EM-Auslosung: Machbares Los für DFB-Elf

Nach der Auslosung sind die Befürchtungen einer Todesgruppe für die deutsche Nationalmannschaft allgegenwärtig. Dabei hätte es die DFB-Elf wesentlich schlimmer treffen können. 

Die Auslosung war kaum vorbei, da überschlugen sich die Stimmen in den Medien bereits: „Der Hammer!“, titelte Spiegel.de unverzüglich, die Experten der live übertragenden Sender ARD und Eurosport reagierten ebenfalls mit Bestürzung auf dieses Los. Mit den Niederlanden, Dänemark und Portugal habe das DFB-Team das schwerstmögliche Los gezogen, so der Tenor.

Alle drei Gruppengegner machbar

Bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass die Gruppe B mit Sicherheit nicht einfach wird, aber auch keineswegs eine „Todesgruppe“ für die deutsche Mannschaft ist. Die drei Aufgaben, die dem DFB-Team in Kiew zugelost wurden, dürften Löw liegen. In der ersten Partie treffen seine Jungs auf Portugal, ein Team, das mit zahlreichen großartigen Individualisten bestückt ist. Trainer Bento, erst seit einem Jahr im Amt, hat aus den Solisten um Ronaldo und Nani aber noch kein taktisch einheitliches Team geformt. So hatten die Portugiesen in der Qualifikation große Probleme mit Dänemark und Norwegen. Besonders im entscheidenden Gruppenspiel trat ihre Schwäche bei Kontern zu Tage, zudem agierte ihr Mittelfeld in den Qualifikationsspielen unausgewogen und war zu abhängig von ihren Außenstürmern. Erst in den Playoffs kamen sie mit einem Heimsieg gegen Bosnien-Herzegowina weiter, brannten aber auch hier kein Feuerwerk ab. Dass die DFB-Elf mit starkem Konterspiel ein individuell starkes, aber taktisch schwaches Team schlagen kann, bewiesen sie bei der letzten WM gegen Argentinien und England. Jogi Löw wird sich bereits jetzt in seine Werkstatt zurückziehen und die richtige Taktik gegen das Team um Superstar Ronaldo austüfteln.

Mit einem Sieg aus dem ersten Gruppenspiel könnte die DFB-Elf vergleichsweise entspannt ins Prestigeduell gegen die Niederlande gehen. Trotz des 3:0-Sieges vor wenigen Wochen sollte man unsere Nachbarn auf keinen Fall unterschätzen: Bis zur EM sind Schlüsselspieler wie van der Vaart, Robben und van Persie wieder genesen. Das deutsche Team dürfte auf eine andere niederländische Mannschaft treffen. Dennoch hat Bert van Marwijk größere Probleme als Jogi Löw: Der Spielaufbau von der Sechserposition bereitet Probleme, die Mannschaft ist mit ihrem 4-2-3-1 System zu abhängig von der Kreativität ihrer offensiven Dreierreihe. Die deutsche Mannschaft bewies in den letzten Testspielen, dass man wesentlich variabler und unberechenbarer auftreten kann als die Mannschaften aus der Niederlande und auch aus Portugal. Jogi Löws Team braucht auch vor dem zweiten Spiel keine Angst haben.

Der Außenseiter heißt auf dem Papier Dänemark. Sie sind der deutschen Mannschaft zumindest individuell klar unterlegen. Die Dänen haben aber unter Trainer Morten Olsen mit ihrer Kontertaktik schon den einen oder anderen Favoriten geärgert. An und für sich hatte die DFB-Elf unter Löw die größten Probleme mit Gegnern, die das Mittelfeld eng machten und auf schnelle Gegenstöße setzten. So dürfte der vermeintlich leichteste Gruppengegner eine schwerere Nuss sein als beispielsweise Portugal. Aber auch hier war die Auslosung gnädig: Im letzten Gruppenspiel sind die Dänen weitaus weniger gefährlich als im ersten. Da die Wahrscheinlichkeit relativ groß ist, dass unsere nördlichen Nachbarn zum Erreichen des Viertelfinales gegen uns punkten müssen, kann die Situation eintreten, dass sie auf Sieg spielen lassen. In diesem Falle wären sie ein gefundenes Fressen für die deutschen Konterkünstler. Dennoch wäre Löws Team gut damit beraten, die ersten zwei Spiele zu gewinnen und es nicht auf ein Entscheidungsduell ankommen zu lassen.

Gruppe C Albtraum-, Gruppe A Traumlos

Die deutsche Gruppe ist keineswegs ein Selbstgänger.  Jedoch beweist ein Blick auf die Gruppe C, dass die DFB-Elf es schlimmer hätte treffen können: Hier treffen die Italiener, aus demselben Lostopf wie die Deutschen kommend, bereits im ersten Spiel auf den Titelverteidiger und Turnierfavoriten Spanien. Der Verlierer aus dieser Partie wäre bereits im zweiten Spiel unter Zugzwang, und das gegen einen unangenehmen Gegner: Die Iren gelten zwar als größter Außenseiter des Turniers, sind mit ihrem dichten Mittelfeld und ihrer feinen Kontertaktik aber für Favoriten schwer zu bespielen. Gleiches gilt für die Kroaten, die in der eigenen Hälfte körperlich sehr robust spielen und in der gegnerischen Hälfte mit Eduardo und Modric über eine hohe Kreativität verfügen.  Deshalb werden die beiden Favoriten bereits im ersten Spiel gegeneinander Vollgas geben müssen – eine Situation, die psychisch belastend werden kann.

Aber auch Gruppe D sollte nicht unterschätzt werden. Frankreich kann individuell mit den Portugiesen mithalten, gruppentaktisch haben sie sich zudem unter Blanc stark verbessert. Auch die Engländer haben mit Abstrichen eine gute Qualifikation gespielt, ebenso die Schweden, die als bester Gruppenzweiter das Ticket lösten. Unterschätzen sollte man auch die Ukrainer nicht, die im Freundschaftsspiel gegen Deutschland zeigten, dass sie sehr schnelle und effektive Konter spielen können. Bei einem Weiterkommen träfen die Teams aus dieser Gruppe aber höchstwahrscheinlich auf Spanien oder die Italiener – ein hartes Los.

Die leichteste Aufgabe ist Gruppe A. Aber auch diese ist für das deutsche Team nicht außer Reichweite, schließlich treffen sie im Falle eines Weiterkommens auf einen der vier Underdogs. Sowohl Polen als auch Russland, Griechenland und Tschechien dürften kein allzu großer Herausforderer für den Mitfavoriten sein. Da bei so vielen in so kurzer Zeit die richtige Kräfteeinteilung ein entscheidender Faktor sein kann, könnte eine leichte Begegnung im Viertelfinale ein Vorteil für das Halbfinale werden.

Gruppe B logistisch mit Vor- und Nachteilen

Ein weiterer Pluspunkt der Gruppe B sind die zusätzlichen freien Tage, die der Sieger von Gruppe B bei einem Weiterkommen zwischen den Spielen hätte. Michael Cox hat in seinem Blog ZonalMarking errechnet, dass die Mannschaften aus  den Gruppen A und B mehr freie Tage zwischen den K.O.-Spielen haben als die Teams aus Gruppe C und D. Dies ergibt sich aus den unterschiedlichen Anstoßtagen der Spiele. So könnte die DFB-Elf durch den zusätzlichen freien Tag vor dem Halbfinale wie auch vor dem Finale ausgeruhter in die Partien gehen.

Ein kleiner Wermutstropfen ist die Tatsache, dass die DFB-Elf ihre Vorrundenspiele in unterschiedlichen Städten absolviert. So muss Löws Truppe innerhalb der Ukraine von Lwiw nach Charkow und zurück reisen, wobei beide Städte fast 1000 km voneinander entfernt liegen. Die Niederländer dürfen als Gruppenkopf hingegen in Lwiw bleiben. Doch der DFB ist für seine gute Planung vor Turnieren bekannt, und so wird Löws Mitarbeiterstab dafür sorgen, dass die negativen Effekte durch die Flugreisen abgefedert werden.

Fazit

Trotz der großen Namen, denen sich die deutsche Nationalmannschaft stellen muss, sollte das Weiterkommen bei konzentrierten Auftritten machbar sein. Die Befürchtungen einer „Todesgruppe“ sind bei näherer Betrachtung nicht haltbar, vielmehr müssen sich die Gruppengegner der DFB-Elf ärgern, in der Vorrunde gegen den Mitfavoriten antreten zu müssen. Wenn die Vorrunde überstanden ist, hat das deutsche Team durch das vermeintlich leichte Viertelfinallos und die zusätzlichen freien Tage im Vergleich zum Halbfinal- und Finalgegner die Trümpfe in der Hand. Bei Gruppensiegen von Deutschland und Spanien könnte es zu einer Neuauflage des Finales von 2008 kommen. Hoffen wir, dass Löw seine Mannschaft taktisch gut vorbereitet, so dass wir Fans dieses Traumfinale sehen können.

ollp 5. Dezember 2011 um 01:46

Ich finde auch, dass Gruppe C die absolute Todesgruppe ist, gut das wir dem aus dem Weg gegangen sind.
Es würde mich nicht überraschen wenn Spanien nicht den 1. Platz ihrer Gruppe belegt, die sollte sich auch mit Kroatien und Italien schwer tun. solange die beiden dann auch Irland schlagen, hoffe ich insgeheim auf ein frühes Heimfahren der Spanier.

Aber auch unsere Gruppe ist nicht ohne, und auch wir sind noch nicht weiter, denn ich weiß nicht wie es bei uns laufen sollte, falls wir keine Euporiewelle erwischen.

Am liebsten wäre es mir, das Turnier finde morgen an.

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andi79 3. Dezember 2011 um 23:39

Ist auf jeden fall eine interessante Gruppe. In anderen Gruppen hätte ich allen 4 Teams das Viertelfinale zugetraut.
Dänemark wäre ja eigentlich mein Überraschungs-Tipp gewesen, aber Deutschland und Holland sind für sie auf jeden Fall ein Hammerlos.
Bei den Niederländern kann man gespannt sein wer von seinen Stars fit sein wird. Van der Vaart, Robben und van Persie sehe ich noch nicht alle bei der EM.

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tafelrunde 3. Dezember 2011 um 21:20

Den Schlussfolgerungen im Artikel kann man fast ausnahmslos zustimmen. Bis auf die Aussage bzgl. der „Reisestrapazen“.
Ob man nun 1 Stunde oder 1 ½ Stunden in einem Flugzeug verbringt, sollte doch wohl für durchtrainierte junge Männer nicht so von Belang sein, dass man daraus ein Manko ableiten kann. Oder fährt die deutsche Nationalmannschaft mit angemieteten Lada-Taxis auf ost-europäischen Landstraßen zu ihren jeweiligen Spielorten?

Warum dieses „Argument“ komischerweise durch alle Gazetten gejagt und sogar hier bemüht wird, erschließt sich nicht wirklich.

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Till 4. Dezember 2011 um 20:30

Zunaechst, ein Fehler im Artikel: Die Niederlande spielen drei Spiele in Charkow, nicht Lwiw, laut Kicker. Da Charkow doch recht weit oestlich liegt, bin ich mir nicht so sicher, ob unsere Nachbarn das so moegen.

Ansonsten zum Kommentar. Richtig, sehe ich auch so. Was ich auch hier gar nicht verstehe: warum ist es besser dreimal im gleichen Stadion in der Vorrunde zu spielen? Die Reise ist (waere) immer von Danzig zum Spielort, egal ob dreimal zum selben oder nur zweimal. Die Mannschaft ist in Danzig waehrend der EM, und wechselt nicht zwischen den Spielen das Quartier. Sprich Deutschland fliegt zweimal von Danzig-Lwiw-Danzig und einmal Danzig-Charkow-Danzig. Wieso ist das schlimmer als dreimal Danzig-Charkow-Danzig zu fliegen? Nach Charkow ist zudem etwas laenger, weil weiter oestlich.

Ich weiss nicht, wo die Niederlaender quartiert sind, evtl. koennen die sich jetzt ein Quartier in Charkow suchen. Aber, wenn ich Bierhoff richtig verstanden habe, sind ihm fuers Quartier die Trainingsplaetze und Abschottungsmoeglichkeiten viel wichtiger als Naehe zu den Spielorten. Und die moeglichen Quartiere sollen in der Ukraine nicht so toll sein. Das war waehrend der WM ja auch so mit den Reisen, und hat wohl gut funktioniert. Besonders verglichen mit England.

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laterookie58 3. Dezember 2011 um 17:55

Wie gewohnt eine tolle erste Einschätzung/ Analyse von TE! M.E. wurde alles umfassend veranschaulicht und weiterführend betrachtet–von Euch, den Kommentatoren… Warum ich dann trotzdem „meinen Senf dazugebe“? Weil Ihr alle mir mein mulmiges erstes Gefühl genommen habt!!! Danke.

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Berliner 3. Dezember 2011 um 11:33

Selbstverständlich ist die Gruppe machbar, deswegen sind wir ja nun mit den Spaniern Favorit, es jetzt aber so zu drehen dass wir jetzt eine explizit machbare Herausforderung zugelost bekommen haben verstehe ich nicht ganz. Wir haben in Lostopf 1 Spanien vermieden, das ist natürlich gut, es hätte ja nun aber auch einer der Gastgeber sein können. Ich gebe dir Recht, aus Topf drei wäre Kroatien unangenehmer gewesen…Schweden und Griechenland aber auch einfacher. Aus Topf 4 ist Dänemark (deiner meiner Meinung auch richtigen Logik folgend, dass wir partout einen Gegner vermeiden sollten, der die 6er Positionen eng staffelt) der stärkste Gegner. Es hätte uns punktuell natürlich schlimmer treffen können, insgesamt ist und bleibt es aber dennoch eine sehr sehr starke Gruppe. Und die Aussage man sollte Holland „auf keinen Fall unterschätzen“…ja gut…irgendwann ist auch mal gut!
Der Vorteil, dass die Deutschen etwas mehr Erholung haben ist sicher richtig, relativiert sich aber durch der von dir auch angesprochenen Tatsache, dass wir deutlich weiter reisen müssen.

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TE 3. Dezember 2011 um 12:38

Einfacher geht es immer, wenn man die einzelnen Teilnehmer anschaut, aber ich bin einfach der Meinung, dass es mit allen Faktoren zusammen genommen (Eröffnungsspiel gegen einen Gegner, der Deutschland liegt, „gefährlicher Underdog mit Konterstärke“ erst im letzten Gruppenspiel, verhältnismäßig einfaches Viertel- und Halbfinale, mehr Ruhetage in der zweiten Turnierhälfte) ein gutes Los für die DFB-Elf ist. Gerade der Blick auf das Programm von Italien, die zuerst gegen Spanien ran müssen und bei einer Niederlage bereits am zweiten Spieltag ein K.O.-Duell gegen die nicht zu unterschätzenden Kroaten hätten, relativiert das deutsche „Hammerlos“ stark.

Dazu möchte ich sagen, dass Polen und die Ukraine aktuell stark unterschätzt werden. Beide spielen einen schnörkellosen Konterfußball, mit dem sie Favoriten eher als kleine Teams ärgern dürften. Nicht umsonst haben die Ukrainer dem deutschen Team drei und die Polen zwei Treffer eingeschenkt. Ja, es waren Freundschaftsspiele, in denen Löw experimentierte, aber es deutete die Klasse des Gegners und die deutschen Probleme bei schnellen Kontern an. Deshalb wäre eine Gruppe mit Polen und der Ukraine, womöglich sogar als Auftaktspiel, zumindest nicht viel leichter als ein zweites Gruppenspiel gegen die Niederlande.

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Berliner 3. Dezember 2011 um 13:23

Ich sehe die Punkte die du ansprichst natürlich auch! Ich bin wirklich mal gespannt auf die Portugiesen. Ich bin sicher, dass hier auch noch ausführliche Analysen der deutschen Gegner folgen werden…Wen stellt Löw auf rechts gegen Ronaldo? Wenn wir die Portugiesen in ihrer Quali-Form erwischen dürfte das ein kalkulierbares Risiko werden.
Zu der Stärke der Heimteams: Muss ich gestehen kann ich nichts wirklich zu sagen. Ich habe die Ukrainer dieses Jahr glaube ich nur dreimal über 90 Minuten gesehen. Da haben sie mich nicht wirklich überzeugt. Klar…sie sind durchaus in der Lage singulär schnelle Konter zu fahren (was ja bekanntlich nicht gerade unsere herausragende Stärke in der Defensivarbeit darstellt), aber das schien mir, zumindest in den Partien die ich gesehen habe, (da nehmen wir jetzt mal das Spiel gegen Deutschland raus) keine Herausforderung auf dem Niveau der Portugiesen zu sein.

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Incubo 4. Dezember 2011 um 10:22

Ja, Ihre Punkte sehe ich genauso.
Als Beispiel ist ja die Situation von Italien/Spanien genannt: Italien ist nicht gerade der Lieblingsgegner von Spanien…da ist für beide Mannschaften alles drin (klingt nach nem Unentschieden). Sollte Italien verlieren, dann käme das KO-Spiel gegen Kroatien….und auch das letzte Gruppenspiel wäre hart.
Für die beiden Ersten ginge es gleich in der KO-Runde wohl gegen England/Frankreich…ebenfalls Turniermannschaften. Da kann sich keine Mannschaft eine „Auszeit“ erlauben.

Von daher sehe ich die Situation der Deutschen Gruppe mit der genannten Historie (Erstgegegner Portugal, die zwar auch spielstark sind, uns aber liegen sollten, ein mögliches leichteres Viertelfinale) positiv entgegen.

Außerdem meine ich, dass vor allem die Hintermannschaft der Niederlande langsam in die Jahre kommt und im Vergleich zur WM weiter abbaut…dagegen haben einige deutsche Spieler Ihr Potential noch gar nicht ausgeschöpft.

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44² 3. Dezember 2011 um 01:21

Fun Fact: Neben Rumänien, Spanien und Tschechien, haben wir damit alle drei Mannschaften erwischt, an denen Deutschland seit der Wiedervereinigung bei EMs gescheitert ist.

Angesichts Rumäniens Fehlen, war die Loswahrscheinlichkeit für so ein Szenario bei 2%.

Die Losfee ist offenbar ein deutscher „Racheengel“ gewesen. 😉

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TE 3. Dezember 2011 um 10:26

Deine Liste lässt sich sogar auf alle je gespielten Europameisterschaften ausdehnen, davor sind wir nämlich an den gleichen Nationan gescheitert, vorausgesetzt man setzt Tschechien und Tschechoslowakei gleich. Du müsstest in diesem Falle nur Albanien hinzufügen 😉

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44² 3. Dezember 2011 um 11:37

Hui, tatsächlich. Albanien kann man sogar rauslassen, das war Quali. (Und man wurde da ja eigtl von Jugoslawien bezwungen.)

Und zudem, 60 als die BRD nicht dabei war, ist auch noch die DDR an Portugal gescheitert.

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TE 3. Dezember 2011 um 12:40

Bleibt nur zu hoffen, dass die Damen und Herren von ARD/ZDF deinen Kommentar nicht lesen, ansonsten dürfte uns dieser kleine Fun Fact über die ganze Vorrunde hinweg verfolgen 😉

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Basti 4. Dezember 2011 um 18:02

Nur ganz am Rande:
War die Chance auf drei „Angstgegner“ zu treffen nicht 1:16 = 6,25%?

Aus Lostopf 1 mussten es Spanien oder die Niederlande sein: 1:2
Aus Lostopf 2 musste es Dänemark sein: 1:4
Aus Lostopf 4 mussten es Portugal oder Tschechien sein: 1:2

1:2 * 1:4 * 1:2 = 1:16

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Hendrik 12. Dezember 2011 um 22:00

Du hast England und Lettland (!) vergessen.

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kudu 2. Dezember 2011 um 23:44

Den letzten Punkt finde ich am Wichtigsten. Wenn alles normal läuft treffen wir erst im Finale auf Spanien. Das ist mir doch viel lieber als schon im Halbfinale mit dem womöglich stärksten Gegner konfrontiert zu sein. Andererseits droht Italien im Halbfinale und vollkommen unabhängig davon wie gut die jeweilige Mannschaft ist, Italien ist nie gut für Deutschland. Hoffen wir also auf Frankreich.

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vastel 4. Dezember 2011 um 22:24

Ganz ehrlich? Spanien in der Vorrunde wäre mir am liebsten gewesen. Der Titelgewinn geht nur über Spanien und wenn wir sie bereits in der Vorrunde bezwungen hätten, um so besser. Im Falle einer vermeintlichen Vorrundenniederlage gegen Spanien und 2 Siegen gegen die übrigen Gruppengegner hätte man aus dem Gruppenspiel für das eventuelle Rückspiel in der KO-Runde wertvolle Schlüsse ziehen können.

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Laptop 2. Dezember 2011 um 22:50

Letzlich darf man nicht unterschätzen, dass bei so wenigen spielen, neben der eigentlichen Klasse auch die Tagesform, der Schiedsrichter und das Glück eine wichtige Rolle spielen.
Oder anders gesagt: Muss alles gespielt werden

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HW 2. Dezember 2011 um 23:23

Beim Fazit gebe ich dir Recht. Aber was das Glück betrifft, denke ich, dass es seltener eine Rolle spielt als man meint. Wenn man gut Vorbereitet ist, dann ist man in der Lage glückliche Umstände (oder Chancen) zu nutzen (und zu erzwingen). Ohne eine gute Vorbereitung, ohne ein in jeder Hinsicht eingestimmtes Team, kommt man oft nicht in diese glücklichen Momente, sondern eher in die scheinbar unglücklichen.
Ich will nicht abstreiten, dass echtes Glück nicht auch vorkommen kann. Aber die Mannschaften haben ihr Schicksal selber in der Hand. Glück zu nutzen hat etwas mit den eigenen Fähigkeiten zu tun.

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Laptop 3. Dezember 2011 um 11:31

Ich bin ja Fussball-Leihe, aber in klassischen Turnier-Sportarten ( bin Tennis-Spieler ) ist das halt so: Da kann jeder jeden schlagen, nur die besseren gewinnen halt öfter.

Und eine EM hat ja spätestens ab der Viertel-Finale auch eine K.O.-Runde. Da ist die Tagesform schon extrem wichtig. Ein schlechter Tag, aus welchen Gründen auch immer, und das wars.

Auf der anderen Seite macht es die Sache ja auch so interessant.

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HW 3. Dezember 2011 um 15:32

@Laptop
Für mich ist das kein Fußball-Thema. Das kann man auf viele Lebensbereiche übertragen.

„Da kann jeder jeden schlagen, nur die besseren gewinnen halt öfter.“

Ist das nicht immer so? Mein Dorfclub kann auch die Bayern schlagen, das ist nur sehr unwahrscheinlich.

Die Frage ist warum sind Teams besser (und gewinnen deswegen natürlich öfter)? Und das liegt am Talent, der Ausbildung und der Vorbereitung auf das Spiel. Die ersten beiden Punkte kann man als Fähigkeiten bezeichnen, der letzte Punkt ist dann zum Großteil als Tagesform im Spiel zu erkennen. (Manchmal fehlen auch psychologische Fähigkeiten, weswegen in den Spielen die Leistung nicht abgerufen wird.)
Tagesform ist eben kein Zufall. Zufall, und damit Glück und Pach hat man nur bei völlig unvorhergesehenen Dingen (Fehlentscheidungen).
Verletzungen (die Schwere der Verletzung) sind zum Teil unberechenbar (Knorpelschaden usw.). Aber wie man evtl. Ausfälle auffängt ist ja planbar. Trotzdem muss es nicht reichen. Wenn man z.B. Irland ist, dann muss man optimal vorbereitet und eingestellt sein, um gegen Spanien eine Chance zu haben. Einfach weil man bei den Fähigkeiten im Nachteil ist. Die Schweiz hat bei der WM genau das geschafft (in diesem einen Spiel).

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NillePille 4. Dezember 2011 um 17:29

Für besonders wichtig halte ich, die motivationale Komponente mit solchen Spielen zu Turnierbeginn. Kann mir für eine Vorbereitung nichts besseres vorstellen als das Wissen in den ersten drei Spielen auf attraktiv spielende, starke aber schlagbare Gegner zu treffen. Lieber drei gute Mannschaften als Spanien..

Ps.: Du bist wohl eher Laie als Leihe… 🙂

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Julian 2. Dezember 2011 um 22:22

Ich habe nie wirklich das Problem darin gesehen, wenn gute Teams ganz am Anfang auf einander treffen. Klar gibt es dann vielleicht weniger gute Spiele aber dafür hat man auch von Anfang an Spaß beim Zuschauen. Die deutsche Elf kann durchkommen und das ohne ganz aus der Haut fahren zu müssen.

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Jan-Martin 2. Dezember 2011 um 22:02

Du sprichst mir aus der Seele, genau so sehe ich das auch. Portugal für mich der Außenseiter in der Gruppe und das trotz der vielen Individualisten. Dänemark ist für uns definitiv am schwersten zu spielen, aber dass das Spiel am Ende ist, ist für uns natürlich das Beste was passieren konnte.

Natürlich darf man keine der 3 Manschaften unterschätzen, aber ich denke das Portugal und die Niederlande uns gerade liegen, weil sie mitspielen wollen und sich nicht hinten reinstellen. Mannschaften die uns nicht zur Entfaltung kommen lassen, wie Kroatien, Italien, Spanien ( obwohl in diesem Fall weil sie den Ball halten und nicht weil sie robust und dicht hinten drinnen stehen) und eben auch Dänemark mit der Kompakten und disziplinierten Spielweise, liegen uns meiner Meinung nach weniger. Man denke an die verloren Spiele der letzten Turniere gegen Serbien und Kroatien in der Gruppenphase.

Wenn man ohne Angst an die Sache rangeht und befreit aufspielt, sollte das in der momentanen Verfassung für uns reichen.
Aber bis zur EM kann ja noch viel passieren. In jedem Fall kann man sich jetzt schon auf die Spiele freuen.

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