Zu Null

3:0

Mit einer breiten Mittelfeldorientierung und speziellen Rollen für die Halbverteidiger wollte Valerien Ismael die hohen Dortmunder Achter lahmlegen. Weiträumigen Läufen, Gegenpressing und – später auch – hohem Zirkulationsdruck konnte das mechanische Mannorientierungs-Konstrukt aber nicht standhalten. Die Borussia steigerte sich gegen den Ball.

Spezielle Halbverteidigerrollen gegen hohe Achter

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Aufbauformation Dortmund, Defensivformation Wolfsburg: Dargestellt auch die Deckungsschattennutzung von Gerhardt und Malli sowie der Raum, in den Wolfsburg den BVB beim Aufbau über links abdrängen wollte, wenn diese nicht abdrehten und zurückspielten. (In den ersten ca. 5-7 Minuten war die primäre Seitenaufteilung von Castro und Dembélé noch umgekehrt). (Nach etwas mehr als 30 Minuten kam bei Wolfsburg Didavi für Seguin und übernahm die Position Mallis, der zum rechten Achter wurde und Arnold auf die Sechs schob.)

Hoch eingebundene Achter sind schon die ganze Saison ein Kennzeichen der Spielweise von Borussia Dortmund in Ballbesitz. So bewegten sich auch diesmal die dort aufgestellten Castro und vor allem Dembélé nahe an der letzten gegnerischen Linie. Aufbauspiel und Ballzirkulation liefen abermals allein über die Abwehrreihe mit Weigl davor. Die zunächst auf ein abwartendes Vorgehen bedachten Wolfsburger suchten in ihrem 5-3-2 die richtige taktische Einstellung und Anpassung gegen diesen Stil. Hinter der Doppelspitze, in der Malli aktiver um Gomez herum agierte und sich mit kurzzeitigen Herausrückbewegungen situativ von seiner Orientierung an Weigl lösen sollte, gab es zu Beginn eine klare Aufgabenverteilung innerhalb des Mittelfelds:

Der ballnahe Achter rückte gegen den entsprechenden Dortmunder Außenverteidiger heraus, sobald dieser aus der Zirkulation den Ball erhielt, und seine beiden Kollegen schoben eine Ebene tiefer nach – mannorientiert an dem Achterpärchen der Borussia. Soweit funktionierte das Wolfsburger Konstrukt über klar definierte Zuteilungen und es sollte auch über die Partie hinweg in seiner Ausführung eher mechanisch bleiben, aber kleinere Sonderelemente waren in diese Grundmethodik doch integriert. Im Wesentlichen ging es um die Einbindung von herausrückenden Bewegungen der Halbverteidiger, mit denen die Niedersachsen ihre mannorientierte Logik erweiterten.

Nicht nur dynamisch zur Zugriffsfindung – dann eben gegen die hohen Überladungen durch die Achter – fand das statt, sondern Bruma und Rodríguez schoben auch häufig frühzeitig präventiv über längere Phasen nach vorne. Sowohl ballnah wie auch – und das etwas öfter – ballfern übernahmen sie quasi entweder Castro oder Dembélé, wenn Seguin als Sechser das seitliche Verschieben seines Nebenmannes im Mittelfeld noch nicht durchsichern wollte oder konnte. Man kann es sich so vorstellen, als würde die Fünferkette der Gäste genau die 4-1-5-hafte Aufbaustruktur der Borussen spiegeln.

Wolfsburgs Plan: Breite präventiv abdecken und Optionen einzeln zustellen

Zum taktischen Hintergrund dessen gehörte dazu, dass der jeweils ballferne Achter des VfL zumeist nicht ganz so weit mit verschob, sondern etwas breiter blieb. Möglicherweise war das als Maßnahme gedacht, um die breite Spielanlage der Dortmunder Ballzirkulation aufzufangen und gefährliche Verlagerungen zu verhindern, wenngleich gerade letzteres Mittel noch stärker ein Prunkstück der vergangenen BVB-Saison war. Deutete sich vonseiten der Gastgeber ein Seitenwechsel über die hinterste Linie an, beispielsweise nach rechts Richtung Piszczek, orientierte sich Gerhardt als dortiger Mittelfeldmann schon früher wieder nach außen und hatte auch kürzere Wege, um schnell Zugriff ins 1gegen1 zu finden.

In diesem Fall wurde dann Dembélé als naher Achter weiträumig von Rodríguez übernommen, während Gerhardt zusätzlich den Passweg auf diesen in den Deckungsschatten zu bringen versuchte. Das Ganze vertraute auf Einzelzuteilungen und eine Aneinanderreihung potentieller Zweikampfsituationen – also nicht unbedingt flexibel. Das zeigte sich in kuriosen Szenen, wenn der Dortmunder Außenverteidiger bei Ballbesitz Bartras bzw. Ginters in die letzte Linie schob: Statt des Flügelläufers übernahm diesen Vorstoß oft eher der ins Mittelfeld vorgeschobene und dann nach außen gehende Halbverteidiger, so dass die beiden äußeren Teile der Fünferkette quasi die Plätze tauschten.

Grundsätzlich funktionierte dieses zwar nicht so harmonisch anpassungsfähige, aber gleichmäßig durchorganisierte Gebilde: Dortmund eröffnete zwar strategisch variabel, aber die lose Keilstaffelung zwischen Gomez und dem an Weigl ausgerichteten Malli zwang sie letztlich viel über die Außenverteidiger. Diese wurden dann angelaufen und mussten – da die umliegenden Anspielstationen jeweils vom Gegner besetzt waren – sich ihre Optionen mühsam suchen. Das geschah häufiger auf links, da Schmelzer dort im Zuge einer leichten Asymmetrie etwas tiefer und eingerückter spielte als Piszczek.

Isolationsgefahr hier, Mechanisierungsgefahr dort

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Gefahr, dass Castro nach außen isoliert wird. Wolfsburg könnte dann noch aggressiver zuschieben und Überzahl erzeugen (dunkelrote Pfeile), wäre dann aber durch die individuellen Zuteilungen nicht so abgesichert gegen Reus, wenn Vierinha inrensiv mitmachte – eine gewisse Einschränkung. Dortmund fehlt die harmonische Besetzung des Verbindungsraums. Bei Wolfsburg hält sich Gerhardt ballfern etwas breiter, um bei Seitenwechseln schneller verschieben zu können.

Entsprechend wurde bei Wolfsburg die breiter bleibende Achterrolle im Falle Gerhardts deutlicher als bei Arnold, der in der Grundstellung höher postiert war, um Schmelzer anzulaufen. Als weiterer verstärkender Faktor kam die fast konstant bloß breite Rolle Schürrles hinzu – das doppelte Breitegeben auf jenem Fall nahm dem BVB Synergien und Ressourcen für die mittigeren Bereiche. Gerade auf dieser rechten Seite – beispielsweise nach Verlagerungen – endeten daher die Freilaufbewegungen der Achter in isolierten Räumen. Auf diesem Wege wollten sich die Borussen einige Male in die nominelle Lücke „neben“ den ersten beiden Linien der (ins 5-2-3 bzw. dann 4-3-3 vorgeschobenen) Wolfsburger Formation lösen.

Jedoch drohte schnell die Gefahr, in diesem begrenzten Raum bei Dynamiknachteil zugeschoben zu werden. Die geringe horizontale Bindung zwischen den beiden Achtern und Halbräumen in der schwarz-gelben Positionsstruktur sorgte für fehlende Unterstützung und entsprechend Probleme bei der zuverlässigen Besetzung von Verbindungsräumen. Links gelang es im Zusammenspiel zwischen Castro und Reus gelegentlich, das aufzubrechen und dann auch direkt die Schwächen des Wolfsburger Ansatzes aufzudecken. Trotz der Spielweise der Halbverteidiger gab es eben eine recht große Schnittstelle zwischen Achter und Sechser, die speziell die Innenverteidiger bei guter Vorbereitung anspielen konnten.

Wenn sich vorher ein Mittelfeldakteur kurz hatte zurückfallen lassen und vor allem wenn gleichzeitig der Außenverteidiger seitlich aggressiver aufrückte, ließ sich das Mittelfeld strecken. So konnte sich dann links mal Castro etwas von der mannorientierten Deckung absetzen und daneben Raum finden. Gleiches galt bei Rochaden mit Reus, bei denen dieser zunächst einrückte und sich dann wieder kreuzend zum Achter nach außen freilief. Sobald also bei den Niedersachsen eine Anlaufbewegung nicht passte oder sich ein Gegner aus einer Zuteilung lösen konnte, hatte ihre Mechanik Probleme, darauf zu antworten. Das sah man etwa bei einzelnen weiten Zurückfallbewegungen Aubameyangs, die sofort für viel Unruhe bei den Niedersachsen sorgten – so in der Entstehung des 1:0.

Druckvoller Aufbau mit der Zeit

Ansonsten gelang ähnliches aus dem Aufbau heraus aber nur punktuell, über diese Route versprühten die Mannen von Thomas Tuchel in Halbzeit eins wenig Gefahr. Sie konnten sich diesbezüglich nach der Pause steigern, als beide Teams gewisse Elemente, die sich bis dahin nur angedeutet hatten, jeweils konsequenter forcierten: Im etwas enger agierenden VfL-Mittelfeld versuchten die Achter beim ballnahen Herausrücken Piszczek bzw. Schmelzer im Deckungsschatten zu halten und dann von außen den Innenverteidiger anzulaufen. In der Folge übernahmen häufig Vierinha und Horn die höheren Flügelzonen, um dort mehr Druck zu machen. Gleichzeitig zwang Dortmund sie dazu, indem die eigenen Außenverteidiger deutlich weiter auf-, die Flügelstürmer entsprechend einrückten.

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Weiteres Aufrücken von Innen- und Außenverteidiger konnte effektiv wirken. Arnold muss mehr nach außen arbeiten, so dass der Abstand innerhalb des Mittelfelds noch größer wird. Bruma hat in der Mannorientierung alleine großen Raum abzudecken, in den sich Castro begeben kann. Reus drückt Vierinha nach innen, kann sich potentiell aber wieder nach außen in Freiräume lösen – die Wolfsburg dann nicht kollektiv zuschob.

Wenn sich dann die Achter nach hinten in die Halbräume fallen ließen, konnte Dortmund über diese beiden Akteure und die zielstrebiger aufrückenden Innenverteidiger eine druckvolle Horizontalzirkulation durch das zweite Drittel aufbauen. Von der dortigen Einbindung Castros und Dembélés ließen sich die Wolfsburger Achter hinauslocken und stärker beschäftigen. Im Laufe des Ballvortrags wurden dann Verlagerungen auf die Außenverteidiger möglich oder es ergaben sich Lücken für schnelle Vorwärtsläufe der Achter hinter das VfL-Mittelfeld. In der sich über zahlreiche Stationen laufenden Vorbereitung des 3:0 geschah beides und öffnete den Flügel für Piszczek, nachdem Horn erst noch Schürrle hatte verfolgen müssen.

Vor der Pause waren es – und da fügte sich das Match in die Rückrunde der Schwarz-Gelben ein – vor allem andere Wege, die zu Dortmunder Chancen führten. Am Ende sollte so auch eine ganze Reihe von Möglichkeiten zusammen kommen und für den klaren, verdienten und frühzeitig festgezurrten Sieg sorgen. Ein Mittel dafür war das Gegenpressing. Wolfsburg hatte zwar einige Umschaltansätze, indem sie etwa vom Flügel die breiteren, ballfernen Achter für Halbraumverlagerungen an der Dortmunder Gegenpressingstaffelung vorbei nutzen konnten. Um wirklich konstant gut kontern zu können, fehlte es dem VfL aber letztlich an stabilen Verbindungen – aufgrund der großen Abstände innerhalb des Mittelfelds und der Unordnung durch die umgeformten Halbverteidigerpositionen.

Dortmunder Offensiv(„um“)wege

Für Dortmund vielversprechend waren insbesondere Gegenpressingszenen in zentralen Bereichen, wenn dort riskante Vertikalbälle versucht worden waren. Dafür zeichneten die Innenverteidiger mit einigen Vorwärtsdribblings verantwortlich – ein Mittel, das potentiell auch schon das Ballbesitzspiel nochmals hätte voranbringen können. Zu inkonstant nutzten Bartra und vor allem Ginter die recht guten Strukturen, die sie mit Weigl gegen die erste Linie aufbauten, um vorwärts zu marschieren und die VfL-Mittelfeldorganisation zu fordern. Erst später sollte dies dann, wie in der enorm dominanten Anfangsphase des zweiten Durchgangs, noch einmal deutlich zunehmen.

Im Falle solcher Vorstöße erkannten die Innenverteidiger aber gut das Potential, welches sich aufgrund der gegnerischen Halbverteidigerrollen für Pässe hinter die Abwehr auf die einstartenden Schürrle und vor allem Reus ergab. Da sie bei der Entscheidungsfindung in der Umsetzung oft etwas hektisch vorgingen, fing die letzte Linie der Gäste viele Zuspiele noch ab – doch hier lagen dann die Auslöser für Dortmunder Gegenpressing. Mit den hohen Achtern konnten sie in diesen Situationen zügig nachsetzen, bevor die Rückzugsbewegung des nominell präsenteren Mittelfelds der Wolfsburger da war. Zudem hatte sich zu diesem Zeitpunkt die Sturmlinie oft schon horizontal verengt und konnte ebenfalls eingreifen.

Im Fortgang der Partie waren auch schnelle Gegenstöße nach mittelhohen Ballgewinnen ein Thema geworden, insbesondere da Halbzeit zwei von Wolfsburg wesentlich aktiver gestaltet wurde – mit mehr Wille zum Ballbesitz. Begonnen hatten die Gäste mit ihrem Fokus auf lange Bälle, für die sich Gomez und Malli weit auf einen Flügel bewegten, was bei den Dortmundern dagegen Weigl unterstützend tat. Insgesamt zeigte sich auch bei den Wolfsburger Ballbesitzphasen eine vergleichsweise hohe Spielweise der nominellen Achter. Auch wenn sie das einige Male raumöffnend nutzen konnten, blieb das letztlich ein kleiner Störfaktor, der sie zu vielen (Aufrück-)Aktionen über die seitlichen Bereiche und die hinteren Akteure zum Füllen größerer Räume zwang.

Verlagerungsversuche gegen Pressingleiten

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Grobe Darstellung des Dortmunder Pressing gegen Wolfsburg mit eher hohen Achtern: Die Staffelung zwischen Reus und Aubameyang lenkt eher zur linken Wolfsburger Seite, Dembélé rückte aus dem 5-1-2-2 oft ins 5-2-1-2 und auch Flügel- wie Halbverteidiger orientierten sich weiträumig nach vorne, um offene Räume und Gegner aufzunehmen.

In den ersten Linien erzeugten sie im Spielverlauf bessere Szenen, da sich beispielsweise Seguin interessant zwischen der ersten und zweiten Dortmunder Pressinglinie bewegte und Gegner anlocken oder – wenn gerade ein Kollege mit zurückfiel – kleinräumige Lösungen andeuten konnte. Das Dortmunder Pressing zeigte im Vergleich zu den vorigen Partien eine Steigerung in der Intensität, ebenso wie eine gute Anpassung in struktureller Hinsicht. Gegen den Ball formierten sich die Borussen mit zurückgezogenem Schürrle in einem 5-3-2 und ließen Reus aus leicht linksseitiger Position diagonal aufrücken. So wurden jene Wolfsburger Aufbauszenen, in denen kein langer Ball kam, im Ausgangsmoment oft auf den linken Formationsteil gedrängt.

Das konnte Dortmund dann aber schon über die Sturmreihe zuschieben und mit Vorrücken Schürrles ergänzen, zumal sich die Achter gut nach vorne orientierten. Grundsätzlich übernahm Dembélé in der Organisation das Zustellen des tiefsten Wolfsburger Sechsers. Wichtig war aber vor allem, dass die Vorwärtsbewegungen zwischen den Achtern recht synchron abliefen und die beiden als Duo außerdem ein gutes Timing fanden, wann sie aggressiv nach vorne stoßen sollten. Über den ersten Viererblock fand der BVB eine Grundstabilität, wenngleich die mannorientierte Zuteilung Weigls gegen Malli bzw. später Didavi nicht immer so günstig wirkte. Darauf wurde aber konsequent über situatives Herausrücken der Halbverteidiger in ballnahen Zonen reagiert – strukturell ähnlich wie beim VfL, aber durch das Leiten vorne in gezielter vorbereiteter Umgebung.

Über die Einbindung Seguins um die Dreierkette herum konnte der VfL einige Verlagerungen nach rechts initiieren, wo Bruma – bei solchen Läufen aber nicht so eingebunden wie im Passspiel – und Vierinha sehr klare raumüberbrückende Aufgaben erhielten. Dagegen arbeiteten aber wiederum Castro – im diagonalen Herausschieben im ballfernen Halbraum – und Reus – im Rückwärtspressing – gut mit. In der zweiten Halbzeit entwickelte Wolfsburg zunehmend längere und gefällige Zirkulationsphasen durch das zweite Drittel, ohne aber allzu häufig zwingende Torchancen generieren zu können. Nach den Verlagerungen liefen sich die Achter entweder außerhalb der Formation oder direkt zu aggressiv in der Spitze frei, wie überhaupt deren etwas zu hohe und breite Rollen ein harmonisches Gefüge im Angriffsdrittel verhinderten.

tobit 21. Februar 2017 um 10:45

Hat jemand eine Ahnung, warum diesmal Schmelzer der tiefere AV war? Sonst war es ja immer umgekehrt, Schmelzer hoch und breit und Piszczek tief und eng.

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Schorsch 23. Februar 2017 um 21:28

Möglicherweise hat man die Vorstöße Vierinhas und eventuell Arnolds über rechts gefürchtet und wollte in der letzten Linie auf der linken Seite nichts anbrennen lassen. Außerdem hat man eventuell die linke Wolfsburger Abwehrseite als Schwachpunkt ausgemacht und wollte das Spiele über rechts mit Piszczek und Schürrle forcieren. Piszczek ist obendrein in der Offensive mehr als ein ‚Breitengeber‘ und mit seinen Vorstößen und Flanken gefährlich. Vor kurzem noch dachte ich, seine Zeit sei so langsam vorbei. Aber der Kerl ist ein Phänomen…

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tobit 24. Februar 2017 um 10:25

Wie sah denn Schmelzer s Rolle beim Spielaufbau aus? War er einfach „nur“ ein tiefer AV oder gab es da eine echte 3er-Reihe?
Könnte seine tiefe Position auch zur Absicherung Bartras dagewesen sein? Quasi als positionsfremder Sokratis-Ersatz (für die Rolle taugt Ginter schlicht nicht)?

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Schorsch 24. Februar 2017 um 23:55

Also eine echte Dreierreihe habe ich so eher nicht gesehen. So wie ich es wahrgenommen habe, orientierte sich Schmelzer schon eher an der Außenlinie in der Vorwärtsbewegung und gab im Spielaufbau Breite. Etwas sarkastisch könnte man von den typischen Schmelzerpässen sprechen. Wurde er in der Vorwärtsbewegung von Bartra angespielt, gingen seine Pässe häufig an diesen zurück, in Richtung Weigl oder Bürki. Es hat mich schon etwas gewundert, dass er den großen Raum vor ihm nur einige Male (dann durchaus gefährlich) für vertikale Vorstöße genutzt hat.

Ob seine tiefe Position auch zur Absicherung Bartras gedacht war? Möglich, erkennbar notwendig war es in diesem Spiel jedenfalls nicht. Bartra wirkte sehr sicher und war für mich mit der beste BVB-Spieler an diesem Tag.

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Schorsch 19. Februar 2017 um 23:09

Wiederum eine sehr detaillierte Analyse von TR, bei der ich so einiges an Konzentration aufbringen musste. Aber es hat sich gelohnt, wie ich finde. Zunächst habe ich es ein wenig bedauert, dass TR kein ‚Fazit‘ am Ende seiner Analyse hat. Aber das braucht es auch gar nicht. Denn im Prinzip ist die Quintessenz seiner Analyse bereits in den ersten 3 Sätzen enthalten.

Ich habe das Spiel nicht live verfolgt, da ich zur gleichen Zeit ein anderes Bundesligaspiel im Stadion gesehen habe. Aber ich habe mir den Spaß erlaubt, die Spielanalyse anhand einer Aufzeichnung des Matches nachzuvollziehen. Und Chapeau, es passt! TRs analytisches Auge ist schon bemerkenswert; so manches hätte ich wahrscheinlich nicht so beachtet.

Das Gegenpressing des BVB hat mir persönlich die gesamte Saison über schon nicht so recht gefallen. Und so manches mal dachte ich bei mir: ‚Mehr Klopp wagen!‘ Und siehe da, phasenweise sah das doch in dieser Partie gar nicht so übel aus.

Ja, die Arbeit gegen den Ball. Für mich die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Spiel. Und an dieser Arbeit gegen den Ball hat es beim BVB in dieser Saison zu oft gehapert nach meinem Geschmack. Schaun mer mal, inwieweit das Spiel gegen die Wölfe eine Momentaufnahme bleibt oder eine Richtungsänderung anzeigt.

Im übrigen haben mir Bartra und Ginter in der IV gar nicht mal so schlecht gefallen. Wenn sie sich getraut haben mit Dribblings oder längeren vertikalen Pässen, dann machte das Ganze schon einen ansprechenden Eindruck im Spiel nach vorne. Und defensiv sah das auch recht sicher aus. Was sicherlich auch an den Wölfen lag, aber immerhin.

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Stefan 23. Februar 2017 um 16:18

Schöner Kommentar.

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