Borussia Dortmund – FC Bayern München 1:2 | Champions-League-Finale

Der FC Bayern München ist Champions-League-Sieger 2013. Das deutsche Finale verlief auf hohem Niveau und mit großer Spannung. Eine etwas riskantere Grundausrichtung des BVB führte beidseitig zu mehr Chancen als in den vergangenen Aufeinandertreffen und sorgte für ein unterhaltsames, dramatisches Spiel. Nach einem dominanten Beginn der Westfalen steigerten sich die Bayern im Laufe der Partie. Zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit krönte Arjen Robben die starke zweite Hälfte mit dem Siegtreffer.

Dortmund mit passivem 4-4-2-Angriffspressing

Finale GrundformationenNach Mario Götzes Ausfall war die entscheidende Frage vor dem Spiel, wer für ihn hinter Lewandowski starten sollte. Jürgen Klopp entschied sich für die eingespielteste Alternative, blieb bei der Stamm-Doppelsechs Gündogan/Bender und rückte Reus ins Zentrum. Dass daür Kevin Großkreutz in die Partie kam, war aber nicht der wesentlichse Unterschied. Die Borussia veränderte vor allem ihre Herangehensweise im Pressing.

Anstatt sich gegen den Ball um die Mittellinie herum zu formieren und nur situativ weiter herauszurücken, positionierte sich der BVB direkt im Angriffspressing. Lewandowski und Reus rückten nebeneinander vor die gegnerischen Innenverteidiger in eine 4-4-2-Ordnung. Die Mittelfeld-Viererkette hatte ihre Grundhöhe relativ weit in der Münchner Hälfte.

Reus und Lewandowski attackierten dabei die Innenverteidiger aber nicht aggressiv, sondern das Angriffspressing wurde ungewöhnlich passiv gespielt. Trotz der hohen Grundposition fokussierte sich der BVB auf das Leiten des gegnerischen Passspiels über das Zustellen entscheidender Schlüsselstellen und Passwege. Wichtigste Eckpfeiler: Boateng wurde frühzeitig zugestellt und der Passweg zu Schweinsteiger wurde enorm aufmerksam bewacht, solange der Spielmacher im Mittelfeld zugegen war.

Bayerns Aufbau wird zerrissen

Durch diese Ausrichtung des Pressings konnte Dortmund einige Charakteristiken von Bayerns Spieleröffnung gegen sie wenden. Zum einen wurden Schweinsteigers aktive Freilaufbewegungen genutzt, zum anderen die nach vorne gerichtete Spielweise von Thomas Müller. Die fluide Ausrichtung der Flügelspieler beziehungsweise die Wichtigkeit der Außenverteidiger konnte im Keim erstickt werden.

Alaba und Lahm wurden durch die höhere Grundausrichtung nämlich schon einmal hinten gebunden. Um als Ausweichstation für die unter Druck stehenden Innenverteidiger da zu sein, mussten sie sich zurückhalten. So konnte Dortmund mögliche Probleme mit Verlagerungen unterbinden und sich eine engere Positionierung im Abwehrspiel leisten.

Das half besonders gegen Riberý, der in der ersten Hälfte kaum Einfluss auf das Spiel nehmen konnte. Ihm fehlte Alaba als Breitengeber, der Verfolger Piszczek bindet. Dadurch wurde Bayerns Bewegungsspiel blockiert, welches normalerweise über dem linken Halbraum zusammenläuft.

Bayerns Problemzone in der Anfangsphase. Der entscheidende Verbindungsraum konnte schwer besetzt werden.

Dortmunds Pressing und Bayerns Problemzone in der Anfangsphase. Der entscheidende Verbindungsraum konnte schwer besetzt werden. Ribery ist  quasi eingekesselt.

Schweinsteiger lässt sich oft aus diesem Bereich zwischen die Innenverteidiger oder nach links zurückfallen, wenn die Verteidigung im Aufbau unterstützt werden muss. Da Thomas Müller sich nach vorne orientiert, muss Riberý diese Lücke als Verbindungspunkt ausfüllen. Dabei zog er jedoch nur den Raum mit Piszczek, Gündogan und Blaszczykowski zu. Schweinsteiger konnte von den hochstehenden Dortmunder Stürmern gut übernommen werden.

Den versperrten Bereich im halblinken Mittelfeld konnte Bayern auch nicht umspielen, wegen Dortmunds Fokus auf Boateng. Durch diesen wurde das Spiel gut von Lahm ferngehalten und auf den deutlich weniger spielmachenden Alaba geleitet. Der Linksverteidiger und Dante hatten keine Anspielstationen und mussten ungewöhnlich oft zum langen Ball greifen, den die Bayern so nicht im Plan hatten. Da diese Pässe oft vertikal entlang der linken Seite geschlagen wurde, dominierte Dortmund auch die zweiten Bälle wegen Bayerns „Schweinsteiger-Loch“.

Dortmund mit Konterszenen

Zudem agierte Dortmund vor allem im Zentrum sehr stark mit dem Belauern der Passwege, welches sie wohl einmalig gut und kollektiv beherrschen. Auf diese Weise wurden auch Martinez meist die Passoptionen nach vorne madig gemacht, falls dieser einmal hinter den Stürmern gefunden werden konnte. Die um ihn formierten Dortmunder attackierten die möglichen Passwege dynamisch und ein „freier“ Spieler setzte ihn unter Druck.

Gerade weil Bayern die Anbindung zwischen Abwehr und Offensive fehlte und so viele Spieler nach hinten gedrängt wurden, konnte Dortmund dieses Mittel sehr effektiv anwenden und zwang die Gegenspieler im Mittelfeld immer wieder zu Rückpässen in die Abwehrlinie. Im Optimalfall konnten sie aber einen riskanten Pass provozieren und diesen in ihrer Bewegung abfangen.

In diesen Szenen, die Bayerns intelligente Akteure aber nur selten zuließen, hatte der BVB dann viel Raum für Kontersituationen. Auch nach den eroberten zweiten Bällen auf der rechten Seite schalteten sie schnell um und attackierten die Mittelfeldlöcher. Die Zerissenheit der Bayern machte ihr Gegenpressing weitestgehend zunichte – der nächste und wichtigste Faktor .

Die Konterszenen konnten aber nicht ganz sauber zu Ende gespielt werden. Bayerns Schnelligkeitsvorteile verhinderten meist ein effektives Dortmunder Durchbrechen. Die Viererkette kam schnell in enge Abstände und wurde von den Sechsern unterstützt, sodass die Borussen aus den Mittelfeldräumen nur vereinzelt Durchschlagskraft entwickeln konnten. Die besten Szenen wurden außerdem durch Fouls an Reus (siehe Dantes gelbe Karte) oder schlechte Entscheidungen von Blaszczykowski zunichte gemacht, der mit dem Ball am Fuß momentan sehr formschwach ist.

Dass Lewandowski und Reus in einigen Momenten zum schnellen, anspruchsvollen Abschluss griffen, war oft die richtige Entscheidung und führte zu Torgefahr und Ecken. Es war aber auch ein Zugeständnis, dass die Dortmunder nicht in der Lage waren, Bayerns Defensive endgültig zu knacken, und Neuer konnte von den riskanten Schussversuchen letztendlich nicht übertölpelt werden.

Ein Spiel der zweiten Bälle

Über die Konter hinaus agierte der BVB meist mit langen Bällen auf Lewandowski. Sie ließen sich nicht auf ein Duell mit Bayerns Pressing ein, das gefährliche Balleroberungen des konterstarken Gegners zur Folge hätte haben können. Nur Dortmunds Innenverteidiger zogen sich etwas zurück, vereinzelt von Bender unterstützt, um Müller und Mandzukic von der Mittelfeldreihe wegzuziehen. Hummels wich dabei etwas nach außen, um Raum für seine langen Bälle zu bekommen.

So war die Grundsituation am Ende eine ähnliche wie bei den Bayern: Die eröffnenden Pässe waren meist hohe Anspiele in den halblinken Offensivraum. Der Unterschied war die Interpretation und Verteidigung dieses Ansatzes. In der Anfangsphase konnte Dortmund hier ein Übergewicht erzeugen, da sie das Mittel sichtlich gezielter nutzten.

Finale Dortmund lange

Dortmunds grundlegende Staffelung auf zweite Bälle.

Lewandowski ließ sich als Zielspieler linksseitig ins Mittelfeld zurückfallen, während sich das Mittelfeld kompakt auf diesen Raum positionierte. Mit dem eingerückten Blaszczykowski und den nah positionierten, pressingstarken Bender, Großkreutz und Schmelzer hatte der BVB guten Zugriff auf die Abpraller.

Zudem orientierte sich Reus nach vorn und suchte Lücken. Später sollte er dadurch den Elfmeter zum Dortmunder Treffer provozieren. Diese Läufe von Reus und die Bewegungen von Blaszczykowski und Großkreutz um Lewandowski herum sorgten für etwas Unordnung bei den Bayern. Martinez´ und Schweinsteigers mannorientiertes Spiel wurde ausgenutzt und die beiden Sechser immer wieder aus den Räumen weggeschoben.

Zugriff gegen Sicherheit

So bekam Dortmund durch die höhere Präsenz um den Zielspieler herum mehr zweite Bälle, was aber nur bedingt auch für mehr Gefahr sorgte. Bayerns Defensive führte den Kampf um die Abpraller im Mittelfeld mit der Abwehr als wenig besetzte Absicherung; nicht optimal für den Zugriff, aber nach verlorenen Bällen stabil.

Dortmunds Abwehr hingegen befand sich bei Bayerns Befreiungsschlägen in einer 4-gegen-4-Grundsituation. Die Bälle prallten eher in den Zwischenlinienraum zurück und nicht ins Mittelfeld. Aus der gestreckten Ordnung des Angriffspressings mussten Gündogan und Bender oftmals weite Wege gehen, um den Zugriff sicherzustellen. Wenn dies nicht gelang, konnte Bayern sofort mit vielen Spielern die Abwehr angreifen.

Absicherung lange Bälle

Grafischer Fokus geändert und schon sieht man die Kehrseite Medaille.

Insofern war die optische Dominanz der Dortmunder auf recht wackligen Beinen errichtet. Solange die langen Bälle provoziert und erobert wurden, sah das Konzept richtig gut aus. Ein einmaliges Scheitern konnte jedoch sofort zum totalen Zusammenbruch führen; am eindrucksvollsten von Müller demonstriert, als er sich in der 30. Minute gegen Gündogan durchsetzte und Robben mit einem Pass ins 1-gegen-1 mit Weidenfeller schickte.

Auf hohem Niveau entscheiden Details

So entstand dann auch Bayerns Führungstreffer aus einem Befreiungsschlag heraus, den Mandzukic einmal kontrollieren konnte. Dortmund traf in dieser Szene individuell falsche Entscheidungen – erst vermeidet Subotic übervorsichtig den Zweikampf mit Mandzukic, dann attackieren Bender und er gleichzeitig Riberý, wodurch Robben für dessen Pass frei wird. Darüber hinaus riskierte Dortmund mit der hohen Grundposition, dass kleine Fehler in solchen Situationen direkt brandgefährlich werden.

Zudem war das 0:1 eine interessante Fußnote des vielzitierten „Torwartduells“: Manuel Neuer klärte einen schwierigen, hoch gespielten Pass mit eleganter Annahme und Volleyschuss noch so gezielt, dass Mandzukic den Ball kontrollieren konnte. Weidenfeller auf der anderen Seite lief Robben im Herauskommen falsch an; Neuer verhinderte in ähnlicher Situation ein Durchbrechen Lewandowskis zur Grundlinie. Das mögen Kleinigkeiten sein, aber solche können offensichtlich ein Champions-League-Finale entscheiden. Von daher sollte man sie auf dem Schirm haben, bevor man in diesen Dingen Kritik am Bundestrainer übt. Fairerweise muss an der Stelle jedoch auch erwähnt sein, dass Weidenfeller ansonsten ein überragendes Spiel machte.

Bayern findet langsam ins Spiel

Der wichtigere Faktor war aber Bayerns zunehmende Präsenz im Spiel, die ihnen in Hälfte zwei ein klares Chancenübergewicht brachte. Diese Tendenz begann nach etwa 20 Minuten durch Veränderungen im Passrhythmus und des Aufbauspiels: Schweinsteiger kippte seltener nach hinten und stattdessen öfter auf links (wie bei erwähnter Robben-Chance in Minute 30) oder gar nicht mehr. Dortmund positionierte sich als Reaktion darauf etwas tiefer und konnte Bayerns Angriffe nicht mehr so effektiv leiten wie zuvor. Vereinzelt konnte sich Bayern über schnelle Kombinationen entlang des Flügels befreien.

Zudem driftete Robben nach der Anfangsphase weniger in die Mitte, sondern hielt stärker die Breite für den zurückbleibenden Lahm. So konnte Dortmund gegen die zweiten Bälle nicht mehr ganz so kompakt stehen und Schmelzers Einrücken wurde riskant.

Heynckes mit effektiver Feinjustierung

Nach der Halbzeitpause veränderte sich zudem Bayerns Pressing. Das Gegenpressing, welches bis dahin etwas leitender und passiver angegangen wurde, gab es nun in der klassischen aggressiven Variante, wodurch die Bayern bei den zweiten Bällen präsenter wurden. Zudem wurde das Pressing gegen die Innenverteidiger dynamischer.

Anstatt diese direkt anzugreifen, positionierten sich die Bayern etwas tiefer und abwartender. Situativ rückte man dann aggressiv hinterher. So konnte Dortmund öfter zum Rückpass auf Weidenfeller und dieser öfter zu unplatzierten Befreiungsschlägen gezwungen werden. Bayern setzte sich höher fest, wirkte aber hinten bei den seltenen Kontern naturgemäß instabiler.

Zudem agierten Martinez und Schweinsteiger weniger mannorientiert, so dass die Lücken im Defensivverbund reduziert wurden. Gerade Martinez kam dadurch besser in die Partie und brillierte in Hälfte zwei zunehmend. Neben seiner Zweikampfstärke war auch seine Pressingresistenz von entscheidender Bedeutung; die Statistik der Passgenauigkeit führt der Spanier deutlich an.

Dadurch kamen die Münchner nun öfter ins Angriffsdrittel und konnten den BVB dazu zwingen, sich zurückzuziehen und in die nervenaufreibende Strafraumverteidigung zu gehen. So kamen sie auch zu mehr Standards – zwischendurch lag Dortmund mit 5:0 Ecken vorne -, bei denen beide Teams Gefahr ausstrahlten. Nun konnten sich auch die Außenverteidiger gelegentlich einschalten und das Gegenpressing schnürte Dortmund phasenweise ein. Insgesamt musste Bayern seltener in den offenen Spielaufbau, so dass der gute Pressingplan der Borussia in der zweiten Hälfte einfach deutlich weniger zum Tragen kam.

Überladen mit Geschwindigkeit

Unscheinbar aber entscheidend änderte sich außerdem Bayerns Fokus bei langen Bällen. Anstatt zu versuchen, die Abpraller im Zwischenlinienraum unter Kontrolle zu bringen, spielten sie diese direkter hinter die Abwehr. Oft lief einer der Offensivspieler einfach durch, anstatt abzuwarten oder auf den Abpraller zu gehen. Beide Treffer entstanden letztlich, weil Robben mit Tempo durch die Viererkette raste.

Außerdem positionierten sich vor allem Mandzukic und Müller sehr vorausschauend so, dass Dortmund auf diese Tiefenläufe nicht gut reagieren konnte. Oft stand ein Spieler eng am Empfänger des langen Balles oder wiederum gut erreichbar für diesen „zweiten Mann“. Drei Spieler bündelten sich und konnten dadurch nicht voneinander getrennt werden. So reichten zwei ganz kurze Ballkontakte, um hinter die letzte Linie auf den zu spielen.

Dortmunds Sechser konnten daher immer seltener die Abwehr unterstützen, die von den schnelleren Gegenspielern zunehmend überfordert war. Das schienen die Bayern auch zu fokussieren, indem sie die langen Bälle etwas höher und weiter schlugen. So musste sich die Abwehr weiter zurückziehen und die Wege für die Sechser wurden noch länger. Im Laufe der letzten 30 Minute schien dadurch auch die Kraft in Dortmunds Defensive nachzulassen.

Dortmund spielt mit

Als Reaktion auf den Rückstand in der 60. Minute gingen die Borussen mehr Risiko im Spielaufbau. Die Außenverteidiger schoben früher nach vorne und die Räume im defensiven Mittelfeld wurden jetzt deutlich spielerischer genutzt als zuvor. Gündogan wurde präsenter und fiel vermehrt in die Abwehr zurück, um die Bälle zu fordern.

So auch vor dem 1:1, wodurch er Mandzukic vor Hummels wegzog. Dieser konnte ins Mittelfeld vorstoßen und den langen Ball von dort auf den durchlaufenden Schmelzer bringen. Großkreutz holte den zweiten Ball und Reus tauchte vor Dante auf, der sich von Reus‘ Brustannahme überrumpeln ließ. An dieser Stelle muss der so unterschätzteste Kevin Großkreutz ein Lob für seine Leistung bekommen: Dass er hinter Martinez die zweithöchste Passgenauigkeit hatte, war kein Zufall und die Einleitung des Elfmeters die unbemerkte Krönung seines intelligenten Spiels.

Nach dem Ausgleich blieb die Borussia der spielerischen Schiene aber treu und erhöhte den Passfokus sogar noch etwas. Nun spielten sie mit und wollten den Sieg holen. Diese Änderung des taktischen Plans ging aber nicht auf, da die Bayern nun die Dynamik ihres Pressings im Mittelfeld einbringen konnten; während der Führung waren sie etwas zu passiv gewesen. Gündogan und Hummels kamen zwar teilweise in die Sechserräume, aber in der konterorientierten Besetzung der Offensivreihe fehlte das Bewegungsspiel im offensiven Mittelfeld – man könnte auch sagen: Götze fehlte. So kam beim BVB wenig Verbindung zustande.

So nahm Dortmunds Instabilität noch zu, weil die Münchner noch vereinzelte Kontersituationen herausspielen konnten, bei denen die Borussen arg ins Schwimmen kamen. Zudem ging die Präsenz bei den zweiten Bällen weiter zurück. Es ist verwunderlich, dass Klopp in dieser Phase nicht den passstarken Sahin ins Spiel brachte.

Bis in die Nachspielzeit kam der BVB nur noch zu zwei Distanzschüssen, während für die Bayern in mehreren Strafraumsituationen der Siegtreffer möglich war. So steht Subotics sensationelle Rettungstat auf der verlassenen Torlinie nur noch als Symbol für Bayerns überlegene Endphase. Die restliche Zeit nach Robbens Tor war zu wenig, trotz Klopps offensiven Wechseln mit Sahin und Schieber für Bender und Blaszczykowski. Schieber vergab die letzte Torchance.

Fazit

Zum Schluss war der Zeitpunkt des Tores etwas tragisch. Das mögliche Spektakel einer längeren Dortmunder Aufholjagd wurde ebenso verhindert wie eine potentiell grandiose Verlängerung. Von jetzt auf gleich hatte Bayern das gut gefüllte Fass versiegelt und weggepackt.

88 Minuten lang war es jedoch ein wunderbares Spiel, in denen beide Mannschaften ihrem Limit nahe kamen. Wie es bei einem deutsch-deutschen Königsduell momentan wohl sein muss, dominierten Pressing und Umschaltspiel auf allerhöchstem Niveau die Partie. Dass beide Mannschaften gut dosiertes Risiko gingen und sich nicht auf ein Zufallsprodukt verlassen wollten, machte aus der Defensivschlacht ein ereignisreiches Spiel mit vielen Torszenen, großer Dramatik und hohem Tempo. Rasenschach 2.0 könnte man sagen – eine deutsche Erfindung.

Tränen und Triumphe

Am Ende steht ein FC Bayern, der den Finalfluch im dritten Anlauf besiegt, eine Generation deutscher Nationalspieler, die den unfairen Verlierer-Stempel endlich abwaschen kann, und eine Trainerlegende namens Jupp Heynckes, welcher seine Abschiedssaion (zumindest vom FCB) mit dem größten aller Triumphe vergoldet und sich im Olymp der Champions-League-Trainer wiederfindet – nach Ernst Happel, Ottmar Hitzfeld und Jose Mourinho ist er erst der vierte Coach, der mit zwei verschiedenen Klubs die Königsklasse gewinnen kann. Die unvergleichliche Saison der „Rekordbayern“ ist nur noch einen Sieg vom perfekten Abschluss entfernt. Verdienter könnte ein „Triple“ wohl kaum sein.

Auf der anderen Seite steht der Ballspielverein Borussia, der seinen Anhängern eine einzigartige Champions-League-Saison schenkte und sich mit dem ausgeglichen geführten Finale in der Weltspitze etabliert. Die Dortmunder konnten den größten Triumph der Vereinsgeschichte nicht wiederholen, doch für den Verein ist diese Niederlage möglicherweise wertvoller als der folgenschwere Sieg vor 16 Jahren. Dieses Mal wird das Finale nicht der Höhepunkt vor dem Absturz sein; ganz im Gegenteil: Im Ruhrpott darf man sich gespannt auf die weitere Entwicklung einer sensationallen Mannschaft freuen. Jürgen Klopp bezeichnete diese Entwicklung unter der Woche als „das interessanteste Projekt der Welt“. Solch ein Projekt wird nicht durch ein Tor in der vorletzten Spielminute abgeschlossen.

Spielverlagerung.de gratuliert dem FC Bayern zum Gewinn der UEFA Champions League 2013!

Torsten 30. Mai 2013 um 20:40

Ich vermisse kritische Bemerkungen zur Leistung von Dante.

Hebt klar das Abseits vor der Großchance von Błaszczykowski in der 14 Minute auf. Dante weggedacht, stehen 5 Borussen im Abseits: Reus, Lewandowsky, Piszczek, Błaszczykowski, Bender.

Kleine Chance von Reus in der 19. Minute. Dante weggedacht, stehen die letzten Bayern an der Mittellinie und Reus somit im Abseits. Dante träumt jedoch 7 Meter halblinks vor der Linie.

In der 22. Minute spielt Dante einen einfachen Ball in die Füße von Błaszczykowski -> Bender -> Großkreuz -> Torschuß Bender.

Elfmeterszene, einfach nur dumm.

Antworten

cfws 30. Mai 2013 um 03:27

Zuerst herzlichen Dank für diese intelligente Webseite und die darauf verwandte Mühe. Purer Genuss!

Ich schreibe übrigens aus Brasilien, wo die ‚Anchormen‘ des dominierenden Fernsehkanals TV Globo gleichermaßen oberflächlich, dümmlich oder gar irreführend berichten wie in langer Tradition viele hauptberufliche Sportjournalisten der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland. Bei mir haben diese Übertragungen oft ohnmächtige Ekelgefühle hervorgerufen.

Hier ein Vorschlag zur Webseite. Die Posts sollten wirklich getrennt werden, wenn das irgendwie technisch möglich ist, z.B. in:

1) Taktik
2) FAN-Posts
3) Fouls & Co. [Schiedsrichterentscheidungen etc.]
4) Sonstiges

Den Machern der Seite wünsche ich von Herzen, dass Sie damit in Zukunft gut Geld verdienen. Niemandem würde ich es beim Thema Fussball-Sportberichterstattung mehr gönnen. Warum nicht auffällige Spenden-Links etc.? Würde mich nicht stören. Je mehr finanziellen Erfolg diese noch exotische Variante fundierter Analyse hätte, desto mehr gerieten durch steigende Aufmerksamkeit diverser ‚Medien‘ all jene lernresistenten Journalisten unter Druck, die überbezahlt sind und vielleicht besser ihren Job verlieren sollten. Es gibt eine erschreckende Tendenz diverser Medien, sich das vorgestellte Publikum oder ‚Volk‘ dümmer weniger lernbereit vorzustellen als es ist.

Antworten

EFF 28. Mai 2013 um 21:43

Meine Lieblings Szenen :

1.oo min Passbewegbegrenzung Bender/Müller Fehlpass Lahm
3.00 min Schweinsteiger verfrühtes Abkippen/ Unterzahl im zweiten Drittel durch Müllers hohe Postion
4.00 min langer Manzukic kann nicht ablegen
7.00 min Manzukic kann ablegen auf Robben, Angriff wird verzögert, Pass nach außen, Bayern verschleppt Tempo
8.00 min Dortmund Konter
12.00 min Passbewegbegrenzung Bender
14.00 min Gegenpressing Dortmund
26.00 min Großkreutz Lauf
29.00 min Robben Chance
36.00 min Lewandowski Chance
37.00 min Pressing Bayern
40.00 min Pressing Bayern
42.00 min Chance Robben
43.00 min Manzukic ablegen auf Müller

2.Halbzeit

47.00 min langer Ball Bayern Spielaufbau Bayern Martinez hohe Postion
49.00 min Martinez Ballgewinn, Ribery Konter, Manzukic links, Robben zentral,
Bender verhindertn Konter
53.00 min Pressing Bayern
59.00 min Tor Bayern
61.00 min kein Abkippen der Sechser bei Dortmund
65.00 min Piszczek Chance nach Halbraumüberladung
66.00 min guter Lauf Schmelzer leitet langen Ball zum Elfmeter ein/zweiter Ball gewinnt Großkreutz/Pass zu Reus/ Foul Dante / Elfmeter Gündogan

Dortmund erspielte sich 2 gute Chancen nach dem Führungstreffer der Bayern durch die höhere Aktivität der Aussenverteidiger.

69.00 min Konter Dortmund
71.00 min Konter BAyern
76.00 min Chance Müller
80.00 min Bayern Pressing
86.00 min Chance Schweinsteiger
88.00 min Tor Robben

Wie im Artikel von Spielverlagerung angemerkt, fande auch ich Großkreutz und Martinez überaus stark.

Antworten

EFF 28. Mai 2013 um 20:31

Ich hab das Spiel zum zweiten Mal heute angeguckt. Hier meine taktischen Auffassungen.

1.Halbzeit

1-25 min

Dortmund Pressing:

Dortmund begann mit passiven Angriffspresing in dem die Stürmer, die Angriffe nach außen lenken sollten. Die Viererkette im Mittelfeld positioniert sich hoch (vor der Mittelfeldlinie). Die Abwehrreihe stand hoch war nicht extrem hoch.

Dortmund Gegenpressing und zweite Bälle:

Durch die hohe Postion der Mittelfeldkette konnte Bender im Gegenpressing brillieren. Er konnte einige Pässe abfangen oder das Aufbauspiel der Bayern entschleunigen. Dabei verfolge er Martinez im Sechserraum (von Bayern) stark.
Durch die Überzahl im vorderen zweiten Drittel konnten die Dortmuder viele zweite/lose Bälle gewinnen/aufsammeln. Hier konnten Gündogan und Großkreutz viele gute Szenen zeigen.

Passwegbegrenzungen Dortmund:

Typische Pressingbewegung von Dortmund wenn Martinez nach dem Pass auf einen Aussenverteidiger nach vorne in die Halbräume schob. Reagierte Bender darauf in dem er ihn in Manndeckung nahm. Gündogan spielte gut mit und nahm Martinez in den Deckungsschatten weil Schweinsteiger noch in tiefern Zonen (Aufbauspiel Bayern) stand. Großkreutz und Kuba liefen Lahm und Alaba frontal an aber beide hatten die Passwege auf Robben/Ribery und Martinez im Auge. Der Deckungsschatten von Großkreutz und Kuba vergrößerte sich anbei auch noch.

Aufbauspiel Bayern:

Im Aufbauspiel lies sich Schweinsteiger sehr früh nach hinten abkippen/herauskippen sodas Martinez den Sechserraum vor der Abwehr besetzen muss. Dadurch konnte die Mittelfeldreihe von Dortmund auch so hoch stehen. Müllers und Riberys Bewegungen versinkteten in Dortmunds Deckunksschatten. Lahm und Alaba schoben auch nicht sehr weit nach vorne sodas Schweinsteigers Abkippbewehung sehr ineffektiv waren. Die Abwehr wusste sich nur noch mit hohen Bällen zu befreien.

Offensivspiel Bayern:

Die längen Bälle versuchte Mandzukic abzulegen auf die im Zwischenlinienraum um herdrifteten Müller und Ribery. Robben lauertete auf schnelle Verlagerungen (Chance Robben erste Halbzeit). Die Ablagen waren aber zu ungenau weil Subutic und Hummels gut veteidigten und schwere technische Anforderungen an den Stürmer stellt(siehe Lewandowski). Das Mittelfeld von Dortmund spielt auch ein gutes Rückwärtspressing (Gegenpressing), was nicht so einfach zu umspielen ist. Ich finde Dortmunds Rückwärts (Gegenpressing) noch stärker wie ihrer Vorwärtspressing (Gegenpressing).

Bayerns Pressing:

Bayern presst im 442 im dem, die Stürmer vom abkippenden Sechser aus die Inneverteidiger seitlich(bogenartig) anliefen um so einen Pass dach vorne zu provozieren. Die Flügelspieler spielt starke Manndaekungen auf Dortmunds Aussenverteidiger.

Dortmund Spielaufbau:

Durch den hohen Fokus der Bayerb auf die Aussenverteidiger hatten die Innenverteidiger selten kurze Anspielstationen. Sodas die Innenverteidiger viele lange Pässe in die Halbräume spielten.

Antworten

EFF 28. Mai 2013 um 21:02

1. Halbzeit 25-45min
2. Halbzeit 45-90min

Verändertes Aufbauspiel Bayern:

Schweinsteiger kippte nicht mehr oft ab dadurch konnte Martinez eine höhere Postion einnemen. Ribery hielt stärker seine linke Seite. Müller und Robben wurden aktiver anbei steuerten sie den Raum hinter der Vierkette an. Manzukic wich stärker hinter die Räume der Aussenverteidiger oder zw. die Schnittstelle der Aussenveteidiger und der Innenverteidiger.

Offensicspiel Bayern:

Manzukic spielte nicht mehr so hoch und verließ mehr das Sturmzentrum (Halbraum, Aussenraum). Er versuchte die länge Bälle nicht mehr anzulegen sondern sie per Kopfballverlängerung hinter die Abwehr zubringen. Müller und Robben attackierten den Raum sodas sie sich einige Chancen aus zentraler Postion bekamen. Schweinsteiger rückte im Laufe des Angriffes jetzt stärker in den Rückraum. Martinez lies sich fallen.

Pressing Bayern:

Bayern presst nun im 4411 in dem der immer weniger ankippende Sechser der Dortmund in Manndeckung genommen wurde. Manzukic presst jetzt erst den Innenverteidiger mehr frontal sodass der zu Rückpässen gezwungen wurde:. Er presst dan „durch“ bis zum Torhüter. Weidenfeller spielt nun immer unplazierterte Abschläge.

Pressing Dortmund:

Durch Schweinsteiger höhre Postion im Aufbauspiel mussten sich die Stürmer der Dortmunder mehr nach hinten fallen lassen sodass die Innenverteidiger BAyerns mehr Zeit am Ball hatten. Die wurden auf Manzukic oder hinter die Viererkette geschlagen. Dadurch Schweinsteiger den Sechserraum besetzte, stand Matinez jetzt höher (Überzahl im forderen zweiten Drittel) und zwang Dortmunds Miffelfeldreihe zu einer tieferen Postion. Dadurch Robben und Müller nun nach langen Bällen sofort in die Spitze starteten , war das Rückwärtspressing der Dortmunder umspielt.

Aufbauspiel und Offensivspiel Dortmund:

Dortmund versucht nun immer mehr den linken Halbraum zu überladen und ihn mit längen Bällen zu füttern. Sie versuchten jetzt auch mehr über den Umschaltmomet zukommen aber Reus Ausweichbewegungen waren zu gering.

Antworten

Pippo 27. Mai 2013 um 22:01

Ein bisschen Off-topic:

Dank des starken Pressings beider Mannschaften kam es ja immer wieder zu langen Bällen.
Wie seht ihr da die Entwicklung in den nächsten Jahren? Könnte es nicht auch zu einer Fehlinterpretation kommen, wie bei Sacchis AC Mailand in den 80ern? Wilson führt diesen Punkt in Revolution auf dem Rasen auf und sah dafür eher die schwächeren Teams anfällig.
Heute könnten taktisch schwache, rückständige Mannschaften die „Opfer“ sein. Vorallem auf der Insel sehe ich da Potential, auch weil kick and rush dort immer noch verwurzelt ist.
Ausserdem wäre es eine Gegenbewegung zu dem Ballbesitzfussball von Barca und den Bayern (die vielleicht die kommenden 2,3 Jahre prägen). Und solche Gegenbewegungen sieht man ja nicht nur in der Fussballgeschichte immer wieder zu sehen.

Meinungen sehr erwünscht 😉

Antworten

Hans 27. Mai 2013 um 22:08

Die langen Bälle der Bayern waren wohl durchaus so gewollt. Schon im Pokal hat man ja das Dortmunder Pressing so sehr gut umgehen können. Im Pokal war allerdings die Erfolgsquote der langen Bälle über’s ganze Spiel gesehen (gefühlt 😉 ) besser.

Lahm sagte ja nach dem Spiel, dass man gut 20 Minuten brauchte, um den Druck und die Nervosität endlich abzulegen. Möglich, dass Klopp auch genau darauf spekulierte und seiner Mannschaft mit auf den Weg gegeben hat, die erste halbe Stunde ordentlich zu „Powern“.

Antworten

Pippo 27. Mai 2013 um 22:50

Klar, die langen Bälle waren gewollt um dem Gegenpressing zu entgehen. Mein Punkt ist, dass nicht das Gegenpressing, der Ausgangspunkt und auch das Unscheinbare, sondern die langen Bälle, die Konsequenz und das Offensichtliche, kopiert werden könnte. Dies war gemeint mit Fehlinterpretation.

Umkehrschluss wäre dann, dass auch ohne ein gegnerisches Angriff- oder Gegenpressings auf lange Bälle gesetzt wird.

Antworten

Bayern-Fan 28. Mai 2013 um 01:11

@Pippo:

Wenn man ohne hohes Pressing des Gegners im Spielaufbau auf lange Bälle setzt, steht er logischerweise tiefer, d.h. der Spieler, der den langen Ball annehmen muss, ist tendentiell eher enger gedeckt bzw. die Räume, in die er den Ball ablegen kann, sind auch tendentiell eher durch die verteidigende Mannschaft besetzt.

Ich denke daher nicht, dass es ein erfolgreiches Revival des Kick and Rush geben wird.

Antworten

sergu 27. Mai 2013 um 20:05

„Weidenfeller auf der anderen Seite lief Robben im Herauskommen falsch an; Neuer verhinderte in ähnlicher Situation ein Durchbrechen Lewandowskis zur Grundlinie.“

Generell denke ich ebenso, das Weidenfeller in einigen Situationen auf ihn zu stürmende Spieler falsch anläuft, so wie beim 0:1. Aber auf welche Szene zwischen Neuer & Lewandoski beziehst du dich denn hier? Ich habe nur eine aus der ersten Hz im Gedächtnis, in der der BvB-Neuner keine Möglichkeit hat in die Mitte zu passen, da kein Dortmunder mitgelaufen ist. Somit fällt mir ein Vergleich dieser Szenen doch relativ schwer.

Antworten

Bernhard 27. Mai 2013 um 12:13

En generale: Wieso hat RM den Artikel nicht geschrieben? Er ist zwar wie immer sehr gut verfasst,aber da ja hier vor allem die zwei unterschiedlichen Fan-Lager unter den Autoren aufeinander prallen wäre ich über eine Antwort sehr froh. 😉

Antworten

RM 27. Mai 2013 um 14:09

Naja, RM, und das bin bekanntlich ich, ist ja Bayernfan. Gleiches Problem auf der anderen Seite. Ich hatte leider anderweitig zu tun. Vielleicht mache ich aber noch eine in-depth.

Antworten

Bernhard 27. Mai 2013 um 15:59

„Naja, RM, und das bin bekanntlich ist, ist ja Bayernfan.“
Wieso sollte das mehr Problem sein als der BVB Fan MR (ich hoffe ich irre nicht)?

Antworten

RM 27. Mai 2013 um 16:52

Ne, es wäre das gleiche Problem, oder?

Antworten

_ME_ 27. Mai 2013 um 17:11

Über eine in-depth Analyse würde ich mich sehr freuen!

Aber nicht falsch verstehen, die Analyse von MR ist auch sehr gelungen.

Antworten

Bernhard 27. Mai 2013 um 17:22

Eben,deswegen erscheint mir deine Argumentationslinie hierbei wenig schlüssig. 😉

Antworten

RM 27. Mai 2013 um 19:01

Bitte? Welche Argumentationslinie denn? Sage nur, dass es egal ist, ob MR oder ich der Autor sind, beiden kann man Parteilichkeit unterstellen.

Antworten

no.12 27. Mai 2013 um 21:02

Über eine in-depth Analyse würde ich mich auch freuen.

Antworten

ChP 27. Mai 2013 um 11:52

Eine sehr treffende Analyse des Spiels.
Bin im großen Teil der Meinung des Autors.
Jedoch kommt mir die Analyse des zweiten Bayern-Treffers zu kurz.

Bei genauerem hinsehen fällt auf, dass Boateng vor der Ausfürhung des Freistoßes auf Ribery mindestens 20 Sekunden benötigt. Ja sogar der Schiedsrichter pfeifft vorher Martinez für eine schnelle Ausführung zurück.

Dem entsprechend ist mir unerklärlich, warum Ribery diesen langen Balln auch noch 20 Meter vor dem Tor annehmen kann.
Hummels und Subotic müssen in dieser Szene ja einen längeren Sekundenschlaf gehabt haben, da es normalerweise doch Ihre Aufgabe ist, solche Bälle wegzuköpfen und zu klären.

Wieder einmal wird deshalb deutlich, wieso Hummels noch lange nicht die Qualität des, wie so schön in der Berichterstattung von Sky und ZDF bezeichneten, „besten Innenverteidigers der Welt“ hat.
in den wichtigen Spielen offenbaren sich bei ihm immer wieder Konzentrationsprobleme.
Im Gegensatz dazu, spielte Boateng mit Ausnahme des missglückten Kopfballs vorm Elfmeterfoul, eine äußerst disziplinierte, fehlerfreie Partie.

Antworten

a neuer 27. Mai 2013 um 15:34

Danke für den Hinweis, welch entscheidende Rolle Hummels (mal wieder) gespielt hat. Unbestritten seine Offensivqualitäten, die Dortmunder Taktik ist ja nicht umsonst auch auf ihn ausgerichtet, aber seine Langsamkeit war am Samstag noch öfter als sonst zu bemerken.

Bei Hummels kippen die viel gelobte Ruhe und Übersicht immer wieder ins Sorglose.

Auch beim ersten Tor reagiert schließlich doppelt falsch, weder geht er mit Robben mit, noch läuft er dann mit aller Konsequenz Richtung Torlinie bzw. 5-Meter-Raum, wo es gleich brennen wird. Die Fernsehperspektive täuscht ja oft, aber er hätte wahrscheinlich eine Chance gehabt den Querpaß von Robben abzulaufen, da dieser durch Weidenfäller abgefälscht und verlangsamt war. Nicht dass er das vorhersehen konnte, aber einfach austraben nach einem Stellungsfehler, ist auf keinen Fall eine gute taktische Entscheidung, die ich so nicht zum ersten Mal beobachte. (Vgl. das an der Außenbahn verschuldete Tor gegen Hamburg in der BuLi. Dort spurtet er auch nicht mit aller Konsequenz zurück.) Das paßt nicht zur Taktik des konsequenten Doppelns.

Was den jeweiligen Erfolg taktischer Varianten betrifft, so war es nicht allein Schmelzer, der Robbens immer wieder gefährliche Vorstöße zuließ, dennoch wird er im allgemeinen 2 Stufen schlechter als Hummels bewertet. Genauso Dante, der in etwa gleich überfordert war.

Zusammengefaßt zum Spiel: Wenn 2 Torhüter derart im Mittelpunkt stehen, obwohl gleichzeitig etliche Ofensivkräfte unter ihren Möglichkeiten blieben, dann war es wohl nicht das Spiel der IVs?

Denn defensiv waren die 6er doch allesamt gut, oder?

Antworten

no.12 27. Mai 2013 um 19:14

Mir ist genauso wie euch aufgefallen, daß Hummels (noch) nicht der komplette IV ist. Wenn man die Analysen und die Einzelkritik in den Print- und Onlinemedien liest, dann sieht das immer ganz anders aus.
Beim 0:1 ist es übrigens eine 5 gegen 3 Situation die allein durch die Schnelligkeit der Bayern für Dortmund so in die Hosen geht. In dieser Szene hat man fast den Eindruck das Hummels komplett die Übersicht verliert.

Antworten

AVS 27. Mai 2013 um 20:01

Die beiden Schlüsselspieler bei Bayern im Finale waren meines Erachtens Boateng und Martinez.

Boateng hat, abgesehen von einem Fehlpatz am Anfang äusserst souverän gespielt. Und selbst bei den Szenen gegen Lewa, die ihm in den Kommentaren weiter oben vorgeworfen werden, drängte er den BVB-Stürmer in eine schlechte Position für seinen Abschluss. Gerade ab der 20. Minute war Boateng der Stabilisator der Bayern-IV, bei der Dante nahtlos an seinen unsicheren Auftritt gegen Gladbach angeknüpft hat (Dante scheint mir übrigens ein wenig überspielt jetzt am Ende der Saison, aber das nur so nebenbei).

Desweiteren hat Martinez überragend gespielt. Ich weiss auch gar nicht, wieso ihm immer wieder übertriebene Härte vorgeworfen wird: Der Mann ist in den allermeisten Szenen einfach eher am Ball als seine Gegner, und wenn er von hinten die Bälle wegstiehlt, mag das für einige gegnerische Fans nach Foul aussehen – ist es aber nicht.

Ausserdem ist mir nicht so wirklich klar, wie jemand Martinez übertriebene Härte vorwerfen kann, wenn gleichzeitig Subotic auf dem Platz steht und sein übliches dreckiges (aber sehr effektives) Spiel durchzieht.

Hummels hat dagegen wirklich den ein oder anderen Aussetzer gehabt.

Was mich wirklich wundert ist, dass der BVB nach der 20. Minute immer mehr abgebaut hat – war das einfach das Resultat der Anakonda, die den Würgegriff fester gezogen hat? Nach der Anfangsoffensive hatte der BVB keine einzige klare Torchance mehr – und ich habe mir das Spiel extra nochmal ganz angeschaut, weil ich das im Nachhinein selbst so unwahrscheinlich fand.

Antworten

no.12 27. Mai 2013 um 20:57

…und es sind in der Tat ca 25 Sek. bis zur Ausführung des Freistoßes.

Antworten

no.12 27. Mai 2013 um 21:17

Bin der gleichen Meinung zu Martinez. Er hat ein super gutes Stellungsspiel und ist einfach meistens früher am Ball. Außerdem stochert er exrem gut die Bälle vom Fuß, daß ich dabei absolut keine überriebene Härte sehen kann. Solch gute Arbeit frustriert natürlich seine Gegenspieler und scheinbar auch Beobachter.

Antworten

blub 28. Mai 2013 um 02:30

Martinez steht schon oft sehr gut, aber greift auch gerne zu überharten Fouls wenn er es nicht tut.
Der geht schon gerne mal beidbeinig in seine Grätschen.
(nochma zum mitschreiben: dieses Spiel stand er meist gut, da brauchte er wenige Fouls, das sagt aber auch nix über die härte der Fouls aus wenn er sie den mal einsetzt.)

Antworten

Minstrel 27. Mai 2013 um 11:50

gute Analyse, in der ich viele Szenen und Phasen des Spiels wiedergefunden habe, aber …

… mir ist das alles ein wenig zu verkopft. Ich weiß nicht, ob Spieler (auch auf dem Top-Niveau) diesen anstrengende Match-Plan immer im Kopf haben können. Ich kann’s nicht und denke, Klopp hatte einen Plan A.1 und einen Plan A.2.
Plan A: raus wie die Feuerwehr, alles anlaufen, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist und mit Lewandowski und dem 2. Ball vorne rein.
Variante 1: Tor schießen, dicht machen, Zerstören, Tor schießen … (DFB-Pokal 2012)
Variante 2: Bayern lässt sich auf das Tempo ein, dann Abnutzungskampf und eventuelle Ermüdungserscheinungen nutzen.

Ab der 25. Minute etwa dürfte er gemerkt haben, dass der Plan in keiner Variante aufgeht.
Das erklärt passiv wirkende Bayern in der Anfangsphase, die Startaufstellung von Großkreutz statt Sahin und die fehlenden Auswechselungen.

Antworten

CH 27. Mai 2013 um 10:50

Wieder eine sehr schöne Analyse. Mir fiel auf, dass Dortmund bei den Ecken gegen sich ziemlich gewackelt hat – schade, dass darauf nicht eingangen wurde.

Antworten

a neuer 27. Mai 2013 um 15:39

Wollen wir hoffen, dass beide Seiten daraus lernen und von Löw einfordern, dass Standards trainiert werden, offensiv wie defensiv.

Antworten

fehc 27. Mai 2013 um 09:46

Sehr interessante Seite hier und viele richtige Analysen.

Auf die Frage, warum der FCB nicht auf das Pressing vorbereitet war und entspr. entgegen wirkte, gibt es aus meiner Sicht eine simple Antwort.
Gegen hohes Pressing kann man kaum entgegen wirken. Wenn die Passwege geschickt und konsequent zugestellt werden und dabei ein besonderes Augenmerk auf die wichtigsten Aufbauspieler gelegt wird, bleiben am Ende nur lange Bälle, oder ein gefährlich schnelles und Kraftraubendes Kurzpassspiel, welches schnell zu Ballverlusten und Torgefahr führen kann.
Aus meiner Sicht haben die Bayern exakt mit diesem Start seitens des BVB gerechnet und mussten „nur“ die ersten 20-25 Minuten ohne Gegentor überstehen.
Ich denke es ist unbestritten, dass 20-25 Minuten das maximal machbare ist, was konsequentes, konzentriertes und mögl. fehlerfreies hohes Pressing gegen eine Spitzenmannschaft betrifft.
Ein „Muss“ ist es bei diesem Aufwand, ein Tor zu erzielen. Schafft man das nicht, geht der Schuss sehr oft nach hinten los, was man auch in der letzten halben Stunde des Spieles gesehen hat, als dem FCB doch deutlich sichtbar noch mehr Körner zur Verfügung standen.
Der Sieg in der Schlussphase wirkte beinahe erzwungen.
Aus meiner Sicht hat hier nur ein Trainer eine taktische Meisterleistung abgeliefert.
Ich denke, der Jupp zieht seine Hosen auch nicht mit der Kneifzange an.
Ziel war es wohl, das BVB-Team mit der höchstmöglichen Anzahl an eigenen defensiven Ballbrührungen möglichst viel laufen zu lassen und dann den langen Ball zu spielen.
Auch die zögerlichen Eroberungsversuche im Bezug auf zweite Bälle wirkte für mich wie gewollt. Richtig zupacken und die Räume eng machen, wollte und musste der FCB erst dann, wenn der BVB dem torgefährlichen Bereich zu nahe kam.
Alles ganz nach dem Motto, „sollte das hohe Pressing tatsächlich stattfinden, lasst sie sich austoben. Versucht nicht, es zu unterbinden, oder gar den BVB hinten zu binden. Wenn man den Gegner darin unterstützt zu denken, dass das was er gerade macht genau das Richtige ist, wird er das weiter machen, ohne zu merken, wie sehr das bereits in der Frühphase eines Spieles an die Substanz geht“.

Dieser Plan geht natürlich nur auf, wenn die Null steht und das hat der FCB mit Geschick und etwas Glück geschafft.
Für mich der deutlichste Beweis hierfür ist das Verhalten von Martinez, der vermutlich von allen Defensivakteuren des FCB am wenigsten Druck hatte.
Vergleicht man sein 2Kampfverhalten in den ersten 30 Minuten mit dem, was dieses „Ungeheuer“ sonst so drauf hat, dann wirkte das schon sehr wie „angezogene Handbremse“.

Antworten

Bayern-Fan 28. Mai 2013 um 01:14

Ich stimme Dir zu. Insbesondere das „Auspowern-Lassen“ der Gegner ist mir bei den Bayern schon in den Spielen gegen Barca und im Rückspiel bei Juve aufgefallen.

Antworten

Dennis 29. Mai 2013 um 14:16

Ganz genau so sehe ich das auch. Das war kein Zufall, sondern eine Falle…und der BvB ist reingelaufen…

Antworten

nougat 27. Mai 2013 um 01:16

ich sag jetzt mal etwas…

die seite ist so rattenscharf, dass die verantwortlichen von den öffentlichrechtlichen endlich mal ihr personal in eine schulung bei euch reinstecken sollten !

und das damit irgendwann in ferner zeit die nicht mehr diesen dauerwürgreiz präsentieren, wie ich ihn gestern ab 20.45-schießen-wir-zurück erleben durfte. meine güte, das aktuelle studio war mal meine leib und magenspeise in einer zeit, wo man helden brauchte und taktik nur ein fremdwort war. jetzt brauche ich nach konsum derselben sendung eher ein fass baldrian, um deren pseudojournalistischen stuss auszuhalten. von den „inhaltsschweren“ kommentaren einen titans und den sinnfreien spielerinterviews mal ganz abgesehen.

ansonsten, kurz zusammengefasst, dortmund rennt an, münchen zu beginn höllisch nervös. kriegt münchen 2-3 dinger dürfen die sich nicht beschweren und dann ist für den bvb die partie in trockenen tüchern. es fehlte der letzte punch, und neuer hat die bayern im spiel gehalten.
mehrmals schon angesprochen, sahin hätte früher kommen müssen, um münchen weiter unter druck halten zu können. so kam es, wie es kommen musste nach einer halbzeit voller leidenschaft und herz – bayern setzt den coup de grace mit dem ex chancentod robben in einem spiel das für meinen geschmack keinen sieger verdient hatte. anders ausgedrückt: reife schlägt jugend.

abschließend bemerkt sei noch, das hick hack um götze und die schrillen töne rund um lewandowski haben sicherlich nicht zur festigkeit im bvb team geführt. dass die dortmunder trotzdem einens so beherzten kampf liefern konnten, war deshalb nicht zu erwarten und hat mich sehr erstaunt.

Antworten

AVS 27. Mai 2013 um 19:47

Hey nougat, Deine ersten beiden Absätze treffen den Punkt, allerdings führst Du Dich leider mit Deinen Kommentaren anschliessend selbst ad absurdum….

Aber die öffentlich-Rechtlichen scheinen zumindest ein klein wenig zu lernen, da SV die Liveticker schreiben darf.

Witzig war im Sportstudio, dass der Titan so vehement abgewürgt wurde, als er den vielleicht ersten wirklich relevanten Beitrag des Abends loslassen wollte….. wir werden es nie erfahren 🙂

Antworten

CCAA 27. Mai 2013 um 00:10

Danke, tolle Analyse. Auch ne tolle Dikussion. Schade nur, dass die Meine-Mannschaft-wurde-vom-Schiri betrogen-Trottel und die die-anderen-waren-unfair-Idioten vermehrt hier auftauchen. Wenn das als Trend anhält, muss man sich was einfallen lassen. Denn die sachliche (-und nicht pseudo-moralische) Diskussion ist ein Schlüsselelemet dieser Seite.

Antworten

sedatp 27. Mai 2013 um 12:01

du bist selber ein trottel, wenn du nicht wahrhaben willst, dass dante vom schiedsrichter ein geschenk erhalten hat: das geschenk, weiter mitspielen zu dürfen.

Antworten

km 27. Mai 2013 um 12:47

Darum geht es hier aber nicht. Wenn sich auf anderen Diskussionsplattformen jemand nicht zu Taktik äußert sonder nur zum Schiri oder der psychologischen Komponente, beschwert sich keiner. Wenn hier viele Leute nur die taktische Seite analysieren, stehen ihnen momentan direkt andere auf den Füßen. Warum?
Akzeptiert doch mal, dass eine ganzheitliche Behandlung fast nicht möglich ist. Und hier gehts um Taktik. Punkt.

Antworten

Taktik2 27. Mai 2013 um 20:27

km hat sowas von Recht. Es gibt genug Fanforen für so einen Quatsch.

Antworten

Johannes 26. Mai 2013 um 22:59

88 Minuten lang war es jedoch ein wunderbares Spiel, in denen beide Mannschaften ihrem Limit nahe kamen.

Warum nicht 90+3 Minuten?

Antworten

MR 26. Mai 2013 um 23:16

Noja, nach dem Tor wurde zwei Minuten gejubelt und gewechselt, dann noch bisschen gewechselt und der Rest war dann ja eher Chaos als „dem Limit nahe kommen“.

Antworten

geco87 27. Mai 2013 um 12:30

Man darf nicht vergessen, dass Schieber noch relativ ungestört zum Schuss kommt. Generell bin ich auch dafür die ersten 88 und die letzten 5 Minuten nicht noch mal zu trennen, denn Jubel und Wechsel gehören nun mal dazu 😉

Antworten

AVS 27. Mai 2013 um 20:04

vom BVB kam dann aber auch gar nichts mehr – im Gegensatz zum Spiel gegen Malaga… so, als ob Robben den Stecker rausgezogen hätte.

Antworten

Hans 27. Mai 2013 um 21:07

Von Dortmund kam ca. seit der 75. Minute nicht mehr viel. Es war fast so, als ob sie sich in eine Verlängerung „retten“ wollten. Auch die Fans wirkten bei weitem nicht mehr so optimistisch. Da war das Tor in der 88. schon fast zwangsläufig.

Antworten

Werner 26. Mai 2013 um 21:45

Hochinteressant, und eine der wenigen Analysen, die Beginn des Umschwungs auf die 20. (und nicht die 30.) Minute datiert (Manuel Neuer hat direkt nach dem Spiel auch die 20. genannt, was aus meiner Sicht seine Spielintelligenz unterstreicht).
Ein paar Unsauberkeiten ließen sich vielleicht noch reparieren: Eine Überschrift („Heynckes mit effektiver Feinjustierung“), die vom auf sie folgenden Text nicht wirklich abgedeckt wird, Flüchtigkeitsfehler wie „hinter die letzte Linie auf den zu spielen“ oder „der so unterschätzteste“ oder eine Verdeutlichung der „Veränderungen im Passrhythmus“. Aber nochmals: Danke für das, was wir nachträglich hier lernen können!

Antworten

Berni 26. Mai 2013 um 20:41

Ich weiß nicht ob folgendes hier nun schon genannt wurde, da ich nicht alles las. Aber mir ist noch die Szene in Erinnerung, als Dortmund am Drücker war. Bayern befreite sich tiefstehend mit einem unsauberen Ball, den Gündogan direkt wieder in die Schnittstelle links spielen wollte. Das sah für mich vielversprechend aus, da Bayern gerade versuchte offensiv umzuschalten.
Doch dann war der Schiedsrichter im Weg. Bayern bekam den Ball, fuhr einen Konter, an derem Ende es den Lattenkopfball von Mandzukic gab, gefolgt von der Martinez-Chance nach Eckball. Und das war genau der Zeitpunkt als sich das Spiel um 180° drehte.
Ist natürlich viel Hätte, Hätte, Fahrradkette, aber meiner Meinung nach eine Schlüsselszene im Spiel. Und dazu eine ziemlich unglückliche aus Dortmunder Sicht. 😉

Antworten

sedatp 26. Mai 2013 um 22:20

definitiv eine schlüsselszene. da haben die bayern sich wieder ihrer stärke erinnert. und die dortmunder haben plötzlich wieder angst vor bayerischen angriffen bekommen und haben danach vorsichtiger agiert.

aber die schlüsselszene schlechthin ist dantes elfmeterfoul. das ist eine standard-gelbe-karte. da gibt es keinen interpretationsspielraum für einen schiedsrichter. er kann sich da auch nicht herausreden damit, dass er das foul nicht gesehen hat (wie bei den rotwürdigen tätlichkeiten). er hat es gesehen, er hat den elfmeter gepfiffen. aber die gelbe karte hat er einfach vergessen oder unnötigerweise „gnade“ walten lassen. dante hätte hier gelb-rot sehen _müssen_. alles andere ist eines cl-final-schiris nicht würdig. das war die schlüsselszene des spiels.

abgesehen davon werden generell (also nicht nur in diesem spiel) vor allem martinez zu viele grenzwertige tacklings durchgehen gelassen. der typ spielt ständig an der grenze (und oft auch jenseits der grenze) zum foulspiel und wird viiiiiel zu selten dafür bestraft. und dann heißt es, der martinez sei mit seinem zweikampfverhalten so wichtig fürs bayernspiel. bullshit, die schiris müssten ihm einfach die grenzen aufzeigen, dann bleibt von ihm nicht mehr viel übrig.

Antworten

Matthias 27. Mai 2013 um 10:57

mit der gelben Karte bzw. Gelb-Rot für Dante stimme ich dir zu.

Mit den Fouls von Martinez nicht. Das war nunmal kein BuLi-Spiel, sondern International und generell des öfteren ein Problem von dt. Mannschaften: National wird deutlich strenger gepfiffen als international und Bayern hat das schneller begriffen als der BVB. Der Schiri hat zumindest eine „klare“ Linie gehabt – wenn auch deutlich weiter im harten Bereich als üblich.

Zu dem Foul von Ribery: Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell Spieler von einer Hand im Gesicht zu Boden gehn (auch Mandzukic), das Problem ist meiner Meinung nach, das diese Dinge in der BuLi viel zu übertrieben gepfiffen werden – und sich dann jeder Spieler, sobald ein kleiner Finger am Ohrläppchen vorbei fliegt, theatralisch fallen läßt, weil es ja „Rot geben MUSS“ und die Schiris das auch durchziehen.
Rot für Ribery hätte ich nicht gegeben, eher gelb für beide (Lewandowski für’s Halten)

Im Gegenzug könnte man auch das Foul von Schmelzer (?) an Müller (Halten) in der 2. Halbzeit mit mindesten Gelb, evtl. sogar Rot bewerten. Müller wäre durch gewesen und frei vorm Tor.

Unterm Strich war die erste Halbzeit ausgeglichen, wobei sich Dortmund in den ersten 20 Minuten zu sehr verausgabt hatte (Ziel war wohl ein frühes 1:0), was sich ab Mitte der zweiten Halbzeit gerächt hat, die komplette Mannschaft war komplett platt, vorallem die Defensive und die Bayern haben das ausgenutzt. Dazu natürlich noch die oben beschriebenen Taktischen Feinheiten. Kann es sein, dass Ribery und Alaba in den letzten 20min des öfteren die Positionen getauscht haben? Alaba hatte noch richtig Luft und am Ende meiner Ansicht nach offensiver als Ribery gespielt.

Antworten

GoldenGomez 27. Mai 2013 um 11:02

Hört sich ziemlich nach beleidigter Leberwurst an, denn der Schiri hat ja das ganze Spiel sehr großzügig gepfiffen, sieh Ribery, siehe Subotic. BVB hat ja den Elfer gekriegt, zusätzlich noch den Dante runterzuwerfen wäre übertrieben.
Und willst du dich allen Ernstes beschweren, dass der Schiri keinen runter gestellt hat? BVB war einfach nicht gut genug, der Sieg wäre auch nicht verdient gewesen.
Kritik an Martinez verbietet sich, der ist weltklasse, seine Zweikämpfe sind zwar hart, aber keineswegs an der Grenze, ist ja immerhin ein körperbetonter Sport.

Antworten

sedatp 27. Mai 2013 um 11:56

was heißt denn hier übertrieben? für ein solches foul so nah am tor wird _immer_ standardmäßig gelb gezückt. warum der schiri das hier nicht gemacht hat, bleibt sein geheimnis.

die roten karten für die tätlichkeiten auf beiden seiten muss ein schiri geben, aber nur, wenn er es sieht. es waren nicht überdeutliche situationen, sodass man dem schiri zugute halten, er hätte sie nicht gesehen.

ich meinte bei martinez nicht nur dieses spiel, sondern seine gesamte spielweise. solche spieler wie er (und früher zum beispiel van bommel) spielen absolut unfair, weil sie bei allen ihren attacken immer auch ein bisschen über die grenze gehen. bei konsequenteren schiedsrichtern würde ein martinez 20 gelbe karten in der saison sammeln. das meinte ich. so aber verschafft er sich und seiner mannschaft immer einen unfairen vorteil.

was die kondition angeht und dass dortmund in der 2.hz platt war, und dass sie auf ein frühes 1:0 aus waren, sehe ich genauso.

und nochmal: ob der sieg verdient war oder nicht, darüber rede ich nicht. ich denke, jeder ist sich einig, dass bayern über 90 minuten die bessere mannschaft war. aber das ändert nichts daran, dass dante gelb-rot hätte sehen müssen! und deswegen: ja, ich beschwere mich allen ernstes darüber, dass dante nicht vom platz gestellt wurde.

Antworten

FabiM 27. Mai 2013 um 12:18

@sedatp:

hahah. Martinez als unfair zu bezeichnen halte ich für so unpassend, wie das Finale als lahmen Fußball abzustempeln!

Bei nicht gegebenen Karten kritisch zu sein, kann ich ja nachvollziehen. Da gab es allerdings auch genug Szenen auf beiden Seiten…
Aber diese Behauptung übertrifft alles!

Antworten

gucki 28. Mai 2013 um 15:10

@sedatp

Immer wenn ich Martinez sehe, wundere ich mich eigentlich eher wie der bei dieser Zweikampfstärke ohne Fouls auskommt.

Antworten

EU-Buerger 26. Mai 2013 um 22:30

Die Schlüsselszene war die Ribery-Szene.
Nach dem Schlag von Ribery hat der FCB einen Freistoß bekommen, aus dem die erste Torchance für sie entstand.

Eine ähnliche Situation gab es im Hinspiel von Dortmund gegen Madrid. Dortmund hat einen eigenen Elfmeter erwartet, der vom Schiri nicht gegeben wurde und darufhin viel das Gegentor.

Die Dortmunder Spieler müssen ihr Fairplay verlernen und auch mal motzen und nicht auf einen korrekten Schiri vertrauen.

Antworten

Leon 27. Mai 2013 um 17:09

Ich komme hier eigentlich immer her, weil die Diskussion weniger emotional und sachlicher geführt werden. Aber nun begegnet man hier der gleichen, unsinnigen Hätte-Wenn-Diskussion über gegebene und nicht gegebene Karten.

Teilweise fast schon witzig, wenn Riberys Aktion als Wendepunkt des Spiels angesehen wird. Besonders war daran nichts, nichts an dem das Dortmunder Spiel zerbrechen musste. Dass die Dortmunder nicht auch foulen, was in der CL in gewissem Maße üblich, ist auch völliger Quatsch. Subotic hat Müller auch nicht zufällig zum Stolpern gebracht. Aber der Schiri hat es nicht gepfiffen.

Ich war als Bayernfan natürlich alles andere über die ständigen Niederlagen gegen Dortmund erfreut. Positiv war aber, dass endlich ein starker Konkurrent hervortrat, und das über mehr als eine Saison. Nun ist es anscheinend aber soweit, dass Bayern eigentlich nie verdient gewinnen kann. Selbst bei 3:0 gegen Barca heißt dann mancherorts, dass das letztes Jahr nicht geklappt hätte und Bayern es überhaupt nicht verdient hatte.

Einfach mal alle tief durchatmen. Dortmund war ein mehr als würdiger Gegner und das Spiel spannend, schnell und sehr ansehnlich. Letztlich ist hier jeder nur Fan. Niemand hier hat irgendwas gewonnen noch verloren. Also, entspannt euch!

Antworten

nougat 27. Mai 2013 um 01:30

jep, die szene war symptomatisch für den umschwung im spiel. im grunde haben sie vergessen, dem neuer 2 dinger ins nest zu legen. lewandowski wirkte irgendwie selten präsent auf dem platz. würde mich nicht wundern, wenn er gedanklich… äh, schon bei seinem neuen arbeitgeber war… ist ja auch wurscht. sie hättens in der 1. hz klarmachen können.
in der 2. hz war den bayern klar, sie kriegen aus dem feld heraus kein ei ins nest gelegt und das hat ihnen die nötige ausdauer und kraft verliehen, ihr spiel zum erfolg zu führen; zusätzlich mit jupp und „gottes“ hilfe 😉 …

Antworten

Bayern-Fan 27. Mai 2013 um 11:26

Und weil Lewandowski gedanklich schon bei den Bayern war, hat er auch Boateng auf den Knöchel getreten, um sich bei seinen neuen Mitspielern vorzustellen.

Antworten

a neuer 27. Mai 2013 um 13:33

Das ist eine Taktikseite. Der Vorschlag oben, die Diskussion von Schiedsrichterentscheidungen einerseits und Regeln andererseits parallel zu diskutieren, sollte wohl irgendwie technisch möglich sein?!?

Es wird unübersichtlich.

Wobei es eventuell schon wieder in den taktischen Bereich gehört, darüber zu diskutieren, ob Martinez an oder jenseits der Grenze spielt. Ich seh da gerade keinen großen Unterschied zu Bender, Schweinstweiger etc.

Und es ist wohl auch taktisch klug, Ribery zu provozieren, so kann man statt situativer Überlagerung gleich einen dauerhafte Überzahlsituation herstellen. Ob s fairplay ist, das sein mal dahin gestellt. 😉

Antworten

Johannes 27. Mai 2013 um 19:30

So stark war die erste Hälfte nicht zumindest was die Chancen angeht, Dortmund hatte genau 2 gute Aktionen 1.Kuba(14min), 2.Lewa(34min) ansonsten nur ungefährliche Halbchancen.

Bayern hatte allein durch Robben zwei 1gg1 + Mandzukic Kopfball + Martinez Kopfball nach Ecke.

Das Spiel kann man in der ZDF Mediathek abrufen Bayern war klar besser auch schon in der ersten Hälfte.

Antworten

Andreas 26. Mai 2013 um 20:09

Sehr, sehr gute Analyse. Ein paar Punkte moechte ich dennoch hervorheben, die meiner Meinung nach zu kurz kamen:

1) Am Anfang spielte Dortmund phasenweise sogar 4-3-1-2 – es waren hauptsaechlich Grosskreutz und Bender die hauptsaechlich Lahm’s Passwege auf rechts zu machten.

2) Ich glaube, dass Heynkes diese Taktik von Klopp nicht erwartet hat. MMn ein Taktik Szenario, dass haette durdacht werden muessen. Schweinsteiger als Libero war zwar erheiternd aber nicth zielfuehrend. Die langen Paesse hinter die Abwehr haetten frueher kommen muessen – Dortmund stand ja auch hinten provokativ hoch. Schweinsteiger haette auf jeden Fall fruehr nach links abkippen muessen.

3) Neuer stellt mMn einen neuen „spielenden“ Torwarttyp dar. Die Entwicklng dieser Position als spielleitend von hinten im Sinne eines Libero ala Beckenbauer ist aber noch lange nicht abgeschlossen. Pressingresistente Torhueter konnen das Spiel ca. 5 – 10m weiter nach vorne verlagern, was interessante Mittelfeld und Angriffsalternativen eroeffnet – die Innenverteidiger koennen hoeher spielen (engere Anbindung an die sechs) oder nach links bzw. rechts verlagern.

4) Klopp hat die Einwechselungen vergeigt – auf Verlaengerung zu spielen war ein Fehler. Vorallem nach dem 1-1. Er haette auf Sieg spielen muessen. Ihm haette klar sein muessen, dass in der Verlaengerung sein Team physisch zusammenbrechen wuerde, vorallem nach der intensiven Anfangsphase. Die Bayern sind phsyisch einfach staerker – haben ueber die Saison besser rotiert, da mehr gleichwertige Optionen (BVB braucht halt mehr Kohle, um da mitzuhalten. So einfach ist das eben). Sahin ab der 70. waere mMn ein Muss gewesen. Dahinter wird es aber leider duenn … wo wir wieder beim Kader sind.

Es wird interessant welche Lehren Klopp aus dem Spiel zieht … international relevante Verstaerkungen sind ein Muss. Sonst kann der BVB nicht mithalten … Real, Arsenal, ManU, Chelsea und Barca werden sich nicht jedes Jahr kollektiv ein schwaches Jahr erlauben.

Antworten

EU-Buerger 26. Mai 2013 um 22:36

Großkreutz war wohl ab er 70 min. am Fuß verletzt, da hätte ein Sahin Wechsel wirklich gepasst.

Antworten

Wolfgang Würz 26. Mai 2013 um 19:42

Ganz prima! Danke!

Antworten

Jul 26. Mai 2013 um 19:38

Ich bin großer Fan dieser Seite – nicht zuletzt aufgrund der oftmals bereichernden Kommentare unter den fundierten Analysen, die Spiele wie das gestrige noch interessanter gestalten, als sie ohnehin schon sind. Umso trauriger ist es, dass mit zunehmender Beliebtheit immer mehr Menschen herfinden, die das Niveau erheblich senken. In letzter Zeit gibt’s leider immer häufiger unsachliches, polemisches Geschwätz hier zu lesen.

Antworten

no.12 26. Mai 2013 um 23:01

Siehe die Diskussion weiter oben über berechtigte, nichtberechtigte, gegebene und nicht gegebene rote, gelb/rote Karten.

Antworten

Pippo 27. Mai 2013 um 21:28

Sehe ich leider auch so. Auch die Etikette einiger Kommentatoren lässt zu wünschen übrig, aber das ist wohl die Krux der Qualität von Spielverlagerung.

Antworten

Foxtrott 26. Mai 2013 um 17:06

Tolle Analyse, vielen Dank. Grade das Bildelement mit den „unterschiedlichen Blickwinkeln“ finde ich SEHR gut. Dass würde ich so gerne öfter mal sehen.

„[..]dass die Dortmunder nicht in der Lage waren, Bayerns Defensive endgültig zu knacken, und Neuer konnte von den riskanten Schussversuchen letztendlich nicht übertölpelt werden.“

Eine hervorragende Zusammenfassung von „Dortmunds starker Anfangsphase“.
Ich denke übrigens nicht, dass (wie in den Comments mehrfach angesprochen) Bayern keinen Plan hatte gegen das zu erwartende Dortmunder Anfangspressing. Eher haben wir genau den Plan gesehen, welcher zu erwarten war: Spielaufbau von hinten heraus und mehr lange Bälle, bei etwas weniger pressing als üblich um sicher zu stehen. Außerdem konnte man sich auch mal auf seinem starken Torwart „ausruhen“…

Alles in allem haben, mMn, die Dormunder alles gegeben was sie konnten und das Spiel so auch lange offen und spanned gehalten. Aber es muss klar gesagt werden, dass Bayern das ganze Spiel über die bessere Mannschaft war: Viele Aktionen der Dortmunder, grade in der Offensive, machten schon den Eindruck eines „Strohfeuers“.

Wenn man sich die Statistiken bei UEFA.com anschaut, merkt man das der BVB doch schon deutlich schlechter als seine „season averages“ war was Laufleistung und Passgenauigkeit angeht, und mMn hat man das im Spiel gut gesehen.

Antworten

mischl 26. Mai 2013 um 19:08

„Außerdem konnte man sich auch mal auf seinem starken Torwart “ausruhen”…“

So ein Unsinn 😉

Antworten

CR ID 4 26. Mai 2013 um 23:02

auch für mich haben die Bayern genau das die erste halbe Stunde getan (s.o.)

Antworten

Foxtrott 27. Mai 2013 um 01:09

Klar war das sehr überspitzt gesagt, und „ausruhen“ steht nicht umsonst in Anführungszeichen. Vll hätte ich da selbst ein 😉 hinmachen sollen…

Antworten

RM 26. Mai 2013 um 15:57

Könnte man die Schiedsrichterdiskussionen in einem anderen Forum oder unter „Nach dem Spiel ist vor der Analyse…“ führe? =)

Antworten

ert 26. Mai 2013 um 17:00

Naja zur Analyse hier wurde doch alles gesagt: Parteiisch, parteiisch und, ach ja, parteiisch.

Antworten

RM 26. Mai 2013 um 17:24

Für welches Team?

Antworten

Hans 26. Mai 2013 um 17:30

Na, dann schreib doch eine unparteiische Analyse des Spiels.

Antworten

mischl 26. Mai 2013 um 18:40

schick sie doch einfach dahin 😉
http://fokus-fussball.de/category/collinaserben/

Antworten

Freiraum 26. Mai 2013 um 15:17

Michael Cox hat ja vor allem die konstant hochstehende Viererkette des BVB letztendlich für die Niederlage verantwortlich gemacht, du relativierst das etwas. Durchaus interessant, wie Zonal Marking und Spielverlagerung die Spiele gar nicht so selten verschieden deuten.

Für mich auch wie im Artikel angesprochen ein großer Faktor: Kubas Schwäche im Kombinationsspiel. Insgesamt ging wirklich nicht zwingend viel nach vorne, und der BVB hätte sich wohl nur ins Elfmeterschießen retten können.

Und jetzt noch eine Breitseite Richtung ZDF: habe mir gestern mal die volle Packung gegeben, 90 min vor und nach dem Spiel. Ich war schon beim Anpfiff halb weggetreten von diesen immer gleichen Drama-Einspielern mit diesen entsetzlich dröhnenden Stimmen, dem endlosen Drama-Gesülze des Kahn. Aber beim Sportstudio kam ich aus dem Fremdschämen überhaupt nicht mehr raus. Von den oberpeinlichen technischen Pannen am Fließband mal abgesehen (großes Kino: das Stammelgespräch zw Löw und Heynckes): das ZDF hat Mördersummen für die Rechte ausgegeben und präsentiert die League mit einer Bezirksligamannschaft, die allesamt nicht mehr als 5 Fragen im Repertoire haben. Ich habe oft den Eindruck, selbst die Fußballer halten diesen Stuss kaum noch aus, diese ewige und einzige Suche nach der Emotion. Und das will was heißen, wenn Fußballer Journalisten intellektuell überholen.

Danke, dass ihr es so viel besser macht!

Antworten

blub 26. Mai 2013 um 15:52

Die hohe 4erKette vom BVB war schon ausschalggebend für die vielen hochkaräter die Robben bekommen hat, aber man muss auch mal sehen das das lange die einzige möglichkeit war wie Bayern zu chancen kam.

Probleme die man normalerweise mit Bayern hat und die lange zeit fast garnicht stattfanden: Ribery, im Gegenpressing sterben, Lahm und Alaba.
Es war ein Risiko, aber ein kalkuliertes.

Antworten

Freiraum 26. Mai 2013 um 16:13

Deine Liste der Abmeldungen stimmt, keine Frage. Die AVs kamen nach vorne wirklich kaum zur Geltung. Auf der anderen Seite kann’s auch nicht immer gut gehen, wenn einer mit Tempo auf Weidenfeller zurollt. Auch wenn’s der einzige Weg war, er war sehr gefährlich.

Für mich haben sich die Systeme über weite Strecken neutralisiert. Zum Heulen, dass Götze nicht spielte. Götze, Messi, Robben, so einen brauchst du dann halt.

Antworten

IchBinNichtMatthiasSammer 26. Mai 2013 um 16:12

Bei aller Liebe zu Zonalmarking.net, aber wirklich Ahnung haben die nicht. Ich habe mir die Analyse angesehen und weiß nun, wieso Herr Michael Cox einst von einem Premier-League-Manager kritisiert wurde.

Einerseits erklärt er mehr oder weniger nur statische Anordnungen. Von Abläufen oder Mechanismen lese ich kaum etwas. Andererseits, was schwerer wiegt, widerspricht er sich. So schreibt er, dass Bayern in der zweiten Hälfte bis zur Mittellinie aufrücken konnte, in der ersten aber beim eigenen Sechzehner stand. Im Fazit vermischt er aber Halbzeit 1 und Halbzeit 2 und spricht von einer gefährlichen Mischung, wenn man (in diesem Fall Borussia Dortmund) weniger intensiv presst, aber gleichzeitig so hoch steht, was jedoch partout nicht (mehr) der Fall war.

Alles in allem sehe ich mich eher bei der Analyse von Spielverlagerung, obgleich ich auch nicht gänzlich konform gehe. So fehlt mir der Aspekt der veränderten Positionsvariabilität Robbens und die bewusste Eingrenzung Ribérys Aktionsradius in der Analyse. Ansonsten tiptop.

Für die Bayern gilt es jetzt weiter die Konzentration hoch zu halten. Im Sommer muss sehr hart gearbeitet werden, die neuen Spieler müssen ins taktische Korsett eingearbeitet werden. Mit Josep Guardiola müssen außerdem gewisse Basisaspekte in der strategischen Spielausrichtung abgesprochen und Kompromisse zwischen den taktischen Differenzen gefunden werden. Dann kann der FC Bayern München auch in den nächsten Jahren seinen Erfolgsweg fortsetzen. Die Symbiose zwischen dem Fußball von „Jupp“ und dem von „Pep“ kann sich positiv wie negativ auswirken. Besonders der Umgang mit dem Spielplan und den veränderten Anforderungen an veränderte Bedürfnisse könnte zu einem Schlüsselerlebnis werden. Mit harter Arbeit wird man aber daran wachsen können.

Antworten

Freiraum 26. Mai 2013 um 16:37

Cox stützt sich vor allem seine Statistiken und zimmert dann was drum rum. Aber die Statistiken finde ich schon auch sehr aufschlussreich, um ein Spiel zu lesen, allein die Rückpässe der Bayern in den beiden Hälften wie im aktuellen Fall. Im Fazit lässt er sich gerne zur simplen These verleiten, das stimmt. Da wird hier sehr viel komplexer gearbeitet.

Tolle Analyse jedenfalls hier, auch die Länge finde ich sehr passend.

Antworten

Willibert 26. Mai 2013 um 14:33

Warum hat Klopp nicht mit Sahin/Bender auf der 6 + Gündogan zentral,Reus wie gewohnt links gespielt? War das Risiko zu hoch? Gündogan hätte auf jeden Fall Lewandowski besser mit Bällen versorgen können. Kloppo der Angsthase? Jetzt erst der Jammer gross.

Antworten

Daniel_DM 26. Mai 2013 um 15:19

Ich vermute, weil 1. Klopp eben als Trainer den Umschaltmoment bevorzugt und auch sämtliche Strukturen darauf ausrichtet und 2. die Variante mit Sahin, Bender und Gündogan vermutlich noch nicht so stabil ist. Ich finde Sahin ist auch nicht so pressingresistent wie er durch seine Ballkontrolle häufig den Eindruck macht.

Was hat denn Dortmund deiner Meinung nach falsch gemacht? Sie hatten in jedem ihrer Spiele gegen Bayern als individuell unterlegende Mannschaft nur die 40% Chancen auf den Sieg. Letztes Jahr hat das im Grunde genauso geklappt wie in diesem Jahr. Solche engen Spiele werden gewonnen oder verloren.

Was individuell mal wieder auffiel, dass Dortmund keine dynamische IV hat. Da gefällt mir der Sokratis Transfer, denn einen etwas kleineren schnellen IV wäre gegen Bayern einfach wichtig gewesen.

Unglaublich beeindruckend wie exakt der Podcast das Spiel vorhergesagt hat. Sowohl die taktische Variante mit Reus als HS, als auch die größte Gefahr von einer dortmunder Umschaltmannschaft, bis zu der Tatsache, dass man sich als Mannschaften so gut kennt und so nahe beieinander ist, dass dieses Spiel nur durch Einzelaktionen (Reus, Robben) entschieden werden kann.

Antworten

Willibert 26. Mai 2013 um 18:27

Ich meine, die Druckphase am Anfang musst du auch mit Toren abschliessen und das wäre m.E. mit Gündogan auf der 10 eher möglich gewesen. Der Angriffsdruck wäre dann wesentlich stärker ausgefallen und Bayern hätte dann bei einem Rückstand reagieren müssen.

Antworten

no.12 26. Mai 2013 um 22:54

Das mit den dortmunder IV sehe ich genauso. Und nicht nur in den letzten 20 Minuten des Spiels.

Antworten

EU-Buerger 26. Mai 2013 um 14:32

Mit einem Schiedsrichter, der seiner Aufgabe nachgekommen wäre, wäre die unfaire Spielweise der Bayern nicht belohnt geworden.

Bayern hätte 3 Platzverweise bekommen müssen!

Ribery = Ellbogenschlag, Dante = Weichteiltritt vor Elfmeter, Boeteng = Nachtreten und Beinklammern vor der Knöchelszene von Lewandowski.

Wobei Lewandowski da nach auch vom Platz gekonnt hätte.
Großkreutz Mittelfußbruch kommt sicherlich auch nicht von alleine.

Und dann noch nach dem Spiel anstatt auf als gute Gewinner, den Verlierer zu trösten wird er verhöhnt.

https://fbcdn-sphotos-c-a.akamaihd.net/hphotos-ak-ash3/941640_436443649785582_1898314220_n.jpg

Als Deutscher bin ich traurig, dass dieses Bild des unfairen und arroganten Deutschen in Europa gefestigt wurde!

Antworten

Kunde 26. Mai 2013 um 15:37

Was für ein Blödsinn. Es war kein ellbogenschlag, sondern ein Armbewegung, um sich des polen zu entledigen. Nein, Boateng hätte nicht vom Feld gemusst, da war gar nichts, nur der Tritt von Boateng. Über Dante kann man sagen, dass das eine Gelbe in der Summe war, nachdem er zuvor eine läcerhlich Gelbe bekommen hat.
Komischwerweise schreiben die BVB fans nicht sov viel über ribery, über Dante ja, aber das andere wird nicht tangiert. Lewandowski muss sich ja nicht fallen lassen…

Antworten

EU-Buerger 26. Mai 2013 um 17:43

Platzverweis beinhaltet natürlich auch eine Gelb-Rote Karte.

Egal ob es ein Ellbogen oder Armschlag war.
Beides war ein absichtlicher Schlag ins Gesicht und dieses ist laut Regeln mit Rot zu bestrafen.

Aber als Kunde versteht man vielleicht die Regeln nicht so sehr. 🙂

Antworten

maverick.91 26. Mai 2013 um 15:38

und trotzdem sind wir das beliebteste Land.

Das Foul von Dante hätte bestenfalls Gelb-Rot geben dürfen.
Glatt Rot war das niemals

Antworten

Jojo 26. Mai 2013 um 15:49

Am besten mal tief durchatmen und mal versuchen das ganze ohen Fanbrille zu sehen.
Ja Ribery kann dafür Gelb oder Rot kriegen.

Dante wollte zum Ball und trifft versehntlich Reus. Könnte man Gelb für geben, aber wenn ein unabsichtliches Foul, einen Elfmeter verursacht, aber keine direkte Großchance verhinert (Dante war noch zwischen Reus und Tor) wäre ich hier auf beim Schiedsrichter.

2 mal mögliche Platzverweise, aber keine zwangsläufigen, gerade in einem insgesamt sehr fairen Spiel (Ausnahme Lewandowski).

Was Boateng getan haben soll, dass man ihm Abisicht und eine Tätlichkeit unterstellen kann, weiß ich nicht.

Die einzige klare Rote war die von Lewandowski. Er steigt absichlich auf den Knöchel, die einzige widerliche (man muss es so sagen) Szene im Spiel. Leider hats der Schiri nicht gesehen.

Auch Subotic hätte man Rot geben können, ich denke sogar streng nach regeln eigentlich müssen. Müller war durch, Subotic kommt nicht mit und zieht in 3 mal. Ansonsten hat Müller freie Bahn und geht ins 1 gegen 1.

Insgesamt zeigen ja auch die Foulstatistiken, dass dies kein überhartes Spiel war. Nur Lewandowski war wirklich daneben.

Sich von dem ganzen Spiel irgenein Bild rauszusuchen, um irgendwas zu dramatisieren ändert nichts daran, dass es nach dem Spiel fair zu ging und die Dortmunder respektvoll abgeklatsch wurden.
Und gerade Subotic ist, was bestimmte Aktionen angeht sowieso kein Kind von Traurigkeit.

Na ja die Arroganz-Keule… Lassen wir das… Schade, wenn amnche nur das sehen, was sie wollen.

Einfach über die gute CL-Saison von den Dortmunder freuen, der Bessere hat am Ende gewonnen und so sollte es ja auch sein.

Antworten

blub 26. Mai 2013 um 15:59

Insgesamt wars ein sehr faires Spiel. zum Glück war der einzige Italiener auf dem Platz der Schiri 😉

Die sache von Lewandowski war unschön, aber Boateng hats in der Szene auch provoziert. Mitleid habe ich das jetzt keins(auch wenn er sonst echt viel abbekommen hat).

Das von Subotic an Müller war kein Foul, sonst kannst du direkt 4 Elfmeter pro Spiel haben, die sache ist nur das mas in der Szene isoliert gesehen hat.

Wenn man Riberys schlagbewegung sieht, die richtung Gesicht geht, dann ist das halt klar Rot.

Antworten

Jojo 26. Mai 2013 um 16:10

Wenn man die Ribery Szene in der Zeitlupenwiederholung aus der richtigen Perspektive sieht, kann vlt muss man Rot geben. Dann sieht man, dass er bewusst ausholt und das mehr als nur ein verunglücktes, blindes Wegdrücken ist . Aus dem Spiel, hätte ich verstanden, wenn der Schiri Gelb zückt.
Das es gar nix gab, war sicherlich quatsch.

Provoziert hin oder her, die Lewandoski-Szene war schlicht grob unsportlich. Da könnte man ja auch sagen, dass Ribery provoziert wurde. Völlig egal, dumme Szene von Ribery und widerliche von Lewandowski.

Das Totschlagargument mit den angeblichen x Elfmeter im Spiel, ist im Grunde nichts sagend.
Wenn Subotic klar sichtbar (und eben nciht etwas verdeckt im Gedränge eines Standarts), an Müller rumzerrt der sonst durch wäre und 3 mal (!) nach ihm greift und ihn festhält, hat er Glück gehabt, dass der Schiri es laufen lief.

Antworten

EU-Buerger 26. Mai 2013 um 17:50

Ich bin kein Bayern oder Dortmund-Fan, sondern ein Schalker! Ich sollte mich eigentlich wegen den weiteren Neuer Millionen freuen.
Diese Selbstherrlichkeit, alles was Bayern macht ist fair und die kleinste Aktion des Gegners ist gleich eine Notbremse.

Müller ist mit der fast Schwalbenkönig der Bundesliga! Er fliegt bei der kleinsten Berührung wie ein Knallfrosch und motzt dann immer im Rudel mit den anderen Bayern rum, so dass die deutschen Schiedsrichter schon eingeschüchtert sind.

Fairplay und damit guter Sport ist es nicht!

Aber was will man von einer Mannschaft erwarten, die sich anstatt über den Sieg, eher über eine nicht erneute Niederlage freut. Zumindest laut Interviews mit Spielern, Verantwortlichen und Fans wirkt es so.

Antworten

BigK 26. Mai 2013 um 18:46

Ein Bild als unfairer arroganter Deutscher??? Wer sich eine Meinung über die ganze Bevölkerung eines Landes aufgrund der Feierlichkeiten nach einem Fussballspiel bildet, kann dann gerne dieses Bild haben! Der muss ein wahrer Held sein. So ein Mist…
Ich als EU-Bürger schäme mich dann auch für einen unseren Noch-Nicht-EU-Mitbürger-aber-EU-Beitrittskandidaten-Bürger, der einen lauthals verhöhnt wenn man einen Elfmeter verschiesst.

http://lvironpigs.files.wordpress.com/2012/04/1a1a1a1a1a1a1a1a1a611.jpg

Was müssen Serben mit amerikanischen Pass, die teilweise in Deutschland aufgewachsen sind für abgrundtief böse Menschen sein!???????
Unfassbar…
„actio gleich reactio“ – Ist zwar nicht die feine englische Art aber deswegen muss man so kleinlich sein…

Antworten

geco87 27. Mai 2013 um 10:58

– Gelb-Rot für Dante in der Szene zwingend, in der Summe aber ungerecht, da die erste Gelbe keine war (lässt Reus in einer ungefährlichen Situation auflaufen)
– Rot für Ribery vertretbar, wobei ein klarer Schlag anders aussieht
– Boateng hat überhaupt nicht nachgetreten und Beinklammern ist höchstens eine Ermahnung wert
– Rot für Lewandowski zwingend –> „hätte vom Platz gekonnt“ ist da natürlich maßlos untertrieben
– Müller wird alleine vorm Tor umgerissen, Rot für Subotic vertretbar
– Boatengs Anschreien gegen Subotic: Eine persönliche kleine Rache aus der Emotion raus. Nicht überzubewerten und schon gar nicht repräsentativ für den Deutschen. Nach Subotics Aktion hat auch keiner von Bayernseite verbal „nachgetreten“ (nicht mal Robben!)

Der Schiri hat mir gut gefallen mit seiner Linie, denn das Spiel blieb am Laufen, und ich bin insgesamt froh, dass es mit 11 gegen 11 zu Ende ging, auch wenn es nicht regelgerecht war.

Also EU-Buerger, wer ist hier der schlechte Gewinner und schlechte Verlierer?

Antworten

Taktik2 27. Mai 2013 um 19:40

@EU-Buerger und alle anderen, die sich auf diese kindische Diskussion einlassen: Ich jedenfalls würde es begrüßen, wenn es weiterhin so bleibt, dass hier die taktischen Aspekte des Spiels sachlich diskutiert werden. Diese Kinderdiskussion erinnert stark an Sandkasten und hat nichts mit Taktik zu tun und ist eine Beleidigung für das Niveau, das die Autoren hier in mühevoller Arbeit vorgeben. Nichts gegen Emotionen, aber so ein abgrundtiefer Unsinn, wie EU-Buerger ihn hier absondert, gehört in irgendwelche Fan-Foren.

Antworten

Passives Abseits 26. Mai 2013 um 12:57

Ich habe nicht nur eine Einwechslung von Nuri Sahin vermisst. Dass ein Taktisches Mittel wie eine Einwechslung zu reinem Zeitspiel verkommt, ist irgendwie schon komisch.
Wobei sich hier wahrscheinlich wirklich die Verletzungen von Götze und Kroos auswirken. Andererseits saß ein Mario Gomez auch 90 Minuten auf der Bank. Ist das nicht eigentlich ein Verschwenden seiner Möglichkeiten als Trainer, wenn man auf Einwechslungen de facto so komplett verzichtet?

Antworten

king_cesc 26. Mai 2013 um 13:22

Naja durch einen Wechsel und einer Umstellung kann man das Spiel auch negativ beeinflussen.
Heynckes wechselte nicht, da es (meiner Meinung nach) keine sinnvolle Alternative gab, die das Spiel verbessert hätte. Wenn er also nicht wechselt kann er später (eventuelles Tor Dortmunds) besser reagieren.

Antworten

Magic_Mo 26. Mai 2013 um 14:37

Sehe ich ganz genau so. Wen hätte Heynckes denn bringen sollen?
Bin mir sicher dass Gomez umbra zur 70. gekommen wäre, hätte Dortmund nicht den Ausgleich gemacht. Auch Shaqiri für den offenkundig rotgefährdeten Ribéry hätte als schneller und kräftiger Wirbler die konditionell fertigen Dortmunder in Schwierigkeiten bringen können, der Bayern-Fokus wäre dann auf schnelles Umschalten gerichtet gewesen.

Allerdings hat sich Heynckes auch den defensiven Wechsel Gustavo rein – Schweinsteiger auf die 10 richtigerweise offen gehalten, außerdem war es unsicher ob nicht Boateng hätte ausgewechselt werden müssen.

Ich denke Klopp hätte Sahin früher bringen können; dass er die offensivste Variante mit Schieber aufgespart hat war angesichts des Pokerns auf Verlängerung auch okay.

Antworten

s 26. Mai 2013 um 12:55

http://de.uefa.com/newsfiles/ucl/2013/2009612_tpd.pdf

laut der statistik war martinez nicht führend in der passgenauigkeit…

Antworten

MR 26. Mai 2013 um 18:08

Die UEFA Statistiken werden automatisch aus den Trackingdaten erhoben, was enorm unzuverlässig ist. Meine Aussagen basieren auf den manuell erhobenen opta-Statistiken (whoscored).

Antworten

Hans 26. Mai 2013 um 12:23

Super Analyse, die den Spielverlauf mMn perfekt wiedergibt. Satzaufbau und auch die Struktur des Artikels sind gut zu lesen.

Einzig die Schreibweise von „Ribéry“ sollte vielleicht nochmal überdacht werden. Wobei „Riberý“ ohne Frage eine interessante Variante ist. 😀

Antworten

V.Anand 26. Mai 2013 um 11:51

Mehr Leidenschaft ( speziell BVB ) und weniger Taktik.

Die einzigen wesentlichen taktischen Veränderungen waren Großkreutz inversiv im linken Mittelfeld sowie Robben der mehrfach zum Überladen auf die Ribery Seite kam.
Die Aufstellungen hatten auf beiden Seite keine einzige Überraschung zu bieten. Zudem hatten beide Trainer bis zur 89. Minute keine Wechsel vorgenommen.

Die ersten 25 Minuten hervorragendes Pressing des BVB der die Bayern gar nicht hat ins Spiel kommen lassen. Der Aufwand hat sich nicht gelohnt da der BVB seine Chancen ( Kuba, Lewi, Reus ) nicht verwerten konnte. Vom gefürchteten Gegenpressen der Bayern war bis Minute 25 nichts zu sehen.
Speziell nach dem 1:1 des BVB haben die Bayern dann mit ihrem Pressing den Sieg erzwingen wollen. Dem BVB war mittlerweile einfach die Luft ausgegangen. Der enorme konditionelle Aufwand aus Hz.2 forderte jetzt seinen Tribut.

Der BVB hat in Hz.2 viele hohe lange Bälle gespielt um das Pressing des BVB zu umgehen. Diese Schwäche des BVb war bekannt.

Beide Tore der Bayern durch glückliche Kombinationen der Weltstars Ribery und Robben sowie deren Positionswechsel.
Schlauer Schachzug von Robben eine Überladung mit Ribery herzustellen.

Insgesamt: eine Werbung für den Fussball und weniger taktische Geniezüge der Coaches. Natürlich, Klopp wollte die Bayern überraschen, in Führung gehen und sie dann Auskontern.

30. August erstes Treffen Mou-Pep im europäischen Supercup ( Chelsea-FCB ). Es geht schon gut los…

Antworten

V.Anand 26. Mai 2013 um 11:56

Korrektur:
„Der BVB hat in Hz.2 viele hohe lange Bälle gespielt um das Pressing des BVB zu umgehen. Diese Schwäche des BVb war bekannt“

Sorry, der FCB hat die hohen langen Bälle gespielt und nicht der BVB.

Antworten

V.Anand 26. Mai 2013 um 12:01

Korrektur 2:
„Der enorme konditionelle Aufwand ( des BVB ) aus Hz.2 forderte jetzt seinen Tribut“.

„Der enorme konditionelle Aufwand ( des BVB ) aus Hz.1 “ muss es natürlich heißen.

Sorry, dies sind die Nachwirkungen vom Spiel Gestern.

Schönen Tag noch und bis zur WM 2014

Antworten

Mojoe 26. Mai 2013 um 19:00

Wer bist du, dass du dermaßen viel Aufwand betreibst, um diese ZEite mit solchem Inhaltslosem GElaber vollzuspamen?

Antworten

Mojoe 26. Mai 2013 um 19:01

UND WIE KOMMT MAN DRAUF UNTER WEBSITE NE SECHS EINZUGEBEN?!

Antworten

RM 26. Mai 2013 um 19:49

DAS PASSIERT WOHL MANCHMAL

Antworten

mananski 26. Mai 2013 um 19:22

Ich weiß wer er ist, er ist AirForce1 und Trappatoni 🙂

Antworten

V.Anand 26. Mai 2013 um 22:22

@mojoe schreibt:
„Wer bist du, dass du dermaßen viel Aufwand betreibst, um diese ZEite mit solchem Inhaltslosem GElaber vollzuspamen“?

Wie immer, inhaltliche Nulldiät.

Antworten

XY 26. Mai 2013 um 11:37

Sicher kein schlechter Artikel und eine gute Analyse.

Dennoch finde ich, dass unter dem Strich nicht deutlich genug wird, dass Dortmund in der zweiten Halbzeit nicht mehr viel zuzusetzen hatte. Die ersten 25 Minuten gehen natürlich klar an die Dortmunder und das wird auch in dem Artikel deutlich. Minute 25 – 45 sind sehr ausgeglichen mit leichten Bayern-Vorteilen. Ab der Zweiten kam von Dortmund wenig und Bayern hatte – wie es ja auch erwartet worden war – das Heft in der Hand. Da musste Bayern sicherlich an sein Maximum gehen, aber das Tor fällt unter dem Strich nur, weil Dante ein individueller Fehler unterläuft. Das wird etwas zu wenig deutlich in der taktischen Analyse, die es so scheinen lässt, als ob Dortmund auch in der zweiten Hälfte nahe dem Sieg war.

Antworten

Leon 26. Mai 2013 um 12:34

Das sehe ich ähnlich. Dortmunds Spiel wird sehr ausführlich beleuchtet, wobei bei mir während des Spiel der Eindruck entstand, dass Dortmund nach den ersten 30 Min. abbaute und dann später nur noch wenige Konterchancen hatte und ansonsten die Bayern Chancen für mehrere Spiele vergaben. Gerade wegen Letzterem bin ich fast verrückt geworden, denn es fühlte sich schon wieder so an wie gegen Chelsea, wo sie auch eine Ewigkeit benötigten, zu treffen und es dann versäumten, dass Spiel entgültig zu entscheiden.

Dortmund war ohne Frage sehr stark. Anscheinend konnten sie aber die Spielweise der ersten halben Stunde nicht auf Dauer durchhalten. Danach sah es mehr nach Heimspiel für Bayern aus.

Bzgl. warum sich Bayern nicht darauf eingestellt hat? Ich vermute, dass sie zum einen nervös waren und zum anderen, dass sicherlich sehr schwer ist, denn Dortmund spielt das verdammt gut. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Bayern absichtlich nicht wie die Feuerwehr loslegen wollte, weil so ein Finale lang werden kann.

Insgesamt ein tolles Spiel und ein verdienter Sieger.

Antworten

CR ID 4 26. Mai 2013 um 22:49

Ich stimme dir voll zu (siehe auch meine längere Antwort zum Post 4 oben drüber). Für mich war der Unterschied im Tempo und der Agrresivität der Bayern so groß in kurzer Zeit (30-35 min.), dass es den Eindruck macht, bewusst gesteuert gewesen zu sein und nicht ein allmälicher Abbau von Nervosität war. Die haben sicher ihre Lehren gezogen und einen Matchplan gehabt der alle Eventualitäten (Verlängerung, 11er) bei der Krafteinteilung adäquat berücksichtigt. Und genau dass ist es, was eine erfahrene Mannschaft auszeichnet.

Antworten

no.12 26. Mai 2013 um 22:40

Auch ich sehe das ähnlich. Dante ist vor dem elfmeterreifen Foul an Reus zu weit weg und so hat der Zeit genug den Ball so anzunehmen. Steht ja bei Ballannahme auch noch vom Tor weggedreht. Bayern hat m.E. auf das hohe Pressing vom BvB mit Abstrichen (zu viele Fehlpässe) gut reagiert und nur in sehr wenigen Szenen die Übersicht verloren. Auch die zweiten Bälle gehen in der Anfangsphase nicht so klar an Dortmund wie beschrieben. Die Bayern verlieren sie nur etwas schneller wieder.

Antworten

Holwardo 26. Mai 2013 um 11:16

Nur ein Hinweis… im Fazit steht „deutsch-deutsches“ Duell. Fas galt nur für spiele zwischen west- und ostdeutschen Mannschaften.
Ansonsten wie immer Bombenartikel.
Wer sich mit solchen Sachen beschäftigt dem ist auch klar warum Bayern verdienter Sieger dieser Partie wurden. Sie konnten sich einfach besser an die neuen Spielbedingungen anpassen als der BVB auf der anderen Seite. Das zeigt die enorme Reife die das Bayern-Spiel in diesem Jahr gewonnen hat

Antworten

B 26. Mai 2013 um 11:07

Dritter Abschnitt über Fazit „Besetzt“ klingt seltsam, „Besetzung“ hört sich besser an.

Ein guter Artikel. Habs genauso gesehen und letztlich war der Sieg aufgrund Bayerns Überlegenheit in der 2.Hälfte auch durchaus verdient. Hab mich schon total über Robben geärgert aufgrund seiner anderen aussichtsreichen Chancen und dann machen die Bayern das Tor noch nach so einem sicher geplanten, aber auch glücklich springenden, Ball. Mit ein bisschen mehr Ballglück kann der BVB noch klären und es geht in die Verlängerung.

Übrigens sehr fair von Klopp, dass er danach nicht darauf rumreitet, dass Ribery Rot und Dante Gelb-Rot hätten sehen können. Ribery hat sich durch den Klammerer provozieren lassen und Dante wurde durch die Brustannahme von Reus total irritiert (wobei er damit schon rechnen kann). Auf der anderen Seite hätte es auch Rot gegen Lewandowski geben können, da er wohl recht bewusst mit seinem Fuß Gewicht auf Boatengs Knöchel gelegt hat.

Zu der Tatsache, dass Weidenfeller nie in der N11 gespielt hat und spielen wird sei gesagt, dass er vom Alter her etwas Pech hatte, zwischen den grandiosen Kahn und Lehmann zu sein, die imho eine Spur besser und eine feste Größe in der N11 waren, und den mindestens gleichwertigen (und jüngeren) Adler und Neuer zu sein. Wenn ich gleichwertige Torhüter habe (die zudem noch besser mitspielen) würde ich immer auf jüngere setzen, und so sieht das vllt auch der Jogi.

Antworten

ert 26. Mai 2013 um 10:52

Naja, wieso der Gewinner hier so dermaßen kurz und oberflächlich abgehandelt wird und man dem Verlierer etliche Absätze widmet, kann wohl nur aus persönlicher Sympathie bzw. Antipathie erklärt werden. Schade, aber da gab es schon bessere Analysen.

Antworten

der_bräter 26. Mai 2013 um 10:50

schöner Artikel, danke!

Komisches Spiel irgendwie. Natürlich war der Gegner sehr stark, aber dass Bayern gut 30min brauchte, um sich zu befreien, war schon etwas überraschend, mit hohem Pressing hätte man ja eigentlich rechnen können.

Allerdings wurde Bayern ja tendenziell immer besser (nicht nur dominanter, sondern auch tatsächlich besser), je länger das Spiel ging. Tr0tzdem hätte an einem anderen Tag auch der BVB gewinnen können – war insgesamt nicht Bayerns bester Tag, aber wenn man das CL Finale trotzdem gewinnt sagt das ja vielleicht auch was.

Zur Halbzeit hatte ich den Robben schon mental ausgewechselt, aber im Fußball kommts eben oft anders als man denkt ;-)…trotzdem braucht er eigentlich einfach zu viele Chancen, auch wenn er dann irgendwann mal das Tor macht…aber im Normalfall bekommt ein Spieler im CL Finale nicht unbedingt 4-5 Hundertprozentige Chancen. Ribery, Müller und Schweinsteiger gefühlt sehr unauffällig, aber eben auch effektiv (besonders Ribery).

Jedenfalls ein würdiges Finale mit einem letztlich verdienten Sieger, auch wenn es natürlich auf diesem Niveau immer Nuancen sind, die entscheiden.

Antworten

Zuschauer 26. Mai 2013 um 13:35

Ist es nicht einfach so, dass jeder andere Spieler bei Bayern die Chancen in den Situationen vermutlich gar nicht gehabt hätte? Damit relativiert sich das auch wieder und in Anbetracht dessen fand ich Robben schon in der 1. Halbzeit als sehr stark.

Antworten

MF 26. Mai 2013 um 16:56

sehe ich ähnlich. fast jeder andere hätte dieses Tor wohl auch nicht gemacht, sondern es mit einem bumms in die torwartecke probiert, die weidenfeller dicht gemacht hatte. (bei robben muss man das an anderen tagen wohl auch erwarten)

Antworten

maverick.91 26. Mai 2013 um 15:34

Ich bin spätestens als der Robben’schuss‘ noch in letzter Sekunde von Hummels(oder Subotic) von der Linie gekratzt wurde ausgeklinkt. Mir ging wieder das damals so viel geteilte Bild durch den Kopf Robben schiessen keine Tore.
Tja am Ende stand ich dann vor meinen Kumpels eher doof dar 😉

War übrigens das Selbe im DFB-Pokal da hab ich auch 40min über Robben geschimpft und dann schiesst er ein Tor an das 90% aller Fussballer nichtmal denken würden.
So kanns gehn

Antworten

CR ID 4 26. Mai 2013 um 22:31

Ich war auch überrascht, wie wenig aggressiv die Bayern in der ersten halben Stunde agierten: Sie waren sehr weit weg von den Gegenspielern und orientiereten sich nach eigenem Balllverlust in der Spitze teilweise ungewohnt langsam zurück. Auf gut deutsch: Sie investierten physisch zu Beginn ungewohnt wenig im Vergleich zu den bisherigen Spielen.

Schweinsteiger und Heynkes machten dafür den Druck und die Nervosität verantwortlich – aber mit dieser Erklärung kann ich mich nicht zufrieden geben (auch wenn man nervös ist, kann man nach Ballverlust zurücksprinten). Ab der 35 min. schien es mir, als wenn die Bayern einen Schalter umgelegt haben und von 70% Einsatz wieder auf die gewohnte Aggressivität beim Abstand zum Gegner und das gewohnte Tempo, sowohl im Spiel nach vorne als auch im Umschalten nach Ballverlust gewechselt hätten. Als ob einer auf Kommando den Turbo gestartet hätte. Es wirkte auf mich daher, durchaus gewollt, geplant, gesteuert.

Für mich stellte sich daher die Frage, warum man, wenn man die ganze Saison gezeigt hat, dass man über 90 min. Vollgas gehen kann (siehe z.B. Tempo 2x gegen Juve), gerade im Finale die ersten 30 min. mit „angezogener Handbremse“ spielt und den Gegner so durch die weiten Abstände zwangsläufig zu Chancen (Lewandowski, Blaszczykowski …) und gefährlichen Situationen (gelbe Karte Dante) einlädt. Was also ist im Finale evt. anders?

Antwort: ein Finale kann im Gegensatz zu den anderen Spielen in dieser Saison viel wahrscheinlicher nicht nur über 90 min. gehen, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit auch 120min. Und wenn man für jeden Fall gerüstet sein will, müssen dann auch in der Verlängerung (und evt. Elfmeterschießen) noch genug Körner übrig sein. Gerade letztes Jahr war es ja auch so, dass einige nicht wegen der Nerven keinen 11er schießen wollten, sondern weil sie kaum noch stehen konnten bzw. Krämpfe hatten.

Zusammengefasst: mit der Erfahrung aus dem letzten Jahr spielte Bayern (auch wenn sie es nicht offen zugeben wollen) für mich die erste halbe Stunde im Energiesparmodus und schaltete dann bewußt hoch und ich behaupte mal in die Runde genau so sah der Plan vorher schon aus.

Selbstverständlich eröffnet man dem Gegner dadurch Chancen, aber 1. kann man sich auf Neuer und die Qualität der Abwehrspieler verlassen und 2. hat man dann noch mindestens 60 min. um ein evt. Tor zu korrigieren. Auf der Habenseite steht, wenn kein Tor fällt, dann die mit zunehmender Spielerdauer immer größer werdende physische Überlegenheit. Und genau das gab ja am Ende den Ausschlag …
Wie seht ihr das?

Antworten

no.12 26. Mai 2013 um 23:30

Sehe ich genauso. Ich habe keine Nervosität gesehen, die zu dieser Spielweise geführt haben soll! Klar wurde Dortmund so auch stark gemacht, aber außer gegen Kubas Schuß mußte Neuer keine herausragende Parade zeigen. Und wie ich schon an anderer Stelle gesagt habe: Bayern wurde nicht kopflos, hatte keine wilden Szenen in der Defensive wo sie den Überblick verloren und befreiten sich immer mehr durch ihre mannschaftliche (und individuelle) Klasse.
Wird vielleicht im Artikel wirklich etwas zu wenig gewürdigt.

Antworten

Thomas 27. Mai 2013 um 09:15

Ich hatte die ersten 20 Minuten den Eindruck „das Spiel läuft wie damals gegen Manchester City“: Der Gegner rennt sich in der ersten halben Stunde tot, und Bayern dominiert dann eben hinten raus deutlich. Es war dann vielleicht nicht ganz so klar wie gegen City, aber es ist dann wirklich so gekommen. Gegner totrennen lassen und am Ende dann zuschlagen, wenn der Gegner platt ist.
Siehe auch https://spielverlagerung.de/2011/09/28/bayern-munchen-manchester-city-20-eine-in-depth-analyse/

Antworten

Ostkreuzkicker 27. Mai 2013 um 13:08

Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es eine bewußte Strategie war. Zu sehr hätte ein Führungstor des Gegners die Situation erschwert. Man hatte am Ende auch das Gefühl, dass die Bayern sehr ungern in die Verlängerung gehen wollen, was gegen eine solche Strategie spricht.

Mit Energie sparen hatte die erste Halbzeit nichts zu tun… was nicht heißt, dass die Bayern darauf gehofft / gesetzt haben, dass Dortmund das hohe Tempo nicht komplett durchhalten kann.

Antworten

sharpe 27. Mai 2013 um 14:09

für mich war das auch das letztendlich entscheidende Merkmal des Finales. Nur fand ich nicht, dass Bayern in den ersten 20-25 Minuten weniger investiert hat als normal, sondern Dortmund mehr. Bayern ist aber inzwischen gereift genug, dass sie genau wußten, dass der BVB für dieses Anfangstempo seinen Preis irgendwann zahlen muss. Hätte Dortmund ein Tor erzielt, wäre die Taktik evtl aufgegangen, aber so war es für mich klar, nachdem es nach 25 Minuten noch 0:0 stand, dass der BVB nun enorm viel Glück brauchte. Und Bayern hatte dann ja auch viele Chancen und hätte das Spiel schon früher entscheiden können, während der BVB nur noch zu einem glücklichen Elfer kam (glücklich deshalb, weil Boateng beim Klären per Kopf vorher weggerutscht ist). Insgesamt ein tolles Finale mit 2 starken Teams, von dem die Fußballwelt begeistert war. Aber Bayern habe ich, wenn ich ehrlich bin, in dieser Saison schon viel stärker gesehen. In der Anfangsphase fehlte ihnen manchmal der Mut, sich spielerisch zu befreien, denn ab und zu wäre es möglich gewesen, aber der Sicherheitsgedanke in einem Finale war wohl vorrangig. Ribery hatte auch nicht seinen besten Tag, auch wenn er an beiden Toren beteiligt war. Wieder einmal war es schön zu sehen, dass Bayern im Spiel nach vorne am schwersten zu stoppen ist, wenn Ribery und Robben miteinander kombinieren. Es sind eben zwei Extrakönner. Ich wage gar nicht daran zu denken, wie das nächste Saison mit Götze und Lewandowski aussehen wird.

Antworten

blub 27. Mai 2013 um 14:20

Es war ja nicht so das Dortmund aus physischen Gründen vom Gas gegangen ist, sondern sie sind passiver geworden weil Bayern sich an das veränderte Pressing angepasst hat.

Es sah jederzeit so aus als hätten sie nachlegen können.
lass den treffer in der 80. Fallen und es wird nochmal richtig interessant. mit dem minimalaufwand ins die Verlängerung kommen war vermutlich der plan. wenn man in der 88. min nen fehler macht hat man halt 2 min zum zurückkommen, in der verlängerung halt nochmal 30 min.

Antworten

sharpe 27. Mai 2013 um 14:56

tut mir leid, das bezweifle ich sehr stark. Es ist einfach nicht möglich, dass der BVB das Tempo der ersten 20 Minuten über einen längeren Zeitraum durchhält. Sie haben es immerhin schon 20 Minuten durchgehalten, Manu gg Barca vor ein paar Jahren nur 10-15 Minuten. Es lag eindeutig am nachlassenden BVB, dass Bayern besser ins Spiel kam und es war allen Beteiligten klar, dass der BVB das Anfangstempo nur begrenzt durchhalten kann.

Antworten

Zuschauer 27. Mai 2013 um 18:32

War das Anfangtempo von Dortmund wirklich soo krass? das war extrem intelligentes Pressing aber von der Intensität musste ich an das 1:0 in der RR der Saison 2011/2012 denken, das hat auch eine Halbzeit lang gut funktioniert. Ich fand auch eher dass Dortmund das Tempo deswegen zurückfahren musste weil Bayern besser ins Spiel kam und die Dortmunder mehr ins Leere laufen ließ.
Wobei ich auch gerne mehr Nachspielzeit gesehen hätte, für mein Empfinden wären fünf minuten plus eventuell sogar noch mal eine für Wechsel eher angemessen.

Antworten

sharpe 29. Mai 2013 um 15:29

Dortmunds Pressing in den ersten 25 Minuten war schon aufwendig. ich habs nun schon öfter gesehen und speziell Reus ist für seine Verhältnisse sehr aktiv gewesen. Da waren schon viele Sprints dabei und da er ja auch bei BVB-Ballbesitz sehr engagiert war, wunderte es mich nicht, dass ab Mitte der ersten Hälfte das Pressing des BVB nachliess. Mich würde interessieren, ob Klopp mit Götze auch so offensiv begonnen hätte, mit so hohem Pressing. Ich denke eher nicht, es war wohl Großkreuz`Laufstärke, die am Ende den Ausschlag für die Taktik gab.

Antworten

Dystopie 6. Juni 2013 um 21:21

Ich würde dazu noch anmerken, dass ich schon glaube, dass Heynckes Trainerfuchs genug ist seinen Schützlingen den guten Rat zu geben (ob Sie den nun brauchten oder nicht sei dahingestellt) die Zeit im Auge zu behalten.
Dortmund ist (zumindest in der Bu-Li) die Mannschaft der ersten 18 Minuten. Dort hat, soweit mein Halbwissen nicht trügt, kaum ein anderes Team in der abgelaufenen Saison mehr Tore erzielt (evt. noch der FCB). Es war klar: Diese ersten gut 20 Minuten mussten überstanden werden. Ich hab mich auf der Couch erwischt bei dem Satz: „wartet ab, ab der 26. Minute sehen wir ein anderes Spiel…“) Hat dann auch sogar gestimmt.

Zur zweiten Hälfte: Ich frage mich mittlerweile auch warum Sahin seine Chance in der zweiten Hälfte nicht bekam. Ich hoffe bei ihm in der nächsten Saison auch wieder vermehrt auf Einsatzzeiten in wirklich wichtigen Spielen. Die Idee mit Gündogan auf der 10 und ihm auf der 6 ist definitiv eine Variante (auch wenn sie gut trainiert sein muss und das Laufwunder Großkreutz für mich dann auch automatisch gesetzt wäre in dieser Formation)
Ich konnte jetzt zwei Wochen nichts zu diesem Spiel sagen außer: Wahnsinn! und Schade!
Für regelmäßige Bu-li und CL Gucker ein Fest.
Man hat mittlerweile das Gefühl sehr intuitiv zu begreifen wie beide Mannschaften ticken, gerade auch im Spiel gegeneinander. Und es war von vorne herein klar, dass es verdammt eng werden würde. Die Rollen sind klar verteilt, auch wenn mit jedem Duell noch mehr Nuancen hinzugefügt werden. Ich denke auch gerade deshalb fällt es so vielen Leuten schwer Lewa und Götze nun in rot auflaufen zu sehen.
Für den BVB ist ein Aus- und Umbau des Kaders dahingehend jedoch eine große Chance. Sie haben ein starkes Gerüst und mit dem Zukauf frischer Spieler werden sie auch gerade für den FCB wieder ein gutes Stück unberechenbarer.
Man mag beiden Teams eine hoffentlich solide und ruhige Vorbereitung wünschen (Transfers früh abschließen)
(Aber das ist eine andere Geschichte)

Als Dortmund-Fan traurig. Aber rein spielerisch gab es nichts aber auch gar nichts an diesem Finale zu meckern.
Ich bin alles andere als ein Robben-Freund aber man muss es ihm lassen: diesmal hat er sein Privatduell mit Neven und Roman gewonnen (auch wenn der Moment als Neven den Ball von der Linie gekratzt hat herzstillstand-wahnsinns-krass war). So was will man sehen.

Entschuldigt meine wenig sachliche Schreibe aber dieses Finale war eins: ganz große Unterhaltung.
Vielen Dank an beide Teams
und auch noch einmal ein ganz großes Danke an die Mannschaft von Spielverlagerung.de
Ihr habt Fußball gucken definitiv zu einem völlig neuen Erlebnis gemacht.

Antworten

Flankengott 26. Mai 2013 um 10:46

Muss JL übrigens beipflichten. Hab mich gestern dabei ertappt, dass ich ein Fußballspiel anders verfolge, seit ich Euren Blog regelmäßig lese 😉

Antworten

Flankengott 26. Mai 2013 um 10:41

Danke für die Klasse Analyse! Das beste CL-Finale seit vielen Jahren und, wenn man so möchte, die Krönung im Jubiläumsjahr der Bundesliga.
Großkreutz war für mich überraschend gut, nicht nur defensiv. Hätte allerdings damit gerechnet, dass Klopp auf das 0:1 mit der Einwechslung von Sahin reagieren würde, Gündogan auf die Reus-Position und diesen nachlinks ziehen würde. Somit hätte man mehr Druck auf Boateng entfalten können, der ja leicht angeschlagen war. Außerdem hätte ein frischer Sahin möglicherweise etwas den Druck von der Dortmunder IV weghalten können. Hummels schien mir nach 70 min ziemlich platt und war bei der entscheidenden Szene gg Robben tatsächlich auch ein paar Zehntelsekunden zu spät dran…

Antworten

no.12 26. Mai 2013 um 22:30

Ich habe mir das Spiel gerade nochmal angeschaut und festgestellt, daß Hummels nicht seinen besten Tag erwischt hat. Er trabt in einigen gefährlichen Szenen nur nebenher und macht mehr als eine unglückliche Figur nicht nur in der Schlußphase sondern auch in einigen anderen Phasen des Spiels.

Antworten

Zitterhuck 27. Mai 2013 um 10:08

Insgesamt eine sehr gute Analyse, dem ich nur weniges hinzufügen könnte:

Ein taktischer Fehler von Kloppo war sicher, dass er Kuba nicht ausgewechselt hat. Der war defintiv nicht auf der Höhe und die aus der möglichen Auswechselung gegen Sahin sich ergebende Verschiebung, hätte dem dem Spiel gut getan.

Ganz ohne schwarz-gelbe Brille: Ich habe mir den so genannten Tritt von Lewandowski in Slow Motion mehrfach angesehen. Aus den Blick- und Bewegungsrichtungen beider Spieler kann ich nur folgern, dass das keine Absicht war, sondern nur dumm gelaufen ist.

Mir geht grundsätzlich das Verständnis dafür ab, dass einer hochprofessionellen Fußball-Mannschaft immer wieder zugestanden wird, dass sie konditionell abbauen darf. Der physische Aufwand in diversen anderen Sportarten ist so viel höher, das kann doch nicht wahr sein – und muss auch nicht sein. Vielmehr ist das eher eine psychische Angelegenheit, so auch in diesem Spiel. Der mangelnde Erfolg der ersten 25 Minuten und die effektiver werdende Bayernmannschaft haben den BVB in erster Linie innerlich zurückgedrängt. Man konnte gut in den anderen CL-Spielen des BVB sehen, dass trotz teilweise mehr Laufarbeit der sich abzeichnende Erfolg die Jungs trotzdem hat weiter rennen lassen. Umgekehrt war für mich der fast unerklärliche Zustand der Bayern in den ersten 25 Minuten doch ein Ausdruck des hohen Drucks, nicht schon wieder ein Finale verlieren zu dürfen. Fußballspiele werden imho nicht in den Beinen, sondern im Kopf entschieden!

Antworten

Ostkreuzkicker 27. Mai 2013 um 12:59

@zitterhuck – „Mir geht grundsätzlich das Verständnis dafür ab, dass einer hochprofessionellen Fußball-Mannschaft immer wieder zugestanden wird, dass sie konditionell abbauen darf.“

Das meinst Du nicht ernst, oder?

Das Verständnis bekommst Du ganz schnell, wenn Du selbst mal spaßeshalber gegen den Ball trittst 😉

Die physischen Anforderungen verschiedener Sportarten lassen sich nur schwerlich vergleichen. Während z.B. bei vielen Leichtathletik-Disziplinen Schnellkraft ODER Ausdauer gefragt sind, brauch ein Fußballer eine gute Balance daraus. Einem Marathonläufer tritt auch nicht aller Nasenlang jemand auf die Füße oder in die Waden.

Ohne die genauen Statistiken zu kennen, aber was ein Reus läuferisch geleistet hat – Pressing, freilaufen, Sprints mit und ohne Ball – war absoluter Wahnsinn.

Antworten

MS 26. Mai 2013 um 10:28

Sehr gute Analyse des Spiels, vielen Dank dafür!

Beachtlich war für mich beim Lesen u.a. die schlüssig dargelegte Rolle des „unterschätztesten Großkreutz“, da ich nach dem Spiel (und auch schon davor)( auch zu den Menschen gehörte, der Großkreutz die Klasse auf diesem Niveau absprach. Offensiv kann er einen Götze zwar immer noch nicht ersetzen, aber vermutlich werde ich seine Leistung zukünftig mit anderen Augen sehen…

Antworten

blub 26. Mai 2013 um 15:38

Großkreutz brilliert halt am meisten wenn er den Ball nicht hat. Intelligentes Begewgungsspiel etc.
Dafür das er angeblich technisch nicht gut ist war aber auffällig das er trotz hoher position und Gegnerdruck kaum fehlpässe gemacht hat.
Klar hat er nicht die super komplexen sachen mit Ball gemacht wie Götze sie versuchen würde, dafür ist das intelligente wegziehen von Martinez/Schweini sehr wertvoll und halt deutlich unsichtbarer.

Antworten

AP 26. Mai 2013 um 10:23

Perfekte Länge für diesen Artikel. Man kann ja sicherlich noch viel mehr schreiben.

Ich finde das toll MR, dass du das Thema Neuer- Weidenfeller ansprichst. Neuer spielte auch unter Druck gewollt, Weidenfeller macht auf hauptsache hinten raus. Ich finde das war gestern nicht unwichtig. Auch wenn der BVB Keeper stark gehalten hat.

War Schweini gestern der deutsche Busquets? Zugestellt, kaum in Erscheinung treten zu können, so wie es die Bayern mit dem Spanier getan haben. Die Presse schreibt sicherlich wieder wie unscheinbar er war.

Eine Frage. Wieso hat Heynkes nicht mit diesem hohen Pressing gerechnet? Das wäre ja fast nach hinten losgegangen.

Dein Fazit, deine Zeilen über den BVB sind so voller Herzblut. Es macht einem enorm Spass dieser Mannschaft bei der Entwicklung zu zuschauen.

Ich als Bayern Mitglied konnte mich irgendwie nicht so mega freuen gestern. Es war einfach zu komisch. Zu geil finde ich den Klopp Fussball.

Antworten

Totaal-Catenaccio 26. Mai 2013 um 10:18

Danken für die tolle Analyse!

Den Dortmundern gelang es besonders in der ersten Hälfte sehr gut, die Bindungen der Offensivspieler der Bayern gut einzuschränken. Die Bayern konnten in den Halbräumen oder im letzten Spielfeldrittel nie Überzahlsituationen herstellen. Dies ist wohl auch eine Folge des gut ausgeübten Angriffspressings und der somit eingeschränkten Bewegungsradien der Außenverteidiger.
Sehr gut fand ich darauf die Anpassungen der Bayern in der zweiten Hälfte. Wie im Artikel bereits beschrieben, intensivierten sie ihr Gegenpressing und schnürten somit vermehrt die Dortmunder in ihrer Hälfte ein. Dadurch konnten sich die Außenverteidiger offensiver bewegen und Robben und Ribery bewegten sich mehr in die Halbräume.

Zum Schluss möchte ich sagen, dass ich lange überlegt habe, wie ich dieses Spiel taktisch einordnen sollten. MR hat es mit dem Ausdruck „Rasenschach 2.0“ sehr passend getroffen. Pressing, hohe Laufbereitschaft und schnelles Umschaltspiel, dieses Spiel symbolisiert die Philosophie des deutschen Fußballs.

Antworten

JL 26. Mai 2013 um 09:51

Ich denke mal der hier ist zum Artikel……

Sehr schöner Artikel, sehr gut herausgearbeitet was da taktisch passiert ist. Da haben wir definitiv das gleiche Spiel gesehen 😉 Einige kleine Details, die ganz unscheinbar den Unterschied gemacht haben, habe ich während des Spiel schauen auch schon bemerkt. Das war früher eher selten. Man merkt, dass die häufige SV Lektüre die Sinne schärft – danke auch dafür 🙂

Was mir aufgefallen ist: Es war sicher taktisch von Bayern provoziert, dass ständig eienr durch die Schnittstelle gelaufen kam – wie ihr es ja auch aufgeführt habt. Mir ist aber aufgefallen, dass das eigentlich immer Robben war – mit Ausnahme einer Szene, in der Robben dann aber trotzdem das Tor machte.

Meint ihr das war auch genau der Plan, da Robben womöglich der schnellste in der fluiden Offensivreihe ist? Er ist ja nicht nur über seine Position rechts, sondern auch mal wechselweise über links oder Halbpositionen durchgebrochen. Das fing schon kurz nach Dortmunds Dominanzphase an und setzte sich bis zum Schlusspfiff fort.

Oder war es eher Dortmund, die einfach auf Robben den Fokus nicht entsprechend setzen konnten, wie z.B. auf Ribery und es daher eher an Dortmund lag, dass sehr oft Robben war, der durchgebrochen ist? Jedenfalls war er es sehr oft, der im Zwischenlinienraum oder sogar auf der Abseitsline völlig ungedeckt auf ballferner Seite stand.

Antworten

GH 26. Mai 2013 um 18:58

Kann dir eigentlich nur zustimmen, dass gezielt Robben eingesetzt worden ist.

Was mir aber besonders aufgefallen ist, dass Robben gegen Ende Mit Müller die Position getauscht hat. Er war fast nur noch in der Mitte und als „10“ zu finden. Von da stieß er ja dann auch in die 2 Tore.

Hier denk ich wollte man auch Robben aus der für ihn „schlechten“ Situation auf rechts entgegenwirken.

Antworten

Libano 26. Mai 2013 um 09:46

Enorm gelungene Analyse. So sieht guter Sportjournalismus aus.

Antworten

Paradoid 26. Mai 2013 um 09:25

Wahrlich ein hochklassiges Spiel von beiden Seiten. So gut das auch anfangs von Dortmund aussah, am Ende war es doch nur ein hilfloser Versuch gegen das in dieser Saison dominate Spiel der Bayern anzukommen.
Beeindruckend, wie der FCB dem Druck standgehalten und nach 25 Minuten mit seiner Erfahrung das Spiel übernommen hat. Ab da hat der BVB nur noch reagiert und musste sich dem FCB fügen. Das war schön anzusehen.
Wenn der BVB mit seinen Einnahmen dem klugen Beispiel der Bayern folgt (wie schon bei Reus bewiesen), könnte es in den nächsten Jahren mehrere solcher Duelle auf Augenhöhe geben. Allerdings müssten dazu Watzke und Klopp noch entspannter und souveräner werden.
Für Gardiola wird es in tatsächlich nicht leicht, was weniger mit der Lernbereitschaft der Spieler zu tun hat, als dem Umstand nach dem fast unmenschlichem Druck dieser Saison die Motivation nächstes Jahr hoch zu halten.

Antworten

Makaki 26. Mai 2013 um 08:53

Also wenigstens sehen Sie Bayern in Summe als verdienten Sieger…

Ansonsten erkennt man bei Ihnen deutlich mehr Neid und Frust (Hauptsache die Bayern 25 Minuten „hilflos“ zu sehen, oder die Festgeldpoliktik der Bayern usw.) als die Freude, wie sich die eigene Mannschaft entwickelt hat.

Ich war auch erstaunt (zuerst auch eher negativ), wie tief sich die Bayern in den ersten 25 Minuten reindrücken haben lassen. Letztendlich kam aber Dortmund mit dieser Spielweise nie zu einem wirklich gefährlichen Abschluss (bis auf den Kuba Schuss und die klasse Fußabwehr von Neuer). Das Spiel hätte 60 Minuten so laufen können und es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, wenn bei den Bayern der erste tötliche Pass erfolgreich vollendet worden wäre.

Ich persönlich hatte das Gefühl, dass die beiden Kopfbälle von Mandzukic und Martinez den BVB stark ins wackeln gebracht hatte (da spürten sie, wie schnell es hinten klingeln kann).
Dazu die von MR angesprochenen Feinjustierungen der Bayern in der zweiten Halbzeit.

Aber Danke an Dortmund: Die forsche Herangehensweise mit Ihrem Angriffspressing haben erst ein sehr flottes und interessantes Spiel möglich gemacht.

PS. Ihren Ausdruck, dass Bayern mit Sicherheit schwächer wird, finde ich persönlich schade und traurig.
Als Bayern Fan möchte ich etwa nicht, dass der BVB aufgrund der Weggänge von Götze oder Lewa viel schwächer wird….wir brauchen starke Mannschaften in der Bundesliga.

PPS. Ach ja, hervorragende Analyse des Spiels von MR!

Antworten

MR 26. Mai 2013 um 08:14

Zur besseren Übersicht wär es mir ganz recht, wenn hier nur Kommentare gepostet werden, die direkt zum Artikel sind, und allgemeine Diskussionen zum Spiel in diesem Kommentarartikel weitergeführt werden. Kurzes Feedback zum Artikel auch gern per Reply hierauf.

Danke!

Antworten

Naruto 26. Mai 2013 um 11:04

Kurz und knapp: Sehr schöner Artikel.

Antworten

BrainDrain 26. Mai 2013 um 13:19

Großartige Analyse wie immer – für dieses Spiel haben wir uns auch mal die Vorberichte von SV inklusive des Hauptsache Fussball Podcasts angeschaut, was den Genuß des Spiels nochmals deutlich erhöht hat. Herzlichen Dank dafür. Ich hoffe mal, dass ihr auch für die eine oder andere Analyse in Zukunft mal live ins TV eingeladen werdet (und nicht nur im Live-Ticker versteckt), würde das Pre- und Postgame-Schauen nochmals sehr bereichern.

Zum Inhaltlichen: Worauf MR ja schon vorher und in der Analyse schon hingewiesen hat, ist die taktische Rolle von Neuer aufgrund seines guten Fussballspiels – das konnte man wirklich sehen, dass Neuer oft einbezogen wurde. Bemerkenswert dabei ist nicht nur, dass er pressingresistent ist und den Pass (sowohl Abschlag als auch Abwurf) zu den Mitspielern mir auch präziser scheint als bei anderen Torhütern. Die Szene vor dem 1-0, die in den Zusammenfassungen nicht gezeigt wird, war dabei schon bemerkenswert. Da wird Neuer im CL-Finale mit einer Art Rückgabeflanke von Schweinsteiger aus 20 Metern halbhoch angespielt, Lewandowski presst voll drauf, ein kleiner Annahmefehler würde wohl das 0-1 für Dortmund bedeuten. Und was macht Neuer? Stoppt mal eben den Ball mit dem Oberschenkel, drischt den Ball nicht Richtung Tribüne, sondern findet als Zielspieler Mandzukic, dessen Annahme den Angriff zum 1-0 für Bayern einleitet. Natürlich weiss man nicht, ob es in der konkreten Szene nicht doch Zufall war, aber Neuer findet schon oft – auch unter Bedrängnis – den eigenen Mann. Hier war das eine echte Waffe.

Hinterher ist man immer schlauer, aber da alle Dortmunder ja gesagt haben, dass sie in den letzten 20 Minuten müde wurden und auch den Zugriff aufs Spiel verloren, war ich auch verwundert, dass Dortmund nicht gewechselt hat. Bei Verlängerungen wechseln Trainer natürlich immer ungerne früh, um später noch auf Verletzungen und veränderte Spielstände reagieren zu können, aber z. B. Kuba ging auf dem Zahnfleisch – evt. hätte man auf den größer werdenden Druck der Bayern auch mit Sahin für Kuba auf 4-3-3 umstellen können, um wieder mehr Passsicherheit im und mehr Zugriff aufs Zentrum zu bekommen.

Abschließend noch ein Kommentar zum Schlussatz: Das Kloppsche Gerede vom „interessantesten Fussballprojekt der Welt“ und der Wir die Guten vs. die anderen (Bösen) Vergleich (Bond-Metapher im Guardian) finde ich unangemessen, weil sie eine implizite unnötige Abwertung aller anderen Vereine der Welt beinhaltet. Das braucht kein Mensch.

In der Sache bin ich aber ganz bei MR und Klopp. Der BVB hat sich unter Klopp/Zorc/Watzke herausragend entwickelt in den letzten Jahren und hat weiterhin großartige Perspektiven. Weder eine Finalniederlage in der CL noch der Weggang von Götze und voraussichtlich Lewa werden diese Entwicklung beenden. Die Mannschaft ist immer noch so jung, ein Gündogan, Reus, Hummels, Subotic, Bender haben noch viel weiteres Entwicklungspotential und die potentiellen Neuverpflichtungen hören sich nun wirklich auch nicht schlecht an. Und der BVB hat einen hervorragenden und innovativen Trainer, der auch in diesem Finale bewiesen hat, dass er taktisch seine Mannschaft auch beim x-ten Aufeinandertreffen mit Bayern innerhalb von 2,3 Jahren so einstellen kann, dass Bayern doch zunächst mal überraschend schlecht ins Spiel kommt. Um den BVB muss man sich keine Sorgen machen. Meine Prognose ist: Mit dieser Niederlage endet keine Ära, sondern international beginnt sie (für diese Mannschaft und diesen Trainer) wahrscheinlich erst.

Antworten

dirk45 26. Mai 2013 um 22:04

Vielleicht hättest du diesen Aufruf VOR den Artikel schreiben sollen, dann hätten es vielleicht auch mehr Leute gelesen.

Aber wenn ich mir einige Kommentare ansehe, bin ich sehr froh, dass du nicht auf den Schiedsrichter eingegangen bist. Jetzt werden überall schwarzgelbe Dolchstoßlegenden gebastelt, dabei sollten alle Dortmundfans nach diesem Finale jauchzen. Warum?
1. Auch ohne Götze hat Dortmund ein Team, das würdig im CL-Finale stand.
2. Wie auch im Podcast ausgeführt wurde, hat Klopp mit Dortmund eine Taktik einstudiert, die unabhängig von den Spielern ist.
3. Dortmund hat mind. 100 Millionen zur Verfügung plus eine eventuelle Lewandowskiablöse.
4. Bayern (Trainerwechsel), Real (Trainerwechsel) und Barcelona (Integration von Neymar) werden nächstes Jahr wahrscheinlich größere Probleme mit der Integration haben als Dortmund, ebenso Chelsea und ManU.
5. Warum sollte nicht jeder Jungstar der Welt nach diesem Finale gerne in Dortmund spielen und um europäische Titel kämpfen, statt mit Vereinen wie Arsenal, Atletico, AC Mailand, etc. um die Champions League Quali bangen zu müssen. Von den Problemen mit den Fans in Italien ganz zu schweigen.

Natürlich wird es schwer, mit Bayern mitzuhalten. Bayern hat halt durch das solide Haushalten in den letzten dreißig Jahren eine finanzielle Basis, die in der gesamten Fußballwelt einzigartig ist. Aber wie wir auch gestern gesehen haben, lebt der Fußball von kleinen Details und ein, zwei andere Entscheidungen hätten das Spiel ändern können.

Also sollten wir alle darauf stolz sein, zwei Mannschaften in Deutschland zu haben, die in den nächsten Jahren immer wieder Angst und Schrecken in Europa verbreiten können.

Antworten

Ostkreuzkicker 27. Mai 2013 um 13:59

Ich glaube das kam noch nicht zur Sprache…

MR, hast Du eine Idee, warum am Ende nicht Santana eingewechselt wurde?

Du hattest im Vorfeld ja einige Gedanken zum Thema Brechstange geäußert und selbst die Schlussphase in Hoffenheim hatte mit ihm ja noch mal sehr erfolgreich geklappt – mit dem Schönheitsfehler des Abseits beim Schmelzer-Tor.

Lag es vielleicht schlicht und einfach daran, dass das Tor so überraschend kam und Santana sich noch nicht warmgemacht hatte?

Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Totaal-Catenaccio Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*