass man ihm letztlich immer die Fehler durchgehen lässt. Seit 8 Jahren werden seine Fehler im Einzelnen durchanalysiert und exeziert, auch hier. Tatsächlich macht er auch nicht immer die gleichen Fehler in einem drauf folgenden Spiel. Problematisch ist jedoch, dass er fast immer welche macht. Und das ist Trainer-Sache. Die Qualität der Trainerarbeit und Fähigkeit liegt eben auch darin, eigene Fehler zu minimieren. Bei ihm kommen durch seine Experiment immer welche dazu.
Bereits nach den Testspielen hat Löw zwei Entscheidungen getroffen, Lahm auf 6 (und nicht AV) sowie die Viererkette mit IVs komplett zu besetzen. Das sind SEINE Entscheidungen. Im Einzelnen kann man Vor-/Nachteile diskutieren, jedoch sind beide Entscheidungen zusammen zu viel Va Banque-Spiel. Und das ist Löws Problem, er spricht von Flexibilität, meint damit aber das er selbst stark zum Experimentieren neigt. Wenn er sich mal auf ein einziges Experiment in einem Spiel konzentriert hätte, hätte er auch festgestellt wo es noch hakt. Das ist in jedem System so, verändert man zu viele Dinge auf einmal, kann man nicht mehr klar feststellen wo die Fehlfunktion herkommt.
Nun zu ein paar herausstechenden Punkten:
– die 4 IVs sind ein Experiment. Punkt. Jedoch hat man jetzt gegen Ghana und auch schon gegen Portugal feststellen müssen, dass gelernte IVs auf den Außenbahnen nicht den notwendigen Vorwärtsdrang aufbauen können.
Das Experiment ist jetzt gescheitert, weil die vermutete deutlich höhere Defensivkraft im eigenen Drittel auch nicht vorhanden ist.
Und das muss man mal herausstellen, die 4 IVs wären ein Erfolg, wenn die Defensivkraft DEUTLICH höher wäre! Nur dann hätte man sie auch gegen Ghana setzen sollen.
Fakt ist: die 4 IVs
1) bringen keine signifikant höhere Defensivkraft
2) haben eine über 90 min gesehen miserable Einbindung der Flügel auf die Offensivkräfte
UND: das war schon im Portugalspiel im wesentlichen so.
– Lahm: bereits in den zwei Testspielen und auch gegen Portugal war er kein Stabilisator und Ordnungsspieler, bei Bayern klappt dies weil er die meiste Zeit neben Schweinsteiger in dieser Saison gespielt hat.
– Schweinsteiger ist kein Zusatz zu Lahm, sondern Lahm ist der Zusatz von Schweinsteiger auf der 6
– Wenn Schweinsteiger da nicht spielt, ist auch Lahm auf der zweiten 6 eine Fehlbesetzung
– Lahm kann nicht den Taktgeber und Stabilisator spielen, er ist von der Person eben mehr in der AV Denke drin – nämlich vor und zurückrennen, defensiv und offensiv Druck machen.
– Lahm kann diese jahrelange persönliche Entwicklung natürlich nicht in ein paar Wochen umdrehen
– Er muss auf die rechte AV zurück
– Schweinsteiger muss von Anfang rein
– statt zwei Kreativspielern – Götze und Özil – muss er für einen Klose in der Startelf bringen, und Müller beginnt dann auf rechts Außen
Und das zeigte sich nicht erst im Ghana Spiel, sondern war bereits bei Portugal in den 37 Minuten vor der roten Karte für Pepe zu sehen. Die zwei Kreativspieler machen im letzten Drittel zu viel Dribbling und Ballstaffeten, wodurch sich im Strafraum zu wenig Durchschlagskraft befindet. Bezeichnender Weise fielen die ersten zwei Tore gegen Portugal durch einen Elfer und durch einen Abwehrspieler nach einer Ecke. Gegen Elf Portugiesen kam man nicht zu einem Torerfolg aus dem Spiel heraus.
niclas1191 22. Juni 2014 um 13:39
Ich würde mir wünschen das D mit Durm und Boateng auf den außen aufläuft.
Dann kann Lahm neben Schweinsteiger die Doppelsechs machen auf der Zehn Özil oder Kroos (müsste gegnerabängig entschieden werden, braucht man jemanden der den Ball zirkulieren lässt oder jemanden der die Schnittstellenpässe sucht.)
Rechts vorne Müller der diagonal mit in den Strafraum geht während Lahm dahinter von der Sechs rauskippt und für Breite sorgt.
Links is durch Durm für Breite gesorgt (deutlich offensiver als Boateng zumindest was ich bisher gesehen habe) das würde heißen das ein Götze oder Schürrle die ihre Rolle eher zentral interpretieren möglich wären. Könnte sein das sich die Laufwege mit denen des Zehners schneiden was dann vielleicht dem etwas tieferen Kroos besser stehen würde als Özil. Vorne drin sollte man Klose spielen lassen wenn seine Fitness 90-120 min zulässt jemanden spielen zu lassen bei dem vor dem Spiel schon feststeht, dass derjenige ausgewechselt werden muss raubt einem als Trainer dann doch viel Flexibilität.
Alternativen gibts natürlich viele aber das wäre eine die ich gerne mal sehen würde.
Offensiv dann die situative Dreierkette Boateng, Mertesacker, Hummels, wobei Boateng oder Hummels auch die technischen Fähigkeiten hätten etwas nach vorne zu Rücken um Schweinsteiger im Spielaufbau zu unterstützen wenn Lahm Breite gibt.
Im Endeffekt wäre die Offensivformation wohl mit einem 3-1-3-3/3-4-3 zu beschreiben. Wäre vielleicht mal ein Experiment dem sich Löw nach der WM widmen sollte. Als Umstellung während des Turniers ist es vielleicht zu radikal.
Ganz nebenbei würde man dem Trend Dreierkette/freie Interpretation der Viererkette folgen der sich ja momentan abzeichnet.
Tzaduk 23. Juni 2014 um 15:42
Boah, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll zu widersprechen.
– Schweinsteiger war ne ganze Zeit verletzt, und Lahm hat da trotzdem einen riesen 6er gespielt.
– Schweinsteiger ist (laut Trainer) noch nicht bei 100% und hat auch bei Bayern ne Weile gebraucht, um wieder Fuß zu fassen. Und da waren es noch keine 39° und 75% Luftfeuchtigkeit. Ihn deshalb noch nicht für 90 min einzuplanen ist absolut angemessen. Ihn als Waffe später zu bringen, ist eine absolut legitime Entscheidung – sonst ware Khedira anfangs raus, und wechselt dann für Schweinsteiger ein. Ähnliches…
– Götze und Özil haben das imho recht passabel gelöst. Dass beide gleichzeitig ein schwieriges Experiment darstellen, wurde an ähnlicher Stelle schon zuhauf diskutiert… den einen links, den anderen rechts finde ich eigentlich gut gelöst, wenn beide spielen sollen. Müller als „falsche“ (weil nicht so sehr falsche) Neun, das hat gegen Portugal geklappt, gegen Ghana halt nicht. So kann es gehen, und die Begründungen sind vielseitig. Aber einfach nach Klose zu schreien ist wenigstens Populismus.
– Zuviele Dribblings… okay. Zuviele BALLSTAFFETTEN!? Wo siehste DAS denn? Kann halt nicht jeder wie Kroos den Ball aus der zweiten Reihe in den Winkel hämmern – obwohl, halt nee, hat der ja auch gar nicht gemacht, bzw. machen können…
Dass Du ganz offenbar zu den mehreren Millionen Fußballtrainern in spe gehörst, die Löw absolut verteufeln nach dem „DER-holt-nie-was-ausser-Silber“-Prinzip… geschenkt. Aber die meisten Deiner anderen Aussagen spiegeln nur Meinung wider – klar, das spielt hier sehr wohl ab und zu mal ne Rolle, aber jetzt muss auch mal gut sein.
HW 22. Juni 2014 um 09:52
Ja ja, du hattest mit allem Recht.
Ich frag mich immer wo eigentlich geschrieben steht, dass Deutschland jedes Spiel leicht, am besten in der ersten Halbzeit, gewinnen muss.
Sasa 22. Juni 2014 um 14:01
HW, ich bitte dich. Das steht doch überall geschrieben! Verschließt du nur deine Augen, oder wie? Oh man oh man und du sollst Ahnung haben, oder was?! XDDDD Da lach ich mich schlapp! Deutschland muss nach dem Portugalspiel noch zehn Schippen drauflegen und 10:0 gegen Ghana gewinnen oder mit Löw wird man nie mehr Weltmeister! Ganz einfach. Gatling sollte der neue Bundestrainer werden bis Heynckes oder Kloppo frei werden, sonst wird Deutschland noch ein 2. Honduras oder so………
HW 22. Juni 2014 um 14:18
Okay, ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil.
Ich bin dafür, dass Löw erstmal England zum WM Titel führt bevor ihm die Einreise nach Deutschland wieder erlaubt wird.
Sasa 22. Juni 2014 um 14:21
Danke.
Friggebrisse 22. Juni 2014 um 08:08
Viele sehr interessante Punkte von euch und auch danke fuer die gute Analyse.
Ich würde gerne mal einen Absatz Hätte-Hätte-Fahrradkette spielen und daraus dann ableiten, was ich glaube, was passiert sein könnte. Bei der Berichterstattung vor dem Spiel (Bis aufs Blut kämpfen, fuer den Sieg opfern, etc) musste man davon ausgehen, dass Ghana sehr körperlich spielt. Eine frühe Führung würde dies noch forcieren, weil der Gegner dann ja nichts mehr zu verlieren hat. Die Konsequenz? Spieler die 90min rennen und dann völlig ausgelaugt sind, gefoulte Spieler ggf. mit Verletzungen, gelbe (rote?) Karten. In Summe ein Unentschieden oder ein Sieg aber zu welchem Preis? Wie also das verhindern? Man könnte sich das Spiel in 4 Vierteln einteilen. Erste Viertel ins Spiel kommen, nichts anbrennen lassen, zweite Viertel verwalten und den Gegner müde machen, Pause, dritte Viertel wie das zweite Viertel, dann auf einen Schlag 3 Mann wechseln, offensivere Ausrichtung, ggf Mittelfeldspieler die hohes Laufpensum hatten wechseln, letzte Viertel Tempo hoch, Chance machen/nutzen, insgesamt nur 20-25 min das oben beschriebene Gemetzel machen. Soweit Fahrradkette.
Aber die beste Strategie fällt auseinander, wenn angepfiffen wird. Ghana ist deutlich stärker und disziplinierter als erwartet, man kriegt das Spiel zwar unter Kontrolle, aber einige gefährliche Szenen müssen überstanden werden, die erste Halbzeit kostet deutlich mehr Kraft als erwartet. Pause. Wegen Verletzung ist Loew gezwungen in der Verteidigung zu wechseln, damit nur noch 60% des geplanten Offensivmaterials zur Verfügung. Danach alles wie geplant weiter, doch dann fällt das Tor zu früh, bevor das Tempo angezogen werden kann und bevor der „grosse“ Wechsel stattfindet und damit ist der Stock ins Wespennest gestossen. Ghana dreht auf, die Deutsche verschlafen das, das Tor fällt. Das gibt dem Gegner Ueberwasser, der kriegt den zweiten Wind, Loewe wartet auf den Zeitpunkt der Einwechselung (fuer die 65-70 min geplant – hoegschte Disziplin auch vom Trainer) und D kassiert den Führungstreffer. Dann kommt zwar die Einwechselung und mit ihr auch der erwartete Schwung (wie ihr auch geschrieben habt). Aber zu diesem Zeitpunkt ist a) schon sehr viel Puste verbraucht und b) der Gegner hat Blut geleckt wg der zwischenzeitlichen Führung, dass hier noch was geht.
Das Ergebnis? 25 min Spiel mit offenem Visier und wenig taktischer Disziplin, ein Gegner der nicht klein beigibt und letztlich Glück, dass Spiel ohne grosse Schäden (Boa, Mueller, keine Karte) und wenigstens mit einem Punkt überstanden zu haben.
Fitsche 22. Juni 2014 um 11:51
Sehr interessante Chronologie! Ich denke, diesen Betrachtungswinkel braucht man tatsächlich auch um zu begreifen, was da passiert ist… denn schließlich ist es mal wieder(!) das zweite Spiel, dass schwach und unsicher wirkt. Und nur am Rande, es ist die dritte(!) WM in Folge, bei der das erste Gruppenspiel mit 4 Treffern gewonnen wird!
Ich würde, quasi als Erweiterung dieser Betrachtungsweise, auch mal den Blick auf die Gruppenkonstellation richten: Man gewinnt das erste Spiel deutlich, demonstriert, was man drauf hat. Vorher herrschte riesen Skepsis, die Fussballnation hat alles in Grund und Boden kritisiert, aber anschließend weiß jeder, dass die Mannschaft eben doch die Qualität hat, um ein sehr gutes Turnier zu spielen. Man hat zu diesem Zeitpunkt also bereits etwas erreicht. Nun kommt das zweite Spiel, und man hat bereits etwas zu Verlieren – während Ghana nichts mehr zu Verlieren hat. Dass dies psychologisch eine unangenehme Ausgangslage ist, liegt auf der Hand. Und es ist bei jedem Turnier, immer wieder , das gleiche… was mir auch wieder mal zeigt, welchen enormen Einfluß diese psychologischen Faktoren haben.
chefkoch 22. Juni 2014 um 12:28
gute Analyse.
Tzaduk 23. Juni 2014 um 15:32
Finde ich auch gut zusammengefasst. Klar hab ich mir auch ein Spiel mit echten AVs gewünscht, aber ehrlich gesagt: Man kann mit dem Ergebnis (nicht: Zahlenmäßig, auch spielerisch) doch auch ganz gut leben. Offener Schlagabtausch ist WIRKLICH nicht so Löws Ding, und der Fipse hat auch gewaltig darunter gelitten. Aber es war ein Spiel, dass die Mannschaft vor drei Jahren vielleicht auch einfach verloren hätte.
Es ist übrigens für mich Laien auch das erste Mal, dass man richtig erkennt, wie Löw auf die Situation reagiert. Mustafi hab ich auch nicht verstanden, vor allem, weil Boateng eigentlich recht fit wirkte. Erst in Nachhinein war verständlich, warum Löw hier einen Wechsel „verfeuert“. Aber Schweinsteiger und Klose, das hat das Spiel echt mal verändert – und nicht nur wegen des Tores.
Die Fragen, die man sich beim Fan-Glotzen gestellt hat (Warum nicht Lahm raus? Warum Mustafi rein? Warum nicht lieber Großkotze oder Durm?…) war am Ende doch nahezu alles begründbar.
Nebenbei: Spielt Belgien nicht quasi ebenso riskant (Ja, ich weiß, anderes Forum 🙂 )? Nach dem Motto: Wir haben 85min den Ball, und DANN schicken wir die in die Wüste? Und dann kommt überraschend mal den Gegner an den Ball (Danke, Fipse…) und macht selbst den Führungstreffer… kann auch echt nach hinten losgehen.
wombat 22. Juni 2014 um 07:40
ich war wirklich erstaunt, wie wenig kontrolle die deutsche mannschaft während der gesamten spielzeit hatte. die ghanaer haben das zentrum schön dicht gehalten, auch wenn kroos sich zentral oft freistehend bemerkbar machte, während auf dem flügel herumgefummelt wurde.
2te bälle wurden so gut wie nie eingesammelt.
habe selten ein spiel gesehen, bei dem jeder einzelne gegenspieler so viel raum hatte.
aus den vergebenen halbchancen der ghanaer hätten bei weniger überhastet abgeschlossenen abschlüssen leicht vollchancen entstehen können.
Theodor 22. Juni 2014 um 06:59
Man kann nicht mit 2 IV auf den AV Positionen spielen und erwarten das alles andere funktioniert. Die Fehlerkette beginnt dort und so lange sie nicht beseitigt ist, braucht man nicht auf andere Probleme zu gucken. Gerade Howedes als reiner Rechtsfuß und puren IV Qualitäten, ist taktischer Selbstmord. Offensiv kann nichts von ihm kommen und das ist zu einfach zu verteidigen. Deswegen war heute alles sehr eng, die AVs spielen überhaupt nicht mit, sind nicht anspielbar, die anderen Spieler vertrauen ihnen nicht. Howedes hat mehrmals gezeigt wie nutzlos er als AV mit rechtem Fuß auf der linken Seite offensiv ist, er kann nicht mit links passen, jeder lange Pass mit rechts ist ungenau gewesen und auch nicht so gefährlich wie einer mit links wäre, siehe Daley Blind auf RVP. Für den Pass mit rechts muss er immer seinen Körper drehen und das als jemand der sich nicht sehr fluide bewegt.
Mikey 22. Juni 2014 um 11:15
Man kann, wie so oft, nicht alles haben. Vieles was, du sagst sehe ich aber ähnlich. Nur „taktischer tmord“? Wie sähen die Alterniativen aus? Durm ist meines Wissens auch Rechtsfuß, offensiv vielleicht etwas stärker. Schade, dass Alaba Östereicher ist! Löw versucht mit der sog. „Ochsenverteidigung“ aus der Not eine Tugen zu machen – o.K. Höwedes hat in beiden Spielen passable Leistungen gezeigt. Nicht zu verachten ist seine Kopfballstärke, die das 2:2 erst möglich gemacht hat.
Theodor 22. Juni 2014 um 14:56
Höwedes hat aber auch ohne Druck per Kopfball einen Ball direkt zu einem Ghana Spieler gespielt und ihm so einen Schuß aufs Tore ermöglicht. Und noch einen Zweikampf verloren der auch zur Chance für Ghana wurde. Die echte Alternative ist mit Schmelzer zu Hause geblieben und der Unterschied, sowohl athletisch als auch technisch zwischen einem Durm und Höwedes sind Welten.
Achja, und vergessen wir bitte nicht den Konter den sie in der 91 Minute nach einer Ecke zu gelassen haben und den die Ghana mit 3 gegen 2 sehr schlecht ausgespielt haben.
ES 22. Juni 2014 um 11:23
Manchmal verstehe ich die Argumentation nicht. Mustafi hat sehr wie ein klassischer AV agiert: Offensiv schön die Linie entlang laufen, den Vordermann überlaufen etc. Und mit der klassischen Schwäche von AV bei hohen Bällen in den Strafraum. Dass der ein IV ist, hat man doch keine Sekunde der zweiten HZ gemerkt.
Wieso ist es dann ein Problem, dass wir 4 IV haben? Es war doch eher das Problem beim 1:0, dass einer dieser Vier eben nicht wie ein IV zum Kopfball gegangen ist.
chefkoch 22. Juni 2014 um 12:32
ich sehe den Fehler beim 1:0 eher bei Höwedes, der den Flankengeber nicht attakiert.
sappydharma 22. Juni 2014 um 12:34
Boateng spielt erstaunlich offensiv und wirklich wie ein echter Außeverteidiger, aber hat es Deutschland wirklich nötig mit vier gelernten IV aufzulaufen, wenn da noch Durm und Großkreutz sind, die da auch was können und den Gegner offensiv esentlich mehr unter Druck setzen könnten. Auch Höwedes macht seine Sache nicht schlecht, aber schon 2010 hatte man plötzlich mit Badstuber as AV gespielt, warum Löw immer bei großen Turnieren zu Notlösungen greift verstehe ich nicht
Theodor 22. Juni 2014 um 15:02
Das Problem ist das Höwedes nicht Mustafi ist. Stimme dir voll zu, Mustafi sah am Ball sehr gut aus. Viel besser als Höwedes und auch Boateng, er könnte von den IV spielerisch der beste sein, neben Hummels. Aber gerade das zeigt doch wie wenig Sinn die Sache mit Höwedes auf LAV macht, wenn man bedenkt das er nach Mertesacker der am schlechtesten geeignete Spieler auf LAV ist. Selbst Schweinsteiger wäre da besser geeignet. Löw widerspricht sich dann ja auch selber, Mustafi war extrem offensiv, was er ja nicht will. Und wenn Höwedes ohne jegliche Erfahrung auf LAV als Rechtsfuß spielt, verstehe ich auch nicht warum Durm nicht als RAV spielt, als Rechtsfuß.
Helen 22. Juni 2014 um 06:51
„Im Gegensatz zur Angriffsgestaltung überzeugte Deutschland vor allem im Gegenpressing. Nach Ballverlusten gingen sie sofort mit mehreren Mann in Richtung des Spielgerätes.“
Man konnte ungestört mit dem Ball bis zur deutschen Torauslinie joggen und ins Zentrum flanken. Oder selbst schräg in den Sechzehner reinlaufen. Im Bokeh sah man dabei ständig Höwedes an der völlig falschen Stelle herumstehen. Sein linker Verteidigungsbereich war das ganze Spiel über ungeschützt (das war schon gegen Portugal so), ohne Hummels hätte das im Desaster geendet.
Ohne den Mangel an Gegendruck und mit besonneneren Aufstellung wäre es nie zu dem Schlagabtausch gekommen, den viele als so wunderbar empfunden haben.
Das Tor von Götze war ein verdammter Zufall. Ein so freies Feld hat es für ihn im restlichen Spiel nie gegeben. Und der Zufall ergab sich erst durch das rasante Hin und Her der Mannschaften. Das war sicherlich nicht so geplant.
Bei einer Ecke so ausgekontert zu werden, ist Löw nicht zum ersten mal passiert.
Lahm ist sogar von Portugal überlaufen worden und wurde trotzdem wieder in die Mitte gestellt. Ich erwarte, dass Löw bei den kommenden Spielen noch häufiger kalt überrascht werden wird.
chefkoch 22. Juni 2014 um 12:34
genau. Höwedes war auch schon im 1. Spiel schwach gegen Nani.
mh 22. Juni 2014 um 13:32
Das sehe ich auch komplett anders. Gerade das fehlende Gegenpressing war der Grund, dass Deutschland nicht ins Spiel fand.
Vor allem Özil und Götze fielen zurück in längst vergangen geglaubte Muster. Entweder sie attackierten gar nicht nach Ballverlusten oder bur alibihaft mit einigen Metern an Abstand zum Spieler, so dass Müller bei seinen Läufen auf verlorenem Posten stand.
Und auch im regulären Pressing liessen sie einige Male den aufgerückten Aussenverteidiger in ihrem Rücken ziehen, so dass Höweses/Boateng situative Unterzahlen hatten…
mh 22. Juni 2014 um 14:21
Nicht umsonst konnten die ghanaischen AV so oft aufrücken und sich gut am Spielaufbau beteiligen, dadurch auch deutsche Unterzahl im MF
Marcanton 22. Juni 2014 um 06:41
Mal eine Frage zum alten Thema in-game-coaching: wenn schon die erste Halbzeit nicht gelaufen ist wie gewünscht und man verletzungsbedingt wechseln muss, sollte man das nicht zu taktischen Anpassungen nutzen, anstatt einfach mit Mustafi für Boateng positionsgerecht zu tauschen?
DM33 22. Juni 2014 um 12:10
Sollte man!
Vor allem, wenn die Stärken von Ghanas Angriff in der Geschwindigkeit und nicht in der Größe liegen. Da wären also eher schnelle als große AVs nötig…
Fitsche 22. Juni 2014 um 12:13
Yep… :/
ES 22. Juni 2014 um 12:24
Noch einmal: Die Gegentore waren nicht das Ergebnis irgendwelcher schnellen Angriffe über die Außen. Das Gefahrenpotential dieser Angriffe war meist gering – auch weil wir AV hatten, die auch immer mit ans Zentrum denken. Das Problem waren ein verlorenes Kopfballduell von einem gelernten IV und eine Lücke zwischen den beiden IV nach einem Ballverlust in gefährlicher 6-er Zone. Wo bitte hätten da schnelle AV geholfen?
Auch offensiv habe ich da nichts vermisst. Die Durchbruchskombinatinen gab es auch so, nur wurden die nicht sauber zu Ende gespielt. Schließlich war das Ausgleichstor von D das Ergebnis der enormen Kopfballstärke der deutschen Verteidiger. Also: Alles gut und richtig in der Hinsicht.
Fitsche 22. Juni 2014 um 12:37
Da muss ich leider mal deutlich widersprechen.
Du hast vorhin gefragt, ob Durm denn etwa auch das 2:2 vorbereitet hätte…
Die Frage macht nur dann Sinn, wenn man davon ausgeht, dass mit einem anderen Spieler bestimmte Situationen exakt genauso zustande gekommen wären, wie mit dem jenigen… was natürlich völliger Blödsinn ist. Chaostheorie und so 😉
Also nein, wenn also Durm gespielt hätte, hätte es andere Situationen gegeben. Keiner kann sagen, wie das Spiel ausgegangen wäre, vielleicht wäre es verloren gegangen, vielleicht hätte man 4:1 gewonnen… who cares?
Dass die ghanaischen Angriffe über den linken deutschen Flügel letztlich nicht so entscheidend waren, lag eher daran, dass sie zum Glück nie richtig gut zuende gespielt wurden; aber ehrlich gesagt lagen meine Nerven jedes Mal blank, wenn Höwedes gegen Atsu oder eigentlich jeden anderen Ghanaer ins 1:1 musste. Na klar, im Idealfall muss gedoppelt werden und da bedarf es der Mitarbeit der DMs und OMs… aber im Zweifelsfall ist es die Aufgabe des AV, er muss sich den Schuh anziehen. Es ist nunmal seine Seite! Und im Zweifelsfall auch lieber rustikal beigehen und foul riskieren… sollte dann bei denen vielen großgewachsenen Kopfballmonster-IV ja nicht sooo schwer sein, den Freistoß zu verteidigen, oder?? Immerhin besser, als eine Flanke zu einem Zeitpunkt zu riskieren, an dem die Mannschaft noch nicht perfekt defensiv sortiert ist.
ES 22. Juni 2014 um 12:58
Wie gesagt: Für die Gegentore war das alles irrelevant. Ich glaube, es gab 1-2 Situationen, bei denen Höwedes nicht den sofortigen Zugruff hatte. Ich glaube, das wird gerade in der Wahrnehmung und Erinnerung überbewertet. Und Höwedes-Bashing scheint ja gerade in zu sein. Wenn ich das richtig sehe, hatte Höwedes von allen Verteidigern die beste Zweikampfquote.
Wenn Durm im ersten Spiel gegen Portugal LV gespielt hätte, wäre das o.k. gewesen. Aber an irgendeiner Stelle in der Vorbereitung muss Höwedes überzeugender gewesen sein. Wir waren nicht dabei. Dann gewinnt D überzeugend gegen Portugal, und jetzt soll Löw die erfolgreiche 4erKette auseinandernehmen, um sich personell besser auf Ghanas dynamische Außen einzustellen? Das ist auch ein Risiko. Das wird Löw anders bewertet haben als wir Schlaumeier das nach dem Spiel tun können, ohne die Verantwortung vernehmen zu müssen. Wie gut Durm dann tatsächlich seine umgaben erfüllt hätte, auch darüber können wir fairerweise nur spekulieren.
Eine Gelegenheit war aber in der Tat in der HZ gegeben. da hätte er Höwedes auf rechts und Durm auf links bringen können ohne eine weitere Auswechselung vornehmen zu müssen.
Fitsche 22. Juni 2014 um 13:04
Deinem Resumée kann ich zustimmen! Das wäre genau die Umstellung gewesen, die ich geil gefunden hätte.
For the records: ich bin überhaupt kein Höwedes-basher, ich find den jungen eigentlich ziemlich dufte; aber gegen Ghana hat er mich nicht überzeugt, ebenso wie Boateng, den ich sonst auch gerne in Schutz nehme.
sverebom 22. Juni 2014 um 05:32
Ja, natürlich wäre eine Innenverteidung Boa/Hum sehr viel beweglicher und dynamischer. Sollte Löw sich zu dieser Maßnahme durchringen, wäre ich auch nicht traurig. Höwedes auf der Außenbahn war ja bisher auch nicht so schlecht. Aber vielleicht kann man auch Durm gegen die USA eine Chance geben. Vorrausgesetzt das der Mannschaftsverbund funktioniert, wird Durm trotz seines jungen Alters sicherlich nicht schlechter sein, zudem aber die nötigen Impulse auf der Außenbahn setzen.
Was Merte angeht: Der Ausgleich geht m.E. nicht auf seine Kappe. Höwedes lässt eine Flanke in gefährlicher Position zu, und hinter Merte muss Mustafi einfach am Mann sein und mit zum Kopfball gehen. Und beim Führungstreffer wäre wohl auch Boateng nicht mehr hinterher gekommen. Die Ghanaer haben diesen Konter hervorragend zu Ende gespielt. Hier gilt es, Ballverluste im defensiven Mitteldfeld schlichtweg zu vermeiden. Nach der katastrophalen Ko-Produktion zwischen Lahm und Khedira hätte keine Innenverteidgung glänzen können.
Eines noch: Ich denke, dass man die Idee, wieder Konterfußball zu spielen, knicken kann. Natürlich müssen nach Balleroberung die Konter sitzen, aber wir können nicht wieder wie 2010 spielen. Kein Gegner wird uns nochmal so einladen. Die USA werden sich hinten rein stellen und ihrerseits auf Konter hoffen.
sverebom 22. Juni 2014 um 05:34
Upsa, der Kommentar sollte nicht hier stehen!
JosephBrant 22. Juni 2014 um 04:50
„..einigten sich Deutschland und Ghana schlussendlich auf eine Punkteteilung.“
Da hat wohl jemand ein anderes Spiel gesehen 😉 Ich habe selten zwei Teams so verbissen auf den Siegtreffer spielen sehen wie die beiden. Ein Unentschieden nützt Ghana gar nichts und birgt für Schland die Gefahr nach einer Niederlage gegen die Klinsmänner noch auszuscheiden. Oder sollte das ironisch gemeint sein ala Ritter der Kokosnuss?
air force 1 22. Juni 2014 um 02:50
Löw kommt wieder mit seiner Brasilien Edition der DFB Elf ( Lahm auf der 6, sowie das Duo Özil / Götze ). Dies ist die Formation mit der geringsten defensiven Stabilität. Hat er aus dem Spiel gegen Kamerun keine Lehren gezogen? Hat er es denn jetzt verstanden???? Wird er es überhaupt noch verstehen???
Man sollte die Hoffnung NIE aufgeben.
Hatte es bereits vor dem Spiel gesagt und es wurde exakt bestätigt. Ghana hat die Schwächen im defensiven Mittelfeld sowie die viel zu hoch stehenden Viererkette gnadenlos ausgenutzt. Gegen diese physische Präsenz der Afrikaner benötige ich Stabilität im Mittelfeld. Und der einzige Garant dafür ist Bastian Schweinsteiger!!!
Sehe es genau wie Mehmet Scholl: ohne die Einwechslung von Schweinsteiger und Klose wären wir heute als Verlierer vom Platz gegangen.
Die USA hat viel intelligenter und Kräfte sparender gegen Ghana gespielt. Sie standen viel tiefer und haben kaum Chancen zugelassen. Sie haben der physischen Präsenz der Afrikaner ein kluges Defensivkonzept ala Berti Vogts entgegen gehalten- und 3 Punkte eingefahren.
Khedira so schwach und wirkungslos wie im CL Endspiel. Götze und Özil ohne jegliche Wirkung im Pressing. Der Einzige der Vorne im Pressing erfolgreich war trägt den Namen Thomas Müller.
Weder Lahm noch Kroos oder Khedira konnten im Mittelfeld die Kontrolle übernehmen. Und ergo kam die gewünschte Ballbesitzdominanz nicht zustande.
Die offensive Aufstellung wurde zum Boomerang. Bis zum 2:1 für Ghan ging deren Taktik zu 100 % auf.
Das Spiel hat sehr viel Körner gekostet weil Löw an seiner Schönspielerei festhält und keine pragmatischen Lösungen präsentiert.
Was hätte er den n tuen sollen? 4-2-3-1 und Kontertaktik. Nach dem 4:0 gegen POR hatten wir ALLE TRÜMPFE in der Hand.
Neuer
Lahm – Boa – Hummels- Höwedes
Schweinsteiger – Khedira
Schürrle – Kroos – Poldi
Müller
Schürrle und Poldi komplettieren bei Ballbesitz Ghana die zweite Viererkette. Bei diesen beiden Viererketten hätten sich die Afrikaner die Zähne ausgebissen. Die Afrikaner wären dann gezwungen gewesen in Halbzeit 2 größere Risiken einzugehen. Und genau dann wären sie von uns ausgekontert worden.
Körner gespart, 3 Punkte eingesackt und ein breites Grinsen ala Klinsi aufgesetzt.
sverebom 22. Juni 2014 um 03:33
Zu Bedenken ist allerdings, dass Schweinsteiger noch nicht wieder bei 100 Prozent seiner Leistungsfähigkeit angekommen ist. 90 Minuten auf diesem Nievau sind möglicherweise zu viel für ihn.
Dennoch muss Löw jetzt umstellen! Dieses Mittelfeld hat schon in gegen Portugal nur leidlich funktioniert. Gegen Ghana ist es nun vollständig in die Hose gegangen. In beiden Spielen hatten wir wenig bis gar keine Kontrolle im Mittelfeld. Die Gegner haben wir kaum zu greifen gekriegt, das Aufbauspiel war in beiden Spielen von zahlreichen Fehlern geprägt, die Verbindung zur Offensive hat nur leidlich funktioniert und die Offensivspieler verwirren nicht nur die Gegner, sondern auch sich selbst. Wir spielen da vorne mit drei Spielern, die Situationen kreiern können, von denen aber zwei nicht gerade für ihre Abschlüsse berühmt sind. Mir kam es über die ersten 160 Minuten im Turnier so vor, als wüssten Müööer, Götze und Özil nicht so recht, wo sie eigentlich hin sollen mit ihren Beinen und/oder dem Ball.
Als Klose herein genommen wurde, wurde das Offensivspiel sofort strukturierter und wir haben wieder ein wenig von dem Deutschland gesehen, auf das wir uns gefreut haben. Sofort stimmten die Lauf- und Passwege. Leider reicht es für Klose aber wohl auch nicht, um 90 Minuten auf gehobenem Niveau durchzuhalten, und Müller in der Spitze ist in meinen Augen verschenkt.
Einige Anmerkungen zu deiner Formation:
1 – Boateng hat meines Erachtens seine Rolle bisher sehr gut gespielt. Ich bezweifle, dass der junge Durm aus dem Stand eine ähnlich routinierte Leistung zu Stande brächte (besonders da Mustafi den Ausgleich verschuldet hat, bin ich noch vorsichtiger, was diese jungen Spieler angeht). Ich würde Boateng weiterhin auf einen Flügel stellen und Höwedes (der heute die Flanke zum Ausgleich verschuldet hat und in der Offensive nicht viel beitragen kann) heraus stellen. Mertesacker hat bisher auch ein ordentliches Turnier gespielt. Er ist nicht der Schnellste, aber dann darf das defensive Mittelfeld eben nicht derartige schlafmützig sein wie heute.
2 – Lahm bitte wieder auf den Flügel stellen. Was er heute an Fehlern produziert hat, ist nicht mehr feierlich, und seine Aktionen vor dem gegnerischen Tor waren auch jämmerlich. Der soll lieber wieder die Flügel beackern.
3 – Götze und Özil sind m.E. ein Dribbelkünstler zu viel auf dem Platz. Beide haben das gleiche Problem: Sie können geniale Pässe spielen, aber sie können sich auch schwer verhaspeln. Und Torjäger sind beide nicht. Einen der beiden würde ich aber auf dem Feld lassen aufgrund ihrer Fähigkeiten am Ball, und auch wenn Özil sichtlich um seine Form ringt, ihm traue ich das große Zuspiel eher zu als einem Götze, bei dem das Talent nicht so recht zünden will.
4 – Anstelle von Götze würde ich auch Podolski bringen. Er mag in seinen Fähigkeiten limitiert sein, aber er macht auch nicht lange herum sondern kriegt Dinge „geschissen“. Als Turnierspieler ist er einfach eine Bombe.
5 – Wenn es irgendwie möglich ist, muss Klose spielen.
Bisheriges Fazit: Ich habe das Gefühl, zwei Testspiele gesehen zu haben. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Löw die letzten beiden Jahre schwer damit beschäftigt gewesen ist, eine gute, solide Basis kaputt zu testen. Ich frage mich, ob überhaupt noch jemand im Team weiß, wozu dieser Kader einst im Stande gewesen ist.
air force 1 22. Juni 2014 um 04:48
@Sverebom
Grundsätzlich volle Zustimmung zu Deinen Anmerkungen.
Nur bei Merte gilt es Folgendes zu bedenken: hatte bereits vor Monaten darauf hingewiesen dass Merte in Brasilien zum Problemfall wird. Bei diesen klimatischen Bedingungen ist er spätestens ab Minute 70 ein Sicherheitsrisiko.
Deshalb würde ich auch mit Boa / Hummels in der IV beginnen.
Warum geht Merte beim 1:1 eigentlich nicht zum Kopfball hoch? Wie groß ist der direkt hinter ihm postierte Ayew??? Hat Merte irrtümlich angenommen dass Boa noch hinter ihm steht und den Ball weg köpft?
Beim 1:2 wird Merte von Gyan locker und leicht überlaufen. Der hat sich sicher gewundert dass Tore Schießen gegen die Deutschen SO einfach ist- Merte machts möglich.
Mir imponieren die klaren Aussagen von Neuer und Mats Hummels. Die sagen klar was Sache ist. Auch Modric hat bei Real rechtzeitig auf Mängel hingewiesen- man muss diese ( Mängel ) dann aber auch abstellen.
Ein Riesenkompliment und großen Dank noch an Miro Klose der bei den großen Turnieren stets zur Stelle ist.
Einen muss er in jedem Falle noch versenken damit Rihanna dann spieltaktisch korrekt Folgendes zwittern kann:
„My Nigga Klose is the greatest WM scorer of all times“….Hoffentlich kommt diese Message nachdem Miro uns am 13. Juli zum WM Sieg schießt.
sverebom 22. Juni 2014 um 05:33
Ja, natürlich wäre eine Innenverteidung Boa/Hum sehr viel beweglicher und dynamischer. Sollte Löw sich zu dieser Maßnahme durchringen, wäre ich auch nicht traurig. Höwedes auf der Außenbahn war ja bisher auch nicht so schlecht. Aber vielleicht kann man auch Durm gegen die USA eine Chance geben. Vorrausgesetzt das der Mannschaftsverbund funktioniert, wird Durm trotz seines jungen Alters sicherlich nicht schlechter sein, zudem aber die nötigen Impulse auf der Außenbahn setzen.
Was Merte angeht: Der Ausgleich geht m.E. nicht auf seine Kappe. Höwedes lässt eine Flanke in gefährlicher Position zu, und hinter Merte muss Mustafi einfach am Mann sein und mit zum Kopfball gehen. Und beim Führungstreffer wäre wohl auch Boateng nicht mehr hinterher gekommen. Die Ghanaer haben diesen Konter hervorragend zu Ende gespielt. Hier gilt es, Ballverluste im defensiven Mitteldfeld schlichtweg zu vermeiden. Nach der katastrophalen Ko-Produktion zwischen Lahm und Khedira hätte keine Innenverteidgung glänzen können.
Eines noch: Ich denke, dass man die Idee, wieder Konterfußball zu spielen, knicken kann. Natürlich müssen nach Balleroberung die Konter sitzen, aber wir können nicht wieder wie 2010 spielen. Kein Gegner wird uns nochmal so einladen. Die USA werden sich hinten rein stellen und ihrerseits auf Konter hoffen.
Uli 22. Juni 2014 um 09:27
Hinterher ist man immer schlauer, aber ich war auch sehr überrascht über die komplett identische Startelf. Ich dachte mit unserem breiten Kader kann man auch mal rotieren und sich optimal auf jeden Gegner einstellen. Zumal das Portugal Spiel ja auch Schwächen aufgedeckt hat, analysiert das denn niemand?
Spätestens zur Halbzeit hätte man reagieren müssen, stattdessen kommt Mustafi für Boateng und verschuldet mit das zwischenzeitliche 2:1 für Ghana. Unverständlich für mich, man hätte Lahm wieder zurück ziehen und das Mittelfeld umbauen können. Für 45 Minuten hätten auch ein Schweinsteiger oder Klose sicherlich „Luft“ genug gehabt. Aber nein der ewige Wechsel zur sechzigsten Minute, wie aus dem Lehrbuch…
Einziger Lichtblick: Noch ist nichts verloren, wenn man jetzt die richtigen Lehren zieht. Man fragt sich aber schon wozu man eigentlich zig Testspiele und Trainingstage veranschlagt, wenn dann so ein unausgegorenes Ergebnis bei rauskommt. Jetzt ist es irgendwie ein bisschen spät für grundlegende taktische Erwägungen.
sappydharma 22. Juni 2014 um 12:37
Lahm ist zu alt und zu gut um nach wie vor Adjutantendienste an der defensiven Außenbahn zu erledigen. Er gehört in die zentrale Schaltposition. Kenne keinen Führungsspieler der so viel improvisieren muss, das muss irgendwann aufhören, wenn er im dm wirklich stabilen werden soll.
makuhl 22. Juni 2014 um 12:03
Ich bin auch etwas über die Entscheidungen und Anpassungen von Löw überrascht, natürlich betont er, wie wichtig es ist einen Kader zu haben, der es ermöglicht auf die einzelnen Spiele zu reagieren, nur stehen seine Handlungen m.E, im Gegensatz zu diesen Äußerungen. Ghana hat doch nun wirklich nicht taktisch überrascht und das Spieler wir Götze und Özil körperlich unterlegen sind ist auch keine Überraschung. Es gelang in der Offensive fast nie Überzahl auf den Außenbahnen herzustellen. Götze und Özil, die eher durch Laufwege Situationen lösen waren in diesem Spiel falsch eingesetzt. Sowohl Podolski, wie auch Schürrle sind die stärkeren 1:1 Spieler, die nötig gewesen wären, wenn ich darauf verzichte die Außenverteidiger zum Überladen der Seite einzusetzen. Auch das Verzichten auf ein Herausrücken der Innenverteidiger zum Doppeln der Außenstürmer hat sich zumindest beim Ausgleich negativ bemerkbar gemacht, Höwedes sichert nur den Raum ab (als Innenverteidiger richtig) und die Flanke wird verwertet.
Insgesamt bin ich in soweit enttäuscht, dass es wieder mal nicht gelungen ist die eigene Spielweise vor dem Spiel so anzupassen, was bei dem Personal durchaus möglich gewesen wäre. Auch der Auswechslung Boatengs durch ein Verschieben Lahms auf die Außenverteidigerposition und eine Einwechslung Schweinsteigers zu begegnen hielt für denkbar.
Vielleicht hat der Kommentar von Mehmet Scholl doch einen Kern Wahrheit „…es nutzt nichts sich Gedanken zu machen, da es Löw dann sowieso anders macht – aus welchen Gründen auch immer“
chefkoch 22. Juni 2014 um 12:43
Wunschelftime 🙂 könnte, wäre, hätte, blabla
Lahm-Boateng-Hummels-Durm
Schweinsteiger-Kroos
Müller-Özil-Podolski
Klose
Gatling 22. Juni 2014 um 13:29
^^ ist absolut auch meine Wunschelf, auf jeder Position.
Fitsche 22. Juni 2014 um 13:58
Ich finde man sollte differenzieren zwischen Start-Elf und End-Elf
Obige Aufstellung wäre für mich letzteres, Start-Elf könnte so aussehen:
Boateng-Mertesacker-Hummels-Durm
Khedira-Lahm-Kroos
Özil-Müller-Götze
Also wie gehabt, nur dem etwas offensiveren Durm einfach mal die Chance geben… Khedira muss in 45min alles rausfeuern was geht. er muss der physische Teil im DM sein, damit Lahm sich aufs Aufbauspiel konzentrieren kann. Insgesamt Fokus auf Ballbesitz und Spielkontrolle. Dann…
1. Wechsel (zur Halbzeit): Khedira >> Schweinsteiger
Schweinsteiger bringt in erster Linie neue Energie.
2. Wechsel (nach 60 min.): Mertesacker >>Podolski
Dadurch stellt man mit einem Schlag auf einigen Positionen um und stellt den Gegner in einer wichtigen Phase vor eine komplett neue Aufgabe:
Lahm-Boateng-Hummels-Durm
Schweinsteiger-Kroos
Müller-Özil-Podolski
Götze
Plötzlich hat es der Gegner also mit einer komplett anderen Offensive zu tun! Mehr Vertikalität und Dynamik über außen und zusätzlich mehr Variabilität im Angriffsspiel, da Lahm auch rechts überlaufen und sich in die Offensive einschalten kann. Götze als Nadelspieler mit Özil als Passgeber ist auch eine fiese Kombi. Erinnere mich noch gut, wie MR einmal von den sich daraus ergebenden Synergien geschwärmt hat…
Und entweder Müller oder Götze muss zu diesem Zeitpunkt schon wissen, ob er sich absolut aufreiben soll oder nicht, entsprechend dem letzten Wechsel.
3. Wechsel (nach 75 min.): Müller/Götze >> Klose
Sack zumachen.