Den Kriegern fehlte der Mut
Chile agiert asynchron und bringt vor allem zu wenig Personal in die Offensivzonen. Es hätte auf ein 0:0 – genug für die Play-Offs – hinauslaufen können, doch dann kassierte der Südamerikameister zwei Tore in zwei Minuten.
Mit der Ausgangslage, gegen einen bereits qualifizierten Gegner eine Art „Entscheidungsspiel“ bestreiten und unbedingt punkten zu müssen, hätte den Chilenen daran gelegen sein können, sehr aggressiv zu agieren und eine hohe Intensität vorzulegen. Dazu kam es aber nicht, zumal die Gäste selbst wohl nicht übermäßig viel Risiko eingehen wollten. Speziell bei Abstößen gab es einige höhere und druckvolle Pressingmomente der „Roja“, ansonsten konnte Brasilien die eher in Ansätzen vorhandenen Druckphasen aber durch viele Zurückfallbewegungen ihrer Achter im Aufbau abbremsen und spielten den Ball auch schon mal länger sehr weit hinten herum.
Solche tiefen Positionierungen aus dem Mittelfeld hatten aber nicht nur strategische Zwecke, sondern schon auch konkrete taktische Hintergründe. Sie sollten den Gegner anlocken und so Räume beispielsweise für Schnellangriffe öffnen. Wenn Hernández unvorsichtig das Zurückfallen Paulinhos im rechten Halbraum zu weit verfolgte, konnte Chile die Kompaktheit nach hinten verlieren. Das bot dann Daniel Alves zu leicht die Möglichkeit, die Pressinglinie mit kurzen oder angelupften Pässen auf Rückstöße Coutinhos oder einem riskanten Dribbling zu attackieren. Wirklich Tiefenüberladung durch enge Ballungen um den aus dem Halbraum ankurbelnden Rechtsverteidiger gab es bei Brasilien diesmal aber gerade in Halbzeit eins deutlich seltener.
Linksfokus gegen Asymmetrie
Das lag nicht zuletzt auch daran, dass das Team sich verstärkt auf die andere Seite fokussierte – also die Neymar-Seite. Wegen der tiefen Einbindung der Achter konnte die rechtsseitige Positionierung von Vargas gegen Miranda das Spiel nicht entscheidend aus diesem Bereich wegleiten. Insgesamt hatte die chilenische Defensivformation eine interessante, aber nicht konsequent genutzte Asymmetrie vorzuweisen: 4-2-3-1-artig angelegt und in Ansätzen wie eine „Dunga-Raute“, schob Alexis Sánchez links enger – bei hohem Pressing oft diagonal aufrückend gegen Marquinhos – und vor allem höher als der eher absichernd und stabilisierend eingebundene Fuenzalida. So staffelte sich Chile gegen den linken Aufbauhalbraum der Brasilianer zurückgezogener, musste dadurch aber etwaigen Druckaufbau anspruchsvoller koordinieren.
Dorthin ließen sich Renato Augusto oder Neymar fallen und konnten sich viele Bälle holen. So brachte Brasilien eine grundlegende Sicherheit und zwischendurch auch immer mal wieder Ruhe ins eigene Spiel. Wollten sie von dort die Ansätze weiter nach vorne tragen, ergab sich ein ambivalentes Bild: Einerseits blieben sie gegen die Dichte der zurückgezogenen chilenischen Restformation einige Male hängen, die sich zunächst klug staffelte. Beispielsweise war bei Ballbesitz Neymars die Anzahl der möglichen Vorwärtsoptionen gar nicht so groß, was es etwas leichter machte, Passwege zuzuschieben. Zudem zeigte sich hier die Risikoabwägung vonseiten der Hausherren nicht ganz optimal. Ihr starkes Gegenpressing verhinderte allerdings, dass aus den zwischenzeitlich gar nicht so seltenen chilenischen Ballgewinnen im zweiten Drittel irgendeine direkte Torgefahr entstand.
Problematische Synchronität bei Chile
Andererseits war ein Problem der Chilenen ihr gewissermaßen „unentschlossenes“ Verhalten aus den eigenen Staffelungen heraus. Von einigen Positionen her kam ein seltsam gewichtetes mannorientiertes Element hinzu, etwa bei Hernández oder Fuenzalida. Letzterer verfolgte etwas zu vorsichtig nach hinten. Gleichzeitig schienen die Spieler nicht einheitlich und sicher eingestellt, in welchem Maß sie sich wann jeweils auf (defensive) Stabilitätssicherung oder auf Balleroberung hin orientieren sollten. So agierten sie zwar prinzipiell flexibel und in manchen Situationen enorm anpassungsfähig, trafen aber auch merkwürdige bis uneinheitliche Entscheidungen im Pressingverhalten. Wenn sie mal Neymar am Flügel in Überzahl gestellt hatten, konzentrierten sich einige der höheren Akteure (z.B. Fuenzalida oder Aránguiz) zu sehr nur noch auf die Abdeckung von Rückpasswegen.
Horizontal konnten dann Lücken zwischen ihnen aufgehen – und damit Querpasswege zwischen den vertikalen Linien hindurch, in die Formation hinein. Da bei Brasilien solche absichernden Bewegungen seitlich hinter den Ball doch eher überdurchschnittlich oft vorgesehen waren, wirkte sich das auch mehr aus. Dazu muss man das hervorragende gruppentaktische Gespür der drei Angreifer der „Seleção“ hervorheben, die mit klugen Läufen und auch kleinen individualtaktischen Aktionen immer wieder die entsprechenden Freiräume provozierten und besetzten. So gelang es Neymar, mit seinen Dribblings teilweise das komplette chilenische Mittelfeld in seinen Halbraum zu ziehen, aber trotzdem eine Lücke für den Ball horizontal nach rechts zu finden, wo Paulinho konsequent mit aufrückte. Insbesondere Philippe Coutinho bewegte sich weit mit auf die linke Seite, infiltrierte offene Bereiche und sorgte mit seiner Wendigkeit für potentielle Überladungen.
Nun brannten die Brasilianer kein Offensivfeuerwerk ab, sie konnten so aber zumindest in gewisser Regelmäßigkeit mit Tempo auf die gegnerische Abwehr zulaufen. Diese dann noch auszuspielen, blieb eine schwierige Aufgabe, es ließen sich aber Bälle dynamischer zur Grundlinie herauslegen und manche ordentliche Abschlussposition aus dem Rückraum generieren. Damit wirkten die Gastgeber schon in der ersten Halbzeit grundsätzlich gefährlicher als die Chilenen, die kaum mal entscheidend in den Sechzehner hineinkamen. Ein Remis hätte ihnen bei fast sämtlichen Konstellationen der anderen Resultate zumindest zum fünften Rang gereicht. Das 0:0 war aber ein gefährliches Ergebnis und so bemühten sich die Chilenen entsprechend um Angriffsinitiativen. Im Endeffekt sollten sie dafür aber zu wenig Offensivpräsenz aufstellen.
Zu wenig Präsenz in die vorderen Zonen gebracht
Bei ihren Aufbauphasen sahen sich die Gäste zunächst einem 4-3-3 der Brasilianer gegenüber, mit flexiblen Pressingbewegungen der Stürmer oft auch in zentralen Positionen, solider Grundorganisation, nicht ganz so sauberen 4-1-4-1-Ansätzen und flacher, raumgreifender Rückzugsbewegung der beiden hinteren Linien. Der erstgenannte Aspekt stach aus einer sehr soliden Leistung heraus und zwang Chile zu einigen hektischen Aktionen im Aufbau. Da Neymar und Co. recht gut einschätzten, wann und wie lange sie im zweiten Drittel eine zentralere Position halten konnten, hatten die chilenischen Sechser Schwierigkeiten, sich gegen diese Anordnungen Luft zu verschaffen und konsequent die Zirkulation voranzutreiben.
Auffallend gestaltete sich das eher vorsichtige Aufrückverhalten Chiles: Alexis Sánchez suchte auf seiner linken Seite Zwischenräume, fand sich gegen das tiefe Zurückschieben Paulinhos an die Kette aber in klarer Unterzahl. Vorne agierte Vargas rechtsseitig, aber schon Valdívia befand sich oft außerhalb des hinteren Blocks, wofür die Sechser hinter ihm ihr Risiko offenbar wenig erhöhen wollten. Auch Fuenzalida war rechts sehr breit eingebunden, teilweise zudem etwas tiefer. Gegen die sieben Defensivkräfte Brasiliens konnte Chile in den Angriffszonen somit fast nie genug Personal aufbieten. Das galt ebenso für die langen Bälle Richtung halblinks, die die Gäste vergleichsweise häufig als Variante einsetzten und zwar gut absicherten, welche aber letztlich oft ins Aus versandeten.
In späteren Phasen der ersten Halbzeit wurde dieses Mittel von den Chilen unpassend und überraschend häufig gewählt, teilweise auch in Situationen mit klaren Überzahlen in den Aufbauzonen. Casemiro konnte sich durch die tiefe Rolle Valdívias recht problemlos nach hinten zurückziehen und teilweise die letzte Reihe nicht zuletzt gegen solche weiten Bälle unterstützen. Die besten Szenen bei Chile entstanden vor allem nach Rückpässen in den Sechserraum, wenn bei Brasilien das situativ zu forsche Mitpressen der engen Stürmer verlagernd überspielt wurde. Da gleichzeitig der dortige Achter hatte nachschieben müssen, war der Kanal zum Aufrücken für den ballfernen Außenverteidiger vergleichsweise breit, so dass er schnell und dynamisch die Anbindung zu seinem Vordermann und mal 2gegen1-Situationen im Bereich des Strafraumecks herstellen konnte.
Brasiliens Qualität: Starke Nutzung schwieriger Situationen
Schon vor dem Seitenwechsel hatte Chile kleinere Anpassungen in der Pressingorganisation vorzunehmen begonnen. In späteren Phasen des ersten Durchgangs ließen sie häufiger Valdívia statt Hernández gegen den Zielraum Paulinhos verteidigen und gewannen damit schon etwas mehr Zugriff wie Spielanteile, unter anderem konnte auch Vargas dann bei Querpässen Casemiros nach links einfacher rückwärtspressen. Nach der Pause ging das ein bisschen weiter: Grundstaffelung und Verschieben wurden symmetrischer im 4-4-2 angelegt, statt einer versuchten leitenden Keilstellung zwischen Mittelstürmer und Zehner überwog nun eine tiefe Doppelspitze, in der die beiden eher nebeneinander agierten. Das Konstrukt war damit ein Stück stabiler angelegt, um den Sechserraum kompakter zu versperren.
Dagegen leiteten die Brasilianer ihr Spiel nun häufiger über die rechte Seite ein, wo Daniel Alves viel Präsenz entwickelte. Häufig spielte er dabei die Linie auf Coutinho entlang – eigentlich eine Szene, wie sie viele Mittelfeldpressingspielweisen provozieren wollen. Ein wichtiger Punkt im brasilianischen Team besteht aktuell aber darin, dass sie derartige Szenen vergleichsweise gut auflösen können und es auch konsequent spielerisch versuchen: Vor allem findet das Ganze viel kleinräumiger und gruppentaktisch aktiver statt, als es sonst oft der Fall ist. Durch tiefe Einbindung Coutinhos und die stetige Mitarbeit des Achters gibt es mehr Zugriffs- und Reaktionsmöglichkeit, Daniel Alves geht solchen Pässen dann sehr engagiert nach, versucht sofort eine neue Anspielstation zu bieten oder so zu laufen, dass er Rückwärtsdribblings bestmöglichst Raum frei drücken kann. Einige Male drehte sich Coutinho auch einfach aus schwierigen Engen stark hinaus – und dann entfaltet ein solcher Mechanismus natürlich seine „nadelspielernde“ Wirkung.
Die Auflösung gezielter Engenbildungen in teils peripheren Bereichen war ein Beispiel für die erwähnte gruppentaktische Stärke des brasilianischen Teams. Damit konnte Chile diesmal in letzter Konsequenz nicht mithalten, auch wenn sie mannschaftlich gesehen lange gut in der Partie blieben. Vor dem Freistoß zum 1:0 machte sich aber in der Entstehung schon bemerkbar, dass die Gäste auf eine längere improvisierte Ballzirkulationsphase nicht wirklich Zugriff gefunden hatten. Sehr unglücklich meinte es dann der Spielverlauf mit den Chilenen, als nach diesem Tor fast direkt der Doppelschlag folgte – per Konter, bei dem übrigens die doppelte Breitenbesetzung auf rechts situativ schlecht abgestimmt war und dann Raum für Neymar ließ. Einer der beiden Spieler hätte im Zentrum helfen können, wo die „Roja“ im ersten Moment nicht ins Gegenpressing gekommen war.
Pizzis Anpassungen verpassen die Rettung
In diesem Zusammenhang trugen die Versuche von Trainer Juan Antonio Pizzi, nach dem Seitenwechsel das Offensivspiel zu beleben, keine Früchte. Hatte er zur Pause bereits einen Tausch im defensiven Mittelfeld vorgenommen, wurde recht bald Fuenzalida durch Puch ersetzt, der hoch und teilweise breit in die Spitze arbeitete. Bei zunehmendem Aufwand im Angriff mehrten sich aber die Probleme mit flachen Staffelungen in der letzten Linie. Gleichzeitig wurde die Doppel-Sechs nicht wirklich aufgebrochen: Es blieb bei einer recht konservativen Besetzung mit zwei nicht allzu speziell definierten und einander auch zu ähnlichen Rollen. Eine weitere und interessantere Anpassung bestand dafür darin, dass sich Valdívia zunehmend nach halblinks absetzte und aus dem Raum hinter Paulinho dann Alexis stärker zu unterstützten versuchte – eine sinnvolle Idee.
In der Umsetzung konnte das über manchen Ansatz hinaus aber auch keinen Umschwung bringen: Durch die flexiblen Bewegungen der engen brasilianischen Stürmer blieben Chiles Sechser weitgehend aus der Verlosung. Daher mussten die entsprechenden Pässe zur Einbindung Valdívias fast immer direkt aus der Abwehr kommen. Wenn Paulinho, der bei seinem ballnahen Aufrücken manchmal den Passweg auch gut mit verteidigte, überspielt werden konnte, zogen sich derselbe und Casemiro aber direkt sehr intensiv und konsequent um jenen Halbraum zusammen, während Renato Augusto etwas breiter mit auf die ballferne Seite achtete. Gegen diesen Rückzug des Mittelfelds tat sich Chile schwer, da es ihrerseits meistens bei einer Beteiligung nur von Valdívia und Alexis blieb. Zumal Letzterer nach der Pause in manchen Szenen auch etwas hektisch den Vorwärtsweg suchte und sich in Zusammenhang mit den lose angebundenen Sechsern nicht so leicht Übergänge zur Neuzirkulation ergaben, reichte das am Ende nicht.
Fazit
Zu wenig Präsenz in den Angriffszonen kostete die in den letzten Jahren so erfolgreichen Chilenen nun doch das WM-Ticket. Im Pressing agierten sie über weite Phasen ebenfalls recht vorsichtig, wagten selten das beim Confed-Cup noch so wichtige und tragende Angriffspressing. Gerade rechtzeitig zum Quali-Endspurt schienen sie ihre Schwächephase überwunden zu haben, in dieser Partie konnten sie auf den Rückstand aber nicht mehr adäquat reagieren und litten bis zum Ende unter zu starker Diskrepanz zwischen den flacher werdenden Offensivstaffelung und der unspezifischen Aufgabenverteilung im defensiven Mittelfeld. Über die Partie hinweg hielt zudem die problematische Synchronisation im gruppenstrategischen Verhalten der gruppentaktischen Abstimmung des brasilianischen Teams nicht stand. Dies gehört zu einem der Grundpfeiler von Tites „Seleção“, die eine beeindruckende Qualifikationsrunde mit einem weiteren, zu hoch ausgefallenen Sieg abschloss. Daneben sind – auch wenn Aufbau- und Offensivspiel gegen die Chilenen nicht so stark daherkamen wie schon in anderen Begegnungen – als weitere Stärken zu nennen: Geduld in Ballbesitz, die Nutzung gewisser tieferer Überladungen, die Ballorientierung des Defensivblocks mit potentiell engen Stürmern davor und auch – diesmal stärker und wichtiger als sonst – die insgesamt gute Intensität in Pressing und Gegenpressing.
4 Kommentare Alle anzeigen
formergreat 13. Oktober 2017 um 09:52
Rein taktisch. Wie schaetzt Ihr Brasilien im Vergleich zu Deutschland ein? Wer wuerde, stand heute, gewinnen? Ich sehe die 2 als staerkste Anwaerter fuer die WM.
koom 13. Oktober 2017 um 15:11
Ich glaube, auf diese Frage gibts kaum befriedigende Antworten.
Persönlich würde ich sagen: Deutschland ist taktisch wesentlich weiter, flexibler. Wenns also nach Noten gehen würde, wer bei dem Thema drauf hat, wäre ich mir sicher, dass die N11 da den Spitzenplatz holen würde.
Wenns dann aber darum geht, wer in einem Spiel gegeneiner gewinnt, kann man kaum was vorhersagen. Taktik gibt einen kleinen Bonus, aber Brasilien erscheint mir zumindest „solide“ zu sein. Aus“taktieren“ wird man die kaum können, also kommt es auf Individualtaktik und -klasse an. Da sehe ich die beste deutsche Elf als stärker an als die beste Brasilien-Elf, aber auch da ist es nicht krass unterschiedlich.
Am Ende sind wir halt eben beim Fußball, wo 90 (oder 120) Minuten durch Aktionen und Fehler innerhalb von 5-10 Sekunden entschieden werden. Meine Vermutung wäre: in 10 Spielen würde Deutschland vermutlich 5-6 siegreich gestalten, Idealaufstellungen vorrausgesetzt.
Esther 13. Oktober 2017 um 17:54
Der große Vorteil der deutschen Nationalmannschaft ist die immense taktische Variabilität: Deutschland kann im Grunde – gerade im Mittelfeld – jede erdenkliche taktische Rolle durch das passende Personal bespielen lassen, während Brasilien personell nur über eine echte erste Elf verfügt.
Oder anders gesagt: Brasilien realisiert taktische Anpassungen in erster Linie durch die individuelle Flexibilität der Spieler bzw. durch deren Fähigkeit, auf konkrete Situationen zu reagieren, während sich Jogi eine bestimmte Rolle mit spezifischen Verantwortungen ausdenken und diese dann passend besetzen könnte. Bei idealer taktischer Ausrichtung der deutschen Nationalmannschaft müsste Brasilien nach derzeitigem Stand aufpassen, nicht heftig unter die Räder zu kommen.
Ich halte den Vergleich zu Brasilien aber auch für wenig aussagekräftig, unabhängig davon, dass es – vor dem Hintergrund der Quali-Ergebnisse – im Moment einen sehr starken, stabilen Eindruck macht. Die brasilianische Spielweise dürfte der deutschen Nationalmannschaft insgesamt – insbesondere in Anwesenheit von pressingresistenten, absurd starken Umschaltspielern wie Günni, Özil und Kroos – entgegenkommen.
Es gibt derzeit sicher Mannschaften, die den Deutschen erheblich weniger liegen. Ich hätte jedenfalls größere Sorge, wenn Deutschland bei der WM auf Frankreich, Spanien, Argentinien oder England treffen würde…
tobit 13. Oktober 2017 um 19:29
Das ist in der Tat wohl die größte Stärke. Annähernd so variabel aufgestellt sind allerhöchsten noch Spanien und evtl. Belgien, die aber jeweils auf nicht ganz so hohem Niveau (abseits der absoluten Topspieler).
Brasilien war in den letzten Jahren eigentlich nie ein unangenehmer Gegner. Sie waren immer sehr stark und gefährlich aber nie so doof/eklig zu bespielen wie Chile, Spanien oder Italien zu ihren Hochzeiten. Vielleicht wird Argentinien unter Sampaioli noch ähnlich unangenehm, das (spielerische) Potential und das (defensivstarke) Personal dafür ist vorhanden.