Bayern München – VfL Wolfsburg 2:0

Nach der Niederlage zum Auftakt gegen Mönchengladbach und dem Social-Media-PR-Gag, der unter der Woche seine Wirkung verfehlt hatte, wollten die Bayern gegen Wolfsburg Wiedergutmachung und eine Serie starten – ganz, wie sie es schon in der Hinserie getan hatten.

Grundformationen

Durch die schwerwiegende Verletzung von Daniel van Buyten rückte Jerome Boateng bei den Hausherren in die Innenverteidigung, sein Platz auf rechts wurde wieder von Rafinha eingenommen. Im Mittelfeld entschied sich Jupp Heynckes, nach dessen schwachen Spiel auf Tymoschchuk zu verzichten, und setzte stattdessen Schweinsteiger und Kroos im zentralen Mittelfeld ein. Den Platz auf der linken Seite nahm damit der wieder zurückkehrende Franck Ribéry ein.

Nach zuletzt zwei Siegen in Folge und dem Vorrücken in die obere Tabellenhälfte kamen die Einkaufskönige des Winters aus Wolfsburg mit einigem Selbstvertrauen, gerade auf die eigene Defensivstärke, in die Allianz-Arena. Felix Magath nahm dabei dennoch einige Umstellungen nach dem Sieg gegen Köln vor: So kehrte Russ in die Innenverteidigung zurück und ersetzte Madlung, ebenso wie Mandzukic wieder mit an Bord war. Neben dem Kroaten kamen noch Hasebe und Chris neu in die Mannschaft, wohingegen Polak, Koo und Vierinha nicht mit dabei waren.

Wie so ziemlich jeder Gegner der Münchener in der Bundesliga beschränkten sich auch die Wölfe vornehmlich auf eine sichere und solide Defensivarbeit, die den Bayern zwar ihre obligatorische Spielkontrolle samt hoher Ballbesitzwerte gewährte und sie bis ins zweite Drittel spielen ließ, aber jegliche Gefahr in der Offensive verhindern sollte. Dafür formierte man sich etwa 25-30 m vor dem Tor stehend in einem 4-4-2 mit zwei in Breite und Tiefe extrem eng beieinander stehenden Viererketten. Auch die beiden Spitzen halfen sehr diszipliniert nach hinten mit, ließen sich weit fallen, verdichteten die Mitte und halfen ebenso auf den Seiten mit aus. So konnte der komplette Mannschaftsverbund sehr kompakt stehen und ließ sich auch bei Verlagerungen kaum auseinander ziehen, sondern nahm lieber Raum neben dem Block in Kauf als darin.

Zu wenig inspiriert?

Leidenschaft und Aggressivität – es sind diese Schlagwörter, die einer Mannschaft nach einer Niederlage oft vorgeworfen werden und die man beim FC Bayern auch gerne als Erklärung dafür bemüht. Gegen Wolfsburg konnten die Münchener nun zwar einen Erfolg einführen, doch wie schon im Hinspiel kam dieser nur mit Würgen zustande.

Streckenweise spielte die Mannschaft erneut langsam und pomadig und brachte in den entscheidenden Aktionen nicht die nötige Reaktionsschnelligkeit, geistige Frische und Kreativität an den Tag. Das Wort des Tages lautet Arbeitssieg.

Nach seiner Rückkehr ins Team machte Ribéry ordentlich Dampf, verlor allerdings auch einige Bälle gegen Träsch, da er oftmals – dazu später mehr – nur von Kroos Unterstützung erhielt. Auch auf der anderen Seite hatte Robben Probleme gegen Rodriguez und konnte nur 8 von 13 Duellen für sich entscheiden, während Rodriguez eine Bilanz von über 70 % für sich verbuchte.

Probleme auf außen und in der Mitte

Dies war ein großes Problem der Bayern, da insbesondere Ribéry im letzten Drittel so nicht die gewohnte Effektivität an den Tag zu legen vermochte – er sorgte, wie gesagt, für Wirbel und Verwirrung, doch die Bemühung ergaben nichts Zählbares.

Besonders stark trugen hierzu auch die Ausrichtungen der beiden Außenverteidiger bei, die sich ungewohnt stark zurückhielten und sich auf den Spielaufbau beschränkten. Dadurch fehlte den Flügelspielern aber nicht nur die gewohnte (Ribéry) bzw. notwendige (Robben) Unterstützung, sondern man verfehlte es, die außen von Wolfsburg gelassenen Räume konstant zu besetzen.

Im Gegensatz zu den letzten Spielen in Mönchengladbach, Köln und auch Stuttgart, wo man bei spielerischen Problemen immer wieder zu Flanken auf Gomez gegriffen hatte, wurden diesmal nur 5 Stück geschlagen, davon keine von Rafinha.

Interessant war die Aufstellung von Schweinsteiger und Kroos zusammen in der Zentrale, welche ambivalente Auswirkungen hatte. Zum einen wurde so das Ungleichgewicht der Seiten aufgelöst, da die beiden Hauptstrategen Lahm und Schweinsteiger nun nicht mehr beide auf links spielten, sondern je nach Seite geteilt waren. Allerdings blieb im Spielaufbau aus dem Mittelfeld ein wenig zu viel Arbeit bei Schweinsteiger hängen, da Kroos scheinbar recht offensiv eingestellt war. Außerdem hatte eben Ribéry einen Spielpartner weniger.

Drei klare Angriffsmuster führen zu den wenigen Chancen

Im Offensivspiel der Münchener waren allerdings bestimmte Strukturen zu erkennen, die angewandt wurden und auch zu den einzigen Offensivaktionen führten – allerdings waren diese Muster eher funktional denn sonderlich kreativ.

Das erste taktische Mittel war der weite Seitenwechsel, der als hoher Ball direkt von einem Außenspieler zum anderen gespielt wurde, was gegen die sehr eng verteidigenden Wölfe einen gewissen Raumgewinn versprach und auch zu einigen ordentlichen Aktionen für die Hausherren sorgte.

Zweitens stieß ein zentraler Mittelfeldspieler – oftmals war dies Schweinsteiger, selten sogar Boateng und in einer Situation auch Badstuber – mit dem Ball nach vorne vor, was besonders auf der etwas schwächer gedeckten rechten Seite funktionierte, und steckte den Ball dann vertikal durch. Auf diese Weise wurde die Deckung des VfL auf einem unerwarteten Weg durch die Konfrontation mit einem neuen Gegner aufgebrochen.

So entstand die Situation, als es nach einem Foul an Ribéry einen Elfmeter hätte geben sollen, und eine knappe Abseitsentscheidung durch Müller. Gomez bot sich hier als Wandspieler an und Müller spielte sehr eng neben ihm, um die klatschen gelassenen oder weitergeleiteten Bälle zu erreichen. Dies ist gerade gegen sehr eng stehende Mannschaften ein taktischer Grundkniff, der aber mit 7 Abseits-Stellungen zu ineffektiv war, weil er auch dafür sorgte, dass Gomez diesmal mehr auf rechts Richtung Schweinsteiger spielte und Müller aufgrund der Nähe zu seinem „Sturmpartner“ wenig in die Tiefe gehen konnte und sich nur für Rochaden auf die Außen bewegte. Auch die Großchance für Gomez bereitete der vorgerückte Schweinsteiger vor.

Die dritte Maßnahme sah so aus, dass der Flügelspieler mit dem Ball andribbelte und ein Spieler aus dem Zentrum diagonal den Raum vor ihm anlief, dort steil angespielt wurde und den Ball aus dem Bereich des Strafraumecks wieder an den Sechzehner auf den Flügelspieler zurücklegte – das Abseitstor nach wenigen Minuten, eine verpasste Schuss-Chance Robbens sowie ein nicht gegebener Freistoß für Müller im ersten Durchgang folgten diesem Schema.

Gegen Ribéry…

…muss man doppeln und trippeln wie es nur geht? Interessant und allemal erwähnenswert war die spezielle Deckung der Grün-Weißen gegen Franck Ribéry. Der Franzose startet zwecks Aufnahme von Tempo oftmals auf Höhe der Mittellinie, wo er den Ball erhält und andribbelt.

Wolfsburg doppelte Ribéry nun ganz nach Standard durch die beiden Außenspieler Träsch und Hasebe, doch der restliche Teamblock blieb weiterhin eng und relativ zentral stehen. Da Lahm noch hinter ihm war und sonst nur Kroos eine Anspieloption darstellte, stellte Wolfsburg zwei Gegenspieler für Ribéry ab und ließ daneben und dahinter Raum, den er bei erfolgreichem Dribbling einfach gewinnen konnte. Doch man ließ diesen Raum bewusst offen, um das riskante und oftmals unüberlegte Dribbling des Franzosen zu provozieren – so erreichte man verhältnismäßig viele Ballgewinne, doch selbst wenn Ribéry durchkam, würde man ihm den Raum lassen, da man selbst geordnet blieb und er sowieso nach innen zum Tor und damit in die Enge laufen müsste und würde.

Aus diesem Grund wurden auch die vielen versuchten durchgesteckten Pässe der Bayern nahe des Strafraums abgefangen, da Wolfsburg einfach stehen und die Pässe erahnen konnte – und verlor der VfL im Umschalten wieder selbst den Ball würde man immer noch eng stehen, um den zweiten Versuch entschärfen zu können.

Wolfsburg offensiv harmlos

Schon die Aufstellung des Magath-Teams verriet einiges über die Erwartungen, mit denen man nach München gereist war. Ein 0:0 wurde als Erfolg gewertet, man machte kaum Anstalten, mit einem Konter selbst gefährlich werden und ein Tor erzielen zu wollen.

Nach Ballgewinn hatte man in der Tiefe durch die geringen Abstände zwischen den einzelnen Spielern kaum Anspielstationen und wurde von den weit aufgerückten und damit für Kompaktheit sorgenden Bayern-Innenverteidigern ohnehin nach hinten gedrückt. Aus dem zentralen Mittelfeld mit Chris und Jiracek konnte man nicht viele Impulse erwarten, so dass vornehmlich lange Bälle gespielt wurden. In dieser Disziplin war man aber unterlegen und konnte durch die defensiven Sechser wiederum keine zweiten Bälle gewinnen. Damit blieb der lauf- und zweikampfstarke Mandzukic (jeweils Bestwerte aus seinem Team) die einzige Gefahr – zu wenig.

Durch die langen Bälle erreichten die Wolfsburger aber wenigstens, dass die Bayern ihren Angriff dann wieder ganz von hinten aufbauen und sich erst wieder den kompletten Weg nach vorne spielen mussten. Zu Beginn erzeugte man hier mit den weit vorne stehenden Innenverteidigern den nötigen Druck, später ließ man hier nach und wurde zusehends ungefährlicher.

Fazit

Letztlich blieb die große Wiedergutmachung aus, stattdessen schleppten sich die Münchener zu diesem Arbeitssieg. Gegen sicher verteidigende Mannschaften fehlt es derzeit weiterhin an der nötigen Kreativität, Breite und Spritzigkeit, um zu systematisch herausgespielten Torchancen zu kommen. Tiefgreifende Verbesserungen lassen sich aus diesem Spiel daher nicht erkennen. Natürlich sind Arbeitssiege absolut legitim und kommen auch immer wieder vor, doch ob sich die Münchener helfen, wenn sie nun ständig die ersten beiden Spiele mit den Parallelen zur Hinrunde erklären, sei dahingestellt. Mehr als durchwachsen sind die derzeitigen Leistungen nicht.

Wolfsburg kann mit dem eigenen Spiel zufrieden sein, welches man über 60 Minuten ziemlich sicher durchbrachte und nur durch einen Freistoß verlor. Anders als beispielsweise Köln konnte man dann noch reagieren, zeigte vollen Einsatz im Angriff und hatte einige Chancen – kein Zauberfußball, aber schnörkellos und funktional.

Kroos39 2. Februar 2012 um 14:48

@HW
Ich habe auch nicht das System in Frage gestellt. Mir ist klar, dass Bayern dominant auftreten muss. Ich bin kein Idiot. Du musst mir solche Grundlegenden Sachen nicht erklären. 😉

Den letzten Satz habe ich vor allem deshalb geschrieben, damit mich keiner nerven kann ich würde Gomez und Müller die Qualität absprechen.

Aber du hast meine Frage nicht beantwortet. Glaubst du/ihr mit anderen Stürmern bei selben Niveau aber anderen Fähigkeiten wie Müller/Gomez würden die Bayern die selben Probleme in der Offensive haben?

Antworten

HW 2. Februar 2012 um 15:16

Ich hatte nicht den Eindruck, dass du ein Idiot wärst.

Zu deiner Frage: Ja, bzw. nein (Ja zur ersten Frage. Nein zur zweiten, die das Gegenteil fragt.)
Die Bayern hätten höchstwahrscheinlich nicht die selben Probleme. Aber es bedeutet nicht, dass sie dann keine Probleme hätten oder dass Gomez und Müller die Ursache sind. Andere Spieler sind einfach andere Spieler.

Als Ursache sehe ich eher die einseitige und teilweise langsame Spieleröffnung. Statische Angreifer sind dann ein weiteres Problem. Etwas mehr mut zum Risiko und zum Spiel durch die Mitte wäre ganz gut. Das funktioniert besser mit Spielern, die in Spiel- und Bewegungslaune sind. Sowas ist auf dem „Papier“ immer leicht einzufordern, aber da stehen einfach Menschan auf dem Platz und eine Mannschaft ist nicht immer in der Lage die beste und kreativste Leistung abzurufen.
Wenn aber eine Reihe von „müden“ Spielen aufeinander folgen, dann erwarte ich vom Trainer, dass er irgendwie reagiert.

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Kroos39 2. Februar 2012 um 19:43

Also wenn ich sehe wie viele Bälle Müller und Gomez verlieren, dann muss ich sagen, dass es mit technisch besseren Stürmern/10ern besser laufen müsste. Die müssten doch deutlich weniger Bälle im 10er Raum verlieren und dort ein deutlich besseres Kurzpassspiel an den Tag legen. Und dadurch würden sich mehr Tormöglichkeiten ergeben, weil diese eben in der Mitte besser kombinieren könnten. Und das würde eben mehr Tore bedeuten. Und zwar auch gegen Gladbach und Co.

Aber ihr/du seht es nicht so. Was ist dann an diesem Gedankengang falsch?

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HW 2. Februar 2012 um 22:19

Ich will nicht sagen, dass es unwichtig wäre Stürmer zu haben, die den Ball verarbeiten können. Aber Gomez und Müller können das. Müller ist nicht mehr ganz so in Form wie in der Vergangenheit, und ihm liegt die Rolle „neben“ Gomez vielleicht nicht so gut. Da könnte Heynckes Olic bringen, oder Müllers Rolle etwas anpassen (mehr zurückgezogen, mit der Freiheit nach Außen zu gehen und Räume zu suchen).
Gomez spielt dort wo er eigentlich am besten ist. Er hat gezeigt, dass er sich entwickeln kann (auch wenn es Zeit braucht), aber ganz vorne sollte eigentlich seine beste Position sein. Sicher kann er sich beim ersten Kontakt noch verbessern, aber es ist ja nicht so, dass die Bayern überragend spielen und nur Gomez die Bäller verstolpert. Er ist manchmal genauso unkonzentiert (oder langsam im Kopf) wie der Rest der Mannschaft.

Es ging mir eher darum zu sagen, dass es funktionieren kann andere Spielertypen einzubauen (also Neuverpflichtungen). Aber, ein neuer Spieler wird eine Mannschaft in der der Motor etwas stockt in der Regel nicht zurück zu 10000 U/Min bringen. Eher färbt die Form der Mannschaft auf den Spieler ab.

Was aber richtig ist, Ribery und Sagnol haben es auch angesprochen, die Bank ist nicht unbedingt stark besetzt. Es fehlt ein kombinationsstarker Spieler, der auf jeder offensiv Position einsetzbar ist. Das haben die Bayern schon vor nem Jahr verpennt, als man glaubte mit Kroos und dann Müller und Olic als Allrounder genug Optionen zu haben. Usami ist es auch nicht. Eine Chance bekommen die Ersatzspieler aber auch nicht.
Im Moment ist keiner von den Angreifern eine Inspriation. Ribery ist es nicht mehr, obwohl er noch der beste ist.
Ganz große Vereine können Verletzungen und Formschwankungen ausgleichen und Spieler auf die Bank setzten. Heynckes schein da ne andere Einstellung zu haben. Direkt nach der Winterpause muss man auch nicht alles umwerfen, die Vorbereitung ins Klo kippen und das Team verunsichern.

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HW 2. Februar 2012 um 22:25

Ach, es war nicht Sagnol, sondern Sergio, der das mit der Tiefe des Kaders gesagt hat.

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OneTwo 2. Februar 2012 um 15:24

Meiner Meinung ist Müller im Bayernsystem auf der 10 nicht der optimale Spieler. Er wirkt mir in dieser Position auf engen Raum nicht sehr ballsicher, aber vielleicht Täusche ich mich.
Er ist einer meiner Lieblingsspieler und vor allem in einem schnellen Direkten spiel oder bei Konter überragend. Aber wenn’s halt eng wird vor dem Strafraum sehe ich ihn zumindest im starren positionsspiel der Bayern als verschwendet.
Das kann sich aber mit mehr Bewegung vielleicht ändern. Am besten gefällt er mir auf Links wie bei der NM. Zentral also nur wenn man mal auf defensive ist und kontern will.

Zu Gomez :
Den find ich richtig gut, auch wenn er klare Chancen oft Kläglich vergibt XD. Man kann auch eine Entwicklung bei ihm sehen was positiv ist.
Gomez ist bei dem Bayernsystem wichtig weil er permanent die IV bindet und zurück drückt was hinter ihm platz schafft.

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OneTwo 2. Februar 2012 um 00:03

Was mir mehrmals schon aufgefallen ist und sich beim Wolfsburg spiel bestätigt hat ist dass Lahm IMMER (sehr oft ^^) dass letzte Drittel vernachlässigt… !
Nachdem Ribery in die Mitte zieht und einen pass auf BS oder Kroos spielt ist Lahm sehr oft links ganz frei (Da der gegnerische AV vom Franzose mitgezogen wird) . Aber anstatt einen lauf Richtung Grundlinie zu starten um (Wen der Ball zu ihm kommt) mal eine scharfe Hereingabe zu probieren Wartet er gemütlich auf den Ball in seinem rechten Fuß um dann entweder eine Flanke zu schlagen, die oft keinen Abnehmer findet weil Null Überraschungsmoment oder er passt nach hinten.

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Kroos39 1. Februar 2012 um 17:40

Hallo

Ich kann mich nur wiederholen: Ich bin absolut begeistert von eurer Website und finde, dass die die beste Taktikseite im Worldwideweb ist.

Außerdem habe ich eine Frage an TR, HW oder einem sonstigen Autoren. Bei Bayern möchte man vor allem durch Ballbesitz (und weniger durch schnelles Umschalten bzw. Kontern) Chancen kreieren. Ich persönlich finde, dass das mit Müller und Gomez sehr schwer ist, da sie im Zentrum aus mehreren Gründen kaum angespielt werden können, wenn der Gegner eine gut formierte Defensive hat. (MMn der Hauptgrund warum man sich so schwer gegen BVB, H96, BMG oder M05 tut).
Glaubt ihr auch, dass die Stürmer von Bayern und das Ballbesitzsystem nicht zueinander passen?

Antworten

TR 1. Februar 2012 um 18:25

Ich denke, dass kann man so nicht sagen. Auch Müller und Gomez kann man zusammen in ein Ballbesitzspiel integrieren, wie bereits teilweise schon gezeigt wurde (beide haben ihre individuelle Passung bewiesen, zusammen haben sie auch schon gut gespielt). Wir verweisen auch hier mal auf den bald kommenden Artikel, der sich nicht direkt mit dieser Frage beschäftigt, aber sicherlich etwas dazu liefern wird.

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Kroos39 2. Februar 2012 um 11:16

Also seid ihr nicht der Meinung, dass es mit einem technisch begabteren Stürmer als Gomez und einem echten 10er statt Müller gegen die oben genannten Mannschaften spürbar besser laufen würde? (Bitte beantworten, ist keine rhetorische Frage)

Denn bei Gomez und Müller kann ich in JEDEM Spiel eine unglaublich hohe Fehlerquote erkennen. Was meiner Meinung nach daran liegt, dass zum aktuellen Spielsystem nicht passen. In einem System mit Kontern würden die beiden dagegen richtig aufgehen.

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datschge 2. Februar 2012 um 12:00

Das Problem sind nicht Gomez und Müller, sondern das ein einziges starres System über (wechselnde) Spieler gestülpt wird, welche darin ihre Stärken nicht zur Geltung bringen können. Der einzige, der in diesem System normal spielt, ist Ribery (was aufgrund der auf ihn maßgeschneiderten Linkslastigkeit auch nicht verwundern sollte).

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HW 2. Februar 2012 um 13:59

@Kroos39

Man kann ja nicht einfach so auf Konter spielen.

Oder sollen sich die Bayern hinten rein stellen und darauf warten, dass Köln (als zufälliges Beispiel) seinen Angriffswirbel entfacht um dann zu kontern?

In der Praxis wird Bayern immer dominant auftreten und wenn sie sich gegen z.B. den BVB zurück ziehen würden, dann liefen sie gefahr gepresst zu werden oder den Ball in den gegnerischen Reihen jagen zu müssen.
wenn man 0:1 gegen Gladbach zurück liegt und die stellen sich dicht vor das eigene Tor, soll man dann den Ball am Mittelkreis liegen lassen weil man selber kontern will?
Natürlich sollten die Bayern Konter fahren, wenn die Situation es erlaubt, aber darauf verlassen könne sie sich nicht.

Es ist wie datschge es sagt, es geht eher um die Umsetzung des Systems als um eine Grundsatzentscheidung.

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ismail 1. Februar 2012 um 14:46

Zuerst mal möchte ich für eure heroragende Arbeit bei spielverlagerung.de gratulieren. Ich schaue mir inzwischen jede Woche die Analysen von Bayern M. an,bei den andern Analysen schaue ich auch ab und zu vorbei, aber da ich FCB Fan bin lese ich mir eher den FCB Teil durch, und muss sagen dass sie desöfteren treffend und gut analysiert sind.Weiter so:-))

Zu Bayern:

Was mir in letzter Teil aufgefallen ist, dass wir gegen Mannschaften wie H96,BVB, BMG oder Mainz unheimlich schwer tun. Das sind alle Mannschaften taktisch sehr gut eingeschult sind aber nicht grad die besten Einzelspieler besitzen.
Doch was macht diese Mannschaftne so besonders? Es m.M.n. ihr Spielsystem. Sie verschieben aggresiv und konsequent gegen den Ball, die Abstände innerhalb der Mannschaftsteile sind kurz,sie spielen mit hohem Tempo,die zweiten Bälle werden im entscheidennden Moment gewonnen und schalten sehr schnell und schnürkolos(hab ich das Wort richt geschriebenxD)von Defensive auf Offensive um.

So was kann man gegen so kompakte und taktisch gut eingeschulte Teams tun:
Nach Ballverlust muss Bayern sofort zum Gegenpressing umschalten um die „zweiten Bälle“ gewinnen zu können.Dazu gehört ein gewisses Maß an aggresivität,taktische Schulung und gutes Mittelfeldpressing. So kommt man schneller zum Ball und kann die entstandenen Lücke besser ausnutzen. Dann muss man auch nicht ständig den Ball hin und her schieben bis sich eine Lück auftut. Und für den FCB ist dies auch einfacherer weil sie über die besseren EInzelspieler verfügen und mit Robben und Ribery sehr schnelle und dribbelstarke Spieler besitzt. Das spart Zeit und ist viel effektiver.

Ist meiner Meinung nach nicht schweres.Klar, es dauert so etwas einzustudieren und dann einzusetzen etc. Das kann man nicht nach 2 3 Wochen lernen.
Aber ich behaupte mal das wir früher oder später an dieses Mannschaften und ihre taktische Ausrichtung messen müssen. So demütigend dass für uns Bayern Fans klingt, die Spielweise von Dortmund,BMG usw. wird der Maßstab in Zukunft in der Bundesliga sein.

MfG

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OneTwo 1. Februar 2012 um 00:24

An erster Stelle ein großes Kompliment an all die Redakteure dieser Seite. Hier wird sehr gute Arbeit Geleistet. Ich freue mich jede Woche auf eure Analysen.

Ich finde dass derzeitige Heynckes System nicht so falsch ist wie es momentan gemacht wird. In der Champions League, wo die meisten Mannschaften versuchen mitzuspielen sind die Bayern (man hat es gesehen) damit auch sehr erfolgreich.
Es ist Kompact, sehr Konterstark (Besonders mit Müller als False 10), und sehr gut um den Ball zu halten und eine Führung souverän zu Ende zu spielen (Mit Schweinsteiger ;)). Außerdem hat dass Überladen über links schon sehr oft geklappt und wird es noch weiterhin.

Ich sehe also kein generelles Systemproblem sondern nur ein Problem dass die Bundesliga betrifft wo die meisten Gegner Spielerich unterlegen sind.
In der Bundesliga wo fast alle Mannschaften gegen Bayern einfach hinten anstehen, mit zehn Mann gegen den Ball arbeiten und konsequent die außen doppeln stößt das System leider an seine Grenzen solange den Münchnern der Führungstreffer nicht glückt.(Noch mehr gegen sehr disziplinierte und taktisch gut eingestellte Teams : Dortmund, Gladbach, Hannover, Mainz… ).
In Gladbach wirkte das Bayernspiel unglaublich lahm und unkreativ. Heynckes reagierte gegen Wolfsburg darauf indem er einen DM Spieler opferte (Tymo) und Kroos auf der 6er/8er Position brachte, was dass Problem allerdings nicht löste. Das Problem liegt meiner Meinung nicht in der passstärke des MF sondern an den fehlenden Anspielstationen im 10er Raum. Erstens ist der Müller alleine für solche Situationen/Spielausrichtung in der Mitte nicht der richtige Spieler (er ist halt kein Özil) ; zweitens liegt es auch daran dass der Gomez sich fast nie fallen lässt.

Hier dazu ein Beitrag den ich in einem Forum gelesen habe und sehr interessant fand :

„ Unser normaler Angriff findet seinen Anfang bei Lahm oder Schweinsteiger. Normalerweise passiert nun folgendes:
– Lahm, der oftmals angespielt wird, versucht den Ball nach vorne zu bringen. Anspielstationen sind da Schweinsteiger oder Ribery. Spielt er Ribery direkt an sorgen die 2 4er Ketten, die uns so gut wie jeder Gegner entgegen wirft, dass der gegner oft mit 4 Leuten gegen Ribery und Lahm steht, die Passwege versperrt sind und der Ballverlust vorprogrammiert ist, wenn Ribery nicht gerade 2-3 Leute aussteigen lässt. Schweinsteiger und Kroos sind so zur Nutzlosigkeit verdient da nicht anspielbar.

– Schweinsteiger kriegt den Ball. Nun passieren zwei Dinge, je nachdem ob Müller oder Kroos auf der 10 spielen: Kroos steht oft zu nah an der Mittellinie, nicht tief genug im Raum. Durch diesen Pass auf Kroos, der kaum Raumgewinn bringt und keine Gegenspieler hinter sich lässt wird das Spiel langsam, das typische Hin und Hergeschiebe beginnt, wir finden keine spielerische Lösung, der Ball landet auf dem Flügel, ohne dass man eine Überzahl schaffen konnte und er geht oftmals verloren. Ist nun Müller die 10 ist das Problem, dass sich die Entfernung nicht überbrücken lässt, Gomez und Müller beide unanspielbar sind. Der Raum wird eng, unsere einzige Möglichkeit ist ein Vorstoß auf den Flügeln oder lange Bälle, die aber oft nicht von Erfolg gekrönt sind.“

Extrem defensiv stehende Gegner die RibRob auf den außen doppeln kann man nur durch Kombinationen gewinnen und die lassen sich nicht durchziehen, wenn der Rechtsaußen alleine steht und keinen Ball bekommt oder eben jenen gegen 3 Leute behaupten muss, sein Hintermann offensiv nutzlos ist, Müller und Gomez unanspielbar sind und im Endeffekt die einzige Chance auf ein Tor eine Einzelaktion auf dem linken Flügel ist oder ein genialer Moment in der Mitte.

Heynckes sollte sich schnellstens ein Alternativsystem ausdenken. Ich würde gerne wissen was ihr vorschlagen würdet ?
Ich bin der Meinung dass die Bayern ein 4-3-3 System versuchen sollten um Mauermannschaften zu knacken.
Der DM (Gustavo?) könnte sich so, nach Barça/Spanien Vorbild zwischen die IV fallen lassen um es den beiden nominellen IV zu ermöglichen auf die Flügel rauszugehen, ohne das im Zentrum ein Spieler fehlt. Die Winger bekommen so ihren Support durch die AV geliefert, wodurch dass Bayern Spiel variantenreicher würde. Schweinsteiger und Kroos könnten befreiter agieren (insbesondere Schweini), da hinter ihnen eine Absicherung steht und insbesondere ein Spieler, der es unnötig macht, dass Schweini sich soweit zurückfallen lassen muss, Außer wenn der DM gepresst wird .
Schweinsteiger würde ich diese Rolle nur zur not geben da er Woanders gebraucht wird (B2B, Raumfüller) und weil so ein Experiment mit ihm unter LvGaal letztes Jahr gegen Dortmund in die Hose ging ^^ http://www.zonalmarking.net/2011/02/27/bayern-1-3-dortmund-tactics/. Gustavos Kurzpassspiel würde reichen (glaube ich). Außerdem hat er in schon IV und in hoffen heim in einem 3er Mittelfeld vor der Abwehr gespielt.

In so einem 4-3-3 würde ich gerne sehen dass die 10er Position situativ durch Ribery, Kroos/Müller oder Robben/Müller besetzt wird um ein überladen in der Mitte zu bewirken (Rochaden) um so mehr Kombinationen zu ermöglichen. All diese Spieler Können gute Pässe spielen.
Ein gutes Beispiel dieser Spielweise findet man bei Man City (Silva), bei Spaniens U21 (Matta bei der Europameisterschaft 2011) oder auch bei Man United (Nani), Real Madrid (Özil mit Kaka).

Was denkt ihr?

Antworten

MR 1. Februar 2012 um 05:01

Danke für den guten Kommentar. Innerhalb der nächsten beiden Tage wird es dazu einen Artikel von uns geben. Einige der hier angesprochenen Punkte werden darin behandelt werden und, natürlich nur hypothetisch, aufgelöst.

Antworten

sharpe 1. Februar 2012 um 08:01

@onetwo

hervorragender Beitrag, nur werden wir diese Varianten bei Bayern unter Heynckes nicht sehen und falls etwas in dieser Richtung probiert wird, muss es den Spielern überzeugend erklärt und beigebracht (eingeübt) werden, was ich Heynckes nicht zutraue (ich würd mich freuen, wenn ich mich täusche).
Hätten wir Pep als Trainer, wäre das Alltag.

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HW 1. Februar 2012 um 08:59

Deine Aussage im zweiten Absatz kann ich nicht ganz verstehen. Auch wenn die Bayern in Europa ganz gut funktionieren, sollte es doch für die Gegner einfach sein die Taktiken von Gladbach oder Dortmund zu übernehmen. Gerade in den K.o.-Runden wird das zum Problem.

Ein 4-3-3 würde ich auch gerne sehen, wobei der Vergleich mit Barca immer hinkt. Ribery ist nicht Iniesta, Barca hat auch keinen Mittelstürmer wie Gomez.
Trotzdem könnte man den freien Raum hinter der Spitze gut nutzen, durch Vorstöße von Kroos und Schweinsteiger. Mit Gustavo oder Tymoschchuk als DM könnten / müssten die AVs weit vorrücken. Dadurch müssten die Außen nicht mehr so an der Seitenlinie kleben. Das Spiel könnte mehr durch die Mitte aufgebaut werden, mit Ribery, Müller oder Robben.
Aber das ist jetzt alles Spekulation. Rafinha ist noch nicht so in Form wie man sich das gewünscht hat, und vergleichbar mit Dani Alves ist er eh nicht. Lahm zieht auch eher nach innen anstatt die Außenbahn zu beackern. Und so weiter ….
Vielleicht sollte man (also wir) nicht immer nach Barcelona schauen, sondern nach Madrid, Turin oder Manchester (oder Dortmund und Gladbach). Diese Mannschaften spielen auch guten Fußball und sich immer nur ein Vorbild zu nehmen, ohne die unterschiedlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen, führ auf Dauer zu Schwärmerei für einen Club und Frustration beim anderen.

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Badenlebt 1. Februar 2012 um 10:39

Ich fände die Idee mit dem 4-3-3 auch gut, kam mir während des Lesens der ersten Kommentare zu diesem Beitrag schon…

Gerade weil immer wieder gesagt wird, Kroos sei ein Zwischenspieler und keine eigentliche 10, würde das doch gut passen im Mittelfeld mit so einem auf der Spitze stehenden Dreieck wie Barcelona zu spielen, mit Gustavo in der defensiven Rolle, so dass er sich zurückfallen lassen kann, wenn Lahm und Rafinha aufrücken – er hat ja schon öfter auch in der IV gespielt.
Schweinsteiger und Kroos könnten dann abwechselnd nach vorne stossen und Ribery und Robben könnten zusätzlich nach innen rücken um so Anspielstationen für sie zu haben.
Damit hätte man eine Vierergruppe von offensiv und technisch starken Spielern, die unterstützt von Gomez (der sich als Wandspieler mit anbieten kann oder für Doppelpässe) ein Mittelfeld ganz schön durcheinander wirbeln kann.
Wenn der Gegner das durch eine kompakte Taktik wie z.B. Wolfsburg zu unterbinden sucht, haben Lahm und Rafinha haufenweise Platz auf der Außenbahn.

Also ich würde das gerne mal sehen, gegen so Teams wie Kaiserslautern oder Freiburg (die Spiele finden hintereinander statt am 20. und 21. Spieltag) könnte man so ein System gut ausprobieren und ein wenig einspielen.

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OneTwo 1. Februar 2012 um 13:37

Danke für die guten Antworten. Freut mich!
Zum Zweiten Absatz :
Ich denke dass die Potentiellen Gegner in der Champions League alle offensiver mitspielen als zum Beispiel Gladbach, zumindest wenn sie noch kein Tor geschossen haben. Daraus ergibt sich mehr Raum für die Bayern.
Man kann sich in der CL nicht einfach aufs einmauern verlassen und hoffen dass man von Fehlern profitiert (Außer man heißt Inter Mailand = Immer noch absoluter Angstgegner!!).
Außerdem glaube ich auch nicht dass die Dortmund oder Gladbach Taktik so einfach zu kopieren ist…

Der einzige ‚vergleich‘ zu Barça ist der sich zurückfallen lassende DM, aber dass spielt mittlerweile sogar der HSV unter Fink ;). Es ist mir auch klar dass es Schwachsinnig ist Bayern mit Barcelona zu vergleichen. Außer dass brutal auf Ballbesitz angelegte spiel sehe ich keine parallelen zwischen den beiden Mannschaften. Für die offensiv Bewegung habe ich ja auch andere Beispiele genannt die möglich wären.

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HW 1. Februar 2012 um 15:24

@OneTwo

Das mit dem Barca Vergleich war auch eher allgemein gemeint und nicht ausschließlich auf deine Aussagen bezogen.

Was das „Kopieren“ von Taktik betrifft. Die Mannschaften, die weit kommen in Europa, haben oft eine sehr gute Abwehr. Und Gladbach oder Dortmund haben auch schon mit Pressing gegen die Bayern überzeugt. Was dann nach einer Führung passiert (einmauern) ist wieder eine neue Situation.

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morzezeichen 31. Januar 2012 um 14:23

Vielleicht habe ich das mit KHR und Favre auch falsche verstanden. Glaube es ging darum, dass KHR gesagt hat, Favre hätte ihn früher mit seiner Akribie und der 24h Beschäftigung mit Fußball genervt. Wenn man sich aber das Zimmer teilt, dann kann das natürlich vorkommen 😉

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dajayjay 31. Januar 2012 um 15:13

Diese Aussage von KHR habe ich auch gelesen. Damals als Spieler mag es ihn genervt haben, heute wird er es ihm aber sicherlich positiv anrechnen.

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geniocreatore 31. Januar 2012 um 07:56

@sharpe

Man kann mit individueller Klasse viel ausgleichen, aber nicht Alles. Ein gutes Team, das taktisch exzellent eingestellt ist wird immer besser sein als eine Mannschaft voll nomineller Weltklassespieler, die sich aber taktisch auf Zweitliganiveau bewegen.
Das ist allerdings ein traditionelles Bayernproblem, ich traue ihrem Vorstand nicht viel Sachverstand zu und die Verpflichtung von Heynckes sowie die Zusammenstellung der Mannschaft sind dafür nur symptomatisch.

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sharpe 31. Januar 2012 um 08:08

ich geb dir mit allem Recht, nur sehe ich Bayern taktisch nicht auf Zweitliganiveau, sondern im durchschnittlichen Buli-Bereich, aber eben eindeutig hinter dem BVB und BMG, die in meinen Augen taktisch auch international ganz weit vorne sind. Schalke ist meiner Ansicht nach taktisch auch nicht besser als Bayern, warum die so einen guten Lauf haben, habe ich ehrlich gesagt, noch nicht ganz begriffen. Aber vielleicht haben sie ja einfach nur einen Lauf und alles passt momentan.

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geniocreatore 31. Januar 2012 um 09:20

Ich guck zwar nicht so viele Spiele von Schalke, aber nach dem zu urteilen was ich gesehen habe ist das doch ein anderes Niveau als Bayern momentan. Bei Schalke gibt es im Sturm Positionswechsel, schnelle Kombinationen mit Zug zum Tor und auch verteidigt wird ganz ordentlich. So etwas sieht man bei Bayern garnicht mehr, da geht offensiv eigentlich nur etwas mit Einzelaktionen bzw Überlaufen durch einen AV auf den Flügeln.
Und naja Zweitliganiveau ist schlecht ausgedrückt, es gibt auch in der 2. Liga taktisch sehr gut eingestellte Teams 😉
Ich wollte damit aber ausdrücken, dass Bayern eins der wenigen BL-teams ist die die Wichtigkeit eines allgemeinen Spielkonzeptes und einer an den Gegner angepassten taktischen Ausrichtung noch nicht begriffen haben.
Selbst von Mannschaften wie Ausgburg oder Lautern sieht man da mittlerweile mehr und das ist schon ein Armutszeugnis für den nach ihrem Selbstverständnis her Nr.1 Club in Deutschland.

Antworten

sharpe 31. Januar 2012 um 11:38

also in Köln hab ich lange nix von gutem Schalker Spiel gesehen, die haben nur im richtigen Moment die Tore gemacht. Sie hätten auch in der ersten Hälfte durchaus das 0:2 kassieren können und nach dem 1:1 auch das 1:2. Da hatten sie einfach nur Glück und einen guten TW.
Natürlich sehe ich im Bayern-Spiel auch Defizite, nur ist es auch enorm schwer, wenn der Gegner mit 10 Mann auf engstem Raum verteidigt. Da tun sich Schalke und Gladbach viel leichter, denn gg die wird zumeist nicht so defensiv gespielt. Aber natürlich hat Bayern auch gerade in den direkten Duellen mit Gladbach und Dortmund in den letzten Partien immer sehr schlecht ausgesehen, obwohl sie genau wussten (oder hätten wissen müssen) , was auf sie zukommt. Da wird immer nur nach Schema X gespielt, auf Teufel komm raus will man den Ballbesitzfussball durchdrücken und auf die Ausrichtung des Gegner wird keine Rücksicht genommen. Da fehlt mir auch oft die Flexibilität.

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dajayjay 31. Januar 2012 um 15:11

@sharpe: ich sehe die Schalker auch nicht taktisch besser aufgestellt als die Bayern. Die werden sicherlich von der momentanen Euphorie-Welle getragen und haben einfach einen Lauf.

Was aber im Unterschied zu den Bayern schon auffällt, ist die Bereitschaft zu kämpfen und beißen. Das hat ihnen der Knurrer aus Kerkade schon eingetrichtert. Das klingt zwar immer so altmodisch und wird vorausgesetzt, hat m.E. aber auch heute noch einen hohen Stellenwert. Die Bereitschaft viel zu laufen und den Teammitgliedern zu helfen ist ein Aspekt warum der BVB und BMG derzeitig so erfolgreich sind. Die Bayern wollen immer alles spielerisch lösen und vergessen dabei manchmal das Fussball eine Laufsprortart ist.

Ein weiterer Aspekt bei Schalke, der mir öfter schon aufgefallen ist, ist das sie bei Standards unheimlich effektiv sind.
Ein weiterer Punkt ist das sie kopfball-starke Spieler haben und mit Fuchs einen AV der passgenaue Bananenflanken schiessen kann.
Desweiteren kommt noch hinzu, das Draxler und Raul/Marica mit in den Straufraum gehen und damit der etatmäßige Stürmer Huntellar nicht so alleine gelassen wird, wie Gomez oft bei den Bayern.

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morzezeichen 30. Januar 2012 um 16:42

Ich glaube Favre hätte wahrscheinlich schon Interesse, er hat ja auch gesagt, dass er gerne mal bei einem Verein ohne Sparzwänge trainieren würde. Denke aber, dass Rummenige ihn nicht besonders mag, der hat mal sowas durchblicken lassen.

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HW 30. Januar 2012 um 16:50

Ist müßig (und auch ein wenig unfair) über eine Stellenbesetzung zu reden, wenn der Posten nicht frei ist und nicht frei wird. Aber Favre kann ich mir vom Typ auch eher vorstellen, wenn Bayern jetzt einen Suchen würde. wie gesagt, nicht unbedingt die bequeme Lösung, gerade wenn KHR schon mal was hat durchblicken lassen.

So schlecht läuft es mit Heynckes nicht, nur eben der schlechte Start in Hin-und Rückrunde.

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morzezeichen 30. Januar 2012 um 17:33

Ich finde auch nicht, dass der Jupp jetzt gehen sollte, aber gesundheitlich reichen glaub ich zwei Jahre Bayern. Da Klopp nicht auf dem Markt sein wird, Rangnick sich bestimmt etwas ein wenig ruhigeres vorstellen könnte und Jogi bestimmt auch nach 2014 erstmal ne Pause machen wird, bleiben im Moment für mich Favre, Slomka und Babbel als bundesligaerfahrene Kandidaten.
Interessant wäre natürlich auch ein ausländischer Trainer, aber ich glaube, der Vorstand wird immer auf einen setzen, der einigermaßen Deutsch spricht.

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HW 30. Januar 2012 um 18:09

Bundesligaerfahren sind einige, aber auch gut genug?
Babbel hat noch nicht wirklich viel gezeigt.
Slomka passt zwar zu 96 im Moment, aber bei den Bayern wird was anderes erwartet, kein Außenseiterfußball. Nichts gegen ihn, aber zwischen Hannover und München liegen viele Kilometer, da muss er mit 96 noch ein paar mal in die Europa League und vielleicht noch mehr erreichen, bevor ich ihn bei den Bayern sehe.
Löw, könnte gehen, könnte auch scheitern wie van Gaal. Wäre ne Möglichkeit (ist 2014 ne interessante Person für viele Vereine).
Favre, wäre etwas unbequem aber könnte passen. Ich würde ihn aber gerne sehen wie er mit Gladbach in der Europa League (oder Champions League) spielt. Eigentlich müsste er die Erfahrung mehrerer Jahre in europäischen Wettbewerben haben, um ein sicherer Bayern-Kandidat zu sein.
Fink muss auch erst ein paar Jahre beim HSV überleben, hat aber mit Basel schon seine Klasse bewiesen.
Scholl muss mal nen Verein trainieren.
Mourinho ist zu teuer, und zu schwierig. Wenger zu alt und vielleicht nicht mehr gut genug. Italiener? zu speziell? Benitez, ist der noch Trainer?
Vielleicht Guardiola 😉 oder Bielsa, Spass bei Seite.

Jonker, als interne Lösung? Vielleicht keine so schlechte Idee.
Ich sehe in ein paar Jahren Fink (oder den Außenseiter Jonker) als Bayerntrainer.

Deutsch muss ein Trainer in Deutschland auf jeden Fall sprechen.

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dajayjay 30. Januar 2012 um 18:19

Favre könnte ich mir auch gut vorstellen, da er nun schon zum 2ten mal aus einer mittelmäßigen Mannschaft ein Team geformt hat, das unter die ersten 4 kommen kann. Ich glaube aber das die Art von UH und KHR (sich immer einmischen) schlecht zu ihm passt. Da würde es schnell Streit geben.

Das gleiche gilt für Mourinho. Ich würde ihn gerne sehen. Aber einerseits wird er sich bestimmt nicht reinreden lassen und andererseits hat er ja schon betont, das er nach England zurück will. Da sich Mourinho mit Alex Ferguson gut versteht und sie sich schätzen, läuft es für mich darauf hinaus, das er eines Tages ManU übernimmt. Hinzu kommt noch, das für einen solch erfolgreichen Trainer die BuLi wohl nur interessant wäre, wenn man ihm a) alle Freiheiten gibt und b) 100 Mio. zum investieren, damit er die CL gewinnen kann.

Jürgen Klopp wird insgeheim wohl froh sein beim BVB gelandet zu sein. Genau wie Klinsmann hatte er noch nicht das Standing eines super Trainers und wäre wohl auch beim kleinsten Mißerfolg entlassen worden. Mit dem BVB war das erste Jahr von ihm ja auch nicht überragend, aber man hat zu ihm gehalten und sieht jetzt das es sich gelohnt hat.

Babbel wäre wohl ein Kandidat, da er genau weiß wer beim FCB die Hosen anhat und sich dementsprechend fügt. Ob er genug Autorität hat einen solchen Starhaufen bei Laune zu halten, kein Ahnung.

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sharpe 31. Januar 2012 um 08:02

ich glaube schon, dass es zwischen Favre und der Bayern-Führung klappen könnte, denn Favre ist bei weitem nicht so egozentrisch wie van Gaal. Ich traue ihm zu, gut mir KHR und UH auszukommen. Mit KHR hat er ja schon zusammengespielt und die waren sogar lange auf einem Zimmer. Von Problemen zwischen ihnen hab ich noch nix gelesen.
Was seine Aussendarstellung und Zusammenarbeit mit der Münchner Presse betrifft, hab ich leichte Zweifel, aber das werden sie ihm dann schon lernen.

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HW 31. Januar 2012 um 09:15

@sharpe

Wer würde / müsste da lernen, Favre oder die Presse?

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sharpe 31. Januar 2012 um 11:20

gute Frage? die Presse müsste viel über Fussball lernen und vor allen Dingen lernen, Fussball in den Mittelpunkt zu stellen. Nach jedem Leverkusen-Spiel drehen sich 90% der Fragen über Ballack, selbst wenn der keine Sekunde gespielt hat. Da wunderts mich nicht, wenn Dutt und die Spieler einen dicken Hals bekommen.
zu Favre und Münchens Presse: es wäre auf alle Fälle sehr wichtig, dass er mit denen auskommt, denn die beeinflussen seine Öffentlichkeitsbild enorm. Wenn du da mal in der Schusslinie bist, hast du schon fast verloren.

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HW 31. Januar 2012 um 12:55

Ich will mal ganz ehrlich sein: „die Presse“ macht das wozu sie da ist, sie versucht Geld zu verdienen.
Wenn sich mit Ballack-Artikeln mehr Zeitungen verkaufen lassen (oder Einschaltquoten oder Klicks) als mit anderen Themen, dann kann ich der Presse nicht verübeln, dass dieses Thema Vorrang hat.
Klar kann man auf Umerziehung beim Leser hoffen. Aber da hofft man vergebens. Die Presse wird ihre Leser nicht erziehen, da müssen die Leute schon selber zu anderen Zeitungen greifen und die Presse zu anderen Themen führen.
Ob, wie und wann Medien auch mal einen Trainer demontieren will ich nicht zum Thema machen. Aber Freundschaften und Abneigungen sind auf beiden Seiten nicht unbekanntes.

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FiLiPiNi 30. Januar 2012 um 14:24

Kann meinen Vorrednern nur zustimmen. Bayern spielt einfach viel zu statisch und zu langsam. Deswegen ist es auch so einfach sich auf dieses Spiel einzustellen. Die letzten Niederlagen der Bayern liefen immer nach dem selben Muster ab. Bayern hatte viel Ballbesitz und war gleichzeitig viel zu unkreativ. Am Ende wurden sie dann immer leicht ausgekontert.

Meine Idee wäre es, dass Bayern sich ja genauso darauf einstellen kann, dass der Gegner sich mit acht Mann hinten rein stellt. Von daher sollte der FCB von vornherein nur mit einer Dreierkette spielen. Die könnte dann im Normalzustand des Ballbesitzes den Raum viel effizienter abschirmen, als z.Zt. die zwei IVs, da die AVs oft viel zu hoch stehen und so große Räume für die zumeist zwei Konterstürmer hinterlassen. Vor dieser Dreierkette könnten dann zwei ZMs den Spielaufbau kontrollieren. Davor sollte die bisher auch schon bekannte Dreier-Offensivreihe agieren, welche dann zwei Stürmer mit Bällen füttert. In jedem Fall wäre auch hier vorrausgesetzt, dass vorallem die fünf offensiven Spieler häufiger als jetzt die Positionen tauschen, um die gegnerische „Betonwand“ aufzulockern.

——-Gomez——Müller———-
—————————————-
Ribéry——-Kroos——-Robben
—————————————-
—–Schweinst.——Tymo.——-
—————————————-
–Badstuber–Boateng—Lahm—
—————————————-
—————-Neuer—————-

Ich weiß, dass ist nur reine Spekulation, aber es war einfach nur mal eine Idee von mir, wie eine Aufstellung aussehen könnte, die dem ballbesitzorientierten Spiel besser entgegenkommt, als das aktuelle 4-2-3-1 bzw. 4-4-2 (je nachdem ob Kroos oder Müller spielt). Am Ende ist natürlich immer das Verhalten der Spieler auf dem Platz entscheident und nicht die schematische Aufstellung, deshalb muss bei Bayern vor allem die Passgeschwindigkeit erhöht werden und die Offensivspieler müssen wie schon oben angesprochen häufiger ihre Positionen tauschen. An der individuellen Klasse fehlt es meiner Meinung nach nämlich nicht. Die Mannschaft ist mir im Moment einfach im Kopf zu langsam und riskiert praktisch nichts, weshalb sie sich z.Zt. auch nahezu keine Torchancen herausspielt.

Last but not least: Wie eigentlich immer ein sehr schöner Artikel

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HW 30. Januar 2012 um 16:19

Taktisch wird sich nicht viele tun.
3-er Kette mit Lahm finde ich immer etwas falsch besetzt, aber da kann ich mich irren. Müller gefällt die Position als Stürmer neben Gomez glaube ich nicht unbedingt.
Es geht für mich auch nicht um eine offensive Durchschlagskraft (mit 2 Stürmern, die Plan-B-Diskussion hatten wir schon unter vG), eher um eine Durchschlagskraft durch gute Kombinationen, Tempo- und Positionswechsel.

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dajayjay 30. Januar 2012 um 12:15

Hätte mich auch stark gewundert, wenn das Spiel großartig anders verlaufen wäre. Mein FCB sollte sich dran gewöhnen, das die Gegner sehr defensiv agieren und die außen doppeln und dann versuchen über schnelle Konter zum Torerfolg zu kommen. Ist ja eigentlich nichts neues, das sich die vermeintlich kleinen hinten rein stellen und wie ich finde ist das auch ein legitimes Mittel. Jeder machts halt so, wie man sich die größten Erfolgschancen ausrechnet.

Was mir im Spiel der Bayern fehlt (nicht erst seit den letzten 2 Spielen), ist der Zug zum Tor bzw. die Kreativität durch die Mitte und eine gewisse Flexibilität.

Dieses Ball halten ist zwar schön und gut, allerdings wird dadurch jegliches Tempo aus dem Spiel genommen. Ohne Tempo ist man darauf angewiesen, das die Mittelfeldspieler in der Lage sind vertikale Pässe in die Schnittstellen der Abwehr zu spielen und das gleichtzeitig die Stürmer (ich zähle mal Ribery und Robben dazu) die entsprechenden Laufwege gehen. Der Vergleich mit Barcelona hinkt natürlich etwas, aber der wesentliche Unterschied zum FCB sind doch die kreativen Mittelfeldspieler Xavi/Iniesta mit ihren Pässen in die Schnittstellen der Abwehr und die sehr flexiblen Stürmer, die nicht nur auf ihrer angestammten Außenbahn kleben. Das fast perfekt Passspiel kommt natürlich auch noch dazu.

Auch einfache Spielelemente wie Doppelpässe und allgemein das schnelle kombinieren (Stichwort: one-touch) kommt mir wesentlich zu selten vor im Spiel der Bayern. Was bringt es wenn man sich um den Strafraum des Gegners postiert und dann fast schon wie im Handball die Bälle hin und her spielt? Im Endeffekt läuft es ja trotzdem darauf hinaus, das irgendwann Robben und vor allem Ribery den Ball kriegen und dann ins Dribbling gehen müssen um etwas zu erreichen. Gleichzeitig verschenkt man so auch die Stärken eines Mario Gomez. er sollte öfter auch mal einen langen Ball bekommen, denn beim VFB hat er m.E. gezeigt, das er ein guter Konterstürmer ist. Er hat aber nicht so die super Technik um sich mit ihm durch die Mitte zu kombinieren.

MIr fällt spontan keine andere Mannschaft ein, die so leicht auszurechnen ist, wie die der Bayern. Schaffst du es die Außernstürmer aus dem Spiel zu nehmen, ist das schon die halbe Miete. Wenn du dann als Gegner noch gut im Kontern bist, dann kannst du auch noch gandenlos die Schwächen der FCB Abwehr ausnutzen (siehe Spiele gegen BMG und BVB)

So genug gemeckert. Ist ja auch nicht alles schlecht. Allerdings schließe ich mich der Meinung von Evan an, das Jupp Heynckes taktische Defizite aufzeigt. Meines erachtens sollte die FCB Führung schon nach dieser Saison nachdenken einen neuen Trainer zu holen. Jupp schafft es zwar das die Spieler glücklicher sind als z.B. bei van Gaal und allgemein mehr Harmonie herrscht, aber der Verein spielt durch ihn keinen besseren Fussball.

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HW 30. Januar 2012 um 13:44

Was das Knacken der Abwehr betrifft hast du recht, Barca spielt sehr gut den tödlichen Pass und ist flexibel im Angriff. (obwohl die ja auch mal Probleme haben nen Tor zu schießen).
Ich habe darüber auch schon nachgedacht, vor etwas über nem Jahr wollten die Bayern zumindest noch in die Richtung von Barca. Jetzt scheinen sie auf halben Weg stehen geblieben zu sein. Barca verzichtet auch auf den Stoßstürmer und bietet mit Messi einen weiterern Spieler für das Spiel durch die Mitte auf (meistens).
So viele Tore Gomez auch gemacht hat, wenn ich sehe was der am Wochenende alles wieder nicht getroffen hat. Selbst vor seinem Tor versaut er zuerst den Kopfball. Ich denke das geht nicht alles in die Statistiken ein.
Aber unabhängig von Gomez muss man sich einfach fragen wie man das Spiel variabler macht. Und da gehört das Spiel durch die Mitte natürlich dazu.
Ich erwarte aber keine Experimente.

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dajayjay 30. Januar 2012 um 18:06

Hallo HW
Die Experimente erwarte ich auch nicht. Sobald die offensiven Leistungsträger (v.a. Robben und Müller) wieder in Topform sind, werden sie durch ihre individuelle Klasse wieder Spiele entscheiden (zumindest in der BuLi) und man klopft sich in der Führungsetage auf die Schulter, das man alles richtig gemacht hat. Vielleicht wäre da ein ausscheiden in der CL gegen Basel hilfreich, um die spielerischen Defizite zu erkennen. Bin mal gespannt auf das Spiel, denn die werden auch gesehen haben, wie man gegen die Bayern gewinnen kann (als FCB Fan und Unterstützer aller deutscher Mannschaften wünsche ich mir das aber nicht wirklich)

Ich persönlich sehe im zentralen offensiven Mittelfeld der Bayern, neben den Punkten die ich oben schon ausgeführt habe, eine Schwachstelle (die schon seit Jahren existiert). Ich will hier nicht Toni Kroos bashen, da er zweifelfrei ein guter Spieler ist. Allerdings hat er mich als 10er kaum überzeugt, da er selten die angesprochenen tödlichen Pässe spielt. Als Zwischenspieler zwischen 6 und 10, wie in Löw bezeichnet, sehe ich ihn am stärksten. Evtl. wird er auch mal ein richtig guter (offensiver) 6er, aber da passt er nicht so recht zu Schweinsteiger, da dieser eher einen Abräumer ala van Bommel neben sich braucht, da er sich selber gerne in die Offensive einschaltet.

Ich muss zugeben, das ich in diesem Zusammenhang einem möglichen Transfer von Mesut Özil immer noch hinterher trauere. Genau wie in der Nationalmannschaft könnte so ein Spielertyp auch dem FCB helfen mehr Kreativität und Schwung in die Offensive zu bekommen.

Zu dem Thema Gomez. Sehe ich ähnlich, seine Statisitk ist überragend, aber genauso wie die Ballbesitz-statistik, sollten man nicht zu viel Wert auf solche Zahlen legen. Einen gewissen Torriecher bei ihm kann man nicht abstreiten. Er ist ja auch durchaus in der Lage mal einen schwierigen Ball zu versenken (z.B. Hinspiel gegen ManCity), wenn man sich andererseits aber anschaut wie kläglich er manch 100%ige versemmelt, dann könnte man sich die Haare raufen. Auch wenn es eine gewagte These ist, so behaupte ich das ein Huntelaar beim FCB, genauso viele Tore geschossen hätte (wenn nicht sogar mehr).

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HW 30. Januar 2012 um 20:56

Da hatten wir fast den gleichen Gedanken. Ich hab auch gedacht, dass Huntelaar (für mich) der gefährlichere Stürmer ist.
Zum offensiven Mittelfeld. Dem könnte man mit einem 4-3-3 entgegenwirken, also Kroos einfach eher im Mittelfeld spielen lassen und die 10er Position frei lassen, bzw. dynamisch besetzen.
Was mir, neben der Abwehr, etwas gefehlt hat im Sommer war der berühmte Backup für die Offensivpositionen. Reus wurde jetzt probiert, aber schon vor einem Jahr hätte man einen Typen wie Suarez holen müssen. Zumindest für die Bundesliga sind die Bayern sehr gut aufgestellt. Dass Usami nicht zum zug kommt ist shcade, aber da will ich keine Baustelle aufmachen. In den Tests war er wohl gut, aber er ist nicht der Retter im Angriff und Heynckes scheint die Stammelf nicht verunsichern zu wollen.
Defensiv hat man eigentlich nichts gemacht, außer Boateng als Ersatz für Demichelis zu verpflichten. Sicher ein guter Transfer, aber kein Umbruch und immernoch etwas dünn in der Abwehr.

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Evan 30. Januar 2012 um 02:01

Da rührt daher, dass Bayern einfach Individuell Weltklasse besetzt ist, mittlerweile reicht die Individuelle Klasse aber nicht mehr aus, Taktik ist unheimlich ausschlaggebend.
Sollte zu denken geben das man ausgerechnet gegen Systemmannschaften wie Hannover, Mainz, Dortmund und Gladbach verliert.
Der FC Bayern hat vielleicht Weltklassespieler aber auf der Trainerbank taktisch höchstens 2 Bundesliga.
Heynckes ist nun eben mal Verwalter.

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sharpe 30. Januar 2012 um 09:28

ich stimme grundsätzlich zu, nur sind aktuell Weltklassespieler wie Robben, Müller und Schweini nicht in guter Verfassung und darum sieht das Spiel der Mannschaft nicht gut aus. Natürlich sind uns Gladbach und Dortmund taktisch voraus, aber das wird sich unter Heynckes auch nicht mehr ändern. Bayern muss aus dem vorhandenen Personal das Optimum rausholen (und da zähle ich auch den Trainer dazu) und innerhalb ihres aktuellen Systems versuchen, erstens etwas schneller und präziser zu spielen und zweitens ihre Weltklassespieler auch in entsprechende Form bringen, dann kann man auch die taktischen Defizite gegenüber dem BVB und Gladbach mehr als nur ausgleichen.

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HW 30. Januar 2012 um 13:33

Dazu mal ne Frage.
Findest du, dass Heynckes der richtige Trainer war / ist und es bleiben sollte?

Ein Satz wie „Bayern muss aus dem vorhandenen Personal das Optimum rausholen (und da zähle ich auch den Trainer dazu)…“ klingt nicht so als wärst du besonders von TRainer nd Mannschaft überzeugt.

Aber vielleicht liegt es auch daran, dass Bayern kein „Trainer-Verein“, sondern ein „Management-Verein“ ist.
Bei den Bayern steht der Trainer schnell in der Kritk (öffentlich und intern). Egal was für ein Typ er ist, mal zu hart, zu stur, zu taktisch, zu weich, zu mathematisch, zu lieb…
Mourinho hat(te) ähnliche Probleme bei Real, da konnte er aber etwas Einfluss nehmen und den Verein übernehmen (bei den Bayern undenkbar).
Diese Probleme passieren immer dort wo der Vorstand stark in der Öffentlichkeit steht und auch zu sportlichen Themen Stellung bezieht. Bei Bayern also nicht zu vermeiden (im Gegensatz zu Barca, Man United, oder Vereinen in denen Trainer und Sportdirektor fast eine Einheit bilden Dortmund, Bremen usw.)
Bei Schalke hat man Magath nur kritisiert als man ihn wirklich absägen wollte. Rangnick oder Stevens werden bedingungslos unterstützt. Zorc und Klopp sind ein ähnliches Duo wie KA und TS bei Werder.
Klar kommt es auf die Ergebnisse an, aber bei den Bayern hatten es starke Trainer schwer und Heynckes war für die Bosse die Kuschellösung. Die Typen Mourinho, Ferguson, Wenger würden wahrscheinlich ähnlich scheitern wie van Gaal.

Um zurück zum Ausgangspunkt zu kommen. Wenn der Trainer vielleicht nicht so gut ist wie oft behauptet (sehr gut aber eben nicht Mourinho), sind dann die Spieler / ist der Kader auch nicht so gut wie wir oft annehmen?
Und wenn der Kader nicht ganz so gut ist wie der von Barca oder Real, braucht man dann nicht wenigstens den besten Trainer (taktisch und psychologisch)?

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sharpe 30. Januar 2012 um 15:24

Hallo HW,

ich finde schon, dass Bayern eine starke Mannschaft hat, vielleicht sogar die stärkste, die sie je hatten.
Zu Heynckes: du hast deine Frage schon selber richtig beantwortet, Bayern ist ein Management-Verein, da hast du es als Trainer brutal schwer. Heynckes macht vieles richtig, um sich bei Bayern zu behaupten. Aber rein taktisch gesehen sehe ich ihn klar unter einem van Gaal, Klopp oder Favre. Er profitierte zu Beginn enorm von den eingespielten Spielformen von van Gaal, doch es kommt mir so vor, als ob davon Stück für Stück immer mehr verloren geht, z.B. die einstudierten“Z“ Angriffe. Auch die Genauigkeit und das Tempo im Passspiel lässt nach, wahrscheinlich wird das nicht mehr so intensiv trainiert wie unter van Gaal. Ich würde mir wünschen, dass die Vereinsführung einem starken Trainer mal über einen längeren Zeitraum die Möglichkeit gibt, die Mannschaft taktisch nach vorne zu bringen, wie es unter van Gaal ja der Fall war. Aber van Gaal hatte leider zu viele andere Schwächen. Da heute Klopp verlängert hat, fällt mir aktuell nur Favre ein (Mou natürlich noch, aber der wird nicht kommen) , der mich mit Gladbach begeistert und der mir ein fanatischer, hochintelligenter Taktikfuchs zu sein scheint.
zu meinem Satz, dass Bayern aus dem aktuellen Personal das Optimum rausholen muss: damit meinte ich, dass große taktische Umstellungen unter Heynckes in meinen Augen eher nach hinten losgehen werden. Sie sollen in dieser Saison taktisch und von der Aufstellung gesehen so weiterspielen wie bisher, nur müssen Robben, Müller und Schweini in Form kommen. Und dann positive Ergebnisse und steigendes Selbstvertrauen und vieles ist möglich, denn Talent ist vorhanden.

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HW 30. Januar 2012 um 16:07

Moin sharpe,
Bin mir auch sicher, dass sich nicht viel an der taktischen Front tun wird. Daher ist es wichtig, dass alle Spieler fit werden und ihre Spielfreude finden. (Da fänd ich auch den Einsatz der Bankspieler ganz gut. Da bringt mir Heynckes zu wenig.)

Was die stärke der Spieler betrifft, denke ich, dass einige Spieler sicher auf höchstem Niveau in Europa sind (wenn bei 100%). Aber andere Teile des Kaders sind es nicht.
Ich sehe die Abwehr nicht im Bereich Weltklasse, sondern einige Spieler im Beriech können mal weltklasse werden und andere als sehr gute Spieler. (Außerdem ist die Abwehr dünn besetzt.)
Im Mittelfeld und Angriff haben ein paar Spieler schon gezeigt, dass sie ohne Probleme bei den großen 3-4 Vereinen in Europa spielen könnten. Aber andere können das mMn nicht, bzw. da steht der Beweis noch aus.

Was mögliche Trainer betrifft. Sicher gibt es in Deutschland einige Namen, wobei Klopp und Favre nicht die Erfahrung bei einem CL-Titelkandidaten haben. Wenn es mal nicht läuft sind diese Trainer auch wieder das schwächste Glied in der Kette. Vor ein paar Jahren war Wenger immer ein Kandidat in den Medien (wahrscheinlich um seine Verhandlungspoistion in London zu verbessern), der hat zumindest Erfahrung mit einem Verein der (vor ein paar Jahren) um die großen Titel gespielt hat.
Ich würde an Stelle von Klopp und Co. nicht den Bayernjob übernehmen, ist doch undankbar. Da kann man eher 5 – 10 Jahre bei einer Borussia was aufbauen, den nationalen Titel holen, international langsam wachsen und für alles die verdiente Anerkennung ernten, als im dritten Jahr bei den Bayern demontiert zu werden um dann noch mit dem Kommentar verabschiedet zu werden: „Die Bayern haben halt die besten Spieler, die trainiert auch ein Blinder.“
Wenn man erstmal Titel mit anderen Vereinen gewonnen hat, dann würde ich frühestens über die Bayern nachdenken (oder gleich übers Ausland).
Es gibt natürlich auch Dinge, die für die Bayern sprechen, trotzdem wäre das nicht gerade mein Traumjob als Trainer.

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HW 30. Januar 2012 um 16:14

@sharpe
jetzt bin ich nicht mehr auf deinen Post eingegangen.

Du hast recht, der Einfluss von vG schwindet, wahrscheinlich war er noch nicht so tief in der Mannschaft verankert, dass er länger als ein paar Monate (in Kombination mit der neuen Feiheit) für guten Fußball sogen konnte.
Von Heynckes erwarte ich taktisch nicht zu viel.
Favre ist aufgrund seines Alters vielelicht ein Kandidat für die Bayern, aber man soltle nicht glauben, das Favre oder Klopp einfache Typen sind wenn die Vereinsführung immer mitredet. Beim BVB und Gladbach ist das sehr gut eingespielt.
Hab gerade gesehen, dass die Bayern auswärts wesentlich „schwächer“ sind als zuhause. dreimal so viele Gegentore, weniger als die Hälfte an geschossenen Toren (da spielen hohe Siege der Hinrunde mit rein), auch über die Halbzeiten unterscheiden sich heim und auswärts (keine frühen Gegentore zuhause, auswärts dreht sich das Bild).

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Ian 29. Januar 2012 um 23:03

Bayern ist so unkreativ und spielt so ein starres System, das gar nicht mal so schwer zu besiegen ist, dass es mich wundert, warum sie so viele Spiele gewinnen.

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morzezeichen 29. Januar 2012 um 16:07

Es wird jetzt richtig interessant, was sich durch die Sperre von Rafinha ergibt:

Ich denke, dass es sehr wichtig ist, eine Kette sich einspielen zu lassen. Da mir Boateng gut gefallen hat und Rafinha dagegen nicht besonders, wäre es eigentlich gut, wenn Heynckes die beiden IV so belassen würde. Durch den Ausfall von Contento, Van Buyten und jetzt Rafinha ergibt sich folgendes defensives Personal für die vier Positionen. Lahm (LV/RV), Boateng (IV, RV), Badstuber (IV), Breno (IV, ganz eventuell RV), Pranjic (LV), Alaba (LV), Tymo (IV), Gustavo (alle drei Positionen). Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass Heynckes Lahm oder Badstuber rotiert, obwohl ein Umrücken von Lahm meiner Meinung nach die offensiv Starke alternative Alaba hätte.

Mein Wunsch wäre also ein Experimentieren: Breno (RIV) – Boateng – Badstuber – Lahm oder Lahm (RIV) – Boateng – Badstuber – Alaba.

Wahrscheinlich gibt es aber Boateng – Gustavo/Tymo/Breno (mit der Wahrscheinlichkeit in dieser Reihenfolge) – Badstuber – Lahm.

Kroos gehört einfach auf die Zehn im Moment, weil er da Ribery einfach viel besser in Szene setzen kann. Schön wär auch ein zentrales Mittelfeld aus Alaba – Schweinsteiger und Kroos, wobei Müller sich dann wohl auf der Bank wiederfinden müsste. Genau wie Olic ist er für mich aber ein sehr guter Einwechselspieler.

Wir werden sehen.

Antworten

morzezeichen 29. Januar 2012 um 18:43

Bei der Wunschexperimentierviererkette müsste natürlich bei beiden Versionen (RV) stehen und nicht (RIV).

Und weiterhin ein Votum für Usami als Option auf der Bank, leider wird Heynckes immer eher Alaba oder Olic einwechseln.

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