Supercup 2012: Bayern München – Borussia Dortmund 2:1

Das erste Pflichtspiel der Bundesligasaison war der kaum prestigeträchtige Supercup, in welchem der FC Bayern auf Borussia Dortmund traf. Man durfte keineswegs eine richtungsweisende Partie erwarten, aber durchaus einige erste Rückschlüsse auf die taktischen Pläne ziehen – und eine interessante kleine Standortbestimmung war es ebenfalls.

Wechselwirkungen der jeweiligen Formationen

Die Dortmunder begannen mit einer sehr offensiven Aufstellung. Verletzungsbedingt begannen Moritz Leitner und Ilkay Gündogan auf der Doppelsechs im nominellen 4-2-3-1 der Dortmunder. Vor ihnen spielte Reus auf der letztjährigen Position des abgewanderten Kagawa, ansonsten blieb die Stammmannschaft unverändert. Hinten bildeten die offensiven Außenverteidiger Piszczek und Schmelzer mit den modernen Innenverteidigern Subotic und Hummels die Viererkette, am anderen Spielfeldende war es Lewandowski, der den Abschluss der Formation darstellte.

Grundformationen zu Spielbeginn

Bei den Bayern gab es ebenfalls nur geringe Veränderungen. Emre Can lief auf der linken defensiven Außenbahn, wie es im Spiel um Platz drei beim Liga-Total-Cup gewesen war. Gemeinsam mit Dante und Boateng bildete er neben Lahm die Viererkette. Für den verletzten Schweinsteiger rückte Gustavo neben Toni Kroos in die Mannschaft, davor erhielt Thomas Müller hinter dem Sturm den Vorzug vor Xherdan Shaqiri. Die Befürchtung, dass mit Robben und Ribéry die Mannschaftsaufstellung zu wenig Kompaktheit besitzen würde, bewahrheitete sich nicht. Stattdessen zeigten die drei Offensivstars und Neuzugang Mario Mandzukic im Mittelsturm eine hervorragende Partie im Pressing und im Umschaltspiel auf beide Seiten.

Die Rolle der bayrischen Außenverteidiger

Entgegen der üblichen Interpretation dieser Position – Breite geben, entlang der Außenbahn marschieren, defensiv auf Sicherheit sowie den direkten Gegenspieler bedacht sein und auf einer Linie agieren – agierten Emre Can und Philipp Lahm in dieser Partie. Sie spielten eine Rolle, welche deutlich komplexer und mit mehr Anforderungen verbunden war. Ihr Ziel war es nicht durchgehend auf einer Linie mit der Abwehr zu stehen oder ununterbrochen die offensiven Flügel zu hinterlaufen; stattdessen wollten sie bereits weiter vorne im Feld die Dortmunder unter Druck setzen und wichen auch von ihrer üblichen Positionierung ab.

hier sieht man die unterschiedlichen Aufrückvarianten auf den beiden Seiten

Besonders Emre Can zeigte taktisch eine hervorragende Partie. Immer wieder schob er etwas raus und setzte nicht nur seinen positionsnächsten Gegenspieler unter Druck, sondern konzentrierte sich auf Ballgewinne in seiner flexiblen Zone. Gemeinsam mit dem defensivstarken Ribéry wurde teilweise sogar der gegnerische Außenverteidiger im zweiten Spielfelddrittel unter Druck gesetzt und mithilfe des ballnahen Achters für resultierende schnelle Konter getrippelt. Der Fokus lag dennoch auf einer vorsichtigen Spielweise: diese Ausflüge mussten unbedingt gut getimet und in den Kontext des Spiels passen, ansonsten waren sie strikt untersagt. Darum waren die proaktiven Defensivspielzüge der bayrischen Außenverteidiger im Verlauf der ersten Halbzeit immer öfter geworden.

Auch offensiv war diese Rolle interessant. Aufgrund der Spielstärke der beiden Akteure wollten die Bayern sie nicht nur auf das Hinterlaufen ihres Vordermannes beschränken, sondern das Kollektivspiel unberechenbarer machen. Darum hatten sie eine diagonal-vertikale Rolle inne, in welcher sie leicht versetzt in das Mittelfeld hineinschoben und von dort aus das Spiel mitgestalteten. Daraus resultierten gelegentlich gefährlich-aussehende Rückwärtspressingaktionen, die aber sehr gut gelöst wurden. Can konnte diese Rolle wegen seiner Dynamik und seiner Ausbildung als defensiver Mittelfeldspieler passender spielen, wenngleich es sehr risikoreich wirkte. Seine besten Phasen in der Partie hatte er dennoch, wenn er diese Position so interpretierte.

Die Dortmunder Tiefenstaffelung und das Pressing

Durch das 4-2-3-1 statt des 4-4-2 als primärer Pressingformation hatten die Dortmunder gewisse Halbräume offen, welche die Bayern bespielten. Oftmals wechselten die Dortmunder in eine Art 4-1-4-1 und wollten mit der Viererkette die gegnerische Verbindung ins zweite Drittel kappen, doch es fehlte an der Zuordnung und der passenden Raumaufteilung dafür. Anstatt sich gegen den Pressingwall fest zu spielen, kamen die längeren Bälle in die Zonen hinter der Viererkette und neben dem in dieser Formation alleinigen Sechser Gündogan. Diese Bälle wurden von Mandzukic behauptet und weitergeleitet, während seine Mitspieler nachrückten und mit Geschwindigkeit entgegen der gegnerischen Pressingrichtung kamen.

Somit hatten die Bayern mehr Vorteile gegen die Dortmunder, welche in ihrer Organisation weniger kompakt als sonst waren. Das Anlaufen der Innenverteidiger war erschwert und durch die gegnerische Aufbauformation war das Kappen der Verbindung beider Innenverteidiger kaum möglich. Reus versuchte zwar Passwege zu öffnen und sofort wieder zu versperren, tat dies jedoch mit schwachem Timing und in einer falschen Höhe, was dafür sorgte, dass die Bayern kaum auf diese individualtaktische Pressingfalle (wie noch bei Kagawa) hereinfielen.

Spielaufbau im Vergleich

Einer der Gründe, wieso Dortmund bisweilen große Probleme im Pressing hatte, war die die bereits erwähnte Aufbauformation vom Rekordmeister. Es gab nämlich – wie in den Spielen gegen Dortmund mit Schweinsteiger – eine Dreierkette im Aufbau, nur geschah dies ohne eine zurückfallende Sechs. Stattdessen hatten Lahm oder Can eine Rolle als Spielgestalter inne und kopierten das seitliche Abkippen eines Gestalters, welches die Dortmunder auch praktizierten. In diesem Fall machte aber der Flügelstürmer das Spiel breit und hoch, was dank der individuellen Qualität und den beiden Unterstützern in Form von Mandzukic und Müller möglich gemacht wurde.

BVBs Spielaufbau in den wenigen total fehlgeschlagenen Momenten – sonst war zumindest einer der beiden Spielgestalter in der Mitte

Außerdem kamen die beiden Außenverteidiger schnell nach vorne, denn im Aufbauspiel bildeten sie ein Pärchen mit ihren Vordermännern. Erst wenn die Außenverteidiger nach vorne kamen, reagierten Robben und Ribéry. Danach zogen sie entweder nach innen oder blieben breit, um die diagonale Rolle ihrer Hintermänner zu unterstützen. Passend zu ihren jeweiligen Charakteren war es zumeist Lahm, der (auch wegen Robben) fast nur breit blieb, während Ribéry einige Male seine breite Position im Spielfeld beibehielt und Can sowie Kroos Räume gewährte. Erst in der zweiten Halbzeit, wo Dortmund stärker und höher presste, halfen Gustavo und Kroos in der Tiefe aus. Sie boten sich dann in den Schnittstellen dieser Dreierkette tiefer an und verengten den eigenen Raum.

Ein ähnliches tiefes Anbieten praktizierten auch die Schwarz-Gelben, allerdings hatten sie einige negative Auswirkungen aufgrund einer anderen Ausführung dabei. Bei ihnen kippte der Sechser hinter die sehr hohen Außenverteidiger ab, aber es gab aufgrund der kompakten Bayern keine Bindung nach vorne. Sie schienen vor der Enge im Zentrum zu flüchten und suchten die offenen Räume, die sie neben ihrer Innenverteidiger fanden. Das Problem war, dass sie sich im Mittelfeld aufgrund ihrer Scheu selbst beschnitten. In vereinzelten Szenen ließen sich sowohl Gündogan als auch Leitner in die Tiefe und auf eine Linie mit Hummels und Subotic fallen, was die gesamte Idee ad absurdum führte. Sie verengten ihren eigenen Raum, hatten keine Anspielstation, außer die bedrängten defensiven Flügel im zweiten Drittel. Offensiv schienen die Bayern einen Tick beweglicher und lauffreudiger.

Bayerns Rochaden und Fluidität

In der Offensive beeindruckten die Münchner durch die ausbalancierte und extrem überraschende Freiheit ihrer Offensivakteure. In der ersten Spielhälfte schien es gar, als ob Robben eine Freirolle besaß. Immer wieder orientierte er sich ins Zentrum, zockte und rochierte, wie er Lust und Laune hatte. Ribéry agierte noch etwas fester und hielt seine Position stärker, während Mandzukic und Müller die Löcher ausglichen. Müller ging dabei öfter auf die rechte Außenbahn, der Kroate hingegen suchte den horizontalen Raum nach Lücken ab. Damit blieb er seiner Rolle als von hinten hoch anspielbarer Zielspieler treu, konnte sich aber zeitgleich immer als Kombinationspartner bei schnellem Umschalten anbieten und defensiv im Pressing unterschiedlichster Sorten mithelfen.

Nach der Halbzeit war Ribéry wegen der konservativeren Spielweise des Kollektivs und insbesondere der Außenverteidiger ebenso etwas freier. Die Offensive war fluid und flexibel, auch die flügelseitigen Direktablagen ins Zentrum, welche Heynckes beim letzten Mal versuchte, klappten nun. Generell wirkten die Bayern besser an das Dortmunder Pressing angepasst, profitierten aber auch davon, dass es nicht so stark wie sonst war. Ansonsten waren die Bayern im Gegenpressing wie im Angriffspressing klar verbessert. Sie antizipierten schneller mögliche Pressingsituationen und attackierten gut. Auch das Gegenpressing sowie das generelle Umschaltspiel waren (handlungs-)schneller, während das gegnerische Umschalten durch Abseitsfallen oder kollektive Rückwärtsmärsche neutralisiert wurde. Man nahm ihnen den Raum in der Tiefe und die Flügelstürmer eilten auf ihre ursprünglichen Positionen zurück.

Symbolisch für die Verbesserungen der Bayern in ihren zwei Schwachpunkten war das zweite Tor. Ein Ballgewinn wurde sehr schnell umgeschalten und auf einmal tauchte Robben im Raum hinter der gegnerischen Abwehr auf und wurde perfekt eingesetzt. Das Tor war sinnbildlich für Gustavos Defensivstärke, die neue Vertikalität im Umschalten, dazu noch Kroos Charakter als Umschalt- und Verbindungsspieler – davon profitierte Robbens Bewegung sowie natürlich ein ganz besonderer Akteur an diesem Abend: Mario Mandzukic.

Vergleich zwischen Mandzukic und Gomez

Ein wichtiger Aspekt in dieser Partie war die Lufthoheit Mandzukics, seine Teilnahme am Kombinationsspiel und Defensivstärke. Wichtig zu sagen ist aber, dass auch Gomez durchaus solche Fähigkeiten an den Tag bringen kann. Mit seiner Athletik und körperlichen Stärke ist er potenziell einer der besten Akteure im Gegen- und besonders im Rückwärtspressing. Allerdings wirkt Mandzukic weniger dominant und mehr als ein verbindender Spieler, der die Lücken problemlos füllen und ohne eigenen Torerfolg bleiben kann. Bei Gomez wirkt es neben einer gewissen Hüftsteifheit oft so, als befände er sich in einem Zwist und treffe unbewusst falsche Entscheidungen, weil sie ihm als „reinem Knipser“ falsch beigebracht wurden. Dazu kommt die mangelnde Forcierung als Spieler, der die Lücken in der eigenen Formation im kollektiven Angriffsverlauf füllen und dennoch strategisch zum Torerfolg beitragen kann.

Als er gemeinsam mit Olic den Mittelsturm in der Ära Van Gaal bildete, bevor er sich verletzte, zeigte er sämtliche dieser Fähigkeiten auf einem hohen Niveau. Er gewann Zweikämpfe, rieb sich auf und hatte kein Problem die Schnittstellen mit seiner Athletik zu beackern, um Olic und den Flügelstürmern Räume zu öffnen. Fraglich ist, ob er diese Fähigkeiten einerseits im Gesamtpaket sowie konstant abrufen kann. Mandzukic wirkt in den engeren Situationen gewandter und im Kopf schneller, was ihm langfristig trotz eventuell geringerer Torausbeute einen Platz verschaffen kann. Dazu natürlich auch seine Dominanz in der Luft, wo er nie spekuliert, sondern den Ball herunterpflücken und schnell verarbeiten kann – Gomez‘ größtes Manko.

Dortmunds Erstarken in der zweiten Halbzeit

Grundformationen Ende der zweiten Halbzeit

Nach dem Seitenwechsel konzentrierten sich die Dortmunder mit  Leitner und Gündogan verstärkt auf die Mittelfeldräume im Spielaufbau sowie ein kompakteres Pressing des Kollektivs. Die Bayern hatten allerdings weiterhin ein Übergewicht, doch das Momentum begann zu kippen. Die Rochaden wurden seltener und die offensive Durchschlagskraft nahm etwas ab. Aus der neuen Dortmunder Spielweise entwickelte sich langsam eine tiefere Formation bei den Bayern, die zuerst noch den Ball zirkulieren lassen konnten, aber auch diesen langsam öfter zu verlieren begannen.

Die Wechsel von Klopp trugen ihren Teil dazu bei. Er brachte Perisic neben Gündogan, der etwas Ruhe einbringen sollte. Götze ging auf die linke und nach der Schieber-Einwechslung auf die rechte Außenbahn, während Reus dann von seiner zentralen Position auf links rückte. Gustavo erhielt nun weniger Zugriff auf das gegnerische Mittelfeld, zeitgleich entwickelte sich in seinem Rücken viel Bewegung durch Schieber, Reus und Götze, welche auch spielerisch noch ein höheres Niveau brachten. Dortmund dominierte und kam auch noch zu einem Treffer. Heynceks wechselte konservativ: Tymoshchuk kam für Ribéry, Badstuber für Can als linker Außenverteidiger. Damit stellte er auf die klassische Abwehrspielweise um, damit die Führung verteidigt wurde. Die Konter wurden weiterhin versucht, insbesondere weil teilweise sogar die gesamte Dortmunder Defensive weit vorschob, aber es blieb beim 2:1, nachdem Lewandowski sehenswert ausglich.

Fazit

Stark angefangen, stark nachgelassen – so sah es bei den Bayern aus, welche allerdings offensiv, defensiv und individuell (Dante, Mandzukic und auch Can) tolle Ansätze zeigten. Dortmund zeigte sich in der zweiten Halbzeit grundlegende verbessert und ließ erahnen, dass mit ihnen in voller Besetzung und mit mehr Konzentration weiterhin zu rechnen ist.

BigK 15. August 2012 um 01:37

Eine Dreierkette wäre vielleicht mal eine gute Variante gegen den BVB (siehe ManCity gg. Chelsea). Ein Martinez (so er denn kommen sollte) könnte zwischen Badstuber und Boateng spielen und dadurch könnten Alaba und Lahm die offensiven AVs des BVB schon viel früher abfangen. Mit Kroos und Schweinsteiger in der zentralen sowie den inversen Robben und Ribery auf den Aussen, die eh immer nach innen ziehen, könnte so dauerhaft ein Übergewicht im Mittelfeld entstehen und damit vielleicht auch die vertikalen Pässe des BVB verhindern.
Was denkt ihr?

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Magic_Mo 17. August 2012 um 15:19

Ich bin an sich großer Fan der Dreierkette, aber glaubst du nicht, dass so ein System nach Ballverlusten extrem anfällig für Diagonalläufe von Kuba, Großkreutz wäre? Ich denke die beiden verstehen es extrem gut, in einer Kontersituation eine Abwehrkette auseinanderzulaufen, und wenn Alaba/Lahm als Flügelverteidiger auftreten, fehlt ihnen im Umschaltspiel vielleicht der Zugriff, weil sie zu hoch stehen…
Das würde dann dazu führen, dass mindestens einer aus Schweinsteiger/Kroos tiefer spielen muss, um sowohl im Umschalten in die Defensive Räume zuzumachen, als auch um Bälle abzuholen und Ballverluste früh im Spielaufbau zu vermeiden.
Dann wäre aber die Zentrale unterbesetzt und es könnten immer mindestens zwei Gelbe Pärchen bilden, was die Grundidee Deines Vorschlags irgendwie aushebelt. Rücken die bayrischen Außen ein, um in der Zentrale Übergewicht zu schaffen, dann sind die Außenverteidiger von Dortmund freier und können höher aufrücken.

Gesetzt den Fall, dass meine ganzen Annahmen und Folgerungen zumindest teilweise richtig sind 😀 würde also ein 3-4-3 von Bayern gegen Dortmund entweder sehr defensiv ausgelegt werden müssen (entweder Fünferkette oder doppelte Absicherung vor der Abwehr) oder große Risiken bergen, von den dynamischen gelben Angreifern zerlegt zu werden.

Rein situativ könnte aber eine solche Anordnung mit hohen AVs, einem zurückfallenden / abkippenden Sechser Vorteile bringen beim Umspielen des Dortmunder Angriffspressings und beim eigenen Pressing auf die spielaufbauenden Innenverteidiger.

Allerdings denke ich, dass Heynckes gerade mit seiner interessanten Idee der diagonalen Außenverteidiger versucht, die Gratwanderung zwischen besserem Druck auf die gegnerischen AVs und Beibehlatung der zentralen Kompaktheit bzw. defensiven Stabilität zu meistern. Wenn dieser Plan aufgeht, besteht ein klarer Vorteil darin, dass man keinen zusätzlichen Mann in der Innenverteidigung verschenken muss.

Just my two cents…

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Henrik 13. August 2012 um 12:21

Gut dass ihr die Außenverteidiger ansprecht. Mir ist eine ähnliche Verhaltensweise schon bei Arsenal aufgefallen, als ich mir vorher die 2.Halbzeit des Spiels gegen Köln angesehen hab. Da war es besonders gut bei Andre Santos zu beobachten, wie er sich in den Spielaufbau eingeschaltet hat, anstatt über Außen den Weg nach vorne zu suchen. Und auch Jenkinson hat sich positionstechnisch ähnlich verhalten. Die Flügelspieler, besonders Gervinho, standen an der Außenlinie und haben für Breite gesorgt.

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Henrik 13. August 2012 um 12:23

So hat man die Anbindung durchs Zentrum, die Dortmund gefehlt hat, als Leitner und Gündogan beide zurückweichen mussten.

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Erkanapti 13. August 2012 um 16:43

Zu Andre Santos muss ich als Fenerbahce-Sympathisant sagen, dass er dies zu seinen Zeiten bei Fenerbahce auch sehr oft erfolgreich praktiziert hat.
Es war sogar ein entscheidender Faktor im Spiel.

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Henrik 14. August 2012 um 12:24

Mal sehen wie er am Samstag in der Premier League gegen Sunderland spielt. Letzte Saison wurde er ja eher als klassischer offensiver Außenverteidiger eingesetzt, der mit Vorstößen über die Flügel kommt.

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geco87 13. August 2012 um 00:39

Schön, dass ihr den Vergleich Mandzukic vs. Gomez mit reinbringt. Auch wenn man nach dem ersten Härtetest der Saison noch keine vorschnellen Schlüsse ziehen sollte, kann man sagen, dass Gomez den Stammplatz im Sturm auf keinen Fall sicher hat. Mandzukic hat ja schon zwei Jahre in WOB bewiesen, was er für eine Klasse besitzt und gewisse Vorzüge gegenüber Gomez hat: z.B. ist er der bessere Kombinationsspieler und ballgewandter. Gomez dagegen hat wohl den Tick mehr Torjägerinstinkt im Sechzehner, gerade im und um den Fünfer.
Selbst mit den Außen Robben und Ribery (Alternativen Weiser, Shaqiri und Müller) würde ich aber selbst keinen Zweimannsturm Gomez + Mandzukic ausschließen, ebenso wenig Mandzukic + Pizarro und Pizarro + Gomez. In jedem Fall ist Bayern in der neuen Saison flexibler im Sturm, auch da die Alternativen einfach hochwertiger sind und Raum für die obigen Spielereien bieten.

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CD 13. August 2012 um 00:27

Danke fuer die schnelle und vortreffliche Analyse 🙂

Mit dem meisten gehe ich auch konform. Trotzdem wuerden mich ein paar Punkte interessieren:

Ich kann das extra Lob fuer Can nicht ganz nachvollziehen. Jupp hat die Mannschaft besser eingestellt und die Taktik hat besser gepasst – wurde ja auch Zeit – aber ich fand, dass man bei der Umsetzung schon sehr merkte, dass Sunny Canny noch sehr gruen hinter den Ohren war. Ich kann mich an einige Szenen erinnern, bei denen der Abstand zum Gegner nicht gepasst hat. Er hat einen interessanten Part gespielt, aber einen Extra Lob hat er sich noch nicht verdient.

Ich haette dann aber noch eine Frage an den hoch geschaetzten RM: Wie sehen Sie die Rolle von Mueller in der Rueckwaertsbewegung? Hatten Sie auch das Gefuehl, dass er Robben entlasten sollte, damit dieser fuer das Umschaltspiel „frei“ wird?

Wenn Robben durch eine Rochade in Mitte gelangt ist und dann der Ball verloren ging, blieb ja er auch immer auf dieser zentralen Position und Mueller uebernahm seine Position.
Diesen Wechsel der Defensiv-Positionen ist mir beim FcB schon haeufiger aufgefallen.

Interessant finde ich, dass der BVB uebrigens in HZ 1 die „typischen“ Bayern-Probleme hatten. Sie konnten sich gegen das starke Pressing waehren und fanden keine Verbindung zwischen den einzelnen Manschaftsteile.

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RM 13. August 2012 um 00:31

Der sonnige Can war meiner Meinung nach für einen 94er-Knaben absolut top, viele Aktionen sahen gefährlicher aus, als sie waren – was ein Lob an den Jungen sein soll. Allerdings hatte er natürliche einige Wackler drin, die jedoch absolut üblich sind. So jung auf der ungewohnten Position, wer mag’s ihm verübeln – eine Szene zu Beginn war jedoch absolut richtungsweisend mMn, als er im wundervollsten Rückwärtspressing nach hinten jagt und den Ball wieder ergattert, hat er sehr gut gemacht und auch ansonsten eine mindestens akzeptable Partie gezeigt.

Bezüglich der Müller-Frage: war es nicht auch so, dass es sogar Szenen gab, wo Ribéry aus dem Gegenpressing heraus mittig blieb, Mandzukic den nominellen HS gab und Müller nach links ging? Einmal geschah es sicher, Ribéry verfolgte den Ball sogar relativ weit und die positionelle Grundordnung stimmte. Das gleiche natürlich öfter bei Robben, der eine stärkere und längere Freirolle inne hatte.

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CD 13. August 2012 um 00:41

Das Umschaltverhalten des FcB koennte man meiner Meinung nach eh mal genauer analysieren.
(bzw. ueberhaupt ein Vergleich zwischen den Umschaltverhalten von unterschiedlichen Vereine.)

Soweit ich das sehe, ist die erste Praemisse beim Defensivumschalten, dass jede Position besetzt wird und zwar von dem Spieler, der gerade in der Naehe ist. Diese Spieler halten auch recht lange diese Positionen.

Meiner Meinung nach ist aber Robben und Mueller das einzige Paar, was nicht mehr zurueck rochiert.

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C 13. August 2012 um 00:06

Ich hätte mich über eine… nennen wir es Mikrotaktische Betrachtung des BVB Tores gefreut, wie seht ihr da das Herausrücken Boatengs? Schien ja ne taktische Anweisung zu sein nach dem Gegentor hat er es ja glatt nocheinmal so gemacht und es wurde wieder gefährlich.

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Solid Snake 12. August 2012 um 23:30

Interessant was ihr immer so alles in einem Spiel seht,die meiste Zeit waren für mich beide Teams gleich schlecht.Bayern hat nur in seiner Phase mehr Tore gemacht was schliesslich gereicht hat.

Überrascht war ich teilweise über die härte das hat man so in den letzten Jahren garnicht gesehen(war sch0on fast so wie in den 90igern mit Chappi,Möller,Basler und Loddar xDD) .
Ob Mandzukic wirklich besser als Gomez ist wird man sehen ich bin froh das wir beide haben.Aber wir müssen jetzt nicht nach einem Spiel anfangen einen in den Himmel zu loben.

Viel entscheidender ist wie wir Schweini ersetzt bekommen, aber wenn Gustavo und Kroos so spielen wie heute mach ich mir da auch keine Sorgen.

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Andreas 12. August 2012 um 23:19

Sehr schöne Analyse, aber am Ende wird es wirr. Tymoshchuk kam für Ribery, nicht für Kroos. Dem entsprechend war es auch kein konserativer, also positionsgetreuer Wechsel, sondern ein defensiver.

Hielt ich im Übrigen für den falschen Schachzug, weil man bereits hinten drin stand und vorne die Anspielstationen fehlten. Shaquiri früher zu bringen, hätte vorne Entlastung durch „Ball halten“ bewirken können.

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RM 12. August 2012 um 23:52

Seit wann ist ein konservativer Wechsel ein positionsgetreuer?

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RM 13. August 2012 um 00:32

Grafik und Inhalt wurden angepasst, war ein Denkfehler meinerseits… diese verfluchten Spielberichtsseiten und demente Selbstzweifel.

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C 13. August 2012 um 00:15

Hab mich da auch erst gewundert weil ja Ribery Bälle relativ gut behaupten kann, ähnliches traue ich auch Shaquiri zu von daher war der Wechsel Robben Shaquiri denke ich gut, der dann auf links zu spielen schien, wenn ich nicht irre, zumindest schien Müller rechts zu sein, bleibt für Kroos die 10. Zurück zum Ribery Wechsel ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster vll hat Heynckes da ne taktische Reaktion von seinem Gegenüber sehen wollen.

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maverick.91 12. August 2012 um 23:15

Ich habe Mandzukic als DEN Bayern-Neuzugang empfunden. Fand er hat alles das gebracht was man an Gomez kritisieren kann (und was auch in der letzten Saison inkl. EM kritisiert wurde).
Er war immer anspielbar und gleichzeitig da wo er gebraucht wurde. So nen Pass wie vor dem 2:0 hat man von Gomez bisher sehr selten gesehen ausserdem war er auch sonst immer als ‚Prellbock‘ da und hat so dem Kombinationsspiel extrem weiter geholfen.
Ob seine Torausbeute wirklich geringer als die von Gomez sein würde weiss ich nicht da auch er Knipsen kann, bei passenden Zuspielen.
Mit Mandzukic in der heutigen Form sitzt Gomez (hoffentlich *an Heynckes ‚Stammelf-Denken‘ denk*) auf der Bank, auch wenn er letzte Saison 26 Tore geschossen hat. Die helfen diese Saison auch nicht mehr Punkte zu holen.

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jAguAr 12. August 2012 um 23:08

Etwas schade, dass der Stand der Trainingarbeit keine Berücksichtigung findet. Es war doch deutlich erkennbar, dass die Dortmunder hier auf einem anderen Stand, als die Münchner sind. Bei jedem Antritt, egal wer gegen wen, konnten die Münchner Vorteile für sich verbuchen. Etwas was man wohl in den Ligaduellen nicht mehr in dieser Form antreffen wird.

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datschge 12. August 2012 um 23:40

Kann man den „Stand der Trainingarbeit“ irgendwo nachlesen? Hat Dortmund später als München angefangen zu trainieren?

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jAguAr 12. August 2012 um 23:46

Nö, war aber recht eindeutig, dass die ein anderes Programm fahren. Einfach mal drauf schauen wie sich das in 4 Wochen darstellt.

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datschge 13. August 2012 um 01:01

Aber darum ging es ja auch nicht im Artikel, nur um das Spiel als „keineswegs richtungsweisende Partie (…) und eine interessante kleine Standortbestimmung“ wie RM ja gleich zu Anfangs schreibt.

Den Stand der Trainingsarbeit halte ich übrigens für Außenstehende eh für irrelevant, da dieser sowieso im konstanten Fluss ist. Interessant dagegen sind die Problemstellungen und die darauf (nicht) gebotenen Lösungen, sowie wie darauf in folgenden Spielen reagiert wird. Da hatte Dortmund zu Anfangs der letzten Saison eine längere Hängepartie bevor sie ihr funktionierendes System gefunden hatten (auf die kein Gegner mehr eine Entgegnung wusste). Der Artikel hat mMn interessante Aspekte des Spiels, die diese Saison von Relevanz sein können, gut angesprochen.

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Henrik 13. August 2012 um 12:10

Beim Liga Total Cup fand ich die körperliche Verfassung der Bayern katastrophal. Deswegen habe ich jetzt mit einem Sieg von Dortmund gerechnet. Aber stattdessen war Bayern jetzt schon fast in Topverfassung.
Ich glaube daher, die Bayern hatten damals eine außerordentlich harte Trainingswoche hinter sich, die sich zwar negativ auf den Liga Total Cup ausgewirkt hat, aber dank dieser harten Arbeit waren sie nun in einer besseren Form als der BVB.

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Jan 12. August 2012 um 23:04

Wunderbarer Review und perfekte Einschätzung. Auf eure Analyse habe ich mich schon auf dem Heimweg vom Stadion gefreut!

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