Bayerns Sieg gegen den FC Augsburg: Variabilität im Aufbau und Dribblingfokus im Angriffsspiel

1:3

Nach den Verletzungen von Mehdi Benatia, Javi Martinez und Jerome Boateng hatte der FC Bayern unter der Woche vor dem Derby gegen den FC Augsburg die nächste Hiobsbotschaft zu verkraften. Mit dem Ausfall von Holger Badstuber gehen dem FC Bayern langsam die Innenverteidiger aus. Gut, dass es mit Joshua Kimmich und David Alaba solide Alternativen für diese Position gibt – und dass die Münchner mit Pep Guardiola einen Trainer haben, der gruppentaktische Muster gut auf einzelne Spielerprofile abzustimmen weiß. Das Derby im Überblick:

  • Bayern überraschte zu Spielbeginn mit einer veränderten und vorsichtigen Spielweise in der Defensive. Gegen das asymmetrische Augsburger Pressing fanden die Bayern nach kleinen Startschwierigkeiten schnell in die Partie.
  • Im Anschluss an den Führungstreffer agierten die Münchner gegen den Ball risikofreudiger und kontrollierten Augsburg fortan nahezu vollständig.
  • In der zweiten Halbzeit führten kleinere Anpassungen zur Veränderung der Spieldynamik in einzelnen Teilaspekten, eine grundsätzliche Änderung der Machtverhältnisse auf dem Spielfeld kam aber nicht mehr zustande.

Bayerns flexibler Aufbau gegen scheinstabile Augsburger

Startaufstellungen und grundlegende Bewegungsmuster zu Beginn der Partie.

Startaufstellungen und grundlegende Bewegungsmuster zu Beginn der Partie.

Die Augsburger nutzen gegen den Ball eine 4-1-4-1-Grundordnung, die sie als Mittelfeldpressing interpretierten. Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl fokussierte sich vor allem darauf, die Bayern aus zentralen Räumen herauszuhalten. In der Mitte agierten sie mannorientiert – Gouweleeuw gegen Müller fast schon manndeckend. Auf den Außen orientierten sich die Flügelspieler im Pressing zunächst an der eigenen Formation und verteidigten ihre direkten Gegenspieler durch situatives Herausrücken.

Die Bayern bespielten diese Muster, indem sie die grundsätzlichen formationsinternen Bewegungsabläufe der gewohnten 4-1-4-1-Grundordnung etwas anpassten und im Aufbau Rücksicht auf Joshua Kimmich nahmen. Robben und Costa agierten auf den Flügeln aus einer prinzipiell breiten Grundposition heraus und rückten selten zur Mitte ein. Im Aufbau waren sie dafür zuständig, die Breite im zweiten Drittel herzustellen. Lewandowski agierte in diesen Situationen oftmals zurückfallend und fungierte als Anspielstation im Zwischenlinienraum. Thomas Müller pendelte als rechter Achter zwischen einer hohen Position im rechten Halbraum und einer tiefen Position vor Kimmich hin und her, zeigte aber auch nachstoßende Läufe in die Spitze oder Ausweichbewegungen auf den rechten Flügel. Der linke Achter Thiago besetzte grundsätzlich zentrale Räume, diente als Anbindungspunkt an die Offensive im Übergangsspiel und zeigte, nur wenn notwendig, zurückfallende und den Aufbau unterstützende Bewegungen. In der ersten Aufbaulinie rückte Lahm von seiner nominellen Position des Rechtsverteidigers häufig zur Mitte und befreite Kimmich auf diese Art und Weise von schwierigen Aufgaben im Aufbau: Dieser hatte so meist einen freien Passweg auf Robben und mit dem Kapitän eine nahe und pressingresistente Anspielstation hinter den ersten Augsburger Pressinglinien.

Bei den Bayern dominierte aufgrund der beschriebenen Grundstrukturen ein genereller Fokus im Offensivspiel bzgl. der rechten Seite. Gegen die Passivität der Augsburger in den ersten Pressinglinien forcierte man Vertikalbälle im Halbraum oder Verlagerungen auf den rechten Flügel. Mit inversen Dribblings von Robben wollte man anschließend gegen die Verschiebebewegungen der Augsburger anspielen, um zu Torchancen zu kommen. Bzgl. der genauen Positionierungen von Lahm, Robben und Müller zeigten sich die Münchner recht flexibel. Immer wieder gab es kleine balancierende Bewegungen in der Gruppe, ohne dass diese Läufe schablonenhafte Muster aufwiesen.

Hervorzuheben ist für diese Phase und auch für den Rest des Spiels die Zielstrebigkeit und die systematische Klarheit beim Ausspielen der Angriffe der Münchner auf der rechten Seite, mit welcher die Bayern das Herausspielen von flachen Hereingaben vom rechten Flügel forcierten. Hier wirkten insbesondere die Bewegungen von Müller und Robben enorm gut aufeinander abgestimmt: Gerade der Holländer zeigte sich in seiner Entscheidungsfindung im Anschluss an Dribblings beeindruckend.

In den ersten Minuten kamen die Münchner über diese Spielweise relativ problemlos ins Übergangsspiel und kontrollierten die Partie von Anfang an. Weil die Augsburger mit der letzten Linie im Anschluss an das Überspielen des eigenen Pressings schnell eine tiefe Positionierung einnahmen, waren klare Torchancen allerdings nicht vorhanden. Die relativ strikte Zuordnung von Gouweleeuw zu Müller führte auf Augsburger Seite dazu, dass der FCA gerade in tieferen Bereichen, wenn Gouweleeuw Müller auf den Flügel verfolgte, Probleme hatte, die Münchner Durchbrüche in die Mitte zu verhindern. Durch die klare Zuordnung ergaben sich für Klavan und Hong, die mit Lewandowski nur einen nominellen Gegenspieler hatten, aber auch immer wieder Möglichkeiten in den Zwischenlinienraum herauszurücken und so auf die Angriffe der Münchner zu reagieren. In Phasen des Augsburger Mittelfeldpressings spielte den Münchnern auf der rechten Seite darüber hinaus die zu klare Orientierung Caiubys am einrückenden Lahm in die Karten – sie ermöglichte direkte Pässe aus der Innenverteidigung auf Robben und damit das einfache Überspielen der ersten beiden Augsburger Pressinglinien.

Bayerns Gegneranpassungen in der Defensive und Konterfokus beim FCA

Angesprochene Defensivstaffelung aus dem vorangegangenen Absatz: Costa und Robben orientieren sich an ihren direkten Gegenspielern und fallen bis auf die Höhe der eigenen Abwehrkette zurück (Costa reagiert anschließend nicht auf Verhaegs Freilaufbewegung und verbleibt zunächst im Ballungsraum der Augsburger). Thiago orientiert sich an Kohr, während Müller neben Lewandowski gerückt ist. Vidal muss in dieser Situation auf Gouweleeuw herausrücken, weil die Augsburger ansonsten die erste Pressinglinie der Bayern überspielen können und der freie Raum hinter der bayerischen Abwehrkette bespielbar wird.

Angesprochene Defensivstaffelung: Costa und Robben orientieren sich an ihren direkten Gegenspielern und fallen bis auf die Höhe der eigenen Abwehrkette zurück. Costa reagiert anschließend nicht auf Verhaegs Freilaufbewegung und verbleibt zunächst im Ballungsraum der Augsburger. Thiago orientiert sich an Kohr, während Müller neben Lewandowski gerückt ist. Vidal muss in dieser Situation auf Gouweleeuw herausrücken, weil die Augsburger ansonsten die erste Pressinglinie der Bayern überspielen können und der freie Raum hinter der bayerischen Abwehrkette bespielbar wird.

Dass die Bayern – allen voran wohl Pep Guardiola selbst – durchaus Respekt vor den Augsburger Offensivqualitäten hatten, zeigte sich an einigen sehr ungewöhnlichen Anpassungen in der Defensive. Mit Arturo Vidal agierte der einzig nominelle Sechser in statischen Aufbausituationen der Augsburger sehr nah an der eigenen Viererkette und erzeugte vor allem in den ersten Minuten durch sein Zurückfallen zwischen Alaba und Kimmich Fünferkettenstaffelungen. Auch Robben und Costa auf den Flügeln fielen situativ weit nach hinten, um ihre direkten Gegenspieler Verhaegh und Max zu verfolgen. Während Thiago sich eher am restlichen Mannschaftsverbund orientierte, rückte Müller im Pressing meist neben Lewandowski auf, um Klavan und Hong Pässe in den zentralen Sechserraum zu verschließen, wodurch formativ gesehen zumeist 5-3-2-Staffelungen entstanden. Einzelne situative Herausrückbewegungen sollten die Augsburger dann im Aufbau unter Druck setzen und verhindern, dass Müller und Lewandowski über die Schnittstelle zwischen den beiden überspielt werden konnten.

Die Hintergründe für diese Anpassungen dürften vielfältiger Natur sein. Allem voran wird die noch fehlende Abstimmung der einzelnen Mitglieder der bayerischen Abwehrkette einer der Gründe für diese Maßnahme gewesen sein. Gegen die sich auf schnelle Umschaltaktionen fokussierenden Augsburger wollten die Münchner wohl unter allen Umständen nicht abgesicherte Duelle in letzter Linie vermeiden. Darüber hinaus dürfte relevant gewesen sein, dass Alaba und Kimmich weniger kopfballstark sind als die anderen Innenverteidiger Bayerns: Um keine entscheidenden Kopfballduelle zu verlieren und um im Kampf um zweite Bälle ein Herausrücken aus der letzten Linie zu ermöglichen, erscheinen die Anpassungen Guardiolas sinnvoll.

Aggressivere Bayern nach dem Führungstreffer

Erst nach 15. Minuten kamen die Bayern zu ihrer ersten gefährlichen Torchance, die Robert Lewandowski gleich zum 1:0-Führungstreffer nutzte. Bereits in den Minuten davor hatten die Augsburger Probleme, die rechte Seite zu kontrollieren. Das lag vor allem daran, dass die Schwaben keine Möglichkeiten fanden, um Druck auf den tiefen rechten Halbraum der Bayern aufzubauen, der Lahm, Kimmich und Vidal als Startpunkt für den Aufbau von Angriffen diente. Erst ab etwa der 20. Minute führte die im Vergleich zu Spielbeginn höhere Grundposition und das verstärkte Herausrücken Trochowskis dazu, dass die Bayern hier effektiver gestört werden konnten und der FC Augsburg defensiv wieder stabiler auftrat.

Aber auch die Bayern agierten im Anschluss an den Führungstreffer im Pressing aggressiver. Durch das Aufrücken eines Achters – zunächst Thiago, später dann Müller – entstanden gegen den Ball vermehrt 4-1-3-2-Staffelungen. Aus diesen konnten die Münchner sowohl Klavan und Hong als auch Augsburgs Torhüter Hitz unter Druck setzen und so schon früher eigene Ballgewinne erzielen.

Zweite Halbzeit: Peps Reaktion auf Weinzierls Anpassungen aus dem ersten Durchgang

Zu Beginn der zweiten Spielhälfte verloren die Bayern ihren Rechtsfokus von vor der Pause. Auf der rechten Seite nutzte man die Dribblings von Robben von nun an in tieferen Zonen und in erster Linie, um darüber Augsburgs erste Pressinglinien zu überspielen und so ins Spielfeldzentrum zu kommen. Dazu änderte Guardiola die Abläufe auf der linken Seite: Durch die offensivere Rolle Juan Bernats ergaben sich klassische Kreiselrochaden auf dem linken Flügel zwischen dem Außenverteidiger, Costa und Thiago. Der Spanier konnte auf diese Art im Aufbau deutlich spielmachender agieren oder als Ballverteiler im Zwischenlinienraum dienen.

Wechselspielchen zum Ende

In der 55. Minute ersetzte Markus Weinzierl Koo und Trochowski mit Esswein und Moravek. Letzterer sollte von der linken Achterposition immer wieder neben Bobadilla aufrücken und den Aufbau der Münchner in ähnlicher Art und Weise stören wie Trochowski zuvor. Der Effekt war allerdings mäßig, auch weil fünf Minuten später Rafinha für Vidal in die Partie kam. Philipp Lahm wechselte damit auf die Sechserposition. In Kombination mit dem höheren und aggressiveren Pressing, das sowohl die angesprochenen 4-1-3-2- (wenn weiterhin Müller aufrückte) als auch klare 4-3-3-Staffelungen (wenn Robben und Costa aufrückten) zum Vorschein brachte, führte diese Maßnahme dazu, dass die Bayern das Spiel in der zweiten Halbzeit vollends dominieren konnten. Die Treffer zum 2:0 und zum 3:0 waren folgerichtig, der Anschlusstreffer durch Bobadilla für die Augsburger ohne Relevanz. Dass gegen Ende der Partie noch Janker für Hong sowie Coman und Rode für Lahm und Costa ins Spiel kamen, hatte keinen Einfluss mehr auf den Ausgang der Partie.

sb 15. Februar 2016 um 18:16

Herzlichen Dank für den Artikel.

Mich hätte noch sehr interessiert, warum Guardiola auf Kimmich in der Innenverteidiger setzt? Ich gehöre nicht zu denjenigen die behaupten, dass er nicht gut spielt oder dergleichen, aber wäre nicht beispielsweise Vidal (oder, wenn nicht gesperrt, Alonso) eine zweikampfstärkere (das Gegentor fiel gegen Kimmich) und vor allem kopfballstärkere Alternative? (Kimmich könnte dann den Sechser geben.)

Es ist richtig, dass diese Defizite gegen Hoffenheim, Bochum und Augsburg zu keinen größeren Schwierigkeiten geführt haben, wobei auch diese Teams zumindest in den ersten 15 Minuten zu einigen sehr guten Gelegenheiten gekommen sind. (Ich denke beispielsweise an die Szene gegen Bochum in der Badstuber in höchster Not klärt und im Anschluss Kimmich für die Chance verantwortlich macht.) Insbesondere gegen kommende Teams wie Juventus scheinen mir jedoch, sowohl Kimmichs Geschwindigkeitsdefizite als auch seine mangelnde Robustheit fatal.

Oder übersehe ich hierbei Qualitäten Kimmichs die seine Defizite, gegenüber beispielsweise Vidal, so wett machen, dass es zwingend wird, ihn in der Innenverteidigung spielen zu lassen, solange Martinez und Benatia noch nicht fit sind?

Mit besten Grüßen,
sb

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RT 15. Februar 2016 um 18:30

Ich denke, dass der Einsatz von Kimmich vor allem Gründe hinsichtlich der Einbindung der Innenverteidiger in das Offensivspiel hat. Vidal ist strategisch nicht so stark und außerdem passt seine Passtechnik einfach nicht zu der eines Innenverteidigers. Letzteres gilt auch für Alonso in Bezug auf die bei Bayern München geforderten Passtechniken in der Innenverteidigung. Würde man beide oder einen der beiden in der Innenverteidigung einsetzen, müsste man das komplette Aufbauspiel anpassen.
Da reagiert Guardiola denke ich lieber auf die Defensivproblematik (Kimmich ist halt kein Innenverteidiger, mit allen Kritikpunkten die dazugehören und hat letztes Jahr noch 2. Bundesliga gespielt) mit Anpassungen im Spiel gegen den Ball, wie jetzt gegen den FCA. Auch die Offensivvorstellung (starker Rechtsfokus mit Überladungsansätzen und darüber hinaus) und die Konsequenzen für den defensiven Umschaltmoment (Gegenpressing) sind ja in letzter Konsequenz Anpassungen an die IV-Problematik.

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koom 15. Februar 2016 um 19:08

Zudem halte ich Alonso und Vidal im Zweikampf „spezieller“. Gerade Alonso macht relativ viele geschickte taktische Fouls, die die Abwehr entlasten bzw. vor direkten Duellen bewahren. Genau jene taktischen Fouls können dann aber ohne Absicherung dahinter schnell mal als Notbremse ausgelegt werden, bzw. erfolgt der Zugriff später und Alonsos Schnelligkeitsdefizite werden dann mehr bloßgelegt.
Vidal halte ich ebenso für etwas zu brachial im Zweikampf, was im Mittelfeld etwas besser versteckt werden kann als in 1:1-Duellen hinten.

Ich denke, es umreißt das Defensivkonzept ganz gut: Schnelle, taktische Fouls im Mittelfeld und in der Verteidigung dann lieber schnellere Leute für die wenigen Durchbrüche. Kimmich ist jetzt auch nicht der Allerschnellste, aber unter den Alternativen (Vidal, Alonso) dann doch der Führende.

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HK 16. Februar 2016 um 09:35

Es ist klasse herausgearbeitet, wie Pep für Kimmich quasi das Spielfeld präpariert hat um ihn bestmöglich aussehen zu lassen.
Coaching as its best was ansonsten bei aller Begeisterung über den so talentierten Spieler etwas in den Hintergrund gedrängt wird.

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gs 17. Februar 2016 um 15:05

Interessant finde ich ja auch, dass trotz der Engpässe Neuzugang Tasci in dem Spiel keine Sekunde eingesetzt wurde. Entweder ist er körperlich noch nicht fit genug, oder Guardiola setzt Spieler wirklich erst dann ein, wenn er aus vielen Trainingseinheiten ein klares Bild hat, welche (taktischen) Fähigkeiten ein Spieler hat. Respektive, bis er ihm bestimmte Dinge so nachhaltig beigebracht hat, dass dieser die auch im Spiel automatisch abruft.

Auch Vidal oder davor Benatia wurden ja erst nach einigen Wochen sukzessive in die Manschaft eingebaut. Klar, ein Journalist würde daraus sofort schließen, dass der jeweilige Transfer nicht von Pep, sondern von Sammer initiiert war, und er den Spieler daher nicht mag und erstmal auflaufen lässt.
Glaub ich aber nicht, dazu ist der Mann viel zu professionell. Ich denke eher, er will ein klares Bild von den Fähigkeiten jedes Spielers haben, umihm optimal einsetzen zu können; und natürlich das Vertrauen, dass er die Fähigkeiten auch im Spiel abruft. Und dazu muss er ihn erstmal oft genug im Training und dann häppchenweise zunehmend im Spiel gesehen haben …

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Bernhard 17. Februar 2016 um 17:42

Ich bin auf die Formation gegen Darmstadt gespannt. Aufgrund der vielen Sperren der Darmstädter Schlüsselspieler eigentlich eine Einladung zu einer fetten Rotation.

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sb 15. Februar 2016 um 17:25

Herzlichen Dank für Eure Seite im Allgemeinen und den Artikel im Besonderen.

Mich hätte noch sehr interessiert, warum Guardiola auf Kimmich in der Innenverteidiger setzt? Ich gehöre nicht zu denjenigen die behaupten, dass er nicht gut spielt oder dergleichen, aber wäre nicht beispielsweise Vidal (oder, wenn nicht gesperrt, Alonso) eine zweikampfstärkere (das Gegentor fiel gegen Kimmich) und vor allem kopfballstärkere Alternative? (Kimmich könnte dann den Sechser geben.)

Es ist richtig, dass diese Defizite gegen Hoffenheim, Bochum und Augsburg zu keinen größeren Schwierigkeiten geführt haben, wobei auch diese Teams zumindest in den ersten 15 Minuten zu einigen sehr guten Gelegenheiten gekommen sind. (Ich denke beispielsweise an die Szene gegen Bochum in der Badstuber in höchster Not klärt und im Anschluss Kimmich für die Chance verantwortlich macht.) Insbesondere gegen kommende Teams wie Juventus scheinen mir sowohl Kimmichs Geschwindigkeitsdefizite als auch seine mangelnde Robustheit fatal.
Übersehe ich hierbei Qualitäten Kimmichs die seine Defizite, gegenüber beispielsweise Vidal, so wett machen, dass es zwingend wird, ihn in der Innenverteidigung spielen zu lassen, solange Martinez und Benatia noch nicht fit sind?

Mit besten Grüßen,
sb

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Michi 15. Februar 2016 um 11:02

Vielen Dank für die Analyse.
In wie fern macht sich der Ausfall von Bayer beim FCA bemerkbar?

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RT 15. Februar 2016 um 18:35

Baier hat einfach eine recht präsente Rolle im mannschaftstaktischen Gefüge der Augsburger (Aufbauspiel). Dazu kommen / bzw. deswegen: gutes Spiel in der Enge und gute Entscheidungsfindung im Passspiel sowie hohe Qualität im Passspiel.

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Michi 19. Februar 2016 um 13:35

Kommt noch eine Analyse des gestrigen Spiels gegen Liverpool?

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Bernhard 15. Februar 2016 um 08:40

Vielen Dank für die sehr knackige Analyse.
So sehr ich Douglas Costas Transfer loben muss, seine verfrühten und blind in den Strafraum gedroschenen Flanken sind manchmal ziemlich schlecht. Manchmal kommt es mir vor, dass er nach einem erfolgreichen Dribbling – die sein Spiel ja auszeichnen – ein Stück zu hektisch agiert. Auch wenn er gestern wieder einen Scorerpunkt sammeln konnte, wäre ein bisschen mehr Ruhe beim letzten/ vorletzten Pass noch gewinnbringender für ihn und die Bayern.
Zu seinen Eckbällen sag ich nix, die sind unterste Schublade.

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Markus 15. Februar 2016 um 10:26

Naja, die Ecken bei Bayern sind ein Dauerproblem. Gestern wurden sie zudem meistens kurz ausgeführt.

Ich bin von Douglas Costa recht begeistert. Ich stimme zwar zu, dass er oftmals noch etwas hektisch ist und in seiner Entscheidungsfindung nicht immer ganz optimal, aber er ist ein ständiger Unruheherd auf der rechten Seite. Gestern wurde er allerdings oftmals suboptimal eingebunden. Zu viele Zuspiele in stehender Position bei mehreren Gegenspieler in Reichweite. Ist aber sicher auch mit dem Fehlen von Boateng und Alonso zu erklären.

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Bernhard 15. Februar 2016 um 14:51

True, auch die anderen Spieler des FC Bayern können keine gscheite Ecke schlagen.
Er ist ein Unruheherd, ja – aber auf nicht als Rechtsaußen. Mir persönlich gefällt er links am besten, dann auf den Halbpositionen, wobei er gegen Leverkusen auf der 8 gar nicht klarkam. Gegen Wolfsburg war er dort überragend. Hängt aber auch mit der Leverkusener Taktik zusammen.

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king_cesc 15. Februar 2016 um 15:47

Xavi hat auch in einem Interview erwähnt, dass Tito Vilanova die Kopfballtore von Puyol ermöglicht hat, anscheinend mag Guardiola Ecken selbst nicht so gern?

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Bernhard 15. Februar 2016 um 17:20

Was ich paradox finde, denn Standards sind meiner Meinung nach der leichteste Weg ein Tor zu erzielen.

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Koom 15. Februar 2016 um 17:48

Geht ja nicht darum, dass man sich nun darauf spezialisieren sollte. Aber ein gesundes Grundniveau sollte man ja eigentlich schon einstudieren. Ist ja auch ein Problem der N11, dass man sich da kein bisserl bemüht.

HK 15. Februar 2016 um 17:51

Die NM hat dann ja bei der WM bewiesen was in dem Thema drinsteckt. Soll aber im Wesentlichen „made by Flick“ gewesen sein.


Jo 14. Februar 2016 um 23:59

Danke, endlich mal wieder ein Bayern-Artikel!

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