Königsblaue Dominanz & zehn gute BVB-Minuten
Schalkes dominanter Derbysieg deckt erneut Dortmunds Ballbesitzschwächen auf. Nach einer guten Umstellung waren die Schwarzgelben aber kurz am Drücker. Nach nur zehn Minuten reagierte Tedesco.
Die Frustration im schwarzgelben Lager war groß nach dem Ruhrderby, das dieses Mal auch ein Topspiel um die Vizemeisterschaft war. Die Schalker von Domenico Tedesco konnten die wichtige Partie mit der klar intensiveren Spielweise dominieren, die Borussen hatten über die längste Zeit des Spiels nicht viel entgegenzusetzen. Was dabei aber übersehen wurde: Im zweiten Durchgang waren die Dortmunder kurz davor, das Ruder herumzureißen. Nach einer Umstellung auf ein 3-1-5-1 dominierten sie die Partie deutlich. Tedesco reagierte aber prompt und Schalke kam in die Partie zurück.
Simple Pressingfallen auf den Außenverteidigern
Prägend für den ersten Durchgang war besonders das Schalker Pressing. Tedescos 5-3-2/3-3-2-2 folgte der üblichen Strategie: Innenverteidiger anlaufen, Pass auf den Außenverteidiger leiten, dann von allen Seiten zuschieben. Auffällig war, dass besonders Schmelzer als Pressingopfer auserkoren wurde: Immer wieder lief Burgstaller in einem klaren Bogen von innen an, um Toprak zu diesem Pass zu verleiten. Konoplyanka agierte gegen Sokratis weniger aggressiv und versuchte eher durch lockeres Anlaufen einen Rück- oder Querpass zu provozieren, um anschließend Toprak ins Spiel zu bringen.
Der BVB lief häufig extrem naiv in diese Pressingfalle hinein, obwohl der Ausweg meist nicht so wahnsinnig schwer gewesen wäre. Oft war schlichtweg der Rückpass auf Toprak offen, wenn dieser sich früh genug nach hinten absetzte. Hätte Burgstaller diesen schließen wollen, wäre dann der Passweg auf Bürki oder Sokratis aufgegangen. Sahin und Dahoud wurden zwar oft manngedeckt, aber nicht immer – und wenn, dann öffnet das die offensiven Halbräume.
Die Außenverteidiger orientierten sich mit dem ersten Kontakt aber meistens sofort vertikal und suchten nach den wenig vielversprechenden Bällen entlang der Linie – genau in die Richtung, aus der sie angelaufen wurden. Von dementsprechend geringer Qualität war dann auch die Umsetzung der ohnehin mäßigen Long-Line-Strategie. Zu allem Überfluss führte das dann auch noch zum Schalker Führungstreffer: Schmelzer bekam den Ball in recht spitzem Winkel von hinten und musste etwas anspruchsvoller aufdrehen, um sich vertikal zu orientierten; dabei versprang ihm der Ball und Schalke kam zu einem leichten 3-gegen-3-Konter.
Lesen eines Angriffs
Durchaus beeindruckend war allerdings, wie frühzeitig sich die Schalker Flügel nach vorne schoben. Häufig waren die nominellen Außenverteidiger bereits in Flügelstürmer-Position, wenn der Dortmunder Innenverteidiger noch am Ball war. Besonders die Räume um Schmelzer wurden unheimlich früh schon zugeschoben, das galt auch für die Wege in die Mitte, die Goretzka und Bentaleb kontrollierten. Und wer früher schiebt, ist näher dran und kommt besser und schneller an den Ball.
Dieses frühzeitige Herausrücken hätte zu einem kräfteraubenden Pendeln mit sehr weiten Wegen werden können, wenn die Borussen es denn geschafft hätten, den Ball ein paar Mal von Seite zu Seite zu bewegen. Da das kaum stattfand, ging die aggressive Strategie für Schalke meistens voll auf.
Zögerlich und hektisch
Ein paar Mal kamen die Borussen um das Pressing herum. Zum Ende der ersten Halbzeit kam Sahin vermehrt zu Schmelzer nach halblinks und baute das Spiel dann auf. Selten bis nie gelang es den Borussen dann aber, länger den Ball laufen zu lassen, um auf einen sauberen Vertikalpass zu warten. Immer wieder erzwangen sie den Ball nach vorne bei erstbester Gelegenheit und gerieten dann sofort unter Druck der Schalker.
Die fehlende Grundstruktur im eigenen Ballbesitz machte sich auch dann negativ bemerkbar, wenn die Dortmunder mal Räume und Zeit fanden, um aufzurücken und die Schalker zu destabilisieren; etwa bei gewonnenen zweiten Bällen. Die Borussen suchten hier nicht schnellstmöglich nach dem nächsten sinnvollen Pass, sondern wirkten zuweilen mit der Zeit am Ball überfordert und hielten das Leder dann viel zu lange ohne Aktion.
In diesen Situationen zog sich Schalke schnell zurück ins 5-3-2, bei dem selbst die beiden Stürmer bis ins Abwehrdrittel zurückfielen und mit in der Flügelverteidigung halfen. So wurden verfügbare Räume recht schnell aufgefressen. Dortmund versuchte dann fast immer, sofort durchzubrechen; unabhängig davon, ob die Schalker noch aufgerückt oder schon am eigenen Strafraum formiert waren. In zweiterem Fall wurden mögliche Rückpässe und Verlagerungen zum einen nicht gesucht, zum anderen auch oft nicht angeboten.
Dortmund sucht das 3-gegen-3
Die Grundidee der Borussen war also offenbar keine, in der Ballzirkulation eine Rolle spielte. Stattdessen sah man, dass sie darauf eingestellt waren, die theoretischen Schwächen der Fünfer- und Dreierkette zu attackieren. Die Flügelstürmer starteten viele Läufe hinter die Schalker Halbverteidiger. Man versuchte Schalke ins 3-gegen-3 zu zwingen.
Dementsprechend agierten die Borussen gegen den Ball quasi im 4-2-1-3. Phillip und Pulisic liefen Stambouli und Kehrer an, Reus versperrte den Passweg auf Bentaleb. Zu Balleroberungen führte das selten, da die Schalker dann meistens zum langen Ball griffen.
Am gefährlichsten waren die Borussen dann, wenn sie die zweiten Bälle eroberten und sofort tief spielten. In der Anfangsphase kamen sie dadurch einige Male ins Laufduell mit den Schalker Verteidigern. Das waren Szenen, in denen die Königsblauen wenig Absicherung hatten. Allerdings konnten sich die Dortmunder Außenstürmer nicht entscheidend durchsetzen. Schalkes Flügelläufer kamen dann schnell dazu und stabilisierten die Situationen.
Schalke mit leichteren „Outs“ bei zweiten Bällen
Ohnehin waren es meist die Gastgeber, die zweite Bälle festmachen konnten. Das lag zum einen an der etwas stärkeren Kompaktheit und Präsenz in Ballnähe. Nach eigenen langen Bällen formten sie oft ein ziemlich sauberes 3-3-2-2. Die Dortmunder, die im eigenen Pressing natürlich keine Breite hatten, konnten die Räume an den Seiten dieser engen Formation nicht besetzen. Stattdessen konnten Schöpf und Caligiuri den Raum um Bentaleb verknappen, wodurch die Achter aggressiver vorrücken konnten. Zusammen mit den beiden engagierten Stürmern hatten die drei Dortmunder Zentrumsspieler mit vielen Gegnern zu kämpfen.
Außerdem konnten sich die Knappen aus den umkämpften Situationen bedeutend leichter in die Ballzirkulation lösen. Die Borussen hatten nur die Außenverteidiger als freie Spieler, die dann sofort wieder in der Pressingfalle waren; und ohnehin spielten sie ja viele Bälle direkt tief. Schalke konnte entweder im Zentrum den Ball kontrollieren oder sich in den Raum hinter den Dortmunder Flügelstürmern lösen. Wenn sich Dortmunds Flügelstürmer zurückzogen, wurden Schalkes Halbverteidiger frei, die dann wenig unter Druck gesetzt wurden. So konnte Schalke öfter die zweiten Bälle gewinnen, sie dann aber öfter und besser kontrollieren, um einen strukturierten Angriff daraus aufzubauen.
Lockeres Abwehrpressing ohne Reus
So mussten sich die Gäste im Laufe des ersten Durchgangs immer öfter zurückziehen und fielen dann in ein 4-4-1-1-Abwehrpressing zurück. Diesem fehlte es leider sehr an Intensität. Die Schalker Halbverteidiger wurden nun wenig bis gar nicht mehr unter Druck gesetzt. Batshuayi und Reus formierten sich zentral und warteten meist nur, sodass die beiden Viererketten quasi ohne Schutz verteidigen mussten. Dementsprechend konnten sie kaum herausrücken oder Schalke mal isolieren, sondern konzentrierten sich komplett auf das Verteidigen des Strafraums.
Auch sonst gab es nicht so viel Unterstützung im Defensivverbund: Oft verteidigten Phillip oder Pulisic alleine gegen den Schalker Flügelläufer, während sowohl Außenverteidiger und Sechser dahinter sich auf die Strafraumverteidigung konzentrierten. Dementsprechend gab es am Flügel nicht viele Balleroberungen, um in Konter zu kommen. Der Strafraum war aber in der Tat recht gut verteidigt, was auch für das 0:0 zur Halbzeit sorgte.
Schalke will hinter Dahoud kommen
Ein interessanter Aspekt waren die Asymmetrien im Schalker Aufbau. Oft baute Schalke halbrechts über Stambouli auf. Dann kam Bentaleb meist in den rechten Halbraum rüber und Harit rückte auch oft etwas weiter nach innen. Goretzka ging indes sehr oft nach vorne und lauerte halbrechts zwischen den Linien im Raum hinter Dahoud.
Es schien so, dass Schalke gerade diesen Raum hinter dem körperlich unterlegenen Dortmunder Sechser attackieren wollte. Burgstaller unternahm dort auch immer wieder ausweichende Läufe und beschäftigte so Toprak und Schmelzer. Goretzka konnte – auf dem Papier – in geschaffene Räume vorstoßen. So richtig effektiv wurde das aber nicht, da Schalke zu ungeduldig diese Räume suchte und Dortmund am eigenen Strafraum dann sehr kompakt war und sich – mangels Zugriffsmöglichkeiten – auch nicht herauslocken ließ.
Später gab es dann immer häufiger Angriffe über links entlang der Seitenlinie. Schöpf agierte dort generell etwas defensiver als Caligiuri auf der anderen Seite. Er bot sich später vermehrt für das Zuspiel von Kehrer oder aus dem Zentrum an und Harit besetzte dann vor ihm als dritter Spieler die Flügelzone. So konnte Schalke die erste Dortmunder Pressinglinie überspielen und zwang die Viererkette sowie die Sechser zum weiten Verschieben, wobei Konoplyanka im Halbraum noch kontrolliert werden musste. Diese beiden Spieler waren dann aber zu wenig, um regelmäßig Chancen herauszuspielen.
Verschlimmbesserungen in der Halbzeitpause
Die Borussen konnten trotz 0:0 (trotz? wegen?) nicht zufrieden sein und versuchten nach dem Pausenpfiff etwas mehr mit dem Ball anzufangen. Piszczek agierte nun tiefer neben Sokratis und versuchte aus der Lücke heraus das Spiel aufzubauen. Diagonal vor ihm agierte Dahoud, der nun mit Sahin getauscht hatte. Reus lauerte im ballfernen Halbraum. Dementsprechend konnten Sahin und Reus auf der linken Seite Schmelzer unterstützen.
Das hatte in der 50. Minute erst mal keinen so guten Ausgang. In dieser Szene war Sahin aber auch halbrechts, um den Ball erst einmal auf die Schmelzer-Seite zu bringen. Witzig: Er hatte dort den Ball zurückerobert, nachdem er kurz verloren gegangen war. Und zwar von Piszczek. Und zwar wegen einer unsauberen Ballannahme nach vorne nach Pass diagonal von hinten – beinahe genau so also wie Schmelzer ganze zehn Sekunden später noch einmal.
Fünf Minuten später verlor Schmelzer noch einmal einen Ball gefährlich. Dieses Mal war Sahin gerade zwischen die Innenverteidiger abgekippt. So hatte Schmelzer erneut keine Anspielstation. Die Dortmunder Anpassungen führten also zunächst dazu, dass Pressingopfer Schmelzer jetzt noch weniger Anspielstationen hatte, noch mehr Druck bekam und dementsprechend Bälle verlor.
Die zweite Anpassung betraf die Dortmunder Defensive. Hier beteiligte sich nun ein weiterer Spieler nicht: Der eingewechselte Schürrle wartete bei tiefer Verteidigung an der Mittellinie auf Konter. Dadurch versperrte er auch Stambouli. Dadurch griff Schalke nun nicht mehr über halbrechts an sondern primär über links. Ähnlich wie vor der Pause konnten die verbliebenen sieben Dortmunder Verteidiger kaum Bälle erobern und dementsprechend auch nicht Schürrles Konterposition nutzen. Schalke konnte sich aber trotzdem nicht viele Chancen herausspielen.
Umstellung auf 3-1-5-1
Eine viel bessere Umstellung gab es dann nach 60 Minuten. Schmelzer entfernte sich nun konsequent aus dem Spielaufbau und ging nach vorne. Toprak stand dafür breiter, Sokratis zentral, mit Piszczek ergab sich jetzt eine ganz klare Dreierkette im Spielaufbau. Dort wo vorher die Falle für Schmelzer war, konnte Toprak das Spiel jetzt ganz ordentlich aufbauen.
Außerdem bewegte sich Schürrle nun im linken Halbraum nach hinten. Reus ging wieder nach halbrechts und Dahoud rückte meist zentral auf statt im Halbraum. Es ergab sich ein ziemlich klares 3-1-5-1 (durch Raumsuchen von Schürrle und Reus zum Teil sogar mit Raute im Zentrum). So standen alle vier Aufbauspieler genau „auf Lücke“ um die Schalker Stürmer, die Räume hinter den Schalker Achtern wurden permanent besetzt und die Flügelläufer eher nach hinten gedrückt. Mit Sahin als Fixpunkt hielten die Borussen nun auch länger den Ball und drückten Schalke nach hinten.
Tedesco reagiert schnell
Schon nach zehn Minuten Dortmunder Dominanz reagierte Tedesco und stellte auch sein System um McKennie kam als zweiter Sechser für Goretzka und nun gab es das 5-2-3. Sofort standen die Dortmunder Verteidiger nicht mehr „auf Lücke“, sondern wurden vertikal zugelaufen. So konnten auch die Flügelläufer wieder früher herausrücken und die Zuordnungen im Zentrum wurden erleichtert. Von der ersten Situation an war das Kräfteverhältnis wieder gekippt, weil Schalke wieder Zugriff hatte.
Durch Abkippen von Sahin und Dahoud wurde es anschließend etwas ausgeglichener. Das zog Sahin jedoch aus der Formation, sodass es Schalker leichter fiel, kompakt zu bleiben und Zugriff zu finden. So konnte der BVB nicht mehr so durch die Formation durchspielen wie noch zuvor. Durch Flügelaktionen hatten sie noch ein paar gefährliche Szenen.
Dortmund indes begann nun, auch im 3-3-3-1 zu verteidigen, wobei die defensive Mittelfeldreihe aus Schmelzer, Sahin und Pulisic bestand. Schmelzer und Pulisic orientierten sich dabei aber nicht gut in die Mitte, stattdessen besetzte Sahin den Raum vor der Abwehr alleine – und das wurde schnell bestraft. Zehn Minuten nach der Umstellung gewann Schalke einen zweiten Ball und war sofort 4-gegen-4 gegenDortmunds Abwehr mit viel Raum. (Hier hatte Schalke nun quasi das 3-gegen-3, das Dortmund im ersten Durchgang so sehr gesucht hatte.) Ein Foul führte zum Freistoß führte zum Naldo führte zum 2:0.
Fazit
Schalke holte einen verdienten Sieg, weil sie schlichtweg viel konstanter und intensiver gegen den Ball arbeiteten. Gleichzeitig hatte Dortmund keine Idee und Struktur, um das Pressing der Knappen zu umspielen. In dieser Konstellation verliert man dann meistens.
Die Dortmunder Dominanz im 3-1-5-1 zeigte, was hätte sein können, hielt aber auch nur zehn Minuten, weil Tedesco sehr aufmerksam war. Anschließend zeigte sich wieder, dass den Borussen zur Zeit viele Basics im Positionsspiel abgehen oder auf zu niedrigem Niveau sind.
Mit dem 2:0 wurde auch die mangelnde Intensität der Borussen noch einmal bestraft. Schalke ist zur Zeit schlichtweg die bessere und die besser trainierte Mannschaft.
20 Kommentare Alle anzeigen
Mars836 19. April 2018 um 17:27
Seh ich das richtig bei dem Schaubild aus der 56. Minute:
Caliguri muss so wenig Angst vor Schmelzer bzw. einem Angriff des BVBs haben, dass er nicht mal, als derjenige Gegenspieler der am nächsten dran ist, auf den ballführenden Schmelzer schaut, sondern in Ruhe sich Schürrle annehmen kann…? In einem Spiel 2. Gegen 3.?
Das Bild vergangener Spiele wiederholt sich. Nach nun mehr ca 20 Spielen oder mehr mit Stöger hat sich immernoch keine Aufstellung beim BVB gefunden, ganz besonders im ZM. Außer dass ein paar gesetzt sind mangels Alternativen auf den Positionen ist es doch eklatant aus dem vorhandenen Material kein Ballbesitzspiel entwickeln zu können. Nur so werden solche Staffellungen wie beim Schaubild aus der 56. Minute möglich. Instinktiv ist eine solche Situation als Fußballer nicht gegeben, in der auf der Seite des ballführenden Spielers weniger Mitspieler sind als auf der gegenüberliegenden, und riesige Lücken klaffen wo Anspielstationen zu sein haben, außer es sind die Sekunden nach einem ein Ausbruch in einen Konter nach einem langen Ball mit Seitenverlagerung.
Es bleibt mir unerklärlich warum Stöger nicht auf die Idee kommt Abläufe einzustudieren. Sind die sich ständig wechselnden Aufstellungen im ZM jeweils defensiv gedachte Anpassungen an die Gegner? Oder mangelndes Vertrauen in einzelne Spieler? Reaktionen auf ausbleibenden Erfolg? Nervosität? Es ist Absolut unverständlich, wie man mit den zwei vermutlich besten deutschen Nachwuchsspielern auf der 6, also Weigl und Dahoud, so dilettantisch umgeht. Jeder Bundesligist und darüber hinaus wäre vermutlich froh einen der beiden zu haben. Um jeweils einen von den beiden kann man eine komplette Spielphilosophie aufbauen. So wie Busquets bei Barca oder Gündogan in Dortmund. Aber es fehlen sowohl Abläufe, Strukturen, (mentale) Fitness als auch Kontinuität. Alles Dinge die einzig und allein ein Trainer zu verantworten hat.
Langsam glaube ich Stögers Erfolg bei Köln hatte nur einen Namen: Modeste. In der Bundesliga reicht sowas ja leider einen Stürmer zu haben der trifft. Mit ein paar Siegen im Rücken musste Köln im Saisonverlauf nie mehr auf Gedeih und Verderb ein Spiel gewinnen, die anderen schon. Also Beton anrühren, Gegner zerstören, auf ein Tor von Modeste warten. Das reicht nicht für eine Mannschaft wie den BVB. Eher für Mannschaften wie Hertha, Wolfsburg, Stuttgart, oder Frankfurt zuvor mit Meier.
AG 19. April 2018 um 19:46
Das ist ein Deckungsschatten, keine Blickrichtung 😉 Er schaut also im Gegenteil auf Schmelzer.
tobit 19. April 2018 um 19:54
Stöger ist sicherlich ein (gewichtiger) Teil des Problems. Die teilweise deutliche öffentliche Kritik an der Mannschaft (und besonders einzelnen „Ballbesitzspielern“) deutet für mich aber sehr darauf hin, dass dort noch „unentdeckte“ (also bisher nicht in der Öffentlichkeit breitgetretene) Probleme lauern, die sich offenbar nicht in der aktuellen Zusammensetzung lösen lassen.
Schmelzer hat unter Tuchel aus gutem Grund nur ganz vorne oder ganz hinten gespielt. Entweder hat er dann mehrere simple Anspielstationen oder ein gelegentlicher Ballverlust ist verschmerzbar. Die Rolle eines im Aufbauspiel fokussierten Spielers an der Linie liegt ihm nicht (schon gar nicht, wenn er sich unter Druck drehen soll). In derart strukturloser Umgebung – die Struktur ist ja nichtmal schlecht (wie am Ende unter Bosz oder Klopp), sondern einfach nicht da – würden aber auch Marcelo und Kimmich oft (oder zumindest deutlich öfter) schlecht aussehen.
In der angesprochenen Situation hat Schmelzer offensichtlich die Anweisung, long line auf Schürrle (der zuletzt oft besser positioniert war und eine der Hauptverbindungsrouten über links darstellte) zu spielen und auch keine weitere Option in seiner Umgebung. Die Verlagerung auf Dahoud könnte ein technisch stärkerer Spieler mit mehr Selbstvertrauen spielen, würde von Schmelzer aktuell aber wohl nicht präzise genug kommen (dann hätte Schalke den Ball im Zentrum geschenkt bekommen). Das einzig „Richtige“ in dieser Situation wäre hoch und weit wegbolzen gewesen (dass ich das mal schreiben müsste, hätte ich vor einem Jahr für fast unmöglich gehalten) – das war in der Vergangenheit aber unter keinem Trainer gewollt. Entsprechend bringen sich viele Dortmunder gerne in auswegslose Situationen und verlieren den Ball beim Versuch, sich „spielerisch“ zu befreien.
Besonders viel gewechselt wird auf der Sechs ja eigentlich nicht (mehr). Sahin ist gesetzt (gefällt mir zwar nicht, aber passt mit seinem individualistischen Spiel gerade besser als die anderen). Daneben wurde zuerst Dahoud völlig ignoriert und erst gebracht, nachdem Castro (der Guerreiro-Ersatz) wochenlang keine gute Situation mehr hatte. Weigl durfte ein paar Mal ran, hat auch ganz ordentliche Spiele gehabt, wird jetzt aber wie vorher Dahoud komplett ignoriert.
Im offensiven „Mittelfeld“ dasselbe Spiel. Götze durfte am Anfang noch ran, sollte dann Tiefenläufer spielen und sitzt seitdem neben Kagawa auf der Bank. Seitdem wird in der Offensive nur noch auf Tempo und individuelle Durchsetzungskraft gesetzt. Wenn man nicht so grausig schlecht im Gegenpressing (und Batshuayi nicht verletzt) wäre, müsste man eigentlich konsequent lange Bälle spielen – da wäre die fehlende Struktur dann auch nicht mehr so schlimm.
Mars836 20. April 2018 um 13:49
Danke für den Hinweis, ich dachte schon was der BVB so macht strahlt so wenig gefahr aus dass es jeder Mannschaft gradezu egal sein kann und man nicht mal in dem Derby mehr hinschauen muss.
Wird wahrscheinlich aber trotzdem so sein. Und auch vielen dank für den Hinweis zu schmelzer und tuchel. Ich meinte, präzisierend zu der Szene, dass die Situation in die schmelzer geraten ist, mit der Intuition eines Fußballers, und hier im besonderen von seinen mitspielern, nichts gemein haben kann. In sofern wollte ich sogar schmelzer gegen das System von Stöger verteidigen. Wenn in dieser Szene der Ball aus einem umschaltmoment zu schmelzer gekommen wäre und er dort jedoch auf einen gut positionierten Gegenspieler auftreffen würde, müsste der umschaltmoment abgewürgt werden. Diese Situation hier sieht jedoch so aus als ob taktische im „Zwänge“ regulären Aufbauspiel dazu geführt haben, dass schmelzer vollkommen allein auf weiter Flur ist. Und in ganz Europa weiß man ja inzwischen dass das nicht schmelzers Stärke ist. Daher der Einwand des konterintuitiven Verhaltens der Mitspieler. Daher erkenne ich hier taktische Mängel. Denn das ZM ist nicht da wo es sein sollte. Besonders interesant wird’s ja erst wenn diese Szene zuerst zum 1:0 geführt hat und 5 Minuten später noch mal passiert. Das sieht dann einfach nach eklatanten (gruppen-)taktischen mängeln aus.
Und ich glaube dass der Findungsprozess auf der 6 noch nicht abgeschlossen ist. Erst hatte Weigl einige Spiele als zentrale Spielaufbauinstanz, danach Götze, dann Dahoud, dann Castro und jetzt Sahin. Trotzdem sind die Spielsituationen und die Mängel irgendwie immer noch die gleichen. Siw werden ausschließlich durch individuelle Einzelleistungen gelegentlich überwunden. Und nur deswegen habe ich noch Zweifel, dass mangelnder Einsatz (oder Intensität) der ausschlaggebende Faktor für die schwachen Spiele des BVB sind.
Daniel 20. April 2018 um 14:40
„Die teilweise deutliche öffentliche Kritik an der Mannschaft (und besonders einzelnen „Ballbesitzspielern“) deutet für mich aber sehr darauf hin, dass dort noch „unentdeckte“ (also bisher nicht in der Öffentlichkeit breitgetretene) Probleme lauern, die sich offenbar nicht in der aktuellen Zusammensetzung lösen lassen.“
Denkst du? Für mich deutet es eher daraufhin, dass Stöger die Verantwortung von sich wegschiebt. Nach dem Motto „was kritisiert ihr mich, mit solchen Luschen kann keiner vernünftig arbeiten“. Seine populistische Kritik an z.B. Götze nach einer absolut desolaten Mannschaftsleistung war menschlich völlig daneben. Sowas kann man am Stammtisch seinen Kumpels nach der dritten Maß Bier erzählen, aber als Trainer geht das gar nicht. Hat mich an den Löw-Spruch über Schmelzer erinnert (sinngemäß: Schmelzer ist zwar schlecht, aber einen besseren LV hab ich halt nicht). Und das war ja glaub ich nicht mal das einzige mal.
KH 20. April 2018 um 17:14
„Die teilweise deutliche öffentliche Kritik an der Mannschaft (und besonders einzelnen „Ballbesitzspielern“) deutet für mich aber sehr darauf hin, dass dort noch „unentdeckte“ (also bisher nicht in der Öffentlichkeit breitgetretene) Probleme lauern, die sich offenbar nicht in der aktuellen Zusammensetzung lösen lassen.“
Mal den Blick weitend: Ist das – unentdeckte Probleme zu haben – nicht das Schicksal einer Mannschaft, eines Klubs, der viele Jahre (sagen wir mehr als fünf Jahre) von einem sehr erfolgreichen Trainer geleitet und geprägt wurde? Man denke an Werder nach Rehhagel, an Werder nach Schaaf, an Cottbus nach Geyer, an den KSC nach Winnie Schäfer, BMG nach Weisweiler usw. – fast alle hatten in den Jahren danach einen sportlichen Niedergang zu verzeichnen. Dafür geht es dem BVB (aktueller Pokalsieger, Rang 3-4) noch (!) ganz gut.
Koom 20. April 2018 um 17:52
Ich wiederhole mich da, aber ich denke, das ist ganz natürlich. Das sind ja oft auch Trainer (man kann auch Freiburg nach Finke nennen), die den Verein massiv geprägt haben und meist auch mehr als nur die Trainerrolle bekleideten.
Das merkt man oft auch daran, dass sich die Vereine danach enorm schwer tun, wer denn als Trainer nachfolgen soll. „Das lief halt“ einfach so, da hat man sich keine Gedanken gemacht, warum der aktuelle Trainer das so gut im Griff hatte.
Nehmen wir mal aktuell Weigl, der vielleicht den größten Sturz mitmacht: Unter Tuchel war der auf dem besten Weg, der deutsche Busquets zu werden. Jetzt sitzt er nur noch auf der Bank. Sowohl Stöger als auch Bosz wollen auf der Position eher einen Grätscher oder Langballspezialisten haben. Das kann Weigl nicht.
Die Verpflichtung von Stöger als Übergangstrainer war… ok. Ich denke mal, dass Stöger seinen Marktwert nicht gesteigert hat. Er ist als Trainer extrem ambitionslos und langweilig. Solides Defensivkonzept, ansonsten ist da taktisch nicht viel los, vor allem offensiv. Und das mit einem Kader, der im Grunde von der Idee ähnlich wie der von Barca aufgestellt ist. Würde man hier ala Guardiola oder Tuchel ein richtig gutes Positionsspiel mit Gegenpressing trainieren, könnte man auch die Bayern jagen. Weigl als Busquets, Götze als Iniesta – Bartra wäre ein potentieller Pique gewesen, dazu spielerisch starke Aussenspieler mit Pulisic, Philipp etc.
Stattdessen übelste Hausmannskost.
Daniel 21. April 2018 um 13:21
„Die Verpflichtung von Stöger als Übergangstrainer war… ok.“
Du findest die Verpflichtung eines Trainers ok, der (wie du selbst sagst) null zum Kader passt? Ich fand sie damals schon mutlos und uninspiriert, mittlerweile sogar gefährlich. Mit einem Trainer, der auch nur halbwegs ein vernünftiges Positionsspiel am laufen halten kann, könnte der BVB längst für die CL nächstes Jahr planen. Ich hab so ein bisschen den Verdacht, dass man sich von Stöger ähnliches erhofft hat wie Heynckes es in München geschafft hat. Bundesligaerfahrener Trainer, der nach dem misslungenen Experiment eines ausländischen Trainers erstmal die Defensive stabilisieren soll und dann läufts. Tuts ja im Grunde auch auf überschaubarem Niveau. Der Unterschied ist, dass Heynckes eine völlig andere Autorität in Mannschaft und Verein hat, da er den Kern dieses Teams 2013 zum Triple führte, dass der FCB in den letzten Jahren deutlich weniger Fluktuation im Kader hatte und deshalb gefestigter und eingespielter ist und dass Jupp abseits von einem sinnvollen Defensivkonzept offensichtlich deutlich mehr zu bieten hat als Stöger.
„Und das mit einem Kader, der im Grunde von der Idee ähnlich wie der von Barca aufgestellt ist.“
Naja…bis auf die Viererkette stimmt das. Da allerdings killen dir seit dem Abgang von Hummels Schmelzer, Sokratis und Piszcek alle Träume einer barcaesken Spielweise, keine Chance. Das ist schon seit Jahren bekannt und man wollte hier aufrüsten, was leider aus unterschiedlichen Gründen wie Verletzungspech (Guerreiro), Anpassungsproblemen (Ginter) oder dem vermaledeiten Anschlag (Bartra) gescheitert ist.
Generell der Anschlag: bei aller Kritik an den erstaunlich vielen und einfachen Fehlern sollte man immer auch noch im Hinterkopf haben, was diese Spieler erlebt haben. Man weiß nie, wann sowas wieder hochkommt. Tuchel hat ja vor Gericht ausgesagt, dass er wohl noch Trainer in Dortmund wäre, wenn es ihn nicht gegeben hätte. Und zu Tuchels Zeiten war der BVB die sicherlich spannendste Mannschaft der Liga. Kaum auszudenken, was da kaputt gegangen ist.
Koom 22. April 2018 um 10:14
Ganz nüchtern betrachtet war die Entscheidung damals für Stöger ok. Und ja, ich denke auch, dass die Idee war, dass das wie mit Heynckes funktioniert. Keine wilden taktischen Spielereien, dafür Disziplin, taktische defensive Ordnung – und vorne richtets die starke Offensive. Rein von der Papierform ist das voll ok. Auch und gerade weil der BVB damals vogelwild war.
Ansonsten stimme ich dir zu.
Der BVB braucht definitiv einen Positionsspiel-orientierten Trainer. Und allgemein einen guten Plan für einen Kaderumbruch. Die massive Grüppchenbildung der alten, die aber auch einfach nicht mehr mithalten können und die seltsame Zusammensetzung aus Grätscherdefensive und Körperlos-Offensive muss auch geändert werden.
Ich kann mir vorstellen, dass Tuchel überlegen wird, Weigl zu holen. Der war hier zuletzt schlecht gelitten und Weigl wird wissen, wie gut ihm Tuchel gut. Und PSG (sofern es das wird) könnte einen Weigl in Topform gebrauchen. Den abzugeben wäre dämlich vom BVB… aber zutrauen würde ich es ihnen.
H3rby 22. April 2018 um 22:30
„Generell der Anschlag: bei aller Kritik an den erstaunlich vielen und einfachen Fehlern sollte man immer auch noch im Hinterkopf haben, was diese Spieler erlebt haben. Man weiß nie, wann sowas wieder hochkommt.“
Ich denke, dieses Thema ist deutlich präsenter im Verein als viele anerkennen wollen. O-Ton:“ Es sind doch Profis.“…
Die oftmals stark wechselnden Leistungen, unter Druck häufig völliges Versagen, nach Rückschlägen deutliches Einbrechen usw. sind für mich unumstrittene Indikatoren, dass vieles noch in den Köpfen steckt und die Aussagen im Prozess in den letzten Wochen haben tief blicken lassen. Hier werden einige Ortswechsel von Nöten sein, um wieder volle Konzentration und Leidenschaft zu erreichen.
Und von den deutlichen Mängeln in spielerischer Hinsicht, der Arbeit gegen den Ball und vor allem der Raumfindung möchte ich hier gar nicht erst sprechen, da zuerst genanntes für mich die komplette Saison überschattet.
csp 24. April 2018 um 10:47
Denke auch, dass der Anschlag noch eine sehr dominate negative Rolle spielt (wie sollte er auch nicht). Wenn man hört wie dies z.B. bei den Wechseln von Batra, Ginter und anderen als mit ausschlaggebend angeführt wird.
Selbst bei der Gerichtsverhandlung sagte Tuchel ja, dass er ohne diesen Anschlag noch Trainer wäre. Egal ob es stimmt oder nur so dahin gesagt wurde, allein dass dies Argument hervorgeholt wird. War die Verhandlung nicht auch kurz vor dem Bayernspiel?
Letztlich befürchte ich nach diesem Saisonverlauf, dass der BvB mehr oder weniger den ganzen Kader, der in dem Bus saß, austauschen muss. Irgendwie haben sie ja schon damit angefangen.
Sie müssen es halt nur schnell durchziehen und eine klare Idee davon haben wie der neue Kader aussieht.
Koom 24. April 2018 um 13:48
So wirklich klar sagen, wie tief das sitzt, wie sehr das Teil des Problems ist, kann man nie sagen. Das ist letztlich wie bei Depressionen. Kriecht rein, ist da, aber so 100% nachweisbar ist das nicht. Auch, ob sie „weg sind“ oder es irgendwas verändert.
So oder so tut der BVB gut daran, den Kader umzustrukturieren. Vorne wurde und wird das ja permanent gemacht, aber tatsächlich muss man auch „hinten“ mal umbauen. Sahin und Schmelzer stehen auf vielen Abgangswunschlisten, da wird man sicherlich keinen Fehler machen. Über Piszcek muss man zumindest auch mal nachdenken, weil der auch einfach keine 30 Spiele mehr in einer Saison schafft. Vielleicht hat man Glück und Akanji mag die neue AV-Rolle. Wenn man Guerreiro mal dauerhaft gesund kriegen würde, wäre auch der für viele Positionen eine Hilfe, aber da muss auch der passende Trainer her – wie auch für Weigl.
CHR4 21. April 2018 um 02:13
BMG nach Weisweiler als Beispiel für sportlichen Niedergang? – da ich keine Ahnung habe, wie das Spiel damals aussah musst du das mal erläutern, denn danach kam Lattek und BMG holte 76 und 77 wieder die Deutsche Meisterschaft (nach 70, 71, 75 unter Weisweiler) und 1979 wieder (nur vier Jahre nach 75) den UEFA-Pokal – klingt für mich nicht nach sportlichem Niedergang (?)
KH 23. April 2018 um 15:27
Hi, zu meinem Glück habe ich „fast alle“ geschrieben. Nein, bei BMG sah es danach immer noch gut aus, da hast Du recht.
August Bebel 22. April 2018 um 10:50
Stöger hatte in Köln zwei erfolgreiche Jahre, bevor Modeste da war, das sei nur mal zu seiner Ehrenrettung gesagt. Und den auf dieses Level zu bringen, ist auch eine Leistung.
Heißt natürlich nicht, dass der Rest nicht stimmen würde. Mal gucken, ob das dann auch auf Kovac in München zutreffen wird. Da sehe ich eine ähnliche Problematik.
mlisiewi 19. April 2018 um 15:40
Fehlende Intensität im Pressing, gab es diese Problematiken nicht auch zu Mitte/Ende der „Tuchel-Ära“? Daraus lässt sich schließen, dass die in der Presse gern breit getretenen Probleme tatsächlich überwiegend den Protagonisten auf dem Platz selbst als den Trainerteams zuzuschreiben sind. Ich bin gespannt, ob und wenn ja wonach Zorc/Watzke/Person(en) X den Kader sportlich nach Konzept!! neu ausrichten werden (Ballbesitzspiel? Pressing/Gegenpressingmaschinen?)
Ganz davon ab sollte eine zufriedenstellende Trainerlösung zeitnah gefunden werden, um jenen mit in die Transferfragen einzubinden. Mir graut vor einem vergleichbaren Transfersommer wie 16/17 (Viele Kompromisslösungen mit Rode, Schürrle, Götze…)
KH 20. April 2018 um 17:08
Warum sollten die Transfers Rode, Schürrle und Götze Kompromisse gewesen sein? Wer wäre da mit wem einen Kompromiss eingegangen?
Koom 20. April 2018 um 17:59
Kolportiert wird da ja gerne, dass speziell Schürrle und Götze für Tuchel geholt wurden, weil der über die Abgänge des Rückgrats leicht erbost war (nachvollziehbar).
Nach Papierform her fand ich beide Transfers aber ganz ok. Das beide „damaged goods“ waren, verschlechterte halt das ganze. Aber beide sind auch heute noch sehr gute Fußballer. Beiden hätte es sehr gut getan, wenn sie das Jahr unter Tuchel durchgängig gesund geblieben wären. Insbesondere Götze wäre da hochinteressant gewesen.
mlisiewi 23. April 2018 um 11:00
Entschuldige, vielleicht habe ich mich da mit Kompromisslösungen sehr unglücklich ausgedrückt. Zum Ende der Saison 2015/2016 war man mit dem Kader sehr gut für ein Ballbesitzspiel aufgestellt, der damals von Watzke postulierte „Nicht-Wechsel“ von Hummels, Mkhitaryan und Gündogan hatte Tuchel vermutlich den Plan, das Ballbesitzspiel weiter zu verfeinern und die taktische Variabilität zu erhöhen, was er im Verlauf der Rückrunde 2015/2016 auch gehäuft getan hat. Zumindest Götze und Schürrle waren dann Transfers, die erst durchgeführt worden sind, nachdem die „Ballbesitzachse“ aus Hummels, Mkhitaryan und Gündogan komplett gewechselt war. Götze lass ich zwar mit Abstrichen als gleichwertigen Ersatz (Bspw. für Gündogan) gelten, Schürrle jedoch nicht. Weder von der Qualität im Vergleich zu den Abgängen, noch vom Stärkenprofil her
blub 19. April 2018 um 15:29
Echt schön wieder von dir zu lesen.
🙂