Bayern-Sieg beim Umstellungswahn
Das Spitzenspiel der Liga und womöglich schon ein vorentscheidendes Duell im Kampf um die Meisterschaft: Bayern gegen BVB, Guardiola gegen Tuchel. Wie viele Umstellungen würde es wohl geben?
Thomas Tuchel überrascht mit seiner Aufstellung
Die Dortmunder begannen ohne gelernten Linksverteidiger; stattdessen war es der eigentliche Rechtsverteidiger Piszczek, der auf dem linken defensiven Flügel begann. Auf der gegenüberliegenden Seite lief mit Sokratis ein eigentlicher Innenverteidiger auf, während Sechser Sven Bender mit Mats Hummels die Innenverteidigung bildete. Theoretisch wäre mit diesem Spielermaterial auch eine (asymmetrische) Dreier-/Fünferkette möglich gewesen; doch Henrikh Mkhitaryan startete nicht als Flügelverteidiger, sondern linker Mittelstürmer.
Nachdem die Schwarzgelben in den letzten Wochen in einem 4-2-3-1/4-1-4-1 agiert hatten, war es dieses Mal ein 4-3-1-2/4-3-3. Gonzalo Castro und Ilkay Gündogan spielten auf den Halbpositionen neben Shootingstar Julian Weigl.
Das Ziel in der Defensive
Gegen den Ball schob Shinji Kagawa als Zehner immer wieder nach vorne beziehungsweise ließen sich die zwei Stürmer, Mkhitaryan und Pierre-Emerick Aubameyang etwas zurückfallen, um eine Dreierlinie in vorderster Front zu bilden. Diese Raute, welche im höheren Pressing zu einem 4-3-3/4-3-3-0 werden konnte, hatte Tuchel schon bei Mainz spielen lassen. Auch Jürgen Klopp hatte gegen Guardiola bereits ähnliches probiert.
Mithilfe der drei Spieler vorne sollte man den Gegner die Passoptionen ins Zentrum und in die Halbräume versperren. Dadurch sollte der Gegner auf den Flügel geleitet werden, wo die Halbspieler im Mittelfeld ihn aggressiv attackieren und im Verbund mit den Außenverteidigern den Raumvortrag des Gegners stoppen sollten.
Der Zehner – und situativ auch die beiden Mittelstürmer – konnte sich dann wieder zurückfallen lassen, um die Anspielstation des Gegners in der Mitte zum Verlagern zu verstellen. Dadurch sollte es dem Gegner im Idealfall an Optionen ins Zentrum mangeln, was das Verlagern erschwert. Normalerweise müssen die Gegner dann zum Verlagern entweder zu schwierigen langen Bällen unter Druck oder langen Rückpässen auf die Innenverteidiger oder den Torwart greifen.
Beides ist nicht allzu erfolgsstabil, insbesondere weil die beiden Mittelstürmer die Rückpässe auf die Innenverteidiger pressen können. Wenn sich die Gegner auf den Seiten mit den Außenspielern zurückzogen, konnten die Halbspieler außerdem herausrücken und pressen – was bei Castro einige Male zu sehen war. Doch die Struktur des BVB hat auch Vorteile bei eigenem Ballbesitz.
Die Möglichkeiten in der Offensive
Ein Aspekt ist natürlich auch das Konterspiel. Durch zwei so extrem schnelle Mittelstürmer wie Mkhitaryan und Aubameyang kann man eine hohe gegnerische Abwehr mit einem guten Pass im offensiven Umschaltmoment knacken. Gleichzeitig können sich die beiden Mittelstürmer breiter positionieren – was sie häufig taten -, um einerseits sofort feste und für die Mitspieler klare Anspielstationen zu sein und andererseits die Räume hinter den gegnerischen Flügelverteidigern zu besetzen sowie die Zentrale des Gegners auseinander zu ziehen.
Beim eigenen Spielaufbau können sie das ebenfalls tun und je nach Situation wechselnd das Sturmzentrum besetzen, es doppelt besetzen oder es verwaisen zu lassen. Die Raute in der Mitte ermöglicht viele zentrale Anspielstationen. Mit Weigl, Castro, Gündogan und Kagawa konnte man damit gleich vier pressingresistente und spielintelligente Akteure einbauen.
Sie können flexibel Räume hinter den aufrückenden Außenverteidigern absichern, für Überzahl sorgen, das Spiel immer wieder auf die andere Seite verlagern und im Gegenpressing die enorm wichtige Mitte sofort besetzen. Prinzipiell eine interessante Spielweise, allerdings hatten die Dortmunder ein paar Probleme.
Guardiolas Aufstellungsrätsel Teil 349
Lahm, Martinez, Boateng, Alaba. Klingt doch nach einer guten Viererkette? Die meisten erwarteten sich diese vier in der Abwehr mit Alonso, Götze und Thiago davor sowie Müller, Lewandowski und Costa als Dreiersturm in einem 4-1-4-1/4-3-3. Zu Spielbeginn sah die Verteilung auf dem Feld jedoch ganz anders aus. Alaba und Boateng starteten als Halbverteidiger, zwischen ihnen begann Martinez. Alonso sicherte die Räume davor ab, wo ihn überraschend Lahm unterstützte.
Lahm agierte nämlich nicht als Flügelverteidiger, sondern als zweiter Sechser – und im Gegensatz zu anderen Partien rückte er nicht von der Seite ein. Stattdessen agierte er schon von Anfang an zentral und besetzte diese Räume. Im 3-1-4-2/3-2-4-1 waren es Götze, Lewandowski, Müller sowie eben Lahm, die im Wechsel den rechten Flügel besetzten; mit und ohne Ball. Meistens war es Götze, der sich dort befand – sein Pendant auf links war Douglas Costa.
Insofern also eine sehr interessante und offensive Aufstellung mit zwei hohen Flügelverteidigern. Das (anfängliche) Problem lag aber in der Innenverteidigung.
Schnelle Mini-Umstellung nach zehn Minuten
Martinez als zentraler Innenverteidiger brachte in der Anfangsphase schlichtweg nicht jene Pässe, die Boateng sonst anbringen konnte. Schon nach wenigen Minuten reagierte Guardiola darum und tauschte die beiden miteinander. Boateng als zentraler Innenverteidiger kümmerte sich nun noch fokussierter um den Spielaufbau (13 lange Bälle bis zur Halbzeit, 11 davon kamen an), Martinez ging auf die Position des rechten Halbverteidigers. Dies war auch mit einer kleinen systemischen Veränderung verbunden.
Zuvor war Alonso einige Male zurückgefallen und Martinez ins Mittelfeld vorgestoßen; quasi ein Positionswechsel. Mit Boateng gab es zwar leicht aufrückende Bewegungen Boatengs und nach wie vor das tiefe Anbieten Alonsos, die Positionswechsel fanden jedoch nicht mehr statt. Auf das Pressing hatte es jedoch keine Auswirkung.
Flexibilität auf rechts bei den Münchnern
Die Bayern pressten wie üblich hoch; von Oktoberfestmüdigkeit kaum eine Spur. Allerdings zogen sie sich zumindest ein bisschen zurück. Gelegentlich verteidigten sie etwas passiver in der eigenen Hälfte und sie positionierten ihre erste Pressinglinie nicht direkt am gegnerischen Strafraum, sondern einige Meter dahinter. Müller und Lewandowski pressten einige Male zusammen zu zweit auf die gegnerischen Innenverteidiger, oftmals ließ sich jedoch einer etwas zurückfallen, was zu 3-1-4-1-1-haften Staffelungen führte (wie eine Raute im Zentrum).
Auf der rechten Seite gab es auch häufig einrückende Bewegungen Götzes oder ausweichende Lahms; die vielen Positionswechsel der Münchner und die Rolle Lahms sorgten dafür. Lewandowski und Müller wichen immer wieder auf die Seiten aus, Götze schob in die Mitte und gelegentlich kam Lahm auch durch den Halbraum, um sich für Hereingaben anzubieten und Götze/Müller zu vorderlaufen.
Diese Flexibilität war also mit und ohne Ball zu sehen, ebenso Thiagos omnipräsente Rolle und Alonsos Position als eine Art Mittelfeldlibero. Costa auf links wurde immer wieder fokussiert, um sich im 1-gegen-1 an Sokratis durchzusetzen und mit vielen Flanken – häufig scharf und flach vor das Tor – für Gefahr zu sorgen.
Es war allerdings ein langer Ball Boatengs auf Thomas Müller – der mit Götze den rechten Flügel überlud und diagonal von dort aus hinter die Abwehr startete –, der zum 1:0 führte. Ein Elfmeter an Thiago führte zum 2:1, wobei die Dortmunder direkt danach mit einem schnellen Gegenschlag wieder herankamen.
Umstellungen nach dem 2:1
Spätestens hier begannen die größeren Umstellungen auf beiden Seiten. Die Münchner stellten zuerst kurzzeitig auf ein 4-1-4-1 um, danach war es ein 4-4-2; Müller und Lewandowski gaben die Mittelstürmer, Lahm spielte nun als Rechtsverteidiger. Damit sollte vermutlich mit der Führung im Rücken tiefer aufgebaut und mehr Stabilität in der Flügelverteidigung gegeben werden.
Die Dortmunder stellten allerdings ebenfalls um. Bei ihnen schob Castro auf den Flügel und agierte nun als Flügelstürmer und nicht mehr als zentraler Mittelfeldspieler, was eine Art Rückkehr zu ihrem eigentlichen 4-1-4-1/4-2-3-1 bot.
Es war jedoch eine kleine Abkehr von der eigentlichen Spielweise der letzten Wochen; meistens war es in diesen Phasen ein 4-4-1-1 gewesen, in welchem Weigl und Kagawa jeweils tiefer und ein 4-1-4-1 spielen konnten. Gegen die Bayern war es öfter ein klares 4-2-3-1 gegen den Ball, in welchem Gündogan oder Weigl situativ nach vorne schieben oder die Flügel besetzen könnten.
Besonders beim langen Ball zum 3:1 war das 4-2-3-1, die geringe Kompaktheit zwischen den letzten drei Linien und die generell hohe Linie ohne Druck in den vorderen Zonen klar zu sehen. Guardiola wiederum veränderte das System auf ein 4-1-4-1, wo Lewandowski als Mittelstürmer agierte. Müller und Götze rotierten auf der rechten Seite, Alaba und Lahm spielten als einrückende Außenverteidiger in tiefen Zonen und Thiago schob verstärkt nach vorne. Gegen den Ball konnten sowohl Müller als auch Costa herausrücken und Lewandowski unterstützen, was zu 4-1-3-2 und 4-1-2-3-Staffelungen führte.
Dortmund veränderte sich ebenfalls direkt wieder; direkt nach dem 3:1 gab es einige 4-5-1/4-3-2-1-Staffelungen zu sehen, wo Kagawa und Gündogan auf den Halbpositionen herausrückten. Tuchel wechselte aber direkt in den folgenden Minuten: Januzaj und Reus für Castro und Kagawa stellten eine klare 4-1-4-1-Struktur mit ein paar 4-4-1-1-Phasen her.
Bis Spielende gab es nur noch die üblichen Mini-Anpassungen; Costa und Götze tauschten die Seiten, woraufhin Alaba wieder höher agierte und die Bayern stärker mit Verlagerungen agierten. Nach der Einwechslung Vidals für Thiago schien die Aufstellung gegen den Ball teilweise fast einem 4-5-1 zu gleichen, aus welchem Müller verstärkt herausrücken und pressen konnte. Nach der Kimmich-Einwechslung erledigte sich dies wieder.
Fazit
Bayern hatte in der ersten Spielhälfte in einer relativ chancenarmen Partie ein kleines Plus und mehr Spielanteile; wirklich dominant war man aber nicht. Doch dank der hohen Stabilität und der guten Chancenverwertung ging man letztlich klar in Führung und war danach die klar bessere Mannschaft. Der BVB konnte sich trotz Umstellungen nicht mehr fangen und die zweite Halbzeit stand im Zeichen der Bayern.
103 Kommentare Alle anzeigen
hekum 13. Oktober 2015 um 01:41
Würdet ihr barcelonas system mit einem 3-1-2-3-1 aus Alaba, Badstuber, Boateng – Martinez – Lahm (auf Iniestaseite) , Thiago – Costa, Müller, Robben – Lewandowski kontern?
hekum 13. Oktober 2015 um 01:43
Mit Martinez als Verbindungsstück zum wahren Manndeckungssprintduell hinten.
hekum 13. Oktober 2015 um 01:47
Gladiola geht schon fast ins 352
CR4 17. Oktober 2015 um 01:16
Wozu sollte man sich zu diesem Zeitpunkt darüber Gedanken machen? – wann könnte es denn deiner Meinung nach zu einem Duell kommen? – aber bitte: 3er-Kette hatte letztes Mal nach 15min. ausgedient … also: NEIN! und für genauere, weitergehende Betrachtungen halte ich es für sinvoll, abzuwarten, welche Spieler fit zur Verfügung stehen …
_ME_ 6. Oktober 2015 um 03:07
Wenn man die Beiden Mannschaften nicht von der taktischen, sondern von der individuellen/strukturellen Seite betrachtet kann dieses Ergebnis nicht wirklich überraschen.
1. Alle großen Mannschaften in der Geschichte hatten eine sehr starke zentrale Achse.
Bei Bayern sind mit Neuer, Boateng und Lewandowski die mMn auf ihren Position weltbesten Spieler (oder zumindest in den Top 3) und mit Alonso ein Welt- und Europameister, der immer noch auf sehr hohem Niveau konstant (!) spielt.
Beim BVB sehr talentierte, aber auf diesem Niveau unerfahrene, Torwart und 6er mit Bürki und Weigl. Ein hoch veranlagter aber dauerhaft unkonstanter Hummels (man denke nur ans WM Finale) und mit Gündogan ein Spieler der nach sehr langer Verletzung (leider) noch nicht Top Form hat. Einzig Aubameyang ist in Hochform.
2. Es dauert im normalfall 1/2 -1 1/2 Saisons bis taktisch anspruchsvolle Trainer ein stabiles (!) Mannschafsgefüge erreichen.
Bei Bayern ist Pep jetzt im dritten (nach den Verletzungen letzte Saison im gefühlten 2.) Jahr.
Beim BVB ist Tuchel neu und hat zusätzlich den „Balast“ der letzten Seuchensaison.
Und einen (noch mehr) subjektiven Grund habe ich auch noch. Werden die ‚wahren‘ BVB Fans nicht gerne hören, aber ich bilde mit ein ein Mentalitätsproblem beim BVB auszumachen. Die Hinrunde letzte Saison wurde viel zu lange (vermutlich sogar bis heute) als Unglück und Betriebsunfall betrachtet und nach der sehr guten Serie jetzt zu Saisonbeginn sahen sich dort einige schon wieder als die Größten und Besten überhaupt (oder halt als Batman und Robin :-P)). Ich erkenne im Kader vom BVB viele Eigenschaften, die früher bei den Bayern weit verbreitet waren, aber durch Personen wie Pep, Sammer, Müller, Lahm & Schweinsteiger in den letzten Jahren scheinbar erfolgreich verändert wurden.
Deswegen ist das Ergebnis keine Überraschung für mich, da war das 5:1 gegen den VFL Wolfsburg viel überraschender.
FAB 6. Oktober 2015 um 08:28
Das mit der Unerfahrenheit der Spieler ist sicherlich auch ein Punkt. Dazu war es ja auch für Tuchel das erste große Spiel
Was mich auch nachdenklich stimmt, wenn man noch die letzten CL Spiele von Leverkusen, Wolfsburg, Gladbach gegen die „großen“ Mannschaften dazu nimmt. Alle haben eigentlich gut begonnen (ok, der BVB war nicht in Führung, war aber eigentlich die ersten 20 Minuten besser), dann gab es aber irgendwann im Spiel einen Wendepunkt: Entweder durch einen taktischen Kniff des gegnerischen Trainers, durch eigenes (konditionelles) Nachlassen, welche Gründe auch immer. wahrscheinlich ist es ein Mix aus Gründen, aber die psychologische Komponenten ist dabei denke ich schon auch sehr wichtig. Die Überzeugung der Spieler zu gewinnen, hat selbst Luis Enrique, trotz des viel gelobten taktischen Wechsels als Hauptgrund für den Barca Sieg gegen Leverkusen angesehen.
Gh 6. Oktober 2015 um 16:19
„Alle großen Mannschaften in der Geschichte hatten eine sehr starke zentrale Achse.“ es fehlt: und zusätzlich waren sie top auf den Flügeln besetzt und vernetzt.
Hummelsinho 5. Oktober 2015 um 16:43
Möchte diesen Artikel noch einmal nutzen, um um den zweiten Teil des Podcastes zu den Transfers zu bitten^^.
Im Speziellen interessieren mich dabei Bürki und Castro, Weigl kennt man ja, wenn man Eure Twitter-Accounts verfolgt^^. Gerade Bürki kommt mir bisher nämlich deutlich schwächer vor als noch bei Freiburg (Falsche Wahrnehmung oder wirklich verhältnismäßig schwach?). Auch Castro gefällt mir nicht so gut wie noch bei Leverkusen, auch wenn ich da von Anfang an nich so begeistert von der Verpflichtung war und einfach nur froh bin, dass er nicht als Gündogan-Ersatz, sondern letztlich als Gündogan-Backup kam.
mfg
Der letzte Don 5. Oktober 2015 um 14:23
Interessanterweise beschäftigt sich die gesamte Diskussion hauptsächlich mit einzelnen „spielentscheidenden“ Szenen – Abwerverhalten bei langen Bällen, Torwartfehler, vermeintlich fehlerhafte Schiedsrichterentscheidungen.
Spielentscheidend war der mangelhafte Spielaufbau des BVB und der gelungene Spielaufbau der Bayern, jeweils ab der 20. Minute. Untern anderem durch lange Bälle der IV, ein Abkippen von Thiago und ein leichtes Vorrücken von Alonso waren die Bayern jederzeit in der Lage, das Pressing der Dortmunder zu umspielen und in das 3. Drittel vorzurücken.
Im Gegensatz funktionierte bei Dortmund ab der 20.Minute das Aufbauspiel überhaupt nicht. Die Achse Hummels – Gündogan wurde zugestellt, Bender und Sokratis hatten große Probleme bei ersten Pass, die Abstände passten nicht. Das war für das Spiel sehr schade, da wenn Dortmund ins letzte Drittel vorrückte, sie fortwährend Chancen kreieren konnten.
em es 5. Oktober 2015 um 13:48
Ich war sehr traurig über die Leistung des Bvb und wütend. Wütend vielleicht aus der falschen Erwartungshaltung heraus dass der Bvb gewinnen möchte. Ich denke es gibt sowohl auch in jemandem der gewinnen will andere Tendenzen wie sich toll zu fühlen aber das führt zu weit.
Ich hatte nicht das gefühl, dass der Bvb dagegenhalten wollte oder gar gewinnen und das liegt aus meiner Sicht an Tuchel.
Wie kann man wenn man einen Wettbewerb bestreitet den gegner mögen oder ihn als Vorbild nehmen.
Wie kann man so dumm sein und sich selbst so entwerten. Das Gehabe der Bayern hat schon etwas wahrlich masturbatorisches. Da läuft ein thiago vor den Augen des Schiedsrichters im Schritttempo vom PLatz umarmt in großer Geste zuerst den einen hebt den näcshten Mitspieler hoch um dann der Arena zu applaudieren und sich huldigen zu lassen.
Es fehlt nur noch dass sich gegenseitig der Penis gerieben wird.
Ich weiß nciht wie man sich das anschauen kann ohne ihm eine Schelle geben zu wollen.
Ich weiß nciht wie man da mitspielen kann ohne die Bayern ärgern zu wollen, sie zu provozieren zu ärgern.
Sich bewundern machen die doch selbst genug. Vielleicht kann ich auch nciht einsehen dass die einfach besser sind aber genau das glaube ich nicht. wenn nie einer gegenhält und die widerstände niedrig sind erscheint doch jeder stark. Eine solche Herangehensweise wie von Tuchel den ich da zusammen mit seinen anderen beiden zorc und watzke aber ihn eigentlich hauptverantwortlich für die Einstellung der Mannschaft sehe hat einen furchtbaren Job geleistet. Wie kann man das machen dem gegner die seele zus treicheln vor dem spiel. Darin liegt doch kein Kampfgeist. Ich denke was tuchel hier auch in gewisser weise macht ist die vermeintlich negativen gefühle außer acht zu lassen wie der Wut der aggressivität und vielleicht auch des Hasses. Und genau das ist wie man einer so selbstherrlichen arroganten von sich eingenommenen truppe wie den bayern begegnen muss mit diesen gefühlen nicht zwingend. Aber sich zumindest nicht von den tollen münchern und der allgemeinen lobhudelei anstecken lassen und die eigene Handlungsfähiogket zu verlieren, den eigenen Wunsch das SPiel gewinnen zu lassen. Was vielmehr passieren muss als gegen die Bayern antreten zu wollen ist ebenso gegen die Bewihräucherung in einem selbst des anderen anzutreten. sich selbst für guzt zu befinden für toll für fähig das spiel zu gewinnen.
Was die bayern machen sieht aus meiner sicht auch nicht bei allen nach lust auf das spiel sondern nach lust auf sich selbst aus.
Und tuchel fragt dann exemplarisch nach dem spiel pep guardiola nach einer an ihn gerichteten Frage ob es denn keine Konkurrenz gäbe. Was guardiola mit der antwort kommentiert die frage sei an ihn gerichtet.
Ich frage mich wie entäußert kann man sein Thomas Tuchel ?
Oder es ist einfach nicht dein Naturell gewinnen zu wollen.
Mich hat das wenn ich hier gerade noch einmal meine gefühle schildere sehr wütend gemacht und auch traurig aus mitgefühl den spielern gegenüber die nach der depression der letzen saison nun einen trainer haben der scheinbar nur an seine mannschaft glaubt wenn der widerstand nicht groß genug ist und dann lieber an den gegner.
Vielleicht kann man ja mal darüber nachdenken welche innere haltung leistungsfördernd ist.
em es 5. Oktober 2015 um 13:52
oder die haltung ist tatsächlich die richtige wie auch tuchel sagt.
Vielleicht ist es auch so.
Kann jemand mit meinen asuführungen was anfangen oder empfinden das alle als Humbug ?
em es 5. Oktober 2015 um 13:59
ich denke auch an die mannschaften die die bayern geschlagen haben und versuche daraus eine gute herangehensweise abzuleiten wie zum beispiel wolfsburg oder der bvb vor ein paar jahren oder auch leverkusen die ich immer als sehr kompetitiv empfinde zum beispiel auch gegen athletico
Vielleicht fehlt auch der Glaube.
HK 5. Oktober 2015 um 14:35
Na erstmal scheinst du extrem frustiert zu sein. Das Gefühl zumindest dürftest du mit Tuchel teilen.
Gedanken in eine ähnliche Richtung habe ich mir allerdings auch schon gemacht. Der BVB hat unter Klopp ja ganz bewusst dieses Image „wir sind schlechte Verlierer“ kultiviert. Ich denke er hat sich auch fast wörtlich so geäußert.
Klopp selbst hat das dem ganzen Verein vorgelebt und eingeimpft. Was sich nach Niederlagen regelmäßig im Wüten des Trainers und diverser anderer gegen alles und jeden, hauptsächlich natürlich den Schiri, geäußert hat.
Wie ein Wiedergänger des Meisters erscheinen auch heute noch z.B. hier im Kommentarbereich nach solchen Spielen unvermeidlich die BVB-Apologeten, die diverse Elfmeter, Platzverweise, Fouls entweder kritisieren oder einfordern. Das scheint so sehr in der DNA des Klubs verwurzelt, dass das fast schon satirische Element gar nicht mehr erkannt wird. Dolchstoßlegenden nannte man das zu unseligen Zeiten.
Allerdings und da bin ich vielleicht nicht so sehr von dir entfernt: Aus einer solchen Haltung des Wutes, des Trotzes, des verletzten Stolzes kann natürlich auch Stärke erwachsen. Man nimmt die Niederlage, die aktuelle oder drohende gar nicht an, sondern katalysiert die Verletzung, die Emotion in der großen Anstrengung, der Aufwallung. Das ist das was Klopp, der Meister des emotionalen Coachings, wohl meint wenn er von sich als schlechten Verlierer spricht. Die Niederlage ist für ihn nicht vorgesehen, nicht vorstellbar, nicht verhandelbar. Sollte sie doch eintreten, müssen unweigerlich externe finstere Mächte dafür verantwortlich sein, deren Anrufung der emotionalen Entlastung (quasi als seelische Müllkippe) dient.
Es ist sehr interessant zu sehen, wie Tuchel mit diesem Erbe umgeht. Wenn nicht alles täuscht, versucht er in dieser Hinsicht den BVB in einen Verein wie jeden anderen zu verwandeln. D.h. es wird versucht mit Siegen und Niederlagen viel sachlicher und weniger emotional umzugehen.
Dies beeinhaltet (zumindest bisher) auch einen anderen Umgang mit den Bayern. Während Klopp mal mehr mal weniger als der Anführer der Abteilung Attacke erschienen ist, inszeniert sich Tuchel eher als Bewunderer. Mag durchaus sein dass dieses Auftreten der entscheidenden Führungskraft auch den Stil und das Auftreten von Klub und Mannschaft verändern wird. Und das jetzt weniger taktisch sondern eher auf der emotionalen Ebene. Schon mal aufgefallen wie ruhig Watzke geworden ist?
Grundsätzlich möchte ich gar nicht werten was jetzt besser oder schlechter ist. Ist vielleicht auch eine notwendige Neuorientierung und Abnabelung.
Aber, wie gesagt schon spannend. Zumal Tuchel mir aus Mainz durchaus auch als Wüterich in eigener Sache in Erinnerung ist. Mal sehen wohin er das Schiff jetzt wendet.
Lazlo 5. Oktober 2015 um 15:17
Früher gab es die deutschen Tugenden: hingebungsvoller Kampf in Turnieren, 11 Freunde müßt ihr sein. Heute ist das Spiel so schnell, so ausgefuchst, da erreicht man damit alleine nichts mehr.
Die Spieler rennen alle am Rand des Möglichen, Ende.
Letzte oder vorletzte Saison verloren die Dortmunder gegen Frankfurt mit der größten Laufleistung aller Mannschaften an diesem Wochenende.
Tuchel macht es genau richtig: Strategie und Taktik. Wenn genügend Hirn dabei ist, dann braucht es keine solche Motivtion mehr, es läuft von alleine. Aber man kann nicht erwarten, daß es so schnell geht, das braucht seine Zeit.
Letztes Saison war Dortmund die teuerste Mannschaft mit den größten Gehältern, die jemals auf dem letzten Platz war. Dahin führte Klopps Kampfgeist: die anderen Tainer hatten Strategien gegen seine Neuerung gefunden, und wenn die Luft mal raus ist, aus der großen Motivation, dann ist es schwer. Für Kopp war es zu schwer.
So nebenbei, weil die Bayern so reich sind: als Dortmund dann wieder hochkletterte, dachten sich so manche Trainer der überholten Mannschafte: wenn wir so teure Spieler hätten, denen wir solche GEhälter zahlen können, dann wäre es auch etwas leichter.
Wenn Guardiola geht und Dortmund den Tuchel besser verinnerlicht hat, dann können sie Bayern schlagen. Wären die Abwehrfehler nicht gewesen und Bürki so unfähig, ein bischen Glück beim Abschluß, dann wäre es lange nicht so rosig für die Bayern gewesen.
Als Bayern-Fan wünsche ich mir die vierte Meisterschaft hintereinander, aber dann sollte es enden, sonst wäre es wirklich nicht mehr gut, dann hätte ich auch gegen zweimal Dortmund nichts, obwohl mir Schalke ja lieber wäre.
Gruss aus Bayern.
Philo 5. Oktober 2015 um 18:43
Ich finde, du tust Klopp Unrecht. Er war nach Niederlagen in der Regel, wenn auch emotional, so doch beherrscht vor die Medien getreten. Selbst zu eindeutig falschen Schiedsrichterentscheidungen hatte er eigentlich immer gesagt, dass man sie hinzunehmen habe. Klopp ist nicht Mourinho.
Zu den Medienvertretern war er natürlich nicht immer freundlich (das wäre ich aber auch nicht); und deshalb hat er heute noch einen schweren Stand in den Medien.
Koom 5. Oktober 2015 um 14:58
Jaja, immer die Sehnsucht nach einer Mannschaft, die ihre individuelle Unterlegenheit dann durch Gewalt und Rasenkaputtreten relativeren soll. Hört man immer wieder, gab es auch unter Tuchel in Mainz.
Klopp hat dem BVB Selbstvertrauen eingeimpft, aber aus einer Underdog-Fastabsteiger-Position war das auch notwendig. Tuchel fängt bei weitem nicht so weit unten an, aber der BVB ist in einer Findungsphase. Tuchel positioniert sich und seine Truppe als „Herausforderer“. Für jeden, auch die Bayern. Aber ich denke mal, mit seiner Rhetorik wollte er zurecht klar machen, dass den Bayern gerade nicht beizukommen ist und überhöht sie (soweit notwendig?) noch selbst. Das soll Fans & Co. klar machen, dass der BVB 2015/2016 nur Herausforderer für Platz 2 ist, nicht mehr.
Das Spiel, aber auch die vorangegangenen Spiele sind Nachweis, das vieles schon gut geht, aber bei weitem noch nicht alles. Die taktische Flexibilität des BVB ist noch nicht so hoch wie bspw. von Mainz (unter Tuchel!), so dass man einfach mal mit 3 6ern oder Fünferkette, oder inversen AVs etc. spielen kann. Manche Spieler sind für manche Positionen auch noch zu testen oder feineinzustellen.
Und auch Tuchel muss lernen, mit einer Mannschaft zu agieren, die selbst gegen die Bayern u.U. nicht als Underdog auflaufen kann, sondern wo es eine gewisse Erwartungshaltung gibt (die IMO momentan aber Quatsch ist). Tuchel hat IMO gezockt, wollte „gleichberechtigt“ gegen die Bayern agieren (relativ offensiv, Ballbesitzfokus) und rannte dadurch dieser wesentlich besser ein- und abgestimmten Mannschaft ins Messer. Gleichberechtigt kann man auftreten, wenn man eine ähnliche individuelle Klasse hat. Und das bieten weltweit wohl nur noch 4-5 Klubs.
Schlicke 5. Oktober 2015 um 16:15
Ich finde das Vorgehen von Tuchel auch korrekt. In allen vorherigen Spielen hat die Mannschaft trotz der vielen Rückstände mit einem großen Selbstverständnis ihr Spiel durchgebracht und nur mit viel Pech bzw. mangelndem Spielglück hat man vor dem Bayern-Spiel nicht die optimale Punktausbeute. Ich denke für Tuchel zählt in der Mannschaft weniger das durch Abschlussvarianz, Schiri etc. beeinflussbare Ergebnis, sondern die Performance der Mannschaft, die er in jedem Spiel maximal einfordert. Belastungssteuerung scheint auch zu passen. Derzeit sind einige Akteure jedoch von ihrer sehr guten Frühform (Micky, Ilkay) ein Stück entfernt oder ihnen fehlt Anbindung (Januzaj, Castro) oder wie im Falle Reus plötzlich Gespür und Timing. Im Hinblick auf die langfristige Entwicklung der Mannschaft hinsichtlich Leistungsbereitschaft und Motivation mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Die Bayern haben sie gestern leider in extrem guter Verfassung mit absurder Chancenverwertung inklusive eigener Fehler dazu hinsichtlich der Spielvorbereitung auch in einem ungünstigen erwischt. Tuchel wird sich da sicher ärgern, aber selbst bei einer günstigeren Ausgangssituation (Ansetzung, Form, etc.) holst du in München ja nur zu einem ganz niedrigen Prozentsatz mehr als 1 Punkt.
Koom 5. Oktober 2015 um 17:14
Die vergangene Saison von Dortmund war ja zudem nicht (nur) spieltaktischer oder formbedingter Natur, sondern auch zu einem guten Stück sicherlich im Kopf. Nachdem man vor dem Bayernspiel auch gleich 3, beinahe 4mal (Last-Minute-Sieg) sieglos blieb, ging dann diese Überzeugung langsam flöten und die Schwachstellen wurden deswegen größer (bspw. Ginters Defensivverhalten, generelles defensives Umschalten). Tuchel kann und wird auch das schulen, dass ist sicherlich eine seiner großen Stärken. Aber das dauert eben.
Mit dem Bayernspiel dürfte jetzt die nächste Phase von Tuchel spätestens eingeleitet sein: Den Kader intensiv ausprobieren. Schritt 1 war: Finde ein Grundsystem, indem die speziellen Stärken des Kaders gut zur Geltung kommen. Schritt 2: Erarbeite mehrere Methoden, zum Erfolg zu kommen. Tuchels Mainzer, aber auch Guardiolas Bayern haben ja nicht von heute auf morgen einfach mal im Spiel von Vierer- auf Dreierkette, Solo-6er, 3fach-6er usw. umstellen können, sondern lernten das Stück für Stück. Dahin wird jetzt der BVB geführt. Nachteilig ist für Tuchel dabei, dass er deutlich mehr englische Wochen und etwas mehr (aber nicht so viel mehr) Nationalspieler im Kader hat, wodurch solche Trainingsarbeit mühsamer ist. Dafür hat er aber auch grundsätzlich talentiertere Spieler im Kader (zumindest bei der individuellen Technik, in Sachen Spielintelligenz hatte Mainz schon einen starken Kader).
em es 6. Oktober 2015 um 11:29
Mit einer kompetitiven Haltung meinte ich nicht zwingend zu kämpfen usw. Sondern einen Wettstreit zu erzeugen. ch habe das denke ich ausgeführt. Es bringt den Bvb doch nicht weiter wenn man den Bayern so huldigt. Verstehe ich auch nicht warum man das tut. Selbst wenn er einfach nur Fakten aufzählt weiß ich nicht was ihm das beweisen soll. VIelleicht möchte er damit die Berechtigung für eigene Positionen erzeugen wie kein Meitserschaftskandidat zu sein oder dass die Bayern zu stark sind.
Dieses ganze Denkgerüst sorgt aus meiner sicht nicht für eine fokussierung auf eigene stärken und die konzentration auf sich selbst.
Ja dann ist der bvb noch nicht so weit aber dann muss ich den gegner doch nicht so bewihräuchern.
Dann fokussier ich mich auf mich selbst und versuche einen weg zu finden sie zu schlagen.
DerBazi 5. Oktober 2015 um 15:41
Viel Nährwert hat der Beitrag nicht, das übliche unsachliche Bayerngebashe.
Dabei hat es Thomas Tuchel gut erkannt und gut erklärt.
Zitate Tuchel:
„Ihre Haltung ist das Gefährlichste“
„Es werden keine großen Ziele und Sprüche herausposaunt, sondern es gibt die volle Fokussierung auf das Ziel “
„Der FC Bayern strahlt den gleichen Hunger und die gleiche Gier aus wie der FC Barcelona von damals.“
Tuchel steht jetzt da, wo van Gaal damals bei den Bayern stand. Dem Verein eine Spielphilosophie zu geben.
Lass den Tuchel mal machen.
Tomàs 5. Oktober 2015 um 22:01
Entschuldige, aber dein letzter Absatz ist ja nun mal absoluter Quark. Der BVB unter Klopp stand wie kaum eine andere Mannschaft in den letzten Jahren für eine klare Spielphilosophie. Tuchel hat jetzt die Aufgabe, diese zu modifizieren und weiterzuentwickeln.
em es 6. Oktober 2015 um 11:23
ich bashe doch nciht dsie bayern sondern beshreibe sie und meine Empfindung demgegenüber und frage mich warum der Bvb als eigentlicher Gegner in diesem Spiel entweder ungelungen versucht hat dagegenzuhalten oder es eben eher nicht versucht hat und lkieber die bayern bewundert hat, was als zuschauer ganz nett ist aber als gegner müsste ich gegen sie antreten und dann auch nicht zwingend mit kämpferischen mitteln sondern das was einen auszeichnet.
Mir geht es ebensosehr in dem obigen Beitrag nicht darum was tatsächlich auf dem Feld passiert ist sondern ich versuche aus den Geschehnissen etwas abzuleiten auf eine Geisteshaltung die ich unterstelle und für mich anhand einiger gesichtspunkte möglich ist.
Es war aus meiner Sicht ganz einfach eine Hypothese.
LuckyLuke 5. Oktober 2015 um 22:02
Also ich finde es auf jeden Fall gut, dass du versuchst neutral zu bleiben :P…
Spaß beiseite, gerade den Vorwurf der Selbstbeweihräucherung find ich ziemlich seltsam, da hier ja der BVB als Gegenbeispiel dienen soll, das kann ich bei einer Mannschaft, bei der sich Spieler Masken von Superhelden hinter dem Tor verstecken, um damit zu jubeln doch eher widersprüchlich… und auch diese ganze Aufmachung mit dem Lastwagen Lamborghini Vergleich ist letzten Endes nichts anderes als Masturbation…vielleicht eher die schmuddelige Variante im Vergleich zu den Bayern, aber das sei doch wirklich jedem selbst überlassen 😉
em es 6. Oktober 2015 um 11:19
Mir geht es nicht darum für eine der beiden Mannschaften Partei zu ergreifen sondern eher nach der Frage, wie eine Haltung aussehen muss um wettbewerbsfähig zu sein. Wie die mentale Herangehensweise aussieht und da sehe ich die Bayern prinzipiell eher im Vorteil. Und empfand es als merkwürdig wie Tuchel da herangegangen ist da ich mir doch einen Wettbewerb wünsche, auch um die Meisterschaft und dass eine Mannschaft mit so tollen Fußballern wie der Bvb sein Potenzial ausnutzt.
Aber wie gesagt vielleicht ist der Bvb auf dem Weg dahin.
flowrider 6. Oktober 2015 um 18:10
Auch ich war nach dem Spiel ziemlich enttäuscht und habe mir das erste mal wieder einen auf „Krawall gebürsteten“ Jürgen Klopp gewünscht. Jedoch sollte man Tuchel genauso wie Klopp seine Zeit geben seine Ideen zu entwickeln. Außerdem kann man genau umgekehrt argumentieren, dass Klopp in den letzten Partien gegen Bayern einen eher passiven Ansatz gewählt hat, während Dortmund auch gegen Bayern 15min ihr Ballbesitzspiel durchgezogen hat, was eigentlich mutig von Tuchel war. Ich glaube, dass in der Analyse der letzten Saison ein Grund für den Absturz darin gesehen wurde, dass man sich zu sehr darauf konzentriert hat den Bayern krampfhaft Paroli bieten zu wollen. Dadurch sah man sich vielleicht gezwungen teure Einkäufe wie Immobile zu tätigen, anstatt einen Nobody aufzubauen. Dabei war es in den Meisterjahren immer die Stärke sich nur mit sich zu beschäftigen. Außerdem denke ich das intern auch die Fokussierung auf Jürgen Klopp als negativ bewertet wurde. Das wurde Klopp in der letzten Saison doppelt und dreifach zum Verhängnis. Tuchel will sich sicher ganz bewusst davon abgrenzen und hat betont, dass er die Mannschaft zum strahlen bringen will, während Klopp der personifizierte BVB war.
der_wahre_hannes 5. Oktober 2015 um 09:59
Der Elfmeter führte natürlich zum 2:0, nicht zum 2:1. 🙂
HK 5. Oktober 2015 um 09:37
Der Unterschied zwischen den letzten Bayern/BVB-Spielen und heute:
– Chancenverwertung Bayern: Man merkt, dass ihre Topscorer eben heiß laufen. Im Grunde hätte das Pokalhalbfinale auch so enden können, aber da haben sie eben ihre Chancen liegen lassen.
– Torwart BVB: Gerade in den Spielen gegen Bayern ist Weidenfeller regelmäßig zu überragender Form aufgelaufen und hat oft schlimmeres verhütet. Bürki hat dagegen gestern richtige Grütze gespielt. Überhaupt überzeugt er in den letzten Spielen immer weniger. In Freiburg fand ich ihn fast durchgängig überragend, aber die Begeisterung ist jetzt merklich abgekühlt. Es ist halt doch ein ganz anderes Spielen in Vereinen wie Dortmund und München.
Bernhard 5. Oktober 2015 um 08:49
Bin ein bisserl entsetzt, dass Seine Majestät Laserpasskönig Jerome Boateng nicht mit seinem Titel angesprochen wird. Skandalös!
CR4 6. Oktober 2015 um 03:47
psssst! sehet euch vor in eurer Aufrur wehrter Herr Bernhard … nennt ihn, der er einst Laserpasskönig genannt wurde, Kaiser nun, da er von eines Müllers Gnaden mit Wohlwollen des wahren K. FB in eben diesen Stand erhoben wurde! 😉
Bernhard 6. Oktober 2015 um 14:12
Haha, guter Beitrag 🙂
Tomàs 5. Oktober 2015 um 03:26
In einigen Punkten kann ich mich den Kommentaren hier nur anschließen: Der größte Unterschied lag für mich heute in der Innenverteidigung und im Tor. Wenn ich den Unterschied heute plakativ und verkürzend an Personen festmachen müsste würde ich sagen: Neuer und Boateng auf der einen Seite und Bürki und Hummels auf der anderen Seite. Wobei ich Hummels hier nur aufgrund seines eigenen Anspruchs „herauspicke“.
Der BVB hat dieses Spiel in meinen Augen durch die einfachen Tore zum 1-0 und 3-1 verloren. In beiden Fällen reichte einer langer Flugball, um die Dortmunder Abwehr zu überspielen. Hier passte beim BVB so gut wie gar nichts, besonders sind mir aber die fehlende Tiefenstaffelung vor dem 1-0 und die mangelnde Endgeschwindigkeit beim 3-1 aufgefallen. Dazu die fehlende Abstimmung zwischen Torwart und hoch stehender Viererkette bzw Bürkis fehlendes Timing beim Herauslaufen. Hier fehlte dem BVB Sokratis Schnelligkeit und Zweikampfstärke im Zentrum schon sehr.
Im Nachhinein ist man natürlich immer schlauer, aber die Viererkette Pisczcek-Sokratis-Hummels-Park wäre möglicherweise eine bessere Wahl gewesen – auch auf den Flügeln: Der athletischere Pisczcek gegen Costa und Park gegen den weniger explosiven Götze.
Insgesamt fand ich Tuchel, der bislang zu Recht fast nur gelobt wurde, heute nicht glücklich. Nach dem 3-1 mit Reus und Januzaj zwei Offensivkräfte zu bringen war sicher mutig, letztlich vielleicht aber auch eine Fehleinschätzung der Kräfteverhältnisse. Hätten die Bayern nach dem 5-1 nicht zwei Gänge zurückgeschaltet, hätte der BVB noch mehr Tore kassiert.
Da in den letzten Wochen immer wieder darüber gesprochen wurde, was Tuchel alles besser macht als Klopp, sei an dieser Stelle außerdem angemerkt, dass der Kloppsche BVB den Bayern so gut wie immer Paroli geboten hat und sich selbst in der vergangenen Saison nicht hat auseinandernehmen lassen (ja, ich erinnere mich an 2009). Klopps Fähigkeit, individuell stärker besetzte Mannschaften auf das eigene Niveau „herunterzuziehen“ wird zur Zeit ja gerne gering geschätzt.
gs 5. Oktober 2015 um 09:35
Tuchel hat eben klar erkannt, dass mit seiner aktuellen Abwehr nicht viel Staat zu machen ist, und als schnelles Gegenmittel erstmal den Offensivkräften Ballbesitzspiel verordnet; denn (frei nach Pep) solange der Gegner den Ball nicht hat, kann er nicht vors eigene Tor kommen, und die Abwehrschwächen bleiben unbestraft.
Das hat ja auch in München anfangs recht gut geklappt; nur haben die Bayern dann halt einen anderen Weg gefunden …
Eigentlich erstaunt mich diese Abwehrschwäche des BVB. In den beiden Meisterjahren war doch gerade die Defensivstabilität mit ein Erfolgsgarant – das kann man doch nicht verlernen? Jedenfalls besteht Handlungsbedarf; kurzfristig durch „Nachschulung“ des aktuellen Kaders, aber mittelfristig scheint wohl auch personeller Nachschub gefragt.
Koom 5. Oktober 2015 um 17:31
Tuchel hat eben klar erkannt, dass mit seiner aktuellen Abwehr nicht viel Staat zu machen ist, und als schnelles Gegenmittel erstmal den Offensivkräften Ballbesitzspiel verordnet;
Sehe ich ähnlich.
Aber wie bei Guardiola: Da steckt mehr dahinter. Zuletzt hat Guardiola ohne „gelernten“ Abwehrspieler sogar gespielt. Auch gegen Dortmund war nur Boateng ein Mann für die letzte Linie, der Rest bestand aus Spielern, die definitiv eher im Mittelfeld agieren. Natürlich hat das was mit der Technik zu tun, denn die meisten Abwehrspieler sind selten gute Techniker und haben auch eine andere Denke. Aber man kann die Spieler auch flexibler anordnen.
Und es sorgt dafür, dass es nicht mehr klar „DIE ABWEHR“ oder „DAS MITTELFELD“ gibt, das immer noch gerne für die Schuldzuweisung (zuletzt auch durchaus von Hummels!) gesucht wird, sondern tatsächlich steht die Mannschaft [tm] im Vordergrund. Psychologisch IMO ein wichtiger Aspekt. Dadurch weiß auch schon der Offensivspieler, dass er lieber mal schnell ein taktisches Foul zieht, bevor hinten die quasi nicht vorhandene Abwehr gefordert wird. Und so schön kultiviert wir hier schwadronieren: Ich behaupte mal, dass die wenigstens Fußballspieler, selbst auf dem Niveau der Bayern & Co. sich so intensiv mit der Materie befassen.
FAB 5. Oktober 2015 um 09:52
„so gut wie immer Paroli“ – „ja, ich erinnere mich an 2009“
Klingt jetzt irgendwie widersprüchlich. Ich fand aber durchaus das der BVB in der ersten Halbzeit Paroli geboten hat. Weigl hat wieder ein starkes Spiel gemacht, Castro findet langsam ins neue BVB System … OK, die Viererkette, da muss noch einiges verbessert werden …
Ich würde behaupten: Der FC Bayern befindet sich halt formmäßig auf dem Höhepunkt in dieser Saison (wie immer viel zu früh, der Rückfall kommt dann wieder im Frühjahr) und der BVB hat jetzt halt mal ein kleines Tief …
Koom 5. Oktober 2015 um 10:11
Dein Schlusssatz bringt es gut auf den Punkt: Bayern wieder mit exzellenter Frühform, die die Meisterschaft erneut praktisch nach der Hinrunde sichern wird – um dann in der Rückrunde den Spannungsabfall und Formverfall zu haben. Letztlich hat sich München dann eine teurere Version von Magath zugelegt. 😉
Zum BVB:
Was vermutlich auch dazukommt: Neue Trainer haben bei ihren Mannschaften auch oft Erfolg, weil sie auf guten Grundlagen aufsetzen können. In der Übergangszeit kommen dann die besten Elemente beider Trainer zutage, gepaart mit erhöhter Leistungsbereitschaft der Mannschaft. „Tuchels BVB“ werden wir frühestens in der Rückrunde erleben dürfen, bis dahin wird das Team geschult und umtrainiert. Und das gute ist: Aus Fehlern, wie sie gegen Bayern gemacht wurden, kann man lernen.
Und nur zur Sicherheit: Tuchels BVB wird den Bayern auch nicht gefährlich. Die Meisterschaft entscheidet sich über 34 Spieltage und wenn man einen derart opulenten Kader wie die Bayern besitzt, die 2 exzellente Mannschaften stellen und immer nachlegen können, dann sind selbst die direkten Duelle vollkommen egal. Da muss einem bereits guten Team wie Dortmund, Bayer oder Wolfsburg das Kunststück gelingen, 2 Weltklasse-Talente zu entdecken, die nicht beim ersten Fremdgehaltsscheck weg sind.
Karbonator 5. Oktober 2015 um 11:11
„Letztlich hat sich München dann eine teurere Version von Magath zugelegt.“
Mit dem Unterschied, daß Magath z.B. in der CL nicht zwei Mal mehr oder weniger knapp erst im Halbfinale erst am späteren Gewinner gescheitert ist (sondern im Viertelfinale und sogar im Achtelfinale).
Und natürlich auch nicht wirklich so etwas wie ein erkennbares Spielsystem oder eine Spielphilosophie etabliert hat – was fairerweise zu der Zeit sowieso in Deutschland nur sehr schwierig war, vor allem bei den Bayern, und dann erst in der theoretischen Wunschvorstellung von Klinsmann und schließlich unter der Führung von van Gaal tatsächlich in die Realität umgesetzt wurde.
Wer das Wirken von Guardiola bei den Bayern „nur“ auf die Titel reduziert, mag das gerne machen… tut aber allen Beteiligten Unrecht.
Koom 5. Oktober 2015 um 15:03
Der Magath-Satz war natürlich Provokation. Aber da die Bayern auch gerne alles auf Titel und Zahlen reduzieren, kann man den Vergleich schon bringen. Und ja, CL-Halbfinale ist schon deutlich besser als ein Vorrunden-Aus – wenn man dort aber krachend ausscheidet, dann ist das auch nicht gut.
Letztlich muss man natürlich sagen, dass da bei mir auch etwas der Frust rausspricht: Bundesliga ist sehr langweilig im oberen Bereich (und wird nicht angenehmer gemacht durch die Arroganz einzelner Bayernspezies). Und ja, ich drücke auch im nächsten Halbjahr dann wieder der internationalen Konkurrenz die Daumen, dass die Bayern wieder krachend auf den Arsch landen mit ihrer Spielverzögerungsspielweise. 😉
Karbonator 5. Oktober 2015 um 15:49
Wenn man verletzungsgebeutelt gegen die aktuell beste Mannschaft der Welt in Bestbesetzung einmal deutlich verliert (während des Spiels jedoch nicht dramatisch unterlegen war) und dann im Rückspiel dann sogar gewinnt, würde ich das nicht als krachendes Ausscheiden bezeichen.
Wenn man im Jahr zuvor gegen die aktuell beste Mannschaft der Welt aufgrund von strategischen Fehlern zurecht rausfliegt, kann man das natürlich, wenn man so möchte, als krachendes Ausscheiden bezeichnen.
Aber den Bayern Spielverzögerung vorzuwerfen, finde ich dann doch etwas amüsant. Ähnlich amüsant wie den Vorwurf, daß „die Bayern“ (welche Bayern?) auch gerne alles auf Titel und Zahlen reduzieren…
Koom 5. Oktober 2015 um 16:10
Beispiel gestern: Da deklassiert man den vermeintlich härtesten Bundesligakonkurrenten – und das Stadion leert sich 15 Minuten vor Schluss merklich. Und letzte Saison waren die Gesichter auch sehr lang, als es nur die Meisterschale wurde.
Schorsch 5. Oktober 2015 um 14:06
Ich mag mich täuschen, aber es hat für mich den Anschein, als ob der BVB bereits ein klein wenig in eine Art ‚Formschwäche‘ läuft, die dem sehr frühen Saisonbeginn für den BVB geschuldet ist. Es wäre schon sehr außergewöhnlich, wenn dieser Zeitpunkt im Laufe der Hinrunde nicht kommen würde.
Dass Tuchel mit Sokratis jemanden auf der RAV-Position haben wollte, der einen Costa blocken kann, kann ich nachvollziehen. Und gar so schlecht hat Sokratis dies auch nicht gemacht. Ginter hätte hier wohl weniger gepasst, da er defensiv auf dieser Position schon so seine Probleme hat. Aber warum stellt Tuchel Piszczek auf die LAV-Position? Im Laufe des Spiels hat er mehrfach Gründe gezeigt, die gegen inversive AV sprechen… Warum nicht Park, der doch als back up für Schmelzer geholt wurde? Und wer war für Boateng zuständig? Hier hat Tuchel mMn Fehler gemacht bzw. nicht oder nicht richtig reagiert.
Tomàs 5. Oktober 2015 um 13:35
Was die erste Halbzeit und die Formkurven der beiden Teams betrifft, stimme ich dir zu.
Nichtsdestotrotz habe ich mich als BVB-Fan geärgert, dass die Truppe gestern so auseinandergefallen ist und deklassiert wurde. Mein Kommentar bezog sich darauf, dass Klopp das durch seine Herangehensweise (und sein Personal) i.d.R. zu verhindern wusste. Das bedeutet nicht, dass Dortmund nicht auch unter Klopp bittere Niederlagen gegen die Bayern einstecken musste (DFB-Pokal Viertelfinale fast ohne jede Chance, 0-3 zu Hause). Zu 2009: Damals war der BVB gerade mal EL-Aspirant, heute will er die „zweite Kraft“ in Deutschland sein. Ich denke, dass ich nicht zu weit gehe, wenn ich sage, dass die Vorzeichen andere waren.
Schorsch 5. Oktober 2015 um 12:32
Da könnte man doch glatt sagen: Bayern mit langen Bällen wie Darmstadt, und wieder fällt der BVB darauf herein… 😉
Tuchel meinte nach dem Spiel auch, dass das 3:1 seinem Team das Genick gebrochen habe. Aller Wahrscheinlichkeit nach stimmt dies und er hätte auch anders wechseln oder umstellen können, es hätte kaum etwas genützt. Oder doch nicht? Ich gehe konform mit Deiner Ansicht, dass die Wechsel „mutig“ waren (eher zu mutig mMn), ob sie einer „Fehleinschätzung der Kräfte“ entsprang oder einer Fehleinschätzung dessen, was auf dem Platz taktisch falsch lief, weiß ich nicht. Immerhin war noch eine ganze Halbzeit zu spielen. 2 Tore bei Bayern hinten zu liegen ist sicherlich eher entmutigend und diesen Rückstand aufzuholen ist eine Herkulesaufgabe, gänzlich unmöglich ist es aber nicht. Insofern war es auf den ersten Blick eher folgerichtig, mit Reus und Januzaj 2 neue Offensivleute zu bringen. Es hat dann ja auch durchaus zu der einen oder anderen Chance geführt. Aber eben auch die defensive Organisation destabilisiert.
Und das ist für mich der springende Punkt. In der 1. HZ war die Defensivorganisation des BVB gut. Die Bayern hatten es da schwer, in Richtung Strafraum zu kommen. Dass die Dortmunder ihre Kontermöglichkeiten vielleicht nicht konsequent genug ausgespielt haben, ist eine andere Sache. Und dass die Defensivorganisation gut war bzw. gut umgesetzt wurde lag mMn auch an Weigl, der aus meiner Sicht sehr umsichtig agiert hat. Es kam mMn auch nicht von ungefähr, dass das 1:0 (und auch das 3:1) aus einer Situation heraus gefallen ist, in der Bayern das kompakte BVB-Mittelfeld einfach mit einem langen, sehr präzisen Pass überspielt hat. Jetzt kann man zurecht die BVB-Abwehrspieler einschl. Bürki negativ kritisieren in ihrem Verhalten bei beiden Pässen. Hummels (der sich beim dritten Bayerntor mit an die Nase fassen muss) hat nach dem Spiel darauf hingewiesen, dass es eine Einteilung gegeben habe, welcher Offensivspieler welchen Bayern-Abwehrspieler entsprechend zu ‚bearbeiten‘ habe, um solche Pässe zu unterbinden. Daran hat sich dann wohl in der BVB-Offensive niemand so richtig gehalten. Entsprechende Pässe können bei Bayern Boateng, Alonso und Alaba schlagen. Ich mag es falsch gesehen haben, aber Kagawa hat sich wohl um Alonso ‚gekümmert‘ (was er ja schon erfolgreich in der Vorsaison getan hatte) und so schlecht hat er seine Aufgabe nicht erledigt, was aber sehr zu Lasten des Offensivspiels ging. Aber wer war für Boateng zuständig? Da hätte Tuchel mMn frühzeitig etwas ändern müssen. Selbst nach dem 3:1 wäre es mMn noch möglich gewesen, zum einen die gute Defensivorganisation beizubehalten, zum anderen Boateng, Alaba und Alonso an ihren langen Pässen aus der Abwehr heraus zu hindern und gleichzeitig die Offensive zu verstärken. Der Spielzug zum 2:1 hat doch gezeigt, dass es geht. Die Einwechselungen von Tuchel haben aber gerade zur Aufhebung der eigentlich guten Defensivorganisation geführt und so wurde man ein ums andere mal von den Bayern in deren eigenem Stadion ausgekontert. Wobei sie sich noch ‚gnädig‘ gezeigt haben.
Tomàs 5. Oktober 2015 um 13:52
Ich stimme dir zu. Du beschreibst detailliert das, was ich mit der „Fehleinschätzung der Kräfteverhältnisse“ meinte: Mit Reus und Januzaj zwei Offensivkräfte zu bringen, die ihre Stärken nicht unbedingt in der Rückwärtsbewegung haben, war in dieser Situation „zu mutig“. Es hat den BVB defensiv destabilisiert und den Bayern in Verbindung mit dem frühen 3-1 noch mehr Dominanz gebracht. Dass die Wechsel nicht für die Niederlage verantwortlich sind und man hinterher immer schlauer ist, versteht sich dabei von selbst.
Zu den langen Bällen: Natürlich sollte man solche Bälle im Idealfall durch das Anlaufen der Passspieler verhindern. Da die Bayern mit Alonso, Boateng und Alaba aber (mindestens) drei Spieler in ihren Reihen haben, die gefährliche Flugbälle spielen können, ist das schwierig. Auch wenn es an eine Floskel grenzt: Die Viererkette (in Verbindung mit dem Torwart) sollte schon in der Lage sein, Bälle, die 40 Meter in der Luft sind, zu verteidigen. In diesem Zusammenhang schien mir das Fehlen von Sokratis im Zentrum ein entscheidendes Problem.
Schorsch 5. Oktober 2015 um 15:43
Sicherlich hast du Recht, dass eine Viererkette in Abstimmung mit dem Torhüter in der Lage sein muss, solche langen und hohen Pässe zu verteidigen. Keine Frage. Ob nun Sokratis da in der IV besser positioniert gewesen wäre? Wahrscheinlich ja, aber hinterher ist man immer klüger, wie Du richtigerweise sagst. Tuchel brauchte auf der RAV-Position einen robusten, schnellen, defensiv starken Abwehrspieler, um Costa in Schach halten zu können. Ginter wäre das nicht gewesen und Sokratis hat seine Aufgabe gegen Costa ganz ordentlich erfüllt. Warum Tuchel es nicht mit Piszczek versucht hat, kann ich nicht nachvollziehen. Der ist zwar verletzungsbedingt immer noch nicht so richtig fit und ohnehin nicht mehr auf dem Niveau früherer Tage. Aber warum stellt er ihn dann überhaupt auf und dann auch noch auf der ‚falschen‘ Seite? Dort hätte er mit Park eine Alternative zu Schmelzer gehabt.
Aber mit meinem Hinweis auf die Unbehelligkeit, mit der Boateng seine Pässe schlagen durfte, will ich eigentlich auf etwas anderes hinaus. Die Diskussion um das Fehlverhalten von Bender, Hummels und Bürki und die möglicherweise/wahrscheinliche Fehlpositionierung von Sokratis und Piszczek sowie Nichtberücksichtigung von Park (so richtig diese Diskussion mMn auch ist) erinnert mich ein wenig an die Diskussion nach dem verlorenen HF bei der EM 2012, als die ‚fußballöffentliche‘ Kritik (nicht unbedingt bei sv.de) sich fast ausschließlich auf das Fehlverhalten von Hummels beim Führungstreffer der Italiener fokussierte. Auch Löw tat das seinige dazu. Dass es sich um eine Fehlerkette handelte, die schon damit begann, dass Pirlo an seinem Pass aus dem Stand nicht gehindert wurde (weder Kroos, noch Özil liefen ihn an), setzte sich erst sehr allmählich durch. Ich weiß, dass solche Vergleiche meistens hinken, aber so ganz möchte ich hier weder die zuständigen Offensivspiler des BVB, noch Tuchel aus der Kritik herauslassen. Du hast vollkommen Recht, dass für entsprechende Pässe bei Bayern Boateng, Alonso und Alaba infrage kommen. Kagawa hatte wohl auch die Aufgabe, entsprechend gegen Alonso zu wirken; diesbezüglich durchaus mit Erfolg. Hummels sprach aber auch davon, dass es eine klare Zuteilung gegeben habe. Wer war für Boateng zuständig, dessen entsprechende Fähigkeiten ja fast in jedem Bayern-Spiel zu bewundern sind? Mkhitaryan, Aubameyang? Und warum hat Tuchel nicht reagiert, als er gesehen hat, dass Boateng unbedrängt zu solchen Pässen kam? Umstellung in der IV bei Bayern zwischen Martínez und Boateng hin oder her.
Tomàs 5. Oktober 2015 um 22:13
Ich kann auch durchaus nachvollziehen, dass Tuchel Sokratis nach außen gestellt hat. Dass Ginter in diesem Spiel auf rechts eine Fehlbesetzung gewesen wäre, glaube ich auch. Ich hätte mir einfach Pisczcek gegen Costa gewünscht (und das auch schon vor dem Spiel). Auch wenn Pisczcek unbestritten noch nicht wieder sein Topniveau erreicht hat, glaube ich, dass er athletisch der beste „Fit“ zu Costa ist. Damit soll es dann aber auch gut sein zu dem Thema 😉
Dass den Gegentore nach langen Bällen eine Fehlerkette vorausging, ist natürlich auch richtig – wer in der Offensive seinen Job da nicht gemacht hat, weiß ich allerdings auch nicht.
Ostkreuzkicker 6. Oktober 2015 um 09:39
Ich fand vor allem die Reaktionen nach dem Spiel bedenklich. Tuchel hat die eigene Mannschaft doch stark kritisiert und sich dadurch selbst recht deutlich distanziert – nach dem Motto: Mein Matchplan war gut, aber leider haben die unfähigen Spieler versagt. Jetzt muss ich denen erst mal wieder Fußball von Null auf beibringen.
Sowas hat man von Klopp nie erlebt; zur Not hätte er nach diesem Spiel ein Fass über ein anderes Thema (Schiri, arrogante Bayern, etc. pp.) aufgemacht, um das Team zu schützen – selbst wenn er sich dabei selbst Kritik einhandelt und nach außen doof dasteht.
Taktische Finessen schön und gut, aber mir gefallen die Tendenzen in Dortmund nicht, welche den Zusammenhalt und die Teamdynamik betreffen. Solche öffentlichen Aussagen wie von Tuchel und Hummels sind nicht förderlich.
gs 7. Oktober 2015 um 15:53
Da hat jeder Trainer seine eigene Methode. Tatsache ist aber, dass der Klopp’sche Mannschaftsschutz letztes Jahr nicht (mehr) zum Erfolg geführt hat. Tuchel hat auch noch nicht das Standing (weder in der Öffentlichkeit noch mannschaftsintern), um unpopuläre Dinge ohne Absicherung durchzuziehen. Soll heißen, wenn Tuchel einen allseits beliebten Stammspieler mal auf die Bank strafversetzen will – weil der z.B. sich als arroganter Schnösel gibt und im Spiel macht, was ER will – hilft ihm eine öffentliche Vorbereitung der Maßnahme schon sehr.
Und der Verdacht, dass sich insgesamt im Dortmunder Kader eine gewisse Überheblichkeit breit gemacht hat (die in der Vergangenheit ja auch den FC Bayern schon oft in Krisen geführt hat), ist ja nicht von der Hand zu weisen. Die dürfte ja auch der Grund gewesen sein, warum Klopp die Segel gestrichen hat …
Ich schätze, das wird die eigentlich Klippe für Tuchel: wenn er die Jungs beim BVB körperlich topfit und taktisch auf die Höhe der Zeit gebracht hat, den Schlendrian aus den Köpfen zu bringen. So dass die dann in jedem Spiel wenigstens 90% Konzentration und Einsatzwillen aufbringen.
Gut, das war jetzt nicht das Problem gegen die Bayern, das waren in der Tat zum Teil haarsträubende Abwehr- und Torwartfehler …
HK 7. Oktober 2015 um 18:55
„…den Schlendrian aus den Köpfen zu bringen“ oder die Köpfe aus dem Verein zu bringen.
Ich denke Tuchel wird sich die Saison genau anschauen, wen er in der Hinsicht gebrauchen kann. Ich könnte mir vorstellen, dass der größere Umbruch erst nächstes Jahr ansteht.
Ceterum Censeo: Hummels muss weg!
Daniel 5. Oktober 2015 um 00:54
Als neutraler Zuschauer würde man gerne mal eine Schiedsrichterbeurteilung in der Allianzarena lesen. Mit so einem Foul in der 4. Minute kommt momentan nur Bayern in der Liga durch. Die Freiflugschau von Costa durch die erste Liga geht weiter, genauso wie die massiven Taktischen Fouls der Bayern beim Umschalten des Gegners (seit einem Jahrzehnt nun unter Guardiola zu sehen). Das war jetzt der dritte Heimsieg der Bayern bei dem man dieses Thema aufmachen kann/muss.
Karbonator 5. Oktober 2015 um 01:46
Alaba hat für das Foul die gelbe Karte bekommen – was OK ist, weil er zwar letzter Mann war, aber das Ganze nicht nach Vereitelung einer eindeutigen Torchance aussah… also mithin keine Notbremse vorlag. Wo genau soll also hier das Problem gewesen sein?
Überhaupt ist es doch amüsant, ausgerechnet bei diesem Spiel, bei dem der Schiedsrichter bis auf die leichte Abseitsstellung vor dem 4:1 eigentlich eine hervorragende Leistung gezeigt hat, nun sowas zu schreiben.
Und bei insg. „nur“ 14 Fouls der Bayern von „massiven Taktischen Fouls“ zu sprechen, ist auch recht gewagt, wie ich finde.
aycaramba 5. Oktober 2015 um 13:51
Die Szene in der Schlussviertelstunde bitte nicht vergessen wo man einen griechisch-römischen Ringkampf gegen Lewandowski am Mittelkreis weiterlaufen lässt, um dann beim Dortmunder Angriff der aus diesem Ballgewinn ensteht die leichte Trikotberuehrung von Boateng mit Pfiff und Gelber Karte zu ahnden weil Aubameyang artistisch dazu ansetzt sich um die eigene Achse in den Boden zu schrauben. Hallo zweierlei Mass. Glücklicherweise hat Boateng dem Schiedsrichter direkt auf dem Platz gesagt das er ein Blinder ist, so kann er es das nächste mal besser machen.
em es 5. Oktober 2015 um 14:03
Typischer bayern fan
em es 5. Oktober 2015 um 14:02
wenn von 14, 5 nur taktisch waren ist das doch auch schone iniges. Zumal nach meiner überlegung eig auch jedes foul ein taktisches ist.
Karbonator 5. Oktober 2015 um 14:36
Einiges… ja. Aber von „massiven taktischen Fouls“ zu sprechen, ist meines Erachtens doch recht übertrieben.
Tomàs 5. Oktober 2015 um 02:44
Als Dortmund-Fan muss ich sagen, dass ich die Schiedsrichter-Leistung in Ordnung fand – und, dass sie auf den Spielausgang (natürlich) keinen Einfluß hatte.
Das Foul von Alaba mit Gelb zu bewerten fand ich in Ordnung, weil er meiner Meinung nach keine klare Torchance verhindert. Auch den Elfmeter konnte man geben, obwohl man sich sicher darüber streiten kann, ob jeder Kontakt im Sechzehner ein Elfer ist und Thiago „da so fallen muss“. Das Einzige, was ich wirklich bemängeln würde, ist, dass Costa in der ersten Halbzeit nicht Gelb gesehen hat. Das war eine plumpe und vorsätzliche Schwalbe, mithin unsportlich und mit Gelb zu ahnden.
Die taktischen Fouls sind ein Punkt, den ich generell schwierig finde, weil sie häufig nur dann mit Gelb bestraft werden, wenn der gefoulte Spieler ansonsten in einen völlig offenen Raum starten könnte. Ich habe den Eindruck, dass höhere taktische Fouls (weit in der gegnerischen Hälfte) so zu selten adäquat bestraft werden.
Schorsch 5. Oktober 2015 um 10:56
Zu den taktischen Fouls: Klopp hatte genau dies mehrfach bemängelt. Schiedsrichter werten entsprechende Fouls nicht als ‚taktische Fouls‘, wenn sie noch im Angriffsdrittel oder bis weit in das Mitteldrittel hinein geschehen. Ich hatte solche Fouls hier einmal sinniger-/unsinnigerweise als ‚praetaktische Fouls‘ bezeichnet. Gerade Teams, die vom schnellen Umschaltspiel leben, können so sehr effektiv in ihrem Spielkonzept gestört werden.
DAF 6. Oktober 2015 um 00:39
„Klopp hatte genau dies mehrfach bemängelt“
Erst, als er nicht mehr davon profitierte. Als er das in Dortmunds Meisterjahren selbst eingeführt hat hat er das nicht bemängelt. Womit wir wieder bei zweierlei Maß wären…
Schorsch 6. Oktober 2015 um 09:45
„Erst, als er nicht mehr davon profitierte.“
Das ist wohl so, ändert allerdings nichts an der Richtigkeit seiner Feststellung.
Dass Menschen gerne das bei anderen bemängeln, was sie sich selbst durchaus genehmigen, ist möglicherweise in der menschlichen Natur begründet. Zumindest ist es ein Phänomen, dass so alt ist wie die Menscheit. Was die Sache nicht besser macht. Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe…
Koom 5. Oktober 2015 um 08:11
Spielleitung insgesamt gut, Elfmeter mindestens diskutabel – im Sinne des Fußballs aber „albern“. Aber das scheint gerade generell ein Problem bei den Schiedsrichtern zu sein. Nachdem mit der Torkamera die erste Technik Einzug hält, könnte man fast meinen, dass die absichtlich so einen Quark bei den Elfmetern pfeifen, um auch dort Hilfe zu bekommen.
gs 5. Oktober 2015 um 09:16
Was soll an dem Elfer „albern“ sein?
Wenn man angerauscht kommt und dem Stürmer ans Bein bzw. Knie tritt, ist das nun mal ein Foul; und im Strafraum gibt es dafür einen Elfmeter. Nur weil Schiedsrichter ähnliche Situationen öfter mal durchgehen lassen, ändern sich ja die Fussballregeln nicht.
Im konkreten Fall kommt dazu, dass ein paar Minuten vorher schon eine eigentlich noch deutlicher elfmeterwürdige Szene nicht gepfiffen wurde; das ist dann natürlich beim Schiri noch im Kopf, und entsprechend fällt der Pfiff dann leichter …
Felix 5. Oktober 2015 um 10:20
Was ist an dem Elfmeter denn bitte Quark? Thiago hatte Mickydingsbums bereits ausgespielt und konnte direkt zur Aktion ansetzen. Nur wird er dabei klar am Knie getroffen und somit an der weiteren Aktion gehindert. Ohne diesen Treffer an seinem Knie hätte er abschließen können oder zum Assist ansetzen, für mich gibt es an dem Elfmeter nichts zu diskutieren.
Koom 5. Oktober 2015 um 10:38
„Knie touchiert“ (und mehr war es nicht), ist nach meinem Empfinden zu wenig. Vor allem, um sich deswegen hinfallen zu lassen.
Yilde 5. Oktober 2015 um 12:26
Stimmt wohl. Andererseits seh ich da auch immer ein bisschen die Schuld beim „Foulenden“. Das ist der 16er, ich sollte doch wissen, dass da jede auch noch so kleine Berührung dankend angenommen wird…So ungestüm reinzugehen wie Mkhitaryan darf man einfach nicht, dann wird man bestraft
Felix 5. Oktober 2015 um 14:22
Mit dem touchieren stört er aber Thiagos Bewegungsablauf vollständig, da dieser ja bereits in der Richtungsänderung war (mit der er Micky ausgespielt hat) und hätte im nächsten Moment eine sehr gute Abschlussposition gehabt. Durch den Tritt (oder touchieren wie du es nennst) wird er aber darin gestört, weshalb er vermutlich auch etwas gestrauchelt wäre und somit sehr wahrscheinlich ein weiterer Abwehrspieler zur Stelle gewesen wäre. Das er dann hinfällt ist halt leider so, weil er sonst aller voraussicht nach einfach kein Foul gepfiffen bekommt (wie die Erfahrung zeigt). Klar muss man da nicht hinfallen, nur dann ist die Chance vermutlich trotzdem weg und das Foul was einem die Chance versaut hat, wird nicht mal geahndet
Mika 5. Oktober 2015 um 23:33
„Zu wenig für einen 11m“ höre und lese ich ständig. Wo steht bitte geschrieben, dass im Strafraum (v. a. für Stürmer) anders zu pfeifen ist? Hätte umgekehrt Thiago Micky im bvb Strafraum so „touchiert“, hättest du da auch nicht auf Stürmerfoul plädiert?
gs 5. Oktober 2015 um 09:19
@Daniel: nur mal interessehalber: „neutral“ heißt für Dich , den FC Bayern nicht gut zu finden, oder?
HK 5. Oktober 2015 um 09:28
Ja, das ist doch die Definition von neutral in Fußballdeutschland, oder??
der_wahre_hannes 5. Oktober 2015 um 09:53
„Mit so einem Foul in der 4. Minute kommt momentan nur Bayern in der Liga durch.“
Warum? Rote Karte wegen Notbremse kann es nur geben, wenn man damit eine klare Torchance verhindert. Auba war nichtmal im Ballbesitz. Wieso um alles in der Welt willst du dafür also ne rote Karte geben?
„Die Freiflugschau von Costa durch die erste Liga geht weiter, genauso wie die massiven Taktischen Fouls der Bayern beim Umschalten des Gegners (seit einem Jahrzehnt nun unter Guardiola zu sehen).“
Grandiose Einschätzung, die beweist, dass du nicht gerade viel Fußball schaust. Dortmund hat unter Klopp genau so agiert.
Der Elfmeter ist ne klare Sache: Der Verteidiger trifft den Angreifer (und auch nur den) mit dem Knie am Oberschenkel, und das ist halt ein Foul. Da es im Strafraum war gibt es folgerichtig Elfmeter.
Einzig das Tor zum 4:1 hätte wohl wegen Abseits abgepfiffen werden müssen.
Also ehrlich, bei solchen Kommentaren muss man sich schon fragen, wie neutral die angeblich „neutralen Zuschauer“ eigentlich sind.
karin 5. Oktober 2015 um 09:59
„Wer einen Reus in seinen Reihen weiß, sollte nicht mit Schwalben werfen“.
smerk 5. Oktober 2015 um 00:40
Zuerst mal vielen herzliche Dank an sich für die Arbeit, die hier geleistet wird.
Meine Frage: Boateng hat im CL-Finale 2013 das Siegestor mit einem ziemlich präzisen 40m-Pass auf Ribery, der dann auf Robben weiterspielte eingeleitet. Sonst wäre das Ding sicher in Overtime gegangen.
ALSO: Das muss man doch wissen, und zwar nicht nur in DO, sondern weltweit.
How the fuck in hell kann man Boa derart ungepresst passen lassen und das auch noch zwei mal?
Alles was Recht ist, aber ich würde meinen Spielern nicht die Story vom geordneten Zurückfallen bei einem freien Fuss von Boa erzählen (Tuchel so ähnlich in der PK), sondern: Lasst den blos nicht lange nach vorne spielen. Bei aller Liebe zum FCB: Ohne das 1:0 und das 3:0 sieht das Ganze anders aus, das Rausspielen hat erst geklappt, als die Büchse 2 mal geöffnet wurde und zwar mit präzisen Skalpellpässen.
Spätestens dann konnte sich Tuche sein ganzes Konzept stecken.
Nochmal: Das mit Boa weitlanginnenFussvomStürmerunddannBUUUMM, das kann man auch wissen OHNE der deutschsprachige OberTaktikUndSonsawasGuru zu sein. Sorry, aber: hier fehlt es an den Basics, oder sehe nur ich das so?
5euro 5. Oktober 2015 um 01:15
Aber wie willst du dass den verhindern? Ein Spieler der anläuft kann Boateng nicht davon abbringen diesen Pass zu spielen. Das sieht man doch immer wieder und das ist ja auch die Klasse eines Boatengs. Und manndeckung auf den letzten Innenverteidigern wird von den Bayern ausgespielt und man öffnet das Mittelfeld. z.b. Alsonso. Und dann schlägt Boateng nicht einen 40m Pass sondern Aloson einen 30m Pass.
Der eigentliche ansatzpunkt wäre hier meiner Meinung nach das Verhalten der Innenverteidiger. Laufwege, Stellungsspiel und Zweikampfverhalten.
C 5. Oktober 2015 um 01:55
naja da spielt ja auch die extrem hohe letzte Linie und die Tatsache dass Hummels noch nie der schnellste war ne Rolle, der Pass zum 1:0 geht ja direkt an ihm vorbei und letztlich am 16er sind dann Bender und Piszeck da aber Hummels fehlt
Ein Zuschauer 5. Oktober 2015 um 12:10
Exakt. Bürki muss einfach höher stehen, sonst kann man da nicht viel machen.
Benny 6. Oktober 2015 um 01:24
Wieso kann man da nicht viel machen? Der lange Ball kommt doch niemals zufällig. Wenn man allerdings einen Träumer wie Hummels in der Abwehr hat, ist selbst eine so banale Angriffsaktion auch nicht mehr zu verteidigen.
Jobl 4. Oktober 2015 um 23:40
Auffällig war für mich heute auch wieder das gezielte Unterbrechen der versuchten schnellen Gegenstöße des BVB durch kleine taktische Fouls. Diese kamen manchmal schon direkt nach Ballgewinn BVB in deren Hälfte. Einer Mannschaft die heute stark auf diese Umschaltmomente angewiesen war, tut das extrem weh. Etwas mehr und frühere gelbe Karten wären gut gewesen.
em es 5. Oktober 2015 um 14:07
sehe ich genauso
hubert089 4. Oktober 2015 um 22:44
Nach meinem Verständnis lag der grosse Unterschied der beiden Mannschaften auf der Torwartposition. Bürki war heute unfassbar schlecht beim rauslaufen. Sowohl bei den beiden Toren; als auch Mitte der zweiten Halbzeit, als er an der Grundline auf Höhe der 16m Line den Ball nicht erläuft und das Gegentor nur aus Mitleid von Götze nicht fällt. Die einzelnen Fussballspieler einer Mannschaft addieren sich nicht, sondern multiplizieren sich – und da war der Torwart heute leider der entscheidende Multiplikator.
Mich hat überrascht, dass Dortmund nach dem 3:1 sich quasi aufgegeben hat; während Bayern munter weiter gespielt hat (nur im Torabschluss die letzte Konsequenz haben fehlen lassen). Insgesamt war es schön anzusehen, wie beide Mannschaften anfangs den Ball haben laufen lassen und andererseits den Gegner aus der Gefahrenzone gehalten haben; zumindest bis das Spiel zu schnell entschieden wurde.
Dr. Acula 4. Oktober 2015 um 22:12
ob die aufstellungen, die 1 std vor spielbeginn durch alle print-medien geistern, wohl absichtlich von guardiola dazu genutzt werden, unruhe zu stiften? das nimmt ja perverse züge an.. alle seiten, die ich gesehen hab, haben ein 4-2-3-1 angezeigt, wie im text beschrieben, hätte es auch ein 4-3-3- von der personal-situation her sein können, aber dann wurde es ja komplett was anderes.. bin mir ziemlich sicher, dass guardiola das absichtlich so macht. schließlich ist es nicht verboten.. ich warte ja darauf, dass er neuer als libero oder 6er aufstellt 😉
datschge 4. Oktober 2015 um 23:36
Wenn das gewollt ist, dann hat Tuchel das jetzt offenkundig auch drauf. Selbst bei der Aufstellung direkt vor dem Spiel wurde Castro noch als Linksverteidiger und Bender im rechten Mittelfeld angezeigt (noch schön zu sehen beim Ticker von Bundesliga.de). Meines Wissens wird aber eh immer nur ne Liste von 11 Spielern je Team gemeldet, und Andere versuchen dann, sich daraus einen formationsmäßigen Reim zu machen. Schlägt bei den heutigen zwei Trainern fast zwangsläufig fehl.
Felix 5. Oktober 2015 um 10:22
Ich glaube das liegt daran, dass Bayern (und alle anderen Vereine auch?) vor dem Spiel nur die Liste mit Namen veröffentlichen, jedoch keine Formation. So müssen sich alle die Aufstellungen selber zusammenbasteln. Anders kann ich mir das nicht erklären, wieso die vor dem Spiel angezeigten Aufstellungen so oft von der tatsächlichen Abweichen
Peter Vincent 4. Oktober 2015 um 21:56
Altes Dortmund-Problem:
Wenn es nicht schnell genug nach vorne geht – weil Bayern sie gut kontrolliert hat – fällt ihnen nicht mehr viel ein. Mit Weigl-Gündogan-Kagawa haben sie ein starkes ZM, aber in der vorderen Dreierreihe muss ein weiterer spielstarker Akteur aufgestellt werden (Micky), dazu zwei Abschlussspieler (Reus, Auba)
Reus————–Micky——————-Auba
——Kagawa————–Gündogan———
———————Weigl—————————
Hector—Hummels—-Sokratis—-Ginter
———————Zieler—————————
Wenn Micky doch vor dem Tor kaltschnäuziger wäre ..
Potential ist aber auf jeden Fall vorhanden, wird schon.
em es 4. Oktober 2015 um 22:56
Guter beitrag bis auf hector
Der Korrektor 5. Oktober 2015 um 00:52
Noch besser wäre er ohne Zieler.
Peter Vincent 5. Oktober 2015 um 15:23
Ich finde Hector ok, aber LAV und TW waren vorher noch leer und wollte ich noch iwie füllen. 😉
Micky for F9!
Patrick 5. Oktober 2015 um 21:18
Hast du diese Saison mal ein Spiel von Schmelzer gesehen???
fussballdiaspora 4. Oktober 2015 um 21:33
Schade.
Hatte für das Spiel ein Spektakel auf allen Ebenen mit einem Sieg für Bayern, bestenfalls Unentschieden meines BVB erwartet und erhofft.
Stattdessen haben die Tore dem Spiel ihren Stempel aufgedrückt, entscheidend ist schon das 3:1 gewesen, das den Stöpsel aus dem Dortmunder Spiel gezogen hat.
Die zweite Hälfte gehörte in der Tat den Bayern, nach dem Knock-Out durch das schnelle dritte Tor.
Francois Ekpale 4. Oktober 2015 um 20:37
Heute durfte Castro wieder in der Stabilität seines eigenen Mittelfeldes wildern. Als er dann endlich rausgenommen wurde, musste auch Strukturgeber Kagawa gehen.
FAB 4. Oktober 2015 um 22:51
… das sehe ich komplett anders. Castro fand ich in der ersten Halbzeit sehr gut. Seine Fähigkeit schnell von seiner linken 8er Position auf Rechtsaußen umschalten zu können hat dem BVB immerhin das 1:2 gebracht. Dagegen war Kagawa vollkommen wirkungslos.
datschge 4. Oktober 2015 um 23:38
Freut mich, dass dir die zwei Sätze von mir so gut gefallen haben…
datschge 4. Oktober 2015 um 20:26
Castro und spielintelligent? Wollte hier eh schon fragen, was Tuchel für einen Narren an ihn gefressen hat.
Immer wenn Castro spielt, funktionieren grundsätzliche Mechanismen im Mittelfeld nicht mehr. In der Vorbereitung spielte er noch auf der jetzigen Kagawaposition, die Formation, die dann zur Siegesserie führte, funktionierte nicht, bis er eben für Kagawa rausflog. In der EL-Quali durfte er in der rechten Defensive aushelfen und glänzte darin, genau das nicht machen zu können (was wenigstens zur Erkenntnis geführt hat, wie geil Ginter auf der Position ist). Jetzt unter der Woche dürfte Castro je eine Halbzeit eine Flügelseite blockieren, erst mal in der ersten Halbzeit immer von Park weglaufen und verstecken, so dass da nie eine irgendwiegeartete Form von Passfluss zustande kam und Park immer wieder zu Rückpässen gezwungen war, dann dasselbe in HZ 2 auf der rechten Seite, und nach den Umstellungen im defensiven Zentrum, wo damit Parks beständiges Ausbalancieren zur Bedeutungslosigkeit raumgefressen wurde.
Heute durfte Castro wieder in der Stabilität seines eigenen Mittelfeldes wildern. Als er dann endlich rausgenommen wurde, musste auch Strukturgeber Kagawa gehen. Gekommen sind dann Reus, der von allen BVB-Veteranen die größten Probleme mit Tuchels System hat, und Januzaj, der sicher noch Verbesserungspotential hat aber definitiv noch nicht so weit ist. Für mich hat das so gewirkt, als hat Tuchel da schon aufgegeben. War quasi die taktisch anspruchsvollere Variante der klassischen „paar Stürmer mehr auf den Platz werfen“ Trainerverzweiflungstat.
Hätte auch sehr gerne Park anstellen von Piszczek gesehen. Dieser wurde immer wieder innen vom Gegner überlaufen, wodurch er dann mit seiner schwachen Seite hinterherrennen musste.
felixander 4. Oktober 2015 um 20:23
Vielleicht steht es auch im Text und ich hab es nur nicht verstanden, aber: Wie hat es denn Bayern nun geschafft, so sicher gegen Konter zu stehen? War ein großartiges Spiel. Aber nach den Ergebnissen dieses Spieltags muss man feststellen, dass es nur einen Titelkandidat in der Liga gibt. Leverkusen, Schalke, Dortmund, Wolfsburg…
mh 4. Oktober 2015 um 20:22
aus meiner sicht war eher die fehlende kompaktheit zwischen viererabwehr des bvb und torwart (also vertikal, gerade auch im gegensatz zu neuer hinter einer auch hohen kette) sowie die abstände zwischen den innenverteidigern (beim 1:0 und 3:1 genauso entscheidend als zu breite horizontale staffelung) entscheidend
August Bebel 4. Oktober 2015 um 22:23
Vor allem bezüglich des 3:1 würde ich mich dem anschließen. Bender schien auch darauf gewartet zu haben, dass Bürki rauskommt; er hat zumindest eine verägerte Geste in dessen Richtung gemacht, als der Ball drin war. Beim 1:0 bin ich mir nicht ganz sicher, wo der Fehler lag, aber Bürki sah auf jeden Fall unglücklich aus.
Felix 5. Oktober 2015 um 10:25
Das mit Bender vermute ich auch, anders kann ich mir jedenfalls nicht erklären wieso er im Sprintduell mit Lewandowski abstoppt und nur noch hinterher trabt. So verliert er mindestens 5m auf ihn und Lewandowski kann ungestört verwandeln. Bürki sieht da natürlich auch nicht gut aus.
SMR 5. Oktober 2015 um 11:51
Nicht nur Bender, auch Hummels schien leicht abzustoppen, als der Ball auftropfte. Beide haben wohl auf Bürkis Herauslaufen gehofft.
Gooner90 5. Oktober 2015 um 12:33
Hab mir gerade das 3:1 auch nochmal gerade angeschauen und kann dem nur zustimmen das das wohl ein Abstimmungsproblem zwischen Bender und Bürki ist. Denke Bender hätte sonst wohl sicher auch ein Foul ziehen können in der Mitte ist ja noch wer mitgelaufen denke nicht das es dafür Rot gegeben hätte oder wie seht ihr das ? Bei dem 1:0 ist das wirklich schwieriger zu beurteilen da ist es wohl eher das Problem das die Staffelung nicht optimal für den langen Ball war ( diese war bei dem 3:1 deutlich besser da Bender schon deutlich näher zum Straufraum stand als Lewandowski.
By the way gute Analyse wie immer halt 🙂
RM 4. Oktober 2015 um 22:36
Sehr guter Punkt!
FAB 4. Oktober 2015 um 22:41
Ich denke auch, dass die neu formierte Viererkette oft nicht glücklich ausgesehen hat. Piszczek-Sokratis-Hummels-Park wäre glaube ich die bessere Wahl gewesen. Bender wirkte sehr unabgestimmt mit Hummels und bei Piszczek merkte man extrem die falsche Seite.
Aber wie auch immer, letztlich war Bayern einfach klar besser. Der BVB hätte neben einer stabilen Viererkette noch einen Reus in Topfom gebraucht um irgendwie eine Chance zu haben.
Martin01 5. Oktober 2015 um 16:36
Bei der Aufstellung der AV’s ging es dem BVB vermutlich darum, auf beiden Seiten schnelle Spieler zu haben, da Guardiola gerne auch Costa auf die andere Seite stellt wenn er auf links wirkungslos bleibt und dann auf rechts den „Robben“ gibt.
Phil 6. Oktober 2015 um 01:32
Warum sollte es einen wundern, dass eine Viererkette schlecht abgestimmt ist, wenn die Hälfte ihrer Mitglieder auf ungewohnten Positionen eingesetzt wird und sie so noch NIE zusammen agiert haben? Finde ich naiv von Tuchel!
Ein Zuschauer 6. Oktober 2015 um 17:10
Ginter gegen Costa wär halt noch naiver gewesen. Und Park auf links ist zwar toll aber halt auch nicht so schnell. Sowohl Park Hummes Papa Pische als auch Pische Hummels Papa Ginter hätten Problem mit sich gebracht. Ganz ehrlich: es gab einfach keine wirklich tolle Alternative für das Spiel. Hätte persönlich noch am liebsten Park Hummels Papa Pische gesehen, aber dann vllt. maximal ein 4:1 geworden.
Achter 4. Oktober 2015 um 19:47
Ich liebe euch ja. Wie schnell kann eine Analyse denn bitte sein?
wombat 4. Oktober 2015 um 20:40
rm hat die artikel schon vor dem spiel fertig.
zu lahms rolle: bilde ich mir das ein und er spielte die ersten 20 min eher rv und rückte erst dann auf die 6, weil dortmund im zentrum leichtes übergewicht hatte?