Hamburg bleibt Dortmunds Angstgegner

3:1

Nun hat auch der neue BVB-Trainer Thomas Tuchel erfahren, dass Hamburg toxisches Gebiet für Borussia Dortmund ist. Nicht zum ersten Mal verloren die Schwarzgelben recht indiskutabel beim HSV.

Grundformationen

Aktuell kämpft Hamburgs Trainer Bruno Labbadia mit einigen Ausfällen im zentralen Mittelfeld. Unter anderem muss er im Moment auf Albin Ekdal verzichten. Gegen den BVB kam auch Marcelo Díaz nach langer Länderspielreise nur von der Bank zum Einsatz. Dafür erhielt Jungtalent Gideon Jung an der Seite von Gojko Kačar seine Chance. Zudem spielte Lewis Holtby recht tief halblinks, sodass der Hamburger SV oftmals in einer 4-3-3-/4-5-1-Grundformation agierte.

2015-11-20_Hamburg-Dortmund_GrundformationenAllerdings gegen den Ball schob Holtby zumeist nach vorn und bildete den vorderen Block zusammen mit Pierre-Michel Lasogga. Die beiden schnellen Angreifer Nicolai Müller und Ivo Iličević kamen über die Flügel. Letzterer erhielt dabei den Vorzug gegenüber Michael Gregoritsch.

Beim BVB war alles wie immer. Tuchel schickte seine Mannen in einer 4-1-4-1-/4-3-3-Grundordnung aufs Feld. Der wiedergenese Marco Reus stand statt Gonzalo Castro in der Startelf. Die restliche Personalwahl war keineswegs überraschend und scheint Tuchels aktuell beste Formation darzustellen.

Dortmunder Scheindominanz

In der ersten Halbzeit hatten die Dortmunder 65 Prozent, bis zum Gegentor in der 19. Minute 57 Prozent Ballbesitz. Sie dominierten scheinbar das Geschehen, da die Hamburger in der Regel in einer reaktiven Rolle steckten. Allerdings war das Aufbauspiel des BVB nicht derart strukturiert, wie wir es in dieser Saison schon beobachten konnten.

Marco Reus begann auf der linken Seite als sehr hochstehender Angreifer, während Henrikh Mkhitaryan über den rechten Flügel angriff, aber von dort aus oftmals ins Zentrum zog. Folglich ergaben sich beim BVB im Verlaufe der ersten Halbzeit häufiger Rautenformationen mit dem Armenier auf der Zehnerposition. Womöglich war dies eine Reaktion zum einen auf die Verbindungsprobleme aus dem zentralen Mittelfeld heraus, die auch zuletzt beim Revierderby sichtbar wurden, und zum anderen auf die Rolle von Reus.

Der BVB fokussierte explizit auf Reus‘ Seite und über Shinji Kagawa sowie Marcel Schmelzer wurde das Aufbauspiel in diese Richtung gelenkt. Der Hamburger SV wiederum reagierte mit einer tiefen, absichernden Positionierung von Müller sowie gleichzeitig nach außen schiebenden Bewegungen von Sechser Jung, sodass keine Unterzahlsituationen entstanden.

Reus war in einigen Szenen nicht direkt ins Kombinationsspiel eingebunden. Er lauerte stattdessen an der Abseitsgrenze, kam allerdings in dieser Form selten an den Ball, weil der HSV die Passwege gut blockierte. Die Hausherren verbuchten acht Interceptions auf der eigenen rechten Seite in den ersten 45 Minuten.

Probleme hatten sie eher, wenn Dortmund in den vorderen Zwischenlinienraum kam und anschließend die Lücken in Form der Außen- und Innenbahnen innerhalb des Hamburger Verteidigungsverbundes mit Dribblings attackierte. Denn dann wurde der HSV teils sehr mannorientiert und verstrickte sich in Zweikämpfe.

Hoch oder tief?

Der BVB ist neben Bayern München die einzige Bundesligamannschaft, die nahezu ausschließlich mit reaktiven Gegnern zu kämpfen hat. Dass sich viele dieser Gegner – selbst gut besetzte Teams wie Schalke – am eigenem Strafraum verbarrikadieren, bereitete den Dortmundern gewiss schon Schwierigkeiten in dieser Saison, aber am Ende waren Tuchels Spieler meist erfolgreich.

Und gerade nach dieser Niederlage in Hamburg wird umso deutlicher, dass tiefstehende Gegner dem BVB besser liegen sollten. Denn dann können Weigl, Gündoğan und Co. in Ruhe das Spiel aufbauen und Dortmund setzt auf die passend ausgearbeiteten Strukturen im Offensivspiel.

Labbadia hingegen ließ früh den Spielaufbau der Gäste attackieren, indem zum Beispiel in der ersten Pressingphase gegen Dortmunds geordnete Spieleröffnung die beiden Flügelspieler nach vorn geschoben wurden. Zudem waren die gruppentaktischen Verhaltensmuster von Lasogga sowie Holtby recht passend, da Letzterer nicht ausschließlich auf einer Linie mit dem Mittelstürmer stand, sondern auch situativ im halblinken Raum nach hinten versetzt positioniert war. Somit ergab sich eine gewisse diagonale Struktur, die den Aufbau der Borussen eher in Richtung der Hamburger rechten Seite lenkte, wo wiederum schneller der Zugriff erfolgen konnte.

Hinzu kam Hamburgs aggressives Gegenpressing im Mittelfeld, was vor allem durch das schnelle Herausrücken der Verteidigungslinie beziehungsweise der Sechser deutlich wurde. Sobald das Spielgerät lose im mittleren Drittel lag, erzwangen die Hausherren eine Reihe an Zweikämpfen. Entweder man gewann direkt den Ball oder forcierte schnelle Zuspiele von Julian Weigl sowie İlkay Gündoğan, wodurch wiederum Dortmunds Angriffsrhythmus zwangsläufig erhöht, die Präzision der Pässe aber verringert wurde.

„Der Unterschied zwischen unserem Anspruch, unserem Verständnis als Mannschaft aufzutreten, und der Realität war dramatisch.“ (Thomas Tuchel)

Drei Eigentore

Dass der BVB mit einem 0:2 zum Pausentee ging, lag in den entscheidenden Szenen aber auch an klaren Aussetzern der eigenen Mannschaft. Der Elfmeter in der 18. Minute wurde durch einen Schnitzer von Sokratis und nicht, wie viele behaupten, von Roman Bürki verursacht. Der griechische Verteidiger ließ an der Mittellinie einen Ball von der Brust direkt zu Holtby abtropfen. Da Sokratis zudem ein Stück weit vor den Verteidigerkollegen stand, konnte Holtby den Ball an ihm vorbeilegen und auf den durchstartenden Iličević passen, welcher am Ende von Bürki gefoult wurde.

Der zweite Treffer der Hanseaten, welcher in der 41. Minute fiel, wurde derweil von Matthias Ginter „vorbereitet“. Dortmunds Rechtsverteidiger wollte im mittleren Drittel nach innen zu Weigl spielen. Müller fing jedoch dieses Zuspiel ab und startete den Umschaltangriff. Einen Pass nach links auf Lasogga, der während der ersten Halbzeit häufig in die Lücke zwischen Sokratis und Ginter gestartet war, unterließ Müller. Stattdessen wartete der 28-Jährige, bis Holtby rechts an ihm vorbeisprintete. Müller legte den Ball direkt in Holtbys Lauf, welcher Weigl, der zu diesem Moment an die linke Seite der verbliebenden Abwehrreihe gerückt war, mit der entsprechenden Dynamik überlaufen konnte.

Kräfte schwinden

Die Hamburger hatten in der ersten Halbzeit aus dem eigenen Aufbau heraus größere Probleme. Dortmunds flexibles 4-3-3-Pressing mit einem oft etwas zurückhängenden Zentralspieler in der ersten Reihe konnte die simple Eröffnung des HSV gut bearbeiten. Oftmals standen Labbadias Innenverteidiger sehr breit, sodass die Horizontalverbindung schnell verloren ging. Die Außenverteidiger rückten zudem rasch nach vorn. Folglich war der HSV eher auf lange Schläge und den bereits erwähnten Kampf um zweite Bälle ausgerichtet.

Aber Dortmunds Nervosität gegen Hamburgs Intensität im mittleren Drittel sowie der unter Tuchel ungewohnt wilde Angriffsrhythmus des BVB ermöglichten dem HSV eine komfortable Halbzeitführung.

Nach der Pause reagierte Tuchel unmittelbar mit zwei Wechseln. Łukasz Piszczek ersetzte den indisponierten Ginter. Castro kam für Kagawa ins Spiel. Und zunächst schien es auch so, als würden die Dortmunder noch Möglichkeiten für eine Aufholjagd erhalten.

Doch diese wurden mit einem Eigentor von Mats Hummels nach einer HSV-Ecke in der 55. Minute beendet. Anschließend beschränkte sich der BVB fast zwanzig Minuten auf lahmen Verwaltungsfußball, bevor sie mehr Druck auf die zunehmend passiven Hamburger ausübten. Doch bis auf eine schöne Mkhitaryan-Januzaj-Aubameyang-Kombination in der 86. Minute, die zum 1:3 führte, sowie einige wilde Abschlüsse inklusive Pfostentreffer kurz vor Abpfiff hatte der Tabellenzweite nichts mehr zu bieten.

Fazit

Die Gründe für Hamburgs regelmäßige Siege gegen Borussia Dortmund variieren. Aber das Volksparkstadion ist kein gutes Pflaster für den BVB. In dieser Partie wurde vor allem deutlich, dass Tuchels Team erhebliche Probleme bekommen kann, sobald der Gegner recht explosiv im Gegenpressing agiert und auch ansonsten den Dortmunder Spielmachern wenig Zeit gibt. Diese schnelle Angriffsspielweise mit Fokus auf die Abseitslinie liegt dem BVB in dieser Saison nicht. Aussetzer in der Defensive ermöglichten auf der anderen Seite einem effektiven HSV den Sieg an diesem Freitagabend.

XPA 24. November 2015 um 15:55

Die aktuellen Leistungen vom BVB verwirren mich ehrlich gesagt. Mit einem hochpressendem Gegner hatte man gegen Leverkusen z.B. überhaupt keine Probleme und die sind normalerweise ja die wesentlich stärkere Pressingmannschaft.
Vielleicht hat sich die Mannschaft ein bisschen von der allgemeinen Stimmung anstecken lassen. Platz zwei wirkt relativ „sicher“, aber Platz eins ist auch weg…

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Schorsch 22. November 2015 um 22:35

Vielen Dank für die Analyse dieses Spiels. Ich war die letzten Tage unterwegs und habe kaum etwas mitbekommen vom Fußball außer den Ergebnissen; so bin ich jenseits des kicker-Spielberichts wieder etwas up to date. Ein schlechter Auftritt des BVB beim HSV scheint sich zur Normalität zu entwickeln und ist insofern schon keine Überraschung mehr. Was mich etwas verwundert ist allerdings, dass Tuchel Kagawa in der Startaufstellung hatte. War der nicht am Dienstag noch für Japan in Kambodscha im Länderspieleinsatz? Ich meine sogar, dass er dort über 90 min gespielt hat. Oder täusche ich mich? Auch wenn man die Tageszeit berücksichtigt, zu der das Spiel absolviert wurde und auch die Tatsache ins Kalkül zieht, dass der Rückflug die Ost-West – Richtung nimmt, so ist dies schon eine ziemliche Reisestrapaze auch hinsichtlich der Regenerationszeit. Immerhin fand das Spiel gegen den HSV schon freitags am Abend statt. Tuchel ist diesbezüglich sicherlich sehr akribisch, aber kann es sein, dass er sich mit der Aufstellung Kagawas etwas verkalkuliert hat? Mit Castro hätte ein ausgeruhter möglicher Ersatz zur Verfügung gestanden. Ich kann nichts zur Leistung Kagawas sagen und wie er seine Rolle im taktischen Konzept Tuchels wahrgenommen hat. Besonders überzeugend kann es aber nicht gewesen sein, wenn er zur Halbzeit ausgewechselt wurde. Oder geschah dies verletzungsbedingt?

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Dr. Acula 21. November 2015 um 15:41

könnte eine ähnliche spielweise heute von schalke gegen die bayern auch funktionieren?

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C(H)R4 21. November 2015 um 16:22

unwahrscheinlich:
1. so viele Fehler in der Abwehr sind bei Bayern seeehr selten
2. Spielaufbau auch unter Druck funktioniert in der Regel besser
3. nach drei Jahren Pep sitzen die Pässe auch bei schnellem Angriffsrhythmus genauer
immer in Relation zum BVB gestern, der wirklich auch nen schlechten Tag erwischt hat

natürlich kann’s immer mal „dumm“ laufen wie gegen Frankfurt und mit einem kleinen Fehler hinten geht’s dann 0:1 aus – aber die Chancen, dass bei Bayern die gestern drei entscheidenden Muster genauso daneben gehen, sind doch relativ gering

ehrlich gesagt, würde ich mir auch wünschen, dass Schalke nen anderen Ansatz heute wählt und sich was attraktiveres ausdenkt – nur was? 😉

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LuckyLuke 21. November 2015 um 16:30

Etwas attraktives? Du meinst 442 Mittelfeldpressing und Flügelfokus?

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C(H)R4 22. November 2015 um 00:02

irgendwie kann ich heute sogar einige Augen gegenüber ner 5er-Kette zudrücken: Flanke Robben – Kopfball Martinez überstrahlt für mich heute vieles 🙂 – nicht weil ich partout nur Flanken sehen will, nein, es steht für mich exemplarisch für die Variabilität, die in letzter Zeit vermehrt beim FCB (damit meine ich jetzt nicht Mirkoanpassungen 😉 ) zu sehen ist, sowohl in der Wahl der offensives Mittel und, dass Martinez vorne ist und jemand anderes für ihn hinten sichert, hat ja schon was von totaalvoetbal

zu oben:
1. es waren dann ein, zwei Fehler
2. der Spielaufbau ist mit Boateng natürlich besser als Benatia
dadurch wurde es wenigstens ein lange Zeit enges Spiel

PS: kleiner Wehrmutstropfen: es tut weh zu sehen, wie ein Alonso ohne Ball den Angreifern mit Ball am Fuß hinterherläuft (wobei ich ihm zu gute halte, dass er wenigstens alles gibt im Rückwärtssprint und nicht irgendwann stehen bleibt) …
PPS: ich habe langsam das gefühl, dass hier gesprochene Gebete erhört werden: also bitte noch den Punkt unter PS abstellen und die Pressinghöhe variabler gestalten, dann bin ich rundum glücklich

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Fiki 21. November 2015 um 14:52

Drei Vorwürfe an Bürki:

1) Bürki ist zu schnell herausgelaufen
2) Kontakt mit dem Stürmer
3) Rote Karte riskiert

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FB 21. November 2015 um 13:02

Gegen hochpressende Gegner wäre potentiell Sahin eine sehr gute Alternative zu Weigl, da er etwas pressingresistenter ist und mit seinen Diagonalpässen hochstehende Gegner überrumpeln kann.
Neben der merkwürdiger Nervösität gibt es eigentlich doch keine Gründe, warum der BVB gegen hochstehende Gegner große Probleme in den kommenden Spielen haben sollten, oder?

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Frankee 21. November 2015 um 13:34

Sehe ich persönlich eigentlich nicht so. Sahin lässt sich sehr stark fallen, wenn der Gegner früh presst und eine besonders hohe Pressingresistenz hat er in meinen Augen eigentlich nicht. Er ähnelt wie ich finde in vielen Punkten einem Xabi Alonso. Ich sehe dabei sogar die Gefahr, dass durch das tiefe Abkippen dann die Verbindungen nach vorne kappen.
Wie die Sache mit der Nervosität zu erklären ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Vielleicht sind die Dortmunder es einfach nicht mehr gewohnt früh gestört zu werden und lassen sich zuweilen davon überrumpeln.

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C(H)R4 21. November 2015 um 17:27

zum Thema Nervosität:
Auch wenn es hochbezahlte Profis sind, die diese Situation gewohnt sein sollten …
Es bleiben trotzdem junge Menschen um die 25 Jahre alt, die vor 57 000 Zuschauern Leistung abliefern sollen! Sich bitte mal selbst da aufs Spielfeld denken … Es hat schon seinen Sinn, dass psychologische Rundumversorgung zumindest im Fußball seit einiger Zeit Standart ist.
In diesem Zusammenhang auch interessant ist, dass die beiden Wechsel zur Pause zwei der „älteren Hasen“ brachten (zwei Wechsel => 11 Jahre mehr Erfahrung/Abgeklärtheit auf dem Feld). Spitzensport ist zu einem sehr großen Anteil Kopfsache, vor allem, wenn es darum geht unter Druck die Leistungsfähigkeit abzurufen.

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blub 21. November 2015 um 12:20

Es scheint fast so als wäre Holtby ein guter Pressingspieler, ich meine den eindruck hatte ich schonmal 😉

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Daniel 21. November 2015 um 11:47

„Der Elfmeter in der 18. Minute wurde durch einen Schnitzer von Sokratis und nicht, wie viele behaupten, von Roman Bürki verursacht.“
Das Eine schließt das Andere in diesem Fall nicht aus. Den Hauptfehler macht Sokratis, aber Bürkis Einsteigen war natürlich trotzdem übermotiviert und in dieser Situation einfach total unklug.

Ansonsten: meint ihr dass Bruno Labbadia diese ziemlich aktive Taktik mit relativ hohem Pressing so gezielt als Maßnahme gegen den BVB geplant hat? Oder hat er einfach davon profitiert, dass der übliche Rhythmus seiner Mannschaft in diesem Spiel recht passend war? Da ich den HSV nicht oft sehe kann ich das leider nicht beurteilen…

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CE 21. November 2015 um 11:51

Ich bin der Meinung, Bürki hat sich nichts vorzuwerfen.

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Daniel 21. November 2015 um 12:56

Bist du dann der Meinung, dass der Elfmeterpfiff die falsche Entscheidung vom Schiedsrichter war? Oder glaubst du, dass Bürki in dieser Szene Ilicevic auch zum Preis eines Elfmeters stoppen musste (wobei ich die Situation zum Zeitpunkt des Fouls nicht als annähernd so große Chance wie einen Elfmeter wahrgenommen habe)? Oder wie soll ich das sonst auffassen?

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CE 21. November 2015 um 13:15

Die Elfmeterentscheidung war richtig. Bürkis Chance, den auf ihn zustürmenden Iličević vom Torerfolg abzuhalten, war vergleichsweise gering. Seine Bewegung war gut ausgeführt und er konnte den HSV-Spieler abdrängen, aber berührte ihn an den Beinen. Warum sollte ich ihm dafür einen Vorwurf machen? Anders als ein Verteidiger, der einen Ball auf die Brust bekommt, diesen einfach drei Meter nach vorn prallen lässt und einen Konterangriff verursacht, hat der Torhüter in diesen Situationen immer eine schlechtere Ausgangsposition gegenüber dem Stürmer.

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Daniel 22. November 2015 um 13:48

„Bürkis Chance, den auf ihn zustürmenden Iličević vom Torerfolg abzuhalten, war vergleichsweise gering.“
Beim Elfmeter war sie dann sicher nicht höher 😉 In meinen Augen muss man Bürkis Verhalten differenzierter betrachten: Er macht alles richtig, bis Ilicevic den Ball ziemlich weit nach rechts legt. In diesem Moment hat er den kritischsten Teil eigentlich überstanden und sollte so schnell wie möglich ins Tor zurück und den Zweikampf dem zurückgeeilten Hummels überlassen. Stattdessen springt er Ilicevic in den Weg und bringt ihn zu Fall, was in meinen Augen übermotiviert und ein Fehler war.

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CE 22. November 2015 um 14:46

Also wenn er es schafft, nachdem sich Iličević den Ball weit vorgelegt hat, was auch mit Bürkis Aktion zusammenhing, quasi in einer Bewegung ins Tor zurückzukehren, dann ist Bürki eindeutig unterbezahlt. Aber wie bereits deutlich wurde, sind wir hier verschiedener Meinungen. Meine hatte ich schon im Text im mitgeteilt. Dabei kann man es belassen.

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