Der Saisonstart in van Gaals zweitem Jahr bei Manchester United

Nach einer seltsamen Debütsaison soll Louis van Gaal in seiner zweiten Spielzeit bei Manchester United den Klub wieder zu alten Höhen führen. Der Start ließ sich bisher fast gelungen an und zeigte, dass im aktuellen System auch zwei vielleicht etwas untypische Aspekte zu den zentralen Merkmalen gehören: Schnellangriffe und Stabilität.

Kleine Aufbau-Schritte zu mehr und weiträumiger Verbindung

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Grundformationen am 1. Spieltag gegen Tottenham

Bei der niederländischen Nationalmannschaft während der WM war es ebenso ein Problem wie in vielen Teilen der ersten Saison van Gaals – das Aufbauspiel Uniteds, eigentlich überraschend anmutend. Eine der interessantesten Fragen der neuen Spielzeit lautete entsprechend, wie sich dieser Aspekt entwickeln würde. Zu Beginn machte es manche Schwierigkeiten, mittlerweile ist es zwar noch nicht behoben und führte beispielsweise nun gegen Swansea zwischendurch zu Phasen blockierten Vorspielens, aber doch verbessert. Einerseits geht die tiefe Zirkulation in der hintersten Reihe in der Konstanz sicherer als im Vorjahr und auch die Passmuster beispielsweise des Keepers zeigen sich ein Stück weit mutiger, doch hat das Team zumindest über Phasen noch Schwierigkeiten, sich konstant zuverlässig nach vorne zu arbeiten – bei Steigerungen innerhalb der bisherigen Partien. Die beiden Sechser fallen als Unterstützung der ersten Aufbaulinie immer mal etwas zurück oder weichen leicht nach außen, so dass darüber eine ordentliche Ballzirkulation aufgebaut werden kann – doch dann hakt es bisweilen an den Verbindungen nach vorne.

Die offensiven Außenspieler orientieren sich – bei einzelnen ballsichernd eingebundenen Rückfallbewegungen Matas, mittlerweile auch mal Depays – in den ersten Phasen grundsätzlich eher hoch und breit, so dass nur das vereinzelte Zurückfallen des fluiden, aber auch eher angriffslustig ausgerichteten Sturmduos die Kohärenz nach hinten andeutet. Wegen der zwischen den Sechsern noch nicht optimalen Balance und – in ihrer Zusammenstellung –vorsichtigen Ausrichtung war die Mittelfeldpräsenz nicht gut und stabil genug entwickelt. Diese beiden Punkte – Präsenz und Verbindungen – erschwerten und erschweren es United phasenweise noch, aus dem defensiven Mittelfeldbereich weiter nach vorne zu spielen. Genau an diesem Punkt gab es in der Einbindung der Sechser, die viel mit langen Diagonalbällen und aus tiefen Grundpositionierungen gespielten Einleitungen in die Offensivabteilung arbeiten, zuletzt jedoch eine der entscheidenden Verbesserungen.

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Aktuell bevorzugte Grundformation

Diese Steigerung zeigte sich bereits gegen Aston Villa am zweiten Ligaspieltag: Das Bewegungsspiel der Sechser wirkte in einer auch vertikal eingeschlossenen Umfassendheit weiträumiger und vielseitiger, enthielt mehr attackierende, wenngleich manchmal fast schon übertrieben raumöffnende Facetten in den Aufbaumomenten. Dadurch konnte die Mannschaft den Ball flexibler laufen lassen, die eigene Kontrolle erhöhen und das Leder effektiver in die Offensive tragen, wenngleich dies oft noch durch raumüberbrückende Zuspiele geschah. Vorne hielten sich die defensiven Mittelfeldakteure bis auf einzelne Ausnahmen noch zurück und beschränkten sich auf klare einleitende Pässe. Beim Duell in der CL-Quali mit Brügge sah man im rechten Halbraum viele gruppentaktisch ansehnliche Momente über Schneiderlin, der hinter – den dann mal frühzeitiger aufrückenden – Matteo Darmian herauskippte, und dessen kurzes Dreieckszusammenspiel mit Mata sowie weiteren Kollegen, über das United das Leder zunehmend besser laufen zu lassen imstande war. Das funktioniert noch nicht durchgehend, so dass es immer auch einige seltsame, unpassend gestaffelte und instabile Phasen zwischendurch gibt, wie sich auch bei der Niederlage bei Swansea zeigte.

Die neue Kunst der Schnellangriffe

Trotz dieser Verbesserungen schien die Mannschaft in der Mehrzahl der Partien dann gefährlicher, wenn sie statt ruhiger, ausgeklügelter und in sich abgeschlossener Ballbesitzaktionen über einzelne Schnellangriffe attackieren konnte. Dies passierte, wenn die Offensivabteilung durch aufrückende Läufe beispielsweise Blinds, nach mittellangen Direkteröffnungen, die die herausgekippten Sechser mit halblangen Diagonalbällen selbst übernehmen oder für die sie als Passwegsöffner agieren, oder über die langen Schläge des Keepers, die nun gezielter in solche Halbraumbereiche gerichtet werden, bedient wurde. Zuletzt erfolgte dieses verbindende Aufrücken zunehmend – gegen Newcastle sehr deutlich – statt mit halblangen Pässen durch raumöffnende Aktionen in den tiefsten Linien verbunden mit längeren Vorwärtsdribblings der Innenverteidiger oder der sich freilaufenden Sechser. Trotz der recht breiten Grundausrichtung gehen die anschließenden Schnellangriffe vor allem durch die Mitte – über das jeweilige Sturmduo aus Rooney und Depay oder Januzaj. Gerade diese personellen Aspekte zeigen auch, weshalb sich seit der Partie gegen Aston Villa eine gewisse Veränderung eingestellt hat. Das zuvor bevorzugte Duo aus Rooney und Depay bedeutete noch einen höheren Stellenwert für die Schnellangriffe.

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United wartet auf schwaches Verschieben des Gegners und nutzt die sich bietende Lücke für einen schnellen Vorstoß Schweinsteigers

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Durch gute Bewegungen der beiden Sechser – Schneiderlin lockt Gomis mit seiner leichten Bewegung nach hinten heraus und befreit den dann konsequent vorstoßenden Schweinsteiger – löst United den unmittelbaren Pressingdruck Swanseas auf und bespielt durch ein raumgreifend verbindendes Dribbling die Mittelfeldlücke in deren Anordnung

Die beiden suchten in den höheren gegnerischen und teils noch etwas unkompakten Staffelungen das schnelle, kleinräumige Unterzahl-Zusammenspiel, mit dem sie die Situation der nur gruppentaktischen Kompaktheitsmöglichkeiten ausnutzten und sich schnell nach vorne aufmachten. Einige Male entstanden dadurch isolierte Szenen gegen die Abwehrkette oder Restverteidigung, bei denen in der Dynamik ihre individuelle Klasse eingebunden werden konnte. Zwar kamen sie bei diesen Szenen insgesamt noch nicht ganz so oft durch, aber es handelte sich häufig um gute, positiv wirkende Ansätze. Depay ist zudem stark und geschickt bei sich leicht seitlich absetzenden Zwischenraumpositionierungen und wählt präzise die richtigen Zonen zumindest zum Aufrücken aus. Grundsätzlich bleiben diese Muster auch mit Januzaj ein wichtiger, in seiner Häufigkeit nicht zu unterschätzender Teil von Uniteds Angriffsspiel. Sogar Ander Herrera bewegte sich im zweiten Match gegen Brügge oft hoch im Zwischenlinienraum. Die beiden nominellen Flügelspieler dienen diesen Aktionen in aufgefächerter Anordnung als Breitengeber, die in der ersten Aufbauphase die gegnerische Defensive auseinander ziehen und den zentralen Mitspielern während des Übergangsmoments gewissermaßen passiv Raum öffnen sollen.

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Szene aus der Vorbereitung gegen Barcelona: Direktpass aus der tiefen Präsenz direkt zum Offensivduo, das gegen die isolierte Viererkette des Gegners sofort den schnellen Weg Richtung Strafraum sucht.

Zunächst bleiben die Halbräume somit vor allem als situative, dynamische Ausweichräume für die Angreifer, was gerade Depay einige Male entgegen kam und von ihm gut genutzt wurde. Von rechts schaltet sich Mata – nach den längeren Einleitungszuspielen in die Halbräume – immer mal auch selbst mit ein und integriert sich dort in die kleinen Dynamik-Überladungen. Trotz seiner manchmal etwas hektischen Art helfen ihm in solchen Szenen seine Ballsicherheit und seine zwar etwas inkonstanten, aber potentiell dynamikangepassten Weiterleitungen und Kombinationsaktionen. Bei seinen diagonalen Freilaufbewegungen etwas nach hinten ins Zentrum zeigt er zudem oft kleine andeutende Bewegungen, die die Gegner im ersten Moment auf den falschen Fuß bringen und in Unterzahlen sofortigen Zugriff verhindern – hier verhält er sich auch gegen Mannorientierungen oft geschickt. Damit ist er sehr wertvoll für diese Angriffsmuster Uniteds, die so noch ein wenig Raum und Zeit gewinnen oder halten.

Mehr Fokus auf Stabilität

Ein weiterer Vorteil dieser Spielweise liegt darin, dass bei solchen schnellen Angriffsmustern neben den Sechsern besonders auch die Außenverteidiger vorsichtig und absichernd bleiben können, wenngleich man auch das teils unkollektive Moment und potentielle Schwächen einer solchen Aufteilung nicht verschweigen sollte. Die zwischendurch aufretenden Lücken im Gegenpressing bestrafte Swansea mit zwei Kontertoren. Die Sechser konzentrieren sich auf vereinzelte Nachstöße, suchen aber vor allem schon geschickte Positionierungen für die sichere Rückzirkulation oder den Falle eines Ballverlustes. Die Außenverteidiger müssen seltener in die Offensive nachstoßen oder hinterlaufen, sondern können in diesen Szenarien den Restblock mit unterstützen. Generell scheint van Gaal, worauf auch die Verpflichtung von Matteo Darmian für die rechte Seite verweist, hier mehr auf Stabilität setzen zu wollen. Solide Ruhe und zuverlässige Sicherheit bei den simplen Aufgaben im Aufbau – hier hatte beispielsweise Darmian verglichen mit Shaw jedoch manchmal noch Probleme – einerseits sowie klare Defensivstärke gegen den Ball andererseits scheinen dagegen wichtiger zu sein.

Mittlerweile rücken Darmian und Shaw aber phasenweise schon frühzeitiger und weiter auf, um im Aufbau den tiefen Halbraum zu öffnen.  Trotzdem bleibt ihre oft absichernde Spielweise ein durchaus kennzeichnendes Kriterium der Mannschaft. Obwohl sich seit dem Duell gegen Aston Villa einige Veränderungen und Gewichtsverschiebungen eingestellt haben, blieb diese Grundbalance weniger berührt als andere Aspekte, da sich vor allem die Einbindungsdynamik innerhalb der vorderen vier Akteure umformierte. Insgesamt konnte sich die erhöhte Stabilität beispielsweise auch schon oft im Aufbau andeuten, wofür zudem das auch gegen unangenehme Mannorientierungen geschickte Zurückfallen Matas stärker genutzt wird. Alles in allem scheint sich van Gaal in dieser Spielzeit bisher nicht nur stärker und gezielter auf Stabilität, sondern auch auf Schnellangriffe zu fokussieren – und mit dem erhöhten Fokus darauf wirken diese stärker. So ist sein United aktuell vor allem ein eigentlich breit angelegtes, aber oft auch mit einzelnen direkten zentralen Nadelstichen operierendes Team, das diese prägenden Schnellangriffe von den tiefen Zirkulationsphasen bisweilen autonom abrufen kann.

Das Defensivspiel: statistisch stark, leicht verbessert, ambivalent

Neben den Schnellangriffen sind es auch Konter, in denen United über die Nutzung ähnlicher Mechanismen für Gefahr sorgt. Die Grundlage dafür ist eng verbunden mit der auch statistisch bereits sichtbaren Verbesserung der Defensive, die in einem gewissen Maße eingetreten ist, teilweise durch den Stabilitätsfokus bei Ballbesitz mit bedingt. Ganz so einfach wie der Wert von drei gegentorlosen Liga-Partien zu Saisonbeginn ist dieser Aspekt allerdings nicht – sondern vielmehr ein vielschichtiger Fall. Zunächst muss man sagen, dass eine Steigerung gegen den Ball nach dem eher simpel mannorientierten Start in der ersten Hinrunde bereits im vergangenen Frühjahr angedeutet wurde. Damals schwächte van Gaal die klaren Zuordnungen an den Gegnern etwas ab, setzte vor allem auf einzelne und dann besser einzubindende sowie häufiger wechselnde Mannorientierungen innerhalb des Konstrukts, die schließlich vor allem durch die engeren, raumorientierter angegliederten, teils in verschiedenen Szenarien absichernden Rollen der nominellen Flügelspieler ermöglicht wurden.

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Uniteds Pressing gegen Tottenham mit mannorientiertem Nachrücken Schneiderlins. Depay ist über den recht großen Abstand zu Young potentiell zu überspielen und leitende Ansätze funktionieren nicht optimal.

In der diesjährigen Sommervorbereitung schien es den nächsten Schritt zu geben – noch stabilere 4-4-2/4-4-1-1-Grundordnung im Raum, verbunden mit einzelnen starken Herausrückbewegungen aus dem Mittelfeld sowie einer überzeugenden und kohärenten Rückzugsbewegung. Dies ermöglichte ein insgesamt diszipliniert arbeitendes, solide positioniertes Gerüst für bestimmte Pressingmechanismen, wie den direkten Zugriff auf die Außenverteidiger oder das Abfangen von Diagonalpässen im Halbraum. Es gelang dem Team nun häufiger und im Fundament gefestigter, auf solchen Wegen für Ballgewinne zu sorgen und darüber Konter einzuleiten. Der Liga-Start gegen Tottenham zeigte in der Systematik zunächst jedoch ein Bild von etwas anderen Abstufungen und sah eine wieder weiträumigere Defensivausrichtung. Einer der beiden Sechser – meistens Schneiderlin – rückte weit auf einen zurückfallenden gegnerischen Mittelfeldmann nach und sorgte daher für etwas instabile, breite Rauten. Das war auch in den Vorbereitungspartien bisweilen zu sehen gewesen, jedoch nicht in solchem Maß.

Das hohe Zustellen der beiden Stürmer war weder daran noch an die Rollen der Flügelspieler besonders gut abgeschlossen, sondern wirkte etwas plump und wie die gesamte Ausrichtung etwas lasch, so dass das versuchte Leiten der Angreifer zu oft verpuffte. Abgesehen von einzelnen individuellen Nachrückbewegungen um Schneiderlin überzeugte das Pressing daher nicht wirklich. In den hinteren Zonen war das Defensivspiel dann aber gut genug, um in Verbindung mit individuellen Aspekten, der funktionierenden Rückzugsbewegung und vor allem der starken Nutzung der ganz allgemein weiterhin prägenden weiträumig herausrückenden Jagdbewegungen der Innenverteidiger keinen Gegentreffer der Spurs zuzulassen. Dieses Herausrücken der Innenverteidiger wird individuell und vom Timing derzeit beeindruckend stark ausgeführt. In den seitdem folgenden Begegnungen gab es einige ähnliche Pressingphasen der vorderen Spieler, die von der Ausführung aber griffiger, kohärenter und in der leitenden Bewegungsfolge geschickter daherkamen.

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Uniteds Pressing gegen Newcastle mit den pressenden Bewegungsmöglichkeiten von Depay und Schweinsteiger sowie dem Absichern Matas. Grundsätzlich funktionierte diese Ausrichtung besser, allerdings verliert das tiefe Mittelfeld bei schwächerer Balance den Kontakt nach vorne und lässt dem Gegner wie gegen Swansea gewisse Aufrückmöglichkeiten, wodurch dann auch der Zugriff in den Folgeszenen sinkt.

So sah man gegen Newcastle eine etwas angepasste Version dieser Spielweise, in der Rooney klar rechtsseitig startete, während Januzaj in leichter Mannorientierung tiefer agierte. Zunächst lenkte United in diesem passiven Abwehrpressing den Gegner in den rechten Defensivhalbraum, um dort über verschiedene Mechanismen Druck zu machen oder zu stören: Depay presste diagonal nach innen, was immer konstanter forciert wird, Schweinsteiger schob mannorientiert über Januzaj heraus oder dieser rückte etwas vor. In tieferer Positionierung agierte Mata jeweils absichernd und schob situativ mal mehr und mal weniger raumstopfend zur Mitte. Insgesamt kann man also sagen, dass die Abwehrarbeit von United zwar weiterhin von einigen hervorstechenden und teilweise problematischen Mannorientierungen durchzogen ist, diese aber klarer in ihrer Einbindung definiert und besser ausgeführt werden, sowie insgesamt abgenommen haben. Hierhin liegt eine gewisse Steigerung der Red Devils, die abseits der höheren Pressingphasen ein tieferes 4-4-2/4-4-1-1 formieren können, gegen den Ball. Aspekte wie die vertikale Kohärenz vor dem Mittelfeldblock oder die Einbindung situativer Mannorientierungen der Sechser bleiben aber noch ein Brennpunkt.

Von dieser Grundlage her gibt es auch – durch mannorientiertes Nachrücken wie gegen Tottenham und dann in hohen Zonen, oder durch systematische und solide Mechanismen im 4-4-2-haften Mittelfeldpressing und Ballgewinne in den äußeren Halbräumen – einzelne Momente systematisch erfolgreichen Pressings, aus denen gute Kontergelegenheiten werden. In diesen Fällen können dann ähnliche Mechanismen abgerufen und genutzt werden wie bei den Schnellangriffen. Neben den zum Abfangen von Pässen wertvollen eingerückten Positionierungsoptionen der Außen ist dabei vor allem die besondere Rollenverteilung des Sturmduos von Vorteil. Die Art, wie sie ihre schnellen Offensivaktionen gestalten, ermöglicht es United, auch mit einer soliden, teils eher vorsichtigen Defensivausrichtung aus der Ordnung heraus, aus diesen Szenen für Gefahr und eine gewisse Erfolgsstabilität zu sorgen – auch ohne speziell zockende Bewegungen oder sofort linear durchstoßende Flügelrollen.

Startende Flügeldribblings im letzten Drittel

Wenn sich United – was ihnen in den letzten drei bis vier Partien häufiger gelang – aus dem Ballbesitzspiel ruhiger und gleichmäßiger ins letzte Drittel vorarbeiten kann, anstatt die Schnellangriffe auszulösen zu versuchen, läuft vieles über die invers startenden Dribblings der Flügelstürmer. Da sich die Außenverteidiger, insbesondere Darmian, auch hier in vielen Partien – Ausnahme war das Match gegen Brügge – eher vorsichtig  verhielten, sind Pärchenbildungen mit Hinterlaufen und Grundliniendurchbrüchen nur gelegentlich zu sehen. Stattdessen suchen die Dribbler – vereinzelt tut dies auch der für lange Bälle raumsuchend ausweichende Halbstürmer – den Kontakt mit den beweglichen Angreifern, deren Bewegungsprofil in diesem Zusammenhang jedoch noch wechselhaft und ambivalent wirkt. Mal gibt es gute Unterzahlablagen oder hinter die gegnerische Kette kreuzende Diagonalläufe – kürzlich von Rooney im zweiten Match gegen Brügge stark – sowie manche Überladungsbewegung durch den seitlich helfenden Zehner, aber ebenso sind passivere Szenen mit zu  wenig intensiven, flachen Positionierungen an der letzten Linie zu sehen.

Daher müssen Mata und Co. – Depay kann da noch etwas mehr individuelle Effektivität erzwingen – bei diesen Läufen häufig kurzzeitig etwas das Tempo herausnehmen, wieder leicht vom Tor wegziehen und beispielsweise in den Rückraum auf einen der nachstoßenden Sechser querlegen. Diese Szenen sind gelegentlich zu sehen, machen United aber noch Probleme. So hatte Schneiderlin mit den nicht optimalen Anschlussoptionen zu kämpfen – die vorderste Reihe war vertikal wie horizontal nicht optimal gestaffelt und daher auch in ihren Optionsdynamiken eingeschränkt. So folgte unter dem Eindruck der nicht so angenehmen Dynamik und der Tatsache, recht allein innerhalb des Mittelfelds in der Anbindung nach vorne gegen die gegnerische Rückzugsbewegung zu sein, beispielsweise ein direkt hinter die Abwehr gelupfter Ball für einen Doppelpass mit dem einleitenden Dribbler oder für einen sich leicht absetzenden Stürmer. Insgesamt sind diese Szenen jedoch nur mittelmäßig erfolgsstabil.

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Mata legt eigentlich sinnvoll auf Schneiderlin quer, der aufgrund der nicht optimalen Staffelungen vor ihm, aber auch etwas hektisch zu einem direkten Anschlusspass in die Tiefe gezwungen wird, den der Keeper vor Depay abfängt.

Manchmal illustriert sich hieran noch das Problem der etwas seltsamen Orientierung auf durchbrechende Pässe hinter die letzte Linie, das jedoch weit weniger drückend geworden ist als noch in Teilen der Vorsaison. Stattdessen kann man sagen, dass die Passwahlentscheidungen dieses Jahr insgesamt besser, balancierter und ausgewogener daherkommen – gerade Schneiderlin hatte in höheren Zonen viele ansprechende Momente, Carrick beispielsweise in der Schlussphase gegen Newcastle. Hat sich die Mannschaft in den ruhigen Angriffen nach vorne gearbeitet und kommt dann in eine Situation zentral vor dem Strafraum, fehlt es jedoch noch an Mechanismen und dem Zug zum mutigen Einleitungspass, um diese Szenen zentral vor dem Sechzehner ausspielen und entstehende Statiken verhindern zu können. Bei den Schnellangriffen ist United aufgrund der besseren Raum- und Dynamikumgebungen durch die Mitte gefährlicher, während es bei den Aufbauangriffen noch die Flügel und die äußeren Halbräume bevorzugt bzw. bevorzugen muss.

Wichtige Entwicklungen gegen Aston Villa

gaal united anfang 1516 vs villaWie schon einige Male angeklungen: Auswärts bei Aston Villa zeigte United nach dem durchwachsenen ersten Match gegen Tottenham einige Verbesserungen. Mit der Aufstellung von Januzaj als beweglicher hängender Spitze und Depay als Linksaußen entschied sich van Gaal für eine überraschende personelle Abwandlung. Der belgische Nationalspieler interpretierte die Zehnerposition recht ähnlich, agierte ebenso als dynamischer Spielpartner für Rooney, aber spielte situativ raumsuchender, in eigenen formativen Zwischenräumen flexibel antreibender und wurde etwas häufiger tiefer eingebunden. So ließ er sich einige Male weiter nach hinten fallen und übernahm in vorsichtigen Phasen der Sechser verbindende Aufgaben von Mata. Zudem diente er als zentrale Anspielstation zwischen den gegnerischen Sechsern, um den Ball gegen deren Zusammenziehbewegung kurz zu halten und dann wieder in die Zirkulation zu verteilen. In dieser personellen Konstellation mit Januzaj und Depay statt Depay und Young gewann United schon einmal ein wenig an Sicherheit und Beständigkeit in den Vorwärtsverbindungen.

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Aufbausystematik gegen Aston Villa

Während das aktivere, weiträumigere und in gewissem Maße auch komplettere Bewegungsspiel der Sechser schon einmal den Aufbau, die Flexibilität in der Zirkulation und die Erfolgsquote im Aufrücken erhöhte, blieben Carrick und Schneiderlin in den vorderen Zonen bei einer eher vorsichtigen Ausrichtung. Durch die bessere Grundkontrolle entfaltete der Stil der vier vorderen Akteure jedoch mehr Wirkung und sorgte für eine durchaus ansehnliche Partie. Bei den startenden Dribblings der Außenstürmer waren die unterstützenden Staffelungen zwar noch nicht immer optimal, so dass diese Akteure gelegentlich isoliert wurden, aber die verschiedenen Läufe von Januzaj oder Überladungsversuche um Depay wirkten potentiell vielversprechend. Auffällig war in diesem Zusammenhang der starke Fokus auf die linke Seite, die durch die Rollen des Sturmduos, Depays Prominenz und das Einrücken Matas gesucht wurde. Außerdem trug eine etwas asymmetrische Aufbauanordnung mit breiteren Staffelungen der Innenverteidiger und leicht nach außen gerückter Stellung Blinds dazu bei – diese Maßnahme ergänzte überdies die verbesserten Aufbaumomente und bot  die Basis für die Bewegungen der Sechser.

Dieser Aspekt war der vielleicht entscheidende Schritt, den United bei den verschiedenen kleineren Veränderungen in der Begegnung gegen Villa machte – einer, der das Spiel harmonischer wie dynamischer und die Schnellangriffe nicht mehr so entscheidend werden ließ. Trotz einiger vielversprechender Ansätze – in jener Begegnung guter Grundfokus mit wenig klaren Flügelaktionen und nur acht Flanken – gelang es dem Team im letzten Drittel jedoch nicht, vollends überzeugen oder gar brillieren zu können. Dafür bräuchte es noch Verbesserungen in der Spielweise der vorderen vier Akteure, insbesondere in den eher simplen Mechanismen und in den Staffelungen, wenn der Ball am Flügel ist. Es war ein auf viel Spielzugriff und tiefer Raumvielseitigkeit gebauter und verdienter Erfolg, aber mit einem soliden, nüchternen 1:0 bei neun Abschlüssen und zwei Torschüssen nicht überragend. Nicht umsonst fiel der Siegtreffer in einer Szene, als Mata mal konsequent mit nach links zu Depay rochierte, dieser dann raumschaffend wegzog und Januzaj für den diagonalen Pass zum ballnahen Fünfmetereck rochierte.

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Das Siegtor beim Auswärtssieg bei Aston Villa: Mata mit auf der linken Seite, Depay zieht vom Ball weg, Januzaj wird durch den diagonalen through ball bedient.

Die aktuelle Lage in der Offensive

Dass anstelle der Schnellangriffe die ruhigen Offensivrouten fast schon wieder zu überwiegen schienen, sollte jedoch nicht verallgemeinert gesehen werden.  Es gibt schon noch viele dieser direkt und zügig durchgespielten Aktionen, die beispielsweise von den aufrückenden Dribblings aus der ersten Aufbaulinie eingeleitet und mit Tempo durchgezogen werden. Gerade die ersten 20 Minuten in der Anfangsphase gegen Newcastle waren eine Blaupause dieser druckvollen Spielweise, aber auch einige der vier Tore bei Brügge. Insgesamt bleibt der ansonsten noch etwas vernachlässigte zentrale Bereich bei den Schnellangriffen am gefährlichsten und wichtigsten, wenngleich die personellen Veränderungen seit dem Villa-Spiel den Schwerpunkt ein Stück weiter nach außen, unter anderem in Richtung Depay, verschoben haben – speziell in jener Begegnung selbst zu sehen. Dort gab es zwei Wege, die dynamisch aufrückenden, temporeichen Angriffe zu entzünden: zum einen weiterhin durch direkte Pässe. Aufgrund der verbesserten und weiträumigeren Mittelfeldkontrolle, die sich weiter in das zweite Drittel hineinzog, kamen diese einleitenden Zuspiele und entsprechend vermehrt auch die Angriffsbeschleunigungen in etwas höheren Zonen. Rooney, Januzaj und Depay spielten dann in verschiedenen Konstellationen Ablagen füreinander.

Zum anderen über zügige Dribblings nach kürzeren Vorstößen oder weiten Verlagerungen, bei denen eben die Anschlussaktionen, Optionen und Staffelungen in der beschriebenen Weise zwiespältig daherkamen, mal gut und mal weniger gut. An dieser Stelle gehen die schnelleren und die ruhigeren Angriffe bei den einleitenden Flügeldribblings also bisweilen ineinander über, sind nicht mehr so klar unterscheidbar und eigentlich ist das auch nicht der entscheidende Punkt. Wichtig ist stattdessen: Klar organisierte, recht breite Flügeldribblings mit ambivalenter Ausführung einerseits und dynamische, oft in Unterzahl gespielte Schnellangriffe durch das Zentrum andererseits sind die zwei Hauptwege des Teams in der Offensive. Mit Januzajs Aufstellung und der mutigeren Sechsereinbindung hat seit dem Spiel gegen Aston Villa Ersteres zugenommen und sich insgesamt ein geschärftes Bild herauskristallisiert. Im Detail und der genauen Ausführung war die Anlage beispielsweise in der CL-Quali gegen Brügge zwar wieder etwas anders als gegen Villa – deutlich weiträumiger, breiter und situativ flankenlastiger, vermehrt mit einzelnen seitlichen Dribblings oder hinterlaufenden Aktionen von Januzaj auf links, aber ebenso geprägt von konstanterer Überladungseinbindung von Mata in jenem Bereich.

Zwar verfiel sie etwas unbalancierter als gegen Villa in simpel angeordnete, bloß druckvolle Phasen am Flügel, was durch die Art der Nutzung des Fundaments eine zunehmend klare, auf die Dribblings fokussierte, 4-2-4-hafte, schematisch aufgezogene Systematik bedeutete. Durch die Art der Vorbereitung mit der breiter werdenden Ausrichtung, den Bewegungen der umliegenden Akteure, den netzartigen Anordnungen der Sechser, den geschickten Vorgaben und Mustern im mannschaftlichen Passspiel und der weiträumig Druck machenden Aufrück-Spielweise von Shaw und Blind ähnelte es bisweilen der Strategie der niederländischen Nationalmannschaft, die mit einem simplen, aber gut angelegten Depay-Fokus im vergangenen März ein Testspiel gegen Spanien furios gewonnen hatte.  Doch bei alledem blieb das Grundprinzip ähnlich – und so war es vor allem die Veränderung zwischen dem ersten und dem zweiten Spieltag, die bisher den entscheidenden Schritt des Saisonbeginns darstellt. Bei den Angriffen über die Flügel, also bei seitlichem Ballbesitz, braucht das Team hier in der Entwicklung dann noch deutlich mehr Halbraumpräsenz für den nächsten Schritt.

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Problematische Halbraumbesetzung in der klaren 4-2-4-haften Schematik gegen Newcastle. Dies ist ein Beispiel für die schwächeren Phasen bei der Interpretation solcher von Dribblings angeleiteten Angriffe. Immerhin wird nicht eine wenig erfolgsversprechende attackierende Aktion versucht, sondern Depay wählt den Rückweg zu den Sechsern.

Der Schweinsteiger-Faktor auf halblinks

Nachdem zunächst jeweils nach einer Stunde oder einmal zur Pause für Carrick eingewechselt, kam in der Partie gegen Newcastle schließlich Bastian Schweinsteiger zu seinem Debüt in der Startelf. Dies hatte eine veränderte Grundseitenaufteilung zur Folge, da der Nationalmannschaftskapitän meistens halblinks agierte, wofür Schneiderlin dann nach halbrechts wechselte. Zwar gab es durch das Schweinsteiger-Startelf-Debüt einige kleine Anpassungen in der genauen Ausführung des Systems, dabei aber eigentlich nichts komplett Neues, was nicht schon nach seinen vorigen Einwechslungen da gewesen wäre. Auffällig bei der Einbindung des Neuzugangs ist zunächst zweierlei: Zum einen agiert er insgesamt offensiver und aufrückender als seine beiden anderen möglichen Kollegen im defensiven Mittelfeld, zum anderen bindet er sich in diesem Zusammenhang vermehrt auch in vorderen Flügelzonen ein und versucht dort seitlich auf verschiedene Weisen zu unterstützen.

Die Art der offensiven, linksseitigen Einbindung Schweinsteigers erinnert in einigen Facetten an die, die man für ihn in van Gaals Zeit beim FC Bayern einige Male sehen konnte. Neben einzelnen ausweichend raumöffnenden, dynamikschaffenden oder situativ hinterlaufenden Aufgaben über die linke Seite gehören zu den wichtigen Bestandteilen dieser Rolle vor allem einleitende Zuspiele aus absichernden Positionen in kleine Überladungsansätze und eine typische Nutzung von provozierenden Dribblings nach außen. Dabei zieht Schweinsteiger das Leder aus dem Halbraum kurz etwas seitlich zum Flügel weg, um damit das Zentrum freizuziehen und im richtigen Moment bei geöffneter horizontaler Gasse den Pass zwischen zwei Gegenspielern in die Mitte zu spielen, wohin sich Depay als ballnaher Außenspieler gegenläufig angeboten hat. Solche Szenen weiß der Nationalmannschaftskapitän mit hoher Erfolgsstabilität und Effektivität abzuspulen.

Mit Depay sorgte dies einige Male für wirksame Momente – zudem öffnet Schweinsteiger mit mannorientierten Gegnern mit gezielten Rückfallbewegungen gerade in statischen Szenen beispielsweise bei Einwürfen indirekt Raum für das Einrücken des niederländischen Linksaußen. In jenem halbseitlichen Raum zwischen Defensive und Offensive ist auch Daley Blind ein wichtiger Akteur im Team, der mit Schweinsteiger gut harmoniert und insbesondere in der Raumbesetzung und den Freilaufbewegungen bereits viel Abstimmung, Ausgewogenheit und Flexibilität entwickelt hat. Das teils weiträumige Zurückfallen des Neuzugangs ermöglicht Blind mehr und punktuell druckvolleren Zug in seinem Wirken in die Offensive hinein. Aus diesen Wechselwirkungen ergeben sich teils vielseitige Rochaden zwischen den beiden, die gegen gegnerische Pressingansätze oder generell zur Ballsicherung bisher einige Male sehr wertvoll waren. Insgesamt kann man hier von einer sehr guten Ergänzung der verschiedenen Typen in jenem Bereich sprechen.

Kurzes Zwischenfazit

Manchester United scheint langsam in Schwung zu kommen und hat bis auf die letzten dreißig Minuten bei der Swansea-Niederlage einen recht guten Saisonstart mit effektiven Ergebnissen sowie vor allem hoher Stabilität hingelegt. Dieses Zwischenfazit fällt durchaus positiv, aber noch nicht begeisternd aus. In manchen taktischen Teilbereichen ebenso wie phasenweise bei der Ausführung der Mannorientierungen bestehen noch gewisse Schwächen, die Halbraumverbindungen oder die generelle Kompaktheit sind nicht von der Konsequenz, wie man sie anderswo sieht oder kennt, doch in konzeptioneller, durchaus auch strategischer Hinsicht kann United einige Positivpunkte aufweisen. Dazu kommen dann auch Konsequenz in vielen ihrer Eigenheiten, sinnvolle Nutzung einer solchen Gewichtung und eine gewisse Sauberkeit darin sowie die beispielsweise auf der linken Seite und in den klaren Abläufen auffällige gruppentaktische Qualität. So steuern sie in ihrer teils simplen und zwischen den Gruppen klar strukturierten Spielweise auf eine darin sehr geschickt ausgeführte und zielgerichtete Ausführung hin, die mit einer gewissen Harmonie in diesem Konstrukt punkten kann. Wie genau die insgesamt aus all diesen Faktoren und Teilbereichen zusammengenommene Gesamtstärke des Teams einzuschätzen ist, lässt sich aktuell noch schwer zu bewerten – weniger gut, als beispielsweise die stilistischen Gewichtungen, Schwerpunkte und Prägungen in der Spielweise.

Vanye 2. September 2015 um 16:42

Was mir in dem Artikel fehlt, ist der Zusammenhang mit van Gaal’s
Philosophie und seiner eigenen Entwicklung. Du hast ja selbst schon ein
van Gaal Portrait geschrieben und sein Buch gibt ja auch ausführlich
darüber Auskunft, wie er sich das Spiel seiner Mannschaft vorstellt:
schnelle Ballzirkulation durch Dreiecksbildung, bis ein
erfolgversprechender Passweg in die Tiefe gefunden wurde, schnelle
Umschaltmomente, kein vertikales sondern diagonales Pressing.
Was du Schnellangriffe und Konter nennst, klingt für mich wie Ansätze
der Pässe in die Tiefe und der Umschaltmomente, aber das gerade die
Raumaufteilung auf dem Feld und das Positionsspiel unausgewogen und
lückenhaft ist, klingt so gar nicht nach van Gaal. Vom Pressing oder der
schnellen Ballrückeroberung ist gar nicht die Rede.
Hat er sich hier verändert und legt jetzt Wert auf andere Dinge oder
muss er hier, wie damals bei AZ Alkmaar Kompromisse machen, weil das
Spielermaterial nicht gut genug ausgebildet ist, im Vergleich zu München
und Barcelona. Welche Verbesserungen gibt es da zur Vorsaison, gibt es
Entwicklung in den Bereichen zu sehen, die wichtig für ihn sind? Zeigen
die Transfers in welche Richtung das Spiel entwickelt werden soll?
Das große Ganze könnte hier noch deutlich besser erläutert werden.

Antworten

Valentin 2. September 2015 um 14:18

Mal wieder beeindruckend, diese Fülle an Details. Ganz starker Artikel, danke dafür.
Mal schauen was es nach dem Abgang von Januzaj und der Verpflichtung von Martial noch für Veränderungen geben wird. Ich bin mir noch nicht so ganz sicher, wie United dieses Jahr im internationalen Vergleich einzuschätzen ist. In der Liga dürften sie schon ganz vorne mitspielen, wenn auch nicht als Topkandidat auf den Titel (zumindest scheint City momentan sehr stark). Oder wie sehen das die anderen hier?

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Travis Cruz 1. September 2015 um 19:54

Und was meint ihr zum neusten Erwerb von Man United: Anthony Martial? Der 19jähruge wird als das Sturmtalent und next Henry angepriesen? Und erst die gigantische Ablösesumme…. – SV, was meint ihr?

Antworten

CE 2. September 2015 um 09:56

Zur Ablösesumme sollte man in diesem Fall schweigen. Die Vergleiche zu Henry entstanden bestimmt, weil Martial ein junger französischer Stürmer ist, der oftmals mit großer Dynamik (und einer gewissen Leichtfüßigkeit) in die Spitze läuft. Aber das typische Henry-Dribbling von der linken Seite wird man bei Martial eher nicht sehen, obwohl Martial auch dazu neigt, ein Stück weit nach links auszuweichen. Er ist aber allgemein etwas eingeschränkt, wenn er zurückfällt und am normalen Passspiel teilnehmen soll. Vielmehr lebt er von seinem Augen für Tiefenläufe. Er trickst teilweise geschickt die gegnerischen Innenverteidiger aus, indem er sich etwas vor ihnen positioniert und sie dann mit einer schnellen Kreuzung hinterläuft (oder ähnliches). Also Diagonalpässe vom Flügel hinter die Abwehr waren zumindest bei Monaco ein effektives Mittel, um ihn einzusetzen. Da in der Premier League meistens nicht sehr kompakt verteidigt wird und er deshalb vor den Abwehrketten Platz bekommen müsste, könnte ich mir vorstellen, dass er zusammen mit Rooney in einer Art Doppelspitze eingesetzt wird. Rooney kann Kontakt zum Mittelfeld aufnehmen, kann aber auch vor Martial die Lücken reißen, in die der Franzose dann hineinstößt.

Hier noch der GI Chart von Martial: https://spielverlagerung.de/wp-content/uploads/2015/09/Martial_Anthony.png

Antworten

Travis Cruzo 1. September 2015 um 19:41

@ SV-Team: Was meint ihr zu dem Wahnsinns-Summen-Transfer von Anthony Martial zu Man United? Ist er der neue Henry? Der kommende Superstar im Sturm, im Weltfussball? Eine so hohe Ablösesumme für einen 19jährigen. Seine Aktionene auf Youtube sind schon schön anzusehen, was meint ihr als Profi-Analysten?

Antworten

Maratonna 1. September 2015 um 19:31

Sry, bei aller fachlicher Kompetenz. Aber der Text ist einfach schwere Kost. Du hast es gar nicht nötig jeden Satz mit Halbsätzen aufzupeppen. Oder immer mit einem zwar, zudem, trotz…, Gerade zu beginnen. Versuch doch mal einen Satz so einfach wie möglich zu wählen. Damit er nichts anderes beinhaltet wie Information. Ansonsten bist du echt top!!! Bleib weiter am Ball bei LVG & MANUNITED.

Antworten

Lobanowskyj 1. September 2015 um 10:32

ACHTUNG, OFF-TOPIC:

Liebe Großanalysatoren (speziell an MR gerichtet),

würdet ihr bitte in euren Überschriften einschlägige Begrifflichkeiten aus der Welt des Schlüpfrigen („Wieso der BVB gerade so GEIL ist“) unterlassen? Dies führt nämlich dazu, dass ich diese Artikel wegen des etwas verklemmten Netzfilters auf Arbeit nicht lesen kann, und das ist doch wirklich schade drum. Oder vielleicht könntet ihr eine jugendfrei betitelte Version einstellen? Leider konnte ich aus dem genannten Grund diesen Kommentar ebenfalls nicht zu entsprechenden Artikel posten.

Persönlich kann ich diesen emotionalen Rückfall ins Ruhrdeutsche ob der Spielweise des BVB natürlich verstehen.

Mit schamerröteten Grüßen

Walerij L.

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Justus Jonas 1. September 2015 um 12:03

Deine Kritik kann ich sehr gut verstehen. Allgemein ist in den letzten Monaten hier leider ein sprachlich qualitativer Rückgang in den Artikeln festzustellen.

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LuckyLuke 1. September 2015 um 20:02

Genau! Früher gabs so was noch nicht! Verwenden die einfach geil in einer Überschrift! Was kommt als nächstes? Ein Foto der Autoren im Minirock? Oder gar ein Video, in dem sie zu schändlicher Rock’n’Roll Musik tanzen, dass die Miniröcke fliegen?

Und früher wurde auf Arbeit übrigens auch noch gearbeitet und nicht in diesem Internet rumgesörft!

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Gh 2. September 2015 um 09:12

schon immer wollte ich dieses wunderbare Lance Armstrong Zitat anbringen. I’m not accusing anyone In fact, quite the opposite. I’m not interested (nor do I have the credibility) to opine there.“

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Gh 1. September 2015 um 08:36

80 Mille für einen römischen Spottversedichter. van Gaal hat Humor. „Thomas ist nicht nur geil in die Strafraum, sondern auch geil auf Lisa“

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August Bebel 31. August 2015 um 22:47

Blind hat bei mir einen sehr guten Eindruck hinterlassen; gegen Swansea hatte er einige originelle Freilaufbewegungen für einen Innenverteidiger. Ob Romero allerdings die Topbesetzung im Tor ist, wage ich zu bezweifeln. Darmian habe ich nur einmal gesehen und da hat er für meine Begriffe kein gutes Spiel gemacht. Ferner erscheint mir der Kader in der Offensive nach den Abgängen von Januzaj und Chicharito dünn besetzt, zumal wenn Valencia wieder mehr als Rechtsverteidiger eingeplant wird. Die letzte Viertelstunde gegen Swansea, als nur noch Fellaini gesucht wurde, fand ich grausig (bzw. gut, weil ich zu Swansea gehalten habe). Nach den bisherigen Eindrücken kann ich mir nicht vorstellen, dass United diese Saison ein ernsthafter Anwärter auf die Meisterschaft sein wird.

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Isco 31. August 2015 um 19:53

Ich glaub da fehlt was: GRAFIK AUFRÜCKEN 🙂

Danke für den Artikel, größtenteils deckt sich das mit meiner Einschätzung, aber teilweise seh ich ihre Probleme im Offensivspiel doch deutlich größer, wobei ihre Effektivität da über viele Schwächen hinwegtäuscht. Nach 2 Spieltagen hatten sie doppelt so viele Punkte wie Schüsse aufs Tor am Konto.

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Travis Cruz 31. August 2015 um 18:37

Super vielen viele Dank TR für das erste Resumee zu Man United. Hoffe du verfolgst die Entwicklung unter LVG weiter und berichtest wieder. Ich bin sehr gespannt wie der Weg von Man United unter LVG weiter geht. Mit Blind in der IV und Schweinsteiger im MF. Und wie sich die Offensive um Rooney steigern wird bzw. steigern muss. Auch wie sich Depay und Martial unter LVG entwickeln werden.

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