Gut gepresst ist halb gewonnen

0:1

In der letzten Partie für die deutsche Mannschaft vor der unmittelbaren Weltmeisterschaftsvorbereitung gastierte ein alter Bekannter im Berliner Olympiastadion. Der vierfache empfing den fünffachen Titelgewinner. Trotz des Testspielcharakters wollte sich Brasilien für das 1:7 im Estádio Mineirão vor rund dreieinhalb Jahren revanchieren. Und das gelang.

Grundformationen

Aufstellungen

Joachim Löw verzichtete in der Startelf auf Mats Hummels, Thomas Müller und Mesut Özil, die allesamt geschont wurden. Dafür erhielten unter anderem Julian Draxler und Leon Goretzka die Chance, sich noch einmal vor den Augen des Bundestrainers und der deutschen Fußballöffentlichkeit zu präsentieren. Auf der Doppelsechs des klassischen 4-2-3-1 kamen Toni Kroos und İlkay Gündoğan zum Einsatz. Im Mittelsturm war es Mario Gómez, der Einsatzminuten bekam.

Bei Brasilien ist das Rätselraten, wer denn zum erweiterten Stammspielerkreis in Russland gehören wird, alles andere als groß. Cheftrainer Tite sucht vor allem im Mittelfeldzentrum noch nach der richtigen Kombination. Vor Real Madrids Casemiro, der als Staubsauger gesetzt sein sollte, konnten sich zuletzt Renato Augusto und Paulinho in den Fokus spielen. Gegen Deutschland durfte derweil Fernandinho an der Seite von Paulinho ran. In Abwesenheit von Neymar waren es zudem Willian und Philippe Coutinho, die Gabriel Jesus zu Spielbeginn flankierten. Das 4-3-3 als Grundformation scheint indes in Stein gemeißelt.

Erst horizontal, dann vertikal

Beide Teams versuchten in den ersten Minuten der Partie die eigene Dominanz zu etablieren. Auch Brasilien scheute längere Passstafetten über die an sich ballsicheren Abwehrakteure nicht. Die Seleção ließ den Ball zu Beginn vor allem in die Breite laufen, um Deutschlands mannorientiertes Anlaufen schnell zu umgehen. Die DFB-Elf blieb auch nur in der ersten Spielphase derart aggressiv im Angriffspressing, dass es wirklich Auswirkungen auf Brasiliens Spielaufbau hatte. Thiago Silva und Miranda, die beiden Innenverteidiger, mussten gelegentlich den Ball rasch nach vorn spielen oder bolzen, spürten aber später in der Partie weniger Druck vom deutschen Team.

Gleichzeitig fanden die Gäste Mittel und Wege, um nicht nur den Ball laufen zu lassen, sondern auch in die Angriffszonen einzudringen. Verlagerungen auf die beiden Seiten – und dabei zumeist die bewusste Einbeziehung der beiden Außenverteidiger – war das prominenteste Instrument kurz vor und hinter der Mittellinie. Die deutschen Außenspieler positionierten sich recht eng und versuchten das Zentrum dicht zu halten, ließen aber dadurch so manchen Verlagerungsball und die Ballannahme von Marcelo oder Dani Alves zu.

Brasilien zwang mit jenen Verlagerungen wiederum die deutsche Mannschaft zum Verschieben, wodurch sich zuweilen Lücken auftaten und Jesus oder Coutinho in der Mitte mit Anspielen gefunden wurden. Coutinho rückte vielfach frühzeitig ein und beschäftigte entweder Jérôme Boateng oder drückte Joshua Kimmich nach innen, sodass Marcelo außen vorstoßen und sich vorn an der Seitenlinie positionieren konnte.

Doch nicht nur die Breite des Spielfeldes beherrschte Brasilien phasenweise, zumal die Eins-gegen-Eins-Situationen so manches Kabinettstückchen erlaubten, auch im Zentrum entwickelte sich gelegentlich Dominanz für die Gäste. Gerade wenn Tites Mittelfeldakteure in den Rücken von Julian Draxler kamen, konnten sie die Überzahlsituationen gegen Deutschlands Sechser ausnutzen.

Wackliger Spielaufbau

Dass sie in Draxlers Rücken gelangten, hatte auch mit dessen Hybridrolle zu tun. Der PSG-Profi driftete gerade zu Beginn vielfach neben und vor Gómez und versuchte es mit einigen Tiefenläufen. Damit wirkte die deutsche Mannschaft in der Mitte aber schlechter verbunden – was auch an Deutschlands grundsätzlicher Aufbaustruktur lag. Kroos kippte wie gewohnt nach links und drückte Marvin Plattenhardt ein paar Meter nach vorn, während Leroy Sané jedoch nicht nennenswert in die Mitte zog, sondern stattdessen in seiner Komfortzone auf dem Flügel blieb. Kimmich hingegen positionierte sich in der ersten Aufbauphase neben Boateng. Goretzka blieb deshalb auch auf der Außenbahn.

Die Orte der 22 deutschen Ballverluste | Grafik: Whoscored.com

Die deutsche Mannschaft war insofern gestreckt und zu gleichmäßig über einen zu großen Raum verteilt. Brasilien lief mannorientiert an und presste auch regelmäßig auf Kevin Trapp durch, welcher große Schwierigkeit hatte, den Ball überhaupt aus dem Strafraum zu spielen. Präzision war dabei nur selten möglich. Und seine kontrollierteren Passversuche auf die Außenverteidiger misslangen oftmals. Drang Deutschland in die Mittelfeldzonen vor, nutzten die Brasilianer einige Male gekonnte Läufe über die Blind Side und erzwangen Ballverluste.

Damit wurde Deutschland recht stark neutralisiert. Nur ein einziger Schuss ging auf das Tor von Alisson – und dieser erfolgte erst in der Nachspielzeit. Das Testspiel lieferte insofern Anschauungsmaterial für Löw wie auch gegnerische Trainer, die bei der WM auf Deutschland treffen könnten. Auch wenn die DFB-Elf in einer etwas abgewandelten Aufstellung antreten und gerade die Torwartposition fußballerisch besser besetzt sein wird, war es doch recht offensichtlich, dass Deutschland aufgrund eines Mangels an individueller Überlegenheit selten kontrollierten Raumgewinn erzielte.

Der Rest

Die erste Großchance für Brasilien war in der 36. Minute zu sehen, als Jesus bei einem Konter hinter die Abwehrlinie sprintete, aber die Möglichkeit vergab. Wenige Sekunden später fiel das 1:0 für die Gäste. Willian wurde zum Dribbling auf der linken Seite der Deutschen eingeladen und war in dieser recht statischen Situation natürlich im Vorteil. Die Flanke kam direkt auf Jesus, der zwischen den deutschen Verteidigern positioniert war und nicht entscheidend am Kopfball gehindert wurde.

In der zweiten Halbzeit blieb zumindest auf brasilianischer Seite die große Wechselei aus. Löw hingegen mischte seine Offensive durch. Als Sandro Wagner nach knapp einer Stunde für Gómez auf den Rasen kam, begann naturgemäß die Flankenarbeit für Deutschlands Außenspieler. Interessanterweise brachte der Bundestrainer später sogar noch Timo Werner und setzte in der Schluss- und Druckphase auf eine Doppelspitze.

Ein Treffer sollte jedoch nicht mehr fallen. Damit verlor die deutsche Mannschaft nach 22 ungeschlagenen Partien wieder ein Spiel. Verlierer am gestrigen Abend waren sicherlich Trapp, Gómez und mit Abstrichen Gündoğan, wobei Letzterer natürlich nicht um sein WM-Ticket zittern muss. Aber der Test gegen pressingfreudige Brasilianer sollte Löw zumindest weitere Denkanstöße geben, wie er die Aufbaustrukturen der DFB-Auswahl verbessern kann, um sich taktisch aus einer derart mannorientierten Umklammerung zu befreien.

Bengelchen 31. Mai 2018 um 11:45

Mal so als Frage: Wird es dieses Jahr noch eine WM-Vorschau geben oder habt ihr dafür nicht genug Zeit?

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CE 31. Mai 2018 um 20:03

Die wird es geben. Bald schon.

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Taktik-Ignorant 2. Juni 2018 um 15:47

Die Franzosen scheinen immer besser zu werden…

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Daniel 15. Mai 2018 um 21:16

Mit dem heutigen Tag sind wir bezüglich des Kaders für die anstehende WM ein bisschen schlauer geworden. Im Tor haben es neben den gesetzten Neuer und ter Stegen noch Leno und Trapp in den vorläufigen Kader geschafft. Durchaus etwas seltsame Wahl wie ich finde. Leno ist fußballerisch limitiert und hinterließ in der Nationalmannschaft schon einige Male nicht den besten Eindruck. Trapp wiederum war diese Saison in Paris nur Ersatz und kommt insgesamt nur auf magere 13 Saisonspiele. Zwei der vier Torhüter kommen also ohne echte Spielpraxis zur Mannschaft. Letztendlich gehören beide dem weiten Feld internationaler 1B- Torhüter an-keine echte Weltklasse, aber auch auf hohem Niveau solide und keine große Schwachstelle. Auch mit solchen Keepern kann man um große Titel mitspielen, wie Liverpool, Real und Bayern diese Saison zeigen. Nachvollziehbarer wären aus dieser Riege für mich Fährmann, Zieler und Baumann gewesen, die von der reinen Klasse her ähnlich, aber im Gegensatz zu Trapp voll im Rhythmus sind und fußballerisch stärker als Leno (jedenfalls die letzteren beiden). Letztendlich ist es wohl ziemlich egal, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird keiner davon auch nur eine Spielminute sehen.
Spannender ist da schon die Frage, wie es mit Neuer weitergeht. Wenn man sich die Saison von ter Stegen nochmal anschaut kann man nicht im Ernst der Meinung sein, dass ein völlig ohne Spielpraxis kommender Neuer die bessere Wahl wäre. Ter Stegen muss die Nummer 1 sein, das sag selbst ich als Bayernfan. Die Frage ist dann: wie weiter mit Neuer? Auch ohne Spielpraxis wäre es schon stark, einen Neuer als Reserve für den Fall der Fälle zu haben. Andererseits liegt darin auch Sprengstoff-mindestens medial, vielleicht auch teamintern. Mit einem Neuer auf der Bank werden bei jedem Gegentor Bild und Konsorten sofort die Frage stellen, ob Neuer den vielleicht doch irgendwie gehalten hätte. Nun kann es Löw natürlich erstmal Wurscht sein, was die Schreiberlinge meinen-spätestens wenn das ter Stegen verunsichern könnte wirds aber problematisch. Vielleicht wäre es für alle das Beste, wenn Neuer selbst das Turnier aufgibt und sich darauf konzentriert, zur kommenden Saison hundertprozentig fit zu sein. Er hat selbst mal gesagt, dass ein Wiederaufbrechen der Verletzung seine Karriere ernsthaft gefährden könnte. Neuer ist mit Anfang 32 für einen Torhüter noch nicht alt, wenn er sich in Schuss hält hat er noch mindestens eine EM und eine WM im Tank. Falls er wieder in seine Topform kommt ist er so gut, dass er ter Stegen auch nach einer starken WM wieder verdrängen könnte. Und wenn er nicht mehr in seine Topform kommt wird ter Stegen seinen Platz ohnehin bald einnehmen.

In der Abwehr alles so weit wie erwartet, außer vielleicht dass der sechste IV Tah anstelle von Mustafi heißt. Gute Entscheidung, da Tah langfristig sicherlich das größere Potential mitbringt. Streichkandidaten dürften hier Plattenhardt und-je nachdem ob Plattenhardt mitkommt oder nicht-ein oder zwei IV (Rüdiger, Ginter und Tah, wobei Rüdiger wohl die besten Chancen hat, dabei zu sein) sein. Löw setzt im Zweifelsfall eher auf defensiv verlässliche Außenverteidiger als auf großartige offensive Unterstützung, wobei ihm wie wohl jedem Trainer diejenigen am liebsten sind, die beides können, wie einst Lahm und mittlerweile Kimmich. Diese Vorliebe führt dazu, dass bei Turnieren in der Vergangenheit oft Innenverteidiger auf die Außenpositionen der Viererkette rückten: ganz am Anfang Arne Friedrich, später mal Boateng und Badstuber, in Brasilien Höwedes, nachdem sich Mustafi als für diese Rolle unpassend herausgestellt hatte. Bei der EM hatte Löw mit Kimmich und Hector erstmals auf beiden Seiten Spieler, die ziemlich ideal in seine Vorstellungen passten (wobei Hector rein von seiner individuellen Klasse sicherlich der schwächste Stammspieler ist). Diese Vorliebe Löws spricht recht klar gegen Plattenhardt, der im Defensivzweikampf kein internationales Niveau verkörpert, und deuten darauf hin, dass Deutschland mit fünf formalen IV ins Turnier geht, die dann vor allem auch Back-up für außen sind. Aus diesem Grund hatte ich als „jugendlich Überraschunsnominierung“ eher Kehrer als Tah erwartet, der deutlich wendiger und für die Außenpositionen geeigneter ist als die sechs Nominierten. Bei der Frage, wer als Nr. Sechs gestrichen wird, spricht der Faktor Entwicklungspotential für Tah, die Positionsflexibilität und internationale Erfahrung aber für Ginter und Rüdiger, die beide schon öfter außen ausgeholfen haben (meines Wissens hat Tah das noch nie, passt auch nicht zu ihm).

Im Mittelfeld fast alles wie erwartet. Dass Löw tatsächlich Sanktionen gegen Erdogans Fanklub erlässt hat wohl niemand ernsthaft gedacht. Der verletzte Can kommt nicht mit, obwohl er vielleicht zum Turnier wieder gesund gewesen wäre. Nach einer bärenstarken Saison Khediras in Turin und Goretzkas Leistungen beim Confed Cup wäre Can aber selbst in fittem Zustand eigentlich überflüssig gewesen. Der 31-jährige Khedira wird nach der WM nur noch maximal ein Turnier für den DFB bestreiten, dann könnte Cans Zeit beginnen, wenn er sich noch weiterentwickelt. Überraschend find ich da vor allem, dass Weigl daheim bleibt und Rudy mitfährt. Beide haben eine schwache Saison gespielt und rein nach den Leistungen im Verein keine Nominierung verdient. Aber mit Rudys Nominierung sieht Löw ja auch scheinbar das Problem, dass ein echter Sechser dem Kader schon gut tut. Dass das Rudy sein soll ist nach dessen diesjährigen Leistungen doch erstaunlich. Die Ausrede, dass er in einer nicht funktionierenden Mannschaft spielte, hat Rudy im Gegensatz zu Weigl nicht. Trotz guter Staffelung im Positionsspiel der Heynckes-Bayern waren Rudys Leistungen sehr dünn. Götzes Nichtnominierung ist ein wenig überraschend, aber es gibt durchaus Gründe. Seine Leistungen waren keine Offenbarung diese Saison. Das lag zwar-ähnlich wie bei Weigl-mindestens ebensosehr an der Ausrichtung des BVB wie an ihm selbst, allerdings gibt es für seine Position und Rolle ja auch sehr gute Alternativen.

Offensiv ist es natürlich eine fantastische Nachricht für den DFB, dass Marco Reus endlich mal fit in ein Turnier zu gehen scheint. Ärgerlich dafür die Verletzung von Gnabry, der in der Form der letzten Wochen eine wertvolle Option gewesen wäre. Draxler find ich nicht zwingend, er ist wohl vor allem dank des Glamours jenes Vereins dabei, bei dem er auf der Bank sitzt (ähnlich wie Trapp?). Auch seine Leistungsbilanz dieser Saison von 15 Torbeteiligungen (Treffer und Vorlagen) in 2630 Spielminuten liest sich weniger prickelnd als die von jüngeren Konkurrenten wie Brandt (19 in 2731), Gnabry (18 in 1806), Maximilian Philipp (14 in 1625) und selbst Marius Wolf (17 in 2730), von denen keiner in einer auch nur annähernd so dominanten und gefährlichen Mannschaft spielt wie PSG. Von echten Weltklassespielern wie Müller oder Reus gar nicht zu reden. Und es ist ja auch nicht so, dass Draxler denen gegenüber einen großartigen Mehrwert außerhalb von Torbeteiligungen durch besonders starkes Dribbling, Passspiel oder engagierte Defensivarbeit hätte (eher sogar im Gegenteil). Aber gut, ich hab noch nie viel von Draxler gehalten, vielleicht bin ich da auch einfach voreingenommen. Dennoch ist er für mich erster Streichkandidat im Mittelfeld, auch wenn ich damit rechne, dass Löw ihn wohl mitnimmt.

Im Sturm fällt das oft prognostizierte Duell zwischen Gomez und Wagner um den Platz hinter Werner ins Wasser, da ersterer erst gar nicht für den vorläufigen Kader nominiert wurde. Seinen Platz nimmt überraschend Freiburgs Nils Petersen ein. Nach Löws Nominierungen der vergangenen Monate sicher ein Stück verblüffend, andererseits fand ich schon länger die Selbstverständlichkeit komisch, mit der die deutsche Öffentlichkeit Gomez (9 Tore, 5 Assists aus 28 BL-Spielen diese Saison) und Wagner (12 Tore, 4 Assists aus 25) vor Spieler wie Uth (14+9 aus 31), Volland (14+3 aus 31) und eben Petersen (15+3 aus 32) stellte, zumal die beiden ja auch nicht mehr die jüngsten sind. Bei näherer Betrachtung ist Petersen eine interessante Wahl, vor allem durch seine erwiesenermaßen hervorragenden Fähigkeiten als Joker. Werner wird wohl gesetzt sein, für den oder die Optionen dahinter geht es vor allem darum, im Fall einer Einwechslung schnell auf der Höhe des Spiels zu sein und darauf Einfluss nehmen zu können. Und dass er das kann hat Petersen von allen in Frage kommenden Spielern in den vergangenen Jahren am eindrucksvollsten unter Beweis gestellt.

Wenn keiner verletzungsbedingt passen muss halte ich die Streichung von einem der Torhüter, Plattenhardt, einem IV und wahrscheinlich Petersen für die wahrscheinlichste Option. Wobei ich glaub ich eher Draxler rausnehmen würde als Petersen.

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tobit 16. Mai 2018 um 08:57

Ich sehe vieles ähnlich wie du.

Neuer würde ich jetzt mitnehmen, da ich ihn selbst ohne jede Praxis besser als Leno (der dazu noch ter Stegens „Intimfeind“ ist, wenn man den Berichten über die Zeit bei den Jugendnationalmannschaften glauben darf) sehe. Stünde jetzt Baumann oder Zieler statt Leno im vorläufigen Kader, wäre Neuer definitiv nicht mehr dabei (außer einer der anderen drei hätte sich verletzt).
Nummer Eins muss natürlich ter Stegen sein. Wenn der nicht komplett einbricht danach, könnte es für Neuer sehr schwer werden, seinen Platz zurück zu erobern – selbst wenn er an seine Bestleistung (die er auch vor seiner Verletzung nicht mehr konstant gebracht hat, das war aber zumindest teilweise trainerbedingt) anknüpfen kann.

Plattenhardt wird wohl sehr sicher dabei sein, aber ohne eine Hector-Verletzung keine einzige Minute spielen. Bei den letzten Spielen stand er auch immer im Kader und hat auch defensiv durchaus ordentliche Ansätze in den Testspielen gezeigt (da fehlte natürlich die gesamtmannschaftliche Abstimmung). Auf der anderen Außenseite dürfte Ginter als Kimmich-Backup eingeplant sein. In der Abwehr fällt also höchstwahrscheinlich nur Tah aus dem endgültigen Kader – außer Boateng wird nicht fit, dann hat man mit Tah einen passenden Ersatz.

Dass Özil nicht gestrichen wird, war klar. Dafür ist er sportlich zu stark und zu unersetzbar. Bei Gündogan hätte ich mir eine Nichtnominierung durchaus vorstellen können da er aufgrund seiner Verletzungshistorie kein so etablierter Stammspieler ist. Ich hätte auf beide verzichtet, aber die Möglichkeit einer Rückkehr nach der WM offen gelassen.
Ich hätte Rudy auch nicht mitgenommen – aber Erfahrung (und Stempel von Stuttgart und Bayern im Spielerpass) zahlt sich halt doch aus. Da ich Gündogan gestrichen hätte, würde ich Weigl und Demme für die Sechs mitnehmen. Weigl wird gegen den Ball oft unterschätzt, Demme in Ballbesitz – beide finde ich aber als Sechser ziemlich komplett, sodass sie gute Partner für jeden der verbliebenen Achter im Kader wären.
Draxler steht (wie auch Can) für mich völlig unverständlich hoch in der Gunst des Bundestrainers und wird als einer der Anführer der Zukunft aufgebaut. Daher würde ich ihn zwar streichen, der BT wird ihn aber garantiert mitnehmen.
Im Mittelfeld dürften Brandt, Reus (hoffentlich verletzt er sich nicht schon wieder) und Goretzka (der in der Rückrunde nicht mehr so konstant stark war wie noch in der Hinrunde – anders als Führungsspieler Khedira) den Streichplatz unter sich ausmachen.

Im Sturm hat mich Wagners Nichtnominierung doch sehr überrascht. Petersen (der auch bei mir lange unter dem Radar geblieben ist) finde ich dann aber umso passender – er war nicht umsonst der am besten scorende Joker (übrigens auch ein Punkt, der sehr für Brandt spricht) der letzten Saisons. Gomez bringt natürlich viel Erfahrung auf höchstem Niveau mit, hat auf diesem aber auch seit Jahren nicht mehr gespielt – daher sehe ich den Kampf zwischen den beiden als absolut offen an, ich würde mich Stand jetzt wohl für Petersen (der ist mir sehr sympathisch) entscheiden.

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SMR 16. Mai 2018 um 11:41

Zustimmung zu quasi allen Aussagen.

Zu Draxler muss aber gesagt werden, dass er schon bei der EM quasi einem Stammplatz links außen hatte und sich auch beim Confed Cup (als Kapitän) fest gespielt hat:
5 EM-Auftritte.
8 WM-Qualispiele.
5 Confed-Cup-Spiele.

Von daher scheint ihn Löw als feste Größe zu sehen. Natürlich hat Draxler auch davon profitiert, dass Marco Reus immer wieder ausgefallen ist seit der EM. Es bleibt für Reus zu hoffen, dass er ein Turnier gesund erlebt.

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AculEri 16. Mai 2018 um 12:23

Euren Ausführungen kann man tatsächlich grundsätzlich nur folgen. 😉

Nach der Benennung eines 27-er Kaders werden noch 4 Spieler gehen, darunter ein Torhüter.
Meine Kanditaten wären Leno, Ginter, Rudy, Gomez. Dies wird der Bundestrainer leider anders sehen 😀

TOR: ter Stegen, Neuer, Trapp, Leno
RV: Kimmich, (Rudy, Ginter, Rüdiger)
IV: Boateng, Hummels, Rüdiger, Süle, Ginter, Tah
LV: Hector, Plattenhardt
ZM: Kroos, Khedira, Gündogan, Goretzka, Rudy
OA: Reus, Özil, Müller, Draxler, Sane, Brandt
ST: Werner, Gomez, Petersen

Am wahrscheinlichsten sehe ich es, dass der BT einen Torwart(ein Muss), einen IV, einen ZM und einen OA zuhause lässt. Man beachte die Reihenfolge und lasse die letzten Spieler leider weg. Meine Meinung ist es leider nicht, da grade ein Brandt oder sollte es doch Petersen treffen, was aber nach den Aussagen des BT in meinen Augen wenig Sinn ergibt, sehr schade, da beide mir sehr gut gefallen und auch anders funktionieren. Man wäre ohne Gomez auch flexibler, da man den MS mit Petersen besetzen kann, dieser aber auch als umtriebigerer Stürmer fungieren kann.

Fragen über Fragen, am Ende können wir es leider ohnehin nicht beeinflussen und wir können nur hoffen.

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Daniel 19. Mai 2018 um 14:04

„Neuer würde ich jetzt mitnehmen, da ich ihn selbst ohne jede Praxis besser als Leno (der dazu noch ter Stegens „Intimfeind“ ist, wenn man den Berichten über die Zeit bei den Jugendnationalmannschaften glauben darf) sehe. Stünde jetzt Baumann oder Zieler statt Leno im vorläufigen Kader, wäre Neuer definitiv nicht mehr dabei“
Naja…das sieht Löw wohl anders 😉 Der wird Leno und Trapp wohl kaum deshalb nominiert haben, weil er sie leichter streichen kann. Offenbar hält er sie für bessere Optionen.

„Wenn der nicht komplett einbricht danach, könnte es für Neuer sehr schwer werden, seinen Platz zurück zu erobern – selbst wenn er an seine Bestleistung (die er auch vor seiner Verletzung nicht mehr konstant gebracht hat, das war aber zumindest teilweise trainerbedingt) anknüpfen kann.“
Hm…weiß nicht. Neuer auf dem Zenit war für mich wirklich einer der besten Torhüter aller Zeiten, ganz auf dem Niveau seh ich ter Stegen dann doch (noch?) nicht. Auf der Linie nehmen sich beide nicht viele, im Passspiel ist ter Stegen wahrscheinlich sogar nochmal nen Tick besser. Neuers größte Stärke zu Glanzzeiten war aber sein weiträumiges Liberospiel, das es dem Gegner extrem schwer machte, mit Steilpässen hinter die Abwehr zu kommen, das war einfach Gold wert. Darin halte ich ter Stegen auch immer noch für wesentlich schwächer und das würde auch heute noch den Ausschlag geben denk ich. Zumal Neuer als Kapitän ja auch hierarchisch ein ganz wichtiger Spieler ist, was bei Löw auch oft eine wichtige Rolle spielt.

„Dass Özil nicht gestrichen wird, war klar. Dafür ist er sportlich zu stark und zu unersetzbar. Bei Gündogan hätte ich mir eine Nichtnominierung durchaus vorstellen können da er aufgrund seiner Verletzungshistorie kein so etablierter Stammspieler ist.“
Das geht halt nicht. Wenn zwei das Gleiche machen kannst du nicht den einen bestrafen und den anderen nicht, damit macht man sich unglaubwürdig. Und sportlich haben beide die Nominierung verdient, wenn man von den Achtern einen zu Hause lässt wäre das wohl am ehesten Goretzka. Löw hat noch nie aus wirklich disziplinarischen Gründen auf Spieler verzichtet, maximal hat er sportliche Entscheidungen mit (vermeintlichen) Undiszipliniertheiten mit begründet. Um Vorbildcharakter ging es maximal am Rande, als er Großkreutz für seinen Dönerwurf und Kruse für das Vergessen seines eigenen (!) Gelds im Taxi rausschmiss. Sonst hätte er bspw. auch die führerscheinlosen Fahrten des Marco Reus sanktionieren müssen. Wenn Löw einen Spieler für sportlich wichtig hält nimmt er ihn mit. Würden auch fast alle machen.

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kalleleo 16. Mai 2018 um 16:03

Auf der Torwartposition frage ich mich schon lange warum da nicht Fährmann endlich mal eine Einladung bekommt. Ob es da Verstimmungen gibt? Denke den Platz im Kader, den der vierte Torwart im Moment einnimmt hätte besser mit einem Feldspieler besetzt werden sollen. Meinetwegen dann halt Neuer als einer von dreien und wenn es nicht geht wird der dritte Torwart dann eben nachnominiert. Das gibt zumindest die Chance einen Spieler mehr auf einer Position zu sichten wo es jetzt (oder in Zukunft) noetig ist/wird.

Welches System denkt ihr wird Jogi bevorzugen? Stabile Viererkette und davor Kroos/Khedira? Bin mir nicht ganz sicher wie man am besten alle Flügelstürmer, Stürmer und Özil zusammen am besten in ein Team bekommt. 😉

Meine Streichkandidaten waeren neben einem TW Ginter, Plattenhardt und Gomez. Gespielt wird dann mit Dreierabwehr und Sane/Kimmich auf den Aussen. Vorn Reus und Müller mit Özil dahinter. Zentrum Kroos & Gündogan. Verteidigung? Angriff ist die beste Verteidigung!

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AculEri 17. Mai 2018 um 08:51

Wenn ich eine Wunschaufstellung äußern dürfte, wäre das von der Besetzung recht nah an Löw denke ich, aber die Ausrichtung sollte in meinen Augen eine andere sein

———————-Ter Stegen
——Boateng —–Hummels——Hector
Kimmich—————-Kroos
———-Gündogan—————————-Sane
——————————–Özil
——Müller————————-Reus

So bist du sehr flexibel unterwegs, von 3-4-1-2 zu 4-2-3-1 oder 4-1-4-1 oder doch 3-1-4-2 ist sehr viel möglich und könnte gut an die Gegner angepasst werden. Auch hätte man interessante Wechselspieler, hinten denke ich an Süle und Rüdiger, auch Ginter und Tah wären in einer Halbverteidiger Position sehr gut aufgehoben.
Auf der linken Seite hätte man Sanes Power eingebracht, könnte aber mit der Verschiebung Hectors Defensiv tauschen, ansonsten wäre auch Draxler oder Brandt für diese Position geeignet
Auf der rechten Seite ist Kmmich mal wieder eine seltene Einzelstellung zuzuweisen, je nach Besetzung der linken Seite könnte aber auch hier Brandt zum Einsatz kommen oder evtl sogar Timo Werner der mir aus dem Tempo kommend am besten gefällt
Auf der 6 könnte Kroos von Khedira oder Rudy entlastet werden
Vorne ist sowieso alles möglich und man könnte interesannte Spieler miteinander kombinieren

Streichkandidaten wären dann ein TW, ein IV, Plattenhardt und ein weiterer. Aufgrund der Flexibilität würde ich da Gomez streichen, da Petersen technisch einfach stärker ist auch die 9 spielen kann

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Martin 18. Mai 2018 um 14:37

Sehr interessante Aufstellung! Grundsätzlich gibt es wirklich unglaublich viele Möglichkeiten für Löw. Ich denke aber auch, dass er am Ende wieder auf Bewährtes zurückgreift. Könnte mir in der Formation auch Hummels gut auf der Hector Position vorstellen, Boateng rückt in die Mitte und Rüdiger/Tah/Süle auf die recht HV Position. Hummels hat das, wenn ich mich recht erinnere, schon öfter unter Tuchel gespielt mit sehr offensivem Schmelzer. Boateng hat glaube ich bei Guardiolas Dreierkette auch in der Mitte gespielt.

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tobit 19. Mai 2018 um 17:16

Hummels wäre prinzipiell als linker Halbverteidiger noch besser als er es jetzt ist. Er könnte sich da aber in der Raumwahl mit Kroos (sofern er nicht den zentral tiefen Sechser gibt) beißen und braucht eben einen wirklichen Flügelverteidiger (wie Schmelzer oder Hector) neben sich. Hinter einem verkappten Flügelstürmer hätte er zu oft den ganzen Flügel allein zu verteidigen (was nicht gerade seine Stärke ist) und könnte viel seltener aus der Kette rücken um Gegner zu stellen oder Bälle abzufangen, da man ihn zu leicht überspielen könnte.
Wenn ich einen Offensivspieler aus dem aktuellen Kader vor Hummels stellen müsste, wäre das eher Brandt. Er ist beidfüßig genug, auch links an der Linie zu spielen und kommt defensiv ruhiger und „konstanter“ vor.

Sané finde ich als Flügelläufer vor einer 3er-Kette grundsätzlich sehr interessant. Ich glaube aber nicht, dass er mit Hummels defensiv die passende Synergien ergäbe, da beide sehr gut vorwärts verteidigen (können – macht Sané leider nicht immer, weil er auch gerne mal zockend stehen bleibt) aber dabei gerne mal Raum hinter sich öffnen, den der andere dann nur suboptimal schließen könnte (bzw. vom DM oder ZIV geschlossen werden müsste).
Vor Schmelzer, Kimmich oder Boateng als linkem HV könnte ich mir das schon eher vorstellen, da die viel stärker in der tiefen Flügelverteidigung und generell öfter absichernd unterwegs sind.

Ich würde gerne eine Raute mit sehr breiten Stürmern sehen. Allerdings mit Özil als (recht hohem und eher zehnerhaftem) Halbspieler und Reus als Mischung zwischen Zehner und falscher Neun. Die zwei verbleibenden Mittelfeldpositionen gehen natürlich an Kroos und Gündogan, die sich als Sechser und linker Halbspieler (mit Tendenz zur Doppelsechs) abwechseln. Kimmich würde sehr variabel zwischen engem Auffüllen der Zwischenräume (wenn die Halbspieler höher stehen) und Breitengeber (damit Müller einrücken kann) wechseln. Die Position des linken Stürmers wäre sehr variabel zu besetzen. Werner als Tiefe gebender und/oder von außen einstartender Stürmer, Draxler als zusätzlicher Kombinations- und Wandspieler oder Sané als Brachialdribbler wären mit leicht angepasster Rolle von Reus leicht ins Konzept einzubinden.
http://lineupbuilder.com/?sk=gx20m

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Palazzo 20. Mai 2018 um 12:44

Eine wirklich gute Aufstellung .Wünschenswert aber unrealistisch .Löw wird so bestimmt nicht aufstellen , da i er immer bewährte und eingespielte Systeme übernimmt und keine ( mir sind keine bekannt) Neuen konzipiert oder zumindest weiterentwickelt . Daher wird Kimmich LV spielen , und darf mit Ö und M auf der rechten Seite das Bayernaufbauspiel kopieren . Hector spielt als LV wie Marcello und wir haben links das Erfolgsmodell von Real. Leider wird dann Sane für einen ZM oder MSt geopfert und kommt nur als backup für Reus zum Einsatz .Sad so sad.

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Daniel 21. Mai 2018 um 13:58

Da kommt mir Löw jetzt aber ein bisschen arg schlecht weg. Ich geb dir völlig Recht, dass man sich mit den Spielern der Nationalmannschaft auch coolere und eingespielt wahrscheinlich auch bessere Spielsysteme überlegen könnte, als Löw das üblicherweise macht. Da gibt es übrigens im Forum auch einen Thread, wo einige Ideen theoretisch durchgespielt werden.
Man sollte aber im Hinterkopf behalten, dass Löw nur wenige Wochen Zeit hat, seine Mannschaft für ein solches Turnier einzuspielen. Ein Vereinstrainer hat einen viel längeren Zeitraum, um ein System zu entwickeln, einzustudieren und zu perfektionieren. Da ist Löws Herangehensweise, auf Spielsysteme zurückzugreifen, die dem Großteil seiner Spieler aus den Vereinen vertraut sind, nachvollziehbar und wahrscheinlich auch richtig. Andernfalls riskierst du, ein zwar theoretisch gut funktionierendes System zu haben, in dem die Spieler aber ihre Rollen noch nicht intuitiv kennen und abrufen können-dadurch besteht dann die Gefahr, dass es in kritischen Momenten auseinanderfliegt. Bisher hat es Löw bei jedem Turnier (und das waren ja schon ein paar) geschafft, eine stabile und gut funktionierende Mannschaft ins Rennen zu schicken. Das wird mir manchmal etwas zu gering geschätzt.

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Palazzo 22. Mai 2018 um 10:56

Dies ist mir alles bewußt , und ich kann Deine Argumente nachvollziehen und stimme Dir auch zu .Habe aber die Befürchtung , das sich Löw und der restliche Staff ausschließlich auf eine Substitution der einzelnen Spieler ohne Systemwechsel vorbereiten .Dies war , meiner Meinung nach , auch ein wesentliche Grund, der Niedelage im HF der letzten EM.Vulgo : “ Die hätten noch zwei Stunden spielen können ohne ein Tor zu machen „

Taktik-Ignorant 23. Mai 2018 um 12:19

Für mich hätte diese Aufstellung zwei Schwächen: zum einen sind außer der Dreierkette und dem gegebenenfalls diese zu einer Viererkette ergänzenden Kimmich keine wirklich defensivstarke Spieler dabei, es fehlt mindestens ein Sechser mit Abräumerqualitäten, was Kroos/Gündogan nicht leisten können. Und ganz vorne fehlt mir die Zuspitzung, oder auch die Torgefahr. Hier alleine auf Reus und Müller zu bauen kann ganz schön schiefgehen, vor allem weil beide momentan eine Phase zu haben scheinen, in der sie wenig treffen. Auch die anderen offensiven Spieler sind zwar etwas, aber nicht sehr torgefährlich (Sané beispielsweise braucht zu viele Chancen, bevor er einen Ball im Tor unterbringt).

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Taktik-Ignorant 22. Mai 2018 um 23:15

Ein spannender Kader, aber die Auswahl war noch nie so groß. Die Nominierungen waren für mich samt und sonders nachvollziehbar, das wäre aber auch bei einigen der Nichtnominierten der Fall gewesen. Kann der Versuchung nicht widerstehen, auch einen Beitrag hinzuzufügen. Der Reihe nach, beginnend mit den Torhütern:

Hier ist das Angebot an Klasseleuten weniger beeindruckend, als man gemeinhin vom Torhüterland Deutschland erwartet. Die Mitnahme von Neuer ist riskant, entweder er fällt doch noch wegen seiner Verletzung durch das Raster oder er landet auf der Bank (glaube nicht, daß er mit der Praxis von 2 Freundschaftsspielen in der Startaufstellung landet) und wirft von dort aus einen Riesenschatten auf Ter Stegen, der damit unnötig belastet wird. Ansonsten noch Leno, der in der Nationalmannschaft (allerdings dort meist in Testspielen mit bunt zusammengewürfelter Formation) noch nicht wirklich überzeugt hat und im Verein stagniert, und Trapp, dem man (anders als zuvor im Frankreichspiel) gegen Brasilien zuletzt doch die fehlende Praxis angemerkt hat. Es rächt sich, daß Löw den Kreis nicht noch rechtzeitig um weitere Kandidaten vergrößert hat. Fährmann und Baumann, aber auch Zieler und Ulreich haben wenigstens Spielpraxis. Übrigens: ein deutscher Torwart steht diese Woche im CL-Endspiel …. . Abwehr folgt ;-))

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Taktik-Ignorant 22. Mai 2018 um 23:32

Abwehr: Auch hier letzten Endes mehr Baustellen, als vor einem Jahr zu erwarten gewesen wäre. Hector und Kimmich, eigentlich sehr ordentliche Besetzungen für die AV-Positionen, scheinen mir überspielt. Beide mussten (so ziemlich als einzige Stammspieler aus dem EM2016-Aufgebot) zum Confed-Cup mit, hatten also keine Sommerpause, und Kimmich hat bei den Bayern (mit hohen Laufleistungen) nahezu durchgespielt. Für Hector war es zudem die erste Saison mit Doppelbelastung (Europapokal), er wurde im Verein oft auf einer anderen Position als in der NM eingesetzt, und er wird am Abstieg und seinem künftigen Zweitligadasein zu knabbern haben. Plattenhardt wiederum ist ein halbwegs solider Ersatz, mehr aber nicht.
Der Gedanke, der Bundestrainer könnte wie schon zu Beginn des letzten WM-Turniers ersatzweise Innenverteidiger für die AV-Positionen vorsehen, ist nicht abwegig. Das waren 2014 übrigens links Höwedes (der dort die ganze WM durchgespielt hat) und rechts Boateng. Mustafi rückte im 2. Vorrundenspiel als Innenverteidiger in die Mannschaft und wurde dann gegen Algerien kurzfristig als rechter AV eingesetzt, nachdem der BT erkältungsbedingt in der IV personelle Veränderungen vornehmen musste. Nach Mustafis Verletzung rückte Lahm dann etwas früher als geplant wieder auf seine Stammposition. Lange Rede kurzer Sinn: andere als AV getestete Alternativen (Henrichs oder Mittelfeldler wie Can oder Rudy) haben den BT wohl nicht überzeugt (und auch niemanden sonst), so daß es auf Innenverteidiger als Alternativen bzw. Ersatz für Hector/Kimmich hinausläuft.

Auch bei den Innenverteidigern sieht die Lage nicht so rosig aus. Hinter Boateng wegen seiner Verletzung aus dem Hf gegen Madrid ein Fragezeichen, und Hummels scheint deutlich mehr Geschwindigkeits- und Fitnessprobleme zu haben als früher (böse die Boateng-Spitze im Kommentar zum 2. Frankfurter Tor im Pokalfinale); beide sind wohl ein ganzes Stück von ihrer 2014er Form entfernt. Mit Rüdiger (sehr schnell und physisch stark, im taktischen Verhalten und im Aufbauspiel stark verbessert) und Süle sehe ich allerdings zwei wirklich gute Nachrücker, denen es aber noch an Erfahrung fehlt. Sollte noch einer gestrichen werden, dann eher Tah oder Ginter.

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Taktik-Ignorant 22. Mai 2018 um 23:38

Mittelfeld: Hier nur zwei kurze Einwürfe: Can hätte vermutlich einen Kaderplatz erhalten, wäre seine Verletzung früher ausgeheilt gewesen. Da aber mit Khedira, Reus und Gündogan drei dann insgesamt doch wichtigere, aber ebenfalls verletzungsanfällige Spieler dabei sind, wollte der BT vermutlich das Risiko, einen dann im Endeffekt doch nicht fitten Can mitzunehmen, nicht eingehen. Rudy hat sich im Confed-Cup und auch in der WM-Quali eigentlich durchaus bewährt, und seine Leistungen bei Bayern waren unter Ancelotti auch ordentlich. Ihm wurde Heynckes zum Verhängnis, unter dem er so wenig gespielt hat, daß er jetzt zu den Favoriten bei den Streichkandidaten im deutschen Aufgebot zählt. Zum Sturm dann beim nächsten Post….

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Taktik-Ignorant 23. Mai 2018 um 12:02

Angriff: Werner ist wohl auf der zentralen Position gesetzt, auch wenn er diese Saison und insbesondere die zweite Saisonhälfte (wie alle Leipziger) schwächelte. Auch er hat wohl der Doppelbelastung bei unzureichendem Kader im Verein Tribut zollen müssen, und ich erwarte mir von ihm keine so starken Leistungen wie noch beim Confed-Cup. Ansonsten hat Löw wohl viele mit der Zweit- und Drittbenennung für die Mittelstürmerposition überrascht. Auch ich hatte mit Wagner gerechnet, nachdem Löw ihn nicht nur für den Confed-Cup, sondern auch kontinuierlich über die ganze Saison hinweg nominiert und dieser durchaus vorzeigbare Leistungen gebracht hat (zuletzt gegen Brasilien war Deutschland nach seiner Einwechselung deutlich gefährlicher (wobei vielleicht die gleichzeitige Einwechselung von Brandt wichtiger war)). Jedenfalls hatte ich nicht den Eindruck, Wagner hätte sich durch schlechte Leistungen aus dem Kader gespielt. Wen Löw neben Werner mitnimmt, ist wohl auch eine Frage der Taktik. Wie fast alle Hobby-Bundestrainer vermute ich, daß Werner weiter gesetzt ist in der Spitze. Gomez ist torgefährlich, entfaltet aber nur dann Wirkung, wenn er ein ganzes Turnier durchgehend von Anfang an spielt (eine Unterbrechung wie 2012 im Viertelfinale gegen Griechenland tut ihm nicht gut); als Joker hat Gomez nie funktioniert. Wenn es Löw vor allem darum geht, bei ungünstigem Spielstand neben oder anstelle von Werner einen anderen Stürmer zu bringen, ist Gomez meiner Ansicht nach eine Fehlbesetzung, da passen Wagner und in der Tat Petersen besser. Solte es ihm darum gehen, Lösungen gegen tief stehende, dicht gestaffelte Abwehrreihen zu finden, sehe ich Werner (er braucht Raum, um in die Tiefe gehen und seine Schnelligkeit ausspielen zu können) nicht als Idealbesetzung, aber auch nicht Gomez. Eher Wagner, der sich und seinen Mitspielern durch die bloße physische Präsenz Räume schaffen kann, oder in der Tat Petersen, der richtige Knipserqualitäten hat. Vielleicht hat bei seiner Nominierung auch die Verletzung von Stindl eine Rolle gespielt. Meine Favoriten wären aber Werner und Wagner (trotz seiner großen Klappe) gewesen.
Auf Außen bietet der Kader interessante Spieler, aber alle mit Licht und Schatten. Müller scheint sein Zwischenhoch nach der Heynckes-Rückkehr schon wieder hinter sich gelassen zu haben. Von Brandt verspreche ich mir (auch als Joker) viel, scheint gut in Form zu sein. Sané spielt sehr stark im Verein, aber in der Nationalmannschaft scheint ihm die Bindung zu fehlen (mal sehen, was das Trainingslager bringt). Reus ist mal wieder im Aufgebot, aber noch nicht in Bestform. Außerdem gehe ich jede Wette ein, daß er sich noch verletzt (ebenso Gündogan), so daß es links auf Sané oder Draxler hinausläuft. Beide können der Mannschaft weiterhelfen, wenn sie gut in Form und in die Spielabläufe eingebunden sind.

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Camp Mou 31. März 2018 um 11:23

OT:
Komisch, bis vor 5 min war der letzte Artikel, der auf der Hauptseite bei mir angezeigt wurde, das Juve-Tottenham-Spiel. :/
Wisst ihr, woran liegen könnte, dass die Seite nicht aktuelle angezeigt wird, wenn man sie aufruft?

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tobit 31. März 2018 um 14:47

Habe ich im mobilen Browser auch manchmal. Da hilft oft einmal neuladen.
Bei mir hängen auch die Kommentare auf der Hauptseite wieder (wie vor ein paar Monaten schonmal) ziemlich hinterher.

In letzter Zeit muss scheinbar jeder meiner Kommentare (auch ohne Link) manuell freigeschaltet werden, geht das auch anderen so?

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rum 31. März 2018 um 21:57

Ich habe mich in letzter Zeit gewundert, dass wenn ich auf einen Kommentarteaser rechts auf der Hauptseite klicke, dass dann zwar der Artikel angezeigt wird, aber nicht auf den Kommentar gesprungen wird. Da weiß ich jetzt, dass ich nochmal auf neu laden klicken muss.
Ähnliches ist mir auch schon auf der Hauptseite passiert. Wenn ich draufgegangen bin, dann aktualisiert und dann waren die neuesten Kommentare andere.

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CHR4 1. April 2018 um 02:36

tja. leider ist es zur Zeit hier sehr unkomfortabel geworden neue Kommentare zu sehen und finden! 🙁
Die Kommentarzähler zu den Artikeln funktionieren seit einigen Wochen nicht mehr und, um neueste Kommentare zu sehen, muss man jede Seite immer nochmal manuell neu laden – das hat früher automatisch funktioniert 🙁
– insofern geht zwar alles, aber wenn man nicht ständig reinschauen will UND ständig manuell „Seite neu laden“ triggert, verpasst man neue Kommentare …
wäre wirklich schön, wenn sich da demnäcsht wieder was bessert, zumal jetzt die Kommentar-Frequenz und Nutzer wieder mehr werden
– wirklich schwer derzeit, Diskussion zu verfolgen 🙁

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Taktik-Ignorant 2. April 2018 um 20:41

Geht mir auch so, muss die Seite 3mal laden, dann nochmals extra mit geoeffneten Kommentaren, und dann habe ich deutlich mehr Kommentare als bei meinem letzten Besuch, kann aber natuerlich immer noch nicht sicher sein, wirklich den allerneuesten Stand zu haben. Koennen die Moderatoren der Webseite dazu etwas sagen?

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abaliveaction 30. März 2018 um 20:22

@ Herthapeter 27. März 2018 um 16:38 | 644866 Off-Topic: Ich bin ja in mancherlei Hinsicht schon von (vor-) gestern. Außer dem 🙂 kriege ich hier kein anderes Emoji hin. Gibt es womöglich einen Link, wie man das hier eintippen muss? z.B.: Daumen hoch, Daumen runter, Handshake Falls du den Firefox benutzt, dann gibt es da eine Erweiterung Namens Unicode Emoji. Etwas ähnliches gibt es sicherlich auch für andere Browser. Nur mal als Tipp. #Länderspiel Klar war das nicht die beste Mannschaft. Darum ging es auch gar nicht. Der Löw wollte die Spieler noch mal sehen/Testen und dafür war das Spiel doch prima geeignet. Bin übrigens bei @Ursula, was den Trapp angeht. Platte sehr solide dabei. Der fährt zur WM. Goretzka, Kimmich, Gündogan, Draxler und einige andere müssen nun wohl eher bangen, denn das war schon ziemlich dürftig. Wobei Draxler wohl gesetzt ist.

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tobit 31. März 2018 um 12:43

Kimmich soll zittern müssen? Der hat seinen Stammplatz wohl noch sicherer als Kroos, weil auf seiner Position wahrscheinlich nichtmal ein Backup nominiert werden wird.
Draxler als zukünftiger Anführer wird auch sicher im Kader sein, wenn auch nicht so bedingungslos in der ersten Elf gesetzt wie Kimmich.
Goretzka und Gündogan werden wohl mit Can um den Platz hinter Khedira konkurrieren. Alle drei kommen nur mit, wenn Löw keinen Sechser (Weigl, Rudy, Demme, Meyer) oder keinen 10er-Backup (Götze, Stindl, Meyer) nominiert. Das Experiment mit einem Achter als „RA“ ist jetzt hoffentlich beendet, nachdem sowohl Gündogan als auch Goretzka in dieser Rolle eines ihrer schlechtesten Länderspiele gemacht haben.
Wenn man unbedingt so viele Achter (da würde ich aber vor Can noch einige andere eher nehmen – der Jogi sieht das aber wohl anders) mitnehmen will, sollte man wirklich eher eine Raute (wie von @Daniel vorgeschlagen) spielen. Stürmer (Werner, Wagner, Gomez, …) und Halbstürmer (Müller, Draxler, Reus, Brandt, Stindl, …) hat man auch mehr als echte Flügelstürmer oder Zehner. Die Raute würde auch gut zu den sehr offensiven und breiten AV passen – dann müsste man aber auch noch einen zweiten echten RV mitnehmen (da kann man dann keinen IV hinstellen).

Wahrscheinlicher Kader (4-2-3-1):
3 TW: Neuer (auch wenn er noch nicht ganz fit ist), ter Stegen, Trapp
4 IV: Hummels, Boateng, Süle, Rüdiger
3-4 AV: Kimmich, Hector, Plattenhardt, Can
4-5 DM: Kroos, Khedira, Weigl oder Gündogan, Gündogan oder Goretzka (oder Can)
5-6 OM: Özil, Müller, Draxler, Sané, Reus oder Brandt, Reus oder Götze
2 ST: Werner, Wagner oder Gomez

Mein Kader (Raute):
3 TW: ter Stegen, Neuer (nur wenn er wirklich fit ist, sonst Baumann als #3), Trapp
4 IV: Hummels, Boateng, Süle, Tah
4 AV: Kimmich, Hector, Plattenhardt, Weiser oder Henrichs
7 DM/OM: Kroos, Özil, Gündogan, Weigl, Goretzka, Götze, Meyer oder Khedira
4 ST: Müller, Werner, Wagner, Reus oder Brandt oder Draxler
+ Sané (als Sonderwaffe für bestimmte Momente)

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Markus 29. März 2018 um 15:25

Schade gibt es keine Analyse zum Spanien-Spiel (die Spanier sind meines Erachtens momentan mit Abstand das stärkste Team)

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Taktik-Ignorant 29. März 2018 um 22:33

Auch ich finde, daß Spanien die größte fußballerische Qualität auf den Platz bringt, nur fehlt mir manchmal die Konstanz, und generell könnten sie noch einen stärkeren Zug zum Tor entwickeln. Sie übertreiben es für mein Dafürhalten mit dem „sich den Gegner zurecht legen“.
Konstanz: innerhalb eines Spiels gibt es bei Spanien immer wieder Perioden, wo sie den Zugriff auf den Gegner verlieren, das war gegen Deutschland so und auch beispielsweise bei der letzten EM gegen Kroatien, wo sie ähnlich stark begonnen hatten.

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Daniel 29. März 2018 um 13:56

Ein Sechser muss auf jeden Fall mit und ich würde hier Weigl deutlich präferieren. Der Spielstil der Nationalelf sollte ihm denk ich deutlich mehr entgegen kommen als der des BVB. Beim BVB leidet er meinem Eindruck nach stark darunter, dass er keinen richtigen Partner auf der Doppelsechs hat, da Castro, Kagawa und Götze alle ziemlich klare Zehner sind. Das sieht bei Deutschland mit Kroos und Gündogan deutlich anders aus. Dahinter wären als Sechser in meinen Augen auch Lars Bender und Diego Demme Optionen.

Auf der Acht hat Deutschland einen deutlichen Überschuss. Kroos und Gündogan sind in meinen Augen gesetzt, von Khedira, Can und Goretzka muss man (mindestens) einen daheim lassen, da alle drei quasi das gleiche Profil haben, das man aber nicht dreifach braucht. Khedira wird das wohl nicht sein, da er jahrelange Erfahrung hat, zu den Führungsspielern gehört und der prominenteste ist. Insofern kämpfen wohl Can und Goretzka um ein Ticket…falls sich keiner der drei verletzt. Sind Kroos und Gündogan beide fit und Löw möchte das 4-2-3-1 beibehalten halte ich es auch für überlegeswert, sowohl Can als auch Goretzka daheim zu lassen. Wenn sich keiner der Achter noch für die Sechs aufdrängen kann bleibt eigentlich nur ein wirklicher Platz, den man dann mit (im Normalfall) Kroos, Gündogan und Khedira mit drei sehr unterschiedlichen Typen besetzen kann. Wobei es wohl auf Kroos hinauslaufen wird. In meinen Augen wäre es durch den Achterüberschuss auch überlegenswert auf eine Mittelfeldraute umzustellen.

—————Özil————
–Kroos——–Gündogan
————-Weigl————

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Taktik-Ignorant 29. März 2018 um 22:45

Die Absicherung auf der 6 ist ein Problem der Nationalmannschaft, ein anderes ist der Spielaufbau, wenn Hummels, Boateng und Kroos nicht zusammen auf dem Platz stehen, und auch die Reaktivität bei zweiten Bällen im Mittelfeld war schon mal besser. Dazu kommt eine mangelhafte Zweikampfführung. Probleme, die im Brasilienspiel besonders zutage traten, aber unterschwellig auch schon gegen Spanien oder Frankreich erkennbar waren; nur konnten sie dort durch einzelne gute Aktionen mit dann gerade noch oft genug erfolgreichem Abschluß kaschiert werden.

Weigl sehe ich in seiner momentanten Form nicht wirklich als Kandidat für die 6, eher tatsächlich Can, Goretzka oder eben Khedira, die alle die notwendige Physis, aber eben auch beachtliche fußballerische Qualitäten mit sich bringen. Aber im Endeffekt vermisse ich doch sehr Bastian Schweinsteiger und finde, daß die Technik des Klonens viel zu langsam vorankommt ;-))

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CHR4 30. März 2018 um 01:07

Probleme auf der 6? – Lahm fährt doch mit nach Russland … dass haben die Medien nur nicht im richtigen Zusammenhang verstanden 😉

eigentlich hätte ich schon gern entweder Weigl oder Rudy mit dabei, aber die sind halt derzeit beide bedingt durch die Situation in den Vereinen nicht im Flow – anderseits sind auch noch ein paar Bundesliga-Spiele zu absolvieren

ein weiteres Problem sehe ich im Ersatz hinten rechts, da fallen mir als Lösungen, falls Kimmich mal ausfällt am ehesten Can, Boateng oder Rudy ein – von daher könnte ich mir schon vorstellen, dass alle drei Box-to-box-8er dabei sein könnten, auch wenn sie doch sehr ähnlich sind, vermutlich deshalb auch der Test mit Goretzka als Außen

wenn man sich den kompletten 23-er-Kader ansieht, finde ich es einfacher zu sehen, welche Entscheidungen für welche Positionen anstehen und wieviele Spieler man noch mit rein nehmen kann:

ca. 6x-7x Angreifer:
Draxler, Sane—–Werner—–Müller
+ 1-2 aus Brandt oder Reus + 1-2 aus Wagner oder Gomez

ca. 6-7x Mittelfeld:
Kroos, özil, Gündogan, Khedira
2-3 aus Can, Goretzka und Weigl, Rudy

ca. 7x Abwehr:
Hector (Plattenhardt), Hummels, Boateng, Kimmich
+ 2 aus Rüdiger, Süle, Mustafi, Tah

3 Torhüter: ter-Stegen, Neuer, Trapp

würde auf jeden Fall 4 IV mitnehmen, damit a) auch bei einer Verletzung mal mit 3 IVs gespielt werden kann und b) Boateng mal für Kimmich einspringen könnte
damit komme ich 7 Abwehrspieler (derzeit für mich mit Rüdiger und Süle (oder evt. Mustafi))

bleiben mit den drei TWs noch 13 Plätze für Mittelfeld und Offensive, wovon 8 wohl klar vergeben sind, bleiben dort noch 5 offene Plätze
von diesen 5 sollte min. 1 offensiver Außenspieler, min. 1 Mittelstürmer und 2 Mittelfeldspieler sein (für mich min. 1 8er und min. 1 6er)
bleiben für mich folgende Fragen/Positionen offen:
1. Brandt oder Reus (Brandt hat mir gut gefallen, würde trotzdem erstmal lieber nen fitten Reus dabei haben)
2. Wagner oder Gomez (für mich eher Wagner)
3. Can oder Goretzka (für mich eher Can)
4. Rudy oder Weigl (puh …..???)
und von den 4 Spielern, die bei diesen 4 Entscheidungen den kürzeren gezogen haben kommt trotzdem noch einer mit, also
5. noch einen 6er, 8er, 7er oder 9er?

bis dahin ist ja aber noch Zeit und meine erste 11 wäre sowieso:
————————Werner———————–
Draxler(Reus)——-Özil———–Müller—–
———Kroos—Gündogan/Khedira———
Hector—Hummels—Boateng—Kimmich
—————ter-Stegen/Neuer—————–

Bank: Wagner, Sane, Reus (Draxler), Gündogan/Khedira, Can (Plattenhardt), Rüdiger, ter-Stegen/Neuer
Tribüne: Trapp, Süle (Mustafi), Goretzka, Rudy/Weigl/Brandt/Gomez

sollte der GAU eintreten und T.K. sich verletzen, kommt
– wenn es im Spiel passiert: Gündogan/Khedira oder Can von der Bank
– oder, wenn es vor dem Spiel passiert rutscht Rudy oder Weigl in die Mannschaft

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Daniel 30. März 2018 um 13:10

Weder Khedira noch Goretzka oder Can sind Sechser. Sie alle haben ihre Stärken im Spiel zwischen den Strafräumen, im Unterstützen der Offensive und im Vorwärtsverteidigen. Weder das Absichern noch der tiefe Spielaufbau ist eine Disziplin, in der einer der drei besonders zu überzeugen weiß. Ich find dass Weigls Leistungen grad etwas schlechter geredet werden als sie sind. Ist doch einer der wenigen beim BVB, die konstant Leistung zeigen. Zwar nicht mehr auf dem Niveau unter Tuchel, aber doch auf sehr gehobenem Buli-Niveau. Ich seh ihn auch unabhängig von der Rolle nicht weit hinter Goretzka und Can. Der Vergleich mit Rudy verbietet sich, der ist seit Monaten ein einziges Sicherheitsrisiko und steht momentan meilenweit hinter Weigl. Wenn man Weigl nicht will würde ich dann aber immer noch eher Demme mitnehmen. Es geht darum die beste denkbare Mannschaft aufzubieten, nicht die 11 vielleicht auf dem Papier besten Spieler. Und zu einer starken Mannschaft gehört ein echter defensiver Mittelfeldspieler auf jeden Fall dazu. Eine Doppelsechs Kroos mit Gündogan/Khedira fällt für mich so ein bissl unter Fifa zocken. Klingt theoretisch ganz nett, passt aber auf dem Platz nicht.

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CHR4 1. April 2018 um 02:45

Kroos kann im defensiven Mittelfeld spielen …
insbesondere da mit Kehdira und Gündogan zwei Weltklasse-8er haben, sehe ich derzeit leiber ihn auf der 6
ich habe generell nichts gegen Weigl (oder Rudy) neben Kroos, aber wie oben schon geschrieben, muss dann bis zum Turnierstart derjenige auch in Form, im Flow sein und ausreichend Selbstvertrauen durch gute Leistungen vorher getankt haben
ich sehe Kroos + Gündogan/Kehdira auch nicht als Doppel-6, sondern etwas asymetrisch eben als 6er + 8er

kann das gerne nochmal versuchen deutlicher darzustellen, wollte nur oben nicht noch mehr Zeilen reinhauen:

————Özil—————–
—————–Gü./Ke.——-
————Kroos————–

Rest siehe oben – aber auch diese Darstellung ist mir zu statisch – muss wohl mal auf lineupbuilder und ein paar Pfeile dazumachen …

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Daniel 1. April 2018 um 03:53

Zweifellos kann Kroos im defensiven Mittelfeld spielen. Die Frage ist aber, ob das sinnvoll ist. Kroos ist immer dann am stärksten, wenn er ohne ganz strenge Vorgaben an verschiedenen Orten das Spiel ankurbeln kann, da ist er als Sechser deutlich eingeschränkter. Es gibt auch einen anderen Grund, warum Kroos das noch nie längere Zeit machen durfte. Ein Sechser definiert sich nunmal nicht nur durch seine Fähigkeiten am Ball (da ist Kroos vielleicht der beste überhaupt momentan), sondern auch zu einem nennenswerten Teil durch seine Fähigkeit dagegen, und da sind wir bei Kroos Problem. Er ist weder zweikampfstark und robust wie Javi Martinez oder Casemiro oder auch Diego Demme auf etwas niedrigerem Niveau noch hat er ein herausragendes Stellungsspiel, das es ihm erlaubt, gegnerische Angriffe durch seine Positionierung zu stoppen oder wenigstens zu verzögern, wie es Lahm, Busquets oder auch Weigl vermögen. Wenn Kroos das könnte wäre er für mich sogar der beste Spieler überhaupt momentan. Wie gesagt: es hat schon seine Gründe, warum Löw 2016 den halb-verletzten Schweinsteiger durchs Turnier mitschleppte oder Zidane dauernd Casemiro neben Kroos positioniert. Kann Kroos als Sechser funktionieren? Wahrscheinlich in einer Mannschaft mit herausragendem Pressing und Gegenpressing ja, wo fast nichts zu ihm durchkommt. Wäre eigentlich ein interessantes Projekt für Guardiola. Aber das kann in der kurzen Zeit der WM-Vorbereitung kaum auf dem erforderlichen Niveau einstudiert werden.

Das mit dem Flow und in Form sein seh ich weniger tragisch, das spielt bei Löw ja eine recht untergeordnete Rolle. Wenn ihm das in den Plan passt nimmt er auch Leute mit, bei denen es die Wochen davor eher wenig lief. Schweinsteiger 2016 und Khedira 2014 sind zwei Beispiele, das Extrembeispiel war Podolski, bei dem sich irgendwann alle nur noch fragten, was er da zu suchen hat.

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CHR4 17. Juni 2018 um 21:48

@Daniel: ich muss leider zugeben: du hattest absolut Recht und ich war zu optimistisch!
in HZ 1 war der 6er-Raum viel zu oft leer (Kroos und Khedira oft woanders) und in HZ 2 war Kroos da präsenter, aber das ist defensiv zu passiv – von Khedira hätte ich mir da auch mehr defensiv erwartet …
wer gibt bei uns den Busquets? (sowohl von der Positionierung, als auch von der defensiven Absicherung) – Kroos kann da im Aufbau im 6er-Raum für Verbindungen sorgen, aber es braucht zur Absicherung wirklich noch jemand für die Defensive daneben …

was tun?
Rudy rein neben Kroos – oder Khedira (oder Gündogan) dafür nochmal einnorden?
oder doch (verkappte) 3er-Kette, bei der ein IV höher steht und die Räume schließt?

PS: Wie kann man es dazukommen lassen, dass plötzlich Özil einen von zwei Verteidigern in der letzten Linie geben muss? – „total football“ schön und gut, aber dafür ist er nicht gemacht

Taktik-Ignorant 2. April 2018 um 20:50

Kroos ist m.E. wesentlich wirkungsvoller, wenn er noch einen Mittelfeldler mit hohen defensiven Abraeumerqualitaeten hinter sich hat, wie Casemeiro bei Real. Und da sehe ich halt trotz der box-to-box-Spielweise der Betreffenden am ehesten Khedira, Can oder Goretzka.

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CHR4 3. April 2018 um 01:34

ja, natürlich ist Kroos noch wertvoller, wenn da noch einer im DMF hinter ihm ist, das ist unbestritten!
Problem: Wenn der box-to-box -8er bei Ballbesitz mit vorgeht, ist er eben dann bei Ballverlust in der Regel eben nicht mehr im 6er-Raum hinter Kroos … (auch BS31 ist immer mal wieder vorne aufgetaucht, aber der hat dafür halt das perfekte Timing/Rhythmusgefühl). Trozdem traue ich Kroos und Kehdira zu das auszubalancieren. Stand JETZT (wichtig!) wäre das für mich die ZUR ZEIT beste Lösung.

Trotzdem würde ich mir gerne nochmal Kroos+Weigl dahinter anschauen und diese Option auch offen halten. Mit der Form von letzter Saison wäre das auch mein Favorit, was die Feldaufteilung angeht. DERZEIT allerdings, wenn es schon um die Wurst gehen würde, (noch) nicht …

Fazit: Für die Nominierung: auf jeden Fall mindestens einen richtigen 6er einpacken und schauen, dass dieser bis spätestens nach der Gruppenphase in Top-Verfassung (vor allem auch Kopf und Kommunikation/Automatismen mit Mitspielern) ist.
Wir sind uns – denke ich – einig, dass letztlich die mögliche Form im Turnier prognostiziert werden muss und die Form jetzt als Orientierungshilfe, aber nicht als alleiniger Maßstab gilt.

Daher hoffe ich, dass Jogi als Fromdeuter so gut ist wie Müller als Raumdeuter 😉

PS: Außerdem drücke ich Neuer die Daumen, dass weiterhin so aufwärts geht – wäre der nicht auch jemand, der den 6er-Raum besetzen könnte? 😀


BerlinGunner 29. März 2018 um 10:38

Das klassische 4231 hat mir mit dieser Spielerwahl gar nicht gefallen. Ich empfand die Kombination aus Kroos und Gündogan viel zu statisch. Ich hätte da viel lieber Khedira oder Emre Can neben Toni gesehen. Die Idee mit Goretzka als RM hat auch nicht wirklich gefruchtet. Ich habe auch die Befürchtung, dass er für den Kader nicht berücksichtigt wird. Sane sollte man jedoch unbedingt mitnehmen, auch wenn er als Flügelspieler in einem 433 viel besser zur Geltung kommt. Özil habe ich leider auch vermisst, da Draxler nicht die Position füllen konnte. Er wirkte für mich schon fast abwesend in der ersten Halbzeit.

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blub 29. März 2018 um 01:30

Ich hab die die hälfte der zeti den Kopf geschüttelt, da hat einfach vieles nicht zusammen gepasst.
Das würde natürlich auch bei gleicher Aufstellung noch besser werden wenn man da ein paar Trainingseinheiten vorschaltet. z.B. die abstimmung links außen, die orienteirung von Draxler und Goretzka auf dem Flügel. Überhaupt was macht der da? auf sowas kommt man doch echt nur nachm dritten Glas Rotwein.

Es gab n paar Ballverluste im spielaufbau, wenn da mal statt Rüdiger und Trapp Ter Stegen und Hummels stehen ist das ganz fix ne Torchance, aber auf der anderen Seite.

Bei aller kritik an Gündogan, die Idee das Khedira unter Druck weniger Ballverluste produziert ist echt putzig.

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Magellan 29. März 2018 um 10:27

Ich denke das ist doch die eigentliche Frage, was sollte diese Aufstellung der Offensivreihe?
Dass Gomez vor Sane-Draxler-Goretzka irgendwie nicht so passt war doch eigentlich klar.
Jogi wollte Müller ne Pause geben und Goretzka+Gündogan spielen lassen und dann hat man sie halt irgendwie auf die freien Positionen verteilt. Sehr viel mehr Plan kann ich dahinter nicht entdecken.

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Koom 29. März 2018 um 10:51

Ich vermute da immer eine Art Streß-Test von Jogi. Der gibt den Spielern teils wirre Pläne außerhalb deren Komfortzone und schaut, wie sie reagieren. Auf und neben dem Platz. so mancher Jungmillionär und Ich-AG wird sich da veralbert vorkommen und motzen – je nach Art und Weise kann ihn das dann mehr oder weniger für die N11 qualifizieren.

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rb 29. März 2018 um 10:49

ja, das habe ich mir auch gedacht, dass das auch kein wirklich angenehmes spiel für khedira geworden wäre.
gündogan war m.e. einem für nationalmannschaften ungewöhnlich gut abgestimmten pressing ausgesetzt. an einem besseren tag nutzt er aber seine unheimliche stärke auf engen räumen so aus, dass das pressing ins leere läuft, zwei bis drei gegenspieler aus dem spiel sind und er mit speed in die gegnerische hälfte läuft.

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Taktik-Ignorant 28. März 2018 um 20:47

Eine Frage zu Gomez: gerade in der ersten Halbzeit rannte er nach meinem Eindruck bei nahezu jedem deutschen Vorstoss ins Abseits, und der ballfuehrende Spieler (oft Sané, Draxler oder Guendogan) musste abstoppen, und der Ball wurde wieder zurueck gespielt. Mit anderen Worten, das fruehe Abseits von Gomez hat so manche Umschaltsituation zunichte gemacht. Liegt das nur an Gomez und seinen (falschen?) Laufwegen oder war da ein struktureller Fehler im deutschen Aufbauspiel?

Unabhaengig davon hatte Deutschland m.E. seine beste Phase nach den Auswechselungen, weil Draxler links mehr Wirkung entfaltete als zuvor in der zentralen Position und auch Brandt rechts deutlich mehr Unruhe stiften konnte als Goretzka, fuer den die rechte vordere Mittelfeldposition erkennbar nicht das optimale Einsatzgebiet war.

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Irenicus 29. März 2018 um 13:04

Gomez war einfach nicht die richtige Wahl, bei diesem mittelfeld. Er hält halt ziemlich stark die Mittelstürmerposition und macht damit sanes und draxlers Läufe in die Mitte unmöglich.
Werner hätte, gerade gegen diese hochstehende Abwehr so vielmehr Gefahr und Optionen gebracht. Auch ein zurückfallender Stürmer wie Stindl wäre schon deutlich besser gewesen.

Das er ins abseits gelaufen ist, lag aber zum einen daran, dass der steile pass von sane eonfach ab und an nicht kam. Wenn drr nicht kommt, kann er so auch die abwehr nicht vom ballführenden wegziehen.

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Irenicus 29. März 2018 um 13:05

Zum anderen hat er die Läufe oft auch einfach schlecht getimed.

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Taktik-Ignorant 29. März 2018 um 22:53

Dass das Timing der Läufe nicht paßt, war mir früher oft auch schon bei Lukas Podolski oder in jüngeren Zeiten bei Timo Werner aufgefallen. Meiner Meinung nach hat das aber oft weniger an den blitzschnell startenden Stürmern gelegen als an den ballführenden Mittelfeldspielern, die zwar den Kopf im richtigen Moment hoch hatten und den Antritt des Mitspielers sehen konnten oder doch vorausahnen mußten, dann aber mit dem Abspiel nochmal Sekundenbruchteile zu sehr gezögert haben.

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rodeoclown 28. März 2018 um 19:01

Wie werden hier die Chancen von Weigl gesehen? Seine Saison ist natürlich weniger stark wie zuletzt, aber er ist nun mal ein Spieler, der nur mit guten Fußball wirklich funktioniert. Ich fände einen Defensiv orientierten Sechser, der eben auch als Ankerspieler fungieren kann sehr wichtig für den Kader. Da sind aktuell nur Rudy und Weigl möglich, da Kimmich ja anders verplant ist (Ginter lasse ich mal außen vor). Fände es nicht gut nur Achter im Mittelfeld dabei zu haben (Kroos, Khedeira, Gündogan, Can, Goretzka), ich finde bei dem Tespspiel mit Rudy-Kroos hatte man gesehen, wie gut es Kroos tut, wenn ein absichernder Akteur neben ihm spielt, wenn man schon nicht von 2-1 auf 1-2 im Mittelfeld umstellen möchte. Selbst Khedeira, wenngleich viel besser in dieser Rolle geworden in den letzten Jahren, drückt durch seine Läufe Kroos immer 10m weiter nach hinten.
Und im Zweikampf Rudy-Weigl sehe ich den Dortmunder aktuell vorne. (Zudem würde ich ihn einfach mal gerne neben/hinter Kroos sehen).

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Taktik-Ignorant 28. März 2018 um 20:37

Weder Rudy noch Weigl koennen momentan besonders ueberzeugen. Weigl gehoert zu den nicht wenigen Dortmundern, denen der Abgang von Tuchel nicht gut getan hat und die seither nur noch ein Schatten ihrer selbst sind, wie Bartra, Guerreiro oder auch Castro und selbst Aubameyang, und das ungeachtet der Verletzungshistorien, die natuerlich auch eine Rolle spielen. Das Brasilien-Spiel hat m.E. schon gezeigt, dass die Loesung Kroos + Guendogan auf der 6 nicht optimal ist und ein defensiver Abraeumer der Nationalmannschaft schon gut tun wuerde. Vielleicht kann Can die Rolle einnehmen, auch Khedira sehe ich da, wenn er wieder in Hochform kommen sollte. Beide bringen die entsprechende Physis mit. Insgesamt scheint aber seit dem Weggang Schweinsteigers die defensive Stabilitaet im Raum vor der Abwehr nicht mehr dieselbe zu sein, was sich gegen starke Gegner deutlich zeigt. Jedenfalls teile ich den Eindruck, dass Kroos nicht der letzte Mittelfelder vor der Abwehr sein sollte, sondern etwas weiter vorne besser aufgehoben ist.

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rodeoclown 28. März 2018 um 23:55

Ich hab nichts gegen das wahrscheinliche Stammmittelfeld Kroos-Khedeira-Özil, vor allem da Khedeira und Özil sich einfach immer sehr schön ergänzen. Aber grundsätzlich ist sowohl Khedeira als auch Can und Goretka eigenlich nicht so optimal um neben Kroos zu weit vor der Abwehr zu spielen. Alle drei leben von ihrer Dynamik, Körperlichkeit und eben auch den langen offensiven Läufen. Goretzka etwas mehr mit Ball als die beiden anderen, dafür etwas weniger Muskelkraft. Entweder schränken sie diese Läufe nun massiv ein, was aber allen die jeweils größte Stärke beraubt, oder aber Kroos muss absichern.
Da sehe ich einfach nicht was es für einen Sinn machen soll alle drei mitzunehmen. Sowohl Kroos und Gündogan als ja auch die drei wären besser mit einem defensiv absichernden Ankerspieler hinter sich. Die schiere Qualität der Spieler mag das ausgleichen, aber auf die Option gänzlich zu verzichten halte ich für gefährlich.
Leider bietet sich aber wirklich keiner wirklich an. Idealprofil: Körperlich stark, groß, sehr sicher im Kurzpassspiel, sehr gut im Stellungsspiel ohne Ball, gut im Umblickverhalten, nicht auffallend langsam. Matic würde das vielleicht sein, aber unter allen Deutschen muss man da einen Kompromiss hinnehmen. Weigl kommt aber für mich da noch am nächsten dran. Bei Goretzka würde ich nicht ausschließen das er das auch kann, aber er hats noch nie gespielt.

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rodeoclown 28. März 2018 um 23:57

P.S.: Lars bender wäre noch möglich. Hat sich in Leverkusen immer weiter in dieses Profil entwickelt. Aber auch nicht ideal und natürlich völlig unberücksichtigt.

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Taktik-Ignorant 28. März 2018 um 17:22

Vielen Dank für die rasche Analyse. Bei Brasilien hat mich überrascht, daß Firmino nicht spielte – mit ihm ist die brasilianische Offensive kreativer (daß er mit Coutinho zusammenspielen kann, haben beide in Liverpool unter Beweis gestellt). Füch mich hat dieser Test bestätigt, daß Brasilien (wenn es mit seiner ersten Elf spielen kann) zu den Turnierfavoriten zählt. Mit Casemeiro im DM ist auch die defensive Stabilität im Moment beeindruckend.
Bei der deutschen Elf hat mich überrascht, wie wenig das Zusammenspiel funktionierte. Die Aufstellung dürfte Löw ja schon Freitagabend im Kopf gehabt haben, und ein paar Trainingseinheiten wären wohl drin gewesen. So aber hingen fast alle Spieler irgendwie in der Luft, Gündogan fand sich oft in einer brasilianischen Pressingfalle wieder (mit vier Gegenspielern in einem 3-Meter-Umkreis), vermutlich weil der den Ball zu spät weiterleitete, was wiederum daran lag, daß sich niemand schnell genug für ein Abspiel anbot. So schienen die Spieler sich ein wenig gegenseitig nach unten zu ziehen.

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rodeoclown 28. März 2018 um 18:53

Ich denke, dass man die Kombination Draxler-Sané(-Gomez) wohl einfach nicht funktioniert, solange Deutschland 4-2-3-1 spielen will. Beide sind mit Ball generell und im Dribbing im speziellen stark, beide eignen sich aber auch nicht als Gestalter/Fixpunkt. Mit einem Götze/Kruse/Stindl ganz vorne mag das vielleicht funktionieren, da diese dann die Rolle einnehmen können und Draxler/Sané zusammen von links mit Tempo vorstoßen können aber eben auch nur dann. Ansonsten ist gerade auf Linksaußen einfach ein Spieler erforderlich der sich zentral wohler fühlt als Sané, da eben der LV im deutschem System immer hoch und weit steht. Das können Draxler/Reus aber auch Götze/Özil/Schürrle/(Kruse) besser als Sané. Schade für den Jungen, aber im 4-2-3-1 wird er es wegen Kroos Abkippens schwer haben. Wenn man ihn unbedingt starten lassen will braucht man wohl zum Ausgleich einen gerne nach rechts driftenden, kombinativen Zehner (Also Özil, evtl. Götze) um sich dann auf Verlagerungen zu fokussieren. Blöderweise stehen Hummels und Kroos dafür aber auf der falschen Seite, mit Boateng und genügend Bewegung ginge das aber wohl.

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Taktik-Ignorant 28. März 2018 um 20:49

Sané also besser in einem 4-3-3?

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KK 28. März 2018 um 23:30

ja

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nedvedder 30. März 2018 um 13:04

Definitiv … ist bei ManCity unter Guardiola zumeist so konstelliert.

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tobit 30. März 2018 um 13:35

Das 4-3-3 ist dabei aber, finde ich, nicht der ausschlaggebende Punkt, sondern das Verhalten des LV. Der bewegt sich im Normalfall in den tiefen Halbraum. Theoretisch könnten Hector und Plattenhardt (oder noch besser Kimmich) so eine Rolle a la Delph oder Zinchenko auch spielen, das passt aber weder zu Hummels, noch zu Kroos, die beide gerne selbst in diesen Raum gehen.

Matic wäre wohl wirklich der perfekte Kroos-Partner. Schade, dass der mit Serbien kaum Mal ein großes Turnier spielen wird.
Warum bringt Ex-Jugoslawien eigentlich so viele geniale Mittelfeldspieler (Matic, Rakitic, Modric, Kovacic, Brozovic, Badelj, Jojic, Ilicic, …) hervor und ist trotzdem chronisch erfolglos?

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