Deutschland – Italien 1:2

Italien, immer wieder Italien: Der deutsche Angstgegner sorgt für ein erneutes Trauma. Prandellis Elf gewinnt verdient, Löws taktische Wechselspielchen gingen nicht auf. 

Grundformationen erste Halbzeit

Vor dem Spiel gab es einige offene taktische Fragen. Italiens Coach Prandelli beantwortete sie mit Kontinuität: Er setzte wie im Viertelfinale gegen England auf ein klassisches 4-3-1-2, sprich auf eine Mittelfeldraute. Das Experiment mit der Fünferkette, das gegen Finalist Spanien gut funktionierte, ließ er im Schrank. Personell musste er nur den angeschlagenen Ignazio Abate durch den zurückkehrenden Chiellini ersetzen, während Balzaretti die Seite wechselte. Die Antworten seines Gegenübers Jogi Löw beinhalteten hingegen eine Handvoll Überraschungen: Mit Toni Kroos´ Aufstellung stärkte der Nationaltrainer das Zentrum, die Formation war mehr ein 4-3-3 als ein 4-2-3-1. Durch diese taktische Änderung rückte Mesut Özil nach rechts. Auf links sollte der neu gekommene Lukas Podolski für Breite sorgen, im Sturm löste Mario Gomez Torjägerkollege Miro Klose ab.

Löws Personalentscheidungen: Einmal richtig, zweimal falsch

Nach den Eindrücken der ersten Halbzeit muss leider gesagt werden: Nur einer der drei Wechsel ging auf, und selbst das nur halb. Toni Kroos sorgte in der Tat für ein Stabilisierung im Zentrum. Zusammen mit Khedira lief er immer wieder Pirlo und seinen Nebenmann de Rossi an. Schweinsteiger blieb dahinter etwas tiefer und versuchte, die Räume gegen Montolivo und den aufrückenden Marchisio eng zu machen. In der Zentrale ging also immer ein Akteur auf den gegnerischen Ballführenden. Kroos blieb dabei fast durchgehend bei Pirlo, er sollte wohl die Kreise des Altmeisters überwachen. Zwar fiel der Bayern-Spieler offensiv zunächst kaum auf, er erledigte seine Defensivaufgaben dafür recht sauber.

Die anderen beiden Ideen gingen weniger auf. Gomez brachte im Sturm nicht die erhoffte Explosivität und Kopfballstärke. Stattdessen fehlte im Sturmzentrum eine Anspielstation, Gomez kam nur bei hohen Flanken an den Ball. Zusammen mit dem wenig präsenten Podolski schwächte dies das Kombinationsspiel. Speziell im letzten Drittel verlor die deutsche Mannschaft effektiv gleich zwei Anspielstationen. Gomez bot sich zu selten an, Podolski klebte entweder am Flügel oder nahm das Tempo heraus. Kroos hing so über weite Strecken in der Luft, ohne Anspielmöglichkeiten nach vorne.

Podolskis fehlende Präsenz war noch in anderer Hinsicht ein Problem: Dem deutschen Spiel mangelte es in Halbzeit eins an Breite. Dadurch dass Özil oft in die Mitte zog und Boateng dahinter nur zögerlich aufrückte, war das deutsche Spiel relativ linkslastig. Dies machte den Italienern das Verteidigen leicht. Ihr Defensivkonstrukt verschob sich nach der Anfangsviertelstunde klar auf Podolskis Seite. Sie konnten es sich erlauben, weit einzurücken. Gegen die italienische Überzahl auf dem Flügel und im Zentrum hätte es entweder schnelle Kombinationen oder Spielverlagerungen gebraucht – beides boten weder Podolski noch die anderen deutschen Akteure. Die deutsche Mannschaft konnte sich durch den fehlenden Spielfluss und die starke Asymmetrie nicht durchkombinieren, sobald sich die Italiener defensiv sortiert hatten.

Italiens Vertikalspiel und Pressing stark

Das Problem: Deutschland erwischte die Italiener nur selten unsortiert. Dies ist die große Stärke des italienischen Spiels: Gegen Spanien ist es fast unmöglich, den Ball zu gewinnen – gegen Italien ist es fast unmöglich, den Ball in einer guten Position zu gewinnen. Grund hierfür ist das risikoreiche, aber auch extrem starke Vertikalspiel der Italiener. Quer- und Rückpässe gibt es in ihrem Spiel kaum, sie suchen im Zentrum fast ausschließlich den direkten Weg in die Spitze. Ball annehmen, umdrehen, Vertikalpass – was für den Zuschauer teilweise recht amüsant aussieht, ist hocheffektiv.

Die Offensivspieler sind dabei stets anspielbereit. Cassano und teilweise auch Montolivo bearbeiten die Räume zwischen Abwehr und Mittelfeld, Balotelli sucht die Schnittstellen zwischen den beiden Innenverteidigern. Mit dieser recht risikoreichen Variante verlieren die Italiener zwar öfter die Bälle als ihre Gegner – in Sachen Passgenauigkeit waren sie laut WhoScored.com mit 79% schlechter als Deutschland (83%). Allerdings waren selbst bei Ballverlusten stets acht Italiener hinter dem Ball.

Das deutsche Pressing war dabei nicht stark genug, dem Gegner Ballverluste im Zentrum aufzuzwingen. Nur wenige Zeilen nach dem Lob für Kroos muss dessen Leistung an dieser Stelle direkt wieder relativiert werden: Ja, er verhinderte Pirlos gefürchtete Geistesblitze in Form langer Bälle. Allerdings konnte er gegen den extrem ballsicheren Altstar auch keine Ballgewinne verbuchen. Auch gegen die anderen Mittelfeldspieler war die deutsche Mannschaft immer einen Schritt zu spät, der Pass war bereits gespielt, als sie attackierten.

Die Italiener zeigten dabei, wie es besser geht: Mit Wucht und mehr Risiko rückte das Mittelfeld auf, um die deutsche Mannschaft unter Druck zu setzen. Durch die fehlende Bewegung im Mittelfeld blieb den deutschen Verteidigern oft nur der Rückpass, Neuers lange Bälle landeten daraufhin im Nichts (44% Erfolgsrate bei 25 Pässen). Italien konnte den Deutschen mit ihrem Pressing lange Bälle aufzwingen und ein schnelles Vertikalspiel verhindern – Deutschland schaffte dies bei Italien nicht.

Die Tore in ihrer Entstehung

Beide Gegentore wurden über die rechte deutsche Seite eingeleitet. Hinter dem oft in die Zentrale ziehenden Özil entstand schematisch ein Loch, dass Deutschland nicht zurecht füllen konnte. Beim 1:0 konnte Chiellini, beim 2:0 Montolivo in diesem Bereich unbedrängt zum Pass ansetzen.

Obwohl die deutsche Mannschaft der italienischen spätestens nach der Anfangsviertelstunde in den Punkten Pressing und Vertikalspiel unterlegen wirkte, waren die Fehler bei den Gegentoren nicht nur taktischer Natur. Das 0:1 wie das 0:2 waren eine Ansammlung von individuellen und taktischen Missständen.

Beim 0:1 fing es ganz vorne an: Pirlo wurde von Özil nicht konsequent genug gepresst. Sein Pass in Richtung der rechten deutschen Seite war klug: Dadurch, dass Özil in dieser Szene (wie in so vielen anderen) in die Mitte zog, bot sich Raum für Vorstöße des Linksverteidigers Chiellini. Nach dessen Pass auf Cassano verpasste Hummels es, den Weg ins Zentrum zu schließen. Sein plumper Versuch, an den Ball zu kommen, wurde von einer schönen Drehung Cassanos gekontert. Vor der anschließenden Flanke schaute Badstuber nur auf den Ball – ein Kapitalfehler, Balotelli kam hinter ihm zum Kopfball.

Auch das 0:2 wurde durch das schematische Loch auf der rechten deutschen Seite eingeleitet. Das Paradoxe: Montolivo schaute sich eigentlich bereits nach hinten um, er wollte eindeutig das Angriffstempo herausnehmen. Da ihn jedoch niemand in einen Zweikampf zwang, konnte er den Blick nach vorne richten. Podolski spielte auf Abseits, Balotelli stahl sich zwischen ihm und Lahm davon – 2:0.

Grundformation nach der Pause.

Zweite Halbzeit

Jogi Löw versuchte zur Halbzeitpause, die gemachten Fehler zu reparieren. Mit Reus für Podolski und Klose für Gomez brachte er stärkere Kombinationsspieler. Die deutsche Offensive agierte nun wesentlich offensiver und variantenreicher. In der Theorie ging Reus nun nach rechts, Özil zog in die Mitte, Kroos ging nach links. In der Praxis waren die drei jedoch in ständiger Bewegung, auch Klose fiel immer wieder auf die linke Flanke.

Zum ersten Mal in dieser Partie wurde die die italienische Mannschaft vor herbe Probleme gestellt. Die Übergabemechanismen wurden von den ständig rochierenden Offensivkräften  auf eine harte Probe gestellt. Wenn Deutschland ins letzte Drittel kam, sorgte besonders Reus für viel Gefahr. Seine Dribblings und Doppelpässe mit den Kollegen waren das belebende Element, das in Halbzeit eins fehlte. Aber auch Klose versuchte immer wieder, die gegnerischen Verteidiger rauszuziehen. Das Kombinationsspiel rollte nun.

Ein Problem blieb jedoch, dass die deutschen Mittelfeldspieler zu wenige Ideen hatten, ihre Vordermänner einzusetzen. Schweinsteiger wirkte nicht hundertprozentig fit. Er konnte dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken. Zu oft wich er auf die Außenverteidigerpositionen aus, speziell in der letzten Viertelstunde. Dort hatte er jedoch keine Anbindung zum Spiel. Khedira war wieder einmal der aktivste Part im Mittelfeld, seine Dynamik belebte das deutsche Spiel. Allerdings lief er zu oft ins letzte Drittel und trat zu selten als Vorbereiter in Aktion. So hatte Deutschland oftmals viele Anspielstationen weit vorne, allerdings keine Spieler, die tatsächlich den Ball in gefährliche Zone passten.

Schlussphase: Löws notwendige Kamikaze-Taktik

Nachdem Deutschland zwischen Minute 45 und 60 mehrere Chancen herausspielen konnte, reagierte Prandelli mit der richtigen Maßnahme: Er brachte mit Diamanti (58. für Cassano) und Motta (64. für Montolivo) zwei defensivere Spieler im Zentrum. Mit nunmehr fünf Spielern in dieser Zone gewann Italien die Spielkontrolle zurück, die sie zuvor verloren hatten. Gegen das nachlassende Pressing der Deutschen, die sich nach dem Wiederanpfiff verausgabten, konnten sie sich wieder etwas mehr Ballbesitz erarbeiten.

Grundformationen Schlussphase: Alles nach vorne.

Löw blieb beim Stande von 0:2 und keinerlei spielerischer Chancen rund zwanzig Minuten vor Schluss nichts anderes mehr übrig: Er musste die Brechstange einsetzen. Mit Müller brachte er für Boateng einen weiteren Angreifer, auch Lahm ging nun weiter nach vorne. Hinten entstand eine Dreierkette, meist mit Bastian Schweinsteiger. Die Italiener fanden gegen eine deutsche Mannschaft, die nun fast durchgehend sieben Spieler im letzten Drittel hatte, mehr Räume zum Kontern. Allerdings konnten Marchisio und Co. die zahlreichen Chancen, die sich ihnen boten, nicht nutzen.

Am Ende warf Deutschland nochmal alles nach vorne. Flanke um Flanke wurde in den Strafraum geschlagen, die Italiener wehrten mit viel Kampfgeist und etwas Glück die Angriffe immer wieder ab. Der Anschlusstreffer durch einen von Özil verwandelten Handelfmeter kam zu spät (92.). Wieder einmal zeigte sich: Wunder lassen sich im modernen Fußball nur selten erzwingen.

Fazit

Bereits vor dem Anpfiff war klar, dass dieses Spiel im Zentrum entschieden wird. Italien hatte schlicht die besseren Spieler in dieser Zone. Pirlo glänzte dank Kroos´ Bewachung zwar nicht mit Traumpässen wie gegen England, allerdings war er enorm ballsicher und konnte sich selbst aus engsten Situationen befreien. Trotz der öffentlichen Fixierung auf Juventus Turins Altstar darf auch nicht vergessen werden, dass Marchisio, de Rossi und Montelivo großartige Pässe spielen können. Im Gegensatz zu Schweinsteiger und Kroos stellten sie diese Stärke in dieser Partie einige Male unter Beweis. Die beiden Spielmacher des FC Bayern München tauchten unter, ihre italienischen Kollegen spielten hingegen Vertikalpass um Vertikalpass in die Füße von Cassano und Balotelli. Auch im Pressing waren die Italiener über weite Strecken der ersten Halbzeit bissiger.

Dennoch: Deutschland spielte nicht schlecht. Nachdem Löw zur Halbzeit seinen Startelf-Fehler eingestand und Gomez und Podolski vom Feld nahm, war das Offensivspiel flexibel und schnell. Reus brachte viel Schwung ins deutsche Spiel, auch das Pressing klappte in Halbzeit zwei wesentlich besser. Einzig: Das Tor fiel nicht. Als Löw nach 70 Minuten auf totale Offensive umstellte, war das Spiel bereits verloren, taktisch wie psychisch. Dass Italien seine zahlreichen Konter nicht ausspielen konnte, sorgte für die Illusion, Deutschland hätte noch die Chance auf das Wunder. Doch Italien war an diesem Abend taktisch, spielerisch und auch kämpferisch überlegen.

der 12millionste bundestrainer 6. Juli 2012 um 00:47

ich stimme zu: an der statistik hat es nicht gelegen, dass GER verloren hat 🙂
lags an löws umstellung? möglich, aber nicht zwangsläufig.
1.Tor: Hummels im Tiefschlaf 2. Tor: jeder kannte mittlerweile Ballotelli, nur die dt. Abwehr nicht, Wahnsinn, wieviel Platz der Mann hatte!!!
klar, die rechte seite war etwas unterbelegt, aber in den konkreten situationen waren das für mich einfach individuelle aussetzer. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Löw die Anweisung gab, rechts alle Italiener durchzuwinken.
als ich hörte, das Kroos spielte, dachte ich sogar: genial, kontrollierte offensive, kompakte defensive.
aber die jungs haben es so schlampig gespielt, alles ins gegenteil verkehrt und den italienern 2 Tore naiv geschenkt.

Das Grundproblem der ganzen EM aus deutscher Sicht heisst für mich:
Deutschland: 6 Gegentore, Spanien: 1!!( Und in den letzten 10 ko-spielen 0(Null)!!!)

Gegen Deutschland darf jeder mal: ich habe das 5:3 in der schweiz erlebt, gegen portugal mit riesenglück zu 0, Holland mit gefühlten 2 Chancen 1 Tor, Dänemark kommt 2 mal vors Tor und macht 1 und Griechenland und Italien dürfen beide 2 mal. Und gerade das macht mich so waaaaahnsinnig: gegen deutsche mannschaften reicht 1 Chance für 2 Tore))….siehe chelsea, siehe dortmund, siehe dfb11!

Offensivfußball ist schön,

aber hört auf mit dem Hurrafußball,

wo das Risiko keine Rolle spielt (man denke nur an Dortmunds Debakel in der CL). Das eben wird man bei den Spaniern nie erleben, dass sie sinnlose Risikopässe spielen, nur weils gut aussieht. Sie haben die Kritik am tikitaka ertragen und es im finale allen und jedem und auch dem letzten gezeigt!! ( übrigens wären GER dann bei womöglich 10 Gegentoren angelangt, wenn es dazu gekommen wäre).

Fazit: Soviele Tore wie wir hinten fangen, kann keine Torfabrik auf Dauer produzieren. Und wir haben derzeit keinen Verteidiger, der stabil auf Weltniveau spielt. Sorry Mats, aber der Fehler darf dir vielleicht im Training passieren. Übrigens auch wieder diese Szene ein schönes Beispiel für übermotivierten Hurrafußball, wo die Balleroberung über alles geht, ohne Netz, ohne doppelten Boden, ohne Titel. Und das wiederum, lieber Jogi, lieber Kloppo, lieber Jupp kann nicht nur an den Jungs liegen.
Ich schließe mit einem alten spanischen Sprichwort: Die Null muss stehen!! 🙂

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Pete1 3. Juli 2012 um 19:43

Mir ist die Berichterstattung zu einseitig, es wird überall von einer schwachen deutschen Mannschaft gesprochen, die schlechter als die Italiener waren. Allerdings frage ich mich, woran bemessen wird, dass die Italiener „besser“ waren? Nur an den Toren? Ich definiere besser nicht mit dem Endergebnis, sondern über viele Faktoren wie Torschüsse, Ballbesitz, Zweikampfquote, Passquote, Anteil der Spielzeit in des Gegners Hälfte etc. In all den genannten Punkten war Deutschland besser (s. whoscored)! Wenn man „besser“ definiert mit mehr erzielten Toren aus weniger Chancen, dann war Italien besser.
Deutschland hatte 20:11 Torschüsse, 8:4 davon kamen aufs Tor, beide Teams haben ca. 60% der Schüsse innerhalb des Strafraums abgegeben, 14:0 Ecken für Deutschland, mehr Ballbesitz, weniger Fouls benötigt und weniger gelbe Karten. Es gab eben einen Glücksschuss und einen Kopfball dem zwei Fehler vorausgingen. Während Deutschland reihenweise Chancen vergeben hat. Für mich war Deutschland klar besser, aber Italien effizienter in den Torchancen!

(Bei Bayern vs. Chelsea im CL-Finale gabs keine Frage, dass Bayern besser war, aber Chelsea eben effizienter. Sie haben aus wenig Chancen ein Tor gemacht und sonst nicht viel auf die Reihe gebracht…)

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grasnarbe 3. Juli 2012 um 20:52

grundsätzlich muss man diese statistiken vorsichtig interpretieren. dass italien zb weniger ballbesitz hatte, war der 2:0-führung geschuldet. manche spielsysteme – siehe dortmund – setzen prinzipiell auf weniger ballbesitz als andere – barca / bayern.

bei torschüssen/chancen ist die qualität wichtig. leider ist die schwer greifbar, die uefa hatte im match centre den begriff „big chances“, bei dem dt. eine und ita zwei hatte.

ansonsten stimme ich dir zu, ich hab die statistiken auch durchgewühlt und finde, dass die niederlage die spielanalyse zu negativ gefärbt hat. zu dem normalen ex post – wahrnehmungsfehler kommt bei dem spiel noch die enttäuschung über die taktischen fehler löws und allgemein darüber, dass da mehr drin gewesen wäre, dazu. objektiv gesehen war das spiel ziemlich ausgeglichen, was mmn auf die hohe individuelle qualität im dt kader hindeutet.

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toto 2. Juli 2012 um 22:56

Hallo.

1. Finde es schön, dass die Analyse so schnell nach einem Spiel kommt. Seit ich das Forum hier gefunden habe, warte ich schon ungeduldig drauf. Die Diskussion um „den Schnellschuss“ finde ich überzogen, da es hier genug fundierte Kommentare, und zwar auch noch im Nachgang, gibt. Das ist doch ein Vergnügen sich hier durch zu wühlen. Leute, macht euch das Leben nicht so schwer!
Also vielen Dank für die Analyse und die unglaubliche Anzahl an Kommentaren!

2. Dass es in einem Taktikforum einen heftigen Streit um die einzig richtige Taktik gibt, ist unvermeidlich und auch in diesem Thread nicht zu übersehen.
Trotzdem bedeutet die Wahl der richtigen Taktik nicht den Sieg; und man muss sehen, dass man ein Spiel mit verschiedenen Strategien gegen den gleichen Gegner gewinnen (und eben auch verlieren kann). Mein Fazit: so wie unsere Jungs aufgetraten, hätten sie das Spiel auch verloren, wenn sie in Führung gegangen (und die von Löw eingangs gewählte Taktik mit Kroos offensichtlich aufgegangen) wäre – und auch wenn eine alternative Taktik angewendet worden wäre. Warum?
Seit Turnierbeginn hat unsere 11 so gespielt, als wären sie brave und vorsichtige Jungs. Gehorsam haben sie sich an die neuen taktischen Vorgaben des Trainers gehalten, um eine neue Taktik zu realisieren: viel Ballbesitz, Passspiel um den Strafraum, Schnittstellenpässe, Abschluss. Das hört sich offensiv an, war aber in Wirklichkeit ein Defensivkonzept. Und damit eine krasse psychologische Änderung der „Marschrichtung“. Diese Änderung ist m. E. dem Außenverteidiger-Dilemma geschuldet.

Für mich liegt das taktische Grundproblem der 11 in der Aufstellung der Abwehr. Genauer gesagt in der Besetzung der Außenverteidiger. Lahm spielt links, weil der Bundestrainer keinen erstklassigen Linksverteidigergefunden hat. Jeder weiß wie er dann spielt. Er zieht in der gegnerischen Hälfte nach innen. Dann folgt entweder der Versuch eines Kurzpassspiels am Strafraum oder der Abschluss aus der zweiten Reihe. Podolski wird links liegen gelassen (spielt ja auch nicht bei den Bayern). Den Pass links raus oder an die Grundlinie kann Lahm kaum spielen, ist ja rechtsfüßig.
Nun fehlt uns natürlich rechts ein Außerverteidiger mit Erfahrung und die Umschüler wirken immer wieder unsicher. Sei es Bender, dem der Müller erst sagen mus, wie er laufen soll, oder Boateng, der sich nur traut nach vorne zu gehen, weil der Trainer es ihm sagt, und dann nicht mehr weiß, was er jenseits der Mittellinie zu tun hat. Von Höwedes will ich gar nicht reden.
Fazit: Lahm gehört nach rechts und nach links ein linksfüßiger Linksverteidiger, und wenn er auch nicht höchst begnadet ist, so wird man doch einen finden, den man einspielen kann. Die Außenverteidiger sind beim Angriff unverzichtbar geworden. Mit den „falschen“ Außenverteidigern ist nicht nur die Attacke entschärft, in der Verteidigung läuft es auch nicht. Ich verzichte darauf, dass weiter auszuführen.

3. Es bleibt einem im Leben nicht erspart, und manche Fehler rächen sich erst spät, und deswegen will ich am Ende dieses endlosen Threads noch die scheinbar total überflüssige Frage stellen:
Wäre uns das mit Ballack passiert?
(Ich will jetzt nicht lesen müssen: der hatte bei Leverkusen keine Form! Der hatte bei Leverkusen keine Form, weil er auf’s Schäbigste aussortiert wurde.)
Seine Erfahrung, sein taktisches Know-How und die Fähigkeit, Löw Kontrag zu geben, sein Standing auf dem Platz haben gefehlt. Es war eben eine krasse Fehleinschätzung des Trainers, ganz einfach auf diese Kompetenzen zu verzichten. Auch hätte er in diesem Turnier eine wertvolle Alternative zu dem indisponierten Schweinsteiger sein können. Ja, ich will ihn noch mehr rühmen: wer erinnerte sich nicht an seine Kopfballstärke, und den gelungenen Freistoss gegen Österreich. Er hat eben das gewisse Etwas, um ein Spiel zu entscheiden
oder zu drehen.

4. Das Spiel ist für die Italiener einfach optimal gelaufen. Für einen solchen unangenehmen Fall braucht man im K.O.-Spiel den Plan B, und zwar sofort, und nicht erst zur Halbzeit. Löw hat auch nach dem ersten Gegentreffen noch an seine Strategie und die Mannschaft geglaubt und überhaupt keinen Grund gesehen zu reagieren. Die Folge davon war, dass die unsere Mannschaft in der zweiten Halbzeit nicht nur gegen die Italiener sondern auch gegen die Zeit gespielt hat. Unter diesem Druck haben Sie ihre Fähigkeiten verloren.

Herzlichen Dank, bin gespannt, ob nach vierhundert xy Kommentare noch jemand kann … 🙂

6. Wieviele Spieler mit Selbstbewußtsein habt ihr in der deutschen Mannschaft gesehen. Ich drei: Khedira, Reus und Gomez. Alle anderen litten an Selbstüberschätzung.

Auch ein paar Tage nach dem Spiel hadere ich mit dem Ausgang noch.

Antworten

Flowbama 3. Juli 2012 um 20:38

„Das Spiel ist für die Italiener einfach optimal gelaufen. Für einen solchen unangenehmen Fall braucht man im K.O.-Spiel den Plan B, und zwar sofort, und nicht erst zur Halbzeit.“

Meines Erachtens hat der DFB genaue vorgaben, wie in welcher Spielsituation zu reagieren ist. Man kann davon ausgehen, dass das Trainerteam die Mannschaft auch dementsprechend auf verschiedene Spielsituationen vorbereitet hat, beispielsweise für den Fall eines Rückstandes. Doch offenbar scheint das nicht zu reichen: jemand schrieb hier neulich, dass unter Löw kein Spiel nach einem Rückstand noch gewonnen werden konnte. Seltsam, oder? Mir war es unbegreiflich, wie die Mannschaft nach den ersten 10 Minuten der 2. Hälfte (die ja gut waren!) die Beherrschung verlor und anfing, vollkommen sinnlose Halbfeldflanken zu schlagen, statt zu versuchen, an die Grundlinie und in den Strafraum zu kommen (möglichst durch Doppelpässe z.B.). Ein Anschlusstreffer in der 60., 70. oder meinetwegen 80. Minute hätte sicherlich nochmal notwendige Reserven für den Endspurt mobilisiert. Weshalb das Team so kopflos agierte, bleibt mir ein Rätsel.

Antworten

grasnarbe 3. Juli 2012 um 21:02

small. sample. size.

Antworten

Flowbama 3. Juli 2012 um 21:18

Bitte um nähere Erläuterung.

Antworten

grasnarbe 3. Juli 2012 um 22:02

ok, das war etwas fies von mir, weil „small sample size“/ kleine stichprobe praktisch ein totschlagargument für jede nationalmannschaftsstatistik ist. leider stimmt es. (wenn man fussballspielen bestimmte attribute zutraut, damit man sie überhaupt stochastisch beurteilen kann).

das ist also argument eins: viel zu wenig beispiele.

andere punkte: einen rückstand nicht umzudrehen, wird wahrscheinlich schlicht und einfach darauf hinweisen, an diesem tag die schlechtere mannschaft zu sein. beispiel: wenn mannschaft a gegen mannschaft b ein ums andere mal verliert, verliert sie immer nach einem rückstand! kurz nachgedacht: es wäre unlogisch, wenn eine mannschaft nach rückstand immer gewinnen und nach vorsprung verlieren würde.
man könnte auch beliebig anders rum argumentieren: eine mannschaft, die ständig nach einem rückstand gewinnt, ist in der anfangsphase unkonzentriert

ich bin ein freund von sinnvollen statistiken, aber das, womit journalisten die zeilen füllen vor einem spiel, kannst du getrost in die tonne treten. da werden mannschaftsstatistiken gebraucht („a hat im schnitt y tore gegen b geschossen, wenn sie bei einer em aufeinandertrafen“) bei denen fast alle spieler, die ihren teil zu dieser statistik beitrugen, nicht nur – fast selbstverständlich – nicht mehr im aktuellen team sind, sondern einige gar nicht mehr unter uns weilen.

von den publizierten historie-statistiken sind 90% müll (sample size) oder offensichtlich (a la „ghana braucht ein 10:0 gegen brasilien in der gruppenphase. ghana hat in seinen 23 begegnungen gegen brasilien aber noch kein einziges 10:0 geschafft!!!111“).

auf youtube sind die dortmund-pressekonferenzen zu bestaunen, da gibts einen lokaljournalisten, der vor jedem spiel eine solche statistik kloppo zum frass vorwirft. der grinst schon in freudiger erwartung. zwei tage später brechen dann seine spieler die x-te historische statistik…

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nicht_stiller 4. Juli 2012 um 13:42

schlimmer noch, die Statistik stimmt noch nicht einmal. Mir fällt spontan das HF 2008 gegen die Türkei ein.

Antworten

ecardo 2. Juli 2012 um 20:12

Ich finde diese Internetseite klasse, muss aber mal einen Kommentar zur ‚Taktik‘ dieses Blogs einwerfen:

Die sogenannte Psyche der einzelnen Beteiligten ist wesentlich und entscheidend.
Das wird hier nicht genuegend analysiert.

Technisch/konzeptionell hat Deutschland es in den letzen 40 Jahren nicht geschafft Defensivspieler zu bringen, die ballsicher sind. Damit ist mE das Notwendige zur der Mannschaft schon gesagt.

Wie man eine sinnvolle Diskussion ueber die Psyche der deutschen Nationalmannschaft haben koennte, ist mir leider nicht klar; dies waere aber fuer die Gesamtbeurteilung wichtig.

Zu diesem Thema gehoerten dann zB ‚Menschenfuehrung Loew‘, ‚Singen Nationalmannschaft‘, bis hin zum spielerischen Verhalten auf dem Platz.

Podolski bleibt mein Lieblingsspieler – aus ‚psychologischen‘ Gruenden.
Bei anderen Teilen dieser Mannschaft, bis hin in die Fuehrung, mache ich grosse Abstriche.
Ich bin daher nicht verwundert, dass es mit dem Erfolg nicht klappt, wenn es darauf ankommt.

Nun ist Sammer weg. Au weia. Noch mehr Loew anstatt weniger.

Also, liebe Spielverlagerer, findet doch bitte mal einen ‚Mentaltrainer‘, der in der Lage ist, uns beim Verstehen dieser Mannschaft zu helfen. Denn darum geht es in diesem Blog.

Antworten

RS 2. Juli 2012 um 19:19

Ich möchte gerne etwas zum zweiten Gegentor gegen Italien anfügen, was ich bis dato hier -verwunderlicherweise- noch gar nicht gelesen habe.
Meines Erachtens ist dieses Gegentor, da direkt im Anschluss an eine eigene Ecke entsatnden, ein klarer und leicht zu vermeidender taktischer Fehler.
Unabhängig davon, wer (d.h. welcher Spielertyp) bei einer Ecke defensiv absichert, sollte man eine „ballseitenorientierte Sandwichstellung“ spielen bzw. einnehmen.
Was heißt das nun:
Wird eine Ecke bspw. von der in Spielrichtung linken Seite aus gespielt, so hat sich der vordere Abwehrspieler einige Meter vor dem Stürmer und leicht zur linke Seite abgesetzt zu postieren; der hintere Abwehrspieler befindet sich hingegen hinter dem Stürmer (erst einmal ungeachtet etwaiger Abseitserwägungen).
Also etwa so:
—————————————Xh—————————————————

—————————————O—————————————————–

———————————————————-Xv——————————–

Wird die Ecke per Kopf, Fuss oder Torwartabwehr quasi diagonal abgewehrt, was sehr häufig vorkommt, hat Xv eine sehr gute Chance diesen unkontrollierten Ball zu erlaufen.
Falls jedoch ein gegnerischer Spieler an den Ball kommt, ist ein tief auf den Stürmer gespielter Ball in der Regel ungefährlich, da sich Xh bei einem sehr langen hohen Pass über den Stürmer immer in der weit besseren Ausgangsposition befindet; bei einem Pass über Xv genau auf den Stürmer kann Xv diesen durch den geringen Abstand immer noch frontal anlaufen und wird vom dahinter postierten Xh unterstützt.
Nun zum Abseits:
Medial wurde immer wieder davon gesprochen, dass Lahm und/oder Podolski AUF!!! Abseits spielen sollten-dies ist meines Erachtens grundfalsch, da man im sog. modernen Fussball nicht auf, sondern MIT!!! Abseits spielt, was einen elementaren Unterschied darstellt.
Mit Abseits setzt aber eine Drucksituation auf den ballführenden bzw. potentiell passgebenden Spieler zwingend voraus.
Ansonsten, d.h. ohne erreichten Druck, warum auch immer, ist ein Spielen auf Abseits ein Anachronismus und schlichtweg falsch, vielmehr sollte ein Zurückweichen des Abwehrspielers erstes Gebot sein.
Gerade vor dem Hintergrund der ballseitenorientierten Sandwichstellung (im Übrigen kein Fachbegriff, sondern mehr eine Eigenschöpfung;-)), hat man in dieser Situation eben BEIDE Optionen: langsames zurückweichen oder Druck ausüben in einer konzertierten Aktion.
Diese mangelnde defensive Absicherung ist mir schon häufig bei der N11 sowie auch bei einigen Buli-Teams aufgefallen.
Auch ist dies nicht nur recht einfach umzusetzen und zu vermitteln, sondern aus meiner langjährigen Trainererfahrung sehr praktibel.
Leider haben teilweise selbst namhafte DFB-Trainer auf Nachfrage bei Lehrgängen davon zwar meistens schon einmal gehört, aber praktizieren diese simple Maßnahme nicht.
Für mich absolut unverständlich!
Ich hoffe, es wurde trotz fehlender Möglichkeit einer richtigen taktischen Skizze deutlich.
Gruß
RS

Antworten

ecardo 2. Juli 2012 um 20:22

Das ist natuerlich voellig richtig beobachtet.

Man kann hinzufuegen, dass vor dem Pass zum zweiten Tor kein ‚ Zustand nach Ecke‘ mehr herrschte – leider verharrte die deutsche Mannschft zu lange in ihrer Angriffshaltung.

Lahm versucht wohl noch mit seinem Schritt nach vorne die nahende Katastrophe abzuwehren, allerdings haette er da schon lange im Sprint Richtung eigene Torsicherung unterwegs sein muessen.

Und dies alles Mitte der ersten Halbzeit – fuer mich ein unfassbarer Zeitpunkt fuer ein derartiges Gegentor.

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Marcio 3. Juli 2012 um 16:56

Bezüglich dem Tor nach der Ecke denke ich nicht das die Mannschaft zu lange gewartet hat.

Lahm stand in dieser Situation zu tief, Montolivo wollte bereits den Angriff abbrechen sieht dann das Balotelli perfekt steht da Lahm „pennt“ und schlägt den Ball in den Raum.

Wenn er dann beim Versuch den Ball zu bekommen nicht noch stolpern würde und danach eine Ahnung gehabt hätte wo der Ball ist, denke ich er hätte den Spieler noch bekommen!

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Coolidge 2. Juli 2012 um 14:04

Die taktischen Elemente der Niederlage sind zu Genüge hier thematisiert worden. Da Sport aber zu 50% auch Psyche ist, möchte ich auch zur Mentalitätsverfassung der Nationalelf kritische Worte verlieren.

Die Art und Weise, wie man gegen Italien aufgetreten ist, wirkte stark befremdlich. Es war kein Siegeswillen zu verspüren, die Mannschaft hat keinen Antreiber. Das Bild nach dem zweiten Tor von Lahm und dem oberkörperfreien Balotelli spricht Bände!!

Wir haben in der dt. Elf ein Mentalitätsproblem, das nur durch einen entsprechenden Trainer gelöst werden kann. Machen wir uns nichts vor, was will der Nationaltrainer spielerisch/taktisch bewegen, wenn die Spieler per se in den Vereinen trainieren.

Das spielerische Niveau der BRD-Elf ist, so die weitläufige meinung, so hoch wie noch nie. Den Jungs mangelt an der Einstellung. Ich wehre mich zwar gegen Polemik, aber sie fasst Abläufe einfach häufig treffend zusammen: vor dem Essen kommt nunmal erst der Hunger!!!

Jens Jeremies, Marko Rehmer, Thomas Linke oder Carsten Ramelow, alles Spieler mit weit beschränkteren Möglichkeiten vgl. zu heute, haben es für ihr Talent enorm weit gebracht und auch meinen Resepkt verdient. Diese Spieler habe ich energisch vorm TV angefeuert, da sie In Sachen Einstellung und Disziplien sich ausgezeichnet haben bzw. sich die Mannschaft dadurch insgesamt ausgezeichnet hat. So „schön“ die heutige junge Generation auch spielen kann, ich kann mich an kein Turnier erinnern der 2000er, welches die Mannschaft mit der besten B-Note dann auch gewonnen hat!!

Mit dem Kader ins Halbfinale zu kommen, hätte selbst Dragoslav Stepanovic geschafft 🙂 Es muss im Grunde jeder Trainer schaffen, der für sich Erstliganiveau vereinnahmt! Löw hatte dreimal die Chance, es wird Zeit für neue Ansätze!

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LoMi 2. Juli 2012 um 14:09

Meiner Meinung nach ist es ein Fehler, nur zu betonen, dass der DFB-Kader ein vergleichsweise hohes Niveau hatte. Man darf nicht vergessen, dass die Entwicklung des Fußballs insgesamt weitergeht und weiterging und andere Länder eben auch sehr gute Mannschaften mit hervorragenden Spielanlagen haben.

Zur Mentalitätsfrage bzw. der Frage der angeblich fehlenden Cojones höre Dir den letzten SV-Podcast an 😉

Gestern hat man übrigens auch gesehen, warum nicht alles eine Frage der Mentalität hat. Ein Balotelli hat gekämpft und geackert, also im besten Sinne Eier gezeigt. Aber er konnte sich nicht in Szene setzen aufgrund der überlegenen Mannschaftsleistung der Spanier.

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jmk 2. Juli 2012 um 09:56

ich finde es relativ befremdlich, das zweite tor als folge der taktischen aufstellung und des daraus resultierenden „schematischen lochs“ auf der rechten seite hinzustellen. immerhin entsteht es aus einem konter nach eigenem eckball – also in einer situation, wo die taktische grundordnung ohnehin makulatur ist.

Antworten

Rajol 2. Juli 2012 um 09:22

Ich stimme deiner Einschätzung voll zu. Inzwischen wird in Deutschland ein Podolski-Bashing betrieben,dessen Bösartigkeitund Zynismus kaum zu überbieten ist. Aber auch Löw. der ja – wie oft behauptet – ein Spezi Poldis sein soll, ist schuld an der Entwicklung, die Deutschlands einziger Straßenfußballer nahm. Während die Reuussens, die Schürrles , die Götzchens dieser Welt fleißg die „Jungen Wilden“ geben dürfen und Abwehrverhalten dabei sträflich vernachlässigen, wurde der Instinktfußballer Podolski in ein taktisches Konzept gezwungen, das nicht seinen Fähigkeiten entspricht.
Falls Löw nun die Konsequenz ziehen sollte, auf Reuss, Schürle und Goetze zu setzen, wird er damit Schiffbruch erleiden – ebenso wie die von Jugendwahn besoffenen deutschen Michel.

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Marcio 1. Juli 2012 um 18:17

Löws Aufstellung/ausrichtung war unser Problem. Und ausdrücklich nicht einzelne Spieler!

Den folgenden Text habe ich bereits mal woanders in ner Diskussion gepostet und bin gespannt wie ihr das seht.

Hallo zusammen,

ich mach es kurz:
Schuld trägt Lukas Podolski weit weniger als einige andere.

Die Aufstellung von Löw war doch ein Geschenk an Italien. Mit dieser Ausrichtung und Taktik war klar das lediglich über links irgendetwas gehen könnte. Prandelli hat dies erkannt, seine Abwehr dementsprechend umgestellt und dies nach dem Spiel sogar in einem Interview zugegeben!
Die rechte Seite war durch diese Aufstellung von Beginn an verweist, weil Özil immer wieder nach innen zog und damit Kroos offensiv wie defensiv auf den Füssen stand!

Da die Flanken von Boateng bekanntlich nicht die besten sind, zwang Italien die deutschen dazu über rechts zu spielen indem man links Podolski und Lahm zustellte. Dieser Plan ging voll auf, die Flanken von Boateng waren an harmlosigkeit nicht zu überbieten, Özil fand genau wie Kroos (ausgenommen sein Weitschuss) nie richtig ins Spiel. Die letzte brauchbare Flanke kam dann kurz vor der Halbzeit von podolski und Özil schafft es nicht den Ball aus 8 Metern aufs Tor zu bringen sondern legt ihn lieber irgendwie nach hinten ab, keiner da, Chance vertan. Unser allseitsbeliebter Kommentator Simon schafft es dann noch selbsgt diese Aktion von podolski schlecht zureden und meinte, wenn Özil denn der geplante Abnehmer war, dann war die Flanke auch viel zu scharf. An lächerlichkeit kaum zu überbieten!

Es gab aber noch weitere Fehler von Löw.

Er hätte wenn er Kroos bringt, einfach Schweinsteiger nicht bringen dürfen. Wenn einer seiner Form hinterherlief, dann war es Schweinsteiger. 2 gute Szenen gegen Holland, ansonsten nie Herr der Lage und völlig neben der Spur.

Die Wechsel in der Halbzeit waren ebenfalls falsch gewählt.

Wenn man wechselt, dann Reus für Kroos/Schweinsteiger und ggf. Klose für Gomez.

Die Offensive Podolski,Özil,Reus wäre definitiv unberechenbarer gewesen und hätte nach den EIndrücken vom Griechenlandspiel auch von Beginn an auflaufen müssen! Da kann es auch keine Diskussionen geben. Denn das Schürrle Podolski verdrängt haben könnte nach seiner wirklich schwachen leistung gegen Griechenland, war ein Märchen welches der Boulevard erfand um mal wieder auf Podolski rumzuhacken. Müller sucht seit Monaten seine Form und war bis auf das Tor im CL-Finale kaum noch positiv aufgefallen.

Zurück zum Spielverlauf:
Mit der Formation Kroos, Özil, Reus hatte man das Problem von Hälfte eins nun nach rechts verlagert, da Kroos weiterhin nicht ins Spiel fand. Reus war nach 18 minuten im Grunde aus dem Spiel. Danach glich das Spiel dem der ersten Halbzeit. Die Außen waren abgemeldet und die Bälle vors Tor warn völlig ungefährlich.

Leidtragende waren somit Podolski und Gomez die für Löws Fehler nun in der Kritik stehen und Medial wie auch von den ganzen ahnungslosen möchtegern Fans als Alleinschuldige hingestellt werden!

Sehr schade alles, aber Besserung sehe ich nicht.

Antworten

Gordon-D. Filbry 1. Juli 2012 um 17:55

Eines ist ganz klar. Der Trainer muss gehen!

Aber bevor ich jetzt Unkenrufe ernte, lasst mich erklären wieso.

Der Mannschaft kann und muss man keine Vorwürfe machen. Sie ist hochmotiviert und reagiert selbst bei Rückstand nie unkontrolliert. Das hat man bereits vor dem Halbfinale gesehen.

Weiter sind die Spieler taktisch hervorragen gut geschult Diese Elf ist wahrscheinlich die stärkste die Deutschland je kannte und nur vergleichbar mit der 1974er Aufstellung.

Aber wieso gewinnen sie nicht? Nun jetzt mag man einwenden was alles relevant sein mag: Aufstellung, Anpassung, Taktik und vielleicht auch mal der Rasen (wie beim Gruppenspiel Italien gegen Spanien).

Aber das ist alles Gerede, welches einen anderen Gedanken verdeckt, denn der Fussball hat eine herausragende Entwicklung hinter sich. Wer es mir nicht glaubt, lese die Forumsbeiträge zum Halbfinale ITA-DEU 2006. Der Fussball damals war ein anderer.

Spanien ist also seit 2008 DER Masstab und es war vor dieser EM klar, dass man Spanien schlagen muss um dieses Turnier zu gewinnen bzw. Titel zu holen.

So wie Barcelona den Clubfussball in den letzten drei Jahre dominierte, so kündigt auch die spanische Klasse in Turnieren von deren taktischen Dominanz.

Es kommt also darauf an, wie man Spanien schlagen könnte. 2008 war es noch nicht deutlich genug.

Heute „zerbrechen“ sich alle Trainer den Kopf wie man dies taktisch bewerkstelligen könnte. Da Italien im Vorrundenspiel gegen Spanien sehr gut aufgetreten ist, war klar, dass Deutschland es nicht unterschätzen durfte.
Zu Löw’s Ehrenrettung, finde ich, sollte gesagt sein, dass die taktischen Anpassungen schon begründet waren.

Aber, wer einmal Finale und zweimal Halbfinale schafft, den lass ich nicht nochmal ran.

Niersbach tut sich keinen Gefallen ihn zu unterstützen und die Schwächen auf taktischer und strategischer Seite der Mannschaft, welche bereits auf eine „verlorene Generation“ hindeuten sollten neu aufgebrochen werden.

Es geht nicht um die Mannschaft per se und den Austausch von Spielern. Da bin ich eigentlich sehr zufrieden, aber ich sehe die Schwäche im Überbau und die zu unkritische Aufbereitung durch DFB und Medien. Wir riskieren nicht den Verlust der Konsistenz denn die Mannschaft ist ja top. Aber wir riskieren etwas viel Schlimmeres:

Es wirkt als gehe man davon aus, dass ein Turnier ein Lotteriespiel ist und es hinzunehmen sei, dass man dreimal nicht zum Titel kommt, obwohl man ja will.

Das ist einfach zu wenig und Löw hat, um es mit einem Trappatoni Zitat zu würzen Flasche leer. Mal abgesehen, dass das alles sehr unprofessionell daher kommt.

Oder versuchen wir es einmal anders auszudrücken. Was machen wir erst wenn 2014 wir wieder ins Halbfinale vorstossen und scheitern.

Ein Abonnement gibt es sowieso nicht, dass man immer so weit kommt. Die Wahrscheinlichkeit das man früher scheitert ist ja sogar um ein Vielfaches grösser.

Wie sähe es in diesem wahrscheinlicheren Szenario denn dann aus? Ich möchte uns die Schlagzeilen und die Frustration ersparen.

Der Wunsch zur Konsistenz kann sehr schnell in einer viel unschöneren Situation resultieren. Und dann sind wir uns wahrscheinlich alle einig, dass es nicht nur eine verlorene Generation ist, sondern auch dem Trainer etwas entscheidendes fehlt.

Was danach passieren würde, wäre viel schlimmer. Wesentliche Personalien träten zurück und das Gefüge der Mannschaft, die innere Struktur bräche auseinander. Ob der Deutsche Fussball sich so schnell davon erholen könnte wäre fraglich.

Insofern bin ich mir fast sicher, dass Löw selbst darüber nachdenkt und seinen Rücktritt bald verkündet.

Ein neuer Trainer würde eventuell den frischen Wind und Erfolg bringen, den Löw ja bereits vor zwei Jahren bereits versprach.

Denn wer unbedingt Erfolg will, muss ALLES dafür tun.
Wenn die Mannschaft konsistent ist aber immer noch nicht erfolgreich muss es andere Gründe geben.
Wer dreimal nicht den Titel holt obwohl man immer wieder beteuerte, man wäre in der Lage dazu, der sollte aufhören.

Deutschland ist reif für einen Titel und Löw sollte dem Team die Chance geben es zu beweisen. Seine Personalie ist eine Hypothek geworden und er beweist nur durch einen Rücktritt noch Souveränität.

Antworten

Thomas Bayer 1. Juli 2012 um 10:29

Totale Offensive?

Hat D zu offensiv gespielt? Hummels war auch beim Stand von 0:0 häufig in Gegners Strafraum (nicht nur bei Standards).

Antworten

credi 1. Juli 2012 um 15:39

Genau das ist es meiner Meinung nach die richtige Frage. Spielanfangs war es ein relativ offener Kampf im Mittelfeld und ich sah nur, dass die Italiener etwas besser im defensiven Zweikampf agieren, wir aber teilweise recht gut Richtung Grundlinie kommen, daher auch unsere Ecken.

Allerdings hätte die Mannschaft spätestens nachdem Cassano und Montolivo aufs Tor abschließen konnten, was Neuer gut hielt, reagieren müssen. Wie schon viele beschrieben, hatte Cassano auf unserer rechten Seite zu viel Raum. Aber anstatt anzuerkennen, dass die Italiener ebenbürtig mit sehr gefährlichen Aktionen den Raum auf Rechts ebenso zu nutzen wissen, will die Mannschaft weiter zu viel ohne dass sie es wirklich weiss wie.

Nur durch Boateng über rechts zu kommen war auch schon ausrechenbar. Wir hätten von da an merken müssen, dass wir das Mittelfeld besser defensiv und zweikampfbereit sichern müssen. Das war nicht der Fall, sie rannten weiter an und schon stands 0-1.

Warum ich denke, dass es Löws Fehler ist: Wir können nicht alle zu jeder Zeit an die Wand spielen, das hat man schon gegen Portugal und in der Anfangsphase vor der Führung gegen Holland gesehen (als Van Persie einen Pass über die Abwehr unbedrängt annimmt, im 1 gegen 1 an Neuer scheiternd versiebt; da hätte es 0-1 stehen müssen).

Wenn Du gegen Italien antrittst weisst Du, dass sie dich ausgucken werden und flachlegen wollen. Das haben sie über unsere Rechte Flanke ja quasi angekündigt. Welcher gute Trainer oder welche reife Mannschaft macht da mit? Wir hätten absolut das Spiel beruhigen müssen und im Mittelfeld eng pressen müssen. Auch haben es die Italiener geschafft unseren Spielaufbau schon an den Innenverteidigern pressend unter Druck zu setzen (wie schon oft erwähnt Neuer musste vorballern). Wieso rennt die Mannschaft in so einer Situation, wo die Italiener den Spielaufbau schon gekonnt stören können und brandgefährlich zweimal über rechts (unsere Seite) kommen, weiter nach vorne? Und das ohne dort wirklich zum Ausspielen zu kommen? Und wo sonnenklar ist, dass die Italiener die wohl konterstärkste Mannschaft im Turnier ist (siehe Spanienspiel).

Das ist einfach blauäugig. Und Löw hätte das sehen und reagieren müssen indem Boateng hinten bleibt und Kedhira auch und das Mittelfeld gepresst und eng gemacht wird.

Löw ist kein guter Trainer (mein Fazit nachdem er immer wenns eng wird nichts entgegenzusetzen hat): Die Mannschaft hat zu offensiv agiert ohne dass sie die Fähigkeit gezeigt hat, das zu rechtfertigen, daran ist Löw schuld. Wenn du anrennst und ein Gegentor in Kauf nimmst, dann nur, weil du damit rechnest, den Ausgleich dank deiner besseren Spielanlage noch zu schaffen. Das war nicht der Fall, es war klar, dass wir nach einem Gegentor kaum oder nicht sicher ausgleichen würden, da Italiens Abwehr die beste mit Spanien ist und sie uns schon zu Anfang stark und wirksam in unserem Offensivspiel hinderten.

Zu hohes Risiko ohne hohe Ausgleichschance bedeutet eine falsche taktische Herangehensweise. Nichts deutete darauf hin, dass wir relativ locker oder mit Wahrscheinlichkeit einen Ausgleich schaffen würden.

Löw stellte um Mit Kroos, das fand ich gut, da ich dachte wir werden abwartend und reif spielen und nicht anrennen. War aber anders.

Selbst nach dem Spiel haben alle gesagt, das mit Gegentor gegen Italien (wie oben jemand schön sagte) höchstwahrscheinlich „die Messe gelesen ist“.

Zu unseren mangelnden offensiven Fähigkeiten: Wir spielen (nicht unbedingt voll gegen Italien) das Flügelsystem, aber haben/nehmen wir die richtigen Spieler dafür? Podolski auf dem Flügel eher schwach seit Jahren, Müller ist auch kein Nani,. Das stört mich schon länger, das System passt nicht. Dazu jetzt nicht mehr.

Aber gegen Italien ganz deutlich: Özil ist der einzige, der den Ball überzeugend führen kann, benutzen kann und sich drehen, locker bewegen kann. (Er ist allein zu wenig um so offensiv zu spielen). Kedhira hängt sich super rein, aber er kann mit dem Ball wenig anfangen, das ist Fakt. Nur warum probiert es es dauernd? Ich sehe ihn dauernd vorne rumturnen und den Ball am Fuss führend, ihn sich banehmen lassend, Passversuche ins Nichts, Dribblings mit Ballverlust (ja manchmal klappt was): Dieser Spieler ist nicht fähig vorne „etwas zu bewegen“. Das reicht einfach nicht. Und der Fakt, dass er am meisten probieren muss/probiert (weil Özil stark angegangen wird) ist einfach ein klarer Hinweis, warum die Spielanlage und Rollenverteilung nicht stimmt.

Egal wer, das muss einer machen, der mit dem ball am Fuss „etwas kann“. Schneider war so jemand, auch wenn er nicht durchlagskräftig war. (Häßler, Littbarski, Möller, Bein… solche Spieler waren technisch gut).

Fazit: Löw treibt die Mannschaft in den Offensivfussball (ist ja wenig dran auszusetzen erstmal) OHNE, dass wir WIRKLICH offensiv gegen SPITZEN TEAMS ÜBERLEGEN sind (Freundschaftsspiele zählen nicht, eher siehe Portugalspiel, das war sehr knapp). Das ist das Problem. Und das kann auch zur Wahrnehmung eines „Mentalitätsproblems“ führen, wenn die Mannschaft ohne Sicherheit und Überzeugung auszustrahlen gegen einen höchst gefährlichen defensivstarken und konterstarken Gegener anrennt, ohne überhaupt das Spiel „im Griff“ zu haben. Da ist Löw eindeutig daran schuld.

Löw auf der Bank: Er kaut nervös Fingernägel und wird zum Choleriker. Ja, das ist einfach nicht ruhig und überzeugend. Er und die Mannschaft wussten nach dem 0-1 nicht mehr weiter. Wo war ein zweiter Plan, eine sichere Reaktion? Nichts. Das ist zu wenig. Dass er nicht wieder vor Millionen seine Popel isst, war was. Tut mir Leid aber der ist doch ein Witz. Und nachdem versagen stellt er sich hin und bügelt Fragen nach Rücktritt als „unpassend“ ab und lobt seine Arbeit, seine „wiederholte Halbfinalteilnahme“ etc. Wir haben die Griechen geschlagen, na was für ein Coup.

Trainerfrage: Wegen diverser Medienkampagnen und seinem unsteten Privatleben, seinem lockeren Mundwerk hasst ganz (zumindest) Intellektuellen-Deutschland Lothar Matthäus. Wer allerdings genau hinhört, wenn er über Fussball spricht oder schreibt, bspw. seine Kommentarbeiträge im Italien- Kroatienspiel, der kommt nicht umhin, seine überzeugende Fachkenntnis mit einer Prägnanz in der Darstellung zu erkennen. Außerdem war er ein taktisch höchst kluger Spieler, der in Italien herausragendes geleistet hat (sowohl WM als auch bei Inter). Er könnte es machen, kein Zweifel.

Wird keiner wollen, na ja.

Antworten

JG 2. Juli 2012 um 13:35

Zustimmung!

Antworten

oschad 1. Juli 2012 um 09:27

Für mich ist erstaunlich, dass kaum jemand darauf eingeht, dass in der 5. Minute die Deutschen eigentlich ein Tor erzielt hätten, wenn nicht der Arm von Pirlo die Situation gerettet hätte. Auch der Kommentator beim Spiel sah es nicht oder wollte es nicht sehen.

Das Spiel wäre ein ganz anderes geworden. Die Schiedsrichterleistung war eine Katastrophe.

Taktisch gesehen haben die Italiener in den ersten 5 Minuten enorm gepresst, aber haben das ganz schnell aufgegeben, als man sah, dass es nicht funktionierte.

Die beiden Treffer der Italiener waren im wesentlichen Einzelaktionen, in den vorangegangen Spielen der Italiener haben sie solche Situationen mehrfach versemmelt.

Ich bin durchaus der Meinung, dass Italien sehr gut defensiv gearbeitet hat, aber offensiv fand ich die Leistung ganz schlecht und mit ganz viel Glück, weil der Schiedsrichter es nicht sah, sind sie überhaupt weiter.

Die Deutschen haben sich offensiv durchaus nicht immer klug angestellt, wurde ja ausreichend hier dargestellt. Aber ich finde dennoch, dass das Spiel dennoch mit leichten Vorteilen für Deutschland lief und sie zurecht gewonnen hätten.

Die Großchancen der Italiener im weiteren Spielverlauf sind ausschließlich durch das weite Aufrücken der Deutschen entstanden. Umgekehrt hätten die Deutschen durch den Treffer in der 5. Minute die Italiener später ausgekontert.

Ich sehe eine starke Defensive der Italiener, einen Sturm, der praktisch das ganze Spiel auf keinen grünen Zweig kam. Bei den Deutschen sehe ich ein paar Patzer in der Defensive, aber trotz nur 80%, die viele Spieler auf die Straße brachten, war die deutsche Mannschaft immer noch überlegen.

Der italienische Trainer wird sich aufgrund der letzten Spiele ja wohl kaum gedacht haben, dass 2 Chancen reichen, um ein Spiel zu gewinnen. D.h. das ganze Offensivkonzept der Italiener ist nie und nimmer aufgegangen.

Na ja, und zum Handspiel von Pirlo, dass keiner Pfiff, ist dann noch die Krönung. Man könnte auch Schiebung dazu sagen.

Die Szene kann man im folgenden Video sehr schön sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=GQaHTj0pKLo

Ohne Hand/Arm wäre der Ball an Pirlo abgerutscht.

Antworten

Shunya 1. Juli 2012 um 11:21

Ein Spiel an einer einzigen Szene festzumachen, ist immer falsch und zeugt eher von verletzten Eitelkeiten als von einer profunden Analyse. Vor allem die starke Aussage, dass die Italiener nur deswegen weitergekommen seien, lässt mich schmunzeln. Schon im Paralleluniversum gewesen und nachgeprüft, wie der Spielverlauf dort war? Was? Ah ja, dachte ich mir…

Die Italiener haben besser gespielt und sind verdient weiter. Für Deutschland-Fans ist das traurig, ändert aber nichts an den Tatsachen. Nicht nur der Kommentator und nicht nur hier auf spielverlagerung.de wollte man das „Handspiel“ nicht sehen, nein, auch die Spieler auf dem Platz haben ganz offensichtlich kein Handspiel sehen können. Niemand reklamierte.
Dafür zeigten die Deutschen aber wenigstens minimales Gegenpressing durch Khedira und Kroos, wodurch sich die deutsche Hintermannschaft wieder formieren konnte. Bei der Ecke später, die zum zweiten Tor Italiens führte, fehlte das. Die Italiener haben diesen Fehler Deutschlands erkannt und sofort ausgenutzt. Gute Fußballer eben. Italien besser, Deutschland schlechter. Hart, aber wahr.

Antworten

oschad 1. Juli 2012 um 13:25

Es ist eine Torszene. Im Fußball fallen nunmal keine 100 Tore. Deutschland und Italien sind auf einem zu ähnlichen Niveau, als dass man mal eben 2 Tore macht. Es war im Vorhinein klar, dass ein einzelnes Tor das Spiel mit hoher Wahrscheinlichkeit entscheiden wird.

Neben den 2 Individualfehlern in der deutschen Abwehr, sehe ich aber bei Deutschland kein strukturell schlechteres Spiel, als die Italiener, obwohl die deutsche Mannschaft nicht die beste Leistung gebracht hat. Das taktische Konzept schien mir nicht ganz zu passen.

Fest mache ich die gute Arbeit der deutschen Mannschaft daran, dass die Italiener es eben nicht geschafft haben sich viele Chancen zu erarbeiten. Die Italiener haben das Maximum an Toren rausgeholt, was drin war (bis zu dem Zeitpunkt, wo Deuschland weit aufgerückt ist in der Schlussphase) und das nur, weil große Einzelfehler in der Abwehr passiert sind. Wir wissen alle, dass das nicht in vielen Spielen so läuft.

Ich kann die Debatte über eine schlechte Defensive nicht verstehen und in der Offensive muss ich sagen, dass zwar nicht alles rund lief, aber was will man mit permanent 8 Leuten hinter dem Ball auch erwarten? Da sind die Räume eng und wenn man nicht den besten Tag hat, dann klappt’s halt selten. Ja, es gab zu wenig Bewegung und eine Spur zu viele Fehlpässe.

Bei den Italienern ist doch offensiv auch nicht mehr zusammengelaufen. Die Passgeber im Mittelfeld wurden viel zu oft gut abgeschirmt, das war einfach gut zugestellt. Wieviel Bälle gab es denn nach vorne, die man hätte versenken können?

Die deutschen haben eine Spur offensiver gespielt, als die Italiener, aber letztlich haben beide Mannschaften defensiv gespielt, wohl wissend, dass jeder Konter das Aus sein kann. Ich halte diese Konzeption für richtig, denn die Italiener putzt man eben nicht weg. Da kann man froh sein, wenn es überhaupt einmal hinten klingelt.

Unterm Strich sehe ich ein nicht so gutes Spiel der deutschen Mannschaft offensiv, defensiv leider 2 Patzer. Ansonsten sehr gute Arbeit, die Italienern gelang nicht viel nach vorne. Wenn die deutschen in der Anfangsphase einmal treffen, läuft das Spiel andersherum. Gut, nicht jeder Treffer zählt, siehe Handspiel Pirlo.

Bei den Italienern andersherum, lief offensiv nichts, bis auf 2 Patzer. Defensiv waren sie gut organisiert, was aber leichter ist, wenn man mit 8 Leuten hinter dem Ball ist. Die Stürmer der Italiener hatten von hinten keinen guten Support, weil man die Defensive nie vernachlässigt hat.

Guckt man sich beiden Tore an, sieht man keine strukturelle Überlegenheit. Der Flankengeber beim 1:0 wird gedoppelt, der Stürmer ist einfach gedeckt. Die Passwege zu den anderen Teilnehmern im Strafraum sind zugestellt. Taktisch alles richtig gemacht, aber gegen einen so eklatanten Fehler von Hummels, ist dann manchmal auch kein Kraut gewachsen, Badstuber versagt auch noch im 1:1, obwohl er vorne steht. Im Strafraum heißt es 6 Deutsche gegen 4 Italiener und es war mehrstufig abgesichert.

Beim 2:0 passt Lahm nicht auf als letzter Mann, aber auch kein struktureller Fehler, sondern Invidualfehler. Der Stürmer huscht vorbei, danach kann man nix mehr richten. Empirisch gesehen hätte der Stürmer aber danabenschießen müssen, so schlecht, wie die Trefferquote bisher war.

Ansonsten will ich mal wissen, wo denn die italienschen Chancen waren, was ja bei einem besseren Spiel dieser Mannschaft ja hätte passieren müssen. Da war nicht viel.

Empirisch gesehen war es auch gar nicht angesagt, dass das funktionieren würde. Die anderen Spiele zeigten doch, dass die Italiener viele Chancen brauchen, also der Sturm keine gute Trefferquote hat. D.h. aus meiner Sicht haben die Italiener ganz bewusst von Anfang an 100% auf Defensive gesetzt, um mit Glück irgendwann ein Tor zu erzielen.

Die Deutschen haben es andersherum auch ähnlich aufgezogen, die Aufstellung war nie auf viel Pressing und weit nach vorne stellen ausgelegt.

Ich kann viele Schwächen auch sehen, aber ich sehe nicht, dass die Italiener ein höheres Niveau gehabt hätten. Sie hatten aber mehr Glück.

Antworten

oschad 1. Juli 2012 um 13:37

Und jetzt muss ich mich fast korrigieren: Hummels sieht scheiße aus beim 1:0, aber was zur Hölle hat sich die Doppelung mit Boateng gedacht, als er sich hinter den Flankengeber stellt und damit das Vorbeilaufen förmlich provoziert? Das sind dann schon 3 vermeidbare Fehler.

Antworten

Shunya 1. Juli 2012 um 14:25

@oschad:
Ich werde aus Ihnen nicht so recht schlau. Entschuldigung, aber wen interessiert es bei der Nachbetrachtung eines Spiels, welches theoretische Potenzial eine Mannschaft in irgendwelchen abstrakten Sphären hat? Das einzige, was zählt, ist die Leistung, die auf dem Platz gezeigt wurde. Vor allem irritiert mich, dass Ihre Argumentation darauf aufbaut, die Deutschen nach ihrem theoretischen Potenzial zu bewerten, die Italiener aber nur danach, was sie tatsächlich auf dem Platz gezeigt haben. Das ist Messen mit zweierlei Maß.

Warum sollen denn die Italiener sich offensiv verausgaben, wenn sie 1:0 führen? Das wäre doch dumm und riskant. Sich zurückzuziehen und auf Konterchancen zu lauern, ist exakt die richtige Taktik. Das haben die Italiener also gut und richtig gemacht. Und bis zum 1:0 haben sie IMO ordentlich gepresst, Schwachstellen in der deutschen Defensive gesucht und allgemein mehr vom Spiel gehabt.

Wenn man weiß, dass auf diesem hohen Niveau ein Führungstreffer fast schon das Spiel entscheidet, ja, warum fängt sich die deutsche Mannschaft dann so billig einen ein? Schlechte Defensivleistung nenne ich das. Und ich will da auch nicht Einzelne herausgreifen, so wie Sie das getan haben. Die Defensive beginnt vorn. Daher war es eine schlechte Defensivleistung der gesamten deutschen Mannschaft.

Und nochmal: es gab kein Handspiel von Pirlo. Es ist einfach nur billig, das Ausscheiden mit vermeintlicher Schiebung oder Glück der Italiener verklären zu wollen. Warum kann man nicht akzeptieren, dass die anderen besser waren? Wenn wir schon von Glück reden, dann kann man doch genau so festhalten, dass es bereits Glück war, dass Hummels bei der Ecke überhaupt an den Ball kam. Das war doch keine spielerische Leistung der deutschen Mannschaft, sondern eine Fehlleistung der italienischen.

Antworten

oschad 1. Juli 2012 um 15:51

Ich gehe auf keine abstrakte Spähre ein. Die Chancen der Italiener waren Zufall. Die Chancen der Deutschen waren auch nicht grandios. Beide Mannschaften haben sich offensiv sehr gut neutralisiert gegenseitig. Das war die Realität in dem Spiel.

Die Italiener haben sofort nach Anpfiff angefangen zu pressen, dennoch hatten die Deutschen die ersten beiden großen Chancen und haben die italienische Defensive nicht gut aussehen lassen.

Daher ging das intensive pressen auch recht schnell zurück, weil sich Räume dadurch öffneten. Ab da stand dann die Defensive gut der Italiener.

Die Deutschen waren eine Spur offensiver, aber die Flanke zum 1:0 war nicht aus einer vorteilhaften Spielsituation entstanden. Die Flanke selbst und der Kopfball waren Individualfehler in einer taktisch schlechten Lage für die Italiener. Der Flankengeber wird taktisch gedoppelt, alle Italiener sind abgedeckt, Badstuber steht vor dem Angreifer, Passwege sind zu. Taktisch alles richtig gemacht in der Situation, nirgendwo gegnerische Überzahl und Druck auf den Flankengeber.

Davor gab es für die Italiener nichts Verwertbares nach vorne. Auch danach nicht, bis auf den 2. Patzer. Es ist mitnichten so, dass die Deutsche Defensive taktisch schlecht gearbeitet hat, denn mehr war im Spiel für die Italiener nicht drin. Man kann dazu gnadenlos effektiv sagen, aber auf der anderen Seite zeigte der gleiche Sturm in den vorangegangenen Spielen eben nicht, dass sie eine gute Trefferquote haben.

Daraus lässt sich ja ableiten, dass der italienische Trainer nicht damit rechnen konnte, dass es so kommt.

Drehen wir das Spiel doch theoretisch: wenn Deutschland in der 5. Minute trifft, in der 12. nochmal, weil ein paar Zentimeter eben nicht fehlen. Haben dann die Deutschen dann die bessere Taktik gehabt?

Vom Ende her hat der Sieger recht, aber klar ist halt, dass es knapp war und aus meiner Sicht hat das Glück entschieden. Leichten Vorsprung sah ich bei den Deutschen, aber da muss man sich nicht darüber streiten. Ich sehe das Potential der Mannschaft übrigens weitaus höher, als diesen knappen Vorsprung. Nur es gab halt Ausfälle bei den Deutschen. Bewundernswert ist aber, dass sie trotzdem auf so einem hohen Niveau gespielt haben und Italien schon Glück brauchte, um zu siegen.

Und der Ball geht klar gegen den Arm und der Arm zum Ball. Das ist ein Elfmeter, eindeutig.

Antworten

Shunya 1. Juli 2012 um 17:13

@oschad:
Selbstverständlich argumentieren Sie rein abstrakt, wenn Sie darauf abstellen, was in vergangenen Spielen passiert ist. Sie argumentieren rein abstrak, wenn Sie das Spiel „theoretisch drehen“ wollen. Wen interessiert das zur Bewertung dieses Spiels? Wen interessiert das ganze hätte, wäre, könnte? Das ist pure Spekulation, nichts weiter. Hätte Barzagli den Ball in der 5. Minute per Kopf geklärt, statt ihn durchzulassen, oder hätte Buffon den Ball heruntergepflückt (es war immerhin am Rande des Fünfmeterraumes), würde niemand von einer Großchance sprechen, sondern von einem weiteren der vielen nutzlosen Eckbälle. Hätte Buffon in der 12. den Ball gleich festgehalten, statt erst im Nachfassen zu sichern, würde niemand von einer Großchance sprechen, sondern von einer schlechten Hereingabe Boatengs. Ich sehe nicht, wieso mit diesen Chancen das Können der Deutschen bewiesen sein soll und die Chancen der Italiener im Vergleich dazu nur das Produkt des Zufalls sein sollen.

Man hätte nicht damit rechnen können, dass Balotelli trifft, weil er vorher so viele Versuche danebengehauen hat? Was soll das für ein Argument sein? Das klingt wie: „Man hätte nicht damit rechnen können, dass er eine Sechs würfelt, weil er vorher nur Einsen gewürfelt hat.“ Wenn es zur „Taktik“ gehört haben soll, auf Balotellis Fehlschussquote zu bauen, wozu hat man den überhaupt noch bewacht? Das ergibt doch keinen Sinn.
Es kam auch gar nicht mehr darauf an, ob der Schuss eine solche Kanonenkugel wird, wie er es dann war, oder nicht. Die Positionierung von Balotelli, Lahm, Neuer und allen anderen lässt nur eine Bewertung der Situation zu: das war eine hundertprozentige Chance. Man hätte von jedem Stürmer der Welt erwartet, dass er diese Situation in ein Tor ummünzt, völlig egal, ob mit Kanonenkugelschuss oder auf andere Art.

Ich verstehe auch nicht, wie man die Situation beim 1:0 bewerten kann als „taktisch alles richtig gemacht“, wenn Pirlo unbedrängt flanken darf, wenn Cassano der Weg zum Tor freigemacht wird und er darum zum Flanken kommt und wenn Balotelli unbedrängt köpfen darf.
Deutschland und Italien sind auf einem zu ähnlichen Niveau, als dass man mal eben 2 Tore macht? Hallo? Haben Sie die erste Halbzeit verpasst? Genau das ist passiert: Italien hat mal eben 2 Tore gemacht. Und es ist egal, ob das in abstrakten Sphären nicht sein darf. Es ist passiert. Ganz in echt und in der wirklich wahren Realität.
Natürlich sind die Tore die Folge von Fehlern. Das sind alle Tore. Wer deswegen Fußball für ein Glücksspiel hält, bitte. Jeder nach seiner Facon.

Die ganze Diskussion macht auch keinen Sinn mehr. Sie haben einfach nur noch mal wiederholt, was Sie schon vorher gesagt haben. Der Mehrwert an Information ist exakt Null. Insofern werde ich mir auch keine Mühe machen und ebenfalls nur wiederholen: Italien war nicht mehr vom Glück begünstigt als Deutschland auch und es gab kein Handspiel durch Pirlo.

Antworten

oschad 1. Juli 2012 um 19:48

Ich nehme mal zur Kenntnis, dass eine Doppelung des Flankengebers, eine Abdeckung des Angreifers vor dem Flankengeber und ein Zustellen der Passwege zu anderen im Strafraum für sie offensichtlich ein taktischer Fehler ist. Zudem stand zwischen jedem Italiener und dem Tor ein Deutscher. Da fehlt es mir doch tatsächlich am taktischen Verständnis, um da einen Vorteil für Italien in dieser Situation zu sehen.

Das war eine 4:6 Situation und kein Italiener hatte freies Schussfeld, jede Anspielstation gedeckt.

Die Situation war taktisch aus meiner Sicht vollkommen in Ordnung, aber taktisch ordentliche Situationen müssen ja nicht heißen, dass kein Tor fallen kann.

Antworten

Shunya 1. Juli 2012 um 20:29

Wie? Wenn man nicht mehr weiter weiß, muss man seinem Gegenüber Worte in den Mund legen, die es nie gesagt hat? Wirkt kindisch auf mich…

Zwischen jedem Italiener und dem Tor stand ein Deutscher? Galt das umgekehrt denn etwa nicht ebenso für die Großchancen Deutschlands, die Sie angeführt haben?

Antworten

oschad 2. Juli 2012 um 23:56

Sie sagen ja im Gegenteil aus, wie das eine taktisch vorteilhafte Situation sein kann, wenn man sich ausspielen lässt. Das hat doch gar nichts miteinander zu tun. Wenn der Flankengeber gedoppelt wird auf kurze Distanz ist das taktisch eine gute Position. Wenn das Spiel dazu statisch ist, ist das nochmal besser. Wenn die Anspielstationen dicht sind, dann ist es noch besser. So eine taktische Situation geht praktisch nie schief, das war ein Lottogewinn, dass da ein Tor draus wurde.

Das bitte ich dann auch mal festzuhalten, dass zu einem Spiel Glück gehören kann bzw. auch Pech und nicht alles durch irgendeine Taktik determiniert wäre vor allem, wenn Mannschaften auf ähnlichem Niveau aufeinander treffen.

Die Taktik ist ein Punkt von mehreren, wie ein Spiel entschieden wird. Letztlich kann eine Taktik ja nur Wahrscheinlichkeiten verschieben zugunsten oder zulasten einer Mannschaft.

Man kann sicher festhalten, dass die deutsche Mannschaft als Kollektiv nicht die beste Leistung gebracht hat, aber dass das trotzdem ein Spiel auf Augenhöhe war.

Einen klar verdienten Sieger kann ich bei so nah zusammen liegenden Mannschaften (gemessen an der Leistung auf dem Platz in diesem Spiel und nicht gemessen an vorherigen Leistungen) nicht ausmachen. Ich glaube, damit habe ich dann auch ausführlich genug geschildert, wie meine Sichtweise ist.

Antworten

FlyingStint 1. Juli 2012 um 11:36

Kollege oschad,

du wirst ruhiger schlafen, wenn du einsiehst, dass die Szene in der 5ten Min. kein Handspiel war. War es nämlich nicht. Andereseits kann man aber wohl bemerken, dass dies in der Geschichte des Universums das Erste Mal war, dass der Ball noch von der Linie gekratzt wurde, nachdem der Torwart getunnelt worden ist. Thats life.
In der allgemeinen Kritik kommt mir leider zu kurz, dass es an sich ein sehr gutes Spiel war. Von beiden Seiten und trotz Schweinsteiger und besonders Podolski.

Antworten

oschad 1. Juli 2012 um 13:31

Ich unterstreiche, dass beide Mannschaften gut gespielt haben und sich offensiv gegenseitig fast komplett neutralisiert haben. Aber obwohl die Italiener defensiver waren, als die Deutschen, haben sie trotzdem Chancen gehabt. WIr hatten die 5. Minute, wir hatten die Großchance nach Flanke Boateng in der 12. Minute, wo die Abwehr der Italiener komplett ausgespielt war. Da sah man ja, dass das Konzept der Deutschen nicht nur Grütze war.

Ich sehe aber dennoch ein klares Handspiel von Pirlo.

Im Grundsatz ist es für mich so, dass bei so ausgeglichenen Verhältnissen das Glück zum Tor halt viel entscheidet. Diesmal hatten die Deutschen kein Glück und noch Pech dazu. Und jetzt 5 Euro ins Phrasenschwein.

Antworten

Phil 1. Juli 2012 um 08:51

ich bin kein Strategie-Experte, schaue aber sehr gern Fussball und finde diese Seite ganz toll. Wenn man der deutschen Mannschaft systemisch zuschaut, dann hat man ständing den Eindruck, es fehlt irgendwo an Durchsatzkraft, oder wie Bierhoff das ausdrückte: “ Es fehlt die Kaltschnäuzigkeit“. Da machen die Italiener sich einen Leckerbissen daraus gerade gegen die Deutschen, und die lassen sich brav „vernaschen“, um ja nichts falsch zu machen, das ist die Urangst der Deutschen. Da fehlt eigene Standkraft in allen, „huevos“ (Eier) wie die Argentinier sagen. Es war genau dieser Ur-Instinkt in Form von Balotelli, der die dt. Mannschaft besiegt hat, sonst hätte er das 2. Tor SO nicht reingehauen, das kam direkt aus den Eingeweiden und mit einer Präzision, die jenseits des Kontrollierbaren ist.

Antworten

eduardo 1. Juli 2012 um 05:14

Wenn Khedira so angewiesen war, dann war sein Spiel natuerlich nicht undiszipliniert, sondern diszipliniert.

Also sollten Oesil-Khedira-Boateng das Spiel gelegentlich nach rechts verlagern und Gomez mit Flanken fuettern, waehrend Schweinsteiger hinten absichert ? Kann ich mir schwer vorstellen, wird aber wohl so gewesen sein.

Ich schliesse mich der Frage an: „Was hatte es taktisch mit der rechten Offensivflanke auf sich ?“ und
„Wenn die rechte Offensive so geplant ist, wie sollte dann die Abwehr gegen Cassano und Balotelli stehen ?“

Antworten

eduardo 30. Juni 2012 um 21:23

Mal eine Frage an Alle zu Khedira:

Brach das deutsche Konzept zusammen weil Khedira undiszipliniert gespielt hat ?

Das deutsche Spiel laeuft ueber die Mitte ( Oezil, obwohl der eigentlich mehr rechts spielen sollte ) und Links ( Lahm, Podolski ). Pirlo zieht Kroos zusaetzlich nach links. Schweinsteiger auch links.

Khedira sieht, dass es zunaechst ueber links nicht wie gewuenscht klappt. Er denkt sich, dann mach ich es eben, und prescht vorwaerts.
Boateng hat jetzt eine Riesenluecke vor sich, denkt, ich nutze mal den Raum, und geht ebenfalls nach vorne. Jetzt hat er die Riesenluecke hinter sich.

Also haben wir hinten nur noch Badstuber und Hummels. Cassano hat die Anweisung
auf den linken Fluegel zu gehen, Pirlo weiss das. Cassano ist gut genug um dort zwei Spieler zu beschaeftigen.
Balotelli hat die strikte Anordnung eine echte 9 zu spielen. Meines Erachtens ausgesprochen wichtig. Inzwischen hat Balotelli nur noch eine Gegenspieler.

Was waere wenn Khedira im defensiven rechten Mittelfeld bleibt ? Stehen wir dann nicht wesentlich kompakter und vermeiden das Ungleichgewicht ?

Wir schiessen dann zwar kein Tor, aber ein 0:0 waere eventuell zunaechst eine gute Loesung bis in die Verlaengerung.

Beide Tore der Italiener kamen mir vor wie Tore die normalerweise spaet in einem Spiel fallen, wenn zB die Kraft /Konzentration nachlaesst.

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pgb 1. Juli 2012 um 00:58

Im Prinzip wäre das dann das, was sich so viele gewünscht hätten: Ein Spieler entscheidet aus der Situation heraus, ob er sich über die taktischen Anweisungen des Trainers hinwegsetzt („“leader““mäßig). Ohne das nachprüfen zu können, würde ich zustimmen, dass Khedira sich einige Male rechts aufhielt – was man ja auch von jemandem, der wohl gerade offensiv mehr Freiheiten auf dem Feld hatte als andere, auch erwarten kann.

Mir widerstrebt es aber, das als undiszipliniert auszulegen. Khedira sollte bestimmt offensiv etwas unberechenbarer agieren, wie auch gegen Griechenland. Ich erinnere mich, dass Schweinsteiger das auch – als kleine Spitze – so formuliert hat: Einer muss absichern, damit der andere „glänzen“ kann. Daraus folgt: Er ging vor/nach rechts, um den verwaisten Raum zu besetzen, Schweinsteiger war für die Absicherung zuständig. Insofern also kein Vorwurf an Khedira. Wenn das so war – und ich nehme das jetzt einfach an – dann würde das eher für Khediras Erfassen einer (offensichtlich ungewollten) Asymmetrie sprechen. Oder war es so geplant?

Eigentlich ein interessanter Aspekt um auf den Kern des Ganzen zu kommen: Man konnte voraussehen, dass Kroos und Özil mittig spielen und Gomez ganz sicher nicht nach rechts rochieren würde. Kroos selbst hat nachdrücklich betont, dass er nicht rechts spielen sollte. Somit könnte Löw Khedira beauftragt haben, Boateng situativ auf rechts zu unterstützen. Was er aber da mit seinen Anlagen genau sollte, erschließt sich mir nicht. Vielleicht weiß da jemand besser Bescheid. Aber er kann weder flanken (ja, Portugal, o.k.), noch kombinieren, noch dribbeln. Und als reiner Unruheherd wäre er doch arg verschenkt.

Nach den ganzen Tagen läuft es doch hier fast krimi-haft auf die eine Frage hinaus: Was hatte es mit der rechten Offensivflanke auf sich? Mir erschließt sich einfach nicht, wie man die mittelmäßigen Außenverteidiger der Italiener so in Ruhe lassen konnte, sich aber total auf einen medial gehypten Pirlo einstellte. War der vor 2, 4 oder vor allem 6 Jahren auch schon so „in“?

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Datschge 1. Juli 2012 um 15:41

Du verwechselt Ursache und Wirkung. Khedira brachte das deutsche Konzept nicht zum zusammenbrechen, er sah die Schwachpunkte und versuchte diese auszubügeln.

Das ursächlich Problem ist, dass Löw seine übliche positive Spielweise (die offensiven Vier sollen das Spiel machen) durch eine negative (einer soll bewachen, der andere darf ins spielstarke Zentrum des Gegners ziehen, eine Lanka darf verwaisen). Die offensiven Vier sind also plötzlich mehr mit defensiven als mit offensiven Aufgaben beschäftigt, gleichzeitig decken sie weniger Raum ab, den ihr normales eingespieltes Konzept abdeckt. Die daraus entstehenden Lücken müssen dann zur defensiven Absicherung von tieferliegenden Spielern gefüllt werden, die dadurch wiederum hinten ihr Defensivverbung auflösen.

Statt also die italienische Hintermannschaft mit Vier aktiven dynamischen Spielern auf voller Breite (und somit besonders auf deren schwächeren Seiten) zu beschäftigen (im welchem Falle dann italienische Spieler gefordert gewesen wäre, zur Unterstützung ihre Positionen aufzugeben) und damit die eigene Hintermannschaft zu entlasten, hat man im Gegenteil das eigene Offensivspiel aufgegeben und seine defensivstärkeren Spieler mit reingezogen. Und damit Italien erst in die Hände gespielt.

Das oben verlinkte Interview von sportal mit Löw deutet darauf hin, dass Löw diese Grundproblematik (öffentlich) nicht sehen will. (Was ich sehr enttäuschend finde. Ich frag mich immer, ob er und der Rest des Team immer extra so oberflächlich über taktische Belange redet, um es eben nicht öffentlich zu machen. In diesem Fall ist er aber ungewöhnlich konkret, der taktische Wert ist aber immer noch äußerst dünn…)

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Datschge 1. Juli 2012 um 15:54

Lanka = Flanke, Defensivverbund

Ach ja, eine große verbleibende Schwäche der deutschen Spieler gegenüber den spanischen und italienischen sehe ich in der (potentiell) mangelnden (geforderten) taktischen Intelligenz, die auf die Vorarbeit des Trainerteams aufbaut bzw. Schwachpunkte eigenständig löst. Dazu fehlt in erster Linie ein allgemein stärkere taktischer Blick, der auch erst in den Medien forciert (oder zumindest zugelassen statt ins lächerliche gezogen) werden müsste. Mit der überraschend guten Reichweite von SV bisher könnte sich da noch einiges tun bis zum nächsten Turnier.

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laterookie58 30. Juni 2012 um 21:18

@ TE : herzlichen Dank für Deine nächtliche Arbeit um uns schnellstens eine analytische Einschätzung an die Hand zu geben. Die Vielzahl der Kommentare daraufhin beweist unseren Hunger danach!!!
@ alle Kommentatoren: ich habe jede Zeile gelesen– sie alle waren es wert, gelesen zu werden.
Da alles aus nahezu jedem Blickwinkel vielfach betrachtet und kommentiert wurde, versuche ich es mal kurz:
1. wie kann man einen Boateng gegen Italiener aufbieten?
2. nach spätestens 20 Min. hätten zwei Wechsel erfolgen müssen=Bender für Kroos; Klose für Gomez
3. wie kann man einen derart hölzernen Gomez gegen ballsichere und zweikampf- starke Italiener aufbieten? Hat der überhaupt einen Ball behauptet, erobert? Ein Kopfball- Duell gewonnen?
4. hat Löw nicht mal „Bälle wegschlagen“ und „hohe An-/ Abspiele“ untersagt?
Und hat er während des Spiels deswegen an der Linie getobt? Hat sein Kapitän Order an Mitspieler gegeben, anders zu spielen?
5. als Trainer braucht man nicht die Aussage eines Spielers, ob dieser nach Verletzung fit ist– das sieht man am Bewegungs- Ablauf in Trainings- Einheiten!
Also: was sollte der Einsatz von Schweinsteiger?
6. habe ich als Einziger gesehen, daß wir müde und unkonzentriert waren?
Keinen Biß im Zweikampf- Verhalten hatten?
7. gegen ballsichere, taktisch disziplinierte und zweikampf- starke Italiener einen Podolski in die Anfangs- Formation?
8. alle Spieler der Start- Formation, die eventuell in Normalform das Spiel offener gestaltet hätten, waren „neben sich“. Und das war ansteckend…
9. mit oder ohne Löw wäre das Endspiel einen Tick über dem Wahrscheinlichen gewesen… Der Sieg im Endspiel wäre glücklich gewesen.
10. also: trotz fehlender „cochones“ wirklich viel erreicht. Trotz Trainer und trotz einiger deplazierter Spieler…
Meine Meinung! laterookie58

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AP 1. Juli 2012 um 11:54

@laterookie58….

Deine Meinung aber nicht wirlkich ernsthaft gemeint oder….

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AP 1. Juli 2012 um 12:24

Sorry bin grad von diesen „Bild“ und „Spox“ Kommentaren bissel angenockt… versuche daher meinen Beitrag anders zu beschreiben…
Zu…
1. ok. was wäre besser gewesen?
2. Man muss selbst mal Trainer gewesen sein, um zu wissen, dass Auswechslungen nach 20 min. einfach alleine schon aus psychologischer Sicht nicht gehen. Ich gehe nicht ins Detail, führt zu weit weg. In diesen ersten 20 min, hatten die Deu, 2 Tormögl. und die ersten 15 der 20 min waren top und du willst wechseln…?
3. Ok. Indem der hölzerne gg EM Favourit Niederl. 2 Buden macht… da wars noch ok.
4. Italien hats mit seinem Pressing erzwungen…
Und ja genau, Spieler gg Trainer… usw. Sicherlich hat Italien uns den Schneid abgekauft… Wenn du selbst gespielt hast, dann weißt du, dass es Tage gibt, an denen du einfach mit dir mehr zu tun hast als mit dem Spiel…
5. Genau. Löw und das Team hinter dem Team haben einen schlechteren Blick auf den Gesundheitszustand als wir…
Also: was sollte der Einsatz von Schweinsteiger? Einen Leader nimmst du auch mit 90% Fitness mit. Hätte Schweini verzichtet und N11 verl., dann schreibst du Feige, Verpisser usw.
6. Es gibt so Tage. Sicherlich hat uns nach dem 0:2 der Glaube gefehlt, dann spielt Ita das gut runter. Steht es 2:0 nach 15 min. Dann sind wir nicht Müde usw…
7. na klar warum nicht. konnte Löw wissen, dass einer mit 100 Ländersp.erfahrung so einen schlechten Tag erwischt…?
8.-10. Diese Polemik. Man. Eig. wollte ich mich nicht äußern aber das es immer mehr von diesen Beiträgen gibt auf dieser Super Seite… Sorry, muss sein. Hab mir deinen Beitrag rausgepickt. Jungs seht nicht alles nur Schwarz- Weiß. Ich hoffe diese Seite trägt weiterhin dazu bei, dass wir über taktische Gegebenheiten uns austauschen und manch einer sein „Fussball-Know-How“ neu entdeckt…

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AP 30. Juni 2012 um 20:27

Da die gleichen „Expertenmeinungen“ in vielen Kommentaren auf dieser Taktikseite zu finden sind…
Weise ich gerne auf Arnd Zeigler hin und seinen offenen Brief an alle „Experten“…

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donfuan 1. Juli 2012 um 12:32

sorry, aber was der da schreibt ist doch absoluter Blödsinn. Diese Schönrednerei hilft niemandem weiter, berechtigte Kritik wird als Populismus niedergebürstet. Fakt ist: Löw hat sehr viele Fehlentscheidungen getroffen. Er stand auch schon vor 2 und 4 Jahren bei einigen Leuten (mir z.B.) heftig in der Kritik. Alles supi, aber in 2 Jahren ist gegen den nächsten ernsthaften Gegner wieder Schluss.

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Marvin Nash 30. Juni 2012 um 20:04

Hi, gibts heute oder morgen vor dem Finale noch einen Podcast?

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TE 30. Juni 2012 um 20:11

Ja. Wir nehmen gleich einen auf, er wird morgen früh erscheinen!

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Marvin Nash 30. Juni 2012 um 20:43

Cool, danke. Die machen echt Spaß.

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Robert 30. Juni 2012 um 17:45

Wie soll man das verstehen: „Viele Eingaben von den Außenbahnen hielt Löw also für das bessere Konzept als Kombinationsfußball durch das Zentrum. Aufgrund der starken italienischen Raute durchaus nachvollziehbar. “

Das kann ich nicht nachvollziehen. Ohne Außenstürmer auf rechts sollten „Eingaben von den Außenbahnen“ entstehen? Und im Zentrum nicht ernsthaft gespielt werden, obwohl man neben Khedira und Schweinsteiger noch einen Kroos aufbietet? Und Özil am besten ganz aus dem Spiel nehmen, weil er im zentralen offensiven Mittelfeld völlig unfähig ist – oder wie schätzt du ihn ein?

Die Deutschen haben bis zum HF gut gespielt, mit einem eingespielen System. Es wäre Sache der Italiener gewesen, sich Gedanken über Müller/Özil/Schweinsteiger/Khedira/Gomez zu machen.
————–

„Auch dafür war Gomez wegen seiner Schnelligkeitsvorteile gegen Bonucci und Chiellini auf dem Papier die bessere Alternative als Klose.“ ??? Aber auf dem Platz dann nicht mehr? Wieso?

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muffin 30. Juni 2012 um 19:34

Ich denke der Punkt ist, dass Gomez auf gute Flanken oder Lochpässe angewiesen ist. Diese zu verwerten ist seine Stärke. Aber sie kamn nicht, weil Kroos weder versuchte diese Pässe zu spielen, sondern lieber selbst aus 25 Metern überhastet abschloss. Und die Außen waren entweder nicht vorhanden (RA, Boateng, was aber nicht seine Schuld war) oder wurden nicht/zu selten gesucht (Podolski).

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KF 30. Juni 2012 um 13:49

Schon interessant, wie viele Leute allein aus diesem Forum die deutsche Nationalmannschaft problemlos zum Titel geführt hätten!

Im Gegensatz zu uns muss Jogi Löw die Mannschaft leider vor dem Spiel auf- und einstellen. Im Nachhinein kann man natürlich leicht sagen, dass seine Strategie für dieses Spiel nicht aufgegangen ist. Wenn man sie allerdings mal aus der „Vor-dem-Spiel-Perspektive“ betrachtet, kann man die Entscheidungen Löws doch durchaus nachvollziehen.

Da war in erster Linie das Problem des italienischen 4-4-2-Systems mit einer Raute im Mittelfeld. Klar ist das relativ schwierig zu verteidigen in dem deutschen 4-2-3-1 mit zwei offensiven Außenbahnspielern. Im geordneten Spielaufbau der Italiener wäre wohl Özil neben Gomez in ein 4-4-2-Defensivsystem gerückt, um einfache Spieleröffnungen in dieses extrem spielstarke italienische Mittelfeld zu erschweren. Khedira und Schweinsteiger hätten dann zentral gegen eine technisch und taktisch herausragende Mittelfeldraute gespielt, in der alle vier Italiener eng beieinander agieren. Es ist ja nicht nur Pirlo, der seit Jahren als einer der besten Passspieler der Welt bekannt ist, auch Marchisio, Montolivo und de Rossi verfügen über internationale Spitzenklasse. Schweinsteiger und Khedira hätte Unterstützung von den offensiven Außenbahnen benötigt, was Deutschland in diesem zentralen Bereich wahrscheinlich ein Untergewicht beschert hätte. Entsprechend war die Entscheidung, mit Kroos das Mittelfeld zu stärken, absolut nachvollziehbar. Ich finde es vollkommen übertrieben, von einer Manndeckung gegen Pirlo zu sprechen, das italienische Mittelfeld musste einfach im Verbund mehrerer zentraler Mittelfeldspieler bearbeitet werden.

Das zog natürlich mehrere Effekte für das Spiel in eigenem Ballbesitz nach sich, die auf dem Papier ebenfalls nicht negativ waren. Durch die Aufstellung zweier recht zentraler 10er wurde die rechte deutsche Seite freigeräumt für den Außenverteidiger, der im Spiel gegen eine Raute naturgemäß einigen Freiraum bekommt. Gerade im ersten Durchgang, als Italien noch genau das erwartete System spielte und mit Cassano und Balotelli zwei defensiv – naja – weniger aktive Stürmer auf dem Platz hatte, gab es auf der rechten Seite extrem viel Platz für Boateng. Dass er mehr Platz bekam als gegenüber Lahm, lag an der Löw´schen Taktik, die rechte Seite offensiv nicht breit zu besetzen. Chiellini wurde so immer wieder ins Zentrum gezogen und Boateng hätte die Zeit und den Raum gehabt, mit Tempo auf Chiellini zuzugehen, wenn er den Ball relativ hoch bekommt.Wahrscheinlich wollte man so auch dem stärksten italienischen Verteidiger Chiellini etwas aus dem Weg gehen und die Italiener in Zuordnungsprobleme bringen. Zweimal wäre Deutschland über diese freigezogene rechte Seite fast in Führung gegangen. Eine Boateng-Eingabe hätte Buffon mit einem seiner Innenverteidiger beinahe selbst eingenetzt, bei einer weiteren Boateng-Flanke rettete Balzaretti in letzter Sekunde vorm Tor.

Diese offensive Interpretation die Rechtsverteidiger-Position musste natürlich mit der linken Seite in Einklang gebracht werden. Durch die meist tiefere Position Lahms, der als inverser Außenverteidiger gegen eine Raute naturgemäß etwas schwierigeres Spiel hat, konnte Deutschland mit Hummels, Badstuber und eben Lahm gegen die italienische Doppelspitze sichern. Für die gegen derart zentrierte Gegner notwendige Breite musste also der Spieler auf der offensiven linken Bahn sorgen. Hier entschied sich Löw für Podolski, den einzigen echten Linksfuß für diese Position, der bekannt dafür ist, die Außenbahn zu halten. Gegen das kompakte italienische Mittelfeld ist es schwieriger, innen am Außenverteidiger vorbeizukommen, als außen. Entsprechend sollte Podolski wohl breit spielen und seinen linken Fuß nutzen, um den Ball in Richtung Grundlinie an Balzaretti vorbeizulegen und zu flanken. Der spielintelligente und inverse Lahm konnte situativ aufrücken und als Zwischenstation bei schnellen Verlagerungen auf Podolski genutzt werden. Im Gegensatz zur anderen Seite sollte der italienische Außenverteidiger immer wieder in unmittelbare 1:1-Situationen verwickelt werden. Auch das machte Sinn, ist Balzaretti doch der deutlich schwächere Außenverteidiger und auf dieser Seite noch nicht einmal zu Hause.

Ein weiterer Grund für die Aufstellung Podolskis neben seines Breite implizierenden linken Fußes dürfte seine Qualität im Abschluss gewesen sein. Bei den erwarteten vielen Eingaben von rechts sollte der mit herausragendem Torinstinkt ausgestattete Podolski von links mit Tempo ins Zentrum ziehen, die italienische Zuordnung durcheinanderbringen und so andere freiziehen bzw. selbst zum Abschluss kommen. Die oben erwähnte Eingabe von Boateng klärte Balzaretti nicht von ungefähr in höchster Not vor Podolski. Das geballte zentrale Mittelfeld der Deutschen um die schussstarken Özil, Khedira und vor allem Kroos sollte so in der Theorie viele zweite Bälle zum Abschluss bekommen. Prinzipiell waren Distanzschüsse wohl im Konzept Löw´s verankert (Kroos, Khedira).

Viele Eingaben von den Außenbahnen hielt Löw also für das bessere Konzept als Kombinationsfußball durch das Zentrum. Aufgrund der starken italienischen Raute durchaus nachvollziehbar. Deshalb auch die Aufstellung Mario Gomez´ in der Sturmmitte. Das schloss ein Spiel durch das Zentrum natürlich nicht aus. Vielleicht hoffte Löw auch, durch viele Verlagerungen und Angriffe über die Außen die Raute der Italiener langsam etwas auseinanderziehen zu können und dann doch zentral zuzuschlagen. Mit Kroos , Özil, aber auch Khedira und Schweinsteiger hatte Deutschland vier Mittelfeldspieler auf dem Platz, die in der Lage sind, Pässe durch die Schnittstellen der Viererkette zu spielen, wenn sie den Ball einmal in den Halbräumen neben Pirlo und im Rücken der Halbfeldspieler des Gegners bekommen. Das war schwierig, schien aber nicht unmöglich, auch im Umkehrspiel mit relativ großer Distanz zum gegnerischen Tor. Auch dafür war Gomez wegen seiner Schnelligkeitsvorteile gegen Bonucci und Chiellini auf dem Papier die bessere Alternative als Klose.

Nach der ersten Halbzeit konnte man sagen, dass der durchaus nachvollziehbare Matchplan des deutschen Trainerteams nicht aufgegangen war. Das hatte verschiedene Gründe. Die Schlüsselpositionen hinten rechts und vorne links waren – trotz der erwähnten Aktionen Boatengs auf rechts – nicht optimal besetzt.

Vielleicht hätte Bender mehr Dynamik reinbringen können als Innenverteidiger Boateng, vielleicht hätten Lahm und Boateng auch einfach nur die Seiten tauschen müssen. Vielleicht hätte man links einen zwar inversen, aber dribbelstärkeren Spieler bringen müssen. Reus zum Beispiel oder auch Götze. Vielleicht hätte auch Özil mit seinem starken linken Fuß über links kommen und oft die Seitenlinie suchen sollen, um ins 1:1 gegen Balzaretti zu kommen. Rechts hätte der spielintelligente Müller situativ das Zentrum neben Kroos verengen können, wenn Özil breit stand. Vielleicht, vielleicht, vielleicht. Hätte, wäre, wenn und aber.

Dazu kam, dass Italien individualtaktisch besser und auf zu vielen Positionen cleverer und abgezockter war. Mats Hummels zum Beispiel setzte dem übertriebenen Hype um sein Spiel der letzten Wochen ein abruptes Ende. Wie schon beim Gegentor gegen Holland war es seine naiv-aggressive Zweikampfführung gegen Cassano, die das 0:1 ermöglichte. Im Dortmunder Verteidigungsstil verteidigte er nicht passiv den Weg in die Mitte, sondern wollte aktiv den Ball erobern. Er agierte, anstatt zu reagieren. Wenn es – wie ja so oft beim zweikampfstarken Hummels – funktioniert, sieht es gut aus. In der Bundesliga hätte wohl kaum ein Angreifer aus Mainz oder Nürnberg den Ball so gut gegen den Hummels-Angriff verteidigt wie Cassano. Das ist der Unterschied zwischen Bundesliga und internationalem Spitzenfußball, den Hummels mit Borussia Dortmund schon in der Champions League kennen gelernt hat. Auch hier ist eine Personaldiskussion wieder rein hypothetisch und daher einigermaßen sinnlos, aber wenn wir vorne diskutieren, dann auch hinten. Ich glaube nicht, dass Cassano gegen den international erfahrenen Mertesacker zum Flanken gekommen wäre.

Über das Defensivverhalten beim zweiten Gegentor müssen wir nicht reden. Dass allerdings Podolski nicht die optimale Absicherung bei eigenen Ecken ist und als Abschlussspieler für zweite Bälle im Rückraum besser zum Tragen kommt, hätte man wissen können.

In der zweiten Halbzeit ist es der deutschen Manschaft dann in so einem Spiel nicht gelungen, trotz des Rückstandes ruhig zu bleiben, die taktischen Veränderungen umzusetzen und das eigene Spiel durchzubringen. Dabei wurde schnell deutlich, dass die Italiener mit den nun dank Klose und auch Reus beweglicheren und kombinationsstärkeren Deutschen weitaus größere Probleme bekamen. Erfahrungsgemäß war zu erwarten, dass die Italiener mit dieser trügerischen 2:0-Pausenführung eine komplizierte Anfangsphase erleben würden in der zweiten Halbzeit. Die beiden Wechsel und der einhergehende Strukturwandel im deutsche Offensivspiel hin zu flüssigerem Kombinationsspiel und mehr kreativem Chaos – bedingt durch die Laufwege der wesentlich mehr am Spiel teilnehmenden Reus und Klose – verstärkte diesen Effekt noch. Prandelli reagierte und brachte mit Diamanti und Motta defensivstärkere Akteure, um die deutschen Rochaden besser unterbinden zu können.

Unverständlicherweise begann Deutschland dann nach der guten Anfangsviertelstunde in zweiten Durchgang viel zu früh, hohe Bälle in den Strafraum zu schlagen und auf den Zufall zu hoffen, anstatt die Angriffe bis zum Schluss sauber durchzuspielen. Vom Kopf, der Cleverness, auch der Selbstverständlichkeit her fehlt dem deutschen Team noch ein Bisschen, um in so einem schwierigen Moment auf den Punkt hin das Optimum herauszuholen. Italien war die reifere Mannschaft und hat das Spiel schlussendlich hochverdient gewonnen.

Natürlich lag das zu einem großen Teil auch an Löw´s fehlgeschlagener Strategie. Ihn dafür aber nun zu entlassen, fände ich falsch. Sein Plan war da und durchaus nachvollziehbar. Dass Pläne nicht immer aufgehen, macht den Reiz des Spiels aus und ist die Grundlage dieser nach wie vor besten deutschen Fußballseite im Internet! Vielen Dank an das Spielverlagerungs-Team!

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JimiJimBob 30. Juni 2012 um 14:13

Ich finde deine Analyse und deine Lösungsvorschläge absolut richtig! Sehe aber 3 ganz entscheidende Punkte:

1. Podolski: Von der Theorie her hat sich Löw wahrscheinlich genau das gedacht, was du gesagt hast, linker Fuß, breites Spiel, Abschluss. Du sprichst aber auch die Schwachstelle Balzaretti an und da muss man einfach sagen, dass Podolski ein paar Ecken rausgeholt hat, aber keinen Zweikampf/Dribbling effektiv gewonnen hat. Das war aber auch schon in den vorigen Spielen so, dass er nicht am Gegenspieler vorbeigekommen ist. Man hätte mMn seine Form berücksichtigen MÜSSEN! Deine Alternativen zu ihm sehe ich ganz genau so.

2. Der rechte freie Flügel: Hätte man besser besetzen können (wie du gesagt hast). Viel wichtiger aber: Die Italiener haben doch diesen Missstand sofort erkannt und immer wieder Chiellini, Cassano/Montolivo den Flügel überbesetzen lassen. Bis zum 1:0 gab es dreimal diese Situation, da war mir sofort klar, dass daraus noch ein Tor fallen wird. Darauf sollte man doch sofort reagieren. Dass Hummels sich dann ausspielen lässt ist natürlich schlecht, aber bei besserer Ordnung hätte Hummels zentral bleiben können
-> mehr Kompaktheit, 2:1 Überzahl gegen Balotelli.

3. Wenn man schon gegen Italien sein Mittelfeld so anpasst, was hätte man denn gegen Spanien im Finale gemacht? Im Prinzip war doch Italien von der Mittelfeldtaktik (gegen das gegnerische defensive Mittelfeld) das perfekte „Trainingsspiel“ fürs Finale gegen Spanien.

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Chris 30. Juni 2012 um 14:30

Stimme dir voll und ganz zu. Das Spiel auf rechts gänzlich Boateng zu überlassen war dann doch eine zu große Bürde für ihn. Und die geplante Asymmetrie durch Podolski war nur theoretischer Natur, nicht praktischer. Eine Verdichtung des Mittelfeldes wäre in einer symmetrischen Anordnung vielleicht besser gelungen, denn von den beiden AV konnte schon gegen England nicht viel erwartet werden.

Prinzipiell sehe ich zwei Wege, gegen Italien zu spielen:
1. Entweder man weicht dem Mittelfelddruck aus und probiert es konsequent über die Flügel und versucht durch einen zurückfallenden Sechsen gegen die beiden Stürmer abzusichern (Prinzip „Bielsa“) oder
2. man verdichtet das Zentrum, sodass der Gegner durch schnelles Kurzpassspiel und den entscheidenden Vertikalpass beschäftigt wird und somit das eigene Spiel erst gar nicht zur Entfaltung kommt.

Mit etwas Abstand zum Spiel kann ich Jogis/Hansis Plan durchaus verstehen. Individuelle Form und Erfahrung der Italiener machten an diesem Abend den entscheidenden Unterschied.

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Fabian 30. Juni 2012 um 15:04

Ich gebe dir in allen Punkten recht. Außer in dem Punkt, dass Mertesacker auch nur ein Funken besser gegen Cassano ausgesehen hätte. Zum einen hat er ein halbes Jahr nicht gespielt und zum zweiten eine furchtbare Hinserie in London gespielt. Insbesondere gegen kleine wendige Stürmer hat er seine Probleme.

Die Stürmer Italiens haben eine besondere Klasse, es ist durchaus verständlich das ein Abwehrspieler nicht jeden Zweikampf gewinnt.

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juwie 30. Juni 2012 um 12:45

Nochmal ein anderer Aspekt, der oben schon irgendwo mal angedeutet wurde – und über den ich mir wirklich nicht sicher bin, aber es vielleicht auch Eindrücke aus der Runde gibt.

Ist vielleicht ein Wandel des Trainertyps Löw in Bezug auf (potentielle) „Stammspieler“ zu beobachten?

Während ich früher den Eindruck hatte, dass JL keine Hemmungen hatte, auch „verdiente Spieler“ aus dem Kader auszusondern oder in einzelnen Spielen nicht aufzubieten, wenn diese ihm nicht fit oder taktisch nicht geeignet schienen, habe ich bei der EM ein wenig den Eindruck des „FCB“-Stils gesehen. Um es plakativ zu formulieren: Hauptsache die Stars haben gute Laune – und dazu müssen sie einigermaßen regelmäßig spielen…

Sehe ich da mit Blick auf Schweinsteiger und Podolski, vielleicht aber auch Gomez und Kroos (gerade bei ihm wurde so etwas in den Kommentaren angedeutet) weiße Mäuse? Oder ist da etwas dran? Wie ist die Meinung in der Runde – und vor allem natürlich der Hausherren…

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JimiJimBob 30. Juni 2012 um 13:20

Ich denke du spielst auf die ausgemusterten Spieler Ballack und Frings an. Da gibts natürlich schon noch den Unterschied, dass die beiden natürlich schon jenseits der 30 waren und daher keine Perspektive mehr boten.

Trotzdem stimme ich dir vollkommen zu, dass die Komponenten „Verdienste“ und „Turniererfahrung“ in den Entscheidungen eine große Gewichtung bekommen haben. Was daraus resultiert ist eigentlich ziemlich schräg:

Allgemein vertretene These: „Der Kader der D11 war noch nie so stark wie 2012“

Das stimmt, wenn man sich den effektiven Kader, also die eingesetzten Spieler unter Berücksichtigung der jeweiligen Spieldauer, anschaut, einfach nicht. Wenn man mal die Mannschaft mit 2010 vergleicht, erhält man mMn folgendes:

Torhüter: Vielleicht ein Stück stärker geworden
Abwehr: Lahm und Boateng haben sich nicht groß entwickelt. Badstuber und Hummels haben in etwa auf dem Niveau von Mertesacker/Friedrich gespielt, sind aber potentiell stärker in der Spieleröffnung.

Mittelfeld: Schweinsteiger 1-2 Klassen schlechter als 2010. Khedira 1-2 Klassen besser als 2010. Beide in Kombination aber eher schwächer als 2010. Özil potentiell viel stärker als 2010, aber mit den falschen Mitspielern bzw. mit den fehlenden Räumen zum Konterspiel mit Podolski wurde seine Klasse nicht ausgenutzt. Müller fehlte etwas der Spielwitz, wurde scheinbar nach Vorgabe auch sehr auf den Flügel gebunden. Podolski hat wahrscheinlich 2 Jahre kein gutes Länderspiel mehr gemacht. Es ist auch völlig klar warum: 2010 hatten wir viel mehr Konterraum, den gibts nicht mehr, dadurch kann er seine Sprintstärke nicht ausspielen und seine Schwächen im Kombinationsspiel und im Dribbling werden schonungslos aufgedeckt. Zusätzlich war er auch mehr oder weniger auf dem Flügel gefesselt, weswegen er selten seinen Schuss ausspielen konnte.

Sturm: schwierig zu beurteilen: Gomez kann auch nicht viel dafür, wenn das System nicht auf seine Stärken ausgelegt wird. Wenn er spielt, muss das Mittelfeld natürlich extrem spielstark sein und ihn viel füttern können.

Man sieht also in der quasi-EM-Stammelf waren wir schlechter als bei der WM 2010. Dabei ist natürlich die andere taktische Grundausrichtung der Gegner berücksichtigt.

Die Spieler, die aber den Unterschied zu 2010 ausmachen sollten: Reus, Götze, Schürrle, mit Abstrichen Gündogan, Kroos und Bender wurden einfach nicht genutzt. Gegen Griechenland hätten wir wahrscheinlich auch mit den WM Reservisten Trochowski und Cacau gewonnen.

Ich finde man hat es also durch das Festhalten an den bisherigen formschwachen Stammspielern einfach versäumt das volle Potential aus der Mannschaft zu holen und das ist ja eigentlich der größte Vorwurf, den man einem Trainer machen kann.

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Mayo 30. Juni 2012 um 14:21

Das passiert wenn ein Trainer zu lange im Amt ist. Löw reden seit Jahr und Tag davon dass sich jeder Beweisen müsse und nur fitte Spieler spielen, daran gehalten hat er sich nie. Podolski war schon immer sein Liebling und hatte Narrenfreiheit. Sei es nun, dass er bei Bayern 3 Jahre auf der Bank saß, mannschaftstaktisch eine Nullnummer ist, vor dem Tor nicht ein mal den Kopf hebt oder denkt sondern immer nur draufdrischt, ich erinnere nur an das Spiel gegen Serbien bei der letzten WM als er nach 3 verschwendeten 100%igen auch noch den Elfmeter verschießt. Auf diese Art macht er zwar wesentlich weniger Tore als möglich wären, aber dafür ist halt ab und zu das Tor des Monats drin. Und zu allerletzt durfte er es sich rausnehmen dem Kapitän auf dem Feld eine Ohrfeige zu verpassen während ein zu jener Zeit saustarker Kevin Kuranyi wegen eines kindischen Verhaltens für alle Zeiten aus der Nationalmannschaft verbannt wurde.
Unter uns, das was Löw mit diesen Spielern erreicht hat war nicht viel, sondern eigentlich das Mindeste was man erwarten musste. Dass es so viele junge talentierte Spieler in Deutschland gibt liegt an der Arbeit der Vereine und Matthias Sammer und nicht an Jogi Löw. Die Aufstellung im Halbfinale hat mir persönlich nur Entsetzen entlockt. Als ich hörte das Kroos spielt, dachte ich zuerst: Na immerhin lässt er jetzt mal den Schweinsteiger draußen. Als ich dann realisiert dass beide und Khedira spielen, sowie Podolski statt Reus, Schürrle oder Götze, hab ich gar nichts mehr verstande. Im Vorfeld wurde immer darüber gerdet, dass die Flügel der Italiener schwach seien und sie mit langen Bällen und Kontern agieren. Warum hat er das nicht ausgenutzt? Und warum schlägt er Italien nicht mit eigenen Waffen? Wenn man weiß, dass Italien Kontern spielt kann man doch einfach selber 10m tiefer stehen, aber die Deutschen waren auch schon vor dem 1:0 nicht gut darauf eingestellt und hatten ein paar mal Glück, dass Hummels und Badstuber Balotelli noch abfangen konnten. Dass bei eigenem Ballbesitz kein deutscher Spieler rechts vom Mittelkreis zu finden war spielte den Italiener die gegen Spanien schon hervorragend die Mitte zugemacht hatten doch auch zu 100% in die Hände. Ob Löw wirklich erwartete, dass der gelernt Innenverteidiger (daran sei erinnert) Boateng diese Seite allein verteidigt und offensiv bearbeit? Fakt ist, beide Tore Fallen über die rechte deutsche Seit wo zuerst Chiellini und dann Montolivio muttersehlenallein walten dürfen. Fakt ist, dass die deutsche Mannschaft nach dem Gegentor keinerlei Trotzreaktion zeigte sondern unmittelbar total verunsichert reagierte. Woran das liegt, kann ich nicht sagen aber mein Vermutung ist, dass es eine Charakterfrage ist. Ich kann nicht an ein wichtiges Spiel erinnern bei dem die Mannschaft um Lahm, Schweinsteiger und Co. nach einem 0:1 Rückstand besonnen reagierte, das Spiel beruhigte und Überzeugung ausstrahlte es noch drehen zu können. Viel zu häufig fing sich der FC Bayern und die Bayern-lastige NM dann gleich noch ein 2 Gegentor. (Bsp.: CL HF gegen Madrid, HF gegen Italien, Testspiel gegen die Schweiz, CL HF gegen Manchester 2010, DFB Pokalfinale, Spiele gegen Gladbach etc. etc.). Sprich der Kern der NM verfällt bei Rückstand in Panik und dreht keine Spiele. Wie man das beheben kann? Keine Ahnung! Vielleicht mit ein paar mehr Spielern die das können? Was hier bereits erwähnt wurde, was ich aber nochmals betonen möchte ist die Leistung von Phillip Lahm. Ich fand ihn einfach nur unterirdisch. Er hat eine Reihe von unerklärlichen Fehlpässen gespielt, eine Gr0ßchance versemmelt, 1 einzige Flanke geschlagen (in den 3 Gruppenspielen übrigens nicht eine einzige!!!), wichtige Zweikämpfe verloren und Stellungsfehler gezeigt. Was mir aber besonder negativ auffiel war, dass er in der zweiten Halbzeit als die Italiener konterten mehrere Male einfach kurz hinter der Mittellinie stehen blieb während die Innenverteidiger in ein 1:1 gehen mussten, obwohl er noch hätte eingreifen können, achtet mal darauf falls ihr das Spiel noch mal sehen solltet. Das gleiche verhalten habe ich diese Saison bspw. gegen Madrid schon bei ihm beobachtet. Dass er darüber hinaus nach dem Spiel nicht wie Mats Hummels eigene Fehler zugeben kann sondern sich in Floskeln flüchtet die die ganze Mannschaft kritisieren empfinde ich als beschämend.
Ein weiterer Punkt zu Löw: Es ist richtig, Jogi Löw verachtet Ecken und Freistöße. Während sie früher zur absoluten Stärke der NM gehörten, kann ich mich auf Jahre zurück nicht daran erinnern gute Ecken und Freistöße gesehen zu haben (Einwürfe übrigens auch nicht). Während man bei anderen Mannschaften sieht, dass der Schütze eine Variante anzeigt oder ein Spieler den anderen frei blockt ist beides bei den Deutschen nicht zu beobachten, stattdessen fängt man sich selbst noch Gegentore durch Konter ein. Wenn man es nicht kann oder nicht will, sollte man sich eventuell an den Spaniern orientieren die zahlreiche Ecken kurz spielen um in Ballbesitz zu bleiben.
Kurz um, ich war noch nie ein Freund von Löw (und das obwohl ich mal mit seinem Bruder in der Mannschaft gespielt habe 😉 ), da ich der Ansicht bin und war, dass mit diesem Kader eine vielzahl von Trainern das Selbe hätten erreichen können. In den entscheidenden Spielen hat er regelmäßig vercoacht (meiner Meinung nach auch in Unwichtigen nur ging es dann häufig glüclich aus). Sein Personalmanagment finde ich unter aller Kanone (rausekeln von Balack, Frings und Kuranyi, ewiges Festhalten an Podolski, Cacau usw.) und seine Art sich selbst zu überschätzen und den Schönling zu spielen nervt mich. Es mag zwar unpopulär sein, aber ich wäre für einen Trainerwechsel als Signal an alle Spieler, dass jeder erneut bei 0 anfängt und sich seine Aufstellung rechtfertigen muss. Wer in Frage kommt? Entweder ein junger hungriger Trainer oder der Mann der er schon nach Klinsmann verdient gehabt hätte, da er den umbruch in der Deutschen Jugendförderung eingeleitet hat: Matthias Sammer! Wer ihn gestern reden gehört hat, weiß wenigstens dass er den nötigen Biss hat.

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donfuan 30. Juni 2012 um 17:13

Das unterschreibe ich zu 100%! Taktikfanatiker werden jetzt sagen „das hat in einem Taktikblog nix zu suchen“, aber Taktik ist leider auch nur ein Mosaikstein in einem großen Ganzen, und wenn die Einstellung nicht stimmt (achtet mal auf Löws Körpersprache während des ganzen Spiels, falls ihr euch das nochmal antun wollt), dann wundert einen das Ergebnis nicht. Angst essen Seele auf!

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nicht_stiller 30. Juni 2012 um 12:45

Zunächst einmal vorweg: auch mir scheint die Niederlage eine Folge verschiedener Komponenten gewesen zu sein – nicht aufgegangene Taktik (was nicht zwingend falsche Taktik ist), individuelle Form, individuelle Fehler, mangelnde Erfahrung, ein paar fehlende Prozent in Laufbereitschaft, Teamgeist und Zweikampfverhalten und nicht zuletzt ein starker Gegner. Dies führt dazu, dass hinterher jeder voller Überzeugung den entscheidenden Fehler genau da findet, wo er ihn vorher schon immer vermutet hat.

Ein paar Beobachtungen/Fragen möchte ich trotzdem hinzufügen:

1. Ich habe mir die ersten 20 Minuten gestern noch einmal angeguckt und ich fand, dass Deutschland eigentlich gut begonnen hat – kein Zeichen von falschem Spielansatz und/oder ängstlicher Einstellung. Bereits vor dem ersten Tor aber verliert die Mannschaft ganz langsam den Zugriff auf das Spiel. Hat das noch jemand gesehen? Woran lag das?

2. Es wird viel über die verlassene rechte deutsche Seite geschrieben. Wie schätzt Ihr in diesem Zusammenhang die Leistung von Khedira – dem rechten DM – ein? Hätte er im Verbund mit einem etwas defensiveren Kroos dort mehr helfen können/müssen, gerade auch, nachdem sich das im Laufe der ersten HZ immer mehr in diese Richtung entwickelt hat?

3. Die deutsche Mannschaft scheint bei Kontern nach wie vor sehr anfällig – und zwar unabhängig vom Spielstand (gegen Dänemark bei Unentschieden, gegen Griechenland bei Führung, gegen Italien bei Rückstand). Ist das eine notwendige (oder zumindest in Kauf genommene) Konsequenz des deutschen Spielansatzes oder könnte man das taktisch beheben?

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Shunya 30. Juni 2012 um 16:51

„1. Ich habe mir die ersten 20 Minuten gestern noch einmal angeguckt und ich fand, dass Deutschland eigentlich gut begonnen hat – kein Zeichen von falschem Spielansatz und/oder ängstlicher Einstellung. Bereits vor dem ersten Tor aber verliert die Mannschaft ganz langsam den Zugriff auf das Spiel. Hat das noch jemand gesehen? Woran lag das?“

Ich wollte mir auch die Minuten bis zum 0:1 gestern noch mal genau anschauen, bin aber über Mitternacht hinausgekommen. Danach war die Übertragung nicht mehr frei im Internet anzuschauen und die 2€ bei der UEFA-Seite wollte ich nicht bezahlen. Daher habe ich nur die ersten 10 Minuten sezieren können. Und die gehörten IMO klar den Italienern.

Schlüsselszene bis dahin war für mich die Aktion ab Minute 8.13: Die italienische Viererkette beginnt den Spielaufbau, nachdem mal wieder ein langer Ball der Deutschen nach vorn verloren ging, der für Gomez gedacht war, aber IMO in der Spielsituation keinen Sinn machte, von der schlechten Ausführung mal ganz abgesehen.
Die italienische Viererkette durfte übrigens immer frei agieren, Querpässe hin- und herspielen und sich dabei die Bewegungen der Deutschen anschauen. Die Deutschen haben kein Pressing bis ins letzte Drittel vorgetragen, während die Italiener bis dahin und auch noch danach die Deutschen auch in ihrem eigenen Drittel attackierten und so den Spielaufbau der Deutschen zerstörten. Bis dahin hatten die Italiener durch ihr Pressing bereits drei Mal Neuer zu einem langen Ball gezwungen und so Ballbesitz gewonnen.
Aber was passierte in Minute 8.13?
Über Chiellini und Cassano kommt der Ball mal wieder vor die deutsche rechte Seite. Cassano, Balotelli und Montolivo bewegen sich schnell, rochieren zu dritt und fordern die deutsche Abwehr heraus. Mir fällt Boatengs mangelnde Zweikampfaggressivität auf. Der Abstand zum Gegner erscheint mir zu groß. So hält man diese Leute nicht vom Passen ab. Montolivo spielt regelrecht mit ihm. De Rossi setzt mit einem Hackentrick Pirlo in Szene. Dieser steht vor dem letzten Drittel frei! Das wollte man vermeiden. Badstuber muss rausrücken. Alarm in der deutschen Defensive. Schweinsteiger stopft die Lücke von Badstuber. Khedira sichert die lädierte Rechte mit ab, während irgend ein Italiener (ich glaube Marchisio) den linken deutschen Flügel besetzt und damit die deutsche Verteidigung dehnt. Badstuber blockt Pirlos Aktion aber ab. Gomez ist als erster beim Abpraller. Zurück zu Schweinsteiger. Der vertändelt mit einem langen Ball nach vorn, wo niemand steht. Er wollte vermutlich Özil anspielen, der rechts gestartet war.
Und jetzt kommts.
8.55: Warum wird Pirlo im Mittelkreis nicht attackiert? Sind alle noch zu aufgeregt vom Angriff gerade? Kroos und Gomez sind in der Nähe, Gomez ist näher. Pirlo passt auf Balotelli. Derart unbedrängt sieht dieser Pass aus, als sei Pirlo gerade beim Training. Diese Schlafmützen dort vorn! Aber Hummels ganz stark, läuft ihm den Ball ab und passt, noch unter Bedrängnis durch Balotelli, souverän zu Lahm.
Was genau war passiert? Die Deutschen wollten offenbar generell nicht bis ins letzte Drittel pressen. Kann man evtl. einsehen, war wohl eine taktische Vorgabe. Aber der Angriff der Italiener bei 8.13 hat die Deutschen regelrecht räumlich zurückgedrängt. Alle Deutschen waren in der eigenen Hälfte und Pirlo im Mittelkreis kann sich unbedrängt seinen Pass ganz gemütlich aussuchen. Diese Szene erinnerte mich sehr stark an die Entstehung des 0:1. Ich habe es leider nicht mehr in Erinnerung, ob dem Pass Pirlos, der das 0:1 einleitete, auch so ein Angriff der Italiener vorausging, aber ich bin mir sicher, dass dort abermals alle Deutschen in der eigenen Hälfte waren. Und da waren es sogar 3 Deutsche, die Pirlo beim Passen zuschauen. Die Deutschen haben durch ihr räumliches Zurückziehen und fehlendes Pressing die Italiener regelrecht zum Angriff eingeladen.

Würde man ein Fazit der ersten 9 Minuten ziehen, würde ich sagen: Italien ist von Anfang an da, hat mit Nadelstich-Angriffen mal die rechte Seite, mal die linke Seite, mal die Mitte getestet und auf Schwachstellen abgeklopft und mit einem großen Paukenschlag sogar mal richtig Rabatz gemacht.
Dagegen waren bis dato alle Aktionen der Deutschen bloßes Stückwerk, das vornehmlich von Fehlpässen gekennzeichnet war. Darüber darf auch nicht die Großchance von Hummels beim Eckball hinwegtäuschen. Die war pures Glück. Hummels stand am Rande des Fünfmeterraumes. Barzagli stand vor Hummels und pennt, statt per Kopf zu klären. Den hätte aber auch Buffon runterpflücken können, und er ging sogar einen Schritt vor. Möglicherweise hatte er sogar Barzagli gesagt, dass er durchlassen soll, jedenfalls machte dieser extra Platz. Dann hatte Buffon aber wohl die Geschwindigkeit des Balls unterschätzt. Hummels war selbst überrascht, dass der Ball durchkam und hat ihn nur mit dem oberen Schienbein getroffen.
Ergo eine Großchance mit Glück. Aber auch wenn die Italiener nach 9 Minuten noch keinen Torschuss hatten, hatten sie klar mehr vom Spiel. Aggressives und vor allem kollektives Pressing bis ins letzte Drittel hinein. Keinen ruhigen Spielaufbau des Gegners zulassen. Insbesondere Montolivo hat sich wirklich aufgerieben. Die Deutschen waren nach den ersten 10% der Zeit noch gar nicht richtig drin im Spiel.

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pgb 30. Juni 2012 um 12:31

Ich finde, die krassen individuellen Fehler hängen mit der taktischen Ausrichtung zusammen. Wäre auf der rechten deutschen Seite mehr gewesen, als heiße Luft, wäre der Ball zu Cassano nie zustandegekommen, geschweige denn der lange Pass auf Balotelli vor dem 2:0. Ergo: Taktische Missgriffe (denen bestimmt eine gute Idee vorausging) begünstigen Fehler. Es bleibt eine Kombination – und damit kein Zufall.

Sicherlich entscheiden Zufälle auch über Tore, vielleicht sogar das ein oder andre Spiel. Aber ihm so eine große Bedeutung zu geben halte ich für falsch. Mit Zufall kann man alles begründen – z.B. diverse 1:0-Siege für Spanien 2010. Dennoch wird niemand behaupten, dass die deswegen zufällig seit 5 Jahren dominieren.

Mit den Begründungen widerlegt ihr euch ja praktisch selbst, indem ihr es an Populär-Psychologie festmacht – es also wohl doch kein Zufall gewesen sei, dass die N11 verlor. Die Eier/Hymnen-Diskussion, verknüpft mit dem martialischen, national-biederen Quatsch (siehe Oliver Kahn!) ist unglaublich sinnlos. Eure sogenannten Typen haben auch nicht gegen Italien gewonnen… und vier Halbfinals in Folge haben die Herren Sammer und Kahn nicht erreicht. Kahn soll sich mal ans Finale 2002 erinnern und seinen Populismus stecken lassen. Es ist nämlich nicht gesagt, dass man mit „blockierten Spielerhirnen“ in der Vorrunde alles gewinnen oder in einem Viertelfinale gegen Argentinien bestehen kann. Wie kommt man eigentlich darauf, dass ein verweichlichter Spieler offenbar immer ins Halbfinale kommt, dann aber verliert? Das macht keinen Sinn…

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Michael 30. Juni 2012 um 13:03

Warum nicht wenn man auf dem Weg ins Halbfinale in der Regel auf Mannschaften trifft, gegen die man in spielerischer Hinsicht überlegen ist oder die einem liegen und erst ab dem Halbfinale auf die wirklich schweren Brocken, bei denen einem die eigene spielerische Grenze aufgezeigt wird? Und in solchen Spielen, die meist sehr eng verlaufen, ist es vielleicht auch mal notwendig vom eigenen System wegzugehen…dort könnte man dann mit Einsatz, mit Einzelaktionen, mit Kampf, mit dem Willen zum Erfolg etwas reißen, eben mit den so genannten „Deutschen Tugenden“, die aber in der Balance der deutschen Elf in den letzten Jahren zunehmend in den Hintergrund getreten sind. Das geht gegen fast alle Gegner gut, aber gegen ein paar wenige eben oft nicht – und diese paar wenigen müsste man eben besiegen, um einen Titel zu holen, es sei denn, man hat eine glückliche Auslosung…

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Rajol 30. Juni 2012 um 13:27

zu Michael : Ich kann dir nur wieder zustimmen. Welche Bedeutung Psychologie und der Ausdruck „liegt mir nicht“ haben, beweist ja auch die Tatsache, dass zum Beispiel Italien, in den letzten sieben Spielen Kroatien nie besiegen konnte. Fußball ist Teil des Lebens und insofern unterliegen die Geschehnisse auf dem Platz eben auch der Psychologie, die unser Leben bestimmt.Ich kann mich übrigens nicht daran erinnern, dass die italienische Nationalmannschaft in den letzten Jahren irgendwie durch taktisch strategische Kompetenz aufgefallen und entsprechend von den Cheftaktiker hier vermutlich gewürdigt worden ist. Sie hatten aber schon zu Beginn dieses Turniers eine „trotzdem“- Mentalität, die ihnen zusammen wider der Wiedererweckung ihrer Spielintelligenz zum Sieg verhalfen. Wenn man genauer auf die Historie der deutschen Nationalmannschaften bei Turnieren schaut, wird man feststellen, dass Erfolge eben auch auf Grund dieses „trotzdem“-Faktors erzielt wurden.

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HerrHAnnibal 30. Juni 2012 um 13:38

Wie konnte Spanien denn Frankreich besiegen? War doch der Angstgegner den man noch nie zuvor bei einem Turnier bezwungen hatte… Mal ehrlich, die Ergebnisse und Bilanzen von irgendwelchen historischen Ereignissen haben doch keinen Einfluss…

Würd man als Deutschland lieber auf England oder auf Spanien treffen? Die Antwort wäre England obwohl man gegen die eine negative Bilanz hat und Spanien oft besiegt wurde.

Es zählt die sportliche Klasse und eben auch die Taktik. Dazu Tagesform und Glück. Aber „die Story“ vom Italien Trauma kann ich nicht mehr hören.

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Shunya 30. Juni 2012 um 15:43

@Michael:

„Warum nicht wenn man auf dem Weg ins Halbfinale in der Regel auf Mannschaften trifft, gegen die man in spielerischer Hinsicht überlegen ist oder die einem liegen und erst ab dem Halbfinale auf die wirklich schweren Brocken, bei denen einem die eigene spielerische Grenze aufgezeigt wird?“

Na wenn das so ist, dann kann man doch auch sagen, dass man spielerisch unterlegen war. Was soll diese unsägliche Typen/Eier-Diskussion? Knappe Spiele rumreißen? Das Spiel war gar nicht knapp. Das Endergebnis ist für Deutschland schmeichelhaft. Italien hat uns deklassiert. Dazu kam es IMO, weil sich Löw mit der Vernachlässigung der rechten Seite selbst ausgecoacht hat und das deutsche Pressing in der ersten Halbzeit schlecht bis gar nicht vorhanden war. Die Umstellungen in der Halbzeit dienten nur noch der Politur des Ansehens. Das Spiel war längst gelaufen, weil die Italiener taktisch viel zu diszipliniert sind, um eine solche Führung noch einmal herzugeben.

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Fabian 30. Juni 2012 um 17:37

Ein Link zu einem Interview mit Christian Streich zu dieser merkwürdiger Diskussion, bezüglich mangelnden Willens.

http://www.badische-zeitung.de/sport/scfreiburg/pausenstreich-ueber-den-unsinn-von-willensschulung

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wombat 30. Juni 2012 um 20:20

@shunya vollste zustimmung
die eier-story kann ich auch langsam nicht mehr hören, v.a. wenn damit effenberg o.ä. assoziiert wird.

die wechsel zur halbzeit waren beim stand von 0:2 purer aktionismus.

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Pex 30. Juni 2012 um 12:22

sehr lesenswertes interview mit Herrn Loew:

http://www.sportal.de/sportal/generated/article/fussball/2012/06/29/22883300000.html

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Theo Retiker 30. Juni 2012 um 11:59

Was mich interessieren würde was der italienische Verband gemacht hätte wäre es am Donnerstag anders gelaufen ?Hätte man Prandelli entlassen ?Hätte man den Umbruch der MN. welche unter den Anschuldigungen des Spielbetruges leidet ,mit die älteste MN. des Turniers ist, einem anderen übertragen ?
2008 waren sie unter Donadoni auch in einer sog. „Todesgruppe“mit den Holländern und Franzosen.
Als zweiter setzte man sich durch ,und schied im Viertelfinale gegen Spanien aus, ohne nach 120. Min verloren zu haben.Als einzige MN. des Turniers übrigends.
Donadoni warf man vor in der Gruppenphase wenig (3 )Tore erzielt zu haben.Dieses Jahr waren es 4.
Hätte Prandelli gehen müssen ,wenn es am Donnerstag schief gelaufen wäre ,oder hat er aus dem VF 2008 einfach mehr Schlüsse gezogen ?Welche Schlüsse zieht ein Löw ,ausser immer die selben nämlich, dass die MN in einer guten Entwicklung steckt !Aber vielleicht ist der Anspruch in Italien einfach höher.

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Michael 30. Juni 2012 um 11:40

@ LoMi (warum kann man eigentlich auf manche Kommentare nicht replyen?)
Rayol behauptet doch keineswegs, dass der Grund der Niederlage „allein die Angst“ gewesen ist, so wie du ihm unterstellst. Aber zu einem Fußballspiel gehören eben viele Faktoren, nicht nur die Taktik. Und wenn man sich die Art und Weise anschaut, wie die Mannschaft die letzten beiden Male gegen Spanien und eben vorgestern gegen Italien aufgetreten ist (Mannschaften, die ihnen mindestens gleichwertig sind)und wie sie gegen Mannschaften aufgetreten ist, gegen die sie taktische Vorteile haben und die ihnen einfach „liegen“ (ja, ja, den Begriff wirst du bestimmt auch als zu ungenau ablehnen…), eben England, auch Holland und zuletzt auch Argentinien, dann muss man da doch einen gewaltigen Unterschied konstatieren.
Natürlich gewinnt man keine Spiele durch den Glauben an den Sieg, aber dass das ein Faktor ist, der nicht zu unterschätzen ist, kann man nicht ernsthaft abstreiten.

Aber es ist wohl auch eine Frage, was man als gelungenes Spiel versteht, welche Priorität man setzt: Will man lieber „richtig“ oder „schön“ spielen (alles sehr subjektive Begriffe) und findet die jeweilige Art des Spiels auch dann gelungen, wenn man verliert, oder definiert sich ein geglücktes Spiel in erster Linie am Ergebnis?

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LoMi 30. Juni 2012 um 12:56

Ich meine, der Hurra-Stil des England- und des Argentinienspiels wurde nur möglich, weil beide Mannschaften den Deutschen viel Raum überlassen haben. Darum konnten die Deutschen sehr schlagartig in diesen Platz hineinstoßen und Tore schießen. Das hatte wenig mit dem Kampfgeist zu tun, sondern sehr viel mehr mit der taktischen Disziplin und den sich durch die Mängel der Gegner auftuenden Möglichkeiten.

Schaut man sich die letzten Turniere an, war da gar nicht so viel Hurra-Fußball. Die Vorrunde der Em 2008 war nicht souverän. Gegen Polen gewonnen, gegen Kroatien deutlich verloren, dann nur mühsam gegen Österreich das Weiterkommen gesichert. Bei der WM lieg es ähnlich glanzlos. Und das waren dann Spiele, die ebenfalls nicht wirklich nach Kampfgeist (sprich: schnell, hart, aggressiv) aussahen.

Ich sehe ein, dass es auch auf die mentale Verfassung einer Mannschaft ankommt. Aber andererseits glaube ich, dass dieser Punkt überbewertet wird und dass die Bilder täuschen. Das Spiel gegen den „parkenden Bus“ ist offenbar eher ein langsames, weil man so den Ballbesitz absichert. Aber für den Zuschauer (ja, durchaus auch für mich) sieht das müde, lahm und unengagiert aus.

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Michael 30. Juni 2012 um 16:22

Du bestätigst doch genau was ich sage.

Wirkliche Kampfkraft hat die deutsche Elf seit Jahren nicht wirklich. Entweder es läuft, entweder weil man einen guten Tag hat oder weil der Gegner es zulässt, oder es geht wenig. Ein schwaches Spiel in der Vorrunde lässt sich eben ausgleichen, eins im Halbfinale oder Finale nicht und dafür bräuchte man eben die Kampfkraft, die diese Mannschaft in genau diesen entscheidenden Spielen vermissen lässt und das hat eben rein gar nichts mit der Taktik zu tun.

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nicht_stiller 1. Juli 2012 um 00:14

@Michael
Gegenbeispiel wäre das HF 2008 gegen die Türkei, oder auch die Vorrundenspiele gegen Portugal und Niederlande bei dieser EM.

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Anderer Taktikansatz und Standards – Strategie? 30. Juni 2012 um 11:32

Viele klasse Beiträge – Danke!
Auf die schon oft genannten Punkte möchte ich nun nicht mehr eingehen, fühle mich aber extrem bestätigt und das tut gut.
Nur einen Kommentar zu schon Gesagtem: Kroos ist es gelungen, die Mitte so zuzumachen und die Kreise des Spielmachers so einzuengen, dass dieser nahezu komplett aus dem Spiel genommen wurde – leider nur schade, dass es Özil war und der braucht im Zentrum jeden Zentimeter, der ihm noch bleibt. Somit haben wir uns der stärksten „Waffe“ selber beraubt. Das fand ich viel schlimmer als das es nicht gelungen, die Kreise der Italiener einzuengen. Was auch nur funktioniert hätte, wenn Gomez und Özil mithelfen.
Nach nun zwei Tagen und immer noch voller Frust einige neues Aspekte…
Mal twzi andere taktische Aufstellungen:
– Beiden Aufstellungen geht ein klarer Aspekt voraus – Überzahl schaffen gegen die Stürmer in einem 4-4-2 und zeitgleich die Außenbahnen stärken und somit dort auch eine Überzahl zu erhalten
– Tor (klar): Neuer – Sturm: Klose oder Gomez
– Abwehr: Hummels – Bender – Badstuber
o Wobei Bender hier als tiefer 6er und etwas vorgerückter IV zu sehen ist. Diese Konstellation soll in erster Linie sicherstellen, dass bei langen Bällen in die Spitze nicht immer die AV’s da sein müssen um zu doppeln und um immer doppeln zu können – insbesondere gegen Cassano natürlich, der oftmals erste Anspielstation ist (aber auch gegen Balotelli natürlich) – Bender bringt hier alles mit (Beweglichkeit/Motorik, Lauf- und Zweikampfhärte und Geschick, hervorragende Spieleröffnung nach Ballgewinn – das wäre kein Job für Kroos oder Gündogan)
– Diese vermeintliche Opferung eines „normalen“ 6ers wird überkompensiert durch eine deutlich offensivere Ausrichtung der AV’s. Schmelzer/Lahm (links) und Lahm/Müller (rechts). Bewußt der laufstarke Müller rechts – Bevorzugt aber die Variante mit Lahm über rechts plus Schmelzer links. Aufgaben:
o Spiel in die Breite führen durch Überlaufen der Mittelfeldler (7er + 11er) und Flanken, Pässe in den Rücken von den Außenlinien und nicht Flanken aus dem Halbfeld
o Beide sind auch in der Lage nach innen zu ziehen
o Beide können auch hervorragend Pässe in die Schnittstellen für Gomez (was er so braucht!) oder Klose spielen
o Falls Lahm links, dann Müller rechts, weil dieser durch seine Laufstärke, seinen Biss und offensiven Fähigkeiten alles mitbringt
o Defensiv natürlich die Wirkungskreise der Halbpositionen in der Raute unterbinden und aufgrund der offensiven Ausrichtung auch die AV’s der Italiener (sowie auch die Halbpositionen) verstärkt in der Defensive binden durch Schaffung von Überzahl
An dieser Stelle kurz einen Einschub: Wie kann man sich einer der hervorragendsten taktischen Möglichkeiten, nämlich Lahm links wie rechts spielen zu lassen, schon im Vorhinein selber nehmen? Lahm ist wahrscheinlich der Spieler, der am leichtesten so einen Wechsel – sogar während eines Spiels (wie schon passiert) – ausführen könnte, ohne Beeinträchtigung. Mir ein komplettes Rätsel. Das wäre mal ein Überraschungseffekt gewesen.
– Weiter geht’s mit zwei Optionen im Mittelfeld.
o Option 1 ist hierbei die etwas statischere. Mit Khedira als klassischen 6er fast auf einer Linie mit Schmelzer und Lahm. Davor dann klassische Außen mit Schürrle/Podolski oder warum auch nicht mal ein Götze links und Müller (wenn Lahm rechts spielt) oder auch Reus rechts. Zentral Özil und davor wie gesagt Gomez oder Klose
o Taktische Aufstellung Option 1
….…………………..Neuer……………………………
….Hummels……Bender………….Badstuber
Lahm……………………………………………..Schmelzer
Reus/Müller………Khedira…..Schürrle/Podolski/Götze
……………………………Özil……………………………………………….
…………………….Gomez/Klose…………………………………
o Option 2 ist das etwas defensivere aber auch dynamischere System mit vielen Positionswechseln (kopf- und laufintensiv). Direkt vor Bender haben wir einen 6er mit Kroos oder auch Gündogan, davor Khedira deutlich ein Stück nach vorne verschoben, um Özil’s defensive Arbeit (wie bei Madrid) mitzumachen – während dieser noch lamentiert oder theatralische Gesten inszeniert. Aber auch um die Wirkungskreise beim Aufbau der Zentrale zu unterbinden (wenn einer diesen Job kann, dann nur Khedira (wie schon oft bei Madrid unter Beweis gestellt), aber dann brauchst Du einen 6er wie Gündogan oder Kross, die nach hinten wiederum Khedira entlasten. Auf dieser Position hat Khedira auch die Möglichkeit, sich wie bisher deutlich ins offensive Spiel mit einzuschalten.
o Nun fehlt neben Gomez/Klose noch ein Spieler im Mittelfeld wie Reus oder Müller. Dieser muss sehr laufbereit und stark sein (wie halt Müller) und viele Positionswechsel eingehen – auch Seitenwechsel im Einklang und in Abstimmung mit den Bewegungen und Laufwegen von Özil, Klose (in dem System dann zu bevorzugen), Khedira und den AV’s – Zusätzlich sollte Kroos/Gündogan dann jeweils zu der anderen, unbespielten Seite leicht verschieben, um das Spiel auch mal verlagern zu können und diese Seite anspielbar zu halten
o Wie gesagt, dass erfordert sehr viel Laufbereitschaft – besonders von Reus/Müller – und gute Abstimmung der Laufwege.
o Aber es schafft viele Überraschungsmomente, erzeugt mehr Dynamik, Unruhe und somit auch viele Anspieloptionen für Özil und den AV’s
o Defensive Vorteile habe ich oben schon im Hinblick auf Khedira angesprochen, aber dann die Defensivarbeit im Verbund mit Klose, Özil (wäre schön, wenigstens ein bisschen…) und Müller/Reus
o Taktische Aufstellung Option 2
….…………………..Neuer……………………………
….Hummels……Bender………….Badstuber
Lahm… Kroos/Gündogan ..Schmelzer
……………….Khedira…..
Reus/Müller ……………Özil
………………. Klose…………………………………
Soweit zur Taktik…

Standards sind hier bereits diskutiert worden. Wie fahrlässig (und arrogant) es ist, diese gar nicht zu trainieren…?
Beispiele wie Chelsea, Manchester (Champions League) Dänemark, Italien und selbst bei Spanien (2010, war das kein Eckball – Kopfball von Puyol?), und insbesondere auch in der jüngeren Vergangenheit der deutschen Nationalmannschaft 2008 (Österreich und insbesondere Portugal, wie geil waren die Freistöße von Schweinsteiger) zeigen doch, wie oft das zu einer Wende oder einem glücklichen Ausgang helfen kann. Gerade in Spielen, wo nicht viel geht, wo man mal ein bisschen Glück braucht, einen Anschlusstreffer benötigt, einen Treffer aus dem Nichts. Gerade in Spielen, wo Kleinigkeiten den Unterschied machen, Spiele, die besonders ausgeglichen und eng sind. Gerade aber auch in Spielen, in denen man zurückliegt und auf ein Tor kombiniert, ergeben sich zwangsläufig eine Fülle von Freistößen und Ecken, die – besser genutzt – auch gegen Italien eine Wende herbeigeführt hätte.
Nur, akzeptieren wir mal diese „Strategie“ des nicht Trainierens von Standards. Aber dann darf man sich nicht widersprechen, diese Strategie quasi konterkarieren, sondern bitte ganz konsequent leben. Es kann nicht sein, dass alle Ecken einfach nur vors Tor geschlagen werden und beide IV’s mitgehen. Warum, wenn (laut Trainer) doch eh nichts herauskommt? Und wenn man sich erhofft, dass was entstehen kann, dann bitte mit System. Nur die Strategie, alle bulligen, großen Kerle nach vorne und den Ball einfach mal vors Torschlagen ist selbst für Jugend-Mannschaften (D-Jugend Taktik) unwürdig und erst Recht für die „beste“ Mannschaft der Welt.
Was also anders machen?
Punkt 1: Alle Ecken konsequent kurz spielen, zur Not bis an die Mittellinie – quasi Ecken als Einwurf spielen mit dem Fuß. So bleiben die Bälle in den eigenen Reihen und man kann der Strategie folgend einen neuen Angriff spielerisch aufbauen. Nur den Ball weggeben, und, was noch viel schlimmer ist, sich regelmäßig gefährliche Konter einfangen, die nur zu häufig zu Gegentoren führen, kann nicht sein. Dann lieber auf die Ecke verzichten und den Gegner abschlagen lassen. (Nicht ganz ernst gemeint, aber ein bisschen…).
Punkt 2: Keine Aufgabe der strategischen Ordnung, heißt kein IV nach vorne. Wenn der Gegner mit einem Stürmer spielt, kann ja gerne einer mit, aber bei zwei gegnerischen Stürmern darf kein IV mit, um dann von Podolski und Lahm absichern zu lassen… Absicherung durch Lahm und Podolski (gegen Cassano und Balotelli) – Sorry, aber wer hat sich das ausgedacht…?
Wenn man (Löw) eh nicht glaubt, dass aus einer Ecke ein Tor entstehen kann, bitte die Grundstruktur beibehalten und nicht aufgeben und somit zumindest verhindern, dass man sich ein Tor aus einem Konter fängt.
Punkt 3: Wie viele Ecken braucht es, dass wirklich mal ein Hummels/Mertesacker oder Badstuber mal aus dem Zufall ein Tor gemacht haben??? Das ist das Risiko nicht wert, die Grundordnung dafür aufzugeben. Außerdem braucht man nicht 6 kopfballstarke Spieler bei einer Ecke im Zentrum, sondern nur einen und eine gut trainierte Eckenstrategie (Chelsea, Dänemark).
Punkt 4: Wenn ein IV mitgeht, dann nur, wenn der Gegner mit einem Stürmer spielt. Aber auch nur einer von beiden – niemals beide. Und bei zwei Stürmern sowieso kein IV bei Ecken vorne (höchstens zum Ende als Brechstangenversuch).
Punkt 5: Mit Khedira, Klose, Müller hat man auch genügend Spieler, die einen Kopfball gewinnen können (Chelsea – Drogba und Dänemark – Bendtner) haben gezeigt, dass es nur einen guten Kopfballspieler benötigt und nicht 4 – 6.
Punkt 6: Ecken führen zumeist in den Ballverlust – Das gilt es mit kurzen Ecken zu vermeiden. Kurze Ecken haben auch den Riesenvorteil, dass es in der Mitte leerer wird…
Was für Eckenvarianten gibt es?
1. Kurz, quasi Einwurf-gleich – wie gesagt, zur Not auch zurück bis zur Mittellinie und anschließender Neuaufbau – so verliert man wenigstens keinen Ballbesitz einfach nur so.
2. Scharf, flach vors Tor – Wenn ‚Kurz‘ zugemacht wird, gerne auch mal scharf bis an den 16er (Vertikale Line Elfmeterpunkt). Dann kann jemand kurzen Pfosten reinpreschen oder am 16er abnehmen.
3. Alle raus aus dem Strafraum. Ecke zwischen Elfmeterpunkt und 16er und mit Schwung, Dynamik rein (Müller, Klose/Gomez, Khedira, Podolski). Das sind doch alles Leute mit Stoßstürmerqualitäten. Schwerer zu verteidigen da Rückwärtsbewegung.
4. Seitenwechsel auf die andere Seite – Bewusst in den leeren Raum schlagen. Dann Verschieben in diesen Raum, um für Bewegung in der Mitte zu sorgen.
5. Wenn mal viel kurze Ecken spielt, wird es in der Mitte leerer, so dass man dann auch mal hoch (aber bitte hoch genug) und scharf reinschlagen kann. Kurzer Pfosten ist da meist probates Mittel. Dann wird die Ecke in den Strafraum auch wieder zu einer Variante.
6. Kroos Ecken (Champions League, HF) sind echt hart an der Grenze. Das erinnert mich an Schweinsteiger vor einigen Jahren.
Ähnliches gilt natürlich auch für Einwürfe und insbesondere Freistöße. Gerade bei Spielen auf ein Tor ergeben sich ständig Standardsituationen, weil es eben überfüllt ist, so dass ständig Bälle ins Aus geklärt werden oder Fouls gepfiffen wird.
Fazit:
Wenn man Standards-Tore unter seiner Würde empfindet, dann bitte auch die Konsequenz daraus ziehen und die Standards dazu nutzen, um den Ballbesitz zu sichern und wieder neu aufzubauen. Standards dazu zu nutzen, lediglich auf ein Glückstor zu hoffen und zumeist den Ballbesitz herzugeben, sollte vermieden werden.
cd

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laterookie58 30. Juni 2012 um 20:17

@ cd : ein wirklich feines Stück durchdachter taktischer Spielplanung und Einsatz- Aufgaben der best-möglichen Spieler für verschiedenen Varianten!
Du solltest Deine Bewerbung als Schreiberling hier bei spielverlagerung unbedingt „in den Ring werfen“…! Remarkable and brilliant job you did. laterookie58

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Standards / Strategie? Taktik? 30. Juni 2012 um 11:22

Standards sind hier bereits diskutiert worden. Wie fahrlässig (und arrogant) es ist, diese gar nicht zu trainieren…?
Beispiele wie Chelsea, Manchester (Champions League) Dänemark, Italien und selbst bei Spanien (2010, war das kein Eckball – Kopfball von Puyol?), und insbesondere auch in der jüngeren Vergangenheit der deutschen Nationalmannschaft 2008 (Österreich und insbesondere Portugal, wie geil waren die Freistöße von Schweinsteiger) zeigen doch, wie oft das zu einer Wende oder einem glücklichen Ausgang helfen kann. Gerade in Spielen, wo nicht viel geht, wo man mal ein bisschen Glück braucht, einen Anschlusstreffer benötigt, einen Treffer aus dem Nichts. Gerade in Spielen, wo Kleinigkeiten den Unterschied machen, Spiele, die besonders ausgeglichen und eng sind. Gerade aber auch in Spielen, in denen man zurückliegt und auf ein Tor kombiniert, ergeben sich zwangsläufig eine Fülle von Freistößen und Ecken, die – besser genutzt – auch gegen Italien eine Wende herbeigeführt hätte.
Nur, akzeptieren wir mal diese „Strategie“ des nicht Trainierens von Standards. Aber dann darf man sich nicht widersprechen, diese Strategie quasi konterkarieren, sondern bitte ganz konsequent leben. Es kann nicht sein, dass alle Ecken einfach nur vors Tor geschlagen werden und beide IV’s mitgehen. Warum, wenn (laut Trainer) doch eh nichts herauskommt? Und wenn man sich erhofft, dass was entstehen kann, dann bitte mit System. Nur die Strategie, alle bulligen, großen Kerle nach vorne und den Ball einfach mal vors Torschlagen ist selbst für Judend-Mannschaften (D-Jugend Taktik) unwürdig und erst Recht für die „beste“ Mannschaft der Welt.
Was also anders machen?
Punkt 1: Alle Ecken konsequent kurz spielen, zur Not bis an die Mittellinie – quasi Ecken als Einwurf spielen mit dem Fuß. So bleiben die Bälle in den eigenen Reihen und man kann der Strategie folgend einen neuen Angriff spielerisch aufbauen. Nur den Ball weggeben, und, was noch viel schlimmer ist, sich regelmäßig gefährliche Konter einfangen, die nur zu häufig zu Gegentoren führen, kann nicht sein. Dann lieber auf die Ecke verzichten und den Gegner abschlagen lassen. (Nicht ganz ernst gemeint, aber ein bisschen…).
Punkt 2: Keine Aufgabe der strategischen Ordnung, heißt kein IV nach vorne. Wenn der Gegner mit einem Stürmer spielt, kann ja gerne einer mit, aber bei zwei gegnerischen Stürmern darf kein IV mit, um dann von Podolski und Lahm absichern zu lassen… Absicherung durch Lahm und Podolski (gegen Cassano und Balotelli) – Sorry, aber wer hat sich das ausgedacht…?
Wenn man (Löw) eh nicht glaubt, dass aus einer Ecke ein Tor entstehen kann, bitte die Grundstruktur beibehalten und nicht aufgeben und somit zumindest verhindern, dass man sich ein Tor aus einem Konter fängt.
Punkt 3: Wie viele Ecken braucht es, dass wirklich mal ein Hummels/Mertesacker oder Badstuber mal aus dem Zufall ein Tor gemacht haben??? Das ist das Risiko nicht wert, die Grundordnung dafür aufzugeben. Außerdem braucht man nicht 6 kopfballstarke Spieler bei einer Ecke im Zentrum, sondern nur einen und eine gut trainierte Eckenstrategie (Chelsea, Dänemark).
Punkt 4: Wenn ein IV mitgeht, dann nur, wenn der Gegner mit einem Stürmer spielt. Aber auch nur einer von beiden – niemals beide. Und bei zwei Stürmern sowieso kein IV bei Ecken vorne (höchstens zum Ende als Brechstangenversuch).
Punkt 5: Mit Khedira, Klose, Müller hat man auch genügend Spieler, die einen Kopfball gewinnen können (Chelsea – Drogba und Dänemark – Bendtner) haben gezeigt, dass es nur einen guten Kopfballspieler benötigt und nicht 4 – 6.
Punkt 6: Ecken führen zumeist in den Ballverlust – Das gilt es mit kurzen Ecken zu vermeiden. Kurze Ecken haben auch den Riesenvorteil, dass es in der Mitte leerer wird…
Was für Eckenvarianten gibt es?
1. Kurz, quasi Einwurf-gleich – wie gesagt, zur Not auch zurück bis zur Mittellinie und anschließender Neuaufbau – so verliert man wenigstens keinen Ballbesitz einfach nur so.
2. Scharf, flach vors Tor – Wenn ‚Kurz‘ zugemacht wird, gerne auch mal scharf bis an den 16er (Vertikale Line Elfmeterpunkt). Dann kann jemand kurzen Pfosten reinpreschen oder am 16er abnehmen.
3. Alle raus aus dem Strafraum. Ecke zwischen Elfmeterpunkt und 16er und mit Schwung, Dynamik rein (Müller, Klose/Gomez, Khedira, Podolski). Das sind doch alles Leute mit Stoßstürmerqualitäten. Schwerer zu verteidigen da Rückwärtsbewegung.
4. Seitenwechsel auf die andere Seite – Bewusst in den leeren Raum schlagen. Dann Verschieben in diesen Raum, um für Bewegung in der Mitte zu sorgen.
5. Wenn mal viel kurze Ecken spielt, wird es in der Mitte leerer, so dass man dann auch mal hoch (aber bitte hoch genug) und scharf reinschlagen kann. Kurzer Pfosten ist da meist probates Mittel. Dann wird die Ecke in den Strafraum auch wieder zu einer Variante.
6. Kroos Ecken (Champions League, HF) sind echt hart an der Grenze. Das erinnert mich an Schweinsteiger vor einigen Jahren.
Ähnliches gilt natürlich auch für Einwürfe und insbesondere Freistöße. Gerade bei Spielen auf ein Tor ergeben sich ständig Standardsituationen, weil es eben überfüllt ist, so dass ständig Bälle ins Aus geklärt werden oder Fouls gepfiffen wird.
Fazit:
Wenn man Standards-Tore unter seiner Würde empfindet, dann bitte auch die Konsequenz daraus ziehen und die Standards dazu nutzen, um den Ballbesitz zu sichern und wieder neu aufzubauen. Standards dazu zu nutzen, lediglich auf ein Glückstor zu hoffen und zumeist den Ballbesitz herzugeben, sollte vermieden werden.
cd

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tototo 30. Juni 2012 um 11:12

Ein Gedanke zur Pause zwischen VF und HF
Podolski und Gomez haben gegen Dänemark gespielt. Somit lagen zwischen den beiden Spielen 10 Tage. Die ganze Mannschaft hat 6 Tage pausiert. Vielleicht ist sie auch aus dem Rhythmus gekommen und die lange Pause war ein Nachteil.
Ich erinnere mich an 2008 als die Niederlande mit einer B-Elf im dritten Gruppenspiel antraten und die A-Elf nur ein Schatten ihrer Selbst war im VF.

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Michael 30. Juni 2012 um 10:15

Man sollte vor allem mal von dem Gedanken abkommen, dass die „richtige“ Taktik automatisch den Sieg nach sich zieht. Genauso wenig wird mit einer „falschen“ automatisch verloren. Wenn am Donnerstag Hummels nach fünf Minuten trifft, dann Italien kommen muss und Gomez einen Konter versenkt hat Löw alles richtig gemacht mit exakt der gleichen Aufstellung, mit der er nun angeblich die Komplettschuld am Ausscheiden trägt.
Viele der ständigen Kommentatoren dieser Seite glauben, dass Taktik das Allheilmittel sei, dass Sieg und Niederlage sich mit der „richtigen“ oder „falschen“ Taktik entscheiden und gerieren sich als kleine Bundestrainer. Da verhalten sie sich kaum anders als Menschen am Stammtisch, nur auf etwas höherem Niveau, zumindest bilden sie sich das ein…

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Rajol 30. Juni 2012 um 10:50

Michael, ich muss dir Recht geben. Der nasale Insiderton der Elite-Insider der Taktik hier, ist nicht zielführend. Es hat wirklich nicht an der Taktik gelegen, dass wieder einmal in entscheidenden Spielen unter Löw von Anfang an die Angst und die Blockiertheit die Spielerhirne regierten. Dass eben auch Typen wie Balotelli und Cassano fehlten und – leider – die Aussicht auf die politisch korrekten Sprechautomaten Goetze, Reuss, Schürrle (die „jungen Wilden“? – Ha ha ha) – die Hoffnung auf Änderung dieser neudeutschen Psychologie nicht gerade nähren. Und noch einmal: der letzte Straßenfussballer Deutschlands war der zwanzigjährige Podolski, der nun in ein Zwangskorsett gefesselt wurde, das nicht seinen Fähigkeiten und auch seiner Mentalität entspricht. Leider ist zwischen Löw und Poldi eine verheerende Dopplebind- Situation entstanden: Poldi will sich überstreng an die Vorgaben seines Lieblingtrainers halten (Defensivarbeit, Kleben an der Außenlinie) – und büßt so seine ehemalige „Wildheit“ und Unberechenbarkeit ein.

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LoMi 30. Juni 2012 um 10:55

Dass es allein die Angst war, müsstest Du schon haltbar begründen.

Die obige Taktikanalyse ist zumindest ein sehr qualifiziertes Angebot einer Erklärung für den Verlauf des Spiels. Ich finde es qualifizierter als die ausgesprochen vage Aussage „Angst“.

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cd 30. Juni 2012 um 11:48

Hallo Ihr beiden,
gut, man braucht das hier nicht zu mögen, aber es ist nun mal eine Taktikseite zum Diskutieren.
Zusätzlich ist es natürlich ein bisschen einfach zu sagen, „ich gebe Poldi freie Hand und wenn nur die blöde Angst nicht wäre, gewinnen wir das Spiel.“ Und einfach ein paar Typen rein wie KP Boateng (nun zu spät), Kehl, Jermaine Jones (auch zu spät), Ballack, Maik Franz, Großkreutz (der verträgt sich bestimmt gut mit allen Schalkern) und alles wird gut… Okay ist ein Ansatz!

Und ich gebe Dir sogar Recht, wenn Deutschland 1:0 in Führung gegangen wäre, vielleicht sogar mit einem 2:0, hätte das unter Umständen gereicht. Bedenke aber, dass alle Mannschaften gegen Deutschland im Spiel blieben, zurückkamen und jedes Mal für einige lange Minuten sorgten. Portugal hatte Riesenchancen, Niederlande war dran, Dänemark und Griechenland zwischenzeitlich Ausgleich. Das zeigt doch deutlich, dass Deutschland nicht in der Lage war, Vorsprünge so clever zu verwalten wie die Italiener das gemacht haben. So dass ich sogar Zweifel gehabt hätte, ob eine Führung wirklich gereicht hätte.

Nur eines… Eine Taktik, einen Plan B ist dann wichtig, wenn man nicht in Führung geht, sondern in Rückstand. Und da ist es durchaus von Vorteil, ein Konzept zu haben…
Übrigens legt ja insbesondere Löw extrem viel Wert auf Taktik (Kroos, Dossier über jeden Gegner von 500 Seiten), warum tut er das, wenn du eigentlich ja nur in Führung gehen musst…???
Sommerliche Grüße

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rötzer 30. Juni 2012 um 04:59

müssen gegen italien 8 bayern spieler eingsetzt werden ? von denen fehlten lediglich die ausländer alaba, ribery, robben.

hörte zuletzt nur super götze, großkreutz, schmelzer usw. vom double gewinner. reichts bei denen nicht für die nationalmannschaft ?

gibt auch trainer die tatsächlich coachen anstatt sich sitzend die fingernägel wund zu beißen.

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Solid Snake 30. Juni 2012 um 08:59

Du musst wenn man es fair beurteilen möchte das große ganze sehen, das geht von der 2010er WM Truppe bis zum letzten Mannschaftstraining bei dieser EM.

Daher überrascht es doch nicht wenn man die Ergebnisse und Leistungen in Verein und Qualifikation revue passieren lässt.

Den Fehler den viele machen ist diese zu ignorieren und sich auf die letzten Eindrücke zu fokussieren weil sie natürlich noch präsenter sind.

Bsp Reus er war der Shootingstar der Saison das bleibt natürlich hängen.Aber wann immer er vorher eingeladen wurde war er leider meistens verletzt.Da ist es natürlich schwer jemand einfach mal so im Tunier einzubauen wenn man als Trainer noch nicht viel mit ihm zusammen gearbeitet hat.

Auf der anderen Seite hast du ne klasse Qualifikation gesehen die Mannschaft hat sich absolut bewährt auch vor allem mit den Bayern.Da wir aber schon lange Qualifiziert waren wird es oft ausgeblendet.Da muss man wie gesagt genau reflektieren und nicht das eine über das andere Stellen sondern das Gesamte sehen.

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laterookie58 30. Juni 2012 um 19:50

@ Solid Snake : muß man als guter Trainer einen „Rolls- Reus“, nach solch einer Saison, noch in vielen Spielen ausprobieren?
Andere Nationen haben Spieler bei dieser EM ihr erstes Länderspiel spielen lassen und die Spieler waren in meinen Augen bärenstark… laterookie58

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laterookie58 30. Juni 2012 um 19:45

@ rötzer : zum letzten Satz-> in allen Spielen vorher ist Löw bei schlechtem Spiel- Verlauf wütend- aufgeregt an der Linie herum gelaufen… Und gegen Italien? Ich habe kaum irgendeine Mimik bemerkt. laterookie58

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Zoe Yac 30. Juni 2012 um 04:44

Er ist halt ein erstklassiger Jugendtrainer, aber das internationale Format fehlt ihm einfach bislang. (Und wird wohl niemals erscheinen, da er mittlerweile zu alt ist.)

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Zoe Yac 30. Juni 2012 um 04:33

Und ja, ich stimme dem Tenor überein, dass die Aufstellung auch nicht optimal war. Und ich finde sogar, dass Löw ausgetauscht werden müsste, weil er zu oft „Vizes“ und schlechter mit einer „technisch stärksten Mannschaft seit 74“ verloren hat.
Er hat super Aufbauarbeit seit Ballack + Co geleistet, aber der letzte Zug zum Tor, der letze Wille zum Sieg scheitert bei ihm. Aus welchem Grund auch immer.

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Fabian 30. Juni 2012 um 09:16

Die Kritik an Löw ist vollkommener Quatsch. Den Schachzug Kroos auf Pirlo zu stellen und Özil auf den rechten Flügel zu ziehen hätte auch von Mourinho kommen können. In punkto defensive war dies richtig gedacht. Dies wurde ja auch schon vor dem Spiel hier thematisiert. Taktisch gibt es wenige Trainer die Löw überbieten. Und zudem ist keiner von diesen auf dem Markt.

Wir müssen von dem Denken wegkommen, dass nur der Titel zählt und alles andere ausgeblendet wird. Die Entwicklung der Mannschaft ist in die richtige Richtung. Zu 2010 war es nochmals eine Steigerung, was Balance Angriff-Defensive angeht. Es ist eine Mannschaft mit Potenzial auf die Zukunft hin. Es kommen super Spieler nach, wie Didavi oder Draxler…

Was ich nun mir von Löw erhoffe? Er sollte seine offensives Flügelspiel umstellen. Bisher spielt er gerne mit offensive Außen, die in die Räume in der Tiefe starten und dann richtig Tor ziehen. Hierauf haben sich die Gegner eingestellt, stehen meist tief und bieten nicht mehr die Räume. Es ist an der Zeit Spieler wie Reus, Götze oder Kroos auf den Außenpositionen zu installieren, die auf kleinstem Raum Lösungen finden.

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Zoe Yac 30. Juni 2012 um 04:26

Nach all diesem taktischen Hin- und Hergelaber sollte man doch auch mal konstatieren: Die deutsche Elf hatte am Anfang kein Glück und am Ende (bereits in der ersten Halbzeit) Pech.
Es ist keineswegs so, dass ich die Taktikaffinität dieser Site nicht lieben würde, aber wenn Fußball immer eine Schachpartie wäre, dann wäre auch jedwede Diskussion darüber trivial.
Der erste Treffer Balotellis war sicherlich vermeidbar. Insbesondere von Hummels. Aber so wenige Mannschaften sind dann auch torgefährlich genug, um gerade diesen einen Pass reinzumachen.
Der zweite Treffer war ein Glücksding, wie Mehmet Scholl selbst sagte: es war riskant, es war glücklich.
Danach war das Spiel gegessen.
Wenn Hummels hingegen in der 5. (oder welcher?) Minute das Ding reingehauen hätte, wäre das Spiel ganz anders verlaufen.

Wenn Fußball eine Schachpartie wäre, gäbe es keine so große Wirtschaft, die davon zehrt: die Sportwettenwirtschaft.
Es ist halt nie ein 100%iger Sieg.

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hps 30. Juni 2012 um 11:06

Du unterschätzt die Komplexität des Schachspiels. Nur aus wenigen Stellungen lässt sich der sichere Sieg hervorsagen. Achja: Man kann bei bwin sogar Wetten über Schachspiele abschließen.

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Pep 30. Juni 2012 um 00:47

Schweinsteiger hätte ich hinter Khedira eingezeichnet
zwischen Lahm und Boateng
dahinter nur noch Badstuber und Hummels
Hinter Khedira waren Özil und Gomez
Links Kroos und Podolski und rechts.. ja im Grunde nur Boateng.
Ein Spieler, der in der NM nichts zu suchen hat.
Das deutsche Pressing war mal wieder ein Witz, die laufen wie kleine Kinder zu den italienischen Kriminellen, bremsen 5 Meter vorher ab und brav 2 Meter vor ihnen stehen zu bleiben. Wer hat eine gelbe Karte bekommen wegen zu extremen Pressing? Warum können die Portugiesen gegen die Spanier kämpfen als ginge es um ihr Leben und unsere Jungs spielen kein Bock Fußball?
„Italien: Ball annehmen, umdrehen, Vertikalpass – was für den Zuschauer teilweise recht amüsant aussieht, ist hocheffektiv“ Ich glaube kein Zuschauer fand das anüsant sondern sehr gefährlich.
„in Sachen Passgenauigkeit waren sie laut WhoScored.com mit 79% schlechter als Deutschland (83%).“ Kein Wunder, die italienischen Pässe waren wohl im Durchschnitt 5x so weit wie das ideenlose hin und herschieben.
„Schweinsteiger wirkte nicht hundertprozentig fit. Er konnte dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken.“ Zum Glück, was heisst denn ein Schweinsteiger-Stempel?!?
„Einzig: Das Tor fiel nicht. Als Löw nach 70 Minuten auf totale Offensive umstellte, war das Spiel bereits verloren, taktisch wie psychisch“ Das war natürlich nicht so, gerade psychisch wissen doch gerade die Bayernspieler das immernoch was drin ist. Und der überschlagende Reporter nach dem Elfmeter hat es ja bewiesen, Peinlich als der verkündete nun sei bei noch einem Tor ja alles wieder drin… unterm Strich ein total enttäuschender Fußballabend.
Löw sagte der Ausgang liegt nur bei uns und er hatte recht, durch die ständigen Wechsel hat er die kleinen Bubis durcheinander gebracht, während die Italiener einfach das gemacht haben, was sie die letzten 20 Jahre schon gemacht haben.

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oscar 30. Juni 2012 um 01:04

Ich kann Ihnen allen nur zustimmen. Durch die Bank, treffende Analysen.
Oleee, oleee. Oleee, oleee. Superdeutschland oleeee! Superdeutschland Oleee.

Dieser Blog ist innerhalb weniger Wochen verrottet. Der Eventkrebs ist über ihn hergefallen. Es gibt wenig Hoffnung. Die Klugscheissermetastasen haben die wichtigsten Positionen übernommen. Chemotherapie? Man wird sehen.

Danke für die schöne Zeit.

Ein Spanier verabschiedet sich und freut sich auf das Endspiel.

p.s.: die Security Question wird immer komplizierter!

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Ryrcg 29. Juni 2012 um 23:44

Is doch alles scheisse hier!!!

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Lino 29. Juni 2012 um 21:44

Ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis diese wunderbare Seite, die bis vor Kurzem hauptsächlich von sachkundigen Personen aufgerufen wurde, mit denen ein angenehmer Taktik-Diskurs geführt werden konnte, irgendwann von stammtischparolenpostenden Idioten infiltriert werden würde. Ein Dank gilt insbesondere dem ZDF, welches mit seiner Online-Fokussierung extra noch in einer Live-Sendung auf spielverlagerung.de hinweisen musste.

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Intellektuellüberfordertereventkunde 29. Juni 2012 um 22:19

+1

Ich finde es auch sehr schade, wie sich die Seite bei der EM entwickelt hat. Ich habe die Kommentare früher wirklich sehr gerne gelesen, weil ich dabei unheimlich viel gelernt habe, eine wirkliche Schule des Sehens. Zur Zeit sind sie jedoch nur noch ein Beleg für eine erbärmliche Diskussionskultur: Bezugnahme auf den Eröffnungsbeitrag vielleicht in 5 % der Beiträge, der Rest bringt dasselbe Bla Bla wie überall sonst auch. So viel zum Thema Schwarmintelligenz.

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juwie 30. Juni 2012 um 01:02

Keine Angst, das pendelt sich wieder ein – vielleicht sollte das Spielverlagerungsteam die neue Spielzeit einfach mal mit dem 1. Spieltag der Frauenbundesliga beginnen. Dann ist das wieder etwas für Hardcore-Fans! 😉

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MR 30. Juni 2012 um 08:14

Die Entwicklung ist uns durchaus auch aufgefallen. Allerdings wird das Niveau von unserer Seite aus mit dem zunehmenden Andrang sicherlich eher steigen als fallen. Also dem ZDF sind wir da schon dankbar. 😉

Wir werden sicherlich mal diskutieren müssen, wie wir die Kommentare handhaben. Ein Bewertungssystem und/oder ein Forum sind da wohl Möglichkeiten, die wir schon mal besprochen haben und jetzt mal etwas eingehender diskutieren werden müssen.

Dass sich kein Mensch 300 Kommentare durchlesen will und da auch nicht nur Perlen drunter sein können, das ist ja auch klar.

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tom24 30. Juni 2012 um 09:43

moin,
habe noch nicht die gute idee wie man mit diesen großen mengen an comments umgehen soll! ich möchte weiterhin taktische tiefe diskutieren und nicht auf ner ebene. wie der ist gut und der doof… wer so etwas posten will soll woanders hingehen!
So müsste ihr euch leider ein system ausdenken, wie wir dahinkommen. ich lese ja gern und viel, nur nach dem 12, 13 .. blöden kommentar schaltet man ab.
soweit ich mich erinnere gab es zum ende der buli 11/12 schon ne blöde auseinandersetzung zwischen BVB und bayern fan.
also lasst uns mal darüber nachdenken, wie wir das niveau der taktik diskussion wieder höher bekommen.

p.s bin gespannt auf auf das konzept der italiener morgen

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LoMi 30. Juni 2012 um 10:27

Ich gebe Euch recht. Die (prinzipiell nicht diskutierbaren) Behauptungen über den Faktor Psyche entsprechen dem, was der Boulevard dazu schreibt („Jogis Jungs zu weich für den Titel“, so titelt heute etwa die „B.Z.“). Das zeigt auch den Siegeszug der Vulgärpsychologie aus der Unternehmenskultur. Man müsse nur von sich und der Sache überzeugt und begeistert sein und schon würde alles gelingen. Alles sei bloß eine Frage der Motivation. Die fachlichen Aspekte bleiben dann unberücksichtigt. Aber in der Sportberichterstattung hat dies ja auch Tradition. Man beschwört vermeintliche Siegergene und deutsche Tugenden und den Willen zum Sieg. Es fehlen dann aber gute Gründe, wie Kampfgeist alleine technische und taktische Probleme hätte kompensieren können.

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Michael 29. Juni 2012 um 21:34

Das Problem ist doch nicht in erster Linie die Taktik, sondern die fehlenden Eier. Seit 2006 wird verstärkt Wert auf Technik und Taktik gelegt, was auch schön ist und gegen 90, inzwischen eher 95 % der Gegner zu erfolgreichen Spiel führt. Es gibt aber auch Spiele, bei denen muss man kämpfen, sich ins Spiel reinbeißen, eben Eier zeigen – und da gibt es bei der momentanen Elf niemanden, der das kann. Fußball ist eben nur zu einem geringen Teil Technik und Taktik, sondern vor allem auch Willen und den sah man gestern von Anfang an nicht (nur bei den Italienern), völlig egal wer da bei den Deutschen auf dem Platz stand.

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Datschge 30. Juni 2012 um 06:49

Wir haben ja nicht Ostern.

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pgb 29. Juni 2012 um 21:06

Vor der Presse auf dem Frankfurter Flughafen hat Löw übrigens wortwörtlich gesagt, dass es keinesfalls an seiner Taktik lag, er aber natürlich trotzdem die Verantwortung übernehmen müsse (!) für individuelle Fehler in der Abwehr – Mats Hummels wurde sogar namentlich erwähnt (im Kontext: die die Fehler gemacht haben, haben ja vorher überragend gespielt, wie z.B. …).
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber bei mir hinterlässt das einen arg bitteren Beigeschmack.

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dajayjay 29. Juni 2012 um 21:31

Hinterlässt echt ein Geschmäckle, wenn Löw wirklich denkt, das er keine Fehler gemacht hat.
Man sollte dabei aber nicht vergessen, das Löw mittlerweile auch Medienprofi ist und genau weiß das er eine Trainerdiskussion befeuert (die es aktuell nur bei den Fans gibt, nicht in der Presse oder beim DFB) und sich selber den Ast absägen würde, auf dem er sitzt. Selten saß ein Bundestrainer in der Neuzeit so kritiklos fest im Sattel wie Löw. Ich hoffe ja (als FCB Fan) das Kloppo spätestens 2014 die DFB Elf übernimmt. Hoffen darf ma ja.

Ich fand interessant wie er nach dem Spiel die Aufstellung von Podolski und Gomez begründet hat. Da sagte er sinngemäß „das Gomez ja schon drei Tore und Podolski auch ein Tor geschossen hat“. Ich, als jemand der Statistiken generell kritisch betrachtet (es geht z.B. nicht darum wie viel einer läuft, sonder was er damit bewirkt), empfinde das als schwache Argumentation. Vlt. wollte er seinen Matchplan auch nur nicht erklären, weil er ja nicht funktioniert hat und er damit wieder eine Diskussion anheizen würde.

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pgb 29. Juni 2012 um 21:53

Ja, ich hatte oben mal erwähnt, dass ich das unglaublich fand, die Begründung. Obwohl er vorher noch gesagt hat, es käme eben überhaupt nicht darauf an, wie viele Tore jemand schießt oder was er wann gemacht hat, sondern nur auf die taktische Ausrichtung. Plötzlich schiebt er das vor, so als ob die Spieler selbst schuld sind, wenn sie ihren Trainer damit im Regen stehen lassen, dass sie plötzlich nicht mehr treffen. Mit Löw und seiner Taktik hat das natürlich nichts zu tun, dass Gomez in der Luft hing oder Hummels da gegen Cassano eingreifen musste. Gut, aber dann haben die deutschen Tore vorher auch nichts damit zu tun, dann ist eben alles zufällig. Wozu braucht man dann überhaupt eine Taktik? 😉

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LJ 29. Juni 2012 um 21:41

Ich finde das ausgesprochen mies.

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dajayjay 29. Juni 2012 um 20:21

Mamma Mia, was für ein Spiel.
Auch wenn Löw in den letzten JAhren einiges richtig gemacht hat, so muss auch ich ihn für die gestrige Aufstellung kritisieren. Irgendwie passt es auch gar nicht zu seinem bisherigen Handeln. In der Quali hat er kaum bis gar nicht experimentiert und immer eher konservativ agiert. Und in entscheidenden K.O Spielen kommt er mit solch einer taktischen und personell weit greifenden Veränderung. Wenn man 4-2-3-1 spielt, dann haben im Angriff die Außenspieler eine zentrale Bedeutung. Warum beraubt er uns unserer Stärke mit Müller oder Reus auf rechts? Warum nicht Klose? War es etwas sein PLan wie die Engländer zu spielen? Hinten absichern und dann mit Flanken in den Straufraum auf Gomez zum Erfolg kommen oder sich ins Elfmeterschiessen retten? Ich werd da nicht schlau draus.

Ich verstehe ebenso nicht, das er sich so auf Pirlo versteift hat, das er sogar einen Mittelfeldspieler für ihn „opfert“ und die rechte Seite verwaisen läßt. Selbst ich als gebildeter Laie, war mir sicher das ein Montolivo oder de Rossi auch gefährliche Pässe spielen können und Italien nicht so sehr von Pirlo abhängig ist, wie uns die Medien glauben machen wollten. Es ist ungefähr so wie bei Spanien (bzw. Barca). Wenn man da versucht Xavi per Manndeckung kalt zu stellen, dann kann sich Iniesta umso besser in Szene setzen (oder umgekehrt). Ok, der Vergleich hinkt etwas, aber die Grundaussage wird dadurch nicht falsch.

Apropo Spanien. Irgendwie bin ich fast froh, das wir nicht gegen sie spielen müssen. Mein Gefühl sagt mir das unsere Jungs da genauso mit zittrigen Beinen reingegangen wären wie 2008 und sich mal wieder schön vorführen hätten lassen. Naja, ist nur so ein Gefühl.

In letzter Zeit muss ich immer wieder an Matthias Sammers Kritik bezogen auf die Mentalität und Spielphilosophie in Deutschland denken. Es war mal ein Qualitätsmerkmal von uns, dass wir gegen überlegene Gegner einfach noch mehr geackert haben und uns unser Glück erarbeitet haben. Das hat mir gestern gefehlt. Khedira hatte für mich als einziger diese „Jetzt erst recht“ Mentalität und das von der ersten Minute an. Schweini hingegen hatte auf mich den Eindruck gemacht, das er nicht nur nicht fit war, sondern viel zu viel abgetaucht ist. Das kennen wir anders von ihm. Er redet in letzter Zeit gerne von sich als erfahrenerer und gereifter Führungsspieler, aber je mehr er davon redet, umso weniger bestätigt er es auch. Ich habe bei der öffentlichen Degradierung von Ballack schon damals gesagt, das wir uns so einen (sicherlich nicht ganz einfachen Charakter) noch mal zurück wünschen.

Soo genug gemeckert. Ich mach mir jetzt ne Pizza in Ofen und verdamme erstmal die Italiener. Spaß beiseite und Glückwunsch an Italien. So langsam verstehe ich das die Holländer gegen uns schon vor dem Spiel die Hosen voll haben. Gegen Italien geht es mir nicht anders.

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HolgerM 29. Juni 2012 um 19:30

Vollkommen meiner Meinung – auch eine nicht glueckliche Startaufstellung, eine fragwuerdige Taktik etc wird durch gute Standards kaschiert.

Mal die Daten von Statzone:

14 Ecken – nur 6 fanden einen Deutschen – wieviel kurze waren dabei?
46 Flanken – nur 12 fanden einen Deutschen

Und:
2o3 Pässe im Angrissdrittel 156 kamen an – Italien machte 89 – 60 kamen an – aber 2 Tore.

Als das Kurzpassspiel war da – aber nicht der Erfolg. Das Quäntchen Glück fehlte – aber wenn man das nicht hat – dann müssen die Standards her. Schaut mal Platini ’84 an – der hat aber auch Freisstoesse trainiert…

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vinophil 29. Juni 2012 um 19:08

Zu den taktischen Problemen der Mannschaft wurde ja schon viel und von allen was gesagt. Daher möchte ich auf einen wichtigen anderen Punkt hinweisen, der mE starken Anteil an der Niederlage gestern hatte. Ich will dabei nicht mit dem Finger auf Löw zeigen, aber das ist ihm schon aus dem Runder gelaufen, bei der ganzen Lobhudelei, dass jede Position doppelt gut besetzt ist und die Ergebnisse schienen ihm ja recht zu geben…

Jogi Löw hat es versäumt eine „erste Elf“ für das Turnier zu formen!

Sicher haben dazu auch die Umstände (kurze Vorbereitung, einzelne Verletzungen) beigetragen. Aber das hätte er gerade unter diesen Rahmenbedingungen nicht aus dem Auge verlieren dürfen. Denn damit hat er der Mannschaft die Vorteile wie Eingespieltheit&Automatismen, Selbstbewusstsein der Spieler (die sicher sind zu spielen…) genommen.

Diese haben gestern offensichtlich gefehlt. Schade, das Potential wurde nicht ausgenutzt!

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Schlicke 29. Juni 2012 um 19:52

Ein Fettdruck macht eine Aussage nicht wahrer. In einem Gespräch hat ja auch nicht derjenige recht, der am lautesten schreit. Wir sind hier nicht bei der Springer-Presse.

Dazu ein Kommentar aus gegebenem Anlass:

Ich lese spielverlagerung.de nun schon seit den Zeiten, in denen es nur einige wenige Kommentare pro Spiel gab, mittlerweile geht doch die Übersicht bei den (teilweise sehr interessanten, teilweise mittlerweile leider auch polemischen) Kommentaren verloren. Ich verstehe, dass es bei diesem Spiel viel Redebedarf gibt, wer sich einfach nur abreagieren möchte, findet aber auf transfermarkt.de oder im kicker-Forum gewiss seinesgleichen und nicht auf einem Taktik-Blog.

Der User hps hat vor ein paar Wochen mal eine Strukturierung der Comments vorgeschlagen, mit zunehmender Popularität der Seite wäre dies sicherlich zur neuen Buli-Saison eine sehr gute Idee. Es macht sich nämlich kaum ein User mehr die Arbeit hier alles zu lesen, vieles steht hier daher mittlerweile von dutzenden Usern geschrieben und hat dann beim Durchlesen keinen Mehrwert mehr.
Sollte eure Benutzerzahl weiter so steigen, was ich euch sehr wünsche, sollte sich meiner Meinung nach daher bei der Comment-Funktion etwas ändern, um mehr Struktur und Übersicht reinzubringen. Wie und ob ihr das macht ist eure Entscheidung, ist als Anregung zu sehen.
Ansonsten macht weiter so, Jungs, lese eure Artikel sehr gerne, wann immer ich Zeit dazu habe.

Antworten

Tobias 29. Juni 2012 um 20:10

Das wäre wirklich eine gute (und wichtige) Idee. Die einzelnen Diskussionpunkten müssen mit Überschriften versehen werden, so dass ähnliche Punkte geblockt werden können. Das hilft auch, den Teil der Diskussion zu finden, der einen persönlich am Herzen liegt.

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Weidenpreller 30. Juni 2012 um 12:02

Ja, als einer der „Neuen“ hier stimme ich Dir 100%ig zu. Mich stören Polemisierungen enorm, deshalb habe ich auch schon das Lesen in den gängigen Pöbel-Foren komplett eingestellt. Mir gefällt hier der Gehalt der meisten Posts, die verschiedenen Sichtweisen und, selbstverständlich, die guten Analysen. Wobei man natürlich anderer Meinung sein darf, allein der Ton macht die Musik. Und wenn ich merke respektive lese, dass mein Standpunkt bereits vorher anderweitig angeführt wurde, dann einfach mal die Klappe halten…

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vinophil 30. Juni 2012 um 10:29

Ähm, tut mir leid, das mit dem Fettdruck war nicht meine Absicht, irgendwie war dann der ganze Rest fett, was ich auch leider nicht rückwirkend ändern kann.
Bzgl. der Kommentare bin ich durchaus auch dieser Meinung, dachte in diesem Fall auf den Punkt hinzuweisen, dass sich die vorher gelobte Wechselei letztlich gegen das Team gewendet hat.

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dion 29. Juni 2012 um 17:40

Ich stimme vielen Vormeinungen zu.

Im Nachhinein natürlich ganz klar falsche Taktik. Es hätte aber auch anders laufen können.

Mario Gomez kann man eigentlich nicht unbedingt ein schlechtes Spiel vorwerfen. Er ist ein Stürmer für den Strafraum und wenn er nicht bedient wird, dann kann dabei auch nichts rauskommen. Oftmals wurde er von Özil eingesetzt, sofort waren 3 Italiener bei ihm. Dabei ließ auch oft die Qualität der Anspiele von Özil zu wünschen übrig. Darüber hinaus empfand ich Özil als extrem lauffaul. Pässe in die Spitze, bei denen er eher so halbherzig mitgegangen ist, wodurch Gomez komplett auf sich allein gestellt war.
Die angeblich schwache rechte Seite der Italiener mit Podolski zu bedienen ist ein Fehler gewesen. Schürrle hätte da ggf. eher Akzente setzen können.
Die Aufgabe der rechten Seite war der aus der „Manndeckung“ von Pirlo durch Kroos ein weiterer Faktor, warum in der Sturmzentrale Gomez kaum Aktionen hatte. Boateng hat aus meiner Sicht keine schlechte Partie geliefert. Er ist halt ein Abwehrspieler und keiner, der als Außenverteidiger für gute Flanken bekannt ist.
Die Kreise von Pirlo durch Kroos bzw. erhöhte Kompaktheit im Mittelfeld einzudämmen ist aus meiner Sicht überflüssig gewesen. Ich finde, dass Pirlo zwar ein guter Strippenzieher ist, also gute Pässe spielen kann. Aber er kann, wenn man die Passempfänger kalt stellt, aus meiner Sicht nicht durch eine Einzelaktion ein Spiel entscheiden. Das kann Messi, der auch mit abgedeckten Stürmern, durch eben eine Einzelaktion für Tore sorgen kann. Außerdem ist der defensive Teil des Mittelfeldes mit Schweinsteiger und Khedira durchaus auch in der Lage, Pirlos Kreise einzugrenzen.
Bei einem Rückstand zur Halbzeit wäre es wohl auch eine Variante gewesen, Gomez auf dem Platz zu lassen und mit Klose einen weiteren kopfballstarken Stürmer aufzubieten, der sich außerdem auch noch etwas fallen lassen kann. Dadurch wären eher 1 gegen 1 Situationen möglich gewesen, und mit einer weiteren Besetzung der rechten Außenbahn ein in der Breite offensive Kraft entstanden. Kandidaten für eine Halbzeitauswechslung wären für mich Podolski, Schweinsteiger und Kross, ggf. auch Özil gewesen.

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Enre 29. Juni 2012 um 17:34

Ich möchte einem Spieler meinen Respekt aussprechen: Mesut, das war großartig, in einer solcher Situation den Elfmeter zu schießen.
Viele Punkte sind hier schon angesprochen worden: Kroos, die Auswechslung von Gomez, Podolski, die Leistung von Schweinsteiger, Müller.
Ich finde, ein Punkt muss stärker herausgearbeitet werden: Wir gewinnen mit diesem Trainer kein Turnier. In den entscheidenden Spielen passieren Fehler, die mir nicht mehr spielerisch und kämpferisch oder mit den Einzelleistungen der Spieler erklärbar sind, sondern eher meiner Meinung nach in der Psyche des Trainers und sehr persönlichen Vorlieben zu finden sind.
Es ist Zeit für einen Wechsel an der Spitze. Respekt vor der Leistung Löws, ein solches Team zu formen, aber es reicht jetzt. Wir brauchen auch mal einen Titel, nicht nur tolle Zwischenergebnisse. Da gibt es so einen Typen, der Barcelona trainiert hat und auch im eigenen Land haben wir gute Kräfte, die es gewohnt sind, den Sack zu zu machen, wenn es drauf ankommt. Mit Löw sehe ich für 2014 in Brasilien überhaupt keine Chance.

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Philipp 29. Juni 2012 um 22:35

Endlich spricht mal jemand den Elfmeter an. Hat nichts mit Taktik zu tun, aber langfristig für die Entwicklung der Mannschaft und Özils Standing mEn ein absolutes Plus, dass er in dieser Situation bereit war Verantwortung zu übernehmen und dann so überzeugend zu verwandelte. Weiss jemand ob das spontan war oder ob er als Schütze vorgesehen war? Beim Pfiff dachte ich a) wer soll den denn schiessen? und b) der geht eh nicht rein.

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Heiko 29. Juni 2012 um 15:46

Ich hatte den Eindruck, dass Löw der Mannschaft so viele Videos von den Italienern gezeigt hat, bis die dachten sie hätten sowieso keine Chance. Dann hat er mit der Aufstellung von Kroos die Bestätigung geliefert, dass er im Grunde nicht an die Stärke des eigenen Teams glaubt.
Ich hab schon bei der Aufstellung und dem Geschwafel über eine Sondertrainingseinheit nur für Pirlo gedacht, dass man sich da selber ein psychologisches Bein stellt…

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dako4711 29. Juni 2012 um 15:31

muss auch sagen, fand das bissl feige von löw, kroos gegen pirlo, ok, aber dafür die komplette offensive ändern und va. die rechte seite total aufgeben.., würd mich ja interessieren was özil’s aufgaben waren, wenns absicht war das der so oft in die mitte geht dann hätte löw zumindest statt boateng einen offensiv begabteren aufstellen müssen.. hätte man durchaus mit bender versuchen können den sich bietenden platz dann auch zu nützen
und auch mit einer konservativen aufstellung ohne kroos und gomez, dafür mit reus/müller und klose hätte man genügend druck auf pirlo ausüben können, ganz ausschalten kann man so einen sowieso nicht..
kritik an löw find ich nicht unpassend, da muss er durch, das einige spieler einfach nicht in top form waren, dafür kann er aber nix..
özil zwar gut aber nicht mit letzter konsequenz, kedhira dynamisch und immer gefährlich, aber spielgestalter wird aus dem keiner mehr, schweinsteiger defensiv gut und super stellungsspiel, aber offensiv ging da nicht viel, lahm wie immer mal für einen totalaussetzer gut, und hummels, also das vorm 0:1, auch wenn schon vorher fehler gemacht wurden, aber so darf ma da nicht in den zweikampf gehen, da wirst sogar in der schülerliga ausgetauscht..
schade, obwohl die italiener taktisch mal wieder unglaublich gut waren, glaub schon das die gestern schlagbar waren

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TheSoulcollector 29. Juni 2012 um 15:42

Bender ist offensiv auch nicht besser als Boateng. Und die hintere rechte Seite freizulassen um dafür ein paar Flanken zu haben ist nicht so klug. Cassano war so schon immer gefährlich, jetzt nehm da mal noch den RV weg. Ein Hinterlaufen des AV bis zur Grundlinie kann nur funktionieren, wenn man einen auf der rechten Außenbahn hat, das war gestern aber nicht der Fall weil Özil zur Mitte driftet und Kroos bei Pirlo bleiben sollte.

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dako4711 29. Juni 2012 um 15:59

naja, über bender und boateng kann man diskutieren, lahm rechts, schmelzer links ginge auch..
aber das gestern war nicht fisch und nicht fleisch.., schätze mal das es nicht löws plan war die rechte offensiv seite komplett aufzugeben..
und boateng ist nun mal keiner der eine seite allein bearbeiten kann, dafür ist er offensiv zu limitiert..
also muss entweder klassisch einer vor boateng spielen, oder man geht risiko mit einem wirklich offensiven rav und riskiert halt ein paar ungemütliche konter..
aber gestern war weder das eine noch das andere, offensiv über rechts fast nix, und die langen bälle sind trotzdem gekommen..
fand boatengs postion und auch die von kroos als überflüssig und verschenkt..

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muffin 30. Juni 2012 um 19:29

Es ist doch vor allem scheinheilig zu sagen, man wolle um jeden Preis sein eigenes Spiel durchziehen und dann Kroos als offensiven Manndecker zu bringen.
Die Folge waren ein Özil, der viel versuchte, aber nicht ins Spiel kam, weil er stets den Flügel halten musste. Außerdem ein desolates zentrales Mittelfeld, in dem Khedira sich die Hacken wundlief, weil Schweinsteiger praktisch nicht vorhanden war und Kroos sich nicht anbot.
Die fehlende Spielbindung von Gomez und Podolski rührte auch daher, dass Kroos seltsamerweise gar nicht gewillt war, mal einen Ball auf sie zu spielen.

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egal 29. Juni 2012 um 15:23

Die Niederlagenanalyse ließ bisher einen Punkt unberücksichtigt, den wir aber seriös nicht diskutieren können.
Ex post ist der Plan, mit Kroos das Zentrum dicht zu machen, nicht aufgegangen. Aber auch ex ante hätte doch auch eine Menge dagegen gesprochen. Der Gedanke liegt nahe, dass die taktische Ausrichtung nicht nur den italienischen Stärken, sondern auch dem Erfordernis, Kroos aufzustellen, geschuldet war. Oben wurde das mannschaftspsychologisch erforderlich genannt. Ist Kroos so beliebt? Ich spekuliere, es könnte auch verbandspolitisch erforderlich gewesen sein.
Die Aufstellung der Nationalmannschaft richtet sich traditionell eben nicht nur nach Leistung der Spieler, früheren Verdiensten, Fitnesszustand und taktischen Erfordernissen, sondern auch nach der Lobbyarbeit, die Vereine und Spielerumfeld auf die sportliche Leitung ausüben. Kroos hätte etwa das tz-Interview nicht gegeben, wenn er nicht ein paar Fürsprecher im Rücken gehabt hätte.
‚Politischer‘ Druck kann natürlich niemals alleine einen Spieler aufstellen, er kann aber den Ausschalg geben. Löw hat nicht die Hausmacht und das Ego, um ihm zu widerstehen.

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Alexander 29. Juni 2012 um 16:20

Ich meine der Plan ist insofern aufgegangen als das Kroos durch seine Anwesenheit die Mitte auch für die deutsche Offensive statisch und somit für die Italiener gearbeitet hat (siehe oben)!

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muffin 30. Juni 2012 um 19:25

Sehr gute Anmerkung!
Es spricht ja nicht nur die Nominierung Kroos‘ dafür, sondern ebenso die von Schweinsteiger und eventuell auch die von Gomez.
Allgemein sollte man nach dieser EM angehalten zu sein, ob man als DFB-Elf auf einen zahlenmäßig derart starken Bayern-Block angewiesen ist.

Neuer-Lahm, Hummels, Höwedes, Schmelzer – Khedira, Gündogan – Reus, Özil, Schürrle – Klose

Das wäre zum Beispiel eine Elf, die fast ohne Bayern auskommt, vor allem aber Form und Fitness der Spieler berücksichtigt. (Klose hätte ich zugegebenermaßen vor dem Griechenland-Spiel auch nicht vor Gomez gesehen.) Mit diesen Mannen kann zudem ohne Einschränkung das System, das die Nationalelf so oft, so stark hat auftreten lassen, umsetzen.

Zum Thema Lobbyarbeit möchte ich auch noch einmal an den bis vor kurzen vorhandenen Leverkusen-Block erinnern. Spieler wie Kießling und Rolfes wurden meiner Meinung nach viel zu oft berufen, wenn sie sich im Verein vollkommen außer Form befanden. Erst als Schürrle und Bender sich über Leistung etablierten, wurden diese beiden ausgebootet.

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pgb 29. Juni 2012 um 15:22

Stärkung der Mitte durch Schwächung der Flügel – irgendwie macht das keinen Sinn gegen Italiener, die angeblich so zentral orientiert agieren. Der Hauptfehler ist doch dabei gerade der, dass man eben nicht die eigenen Stärken gezielt auf die Schwächen der Italiener (und hierzu würde ich deren Außenverteidiger zählen) anwendet, sondern sich seiner eigenen Vorteile damit beraubt. ZB. wären schnelle Kombinationen im Halbraum ein super Mittel gewesen – in der Ausrichtung gabs die gar nicht – stattdessen Flanken auf Bonucci und Barzagli.

Somit macht aus meiner Sicht auch die Variabilität bzw. Anpassung des Systems keinen Sinn, wenn ich damit nur Stärken neutralisieren, aber nicht Schwächen gezielt nutzen will.

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ClaudioCaniggia 29. Juni 2012 um 15:18

Über die letzten 10 Jahre gesehen, macht Deutschland entscheidenden Spielen einen Rückschritt! Zwar wird in der Quali und in 1/8 + 1/4 Finals zT schöner Fussball gezeigt, das war’s aber auch:
Alles in allem fand ich die deutsche Elf im HF gg Italien 2006 sowie dort im gesamten Turnier und auch im Finale gegen Brasilien 2002 beherzter, mutiger und kampfstärker. Es wird Zeit für einen neuen Trainer! Einen, der mental (Verunsicherung der Mannschaft jeweils gegen Spanien und Italien) und kognitiv (Aufstellung gegen Italien?) stärker ist.

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wombat 29. Juni 2012 um 18:31

wer?

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el espanol 29. Juni 2012 um 15:17

Mir geht es genauso wie vielen hier. Auch ich habe die Aufstellung und das Spielverhalten unser Mannschaft nicht verstanden. Die Spielweise der Italiener ist doch eigentlich so durchschaubar. Lediglich Pirlo ist ein Spieler der aufgrund seiner Bereitschaft neues zu wagen, seiner langjährigen Erfahrung und seiner vorausschauenden Spielweise schwer zu durchschauen ist. Aber auch er kocht nur mit Wasser und ist kein Übermensch.
Zu erwarten war, dass Italien versuchen wird das Spiel über das Zentrum zu entscheiden –> schneller Spielaufbau nach vorne, steile Pässe, etc. Normalerweise bestimmt der Laufweg den Pass. Aber in Bezug auf Herrn Balotelli ist das andersherum. Der richtet sich nämlich auf den Pass ein. Das macht das sonst so gewohnte Abwehrspiel so schwierig gegen ihn. Und Balotelli ist in der Hinsicht sehr unbequem weil er nichts unversucht lässt. Und lieber einmal zuviel losrennt als einmal zuwenig. Aufgabe der Stürmer bei Italien, irgendwie an den Pass kommen und auf das Tor konzentrieren.
PArt 2 der Italiener ist die Abwehr. Deren Job war es eine Mauer darzustellen und durch intensive, klassische Manndeckung eine möglich Chance im Keim zu ersticken.
Die Mittelfeldspieler bei Italien sind unheimlich agil. Helfen in der Defensive und stärken nur bedingt die Offensive. Ziel in Bezug auf die Offensive ist vorerst den idealen Pass zu spielen und dann zwecks Pressing falls der Ball verloren geht, aufzurücken.
Mein Ziel wäre es gewesen unser Mittelfeld zu stärken, um mit Kraft aus dem Mittelfeld unser Spiel aufzubauen.
Dreier Abwehrkette (Lahm, Hummels, Badstuber)
Fünfer Mittelfeld (Schürrle offensiv, Schweinsteiger defensiv, Ozil zentral, Khedira, Götze offensiv)
zweier hängende Spitze (Klose, Reus) wobei Kloses Ziel sein sollte bei einer anbahnenden Flanke immer auf lang zu gehen und Reus auf kurz.
Mit den hängenden Spitzen und dem ständigen Wechsel hätten wir die Abwehr etwas aus der Reserve gelockt und die ständige konsequente Manndeckung erschwert, da die Italiener in der Regel darauf bedacht sind Ihre zugeteilt Position in der Abwehr zu halten. Kurzum es hätte viel Verwirrung gestiftet und Reus und Klose wären die richtigen, laufstarken Stürmer hierfür gewesen. Somit hätten wir können deren Spielaufbau übers Mittelfeld etwas entgegensetzen können und bei Bedarf einen Konter einleiten können. Einem ordentlichen Spielaufbau über außen, um die Abwehr auseinander zu ziehen hätte auch über die Flügel funktioniert.

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pgb 29. Juni 2012 um 20:30

Das wäre personell im Vergleich zum Griechenland-Spiel ein Wechsel Götze –> Boateng. Verbunden mit der doch schwierigen Systemumstellung hätte man sich auch hier offensichtlich am Gegner orientiert und das mit einer uneingespielten Variante (wobei ich damit nicht behaupten will, dass Löw mit seiner Umstellung rationaler gewesen ist).

Die Dreierkette hätte – wenn ich an das Ukraine-Spiel 2011 denke – mit den langen Bällen der Italiener ihre Mühe gehabt und damit gestern (vielleicht) ähnlich hilflos ausgesehen. Zumal ich mir eine Dreierkette mit drei IVs (Badstuber – Hummels – Boateng) vorstellen könnte und dafür Lahm im Mittelfeld aufstellen würde, damit er sich situationsbedingt zurückfallen lassen kann.

Eine Doppelspitze Reus-Klose klingt gut, ich hätte aber die Befürchtung, dass sie sich auf den Füßen rumgestanden hätten – wie eben gestern am Schluss, als Reus fast zentral spielte, weil rechts Müller war und Kroos auf links herumstand. Ich hatte im Griechenland-Blog Klose als HS hinter Gomez angeregt. Klose entbunden vom Torabschluss wahlweise (und nicht permanent!) mit seinem starken Rückwärtspressing auf Pirlo. Da wäre aber wieder der Nachteil, dass Özil (im 4-2-2-2) auf die Seiten gemusst hätte und das Ergebnis sah man gestern. Vielleicht wären Klose und Gomez in einem 4-1-3-2 denkbar gewesen – und BS auf die Bank. Aber JG hatte die publizierten Zeichen von BS nicht verstanden/verstehen wollen.

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hawkeye 29. Juni 2012 um 15:14

Sachliche Analyse, ich hätte mich gefreut, mehr über das italienische System zu lesen, meines Erachtens ein fantastisches Spiel der Italiener, dem Deutschen in vielen Belangen stark überlegen. Prandelli hatte auf alles von Löw eine Antwort. Den Schachzug Kroos eiskalt mit einer Verlagerung Cassanos und teils auch Montelivos auf die linke Seite zu kontern, war hervorragend. Genauso die Umstellungen auf die deutschen Wechsel und die Drangphase. Alles richtig gemacht, im Gegensatz zu Löw.
Löw hat immer davon gesprochen, allen Gegnern sein Spielsystem aufzudrücken, da fragt man sich warum er auf einmal ein komplett anderes unerprobtes System spielt, um auf die italienische Spielweise zu antworten. Letzten Endes haben die Italiener uns ihr System aufgedrückt.
Naja, ich hatte nach dem ersten Spiel sowieso wenig Hoffnung auf den Titel, zu schwach gegen sehr gut organisierte Portugiesen, ideenlos und unkreativ, sehr glücklicher Sieg. Beim zweiten richtig guten Gegner war dann ja auch tatsächlich Schluss und das in einer Form, mit der wohl nur die wenigsten rechneten.

Festzuhalten bleibt denke ich, dass jegliche Kritik des deutschen Spiels sich auf einem Level abspielt, das außerordentlich hoch ist. Die taktischen Feinheiten Löws und das Personal, das ihm zur Verfügung steht, ist halt sehr gut.
Aber Löw hat in den letzten 2 JAhren verpasst, daraus etwas zu formen, das sich von dem abhebt, was 2010 war und der Hauptgrund ist meines Erachtens hier das unveränderte Stammpersonal und Löws Verweigerung andere Spielertypen mit anderen Spielideen frühzeitig aufzunehmen und zu integrieren.

Eine „gute EM“ war es ohne Zweifel. Gut ist aber nicht sehr gut und reicht in der Regel nicht zum Titel und so weit waren wir dann eindeutig nicht.

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hawkeye 29. Juni 2012 um 15:22

Was ich vergessen habe zu erwähnen, MAts Hummels hat vorgestern in der SZ in einem Interview zum Thema lange Bälle davon geredet, dass er es interessant findet, diese gegen die Italiener nicht zu spielen, sondern diese verteidigen müssen, da Pirlo, de Rossi und Montolivo, diese intensiv als taktisches Mittel einsetzen. Soviel zum Thema Integration neuer Spielideen.
Interessant, dass gerade das uns zum Verhängnis geworden ist.

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LoMi 29. Juni 2012 um 15:26

So etwas wie die langen Bälle zur Überbrückung langer Distanzen meinte ich oben. Man greift zurück auf „alte“ Rezepte und vermeidet damit die Nachteile eines geschlossenen Verschiebens der ganzen Mannschaft, welche Tempo kostet. Üblicherweise müsste doch der ganze Mannschaftsblock nach vorne rücken, um anzugreifen. Aber wenn man das Mittelfeld sehr schnell überbrücken kann, reichen halt zwei, drei offensive Leute.

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Alexander 29. Juni 2012 um 15:47

Habe das Interview mit Freude gelesen und hoffte eigentlich an eine Umsetzung der Erkenntnis zumal ich das schon nach dem Überjubel mehrfach auf diese Schwachstelle hier auf diesem blog hingewiesen habe.
Übrigens stand so etwas in den 500-800 seitigen Dossier aus Köln?

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Beppe 29. Juni 2012 um 15:08

Eine gute Analyse. Für die meisten hier hat jeder Trainer im Erfolg meist teils und in der Niederlage immer total unrecht.

51 Mannschaften gingen in die Quali, nur eine kann siegen. In den letzten 20 Jahren haben zwei absolute Außenseiter den Cup geholt und gezeigt das über 6 Spiele jede Mannschaft eine Chance hat. Bei einem so hohen Level können kleine Ereignisse einen sehr großen Unterschied ausmachen, im Falle von Portugal machten ein paar mm den zwischen Finale und Heimfahrt.

Deutschland hat Böcke in Angriff und Abwehr geschossen und sein Spiel gegen einen starken Gegner nicht durchgesetzt. Italien war besser. Deutschland hat kein Anrecht auf den Titel, trotz einer starker Mannschaft. Die anderen auf dem Platz haben auch ein Mitspielrecht und gehören zur Weltelite…

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Falscher 12er 29. Juni 2012 um 15:07

Mit der fehlenden Vorbereitung sprichst du einen richtigen und wichtigen Punkt an, Stoney. Mir leuchtet nur nicht ein, warum man dann sozusagen die „Experimentierphase“ in die K.O.-Runde verschiebt. Gerade bei einer kurzen Vorbereitung verunsichere ich doch nicht durch überstürzte Änderungen.

Mich lässt der Gedanke nicht los, dass Löw sich an der euphorischen Berichterstattung über sein Team und im speziellen über seine Person hat blenden lassen und der Geist der Selbstüberschätzung fand dann Ausdruck in unnötigen Rochaden. (und nebenbei auch in hanebüchenen Statements a la „Wie werden als Sieger vom Platz gehen!“)

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Ernst Happel 29. Juni 2012 um 14:58

Könnt man bitte das gemeckere über das mitsingen und nicht-mitsingen der nationalhymne unterlassen! warum gibt es nur im fußball und in keiner anderen sportart immer wieder dieses nationalistische machogehabe. in kaum einer anderen sportart wird von den sportlern die nationalhymne gesungen. bei den olympischen spielen singen schätzungsweise 25 % die nationalhymne (und der großteils von den 25 % sind amerikaner). es ist eine persönliche entscheidung ob man singt oder nicht.

lg EH

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HW 29. Juni 2012 um 15:20

Mich nervt nur wenn Leute dann pfeifen. Singen ist mir egal, aber pfeifen ist respektlos (nicht nur vor dem Land auch vor den Leuten denen eine Hymne auch nur ein wenig bedeutet).

Wirklich albern war die einspielmusik nach Özils Tor. als wenn die Fans bei 1:0 in der 90+ Minute noch feiern würden. Die zittern und kauen auf den Fingernägeln. Gefeiert wird beim evtl. Ausgleich.
Das zeigt nur wieder wie schwachsinnig die verordnete Freude durch Musikeinspieler, Count down usw. ist. Aber das versuche man mal einem Eventmanagement erklären … hoffnungslos.

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HW 29. Juni 2012 um 15:39

1:0 ? 1:2 natürlich

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Rajol 29. Juni 2012 um 14:54

Vor allen taktischen Erwägungen stellt sich für mich die Erkenntnis ein, dass Löw eine ängstliche Mannschaft auf das Spielfeld geschickt hat – wie übrigens in allen wirklich entscheidenden Spielen seiner Trainerlaufbahn. Daran hätte auch nichts geändert, wennn er mit derselben Mannschaft wie gegen Griechenland hätte spielen lassen. Löw versagt einfach in entscheidenden Spielen und wird nie einen Titel holen – wie alle längerfristig tätigen Trainer es zuvor vermochten: Herberger, Schön Derwall, Beckenbauer, Vogts. Das ist Fakt.
Noch ein Wort zu Podolski. Ich denke , Löw hat ihn in den letzten Jahren regelrecht versaut, indem er ihn zum Spieler an der linken Außenlinie gemacht und in ein taktisches Korsett gezwungen hat, das seine eigentlichen Fähigkeiten nie zur Geltung kommen ließ. Poldi war in der letzten BL Saison in der Hinrunde, wo er einzige Spitze in Köln war, der mit Anstand toreffektivste Spieler der Bundesliga. Er war einst ein (vielleicht nach Rahn) der einzige Straßenfußballer Deutschlands, der früher mit Klose am Sechzehner rouchierte und im Alter von 22 geradewegs auf dem Weg war, er erfolgreichste National-Torjäger aller Zeiten zu werden. Nun spielt er wie neben sich stehend – wirklich tragisch! Ich hoffe, dass Wenger ihn wieder hinbekommt. Denn alllein mit Mamas Lieblingen wie Reus, Schürrle, Goetze, Kroos und Özil wird Deutschland nie einen Titel holen. Es bedarf schon solcher Typen wie Cassano und Bolatteli (und eines früheren Poldi), um wirklich Titel zu holen. Oder auch so eines Kampfschweins wie Frings, der leider 2006 im Halbfinale gegen Italien fehlte. Mit ihm hätte Deutschland damals den Titel geholt!

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HW 29. Juni 2012 um 15:03

Meine Güte,
die Situation von Podolski in Köln mit der N11 zu vergleichen… Köln hatte ja auch nichts besseres und ist sogar mit Poldolski abgestiegen.

Auch auf Löw zu schimpfen ist für mich unverständlich. Sicher hätte es gegen Italien besser laufen können, und Löw hat seinen Anteil. Aber darum ist ja nicht alles falsch. Wer wäre denn im Herbst 2006 die bessere Wahl als Bundestrainer gewesen und wie hätte sich die Mannschaft seit dem entwickelt?

Was die großen Teams in der Vergangenheit eigentlich immer ausgezeichnet hat (und auch die mussten es oft erst lernen), ist eine solide Verteidigung. viele Teams haben erst Titel gesammelt als sie etwas kontrollierender und zurückhaltender gespielt haben. (Ein Patentrezept gegen jeden Gegner ist das natürlich nicht.)

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Falscher 12er 29. Juni 2012 um 15:19

Interessant was du über Podolskis Rolle schreibst. Ich habe ein ähnliches Gefühl. Sehe aber im 4231 keine andere Möglichkeit für Poldi. Ich denke er ist am besten als 9 1/2 oder als 9er. Das er allerdings an Gomez/Klose bzw. Özil nicht vorbei kommt scheint mir wahrscheinlich gerechtfertigt. Schade allerdings, dass Löw seit er ihn auf Links einsetzt, ihn nicht einmal mehr ins Zentrum verschoben hat. Wie zB gegen Italien, als 2. Stürmer. So wie er zum Schluss Reus einsetzte. Bei aller technischen Finesse Reus‘, ein Poldi ist wesentlich torgefährlicher, wenn er Bälle bekommt, als Reus.

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Lea 29. Juni 2012 um 20:42

Mir erscheint es ziemlich kontraproduktiv ein System an einzelne Spieler anzupassen, gerade jemanden wie Podolski. Interessant wäre es vielleicht wenn man eine Mannschaft aus Halbkönnern und jemanden wie Messi hat.
Aber bei Deutschland? Gerade wenn es Leute gibt die sehr gut sind UND ins System passen?

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Rasengrün 29. Juni 2012 um 14:45

Das Spiel hat der Trainer verloren. Beide Tore durch eine Zone, die man sperrangelweit offen ließ. Deswegen muss man nicht Alles in Frage stellen, aber man kann. Löw hat große Stärken in der Teamentwicklung und im langfristigen Aufbau, aber seine mikro- und matchtaktischen Maßnahmen sind nicht zum ersten Mal mindestens kontrovers. Vielleicht ist es an der Zeit in eine neue Phase einzutreten, vielleicht muss man nur den Trainerstab erweitern, aber es ist kein Zufall, dass man in drei aufeinander folgenden Turnieren entscheidende Spiele verliert. Die Qualität des Kaders und der Spielanlage haben sich kontinuierlich verbessert und haben ein Niveau erreicht, dass wirklich reif für Titel ist. Es scheitert an den „Details“, an der Matchtaktik und mMn auch an psychologischen Faktoren. Darauf wird man reagieren müssen, wenn der nächste Anlauf erfolgreicher enden soll.

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Libano 29. Juni 2012 um 14:23

Ein grosses Problem der deutschen Nationalmannschaft war die Champions League. Einige Spieler – Özil, Lahm, Kroos, Mueller und vor allem Schweinsteiger – wirkten mental ausgelaugt und zum Teil überspielt. Sieht man auch bei einigen Spaniern wie Xavi oder auch Iniesta.

Welche Lehren können wir aus dem Turnier ziehen?

1. Der rechte Verteidigungsposten ist nach wie vor eine Problemzone. Boateng ist physisch stark aber spielerisch zu schwach – die Italiener haben das Spiel geschickt immer wieder in seine Richtung geleitet sowie das auch die Portugiesen mit Arbeloa getan hatten. Wir brauchen also einen zweiten Lahm.

2. Gomez passt nicht so recht ins Team, einen spielschwachen Stuermer kann man sich gegen die wirklich guten Gegner nicht leisten.

3. Systemflexibilität ist noetig. Mir hat der Konterfussball von 2010 sowieso wesentlich besser gefallen. Italien hätte man ruhig viel mehr kommen lassen können und dann aus einer kompakten Aufstellung heraus überfallartig kontern. Etwas mehr taktische Flexibilitaet wuerde Deutschland also guttun. Wir sind Italien eigentlich ins Messer gelaufen. Gegen schlechtere Gegner kann man dann wieder in gewohnt dominanter Manier auftreten.

4. Mental war Deutschland ungenügend auf echte Drucksituationen vorbereitet. Die taktische Disziplin war gegen Italien nach dem Rückstand unterirdisch. Mir hat gar nicht gefallen wie sich ein Hummel in Angriffe und Ecken einschaltet, ohne dass defensiv konsequente Rückendeckung gegeben wird. Ab der 75. Minute war’s einfach katastrophal, die Abstaende zwischen den Linien waren zu gross. Ein kuehl herausgespielter Treffer haette zusammen mit dem Elfer in der 92. Minute gereicht…

5. Toni Kroos. Wie schon bei Bayern ein Feinmotoriker dem aber einfach noch die letzte körperliche Explosivität und Reife fehlt, ist mir auch schon die ganze Saison bei Bayern aufgefallen. In zwei Jahren hoffentlich mehr von ihm.

6. Die Doppelsechs. Khedira ist zu spielschwach fuer den offensiven Part. Deswegen sehe ich das Lob fuer ihn eigentlich als Problem fuer das Team. Schweinsteiger haette man spaetestens nach einer Halbzeit Griechenland aus seinem Leiden erloesen muessen. Langsam, defensiv schwach, im Aufbau noch schwaecher. Er braucht einen langen Urlaub. Danach werden wir wieder einen ganz anderen Schweini sehen. Wir brauchen noch ein, zwei echte und eingespielte Alternativen – bitte mehr Zeit fuer Guendogan und Kroos.

7. Etwas positives. Das Problem Innenverteidigung duerfte bis auf weiteres geloest sein. Hummels ist bei weitem besser als Mertesacker das je sein wird. Badstuber sowieso.

8. Reus. Ab jetzt bitte gesetzt. Zusammen mit Müller, Özil und Götze haetten wir eine Vorhut vom allerfeinsten – sehr variabel und mit wechselndem Stuermer – etwas fuer die Zeit nach Klose (jetzt!). Podolski sehe ich eher als Konterspieler, Schuerrle als gute Alternative.

Löw muss aber sowieso bleiben. Er ist intelligent und wird seine Lehren gezogen haben.

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Oleg 29. Juni 2012 um 17:38

1. Ich bin sowieso der Meinung, wir sollte Lahm auf die Rechte ziehen und Schmelzer als Lahm 2.0 aufbauen. Das ist unser zweiter Lahm.
Außerdem sollte man Boateng nicht al zu kritisch sehen. Immerhin ist er eigentlich ein IV.

2. Da muss jeder seinen eigenen Konflikt bewältigen. Ich glaube Gomez ist ein ausgezeichneter Stürmer. Bei ihm kommt es halt wie bei Balotelli auf die Tagesform an.

3. Ich persönlich denke, dass wir besser als 2010 sind. Ich finde immernoch, dss es eine Entwicklung gab.

4. Ich glaube, das war größtentails dem Vize-Triple der Bayern geschuldet. Hätte man eins, zwei von den Titel geholt, wär man nicht so verunsichert.

5. Bei Kroos habe ich das Gefühl, dass die Explosion bald kommt. Zum Saisonende wurde er immer stärker.

6. Khedira hat sich alles ander als Spielschwach präsentiert. Ich finde er war der beste Sechser des Turniers.
Zu Schweinsteiger gebe ich dir recht.

7. Gebe ich dir recht.

8. Gebe ich dir recht.

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Rarehero 29. Juni 2012 um 17:46

3. Natürlich haben wir uns weiter entwickelt. Allerdings ist unser Fußball auch viel anspruchsvoller geworden.

4. In meinen Augen ist in erster Linie die Unerfahrenheit gewesen. Neun Spieler haben ihr erstes Turnier gespielt, viele andere Spieler erst ihr zweites oder drittes Turnier. Einzig Lahm, Schweinsteiger, Klose und Gomez sind langjährige Säulen der Mannschaft. Vor diesem Hintergrund muss man den Einstand von Hummels und Reus sowie die Weiterentwicklung von Badstuber, Khedira und Özil positiv bewerten.

6. Schweinsteiger ist nur schwer zu ersetzen, vor allem über die Dauer eines Turniers Wen will man bringen? Kroos? Gündogan? Gerade Letzterer hätte das Problem der mangelnden Erfahrung verschärft.

7. Die Innenverteidigung hat Potential. Das ist die Innenverteidgung der Zukunft. Aber sie muss noch viel lernen.

8. Reus gehört die Zukunft, hätte uns gestern aber auch nicht gerettet. Die Italiener hatten keine Mühe, die Offensive abzuschalten, in die Verteidigung wäre weiterhin anfällig für lange Bälle gewesen.

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Tank 29. Juni 2012 um 18:30

@Rarehero:

Zum 7. Punkt: Sehe ich nur bedingt so. Klar, gibt es immer Potential nach oben und sie werden mit mehr Erfahrung ruhiger und eingespielter werden etc.. Auch die gemachten Fehler gilt es zu analysieren und bestmöglich abzustellen.

Insgesamt ist die Innenverteidigung Badstuber-Hummels aber jetzt schon auf Weltklasseniveau. Fehler passieren absolut jeder Innenverteidigung.

Ich interessiere mich sehr für Fußballgschichte und habe lange danach gesucht, dass ich Verteidiger finde, die keine Fehler begehen, aber es gibt sie nicht. Beckenbauer hat Fehler in wichtigen Spielen gemacht, Baresi hat Fehler in wichtigen Spielen gemacht, Nesta hat Fehler in wichtigen Spielen gemacht.

Das entbindet Badstuber und Hummels nicht davon an ihren Fehlern zu arbeiten, aber sie sind schon sehr sehr weit auf ihrem Weg.

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Lea 29. Juni 2012 um 14:16

Zu sagen, dass nur Löw schuld sei finde ich extrem vereinfachend. War die Aufstellung am Anfang problematisch? Auf jeden Fall. Aber viel schlimmer war die Art wie Deutschland auf das erste und dann auch noch auf das zweite Tor reagiert hat. Diese Mischung aus Panik, hektischem Spiel und Unglück,

Dass Italien zwei Tore gegen Deutschland schießt, zeigt nicht was da schief lief, sondern, dass darauf hin nicht schnell das Gegentor kam.

Nicht zu vergessen, dass Italien sehr gut und strategisch „praktischer“ gespielt hat.

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ClaudioCaniggia 29. Juni 2012 um 14:26

Das ist nicht vereinfachend, das zeigt sich Konstant in allen großen Spielen so! Für mentale Stärke, Siegeswillen, ruhiges Spiel etc. ist der Trainer zu einem sehr großen Teil verantwortlich. Es gibt zwar wie vorher schon diskutiert auch TeamPsychologen, die nehmen aber nicht den Raum ein wie ein Trainer. Der Trainer lebt vor und die Mannschaft richtet sich danach, nach ihren Möglichkeiten. Und Löw ist ein Spinner, den nimmt doch kein Spieler wirklich ernst! Mit seiner zerfahrenen Art und gestrigen Aufstellung verwirrt er die Spieler doch eher als dass er ihnen Selbstvertrauen schenkt. Man richtet sich nach Italien, nachdem man vorher stolzer Brust rumpalavert, man könne jede Mannschaft schlagen und wolle Italien sein Spiel aufzwingen. Ich gebe LJ recht: Löw hat gute Aufbauarbeit geleistet. Jetzt ist Zeit für einen Trainer, der Titel holen kann!

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Lea 29. Juni 2012 um 16:54

“ Und Löw ist ein Spinner, den nimmt doch kein Spieler wirklich ernst“

Das lass ich mal so stehen…

„Jetzt ist Zeit für einen Trainer, der Titel holen kann!“

Diese Mentalität hat dem Fußball noch nie geholfen. In einer Fußballwelt in der es Mannschaften wie Italien, Spanien, Portugal und eben auch Deutschland gibt, heißt verlieren doch nicht, dass „etwas total schief läuft“.

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Ubiarco 29. Juni 2012 um 13:51

Was mir auch an dem Spiel aufgefallen ist und was meiner Meinung nach Scholli gut analysiert hat, dass auf dem Platz keine Mannschaft stand und der unbedingte Wille fehlte. Die Italiener – gerne als Primadonnen betitelt – haben sich untereinander immer angefeuert, abgeklatscht (z.B Buffon nach seinem Fast-Eigentor mit seinem Verteidiger) und ist jeder für jeden gerannt. Das war eine Einheit, die ein Ziel verfolgt! Da machte auch die Körpersprache der Deutschen nicht nur ansatzweise mit. Die einzigen, die sich meiner Meinung nach, mit allem dagegen stemmten waren Neuer, Khedira (vor allen Dingen), Reus, Klose und mit Abstrichen Lahm, Hummels und Kroos. Enttäuschend der Auftritt von Poldi und Gomez! Da steht man in einem Halbfinale einer EM und dann muss man sich gefälligst die Lunge aus dem Leib rennen, wenn es schon nicht gut läuft!

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Solid Snake 29. Juni 2012 um 13:35

Ich werde mir das Spiel heute Abend nochmal auf Euro Sport anschauen.
Aber gestern hatte ich das Gefühl das löw mit der Startformation nicht falsch gelegen hat.
Einige haben es auch schon angemerkt wir müssen einfach unsere Chancen nutzen.Das wir dann praktisch mit 2 Aktionen aus heiterem Himmel 2 Tore fressen setzt dem ganzen die Krone auf.

Im nachhinein würde ich sagen wir waren in Hz1 mit der angeblich falschen Startaufstellung sogar „besser“ auch wenn das für viele sicher paradox klingt.

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LoMi 29. Juni 2012 um 13:22

Angesichts der aufkommenden Kritik habe ich noch einen Nachtrag:
Deutschland hat die „Todesgruppe“ souverän gewonnen mit 9 Punkten. In den Turnieren davor seit 2006 waren die Vorrunden aus deutscher Sicht nicht so glanzvoll. Da gab es Zitterpartien und Niederlagen. Dem standen dann wenige Hurra-Partien gegen ohnehin fehlerhaft agierende Gegner gegenüber. In der aktuellen Turnierleistung sehe ich daher einen deutlichen Beleg für die enorme Verbesserung der Nationalmannschaft.

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Alexander 29. Juni 2012 um 13:21

Obwohl dies hier ein Taktik-blog ist : aber es ist wahrscheinlich nötig gerade hier.

Beim Spielen der Hymnen habe ich giewußt- Italien wird gewinnen.

Schaut euch Buffon an. Singen/Beten/Meditieren macht stark!
Und es wurden wahrscheinlich auch keine Noten und Text-Kopien ausgeteilt!!
Im schlechtesten Fall gab’s eine Einzelstunde für Balotelli zwischen zwei Kloster-Besuchen.
Es ist eine Mentalitätsfrage….
Ein deutsches Phänomen und Problem – alles im Griff haben zu wollen, alles verstehen zu wollen, den anderen vertehen zu wollen, auf ihn eingehen zu wollen
(“ihn in seiner Situation irgendwo abzuholen und …….aufzufangen“……….usw. usw. usw.),Team-Gedanken blah… blah…blah….!
Die Italiener stehen mit dem Rücken an der Wand.Wirtschaftlich und vor allem sozial.
Der ital. Fußball wegen der Sport-Wetten. Ein Trainer schafft es aus durchschnittlichen Spielern, einem Genie, einem Fußballirren und einem Egomanen eine Gewinnermannschaft zu machen.
Was bleibt Ihnen übrig. Sie sorgen für das Momentum ! den Willen ! den Unterschied ! das Außergewöhnliche ! das Irrreale ! das Situative….usw. oder Kharma….Ausstrahlung….Schicksal…..Wahnsinn…..Genie…..Antizipation…

egal…. wie man es nennt………solche Dinge werden ja gerne von Wissenschaftlern negiert und sie sind wahrscheinlich auch auch unwissenschaftlich…

Sorry Liebe JUNGS von der Sporthochschule Köln. Lactat-Werte ……blah
Taktik hin oder her .Was kommt denn von akadem. Sportlern und Trainern?
Ein Boris Becker, Michael Schuhmacher, Dirk Nowitzki, Stefanie Graf, Netzer oder Udo Lattek, Rudi Gutendorf jedenfalls nicht. Ich spreche auch nicht wiss. Ergebnissen und Untersuchungen jeglichen Wert ab, aber die Relevanz zum Erreichen von AUßERGEWÖHNLICHER LEISTUNG!!
Als BASIS für Breiten-und Spitzensport alles gut. Aber mehr nicht!!!
Ein Balotelli wird auch in 30 Jahren nicht in Deutschland vorkommen, ein Maradona nie möglich sein, die würden schnell in den Strukturen zermahlen .
Wo sind die Impulse aus der deutschen Mannschaft? Von den Bayern-Spielern war das nach dieser Saison kaum mehr zu erwarten. Özil+Khedira ? Hummels!?
Pirlo hat sich geopfert für das Momentum im 11-Meter-Schießen gegen ENG und hat es gedreht…..höchtes Risiko – höchster Gewinn – wenns nicht gut geht ist er ….??? Deuschland hat eine 0(NULL)-Risiko-/Versicherungs-/“alles richtig machen wollen“/Verwaltungs – Mentalität.
Wo ist bei allen fußb. Fähigkeiten das Selbstbewußtsein und die Ausstrahlung auf dem Platz gewesen?? In der Kabine, beim Trainer, in der Presse-Konferenz, bei Angela Merkel?? Wegorganisiert/Wegstrukturiert !!!! WeggeBIERHOFFT!
Alle die in der deutschen Mannschaft “Selbstbewußtsein“ ausgestrahlt haben ,
haben dies nicht mit Leistung gerechtfertigt: Kroos und Schürrle. Müller hat einmal versucht gegen die Presse auf den Tisch zu hauen… Das war’s !!!
Keine PK mehr mit den Spielern !!!!einzig der Kapitän spricht! und ansonsten Pressechef oder Zeugwart oder andere die ihre Arbeit schon getan haben oder dafür bezahlt werden, Keine Kochvorführung mit TMüller und der Presse!!!
Und welchen Trainer -Typ will JLöw überhaupt darstellen, ich sage das bewußt so…weil Image (fast) ALLES ist……….Er soll sich entscheiden!!!
Der mit dem Pulli?
Väterlich wie del Bosque, Prandelli der Spielerflüsterer……der Portugiese hat durch die Kapitänswähl Ronaldos Ego in den Dienst der Mannschaft gestellt.
JLöw in realita ein Choleriker (WIE von mir vermutet) ? – alles o.k. kann ich gut mit leben und die Spieler dann auch. Aber er soll es leben. Nicht leugnen, so tun als ob nicht — Nicht relativieren – sagn ma mal!!!!

So gewinnt man keine Titel.

Und doch nochmal zur TAKTIK:
lange Bälle hinter die Abwehr 4-er-Kette haben die
Portugiesen-Dänen-sogar die Griechen-gegen uns praktiziert.WAR immer gefährlich-gab Gegentore. Einzig die Holländer sind nicht auf diese Idee gekommen,weil sie ein unfähiger Haufen von Egomanen sind.

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Thomas Bayer 29. Juni 2012 um 13:37

Kahn war einer der letzten, die unbändigen Siegeswillen ausstrahlten. Rechtzeitig zur WM 2006 wurde er degradiert. Gute Kicker müssen keine Sympathieträger sein, die mich vom Nutellaglas anlachen. Effenberg wäre gestern sicher eine Bereicherung gewesen.

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pgb 29. Juni 2012 um 19:52

Ja stimmt, mit Kahn hat man ja bei Euros nur so geglänzt…! 96′ hat er von der Bank aus den Titel erst möglich gemacht, das darf man nicht vergessen. Oder wie Effenberg 94′ das Team zum Titel geführt hat – unwiderstehlich.

Und zum Thema Hymnen: Wenn alle Mannschaften, die emphatisch mitschmettern deswegen besser spielen würden, stünden die Türkei, Rumänien und wer weiß noch aber ganz weit oben.

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Alexander 29. Juni 2012 um 15:34

Nachdem meine Meinung zu einigen systemimmanenten Pkt. geäußert habe, möchte ich dann noch eine taktische Frage aufwerfen:
Was passiert gegen die Raute (die ich eigentlich facktisch nie gesehen habe, weil Italien nicht das Spiel machen mußte -Nach der erfolglosen Offensiv-Phase Bis ca.15.Minute hätte sich Deutschland etwas zurückziehen sollen) wenn
1. die 4-er Abwehrkette zu hoch steht
2. wenn Schweinsteiger Kroos absichern soll
3. Khedira auch rechts und links defensiv aushelfen soll
4. Özil keine Anspielstationen findet
5. Lahm auf Offensive gebürstet (und doch kein Coentrao ist) wird und dennoch nicht die Wende durch Torerfolg erreichen konnte(war aber selbstkritisch genug dies einzugestehen)
6. usw.
7. usw……
richtig….. wir haben es gesehen.
Grund dafür ist für mich einzig : Pirlo in Quasi-Mann-Deckung zu nehmen und erst recht durch Kroos. Die Italiener müssen sich im Nachhinein noch totlachen. Pirlo hat sich einen Scheiß darum gekümmert . Er hat nicht einmal versucht dem auszuweichen. Sondern erst recht auf unsere 6er gezogen und damit zusammen mit Kroos das deutsche Umschalten empfindlich gestört. Es ist noch nicht einmal die Schuld von Kroos, sondern ein taktischer Fehler.
Auch mißviel mir die vielen Standard- Ausführungen durch TKroos (auch bei Bayern!)
Gegenszenario:
Was passiert wenn Pirlo quasi von “Hinten“ ein Pressing durch hängenden Klose bekommt ? Das kann der!! Die Außen besetzt bleiben oder Reus in die mitte rochiert /Khedira nach rechts gehen kann/Özil Freiräume bekommt/Podolski in das Spiel einbezogen werden kann/Schweinsteiger+Khedira sich in ihren Aufgaben abwecheln hätten können ………….
Weil die MITTE nicht schon voll ist durch die Absicherung der Absicherung der Kroos-Position,Kroos,Pirlo,Absicherung der Pirlo-Position usw…..

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Alexander 29. Juni 2012 um 16:27

Sorry : eigendlischschsch FUCK-dischsch

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H. Wimmer 29. Juni 2012 um 13:18

Ich denke, Löw hat noch einen weiteren „Fehler“ gemacht, von dem ich hier noch nichts gelesen habe – und zwar die Positionierung von Reus nach der Hereinnahme von Müller.

TE führt die Abnahme der Gefährlichkeit der deutschen Offensive nur auf die Einwechselung von Diamanti und Motta zurück. Ich würde aber behaupten, dass die Stärke von Reus verpuffte, als er an die Seite von Klose gestellt wurde. Und der gute Müller von außen eben nicht diese Gefahr entwickeln konnte.

Müller in der Mitte und Reus draußen hätte viel mehr Sinn gemacht.
Obwohl man natürlich sagen muss, dass der Käse da wahrscheinlich schon lange gerollt war.

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Lino 29. Juni 2012 um 13:17

Der Hauptfehler bestand darin, dass in der Anfangsformation Lahm und Boateng nicht die Seiten gewechselt haben. Wenn ich schon so spiele, dass der rechte Flügel komplett unbesetzt ist, dann muss ich wenigstens einen Außenverteidiger haben, der aufrückt und offensiv stark ist.

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mgm 29. Juni 2012 um 13:13

Lieber Herr LÖW, setzten 6! http://sport.freenet.de/bildershow/sl318/einzelkritikd-ita/pa14/index.html

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ZeFritz 29. Juni 2012 um 13:11

Kann dem Artikel in einigen Punkten mal ausnahmensweise nicht zustimmen.

Der Hauptfehler war nicht Podolski oder Gomez, sondern Kroos (der nichts dafür kann, wenn er nunmal die taktischen Vorgaben bekommt).

Tage lang hört man, GER würde sein Spiel durchziehen.

Stattdessen soll Kroos Herrn Pirlo neutralisieren und da es Özil nunmal auch ins Zentrum zieht, ist die rechte Seite völlig verwaist bzw. obwohl dort oftmals viel Platz war, darf dann Boateng als „Offensivkünstler“ fungieren.
Die Italiner waren nominell auf dem Flügel am besten zu knacken. Die rechte Seite wurde aber von Anfang an vernachlässigt. Links hat primär LP enttäuscht und daher war die Auswechslung korrekt – aber anstatt einen anderen klassischen Flügelmann reinzubringen, darf nun hauptsächlich auf einmal Kroos (halblinks) dort rumturnen, was natürlich auch nicht mehr bringt.

Gomez in der Startaufstellung zu bringen war evtl. ein Fehler. Ihn dann aber bei 0:2 Rückstand rauszunehmen ebenso. Das irgendwann die Brechstange raus muss, wenn man nicht zügig den Anschlusstreffer erzielt, muss doch auch Löw wissen. Ab der 65.min bestand unserer finale Angriffsaktion größtenteil aus einem hohen Ball in den Straufraum – da hätte Gomez gut getan.

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muffin 29. Juni 2012 um 16:45

sehe ich ähnlich.
weiterer Punkt: durch kroos‘ Nominierung ist nicht nur das offensiv-, sondern auch dass aufbauspiel ins stocken geraten, da özil derjenige war, der den jeweiligen Flügel hielt.
das zentrale Mittelfeld, welches bisher alle Spiele entschied war gesprengt, der gezielte Aufbau kaum möglich, da kroos komplett anders als özil agiert.

dicker kritikpunkt an der Analyse: es wird geschrieben, dass kroos in der Luft hing, weil Podolski und Gomez sich nicht anboten. ich sehe es eher so, dass poldi und Gomez nicht ins spiel kamen, weil kroos sowohl als Ballverteiler, als auch als rotationsspieler versagte.
kroos, der sicher seine Qualitäten hat legte so beinah das gesamte deutsche Offensivspiel lahm. (ähnliches konnte man bei Frankreichs Auftaktspiel beobachten: nasri auf rechts). am schlimmsten finde ich aber, dass kroos noch nicht einmal durch Einsatz bestach, sondern weiter sinnlos aus der Distanz, teils überhastet, draufhielt.

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LoMi 29. Juni 2012 um 12:58

Ich möchte den Aspekt des kollektiven Verbundes noch mal hervorheben. Vielleicht habe ich es falsch gesehen, aber Deutschland hat in den letzten Jahren immer versucht, als ganze Mannschaft zu agieren. Sprich: In der Offensive geht der ganze Verbund nach vorne und in der Defensive arbeitet das Team kollektiv nach hinten. Deutschland konnte auf diese Weise die weniger homogen agierenden Teams besiegen: 2010 England und Argentinien, 2012 etwa Holland.

Mein Eindruck war, dass aktuell Mannschaften wie etwa Italien teilweise auf eine solche kompakte Mannschaftsleistung verzichten und mit etwas losgelösteren Offensivspielern antreten, die darum auch schneller vor dem gegnerischen Tor sind. Sie müssen nicht darauf warten, bis das ganze Team aufrückt. Die Deutschen haben im Vorwärtsspiel auf dieses Aufrücken gewartet und damit an Tempo verloren. Ebenso geht es zu Lasten des Tempos, wenn man sich als Team bereithält, bei gegnerischen Angriffen geschlossen nach hinten zu marschieren. Also wartet man eher ab, baut langsamer auf.

Vielleicht wäre ein Vergleich des gestrigen Spiels mit dem Halbfinalspiel gegen Spanien 2010 interessant. Das sah zumindest ähnlich „angstvoll“ aus, sprich: Es gab aufgrund von Vorsicht keine durchschlagenden Angriffe der Deuschen.

Wie seht Ihr das?

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hawkeye 29. Juni 2012 um 17:47

Ich sehe es eher so, dass Deutschland 2010 ähnlich agiert hat wie Italien dieses Jahr. Da haben sie auch lange Bälle gespielt und vorne Podolski Klose und Müller und Özil in die Gassen geschickt.
Das Problem ist, das nicht nur Deutschland betrifft übrigens, das Spaniens Spielsystem das verteidigen kann und man Spanien, wenn überhaupt, nur mit Glück so schlägt.
Löw hat daraufhin nach 2010 versucht hat, die Methodik zu ändern, um den nächsten Schritt auf Spanien zu gehen. Spanische Mittel halt, keine langen Bälle, Ballbesitz, druckvolles Pressing etc. „Die Spanier besiegt man nur mit ihren eigenen Mitteln“.
Nur ist unser Spiel längst nicht auf dem spanischen Niveau angekommen uns das zeigt sich insbesondere an genau solchen Spielen wie gestern.
Auch wenn Spanien bislang keine hervorragende EM gespielt hat, sie lassen im Gegensatz zu Deutschland so gut wie nichts zu und vorne spielen sie mit 4-5 kreativen, die es immer schaffen, gefährliche situationen zu kreieren, egal wer der Gegner ist und wie er ausgerichtet ist.
Diese 2 Punkte, die auf dem Niveau aus sehr kleinen Dingen bestehen, machen wohl den Unterschied aus, warum Spanien Titel holt und wir nicht.

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hawkeye 29. Juni 2012 um 17:50

Der letzte Punkt sollte eher heißen warum Spanien die ganz großen Spiele nur unglücklich verlieren könnte, wir aber nicht.

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Rudi Ratlos 29. Juni 2012 um 12:52

Es wurde des öfteren betont, dass es sich bei diesem Blog um ein Taktikblog handelt…aber ein Fussballspiel in einem Halbfinale der EM gewinnt man nicht nur durch Taktik. Ich habe das Spiel im französischen Fernsehen verfolgt, wo es von zwei ausgewiesenen Experten live kommentiert wurde : Bixente Lizarazu und Arsène Wenger (dem Arsenal Trainer) . Die Kritik Wengers richtete sich eigentlich nicht gegen die taktische Aufstellung der deutschen Mannschaft. Der Plan Löws, Kroos auf der rechten Seite aufzustellen um Pirlo und de Rossi die Kontrolle des Mittelfeldes abspenstig zu machen ging anfangs sogar auf. Allerdings hätten die Italiener nach der Anfangsphase ein Gegenmittel gefunden, da Kroos mittelfeldlastig spielte und somit Chellini aussen grosse Freiräume hatte, die er nutzen konnte. Wenger bemängelte hauptsächlich die schwache Abwehrleistung der deutschen Mannschaft, welche durch individuelle Fehler zwei Tore und mehrere Grosschancen der Italiener zuliess . Ferner kritisierte er, dass das deutsche Spiel im Mittelfeld viel zu unorganisiert war (ist das fehlende Taktik oder mangelhafte Umsetzung ?). Es fehle auch die nötige Bewegung und Agressivität, zumindest in der ersten Halbzeit. Dem deutschen Spiel fehlte es über längere Zeit an Power, trotz einiger Chancen. Ist das auf fehlende psychische oder physische Fitness zurückzuführen, oder aber auf eine bessere Taktik der Italiener ? Vermutlich sollte man sich das Spiel nochmal genau ansehen.

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Tobias 29. Juni 2012 um 20:06

Die fehlende Ordnung im Mittelfeld würde ich einmal auf die taktische Neuorientierung schieben. Wir haben bisher noch nie mit einem 3er Block im zentralen Mittelfeld gespielt (Özil ist ja deutlich weiter vorne als Kroos es gestern war). Da kann die Abstimmung nicht so perfekt sein.

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Robert 29. Juni 2012 um 23:02

„Dem deutschen Spiel fehlte es über längere Zeit an Power, trotz einiger Chancen. “

Da möchte ich anknüpfen. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Fußball-Sesselpfurz-Experte, kann ich eins: innerhalb der ersten 3 min erkennen, ob die deutsche Mannschaft alles gibt, oder ob sie Alibi-Fußball spielt.

Gestern habe ich vor dem Spiel auf ein 3.1 für D getippt. Nach den ersten 3 min wusste ich, dass ein Unentschieden nach 90 min schon gut wäre.

Weil nämlich nicht der letzte Schritt gegangen wurde, nicht von Anfang an alles gegeben wurde.

Wenn dann auch noch der Trainer meint, er könne seine Spieler wie Spielfiguren auf dem Platz verschieben und Ihnen mal eben neue Rollen zuteilen …

Sieht das außer mir – und Wenger 🙂 – noch jemand so?

Wo könnten die Ursachen liegen? Arroganz durch die guten letzten Leistungen? Arroganz durch die Größe und den guten Stab des DFB? Keine Arroganz – andere Ursachen?
Die Ursachen?

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Robert 29. Juni 2012 um 23:04

Sorry, einmal „Die Ursachen“ zu viel.

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vastel 29. Juni 2012 um 12:47

Thema Halbzeitwechsel:

Löw hat meines Erachtens auch hier die Situation nicht erkannt und sich als schwacher In-Match-Coach bestätigt. Bei einem 0:2 nach 45min gegen Italien kann ich nicht Gomez auswechseln, dem einzigen, der wenn überhaupt das Ding irgendwie reinstolpern kann (Ja, ich halte fußballerisch nicht viel von ihm, aber er macht die Buden und das alleine zählt in so einem Fall!). Gomez war diesmal nicht Schuld an der Misere in der 1. HZ und als die Deutschen in der 2. HZ begannen wahllos Flanken in den 5er zu schlagen, fragte ich mich warum man Gomez ausgewechselt hatte.

Konsequenter wäre es gewesen die tatsächlichen Schwachstellen mit Kroos und Boateng auszuwechseln und dafür Reus und Schmelzer zu bringen, um das Spiel wieder in richtige Bahnen zu lenken (und zwar über die Außen!) und den AV einzuimpfen, dass ab sofort konsequent hinterlaufen und zur Grundlinie marschiert wird und man Gomez mit Bällen zu füttern hat, um das Spiel noch zu drehen. Wenn nötig hätte man später noch Schweinsteiger für einen zusätzlichen(!) Stürmer (Klose) im Zentrum opfern müssen, um noch mehr Gefahr in der Spitze auszustrahlen.

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firedo 29. Juni 2012 um 13:28

jop – das habe ich mir auch so gedacht, als ich gesehen habe, dass er Gomez runternimmt.
es lief doch eigentlich schon zur Halbzeit daraufhinaus, dass wir nurnoch gegen die Italiener anrennen werden, undzwar immer mehr mit der Brechstange je weiter das Spiel voranschreitet.
Und Gomez ist ja eigentlich die personifiezierte Brechstange.

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pgb 29. Juni 2012 um 19:57

Dem kann man nur zustimmen (hatte ich in einem Kommentar bereits erwähnt)… Klose zu bringen war goldrichtig – Gomez runterzunehmen und dafür Kroos drauf zu lassen (um Pirlo noch bis in die 95. persönlich zu bewachen????!!!!) war gelinde gesagt kompletter Unsinn. Aber wahrscheinlich wollte er sich sein Verzocken nicht so offensichtlich eingestehen.

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Robert 29. Juni 2012 um 22:46

Kann da eine gewisse Arroganz im Spiel gewesen sein? „Wir schaffen das auch mit einem Stürmer … wir spielen ein so tolles System … die anderen hatten doch nur Glück.“

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juwie 30. Juni 2012 um 00:48

Löw hat eine Menge Verdienste (das muss man einfach festhalten), aber was mich wirklich nervt, ist dieses Unvermögen, während des Spiels einzugreifen.

Vielleicht ist das ja wirklich nicht seine Stärke, aber dann hohle ich mir doch jemanden mit dieser Begabung in mein Trainerteam und lasse während des Spiels begleiten.

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TWi1993 29. Juni 2012 um 12:42

fand das Zusammenspiel zwischen Kroos und Özil nicht gut. Kroos ist doch eher 10er, wäre es daher im Nachhinein nicht auch sinnvoll gewesen, ohne Özil und stattdessen mit Reus/Müller auf rechts zu spielen? Wäre vllt auch besser für Gomez, der ja bisher auch weniger gut mit Özil spielen konnte.

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Hannäs 29. Juni 2012 um 12:33

Ich finde das wir gestern gut begonnen haben, leider schießen wir kein Tor und bekommen dann durch 3 Fehler (oben zur Genüge beschrieben) ein Gegentor. Bis dahin sah die Löw’sche Taktik nicht schlecht aus.

Danach passiert allerdings nicht mehr so sonderlich viel bis zur Pause, was meiner Meinung eine Sache Mentalitäts-Sache ist. Schweinsteiger scheint mehr mit sich selber beschäftigt und kann keine Zeichen setzen. Die einzige gefährliche Situation geht bezeichnenderweise von Khedira aus der mir gestern mit Abstand am besten gefallen hat.

Dieses fehlende Aufbäumen vor der Pause und der Konter zum 0:2 machen es dann extrem schwierig und risikoreich in der zweiten Halbzeit nochmal zurück zu kommen. Eigentlich hätten die Italiener noch das 3:0 schießen müssen.

Insgesamt finde ich, waren sie uns in punkto Cleverness, Biss und Willen überlegen.

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Icebear12gh 29. Juni 2012 um 12:30

Also meiner Meinung nach eine sehr gute Analyse!
Kompliment.
Schon im Spiel ist sichtbar geworden – im Prinzip auch schon kurz vorher – dass Löw einen richtigen heftigen taktischen Bock geschoßen hat!!
Und das völlig ohne Not. Özil weicht zwar gern auf die Flügel aus, aber seine Defensivarbeit dort ist auf deutsch gesagt scheiße.
Oder sehe ich das falsch?
Mourinho hat ihn bei Real gegen Barca auch mal auf links gebracht, das ging in dem Spiel auch in die Hose.
Es ist grundsätzlich ja nicht schlecht, dass er gerne in die Mitte zeiht, aber ihn dort von Anfang an zu bringen, ohne das während seiner Rochaden in die Mitte der Flügel vor Boa unbesetzt bleibt, war ein riesen Fehler!
Und der ging allein von Löw aus! Er kennt Özils Staärken und auch sein Spiel.

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Björn Thorben Köhn 29. Juni 2012 um 12:25

Ich teile diesen Fatalismus überhaupt nicht, dass dieses Spiel taktisch für Deutschland so schwierig gewesen wäre. Wie spielt man denn am einfachsten gegen eine Raute?

Gegen die Italiener hätte ich gerne ein tieferes 4-2-3-1 wie bei der WM 2010 in Südafrika gesehen oder die Formation unten, aus einer defensiveren Grundhaltung heraus, wie es auch die Engländer gemacht haben. In einer Raute bieten sich im Umkehrspiel doch auf den Außen wundervolle Räume an, wenn man vorher gegen die Überzahl des Gegners das Zentrum dicht macht. Aber so hat man es hergeschenkt.
Schürrle und Reus und Klose wären wundervolle Konteroptionen im Umschaltspiel gewesen, vielleicht wäre erstaunlicherweise am ehesten Özil eine Option für die Bank gewesen, dafür lieber drei zweikampfstarke Sechser bzw Achter im Mittelfeld, sodass die Italiener nur über die Außen hätten spielen können.

Hauptthese also: Die Italiener muss man selbst kommen lassen, um ihnen ihr Umschaltspiel mit den vertikalen Pässen auf Cassano und Balotelli zu erschweren.

Dann kann auch Lahm wieder auf seiner angestammten Seite spielen, da er offensiv nicht als inverser Spieler gefordert wäre, seine Hauptaufgabe die Defensive und das schnelle Umschaltspiel wären.

……………………………Klose……………………………
Schürrle/Özil………………………………………..Reus
……………….Khedira………….Kroos………………….
…………………………..Bender………………………….
Schmelzer……..Badstuber…..Hummels………..Lahm
…………………………..Neuer……………………………

PS: Die Kontrolle von Pirlo wären in meinem System die Aufgabe von Klose gewesen, Schürrle und Reus helfen beim Doppeln auf den Außen. Ein defensives System, aber sicherlich offen für interessante Konter.

PPS: Ich seh ja in meiner Formation also nur Bender als notwendigen Sechser (gegen Montolivo), bei mir bearbeiten Khedira und Kroos die Halbseitenspieler der Raute und den tiefen Spielmacher würde Klose bearbeiten, was wohl viel besser gelaufen wäre als das mehrmals ausbleibende Anlaufen durch Kroos, Özil oder Gomez. Die drei waren fahrlässig im Defensivpressing.

Bei mir ergeben Bender/Khedira/Kroos/Klose eine eigene verkappte Raute – mit den schnellen Außen Schürrle und Reus als Konteroptionen gegen die mäßigen italienischen Außenverteidiger

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Alexander 29. Juni 2012 um 20:45

Ganz deiner Meinung!!!
siehe auch unten

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Stoney 29. Juni 2012 um 21:45

Obwohl ich deine Idee auch zu vorsichtig finde, wäre es vielleicht doch erwägenswert. Dann hätten die Engländer also schon gar keine so schlechte Idee gehabt mit ihre „passiven“ Ausrichtung, nur richtig Konter durchziehen, was? Das hätten wir in der Tat besser gebracht, glaub ich.
…Naja, aber es war halt auch ein sehr abschreckendes Beispiel was die Engländer da boten: Pirlos Chip-Pässen auf Gedeih und Verderb ausgesetzt zu sein zermürbt einen schon gewaltig… (Hoffe er geht irgendwann in Rente 😉

Apropos, wenn du schon die Gnade einer späten Reflexion nutzt und Bender statt SchwSteiger bringst, wieso eigentlich nicht auch gleich Boateng in die Innenverteidigung. Glaube er hätte die Kopfballstärke und Schnelligkeit gehabt Balotelli den Schneid abzukaufen, und hätte ihn evtl auch mal mit nem Trick gedemütigt und seinen Frustdämon geweckt. Mit Badstuber harmonieren sollte er ja, und rechts fehlt er nicht sehr: die Sache mit Lahm links war eh nich DER Bringer: Schmelzer anyone? Und Hummels? der wär als Sechser der (100fach?) bessere Kroos bzw (2000fach?)bessere Schweinsteiger gewesen 😉

Antworten

Alexander 29. Juni 2012 um 21:27

außer Schürrle und Kroos.

Antworten

tototo 29. Juni 2012 um 12:13

Ich will mal darauf hinweisen, daß die beiden Mannschaften mit den wenigsten Gegentoren im Finale stehen.
Deutschland hat eine Abwehrschwäche.

Antworten

TaunusT 29. Juni 2012 um 12:24

Vieles wurde ja schon gesagt und es ist jetzt einfach zu viel um auf alles einzugehen. Aber eins ist mir neben der von dir erwähnten Anfälligkeit noch aufgefallen:

Wie kann es denn bitte sein dass eine Mannschaft mit derart vielen guten Technikern NICHTS aus Standards rausholt? Der eine direkte Freistoß war ok, aber ansonsten? Die Ecken von Kroos kamen oft am Fünfer runter. Keine Varianten, keine Schlitzohrigkeiten, nichts. Die Ecken hat man dermaßen leicht weggeschenkt, unfassbar.

Klar ist es schön wenn man alles aus dem Spiel raus regeln kann, aber davon kann ich doch nicht ausgehen. Man muss doch auch mal Gefahr nach Standards entwickeln können, gerade in solch engen Spielen kann das entscheidend sein. Hier war man einfach zu harmlos, das war kein internationales Niveau. Wobei das auch bei den stärkeren Spielen 2010&2011 schon so war und nicht nur gestern. Aber gerade gestern hätte man diese Fähigkeiten mal gebraucht. Genug Ecken gab es ja.

Antworten

Bayern-Fan 29. Juni 2012 um 12:36

Das Problem mit den Standards hat nicht nur die DFB-Elf, sondern auch der FC Bayern. Warum man trotzdem Kroos die Ecken hat treten lassen, ist mir ein Rätsel.

Ansonsten hat in der Vorbereitung Löw bewusst Standards nicht trainieren lassen, weil er andere Aspekte für wichtiger gehalten hat (oder hat er es diesmal trainieren lassen, aber vor den letzten Turnieren nicht, ich weiß es nicht genau).

Antworten

ekMUC 29. Juni 2012 um 12:12

Puh, ich habe es leider nicht geschafft, wirklich jeden Kommentar mit der nötigen Aufmerksamkeit zu lesen, aber ich glaube Sachen beobachtet zu haben, die nicht genannt wurden:

Stand die Abwehr nicht etwas zu tief (ca 5-10m)? Dadurch ergab sich meiner Beobachtung ein Riesenraum auf der 6er-Position, der kaum zu schließen war…

Durchziehen: Damit meine ich zwei Dinge: beim Pressing und Zweikampf dranbleiben und bis zum Ende Druck machen zum einen, bei eigenem Ballbesitz mal mit Mut und Wille das eigene Spiel durchsetzen und nach vorne gehen…

Noch etwas: was sollen eigtl. diese Willy-Sagnol-Gedächtnisflanken in einen mit (gefühlt) 6 Italienern auf 1,5 Deutsche gefüllten Raum? Es ist echt nicht besonders schwierig, eine auf einen zukommende Flanke zum Absender bzw. Richtung Mittelkreis zu befördern…

Sry, aber ich ärgere mich jetzt noch über so vieles…

Kompliment und Glückwunsch an Italien, die haben Willen gezeigt, die Fehler genutzt und sich so gesehen verdient durchgesetzt!

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Lefty 29. Juni 2012 um 11:35

Ich sach mal: Löw hat gegen seine eigenen Maximen verstoßen und dafür die Quittung bekommen. Eine Maxime, die er seit Jahren predigt, ist dass die Deutsche Mannschaft ihr Spiel machen muss, sich nicht auf den Gegener taktisch einstellen soll, sondern dem Gegner die eigene Taktik aufzwingen soll. Seine taktische Auftsellung und seine personellen Entscheidungen waren aber der Versuch, sich auf das italienische Spiel einzustellen. Löw hat außerdem in diesem taktischen Konzept auf die falschen Leute gesetzt, wie schon mehrfach hier gesagt wurde. Wer das wo im einzelnen war, ist strittig. Der Kardinalfehler war m.E. in der Tat, zu glauben, man könne das italienische Spiel zerstören, indem man die Mitte verdichtet. Die italienische Mannschaft hat aber auf beiden Außenpositionen spielerisch und mental allerhögschde Qualität zu bieten, das wurde offenbar unterschätzt.
Ich würde auch meinen, dass eine Spielverlagerung weg von Bayern / Dortmund – Diskussionen hin zu Löw / Flick langfristig sinnvoll ist. Löw hat im dritten Turnier hintereinander nicht geliefert, wobei er bei diesem Spiel erstmals personell aus dem Vollen Schöpfen konnte. Diesmal hat kein Thomas Müller gelbgesperrt gefehlt. Womit eine weitere Maxime anzusprechen wäre, die heir jedoch fehl am Platze ist: Kaderzusammenstellung nur nach Qualität und mentaler und körperlicher Fitness. Lass mich nur das sagen: Mindestens vier bis fünf Spieler im Kader waren aufgrund von Verletzungen oder schlicht aufgrund ihrer Saisonleistungen zumindest diskutierbar. Das Ganze wird so immer mehr zu einer Löw-Diskussion. Ist er mit seinen taktischen Vorgaben und seinen personellen Entscheidungen innerhalb der Mannschaft noch akzeptiert als der Teamchef, der das Team zu einem Totel führen kann? Genießt er noch das Vertrauen der Mannschaft?
Weiter oben ging’s darum, mit welcher Inbrunst Gigi Buffon die Hymne geschmettert hat. Geschenkt. Ich meine, folgendes beobachtet zu haben: Die Italiener wirkten wie eine Mannschaft, die fest daran glaubte, daß ihr Trainer ihr den richtigen Matchplan mitgegeben hat. Die Deutschen wirkte wie eine 8. Klasse beim Wandertag, an dem der Lehrer eine 20km Rundwanderung durch den Wald angeordnet hat. Und als das erste Tor gefallen ware, sahen sie aus, als ob sie nicht sicher waren, ob sie die mitgebrachten Regenjacken auch anziehen dürfen, wenn es schüttet.

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juwie 30. Juni 2012 um 00:42

„Löw hat gegen seine eigenen Maximen verstoßen und dafür die Quittung bekommen. “

Volle Zustimmung!
Da wird in Interviews vor dem Turnier davon geredet, man könne Spanien nur schlagen, wenn man schön spiele – und dann richtet man sich gegen Italien am Gegner aus und nimmt der Mannschaft ihre Stärke.
Es wäre wirklich falsch, immer mit der gleichen 11 zu spielen (vgl. FCB), aber die Umstellung in den Spiel zuvor dienten immer dazu, das OFFENSIVspiel auf den Gegner auszurichten.
Ansonsten stimmt aber natürlich auch: Wäre eine von den zwei Großchancen in der Anfangsphase reingegangen oder Balotelli in der Form der vorherigen Spiele gewesen, stünde die N11 im Finale.
Allerdings hätte Löw die Entscheidung, sich am Gegner auszurichten, dann wohl gegen Spanien wiederholt, womit die Niederlage m.E. absehbar gewesen wäre.

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LoMi 29. Juni 2012 um 11:17

Zunächst: Vielen Dank für diesen großartigen Blog!

Ich als Laie kann nun keine sicheren Urteile über das Spiel gestern abgeben. Mein Eindruck deckt sich mit dem anderer: In der Vorwärtsbewegung war die NM zu langsam. Oft konnte sich die italienische Viererkette in aller Ruhe sortieren, wenn ein Deutscher in das letzte Drittel vorstieß.

Insgesamt hatte ich das ganze Turnier über das Gefühl, dass die deutsche Vorwärtsbewegung zu langsam war. Vielleicht hängt das mit dem Problem zusammen, dass man bei Ballverlust im Vorwärtsgang einen Konter riskiert und deshalb aufpassen muss, dass man auch schnell genug wieder die eigene Defensive sortieren kann.

Mir scheint, dass dieses Grundproblem hier bei Spielverlagerung noch intensiver behandelt werden könnte: Wie baue ich das Spiel offensiv auf, ohne die Defensive zu sehr zu entblößen? Ich denke, dadurch, dass die deutsche NM sehr als Kollektiv gearbeitet hatte, hat sie eben auch nach vorne an Tempo verloren, weil sie die Verbindung zwischen den offensiven und den defensiven Spielern nicht abreißen lassen wollte. Andere Mannschaften des Turniers waren diesbezüglich weniger diszipliniert. Möglicherweise erzeugt das aber auch das Problem der mangelnden Durchschlagskraft nach vorne.

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pgb 29. Juni 2012 um 11:16

Löws Begründung im ZDF, warum er diese Wechsel vorgenommen hat, ist wirklich nahezu abstrus. Ich weiß nicht, ob er absichtlich verschleiert, weshalb oder ob er wirklich so unglaublich naiv ist: Mit Kroos die Zentrale zu stärken mag ja noch nachvollziehbar sein (wobei ich mich dann frage, ob Schweinsteiger, Khedira und Özil keine starke Zentrale sind oder ob Schweinsteiger tatsächlich nicht fit genug war), aber Gomez aufzustellen, weil er 3 Tore und Podolski, weil er 1 Tor (!) gemacht hat… das hört sich schon sehr abstrus an.

Nach der Logik könnte wirklich jeder die Aufstellung vornehmen, dafür muss man nicht „Bundestrainer“ sein. Und war es nicht Löw, der darauf bestand, dass man eben ausschließlich danach geht, wie man am besten sein Konzept durchziehen kann und eben nicht danach, wie viel Tore wann wer gemacht hat. So gesehen hatte Klose vor dem Spiel 39 Argumente mehr auf seiner Seite als Gomez.

Mir will auch nicht in den Kopf, wie man bei einem 2:0-Rückstand Gomez rausnehmen kann. Dass Klose rein musste (eigtl. von Beginn an), war klar und da Özil eh schon auf dem rechten Flügel herumlief, hätte man ihn auch auf links nehmen können und dafür Kroos auswechseln. Wenn Letzterer tatsächlich nur Pirlo zudecken sollte, wozu brauchte man ihn noch nach dem Rückstand. Dachte Löw wirklich, sich weiterhin einen persönlichen Bewacher für Pirlo leisten zu können, obwohl es längst darauf ankam, volle Kanne anzugreifen?!

Die Niederlage ist hoch verdient…

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Shunya 29. Juni 2012 um 17:55

Es gehört zu den Aufgaben eines Trainers, sich öffentlich hinter seine Spieler zu stellen und sie zu schützen. Wenn da eine Viertelstunde nach Abpfiff die Medienmeute „Schuldige“ präsentieren will, auf die man öffentlich eindreschen kann (siehe Wundeliege-Debatte), dann sind mir die Begründungen des Trainers egal, solange er seine Spieler nur irgendwie schützt. Kritik an seinen Spielern hat er intern zu äußern und nicht auf dem ARD-Sessel. Es ist vollkommen bescheuert und schlägt in dieselbe Kerbe, dass viele jetzt Köpfe rollen sehen wollen. Das bringt gar nichts. Das muss in Ruhe analysiert werden. Stattdessen sehen wir immer wiederkehrende Muster nach verlorenen Turnierspielen: „Robben muss weg“, „Poldi muss weg“, „Gomez muss weg“, „Löw muss weg“ etc. Das ist einfach nur dumm.

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pgb 29. Juni 2012 um 20:54

Niemand hat gefordert, die Spieler öffentlich zu kritisieren. Das wäre ja noch schöner! Nur seine Begründung für die Aufstellung war unglaublich – denn da geht es ja gerade nicht um die „Spieler“ und wie die so sind, sondern um seine taktische Idee.

Im Gegenteil hat Löw sogar von sich abgelenkt, indem er davon geredet hat, dass Poldi ja ein Tor gemacht hatte. Im Umkehrschluss heißt das nämlich: „Heute nicht – warum, müssen Sie den Poldi fragen. Ich dachte, er kann das.“ So gesehen hat Löw seine eigenen Spieler bloßgestellt anstatt seine taktische Grundidee zu erläutern.

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Robert 29. Juni 2012 um 22:38

Na ja, was Löw 5 min nach dem Spiel sagt, sollte man sowieso nicht so hoch hängen. Er muss selber erst einmal das Geschehene verdauen, und: Irgendwie griffige Antworten auf die Fragen finden. Dass dort vor den Kameras nicht so diskutiert wird, wie z.B. hier, ist doch klar (leider).

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Shunya 30. Juni 2012 um 01:41

@pgb

Das ist Quatsch. Ich habe noch nie gesehen, dass jenseits von austauschbaren Floskeln und Plattitüden im Fernsehen ernsthaft Fußballtaktik diskutiert worden wäre. Ich wiederhole mich: die Begründungen sind egal. Hauptsache, er nimmt seine Spieler aus der Schusslinie. Opdenhövel hat die Frage garantiert nicht aus taktischem Interesse gestellt, oder weil er meint, das übliche ARD-Publikum oder die Fanmeilen-Zuschauer interessieren sich für solche Feinheiten.

Wir haben es mit einem Publikum zu tun, dass alle zwei Jahre lang für einen Monat Fußball schaut und an den restlichen 23 Monaten teils offen zugibt, dass es sich für Fußball nicht interessiert oder Fußball sogar Scheiße findet. „Taktik“ ist demnach nichts anderes als die besten Leute aufzustellen, was immer man darunter verstehen mag. Und die Frage war nichts anderes als ein verklausuliertes: „Waren die aufgestellten Leute Scheiße?“

Selbst dann, wenn Opdenhövel es nicht so gemeint hätte und selbst Taktikguru wäre, müsste Löw immernoch der Frage zwingend mit Floskeln ausweichen. Schlicht, weil die Entwicklung öffentlicher Debatten unberechenbar ist und sich nicht kontrollieren lässt. Da hat die Wundliege-Debatte ein mustergültiges Beispiel dafür geliefert. Scholl kritisiert Gomez, aber sein Mundwerk galoppiert schon los, während sein Verstand noch gar nicht im Sattel sitzt. Das passiert im Anschluss an ein Spiel, als die Einschaltquoten noch hoch sind. Danach hat Scholl sich korrigiert, will den Inhalt bestehen lassen, entschuldigt sich aber für die Form der Kritik. Gomez selbst stellt dann auf der Pressekonferenz klar, dass er die Kritik Scholls auch nur inhaltlich verstanden hat und sich nicht persönlich angegriffen fühlt. Gäbe es nur rationale Menschen auf der Welt, wäre die Diskussion an dieser Stelle beendet gewesen. Beide Klärungsversuche haben aber nicht die Einschaltquoten des ersten Vorrundenspiels. Und die Diskussion hat eine völlig bizarre Eigendynamik entwickelt. Letztlich müssen die Zeitungen auch Auflage produzieren. Das kann man sogar verstehen. Das ist deren Lebensunterhalt. Aber Löw muss seine Leute schützen.

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van B 29. Juni 2012 um 11:11

Hier wird viel über das Spiel von Kroos diskutiert bzw. „gebasht“.
Hierzu möchte ich anmerken, dass man das Spiel von Kroos unter Berücksichtigung der taktischen Vorgabe sehen muss!
In der ersten Halbzeit viel mir imm Spiel von Kroos aus:
– er hat Pirlo teilweise fast als Manndecker bewacht.
– er hat sich zurückfallen lassen, wenn im Ballbesitz Khedira nach vorne gegangen ist.

Dies sind nun wahrlich keine Aufgaben eines (modernen) 10ers. Das Kroos, mit den Vorgaben, kein besonders gutes offensives Spiel machen kann, ist meiner Meinung nach klar.

Das Pirlo den Pass vor dem 1:0 gespielt hat … naja, er hat halt einen Pass aus der eigenen Hälfte gespielt ohne das daraus eine gefährliche Situation hätte entstehen müssen/dürfen.

Kross hat kein gutes Spiel gemacht, ohne Frage. Aber er hat wahrschienlich das gespielt, was er spielen sollte.

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Sven 29. Juni 2012 um 10:55

Seit der Wm 2006 hat sich das Team bzw. das ,,Spielermaterial“ von Jahr zu Jahr technisch und vom spielerischen Potenzial her verbessert.

Das Schlimme an diesem Halbfinal-Aus ist deshalb, dass man ständig den Gedanken im Hinterkopf hat: ,, Solche Möglichkeiten hatten wir 2006, 2008, selbst 2010 nicht gehabt“.

Die zumindest auf dem Papier bestehende Möglichkeit, jede Mannschaft zu besiegen, sah man auch in der Realität als durchaus gegeben an.
Im Unterschied zu den bisherigen Turnieren hätte es im entscheidenden Moment den Ausschlag geben können, auch mal einen Plan B, C und D zu haben.

Die Variabilität war theoretisch da, das wirklich Erschreckende ist doch die Hilflosigkeit angesichts einer ungüstigen Situation.
Es gibt nur eine taktische Marschroute, die, wenn sie funktioniert, hervorragend aufgehen kann.
Läuft es schlecht, hat man leider das furchbar sichere Gefühl, zu wissen, dass das nichts wird. Warum ist das so?

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Falscher 12er 29. Juni 2012 um 10:50

Danke für die schnelle Analyse und die vielen und interessanten Kommentare.

Ich schließe mich der Löw-hat-das-Spiel-vercoacht-Fraktion ausdrücklich an. Aber ich denke, dass hat er nicht nur in diesem Spiel. Neben den jetzt schon oft erwähnten Fehlern bzgl. der erzeugten Asymetrie durch die Hereinnahme von Kroos, der Aufstellung von Gomez etc. denke ich, war sein Kardinalfehler die Griechenland-Rochade.

Ich konnte die Begeisterung nach dem Spiel schon nicht recht nachvollziehen. Dass Spieler wie Reus, Klose und (der meiner Ansicht nach schwache) Schürrle gegen Griechenland heiß sind und dann einer zweitklassigen Mannschaft Probleme bereitet haben, fand ich nicht besonders herausragend oder überraschend.

Ich weiß, wir sind in einem Taktik-Blog, aber Fußball ist auch Psychologie. Warum ändere ich ohne Not eine funktionierende Mannschaft, die 9 Punkte in der „Todesgruppe“ holte? Beraube sie jeglicher Automatismen. Das geht gegen Griechenland, aber das Resultat war eine in vielen Teilen verunsicherte Mannschaft gegen Italien.

Auch gestern Abend hat Löw weitere entscheidende taktische Fehler gemacht. Ich weiß nicht warum hier jeder Podolski so schwach gesehen hat. Ich fand ihn sehr engagiert und hatte das Gefühl, dass er noch „beißen“ wird an dem Abend. Er hat ein paarmal versucht mit Tempoläufen Gegenspieler auf sich zu ziehen, nicht immer erfolgreich, aber es ging gegen verdammt starke Italiener, außerdem eine Klasse-Flanke auf Özil, die der dann nicht verwertet hat. Er stand mehrmals aussichtsreich, wurde aber von Kroos oder Özil übersehen. Dass er nicht noch effektiver spielte lag zu einem Großteil an der Tatsache, dass sich Italien nach 5 Minuten darauf einstellen konnte, dass es im deutschen Spiel nur einen besetzten Flügel gab.

Warum nimmt Löw dann Poldi raus, anstelle seinen Aufstellungsfehler wirklich zu korrigieren und Kroos rauszunehmen um dem Spiel wieder eine Balance durch besetzte Flügel zu geben? Außerdem, bei teilweise auch berechtigter Kritik an Poldi, der sicherlich nicht das Spiel seines Lebens machte, er ist neben Gomez/Klose der einzige, der vor dem Tor eiskalt ist. So einen Mann nehme ich nicht raus und lasse einen Kroos auf dem Feld, auf dem bereits Özil, Schweinsteiger und Khedira stehen.

Nochmal zum Abschluss und zur Frage des Durchwürfelns der Offensivspieler: Ich finde die Parallele zum spanischen Spiel recht interessant. Auch hier wird enorm rochiert in den Offensivformationen und ich habe auch bei den Spaniern das Gefühl, dass es ihrem Spiel nicht gut tut.

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Stoney 29. Juni 2012 um 12:40

Falscher 12er, viele gute Punkte! Das mit dem überstürzten Wechseln gegen Griechenland ist für mich eine neue, aber doch vielleicht sogar einleuchtende Perspektive. Das fehlende Risiko auf den Flügeln (geopfert mit Kroos) ist ja hier schon rauf und runterdiskutiert worden…
Und das viele Rochieren? – war vielleicht der Fluch einer inexistenten Vorbereitung. Löw (& DelBosque) wusste selbst nicht wem er vertrauen konnte.

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Falscher 12er 29. Juni 2012 um 15:08

Mit der fehlenden Vorbereitung sprichst du einen richtigen und wichtigen Punkt an, Stoney. Mir leuchtet nur nicht ein, warum man dann sozusagen die “Experimentierphase” in die K.O.-Runde verschiebt. Gerade bei einer kurzen Vorbereitung verunsichere ich doch nicht durch überstürzte Änderungen.

Mich lässt der Gedanke nicht los, dass Löw sich an der euphorischen Berichterstattung über sein Team und im speziellen über seine Person hat blenden lassen und der Geist der Selbstüberschätzung fand dann Ausdruck in unnötigen Rochaden. (und nebenbei auch in hanebüchenen Statements a la “Wie werden als Sieger vom Platz gehen!”)

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TheSoulcollector 29. Juni 2012 um 10:39

Löw hat heute wirklich ein paar Fehler in der Aufstellung gemacht. Er hat mit Gomez einen Stürmer vorne, der von Flanken in den Starfraum lebet. Und dann stellt er eine Mannschaft auf, die das nicht bringen kann. Özil driftet oft in die Mitte, Podolski ist kein echter Flankengeber sondern nur mal sporadisch und Boateng ist nicht der Mann, der konsequent zur Grundlinie läuft sondern nur Halbfeldflanken bringt, was aus seiner Sicht auch richtig ist, immerhin muss er ja auch noch verteidigen und ohne Hilfe eines echten Flügelspielers muss er offensiv Abstriche machen. Die Läufe zur Grundlinie musste dann Khedira machen, der aber dann als Kopfballstarker im Zentrum neben Gomez fehlt. Der steht dann allein auf weiter Flur gegen die Italienische, nicht gerade kopfballschwache, Abwehr. Gegen permanent 2 IV sieht auch der beste Stürmer alt aus.

Das Zusammenspiel von Klose, Özil und Reus hat mir gegen Griechenland eigentlich ganz gut gefallen und ich hatte gehofft, das dieses Trio wieder aufläuft. Die hätten dann auch abwechselnd Pirlo und deRossi pressen können, da muss man nicht Kroos aufstellen, der ein wenig wie ein verschenkter Spieler gewirkt hat gestern. Mit diesem Trio hätte Podolski vielleicht auch besser funktioniert, da er dann durch Kloses Zurückfallen in den Strafraum stoßen könnte. (Hier hätte man aber auch Schürrle oder Müller aufstellen können, die aber mit der oben genannten Formation ähnlich als Flügelspitze funktionieren könnten)

Die Gegentore fielen dann auch wirklich nach individuellen Fehlern nicht unbedingt nach taktischen. Beim 1:0 wird Pirlo grad nicht gepresst. Das war aber klare Vorgabe vom Trainer (zumindest sah es das restliche Spiel über so aus) nur da bleibt Özil nicht dran bzw. übernimmt niemand für ihn. Als Folge dann der lange Pass auf linksaußen wo dann ein weiterer Fehler von Hummels folgt und ein Dritter von Badstuber.
Das 2:0 war ein klassischer Konter. Die deutsche Rechte Seite war deshalb so verwaist, weil die Kopfballstarken (Abwehr-)Spieler nunmal bei Ecken mit nach vorn sollen um für mehr Torgefahr zu sorgen. Montolivo kriegt den Ball aus der abgewehrten Ecke und schlägt dann den langen, hohen Ball auf Balotelli, der gegen Lahm und Podolski(?) eben leichtes Spiel hat. Wobei das Stellungsspiel der beiden sehr unglücklich wirkte.

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BenSchreck 30. Juni 2012 um 23:52

Eigentlich ja richtig, ich würde nur folgendes anmerken:

„Löw hat heute wirklich ein paar Fehler in der Aufstellung gemacht. Er hat mit Gomez einen Stürmer vorne, der von Flanken in den Starfraum lebet. Und dann stellt er eine Mannschaft auf, die das nicht bringen kann. “

Das sehe ich nicht ganz so. Die beiden Tore gegen die Niederlande sind mit „Flanken von außen“ nur schwer zu erklären.

Ansonsten natürlich völlig d’accord. Ob nun Klose oder Gomez, verwertbare Flanken oder Standards gabs eigentlich nicht (gegen Italien). Ich hab immer noch nicht verstanden, warum eigene Eckbälle bei den Deutschen nur Gefahr füs eigene Tor verursachen.

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4231 29. Juni 2012 um 10:30

Man kann über Podolskis Leistung bei der EM ja diskutieren – spektakuläres hat man nicht von ihm zugegebenermassen nicht gesehen. Fakt ist aber auch, dass das einzige Tor was sich die deutsche Elf über die linke Seite eingefangen hat von Schürrle verursacht wurde, als dieser gegen Griechenland auf Podolskis Position spielte.

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Magic Hand 29. Juni 2012 um 11:35

Wie viel Gegentore haben wir über den rechten Flügel kassiert? Vor Italien keins.

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4231 29. Juni 2012 um 12:03

Nicht rechter Flügel, sondern rechte Seite.

DEU-NED 2-[1]: Snijder auf der rechten Seite auf van Persie, Körpertäuschung, Hummels macht innen auf, Tor.

DEU-DAN 1-[1]: Langer Eckstoss von links, Kopfball Bendtner von der rechten Seite, Krohn-Dehli verlängert ins Tor.

DEU-GRE 1-[1]: Fehlpass Schürrle vorne Links, ganze linke Seite offen, Konter über links

DEU-GRE 4-[2]: Der Ball vor dem ‚Handspiel‘ kam von rechts.

und die zwei Tore von gestern Abend…

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Magic Hand 29. Juni 2012 um 13:52

Dass gestern die Tore nicht über links gefallen sind hat aber sicher nichts mit den Defensivkünsten Podolskis zu tun, sondern eher dass die rechte deutsche Seite verweist war.

Zu den anderen Toren:

Das Gegentor gegen die Niederlande war ein Pass aus dem Zentrum nach außen, und der Passweg hätte für meine Begriffe von Khedira zugestellt werden können. Dass dann Hummels wie ein Schuljunge aussieht kommt noch hinzu. Generell finde ich es müßig das Tor zu analysieren, weil man könnte auch Podolski ankreiden, dass er sich in dieser Situation nicht um Robben kümmert, der auch hätte angespielt werden können. Das war überhaupt in dem Spiel ein paar mal so, dass sich die NL Deutschland (von NL aus) auf links gelegt haben und Boateng herausgezogen wird und der rechte Flügel für die NL eine weitere Option gewesen wäre, weil Podolski nur hinterher trabt.

Die Eckbalsituation gegen Dänemark, bei der eine ganz andere Zuordnung herrscht kannst du doch nicht wirklich ernst meinen?

Der Elfmeter gegen Griechenland, Müller geht auf den Gegenspieler, der spielt den Pass im Zentrum, wo die Griechen dann viel zu viel Platz haben, und dann sind sowohl der linke als auch der rechte Flügel frei und dass der Ball nach links geht liegt einzig und allein daran, dass Schweinsteiger von rechts anläuft. Wobei man in dem Fall Podolski zu Gute halten muss, dass er gar nicht auf dem Feld steht und damit auch nichts dafür kann das die andere Seite auch komplett frei ist. Aber trotzdem beginnt der Gegentreffer schon im Zentrum.

Das ist meine Meinung zu den Gegentoren. Gerade bei so einer geringen Anzahl an Gegentreffern ist es lohnenswert ein wenig zu differenzieren.

Ich hab am Anfang der EM die Startelf Nominierung von Podolski auch verteidigt. Aber Podolski ist immer noch ein Offensivsspieler und wenn seine angeblich gute Defensivarbeit dazu führt, dass er keine Gefahr noch vorne ausstrahlt, dann ist er auf der Position verschenkt. Für mich war er eigentlich die Entäuschung bei der EM.

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BenSchreck 30. Juni 2012 um 23:46

Zustimmung, MagicHand: wobei das zufällig auch auf den Elfmeter, verursacht von Boateng zutrifft. Sowas pfeift kein seriöser Schiedsrichter. Eine Chance war es ansonsten nicht.

Trotzdem stimmt insgesamt, dass Deutschland neben Irland (9) mit 8 Buden die meisten Gegentreffer kassiert hat.

Ob rechts oder links.

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Peter 29. Juni 2012 um 10:24

Das deutsche Spiel wurde sowohl in der taktischen Aufstellung der ersten Halbzeit, als auch in der Einstellung der meisten Spieler zum Spiel verloren.
Das italienische Spiel ist wie sich auch aus den vorhergehenden Spielen zeigte auf Balotelli zugeschnitten. Also hätte Löw in Aufweichung der modernen Taktik direkt einen Mann nur für ihn abstellen sollen. Das Spiel wurde auch in der Verteidigung verloren, weil die deutschen Spieler scheinbar doch nicht so leistungsstart sind. Sie wurden in diesem Spiel immer wieder überlaufen, weil sie den Überblick verloren oder zu langsam antraten.

Das ist der weitere Punkt für die Niederlage, der Einsatzuwille oder möglicherweise auch die Leistungsfähigkeit der deutschen Spieler.
Als Beispiel mag Boateng dienen, der auf der rechten Seite Freiräume hatte und bei einem Anspiel stehen blieb oder meist zurück lief oder passte. Dies gilt aber auch für andere Spieler, Podolski der in den Jahren langsamer geworden ist.
Ein paar Phrasen machen es deutlich, es fehlte der letzte Wille zum Einsatz: es fehlte die Beweglichkeit. Die Italiener hatten überwiegend einen oder mehrere Mitspieler, die sie anspielen konnten, weil sie sich bewegten.
Es wird dann meist darauf verwiesen, dass die deutschen Spieler wegen der taktischen Einstellung des Gegner sich keine Freiräume schaffen konnten. Das gestrige Spiel hat dabei wieder einmal gezeigt, dass man sich Freiräume erlaufen muss. Aus anderen Spielen hat sich doch gezeigt, dass die Kondition vorhanden ist. Warum bleiben die meisten Spieler dann einfach stehen ? Als wenn sie Angst hätten, ein Risiko einzugehen. Das zeigt sich auch vielfach vor dem Tor, wenn die Verantwortung zum Torschuss durch noch einen Querpass an den nächsten Spieler abgegeben wird.

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ktstgt 29. Juni 2012 um 10:24

Ganz ehrlich: bei so vielen taktischen Erwägungen kann ich eigentlich gar nicht mithalten. Dennoch, ich sehe die Fehlbesetzung Löws ein wenig unpopulärer:

Eine Sturmspitze wie Gomez kann nur verwerten. Was er da aber zum Verwerten bekam, war nicht gerade geeignet, ihm einen schnellen Abschluss zu ermöglichen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Klose mehr daraus gemacht hätte.

Kroos war als die Wunderwaffe gegen Italiens Spielmacher gedacht, aber irgendwie kam mir der „Schachzug“ ein wenig überheblich vor, fast so als wäre das die einzige notwenige Maßnahme, weil der Rest der italienischen Mannschaft kaum Klasse besäße, Pirlos vermeintlichen Ausfall auszugleichen. Stabilität im Zentrum, oder war es eher das Einbetonieren des deutschen Spiels?

Interessant fand ich auch, dass italienische Mannschaft es sich leisten konnte, mit zwei Spitzen aufzutreten, während das deutsche Spiel, das ja vor allem in der Offensive an Qualität und Erfolg gewinnt, eigentlich doch recht defensiv geplant war. War das vielleicht ein wenig zu feige?

Was mir aber am meisten Kopfzerbrechen bereitete, war der Gesamteindruck der deutschen Mannschaft: Klare Favoriten (ob gewollt oder ungewollt) und eigentlich auch insgesamt mit guten Spielern afutretend – doch dieses Selbstverständnis und eine vielleicht notwendige Zurschaustellung von Selbstvertrauen war einfach nicht zu sehen, oder zumindest nach 15 Minuten verschwunden.

Ich befürchte, dass die taktischen Tüfteleien weitaus weniger Ausschlag für den Verlauf des Spiels hatten oder gehabt hätten, als das fehlende Selbstvertrauen und die vermisste Agilität der deutschen Spieler. Ganz grob gesagt sah das Spiel für mich so aus, als hätte taktischer Kramp der deutschen Mannschaft die italienische Mannschaft erst so richtig stark gemacht.

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Stefan 29. Juni 2012 um 10:17

Das der Wechsel zu Kross aufging, ist eine Fehleinschätzung. Die Folge war, dass auf der rechten Seiten Boateng alleine gelassen wurde — der Verteidiger mit den größten Schwächen in der Spieleröffnung und der Offensive. Die Wege wurden zu lang für ihn, so dass er nicht mal das obligatorische Hinterlaufen auf der Außenbahn (z.B. von Özil) schaffte (und auch nicht entschlossen versuchte). Wenn schon eine Verdichtung der Mitte durch einen zusätzlichen Mann nötig ist, hätte man die linke offensive Mittelfeldposition dafür opfern sollen. Lahm hätte die Lücke besser ausfüllen können und ihm stand auch der weit schwächere der italienischen Aussenverteidiger gegenüber (Balzaretti). Das Fazit des Spiels lautet „Sich selbst der eigenen Stärken beraubt“, in dem sich der Bundestrainer zu sehr nach Italien gerichtet hat und dafür den druckvollen Tempofussball, der mit Reuss und Klose statt Podolski und Gombe eindeutig besser möglich ist, geopfert.

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Magic_Mo 29. Juni 2012 um 12:24

Ich glaube, hier behauptet niemand, die Taktik mit Kroos wäre aufgegangen (angesichts des Pausenstandes wäre das eine schwer zu haltende Position^^). Es wird lediglich behauptet, sie hätte funktionieren können und war daher keine so krasse Fehlentscheidung wie vielerseits postuliert; der Meinung bin ich übrigens auch.

Zu deiner Ansicht mit der vertauschten Seite: Glaube nicht, dass das praktikabel gewesen wäre, weil Balzaretti von Haus aus wesentlich offensiver spielt als Chiellini; zudem hat er invers gespielt, so dass man Italien Tür und Tor für zusätzliche Diagonalbälle in die Spitze geöffnet hätte. Meiner Meinung nach tat man gut daran, Balzaretti auf seiner Seite einzuengen und zurückzudrängen, so konnten die Italiener kaum Breite erzeugen. Unglücklicherweise haben sie die aber auch nicht gebraucht…

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Stefan 29. Juni 2012 um 17:45

Die Taktik mit Kross hätte funktionieren können, wenn er sich nicht so sehr in die Mitte gezogen hätte, oder einfach gleich für Schweinsteiger eingesetzt worden wäre, was vermutlich die mutigste und beste Entscheidung gewesen wäre.
Zu Balzaretti: Er hat in sämtlichen Spielen dieser EM fast gar keine offensiven Impulse gesetzt (außer bei Standards) und ist immer nur an der Außenlinie geklebt. Diagonalbälle in die Spitze aus dem Halbfeld lassen sich zudem deutlich einfacher verteidigen, als Flanken von der Außenlinie, zu der Balzaretti selten hätte durchbrechen können. Und eingeengt wurde er auch nicht wirklich von Podolski an diesem Tag.

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Magic_Mo 30. Juni 2012 um 14:54

Ich werde mir speziell die erste Halbzeit noch einmal ansehen, bin aber bisher der Meinung, dass die Idee „rechten Flügel opfern zugunsten von einem zentralen mehr“ in Ansätzen recht gut funktioniert hat, in letzter Konsequenz freilich gescheitert ist, allerdings nicht durch eine systemimmanente, sondern durch eine individuelle Fehlleistung.

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Sven 29. Juni 2012 um 10:03

Für mich ist Löw ein Opfer des riesigen Medien-Jubel-Hypes um seine Person geworden. Er wurde ja schon als Magier, als Zauberer, als König Midas gefeiert, der alles zu Gold macht, was er berührt.
Da kann man sich schon mal verstricken in 500seitign zweibändigen Dossiers über den Gegner und den unbedingten Willen, wieder mal ein Zauberhändchen zu zeigen…
Er hat seine eigenen Regeln gebrochen: Nie nach Namen aufzustellen (Schweinsteiger, Podolski, Gomez) und sich nicht zu sehr nach dem Gegner auszurichten (Kroos).
Schon gegen Portugal und auch gegen Dänemark hatte das Team auf dem Platz keinen Plan B, wenn die Marschroute von Vater Löw mal nicht klappte. Kein Führungsspieler hatte eine Idee, auch nicht gegen Italien. So verplemperte man dann auch die Zeit nach 0:2 bis zur Halbzeit und wartete auf die Ansage des Trainers.
Und ein hochgejubeltes 4:2 gegen hellas ist eben nur ein reales 4:2 gegen hellas.

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LJ 29. Juni 2012 um 10:10

Und er hat ein Halbfinale gewählt, um ein Testspiel zu machen. Es ist einfach unfassbar. Haben wir je ohne rechten Angriffsflügel gespielt? Eben. Damit hat er doch seine junge Mannschaft bereits mit der gewählten Taktik verunsichert/überfordert.

Wie es richtig geht, konnte man bei den Italienern sehen. Spielzug für Spielzug keine Überraschungen. Alles erprobt. Die Spieler waren sich zu jedem Zeipunkt sicher, was sie zu tun haben.

Und was macht Löw? Versucht mitten im Turnier neue Taktiken. Herzlichen Glückwunsch.

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TheSoulcollector 29. Juni 2012 um 10:44

Es ist kein Fehler sich auf den Gegner einzustellen, das ist bei den Deutschen sogar ein Erfolgsrezept. Mannschaften, die nicht variabel sind, sind ausrechenbar und fliegen fast immer aus dem Turnier. Italien hat zwar eingespielte Abläufe, sind aber sehr variabel was den Gegner betrifft. Gegen England waren sie dominierend mit Pirlo, der etwas höher agiert hat um den Stürmern zu entkommen. Außerdem ist Montolivo nicht unbedingt der Zehner im Zentrum, sondern eher ein zusätzlicher Spieler um den linken oder rechten Flügel zuüberladen.

Schweinsteiger hätte ich auch nicht aus dem Team genommen. Man kann den „gefühlten“ Kapitän nicht einfach auswechseln, auch wenn er mal schlecht spielt.

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Sven 29. Juni 2012 um 14:01

@TheSoulcollector: „Schweinsteiger hätte ich auch nicht aus dem Team genommen. Man kann den “gefühlten” Kapitän nicht einfach auswechseln, auch wenn er mal schlecht spielt.“

Dann schau dir mal del Bosque im HF gegen Portugal an. Der nahm sogar Xavi raus, weil der das Team mehr hemmte. keine Rücksicht auf Namen und Verdienste, wenn es um den teamerfolg geht.
Schweinsteiger spielte „nicht mal schlecht“, sondern bereits das gesamte Turnier und davor auch im Klub.
Das Ergebnis von Löws Festhalten an Schweinsteiger ist: jetzt haben Schweinsteiger und auch Löw ein Glaubwürdigkeits- und Autoritätsproblem im Team.

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Jericho 29. Juni 2012 um 11:58

Nur mal ein Gedankengang meiner Seits:

Wie viel muss von dem was Löw der Presse uns allgemein vermittelt, was er macht, denkt und wie er entscheidet wirklich am Ende mit dem Übereinstimmen was er sagt? Teil des Pokerspiels Fußball ist es ja auch, die Karten nicht offen zu legen, sondern versuchen den Gegner im Unklaren zu lassen.

Als Außenstehender hat man auf jeden Fall nicht die genaueren Informationen, bzgl des Fitnessstandes von diversen Spielern, taktischen Vorgaben und bei einer Nationalmannschaft kann man auch nicht das perfekte Spiel erwarten immer, wenn die Vorbereitungszeit nicht vorhanden ist und gleichzeitig die Leistungsdichte so eng ist. Bei 11 Freunde gab es gestern einen Artikel über die Suche nach dem perfekten Spiel und die logische Konsequenz dessen ist, dass Spiele 0:0 ausgehen, wenn alles nach dem Schema Schach ausgespielt wird. Einige individuelle Fehler und Unkonzentriertheiten sorgen dann dafür, dass dieser Überraschungseffekt da ist. Nur ist es natürlich sehr ärgerlich, dass es gegen Deutschland passiert. Eventuell, hat das ganze auch was von dem DFB Pokal Finale dieser Saison.

Was ich nun aber damit sagen will. Wir als Beobachter haben mit ziemlicher Sicherheit viel weniger Informationen um zu beurteilen, inwiefern welche Entscheidung logisch ist oder nicht. Natürlich versucht die Presse viel herauszukriegen, aber inwiefern ist Transparenz beim Fußball wünschenswert? Insbesondere, wenn man dann schon den Vergleich zieht „Fußball ist wie Krieg“. Im Krieg erklärt der Generalstab auch nicht im vorhinein seine Strategie um die Schlacht und den Krieg zu gewinnen.

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DE11 29. Juni 2012 um 12:18

Ein guter Punkt. Besonders deutlich wird das bspw. am Hype um die Gomez-Aufstellung gegen Portugal – und das geht jetzt überhaupt nicht gegen den Spieler – sondern um die Frage: Woher wissen wir denn wie das Spiel ausgegangen wäre wenn Klose gespielt hätte? Auch 1:0 oder vielleicht sogar 2:0? Vielleicht aber auch 0:0. Der Punkt ist wir wissen es nicht und deshalb sind
Post-hoc Lobeshymnen auf die Personalkompetenz des Trainers und im Prinzip genauso sinnlos wie die spätere Demontage. So kritisiere ich oben auch nicht das Kroos überhaupt gespielt hat sondern dass der zusätzliche Mittelfeldspieler taktisch zu teuer erkauft wurde und man das mit einer nicht so hoch stehenden IV vielleicht besser gelöst hätte.

Das Spiel wurde aber meiner Ansicht nach in den vielen halb garen und unkonzentrierten Angriffen unnötig hergeschenkt. Nur 1 Tor aus dem Spiel hätte schon gereicht, zumindest für die Verlängerung…

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Jericho 29. Juni 2012 um 12:30

In der Tat, aber auch nur rein rechnerisch.

Verzieht Balotelli seine Granate und es bleibt beim 1:0. Geht Kroos Schuss weiter nach links, Lahm machts mit Druck und nicht mit Gefühl und der frühe Anschlusstreffer ist da. Hätte, wenn und aber ist beim Fußball so eine Sache… Eine letzte Frage, aber hätte der Schiri nicht noch auf Grund der diversen Unterbrechungen in der Nachspielzeit noch eine Minute länger nachspielen können, wenn nicht gar fast müssen? So war es auch nicht klug den letzten Freistoß kurz auszuführen, anstatt ihn hoch und weit nach vorne zu schlagen…

Aber ja taktisch fand ich die Entscheidung von Löw anfangs nicht schlecht und hab sie gegen meine Freunde verteidigt mit dem Blick, dass man so die Spielkontrolle an sich reißen wollte. Ging aber nicht auf. Wenn es aufgegangen wäre, hätte jeder gefeiert wie toll Deutschland in der Lage ist auch so flexibel zu sein und zu gewinnen… So hats halt nicht sein sollen.

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EinLeser 29. Juni 2012 um 09:52

Wow! So viel Fachwissen hier!
Da frage ich mich, warum ihr hier alle schreibt und nicht schon lange für einen Fußballverein arbeitet und viel Geld verdient?

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Sven 29. Juni 2012 um 10:14

Weil wir von hochbezahlten und hoch gejubelten Fachleuten wie einem Löw eben auch eine hochqualitative Arbeit fordern können. Das fordert mein Chef auch von mir. Das Leute wie Löw in der Öffentlichkeit diskutiert werden, ist in dem etwas höherem Gehalt des Bundestrainers als dem meinen mit drin. Das nennt man „Schmerzensgeld-Anteil“. Den hätte ich gerne und dann dürften alle auch über mich hier diskutieren.

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EinLeser 29. Juni 2012 um 10:26

Sorry Sven, wusste nicht, dass du der Chef vom Löw bist! 😉
Ich denke, dass es wohl Gründe gibt, dass du nicht an Löws Stelle bist, oder?
Auf jeden Fall finde ich es amüsant wie überzeugt hier jeder von seinem „Fachwissen“ ist.

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Magic_Mo 29. Juni 2012 um 12:15

@Ein Leser
Neu hier? 😉
Ich denke in einem designierten Taktikblog darf man ruhig davon ausgehen, dass es den meisten Usern durchaus bewusst ist, warum ein Bundestrainer Bundestrainer ist. Hier findet also kein Austausch von Stammtischbesserwisserei, sondern ein angeregter Diskurs von Interessierten statt (so hoffe ich zumindest 😀 )
Nebensächlich ist auch ein hochbezahlter Profitrainer nicht vor Fehlentscheidungen gefeit, es spielen auch psychologische/mediale Faktoren mit rein, die man vielleicht von außen nicht immer einsehen kann und die hier auch nicht schwerpunktmäßig diskutiert werden sollen; es ist eben ein Taktikblog.
Außerdem kann ich mir vorstellen, dass bei vielen Kommentaren eine manchmal kleinere, manchmal größere Portion Frust mitschwingt.
Ergo: Das darf man alles nicht so furchtbar ernst nehmen 😉

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BenSchreck 30. Juni 2012 um 23:38

Hallo EinLeser!

Ich habe überhaupt kein „Fachwissen“ und bin nicht einmal mit einem Trainerschein versehen. Nur: seit ich diese Seite hier lese hat sich mein Blick auf den Fußball stark verändert. (und ich sehe mir Spiele auch mehr als einmal an)

Und die meisten hier haben einige Gedanken über Dinge, die ihnen aufgefallen sind, und möchten diese diskutieren: richtig, falsch, egal, etc. Und in ganz seltenen Fällen bringt das nicht nur einen selbst weiter, sondern auch andere haben was davon. Das unterscheidet diese Seite eben von Bild.de oder zdf.de oder sport1.de oder weltfußball.de oder oder…
(hab ich jetzt Werbung gemacht? 😉 )

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L 29. Juni 2012 um 11:26

Weil keiner genug Geld hat um mein Fachwissen adäquat zu bezahlen. 😉

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Sven 29. Juni 2012 um 14:09

@EinLeser:
Wer sich in den Erfolgen gerne auch medial sonnt und gerne sich medial vermarkten läßt, wie Herr Löw, der muss sich nun mal auch mediale Kritik gefallen lassen. So ist das nunmal im Leben. Es gibt nicht immer nur die Rosinen, manchmal ist es auch der harte BRotkrummen zum Knabbern.
Die aktuelle Fallhöhe hat sich Herr Löw selbst und unter tätiger Mithilfe von Herr Bierhoff selber geschaffen. Herr Löw wird es überleben und nicht in soziale Katastrophen stürzen.
Selbst die Katholiken diskutieren über Gott, also sollten wir Fussball-Anhänger auch über Herrn Löw diskutieren dürfen.

Also fröhliches Weiterdiskutueren.

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laterookie58 29. Juni 2012 um 20:10

@ EinLeser : Hast Du ein Problem mit dem Fachwissen anderer? Oder mit diesem Taktik- Blog? Dann schone doch Deine Nerven und Deine Augen und tue Dir das hier nicht an. Möglich, daß es Blogs gibt die Dir mehr zusagen, als dieser; wir pflegen seit Beginn einen fairen Umgang miteinander. Jeder von uns respektiert die Meinung anderer. laterookie58

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Eric Nelles 29. Juni 2012 um 09:51

Drei Sechser und doch spielt Pirlo die Einleitung zum 1:0.
Insgesamt lag die Mannschaft gestern nur bei 70 % und Löw bei 30 % des Potentials.

Zuviel Reaktion, statt Aktion. Der Glaube an das Gewinnen hat gefehlt.
Im Detail stehen mir die Außenverteidiger auch zu weit weg vom Mann. Ziel sollte es sein schon die Ballannahme zu stören. Boateng steht aber locker 15 m vom Gegenspieler weg. Sehe ich in der Bundesliga bei Castro auch häufiger.
Schön den Raum abgedeckt, doch Spieler Raum schießt keine Tore.
Ansonsten: Form schlägt Namen. Schweinsteiger war nicht fit, Podolski als einziger Zweitliga-Spieler auf dem passenden Niveau. Kroos trainiert seit Jahren Fernschüsse, trifft aber selten. Mutig wäre Bender für Schweinsteiger gewesen. Hummels hat immer noch den einen Bock im Spiel wie auch in der Championsleague.

Glückwunsch an Italien. Sie haben ihre Stärken ausgespielt.

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JAS 29. Juni 2012 um 09:47

Ich kann die Enttäuschung Vieler hier absolut nachvollziehen. Auch bei mir bleibt eine gewisse Leere zurück, da man sich mehr erwünscht hatte und dem Trainer-Team nach vielen im Nachhinein richtigen Entscheidungen doch irgendwie zugetraut hat schon die richtige Lösung zu finden. ABER: vieles an der Stärke der Deutschen Mannschaft ist halt doch nur herbeigeredet. Klar, da ist eine ungeheure Anzahl von äusserst talentierten Spielern, die Erwartungen wäckt. Aber: die Deutsche Mannschaft war halt die jüngste Mannschaft im Turnier. Das geht bis zu einem gewissen Level gut und ist auch oft schön anzuschauen. Aber wenn man dann halt auf eine Mannschaft wie Italien trifft, lässt sich nicht mehr so schön spielen. Die Italiener sind taktisch einfach brilliant und die Spieler abgezockt ohne Ende. Schön zu sehen, wie häufig Jogis Buben beim DEFENSIV-Zweikampf auf dem Hosenboden landeten und der Italienische Spieler in Ruhe weiterspielen konnte. Für mich war vorher klar, dass es gegen die Italiener aus Deutscher Sicht am Schwersten würde. Von daher ist der Verlauf des Spiels keine grosse Überraschung. Verstehe auch nicht, warum das hier jetzt so ne Aufregung auslöst: Eine junge Deutsche Mannschaft (diesmal nicht ganz so gut eingestellt, vielleicht) verliert gegen ein abgebrühtes Italienisches Team, das hervorragend eingestellt war. Die Aufregung scheint mir in einer Überschätzung der Leistungsfähigkeit der Deutschen und einer Unterschätzung der Leistungsfähigkeit der Italienischen Mannschaft begründet zu sein…. Italien war einfach klar besser, taktisch, pysisch und psyschisch. Das kann man dann auch mal ohne grosses Wehgeheult anerkennen ohne einzelne Spieler oder die ganze Mannschaft nun zu verteufeln.

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smerk 29. Juni 2012 um 12:30

@JAS:
Das ist mal ein vernünftiger Kommentar vor allem ohne das ganze Geheule und die ganzen -völlig verschwendeten- Emotionen, die mir ziemlich auf den Geist gehen. Ganz nüchtern hat sich Löw ein bisschen vercoacht, wobei die Aufstellung von Podolski, Gomez und Kroos absolut beründbar und auch nachvollziehbar sind, siehe Pirlo gegen England, aus der Erfahrung raus musst Du dann als Trainer einen hinstellen, der den stört. Aber diese Taktik muss ja nicht unbedingt auch funtionieren. Was mich extrem ärgert sind die individuellen Fehler, die einige Spieler vor dem 1:0 gemacht haben. Da war einfach auch sehr viel Schlafmützigkeit dabei, fehlende Konzentration, Konsequenz – und letztlich auch Erfahrung. Andererseits muss man sich fragen, ob ein Özil von seiner persönlichen Veranlagung her jemals ein so defensiver Midfielder wird, dass er in jeder Situation sofort weiter den ballführenden Gegner presst, anstatt stehen zu bleiben und erst mal ein Päuschen einzulegen. Fehlt es da evtl typbedingt an der Grundaggressivität?
Ich denke, die einzelnen Spieler und der Trainerstab wissen, was sie falsch gemacht haben, die werden daran noch eine Weile kauen, man erinnere sich nur an den völlig versteinerten Gomez nach dem Abpfiff.
Die Frage ist doch eher: Lernen die Akteure daraus? Das ist zu hoffen.
Ausserdem: Lernen die Ausbilder der N11 dazu? Die taktische Disziplin und Reife der Italiener ist einfach state-of-the-art, nach wie vor (ausserdem, ähääm, spielen die inzwischen richtig gut und ansehnlich, fällt schwer, die immer noch als Catennaccio-Krücken zu verunglimpfen, oder?)
Gute Techniker, gute Kicker haben wir zu Hauf, aber die taktische Ausbilding, sowohl auf das Spiel an sich wie auch auf die jeweilige Position bezogen erscheint mit noch ziemlich steigerungsfähig.
Das kann man von den Italienern nun wirklich nicht sagen.
Wenn man dann noch bedenkt, dass Schweinsteiger zZt ziemlich von der Rolle ist (wie wär`s mit 6 Monaten Urlaub? Ich als FCB-Fan denke mit Grauen an die kommende Saison), Özils Expolsion nicht stattfand, Podolski und Müller nur Schatten früherer Tage sind und – das darf man nicht vergessen – den Stturm- und Drang-Jungs aus der 2.Reihe einfach auch die Erfahrung fehlt, Hummels genau einen richtig blöden Fejhler macht und das dummerweise im HF usw usw…
wundert es einen dann?
Dumm gelaufen, Mund abwischen, dazulernen, besser werden, weiter machen.
What the fuck, ich drück den Italos die Daumen, die haben es verdient. Welches Team bei der WM hat denn bisher zwei grundverschiedene Systeme gespielt und das auch nich asterein? Nur die Italiener und da muss ich sagen: Chapeau.
Die haben es verdient – und: Ich hasse sie nicht mehr, so wie 2006 😉

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Jericho 29. Juni 2012 um 12:36

Zustimmung.

Einige Spieler bräuchten nun wirklich eine gute lange Pause und wirklich etwas Abstand von allem, vom Sport, von den Enttäuschungen und auch von den Medien. Nur wird es die nicht geben. Da wird die Saison für die Bayern nächstes Jahr nochmal schwer, aber so machen da auch evtl die ganzen Transfers sinn. Wir werden ja sehen.

Taktisch war Italien ungemein stark und da scheint weiterhin noch was Nachholbedarf zu sein. Auch für die Trainer, dass man ein Spiel noch besser von außen lesen kann.

Würde es da nicht teilweise fast Sinn machen, ähnlich wie beim Rugby das Spiel von oben aus zu betrachten? So das man einen besseren Überblick bekommt was eigentlich passiert.

(13+16? Das ist ja schon fast höhere Mathematik, im Vergleich zum 3+4 von eben… 😀 )

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smerk 29. Juni 2012 um 13:35

@Jericho:
In der NFL sitzen die Offende- und Defense-Coordinator, d.h. die Jungs, die während des Spiels die jeweiligen Spielzüge bzw., die Verteidigungsstrategie auswählen, oben im Stadion in geschlossenen Boxen mit Funkverbindung zu den Coaches unten am Feld. Ich würde mir als Trainer im Fussball sofort einen Analysten raufsetzen, der zumindest in der Halbzeit etwas liefern kann, wenn nicht sogar über Handy oder Funk – falls das nicht verboten ist, keine Ahnung, ob. Kennt sich da einer aus?

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HolgerM 29. Juni 2012 um 19:08

Das wäre ja nun mal zu fortschrittlich für die Trainerzunft. I n US regen sich die NM Spieler darueber auf, dass Klinsmann sie Spielvideos der Gegner machen lässt…

Aber was man von der NFL lernen kann: Standards, Standards und nochmal Standards. Bringe mal eine QB Mentalität zum Freistoss. 10 einstudiert Varianten. Oder die Ecke als 3rd and 10.

Football = Eine Serie von Fussballfreistoessen!

Aber hier geht es ja um Fussball – verzeiht den Exkurs!

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Rarehero 29. Juni 2012 um 16:01

Die Faktoren Alter, Reife und Erfahrung werden in der Bewertung der Chancen und Leistungen der Mannschaft vollkommen vernachlässigt. Das liegt sicherlich auch daran, dass die Mannschaft nie auf die Bremse tritt, immer vom Titel redet und nun zum zweiten Mal (2006 und 2008 spielte eine ganz andere deutsche Mannschaft, der die spielerischen Mittel fehlten) den Triumph am Horizont sehen konnte. Viele tolle Leistungen tun ihr Übriges, um die Erwartungen durch die Decke schießen zu lassen.

Das deutsche Publikum und die Medien erwarten zu viel sind von den Leistungen seit 2004 ein wenig verblendet. Aber 2006 und 2008 haben wir nur den Notstand im deutschen Fußball verwaltet, seit 2010 haben wir eine blutjunge Mannschaft, die das Potential für eine große Mannschaft hat, sich aber erst einmal auf diesem hohen Niveau festigen muss. 2010 habe ich zu keinem Zeitpunkt, selbst nach dem Viertelfinale, nicht damit gerechnet, dass die Mannschaft schon so weit sein würde, Spanien schlagen zu können.

Bei diesem Turnier haben alle davon geredet, dass es mit Hummels, Reus oder Götze ein Klacks sein würde, den Titel zu holen. Mir war jedoch vor dem Turnier klar, dass wir jederzeit an der Unerfahrenheit der jungen Spieler und der Formschwäche der erfahrenen Spiele scheitern könnten, und auch wenn man u.A. bei Hummels fast vergessen konnte, dass er sein erstes Turnier spielt, sind diese Schwächen gestern brutal zum Tragen gekommen.

Weder war ich 2010 wirklich enttäuscht, noch bin ich es heute. Ich verstehe diese Jahre als Entwicklung der Nationalmannschaft, und die Entwicklung verläuft sehr gut. Daran kann es keinen Zweifel geben. Die Spanier sind zum gleichen Zeitpunkt ihrer Entwicklung immer und immer wieder am Viertelfinale gescheitert. Für diese junge deutsche Elf wird es eigentlich erst jetzt wirklich interessant. Die letzten alten Zöpfe werden abgeschnitten, die erste große Charge junger talentierter Spieler aus der Ausbildung der Vereine und des DFB werden ihre Schlüsselpositionen in der Nationalmannschaft einnehmen. Die nächsten beiden Jahre werden großartiger werden als alles, was wir seit 2004 erlebt haben.

Und ich will nichts von irgendeinem Leader-Gequatsche hören! Unsere Mannschaft hat ein Durchschnittsalter von etwa 25 Jahren, und das mit Klose. Mit welchen Mannschaften wollen wir diese Jungs denn vergleichen? Die Italiener sind auf allen Schlüsselpositionen sechs Jahre weiter und reifer als der älteste Spieler in der deutschen Elf (wenn man Klose mal Außen vor lässt), der bei diesem Turnier auch noch durch eine Verletzung geschwächt war. Mit 26, 27 Jahren wächst man erst so langsam in eine Führungsrolle rein. Und wir machen unsere erfahrenen Spieler als „Chefchen“ und „Kapitänchen“ lächerlich, weil sie noch keine Pirlos sind. Deutschland hat einen Knall!

Ein Wort noch zu Löw? Im Nachhinein hat er bei diesem Turnier keine gute Figur abgeben. Die Mannschaft hatte es nach der schwierigen Vorbereitung schon nicht einfach, zur Form und zum Selbstvertrauen zu finden. Was geschehen wäre, wenn Löw auf Müller und Reus auf den Flügeln gesetzt und Klose im Sturm bis zur Turnierreife durchgeschleppt hätte, bleibt Spekulation. Vielleicht wären wir auch in das gefürchtete Kontermesser unserer Gegner gelaufen und nach der Vorrunde nach Hause gefahren, aber nach dem gestrigen Spiel überwiegt bei mir der Eindruck, dass die Abkehr von den Offensivstärken der Mannschaft nicht der richtige Weg gewesen ist. Letztendlich ist es der Mannschaft nicht gelungen, sich im Stile einer Turniermannschaft zu steigern. Vielleicht wäre dieser Steigerung aufgrund der vielen jungen Spieler und der Formschwäche der erfahreneren Spieler ohnehin ausgeblieben, aber mit den vielen System- und Personalwechseln ist es für die Mannschaft sicherlich nicht einfacher geworden.

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Rarehero 29. Juni 2012 um 16:07

Im Übrigen ist es für alle Beteiligten und Fußball-Deutschland vielleicht ganz gut, hart auf dem Boden der Tatsachen gelandet zu sein. Wir sind kein Titel-Aspirant, geschweige den Titel-Favorit, auch wenn die Ergebnisse etwas anderes aussagen. Wir haben eine junge Mannschaft, die noch einen weiten Weg bis zur Titelreife zu gehen hat. Daher finde ich es nicht verkehrt, dass unsere Erwartungen einen harten Dämpfer erlitten und Löw auch mal in Frage gestellt wird. Das schärft den Fokus aufs Wesentliche, vor allem bei den Verantwortlichen, und nimmt den Druck überbordender Erwartungen von der Mannschaft. Wie gesagt, ich freue mich auf die nächsten beiden Jahre und die WM-Qualifikation, und dieses brutale Ausscheiden ist in meinen Augen gar das Zweitbeste, was uns außer einem Titelgewinn passieren konnte.

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Solid Snake 29. Juni 2012 um 17:00

Du hast mit vielem verdammt recht und empfunden habe ich es gestern ähnlich wie du.
Muss dazu sagen das ich selbst ein bisschen überrascht über meine eigene Reaktion war.
Konnte nach dem Spiel wieder sehr schnell lachen und einfach runterkommen obwohl die enttäuschung da war.
Spätestens als ich die Bilder von den Public Viewings gesehen habe musste ich echt schmunzeln xD

Der Jubel nach dem 1:2 von diesen ganzen Eventfans die 2min später das heulen und schimpfen anfangen, weil sie keinen blassen schimmer haben was da eigentlich gerade passiert ist.

Da kommt der Dämpfer schon zur richtigen Zeit, so blöd das auch klingen mag.

Die Mannschaft wird ihren weg schon machen und ich bin zufrieden mit der Entwicklung.Es gab Zeiten zu Vogts Ribbeck oder Völler was ich nie wieder erleben möchte richtiger Rumpelfussball das macht auch der 96er Titel nicht wett.

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Tank 29. Juni 2012 um 17:57

Stimme dir in fast allen Punkten zu. Nur die Qualität der Mannschaft schätze ich auch momentan schon so hoch ein, dass sie tatsächlich ein realistischer Titel-Aspirant waren.

Eine Frage die angesichts deiner Überlegungen natürlich aufkommt ist, ob es richtig war mit einer so jungen Mannschaft anzutreten. Angesichts des Niveaus der Spieler würde ich das aber bejahen.

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Robert 29. Juni 2012 um 22:21

Natürlich war Deutschland ein Titel-Favorit. Sie haben vor dem Turnier sehr gut gespielt und auch im Turnier mehr überzeugt, als andere. I hatte die nötigen Mittel, um D zu schlagen. Dadurch wird D nicht insgesamt schlechter.

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BenSchreck 30. Juni 2012 um 23:31

Sehr richtig!

Ich möchte auch noch mal zu Löws Taktik im Halbfinale zusammenfassen, was ich bereits hier auf der Seite angedeutet hatte:

Löw (und sein Team, da weiß ich nicht, wieviel Einfluß nun welcher Berater hat) hat/haben aus dem deutschen Rumpelfußball die Nummer 2 in der Welt gemacht, und zwar mit Tugenden, die keiner erwartet hatte: keine übervorsichtige Defensiv-Aufstellung, frischer Offensiv-Fußball mit sehr schönen Toren (wenns mir mal schlecht geht, geb ich bei U2be sowas wie „‚Deutschland – Holland“ oder „Deutschland -Argentinien“ ein, dann gehts mir besser), und neuartige taktische Variationen. Das Ganze konnte natürlich nur funktionieren, weil nun – seit 2006/2008 – ein „Spielermaterial“ (Was für ein UN-Wort!) vorhanden war, mit dem sich sowas durchführen liess.

Die Erfolge der N11 von 2008 und 2010 sind eben auch darauf zurückzuführen, dass damals Spielertypen wie ein Schweinsteiger, Özil, Müller, Khedira und Lahm (und jaaha: auch Podolski) noch relativ neuartig und ziemlich gut drauf waren.

Nebenbei: der „Bayern-Block“ aus der N11 hatte bei dieser EM einige Schwächen, die sehr erklärbar sind. Und gerade deswegen nervt es mich bis jetzt noch, dass Löw dann im entscheidenden Spiel überwiegend auf die formschwachen Spieler setzt, und vor allem, und letztlich entscheidend: er gibt alles auf, was „seinen“ Fußball so attraktiv UND erfolgreich gemacht hat – anstatt mit einer offensiven Aufstellung und Taktik (welches das deutsche Alleinstellungsmerkmal bei der EM war) dem Gegner auf seine eh schon strapazierten Nerven zu treten, zieht er wieder zurück und will nur zerstören und verteidigen. Das war sein Fehler und den hat er zu vertreten (nicht die Form der Spieler). An dem Punkt muß umgedacht werden.

Hoffentlich war das nicht zu scharf 😉

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Thomas Bayer 29. Juni 2012 um 09:46

Anfängerfehler?

Als Nichtexperte habe ich mir die Frage gestellt, warum die IVs nach dem Ballverlust nach dem Eckball nicht sofort nach hinten gelaufen sind.

Antworten

Dortmund-Fan 29. Juni 2012 um 18:33

Weil Lahm und Schweinsteiger (glaub ich) nach hinten absichern sollten.

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Mike 29. Juni 2012 um 09:44

Ich frage mich, was das Spiel und die vorher auch verlorenen großen Spiele bei den Spielern auslösen. 2008, 2010 und 2012. Und bei den Bayern 2010 und 2012.
Hinterlässt das Spuren und haben sie im Kopf „Wir werden nie einen Titel gewinnen, dafür reicht es irgendwie nicht“ oder stellen sie sich komplett dagegen und schöpfen daraus einen unglaublichen Siegeswillen?

Müssen wir abwarten und dabei bedenken, dass die meisten noch sehr jung sind.

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HolgerM 29. Juni 2012 um 19:02

Niederlagen staerken die Charakterbildung – also seht’s positiv!

Antworten

Beste Mannschaft der Welt 29. Juni 2012 um 09:39

Ich wusste es!! Italien ist einfach die bessere Mannschaft!! Alles hat gestimmt..Balotelli war super..die Abwehr war klasse (wurde ja sehr unterschätzt) und Pirlo + Buffon sind einfach Weltklasse!! Pirlo bester Spieler und Buffon bester Torhüter der Welt!! Tja die Deutschen waren einafch zu selbstsicher und zuuuu selbstverliebt…kommt davon wenn man zuviel angibt..! Die bessere Mannschaft hat gewonnen und Italien verdient den EM SIEG!! Tut weh aber wahr..

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pgb 29. Juni 2012 um 14:57

Unglaublich… das erklärt natürlich alles! Am besten noch in die Kommentarleiste aller Tageszeitungen posten…

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Lea 29. Juni 2012 um 17:08

Kleine Anmerkung: Italien muss noch gegen Spanien spielen. Und Spanien sind diesmal so vorsichtig, dass das noch mal etwas ganz anderes wird.

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BenSchreck 30. Juni 2012 um 23:15

Garnet ignorieren…

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schöner ist das 29. Juni 2012 um 09:28

Die Frage, die sich mir nach diesem Spiel stellt, ist folgende:

WER in der dt. N11 kann Pässe spielen wie Pirlo, wer kann sich drehen wie Cassano, wer kann so eine zentimetergenaue Flanke spielen wie vor dem 1:0 und vor allem, wer kann die Dinger so verwandeln wie Balotelli?

Wer ist so giftig wie Montolivo, und wer grätscht und blockt und köpft wie die italienischen Innenverteidiger?

Die Spieler, die das theoretisch könnten, haben es im Laufe der abgelaufenen Saison verlernt. Aus welchen Gründen auch immer. Es gab viel zu wenige Direktpässe, das war der augenfälligste Unterschied zu den Spielen von 2 Jahren zuvor. Und das kann nicht nur am mangelnden Raum liegen. Müller, Schweinsteiger und Podolski konnten nicht annähernd das leisten, was sie bei der WM geleistet haben. Das ist nicht unbedingt Löw anzulasten. Was man ihm anlasten muss, ist, dass er sie hat spielen lassen, obwohl diesen Spielern momentan das Feuer, der Mut und auch das Können einfach fehlt. Ich verstehe einfach nicht, warum die dt. N11 auf lange Pässe und Flanken von einem Spieler wie BOATENG angewiesen sein muss, um überhaupt nach vorne zu kommen. Es gab viel zu viel Mit-dem-Ball-Gerenne, viel zu wenige Pässe in den Lauf, und das nicht nur in diesem Spiel. Und das liegt nicht nur am Gegner oder der Taktik.

Und Schweinsteiger/Kroos. Beide spielen wie ein Pirlo für Arme. Ohne Tempo und ohne Genauigkeit. Dabei könnten sie es. Aber irgendwie haben sie es verlernt.

Ich hoffe sehr, dass Löw die richtigen Schlüsse aus diesem Turnier zieht und wir beim nächsten Turnier eine andere Einstellung und ein wesentlich höheres Tempo sehen.

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ode 29. Juni 2012 um 11:13

„WER in der dt. N11 kann Pässe spielen wie Pirlo, wer kann sich drehen wie Cassano, wer kann so eine zentimetergenaue Flanke spielen wie vor dem 1:0 und vor allem, wer kann die Dinger so verwandeln wie Balotelli?“

Pässe: Schweini, Badstuber, Hummels
Drehen: Gomez (siehe 1:0 gegen Niederlande), Klose, Reus, Müller, Kroos
Flanke: Müller, Lahm, Özil, Khedira
Verwandeln: Gomez, Reus (siehe 4:1 vs. Griechenland), Klose (das Abschlagtor gegen England 2010 hab ich immer noch im Kopf!), Schürrle, Podolski

Die Sache ist doch: Dieser Balotelli hat gestern einen sehr guten Tag gehabt. Gomez einen schlechten. Balotelli ist gegen Spanien allein auf den Torwart zugelaufen und schlendert da rum bis Ramos ihm den Ball vom Fuß klaut. Gestern war er zielstrebiger und hat da Glück und die Fähigkeit den Schuss exakt neben den Pfosten zu setzen, der ihm in anderen Spielen auch schon übers Stadiondach ging… Hätte er den nicht so 100% optimal getroffen: Neuer hätte definitiv eine Chance gehabt.

Was ich sagen will: Wir sind nicht schlechter als die Italiener. Gestern ja. Gestern ist bei Italien alles gut gegangen. Bei uns gehen die Dinger nicht rein (Hummels am Anfang, Lahm Anfang 2te Halbzeit, Reus eben dort…).

Wat willste machen? Aber deshalb ist nicht alles so mies, wie du gerade darstellst…

2010 sind die Italiener mit Schande als Gruppenletzter (in einer Gruppe mit NEUSEELAND!!!) nach Hause gefahren. OK, Pirlo war verletzt. Aber DeRossi, Chielini, Marchisio, Montolivio… Waren alle schon dabei. Dazu noch ein Spieler wie Cannavaro…

Haben wir deshalb ein grundsätzliches Problem?

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HolgerM 29. Juni 2012 um 17:41

Was willst Du da machen? Standards, Standards und nochmal Standards….

Ich erinnere mich als aufgeregter Dreikäsehoch ein Juventus Training 1980 zu sehen. Vollkommen verregnet, tiefer Boden. Trap beendet das Training vorzeitig. Wer bleibt? Einer schießt ca 100 Freistöße vom 16er über Pappkameraden und eine Nachwuchstorwart. Macht er angeblich immer, sagten ein paar ältere signori.

Der Spieler hat dann 9 Tore bei der EM 1984 gemacht. Fast alle aus zentralen Freistößen – von denen man 2-3 in jedem Spiel hat. Habe sie mir gerade nochmal angeschaut. Die haelt auch ein Buffon oder meinetwegen Neuer nicht.

Warum sieht man das heute nicht mehr. (Ausnahme – Freistoss eines gewissen Pirlos gegen Kroatien – zwischen die Köpfe von 2 Spielern in der Mauer – sehr schön.)

Also auch ohne Super Mannschaft, Taktik usw. Mit fleißigem Training kann man auch heute noch Tore durch Freistoesse erzielen. Warum kann’s keiner mehr?

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Fussballnarr 29. Juni 2012 um 09:11

Also ich kann mich dem allgemeinen Konsens nicht so ganz anschliessen…… besonders ueber die 1.HZ.
Warum?
1) Podolski war blass, stimmt. Gomez hing in der Luft, auch richtig, aber nicht unbedingt sein Fehler.
2) Staerkung der Zentrale war aber deutlich zu erkennen.
3) Anfangs lief es gut. Es wurden trotz 1) zum Teil richtig gute Chancen herausgespielt. Pirlo auf der Linie, 2 Kroos Schuesse, Fast Eigentor nach Pass Boateng.
4) Beide Tore entstanden durch mehrere individuelle Fehler. Selbst Pirlos Pass beim ersten Tor war fuer sich noch nicht gefaehrlich. Aber dass Humels ohne Not zu Zocken beginnt….Boateng stiess hinzu, Cassano waere nie vorbeigekommen.
Bei Tor No2 haette Podolski nur laufen muessen….ist er aber nicht…. und dann ein gewaltiger Sonntagsschuss Marke Tor des Jahres.
5) Eine gehoerige Portion Pech war auch dabei. Die sogenannten 2. Baelle (Abpraller etc) landeten mit schoner Regelmaessigkeit bei den Blauen. Mag auch was mit Gedankenschnelle zu tun haben, aber nicht nur.

Es war einfach nicht der Tag…..und ja. Vielleicht waers mit Klose/Reus anders gelaufen. Aber den Aussetzer von Hummels haetten die beiden sicher nicht verhindert.

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RainerVernünftig 29. Juni 2012 um 11:43

Ich möchte auch darum bitten, erstmal tief Luft zu holen, und dann mit dem Schreiben zu beginnen. Handelt es sich hier doch um ein Taktikforum und nicht um die „BILD“ für Hochschulabsolventen.
Die Trauer über das Ausscheiden der Mannschaft ist verständlich, sollte aber dazu führen, dass Kommentare aufgrund der Emotionalität bei Bild.de oder SPON usw. verfasst werden und hier etwas später dann wieder versucht wird sachlich zu analysieren.
Zunächst der regelmäßige Satz in diesem Forum: Der Trainer hat erheblich mehr Eindrücke als wir, er wird seine Gründe haben, warum er für eine bestimmte taktische Ausrichtung den jeweiligen Spieler bringt.
Die Aufstellung in der ersten Halbzeit war aus meiner Sicht hervorragend. Löw konnte davon ausgehen, dass die Italiener ihre taktische Ausrichtung (mangels Alternativen) nicht verändern würden. Das Ziel war eindeutig die Mitte eng zu machen und über die Außen mit vertikalen Angriffen gefährliche Flankensituationen zu erzielen. Das ist zunächst auch mit Boateng leidlich gut gelungen. Die Italiener standen von Beginn an unter erheblichen Druck. Wenn Özil und Kroos in der Mitte kreuzen und die jeweils angreifenden Außen im Halbfeld noch als Anspielstation unterstützen bzw. einen Defensiven auf sich ziehen, wäre in der Mitte ausreichend Raum für einen gefährlichen Gomez. Gleichzeitig ist die Mitte so dicht besetzt, dass die Außen schwer zu verteidigen sind, ohne Passwege in der Mitte zu öffnen. Ich muss mir das Spiel noch einmal in Ruhe ansehen, um die jeweiligen Spielzüge zu konkretisieren.
Tor 1 der Italiener war völlig zufällig und unnötig. Der Trainer kann die beste Taktik haben, wenn ein Cassano drei Defensive stehen lässt (und damit wäre bewiesen, dass taktisch eine eigene Überzahl vorlag), dann liegt dass an falschen Laufwegen der Spieler oder Unkonzentriertheit und nicht an einer falschen Startaufstellung.
Für Tor 2 gilt das gleiche. Montelivio (den ich übrigens schon im Englandspiel als den gefährlicheren Mittelfeldspieler gesehen habe) gelingt – unbedrängt nach einer eigenen Ecke – ein Traumpass. Podolski arbeitet devensiv nicht richtig und eröffnet den Laufweg von Balotelli. Kein Taktikfehler, sondern ein individueller.
Ich wünsche mir in der Auseinandersetzung etwas mehr Tiefe. Was ist taktisch an der Aufstellung Löws auszusetzen? Welche entscheidenden Lücken haben sich hierdurch ergeben? Bzw. welches Kreativmoment ist hierdurch genommen worden? Welchen Vorteil hätte in diesem System ein Reus oder Schürrle statt Podolski von Beginn an gebracht? Welchen Vorteil hätte ein Klose gegenüber Gomez gehabt? Wir Kroos einzig als Ausputzer gegen Pirlo gesehen? Ich fände es gut, wenn zunächst einmal die taktische Ausrichtung (ausschließlich 1. Hälfte) beider Teams noch einmal genauer analysiert wird und dann eventuell die Frage diskutiert wird, warum Löw diese taktische Ausrichtung mit dieser Startelf besetzt hat. Ich selber werde mit die 1. HZ noch einmal anschauen und versuchen meinen ersten Eindruck zu untermauern, dass Löw genau die richtige Taktik mit genau den nominell richtigen Spielern gewählt hat. Würde mich über eine breitere Diskussion in genau diese Richtung – erst Frage der Taktik klären, dann über Besetzung diskutieren – freuen.

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Stoney 29. Juni 2012 um 12:27

„Der Trainer hat erheblich mehr Eindrücke als wir, er wird seine Gründe haben, warum er für eine bestimmte taktische Ausrichtung den jeweiligen Spieler bringt.“

Platitüde…so können wir die Diskussion auch bleiben lassen.

„.. Das Ziel war eindeutig die Mitte eng zu machen und über die Außen mit vertikalen Angriffen gefährliche Flankensituationen zu erzielen. Das ist zunächst auch mit Boateng leidlich gut gelungen.“

Wurde hier schon ausreichend gesagt, dass dafür unsere rechte Abwehrseite geschwächt wurde. Taktisch wie man sah keineswegs ein Nullsummenspiel.

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RainerVernünftig 29. Juni 2012 um 12:52

Meinen gesamten Kommentar auf zwei Punkte zu reduzieren, finde ich argumentativ nicht sonderlich sauber, möglicherweise habe ich aber meinen Punkt nicht deutlich genug gemacht.
Aus meiner Sicht ist es notwendig, erst die Taktik als solche zu kritisieren (im wissenschaftlichen Sinne) und dann über die Spieler zu diskutieren, die diese Taktik ausfüllen sollten.
Als Kritiker kann man nur ex post die tatsächliche Leistung der Spieler beurteilen und nicht ex ante die Sicht des Trainers. Mit der „Plattitüde“ wollte ich lediglich den Stimmen hier im Forum begegnen, die bereits vorher wussten, dass Podolski nicht aufgestellt gehört und der Trainer nur aus „alter Verbundenheit“ an ihm festhielte. Um meinen Standort in der Diskussion deutlich zu machen, gehört dazu, zu betonen, dass ich die Trainingseindrücke nicht kenne. Wenn dies eine Plattitüde ist, dann arbeite ich gerne mit einer solchen.
Die Kritik an der Taktik, die Mitte enger zu machen ist widersprüchlich in diesem Forum. Einerseits wird die offene rechte Abwehrseite als Fehler kritisiert, andererseits ist das 1:0 über die rechte Abwehrseite trotz zahlenmäßige Überlegenheit entstanden – und wird hier auch überwiegend als individueller Fehler angesehen.
Ich glaube weiterhin, dass Löw in der 1. HZ keinen Fehler gemacht hat. Und es rückt die Tatsache in den Vordergrund, dass die Taktik zwar ein wesentlicher Teil eines Fussballspiels ist, aber andere Faktoren Physis, Psychologie etc. annähernd gleichwertige Faktoren darstellen.

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HW 29. Juni 2012 um 13:04

„Tor 1 der Italiener war völlig zufällig und unnötig. Der Trainer kann die beste Taktik haben, wenn ein Cassano drei Defensive stehen lässt (und damit wäre bewiesen, dass taktisch eine eigene Überzahl vorlag), dann liegt dass an falschen Laufwegen der Spieler oder Unkonzentriertheit und nicht an einer falschen Startaufstellung.“

Das sehe ich aber mal ganz anders. Dies Situation hätte gar nicht erst entstehen dürfen, weil man weiß wie gut Cassano ist. Deine Argumentation spricht für ein gebrochenes Team in dem alles gut läuft, so lange die Verteidiger nur gut verteidigen und die Angreifer gut angreifen. Aber so einfach ist das nicht.

Hummels sollte einfach nicht die Situation kommen an der Stelle gegen Cassano verteidigen zu müssen. Da ist Italien viel zu einfach an den Strafraum gekommen. Gute Mannschaften lassen solche Situationen nicht entsethen und die Entstehung lag beim mangelnden Druck auf Pirlo und der freien Flanke begründet. Cassano konnte oft auf den Flügel ausweichen weil Boateng nach vorne rücken musste um den AV anzugehen. Da waren gefährliche Aktionen über Cassano vorprogrammiert.

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Beobachter 29. Juni 2012 um 18:12

„Podolski arbeitet devensiv nicht richtig und eröffnet den Laufweg von Balotelli.“

Sehe ich komplett anders, Lahm mit Stellungsfehler und mangelhafter Spielüberischt steht viel zu tief und hebt das Abseitsspiel der deutschen Mannschaft auf.

Lahm steht min. 6m hinter den anderen deutschen Spielern in der eigenen Hälfte sowohl Boateng, Schweinsteiger und auch Podolski stehen nahe an der Mittellinie. Warum Podolski hier einen Fehler in der Defensive begangen haben soll möchte ich mal, wenn es geht erläutert haben, danke !

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Robert 29. Juni 2012 um 22:05

Beim 2:0 sehe ich auch keinen Fehler bei Poldi.
Lahm will ja sogar noch auf Abseits spielen – aber erst, als der Ball schon über ihm ist 🙁

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Sonar 30. Juni 2012 um 00:00

Rainer, heute Morgen noch hätte ich Dir entschieden widersprochen. Gerade aber eben habe ich mir die 1. HZ noch einmal angeschaut. Und jetzt kann ich in der Aufstellung kaum mehr einen dermaßen schweren Fehler erkennen, als welcher sie mir bisher erschien.

Zumindest im Hinblick auf Kroos war das sinnvoll und hat ziemlich gut funktioniert. Die italienische Mannschaft hat in der Tat über lange Strecken wenig Zugriff auf das Spiel gehabt. Da sah einiges ziemlich souverän und kontrolliert von deutscher Seite aus.

Der vielgescholtene Boateng hatte übrigens auch einige gute Aktionen, manchmal angeleitet vom starken Özil. Keine perfekten Flanken, aber ungefährlich war das nicht, wenn er nach vorn kam, gefährlicher jedenfalls als alle Zuspiele Lahms in der Spitze.

(Komisch fand ich allerdings dass er seltsamerweise, obwohl er schon allein seine Seite im Griff haben musste, einige Male sogar in die Mitte gerückt ist oder vor den Innenverteidigern defensiv ausgeholfen hat.)

Bin ehrlich gesagt nun ratlos. Blöd, wenn einem die eigene so einleuchtend erscheinende Theorie zerfällt… 😉

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Jericho 29. Juni 2012 um 11:45

Diese Einschätzung teile ich zu 100%. Auch wenn man den Faktor Zufall und Glück durch taktische Einstellungen reduzieren kann, Pech und Glück sind so eine Sache…

Wenn man sich vor Augen führt, das Balotelli im Verlaufe des Turniers ein zwei Mal schon so frei aufs Tor zu gelaufen ist und dann irgendwie sich erschrocken hat und dann am Ende null bei rauskam, ist das schon ein wenig kurios fast, dass es bei ihm gegen Deutschland so gepasst hat. Der Schuss hat ja goldrichtig gepasst.

Andererseits muss man sich dann fragen, was für eine eklatante Abschlussschwäche die Italiener dann plötzlich widerum bei ihren Kontern in der 2. Hälfte gezeigt haben? All das was bei ihnen in der 1. Hälfte perfekt funktionierte war da dann auch wieder vorne wie weggeblasen…

Letzten Endes, ohne wirklich die Schuld beim Schiri für das Ergebnis suchen zu wollen, fand ich ihn persönlich auch nicht sehr glücklich in seinen Entscheidungen. Ich habe einige Beurteilungen gelesen, wonach er aber wohl eine gute Partie abgelegt hat. Andererseits fand ich seine Vorteilsauslegung abenteuerlich, manche Entscheidungen zu kleinlich und ab und an bei Situationen die unklar waren oftmals falsch, in beide Richtungen, mit einem eventuell ganz kleinen Nachteil für Deutschland. Wobei ich auch irgendwo gelesen habe, dass die Elfmeterentscheidung dubios war, so war sie für mich doch eindeutig. Jemand anderes hier meinte eben, dass Pirlo auf der Linie Hand gespielt haben soll, das hab ich nicht erkannt. Jedoch muss man sich vor Augen führen, welches unfassbares Glück die Italiener in dieser und in anderen Szenen gehabt haben, wo Bälle abgefälscht aufs Tor zu trudeln und der Ball wie auch immer, meistens am Tor vorbei oder doch einem Italiener vor die Füße sprang. Man stelle sich nur vor, der Ball wäre wirklich Pirlo an die Hand gesprungen auf der Torlinie. Rot und Elfmeter für Deuschland. Oder später Eigentor Barzagli und da waren auch noch ein zwei Szene in der 2. Hälfte wo der Ball nur eine leicht andere Flugkurve einnehmen kann und so weiter. In der Summe war Itaien effektiv und irgendwo auch glücklich. Und so komme ich zurück zum Schiedsrichter, der mit seinen für mich teilweise unglücklichen Entscheidungen Hektik und Unverständnis ins Spiel gebracht hat. Ich weiß nicht wie viel Unruhe auch so was in eine junge Mannschft bringen kann? Generell schien keiner der Führungsspieler Ruhe ins Deutsche Spiel bringen zu können.

So schätze ich, dass man ein wenig an seinem selbstgeschaffenem Druck „gestorben“ ist. Italien brauchte sich nichts zu beweisen, für sie war es schon ein Gewinn so weit ins Turnier vorgestoßen zu sein. Für die Deutschen musste es ja mehr sein und ich würde fast vermuten, dass man doch ein wenig verkrampft ist und die Italiener daraus Kapital geschlagen haben.

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HW 29. Juni 2012 um 13:09

„Man stelle sich nur vor…“

Vorstellen kann ich mir viel. Es ist aber nunmal anders gewesen. Das auf einer Taktikseite so viel Pech oder Zufall zugeschrieben wird ist für mich unerklärlich.
Sicher waren ein paar Entscheidungen des Schiedsrichters fragwürdig, aber es gab keine klar spielentscheidene Situation und alles andere ist der Blick in die Glaskugel.

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Shunya 29. Juni 2012 um 17:23

Ich sehe nicht, dass Italien besonders vom Glück begünstigt war. Was die Italiener mit fortschreitender Dauer der Partie an Konterchancen vergeben haben, war dann eben genau so großes Glück für Deutschland. Das Endergebnis von 1:2 ist für die Deutschen durchaus schmeichelhaft. Es hätte auch 1:4 oder 1:5 ausgehen können. Insofern hat sich das Glück also auf beide Seiten durchaus gleichmäßig verteilt.

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Jericho 29. Juni 2012 um 23:07

Wobei die italienischen Konter dann das Resultat dessen waren, dass sie nun Kontern konnten, weil sie vorher halt brutal effizient waren. Bei einem 0:0 macht Deutschland unmöglich so auf. Diese Chancen die italien hatte, hätte Deutschland in der Art und Weise nicht liegen gelassen, hätten sie diese Räume ab der 60sten oder 70sten Minute so bekommen…

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Shunya 30. Juni 2012 um 01:10

Wen interessiert das? Es ging darum, wie das Glück verteilt war. Italien war nicht glücklicher als Deutschland. Fertig.

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BenSchreck 30. Juni 2012 um 23:13

Naja, nur beim Spiel gegen Irland hat er (Balotelli) in der 89. Minute angedeutet, dass er kein ganz so schlechter ist…

Das war schon ein sauberer Schuß – hätte Kroos (oder auch jeder andere deutsche) gerne auch mal zeigen können. Wobei ich den Freistoß von Reus schon ziemlich gut fand, aber lassen wir das.

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HW 29. Juni 2012 um 08:53

Wie ein Flashback in die 80er.

Schon in der Anfangszeit war der rechte Flügel doch sehr frei. Das Wechselspiel zwischen Özil und Kroos war zwar eine nette Idee, ließ Chiellini aber viel zu frei. Dort rückte dann immer ein Mittelfeldspieler raus, oft Khedira, oder Boateng musste vorrücken, das nutzte Cassano ganz gut aus.

Deutschlands defensives Positionsspiel konnte mit dieser Taktik auf der deutschen rechten Seite gut durcheinander gebracht werden.
Beim ersten Gegentor dann die Fehlerkette Özil, der freie Raum auf rechts, und dann Hummels. Badstuber sieht ebenfalls nicht gut aus. (Scholl hatte das ganzh gut analysiert.)
Das zweite Tor (wieder über diese Seite), fiel nach einer Ecke. Das ist ja nicht so neu für uns.

Gratulation an Italien, gut gemacht. Die Schwachpunkte haben sie schnell erkannt und ausgenutzt.

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drei10 29. Juni 2012 um 08:52

Ich möchte dazu auch meinen Senf dazu geben als Italienfan:
1. Es erstes hat es mich verwundert das Löw sich an den Gegner anpasst. Was ich für absolut falsch halte, sie es für das Spiel der dt Mannschaft sowie für die psychologische Wirkung. Auch ist hierbei zu erwähnen das Pirlo sich durch einen Manndecker nie aus dem Spiel nehmen lässt, er hat jedes Spiel seine 2-3 Pässe die zur Torgefahr führen.
2. Die totale omg die haben Pirlo. Pirlo ist nur ein Zahnrad im italienischen Spiel, jeder Mittelfeldspieler der itlienischen Mannschaft beherrscht diesen sogenannten Chip-Ball alla Pirlo, das ist so etwas vom ersten was jungen italienische Spieler lernen an den Fussballschulen.
3. Das das dt Mittelfeld um Bastian und Co schwach war liegt nicht nur an den Spielern, sondern auch am starken Gegner. Ein De Rossi oder Marchiso, zwei extrem zweikampfstarke und laufstarke Spieler die sich perfekt zu Pirlo ergänzen und jedem Gegner die Schneid abkaufen. zudem Sorgen diese selbst für Torgefahr und leisten auch gewaltige Defensivarbeit.
4. Ich weiß nicht wiso Gomez hier immer als Sündenbock herhalten muss, er mag zwar nicht so spielstark sein wie Klose, aber er ist die Torgefahr. Es ist nicht seine Schuld wenn das dt Mittelfeld nicht in der Lage ist ihn mit Bällen zu füttern.
5. Die Abwehr Deutschland ist ein Hühnerhaufen, dies ist nicht das erste Mal das ich dies beobachte und denke. Zu viel Wechsel in der Abwehrkette, keinen Abwehrchef der die Verteidigung regelt (dies kann nicht Lahm übernehmen als ROV/LOV-dafür braucht es einen IV). Viele Spieler mit Potential, aber keine Aggressivität kein Nachgehen für den Stürmer (direkter Vergleich zu Italien zb. Chiellini). Zudem werden die Defensivlöcher selten von den Mittelfeldspielern zugestellt, ist mir bereits gegen Griechenland aufgefallen und Prandelli mit Sicherheit auch, deshalb stachen die italienischen Spieler sehr oft in diese Räume, unter anderem vor dem beiden Toren.
6. Der sogenannte Fluch Italien, das Italien Deutschland nicht liegt ist kein Geheimniss. Ich finde aber das Deutschland sich meist selbst das Grab schaufelt, angefangen bei den Aussagen von den Spielern wie Schweinsteiger: “ Wir gewinnen sicher, alles nur Mittelklassefußballer die Italiener.“, dies grenzt mMn an Hochmut/Selbstüberschätzung – Man muss nur seinen taktischen Konterpart mit De Rossi bei Italien anschauen(für mich eindeutig der bessere und wertvollere Spieler = persönlicher Meinung). Zudem die Yellow Press aka Bild mit ihren Ausagen.Die Italiener kriegen das ja mit und das bewirkt einen gewaltigen Moralschub durch eine innere Wut auf diese Aussagen. Hierbei möchte ich Hummels loben, der eine sehr gute Ausage getätigt hat mit Respekt.
6. Das Spielsystem/Spielart: Mittlerweile spielt Deutschland ein System das ich nicht weiter erläutern muss. Kommen wir zu Italien, das Spielsystem ist eine Mischung aus Tiki Taka der Spanier teilweise und dem sogenannten Juventussystem(https://spielverlagerung.de/2012/02/26/juventus-turin-unter-antonio-conte-starke-saison-schwaches-11-bei-milan/). Hierbei spielt man ein sehr aggressives Vorchecking, hierbei wird das Auge nicht auf Ballbesitz gelegt sondern den Gegner einfach nur unter Druck zu halten bzw ihn selbst zu Fehlern zu zwingen. Diese Taktik birgt zwar ein Risiko, das ich aber bei Italien als verwerflich bezwichnen würde, da man immer noch eine weltklasse Abwehr besitzt und dazu diese ultrakompakte, laufstarke Mittelfeld. Zudem ist diese Taktik gegen Gegner die ein schnelles Spiel in die Spitzen suchen perfekt, da es fast unmöglich wird für Leute wie gestern Özil einen dieser Pässe zu spielen, dadurch verliert auch die Spitze an ihrer Durchschlagskraft, da aus der Mitte nichts kommt.

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Swines Tiger 29. Juni 2012 um 08:47

Erstmal vielen Dank für die zügige und schön zu lesende Analyse – wie immer.

Ich persönlich kann auch nur hoffen, dass sich der zukünftige Bundestrainer (auch wenns der Alte bleiben sollte) von so einigen „Stammkräften“ verabschiedet oder sie wenigstens nicht mit realitätsfernen Stammplatzgarantien austattet. Besonders der anscheinend doch von der titelosen Saison gezeichnete Bayernblock sollte hier mal kräftig hinterfragt werden. Herr Schweinsteiger hat gegen Italien zum Beispiel wieder so einen katastrophalen Rückpass in die Innenverteidigung gespielt, der nur mit Glück nicht zu einem Gegentor führte. Auch Herr Lahm versauts in solchen Spielen nicht zum ersten mal(EM 2008). Boateng ist und war ein ständiger Unsicherheitsfaktor und immer für ein Gegentor gut – warum man da nicht mal Schmelzer/Lahm im Seitentausch versucht hat ist mir Schleierhaft. Von Gomez und Kroos will ich gar nicht erst anfangen. Die Stammplatzgarantie für Badstuber im Vergleich zu Hummels fand ich schon vor der EM merkwürdig, aber da hatte der Bundestrainer ja ein Einsehen.
Weiterhin glaube ich, dass die von Herrn Löw immer geforderten schnellen vertikalen Pässe bei den oben genannten Herren einfach nicht den spielverschleppenden, sicheren und horizontalen Ball ablösen werden – jeder spielt halt das was der kann.
Es sei jedoch erwähnt, dass auch ein Herr Özil nicht auf dem Niveau spielt, welches von ihm erwartet wurde, leider.
Mein Fazit zur EM:
Eine glückliche Vorrunde mit schwachen Holländern und viel Dusel gegen Dänemark und Portugal, gefolgt von einem Hurraspiel gegen Griechenland und einem klassichen Aus gegen ein taktisch besseres Italien(wenn auch mit viel Glück, besonders beim zweiten Tor – den macht der Ballotelli auch nicht jedesmal so oben rechts rein;).

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joernmicha 29. Juni 2012 um 08:40

zwei jahre noch, dann ist der schieber von klopp so weit geschult worden, dass er gomez verdrängen kann. die perfekte mischung von klose und gomez, und jetzt auch noch mit dem richtigen trainer…

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meome 29. Juni 2012 um 08:27

Wer in jedem Spiel dem Gegener bei 1 Torchance 2 Tore erlaubt, der KANN nicht Sieger eines Turnieres werden.

Die Tore gegen Dänemark und vor allem das 1:1 gegen Griechenland waren wegen der schwachen Abwehrleistung der Gegner noch auszubügeln.
Die von den Medien so hochgelobte Defensive hat sich im Turnier angestellt wie im Testspiel gegen die Schweiz.
Die Dänen hatten vieleicht 3 hochwertige Chancen, die Griechen 2, die Portugiesen 4, die Italiener (nimmt man mal nur die erste Halbzeit) 2.
Macht 11 gute Torchancen von denen 5 den Weg ins deutsche Tor fanden… zu viel für den Titel…

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blub 29. Juni 2012 um 08:17

Was ich absolut nicht verstehe: wenn man den rechten Flügel geziehlt verweisen lassen will, warum dann nicht lahm auf Rechts ziehen, der kann wenigstens ordentlich Flanken.(was mit Gomez statt Klose der offensichtliche Plan ist).
Seine invertigen bewegungen auf links kann in der offensive auch Kroos ganz gut imitieren der steht sowieso gerne halblinks vorne. und defensiv machts doch keinerlei unterschied.

Was Löw strategisch vergeigt hat, ist das er (wiedermal) 0,00 standards trainieren lies. Gefühlte 10 wirkungslose Ecken und schreckliche Halbfeldflanken und -freistöße. Bei dem Spielermaterieal(Kroos, Özil, Schweinsteiger, Lahm und Hummels, Gomez…) muss man solche chancen nutzen. So kaputt kann man nicht sein das man (an einem normalen Trainingstag) nicht vor dem Abendessen noch 1,5h Freistöße und Ecken reinbringen kann, damit das irgendwann mal funktioniert.

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Shunya 29. Juni 2012 um 10:53

Gefühlte 10 wirkungslose Ecken

Die Eckenstatistik sagt 14 : 0 für Deutschland. Es ist ja auch ein Tor nach einer Ecke gefallen. Nur eben für die Italiener. 😉

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HomerJay 29. Juni 2012 um 10:59

Ich finde leider auf die Schnelle nicht mehr die entsprechende Quelle, habe aber vor dem Turnier gelesen, dass es eine Wette zwischen Löw und Flick geben soll: Löw hat gewettet, dass Deutschland im Turnier kein Tor aus einer Standardsituation heraus schießt.

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Jericho 29. Juni 2012 um 16:40

Das hat er gewettet, wie bei den letzten Turnieren wohl auch und jedes Mal die Wette auch verloren. Auch dieses Mal, da wir gegen Griechenland ein Standardtor hatten.

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Shunya 29. Juni 2012 um 16:57

Noch mal zu den Ecken: Werden die eigentlich gar nicht trainiert oder was genau ist da los? Ich wette, wenn man sich die letzten 100 Eckbälle der deutschen Mannschaft anschaut, sind da garantiert mehr Gegentore als eigene Tore dabei.

Vielleicht gehört es ja tatsächlich zu Löws Philosophie, keine Ecken trainieren zu lassen, weil er Tore auf andere Art schießen will. Aber wenn das so ist, dann sollte man Ecken wohl lieber wie Barcelona ausführen und statt eine Flanke zu bringen, mit dem Spielerischen dort fortzusetzen, wo man vor der Ecke aufgehört hat. Es scheint mir zwar selten dämlich, angesichts der Tatsache, dass die übliche deutsche Startelf eine Durchschnittsgröße von 185cm hatte und der Median sogar bei 189 cm lag, aber wenn eigene Eckbälle fürs eigene Tor gefährlicher sind als fürs gegnerische, dann ist es vielleicht die bessere Variante.

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HolgerM 29. Juni 2012 um 08:06

Also in vermute die Italiener batten eine Fernbedienung, so dass 48 Deutsche Flanken mehr bei Bonucci und Chiellini landeten als bei Klose und Co. 😉

Und: Hätte der Schiedsrichter nach Pirlo’s Hand einen Elfmeter gegeben und Oezil ihn wie später sicher verwandelt – dann wären Loews Speraenzchen und Podolski Passivität viel weniger und vielleicht gar nicht ins Gewicht gefallen…

Der Ball ist rund und Genosse Zufall im Fußball omnipräsent.

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Georgie Best 29. Juni 2012 um 10:18

Deinem letzten Satz (Genosse Zufall omnipräsent) kann ich nur voll zustimmen. Fußball ist der Mannschaftssport, bei dem sich aus dem Spielverlauf keine Situationen ergeben, die mit relativer Häufigkeit zu Toren führen (Hockey: Strafecke, Handball: Sprungwürfe in den Kreis, z. B.). Wenn dann ein Tor, oder sogar zwei, fallen, gestern leider aufgrund individueller Fehler, dann ist auf diesem Niveau, gegen disziplinierte Mannschaften die Messe gelesen und die Taktik rückt in den Hintergrund. Andererseits hätte es der Zufall auch bewirken können, dass Pirlo nicht auf der Linie steht, auch dann wären die taktischen- und Aufstellungsfragen, die in diesem Block behandelt werden wahrscheinlich nicht diskutiert worden. Ich gehe davon aus, dass Deutschland das Spiel nach früher Führung dann gewonnen hätte.

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Fortune11 29. Juni 2012 um 13:29

Dem kann ich nur zustimmen. Es ist eben nicht jeder Schuss, sondern nur ein Bruchteil, ein Treffer. Ich kann die Trefferanzahl bei gleicher Chancenqualität erhöhen, in dem ich mehr Chancen herausspiele, oder ich kann die Chancenqualität verbessern. Aber nichts garantiert mir ein Tor. Dass Lahm nur „alle zwei Jahre“ trifft, liegt halt daran, dass er nicht so häufig schießt und wenn, dann alle Umstände genau richtig zusammenkommen müssen.
Das lässt sich auch vom besten Techniker in den kontrolliertesten Situationen nicht erzwingen (siehe Ronaldo).
Nun hat eine Flanke in den Fünfmeterraum auf Balotelli natürlich eine relativ hohe Erfolgschance, aber es gehörte eben auch viel Glück dazu, dass es gleich beim ersten Versuch einen Torerfolg gab. Das hat ja auch gerade Balotelli in dem letzten Spielen gezeigt. Von den italienischen Chancen gegen Ende wollen wir mal gar nicht reden.
Ebenso war es auch Pech, dass keine von den deutschen Chancen zum Tor Torerfolg führte.
Letztlich dient alles: Aufstellung, Taktik, Können, Motivation, Zweikampfstärke usw. doch nur dazu, die Chance auf ein Tor zu erhöhen, die Sicherheit auf ein Tor gibt es nie.
Ob jetzt einer dieser Parameter wirklich entscheidend die Chancenverteilung zuungunsten der N11 beeinflusst hat, lasse ich mal offen, klar ist aber, es war auch Glück für Italien dabei.
Auf einem Taktikblog vielleicht keine sonderlich populäre Ansicht, ich wollte es aber trotzdem mal loswerden.

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Eckfahne 29. Juni 2012 um 07:44

Ich bin kein grosser Fachmann, mir fällt aber auf, dass Spieler wie Lahm, auch einige Moderatoren, hier ist nun auch die Rede davon, gerade nach wichtigen Verlusten (Chelsea, gestern) davon reden ‚gut gespielt zuhaben, aber eben zwei entscheidende individuelle Fehler gemacht‘ zu haben. Meine Frage: Istvdas nicht der Witz! Toren gehen natürlich individuelle Fehler voraus, sie sind aber meist Folge eines systemischen Problems. So auch gestern. Im Kern heißt das für mich, dass die Spieler das dann noch nicht begriffen haben. Das ist dann natürlich ein Problem!

Zum anderen, da hier ein bisschen die Psychologie anklingt: Mein Eindruck ist, dass das nach außen dargestellte Selbstbewusstsein nie so ‚echt‘ wirkte und die Atmosphäre im Soielerlager vielleicht ein bisschen zu sehr ‚künstlich aufgepumpt‘ war – also evtl. Keine realistische Einschätzung der Situation zuließ. Ich fand die Stimmung der Spieler eine Stunde vor dem Spiel fast zu locker und feixend. Die Italiener wirkten mir da auch locker, aber eben nicht abgehoben oder übertrieben oder feixend locker. Die kamen mir schon konzentriert vor, so als ob – naja – eben in einer halben Stunde ein Halbfinale stattfinden würde. Das fände ich schon entscheiden, ist aber eben eine rein subjektive Einschätzung von mir.

Ich glaube diese ‚wir sind jetzt wer‘, wir überraschen die Gegner, ‚ich wollte unberechenbar sein’Attitüde ist vielleicht doch eine bisschen zu aufgesetztem wirklich Eindruck zu machen und einen echten Effekt zu haben. Gestern war Ausgeschlafenheit und echte Ausgebufftheit, Schlitzorigkeit und eben auch technische Fähigkeiten in Breite und Tiefe sowie taktische Optionen, die eben den Gegner zu entscheidenden individuellen Fehlern zwingt gefragt. Und das gab’s alles nicht in genügendem Maße.

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Vanye 29. Juni 2012 um 07:23

Meiner Meinung nach hat das Spiel der deutsche Mannschaft das gesamte Turnier über an schwacher Fitness und partieller Müdigkeit gekrankt. Die Laufbewegungen im Mittelfeld waren viel träger, als man es gewohnt ist. Ich denke, dass hat mit der schlechten Vorbereitung zu tun, die durch die unnötigen Freundschaftsspiele der Bayern und von Real (in Kuwait) völlig zerrissen wurde. In den Turnieren davor hatte es das DFB-Team immer geschafft, selbst nicht fitte Spieler noch auf ein hohes Level zu bekommen, diesmal hat es dazu nicht gereicht und das hat man meiner Meinung nach in jedem Spiel gesehen.

Mangelnde Bewegung war auch gestern eines der größten Probleme. Ich habe Neuer noch nie so viele Bälle nach vorne schlagen sehen. Bei Ballbesitz von Deutschland haben die Italiener die komplette Viererkette abgedeckt, so dass die Innenverteidiger immer zum Torhüter spielen mussten. Dabei haben eindeutig Khedira und Schweinsteiger gefehlt, die aus dem Mittelfeld hätten zurückkommen, um sich als Anspielstation anzubieten. Auf den Flügeln hat das manchmal noch geklappt, da man ja zwei Mann dort hat, aber selbst dort war in vielen Fällen der Verteidiger schon beim Aufbau auf sich allein gestellt und erst nach der Mittellinie hat er Anspielstationen gefunden.
Die unsäglichen Halbfeldflanken in den Straufraum von Schweinsteiger zum Schluss wurden ja schon erwähnt. Da hat man mit Reus und Müller endlich in der zweiten Halbzeit gute Leute zum Flachspiel auf dem Feld und nutzt sie dann nicht.

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Max 29. Juni 2012 um 08:14

Psychologische Faktoren sollte man allgemein auch nicht unterschätzen. Die Bilanz gegen Italien muss die Mannschaft ja irgendwie beeindruckt haben, wie erklärt man sich sonst das Faktum, dass Löw auf den Gegner reagiert hat, anstatt ihm sein Spiel aufzuzwingen, das halbgare Pressing und die Anhäufung kleiner individueller Fehler?

Die Bayern-Spieler (allen vorran Schweinsteiger) waren nicht nur ausgelaugt und müde, sondern nach drei mal Vize wohl auch mental nicht voll dabei. Die zerüttete Vorbereitung kommt noch dazu. Warum Löw da trotzdem auf den Bayern-Block als Kern seiner Mannschaft gesetzt hat ist nicht vollständig nachvollziehbar, es gab einen eingespielten, fitteren und hungrigeren BVB-Block, der noch dazu Löws Programm zur Vorbereitung komplett durchziehen konnte. Es mag ja ein Argument sein, das die Offensive um Podolski, Özil, Müller, Khedira und Schweinsteiger eingespielt ist, aber die Einwechslungen von Schürrle und Reus haben doch gezeigt, das es eben auch anders klappt. Warum also nicht mal einen Gündogan auf die Sechs stellen wenn Schweinsteiger nicht zu hundert Prozent fit ist oder einen Schmelzer auf links, um dann Lahm nach rechts zu ziehen? Was ist mit Götze?

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xl 30. Juni 2012 um 13:47

„Was ist mit Götze?“
Genau so unfit wie Schweinsteiger?

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AbteilungAttacke 29. Juni 2012 um 08:16

Die Probleme im deutschen Spielaufbau (von Vanye) ist in der Tat eine sehr wichtige Bemerkung, die in der obigen Analyse m.E. viel zu kurz kommt.
Es ist unfassbar, wie sehr das frühe Pressing auf die deutsche Viererkette den Spielaufbau verhindert hat – unfassbar in dem Sinne, dass kein deutscher Spieler aus dem Mittelfeld nach hinten kam, um mal eine weitere Anspielstation zu bilden.
Statt dessen immer wieder Neuer mit seinem Oliver-Kahn-Gedächtnisabschlag, der zielsicher bei den Italienern landete.
Man fragt sich, ob es Teil von Löws defensivem Schlachtplan war, Italien den Ballbesitz zu überlassen – oder ob es am rabenschwarzen Tag des deutschen Mittelfeldes lag.

Auch scheint es ein interessanter Widerspruch zu sein:
Jeder ist hier wohl überwiegend der Ansicht, dass die Aufstellung Löws verkehrt war (und ich nehme mich da nicht aus), gleichwohl sei das Spiel durch individuelle Fehler entschieden worden, nicht durch die Aufstellung (dem ich auch zustimmen würde).

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Stoney 29. Juni 2012 um 10:59

Kein Widerspruch. Die individuellen Fehler – war abzusehen das wir mehr davon machen würden… Löw sollte taktisch Überlegenheit herstellen, damit das nicht so ins Gewicht fällt.

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Max 29. Juni 2012 um 07:12

Die Anfälligkeit der deutschen Defensive zeigte sich schon im Spiel gegen Griechenland. Gegen einen solchen Gegner muss man eigentlich zu Null spielen. Im Viertelfinale hat man Glück gehabt, dass der griechische Torwart kaum dazu im Stande war, einen Ball festzuhalten oder abzuwehren. Gegen einen Buffon oder Casillas hätte man vielleicht eins der Tore geschossen.

Ich frag mich, warum Löw Schweinsteiger hat spielen lassen, der ist ganz klar in einem Formtief und dazu noch verletzt. Er verschleppt das Aufbauspiel und schlägt riskante Fehlpässe. Es klingt zwar provokant, aber mit mehr BVB in der Mannschaft hätte Deutschland besser abgeschnitten. Mit Gündogan neben Khedira hätte man einen zweiten Sechser gehabt, der eine gute Saison gespielt hat.

Der Bayernblock war diesmal nicht Motor der Mannschaft, sondern der Sand im Getriebe …

Wie es jetzt weitergeht? Ich bin mir nicht sicher. Auf der einen Seite hat Löw für den deutschen Fußball großartiges geleistet, eine junge Mannschaft geformt, die attraktiven Fußball spielt. Mir kommen aber Zweifel, ob er ein guter „Turnier-Coach“ ist, der die Mannschaft perfekt einstellen und vor allem motivieren kann. Was mir besonders übel aufstößt ist die Vernachlässigung von Standards. Wenigstens die Verteidigung dieser sollte man doch üben lassen. Und trotz des neuen Fokus auf Defensivarbeit hat Deutschland m.M. nach immer noch zu viele Gegentore kassiert, andere Mannschaften, wie z.B. Spanien, arbeiten da deutlich sicherer.

Wer käme als Alternative zu Löw in Frage? Muss die deutsche Nationalelf eigentlich immer von einem Deutschen betreut werden?

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wombat 29. Juni 2012 um 09:13

früher auf dem bolzplatz hieß es 3 ecken ein elfer.
ich kann mich gar nicht an das letzte tor nach einem standard erinnern.
im gegenteil: man hat schon angst vor einem konter.
nicht zu unrecht, wie das gestrige spiel zeigt.

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Sonar 29. Juni 2012 um 11:11

Nach ner Ecke weiß ich auch nicht auf Anhieb. Nach nem ecknahen Freistoß: 3:1 gegen Griechenland durch Klose.

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Wigger 29. Juni 2012 um 05:32

Ich denke auch man könnte mehr auf psychologische und „wir brauchen Eier“ Aspekte eingehen. Aus meiner Sicht z.B. sehe ich nicht Klose nicht mehr als Alternative. Auch wenn er mehr spielt, dadurch theoretisch mehr Spielfluss ermöglicht so stimmt das Ergebnis nicht mehr. Gomez macht einfach Tore, und wenn er mal nicht trifft gibt es genug Druck von aussen, er trifft aber immer mal wieder. Kann natürlich mal ein schlechte Phase haben bei einer EM. Klose hat bei Lazio ok gespielt, gut begonnen, verletzt aber es stehen nur 10 Tore zu Buche. Gomez macht auch in schlechten Jahren 20 ! Tore. Und er hat sich schon vor 2 Jahren im Tagesgeschäft bei Bayern gegen Klose durchgesetzt, daher verstehe ich nicht wieso der schlechtere Stürmer spielt. Ziemlich egal gegen wen es geht und was man erreichen möchte.
Ebenso müsste aus meiner Sicht Löw jetzt gehen. Zum ersten Male sehe ich Ihn jetzt allerdings etwas gehaltvoller als in den Jahren zuvor. Trotzdem zaehlen da Titel. Wenn nichts gewonnen wird muss man wie bei den Bayern neue Leute holen. Und bei den NMannschaften gibt es nicht soviel Konkurrenz. Dritter im eigenen Land zu werden bei dem Verlauf z.B. ist Pflicht. Wir sind immer nur dabei aber nicht mittendrin. Statistisch gut, aber drei Turniere ohne Sieg, da sollte der nächste ran und dan bitte einen bereits erfolgreichen Vereinstrainer holen. Nicht Heynckes.
8 Turniere ohne Titel jetzt. Bei den immer 5-6 gleichen Siegern. Isschen mau. Und mit der Einstellung sollte auch der DFB agieren. Da wird gefeiere beim Public Viewing aber als Zutimmung für gute Leistung gesehen. Das sich diese Leute nicht für Fussball interessieren, so what, Fussball sorgt für Gemeinsamkeiten blabla.
2ter reicht nicht mehr. Nicht für den deutschen Fussball.

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LJ 29. Juni 2012 um 06:11

Ja. Man könnte den Endruck gewinnen – nach 4 Halbfinalteilnahmen mit Löws Beteiligung, dass hier eine natürliche Grenze erreicht ist.

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Denis 29. Juni 2012 um 10:02

Ich wundere mich, dass nach einem verlorenen Spiel die Stimmung plötzlich so contra Löw umschlägt. Wenn Barzagli sich dne Ball ins eigene Nest legt ist Löw der Trainergott, oder was?

Die Aufstellung von Kroos wurde doch sogar im Podcast und der Vorschau auf dieser tollen Seite hier angedacht, Podolski braucht man einfach für die Breite, Gomez ist der erfolgreichste Torschütze dieser EM bisher. Den einzigen Fehler sehe ich darin, Reus nicht aufgestellt zu haben anstelle von Podolski (sage ich als Kölner).

Aber, mein Gott, deshalb muss man doch nicht gleich Löws Kopf fordern. Von allen freien Trainern kämen eh nicht sehr viele in Frage. Pep vielleicht noch am ehesten, aber da ist die Sprachbarriere. Von den Trainern, die derzeit einen Vertrag haben, kommen eigentlicha uch nur Klopp und – Achtung, Außenseiter! – Tuchel in Frage. Ganz eventuekll noch Hitzfeld, aber der hat seine besten Zeiten auch hinter sich.

Ich glaube, manche wissen gar nicht, dass uns halb europa um Löw beneidet…

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Magic Hand 29. Juni 2012 um 11:12

Tuchel??? Das kann doch nicht dein ernst sein???
Naja will mich über diesen Vorschlag nicht sonderlich auslassen da es Off-Topic ist. Aber für mich ist es nicht nachvollziehbar wie man überhaupt nur auf die Idee kommen kann, ein so unbeschriebenes Blatt in einem Atemzug mit dem Posten des Bundestrainers nennen kann. Wie auch immer.

Generell zur Trainerfrage, wenn man sie denn überhaupt stellen sollte: 2008 Rumpelmannschaft, 2010 Überraschungsteam, 2012 gescheiterter (Mit-)favorit. Da ist doch schon eine Steigerung was die Anspruchshaltung angeht von mal zu mal zu erkennen. Die Frage ist halt, ob man nicht solche Momente wie 2010 als Überraschungsteam nutzen muss, um an einen Titel zu kommen. Ein Turnier sind nur 6 bzw. 7 Spiele und da ist eben der Faktor Zufall noch zu groß als dass man einen Titel einplanen könnte.

Das Spielmaterial ist vorhanden um die nächsten 4 Turniere als Mitfavorit zu gelten. Und vielleicht schaffen wirs ja am Ende mal mit einer Opa-Truppe.

Jedenfalls ist eine Diskussion um Löw unnötig, da sind wir uns ja einig.

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gregor 29. Juni 2012 um 11:02

mein vorschlag: löw bekommt noch eine letzte chance auf nen titel und ab 2014 darf kloppo ran.

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ClaudioCaniggia 29. Juni 2012 um 14:33

Wenn DE nicht schon hoffentlich die WMQuali vergeigt! Aber Klopp wäre super, wenngleich dann die Anspruchshaltung natürlich riesig wäre.

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ClaudioCaniggia 29. Juni 2012 um 15:01

Ich finde, Löw sollte abdanken. Wenn man mal die Halbfinals der letzten Turniere seit 2006 betrachtet, hat DE mE 2006 noch am besten gespielt. Also ein Rückschritt in den „großen“ Spielen. Dass man friendlies gg Holland gewinnt (die sowieso in scheissform sind) und dominant durch die quali kommt, reicht mir persönlich als Fan nicht. Wann sieht man denn mal.eine deutsche Mannschaft, die beherzt und tapfer ein Finale/Halbfinale bestreitet und zumindest mit Kampfgeist überzeugt? Ehrlich gesagt: unter Löw nie! Sie haben jedes ihrer ausscheidungsspiele verdient verloren. Da fand ich Deutschland ja 2002 und 2006 besser. Und Argentinien 4:0 auszukontern mag vom Ergebnis und für Fußballaien noch überzeugend sein, aber kontern machen eigtl eher 2.klassige Mannschaften mit zu viel Respekt vorm Gegner.

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Tzaduk 3. Juli 2012 um 18:34

Ich finde, Löw darf nicht abdanken. Wenn man sieht, wohin uns seine Vorgänger bis 2006 gebracht haben, hat DE nach 2006 einen völlig neuen Ruf, der uns 2010 mit unglaublichem Spaßfußball alle begeistert und die Gegner überrumpelt hat. Wenn man dann noch big points gegen Holland gewinnt (die den deutschen Torschützenkönig nicht einsetzen, weil sie sich für die Größten halten) und sich gegen unbequeme Dänen (wenn auch mühsam) durchsetzt, dann reicht mir das persönlich. Wann hat man denn mal eine deutsche Mannschaft mit Spaßfußball erlebt? Ehrlich gesagt: Unter Ribbeck und Vogts nie! Sie haben mit 15 gewonnenen Spielen in Folge einen Weltrekord aufgestellt, und ich fand nicht, dass man 1996 bessere Spiele abgeliefert hätte. Und gegen Italien durch dusselige Taktikholperer im Halbfinale auszuscheiden, mag für den Sonntagsfan eine Überraschung und maßlose Enttäuschung sein, aber das Spiel zu machen und den Gegner nach Belieben zu dominieren, das macht man ja eigentlich eher nur gegen 2.klassige Mannschaften, die sich vor Angst in die Hosen machen.

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Joachim Gögel 29. Juni 2012 um 04:18

Ich weiss es nicht, aber mir ist schon mehrmals aufgefallen, dass Manuel Neuer bei Flanken in seinen 5m-Raum grundsätzlich auf der Linie kleben bleibt. Vielleicht ist dies ja aus verschiedenen Gründen gar nicht so falsch, aber mir drängt sich der Eindruck auf, dass ein Buffon oder Casillas die Flanke vor dem 1:0 gehabt hätte, bevor Baloteli dran ist. Und dieser Eindruck war heute nicht das erste Mal so, ich finde Manuel Neuer ist wirklich klasse auf der Linie und im Mittelfeld (ich weiss, das ist übertrieben) aber die Strafraum und dabei besonders die 5m-Raum-Beherrschung ist eine entscheidende Schwäche von ihm.

Just my 2 cent…

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Rarehero 29. Juni 2012 um 04:36

Der Fehler lag – nach der Flanke, der mehrere andere Fehler voraus gingen – eher bei Badstuber, der den Ball aber nicht den Gegner fixiert.

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Denis 29. Juni 2012 um 09:57

Eben. Ich glaube, wenn der eigene IV vor Balottelli steht, kommt da kein Torwart der Welt raus.

Viel mehr frage ich mich, ob Neuer beim 2:0 nicht hätte rauskommen können um damit Druck auf Balotelli auszuüben und den Winkel zu verkürzen. Am schuss selber gab’s aber nix zu halten.

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grasnarbe 29. Juni 2012 um 23:35

hm, ob inmitten des postings-ungetüm noch jemand reinschaut? 😉

die strafraumbeherrschung ist anscheinend das schwierigste element, selbst für die besten torhüter. kein wunder, lange jahre wurde dahingehend (stichwort https://spielverlagerung.de/torhuter-antizipationskeeper/ ) weniger wert gelegt.

meiner meinung nach hat neuer wie du auch meintest eine kleine schwäche bei der strafraumbeherrschung, genauer gesagt beim abfangen von flanken. tiefe bälle, schüsse, winkelverkürzung im strafraum – alles sehr gut. allerdings finde ich auch casillas und der „ältere“ buffon in dieser disziplin nicht überragend. auch hochgelobte torhüter wie barcelonas valdes fand ich diese saison dabei nicht gut; bei ihm wurde deutlich, dass er auch noch fussballerisch hinter neuer liegt. trotz einer hohen fehrlerquote war dagegen jens lehmann ziemlich gut bei flanken.

leicht habens die torhüter natürlich nicht durch die beschleunigung des spiels. aber so gesehen, wirds für alle (einschliesslich schiris) von jahr zu jahr anspruchsvoller.

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SRC 29. Juni 2012 um 04:12

Zunächst: Danke für die schnelle Analyse. Großer Service, auch wenn ich inhaltlich die Probleme vllt. ein wenig anders sehe. Aber daür ist die Seite doch eingerichtet. Um zu diskutieren.
Meine Kritik richtet sich zunächst an Jogi Löw.
In dem Moment gegen Griechenland zu rotieren, um gegen „größere“ Gegner weniger ausrechenbar zu sein haben Sie eventl. verkannt, dass nicht alles klappt, was Sie sich ausdenken. So sehe ich die Entscheidung(ich fange mit der, meiner Meinung nach wichtigsten Entscheidung an) Mesut Özil auf den halblinken Flügel zu setzen, völlig negativ. Auf dieser Position lieferte er, grade in dieser Saison bei Real Madrid, zwar einige starke Partien ab. Doch darf man nicht vergessen, dass er in diesem Konstrukt einen Gegenpart(bei Madrid: CR7) braucht, der ähnlich spielstark und um einiges torgefährlicher ist, um Platz auf seiner Seite zu haben für seine genialen Schnittstellenpässe und Gassenläufe. Ansonsten verpufft seine Außenposition schnell, da sein Drang, dass Spielgeschehen zu diktieren stärker wird, als seine Positions(Linien-)treue.
Wagt man als nächstes, Toni Kroos seinen ersten Einsatz von Beginn an, im Halbfinale der Europameisterschaft zu gewähren, so sollte man doch bedenken, dass dieser grade von der Person Löw häufig als Umschaltspieler erwähnt und gewürdigt wird und mit ihm allenfalls ein 4-1-4-1 gespielt wurde. Passend wäre es wohl gewesen, Kroos die Rolle neben bzw. zwischen Khedira und Özil zu geben um seine Stärken auszuspielen und somit Schweinsteiger zuopfern.
Betrachtet man nun den Einsatz von Podolski und Gomez, darf gefragt werden: Wie stellen Sie, Herr Löw, sich vor, wird Prandelli gegen uns in der Abwehr aufstellen? Naiv zu glauben, mit den Abschlussspielern P. und G. eine Abwehr „ausspielen“ zu können, in der Spielertypen wie Chiellini sogar auf dem Flügel verteidigt. Angebrachter wäre wohl eine spielstarke Flügelzange mit Spielern ala Reus, Schürrle oder auch Götze und dem deutlich mehr rochierend Klose in der Spitze gewesen. Breite wird gegen die Defensivkünstler mehr Erfolg ernten, als der Versuch Erfahrung, Robustheit und Abschlussstärke krampfhaft zu implantieren.
Schlussendlich gilt mein Unverständnis B. Schweinsteiger. Er, als Spieler, der selbst kein Kindskopf und der „Schweini“ sein will, muss im Wohle der Mannschaft entscheiden, ob er ihr helfen kann oder aber Hemmschuh des deutschen Aufbauspiels wird, in dem er kaum Vertikalpässe spielt und selten Ruhe am Ball ausstrahlt, sowie nur gegen die Niederlande den Raum hinter Özil kreativ auszufüllen vermag.
Trotz dieser Kritik mag ich den Stil, den die NM unter Löw angenommen hat und denke, an einigen Stellschrauben gedreht, ist diese NM in der Lage jedem Gegner ihre Spielweise aufzudrängen. Ob das Ergebnis dann am Ende immer stimmen wird, ist mir dabei zweitrangig, solange wir unsere Möglichkeiten voll ausschöpfen(leider ist dies heute nicht passiert).

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2BIG 29. Juni 2012 um 03:37

Ich denke das dieses Spiel deutlich zeigt, dass Theorie und Praxis manchmal doch unterschiedliche Wege gehen.
Löws Taktik, das Zentrum mit Kroos zu stärken und so Pirlo (und Montolivo) aus dem Spiel zu nehmen und mit der entstehenden Asymetrie durch Podolski die vermeintliche Schwachstelle Italiens, Balzaretti, zu überladen ging überhaupt nicht auf. Obwohl es rein theoretisch gut klingt.

Italien hatte das mMn schon früh erkannt. Cassanos Vorlage zum 1:0 war bereits die dritte (in meiner Erinnerung 😉 ) Situation bei der er auf die rechte deutsche Abwehrseite auswich und den Ball prompt in den Fuß bekam. Durch den „fehlenden“ rechten Außen kam die Hilfe für Boateng häufiger etwas zu spät, so das Cassano immer wieder einen Pass spielen konnte, ohne das Deutschland die Chance auf einen Ballgewinn hatte.
Dieser fehlende Moment die Italiener im „unsortierten“ (sofern man bei den Italienern von so was sprechen kann) Rückwärtsgang zu überraschen wurde ja schon thematisiert.
Auch in der Vorwärtsbewegung machte mir diese Variante nicht den eingespieltesten Eindruck. Exzemplarisch fällt mir eine Situation ein, bei der Özil von halb rechts auf die italienische Abwehr zieht und Boateng nicht weiß ob er links oder rechts an Özil vorbei ziehen soll. Erst als Özil ihm (deutlich) anzeigt, dass er die Linie lang gehen soll ensteht auch eine Flankensituation.
Italien verschiebt darauf auf rechts, auch weil sowohl Özil als auch Boateng nicht den Zug zum Abschluss haben, sondern lieber denSteilpass bzw. die Flanke schlagen.

Im Nachhinein ist man ja immer schlauer, aber diese Formation war schon sehr außergewöhnlich. Ich kann mich zumindest nicht erinnern wann eine Nationalmannschaft zuletzt mit so einer starken Asymetrie begonnen hat.

Was aber aus diesem Turnier sicherlich hervor gegangen ist, ist dass die hungrigen deutschen Nationalspieler siehe Hummels und Reus (und das sage ich mit voller Überzeugung als Bayern-Fan) jederzeit eine Alternative, wenn nicht die logische Erstbestzung, zu formschwachen „etablierten“ Spielern sein können/sollten.

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datschge 29. Juni 2012 um 02:56

Für mich war der Knackpunkt der Einsatz von Kroos (ein Fan von ihm werde ich wahrlich nicht mehr).

Generell schien die Besetzung von einem mauerndem Italien auszugehen, obwohl ein solches lediglich in der 2.HZ gegen Kroatien zu sehen war. Stattdessen gab es ein hochdynamisches Spiel mit schnellen Umschaltaktionen in beide Richtungen. Dieses Tempo und der Mangel an Gelegenheiten, kontrollierte Ruhe einkehren zu lassen, erforderte die Fähigkeit, laufend dynamisch in Bewegung zu bleiben und Lücken zu füllen. Alles für die Defensive wichtige Leistungen, für die ausgerechnet die „Neuen“ Gomez, Podolski und Kroos eben nicht bekannt sind. Gomez und Podolski haben ihr übliches Spiel gemacht. Das dieses in diesem Spiel deplatziert ist ist alleine dem Trainer anzukreiden, besonders Gomez ist in dieser Hinsicht sehr vom Team abhängig und bemitleidenswert. Beide hätten nicht aufgestellt werden dürfen.

Kroos‘ Einsatz dagegen hat zusätzlich eine destruktive Kettenreaktion ausgelöst und bis zum Spielschluss aufrechterhalten:
– Seine Positionierung auf der 10 beraubte Özil seiner größten Stärke, dem Spiel aus der Mitte. Die deutsche Version des Spielmacher-Paradoxons, vollkommend unnötig, offensiv kontraproduktiv und im Gegensatz zur spanischen keinesfalls defensiv stabilisierend.
– Özils auf Recht macht nur in Kombination mit Rochaden im Wechsel zur Mitte hin Sinn, die Kroos nicht in defensiv absichernden Weise bot. In diesem Zusammenhang Podolski für mangelnde Breite verantwortlich zu machen ist schon etwas hanebüchen.
– Die dadurch offengelassenen Räume auf Rechts wurden stattdessen von Khedira und Boateng gefüllt, die dann natürlich anderenorts fehlten.
– Seine Deckung von Pirlo war ungenügend, weder war dieser abgemeldet noch hat sich Kroos defensiv gegenüber dem restlichen italienischen Mittelfeld hervorgetan.
– Wie Özil ist Kroos‘ Chancenverwertung miserabel, im Gegensatz zu Özil sucht er nach Fordern des Balles trotzdem laufend eigensinnig den Abschluss, statt abzuspielen.

In meinen Augen spielt Kroos somit eine ähnliche Rolle wie Gomez: Er passt sich nicht dem Team an, das Team soll sich an ihn anpassen (ob sie es nicht anders wollen oder nicht können hat an sich keine Bedeutung). Im Zusammenhang mit seiner Interviewäußerung in der Münchner TZ vom 15. Juni sowie dem Interview nach diesem Spiel stellt sich für mich die grundsätzlichere Frage, ob ein derartiger Spieler die Nationalmannschaft wirklich weiterbringt. Unter „Teamplayer“ verstehe ich persönlich schon etwas anderes.

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drumsMalta 29. Juni 2012 um 10:05

Jep,

Kroos und Gomez sind schlicht und ergreifend keine starken Spieler. Technisch schwach (Gomez) wirkungslos (Kroos). Dazu – meine Meinung – scheinen sie diese offensichtlichen Schwächen mit ihrem Habitus zu kaschieren, dass sich das Spiel auf sie einstellen müsste. Falsch.

Ich könnte mir vorstellen, dass Reus die Position von Klose übernimmt, Podolski wird durch sein Training bei Arsenal wieder stärker und man wird sehen, wer Thomas Müller, wenn der weiter so abbaut, ersetzen wird.

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Shorty 29. Juni 2012 um 15:34

Ich bin wahrlich kein Taktik-Guru, hatte aber den Eindruck, dass Reus nach seiner Einwechslung sehr effektiv Verwirrung und Unruhe in der italienischen Defensive gestiftet hat – BIS er vom Flügel in die Mitte musste. Da konnte er zumindest bei dem Gedränge nichts mehr ausrichten. Insofern halte ich ihn als Mittelstürmer für ungeeignet.
Und obwohl ich Podolski eigentlich mag, gestern hätte ich mir einen Schürrle gewünsscht, der in die Dribblings Richtung Grundlinie geht und damit Platz schafft. Wenn Podolski spätestens auf Strafraumhöhe ins Zentrum zieht und dann auch noch Lahm exakt das geliche machen muss sieht es halt doof aus.

Nichtsdestotrotz: etwas Glück am Anfang lässt die Deutschen das Spiel gewinnen und wir alle hier sind zufrieden. Aber (unverdientes) Glück ist „uns“ gegen Italien wohl nicht vergönnt.

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Birne 29. Juni 2012 um 02:53

Ich will nicht bashen oder sonstwas, aber ich finde Löw hat das Tunier total vercoacht. Er sollte seine Aufstellung an einer spielerischen Grundidee ausrichten. Wenn man einen Özil im Team hat, muss man ihn einsetzen und ihm Spieler an die Seite stellen, die sich freilaufen können. Stattdessen vertraut man auf verdiente Spieler, die angeblich nie enttäuscht hätten (Podolski) oder formschwache bzw. nicht fitte Spieler, die quasi von sich aus aufgeben und sich auf die Bank setzen (Schweinsteiger). Man hatte die Alternativen auf der Bank. Ich hatte im gesamten Tunier nicht den Eindruck, dass man eine Spielidee durchbringen will und daran seine Mannschaft aufstellt. Stattdessen hab ich immer Kompromisslösungen gesehen, die eventuell einem öffentlichen Druck geschuldet waren (für mich ist Gomez pures Gift fürs dt. Spiel, aber er muss ja spielen, weil er ja so oft trifft). Vielleicht sollte auch mal ein Umdenken in diesen metaphysischen Fussballgefilden stattfinden. Die berühmte Erfahrung soll ja angeblich so spielfördernd sein, aber ich frage mich, wie viel man auf dem Platz braucht? Ob ein bisschen Unerfahrenheit und Unbeschwertheit dem Spiel nicht auch gut tun?

Ich bin angesichts der Möglichkeiten, die in dieser Mannschaft stecken, aber eigentlich immer ungenutzt blieben, sehr enttäuscht über dieses Ausscheiden. Vll wäre eine Niederlage im ersten Spiel für den Tunierverlauf besser gewesen. Man hat sich zu sehr blenden lassen. Und wenn ein Bundestrainer Mario Gomez aufstellt, „weil er ja auch schon getroffen hat“, dann macht mich das wirklich ratlos. Hat er wirklich so wenig Diztanz? Sieht er nicht, wie er das spielerische Potential mit einem Podolski und einem Gomez limitiert, ohne dabei wirkliche Stärken, auch im Defensivverhalten, hinzuzugewinnen?

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Stoney 29. Juni 2012 um 10:38

1a Kommentar aber Klose kann nicht ewig spielen! Spielintelligente Stürmer sind mangelware…evtl noch Hanke?..

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Tzaduk 3. Juli 2012 um 18:19

Ich find, es ist (trotz gegenteiliger Willenserklärung) Bashing. Gomez als „Gift“ fürs deutsche Spiel zu bezeichnen, finde ich unsachlich. Dafür müsste es doch Beweise geben:

Beendet Gomez deutsche Angriffe mit destruktivem Wegpeken des Balles nur grob in Richtung Tor?
Versucht Gomez, sich ins Passspiel einzubinden, wo er es nicht kann?
Fordert er Bälle, während er sich in Sackgassen hineinbewegt?

Wenn er trifft, ist die Gift-Aussage vielleicht ja doch ein wenig harsch, oder?

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Dortmund-Fan 29. Juni 2012 um 10:41

Da bin ich bei dir. Andererseits war ja bis gestern alles Sommer, eitel Sonnenschein. Seit einem Jahrzehnt lernen wir daraus, in den Turnieren zuletzt zu scheitern. Einen Effekt daraus ableiten zu können, wäre mMn nahe der Scharlatanerie.
Ich hab auch keinen Bock mehr, die Prozentsätze zum Ballbesitz, Zweikampf und dergleichen zu lesen.
Gestern war ein gutes Beispiel dafür, dass sich fußballerische Klasse durchsetzt. Entgegen aller Spielsysteme. Da waren die Italiener einfach unangenehmer, abgezockter. Wie schon vor 6 Jahren. Es hätte das Turnier der NoNames werden können; Reus, Schürrle/Götze, Gündogan/Bender. Mit Löw wird es schwierig werden, sollte er nicht umdenken und nicht noch mehr auf die fußballerischen Qualitäten setzen, die ja massig vorhanden ist.

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Beobachter 29. Juni 2012 um 16:24

Podolski kann durchaus einen passablen Ball spielen, aber auf der Position ist er eher verschenkt. Betrachtet man die früheren Spiele mit Podolski und Klose als Doppelspitze ist das ein ganz anderer Schuh, als der heutige Podolski als linker Mittelfeldspieler. Bei Köln hat Podolski soweit ich weiß auch immer eher ganz vorne oder hinter Novakovic als hängende Spitze gespielt und war frei im Spiel also auch mal rechts zu finden während er bei Löw scheinbar fast ausschließlich links außen spielen soll.

Für mich haben auch sicherlich nicht Podolski und Gomez das Spiel gestern verloren haben und ich empfand die linke deutsche Seite in der 1.Halbzeit auch stärker als in der 2.Halbzeit.

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Mayo 30. Juni 2012 um 13:37

Löw hat doch vor dem Turnier schon über Reus als mögliche Spitze spekuliert. Das wäre doch mal einen Versuch Wert gewesen, obwohl er mMn aus der Tiefe kommend wesentlich stärker ist. Insgesamt enttäuscht mich an Gomez nicht eine angebliche Lauffaulheit, sondern seine technischen Schwächen bei der Ballannahme und diese merkwürdige Instabilität. Ein Strafraumstürmer darf auch mal eine Halbzeit nur lauern, aber er ist ein Kerl wie ein Baum und fällt bei kleinsten Berührungen oder Drehungen ständig hin. Dass er sich im Stile eines Drogba (der ähnliche Maße hat) mal mit Wucht durchsetz, oder den Ball abschirmt kommt für seine körperlichen Vorraussetzungen einfach viel zu selten vor. Könnte man ihn in jeder Lage anspielen und er nimmt den Ball an, behauptet ihn, legt ab oder schießt selber, wäre er Klassen besser (ich denke dabei jetzt z.B. an Lewandowski).

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Magic_Mo 29. Juni 2012 um 02:49

Ich seh Jogis taktische Einstellung zu Anfang nicht mal so wild (zugegeben, sie ist nicht aufgegangen, aber rein theoretisch fand ich sie nachvollziehbar):

Mit Kroos als nominellem RM wurde wohl der Plan verfolgt, das Zentrum (seltsamerweise anscheinend nicht so sehr den linken Flügel, da Podolski statt Reus/Schürrle) zu überladen und genug Ballsicherheit herzustellen. Hierbei sollten Pirlos Kreise in italienischem Ballbesitz eingeengt werden – Kroos spielte ja stellenweise als klassischer Manndecker – und außerdem bei einem Ballverlust kompaktes Gegenpressing ermöglicht werden.
Das hat ja auch nicht einmal so schlecht geklappt, immerhin kam Deutschland in der Startphase zu einigen guten – wenn auch schlampig verwerteten – Chancen und Pirlo konnte wenige Akzente setzen.

Dass hierbei der linke italienische Flügel (meiner Ansicht nach absichtlich) verwaist blieb und Chiellini quasi keinen Gegenspieler hatte, ist angesichts der italienischen Raute und dem eher schüchternen Offensivdrang von Chiellini zu verschmerzen.
Außerdem bot sich so der Raum, auf einen unbedrängt aufgerückten Boateng zu verlagern und das italienische Mittelfeld zum Verschieben zu zwingen, wenn man sich im Zentrum festgespielt hatte. Diese Variante hat auch für einige gefährliche Szenen gesorgt, wurde sie auch mA zu selten und vor allem zu inkonsequent forciert.

Das 0:1 entstand ja interessanterweise nicht DURCH eine generell-taktische Verfehlung, sondern gerade weil die vorgegebene Marschrichtung nicht konsequent genug umgesetzt wurde: Kroos und Özil befanden sich beide in der Lage, Pirlo gut zu pressen, keiner tat es. Italien hatte währenddessen den Spieß umgedreht und Chiellini hatte sich mutterseelenallein hoch auf dem Flügel postiert; wenn allerdings die Taktik vorsieht, den gegnerischen Außenverteidiger schematisch frei zu lassen, dann doch nur, weil er selten den Weg nach vorne sucht, und nicht weil man ihm jegliche Gefährlichkeit abspricht. In diesem Fall hätte also entweder einer der offensiven Mittelfeldspieler (die gegen den ballführenden Pirlo ohnehin nichts aus ihrer Überzahl gemacht haben) oder aber der ballnahe Sechser Chiellini aufnehmen müssen. (Ich vermute hier einen Individualfehler mangels Abstimmung, so naiv kann Löw einfach nicht sein.) Cassano vernascht dann Hummels und Boateng mit einer Bewegung, fertig ist die Misere.
Beim 0:2 zeichnet sich in ähnlicher Weise nicht die taktische Ausrichtung schuldig: Pirlo wird, nachdem er einen eindrucksvollen Beweis für die Wichtigkeit seiner Bewachung geliefert hat, wieder konsequent unter Druck gesetzt und muss sich viel bewegen. Montolivo weicht auf den Flügel aus, erhält einen recht einfachen Ball, aber kein deutscher 6er folgt ihm und er hat alle Zeit der Welt, um den Pass zu spielen (zugegebenermaßen lässt die Entstehung direkt nach einem deutschen Eckball diese Interpretation wenig belastbar erscheinen).

Insgesamt möchte ich Jogi Löw insofern in Schutz nehmen, als beide Gegentore mM durch individuelle Fehler im zentralen Mittelfeld entstehen konnten (basierend auf der Annahme, dass JL nicht geplant haben KANN, jeden Spieler auf dem italienischen linken Flügel komplett zu ignorieren), durch nicht immer astreines Abwehrspiel ermöglicht und durch eine heute gnadenlose Wundertüte Balotelli erzielt wurden.

Die Personalien Gomez und Podolski sehe ich in der Theorie so gerechtfertigt, dass man wohl vermehrt auf Hereingaben in den Strafraum – aufgerückter Boateng, Querlegen durchkombinierter Mitspieler, Podolski suchte auffällig oft den Weg zur Grundlinie – gebaut hat.

Löw hat ein für mich zumindest nachvollziehbares Konzept gewählt, das zwar leicht unausgegoren war, aber nicht aus sich selbst heraus, sondern durch individuelle Schwächen scheiterte und dann von ihm folgerichtig korrigiert wurde.
Als rein taktische Schwäche möchte ich lediglich das zu schlechte Zurückweichen der Abwehr gegen hohe Bälle – was sich teilweise auch schon in den Testspielen angedeutet hat – anführen.

Dass Löw durch den Systemumbau seine Mannschaft verunsichert hat, erscheint mir zumindest nicht ausgeschlossen, allerdings möchte ich mich da nicht festlegen, zudem ist das hier eine Taktikseite und kein Psychologieblog. 🙂

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Rarehero 29. Juni 2012 um 03:14

Danke für deine ruhig vorgetragene Einsichten. Ich kann mir vorstellen, dass die dauernden Umstellungen sowie die unglücklich verlaufende Vorbereitung einen Teil zu der gezeigten Leistung beigetragen haben, auch wenn die Wirkung dieser Faktoren natürlich nicht genau bestimmt werden kann. Aber du hast Recht, letztendlich waren es individuelle Fehler und Unzulänglichkeiten, durch die die Tore gefallen sind und Chancen ungenutzt geblieben sind. Letzlich sind alle Faktoren, die während des Turniers kritisch aufgefallen sind, in diesem Spiel zusammen gekommen, von der Formschwäche einzelner Spieler über die Unerfahrenheit der jungen Spieler bis hin zum Unvermögen in der Chancenverwertung. Ohne diese Faktoren hätte der Plan auch aufgehen können. Stellt sich mir nur die Frage, ob Löw nicht doch vorzuwerfen ist, dass er die Fähigkeiten seiner Spieler falsch eingeschätzt und daher die falsche Strategie gewählt hat, und ob es ihm nicht auch anzukreiden ist, die Mannschaft durch die vielen Umstellungen und den pltzlichen Fokus auf Stabilität nicht auf das nötige Niveau gebracht zu haben? Phasenweise hatte ich den Eindruck, ein Testspiel und nicht ein K.O.-Spiel zu sehen.

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Magic_Mo 29. Juni 2012 um 11:26

Da stimm ich Dir zu, das ist wohl der Vorwurf, den Herr Löw sich gefallen lassen muss. Gerade die Kontinuität und das eingespielte Selbstverständnis haben die N11 2010 und seither so stark gemacht, mA wurde es jetzt versäumt eine einheitliche Linie zu fahren (das deutsche Medienmakakentum um Klose/Gomez hat sein Übriges dazu getan…)
Ansonsten ist es halt wie bei jeder ex-post-Betrachtung: Lass Hummels den Ball am Anfang irgendwie reinmurmeln und Balotelli ein Mal mehr ausrutschen, dann ist D weiter und Löw ein Heiliger.

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Tzaduk 3. Juli 2012 um 18:08

Danke. Sehe ich ganz genauso.

JL hatte vermutlich die richtigen Ideen, mit der leider unausgegorenen Maßgabe, dass die Italiener sich quasi in ihr Schicksal ergeben und sich so benehmen, wie er sich das auf dem Reißbrett ausgemalt hat. Bei Italien spielen nur eben Wundertüten (schöner Begriff) und der eine oder andere völlig unterschätzte Spieler (Ich hatte Montolivo zum Beispiel nie als Wunder-Passgeber auf dem Schirm). Dass man nicht automatisch gewonnen hat, wenn man Pirlo für zwei Halbzeiten außer Gefecht setzt… Schade 🙂 Aber nicht überraschend. Jedenfalls nicht für mich – ich bin wohl doch der bessere N11-Trainer 😀

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Rarehero 29. Juni 2012 um 01:49

Eine Mischung aus individuellen Fehlern, entstanden aus der Unerfahrenheit der jungen Spieler und der Formschwäche der erfahreneren Spielern, sowie Pech und Unvermögen im Abschluss und ein Italien, dass die auf dem Niveau nötige Kaltschnäuzigkeit gezeigt hat, sind wohl die Zutaten für diese Niederlage. Ich glaube, dass wir selbst mit der vernünftigeren taktischen Aufstellung einfach zu viele Fehler gemacht hätten. Die Italiener schlagen den Ball weit nach Vorne, und sofort herrscht Chaos. Ungenügend.

Durch den Aufstellungsfehler von Löw bekommt das Ganze aber nochmal eine andere Note. Dass diese Mannschaft irgendwann im Laufe des Turnier gegen eine abgebrühte Top-Mannschaft Nerven zeigen könnte, damit war zu rechnen. Damit musste man bei einer so jungen Mannschaft, in der neun Spieler ihr erstes Turnier spielen, rechnen. Und wäre die Mannschaft nur an ihrer Reife und der Formschwäche auf einigen Schlüsselpositionen gescheitert, wäre das Ausscheiden nur halb so schlimm. Aber in der ersten Halbzeit haben wir den Italienern den Finaleinzug schon mit der taktischen Aufstellung auf dem Silbertablett serviert, und in der Rückschau muss man vielleicht die Frage stellen, ob Löw in diesem Turnier nicht zu viel experimentiert hat.

Letztlich bleibt bei mir der Eindruck, dass die Mannschaft in diesem Turnier selten zu ihrer oder überhaupt einer Identität gefunden hat. Das hat vielleicht schon mit der zerstückelten Vorbereitung begonnen, und sicherlich war es auch schwer für den Trainer, allein schon mit den vielen Formschwächen. Aber nach acht Jahren kann man vom Bundestrainer, denke ich, intelligentere Lösungen erwarten.

Ich weiß nicht, ob man nun nach einem Wechsel des Bundestrainers verlangen muss. Wer sollte ihm auch folgen und das Begonnene in der gleiche Weise fortführen? Aber auf jeden Fall sollte man die Kritik an ihn heran tragen und seine Entscheidungen nachdrücklich in Frage stellen. Auch bei ihm muss ein Lernprozess statt finden.

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Ernst Happel 29. Juni 2012 um 01:38

hallo.

ich finde, dass man auch den psychologischen und mentalen aspekt berücksichtigen sollte.

ich versuche mal die adjektive zu finden um die deutschen spieler zu beschreiben: ängstlich (kaum gewonnene und konsequente zweikämpfe fast schon überpassiv, geschweige mal gelungenes oder durchschlagskräftiges pressing), unsicher (ballverluste, stellungsfehler, abstimmungsschwierigkeiten), kein vertrauen in sich selbst (allgemeine mentale einstellung: die spieler wirkten als hätten sie mit einem verein in einer liga gespielt der extrem abstiegsgefährdet ist, 20 mal in serie verloren und es ginge im letzten spiel gegen den erstplatzierten um den verbleib in der liga).

ist jetzt alles nur subjektiv und großteils von der körpersprache und vom spielgeschehen herinterpretiert aber in einigen situationen so glaube ich kommt das schon hin. könnte mich jemand kritisieren falls ich falsch liege.

meiner meinung nach muss der DFB auch einmal den psychischen aspekt der spieler weiterentwickeln. in entscheidenten und wichtigen spielen wirken die spieler ängstlich und mental nicht in lage dagegen zu halten. umso näher der mögliche titelerfolg und der druck kommt, können sie den dann auch nicht standhalten. ich bitte um eure meinung.

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DE11 29. Juni 2012 um 01:57

Dieses Element hat sich mit den Auflösungserscheinungen in der Kontrolle des deutschen Spiels meiner Ansicht nach erst spät eingestellt. Zuvor hat das italienische Mittelfeld unserem über weite Strecken im Ballhalten, Dribbling und bei den Laufwegen einfach den Schneid abgekauft.

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Ernst Happel 29. Juni 2012 um 02:18

hallo

ja zum schluss war es schon extrem. aber auch am anfang vor den zwei gegentoren wirkten alle so passiv und verunsichert. das musste sicher auch mMn mit der neuen und uneingespielten Aufstellung zu tun haben.

gomez und die offensive mitspieler gingen nicht ein einziges mal gemeinsam auf den ballführenden. während die italiener schon den badstuber und den hummels bei jedem ballgewinn bearbeitet haben. und sogar der auswechselspieler an der seite hat mitgemacht. ist mir ein paar mal aufgefallen, dass der auswechselspieler an der seitenlinie sich manchmal mit dem deutschen ballführenden spieler mitbewegt hat um ein stärkeres pressing zumindest zu simulieren. das waren nicht nur aufwärmübungen 😉

die abwehr wirkte auch unkonzetriert und verwirrt als hätte sie die 2 zusätzlichen tage nicht geschlafen.

lg

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DE11 29. Juni 2012 um 02:35

Also das Psycho-Pressing des Einwechselspielers am Seitenaus würde ich ja zu gerne nochmal sehen, das wäre neben Reklamieren, dramatischen Schwalben und dem Anschmieren vor einem Match ein wahrhaft neuer Klassiker im Schmieren-Repertoire unseres Lieblingsgegners! Mit Abstand aber der Bewundernswerteste…

Um aber nochmal auf das Argument „Angst“ vs. Können des Gegners zurückzukommen: Um ein echtes Angriffs-Pressing auf dem Feld gegen Deutschland so erfolgreich über längere Strecken spielen zu können gehört allerdings auch einfach erhebliches individuelles Können, die Fitness und grosse taktische Disziplin.

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Ernst Happel 29. Juni 2012 um 02:45

das mit dem psychopressing könnte auch nur eine optische täuschung gewesen sein. aber 2 oder 3 mal bewegte sich der auswechstelspieler auf der seite sehr verdächtig?????

die italiener spielten ein gutes pressing aufgrund ihrer klasse das ist klar. aber für mich können das die deutschen auch sie haben es sich irgendwie nicht zugetraut.

beim „public-glotzen“ hab ich immer gedacht:“jetzt geh endlich den ballführenden spieler an nicht angewurzelt stehenbleiben.“ für mich war das „auch“ kein mut zum risiko.

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LJ 29. Juni 2012 um 06:05

Die (gefühlte) mentale Schwäche der Spieler führe auf auf die Aufstellung und die Taktik zurück. Allein dieses Einstellen auf den Gegner hat der Mannschaft eine gewisse Richtung vorgegeben. Der ständig postulierte Glauben an die eigene Stärke hat sich völlig gegenteilig auf dem Platz manifestiert.

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locke 29. Juni 2012 um 10:39

yo,
wer sich so stark am gegner orientiert und sene eigenen stärken schon mittels aufstellung konterkariert , darf sich nicht wundern, einen neuen versuch in brasilien zu starten, dann hoffentlich ohne diese überdimensionale bayernvizeausrichtung.

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Tzaduk 3. Juli 2012 um 17:48

Dabei hatte Sammer doch eigentlich den „Drei-Typus“ Führungsspieler, Kreativer und Mannschaftsspieler eingeführt und gefordert, dass alle drei Typen in allen DFB-Mannschaften zu finden sein sollten 🙂 Ich sehe aber auch, dass Löw bevorzugt mit Mannschaftsspielern zu tun hat. Kreative gehen ab und zu mal noch, aber Führungsspieler? Höchstens mal an einem guten Tag ein Schweinsteiger, aber mit Lahm als Kapitän ist die grundsätzliche Aussage schon klar.
Ich finde das zwar grundsätzlich auch in Ordnung, wenn die Mannschaft eben genau weiß, was sie zu tun hat. Wenn aber so eine Rat- und Tatenlosigkeit herrscht wie gegen Italien, dann wären ein paar Führungsspieler (oder wenigstens einer!) schon ganz schön. Und Schweinsteiger hatte genug mit seinem Sprunggelenk zu tun. Ich rufe hier nicht nach solchen „Charakterköpfen“ wie Effenberg oder von Bommel – ich finde, dass zum Beispiel Khedira schon versucht hat, sich da für seinen „geheimen“ Kapitän in Position zu bringen. Das muss ja nicht wieder in Geblöke ausarten…

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Rjonathan 29. Juni 2012 um 09:31

Mir schien die Mannschaft überrascht und nicht eingestellt auf die erwartbare Stärke der Italiener in der Defensive. Nur weil sie sich nicht mit 8 Mann an den eigenen Strafraum platzieren, haben sie ihre grundsätliche defensive Intelligenz im Kollektiv nicht eingebüßt. Das ist doch genau das geniale Moment an diesen „neuen“ Italienern unter Prandelli, dass sie ihre Defesnivstärke – das schnelle antizipieren aller Optionen des Ballführenden und die gemeinschaftliche Blockade dieser Optionen – jetzt auf dem ganzen Platz durchführen.
Anstatt die Mannschaft darauf einzustellen, hat man im Training lieber verteidigen gegen lange Bälle geübt. Hat ja auch nix gebracht…

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Bitte nä! 29. Juni 2012 um 10:48

Hi!

Den mentalen oder psychologischen Aspekt sehe ich als den wichtigsten überhaupt. Da kannst du dich ruhig auf deine Intuition verlassen. Das nimmt man unbewusst wahr und weiß sofort, ob derjenige mental topfit ist oder nicht.

Man brauch sich doch nur nochmal anzusehen, wie die Hymnen gesungen wurden. Die Italiener standen da und brüllten voller Inbrunst und Leidenschaft, ja sogar bedingungsloser Liebe zu ihrem Land, ihre Hymne. Buffon schloss seine Augen und saugte diesen ganzen Moment vollkommen in sich auf. Da kann man sich gut vorstellen, dass die Italiener mental einfach immer einen Schritt eher da waren, als ihr unsere N11. Sie wussten, sie müssen alles geben, damit sie gewinnen. Und sie spielten wie Helden, die bereit waren für den Sieg zu sterben. So werden sie auch in ihrer Heimat wahrgenommen. Wie die sich gegenseitig gepusht haben und sich gefreut haben bei jeder Aktion, die sie gemeinsam überstanden haben, zeigt den Unterschied zu uns (auch schon in Spielen davor).
Dann sieht man (zurück zum Anfang) bei der Kamerafahrt nach ein paar nicht singenden Spielern, was nichts heißen muss, einen Toni Heynkes (kleiner Insiderwitz – Ribery versteht den schon 😉 ), der aufhört zu singen, als die Kamera bei ihm ist. Selbstbewusst ist was anderes. Und wen haben wir da noch? Einen Schweinsteiger, der mental schon im CL-Finale so gut drauf war, dass er sich beim Elfmeter von Robben weggedreht hat und die Hände vors Gesicht hielt, später sogar einen Elfmeter verschoss. Also einen Schlüsselspieler, der weder physisch noch psychisch fit war, ein solches Turnier zu spielen. Dann einen Absteiger (BITTE NÄ!) und sowieso sonst überwiegend einen geballten Bayern-Block, der NICHTS gewonnen hat diese Saison.
Aber jetzt ertappe ich mich wieder beim Bayern-Bashing.
Die Frage, die jetzt lächerlicherweise immer diskutiert wird, was haben die Italiener, was wir nicht haben. Genau das ist es. Den Willen, die Bereitschaft und die Einstellung. Die wissen, worum es geht. Bei uns sehe ich nur das typische Bayernspiel „joa mei, mer packens scho irgendwie. spielts nochamoa quer oder zurück.“
Jürgen Klopp sagt immer, man muss geil aufs siegen sein. Und gestern waren das die Italiener und nicht wir. Tut mir leid, wenn ich damit den Bayernfans auf den Schlipps trete, aber diese EM hat mir nur einmal Spaß gemacht. Und das war, als der beste Spieler, der gesamten letzten Saison endlich mal von Beginn an gespielt hat. Wie man überhaupt denken konnte, Müller wäre besser als Reus, hat mich von Beginn an verwundert.

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ekMUC 29. Juni 2012 um 11:40

Meine Einschätzung zur Psyche, vielleicht ist mein Zugang ein anderer (bin im Kampfsport zuhause):

– schon beim Einlaufen/Hymne/Einschwören im Kreis habe ich bei Italien selbstbewusste, entschlossene Kerle gesehen, die sich auch von einer „blutigen Nase“ nicht abschrecken lassen, während „unsere Jungs“ so 08-15-alibimäßig geschaut haben…
– Zunächst hatte die deutsche 11 kurz Druck entwickelt, aber selbst ein Tor hätte den Willen der Italiener nicht gebrochen. Die haben sich aufgerappelt und dann alles gegeben. Unsere haben sich nach dem Tor erstmal verschreckt angeschaut wie 3-Jährige die ’nen Ball ins Gesicht bekommen…
– Die kurze Druckphase der 2.HZ hat auch nicht gleich gewirkt, und dann war es erledigt…

Sry für meinen vielleicht etwas polemischen Ton, aber über die „Haltung/Einstellung“ bzw. den fehlenden „Willen“ könnt‘ ich mich noch immer aufregen…

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Ernst Happel 29. Juni 2012 um 14:34

hi

ja ich glaube auch immer mehr, dass die aufstellung und das angepasste spiel der deutschen den hauptauschlag gegeben haben. ich glaube aber nicht, dass das spielprinzip der bayernspieler so schlecht ist wie alle immer wieder behaupten. sicher war dortmund besser in der liga. aber international haben sie extrem guten fußball geboten und haben gegen chelsea unglücklich aber verdient verloren. also wenn man in einem elfmeterschießen in einem finale sehr knapp verliert hat man nicht sehr viel falsch gemacht… und man schaue sich nur die analysen der cl-partien und der bundesligapartien der bayern an. so schlecht wie es volklorisch dargestellt wurde, waren sie wirklich nicht.

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Georg Buschner 30. Juni 2012 um 00:42

Vielen Dank für Deine interessanten Gedanken! Fußball ist ein Mannschaftssport und so letztlich die Summe der psychischen Verfassung. Das hat immer Einfluss. Hier bin auch ich der Meinung – übrigens im gesamten Turnier – viel zu wenig (als echt gefühlte) Emotionen seitens der F DFB-Elf erlebt zu haben.

Noch eine Bitte @Ernst Happel:
Meine Augen sind nicht mehr die besten. Ich freue mich, wenn Du Dir beim nächsten Beitrag ein wenig mehr Mühe bzgl. Rechtschreibung/Groß-/Kleinschreibung gibst.
Ist sicher nur eine Gewohnheit. Allerdings solltest Du damit aufpassen, es gibt Menschen, die sind noch empfindlicher als ich und die fühlen sich auf diese Art respektlos behandelt.

Oder ist Deine Umschalttaste defekt? 😉

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Ernst Happel 30. Juni 2012 um 14:22

hallo georg.

danke für deinen kommentar. sorry für die kleinschreibung aber meine tastatur am laptop ist total defekt.

kann kaum ein einziges wort groß schreiben. die hochstelltasten funktionieren kaum mehr und deshalb schreib ich in kleinbuchstaben.

und falls ich grammatikfehler gemacht habe entschuldige ich mich.

nach dem spiel hab ich um mitternacht oder um 2 uhr nachts noch was geschrieben und da ist die konzentration schon etwas abhanden gekommen. sorry nochmals.

diese taktik-homepage gefällt mir eigentlich sehr gut. weil die analysen und kommentare immer sehr sachlich sind und sehr viel niveau haben.

lg

eh

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ClaudioCaniggia 29. Juni 2012 um 14:45

Teampsychologen sind gut und die gibts ja beim DFB schon! Herrmann heißt der, glaube ich. Das Problem ist nur, dass man gegen einen mental schwachen Trainer auch als Psychologe nicht ankommt, der hat nämlich viel mehr Auftritte mit der Mannschaft. Man könnte natürlich mal einen Psychologen als Bundestrainer einstellen! Das fänd ich eine revolutionäre Idee (auf die man in Deutschland allerdings nicht käme)

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Rhubed 1. Juli 2012 um 11:04

2006 war es doch fast so:
Klinsmann als Motivator/Einpeitscher, Löw für die Taktik. Die Mannschaft hatte sich damals gegen einen besser besetzten Gegner stärker gewehrt als die Teams 2008, 2010, 2012.

Wobei wir 2012 sogar das bessere Spielermaterial hatten (leider zum Teil auf der Bank) als der Gegner.

Die Abwehrfehler sehe ich als nicht spielentscheidend an. Löw hat die Offensive geschwächt. Podolski seit langem schwach, Kroos ist für höchstes internationales Niveau zu langsam.

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Ian 29. Juni 2012 um 01:31

Am schlimmsten war ja auch noch Kroos, der nach dem Spiel quasi durch die Blume im Interview andeutete, dass die Defensive ja Schuld an der Niederlage sei.

Löw muss die Niederlage wohl oder übel auf seine Kappe nehmen – die Personaländerungen waren im Endeffekt falsch und nicht zu rechtfertigen – Podolski auf der linken Seite ohne Impulse, ohne Einsatz und ohne Drang in den Strafraum, wo er den verwaisten Gomez hätte unterstützen müssen.

Gomez hat halt das gespielt, was man erwartet hat, hat aber auch wenig Unterstützung aus dem MF bekommen und zusätzlich in einigen Aktionen unglücklich ausgesehen.

Kroos war, trotz des „Lobes“ in der Analyse KEINE Bereicherung des Spiels. Er fördert das so genannten „Bayern-Spiel“ nämlich das Zirkulieren des Balls vor dem Strafraum ohne Tempo und Raumgewinn. Ballsicher ja, aber das ist alles zu langsam und unkreativ. Zudem missfällt seine offensichtlich mangelnde Laufbereitschaft.

Sobald Reus in die Mannschaft kam, konnte man ein wichtiges fehlendes Element sehen nämlich das Durchsetzungsvermögen im 1 vs. 1 (welches sonst nur Özil besitzt) und das Starten in die Tiefe/den Strafraum, welches die Außen in unserem Spielsystem haben müssen um mehr Gefahr zu erzeugen.

Es war schlichtweg falsch die Mannschaft in der Art und Weise aufzustellen wie es Löw getan hat, zumal, und da muss man „daniel“ zustimmen, die auf dem Papier stärkere Mannschaft sich primär nicht nach der schwächeren richten muss, was Löw anscheinend dennoch bezwecken wollte.

Schade, denn spielerisch waren wir sicher das bessere Team, aber man gewöhnt sich langsam an Halbfinalniederlagen.

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DE11 29. Juni 2012 um 01:52

Kroos habe ich nicht mal ballsicher gesehen, da kann man das Kind schon beim Namen nennen. Wenn man allerdings auch so geschickt auf die Flügel abgedrängt und dann von 3 Mann bedrängt wird, kein Wunder. Das fängt dann an blöd auszusehen wenn es genau so zum fünften Mal passiert, womit wir wieder bei Loew sind.

Ich glaube die deutsche Mannschaft wäre bei entsprechender Grundstellung der IV und weniger Versuchen „Handball“ gegen eine individuell so ballsichere und schnelle Mannschaft zu spielen, wunderbar ohne das Kroos Experiment ausgekommen.

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Dortmund-Fan 29. Juni 2012 um 02:01

Was mir in meiner Enttäuschung aufgefallen ist (ungeordnet):

Kroos‘ hochgelobte Schusstechnik gibt es nicht.

Die Taktik war komplett daneben. Gegen starke Gegner kann man nicht so asymmetrisch spielen, wie die Deutschen es getan haben. Ist mir unverständlich, Boateng so alleine zu lassen.

Wir haben die besseren Fußballer, aber sie spielen nicht.

Bei Löw spielen entgegen seiner Aussage auch nicht fitte Spieler.

Flankenläufe sind meist uneffektiv und vertikales Passspiel braucht Könner und Abnehmer bei hoher Geschwindigkeit.

Wenn Khedira torgefährlich wäre, käme er sicherlich unter die Besten 5 der Welt.

Löw ist mutlos und nicht konsequent genug, um den nächsten Schritt gehen zu können.

1 gegen 1 konnten nur Reus und Özil erfolgreich. Das war zu wenig.

In 2 Jahren dann wieder um die goldene Ananas… es sei denn, man lernt dazu. Podolski, Schweinsteiger sind innerhalb kürzester Zeit verglüht, ohne richtig geschienen zu haben.

An Reus geht kein Weg dran vorbei.

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DE11 29. Juni 2012 um 02:16

Ich sehe bei Kross auch eine sehr schlechte Quote was seine Schussgenauigkeit Richtung Tor angeht. Er hat in der NM und für Bayern aus gefühlten 100 Schüssen 1 Tor gemacht. Das fügt sich dann nahtlos ein in das Flankenspiel, die Ecken und Freistöße. Aber wer braucht das schnöde Spiel mit Standards schon wenn man jetzt spanisch spielt – mit Handbremse zwar – aber immerhin sieht’s wie schon mal Paella aus. In der Zwischenzeit gewinnen die echten Spanier, schneller Umschaltfussball oder sogar die „bewegliche Mauer des Todes“ (Chelsea) die Titel. Warum? Weil diese Mannschaften spielen was Sie wirklich gut können und das zeigt sich eben am Besten unter Druck.

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seils 29. Juni 2012 um 02:20

http://www.youtube.com/watch?v=lXYa21xPLxE

soviel zur Schusstechnik.

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Eckfahne 29. Juni 2012 um 02:31

Zwei aus tausend Versuchen = großartige Schußtechnik ?!
Wenn jemand dir jetzt ein Video alleine der heutigen Ecken zeigen würde wäre der klar in Führung…die „tollen“ Torschüsse heute nichtmal mitgezählt !

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seils 29. Juni 2012 um 02:41

Woher kommen die „tausend Verusche“? Kroos hat in der abgelaufenen BuLi-Saison 1,6 mal pro Spiel aufs Tor geschossen, zum Vergleich: Gündogan der deutlich tiefer agiert kommt hier auf ein vergleichbaren Wert, 1,3. Dazu gabs 1,9 Key-Passes. Beides umgemünzt in 4 Tore/ 9 Assists.
Das Kroos bei entsprechender Ausrichtung torgefährlich ist konnte man bei Leverkusen sehen, wo er in 43 Spielen an 23 Toren beteiligt war (10 Tore/ 13 Assists).
Im Übrigen reicht schon ein einziger Schuss um die Technik beurteilen zu können.

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seils 29. Juni 2012 um 02:49

Und was Ecken und Freistöße angeht, ist es ein bißchen naiv anzunehmen ein guter Schütze schaukelt das schon. Standards müssen geübt werden, bzgl Zuordnung, Koordination und Abfangen des Konters. Hierauf scheint Löw, ebenso wie Favre und Heynckes einfach keinen Wert zu legen. Das es anders geht haben die Dänen im Vorundenspiel gezeigt, was aber nicht damit zusammenhängt, dass diese eine bessere Schusstechnik haben.

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lauch 29. Juni 2012 um 18:09

finde eigentlich nicht dass kroos eine schlechte schusstechnik hat. das problem liegt halt darin, dass wenn der gegner weiß dass du gut schießen kannst, dich einfach unter allen umständen versucht dich dabei zu stören. der junge konnte einmal relativ ungestört aufs tor draufhalten wenn ich mich recht erinnere und das sogar noch mit seinem linken fuß.

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Robert 29. Juni 2012 um 21:02

Kroos traf schon mal aus großer Entfernung ins Tor. Seit dem meint er, er könne das regelmäßig wiederholen. Eine krasse und arrogante Fehleinschätzung.

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DE11 29. Juni 2012 um 02:06

Und noch eine Anmerkung zu dem was Kroos im Interview angedeutet haben soll: Seit seiner abenteuerlichen „Begründung“, warum er gegen Chelsea nicht zum Elfmeter angetreten ist, ist dieser Spieler für mich charakterlich die Enttäuschung des Jahres und so ist das von Ihm dann auch nicht mehr überraschend. Ganz ganz schade.

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seils 29. Juni 2012 um 02:17

„zudem missfällt seine offensichtlich mangelnde Laufbereitschaft“ – Kroos war mit 11km in diesem Spiel über dem Mannnschaftsschnitt und hat auch mehr Meter gemacht als etwa Lahm (10,3km) oder Özil (10,7km) und das trotz deren besonders laufintensiven Rollen als Außenverteidiger, respektive offensiver Rochadespieler. Die Aussage als kaum nachvollziehbar.
Und das individuelle Fehler in der Defensive das Spiel für Deutschland verloren haben, haben neben Kroos auch Lahm und Löw so gesehen. Daran ist ja auch nichts falsches. Beide Tore wurden in der Entstehung bemerkenswert schlecht verteidigt.
Was das Kroos-Bashing soll wird nicht ganz klar. Der Spieler wird in sämtlichen europäischen Taktikblogs extrem gut gesehen. Gerade nach dieser Saison. Es lässt tief blicken jemanden charakterlich abqualifizieren zu wollen, weil man mal zwei Interviews gesehen hat. Du liebe Zeit.

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DE11 29. Juni 2012 um 03:10

@seils

Kritik immer gleich als „Bashing“ abzutun ist auch nichts anderes als den Anderen zu dämonisieren in dem man den Kritisierten gleich zum „Getretenen“ Opfer stilisiert. Soviel nur zum Thema sachlich bleiben.

Wenn wir dann schon dort unten angelangt sind kann man dem Herrn Anwalt ja auch unterstellen, dass er Statistiken nur nach Gutdünken heranzieht und ansonsten mit anschaulichen Videos 2 Gegenbeispiele für hunderte Schuesse ins Nichts liefert, für die es ein leichtes sein dürfte die Zahl der direkten Schüsse aufs Tor mit den Toren zu vergleichen oder – etwas aufwendiger – die Effektivität seiner Hereingaben und Flanken zu untersuchen.

Das Lob in Europas Taktikblogs haette ich dann gerne auch mal gesehen. Denn gegen seinen Einsatzwillen, die Laufbereitschaft und seine Passstärke hat hier niemand argumentiert. Kritisiert wurde von mir auch nicht seine Technik sondern seine miserable Torquote und sein Abseilen vom Elfmeterschiessen. Die Begründung im Interview danach hat dann nur das Übrige dazu getan.

Ich bleibe bei meiner ursprünglichen, eigentlichen Aussage:

Das Experiment Kroos war auch gegen Italiens Raute letztlich taktisch nicht nötig. Ebensowenig wie bei einem eig. bescheidenen Spiel nach vorne und wenig Offensiver Effektivität dann auf Abwehrfehler hinzudeuten. Nur 1 Tor aus dem Spiel heraus hätte genügt und es wäre schon in die Verlängerung gegangen.

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seils 29. Juni 2012 um 03:32

87,9% der Pässe und 87,5% der Flanken sind in der letzten Saison angekommen. Beides absolut herausragende Werte. Mit 1,6 Torschüssen pro Spiel hat er für einen Zehner nicht sonderlich viel.
Als Bashing bezeichne ich die charakterliche Enttäuschung des Jahres. Soll man da lachen oder weinen?
Wenn du das Lob in Europas Taktikblogs lesen willst, geh zu ZM gib Kroos ein, lies eine beliebige FC Bayern in der Champions League-Analyse.
Du kannst dir auch mal die Statistiken im Uefa Match Centre, bei dfl.de oder whoscored.com anlesen.
Zu Standards hab ich ob schon was gesagt: Es liegt am Trainer diese zu koordinieren. Dänemark gg Deutschland ist hier ein löbliches Beispiel ebenso wie die Standardvariante der Bayern in der Champions League Saison 2010, die zu Robbens traumhaft schönen 2:3 in Manchester führte. Entscheidend ist die Koordination des Ablaufs, nicht der Schütze.
Und auch das nochmal: Wenn Kroos mit allen offensiven Freiheiten ausgestattet ist spielt er extrem torgefährlich, siehe seine Zeit in Leverkusen 23 direkte Torbeteiligungen in 43 Spielen.
Das Kroos diemal kein sonderlich gutes Spiel gemacht hat steht auf einem anderen Blatt. über seine Qualitäten besteht aber kein Zweifel.

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GregTheMac 29. Juni 2012 um 06:13

nana, als leidenschaftlicher ZM-leser habe ich dort noch nie lobeshymnen auf die genialitaet eines kroos sehen koennen. kann mich lediglich daran erinnern, dass seine leistung im verbund mit schweinsteiger und gustavo beim versuch, gegen real die mitte zu dominieren, anerkannt wurde. er wird aber auch dort – anders als z.b. ein oezil – nicht als ein besonderer spieler hervorgehoben. zu recht, wie ich finde.
kroos‘ exzellente schusstechnik kann man meiner meinung nicht bestreiten, verstehe hier das „bashing“ nicht so ganz. allerdings bezweifle ich, dass er gegen starke gegener auftrumpfen wuerde, wenn man ihn mit allen offensiven freiheiten (und damit wohl auf der 10) ausstattet. dafuer ist er tatsaechlich koerperlich wie gedanklich zu langsam und hat nicht das verstaendnis fuer das vordringen in freie raeume (between the lines) wie ein oezil oder modric. und statistiken ueber angekommene paesse bringen doch herzlich wenig. auch fuer mich ist er der inbegriff des aktuellen bayern-spiels, dem „Zirkulieren des Balls vor dem Strafraum ohne Tempo und Raumgewinn“. da kommen dann auch viele paesse an 😛
insgesamt muss man wohl sagen, dass er leider 10-15 jahre zu spaet geboren worden ist. damals haette er ein richtig guter 10er werden koennen, heute sind jedoch andere und mehr qualitaeten fuer diese position gefragt. in dem jetzigen system der nationalmannschaft sehe ich fuer ihn keine grossartige zukunft. fuer die 3 offensiven positionen im mittelfeld gibt es mindestens 5 besser geeignete und fuer die beiden 6er-positionen, wo er mehr zeit am ball haette, agiert er einfach (noch) zu zweikampfschwach und taktisch unklug. auf einer der halbpositionen in einer raute oder auch in einem 4-3-3 koennten seine staerken zum tragen kommen. vielleicht stellen die bayern ja bald um, obwohl ich nicht das gefuehl habe, dass man dort noch langfristig mit ihm plant, wenn man sich die transfergeruechte so anschaut.

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Dortmund-Fan 29. Juni 2012 um 10:24

Kroos ist ein gutes Beispiel, warum Zahlen täuschen können. Wenn er gute Passwerte hat, dann muss man, ähnlich Schweinsteiger, auch sehen, wie diese zustande kommen.

Ich will auch nicht bashen, wollte mit der Schusstechnik nur sagen, dass ich davon noch nichts gesehen habe und bei ihm schaue ich genau hin. Seine Saison in Leverkusen war damals gut, keine Frage. Für eine zentrale Position im Mittelfeld gegen ein starkes Italien war das gestern aber nichts.

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Ian 29. Juni 2012 um 12:15

@seils: Wie bereits gesagt täuschen die Zahlen bei Kroos – seine Pässe sind zu einem großen Teil Alibi Pässe und die Wege die er geht, werden oft nur getrapt bzw. ohne Zug angegangen.

Zudem kann ich mich dem allgemeinen Tenor anschließen und sagen, dass seine Distanzschüsse/Standards ebenfalls nicht wirklich Gefahr ausstrahlen.

Fakt ist, dass er gestern keinen positiven Einfluss auf das Spiel hatte und imo auch generell von manchen Personen (aka Bayern-Verantwortliche) zu sehr in die Höhe gelobt wird – denn dies scheint ihm offensichtlich zu Kopf gestiegen zu sein wenn man seine Interviews anhört.

Übrigens ist das Video hier einfach nicht zu beschönigen – man gewinnt als Team und verliert als Team. Da kann man doch nicht hingehen und sagen die Abwehr wäre Schuld gewesen. Haben die Abwehrspieler gesagt: Ihr habt da vorne ja 90 Minuten auch kein Tor gemacht? Sowas führt doch zu nichts.

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seils 29. Juni 2012 um 16:07

aus dem Spielsystem der Bayern zu schließen, Kroos spiele nur Alibi-Pässe und habe daher eine so hohe Passsicherheit ist schlichtweg falsch.
https://spielverlagerung.de/2012/06/05/luka-modric-ein-zweiter-durchbruch-bei-dieser-em/
^^in diesem Artikel wird man in den unten abgebildeten Statistiken gut nachlesen können, dass Kroos unter den tiefliegenden Spielmachern europaweit einer derjenigen ist, die am vertikalsten und somit riskantesten spielen. Sein Wert von knapp unter 3,5 Keypässe á 100 Pässe ist gerade angesichts des breiten Systems der Bayern bemerkenswert, da im Gegensatz zu Modric, Pirlo, Gündogan oder Lampard die taktische Ausrichtung Risiko minimieren soll.

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GregTheMac 30. Juni 2012 um 13:58

ich sage ja nur, dass kroos fuer eine offensivposition in der nationalmannschaft einfach nicht die dort geforderten qualitaeten mitbringt. da gibt es einige staerkere spieler in deutschland. er ist sicherlich ein starker passgeber, aber nur, wenn ihm die zeit dafuer gegeben wird. auf einer der 6er-positionen kommen seine defizite nicht so sehr zum tragen. ich halte ihn hierfuer aber (noch?) defensiv zu schwach, taktisch wie auch im zweikampf.
in der statistik faellt aber auch auf, wie weit er von oezil entfernt ist, und dass gleich zwei seiner teamkollegen hier vor ihm liegen 😉
bei modric habe ich auch eher dessen verstaendnis fuer das intelligente vorstossen in freie raeume gelobt (hier habe ich kagawa total vergessen, faellt mir grad so ein).

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seils 30. Juni 2012 um 19:58

Müller und Özil spielen spielen mehr Keypässe, richtig. Sind aber beides keine Box-to-Box-Spieler; in dieser Kategorie ist Kroos weit vorne mit dabei (siehe die zweite Keypass-Grafik im vorbezeichneten Artikel). Daher auch der Vergleich zu Lampard, Modric, Pirlo oder auch Gündogan. Bedenkt man nun, dass Kroos beim FC Bayern in einem risikolos spielenden Ballbesitz-Team agiert, während die anderen Spieler Teil von sehr viel vertikaler agierenden Mannschaften sind, sind seine Werte extrem gut, etwa im Vergleich zu Iniesta. Das Müller auf der Außenbahn riskanter spielt ist zum einen seiner schematisch ungleich höheren Stellung geschuldet, zum anderen der Tatsache, dass ein Ballverlust nahe der Seitenauslinie eine ungleich geringere Gefahr darstellt, als einer im Zentrum des Spielfeldes.
Das alles ändert nichts daran, dass Kroos kein gutes Spiel gegen Italien hatte. Seine grundlegenden Fähigkeiten können aber kaum angezweifelt werden.

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jjf 30. Juni 2012 um 23:42

Kroos ist leider einer dieser vielen guten jungen Spieler, die früh in den Himmel hochgelobt werden. Er ist aber tatsächlich zu langsam im Erkennen von taktischen Änderungen auf dem Platz. – Und für jemand, der eine überragende Schusstechnik hat (was ich keineswegs abstreite), setzt er unglaublich viele Schüsse über den Kasten! Kann mir jemand DAS erklären?

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Eckfahne 29. Juni 2012 um 01:27

„Podolski spielte auf Abseits, Balotelli stahl sich zwischen ihm und Lahm davon – 2:0.“

Lahm mit mangelnder Spielübersicht (u.a. in der Szene) hebt das Abseits auf wäre meine Meinung zu der Szene. Dort nicht rauszurücken und auf der Stelle kleben zu bleiben war klar ein Fehler von Lahm.

Ansonsten finde ich die Analyse auch eher schwach ohne jetzt auf die einzelnen Punkte einzugehen muß ich BenSchreck zustimmen, hat eher was von einem Schnellschuß leider.

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Max 29. Juni 2012 um 11:09

Ich muss da widersprechen – zumindest teilweise. Ob die Analyse jetzt sehr gut ist, das kann ich nicht beurteilen. Jedoch sind die Kritikpunkte von BenSchreck nicht gerechtfertigt und wurden vom Autor ja auch schon widerlegt.
Damit will ich jetzt auch nicht sagen die Analyse seie richtig, nur sind diese Kritiken schon mal ausgeräumt.

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Flowbama 29. Juni 2012 um 01:25

Mal abgesehen von den eklatanten individuellen Fehlern bei den beiden Gegentoren muss ich andere Punkte ansprechen: Ich fand es erschreckend, dass die deutsche Mannschaft in Hälfe zwei nicht mehr in der Lage war, kontrolliert und mit sauberen Pässen in den 16er der Italiener zu kommen. Was sah man stattdessen? Halbfeldflanken. Flanke über Flanke, eine schlechter als die andere. Was sollte das denn? Abgesehen von den ersten 5 Minuten der 2. Halbzeit war das eine schlichtweg ungenügende Offensivleistung. Auch in der 70. oder 80. Minute kann man es doch wohl noch mit Doppel- und Schnittstellenpässen probieren, oder? Sehr sehr enttäuschend das Ganze.

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Rotador 29. Juni 2012 um 09:20

Genau. An diesen Stellen (und bei diversen hoch weggeschlagenen Bällen) fügt sich die Mannschaft doch in die Niederlage. Gerade wenn eigentlich passstarke Spieler auf dem Feld stehen die an guten Tagen jeden Gegner auseinander kombinieren. Vor allem müssten die Spieler doch wissen, dass das nix bringt.

Insgesamt würde ich die Niederlage auch auf ausgelaugte Spieler schieben, Schweinsteiger geht schon besser und bei Özil klappt normalerweise auch mehr.

Kroos zu bringen war sicher wieder so eine Mannschafts-Psychologie-Entscheidung, passierte aber leider im falschen Spiel. Wobei ich sagen muss, dass die deutsche Mannschaft mit Lahm auf links eh schon zentrumslastig ist und andererseits, wenn sie ihre Kombinationen aufziehen dass auch nicht schief gehen muss. Von daher sind wir wieder bei den Halbfeldflanken, der Beweis, dass die Mannschaft ihre Stärken nicht genutzt hat.

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gregor 29. Juni 2012 um 01:12

so ganz nebenbei: es haben zwar alle von dem vorteil der 2 tage längeren pause für deutschland gesprochen, aber keiner davon, dass im dfb-team die hälfte des kaders (und der großteil der ersten 14) bis zum halbfinale in der cl mitgespielt hat während der juve-block (heute 6 spieler in der startformation) locker ohne europapokalspiele durch die niederlagenlose saison „spazieren“ durfte. da wirkten doch bei „unserem“ team einige spieler körperlich und mental ziemlich am ende … schweinsteiger sah fast so aus als wär er froh jetzt drei tage früher urlaub machen zu dürfen.

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LJ 29. Juni 2012 um 01:20

Kein Einspruch. Schweinsteiger, Müller, Boateng und Kroos hätten gern zu Hause bleiben dürfen.

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Stoney 29. Juni 2012 um 02:21

Ja, hätte auch gerne mehr von Gündogan, Schmelzer, Bender und im Nachhinein (obwohl ich sonst totaler Müller-fan bin) auch Schürrle oder Götze gesehen. Vielleicht wärs die Chance gewesen ihnen zumindest mal die Chance zu geben. BVB-Block wäre sicher zumindest mental ein ganz anderer Gegner für Italien gewesen :/

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Sven 29. Juni 2012 um 10:11

Einspruch. Dann solle man sich die Real- und Barca-Spieler in der spanischen Mannschaft anschauen. Die können physisch und mental sogar 120 Minuten gegen Portugal gehen und dann auch noch ein 11-Meter-Schießen bewältigen. Und die haben ebenfalls eine lange CL-Saison hinter sich.
Dieses Gejammere über die angeblich lange Saison und viele Spiele bei den austrainierten deutschen Profis kann ich ich nicht mehr hören.

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gregor 29. Juni 2012 um 10:36

@sven: es geht nicht ums gejammer. wenn sich aber zwei teams mit so unterschiedlichen vorraussetzungen in diesem punkt gegenüberstehen kann das durchaus ein faktor sein.

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Sven 29. Juni 2012 um 14:42

@Gregor:
Wenn man sich den Umgang anderer Profis (eben derer von Real und Barca) dazu anschaut: Die gehen damit viel souveräner um. Bei und Deutschen wird die lange Saison , wie man ja gerade hier im Forum sieht, wieder als Erklärungsmuster für eigenes Versagen benutzt. Das nenne ich dann „Gejammer“. Nichts anderes ist es.

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Goldi 30. Juni 2012 um 10:37

Das stimmt so nicht ganz.
Es wird zwar viel rotiert, aber gerade Barcelona hat einen sehr kleinen Kader für eine absolute Spitzenmannschaft.Man muss bedenken, das Tello,Montoya, und wahlweise Bartra/Muniesa immernoch Barca B Spieler sind.
Bedenkst du dann noch dass Villa,Affelay,Fontas und Abidal die gesamte Rückrunde ausfielen, bemerkt man schnell, dass der Kader nicht so groß war.Zudem kommt, dass JEDER Spieler außer Messi im Laufe der Saison eine Muskelverletzung hatte, und auch immer3,4 wochen pausieren musste.Pique,Iniesta,Xavi am Ende der Saison,Puyol,Sanchez,Pedor beispielswiese immer wieder.
Es gab auch mal einen interessanten Artikel bei Spox zur Kritik an der „Überspieltheit“ von Xavi und co., der mit der andauernden Belastung von 70 Spielen pro Saison begründet wurde.
Nichtsdestotrotz glaube ich, dass es nicht an der Anzahl der Spiele lag, sondern am Heroenstatus einiger Spieler.Podolski hat mMn eine schlechte bis unterirdische Länderspielkarriere seit der WM hingelegt, ist aber immer gesetzt gewesen, egal wie uneffektiv er auf dem linken Flügel im Vergleich zum Sturmzentrum bei Köln agiert.Schweinsteiger fehlt einfach die Fitness, an ihm wird jedoch auch krampfhaft festgehalten.
Das klingt jetzt wieder nach dem ausgelutschten Leader Argument, aber den Deutschen fehlt wirklich ein Leader.Ich finde auch nicht, dass ein Leader die Qualitäten haben muss, dauernd rumzubrüllen wie ein Irrer wie das ja oft von den Medien gefordert wurde, sondern ein Spieler, der in Momenten des Maximalen Druckes Weltklasse sein kann.
Ja wir haben Neuer, und Özil, aber beide sind einmal aufgrund ihrer Position bzw. ihres schüchternen Naturells keine Faktoren dabei.
Schaut man sich die Gewinner der letzten Jahre an, gab es immer Spieler, die in besonderen Momenten und schwierigen Zeiten Weltklasse gezeigt haben.Ich denke da insbesondere an einen Andres Iniesta, der im WM Finale unabhängig von seinem Siegtor das Spiel an sich reißt, an einen Torres, der ein Tor gegen Deutschland mit purem Willen erzielen möchte, ein Zidane, der eine vermeintliche Rentnerband zu absoluten Höchstleistungen gegen Spanien und Brasilien führt, usw. Das klingt immer nach Stammtischparolen, ist aber wie ich finde ein Roter Faden, der sich durch Gewinner europäischer Wettbewerbe zieht.Nimmt man die Championsleague, ist da ein Didier Drogba, ein Lionel Messi, ein Wesley Sneijder, usw.
Deutschland ist auf jeder Positon ohne Zweifel bestens besetzt, aber ein wirklicher Weltklassespieler fehlte bei dieser EM auf den entscheidenen Positionen und den entscheidenen Momenten.Ein solider, inverser Außenverteidiger, aber kein Weltklassemann.Ein erschrecken schwacher Bastian Schweinsteiger, ein Gomez, der gegen Lautern etc. 3,4 Tore schießen kann, aber gegen Italien nicht eine einzige gefährliche Aktion hat? Alles keine Weltklasse.
PS: der Link zum Artikel
http://www.spox.com/de/sport/fussball/championsleague/1202/Artikel/fc-barcelona-stimmungslage-nach-niederlage-osasuna-guardiola-messi-ueberspielt-pique.html

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Karl 29. Juni 2012 um 01:25

Nie, nie, nie wieder Gomez!

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Stoney 29. Juni 2012 um 02:23

Seh ich auch so, aber wer stattdessen (hinter Klose)? Haben meiner Meinung nach im Mittelstürmerbereich nicht die Tiefe an Qualität wie immer behauptet..

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ekMUC 29. Juni 2012 um 11:23

Sehe ich anders. Ich finde Gómez generell stärker als Klose, mal abgesehen davon, dass er natürlich noch Entwicklungspotenzial hat und auch abrufen muss, ein wenig muss man sich auch auf sein Spiel einstellen…
Ich finde er ist körperlich, im Kopfballspiel und im Abschluss stärker, nicht einmal in der Technik/Ballbeherrschung sehe ich ihn wesentlich schlechter (bekommt zu 95% bescheidene Bälle serviert) – allerdings müsste er sich noch etwas geschickter bewegen, um so mehr gute Bälle zu bekommen…

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immerweiter 29. Juni 2012 um 17:20

Immer wieder gerne gelesen: Sachlich fundierte, gut begründete Beiträge. Schön.

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Stoney 29. Juni 2012 um 21:21

Sven, Tatsache ist, die Spanier (auch Özil, Khedira 😉 gehen nicht nur verbal besser damit um, sie sind auch, wie du selbst zugeben wirst, fitter! Das kann man sich mit dem häufigeren Rotieren in den Riesen-Kadern von Barca und Real erklären (die die immer spielen, zb Xavi, Ronaldo, Benzema, haben auch wenig geglänzt), aber auch mit der (besonders Barca-)Spielweise, die auf Kräftehaushalt angelegt ist (so wenig rennen wie möglich) erklären.

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dariem 29. Juni 2012 um 17:55

Ihr wisst aber schon, dass in Italien, England und Spanien die Liga 38 Spieltage hat und die ewig lange Regenerationsphase in der Winterpause wegfällt. Ausschlaggebender halte ich die kurze Vorbereitungsphase, die nicht länger wird, wenn Hoeneß z.B. gegen einen ernstzunehmenden Gruppengegner am Saisonschlusstag noch ein Freundschaftsspiel veranstalten lässt. Es freut mich ja soviele Deutschlandfans mit Herz hier zu sehen, aber dem Realismus zugetan sind viele Beiträge in den Kommentarspalten nicht. Oder sagen wir besser es pflegt sich eine gewisse emotionale Komponente ein, nachdem ex-post „alle“ Ursachen „messerscharf“ analysiert wurden und über die „ausgemachten Schwächen“ ohne mit genaueren Hintergrundinformationen ausgestattet und zumeist nicht hinreichend plausibel, gnadenlos hergefallen wird. Es ist ausdrücklich nicht die gute und bemüht 😉 neutrale Sichtweise der Autoren gemeint.

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Alexander 29. Juni 2012 um 21:24

Auch zum Zustand einiger deutscher Spieler habe ich mich schon während der Vorrunden-Spiele geäußert.Will nicht alles wiederholen!
Tenor: die Mannschaft wirkt wie im Trainingslager-übertrainiert und kraftlos.
An Ideen,Selbstkritik und Intellekt scheint es (siehe Interviews von Hummels,Lahm,Boateng) nicht zu fehlen, aber wohl Mut und Kraft die Konsequenzen zu ziehen.
Den Versuch JLöw’s spanischer als Spanien spielen zu wollen und die Stärken, Schwächen und Möglichkeiten/Potentiale der deutschen Mannschaft nicht nutzen bzw. nicht erkennen zu können, habe ich schon in der Gruppenphase attestiert.

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DE11 29. Juni 2012 um 01:10

Da geht sie unter die „klare taktische Überlegenheit Deutschlands“…

Ich gedenke nicht zu bashen, muss allerdings festhalten, dass meine verdrängten, dunklen Befürchtungen aus der Gruppenphase sich bewahrheitet haben: Das „neue“ deutsche Ballbesitzspiel mit kontrollierten Angriffen vs. vertikalen Konterattacken krankt auch nach genügend Einspielzeit gegen „italienische“ Mannschaften am Bayern-Virus. Zu langsam, zu unpräzise – unglaublich viele Bälle und Flanken wurden unfassbar ungezielt wieder und wieder einfach in Richtung 5er geschlagen, das war dem CL Finale 2010 erschreckend ähnlich.

Wer gegen Weltklasse Teams Ballbesitzspiel erfolgreich aufziehen will muss eben auch in den entscheidenden Situationen dann die Präzision und Schnelligkeit haben um gegen Italien und Spanien wirklich gefährlich zu werden. Wer gestern gesehen hat was Iniesta teilweise mit dem Ball angestellt hat und wie da kombiniert wurde (ohne Torerfolg aus dem Spiel wohlgemerkt!), der wird vielleicht verstehen was ich meine. Die deutsche Offensive hat mich bei aller Berücksichtigung der defensiven Weiterentwicklung der Gegner, dem Einstellen auf die neue deutsche Stärke uswusf. insgesamt einfach enttäuscht.

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BenSchreck 29. Juni 2012 um 01:18

Alles roger soweit, nur:
„Die deutsche Offensive hat mich bei aller Berücksichtigung der defensiven Weiterentwicklung der Gegner, dem Einstellen auf die neue deutsche Stärke uswusf. insgesamt einfach enttäuscht.“
Gestern ja. Aber dem Team mit den meisten Toren bei der EM (10) vor Spanien (8) und Italien (6) eine generelle Offensiv-Schwäche zuzusprechen, ist ein wenig verwunderlich.

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DE11 29. Juni 2012 um 01:29

Vergessen wir nicht wie wann Tore gefallen sind, vier davon allein gegen Griechenland, alle anderen Spiele sind derweil trotz klarer Dominanz und Ballkontrolle einfach auch deshalb so knapp ausgegangen, weil die vielen Torchancen ziemlich halbgar waren. Besondere Kritik geht hierbei an das Flügelspiel mit Flanken, das eigentlich gerade mit der enormen defensiven Weiterentwicklung (z.B. Blocken der Schüsse statt tiefem Pressung, unglaublich gutes verengen der Räume) wieder ganz entscheidend an Bedeutung gewonnen hat. Nochmal: Das Flügelspiel, die Flanken, deren Verwertung sowie das Spiel bei Standards sind unter Loew für mich eine Katastrophe. Wir können nicht alles auf das Kombinationsspiel setzten denn wie schon vor einigen Jahren einmal richtig festgestellt wurde:“Hört auf zu versuchen spanischer als die Spanier zu spielen!“.

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Flowbama 29. Juni 2012 um 01:33

„Das Flügelspiel, die Flanken, deren Verwertung sowie das Spiel bei Standards sind unter Loew für mich eine Katastrophe.“

Dem kann man nur beipflichten.

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Georg Buschner 29. Juni 2012 um 01:35

Zieh mal drei Tore gegen Griechenland wegen katastrophaler Torwartfehler ab (Lahms Schuss –> sichere Beute für Buffon & Co.; Kloses Kopfball –> ein WK-Torhüter kommt soo nicht raus; Reus‘ Schuss –> Hätte Neuer z.B. gehalten).

Das einzig „unhaltbare“ Tor war Khediras Schuss. Bezeichnenderweise war dies aber auf eine verunglückte Kombination zurückzuführen.

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BenSchreck 29. Juni 2012 um 02:09

Ok, Herr Buschner, aber dann zieh mal bei Spanien 4 Tore gegen Irland wegen Unzurechnungsfähigkeit ab 😉

Nö, ich denke, offensiv hat das deutsche Spiel gelegentlich doch Spaß gemacht.

Darauf läßt sich aufbauen.

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Georg Buschner 29. Juni 2012 um 01:28

@DE11:
Zitat: „Zu langsam, zu unpräzise – unglaublich viele Bälle und Flanken wurden unfassbar ungezielt wieder und wieder einfach in Richtung 5er geschlagen, das war dem CL Finale 2010 erschreckend ähnlich.

Habe ich ähnlich beobachtet. Symptomatisch dafür: zwei drei Szenen in der Zweiten Halbzeit. Boateng führt zwei mal einen Einwurf – kurz vor der Höhe der gegnerischen Box – aus, beide Male wirft er den Ball hoch in den Strafraum: verschenkt. Zwei weitere Aktionen, in denen 3 Deutsche im ital. Strafraum waren von Boateng (von Höhe Ital. Box rechts aus Deutscher Sicht): Statt endlich mal flach und präzise zu spielen, wieder hohe Bälle. Ebenfalls verschenkt!

Gaaaanz gewagte These:
Vor dem ersten Gruppenspiel gegen Portugal hatte das Team hier noch die Möglichkeiten mit Schmetze links und Lahm rechts beackert. M.E. wäre es gegen Italien doppelt gut aufgegangen. Die schwache rechte Abwehrseite Italiens hätte mit Schmetze/Götze besser bearbeitet werden können, während rechts Lahm für gute Balance zwischen Angriff und Verteidigung sorgt. Im Mittelfeld dann zusätzlich Reus und Schürrle oder Müller.

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DE11 29. Juni 2012 um 01:37

Genau. Auch Lahm hat hier mehrfach planlos den Ball einfach direkt auf einen italienischen Verteidiger geschlagen obwohl eigentlich Platz war um überlegt zu spielen. Dies waren dann auch nicht die Situationen in denen ich überhaupt Flanken würde, da waren nur 2 Mann gegen 5 Italiener, völlige Chancenverschwendung. Das war irgendwie sooo Schlussphase 2006, CL Endspiel 2010 und teilweise eben auch 2012 für mich, sehr ernüchternd.

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drumsMalta 29. Juni 2012 um 09:58

Personell sehe ich das anders, aber thematisch genauso. Ich (und viele andere im Irish Pub hier auf Malta) habe mir gestern verwundert die Augen gerieben, wie oft der Ball planlos noch vorne gedroschen wurde.

Was mirt auch auffiel, fast alle Ecken kamen auf Brusthöhe an (und daher gar nicht erst in) den Strafraum.

Irgendwie ist das doch seltsam: Die totale Ignoranz gegenüber Standards und zugleich wird das Kombinationsspiel der Taktik geopfert Was bleibt dann eigentlich?

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Rjonathan 29. Juni 2012 um 09:19

Absolut richtig!

Ergänzung: man hat sich dieses lange Bälle nach vorne schlagen selbst einebrockt, und dass ist Löws Kardinal-Fehler gewesen. Indem man nur über eine Seite und das Zentrum kam hat man es den bekanntermaßen stärksten Raumdeckern der Welt einfach gemacht, Kombinationsspiele zu unterbinden.

Für mich ist es einfach komplett unverständlich, was Löw sich beim „Mitte eng machen“ gedacht hat. Nicht dass es grundsätzlich falsch ist, aber die Spieler konnten es offensichtlich nicht flexibel genug umsetzen. Es schadete in erster Linie dem eigenen Spiel, während die Italiener nur einmal kurzzeitig an einer Stelle (hier: auf ihrer linken Seite) den Raum im richtigen Moment für den entscheidenden langen Ball benötigten. Löw hat die eigene Mannschaft Matt gesetzt, und dem viel zu schlauen Gegner die Lücke geschenkt.

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Solid Snake 29. Juni 2012 um 01:10

Jetzt bin ich echt verwundert TE!!
Startelf Fehler Gomez zu bringen das darf jawohl nicht wahrsein.
Finde es echt unfair das bei der Stimmung die gegen ihn gemacht wurde ihr auch noch draufhaut.

Drehen wir den Spiess doch mal um was hat denn Klose bei all seinem Vertrauungsbonus geleistet, wo er immer gespielt hat 2006 Halbfinale Italien,2008 Finale Spanien,2010 Halbfinale Spanien ????

2Hz genau dasselbe bisschen Aktionismus mit ein paar graetschen im Mittelfeld 1 Torschuss das ist doch n Witz.

Sorry

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Mustang90 29. Juni 2012 um 04:46

Naja, ohne Klose hätten wir das HF 2006 erst garnicht erreicht. Eigentlich war ja im VF schon Schluss, bis Pekermann seine beiden besten Kräfte auswechselte und Klose das 1:1 machte. Und gegen Spanien war ja wohl bei den letzten 2 Turnieren kein Kraut gewachsen, obwohl wir 2010 leider in Ehrfurcht erstart sind.

Aber klar, er kommt nach 2:0 Rückstand ins Spiel und solls dann drehen…

Schau dir am besten mal die Statistik auf fussballdaten.de an.

http://www.fussballdaten.de/spieler/klosemiroslav/2008/
http://www.fussballdaten.de/spieler/gomezmario/2010/

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Shunya 29. Juni 2012 um 09:34

Zur Wundliege-Debatte: Laut UEFA MatchCentre ist Gomez in den 45+1 Minuten der ersten Hälfte 5128m gelaufen, Klose in den 45+4 Minuten der zweiten Hälfte 4820m. Beide hatten laut whoscored.com 13 Ballkontakte. Beide hatten einen Key Pass und einen Torschuss. Klose hat mehr Luftkämpfe gewonnen (3) als Gomez (1), dafür war Gomez passsicherer (82%) als Klose (63%). Daraus mag jeder lesen, was er will.

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pgb 29. Juni 2012 um 11:55

Da ab der 60. fast nur Halbfeldflanken reingedroschen wurden, ist es nicht verwunderlich, dass Klose Probleme hatte. Ich weiß nicht, ob das noch jemandem auffiel, aber manchmal hab ich mich gefragt, warum Klose da vorn gefühlt völlig allein war – damit beschäftigt, den Ball zu erobern und sich selbst Vorlagen zu geben. Bis auf wenige Pässe ging Null Gefahr von ihm aus, weil es keinerlei Unterstützung gab.

Wie unten geschrieben war es vollkommener Irrsinn Klose FÜR Gomez zu bringen, wenn man eh die Brechstange braucht. Stattdessen spielte Kroos durch… Die Situation war wie gemalt für eine Doppelspitze – ist man wirklich so unflexibel, die beiden nicht mal da zusammenspielen zu lassen?

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vinophil 29. Juni 2012 um 16:45

Full ack!

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drumsMalta 29. Juni 2012 um 09:54

Sehe ich anders. Es ist völlig egal, ob die Medien Stimmung gegen Gomez machen. Der Mann hat sich entschieden, in Zeiten des modernen Fussballs den Stürmer aus den 80ern zu geben – mit den Konsequenzen muss er leben.

Klose spielt weitaus dynmasicher, gewinnt mehr Bälle, nimmt am Kombinationsspiel teil. Genau diese Stärke hat Löw, wie hier mehrheitlich richtig diagnostiziert wird, der Taktik geopfert – und damit diese Niederlage herbeigeführt.

Klar kann eine Mannschaft besser spielen und muss sich da rausarbeiten. Nur mit Luftnummern wie Kroos und Gomez geht das nicht.

Ich wage zu behaupten, mit Reus und Klose von Anfang an und spätestens zur zweiten Halbzeit Müller für Podolski (und Reus dann auf links) hätten wir Tore gemacht.

Sorry, aber das Ding hat Löw vercoacht. Wer gerade gegen das defensivstarke Italien auf Gomez setzt, der – so sagt man im Englischen – is asking for it.

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Pep 30. Juni 2012 um 01:26

was heisst er hat sich entschieden.. er kann nicht anders!

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TE 29. Juni 2012 um 10:03

Ich mag es an und für sich auch nicht, einzelne Spieler herauszustellen. Nur: Ich schreibe nicht, Gomez hätte was falsch gemacht, sondern Löw hätte ihn nicht aufstellen sollen. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Dass Gomez im Zweifel Schnittstellenpässe oder Flanken braucht, um Tore zu schießen, weiß jeder. Wenn ich ihn aufstelle, muss ich auch ein System haben, dass diese liefert – war aber gestern nicht so. Deshalb finde ich nicht, dass Gomez hier hart angegangen wird.

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vinophil 29. Juni 2012 um 16:48

Völlig richtig, habe ich auch so verstanden: die Spielerwahl paßte nicht zur Taktik, bzw. nur teilweise.

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Michael Meyer 29. Juni 2012 um 01:08

Ach ja. Unterm Strich hat es Löw schon mit Anfangsaufstellung vergeigt. Poldi war wenig überraschend schwach, Gomez wirkungslos, und mit Kroos mittig gegen Pirlo war der rechte Flügel sowohl offensiv nicht existent als auch defensiv anfällig. Zudem hat Löw offensichtlich nicht begriffen, wie, wann, und wo ein Reus seine Stärken ausspielen kann. Und an den formschwachen Schweinsteiger hat sich Löw auch nicht rangetraut. Vermutlich sind Löw/Bierhoff zu eitel und/oder zu gierig für einen Rücktritt, sowie der DFB zu feige selbige zu feuern. Schlechte Aussichten!

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BenSchreck 29. Juni 2012 um 01:05

Die Taktik-Tafel der Start-Formation sehe ich weitgehend ähnlich:
Unterschiede: Cassano hatte viele wichtige Impulse nach vorne links, von wo aus auch das 1:0 vorbereitet wurde. Khedira wie gewohnt mit Pfeil nach vorne, ebenso Özil. Ansonsten d’accore.

Zum Inhalt:
„Kroos blieb dabei fast durchgehend bei Pirlo, er sollte wohl die Kreise des Altmeisters überwachen. Zwar fiel der Bayern-Spieler offensiv zunächst kaum auf, er erledigte seine Defensivaufgaben dafür recht sauber.“ Ein Absatz später: „Das obige Lob für Kroos muss dabei hier schon wieder relativiert werden: Ja, er verhinderte Pirlos gefürchtete Geistesblitze in Form langer Bälle. Allerdings konnte er gegen den extrem ballsicheren Altstar auch keine Ballgewinne verbuchen.“
Also Quatsch, was interessiert mich mein Gerede von gestern. Und der lange Paß auf Chiellini vor dem 1:0 kam zufällig von Pirlo. Die taktische Position von Kroos war nach 20 Minuten eine Null-Nummer. Weder bremste er Pirlo, noch war er für den Spielaufbau wichtig (nur ein Torschuß von ihm fiel auf).

„Das Problem: Deutschland erwischte die Italiener nur selten unsortiert.“
Vor allem die hohe Anzahl deutscher Großchancen und die völlige Verwirrung der italienischen Abwehr in den ersten 15 Minuten bei 3-4 Hochprozentigen belegen das.

„Das 0:1 wie das 0:2 waren eine Ansammlung von individuellen und taktischen Missständen. Beim 0:1 fing es ganz vorne an: Pirlo wurde von Özil nicht konsequent genug gepresst. Sein Pass in Richtung der rechten deutschen Seite war klug, dadurch dass Özil in dieser Szene (wie in so vielen anderen) in die Mitte zog, bot sich Raum für Vorstöße des Linksverteidigers Chiellini. Nach dessen Pass auf Cassano verpasste Hummels es, den Weg ins Zentrum zu schließen. Sein plumper Versuch, an den Ball zu kommen, wurde von einer schönen Drehung Cassanos gekontert.“
Wo sind da die taktischen Fehler? Es sind individuelle.

„Vor der anschließenden Flanke schaute Badstuber nur auf den Ball – ein Kapitalfehler, Balotelli kam hinter ihm zum Kopfball.“
Das ist eine Floskel, eine falsche dazu. Auf den Ball zu schauen ist kein Fehler, man muß ihn eben kriegen. Kriegt man ihn, ist völlig egal, wo der Gegenspieler steht. Natürlich: schaut man auf den Ball und kriegt ihn nicht, ist man der Depp. Wenn man frühzeitig erkennt, den Ball nicht zu erreichen, muß man am Mann bleiben. Das sieht man vor allem dann, wenn man auf den Ball schaut.

„Die Italiener zeigten dabei, wie es besser geht: Mit Wucht und mehr Risiko rückte das Mittelfeld auf, um die deutsche Mannschaft unter Druck zu setzen. Durch die fehlende Bewegung im Mittelfeld blieb den deutschen Verteidigern oft nur der Rückpass, Neuers lange Bälle landeten daraufhin im Nichts (44% Erfolgsrate bei 25 Pässen).“
Dass das deutsche Mittelfeld-Pressing überwiegend schlecht war, dahingestellt. Übrigens gingen von Buffons langen Bällen 100% ins Aus oder zum Gegner.

Zweite Halbzeit:
„Zum ersten Mal in dieser Partie wurde die die italienische Mannschaft vor herbe Probleme gestellt.“ Das soll wohl erklären, warum viele gute deutschen Torchancen aus der ersten Hälfte stammten.

„Schweinsteiger wirkte nicht hundertprozentig fit. Er konnte dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken. Zu oft wich er auf die Außenverteidigerpositionen aus, speziell in der letzten Viertelstunde.“ Und das nach der Auswechslung von Boateng, dem Rechtsverteidiger – sensationelle Entdeckung!
„Bereits vor dem Anpfiff war klar, dass dieses Spiel im Zentrum entschieden wird. Italien hatte schlicht die besseren Spieler in dieser Zone.“ Was für eine taktische Meisterleistung! Meiner Ansicht nach wurde das Spiel im Sturm entschieden, und zwar bis zur 34. Minute. Und die besseren Spieler waren Khedira und Özil im Vergleich zu De Rossi, Pirlo oder Montelivio (wobei mir der sehr gut gefallen hat, aber Geschmackssache).
Meiner Ansicht nach war der taktische Fehler der deutschen Startaufstellung, durch die insgesamt sehr zentrumslastige und sehr defensive (tiefe?) Grundausrichtung, die Spielfreude aus den letzten Spielen zu zerstören und in der ersten Hälfte das Offensiv-Spiel auf den Flügeln aufzugeben. Durch den fehlenden Druck auf Italiens Zentrum und Abwehr konnte sich das italienische Offensivspiel entfalten. Dass ein in die Mitte ziehender Lahm oder ein flankender Boateng die italienische Abwehr nicht knacken könnten, war so vorauszusehen.
Insgesamt täte eine Taktik-Analyse gut daran, das Spiel noch ein zweites Mal zu betrachten.

Gute Nacht!

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Georg Buschner 29. Juni 2012 um 01:18

@BenSchreck:
Zitat: „ Insgesamt täte eine Taktik-Analyse gut daran, das Spiel noch ein zweites Mal zu betrachten.

Ein guter Rat, den Du vielleicht selbst befolgen solltest!

Gut möglich, dass es einer Schwarz-Rot-Goldenen Brille geschuldet ist, Deutschland für die erste Halbzeit 3 bis 4 Großchancen anzurechnen.
Nichts Zwingendes, wirklich Herauskombiniertes.

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BenSchreck 29. Juni 2012 um 01:36

Danke Georg, ich werde den Rat befolgen.

Ich fand die Aktion von Hummels in der 5. Minute war eine gute Chance. Die Szene, wo Pirlo (mit oder ohne Hand) den Ball von der Linie kratzt, war eine Chance. Die Szene, in der Buffon den Ball gegen den Abwehrspieler prallen läßt und (der Ball) knapp ins Toraus trudelt, ebenso. Dann noch 2 – 3 Schüsse, die Buffon gut gehalten hat.

Schön herausgespielt war davon nichts.

Bring ich da was durcheinander? Hab ich in meinem Wahn alles durcheinandergebracht? Ich will echt nicht zum Troll werden hier!

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Flowbama 29. Juni 2012 um 01:18

Sehr gut Ben Schreck, ein Lob an dieser Stelle. Manchmal täte der Autor gut daran, Schnellschüsse zu vermeiden. Wie man sieht braucht Qualität eben Zeit. Verärgerte Fans können ja ihren Frust auf der Seite der Vorschau kundtun.

Antworten

ode 29. Juni 2012 um 01:20

Da ist aber einer auf Krawall gebürstet. EM-Aus noch nicht so gut verdaut?

Ich finds toll, dass die Analyse noch so fix kam. Vielleicht kann man Kritik auch vernünftig anbringen?

Antworten

BenSchreck 29. Juni 2012 um 01:31

Danke für den Hinweis, aber vielleicht wäre es inhaltlich ein wenig hilfreicher: Was hat Dir nicht gefallen? Im Ton zu harsch? Sorry.

Gib mir doch mal ein paar Kritiken meiner Fehler und den Lesern hier Hilfe für meine Uneinsichtigkeit.

Was war denn taktisch anders?

Antworten

ode 29. Juni 2012 um 01:38

Du magst inhaltlich ja evtl. Recht haben. Dein Ton war aber etwas unangemessen. Besserwisserisch, wie ich finde. Das drückt sich im Grunde dadurch aus, dass du anmerkst, man solle das Spiel öfters sehen. Ich weiß nicht, ob du so verrückt bist (in dem Fall natürlich positiv verrückt 😉 ) und dir das Spiel zwischen Abpfiff und deinem Kommentar nochmal gesehen hast? Falls ja will ich nix gesagt haben. Falls nein musst du dir eher an die eigene Nase fassen und deine eigene Kritik auf dich selber anwenden…

Aber beim Fußball darf man ja auch ruhig mal zwei Meinungen haben…

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Stoney 29. Juni 2012 um 02:10

Ja, BenSchreck war schon etwas polemisch, aber das ist meiner Meinung nach richtig, undzwar nicht nur aus ästhetischen Gründen (fand seinen Beitrag nämlich sehr erheiternd). Allzuoft (bei den Printmedien noch viel stärker) verdaut man alles immer so schnell als wärs in goldenen Lettern und goldnem Schnitt für immer eingemeißelt, obwohl vieles was mit schönen Grafiken daherkommt genauso ein Brainfart sein kann wie das was du und ich uns ausdenken. Ich finde manchmal die professionelle Detail-analyse täuscht darüber hinweg was man beim eigenen Eindruck intuitiv als Knackpunkt der Unterlegenheit erfasst hatte – und da hatte ich den gleichen Eindruck wie BenSchreck und die meisten anderen.
Einzig die Tatsache dass viel über unsere rechte Abwehrseite lief, fand ich gut beobachtet. Scheinbar war Khedira doch zu weit vorne (und seitlich – er musste Boatengs Job übernehmen!) engagiert – Özil und Kroos waren dort halt keine wirklichen Hindernisse.

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datschge 29. Juni 2012 um 02:02

Kann man sicher diplomatischer ausdrücken, aber in der Sache gebe ich in allen Punkten voll Recht.

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Magic_Mo 29. Juni 2012 um 03:37

Man kann wohl gefühlte 15 Minuten nach Abpfiff keine Anspruch auf Vollständigkeit erhebende, jeden Leser restlos in allen Detailfragen zufriedenstellende Analyse erwarten (auf einer Website, die sich durch Spenden finanziert 😉 ). Ein gemäßigterer Ton und eine größere Toleranz bei generellen Aussagen wären da angebracht. Abgesehen davon sollte man niemandem für dessen Meinung böse sein^^
Als Beispiel: Der Autor führt an, Kroos habe Pirlo „fast durchgehend“ „recht sauber“ bewacht. Dass Pirlo in der Tat einen (waren es mehr?) Keypass gespielt hat, ist in dieser relativen Aussage inbegriffen und widerlegt sie nicht.

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M 29. Juni 2012 um 05:04

„Die taktische Position von Kroos war nach 20 Minuten eine Null-Nummer. Weder bremste er Pirlo, noch war er für den Spielaufbau wichtig“

ich fand Kroos nicht so schlecht wie du ihn beschreibst
er hat einige unmögliche Pässe gespielt und war noch fast mit das belebenste Moment im deutschen Aufbauspiel der ersten Hälfte

„Das 0:1 wie das 0:2 waren eine Ansammlung von individuellen und taktischen Missständen.“
„Wo sind da die taktischen Fehler? Es sind individuelle.“

ich finds persönlich gar nich so arg schlimm dass sich Pirlo im eigenen Strafraum umdrehen kann und mal auf deutsche Tor gucken darf

wenn er allerdings über 60 Meter(!) einen pass auf den freien(!) Cassano an der Außenlinie spielen kann, ist das für mich eher ein taktischer Fehler (Stellungsspiel) von Boateng
eine 1 zu 1 flanke gegen Cassano kann man dann auch leier mal verlieren – sollte man allerdings lieber nicht
ein 1 zu 1 Kopfballduell gegen Ballotelli kann man dann allerdings auch mal verlieren
sollte man allerdings auch lieber nicht
insgesamt beides eher unglückliche ‚kann‘-Situationen die eigentlich nicht zusammen auftreten sollten
kann allerdings auch mal passieren
blödes Gegentor
aber naja… dafür reichts dann halt nicht fürn Titel

und der Rest deiner Kritik ist ja dann auch eher argumentationsfrei

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GregTheMac 29. Juni 2012 um 05:19

muss an dieser stelle auch zustimmen. waehrend das spiel der dfb-elf schwach war, ist die taktikanalyse hier leider auch nur maessig und – im vergleich zu zm’s analyse zu diesem spiel – wenig aufschlussreich ausgefallen… auch solch textelemente wie das revidieren der vorangegangen (an)erkennung einer guten defensiven leistung kroos‘ sind ueberfluessig und produzieren nur unnoetig noch mehr text (die information-textmenge-ratio ist in diesem blog eh schon sehr ausbaufaehig).
auch bei der entstehung des ersten tors laesst sich noch mehr fehleranalyse betreiben, wie ich finde. warum traben oezil, kroos und gomez in einer eleganten dreierkette auf pirlo zu? was macht kroos dort in der mitte, wenn oezil sich dort befindet (hier sehe ich den taktischen fehler), so dass die komplette deutsche rechte seite frei ist und dort chiellini(?) pirlos ball seelenruhig runterpfluecken kann? kettenreaktion ist, dass hummels rauskommen muss, um boateng bei der ueberlagerung durch chiellini und cassano aushelfen muss. und badstubers fehler sehe ich gerade darin, dass er noch einmal schaut, wo sich balotelli befindet, nachdem er sich schon auf dem weg zum sich bereits in der luft befindenden ball gewesen ist. so beraubt er sich der chance, noch an den ball zu kommen und ihn ins aus zu koepfen, ganz egal, ob sich in seinem ruecken noch ein gegenspieler befindet oder nicht.

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Tom 29. Juni 2012 um 10:15

„eine 1 zu 1 flanke gegen Cassano kann man dann auch leier mal verlieren“

Da waren aber noch zwei ganz nah dabei (Boateng und Khedira?). Da hätte Hummels schön den Weg zum Tor dicht gemacht und die anderen beiden zugreifen lassen. Das war äußerst dumm gewesen.

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BenSchreck 29. Juni 2012 um 13:40

Sorry, ich habe nicht Toni Kroos kritisiert. Da steht, „taktische Null-Nummer“. So sehe ich das auch nach dem 2. Betrachten des Spiels noch. Taktischer Fehler des Trainers.

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lauch 29. Juni 2012 um 17:38

ja aber der pass ging auf chiellini der mit aufgerückt ist deshalb würde ich es nicht unbedingt auf das schlechte stellungsspiel boatengs schieben.
außerdem fand ich es ehrlich gesagt eine Frechheit wie die deutsche Abwehr vor allem Hummels und Lahm gespielt haben. Jeder kann einen schlechten Tag haben ist ja auch in Ordnung aber schlechter Tag mit mieser Arbeitshaltung vor allem auch als Kapitän find ich geht gar nicht. Verbessert mich wenn ich das falsch gesehen habe aber kann auch sein dass der Frust grade total mit mir durchgeht

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Pep 30. Juni 2012 um 01:14

„und der Rest deiner Kritik ist ja dann auch eher argumentationsfrei“. Das einzig argumentationsfreie ist diese Aussage 🙂

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Rjonathan 29. Juni 2012 um 09:10

Was ich mir gewünscht hätte, wären Gegenaussagen anstatt bloßem in Frage stellen. Insbesondere bei der Frage „taktische Fehler bei den Toren“ muss ich ME aber recht geben, und das führt der Artikel doch auch eigentlich ganz gut aus:
Die (deutsche) rechte Seite war über weite Strecken der ersten Halbzeit verwaist. Aus diese Raum schlugen die Italiener gleich zweimal Kapital, weil sich Cassano und Montelivio diesen Raum zu eigen machten. Das deutet doch sehr auf taktische Fehler hin.

Bei den Deutschen kam eine Doppelbesetzung auf der rechten Seite praktisch nicht vor. Boateng wurde alleine gelassen, seine Flanken waren genau einmal gefährlich, als Buffon den Ball gegen Barzagli prallen ließ. Das als „Großchance“ zu werten halte ich für vermessen. Nur weil ein Ball knapp vorbei geht, ist es keine Großchance. Ich finde, die einzige „Großchance“ im Sinne von relativ unbedrängte Abschluss-Chance in aussichtsreicher Position hatte Lahm in der zweiten Halbzeit.
Gestochere nach Ecken und Flanken mit vielen gegnerischen Spielern in Ballnähe ist meines Erachtens nicht als Großchance zu betrachten.

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TE 29. Juni 2012 um 09:59

Hey BenSchreck, ich werde mal versuchen, mich deiner Kritik zu stellen.

„Also Quatsch, was interessiert mich mein Gerede von gestern. Und der lange Paß auf Chiellini vor dem 1:0 kam zufällig von Pirlo. Die taktische Position von Kroos war nach 20 Minuten eine Null-Nummer. Weder bremste er Pirlo, noch war er für den Spielaufbau wichtig (nur ein Torschuß von ihm fiel auf).“
–> Ich bleibe bei meiner These. Diese Szene war die einzige, in der Kroos nicht bei Pirlo war, und aus meiner Sicht wäre hier alles gut gewesen, wenn Özil richtig gepresst hätte. Ansonsten sah ich keine großen Vertikalpässe von Pirlo im gestrigen Spiel. Kein Vergleich zur Partie gegen England. Aber ich verstehe deine Punkte auf jeden Fall. Man kann Kroos’ Defensivleistung schlechter bewerten als ich es tue.

„Wo sind da die taktischen Fehler? Es sind individuelle.“
–> Das schematische Loch auf der rechten Seite, von wo aus beide Tore eingeleitet wurden, ist aus meiner Sicht ein taktischer Fehler.

„Vor allem die hohe Anzahl deutscher Großchancen und die völlige Verwirrung der italienischen Abwehr in den ersten 15 Minuten bei 3-4 Hochprozentigen belegen das.“
–> Gebe ich dir Recht, ich hätte besser rausarbeiten müssen, dass Deutschland zwei sehr gute Chancen zu Beginn hatte. Zu meiner Verteidigung: Ich sehe hier nichts Strukturelles – die beiden besten Chancen entstanden nach Eckbällen. Auch Khediras Fernschuss in der 35. ging keine starke Kombination voraus. An meinem wichtigsten Punkt in der Analyse, Deutschland habe sich nicht durchkombinieren können, ändert sich also trotz der Chancen zu Beginn nichts.

„Das ist eine Floskel, eine falsche dazu. Auf den Ball zu schauen ist kein Fehler, man muß ihn eben kriegen. Kriegt man ihn, ist völlig egal, wo der Gegenspieler steht. Natürlich: schaut man auf den Ball und kriegt ihn nicht, ist man der Depp. Wenn man frühzeitig erkennt, den Ball nicht zu erreichen, muß man am Mann bleiben. Das sieht man vor allem dann, wenn man auf den Ball schaut.“
–> Der DFB lehrt, den Gegenspieler im Zweifelsfall im Strafraum eher im Auge zu behalten als den Ball. Ist also nicht meine Meinung, sondern das, was auf Trainerlehrgängen gelehrt wird.

„Dass das deutsche Mittelfeld-Pressing überwiegend schlecht war, dahingestellt. Übrigens gingen von Buffons langen Bällen 100% ins Aus oder zum Gegner.“
–> Das ist falsch. Buffon spielte nur 15 Pässe, also zehn weniger als Neuer. Seine Passquote war mit 60% statt 44% ungleich besser als die seines deutschen Kollegens.

„Das soll wohl erklären, warum viele gute deutschen Torchancen aus der ersten Hälfte stammten.“
–> Siehe oben. Es geht nicht um die Qualität der Torchancen, sondern darum, dass sich das Kombinationsspiel verbesserte.

„Und das nach der Auswechslung von Boateng, dem Rechtsverteidiger – sensationelle Entdeckung!“
–> Hätte ich es rauslassen sollen, weil es offensichtlich ist?

Deine restlichen Punkte stehen allesamt in der Analyse. Wir können gerne darüber streiten, welcher Punkt entscheidender war, das stimmt, da ziehen wir zwei nicht dieselben Schlüsse. Aber grundsätzlich sehe ich in der Analyse nur weniges anders als du, weswegen ich den scharfen Ton etwas schade finde.

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BenSchreck 29. Juni 2012 um 13:36

Herzlichen Dank für die Antwort; um die ging es mir.

Bitte um Entschuldigung an alle für den falschen Tonfall – es war eigentlich ironisch-sarkastischer gedacht und wäre mit besseren Formulierungen und Emoticons nicht so scharf rübergekommen: bemühe mich um Besserung!

Den wesentlichen Fehler der Aufstellung sehe ich genau wie die meisten hier, das „taktische Loch“ auf rechts wurde vom Trainer zur Halbzeit korrigert.

Und das mit den „deutschen Torchancen“ ist vlt. ein Mißverständnis: ich meinte Situationen, wo der Ball beinahe im Tor gewesen wäre, andere meinen herausgespielte Situationen mit klaren Schußmöglichkeiten.

Insgesamt wollte ich vor allem ausdrücken, dass mir die Analyse ein wenig wie ein „Schnellschuß“ vorkam. Ich finde, auch im „Zeitalter des Internet“ sollte man sich nicht so hetzen lassen. Ich werde mich hoffentlich auch selber dran halten. 😉

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Pep 30. Juni 2012 um 01:19

„„Und das nach der Auswechslung von Boateng, dem Rechtsverteidiger – sensationelle Entdeckung!“
–> Hätte ich es rauslassen sollen, weil es offensichtlich ist?“

Ich finde sowohl die ursprüngliche Analyse nicht gut, da sie den Grund verschweigt. Ebenso finde ich die Reaktion („hätte ich es rauslassen sollen, weil es offensichtlich ist?“) nicht gut, wenn alles so offensichtlich wäre, müsste ja keiner Analysen lesen. Du hast es aber eben angemerkt und einen wesentlichen Teil verschwiegen. Endweder erwähnt man Schweinsteigers Umpositionierung garnicht, oder man schreibt eben das er die unbesetzte RV Position eingenommen hat. Alles andere ist doch Mist.

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Chris 29. Juni 2012 um 11:56

Ich schließe mich dir an. Ist das erste mal, dass ich die Analyse auf dieser Seite fragwürdig finde.
Es war in der Anfangsphase nur eine Frage der Zeit bis Deutschland in Führung geht.

Dann kam Hummels individueller Aussetzer (obwohl die dt. Abwehr eine Überzahlsituation hatte = kein taktischer Fehler) und Lahms Fehler nach dt. Eckball (wieder kein taktischer Fehler sondern individueller Aussetzer).

Italien war gut und hat nach dem 1:0 keine Fehler mehr gemacht, ist daher verdient im Finale. Davor sind sie aber mit nem blauen Auge durch den Ring getorkelt und waren harmlos. Deutschalnd hatte ne Menge Chancen in Führung zu gehen.

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adebar 29. Juni 2012 um 15:53

Die aussichtsreichen Torchancen waren auch meiner Meinung nach nichts wirklich Herausgespieltes. Es waren eher zufällige Möglichkeiten, ganz im Gegensatz zu den italienischen Toren.

Auch ich finde diesen Punkt wichtig und finde das gut analysiert.

Gruß Adi

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vinophil 29. Juni 2012 um 16:43

Man kann aber auch sagen, dass es eine Frage der Zeit war, bis sich die Italiener auf das deutsche Offensivspiel eingestellt hatten….durch das Aufgeben des rechten Flügels fehlte es an Breite und Italien konnte besser „dicht Machen“.

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GH 29. Juni 2012 um 21:50

Bei einer Sache muss ich dir, BenSchreck, auch widersprechen. Die beiden Gegentore sind durchaus auch taktische Fehler. Beim 1:0 fehlt erst Mesut Özil auf der rechten Seite um Chiellini zu attackieren, also muss Khedira nachrücken. Bis dieser ankommt, um Boateng zu helfen, hat Chiellini schon den Pass auf Cassano gespielt, dem ein Mats Hummels hinterher laufen musste. Dadurch waren 3 Deutsche um Cassano rum und somit Badstuber in der Mitte auf sich allein gestellt. Deswegen glaube ich auch, dass Hummels nur so halbherzig angegriffen hat, denn wenn 3 Spieler gegen 1 Spieler spielen, verlassen diese sich meistens auf den anderen. Alle 3 Spieler, Boateng, Hummels, Khedira, sahen in dieser Situation schlecht aus. Meiner Meinung nach. Beim 2.Tor war es wieder das Fehlen von Özil auf seiner Seite. Montolivo konnte seinen Pass in aller Ruhe und genau zum richtigen Zeitpunkt spielen. Daraufhin war es natürlich ein fataler Stellungsfehler von Phillip Lahm

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Pep 30. Juni 2012 um 01:23

„Die beiden Gegentore sind durchaus auch taktische Fehler. Beim 1:0 fehlt erst Mesut Özil auf der rechten Seite um Chiellini zu attackieren“.
Wie man es sieht: Wenn Özil taktisch dort eingeplant war, jedoch dort nicht ist, weil es ihn grad verträumt ins Mittelfeld zieht, ist das eben ein individueller Fehler.

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GH 30. Juni 2012 um 09:53

Bin mir nicht sicher, ob er wirklich als rechter Flügel eingeplant war, denn gestern hat Löw bei einem Interview, das ich bei web.de gelesen hab, eingeräumt, dass er mit 2 Spielmacher spielen wollte, da die linke Abwehrseite der Italiener aus Verteidigern besteht. Deswegen hatte er eigentlich geplant, dass Boateng mit nach vorne rückt. Deswegen glaube ich auch, dass es durchaus ein taktischer Fehler, jedoch verbunden mit einem Individuellen. Denn wenn Özil Pirlo unter Druck setzt, dann muss automatisch Kroos Mesut Özils Position einnehmen. Doch das ist eben aus der fehlenden Abstimmung entstanden.

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GH 30. Juni 2012 um 09:56

Um es nochmal kurz zu sagen:
Für mich sind diese Indivduellen Fehler durch vorausgehende taktische Fehler entstanden.

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Pep 30. Juni 2012 um 01:09

Finde ich gut auch mal so einen kritischen Beitrag zu lesen, mitlerweile finde ich die Analysen nämlich auch nicht mehr so hochwertig wie sie einmal waren.

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ClaudioCaniggia 29. Juni 2012 um 01:04

Treffende Analyse. ME nach hat die clevere Mannschaft gewonnen in ihrem eigentlich typischen Stile mit Gelassenheit, defensiver Grundhaltung, effektivem und dennoch kreativen und technisch anspruchsvollem Offensivspiel. Deutschland war zu durchsichtig in seinen Aktionen nach vorne, das Überraschungsmoment hat gefehlt, hinzu kamen Dillentantismus und fehlende Aggressivität in der Defensive. Ich kann auch Löws Aufstellung nicht verstehen.Er hat sich den Italienern angepasst und das auf offensiven Positionen, um besser verteidigen zu können! Er hatte außer Özil keinen kombinationsstarken Offensivspieler in der Startelf! Wie sollte denn da Gefahr entstehen? Anstatt zu sagen, man glaubt an seine eigene Stärke und setzt in der Offensive auf unsere besten Leute lässt man Podolski und Kroos bzw Khedira auf den Außen spielen! MMn wären Reus und Klose von Beginn an viel besser gewesen.
Dazu sendet man der Mannschaft doch ein Signal, wir sind nicht gut genug, wenn wir unsere Stärken ausspielen. Das war feige. Zumal es auch nicht von Vorteil war, in einer noch nie gespielten Formation gespielt zu haben.
Erschreckend fand ich, dass Italien häufig 1 zu 1 Duelle gewann, manchmal sogar 1 zu 2. Irgendwie wirkten die Deutschen so, als seien sie verunsichert gewesen.
Leider fühle ich mich nun wieder in meiner These bestätigt, dass Löw einfach keinen Titel holen kann. Da muss man auch nur auf seine Statistik als Vereinstrainer schauen. mit Deutschland mit dem Spielermaterial ins HF zu kommen, finde ich noch keine herausragende Leistung. Und warum das Ganze? Weil wir Klinsmann damals weggekelt haben mit biederen, erhaltenwollenden und zT antiamerikanischen Einstellungen. Sorry, das hat jetzt nix mehr mit Taktik zu tun. Aber irgendwie muss man seine Enttäuschung ja mal loswerden..
!

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Sonar 29. Juni 2012 um 09:18

„Anstatt zu sagen, man glaubt an seine eigene Stärke und setzt in der Offensive auf unsere besten Leute …“ GESAGT hat man das durchaus…. 😉

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Stoney 29. Juni 2012 um 00:58

Leider hatte ich mit meinen Befürchtungen (Kommentar zu Vorschau) recht, dass Löw eine vorsichtige Taktik wie Arsenal im Hinspiel vs Milan wählen würde. Er hat dabei beide Möglichkeiten genutzt “passiver”, vorsichtiger zu bleiben. Weder Reus noch Müller, die “zu oft” riskant Kombinationen nach vorne tragen hat er gebracht und stattdessen den ballsicheren Spielmachertyp Kroos und den kämpferischeren Fernschuss-affinen Poldi. Und…Gomez, der evtl auch weniger Mitspieler offensiv “verführt” nach vorne durchzulaufen… ^^
Lief zugegebenermaßen gar nicht soo übel. Özil kreierte auch so ganz gute Gelegenheiten. Khedira über außen und Boatengs Flanken hätten beinahe Erfolg gezeitigt, (Kroos’ Fernschüsse warn nicht schlecht aber musste Buffon gut) aber Italien hatte auch einfach das nötige Glück (wobei die Aufstellung (Hummels!) beim 1-0 auch nicht stimmte) auf seiner Seite.
Aber dann das 2-0 ein typisches Arsenal-Gegentor nach eigener Ecke! Wenn man schon so vorsichtig aufgestellt ist denkt man, dass es zumindest nicht zu solchen Räumen hinten kommen sollte. Lahm, Kroos &co sind auf sich allein gestellt ohne die “großen Kerls” hinten Fallobst. Dass man dann auf die Linienrichter hofft ist verständlich, aber es hatte sich ja schon früh angedeutet, dass die versammelte Schiri-Truppe durch Würfel-Entscheidungen ersetzt werden könnte.

Fazit: Selbst Till Schweiger hats erkannt =) : Wir haben unsere stärksten Waffen auf der Bank gelassen!
Klar ich will kein Nationaltrainer spielen. Aber es geht grad nicht anders:
Ausscheiden ist voll ok, aber so feige, das ist eine vergebene Möglichkeit!!
Löw soll bleiben, aber daraus LERNEN !!!!!!!!!!!!!!!!!

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Pascal 29. Juni 2012 um 12:05

Daraus lernen hab ich mir schon 2008 gedacht. 2010 dann wieder dasselbe gegen den SELBEN Gegner. Jetzt kommt wieder ein etwas stärker Gegner und obwohl wir Favorit sind, versucht er trotzdem das Spiel seinen Gegner anzupassen. Und dann noch das Bla-Bla Schweinsteiger wird explodieren und er fühlt sich fit. Das kann doch nicht sein.

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BenSchreck 30. Juni 2012 um 22:50

Jo, danke stoney – soweit sehe ich das auch so.

Obwohl ich es falsch finde – siehe diese nervigen Diskussionen selbst auf dieser Seite, wo es doch mehr um Taktik geht – die Form eines Spielers für das ganze verantwortlich zu machen. Natürlich sind es meist individuelle Fehler, die zu Gegentoren führen: aber andersrum natürlich auch. Was viele hier angemerkt haben, war, dass das Spiel der deutschen auf eigene Fehlervermeidung ausgelegt war, nicht auf Fehlerverursachung – nämlich beim Gegner. „Feigheit“ trifft die Sache zwar, ist aber kein Begriff aus der Taktik-Kiste.

Trotzdem, bei aller Kritik hat Deutschland in der Quali 10 von 10 Spielen gewonnen, als einziges Team in der Vorrunde der EM 9 Punkte geholt (alle Gegner aus den Top Ten der WLR – ja, sogar Dänemark – Platz 9 vor Portugal 10). Ich erinnere mich, dass auch Löws taktische Aufstellungen in den Spielen die Niederlande und Portugal auf dieser Seite hochgelobt wurden.

Der deutsche Fußball hat sich in den letzten 10 Jahren stärker verändert als zwischen 1954 und 1974. Und das sogar auch dann, wenn neben Löw auch z.T. Börti Vogts (Jugendarbeit, Konzeptfußball) und Klinsmän dafür verantwortlich waren.

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Tank 29. Juni 2012 um 00:57

Danke TE, ihr von Spielverlagerung stellt mal wieder euren fairen und sachlichen Blick auch unter widrigen Bedingungen unter Beweis.

Schade um diese deutsche Mannschaft, sie hätte den Titel durchaus verdient gehabt, aufgrund ihrer tollen Leistungen in den letzten 2 Jahren. Aber wenn der Gegner dann mal stärker war bringt alles Lamentieren nichts. Mit Italien und Spanien hat diese EM zwei sehr gute Finalisten.

Ich sehe Löws Entscheidungen bezüglich der Startelf kritisch, ohne sie zu einem kapitalen Fehler hochstilisieren zu wollen. Hätte gehofft, dass man den Mut hat Italien mit Vertrauen auf die eigenen Stärken zu besiegen anstatt diese zu beschneiden, in dem man sich auf die Stärken des Gegners konzentriert. Aber wer weiß, vielleicht wäre es dann sogar noch schlimmer gekommen. Ich hätte es nur zu gerne gesehen, wenn man es probiert hätte.

Alles in allem: Gute EM, die Mannschaft ist wieder ein Stück stärker als 2010, Jogi Löw macht seine Sache gut. Ich freue mich darauf zu sehen, wie die Reise weitergeht!

Mein deutscher Spieler der EM, trotz Fehler und schwächerer Leistung heute: Mats Hummels (knapp vor Khedira).

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Thomas Bayer 29. Juni 2012 um 09:20

Nichts gegen Hummels, aber er hat sich 2x wie ein Anfänger an der Strafraumgrenze ausspielen lassen. Daraus sind 2 Tore entstanden (Holland, Italien).

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Gitonga 73 29. Juni 2012 um 11:24

Richtig.

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Pascal 29. Juni 2012 um 12:03

Schuld war er wohl, aber man hätte auch vorher Hummels „richtig“ einbauen müssen. Dann hätte es wohl keine Abstimmungsschwierigkeiten gegeben. Selbst schuld, wenn nicht mal vor dem ersten Spiel der EM klar war, wer in der IV neben Badstuber spielt. Naja Hummels hat jetzt noch mal eine Saison in der Champions-League zu zeigen, dass er’s kann. Hoffentlich stehlt er seine starken Aussetzer ab.

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Tank 29. Juni 2012 um 12:19

Klar, gegen Cassano geht er zu ungestüm ran. Ist ein Fehler. Gegen van Persie bin ich mir da nicht sicher, an sich ist es schon gut den Stürmer in dieser Position agressiv zu bedrängen. Nur hat van Persie das halt überragend gemacht. Aber auch dann ist Hummels noch nicht an dem Tor Schuld, selbst wenn man ihm seine Aktion als Fehler anrechnen würde. So gefährlich steht van Persie nach seiner super Drehung nämlich gar nicht. Erst dadurch das Badstuber nicht rausrückt, entsteht die große Schussmöglichkeit (siehe auch Löws Kommentar nach dem Holland-Spiel). Also geht maximal einem deutschen Gegentor ein echter Fehler von Hummels voraus.

Und überhaupt finde ich es nicht richtig einen Innenverteidiger an dem von ihm zugelassenen Toren zu messen. Viel eher sollte man die von ihm zugelassenen Chancen (inklusive vieler Tore natürlich) messen. Am Beispiel vom 1:0 gestern: In der Sekunde, wo Cassano passt ist die Situation für Hummels vorbei. Er kann nicht mehr eingreifen. Ob Balotelli den Ball nun reinmacht oder nicht, ist für die Bewertung von Hummels Leistung völlig irrelevant, da er keinen Einfluss darauf hat. Hätte Balotelli den Ball nun daneben geköpft, würde sich kaum jemand über Hummels Fehleinschätzung beim Angehen von Cassano aufregen. So ist es ein Riesenthema. Ich finde diesen Unterschied nicht rechtfertigbar.

Über fünf Spiele habe ich von Hummels genau zwei echte Fehler im Kopf: Die Aktion gegen Cassano und ein Vorstoß aus der Abwehr ins Mittelfeld, bei dem er in doofer Situation den Ball verliert (weiß nicht mehr, obs gegen Dänemark oder Griechenland war). Das ist eine sensationelle Quote!

Rechnet man nun noch Hummels starke Aktionen bei dieser EM mit ein, und die kann man ja kaum noch zählen, dann bleibt für mich eine Einschätzung von Hummels als stärkstem deutschen Spieler bei dieser EM voll gerechtfertigt.

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Pep 30. Juni 2012 um 01:03

„Schade um diese deutsche Mannschaft, sie hätte den Titel durchaus verdient gehabt“. Diese deutsche Mannschaft stand noch nichtmal im Finale, da hat man den Titel nicht wirklich verdient oder?!…

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Lea 30. Juni 2012 um 01:44

Mit „verdient“ meine ich nicht „es ist unfair, dass sie ihn nicht bekommen haben“ oder sowas, sondern dass sie eigentlich eine Mannschaft sind, die zumindest theoretisch stark genug für den Titel sind. Und das sind sie meiner Meinung nach.

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Elup 29. Juni 2012 um 00:56

Ich fand die Personalentscheidung Gomez/Kroos/Podolski im Laufe des Spiels immer fragwürdiger. Ein Gomez lebt davon, im Zentrum über die Flügel mit Flanken gefüttert zu werden. Doch Podolski fehlt es auf dem linken Flügel an durchsetzungsstärke und geschwindigkeit im direkten Duell. Auch über rechts kamen keine Flanken, da Özil (ob gewollt oder ungewollt) stark ins Zentrum tendierte und Boateng zu selten entscheidend aufrückte. Gomez blieb somit komplett wirkungslos.
Leider wurde es wieder einmal verpasst, Selbstvertrauen zu zeigen und auf die eigenen Stärken zu bauen. Viel mehr wurde Feigheit vor dem Feind gezeigt. Die Maßnahme mit Kroos das Zentrum zu stabilisieren mag funktioniert haben, Offensiv wurde das komplette deutsche Spiel u.a. dadurch zerstört. Italien hat es besser gemacht, an die eigenen Stärken geglaubt und sich nicht beeinflussen lassen. Ich bin gespannt, was jetzt passiert, Löw scheint nicht mehr unantastbar zu sein.

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HerrUnterberg 29. Juni 2012 um 10:53

Ich habe erwartet das Löw Kross bringt, damit er Pirlos Kreise stört. Leider hat Kross diese Erwartungen nicht erfüllt. Es ist mir aber zu einfach, zu schreiben, dass der Grund für die Niederlage, die Aufstellung des Trainers sei. Das ist respektlos gegenüber den Italienern, denn ich glaube nicht, das sie bei einer anderen Aufstellung ein anderes Spiel gespielt hätten. Die Italiener waren gestern leider besser, das ist schade, da die Mannschaft mehr wollte und kann, aber wollen und können reichen nicht immer, da steht nämlich auch noch ein Gegner und der wollte konnte gestern eben mehr.

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sharpe 29. Juni 2012 um 13:51

es stimmt, diese Mannschaft hat genau das gespielt, was sie unter den Vorgaben des Trainers für dieses Spiel spielen kann. Das Problem ist aber, dass es möglich gewesen wäre, eine eindeutig bessere deutsche Mannschaft aufzustellen. Und das hat Löw klar verbockt, weil er sich zu sehr nach den Italienern gerichtet hat und weil er zu sehr an Podolski festgehalten hat und weil er nicht erkannt hat, dass Schweinsteiger nicht die nötige Form hat.
Ich bin mir absolut sicher, dass wir bei dieser EM und speziell gestern nicht das Maximum rausgeholt haben und das lag am Trainer.

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Georg Buschner 30. Juni 2012 um 00:00

@sharpe:
Sicher hat Löw Fehler begangen. Sicher hat er dieses mal auch Pech gehabt (irgendwann ist es eben immer so weit).
Das sind Tatsachen, über die diskutiert werden kann und soll.
M.E. macht Löw aber seit Jahren DEN entscheidenden Fehler schlechthin: Er ist zu autoritär und kann mit echten Persönlichkeiten nicht umgehen. Von einer so guten Mannschaft, wie sie die DFB-Elf aktuell ist, erwarte ich, dass wenigstens zwei drei Leute das Spiel lesen können und trotz Trainervorgaben während des Spiels eigene Entscheidungen treffen, die sogar mit den Vorgaben kollidieren können.
Erst dies macht m.E. einen Weltklasse-Spieler aus!
Im Moment sehe ich keinen einzigen, der das praktiziert. Vielleicht aus Angst, ihn könne der Bannstrahl Löws treffen?

Wie viele Minuten hat unser (Deutscher) Bester Mittelfeldspieler bei dieser EM auf dem Feld gestanden?
Es waren nicht mal 10!

Pelé war auch erst 17, als er Verantwortung übernehmen musste …

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LJ 29. Juni 2012 um 00:52

Für mich hat Löw bereits mit der Aufstellung die Niederlage eingeleitet. Ich sehe folgende Fehlbesetzungen (von hinten): Boateng, Schweinsteiger (schon das ganze Turnier – die äußerst schwachen Holländer sind kein Maßstab), Poldi (nicht nur in diesem Spiel), Gomez (in diesem Spiel, von Beginn) und Toni Kroos (für den er Angriffsdruck über die Flügel geopfert hat). Löw hat damit bewiesen, dass er seinen formstärksten Spielern nicht vertraut und er hat seine krude Taktik über sein „Spielermaterial“ gesetzt. Damit kann man in der Spitze nicht nicht gewinnen. Damit erreicht man seine eigene Mannschaft nicht (per Überzeugung) und läuft halt in Spitzenturnieren nicht ganz in die Spitze auf.

Damit wird langsam klar: Löw ist kein Trainer für Turniersiege. Seine Aufbauarbeit war gut. Er hat der Mannschaft ein Gesicht und Selbstvertrauen verpasst. Heute Abend jedoch hat er höchstpersönlich seiner Mannschaft dieses wieder genommen. Ich kann mir das nur mit einem abgehobenen Höhenflug des Trainers erklären. Möge es sein letzter Versuch gewesen sein.

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opaoma 29. Juni 2012 um 10:37

genau so isses!

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hermann 29. Juni 2012 um 11:30

alles richtig

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JimiJimBob 29. Juni 2012 um 13:02

absolut korrekt

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RT 29. Juni 2012 um 13:07

Kann es sein das das schon zum wiederholten Male so abläuft?
Die Taktik ist in der Vorrunde und den 8tel und 4tel Finals stets Offensiv. Trifft das Team dann auf Spanien oder Italien wird defensiver aufgestellt oder mindestens taktisch defensifer operiert und wir verlieren die Spiele 2008, 2010 und jetzt 2012. 2014 mal seinem offensiven Spiel treu bleiben im Fall Spiel gegen Italien, Spanien? Ich wünsche es mir seit 2006.

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ClaudioCaniggia 29. Juni 2012 um 14:38

Sehe ich genauso! Löw kommt an seine Grenze. Wenn man mal nur die Halbfinals seit 2006 und das Finale gg Spanien 2008 betrachtet, also die „wirklich großen“ Spiele, finde ich, dass Deutschland 2006 gegen Italien das beste Spiel gemacht hat! Und da war Löw gar nicht Teamchef. So gesehen könnte man sogar von einem Rückschritt (in den entscheidenden Spielen) sprechen!

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Verpazzed 29. Juni 2012 um 15:52

absolut zutreffend

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laterookie58 29. Juni 2012 um 18:03

@ LJ : Stimmt Wort für Wort– wo soll ich unterschreiben, damit wir es ihm zuschicken? laterookie58

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Adaham 29. Juni 2012 um 20:58

Schließe mich den oben genannten Argumenten an.

Fakt ist, dass man 4-mal hintereinander in entscheidenden Spielen den Kürzeren gezogen hat, und dabei nicht einmal eine steigende Linie erkennbar ist, im Gegenteil. Außer der Tatsache, dass Löw es noch immer nicht geschafft hat der Mannschaft „das letzte Etwas“ zu vermitteln um in entscheidenden Spielen den Sack zuzumachen, hat auch die Generation Schweinsteiger ernsthafte Zweifel an ihrer Titelreife aufkommen lassen. Vor zwei Jahren noch hat Schweinsteiger eine Wahnsinns-WM gespielt, doch seit seiner Verletzung habe ich das Gefühl, dass er nicht mehr der Alte ist und vielleicht auch nicht mehr wird. Es fehlt ein gewisses Selbstvertrauen, und ich wüsste nicht woher es kommen sollte.

Bei allem Gerede über „Panzerfussballer“ der 90er (ein Term den ich nicht goutiere), so hätte ich mir gestern ein paar von denen gewünscht. Ein Effenberg hat zwar auch ein Champions League Finale verloren, aber er hat sich den Titel dann zwei Jahre später sehr wohl geholt.

Wenn man jetzt mal die Sommermärchen-Sympathie von diesem Team abzieht, so bleibt eigentlich eine desolate Bilanz von nicht wahr gemachtem Potential.

Vielleicht könnte ein anderer Trainer hieran etwas tun, ich würde es mir wünschen, aber ich fürchte beinahe dass es tiefer sitzt. Der neudeutsche Konzeptfussball glänzte anfänglich sehr schön im Sonnenlicht, doch wenn’s drauf ankommt merkt man immer wieder dass „etwas“ fehlt. Einmal kann es passieren, doch wenn man 4-mal hintereinander im entscheidenden Moment scheitert, dann ist das kein Zufall.

Abschließend zum Thema Löw: Ich war sehr gespannt wie Löw im Interview nach dem Spiel reagieren würde und war zutiefst enttäuscht. Professionell und aalglatt wie immer, lauter H&M-Antworten. Keine Hinterfragung, nicht einmal Emotion spürbar. Und das Standardgebrabbel über „noch ne junge Mannschaft, die sich noch entwickeln kann“ und „das Ziel ist 2014“ zeugt von Ignoranz gegenüber klar ersichtlichen Problemen.

Diese Mannschaft wird mit Jogi Löw als Trainer in 2014 (noch dazu in Brasilien) sicher nicht Weltmeister. Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.

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BenSchreck 29. Juni 2012 um 23:43

Sicherlich, richtig.

Das Problem ist: welches Nationalteam hat denn nach dem Sieg im Viertelfinale eines großen Turniers den Trainer gefeuert?

Denn darauf liefe es ja hinaus: die Vorrunde und Achtelfinale für den Cheftrainer, und dann ruckzuck ganz schnell beurlauben.

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Marco 30. Juni 2012 um 16:27

Na ja, extra haben sie nicht verloren.

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Gordon-D. Filbry 1. Juli 2012 um 21:43

Ein schönes H&M Zitat von Jogi war auch:
„Heute haben wir nicht gewonnen. Das müssen wir besser machen.“
Man könnte es auch Persilfloskel nennen. Total weichgespült so eine Aussage…

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slarti 29. Juni 2012 um 21:58

Auch wenn das Spiel nach dem 0:2 über weite Strecken ziemlich deprimierend verlief, kann ich mich nicht erinnern, daß Italien diese zwei Tore irgendwie erzwungen hat. Im Gegenteil, bis dahin mussten sie froh sein, nicht selbst in Rückstand geraten zu sein. Auch in der zweiten Halbzeit waren wir nochmal nah am Anschlusstreffer, bis Italien klug auf den deutschen Druck reagierte. Danach wars dann gelaufen.

Nicht daß ich mit allen Entscheidungen Löws in diesem Turnier einverstanden war, insbesondere die Aufstellungen von Gomez haben meiner Meinuing das deutsche Spiel vieler Möglichkeiten beraubt, die seine drei Tore niemals kompensiert haben. Aber man muss halt auch sehen, daß Klose zum Turnierbeginn noch nicht fit war und die Entscheidung in den weiteren Spielen dann sicherlich nicht einfach. Und ich kann mich auch genau erinnern, daß ALLE vor dem Italienspiel Pirlos Kreise einengen wollten und -ohne Kenntnis des Spielausgangs – sind Löws Massnahmen auch zunächst mal plausibel, wenn auch vielleicht dann doch im Nachhinein unglücklich.

Aber jetzt zu fordern, daß ausgerechnet DIESER Trainer zurücktreten soll o.ä. finde ich ja nachgerade absurd.
Könnt Ihr euch noch erinnern, was davor war? Heldenfußball und deutsche Tugenden? Gerumple und Gegrätsche, 90 Minuten lang lange Bälle in die Spitze und daran wie man Batiston kaputt trat? An Gijon und viele andere Gründe unseren Fussball trotz relativen Erfolgs zu verachten. Habt Ihr das alles vergessen?
Also bitte , geht in euch, verdaut diese Niederlage und freut euch, wenn sie das nächste mal wieder schneller spielen als ihr zuschauen könnt.

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BenSchreck 30. Juni 2012 um 22:35

Hi slarti, netter Einwand! Obwohl dass eher diejenigen trifft, die nur bei Erfolgen jubeln und dahinter nix mehr sehen.

Zum Thema: Im Vorfeld wurde gerade hier in der Vorschau auf das Spiel die Entscheidung für Kroos bejubelt – siehe dort. Die Frage Gomez oder Klose ist für mich nicht so entscheidend, wenn man auf die Leistungsfähigkeit schaut, aber sie hatte auch taktische Konsequenzen.

Ich habe nach der Nominierung von Kroos meine Tipps von einem 3:0 für Deutschland auf ein 0:2 (1:2) geändert, weil das der entscheidende taktische Fehler war. Nachdem nun alles dreimal hin- und herdiskutiert wurde:

Die deutschen Chancen in den ersten 15 Minuten waren kein Resultat von Löws Taktik, sondern dem Niveau des Gegners geschuldet. Die italienische Abwehr ist nicht sattelfest – selbst gegen Irland haben sie einige dicke Chancen zugelassen. Nach 15 Minuten und einigem Gewinke von Cesar Prandelli wurden die Italiener selbstbewußter, weil sie die Fehler in der deutschen Taktik (und Aufstellung) ausnutzten: vor allem das Loch auf der rechten deutschen Offensivseite, das sowohl Chiellini als auch Montolivo und Cassano ausnutzten.

Dass aber andererseits auch die italienische Offensive keine überragende ist, wurde beim Zustandekommen der Tore auch an der individullen Abwehrleistung deutlich: nicht umsonst hat Deutschland mit den gefeierten Hummels und Badstuber nach Irland die meisten Gegentore bei der EM.

Meine Schlußfolgerung: mit einer deutlich offensiveren Ausrichtung (etwa Reuss für Kroos und Müller/Götze für Podolski) wäre die gegnerische Abwehr in den ersten 20 Minuten dreimal überwunden worden und die „italienische Psyche“ hätte sich davon nicht so leicht erholt.

Hätte, hätte, Fahrradkette.

Antworten

Tzaduk 3. Juli 2012 um 16:43

Ich bin auch nicht der Meinung, dass ein Löw sich verstecken muss. Alle, die seinen Rücktritt fordern, sollten sich auch erst einmal eine Alternative überlegen. Und kommt mir nicht mit Kloppo, der will noch eine ganze Weile für Dortmund „geil“ sein…

Ich denke, dass ganz entscheidend war, dass unser geplanter „Effensteiger“ das komplette Turnier über nicht fit war. Man hätte allerdings als Trainer da ein Machtwort sprechen können (und müssen), und Schweinsteiger die Pause gönnen können. Immerhin spielt der seit Saisonbeginn, und schon im Champions-League-Finale war der eigentlich platt.

Was mich aber auch enttäuscht, ist, dass ein „Leader“ wie Schweinsteiger nicht auch selbst einsieht, dass es keine gute Idee ist, mit 75% Performance den Rest der Mannschaft auszubremsen. Ich bin mir absolut sicher, dass Löw ihn immer wieder gefragt hat: „Schweini, bisch Du Dir högschd sicher!?“… und wenn das Schweinchen ein bißchen weniger Ehrgeiz und etwas mehr Selbstreflexion beweisen würde, könnte er da gut mal „nein“ sagen. Dann hätte vermutlich Kroos zentral gespielt, und die rechte Seite hätte zackzarapp dem Müller gehört. Gar keine allzu große Umstellung, und dazu gibt es massig Alternativen (Reus, Klose, Boateng nochmal raus, Schürrle für den allemal satten Podolskowitz). Und dadurch hätte man auch die Breite gehabt, die Poldi auf links nicht spielen konnte (oder wollte) und Kross nicht durfte – weil er im Zentrum auf Pirlos Pirouetten aufpassen sollte.

Wenigstens das zweite Tor wäre m.E. nach so nicht gefallen, weil Montolivo, der den langen Pass auf Bubba Balotelli schlägt, sich dann wenigstens eine Sekunde lang vielleicht mit Müller hätte auseinandersetzen können.

Das erste allerdings war einer der seltenen Aussetzer von Matze Hummels, den ich zumindest ihm schon längst wieder verziehen habe…

Antworten

daniel 29. Juni 2012 um 00:52

Ich kann dem Artikel nicht komplett zustimmen. Für mich hat Jogi Löw das spiel eindeutig verloren.

Als stärkere Mannschaft muss man seine Mannschaft normalerweiße nicht dem Gegner anpassen.

Er hat zwar zur Halbzeit seine Fehler korrigiert, die er bei der Startaufstellung gemacht hat, passend zum Spielverlauf waren sie aber nicht.

Bei einem 2 Tore Rückstand wechselt man einen Gomez nicht aus. Es war doch klar, dass es im Spielverlauf viele hohe Bälle in den Strafraum kommen werden. Doch wir hatten mit Klose und Reus zwei Stürmer im Zentrum die damit nicht viel anfangen konnten.Gomez hätte ich nicht in die Startaufstellung gestellt, er hat nicht gut gespielt, aber seine Auswechslung war trodtzdem nicht korrekt. Als „Brechstange“ hätte er durchaus in der zweiten Hälfte mitspielen können. Wir hatten keinerlei Präsens im 16er. Nach guten 10 Minuten waren die Auswechslungen zur zweite Halbzeit leider schon verpufft.

Die Italiener waren uns taktisch eindeutig überlegen. Muss man eindeutig sagen. Löw stellt sich wie bei den letzten drei Halbfinalen nicht gut ein. Es ist Zeit für einen Umbruch auf der Trainerbank. Wir brauchen frischen Wind. Jogis permantes festhalten an Spieler, die uns nicht weiterhelfen, kann man einfach nicht mehr verstehen.

Podolski hat nicht das Zeug Stammspieler einer National zu sein, die ernshaft um den Titel mitspielen will. Er ist kein Außenstürmer, wieso Löw das seit 4 Jahren schlechter Leistung immer noch nicht einsehen will, ist mir ein Rätsel.

Schweinsteiger war nicht fitt, dennoch wird er das ganze Tunier durchgezogen…

Für mich gehört einfach frisches Blut auf die Bank. Unter Jogi wird es niemals zu einem Titel reichen, jetzt nicht und auch nicht in 2 Jahren.

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drumsMalta 29. Juni 2012 um 09:46

Ja und nein.

Ich stimme zu, das Löw dieses Spiel verloren hat – vercoacht, wie man so schön sagt. Er selbst hatte in der PK am Vortag noch konstatiert, dass man dem Gegner das eigene Spiel aufzwingen muss.

Genau das hat er nicht getan. Kroos war, wie immer in grossen Spielen, ein Totalausfall und Mario Gomez hat einer offensiven Formation absolut nichts verloren.

Entweder hätte Löw die Formation vom Portugalspiel aufbieten sollen, oder anstatt Müller Reus (meine Idealvariante) bringen sollen. Dann wäre gerade die starke Phase in de erste Halbzeit weitaus besser verlaufen.

Was Löw aber aufbot, spielte in die Hände der Italiener, die einfach nur das tun mussten, was sie am besten konnten. Dass wir gestern so viel lange Bälle von den Deutschen gesehen haben wie seit den 80er Jahren nicht mehr, sagt eigentlich alles.

Ich bin ein Löw-Fan, aber das gestern war nichts. Hab’s in meinem Blog geschrieben:

Ich denke, er und die Mannschaft werden aus dieser Schlappe lernen. Die Mannschaft muss sich auch in Krisenmomenten auf ihr Können besinnen und auf ihren Stil vertrauen.

Und der Trainer muss ihr verdammt noch mal die Möglichkeit dazu geben.

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hp 29. Juni 2012 um 10:04

zu Kroos: Ihn einen Totalausfall zu nennen, ist vielleicht etwas hart, denn Fußball ist ein Mannschaftssport, in dem er sich halt auch auf seine Kollegen verlassen können muss, und ihn in einer relativ entscheidenden Situation der Kollege Özil doch schwer enttäuscht hat, aber es fällt mir schwer, nachzuvollziehen, wieso Löw Kroos als „Pirlo-Bewacher“ aufstellt, wenn er einen Lars Bender zur Hand hat, der für diese Arbeit wesentlich besser geeignet ist. Mir scheint es, dass Löw sich von Kroos Gejammere hat beeinflussen lassen und nicht die Fußball-technisch beste Option für seine Taktik gewählt hat. Außerdem hätte Bender meiner Meinung nach ein besseres Wechselspiel mit Özil bedeutet, da er offensiv sehr starke Laufwege antizipieren kann (wie er bei Leverkusen die ganze Saison über immer wieder bewiesen hat) und damit die rechte Seite gestärkt hätte, die mit dem „Duo“ Kroos/Özil einfach mal total abgemeldet wurde.

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ekMUC 29. Juni 2012 um 11:04

ich würde mich hp anschließen, Kroos‘ Rolle wäre mit Bender besser besetzt gewesen, ich glaube er hätte…
ach, hätte wenn und aber :-S

Alternativ Bender auf rechts hinten statt Boateng, der wäre bestimmt gelaufen…

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TheSoulcollector 29. Juni 2012 um 11:08

Bender wäre gestern auch nicht öfter nach vorn gelaufen. Wir spielen hinten immer noch mit einer 4er Kette. Wenn da keine Unterstützung vom rechten Flügel kommt, kann man die Defensivarbeit nicht ständig vernachlässigen indem man zur Grundlinie läuft um ein paar Flanken zu bringen.

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Gitonga 73 29. Juni 2012 um 11:21

Ich verstehe auch nicht, warum nicht Müller für Özil gekommen ist und dann mit Reus und Müller das Spiel breit zu machen und in der Mitte den Gomez reinstellen. M.E. das einzige, was man nach dem 0-2 noch machen konnte.

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MÄX 29. Juni 2012 um 14:00

Interessante Überlegung, Gomez drinnen lassen und ihn mit Bällen füttern wäre vielleicht gar nicht so schlecht gewesen.

hätte man nach der 1. Halbzeit und dem 0:2 Rückstand vielleicht mit totalem Flügelspiel und zwei Stürmern vorne noch was reißen können?

Klose (für Kroos) – Gomez
Podolski – Khedira – Özil – Müller (für Schweinsteiger)
Schmelzer (für Boateng) – Badstuber – Hummels – Lahm (nach links)

Anweisung des Trainers: Vorstoßen bis zur Torauslinie und dann flanken, in der Hoffnung, das die zwei Stürmer den Ball irgendwie ins Tor bugsieren können.

Wie hätten die Italiener auf so einen Rückfall in alte Zeiten reagiert?

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vastel 29. Juni 2012 um 14:09

Eine ähnlich gedachte (Flügelspiel) Aufstellung habe ich bereits in der Vorschau gepostet und auch nochmal hier weiter unten („Thema Halbzeitwechsel“). Dazu gibt es auch ein paar Kommentare.

Gegen die starke Mittelfeldraute und die unterbesetzten Außen der Italiener wäre das Flügelspiel wahrscheinlich der Genickbrecher gewesen von Beginn an. Was nicht zwangsläufig heißt, dass man wie in der 70. bis 90. min den Ball ziellos reinflanken muss. Es geht darum in den Rücken der Abwehr zu kommen, was immer schwierig zu verteidigen ist.

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Mars836 29. Juni 2012 um 00:50

Hier hat Löw dieses Spiel klar verloren.

Ich gebe der Mannschaft keine Schuld an sich, sie war spielerisch kaum schlechter als gegen alle anderen Gegner davor. Doch es rächt sich, und wenn ich mich recht erinnere ist das die 4.te Offensiv-Aufstellung Deutschlands in diesem Turnier, und man erkannte besonders in Hälfte 1, aber auch in Häfte 2 das einfach Automatismen fehlen.
Kroos Abstellung auf Pirlo hat das ganze deutsche Spiel durcheinander gebracht, es klafften riesige Lücken im Aufbauspiel wenn Boateng von Rechts kommten wollte/sollte. Das kann er alleine auch nicht.
Und nicht mal die Engländer haben sowas gemacht und sind erst im Elfmeterschießen ausgeschieden! Sogar die Kroaten haben gegen die Italiener besser gespielt.
Deutschland hat mit Kroos auf Pirlo einen halben Spieler weniger gehabt, und diese Überfixierung auf ihn hat dem anderen Italienischen Spielern Möglichkeiten geschenkt die sie, wenn Deutschland im Mittelfeld-Defensivbund eingespielt wäre und IHR SPIEL durchgezogen hätte, nie gäbe!
Pirlo hätte in Arbeitsteilung genug aus dem Spiel genommen werden können, er ist doch nicht stärker als ein Ronaldo, Snyder oder Robben das er extra ein Spieler abbestellt bekommt der ihn bewacht! Mal ganz davon abzusehen was das für ein Signal an die eigenge Mannschaft ist wenn man vorher sagt man hat keine Angst vor den Italienern…
Dazu versteh ich überhaupt nicht wie man vorher ein Gomez mit 3 Toren auswechseln kann, aber ein Podolski spielen lässt. Wäre auch nicht das Problem, aber wenn ein Schweinsteiger sich angeblich bei 100 % fühlt, dann darf er nicht so eine Leistung bringen – Phasenweise hat er sich schlicht weg versteckt, vollkommen unanspielbar. Mutiger, vielleicht besser wäre es, ihn garnicht aufgestellt zu haben, quasi Kroos & Khedira zusammen…aber hätte…und so

Der Vergleich zu Niederlande bei der EM 2008 liegt da auch nicht fern, in der Todesgruppe erst beide Spiele gewonnen, dann mit B-Mannschaft spielen und danach aus dem Turnier verloren.
Ist einfach zu sagen nach so nem Spiel, aber diese Wechselrochaden Löws haben bei mir eher Unverständnis als Euphorie wie bei vielen anderen erzeugt…

Irgendjemand, ich weiß nicht wer, hat mal vor dem Griechenlandspiel gesagt, wenn Gomez da nicht das weitere Vertrauen bekommt, würde er kein Tor mehr machen….

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ThePikeman 29. Juni 2012 um 00:45

Danke für diesen schnellen Beitrag.

Meiner Meinung nach hat Löw Feigheit vor dem Feind gezeigt. Wenn er schon so defensiv aufstellt, dann müsste wenigstens der Angriff dosierter und ballsicherer ablaufen, ohne das man in Konter rennt. Ich hätte es besser gefunden den Angriff möglichst kombinationssicher und breit zu gestalten, um Ballverluste dort zu vermeiden und einen Abwehrspieler zugunsten eines weiteren Mittelfeldspielers zu opfern. Italien spielt nicht sonderlich breit, daher hätte auch eine Dreierkette ausgereicht. Vorzugsweise mit Bender als Zerstörer und Khedira und Kroos davor.
Podolski hat hoffentlich bald seine Spielzeit in der Nationalmannschaft hinter sich. Er scheint nicht fähig zu sein Angriff und Verteidigung in sinnvollem Maße zu balancieren, ist nicht besonders passsicher oder flankenstark. In der 1. Halbzeit waren auf der rechten Seite erschreckend viele leere Räume und das Fehlen des Flügelspielers hat den Italienern die Möglichkeit gegeben sich voll auf die linke Seite zu konzentrieren.

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Stepi 29. Juni 2012 um 01:52

Sportsfreund. Ich kann die Enttäuschung verstehen, aber das ist ein Taktikblog. Kriegsvokabular von dem Kaliber „Feigheit vor dem Feind“ hat hier nichts zu suchen, finde ich.

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ThePikeman 29. Juni 2012 um 03:47

Fasst die Sache aber sehr schön zusammen. Man kann es als Sprichwort auffassen oder als Kriegsvokabular.
Ich finde die Aufstellung die Löw gewählt hat, war feige. Die Spieler haben durchgehend Selbstbewusstsein ausgestrahlt. Löw dürfte davon mit dieser fast ängstlichen Aufstellung einiges gekillt haben. Das hat man meiner Meinung nach gesehen. Oh, da war schon wieder Kriegsvokabular drin.

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Shunya 29. Juni 2012 um 08:53

Das sehen einige Autoren dieser Seite aber .

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GH 29. Juni 2012 um 10:44

Bin eigentlich auch der Meinung, dass die Aufstellung feige war. Alleine dass Löw Angst vor einem Maulwurf hatte und deswegen die Aufstellung erst um 17.30 bekannt gab, zeigt schon, dass er nicht wollte, dass sich Italien auf ihn einstellen kann. Aber mal ganz im Ernst, wir waren Favorit, wenn wir Europameister werden wollen, dann kann man das auch mit einer öffentlichen Mannschaft tun. Sieht man doch am Beispiel Spanien oder eben jetzt auch Italien. Haben die einmal ihre Mannschaft oder ihr System geändert, nur weil der Gegner ein anderer war? Nein, sicher nicht. Deswegen war auch die Hereinnahme von Kroos falsch.

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pit 29. Juni 2012 um 13:18

Was heißt denn hier „ängstlich“? Bei einer Aufstellung bezieht ein guter Trainer – insbesondere mit der Fülle von Alternativen wie Löw – doch die Stärken des Gegners ein und versucht diese mit eigenen Stärken zu kontern. Dieses Gebrabbel à la „müssen unser Spiel durchziehen“ ist doch nur eine hohle Phrase. Kroos Einwechslung ist defensiv aufgegangen, Podolski und Gomez waren Ausfälle – reicht das nicht, anstatt alles in Frage zu stellen?

@GH: Deine Enttäuschung muss wirklich riesig sein, hast du doch nach der BILD-Lektüre gestern abgeschaltet.
1. Löw hat seine Mannschaft wie immer informiert, nicht erst um 17:30 Uhr. Das hat Hansi Flick in der ARD bestätigt, alles andere war nur Spekulation des Boulevards.
2. Italien und Spanien haben noch nie ihr Spiel angepasst? Was war mit Italiens 5er-Kette zu Beginn des Turniers? Und Spaniens Wechsel vom Spiel mit oder ohne Stürmer?

Ich bin auch mega enttäuscht, aber man kann doch trotzdem die Kirche im Dorf lassen. Dass wir die bessere Mannschaft haben, ist meiner Meinung nach klar gegeben. Die Niederlage ist zum größten Teil dem total unglücklichen Spielverlauf (individuelle Aussetzer) geschuldet.

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GH 29. Juni 2012 um 21:23

Ich kann eure Meinungen zu dem Begriff „ängstlich“ verstehen. Aber selber bin ich halt anderer Meinung.
Diese „hohle Phrase“ – müssen unser Spiel durchziehen – ist meiner Meinung nach bei dem absoluten Favoriten auf den Gewinn der EM, hier meine ich Deutschland, durchaus berechtigt oder glaubst du, dass Barcelona – ich weiß Barcelona kann man nicht mit Deutschland vergleichen, aber ich gehe dabei bloß auf die Favoritenrolle ein, die Barcelona in fast jedem Spiel inne hat – anders spielt, nur weil sie gegen Villareal oder Valencia spielen. Ich glaube nicht. Deswegen glaube ich auch, dass Deutschland sich auf seine eigenen Stärken hätte konzentrieren müssen und sich nicht auf einen Andrea Pirlo ausrichten dürfen. Auch wenn Pirlo ein genialer Spielmacher ist, der immer die Lücke findet, und man deswegen den Pass verhindern wollte, so kann man doch immer noch den Zweikampf gewinnen oder eben den Raum des Gegners einengen. Außerdem glaube ich, dass man auch ohne den Manndecker Kroos dieses Problem hätte lösen können. Denn dann wäre ein viel breiteres Spiel von Deutschland entstanden und man somit das Zentrum der Italiener auseinander ziehen können.
zu 1) Da hast du wohl recht. Leider habe ich, diese Meldung nicht mehr zur Kenntnis genommen. Da ich ja eh ein nicht das Spiel betreffende Beispiel gewählt hab, nenn ich doch gleich noch eins: Wenn man die Leidenschaft/ Inbrunst der Italiener gesehen hat beim Singen der Nationalhymne und dann vergleicht mit der Leidenschaft der Deutschen, dann sieht man auch schon, welche Mannschaft um jeden Preis kämpfen und gewinnen will. Gut, das ist zwar sehr weit hergeholt, aber ich glaube, dass die Niederlage hier schon begonnen hat. Vielleicht ist man deswegen auch gegen Italien verflucht?!?
zu 2) Mit dem Beispiel Italien kann ich dir nicht zustimmen, denn da glaube ich, dass diese Änderung aus Personalnot entstanden ist und nicht weil man sich auf Spanien einstellen wollte. Falls nicht, klär mich auf! Bin sowieso der Meinung, dass Italien mit ihrem verändertem System, dem 4-3-1-2, gegen Spanien noch gefährlicher sein wird, als wie beim ersten Mal mit dem 3-5-2. Da du ja die Spanier mit ihrem Stürmerwechsel von richtiger 9 zu falscher 9 auch noch angesprochen hast, möchte ich hierzu sagen, dass du wahrscheinlich hier recht hast, aber nur teilweise. Denn eigentlich meine ich mit Ausrichten nach der andern Mannschaft, dass man sich defensiv auf sie einstellt und nicht offensiv, wie die Spanier es gemacht haben.

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Pep 30. Juni 2012 um 00:55

Das ist ja die Krönung, erst werden vor dem Spiel Flugblätter verteilt, die Deutschen Fans sollen nicht mehr „Sieg“ rufen, nun dies. Ob Feind, Gegner, Gegenüber, Gegenspieler, ist doch egal, wir wissen alle, was gemeint ist. Wer hier nichts zu suchen hat sind Leute, die in jeder Redensart, in jedem Wort nach einem negativen Beigeschmack aus der Vergangenheit suchen.

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Pep 30. Juni 2012 um 00:59

@GH

„oder glaubst du, dass Barcelona – ich weiß Barcelona kann man nicht mit Deutschland vergleichen, aber ich gehe dabei bloß auf die Favoritenrolle ein, die Barcelona in fast jedem Spiel inne hat – anders spielt, nur weil sie gegen Villareal oder Valencia spielen. Ich glaube nicht.“

Oh doch, da irrst du dich gewaltig. Auch mächtige Mannschaften wie der FCB (also FC Barcelona selbstverständlich) orientieren sich an dem Gegner, ist hier irgendwo nachzulesen, da hat Pep was dazu gesagt.

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GH 30. Juni 2012 um 09:46

Oh, dann muss ich diese Behauptung wohl zurücknehmen. Habs grad gelesen. Aber bin immer noch der Meinung, dass diese Umstellung auf den Gegner nicht solche gravierenden Folgen haben sollte.

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ode 29. Juni 2012 um 00:42

Sehr ärgerlich. Vor dem 1:0 war Pirlo im Grunde schon entscheidend gestört. Er stolperte den Ball dann noch nach hinten… Erhielt ihn aber umgehend wieder. Diesmal ohne Bedrängung. Ich hab den Fernseher noch angeschrien: „Geh da wieder drauf!!!“ Doch da hatte er schon mit Gesicht nach vorn den Ball auf den verweisten Flügen gespielt. Schade, dass Hummels den Fehler gemacht hat…

Nach dem 2:0 war aus meiner Sicht das Spiel gelaufen…

Ich glaube, dass Löw diesmal gar nicht vor hatte, wirklich breit zu spielen. Es sah mehr nach Absicht aus als nach einer Undiszipliniertheit von Özil, dass der rechte Flügel so verweist war. Aber, warum er einen Flügel so krass überladen will und dann Podolski und Gomez bringt..? Aber gut. Hinterher kann man immer dumm rumsabbeln und alles besser gewußt haben…

Italien gewinnt verdient.

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wombat 29. Juni 2012 um 08:19

dass der rechte flügel verwaist war, beraubte die deutsche mannschaft zig guter möglichkeiten.
oft bekam boateng den ball nach einem flankenwechsel, als die italiener nach links verschoben hatten, den ball und – konnte damit nichts anfangen.
er stoppte ihn, lief einige meter zur mitte und wartete förmlich darauf, dass die italiener wieder verschoben hatten.
dann kam entweder ein rückpass oder eine unpräzise flanke aus dem halbfeld.
vor sich hatte er massenhaft platz, den er nicht nutzte.

wenn dort ab und an ein spieler gewesen wäre, der den platz genutzt hätte….

ach!

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ekMUC 29. Juni 2012 um 10:57

dieses „nicht stehenbleiben, zur Grundlinie durchlaufen und flanken!!!“ war bei uns auch einer der häufigeren Ausfrufe…

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Gitonga 73 29. Juni 2012 um 11:16

Oder er zog auch in die Mitte, dann stand rechts gar keiner mehr…

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Flo 29. Juni 2012 um 13:56

mir kams so vor, dass Boateng darauf wartet, dass Khedira oder Özil den Ball bei ihm abholen…
schön nach dem Motto „Hier, ich hab den Ball für dich gestoppt, jetzt nimm ihn dir und dann viel Glück“

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qualinga 29. Juni 2012 um 14:21

Vor dem Spiel, als die Aufstellung noch unbekannt war, habe ich gehofft, mit Müller, Özil, Reus und Klose die zweikampfschwachen Außenverteidiger Chiellini (0 von 3 Zweikämpfe gewonnen) und Balzaretti (5 von 7 Zweikämpfen verloren) – (Quelle:kicker.de) einfach mit guten Kombinationen ausspielen zu können. Warum die rechte Seite unbesetzt blieb, will mir einfach nicht in den Sinn kommen. Löw spielte immer mit Podolski, Özil, Müller. 3 Spieler die Außen sehr stark kombinierenk und das Spiel breit halten. Dazu mit Schweinsteiger und Khedira 2 Spieler, die mit 2 Kontakten das Spiel schnell verlagern können und somit die gesamte Breite des Spielfeldes auszunutzen. Warum Löw gegen Italien, das defensiv ähnlich stand wie Portugal oder Dänemark und vor allem wie Holland mit kompaktem zentralen Mittelfeld (in diesen Spielen spielten Müller und Podolski und standen grundsätzlich zusammen mit den Außenverteidigern an den Außenlinien, um Platz zu schaffen im Mittelfeld), warum Löw dann einfach eine Seite aufgab, erschließt sich mir nicht.
Müller draussen zu lassen war für mich trotz der individuellen Fehler von Hummels und Lahm der Keyfactor zur Niederlage. Wir kombinierten über Links mit Lahm, Podolski, Kroos und Özil. Nachdem alles dicht war, weil Italien als geschlossene Mannschaft auf links zuschob, war rechts alles frei. Badstuber lies dann folgerichtig einen langen Ball auf rechts los. Da stand dann der ideenlose Boateng, dem von den Italienern die Spielgestaltung dann aufgezwungen wurde, alleine und verlassen von sämtlichen Mitspielern. Bis diese dann von links sich dann langsam nach rechts versuchten zu bewegen, war Italien ebenfalls unterwegs. Einzige Möglichkeit für Boateng: Flanke (3 von 9 kamen an den Mann).
Mit Müller auf rechts wäre es anders gelaufen. Bei der WM 2010 haben wir noch alle fast geweint, weil Müller (zu unrecht) gesperrt war. Wer ersetze ihn? Richtig, Kroos. Und damit ging unser schnelles vertikales Spiel über die Außen verloren, weil Kroos nunmal in der zentrale spielt und kein Flügelläufer ist. Jetzt, bei der EM 2012 haben wir die Möglichkeit Müller, der übrigens beim nicht ganz unwichtigen CL-Finale traf und in der Nationalmannschaft alle 91 Min. an einem Tor beteiligt ist, einzusetzen und tun es nicht.
Tut mir leid Herr Löw, aber so siehts nun mal aus:
Kein Müller = Kein Sieg.

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Gitonga 73 29. Juni 2012 um 11:15

Genauso habe ich auch geschrien: Drauf gehen…und dann sah ich es kommen…

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LeFlo777 29. Juni 2012 um 14:32

@qualinga: Zustimmung in allen Punkten.
Das traurige ist, dass die Italiener eigentlich schlagbar waren (im Gegensatz zu 2006) und sich die N11 durch einfache und offensichtliche Fehler (Austellung, Taktik, individuelle) sich selbst aus dem Turnier gekegelt hat.
Bei „normaler“ Spielweise – mit Besinning auf eigene Stärken- wäre wesentlich merh drin gewesen. Deshalb tut die Niederlage so weh.

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