HecKing > Bosz?

0:1

4-3-3 gegen 4-3-3 mit Lust am Risiko.


Die erste Aktion des Spiels: Borussia Mönchengladbach schlägt einen langen Ball in die Hälfte von Bayer Leverkusen. Wendell und Sven Bender gewinnen den Ball. Letzterer spielt unmittelbar auf den tief im linken Halbraum befindlichen Achter Brandt. Gleichzeitig bewegen sich Bellarabi auf links und Volland zentral in die Tiefe, um den freien Raum zu attackieren, beziehungsweise um Gegenspieler zu binden. Brandt spielt einen hervorragend gewichteten Schnittstellenpass über 30 Meter zwischen Strobl und Lang hindurch auf Bellarabi. Kurzes Dribbling. Flache Flanke auf Volland am ersten Pfosten.

Ein normaler, gut ausgeführter Angriff. Aber: Moment mal! „Der im linken Halbraum befindliche Achter Brandt“? Irgendwas muss sich verändert haben bei Bayer Leverkusen. Nachdem die Mannschaft in der letzten Saison phasenweise mit den extremsten Fußball der Liga gespielt hatte (zum Beispiel mit Wendell und Henrichs als Halbverteidigern sowie Brandt und Bailey als Flügelläufern im 3-2-4-1), gab es in dieser Saison häufig ein standardmäßiges, passives 4-2-3-1 zu sehen, bei dem teilweise sogar Innenverteidiger Dragovic eine der Sechserpositionen einnahm.

Kollege TE präsentierte einmal die These, dass man die Handschrift eines Trainers bereits grob daran erkennen kann, wo er seine Spieler aufstellt. Setzt man auf Sicherheit, spielt gerne auch mal ein Innenverteidiger als Sechser (extremes Beispiel aus der 3. Liga: Der Hallesche FC setzt in dieser Saison auf den sperrigen Innenverteidiger Sebastian Mai – als Zehner oder Mittelstürmer).

Die Grundformationen zu Beginn des Spiels.

 

Will man hingegen mutiger spielen, geht es häufig eher darum, so viele Offensivspieler wie möglich auf dem Platz zu haben – aber nicht alle in derselben Rolle oder bloß an der letzten Linie. Ein Beispiel hierfür lieferte Julian Nagelsmann in der Hinrunde, als er in den letzten 30 Minuten gegen Wolfsburg mit 6 (!) nominellen Stürmern spielte:  Im 3-1-4-2 gab Reiss Nelson den rechten Flügelläufer. Joelinton und Kramaric spielten als Achter, lediglich Szalai und Belfodil tatsächlich als Stürmer. Dazu gab Kaderabek, eigentlich der Prototyp eines Flügelläufers, den Halbverteidiger hinter Nelson. Zentral kam Grillitsch beim Absichern eine entscheidende Rolle zu.

Bis heute hält sich, teilweise zurecht, die Meinung, Offensivspieler würden generell dazu neigen, defensivschwach zu sein. Darin schwingt indirekt die Einstellung mit, dass man nur in einem Bereich wirklich gut sein kann. Was wiederum seine Begründung aus dem Fußball der Vergangenheit zieht: Der klassische Zehner sollte für die kreativen Momente sorgen, der Sechser als Abfangjäger fungieren. Im ganzheitlichen Fußball der heutigen Zeit sind derlei grundsätzlichen Aussagen kaum mehr zu treffen. Vielmehr geht es darum: Kann der jeweilige Spieler die Aufgaben einer Position defensiv erfüllen und von dort aus auch noch offensiv genug Einfluss nehmen?

Für den neuen Leverkusener Trainer Peter Bosz stand nach zweiwöchiger Vorbereitung fest: Julian Brandt kann das in Bezug auf die Achterposition. So startete er neben Kai Havertz also auf derselben. Hinter ihnen fungierte Aranguiz als weiträumiger Sechser – auch eher ein Spielertyp, den man im 4-3-3 eine Position weiter vorne erwarten würde. Die Viererkette sah demgegenüber mit Wendell, Sven Bender, Tah und Lars Bender (der den Vorzug vor dem offensiveren Weiser erhielt) schon konventioneller aus. Ganz vorne lief Kevin Volland als alleinige Spitze auf. Bellarabi auf links und Bailey auf rechts agierten, im Gegensatz zur Zeit unter Heiko Herrlich, jeweils als inverse Flügelspieler.

Auch Borussia Mönchengladbach lief im 4-3-3 auf. In der Viererkette spielten Wendt, Elvedi, Ginter und Lang. Davor agierte Strobl auf der Sechserposition. Jonas Hofmann hat sich in dieser Saison als ehemaliger Flügelspieler ebenfalls mit teils hervorragenden Leistungen als Achter neben Zakaria etabliert. An vorderster Front lief das etablierte Trio Plea, Stindl und Hazard auf.

Leverkusen presst aggressiv, Gladbach nutzt Momente der Passivität

Auch wenn Peter Bosz sich vor dem Spiel in Bezug auf seinen eigenen Einfluss auf die Spielweise des Teams zurückhaltend gab, konnte man bereits viele der üblichen Elemente seiner Philosophie in Aktion sehen. Da Roger Schmidt den Stil Leverkusens über Jahre hinweg prägte und Heiko Herrlich in der letzten Saison wie erwähnt ebenfalls häufig auf eine proaktive Spielweise setzte, gab es hierfür zumindest auch implizit eine gute Basis.

Der hauptsächliche Fokus der Werkself lag auf dem hohen Anlaufen und dem Erzwingen langer Schläge der Gäste. Dies gelang größtenteils gut. Volland konnte entweder seitlich auf die Innenverteidiger pressen oder im Falle von Rückpässen ganz bis auf Sommer durchlaufen. Bailey und Bellarabi hielten sich ebenfalls in hohen Positionen auf. Sie hielten die Außenverteidiger der Borussia in ihrem Deckungsschatten und orientierten sich grundsätzlich eher an den Innenverteidigern des Gegners. Wurden sie überspielt, so gingen sie schnell ins Rückwärtspressing.

Aus dem Dreiermittelfeld konnten Brandt und Havertz zudem bei Zuspielen auf den Flügel ebenfalls weit mit herüberschieben. Bei Gelegenheit pressten hier auch die Außenverteidiger, gerade Wendell, weit mit heraus. Manchmal hielt sich der Brasilianer sogar schon vor einem Zuspiel neben seinen eigenen Mittelfeldspielern auf, wodurch situativ eine Dreierkette bei den Gastgebern entstand.

In der Verteidigungslinie gab es häufig direkte Duelle, auch die Absicherung erfolgte eher individuell. Gladbach nutzte diesen Umstand entweder durch die Überladung einer ganzen Zone (beispielsweise linker Halbraum) oder durch das Positionieren mehrerer Spieler in einer Schnittstelle. Weitere Gelegenheiten ergaben sich durch die hohe Position des jeweiligen Flügelspielers auf der ballfernen Seite, insbesondere wenn der Achter Leverkusens sich ballnah zu aggressiv verhielt und sein Pendant sowie Aranguiz dahingehend zu einer Reaktion zwang. Andererseits konnte die hohe Positionierung vieler Spieler im eigenen Pressing bei schnellen Ballgewinnen auch unmittelbar für Konter genutzt werden. Ein zweischneidiges Schwert also.

Zur letztlich spielentscheidenden Frage sollte jedoch der Umgang mit Sechser Strobl werden. In den ersten Aktionen orientierte sich noch Havertz an ihm. Später sollte jedoch Aranguiz diese Aufgabe übernehmen, wodurch sich klare 4-2-3-1-Staffelungen bildeten. Auffällig hierbei: Brandt und Havertz, nunmehr sogar „Sechser“, deckten ihre Gegenüber nicht direkt, sondern hielten sowohl Zakaria als auch Hofmann im Deckungsschatten.

Als Leverkusen sich zeitweise ins Mittelfeldpressing zurückfallen ließ, nutzte die Borussia diesen Umstand, indem sich Stürmer Stindl in den Raum hinter Aranguiz zurückfallen ließ. Plea und Hazard bewegten sich stattdessen in Richtung Zentrum und banden die Viererkette der Gastgeber, wodurch der Zwischenlinienraum geöffnet werden konnte, der von mindestens zwei Spielern gut besetzt wurde. Die Gefährlichkeit dessen hatte sich bereits angedeutet und kam beim einzigen Treffer des Tages vollends zur Geltung:

Strobl hält sich tief vor den Innenverteidigern, Aranguiz orientiert sich an ihm, während Elvedi unter Druck von Volland andribbelt. Er findet Stindl in der Schnittstelle neben Havertz, die Aranguiz nicht mehr schnell genug schließen kann. Stindl bekommt den Ball, Sven Bender rückt unpassend auf ihn vor, Plea zieht nach innen und Wendell mit sich. Hofmann geht leicht seitlich heraus in den Halbraum und erhält das nächste Zuspiel, Wendell rückt auf ihn heraus. Nun kann er in den Strafraum hineindribbeln, wo Plea vor ihm im Rücken Benders wieder zur Seite kreuzt. Aus relativ spitzem Winkel versenkt er den Ball gekonnt im langen Eck.

Fast typischer Bosz-Ballbesitz

Im Spiel mit dem Ball zeigte sich die Handschrift des neuen Trainers ebenfalls schon recht deutlich. Gegen das 4-5-1 von Borussia Mönchengladbach, in dem zwar durchaus klassisch verschoben wurde, jedoch mit zonalen Mannorientierungen (gerade in Ballnähe), kam zunächst dem Flügelspiel eine wichtige Rolle zu.

Wie gewohnt wurde das Spiel häufig über die Außenverteidiger eröffnet. Von hier aus gab es dann verschiedene Bewegungsmuster, die miteinander kombiniert wurden, um Durchbrüche zu kreieren. Auf links hielten sich Bellarabi und Wendell häufig zunächst eher beide breit und nah beieinander. Der Raum im Zentrum neben ihnen konnte dann von Brandt im typischen Flügeldreieck genutzt werden. Gleichzeitig schob Havertz hier weit unterstützend mit herüber. Auf der anderen Seite achteten Bender und Bailey mehr darauf, sich in unterschiedlichen Bahnen aufzuhalten. Lars Bender rückte, gerade im Laufe der zweiten Halbzeit immer häufiger ein, um zu vorderlaufen.

Auch hier konnte mithilfe von Kai Havertz ein Dreieck gebildet werden. Zum Beispiel konnte bei Ballbesitz von Lars Bender an der Seitenlinie Bailey leicht einrücken, um so die Viererkette eng zusammenzuhalten. Durch einen Lauf in die Tiefe konnte er Raum für Havertz schaffen, der dann von Bender angespielt werden konnte, sofern er sich hinter dem Flügelspieler Gladbachs befand. Insbesondere auf dieser Seite unterstützte zudem Volland gerne über seitlich zurückfallende Bewegungen. Unter Druck konnte er dann mit einem flachen, diagonalen Zuspiel gefunden werden.

Eine weitere Bewegung konnte etwa sein: Flügelspieler kommt kurz, zieht Außenverteidiger heraus, Achter startet in den Raum hinter ihm. Alternativ stand gerade zu Beginn des Spiels Aranguiz häufig im Zentrum offen. Der Chilene passt mit seiner weiträumigen Art recht gut zur Spielweise von Peter Bosz. Wenn Stindl sich eher am Rückpass zum Innenverteidiger orientierte, konnte er einfach angespielt werden und das Spiel auf den ballfernen Innenverteidiger verlagern.

Ging Gladbach auf ihn eine Mannorientierung ein, so konnte der Außenverteidiger oder Flügelspieler nach innen dribbeln und den freien Raum dort seinerseits nutzen. Löste der jeweilige Gegenspieler seine Mannorientierung auf Aranguiz auf, konnte auch dieser unmittelbar wieder zum Kombinieren genutzt werden. Ansonsten standen hier zentral vor allem Volland, Havertz und Brandt zur Verfügung. Die Leverkusener zeigten im weiteren Verlauf gute Momente, wenn es darum ging, an der letzten Linie Gegenspieler wegzuziehen und ballfern Raum zu kreieren.

In der ersten Halbzeit ergaben sich dann allerdings vor allem ein paar Unstimmigkeiten in der Strafraumbesetzung. Numerisch war diese zwar meist durchaus ausreichend bis gut, allerdings befanden sich etwa zwei Spieler im selben Raum oder genau jene Position, die für ein Zuspiel zur Verfügung stand, wurde nicht genutzt. Auch wurden die zurückfallenden Bewegungen der Achter nicht immer gut eingebunden, was beim Durchspielen auf die ferne Seite gerade zwischen Aranguiz und Havertz zu Unstimmigkeiten führte.

Demgegenüber zeigten sich die Gastgeber unter hohem Druck teilweise schon beeindruckend stark und konnten sich auch aus scheinbar ausweglosen Situationen noch befreien. Manches Mal wurde der Flügel hierfür sogar noch extremer als gezeigt überladen.

Beispiel aus der Anfangsphase: Struktur bei Ballbesitz auf links, mögliche Bewegung um den freien Raum zu nutzen. Havertz und Volland können überladen. Aranguiz als Verbindungsspieler. Pärchen-/Dreiecksbildung auf rechts.

In der zweiten Halbzeit erhöhte die Werkself das Risiko dann sogar noch mal. Brandt und Havertz positionierten sich meist höher, auch Aranguiz lief mit nach vorne durch. Dabei gab es auch ansehnliche Rotationen zwischen den drei zentralen Mittelfeldspielern zu sehen, in deren Folge freie Räume dynamisch besetzt wurden und Brandt immer häufiger auf der Sechserposition endete.

Den Innenverteidigern, vor allem Tah, bot sich so die Möglichkeit, sich mehr auf flache, vertikale Zuspiele in den Halbräumen zu fokussieren. Die Angriffe gestalteten sich noch etwas variabler, da die Einleitung nicht mehr ganz so häufig über die Außenverteidiger erfolgte.

Zudem wechselten nach etwa 60 Minuten Bailey und Bellarabi die Seiten. Die Zielsetzung dessen wurde vor allem nach der Einwechslung Alarios für Bailey deutlich (69. Minute, übrigens einziger Wechsel bei den Gastgebern): Volland ging auf den linken Flügel, Bellarabi blieb rechts. Der Fokus auf die rechte Seite nahm dadurch noch zu. In Folge von Durchbrüchen sollte Bellarabi den Ball ins Zentrum bringen, etwa auch mit flachen Zuspielen hinter die Innenverteidiger.

Hierfür hielten sich dann Volland und Alario im Sturmzentrum auf, Havertz konnte noch zusätzlich aus dem Mittelfeld vorstoßen. Auch Brandt und er tendierten ab diesem Zeitpunkt dazu, sich andersherum zu positionieren. Leverkusen konnte sich noch einige vielversprechende Momente erspielen.

Übrigens: Ein ständiger Schwachpunkt beim BVB unter Peter Bosz, die Restverteidigung, zeigte sich gerade in der zweiten Halbzeit häufiger einmal (vor allem Raum im Rücken der Außenverteidiger) – allerdings nie so extrem wie damals. Es ist dem Niederländer zuzutrauen, dass er sich in diesem Bereich weiterentwickelt hat. Bewegungen in die Tiefe wurden grundsätzlich besser verfolgt und gerade Jonathan Tah sicherte häufig bewusst ab.

Ob diese Fortschritte sich manifestieren und/oder ausreichen, wird ein Knackpunkt in der Entwicklung der Werkself sein, insbesondere mit Blick auf den Umschaltfußball vieler Gegner. Auch die Balance in Strafraumnähe wird hierfür von Bedeutung sein. Das Gegenpressing, oft durch die Ballungen am Flügel vereinfacht, funktionierte gut und wurde intensiv umgesetzt.

Zur detaillierten Erinnerung an die Dortmunder Zeit sei noch die damalige Analyse von MR empfohlen.

Fazit

Quelle: FiveThirtyEight (Klick aufs Bild):

Peter Bosz selbst bezeichnete die Phase, in der er sich derzeit mit der Mannschaft momentan befindet, als „Flitterwochen“. Den Spielern gefallen die neuen Impulse, sie setzen sie motiviert um, jeder kämpft produktiv um seinen Platz. Da wird auch über erste (kleinere) Negativerlebnisse hinweggesehen. Aber irgendwann wird man diesen Vertrauensvorschuss auch in Resultate umsetzen müssen.

Gelingt es, in den nächsten Wochen an die Leistung gegen Borussia Mönchengladbach anzuknüpfen, kann man kaum daran zweifeln, dass dies auch passieren wird. Aber der Niederländer weiß besser als viele andere, wie schnell ein paar unglücklich verlaufene Spiele sich in eine Negativspirale umkehren können. Die nächsten Gegner heißen Wolfsburg und Bayern. Das wird spannend.

Die Borussia hingegen spielt im positiven Sinne grundstabil, hat ihrerseits im 4-3-3 diese Saison eine passende Grundausrichtung gefunden und zudem auch noch das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite. Die Champions League ist drin, aber ebenfalls kein Selbstläufer.

Ernie Berenbroek 22. Januar 2019 um 13:13

Bosz bleibt nach wie vor ein überschätzter Trainer. Er verdankt seinen Ruf zwei gelungenen Heimspielen mit Ajax in der Europa League 2016-2017: das 2:0 im Viertelfinale gegen den kriselnden FC Schalke 04 und ein glückliches 4:1 gegen das gleichwertige Olympique Lyon, wobei alle vier Torchancen genutzt wurden. Die Rückspiele wurden nur mit viel Ach und Krach überstanden (3:2 nach Vewrlängerung, bzw. 3:1). Im verlorenen Finale gegen Manchester United (2:0) hatte Ajax fast 70% Ballbesitz. Jedoch gelang kaum ein nennenswerter Torversuch und die Abwehr war sehr anfällig, während Bosz taktische Eingriffe unterließ.

Bosz hat deshalb bei mir in den Niederlanden noch immer den Ruf eines ‘Toptrainers ohne Erfolge’. Seine Karriere begann noch vielversprechend mit der Amateurmeisterschaft beim AGOVV Apeldoorn und dem Aufstieg mit Heracles Almelo in die Eredivisie. Danach versagte er als Sportdirektor bei Feyenoord, verlor in seiner zweiten Amtszeit bei Heracles das KNVB-Pokalfinale, scheiterte mit Vitesse Arnhem in der Europa League bereits in der ersten Vorrunde an Petrolul Ploiești aus Rumänien, verspielte mit Maccabi Tel Aviv die Meisterschaft und das Pokalfinale, schied mit Ajax 2017 in der Champions League bereits in der Vorrunde aus gegen den FK Rostov, verspielte durch viele unnötige Punktverluste die Meisterschaft an Feyenoord und schaffte es mit Borussia Dortmund erstmals seit sechs Jahren die Gruppenfase im Europäischen Wettbewerb nicht zu überstehen, mit nur zwei Punkte gegen APOEL Nikosia. Ich wünche Bayer Leverkusen viel Glück…

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AG 21. Januar 2019 um 11:01

Juchhu, SV lebt 🙂 Danke für die Analyse, liest sich gut und ich bin gespannt, wie es hier mit Bosz weitergeht.

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AculEri 21. Januar 2019 um 07:27

Also für mich sah und liest es sich wieder wie der typische Bosz den man kennt.
Offensiv grundsätzlich einen Plan mit an die Hand geben, aber trotz allem auch teilweise auf die Individualität angewiesen, diesen Ansatz und auch die bespielten und zu bespielenden Räume gefällt mir.
Jedoch finde ich das ganze Gebilde immer sehr anfällig, und ist man einmal in einem Negativlauf drin dann kommt man da nur ganz schwer raus. Ich persönlich sehe sehr gutes Spielermaterial für den Fußballgedanken vom Trainer Bosz, aber ein Lars Bender ist grade in einem solchen Fußballspiel in meinen Augen eher für die 6 geeignet. Mit Weiser hat man auch einen sehr zu Bosz passenden RV.
Bin gespannnt ob dieser Trainer endlich mal das große Potential dieser Leverkusener Truppe herauskitzeln kann.
Ich denke auch es ist zwingend notwendig für ihn auch mal einige Anpassungen (System, Spielweise, Intensität) an den Gegner vorzunehmen, hier lag einer der Gründe des Scheiterns in Dortmund meiner MEinung nach.
Sehr interessantes Projekt in meinen Augen mit großem PPotential in beide Richtungen

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tobit 21. Januar 2019 um 20:02

Liest sich für mich auch recht klassisch Bosz.
Havertz und Brandt vor Aranguiz hätte ich im ersten Spiel nicht direkt erwartet, wird aber wohl eine der Hauptvarianten sein.
Dass Brandt letztlich oft auf der Sechs landete ist vom Mechanismus her auch beim BVB mit Castro so gewesen, überrascht mich nur etwas, dass das nicht eher Havertz übernommen hat, der ja schon häufiger mal aus einer tieferen Position (zweiter Sechser vor 3er-Kette, Achter) agiert hat. Wenn ich so drüber nachdenke, könnte das aber aufgrund von Brandts Tororientiertheit und individueller Klasse (gerade in der Explosivität und dem ersten Pass nach Drehung oder 1vs1-Duell ist er herausragend gut) eine für Bosz sehr passende Idee sein.

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ode. 26. Januar 2019 um 23:26

Brandt und Havertz auf der 8 wurde in den Testspielen schon so praktiziert und war durchaus erwartbar.

Havertz nicht so tief spielen zu sehen hat mich nicht überrascht. Seine Auftritte auf der 6 bei Herrlich gehörten defensiv nicht zu seinen Sternstunden.

Ich finde auch, dass die Positionen von Brandt und Havertz in dem neuen System super zu ihnen passen. Mir fehlt allerdings da im Kader mal ein gleichwertiger Ersatz. Schwer vorstellbar, wer den Job übernehmen soll, wenn Brandt mal ausfällt. Vielleicht Aranguiz noch. Dann muss jemand anders die 6 wuppen.

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tobit 29. Januar 2019 um 17:17

Bin da völlig deiner Meinung, hatte nur nicht direkt im ersten Spiel mit der vollen Offensive gerechnet. Aber es ist Peter Bosz, der macht sowas halt.

Freirolle im offensiven Halbraum ist halt für die meisten Kreativspieler das Paradies. Brandt und Havertz sind genau das.

Als Ersatz könnte ich mir Weiser ganz gut vorstellen. Der ist defensiv auch nicht immer sattelfest, aber kreativ, pass- und dribbelstark. Würde die Rolle wahrscheinlich sehr ähnlich zu Brandt mit vielen Läufen nach außen ausfüllen. Brandt/Weiser als Achter könnte man auch gut mit Havertz als falscher Neun kombinieren oder mit Havertz auf der Zehn im 3-#-3 hinter Volland. Das 3-#-3 wäre mit den defensivstarken Bailey und Bellarabi auf den Flügeln und den athletischen Halbverteidigern insgesamt eine sehr interessante Option.
Ansonsten natürlich die offensichtliche Variante mit Aranguiz, der dann auf der Sechs von Bender oder Baumgartlinger vertreten werden müsste.

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tobit 29. Januar 2019 um 17:22

Formationsideen
4-3-3 f9 http://lineupbuilder.com/?sk=h9l0
3-#-3 http://lineupbuilder.com/?sk=h9l1

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AculEri 30. Januar 2019 um 08:30

4-3-3 mit Weiser zentral sehe ich nicht als gelungen an
Wendell Bender Tah Weiser
Aranguiz Bender Havertz
Bailey Brandt Bellerabi

Das hätte ohne echten Stürmer vielleicht seinen Charme, aber die Variante mit Weiser als 8-er würde ich als Trainer nicht wählen

tobit 30. Januar 2019 um 12:28

Wieso nicht? Was fehlt dir bei Weiser?

Patrick Erdmann 22. Januar 2019 um 09:13

Ich sehe bei Leverkusen das Problem das Kaderplanung und Trainersuche seit Jahren nicht zusammenpassen.
Als Dortmund Fan wünsche ich Bosz Erfolg und Leverkusen auch, nur nicht so viel wie uns ;). Aber die Truppe hat so gute Spieler.

Mit Schmidt, Korkut, Herrlich und nun Bosz sind schon unterschiedliche Leute am Hebel und ich denke halt es wäre Ratsam für Leverkusen die Kaderplanung auf ein Konzept zu trimmen und auch danach Trainer einzustellen.

Natürlich kann man am Beispiel in Dortmund erkennen wie schwer das sein kann.

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ode. 26. Januar 2019 um 23:22

@AculEri:
Das Problem in dem Kader ist dann wohl eher, dass man drei 6er hat, die sehr gut im Pressing sind. Aranguiz ist Weltklasse in einem solchen System. Bender kann das auch. Baumgartlinger kann das sicher auch, wenn auch nicht so aggressiv wie Aranguiz. Baumgartlinger ist dann eher der strategische Balleinsammler und -weiterleiter. Baumgartlinger passt eher zu einem gemäßigten Mittelfeldpressing. Aranguiz jagt die Spieler über den ganzen Platz.

Und weil Lars Bender einer der besten Balljäger und Passwegeversteller ist, hat er sicher die NAse vor Weiser vorn, der zwar offensiv sehr zu gefallen weiß, aber im Pressing sicher nicht so sicher ist wie Bender.

Übrigens ist auch der vielgescholtene Wendell großartig im offensiven Pressing. Er steht ja eh oft sehr hoch. Unter Roger Schmidt war er quasi Flügelstürmer. Seine Schwäche hat er eher in defensiven 4er-Ketten. Unter Herrlich hatten da daher auch Retsos oder Jedvaj große Chancen.

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