Durch die Saison mit Mainz 05 – Der Umbruch

Acht relevante Abgänge, sieben relevante Neuzugänge. Es hat sich einiges getan in diesem Sommer in Mainz. Der Saisonstart mit optimaler Punkteausbeute nach zwei Spieltagen scheint den Verantwortlichen Recht zu geben und den positiven Trend aus der Vorbereitung zu bestätigen. Kurz nach Saisonende war klar, dass mit Ivanschitz, Szalai und Kirchhoff die drei wertvollsten Spieler den Verein verlassen würden. Gleichzeitig lasen sich die Namen der damals feststehenden Neuzugänge alles andere als eindrucksvoll.

Im Umfeld kamen Zweifel auf, Experten prognostizierten fast schon traditionell eine „schwere Saison“ für den FSV, der eher nach unten als nach oben schauen müsse. Doch der Umbruch war ein von den Verantwortlichen gewollter und forcierter. Vor allem Cheftrainer Tuchel war unzufrieden mit der stagnierenden Entwicklung einiger Stammkräfte und somit des gesamten Teams. Er wollte „frisches Blut“, er wollte wieder eine junge, entwicklungsfähige Mannschaft und er wollte technisch und taktisch perfekt ausgebildete Fußballer. Nur Spieler, die eine hohe Spielintelligenz mitbringen und sich darüber hinaus auf vielen Positionen wohlfühlen und den positionsabhängigen technischen, taktischen und körperlichen Anforderungen gewachsen sind, haben auf Dauer eine Überlebenschance bei Tuchel.

Einige der freiwillig abgegebenen Spieler brachten diese Fähigkeiten nicht in dem Maße mit, wie es Tuchel verlangt, um eine weitere Qualitätssteigerung erzielen zu können. Andere waren körperlich, taktisch oder technisch bereits am Limit und es war kein Leistungssprung zu erwarten. Graues Mittelfeld ist Tuchel und den Verantwortlichen auf Dauer aber zu wenig, zweimal hintereinander reichte es in der Liga „nur“ für den 13. Tabellenrang. Zu wenig für Tuchels Ansprüche. Zwar hütet man sich die internen Zielsetzungen in die Öffentlichkeit zu tragen, aber in vielen Interviews mit Tuchel oder Manager Heidel klang durch, dass man sich mit dem neuen Team als Zielsetzung mindestens die obere Tabellenhälfte gesetzt hat.

Die Ansprüche steigen in Mainz, auch wenn man in der Öffentlichkeit noch immer eine bescheidene und zurückhaltende Rhetorik an den Tag legt. Der personelle Umbruch ist der wichtigste Schritt im Vorfeld der Saison gewesen, um Tuchel wieder Gestaltungsfreiheit bei der Entwicklung seines Teams zu geben, die er zuletzt aufgrund zu dominanter Akteure nur bedingt hatte. Die Zielsetzung, die die Verantwortlichen beim 1. FSV Mainz 05 mit dem Umbruch verfolgten, lässt sich in einigen wenigen Stichpunkten zusammenfassen:

  • Gewährleistung der Unabhängigkeit von Einzelspielern
  • Variabilität bei der Wahl der Formation, die zielgerichtete Anpassungen an den Gegner möglich machen und durch die man auf den Spielverlauf und Gegner reagieren kann
  • Viele personelle Optionen für sämtliche Positionen durch vielseitige Spielertypen
  • hohe Pressingintensität und hohe Pressingvariabilität
  • spielstarke, junge Spieler, die einen dominanten Spielstil und eine konstruktive Spieleröffnung auch gegen pressende Gegner ermöglichen
  • Wertsteigerung des Kaders durch die Verpflichtung entwicklungsfähiger Spieler, deren Wert in den kommenden Jahren steigen wird
  • Erhöhung der durchschnittlichen Spielintelligenz
  • Senkung des Altersschnittes in Mittelfeld und Angriff

Wer den Umbruch unter diesen Gesichtspunkten untersucht, bekommt eine ungefähre Vorstellung davon, wie groß die Leistung von Manager Christian Heidel und den übrigen Verantwortlichen einschließlich des Trainerteams bei der Arbeit auf dem Transfermarkt in diesem Sommer war.

Analyse der Abgänge

Wie praktisch jedes Jahr prognostizierten die Experten dem FSV auch in diesem Sommer eine „schwierige Saison“. Die Abgänge zahlreicher Stammkräfte seien schmerzhaft, zudem wurde zum Teil ungläubig die Aussortierung von bewährten Stammkräften wie Caligiuri, Zabavnik und vor allem Ivanschitz verfolgt. Gemeinsam mit den nicht zu haltenden Kirchhoff und Szalai malte man die Situation in Mainz in dunklen und bedrohlichen Farben und verglich den Kader von der Leistungsstärke mit denen in Augsburg, Braunschweig oder Nürnberg.

Im folgenden sollen die Abgänge und ihre Rolle und Bedeutung für die Mannschaft in der vergangenen Saison im einzelnen beleuchtet werden. So sollte eine Analyse möglich sein, wie schwer die einzelnen Abgänge wiegen und welche Folgen das Fehlen der Spieler für die nun angelaufene Spielzeit hat.

Jan Kirchhoff: Der ablösefreie Transfer des Musterprofis zum FC Bayern stand lange fest und schmerzt Tuchel wie Heidel vermutlich am meisten. Aus wirtschaftlicher und sportlicher Sicht ein sehr bitterer Abgang. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass Kirchhoff der wirkliche Durchbruch in Mainz nie gelang. Zwar bewies er häufig seine fußballerische Klasse, schaffte es aber auf seiner Stammposition in der Innenverteidigung nie an den erfahreneren Svensson, Noveski und Bungert vorbei.

Auch im defensiven Mittelfeld zeigte er zwar starke Auftritte und spielte sich auch immer wieder in die Stammelf, unersetzbar war und ist er für den FSV allerdings nicht. Allerdings hätte er das Gesicht des personellen Umbruchs sein können und einen Generationenwechsel auf den Defensivpositionen mit einleiten können. So müssen andere Spieler diese Aufgabe übernehmen, und Tuchel trauert seinem wahrscheinlich größten Talent hinterher.

Adam Szalai: Sein Transfer ist sportlich hart, wirtschaftlich aber extrem wichtig für die Neuausrichtung des Vereins, wie man im folgenden noch näher sehen wird. Sein Wechsel spülte 8 Mio. € in die Mainzer Kassen, so finanzierte der Abgang eines Spielers sämtliche sieben Neuzugänge. Nach seinem Abgang wird das Mainzer Offensivspiel sich maßgeblich verändern, es gibt nicht mehr den einen gesetzten Fixstern im Sturmzentrum. Tuchel dürfte das nicht nur negativ sehen, stattdessen forciert man in Mainz nun die Rückkehr zur alten Unberechenbarkeit was Personal, Formation und Ausrichtung angeht.

Anthony Ujah: Er konnte sich bei Mainz nicht durchsetzen, war zuletzt schon an den 1. FC Köln verliehen und wurde nun komplett dorthin verkauft. Die Ablösesumme (2 Mio. €) entspricht seinem Leistungsniveau, das er auch bei Mainz vielfach angedeutet hat. Der Spieler schien allerdings nicht zum doch sehr speziellen und anspruchsvollen Mainzer Fußballstil zu passen, vor allem was die komplexen Defensivaufgaben der von Tuchel aufgestellten Stürmer betrifft. In seinem Fall stimmte die individuelle Klasse, aber er passte ganz einfach nicht ins Spielkonzept Tuchels.

Marcel Risse: Sein Durchbruch in Mainz wurde erwartet und vorhergesagt, wirklich durchgesetzt hat sich Risse letzten Endes aber nie in der Domstadt. Zu eindimensional in seiner Spielweise, nicht variabel genug einsetzbar, das waren die zentralen Kritikpunkte an seiner Spielweise. In der Transferpolitik hat man offenbar aus Risses (mangelhafter) Entwicklung seine Lehre gezogen und die Vielseitigkeit als oberste Maxime für mögliche Neuzugänge ausgerufen.

Ivan Klasnic: 67 Einsatzminuten in der Saison dokumentieren, dass er sich nicht durchsetzen konnte. Er hatte darüber hinaus offenbar Probleme mit Tuchels spezieller Art und bezeichnete ihn nach seinem Abgang als „schwierigen Typen“.

Marco Caligiuri: Ein vielseitig einsetzbarer, taktisch gut geschulter Bundesligaspieler. 22 Bundesligaeinsätze in der letzten Saison, 13 Startelfeinsätze stehen für ihn zu Buche. Dabei wurde er allerdings neunmal eingewechselt und achtmal ausgewechselt, und war somit kein wirklicher Stammspieler, sondern ein vielseitig einsetzbarer „Optionsspieler“. Sein Abgang ist überraschend, da er so etwas wie ein Musterschüler war, der auf sämtlichen Defensivpositionen einsetzbar war und seine taktischen Aufgaben meist gut erfüllte.

Er dürfte zu den Spielern gehören, die Tuchel meinte, als er den Umbruch unter anderem damit begründete, dass das Trainerteam bei einigen Spielern ganz einfach kein Entwicklungspotenzial mehr gesehen habe. Caliguiri spielte körperlich, technisch und taktisch schon lange am Limit, eine Steigerung war nicht mehr sehr wahrscheinlich, sodass man sich entschied seinen Vertrag nicht zu verlängern.

Radoslav Zabavnik: Der Slowake ist ein ähnlicher Fall wie Caligiuri: Letzte Saison kam er auf 17 Einsätze, davon vier Ein- und vier Auswechslungen. Er ist einsetzbar auf beiden Außenpositionen in der Viererkette und zeichnet sich durch ein solides Spiel ohne große Fehler aus. Mit 32 Jahren war er allerdings schon über seinem Zenit und somit ein unumgängliches Opfer des angestrebten Umbruchs. Seine Aussortierung war somit ein folgerichtiger Entschluss.

Andreas Ivanschitz: Ungläubig verfolgten Fans und Medien seinen Abgang. Im Sommer 2009 gekommen, wurde er schnell zum unumstrittenen Leistungsträger im Team. Torgefährlich, technisch stark, herausragender Vorbereiter und ein hohes taktisches Verständnis, das waren die Eigenschaften, die aus ihm einen Publikumsliebling machten. Der Österreicher passte perfekt zu den Mainzern, und erzielte für sie in vier Saisons und 104 Spielen 22 Tore und bereitete 18 weitere vor. Auch sein Vertrag wurde vom Verein nicht verlängert, obwohl sich sein Marktwert auf immerhin rund 3 Mio. € beläuft.

Er wechselte ablösefrei zu UD Levante. Sein Abgang schmerzte die Fans besonders, zumal sie bei einem 29-Jährigen keinen triftigen (Alters-)Grund erkannten, ihn in die Wüste zu schicken. Was viele in ihrer Kritik vergaßen: Ivanschitz stagnierte in den letzten zwei Jahren, und brachte zwar konstant gute Leistungen, machte das Spiel der 05er aber auch leichter ausrechenbar, weil er zu sehr auf seine Position hinter den Spitzen festgelegt ist. Zudem ist er mittlerweile an seinem Zenit angekommen. Tuchel und Heidel waren offenbar der Meinung, dass bei „Ivagoal“ kein weiteres Steigerungspotenzial vorhanden sei, sodass ein höheres spielerisches und taktisches Niveau eher ohne als mit Ivanschitz erreicht werden könne. Dennoch war seine Aussortierung eine harte und riskante Entscheidung, auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Aus sportlicher Sicht war sie allerdings das deutlichste und konsequenteste Signal für den Neuanfang.

Fazit

Die Offensive wurde durch die Abgänge von Ivanschitz und Szalai enorm geschwächt. 20 Tore und acht Vorlagen gingen in der vergangenen Saison auf das Konto der beiden Offensivspieler. Das macht eine Beteiligung an genau zwei Dritteln aller Mainzer Tore. Da aber lediglich 42 erzielt wurden, lässt sich die Unzufriedenheit des Trainerteams mit der Offensive durchaus nachvollziehen. Ivanschitz wurde freiwillig abgegeben, bei Szalai war das Angebot ganz einfach zu gut, um es abzulehnen. Nun wollen die Mainzer offensiv schwieriger auszurechnen sein, was durch eine höhere personelle und taktische Variabilität erreicht werden soll.

Defensiv schmerzt Tuchel allein der nicht zu verhindernde Abgang Kirchhoffs, der derzeit beim Rekordmeister eine ordentliche Figur macht. Allerdings konnte sich Kirchhoff in der Innenverteidigung nie gegen die Routiniers Noveski und Svensson sowie Niko Bungert durchsetzen und kam somit in der vergangenen Saison zu gerade einmal 18 Ligaeinsätzen. Zwar warfen ihn auch immer wieder kleinere Verletzungen zurück, alles in allem war er aber nie unumstrittener Stammspieler beim FSV. Dennoch hätte Tuchel ihn gerne behalten und wohl auch nach und nach den Generationenwechsel in der Innenverteidigung vollzogen, was nun schrittweise mit den übrigen Kandidaten und im kommenden Sommer geschehen muss.

Neben diesen drei sportlich relevanten Abgängen verließen die drei „Optionsspieler“ Risse, Caligiuri und Zabavnik den Verein, die sich nie so richtig durchsetzen konnten und somit durch neue Spieler mit ähnlichen Fähigkeiten, vielleicht aber mehr Potenzial ersetzt wurden.

Die Neuzugänge

Die Analyse der Abgänge zeigt eine deutliche Schwächung der Offensivabteilung durch die Abgänge der Schlüsselspieler Ivanschitz und Szalai. Gleichzeitig bieten die Abgänge aber auch die Möglichkeit, wieder zur zuvor bei den Gegnern fast schon gefürchteten Unberechenbarkeit des Mainzer Offensivspiels zurückzukehren. Niemand wusste, ob Mainz im 4-4-2, 4-3-1-2, 4-2-3-1 oder 4-3-3 auflaufen würde. Niemand wusste, welcher Spieler welche Position übernehmen würde. Und was vielleicht das gefährlichste an diesen Mainzern war: Häufig änderte man mehrmals innerhalb eines Spiels Formation und Ausrichtung, immer angepasst auf Gegner und Spielverlauf. Diese Variabilität ging durch die überragende Stellung von Szalai in der vergangenen Saison etwas verloren und könnte nun eine Wiederbelebung erfahren.

Auch Thomas Tuchel äußerte sich mehrfach in diese Richtung, und die Neuverpflichtungen sowie die ersten Saisonspiele deuten ebenfalls darauf hin, dass Mainz in der neuen Saison wieder wesentlich variabler und besser auf den Gegner eingestellt spielen will:

Joo-Ho Park: Park ist ein 26-jähriger Linksverteidiger, der vom FC Basel gekommen ist für 1 Mio. € Ablöse. Er soll auf der seit dem Abgang von Christian Fuchs mehr oder weniger vakanten Position für neuen Schwung sorgen und das offensive Flügelspiel beleben. In den Testspielen und den beiden ersten Saisonspielen hat er sein Offensivpotenzial bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Er bringt zudem einen ordentlichen Erfahrungsschatz mit, und ist gleichzeitig aber noch entwicklungsfähig, vor allem defensivtaktisch, wie man auch schon bei seinen Auftritten im Mainz-Trikot erkennen konnte. Im Spielaufbau zeichnet er sich dagegen durch ein sicheres Passspiel und auch sonst ordentliche Grundtechniken aus, die ihn zu einem Gewinn für das Mainzer Aufbauspiel machen.

Insgesamt ist seine Verpflichtung eine mehr als adäquate Lösung, die Christian Heidel im Stillen sehr geschickt eingefädelt hat. Park könnte zu einem ganz entscheidenden Spieler werden. Für den FC Basel absolvierte er in den beiden vergangenen Spielzeiten insgesamt 79 Spiele, davon 13 Champions League Partien.

Dani Schahin: Schahin bestritt 31 Bundesligaspiele in der vergangenen Saison für Fortuna Düsseldorf und erzielte dabei acht Tore. Der 1,87m große Stürmer machte dabei allerdings nur sechs Spiele über die volle Distanz und verbrachte durchschnittlich pro Einsatz etwas mehr als 50 Minuten auf dem Spielfeld. Schahin hatten lange Zeit nur wenige auf dem Zettel, wenn es um die Frage nach der Neubesetzung der nach dem Szalai-Abgang vakanten Stürmerposition in Mainz ging.

Dabei bringt der 24 Jahre junge Stürmer nicht nur sehr gute fußballerische Anlagen mit, sondern passt darüber hinaus genau ins Anforderungsprofil: Schahin ist relativ jung, besitzt aber bereits eine Menge Erfahrung. Er ist technisch gut ausgebildet, ist ehemaliger Junioren-Nationalspieler und besitzt darüber hinaus fußballerisches Entwicklungspotenzial. Zudem ist er technisch und taktisch gut ausgebildet und ist noch nicht in der Bundesliga etabliert.

Für Thomas Tuchel erhöhen sich mit dieser nicht ganz billigen Neuverpflichtung (1,5 Mio. € Ablösesumme) die Optionen im Sturmzentrum. Technisch ist Schahin stärker einzuschätzen als Polter, und kann somit gegen schwächere Gegner die Optionen im Kombinationsspiel erhöhen.

Allerdings fehlt hierfür noch einiges an Abstimmung mit den übrigen Offensivkräften, wie zuletzt im Pokal zu sehen war. Insgesamt hat der FSV mit Schahin einen potenziell starken Bundesligastürmer verpflichtet, dem die Mainzer Spielweise vermutlich eher liegen dürfte als das Düsseldorfer Umschaltspiel. Beim immer dominanteren Spielstil der Mainzer, wie er auch phasenweise gegen den VfB zu sehen war, kommen seine fußballerischen Fähigkeiten auf engstem Raum deutlich besser zum Tragen als im schnellen Umschaltspiel, wo Polter wohl die Nase vorn haben dürfte. Auch in der Arbeit gegen den Ball gibt es beim Ex-Düsseldorfer noch Steigerungspotenzial, genauso im Spiel ohne Ball. Wenn in diesen Bereichen eine Entwicklung stattfindet, dürfte Schahin ein wichtiger Offensivspieler bei den Mainzern werden.

In der Liga ist Schahin momentan noch ohne Einsatz. Im ersten Spiel gab Tuchel Polter den Vorzug, was wohl dem Umstand geschuldet war, dass Tuchel gegen den VfB immer wieder Phasen mit forciertem Konterspiel einstreuen wollte. Im zweiten Saisonspiel wählte Tuchel einen passiven Spielstil, sodass überraschenderweise Moritz den Vorzug im Sturm bekam. Die komplexen Defensivaufgaben und die ungewöhnliche Rolle als eine Mischung aus Stoßstürmer, hängender Spitze und Spielmacher traute Tuchel Schahin offenbar nicht wirklich zu. Man muss nun in den kommenden Spielen beobachten, inwiefern er sich gegen die Konkurrenz im Sturmzentrum durchsetzen kann.

Generell gilt aber besonders in Mainz, dass einige Spieler ganz einfach Zeit brauchen, um sich an die Spielweise zu gewöhnen. Auch Baumgartlinger und Nicolai Müller brauchten Zeit, bis sie sich schlussendlich zu den Schlüsselspielern entwickelten, die sie inzwischen sind.

Shinji Okazaki: Christian Heidel, vor allem aber Cheftrainer Tuchel waren von der Verpflichtung Okazakis begeistert. Diese sei überhaupt nur durch dessen Verletzungspech in der vergangenen Spielzeit möglich gewesen und normalerweise für einen Verein wie Mainz überhaupt nicht realisierbar. Okazaki ist mit seinen 27 Jahren noch nicht zu alt, um von Tuchel nach seinen Vorstellungen geformt zu werden.

Der Japaner agierte beim VfB Stuttgart zumeist hoch engagiert, aber auch sehr unglücklich, sobald das gegnerische Tor in Sichtweite kam. Dass er dennoch einen Torriecher besitzt, beweist er regelmäßig für die japanische Nationalmannschaft, hier traf er in knapp 70 Auftritten durchschnittlich in über der Hälfte der Begegnungen. Zuletzt glänzte er mit zwei Toren und einer Vorlage in nur drei Auftritten beim Confed-Cup in Brasilien.

Mit seiner Schnelligkeit und seinem Zug zum Tor soll Okazaki gemeinsam mit Park den linken Flügel beleben. Auch eine Rolle als Stürmer im bei Tuchel beliebten 4-3-1-2 kann er übernehmen oder auf dem rechten Flügel spielen. Somit ist er für den FSV offensiv vielseitig einsetzbar. In der Arbeit gegen den Ball zeichnet ihn ein enormes taktisches Verständnis aus, dass es Tuchel erlaubt, ihn gegen besonders starke Außenverteidiger zu stellen und somit das Flügelspiel des Gegners zu schwächen.

Im ersten Saisonspiel gegen den VfB zeichnete sich Okazaki nicht nur als Torschütze aus, sondern auch durch Unruhe stiftende Diagonalläufe, die einigen seiner ehemaligen Mitspieler einiges an Kopfschmerzen bereiteten. Durch diese Läufe vom linken Flügel bis auf die rechte Strafraumseite schuf Okazaki Räume auf dem linken Flügel und kam unter anderem bei seinem Tor durch die Zuordnungsschwierigkeiten beim VfB auch immer wieder selbst in gefährliche Positionen. Gemeinsam mit dem unorthodoxen Spiel von Müller auf dem rechten Flügel könnte Okazaki also für eine Belebung des Offensivspiels der 05er sorgen und die Variabilität der Mannschaft gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöhen. Allerdings muss er dafür seine Bundesliga-Torflaute von gerade einmal elf Toren in 64 Auftritten beenden und auch als Vorbereiter (bisher eine Bundesligavorlage) in Erscheinung treten.

Johannes Geis: Gerade einmal acht Bundesligabegegnungen absolvierte der 19-jährige Geis in seinem ersten Bundesligajahr mit der SpVgg Greuther Fürth. Dennoch war man in Mainz von dem hoch veranlagten Mittelfeldspieler überzeugt, sodass das Fürther Eigengewächs künftig für den FSV spielen wird. Dabei scheint er sich in der Vorbereitung gegenüber der starken Konkurrenz im defensiven Mittelfeld behauptet zu haben, sodass er sowohl im Pokal als auch in den ersten beiden Saisonspielen in der Startelf stand und jeweils gute Leistungen brachte.

In der Arbeit gegen den Ball glänzte er durch geschicktes Zulaufen der möglichen Passwege von der Stuttgarter Innenverteidigung ins Mittelfeld und verhinderte somit eine kurzzeitige Überzahl des VfB in bestimmten Zonen, wodurch sie wesentlich einfacher hätten aufbauen können. Mit gerade 20 Jahren ist Geis natürlich noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen, bringt aber dennoch schon eine gewisse fußballerische Reife mit und beeindruckt durch seine Ruhe am Ball.

Mainz 05 bedeutet für den Spieler eine enorme Herausforderung, die er bisher jedoch sehr gut zu meistern scheint. Der Transfer scheint für beide Seiten optimal, da Geis die Möglichkeit bekommt sich fußballerisch und taktisch unter einem ehemaligen Jugendtrainer weiterzuentwickeln und in der 1. Bundesliga zu etablieren, der 1. FSV Mainz 05 im Gegenzug einen hoch veranlagten Spieler bekommt, der bisher eine Bereicherung für das Mittelfeld zu sein scheint und zudem das Potenzial besitzt, in einigen Jahren eine ordentliche „Rendite abzuwerfen“, sollte er sich denn nach Plan entwickeln.

Sebastian Polter: Der 22-jährige Stoßstürmer war in der vergangenen Saison von seinem Verein VfL Wolfsburg an den 1. FC Nürnberg ausgeliehen, konnte sich dort aber nur bedingt durchsetzen. Nur vier Spiele über die volle Distanz und insgesamt 16 Einwechslungen bei 26 Auftritten dokumentieren seine Joker-Rolle bei den Franken. Der ehemalige U21-Nationalspieler glänzt vor allem durch seine Physis, durch die er Bälle in vorderster Linie behaupten und auf nachrückende Mitspieler ablegen kann. Zudem zeigte er schon bei seinem ersten Bundesligaeinsatz für den FSV, dass er genügend Spielintelligenz besitzt um die durch die Diagonalläufe der Außenspieler entstehenden Freiräume zu erkennen und zu nutzen.

Allerdings stellt er sich dabei mit insgesamt sieben Abseitsstellungen nicht sonderlich geschickt an, deutete allerdings auch im Spiel gegen den Ball durch ein intelligentes situatives Anlaufen der Stuttgarter Innenverteidiger sein Potenzial an. Gerade gegen den spielstarken Tasci, der schon in der ersten Halbzeit verletzungsbedingt ausscheiden musste, sorgte Polter gemeinsam mit Zimling dafür, dass dem VfB-Kapitän häufig nur ein langer Ball unter Druck als letzte Möglichkeit übrig blieb.

Technisch muss der Ex-Wolfsburger allerdings noch deutlich zulegen, um bei seinen Konkurrenten dauerhaft Spielzeit zu bekommen. Mit seinen physischen Vorteilen und der laufintensiven Arbeit gegen den Ball dürfte er jedoch gegen einige bestimmte Mannschaften den Vorzug vor seinen Konkurrenten erhalten. Sollte er darüber hinaus seine bisher magere Torquote von sieben Treffern in 39 Auftritten in der ersten Liga steigern können, ist es nicht unwahrscheinlich, dass man in Mainz noch viel Freude an Polter haben wird.

Julian Koch: Auch diese Neuverpflichtung ist ein ehemaliger U21-Nationalspieler. Koch war zuletzt bei Borussia Dortmund unter Vertrag, in den Spielzeiten 2010/11 und 2012/13 allerdings an den MSV Duisburg ausgeliehen, für den er insgesamt 44 Zweitligapartien bestritt, in denen er auf zwei Tore und sieben Torvorlagen kam. In der 2. Bundesliga wurde er zumeist im defensiven Mittelfeld eingesetzt, er kann aber auch beide Außenverteidigerpositionen übernehmen oder im rechten Mittelfeld spielen. Gelegentlich wurde er auch als Spielmacher oder Innenverteidiger eingesetzt. Diese Vielseitigkeit zeugt von einer hohen fußballerischen Klasse und großem Potenzial, sodass sich der BVB auch eine Rückkaufoption auf den 22-Jährigen sicherte, sollte er sich überdurchschnittlich gut entwickeln.

Thomas Tuchel sieht Koch anscheinend als Rechtsverteidiger, hier hat es der Ex-Dortmunder allerdings mit dem Routinier Pospech und dem nominellen Innenverteidiger Bell zu tun. Momentan fällt Koch aufgrund einer Fußprellung aus. Da Wechsel von Spiel zu Spiel rechts hinten seltener sind als im Mittelfeld, muss er sich nach seiner Gegensung vermutlich zunächst einmal hinten anstellen. Über die Saison gesehen dürfte er aber seine Chance und Einsatzzeit bekommen. Kochs Stärken liegen im athletischen Bereich und im taktischen Verhalten im Spiel gegen und ohne den Ball. Ihm fehlt allerdings für die Bundesliga noch einiges an Konstanz in seinen Auftritten, deswegen ist es fraglich, ob ihm bereits in diesem Jahr der Durchbruch gelingt.

Christoph Moritz: Der Mittelfeldspieler sorgte in der Saison 2009/10 ungewollt für Aufsehen, als er unter Felix Magath den Sprung in die Startelf auf Schalke schaffte. Niemand hatte den Youngster auf dem Zettel gehabt, nicht einmal der damalige U21-Nationaltrainer Adrion, der ihn erst nach mehreren Bundesligaspielen in die Auswahl berief. Moritz glänzte in der damaligen Saison durch seine unaufgeregte und unauffällige Spielweise und passte vorzüglich zum von Magath bevorzugten schnellen Umschaltspiel.

Nach seiner Debütsaison bei den Profis erlosch Moritz‘ Stern auf Schalke allerdings schrittweise, in den folgenden drei Spielzeiten kam er insgesamt nur noch auf 27 Erstligaeinsätze, was allerdings auch mit verschiedenen Verletzungen zusammenhing. In Mainz will der defensive Mittelfeldspieler nun einen Neuanfang starten. Vor allem im 4-3-1-2 dürfte er gute Einsatzchancen bekommen sowie gegen deutlich stärkere Gegner. Im zweiten Saisonspiel gegen den SC Freiburg stellte ihn Tuchel überraschenderweise in vorderster Linie auf. Grund dafür dürfte sein gutes Pressingverhalten und seine Spielintelligenz sein, die es ihm erlaubte in der ungewohnten Rolle zwischen den beiden Außen Okazaki und Müller eine ordentliche Vorstellung abzuliefern. Diese Position ist allerdings wahrscheinlich keine Dauerlösung für Moritz und war eher dem speziellen Freiburger Spielstil geschuldet, sodass man Moritz bei seinen künftigen Auftritten wohl vor allem im defensiven und zentralen Mittelfeld finden wird.

Auch für Moritz ist die Konkurrenz und somit der Druck zur schnellen Weiterentwicklung groß und ein unumstrittener Stammplatz keineswegs in Sicht. Sollte er von Verletzungen verschont bleiben, ist ihm aber durchaus eine ähnliche Entwicklung wie zuletzt Baumgartliner zuzutrauen, auch wenn die jüngeren Konkurrenten wie Bell, Koch oder Geis etwas mehr fußballerische Fähigkeiten mitzubringen scheinen. Diese Mängel durch sein taktisches Verständnis und sein Pressing- und Zweikampfverhalten wett zu machen, traut Tuchel ihm anscheinend durchaus zu.

Fazit 2

Beim 1. FSV Mainz 05 ist es häufig nicht leicht, die genaue Ablösesumme herauszufinden, da Manager Heidel bevorzugt ein Stillschweigen beider Parteien vereinbart. Für die sieben Neuzugänge dürften aber insgesamt etwas mehr als 6 Mio. € Ablösesummen geflossen sein. Somit konnten sämtliche Transfers durch den Szalai-Abgang finanziert werden. Die restlichen Einnahmen inklusive der zusätzlichen Schürrle-Millionen konnten nach Aussage Heidels dann in Steine, sprich Vereinsinfrastruktur investiert werden, bzw. für kommende Transferfenster zurückgelegt werden.

Die Neuzugänge versprechen eine höhere Flexibilität in sämtlichen Mannschaftsteilen. Alle Spieler können mehrere Positionen spielen. Alle Spieler gelten als technisch gut bis sehr gut ausgebildet und verfügen darüber hinaus über eine hohe Spielintelligenz. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Vergangenheit oder Gegenwart in Juniorennationalmannschaften. Darüber hinaus können alle Neuverpflichtungen als sinnvolle Investitionen angesehen werden, da sich alle in der Entwicklungsphase befinden und somit eine Wertsteigerung zu erwarten ist, sodass eventuelle Spielerverkäufe in einigen Jahren wohl Gewinne erzielen dürften. Das Durchschnittsalter der Neuen beträgt gerade einmal 23,14 Jahre, sodass die dringend notwendige Verjüngung der Mannschaft (zum Teil) vollzogen wurde.

Wie von Tuchel gefordert, hat die Mannschaft nun wieder eine Zukunft. Das heißt, die Mannschaft wird Zeit benötigen, um sich zu finden und einzelne Spieler brauchen eine (längere) Eingewöhnungszeit, auf lange Sicht ist aber eine Leistungssteigerung der einzelnen Akteure, und somit auch des Teams zu erwarten. Die in Nachwuchsleistungszentren ausgebildeten Spieler dürften perfekt zur von Tuchel bevorzugten Spielweise passen, die auf eine hohe Anpassungsfähigkeit an die gegnerischen Stärken und Schwächen sowie eine große Systemflexibilität setzt. Hierfür ist die Vielseitigkeit der Neuverpflichtungen eminent wichtig.

Dass sich so viele viel versprechende Talente für einen Wechsel zu Mainz 05 entschieden haben, spricht für den Ruf, den sich der Verein in den letzten Jahren erarbeitet hat. Tuchel steht für seriösen, modernen, intensiven Fußball und hat bereits vielfach seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt, junge Fußballer an die Bundesliga heranzuführen und in der Liga zu etablieren. Nicht alle Neuzugänge werden den Sprung auf Anhieb schaffen, dafür sind zu wenig Startplätze offen.

Allerdings steht Cheftrainer Tuchel für Rotation was Personal, System und Ausrichtung betrifft. Für diese Flexibilität sind die so genannten „Optionsspieler“ entscheidend, die gewisse Fähigkeiten, wie z.B. im Falle Polter eine sehr gute Physis, mitbringen, im Gesamtpaket aber noch Zeit zur Entwicklung benötigen. Diese Spieler kommen bevorzugt gegen bestimmte Gegner zum Einsatz, und zählen somit zwar nicht zu den unumstrittenen Stammspielern, wohl aber zu den spielentscheidenden Spielern, die ihre Einsätze bekommen und sich im Laufe des Jahres spürbar weiterentwickeln werden.

Die Abgänge haben ca. 11 Mio. € in die Mainzer Kassen gespült, dazu kommen weitere ca. 4 Mio. € durch Schürrles Wechsel nach England. Dazu kommen spürbare Gehaltseinsparungen. Dem gegenüber stehen Transferausgaben von etwa 6 Mio. €. Man sieht, der FSV hat die Mannschaft nicht nur verjüngt und die sportliche Perspektive auf lange Sicht verbessert, sondern dabei auch noch ein ordentliches Transferplus gemacht.

Die beiden ersten Saisonspiele deuteten bereits an, in welche Richtung die Reise für den FSV in der neuen Saison gehen soll. Tuchel arbeitet auf eine höchstmögliche Flexibilität hin und forciert gleichzeitig eine dominante Spielweise und einen passiven, raumorientierten Konterfußball, wie er in Freiburg gespielt wurde. Die Offensivspieler können alle mehrere Positionen spielen, die Formation kann ohne Spielwechsel geändert werden und Spieler beinahe beliebig ausgetauscht werden.

Wenn Tuchel die Spieler nicht überfordert, in den Gegneranalysen meist richtig liegt und darüber hinaus mit seinem Team weiterhin etwas Glück hat, wie es in den ersten beiden Spielen teilweise der Fall war, kann diese Mainzer Mannschaft, die von vielen zunächst als Abstiegskandidat gehandelt wurde, unter Umständen noch für einiges Aufsehen in der Liga sorgen.

Allgemeine Informationen zum Projekt mit einer Übersicht der bisherigen Beiträge.

Koom 15. Mai 2014 um 13:25

Tja, nun ist der Umbruch komplett: Ein neuer Trainer ist da: Kasper Hjulmand. Ist der den SV-Spezis schon ein Begriff? Passt er zu Mainz? Was kann man von ihm erwarten?

Antworten

CT 15. Mai 2014 um 14:01

Könnte interessant werden.

Habe in der letzen Saison alle CL-Spiele gesehen (haben versucht die aktive Mannschaft zu sein; ein paar Ergebnisse sind zu hoch ausgefallen) und ein paar Partien von dieser Saison.

Ähnlich wie Tuchel hat er keine Angst mit Systemen zu spielen. Hat während meiner Beobachtungen hauptsächlich 4231 und 433 gespielt, dazwischen sogar kurz ein 343/3421.
Letzteres wurde weniger gut und erfolgreich umgesetzt, kostete (zusammen mit einer absurd hohen Abwehrlinie) die CL-Quali gegen Zenit. Wurde später wieder verworfen.

Merkmale der Spielweise:
Abkippender Secher, hohe Außenverteidiger am Flügel, Flügelstürmer im Halbraum, =viel Halbraum-/Flügelspiel, erhöhtes bis hohes Pressing.

Wie es aktuell ausschaut kann ich leider nicht sagen.

Antworten

Sofalaie 15. Mai 2014 um 18:06

Hjulmands FCN kenn ich ein bisschen aus dieser Saison (aus den vorigen, offenbar wesentlich besseren Saisons leider nicht) und fand sie eher nicht so toll. Grundsätzlich spielten sie relativ ambitioniert im eigenen Ballbesitz, wie CT sagt, mit hohen AVs, aber auch eher breiten Flügeln, die erst später mit Dribblings (LA) oder mit diagonalem Einlaufen (RA) ins Zentrum gehen. Offensiv fehlte denen aber völlig die Abstimmung, man hat immer gesehen, wie sie eigentlich durchbrechen wollen, sah auf dem Papier auch sinnig aus, aber funktionierte halt nicht. Ihnen fehlte aber auch total ein Verbindungs- und Kreativspieler für hohe Bereiche, muss man dazu sagen.
Interessant war dann noch, dass er in seinem 4-3-3 geschätzt 10 unterschiedliche Stürmer eingesetzt hat, wovon viele eigentlich 10er sind und dann auch so gespielt haben (kamen ein wenig in die 10er-Bereiche zum Kombinieren). Funktionierte aber auch nicht besonders.

Defensiv fand ich sie auch eher mäßig. Ich erinner mich an eine kreative Pressingvariante, wo er den RIV ganz massiv freigelassen hat und dann wellenartig auf den anderen LIV + LV pressen ließ, das war auch von der Umsetzung ganz nett. Ansonsten waren sie im Pressingverhalten aber eher unpräzise und schlampig. Absicherungsprobleme gabs auch manchmal.

Wie gesagt, alles leider nur Eindrücke aus dieser Saison und allenfalls 5 Spielen (die meisten wohl auch aus ihrer schwächsten Phase am Anfang). Vielleicht weiß ja jemand noch mehr aus den Vorsasisons?

Antworten

Tom 2. September 2013 um 09:22

Wie ist denn die Meinung zum Neuzugang Nedelev?

Antworten

Peda 27. August 2013 um 14:32

Ganz, ganz, dickes Lob an dich, MB!

Für die Entschiedung ein solches Projekt zu starten, für deine Auswahl der Mannschaft, aber in erster Linie für den Inhalt.

Ich habe mich zuerst „gesträubt“ anzufangen die Serie zu lesen, da in so umfassenden Artikeln sich die wenigen zentralen Punkte gerne unterträglich oft wiederholen und mein Interesse an deutschen Mannschaften dazu dann einfach nicht groß genug ist. Baumgartlinger sei Dank 😉 habe ich’s jetzt doch gemacht und ich bereue keine Zeile: ich muss dir wirklich zu deinem unaufgeregten und gut strukturiertem Schreibstil gratulieren.
Es wird nicht langweilig, das Wichtigste bleibt hängen und man lernt wirklich eine Menge dazu. Weiter so!

Antworten

AP 26. August 2013 um 09:04

Hallo MB,

Sicherlich auch interessant was bei der U23 und den A/B Junioren passiert in dieser Saison. Nicht nur die Ergebnisse stimmen, sondern auch die neue Philosophie, Spielidee scheint zu funktionieren. Gehst du auch darauf ein?

Antworten

JB 1. September 2013 um 13:22

Hi MB,

mich würden die Bande zwischen U23, A/B-Junioren zu den Aktiven auch sehr interessieren.

Das Verhältnis zwischen T. Tuchel und M. Schmidt ist ja schon ein besonderes und enges. Man merkt ja auch, dass Tuchel in seinem 6. Jahr in MZ großen Einfluss auf die Konzeption des NLZ hat und auch eng mit V. Kersting zusammenarbeitet.

Würde mich freuen, wenn Du diese Aspekte die eher selten in der Öffentlichkeit stehen mal beleuchtest. Vielleicht auch Perspektiven von Spielern wie B. Saller aus der U23 oder P. Pflücke und D. Parker aus der U19 aufzeigen würdest.

Bis jetzt auf jeden Fall mal Daumen hoch für dein Projekt!

Antworten

Dave 23. August 2013 um 15:41

Ich finde die Serie großartig. Vielen Dank dafür! Gerade Mainz ist ein sehr sympathischer Verein, der mit viel, viel Geschick tolle Transfers über die Jahre getätigt hat (das Gastspiel in der Pause der russischen Liga von Fatih war irgendwie auch so ein Deal, den nur Mainz macht)

Was mich bei der Kaderplanung interessieren würde: Gab es Spieler, die verfügbar (auslaufender Vertrag, bezahlte Ablösesumme) und realistisch gewesen wären und verpasst wurden, bzw. von denen du sagen würdest, dass diese den Kader – im Rahmen der Möglichkeiten – durchaus verstärkt hätten?

Antworten

MB 24. August 2013 um 20:42

Es waren viele Spieler im Gespräch, und einige, die auf dem Markt waren und sportlich Sinn gemacht hätten, wurden nicht verpflichtet, natürlich. Ansonsten müsste man sich in Mainz Sorgen machen, zu hohe Anforderungen zu stellen, wenn diese nur von einer hand voll Spieler erfüllt werden würde. Laut Medien war man an Mölders interessiert, ziemlich sicher an Koo, der dann aber ne Bombenvorbereitung in Wolfsburg gespielt hat und dann dort Stammspieler geworden ist.

Wirtschaftlich war für Rosenthal das Frankfurt-Angebot wohl attraktiver. Der hätte meiner Meinung nach gut ins Team gepasst. Genauso Baier, der noch bei Augsburg spielt, oder Hanke, der nach Freiburg gegangen ist. Bei Hanke denke ich aber, dass man sehr gute Chancen gehabt hätte, wenn man sich um ihn bemüht hätte. Der passte dann also anscheinend nicht ins Anforderungsprofil.

Ansonsten kann man wohl davon ausgehen, dass auf jeden erfolgreichen Transfer mindestens drei Spieler kommen, an denen der Verein zumindest Interesse hatte, wo ein Wechsel aber aus welchem Grund auch immer nicht realisiert werden konnte. Ist aber nur ne Schätzung von mir. 😉

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BG 24. August 2013 um 20:55

Mainz verzichtet interessanterweise schon seit einigen Jahren auf ein professionelles Scouting-System, sondern setzt laut Aussage von Heidel auf ein (in der Liga einzigartiges) Programm, bei dem man jede Aktion eines Spielers verfolgen kann. In der Richtung habe ich es zumindest im Hinterkopf. Schaut man sich die Transferbilanz der Mainzer in den letzten Jahren an, scheint man damit sehr gut zu fahren.

Generell hat man in den führenden Positionen bei Mainz eine ungewöhnliche Kontinuität (was bei den Trainern mit Blick auf die 90ziger Jahre nie galt). Sowohl Heidel (Manager) und Strutz (Präsident) sind jetzt bereits seit über 20 Jahren im Verein; auf Bundesligaebene sicherlich eine Seltenheit!

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Pflichtfeld 23. August 2013 um 09:54

was ist denn eigentlich mit diesem Shawn Parker? Kann der was? Oder wird der es dieses Jahr eher schwer haben?

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Koom 23. August 2013 um 13:05

Laut letztem (Medien-) Stand hat er im Training etwas nachgelassen, was bei Tuchel allerdings mit das wichtigste Kriterium ist.

Ansonsten: Vom Talent her kann er mit Polter und Schahin mithalten, bringt auch etwas andere Stärken mit ein. Aber wenn er sich nicht rein haut im Training und im Spiel, dann wird es sehr schwer für ihn. Erbhöfe hat Tuchel keine, er stellt brutal nach Trainingsleistung auf. Ausnahme dafür ist seine „Schocktherapie“, wenn er Spieler einfach mal bringt, um sie in der Gewohnheit aufzubrechen, ihnen zeigt, was sie verpassen usw. Aber das ist nur ein Joker für 1-2 Spieltage, danach muss mehr kommen.

Das ist hart und speziell für den gemeinen Fan oft schwer nachzuvollziehen („Warum spielt nicht XY, der hat doch mal 2 Tore gegen YZ gemacht“ – wie bei Ujah), aber es ist eine konsistente und für den Spieler nachvollziehbare Art der Entscheidungsfindung. Fußballprofi ist man halt nicht nur 1-2mal pro Woche für 2 Stunden.

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kolle 23. August 2013 um 08:44

Ich finde du solltest auch auf mögliche Probleme eingehen.. die Mainzer haben sicherlich in den entscheidenden Positionen Top Leute, aber auch denen wird nicht alles gelingen und potentielle Brandherde sollte es bei der Zielsetzung oberes Mittelfeld schon geben. Du siehst mir das etwas rosarot, da merkt man einfach den Fan sehr.

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MB 23. August 2013 um 13:20

Es werden demnächst auch noch kritischere Beiträge kommen. Bei der Kaderplanung habe ich dafür allerdings keinen Anlass gesehen. Mit Sicherheit gibt es Risiken, aber da ich die generelle Richtung der Transferaktivitäten befürworte und somit nicht das eingeganene Risiko an sich kritisieren kann/will, habe ich in diesem Beitrag zu größeren Kritikpunkten keinen Anlass gesehen.

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kolle 24. August 2013 um 08:44

Ich hau es dir dann um die Ohren wenn Mainz jetzt ne Niederlagenserie hinlegt 🙂

Im Ernst: Immerhin hast du eine Meinung die eindeutig ist und traust dich auch diese zu proklamieren. Das ist nicht das sonst übliche Wischi-Waschi Gelaber wie in den Saisonprognosen bei der „Konkurrenz“. Ich bin trotzdem gespannt ob die Mainzer sich wirklich so positiv entwicklen, bin da trotz räumlicher Nähe mein Fokus auf dem einzigen wirklich großen RLP-Verein liegt.

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kolle 24. August 2013 um 08:45

ähm Ja es ist früh morgens. Der letze Satz sollte heißen:

Bin da trotz räumlicher Nähe nicht so informiert, da mein Fokus eher auf dem einzigen wirklich großen RLP Verein liegt.

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Jeff 25. August 2013 um 23:47

Gibt auch ne Analyse von dem Spiel Aalen – FCK ??

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kolle 28. August 2013 um 09:15

Habe mir das ja auch lange gewünscht.. aber wozu? Lautern spielt weder innovativ noch wird irgendetwas besonders gut ausgeführt. Einzige Besonderheit ist imho das der Foda versucht sehr schnelles Umschaltspiel zu forcieren (wobei teilweise auch versucht wird langsam aufzubauen). Leider können das die Spieler mitunter nicht umsetzen, wodurch der Fck eine hohe Fehlpassquote hat. Angriffspressing habe ich dieses Jahr auch schon mal vereinzelt gesehen, die Abstände zwischen den Manschaftsteilen erschienen mir aber zu hoch. Habe das Spiel gegen Aalen aber auch nicht gesehen, ansonsten fand ich das im Vergleich zu letztem Jahr schon leicht verbessert alles, aber ich hab ja eh ke Plan..Die meisten Fans kritisieren ja die fehlenden einstudierten Offensiv-Spielzüge, ich hingegen staune oft über die Abwehr. Aber gut gestern Schalke 04 gesehen, jetzt sehe ich uns schon wieder fast auf Augenhöhe mit einem Championsliga Teilnehmer 🙂


André 22. August 2013 um 12:04

Ich glaube nicht, dass Szalai wirklich ein großer Verlust ist. Habe ihn letzte Saison ein paar mal live gesehen und war von seinen technisch/taktischen Fähigkeiten entsetzt. Er weiß zwar wo das Tor steht und bringt eine gewisse Wucht mit, alles in allem ist er aber total begrenzt. Dagegen sehe ich Schahin sehr positiv. Er bringt eine gute Statur mit, ist gewandt und beweglich und Tore machen kann er auch. Nur der Schnellste ist er glaube ich nicht. Denke, dass Mainz durch den Abgang und das viele Geld eine sehr gute Transfereriode geglückt ist.

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Koom 22. August 2013 um 14:49

Szalai ist gewiss keine Torabschlussmaschine wie bspw. Huntelaar. Seine Stärken liegen eher im Charakter und der taktischen Intelligenz. Er ist ein prima Wandspieler, insbesondere gut, wenn man ein torgefährliches Mittelfeld dahinter hat. Er geht viele Wege, bleibt 90 Minuten taktisch höchst diszipliniert und verfügt bei seiner Größe über eine gute Grundschnelligkeit. Trotzdem sind die 8 Mio ein pervers guter Deal für Mainz. Ich hätte selbst einen Tausch mit Polter+Schahin für ein interessantes Geschäft gehalten. 05 fehlte in der vergangenen Saison vor allem die Breite im Kader, quantitativ wie qualitativ.

Wo andere Trainer gern mal einfach die (erfolgreiche) Taktik und Aufstellung des vorigen Spiels beibehalten („Never change a winning team“), geht Tuchel jedes Spiel an, als ob es das erste und letzte der Saison wäre, quasi wie ein Finalspiel. Und für diese Herangehensweise braucht er ein Portfolio an „Waffen“, also Spieler, die unterschiedliche Stärken und Schwächen haben. Und idealerweise hat er dieses Portfolio auch während eines Spiels zur Verfügung. In den letzten beiden Saisons ging das wegen zahlreicher Verletzungen oder Formschwächen am Ende kaum noch. Speziell Szalai und Soto, aber auch Baumgartlinger hatten nicht mal mehr den Reservetank und konnten nicht mehr das auf den Platz bringen, was sie im fitten Zustand können. Das sorgte dann für die etlichen Unentschieden in der Rückrunde, von denen kaum eine wirklich nötig gewesen wäre. Rein von dem, was man auf dem Platz sah, wären 7-8 Rückrunden-Siegen vollkommen normal und machbar gewesen, selbst ohne Glück.

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traunstroem 22. August 2013 um 10:25

Eine sehr schöne Artikelserie ist das hier, da freu ich mich schon darauf!

Der nächste Schritt im Umbruch müssten dann ja in den nächsten Transferperioden wohl in der Defensive (vor allem IV und TW) erfolgen. Dort hat man ja doch noch ältere und nicht so spielstarke Spieler.
Wäre aber wohl für diesen Sommer dann doch ein zu großer Schnitt gewesen.

lg traunstroem

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MB 22. August 2013 um 11:04

Ende der Saison laufen unter anderem folgende Verträge aus:

Bungert, Fathi, Pospech, Noveski, Wetklo, Svensson, Bell. Dazu H. Müller und Karius, da besitzt man aber jeweils eine Option.

Den anstehenden Umbruch in der Defensive im kommenden Sommer werde ich zu gegebener Zeit mit Sicherheit noch thematisieren…

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traunstroem 23. August 2013 um 09:00

Das sieht schon alles wirklch sehr gut durchdacht aus was die da in Mainz machen. Da kann man nicht genügend Respekt haben.

Noch 1-2 weiter Österreicher im Kader, dann wäre ich persönlich noch zufriedener und unserem Nationalteam würd es sicher auch nicht schaden.

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Miguel Tellarini 22. August 2013 um 01:50

Tolle Idee! So macht Fußball noch viel mehr Spaß!

Mehr als spannend, diese Analysen. Bringen auch den Nicht-Mainz-Fan weiter, weil sie eben nicht nur die Taktik auf dem Feld beschreiben. Sondern die strategische Ausrichtung des Vereins über Jahre hinweg. Nur so können Trainer bleiben, ein Anderson 1 Woche vor BuLi-Beginn entlassen und ein Nobody, aber hoch talentierter Trainer installiert werden.

Die Bewertung der Zu- und Abgänge tut ein übriges.

Diese Analyse würde ich gerne mal für SC Freiburg (im Vergleich) und den VfB Stuttgart (als konzeptloser Antipode) sehen…

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Vanye 25. August 2013 um 21:11

Kann mich nur anschliessen, dasss die Idee sehr gut ist und viel mehr bietet als „nur“ wöchentliche Spielanalysen.

Ich finde es interessant, dass Miguel Stuttgart als konzeptloses Gegenstück nennt. Ich muss sagen, dass es im Moment gar nicht mehr so viele Vereine in der Bundesliga gibt, die ich als konzeptlos, oder als notorisch ungeduldig und kurzfristig denkend, ansehen würde. Da fällt mir nur noch Stuttgart, Hamburg und Schalke ein. Bei allen anderen habe ich das Gefühl, dass die Trainer Vertrauen geniessen und Zeit haben ihre Mannschaft zu entwickeln. Vielleicht ist das nur eine Wahrnehmungssache, aber vor 10 Jahren oder so, war das Verhältnis eher umgekehrt.

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TW 26. August 2013 um 06:21

Schalke würde ich da nicht nennen. Nur weil der aktuelle Trainer ein großer Fan von Jermaine Jones ist, sollte nicht vergessen werden, dass Schalke mit über die beste Jugendarbeit verfügt. Mit Goretzka, Clemens, Draxler, Matip, Kolasinac, etc. sind dort viele junge talentierte Spieler für die Zukunft.

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Vanye 31. August 2013 um 15:46

Ich gebe dir recht. Auch die Transferpolitik ist dieses Jahr exzellent.
Da hat meine Antipathie gegenüber Horst Heldt zugeschlagen. Er bringt immer Unruhe in andere Mannschaften, weil er Interesse an Spielern verkündet, mit denen er selbst nie gesprochen hat (siehe Podolski, Shaqiri, Sam, Traoré). Wenn die Schalker Führung ihre publizierten Ansprüche nicht zu ernst nimmt, könnten sie diese Saison einen großen Schritt vorwärts machen.

Schöner Artikel dazu:
http://www.11freunde.de/artikel/zur-krise-des-fc-schalke

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Croissant 22. August 2013 um 00:53

Vielen Dank fuer den Artikel. Deine Rhetorik macht wirklich jeden Artikel lesenswert!

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Misfits 21. August 2013 um 18:31

Das ist ein grandioser Artikel!
Ausführlich und trotzdem nachvollziehbar. Wahnsinn, diese „Kolumne“ macht jetzt schon so viel Spaß, wie ich mir davon erhofft habe.

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Schimanski 21. August 2013 um 17:54

Danke für die ausführliche Darstellung.

Sehr schön finde ich wie die Motive von Tuchel und Heidel für oder gegen bestimmte Spieler herausgearbeitet werden, obwohl sie konträr zur öffentlichen Stammtisch-Bild-„Experten“-Wahrnehmung sind.

Eine Ergänzung zu Koch: Er war zwar zwei Jahre beim MSV, aber mit einem Jahr Unterbrechung, Saison 10/11 und 12/13. Er hat bei uns nicht nur auf der Sechs, rechts hinten oder im rechten Mittelfeld gespielt, sondern auch auf der Zehn (Pokal gegen Lautern) und in der IV (Liga gegen Augsburg). Bis auf Torwart und Sturm also alles…

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MB 21. August 2013 um 19:21

Danke für die Ergänzung zu Koch! Das war leider derjenige Spieler, den ich selbst am wenigsten kannte. Ich hab den Teil jetzt nach deinen Aussagen ergänzt und verlasse mich damit auf dich. 😉

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messanger 21. August 2013 um 16:17

Der Teil zu Park endet mit: „Im Spielaufbau z “

Park hab ich häufiger bei Basel gesehen, auch in der Europa League. Überzeugend fnad ich ihn nie, ich schätze ihn mehr als „jüngeren Zabavnik“ ein.
In der Offensive muss man wohl hoffen, dass Müller sich nicht verletzt. Schahin und Polter sind für mich eine Art Szalai-Ersatz ohne an dessen Qualität heranzureichen. Wenn schon könnte Choupo-Moting dessen Rolle übernehmen, wenn er denn gesund bleibt.

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Koom 21. August 2013 um 18:29

In den bisherigen beiden Spielen hat er insgesamt aber sehr überzeugt. Defensiv stand er sehr gut und trug die Bälle über die linke Seite sehr ruhig nach vorne. Mein Gesamteindruck von ihm bislang ist „macht keine Fehler“.

Polter und Schahin sind auch nicht als vollwertiger Szalai-Ersatz eingeplant oder geholt worden. Das sind beides Spieler mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen, die sich noch entwickeln können (im Idealfall). Gerade in Mainz braucht ein Neuzugang, speziell in der Offensive, gerne mal etwas länger.

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BG 22. August 2013 um 02:23

Ich muss auch zugeben, dass mich Park durchaus überzeugt hat. Im Zusammenspiel mit Okazaki harmoniert Park bisher bereits gut und sein Offensivverständnis erschien mir entgegen den Meinungen, die ich aus Basel gelesen hatte (Park als reiner Defensivverteidiger) dahingehend als überraschend positiv. Wie MB aber vollkommen korrekt anmerkt, hat er sich dafür im defensiven Stellungsspiel viel Luft nach oben gelassen (das 1:1 Gegentor gegen den VfB, wo er die Flanke durch schlechtes Verhalten ermöglicht, mal als Beispiel).

Moritz Rolle fand ich im Spiel gegen den SC äußerst interessant. Mir erschien es, dass er in einem (nominellen) 4-3-1-2 System zunächst als Zehner agierte und im Defensivverhalten dann neben Müller aufrückte, während Okazaki nach links abkippte, sodass die Mainzer Mannschaft im Defensivverhalten in einem 433/ 442 System agierte. Ich bin gespannt inwieweit Moritz sich durchsetzen wird können. Als absoluter (und früh dingfest gemachter) Wunschspieler von Tuchel wird er sicherlich zu seinen Einsätzen kommen!

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