Was war das denn?
Erster Punktverlust für Bayern München in der laufenden Bundesligasaison. Und das gegen Eintracht Frankfurt. Jene Eintracht, die zuvor noch gegen Erzgebirge Aue aus dem DFB-Pokal flog.
Vor der Partie erklärte der erfahrene Trainer Armin Veh: „Entweder wir stehen ganz, ganz tief – und können trotzdem nicht alle Chancen verhindern. Oder wir gehen früh drauf, so wie es zuletzt Hoffenheim gemacht hat. Das muss ich entscheiden. Normal haben wir keine Chance.“
Der Eintracht-Trainer entschied sich gegen die Variante „Hoffenheim“ und für eine ganz, ganz tiefe Staffelung. Direkt von der ersten Minute an waren die Frankfurter im Verteidigungsmodus – zunächst in einer 4-5-1-Grundordnung. Dabei fungierte Alex Meier als einzige Spitze. Haris Seferović rückte dafür auf die linke Seite. Stefan Reinartz sowie Marco Russ gehörten nicht zur Startelf. An ihrer Stelle bekamen David Abraham in der Innenverteidigung sowie Slobodan Medojević auf der zentralen Sechserposition ihre Chance.
Bei den Bayern lief Rafinha statt David Alaba als Linksverteidiger auf. Thomas Müller bekam eine Ruhepause verordnet. Arturo Vidal kehrte hingegen in die Startformation zurück, die zunächst einem 4-2-4 ähnelte.
Drucklose Dominanz
Nach rund 20 Sekunden Spielzeit sah Stefan Aigner sofort die Gelbe Karte. Er hatte Rafinha an der Seitenlinie von hinten attackiert. Es war der Aufgalopp für Frankfurts Abwehrschlacht rund um Abräumer Medojević, der im Zentrum eine koordinierende Rolle einnahm.
Die Münchener waren die meiste Zeit in Ballbesitz, kamen aber nur schwerlich in den vorderen Zwischenlinienraum. Meist kombinierten sie schlichtweg um die kompakte Formation der SGE herum. Im Spielaufbau ließ sich beispielsweise Vidal oftmals auf die Höhe von Xabi Alonso fallen, woraufhin Philipp Lahm von rechts nach innen rückte. Aber derartige, bereits bekannte Abläufe hatten wenig bis gar keine Wirkung auf die Effektivität der Angriffsgestaltung.
Bayern war, wenn überhaupt, nur über Außenbahnangriffe gefährlich. Hierbei genügten schon zuweilen isolierte Dribblings der CoCo-Flügelzange. Da die Eintracht sowieso hin und wieder den Gegner auf die jeweilige ballnahe Seite lenkte, nahm man augenscheinlich das Risiko in Kauf. Allerdings wurde im Verlauf der ersten Halbzeit auch deutlich, dass Seferović auf der linken Frankfurter Seite ständig etwas weiter nach hinten rückte, bis er schlussendlich als neuer Linksverteidiger immer direkt gegen Kingsley Coman oder auch Arjen Robben stand.
Apropos Robben: Der Niederländer spielte über weite Teile der ersten Halbzeit im Zentrum. Interessanterweise stand er oftmals auf einer Höhe mit Robert Lewandowski, aber dabei meist ein Stück weit nach links versetzt – also eigentlich im bevorzugten Halbraum des Polen. Auch Robben konnte im Zwischenlinienraum selten für Gefahr sorgen und startete stattdessen vermehrt Läufe hinter die Abwehrlinie, um womöglich nach einer Hereingabe an den Ball zu gelangen.
Frankfurts Offensivpotenzial?
Es war quasi nicht vorhanden. Lediglich einzelne Sprints von Aigner oder Seferović strahlten so etwas wie Gefahr aus. Da die Frankfurter aber mindestens zwei bayrische Linien zu überwinden hatten, war ihr Unterfangen in der ersten Halbzeit aussichtlos. Zudem hatten sie zu Beginn einige Probleme im eigenen offenen Spielaufbau. Beim Herausspielen aus der Abwehrreihe auf einen offensiven Flügelspieler oder Achter rückten die Bayern mehrfach klug in den jeweiligen Passweg und fingen Bälle ab.
Gegen den Ball gab es bei der SGE zwei Varianten zu beobachten: Zum einen formierte sich die Mittelfeldreihe ganz klassisch im Bogen mit beiden Flügelspielern leicht vorgeschoben. Zum anderen gab es aber auch Situationen, als die beiden Achter, Aleksandar Ignjovski und Marc Stendera, etwas vorgerückt standen und dafür die Flügelakteure tiefer verteidigten. Dieses Herausrücken im Mittelfeldzentrum war möglich, weil Bayern in diesen Zonen wenig Druck ausüben konnte. Obwohl Vidal, Robben oder Lewandowski sehr gut in engen Räumen agieren können, wurden sie schlicht zu selten im Zentrum angespielt.
Folgende Probleme traten bei den Angriffen der Münchener auf:
1. Geringe Zahl an Pässen: Meist erfolgte nur ein einziger Vorwärtspass und dieser ging direkt bis zur letzten Linie. Selten wurde der Gegner durch diagonale Passmuster und überraschendes, gegen die Dynamik gerichtetes Bewegungsspiel „zurechtgelegt“.
2. Die Geschwindigkeit der Pässe war äußerst gering, was natürlich auch daran lag, dass beide Innenverteidiger teilweise zehn Meter hinter der Mittellinie standen. Folglich waren die Abstände zwischen Aufbau- und Abseitslinie kurz.
3. Deshalb kamen einige Pässe eher „gelöffelt“ beim Empfänger an. Es fehlte bei Angriffen durch die Mitte der Druck.
4. Außerdem war das Bewegungsspiel innerhalb der Bayern-Formation doch sehr überschaubar. Weil der Ball nur sehr selten flüssig durch die Reihen lief, entstanden normalerweise keine Verschiebungen. Guardiolas Positionsspiel ist abhängig vom Ball. Bleibt dieser statisch, bleibt die ganze Mannschaft statisch und die jeweiligen Spieler warten in einer vorher eingenommenen Position auf Anspiele. Deshalb konnten die Zuschauer eher selten diagonale Bewegungen nach vorn erkennen. Vidals oder auch Douglas Costas Zurückfallen erfolgte meist nur vertikal. Damit fielen sie quasi aus dem Block der Frankfurter heraus, veränderten aber die Vertikallinien der bayrischen Staffelung nicht.
Gegen Frankfurt waren einige Akteure eher passiv und reaktiv eingestellt, statt kreativ immer neue Wege zum gegnerischen Tor zu finden. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurden die Hausherren offener. Insbesondere auf den Flügeln wurde nun schneller und offensiver nachgeschoben. Das betraf gerade die eigene linke Seite.
Zweite Halbzeit
Nach der Pause wirkte die Eintracht zunächst unkonzentriert. Allerdings legte sich dieses Verhalten sehr schnell. Auf Seiten des FC Bayern bastelte Guardiola nur an Details. Beispielsweise spielten sie kurz vor und nach der Pause häufiger mit einer Art Dreierabwehrreihe. Zudem tauschten Boateng und Martínez ihre Positionen in der Zentralverteidigung. Xabi Alonso schob vereinzelt nach vorn im Spielaufbau und drückte damit Alex Meier weiter nach hinten. Beide Innenverteidiger, zwanzig Meter vorm Strafraum, spürten keinen Pressingdruck. Aber Bayerns Angriffe waren folglich auf ein sehr kleines Feld beschränkt, dass von 21 Spielern besetzt wurde.
Großartige Anpassungen nahm Guardiola nicht vor. Er brachte nach 51 Minuten Thomas Müller für Rafinha. Lahm rückte nach links. Vidal wurde zum neuen Rechtsverteidiger. Nun standen die Bayern zuweilen mit fünf Angreifern auf einer Linie. In der 65. Minute ersetzte dann Thiago Alcántara den Franzosen Coman, wodurch wieder ein Akteur mehr im Mittelfeld positioniert war.
Frankfurt verteidigte zum Ende hin immer tiefer. Beispielsweise zog sich Medojević situativ zwischen die Innenverteidiger zurück. Folglich standen sechs Eintracht-Spieler in der Verteidigungslinie. Davor ging Meier immer häufiger in die zweite Reihe.
Offensiv strahlten sie nur sehr selten Gefahr aus. Nachdem in der ersten Halbzeit Angriffsversuche eher über die linke Seite (Stendera, Seferović) erfolgten, waren es in den zweiten 45 Minuten vermehrt Aigner und Ignjovski auf der rechten Seite, die den Durchbruch suchten. Ignjovski vorderlief Aigner mehrmals, der damit von der Seitenauslinie nach vorn spielen konnte. Aber die bayrischen Innenverteidiger drängten im Normalfall die Angreifer im letzten Drittel nach außen ab.
Fazit
Veh prognostizierte, dass man selbst mit ultratiefer Verteidigungsstaffelung „nicht alle Chancen verhindern“ könnte. Die Eintracht ließ jedoch nur zwei Schüsse auf das Tor von Lukáš Hrádecký zu – beide in der ersten Halbzeit. Insgesamt kam der Tabellenführer nur auf einen ExpG-Wert von ~1,08.
Es stellt sich die Frage: Verteidigte die Eintracht derart gut oder waren die Bayern an diesem Abend so schlecht? Ein bisschen von beidem. Die Frankfurter fanden die richtige Mischung zwischen Aggressivität und Diszipliniertheit sowie zwischen Manndeckungen und Raumkontrolle.
Die Bayern ließen sich aufgrund der passiven Verteidigung der SGE, angeführt vom Traber Meier, zu stark in die Hälfte der Frankfurter locken. Ab einem gewissen Punkt war es nur noch ineffektiv. Denn ohne Tempo im Passspiel verkamen die Angriffe der Bayern zu einer Ansammlung an Einzelaktionen, ohne dass diese organisch in ein Gesamtkonstrukt passten. Größere makrotaktische Änderungen Guardiolas blieben weitestgehend aus und so schien es, dass die Bayern diesen ersten Punktverlust fast schon ein wenig gleichgültig akzeptierten.
20 Kommentare Alle anzeigen
Peter Vincent 2. November 2015 um 20:52
In solchen Spielen fehlt Götze und auch Thiago hat dem Spiel gut getan. Genauso freut es mich, dass Vidal endlich als RV auflief, denn das sollte seine zukünftige Position sein.
Ribery————-Müller————Coman
———-Götze——————Thiago——-
———————–Alonso——————–
Alaba—-Badstuber—Boateng—Vidal
———————–Neuer———————
=>
Ribery————-Müller————Coman
———-Götze—————Thiago———–
——–Alonso—————-Boateng——–
—-Alaba——–Badstuber——Vidal——
———————–Neuer———————
AVer, die zu AIVer werden,
aufrückender Boa,
Breite gebende OA und Götze + Thiage in den offensiven Halbräumen,
denn „Götze and Thiago are Key!“, aber sie müssen auch in den Halbräumen bedient
werden => Alonso + Boa als Passgeber
Tom 2. November 2015 um 12:35
Hat Pep sich hier Lösungen vorbehalten, die er am Mittwoch gegen Arsenal dann präsentieren wird oder kann er wirklich mit so einem destruktiven Gegner nichts anfangen?
Wenn ich Alonso, Vidal und Robben im Zentrum sehe, fehlt mir allerdings auch jegliche Phantasie wie das funktionieren soll. Da war dann Bayern selber eher destruktiv aufgestellt.
Dr. Acula 31. Oktober 2015 um 23:19
was soll man denn machen gegen eine so destruktive spielweise? eure in 1-4 zusammengefassten probleme bei den müchnern klingen zwar plausibel, jedoch ist das spiel von frankfurt darauf ausgelegt gewesen, einfach nur ein 0:0 zu halten. das hat mit fußball wenig zu tun.
klar ist auch, dass bayern sich an besseren tagen mit schönen kombinationen, schnelleren verlagerungen und gekonnten lupfern vielleicht die ein oder andre torchance mehr herausgespielt hätte, aber sowas wie die leistung von frankfurt gestern kannt ich sonst nur von mourinho, wenn er sich wirklich chancenlos sah.. und das ist kein kompliment
TuxDerPinguin 1. November 2015 um 06:45
Hm. 22 Mann auf dem Platz, ein Ball, paar Schiedsrichter, Rasenplatz, zwei Tore… sa für mich schon sehr nach Fußball aus.
Frankfurt hat das schon klasse gemacht. Einen Punkt mehr als erwartet rausgeholt, die Fans jubeln dem „Kampf“ zu… warum hätte Frankfurt anders spielen sollen? Sowohl für Punkte als auch für deren Fans optimal.
Stell dir mal vor, jedes Team würde so spielen… dann stünde Bayern mi 34 Punkten nach 34 Spielen am Ende da. Da könnte man philosophieren, ob es nicht für Bayern besser wäre nicht so viel dominanter als die anderen Teams der Buli zu sein, damit die öfters versucht wären mitzuspielen.
CE 1. November 2015 um 06:53
Da möchte ich mal dezent widersprechen. Wenn jedes Team so spielen würde, wären die Bayern trotzdem Meister. Nur weil sie in einer Partie gegen einen gut verteidigenden Gegner mal nicht die passenden Strukturen aufboten und Guardiola keine optimale Idee für „in-game adjustments“ hatte, heißt das noch lange nicht, dass die Bayern nicht zig solcher Spiele für sich entscheiden würden und auch bereits für sich entschieden haben.
hui 1. November 2015 um 10:13
Derzeit ist das Spiel im letzten Drittel wenig koordiniert. Ich erkenne kaum geplante Angriffsmuster. Stattdessen wird versucht die Flügelstürmer in passende Situationen zu bringen und die brechen dann mit individueller Klasse durch. Das ist zwar ein Muster, jedoch kein ausgfeiltes und leider das einzig konstante. Mir fehlen da im letzten Drittel größere Gruppentaktische Bewegungsabläufe die zur qualitativen Torchancen führen sollen. Es scheint als würde sich selbst ein Pep Guardiola im letzten Drittel überwiegend auf die individuelle Klasse seiner Spieler verlassen. Klar ist es wichtig die individuelle Klasse zuzulassen und diese Qualitäten in die Taktik miteinzubeziehen. Aber es ist extrem wichtig auch ein kollektives – von den Einzelspielern unabhäniges – grundsätzliches sowie detailiertes Angriffsmuster zu besitzen. Dies ist bei den Bayern nicht der Fall, solche Muster sind kurioserweise nur im ersten und zweiten Drittel zu erkennen. Warum baut Guardiola diese Muster nicht im letzten Drittel ein?
Fragwürdig ist auch die Tendenz immer weniger Mittelfeldspieler auf Mittelfeldpositionen einzusetzen. Das ist nicht der Guardiola den ich kennengelernt habe. Robben ist Stürmer, Vidal ein Mittelfeldspieler mit großem körperlichen Einsatz, aber wenig Spielmacherqualitäten und Xabi Alonso ist ein überschätzer Spielmacher in Hybridposition zwischen IV und DM. Der Rest der 11 bestand aus spielstarken Verteidigern und Stürmern. Schwache Angriffsmuster und kaum Strukturgeber, wie soll da eine tiefe Mannschaft Probleme bekommen? Ich hab die Aufstellung gesehen und gewusst, dass heute kein guter Fußball gespielt wird.
Bayern ist in der Liga in einer super Situation. Jedoch darf eine Mannschaft nicht nur nach Ergebnissen bewertet werden. Bayern ist zwar extrem stabil, aber mit ihren Fußball haben sie ein enormes Problem mit tief stehenden Mannschaften oder aber auch gegen individuell gleichwertigen Mannschaften, bei denen die individuelle Klasse der Stürmer allein nicht ausreichend ist, um Torchancen zu erspielen.
Die Mannschaft ist extrem gut (wobei vermutlich ein Spielmacher zu wenig, genial dass man Kroos und Schweinsteiger abgegeben hat) und sehr passend aufgestellt jetzt müssen im letzten Drittel nur noch die passenden Angriffsmuster eingebaut werden, die die Spieler dann implementieren können.
Jetzt beruht das Torchancen kreieren auf Improvisation.
Schlicke 1. November 2015 um 16:47
Sehr guter Beitrag, der meine Sichtweise ziemlich genau entspricht. Mir wurde es im Vergleich mit dem BVB bewusst, der in den letzten Spielen seine Tore als Mannschaft mit Plan herauskombiniert und seine individuelle Klasse für die einstudierten Angriffsmuster ausnutzt.
Bei Bayern stimmt das Positionsspiel (Einteilung des Spielfeldes in vertikale Abschnitte, so wie im Guardiola Buch und auch glaube ich hier beschrieben), aber die Tore fallen über individuelle Klasse (Musterbeispiel Costas 1:0 gegen Wolfsburg). Die Eintracht hat zwar eine Blaupause abgeliefert, da sie Torschüsse und auch EXpG niedrig gehalten hat, ein den Bayern gewogener Schiedsrichter (kam oft genug vor) oder auch nur eine Inkonsequenz führt aber dann zum Bayern-Sieg.
Die nächste Messlatte dürfte das Spiel in Gladbach sein.
king_cesc 1. November 2015 um 17:57
In letzter Zeit betont Guardiola immer wieder wie wichtig Spieler sind, die ein 1vs1 gewinnen, genauso sieht sein Spiel im Moment auch aus. Die Entwicklung ist aber leider eher unansehnlich im Vergleich zu den Ideen davor.
Sieht eigentlich jemand den Vergleich mit Heynckes? Stabile Defensive und vorne über Ribery und Robben mit Alaba und Lahm durchbrechen und Mandzukic bedienen (und jetzt mit Coman, Costa und Lewandowski ersetzen)
AA 1. November 2015 um 20:36
Ich bin auch sehr unglücklich, wenn ich eine solch defensive Spielhaltung sehe, da sich das auch nicht mit meiner offensiven Denkweise deckt. Allerdings würde ich nicht soweit gehen – auch wenn ich das sicher schon öfter gesagt habe – das so zu nennen wie du getan hast. Diese Spielweise hat auch mit Fußball zu tun. Nur ist sie nicht schön anzuschauen, da sie destruktiv wirkt.
Allerdings frage ich mich, welche andere Taktik eine Mannschaft wie Frankfurt in deren aktuellen Situation wählen sollte? Ich finde auch, wie hier schon angeklungen ist, dass sie die gewählte Taktik sehr gut umsetzt haben und wurden dafür mit dem 0:0 belohnt.
Mich persönlich würde interessieren, ob die Anreise am gleichen Tag ggf. bei den Bayern tatsächlich auch dafür gesorgt hat, dass sie auch im Kopf noch nicht beim Spiel waren – zumindest hatte ihre Spielweise phasenweise etwas lustlos bzw. müde gewirkt. Wir werden wohl niemals herausbekommen, welche Rolle das gespielt hat, aber ich könnte mir vorstellen, dass auch die mentale Vorbereitung auf das Spiel einfach nicht so gegeben war und dadurch manches etwas uninspiriert rüberkam.
FAB 2. November 2015 um 13:14
… wieso chancenlos, Das Torschussverhältnis war 2:2. Mit etwas Glück wäre die Eintracht als Sieger vom Platz gegangen. Ich habe das Spiel ausgeglichen gesehen. Bayern hatte noch nicht einmal mehr Eckbälle. Ich meine genauso gut könnte man der Meinung sein, den Ball in diesem bayerischen U hin und her zu spielen hat nichts mit Fussball zu tun. Das sollen die Bayern meinetwegen im Training üben, aber auf dem Platz sollen sie eben „richtigen“ Fussball spielen und beim Fussball geht es doch darum Tore zu schießen.
sharpe 2. November 2015 um 14:22
„richtig Fußball“ spielen geht nur, wenn 2 Teams Fußball spielen wollen. Wenn ein Team nur verhindert (durchaus legitim), ist es für das andere sehr schwer bis unmöglich, richtig Fußball zu spielen.
FAB 2. November 2015 um 14:54
… das habe ich ja gemeint, aber dazu muss eben auch Bayern richtig Fussball spielen. Damit meine ich, dass man versucht mit mehr Dynamik in die Zwischenlinien rein zu gehen, dabei natürlich ein höheres Risiko geht. Das Pep’sche Bayern-Spiel ist doch aber häufig darauf angelegt, mit möglichst wenig Risiko möglichst viel Ballbesitz zu haben. Das hat für mich genauso wenig mit richtigen Fussball zu tun, wie sich einfach nur hinten reinzustellen. Ein „richtiges“ Fussballspiel ergibt sich nur wenn beide Risiko eingehen und nicht nur mit Struktur (egal welcher Art) sondern auch mit Dynamik und überraschenden Aktionen ins Spiel gehen.
H3rby 31. Oktober 2015 um 21:55
Ich frage mich, warum die zum Ende hin öfters gesehen 6-4-0(-0) Staffelung nicht schon eher von Trainern gegen Bayern genutzt wurde. Dies oder ein 5-5-0(-0) würde bei der derzeitigen Übermacht einfach Sinn ergeben, denn ein Punkt ist einfach besser als nichts, auf wenn es weder den eigenen Spielern, noch den Bayern, noch den Fans gefallen würde.. Aber es wäre wohl derzeit die einzige Chance, überhaupt etwas zu holen bzw. die Bayern so lange zu nerven, bis ihnen auch mal die Lust vergeht..
Dazu am Besten noch den Ball immer hinter die Mittellinie ins Aus dreschen und falls Neuer mal zu weit vorne steht, kann man ja aus 70m + auch mal drauf halten. Eine bessere taktische Wahl sehe ich derzeit einfach nicht. Und ich finde es auch kein „Anti-Fußball“ o.ä., es ist einfach nur ein taktisches Stilmittel. Auf solche Ausrutscher wie gegen Arsenal (was nicht passiert wäre, meiner Meinung nach, wenn es ein „wichtigeres“ Spiel gewesen wäre) kann man in der Bundesliga nicht erwarten, dazu sind die Gegner schlicht zu schlecht bzw. die Bayern zu überlegen.
Und ich wüsste aktuell auch nicht, warum sich das in Zukunft groß ändern könnte. Wolfsburg fällt zurück, Dortmund kommt nicht hinterher (alleine die Marktwerte der Bundesliga sprechen Bände..) und wen anderes sehe ich in der Bundesliga nicht. Also entweder man mauert sich gegen die Bayern einfach nur ein, oder die anderen 17 Vereine schenken die Spiele schon vorher ab und schicke das Ersatzteam zum „Training“ auf das Feld.
Yango 31. Oktober 2015 um 22:41
Ich stimm dir da zu. Wenn man gegen ein Team mit individuell starken Spielern spielt, welches ein sehr starkes Positionsspiel und Bewegungsmuster beherrschen, dazu noch einen extrem genialen Trainer, dann hat man nicht viele Möglichkeiten. Selbst ein Tuchel und der (nicht so schlecht aufgestelle BVB) konnten ihr Pressing nicht 100% durchziehen. Bzw. Pep konnte gekonnt umstellen. Und wenn du halt nicht Pressen kannst, dann kannst du nur verteidigen in der eigenen Hälfte. Und selbst das muss man ja auch erst schaffen.
Goalimpact 31. Oktober 2015 um 10:55
Danke für die Analyse. Ich habe das Spiel nicht gesehen. Stellt sich die Frage, ob Pep wohl mit einem offensiveren Auftritt der Frankfurter gerechnet hat. Dann wäre die Geschwindigkeit von Robben, Costa, Coman tödlich. Im Nachhinein wären die Aufstellung von Müller, Thiago und Götze sinnvoller gewesen um die Engen besser bespielen zu können.
Joe 31. Oktober 2015 um 11:19
Meinst du,dass selbst ein verletzter Götze gestern etwas gebracht hätte? 😉
Goalimpact 31. Oktober 2015 um 14:08
Wer weiß? 🙂 Gefehlt hat er jedenfalls.
LuckyLuke 31. Oktober 2015 um 10:45
Nach durchaus verbesserten Leistungen in dieser Saison meiner Meinung nach mal wieder eine schlechteres Spiel von Alonso, der das „U“ noch zusätzlich besetzt, anstatt die Zwischenlinienräume zu besetzen… wieso er allgemein bei einem Spiel, das eindeutig Probleme damit hat zu statisch zu sein, bis zum Schluß auf dem Feld bleibt, ist mir ein absolutes Rätsel.
blub 31. Oktober 2015 um 10:36
Wer hätte das nur ahnen können, kein Spiel im Zwischenlinienraum ohne passende Spieler. Diese 3 Flügelspieler müssen ja auch irgendwie platz kriegen. oder so.
Mit Thiago, Götze und Lah aufrückend kann das schon sehr anders aussehen.
Ich verstehe auch nicht was Alonso in diesem Spiel machen sollte. Das was der da tut kann kimmich besser.
Goalimpact 31. Oktober 2015 um 10:57
Ha! Da hatten wir wohl den gleichen Gedanken. Alonso ist ja auch eher der Typ für lange präzise Zuspiele, die in diesem Spiel leider nicht gefragt waren.