Spielerporträt: Marc-Andre Ter Stegen

In gewisser Weise ist Marc-Andre Ter Stegen der perfekte Keeper für den FC Barcelona. Nicht nur spielerisch und aus einer taktisch-strategischen Perspektive, sondern auch als Symbol. Im Gegensatz zu anderen Torhütern ist er kein Riese.

Seine Größe wird zwischen 1.87m und 1.89m angegeben, doch häufig wird dies angezweifelt. Unter Insidern gilt seine Größe als knapp knapp unter 1.85m. Schon in jungen Jahren soll er aus Verkaufsgründen bei offiziellen Verlautbarungen ein paar Zentimeter größer gemacht worden sein. Und nach überaus überzeugenden Jahren bei Borussia Mönchengladbach unter Lucien Favre wurde er auch verkauft – vermutlich genau an jenen Verein, dem diese paar Zentimeter egal sind.

Als Sechser noch Bullen und Torhüter Riesen waren…

Der FC Barcelona führte zu einem Paradigmenwechsel in der Positionsbesetzung. Mitte der 2000er waren die technisch simplen – nicht unbedingt schwachen! – und körperlich überaus starken Sechser in Mode. Zwar gab es einzelne Sechser, welche dem Prototyp des spielintelligenten und körperlich eher schwachen letzten Mittelfeldspielers schon damals entsprachen, die Mehrheit waren aber physisch überaus robuste Akteure. Oder die spielmachenden Sechser wie Pirlo wurden mit bulligen Terriern gepaart.

Seit Guardiolas Erfolgen mit dem FC Barcelona hat sich dies verändert. Real Madrid läuft mit Kroos und Modric auf, die Bayern haben nun mit Lahm oder Thiago ebenfalls einen körperlich kleinen und technisch-taktisch großartigen Sechser, sogar der BVB lief bisweilen mit Sahin und Gündogan auf. Viele andere, kleinere Mannschaften haben ebenfalls technisch hochwertige und physisch allenfalls solide Sechser und Doppelsechsbesetzungen. Wie Juan Manuel Lillo einst sagte:

Nehmen Sie Andrés Iniesta. Anderswo würde man nach einem Spieler suchen, der ihn ergänzt, seine vermeintlichen Schwächen kompensiert. Barcelona aber stellt ihm Spieler zur Seite, die ihm ähneln und schafft so eine Solidität, die kaum aufzubrechen ist. Das ist wie bei Stoffen: Nichts ist resistenter als homogenes Material. Wer ist homogener als Xavi im Verhältnis zu Iniesta? Oder zu Cesc Fabregas? Oder zu Thiago?

Insofern ist es auch verständlich, dass auf anderen Positionen der körperliche Aspekt ebenfalls weniger geschätzt wird als es heutzutage in den meisten Vereinen der Fall ist. Und neben einer gewissen Philosophie und der Richtigkeit dieser Annahme gibt es einen weiteren Grund: Die Strategie.

Der FC Barcelona benötigt schlichtweg keinen bulligen 1-gegen-1-Reaktionstorhüter. Barcelonas Spielstil erfordert einen mitspielenden Torhüter, der Pässe hinter die Abwehr abfängt und im Aufbauspiel als zusätzliche Anspielstation die Ballzirkulation unterstützt, Überzahl bei hohem Pressing des Gegners erzeugt und offene Räume mit seinen Pässen zielsicher anvisieren kann, ohne konstant Ballbesitz zu verschenken. Ter Stegen ist dieser Torhüter.

Ter Stegen spielt den kurzen Pass nach Anlocken des Gegners. Er kann entweder den Sechser als Ablage für den Innenverteidiger nutzen oder die raumöffnende Bewegung des Sechsers für Pässe auf den Achter bespielen.

Ter Stegen spielt den kurzen Pass nach Anlocken des Gegners. Er kann entweder den Sechser als Ablage für den Innenverteidiger nutzen oder die raumöffnende Bewegung des Sechsers für Pässe auf den Achter bespielen.

Der technisch beste Torhüter der Welt?

Das Auffälligste an Ter Stegen dürfte seine unglaubliche Passtechnik sein. Besonders bei einer Mannschaft wie dem FC Barcelona, welche in fast jeder Situation noch mit einem flachen Kurzpass oder zumindest einem präzisen und verarbeitbaren längeren Ball auf einen freien Spieler den spielerischen Weg aus hoher Bedrängnis heraus sucht, ist eine hohe Passtechnik wichtig. Viele Torhüter heutzutage sind natürlich in der Lage, dass sie sich ohne akuten Druck mit Rückpässen anspielen lassen und den Ball sauber weiterspielen. Doch nur wenige Torhüter sind wirklich im Stande, dass sie bei gegnerischem Angriffspressing sich adäquat positionieren und den Ball in Bedrängnis präzise zu ihren Mitspielern weiterpassen. Die Fehlerquote muss hierfür außerordentlich gering sein.

Ter Stegen findet bisher – trotz einzelner Fehlpässe und riskanter Aktionen – die Balance außerordentlich gut. Seine Pässe sind in der Regel präzise, sie kommen zum richtigen Mitspieler und er bewegt sich auch ansprechend in Relation zur gegnerischen Dynamik. Schon ein paar Mal ließ er den Gegner anlaufen, provozierte ein leichtes Herausrücken des Gegners auf ihn und spielte daraufhin – weiterhin seelenruhig – starke Weiterleitungen in offene Zonen (meist nach Drehungen) oder lange Bälle nach vorne (meist ohne Drehungen zuvor).

Seine Passtechnik ist übrigens nicht nur für einen Torwart überzeugend. Es gibt sicher eine beunruhigende Anzahl zentraler Mittelfeldspieler und Innenverteidiger in Europas Topligen, welche sich über eine solche Passtechnik freuen würden. Ter Stegen ist vielleicht nicht ganz so intelligent in seiner Passwahl wie Neuer, doch seine Passtechnik dürfte wohl sogar dem Bayern-Torhüter überlegen sein.

In one training session, a few days ago, ter Stegen made Messi went crazy in a ball control exercise. „Leo!“, someone shouted. „He touches it better than you!“. The Argentinian replied: „Not better… much better!“

Was bei den langen Bällen besonders auffällt, ist nicht nur ihre enorme Präzision, sondern die Variabilität, in der sie gespielt werden, und der Effet, welchen Ter Stegen ihnen mitgibt. Vielfach schneidet Ter Stegen die langen Bälle von unten etwas an, wodurch er einerseits die Flugkurve interessant verändern kann und andererseits die Pässe sich sehr angenehm zur Ballannahme nach unten bewegen, an Geschwindigkeit verlieren und einfacher zu stoppen sind.

Dadurch haben sie nicht so eine extreme Geschwindigkeit, wie es zum Beispiel Xabi Alonsos fast drehungslose lange Bälle haben, sind aber einfacher zu verarbeiten. Gepaart mit der enormen Ruhe am Ball und einzelnen sehr guten Schritten zur Bewegungsveränderung macht das Ter Stegen zu einem im Aufbauspiel außerordentlichen Torwart.

Interessant ist auch, wie er diese Technik ins Spiel einbindet. In sehr statischen Situationen, wo der Gegner die Anspielstationen hoch zustellt, aber Ter Stegen selbst nicht attackiert, bleibt Ter Stegen häufig länger am Ball. Er rückt gemächlich auf, versuchte die Passwinkel zu verändern, sucht nach Schnittstellen oder wartet Bewegungen ab. Auf diese reagiert er geschickt mit präzisen langen Bällen oder eben guten Zuspielen in die entstehenden Dynamiken. Dabei hilft ihm auch seine gute Beidfüßigkeit.

Ter Stegen mit einem langen Ball nach Anlocken, der hervorragend ankommt. Der linke Achter befreit sich hier wegen der gegn. Mannorientierungen im Angriffspressing.

Ter Stegen mit einem langen Ball nach Anlocken, der hervorragend ankommt. Der linke Achter befreit sich hier wegen der gegn. Mannorientierungen im Angriffspressing.

Allerdings hat der womöglich ‚technisch beste Torwart der Welt‘ auch so seine Mängel.

Ist Ter Stegen zu weiträumig?

Obwohl Ter Stegen wie erwähnt die Ballzirkulation mit Kurzpassspiel auch unter Druck aufrechterhalten und dank seiner Technik wohl auch in Barcelonas Rondo-Übungen mithalten kann, so hat er vereinzelt strategisch suboptimale Entscheidungen. Zumindest für mich greift er gelegentlich zu früh auf den langen Ball zurück und versucht hierbei auch zu sehr Spieler in weit entfernten Zonen anzuspielen. An sich hat er natürlich eine gute Entscheidungsfindung, doch dieser Fokus auf den langen Ball mit – selbst bei erfolgreicher Ballverarbeitung! – langfristig geringer Erfolgschance wird nicht dosiert genug eingesetzt. Zwar gibt er Ter Stegen eine gewisse Balance und Grundstabilität, da er ihn öfters anstatt eines riskanten Kurzpasses spielt, langfristig sind hier noch ein paar Prozentbruchteile zu holen.

Seine frühe Suche nach langen Bällen ermöglicht Barcelona aber in vielen Situationen auch Vorteile. Nach abgefangenen Pässen oder Flanken kommt teilweise sofort ein langer Ball akkurat in hohe Zonen. Ter Stegen beschleunigt das Spiel dadurch sehr gut, gegen Atlético in dieser Saison in der Copa del Rey legte er dadurch mit einem sehr starken langen Ball ein wegen Abseits zurückgepfiffenes Tor Neymars auf.

Ter Stegen und Barcelona mit symmetrischem Dreierkettenrautenaufbau. Das wäre doch möglich?

Ter Stegen und Barcelona mit symmetrischem Dreierkettenrautenaufbau. Das wäre doch möglich?

Darum muss diese Weiträumigkeit Ter Stegens auch kontextuell gesehen werden. In einzelnen Situationen verhelfen sie zu mehr Stabilität, in anderen erhöhen sie sogar die Offensivpräsenz und geben den Katalanen die Möglichkeit ihre extremen Möglichkeiten in der Angriffsreihe sowie deren taktische Eigenheiten ins Spiel zu bringen. Nur selten ist es ein Problem, weil er dadurch in einer geweiteten Formation der eigenen Mannschaft den Ball quasi verschenkt.

Ein weiteres Problem – und hier ist es eine gelegentlich fehlende Weiträumigkeit – ist das Verschieben Ter Stegens zum Ball. Vielfach bleibt er zentral stehen und im eigenen Strafraum, wobei sich dies im Laufe der Saison schon einige Male verändert hat. Ob hier die Trainerarbeit oder bewusste taktische Anpassungen vorliegen, ist unklar.

Doch Ter Stegen hatte in einigen Partien teilweise sehr breite Positionierungen nahe am Ball, wo er sich weit neben dem eigenen Tor anbot und von dort aus verlagernde Pässe spielte, in anderen Spielen blieb er jedoch sehr mittig.Das ist auch in der Vertikale der Fall. Situativ gab es Partien, wo er von vor dem Strafraum aufbaute und die Ballzirkulation sehr dynamisch hielt, manchmal gab es wiederum sehr zurückhaltende Positionierungen Ter Stegens. Eine Anpassung Luis Enriques an mögliche Pressingausflüge der gegnerischen Stürmer ist durchaus denkbar. Hier wird interessant, wie sich Ter Stegens Positionierung und die Ballorientierung dieser in den nächsten Jahren verändern wird. Mit seiner Technik könnte er durchaus eine Torwartkette weit vor dem eigenen Strafraum effizient umsetzen, wie es z.B. in der Jugendakademie Adelaide Uniteds bereits praktiziert wird.

Allerdings ist Ter Stegen natürlich nicht nur ein elfter Feldspieler. Ab und zu wird er auch seine Hände benutzen müssen. Können Ter Stegens Fähigkeiten als Torwart mit seinen als Feldspieler mithalten?

Der kleine Kahn

Ter Stegen sprach schon häufiger davon, dass Oliver Kahn sein großes Vorbild gewesen sei. Und eine gewisse optische Ähnlichkeit ist durchaus nicht zu leugnen. Auf der Linie besticht Ter Stegen ebenfalls durch hervorragende Reaktionen, eine enorme Sprungkraft und ein aggressives Spiel auf der Linie. Im 1-gegen-1 kommt Ter Stegen teilweise sehr frühzeitig heraus und geht nahe an den Gegenspieler, was auch Kahn tat.

Auch die relativ hohe Schrittfrequenz auf der Linie fällt bei beiden auf; Ter Stegen ist aber oftmals etwas vor der Linie positioniert. Viele Torhüter kommen zwar weit außerhalb des Strafraums heraus – und hier ist Ter Stegen nicht ganz so weiträumig und aktiv wie Neuer –, doch bleiben bei Situationen, wo sie den Ball nicht abfangen können, oft auf der Linie selbst. Die Ursache ist eindeutig: Man hat etwas mehr Zeit, um auf Schüsse zu reagieren. Paul Riley [@footballfactman] zeigte, dass ein eher konservatives Bewegungsspiel auf der Linie öfters mit effizienteren Torhütern zusammenzuhängen scheint.

Bei Ter Stegen ist jedoch unklar, ob das auch zutreffen würde. Er bewegt sich gerne antizipativ von der Linie weg, zeigt viele kleine Schritte zum Ball hin und steht bei einigen Abschlüssen gar mehr als einen Meter von der Linie weg. Allerdings könnte das bei Ter Stegen durchaus effektiv sein: Immerhin ist er schlichtweg nicht so groß und lang wie andere Torhüter, auch seine gute Sprungkraft und Explosivität können das nicht wettmachen. Mithilfe seiner guten, sauberen Torwarttechnik, enormen Reaktionsstärke, konstanter Aktivität an der Linie und guter Schussantizipation könnte er durchaus – zumindest in Einzelfällen – von dieser eigentlich riskanteren Spielweise profitieren.

Sein gutes Übergreifen, die starke Körperspannung sowie das extrem dynamische Abbeugen bei Flachschüssen im Verbund mit dem dynamischen Abspringen helfen ebenfalls. Zwar hat Ter Stegen durch seine Größe natürlich leichte Probleme in der Reichweite, primär bei schwierigen Flanken, alle sin allem hat er aber nur wenige Nachteile im Spiel auf der Linie – und viele davon macht er beeindruckend wett.

Fazit

David De Gea, Marc-Andre Ter Stegen, Thibaut Courtois, Jan Oblak, Mattia Perin, Matthew Ryan, …

Der Fußball scheint eine enorm starke Torwartgeneration für uns in petto zu haben. Und Ter Stegen hat dank seines Talents durchaus die Chancen als einer der besten Torhüter dieser Generation beim FC Barcelona in die Geschichte einzugehen. Seine Mischung aus starker Torwarttechnik und beeindruckendem Spiel mit dem Fuß dürfte in dieser Form selten sein.

Mit ihm hat der FC Barcelona für die nächsten Jahre den perfekten Torwart für ihren Spielstil; und auch Deutschland könnte mit Ter Stegen in der Zukunft einen der interessantesten mitspielenden Torhüter im Weltfußball besitzen. Er wird zwar wohl nie gegen den Ball eine neuereske Weiträumigkeit an den Tag legen, könnte die Torhüterposition bei passender Entwicklung aber auf seine eigene Art und Weise revolutionieren: Als zusätzlicher Innenverteidiger im Spielaufbau, auch in höheren Zonen. Denn solche Fähigkeiten sollten nicht uneingebunden bleiben. Besonders beeindruckend war auch die Partie gegen Ajax. Einen Zusammenschnitt seiner Pässe gibt es unter diesem Link.

Tom 22. September 2015 um 14:30

Gegen Levante sah er wieder bei einem Gegentor nicht gut aus. Wobei ich finde, dass die komplette Abwehr da schlecht aussah. In den Medien wird aber ter Stegen zerrissen.
ter Stegen hat derzeit aber auch wirklich ein wenig Scheisse an den Hacken.

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Tom 18. September 2015 um 14:29

Jetzt hat ter Stegen schon ein paar Sonntagsschüsse kassiert und kommt damit in ziemliche Kritik. Wie seht ihr das? Lohnt sich das Risiko trotzdem?
Bei aller Kritik an ihm darf natürlich auch nicht vergessen werden, dass der Trainer sicher auch mit Verantwortlich ist. Er wird ihn entsprechend Anweisungen geben, wie hoch er stehen soll und wie stark er sich ins Passspiel einbringen soll.

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Michael 18. September 2015 um 22:51

Das hat Enrique ja auch auf seine Kappe genommen. Er hat gesagt, dass er genau so ein Spiel von ihm fordert. Das Ding vom Mittwoch war auch kein Torwartfehler. Insgesamt aber schon blöd gelaufen, zumal Roma ja kaum was aufs tor gebracht hat. 1 Schuss wenn ich richtig gezählt habe.

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PNM 19. September 2015 um 07:32

Kann man glaube ich am besten zusammenfassen mit: So Tage gibt´s halt Mal. Wenn´s scheiße läuft, läuft´s scheiße.

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king_cesc 19. September 2015 um 10:21

Es ist doch aber auch so, dass Barca einfach schlechter und weniger presst. Dadurch steht Ter Stegen hoch und der Gegner ist in der Hälfte Barcas.
Wenn man den Gegner am eigenen 16ner presst ist es doch für den Torwart viel einfacher hoch zu stehen und den letzten Verteidiger zu geben?

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PNM 19. September 2015 um 15:28

Nicht wirklich, diese Saison ist grade das Gegenpressing sehr gut bisher.
Rom hatte ja abgesehen von diesem Tor wirklich nichts nach vorne und kam kaum in Barcas Hälfte.
Beim Tor war Rom in 2:5 Unterzahl und außen isoliert. Busquets (?) geht natürlich nicht mit vollem Tempo gegen die Dynamik drauf, sondern drängt Florenzi nach außen. Dass der den dann so trifft, das passiert vielleicht einmal in 50-100 Spielen.

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joa 7. Mai 2015 um 18:55

gegen die Bayern war seine Spielstärke wieder schön zu sehen. Sein Ball wurde nur durch eine Kopfballverlängerung direkt zur ersten Großchance für Barcelona durch Suarez.

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Jay 6. Mai 2015 um 17:01

Fantastisches Portrait! Vielen Dank dafür. Aber woher stammt das englische Zitat in dem Messi gesagt haben soll wie gut Ter Stegens Ballkontrolle sei?

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RM 6. Mai 2015 um 18:09

El Pais, 11. Februar.

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a_me 6. Mai 2015 um 13:12

Schöner Artikel. Ich kann mich nur anschließen, wenn ich sage, dass zu hoffen bleibt, dass er ab nächster Saison wirklich häufiger zum Einsatz kommt. Wäre echt schade, wenn er sich wegen mangelnder Wettkampfpraxis nicht so weiterentwickelt, wie wir uns das denken/wünschen.

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Tank 5. Mai 2015 um 13:15

Eine klitzekleine Ergänzung:

Messi: „Ter Stegen? Marc has impressive skills, he could become the best goalkeeper in the world.“

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Jacks Ramone 4. Mai 2015 um 21:25

kurz off-topic: Ich lese SV schon seit… kurz nach’m kriech. Und einige der schönsten Momente ist es, wenn sich Kommentatoren auf anderen Seiten über SV unterhalten, als wäre es das normalste der Welt und jeder weiß was gemeint ist.
http://www.spox.com/de/sport/fussball/championsleague/1505/Artikel/marc-andre-ter-stegen-barceloona-manuel-neuer.html?cid=HPT_2110150_1
ist (mal wieder) so ein Beispiel.

on-topic:
Ich finde die Tatsache, dass ter Stegen nich tin der Liga spielen darf dahingehend schlecht, da er wenig ausprobieren kann. Wenn Barca mal wieder 100:0 führt, dann ist die Gelegenheit günstig zu experimentieren. Das machen Trainer, Feldspieler und warum nicht auch die Torhüter. Nur: in der CL experimentiert man nicht, weil man 1. nicht jedes WE spielt, und noch seltener 100:0 vorne liegt.
Ich hoffe, dass sich ter Stegens Situation ändert, dann kann er sich auch weiter entwickeln. Abseits des Trainingsplatzes.

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HK 5. Mai 2015 um 09:33

Dieses Torwartwechselspiel ist für Barca ein Spiel mit dem Feuer.
Stichwort CL-Halbfinale: Der Druck ist für alle Beteiligten schon immens. Wie muss das erst bei Ter Stegen aussehen, wenn das eines der wenigen Spiele ist die man machen und in denen man sich beweisen kann?
Wenn es gut läuft nicht schlecht für ihn. Aber wenn er das versemmelt? Ggf. gibt das seiner Karriere eine ganz andere Richtung?

Wenn ich Guardiola wäre würde ich mit diesem Fakt kalkulieren.

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PNM 5. Mai 2015 um 10:38

Der Druck war doch auch schon in 1/8 – und 1/4 – Finale groß, ich würde sogar sagen eher noch größer, weil wenn der FCB da ausscheidet, dann ist in Barcelona wirklich Holland in Not (und wenn du als Torwart dafür verantwortlich bist, sieht es erstmal düster aus). In beiden Spielen, wohl gemerkt gegen City und PSG, also nicht unbedingt die leichtesten Gegner, war Ter Stegen absolut cool. Wüsste nicht, warum das jetzt anders sein sollte.

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herrhannibal 4. Mai 2015 um 19:47

Das Anforderungsprofil für einen Barca Torhüter wurde ja richtig beschrieben… Ein Torhüter hat bei dominanten Ballbesitzteams dieser Kategorie in der Regel weniger „klassische“ Torwartaktionen auf der Linie und muss dafür besser „mitspielen“ und als verlässsliche Passoption anspielbar sein…

Allerdings bin ich der Meinung, dass Fehlervermeidung bzw das Vermeiden von Ballverlusten beim Mitspielen des Keeper absolute Priorität haben müssen und es nervt mich ziemlich, dass bei Neuer, ter Stegen und Co immer auf „modernes Torwartspiel verwiesen wird wenn sie wieder an der Außenlinie noch einen Feldspieler ausdribbeln um den Ball im Spiel zu halten oder mit einem Lob über den anlaufenden gegnerischen Stürmer das Spiel besonders elegant verlagern wollen… Da steht Risiko und Ertrag einfach nicht mehr in einem gesunden Verhältnis. Ich verstehe unter modernem Torwartspiel, dass der Keeper auch in schwierigen Situtionen anspielbar sein kann und dann klare Lösungen findet. Dabei ist es mir lieber wenn bei 100 langen Bällen 20 über den Kopf von Neymar oder Messi zum Einwurf ins Seitenaus fliegen als wenn 99 genau ankommen und ein Pass abrutscht und beim gegnerischen Stürmer landet.

Mir ist das bei Neuer oder auch ter Stegen zuviel Show und zuviel Risiko. Das musse ich bei einem Keeper nicht unbedingt haben und als Barca Fan der so ziemlich jedes Spiel sieht hätte ich ein besseres Gefühl wenn Bravo auch in den Pokalwettbewerben auflaufen würde. Der ist fussballerisch ebenfalls richtig gut und weniger fehleranfällig. Der Chilene hatte in der Vorbereitung einen Patzer und vielleicht etwas Glück, dass ter Stegen dann verletzt ausgefallen war aber Bravoer war dann die Nr 1 und hat sich diesen Status in den folgenden Wochen mehr als nur verdient. Ter Stegen durfte dann eben die Pokalwettbewerbe spielen weil man ihn mittelfristig natürlich als Stammkeeper aufbauen will. Aktuell sehe ich Bravo klar stärker…

Mal als Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=9Q7mo9ibeqg
In solchen Szenen muss der Ball einfach zu 100% aus der Gefahrenzone. Notfalls eben einfach ins Seitenaus. Und es gab eben auch leider schon einige Szenen wo ter Stegen mit seinen langen Bällen einfach den Stürmer anspielte und dann die Abwehrkollgegen in höchster Not retten mussten…

Ähnlich nervig sind solche „Neuer“ Ausflüge
https://www.youtube.com/watch?v=xqaxb1YbVIk
Es ist vollkommen richtig rauszukommen aber dann muss man primär den Ball klären und darf sich auf keinen Fall irgendwelche derartigen Aktionen leisten. Ähnlich war der Move von Neuer gegen den HSV (!?) wo er perfekt rauskommt und dann statt einer klaren Defensivaktion noch einen Spieler ausdribbeln wollte… Da steht eben Risiko und möglicher Ertrag (durch einen sofortigen Gegenangriff) in keinem lohnen Verhältnis und davon gibt es bei ter Stegen (neben Problemen bei Standards und in der Strafraumbeherrschung) einfach zuviele Szenen.

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cali 4. Mai 2015 um 23:01

Wäre Neuer der Torhüter, der heute ist, ohne seine Fehler gegen Gladbach? Ich glaube nicht.

Ich halte es ganz wie Cruyff.

„Go out there and make mistakes.“

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Valentin 4. Mai 2015 um 23:40

Cruyff hat immer recht.

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Lenn 5. Mai 2015 um 13:31

„Before I make a mistake, I don´t make that mistake.“

Wie viele Gegentore haben denn Neuer und Ter Stegen wg. ihrer riskanten Aktionen die letzten 3 Jahre bekommen? Also keine „normalen“ Torwartfehler, sondern die von herrhannibal beschriebenen Szenen. Ich komm da auf sehr, sehr wenige.
Und btw.: Wer nicht pro Saison mindestens ein Tor wg. Mitspielen, Antizipieren und Verschätzen kassiert, kann kein sehr guter Torhüter sein (es sei denn, er ist halt Neuer und bekommt da auch keine Gegentore).

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SuperMario33 5. Mai 2015 um 14:40

Cruyff hat auch recht, wenn er sich selbst widerspricht. Rückt ihn in die Nähe von Chuck Norris.

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cali 5. Mai 2015 um 18:41

Haha. Wobei der von mir zitierte Auspruch seinem damaligen Torhüter Stanley Menzo galt.

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cali 2. Mai 2015 um 23:19

Matthew Ryan ist toll. Sehr pressingresistent und mit einer ähnlich präzisen Passtechnik wie Ter Stegen gesegnet.

Bei Oblak hingegen weiß mir besonders sein Handling und sein Stellungsspiel zu imponieren. Es ist schon erstaunlich, mit welcher Sicherheit er selbst schwierige Bälle festmacht.

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LM1895 3. Mai 2015 um 02:09

Ryan hab ich vor dem letzten Länderspiel Deutschland – Australien nicht so richtig bewusst gesehen, aber da war er wirklich bärenstark. Alleine diese Ruhe am Ball und dann diese durchdachten, perfekt getimeten Pässe…das war schon nett und hat mich durchaus überrascht. Oblak fängt teilweise absurde Flanken, keine Ahnung, wie er das packt…Giefer hatte das bei meiner Fortuna ab und zu auch drauf mit seinen Krakenarmen, aber dafür natürlich massive Schwächen mit dem Ball am Fuß…

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cali 3. Mai 2015 um 23:54

Ich mag Oblak sehr, aber ich habe so meine Zweifel, ob der Wechsel zu Atletico die richtige Entscheidung war.
Simeone bevorzugt ja generell dominante Strafraumtorhüter, und das bei diesen Spielertypen der Spielaufbau zu kurz kommt, dürfte kein Geheimnis sein. Das ist mir schon bei Courtois aufgefallen. Seine Stärken sind phänomenal, aber mit dem Ball am Fuß ist er alles andere als gut. Man könnte auch Grütze sagen.

Ach und @Rene:

Der passstärkste Torhüter ist für mich ohne Zweifel De Gea. Ähnlich weiträumig wie Ter Stegen, aber in der Entscheidungsfindung und Präzision noch eine Spur schneller bzw. genaue. Der Kerl ist in dieser Hinsicht absolut unfassbar.

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Bernhard 2. Mai 2015 um 16:49

Ich verstehe nicht ganz, wieso du Ter Stegens Passtechnik über die von Neuer stellst. Sind die Bälle der bayrischen Nr. 1 weniger leicht anzunehmen oder was ist der Grund für deine Einschätzung?

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PNM 2. Mai 2015 um 17:00

Guck dir das Video von Spiel gegen Ajax an.
Ter Stegen spielt mit beiden Füßen teils extrem schwierige Bälle punktgenau zum Mitspieler, mitunter auch unter Bedrängnis, und die Bälle sind auch noch leicht zu kontrollieren.
Manchmal hat man das Gefühl, er findet seine eigene Passtechnik selber auch mega geil, und spielt deshalb diese Bälle ab und an zu häufig. Neuer ist da, grade bei diesen höheren Bällen, nicht auf seinem Level, spielt auch nicht ganz so schwierige Bälle, dafür wählt er seine Pässe besser aus. Steht auch so ähnlich im Artikel glaube ich.

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Bernhard 2. Mai 2015 um 17:07

Ja, RM erwähnte das. Also ich sehe keinen derartig großen Unterschied zwischen den langen Bällen der beiden Keeper. Kann sein, dass es einen gibt.

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RM 2. Mai 2015 um 20:11

Ich – als Bayern-Fan und Neuer-Bewunderer – finde Ter Stegen eben beidfüßiger, bei langen Bällen präziser und sehe diese auch etwas besser zu verarbeiten, fallen einfach schöner runter und haben eine angenehme Rückdrehung. Neuer ist aber schlichtweg bei diesen gezielten, langen Bällen nicht so präzise und spielt sie ja auch gerne Richtung Kopf und Brust, Ter Stegen visiert ja teilweise wirklich den Fuß an und schafft das.

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Bernhard 2. Mai 2015 um 21:49

Verstehe deinen Punkt. Stimme aber bei der Beidfüßigkeit nicht unbedingt zu. Sehe lediglich minimale Vorteil für den ehem. Gladbacher.
Wie findest du seine Auswürfe? Die von Neuer sind ja manchmal abartig weit und präzise.

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RM 3. Mai 2015 um 00:38

Findet du? Neuer wirkt auf links zwar sicher, aber nicht besonders. Ter Stegen spielt ja teilweise auch mit links Pässe, die einem Sechser internationaler Klasse zu Ehre gereichen würden. Bei den Auswürfen ist Neuer in meinen Augen (klar?) besser.

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Bernhard 3. Mai 2015 um 08:52

Vorschlag: Da heuer beide im Sommer keine Turniere spielen werden, laden wir sie zu einem Wettkampf ein: Neuer vs Ter Stegen!
Der Gewinner bekommt den Titel „Aktuell bester Torhüter der Welt laut SV“. Außerdem darf er sich dann hier einen Artikel wünschen. Das wär doch was. 😉

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RM 3. Mai 2015 um 13:35

Ich schreibe deren Management eine Mail.

DAF 3. Mai 2015 um 15:43

Warum sollten beide im Sommer kein Turnier spielen? Findest du Leno, Horn und Karius im Ernst alle besser als ter Stegen oder warum sollte ter Stegen für die U21-EM sonst übergangen werden?

RM 3. Mai 2015 um 15:55

Ich glaube, Bernhard hat das einfach vergessen.


lg 2. Mai 2015 um 11:26

Versteht eigentlich jemand das spanische TorwartModell mit den ständigen Wechseln? Macht für mich immer noch keinen Sinn. Beispiel CL, da muss ich doch auf jeden Fall den besten
Spielen lassen. Und wenn das so ist warum gilt das dann nicht fur die Liga? Seltsam??

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DAF 2. Mai 2015 um 12:29

Hab ich mich auch schon ein paar Mal gefragt. Die einzige halbwegs plausible Erklärung die ich habe ist, dass dieses Modell es einem Verein ermöglicht, zwei hervorragende Torhüter gleichzeitig zu beschäftigen und damit weniger anfällig für einen Ausfall eines der beiden zu werden.

Wenn in dieser Saison alle Spiele Bravo oder ter Stegen im Tor gestanden wäre, würde sich der andere ziemlich sicher im Sommer einen neuen Verein suchen und Barca hätte nur noch einen Top-Keeper. Beide zu haben hat halt den Charme, dass eine Verletzung von Bravo oder ter Stegen Barcelona weniger schwächen würde als Bayern ein Neuer-Ausfall (wobei ich Reina auch für einen guten Back-up halte) oder ManU eine Verletzung de Geas.

Antworten

DH 3. Mai 2015 um 01:00

Ich finde das sogar sehr plausibel und finde das deutsche „es spielt immer der Gleiche“-Modell eher bedenklich. Ich meine, wie viele Nummer 2en in Deutschland haben diese Saison noch gar nicht gespielt? Wenn sich die 1 jetzt verletzt, haben die Vertreter keine Wettkampfpraxis, außerdem wird Trainingsleistung von Ersatz-TWs selten honoriert oder nur im letzten Spiel der Saison, wenn das Saisonziel schon erreicht (oder verfehlt) ist.
Gefühlt finden TW-Wechsel nur bei Vereinen statt, wo es nicht läuft.

Ich verstehe deutsche Trainer ja, dass sie nicht wollen, dass die etatmäßige Nr. 2 besser hält als die Nr. 1, die vielleicht gerade einen Patzer gebaut hat, um keine Unruhe im Verein zu haben – aber unter sportlichen Aspekten sollten die Nr. 2 zumindest im DFB-Pokal immer spielen, Wettkampfpraxis geht über alles. Aber der Torwart ist eh ein Sonderfall in Deutschland. ‚Nen IV kannst du nach Belieben wechseln, deinen TW nicht.

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L 4. Mai 2015 um 00:45

In den letzten beiden Jahren hat Klopp im Pokal auf Mitch Langerak gesetzt. Klopp hat nur im Pokalfinale 2014 gegen die Bayern Weidenfeller den Vorzug gegeben. Aber sonst fällt mir in Deutschland kein anderer Trainer ein der das ebenfalls so handhabt. Bei Pep hatte ich gedacht, dass er Pepe Reina im Pokal aufstellt.

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Isco 2. Mai 2015 um 10:53

Ter Stegen bei Barca ist zumindest eine sehr interessante Konstellation; der weitere Karriereverlauf des Deutschen hängt aber stark davon ab, ob er sich in den „klassischen“ Torwartdisziplinen steigern kann. Gerade wenn man ihn mit den erwähnten Kollegen aus der neuen Torwartgeneration (Courtois, De Gea, Oblak, …) vergleicht, weist er mMn noch ziemlich viele Defizite auf.
Ich glaube das „neue“ Torwartspiel hat ein enormes Potential, genau so wie ein ausgeschlossener Spieler einen riesigen Verlust bringt, kann ein zusätzlicher Feldspieler einen großen Vorteil bringen, auch wenn es jetzt nur effektiv nur 10,25 Feldspieler sind und nicht 11.
Ich sehe aber in naher Zukunft keinen Trainer, der dazu bereit ist auch nur ein halbes Prozent an „klassischen“ Torwartqualitäten aufzugeben um einen spielstärkeren Keeper am Feld zu haben; gutes Passspiel etc. werden einen Bonus darstellen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie zu einem entscheidenden Kriterium werden bei der Wahl eines Torhüters. Ter Stegen erfährt das ja momentan im Konkurrenzkampf mit Bravo, der einfach in allen „klassischen“ Belangen 1-2 Klassen besser ist (und auch nicht wenige spielerische Fähigkeiten mitbringt).

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Gh 2. Mai 2015 um 11:30

Ich sags mal so: wenn der spielerische Vorteil zu Siegen führt, wird auch das ein oder andere scheinbare Slapstick-Gegentor akzeptiert werden. Wenn ich an die Geschichte Barcas denke gabs da ja Busquet-Papa, dessen extravagante und manchmal pannenbeladene Ausflüge heute noch als „Busi-Solutions“ sprichwörtlich sind. „Busi esta buscant bolets“ – „Busi ist Pilze suchen“ ist noch so ein Spruch. Trotzdem hat er gespielt.

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MAtS 2. Mai 2015 um 12:12

Zu Deiner Antwort und auch zum Artikel: bei welchen „klassischen“ Torwartqualitäten ter Stegen Schwächen haben soll, bleibt komplett nebulös. Es bleibt einzig der Hinweis auf seine Größe und die Vermutung, dass dies ein entscheidender Nachteil sei. Im Übrigen ähnlich wie bei Yann Sommer.

ter Stegen hat in seinen 3,5 Jahren bei Gladbach nachgewiesen, dass er keine wirklichen Schwächen (abgesehen vielleicht von manchmal überzogenem Ehrgeiz) hat. Er ist sehr stark auf der Linie, im 1-gegen-1 und vor allem in der letzten Saison auch extrem sicher bei hohen Bällen / Flanken. Seine Fehlerquote war sehr gering, bei Whoscored zählte er in allen Jahren zu den am Besten bewerteten Torhütern der Bundesliga. Und das im Alter von 18-21 Jahren. In dem Alter war Manuel Neuer schwächer und instabiler.

Seine 2, 3 unglücklichen Spiele in der N11 (meist hinter einer Hühnerhaufenabwehr) haben offenbar bei vielen, die ihn nicht regelmäßig gesehen haben, Eindruck hinterlassen. In Barcelona hatte er mit der Verletzung zu Saisonbeginn Pech und musste damit Bravo in der Liga den Vortritt lassen. Bravo ist auch ein Top-Torwart, übrigens auch am Ball. Perspektivisch wird ter Stegen ihn trotzdem ablösen. Ist übrigens auch bemerkenswert wie ter Stegen in Pokal und Cl bei relativ wenig Spielpraxis, die für einen Torwart wichtig ist, sehr gute Leistungen abliefert.

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CE 2. Mai 2015 um 12:22

Es gibt eine Schwäche bei ter Stegen, die aber in den letzten Jahren zusehends ausgebessert wurde: Seine seitliche Absprungtechnik. Das muss/musste er eben aufgrund seiner Größe auch beheben.

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RM 2. Mai 2015 um 12:23

„und auch zum Artikel“ – Wo steht im Artikel etwas von Schwächen bei Ter Stegen außer eben Reichweite?

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MAtS 2. Mai 2015 um 12:54

Ich habe ja geschrieben, dass es im Prinzip auf die Größe/Reichweite reduziert wird. Es wird m.E. nicht klar, weil Du einerseits seine Stärken richtig gut herausstellst, aber in diesem Teil wird’s eben nebulös:
„Zwar hat Ter Stegen durch seine Größe natürlich leichte Probleme in der Reichweite, primär bei schwierigen Flanken, alle sin allem hat er aber nur wenige Nachteile im Spiel auf der Linie – und viele davon macht er beeindruckend wett.“
– leichte Probleme in der Reichweite
– alles in allem aber nur WENIGE
– VIELE DAVON…
Hä? Das werden ja immer mehr 😉

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RM 2. Mai 2015 um 20:08

Er hat wenige Probleme (ich habe nicht alle ausgeführt, die Reichweite ist ja nur die Ursache für mehrere Konsequenzen), aber von diesen wenigen Problemen macht er relativ zu den Problemen eben viele (z.B. 75%) wett, so ist das gemeint. Soll heißen: Wenige Schwächen und davon kommen noch weniger wirklich konstant zu tragen.

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Alexander 2. Mai 2015 um 10:12

Und wieso wurde Bravo in der Liga bevorzugt?
Bzw. kannst du das nachvollziehen oder eher nicht?

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RM 2. Mai 2015 um 10:51

Rotation hat sich so zu Saisonbeginn wegen Ter Stegens Verletzung so ergeben. Bravo zeigte gute Leistungen und lebte sich gut ein, weswegen er weiterhin drinnen bleibt. Kann mir auch gut vorstellen (Spekulation), dass man bei Ter Stegen noch abwartet, bis sein Spanisch besser ist zwecks Kommunikation mit Abwehr und Mittelfeld.

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Peter Vincent 2. Mai 2015 um 15:20

Ich habe von Fans gehört, es gäbe einen Plan mit ter Stegen als klare Nummer 1.
Sprich: Schon nächste Saison soll er in La Liga und CL die #1 sein, während Bravo dann die Pokaleinsätze bekommt.

Keine Ahnung, wie valide diese Informationen sind, sie erscheinen mir aber zumindest nachvollziebar, da ter Stegen mE ideal zu Barca passt.

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Lenn 2. Mai 2015 um 11:03

Ter Stegen hatte sich in der Vorbereitung verletzt, und Bravo ist halt auch kein schlechter und hat seine Sache gut gemacht, so dass Lucho keinen Grund zu Wechseln sah.

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Benj 2. Mai 2015 um 02:30

Ein Torhüter ist in 1. Linie ein Torhüter. Seine Hauptaufgabe ist es, sein Tor zu hüten. Er wird keinen Ball spielen können, wenn er nicht zuvor ihn auch gehalten hat. Ob Ter Stegen die Torhüterposition revolutionieren wird können, hängst nicht davon ab, ob und wir gut er als zusätzlicher Innenverteidiger im Spielaufbau fungiert, sondern EINZIG und ALLEIN, ob er diese 7,32*2,44m² sauber hält. Alles andere sind Nebengeräusche.

Jashin, Banks, Maier, Zoff, Pfaff, Schmeichel, Kahn, Buffon und Cech sind einige der Namen, die mir zum Thema „Bester Tormann aller Zeiten“ einfallen. Ist einer dabei, der besonders aufgrund seiner spielerischen Fähigkeiten in Erscheinung getreten ist? Natürlich nicht.

Fussball und Liebe haben wahrscheinlich vieles, aber zumindest eines gemeinsam: Zuviel Romantik zerstört den Blick für die Realität.

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CR4 2. Mai 2015 um 03:10

Der Sport und die Taktik entwicklen sich weiter: bei den Systemen, die Barcelona, Bayern und die N11 spielen BRAUCHT es einen Torhüter, der wie ter-Stegen oder Neuer wesentlich MEHR kann als Bälle von der Linie zu kratzen, selbstverständlich muss er da auch gut sein, aber das reicht nicht (mehr):

– auf der Linie und im 16er ist Neuer auf einem Niveau mit Kahn
+ als Libero entschärft er Gegenstöße auch weiter vorne und meistens hat sein Team dann
noch Ballbesitz
+ supergenaue Abwürfe bis zur Mittellinie zum Einleiten von Kontern
+ präzise (nicht nur weite) Abstöße, die zu Toren führen

effektiv hat sein Team so einen Feldspieler mehr auf dem Platz, was bei beim heutigen Pressing enorm hilfreich ist

einfach mal das hier anschauen und genießen …

https://www.youtube.com/watch?v=-aqafXWX8PY

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Benj 2. Mai 2015 um 14:11

In diesem Artikel ist nicht einmal von Neuer die Rede, sondern von ter-Stegen (oder habe ich etwas übersehen?), und mit Verlaub, wer ter-Stegen mit Neuer gleichsetzt, der hat noch viel zu lernen.

By the way, selbstverständlich halte ich die technischen Fähigkeiten eines Torhüters mit dem Ball für immanent wichtig, aber nicht im Sinne einer Revolution. Die Revolution beim Torwartspiel kann nur das Verhindern von Toren, egal ob auf der Linie oder auf der Mittellinie bedeuten.

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AS 2. Mai 2015 um 17:40

Es spricht auch niemand davon, dass das Verhindern von Toren nicht mehr die Hauptaufgabe, das Wichtigste, die entscheidende Eigenschaft des Torhüters seien soll. Es wird nur diskutiert, dass Ter Stegen (besonders im System Barcelona) die Fähigkeiten besitzt, dies noch um eine spielerische Eigenschaft zu ergänzen. Ich weiss auch nicht, ob man ihn mit den Größten des Torwartspiels vergleichen muss. Eine Revolution bedeutet ja nicht, dass man DER beste Torwart ist, sondern etwas entscheidend anders macht.

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CR4 3. Mai 2015 um 01:01

ich werde mich hüten ter-Stegen auf das Niveau von Neuer zu setzen und hab das auch nicht gemacht, aber bei deiner Aufzählung der besten Torhüter hörst du halt zu früh auf … da gehört für mich eben Neuer dazu – und Neuer und ter-Stegen u.a. (ohne diese miteinander zu vergleichen) sind eben die neue Generation, die mehr können muss, weil sich das Spiel weiterentwickelt hat … EINZIG und ALLEIN den Kasten sauber halten reicht für Torhüter genauso wenig, wie von Offensivspielern nur erwartet wird Tore zu schießen oder vorzubereiten, auch Robben und Ribery haben gelernt defensiv mitzuarbeiten …

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Demetrios 2. Mai 2015 um 03:49

Deine Liste der besten Torhüter ist Deine persönliche Meinung – aber da sie Jaschin beinhaltet, werden Deine weiteren Ausführungen einfach nur unfassbar grotesk.

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Benj 2. Mai 2015 um 14:06

Wer Jashin nicht als einen der besten der Torhüter sieht, sollte sich in Zukunft nur noch mit Synchronschwimmen beschäftigen.

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CE 2. Mai 2015 um 14:10

Er meint das sicher anders. Yashin galt gerade auch aufgrund seiner Teilnahme am Spiel als einer der besten.

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AS 2. Mai 2015 um 08:14

„Er wird keinen Ball spielen können, wenn er nicht zuvor ihn auch gehalten hat.“. Unsinn.
Ansonsten: Im Artikel wird von Revolution gesprochen. Dies bedeutet einen grundsätzlichen strukturellen Wandel der Torhüterposition. Im Falle ter Stegens: Torwart PLUS zusätzlicher Innenverteidiger im Spielaufbau. Nach deiner Aufzählung hervorragender Tormänner resultierst du selber: „Ist einer dabei, der besonders aufgrund seiner spielerischen Fähigkeiten in Erscheinung getreten ist? Natürlich nicht.“ Und genau dies wäre die Revolution bei ter Stegen. Ansonsten würde sich ja nichts ändern. Ob der 23jährige jemals die Klasse der Genannten auf der Linie erreichen wird? Wer weiss. So wie ich den Artikel verstanden habe, wird aber auch nur sein Potential hierfür diskutiert.

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idioteque 2. Mai 2015 um 13:23

Wenn ein Torwart durch Aufrechterhalten der Ballzirkulation das eigene Team im Ballbesitz halten kann, dadurch das Team mehr Chancen herausspielt und weniger zulässt, kann das die Nachteile auf der Linie locker wettmachen. Das hängt natürlich vom Team und der Qualität des Torwarts ab.
Ter Stegen ist auf der Linie und in der Strafraumbeherrschung immer noch über dem BuLi-Durchschnitt. Wenn er jetzt z.B. bei zehn kritischen Strafraumsituationen einen Ball mehr ins Tor lässt als ein klassischer Weltklassetorhüter, aber durch seine spielerischen Fähigkeiten eine kritische Situation weniger entsteht, kann das bei einem Team wie Barca, das in einem Spiel vielleicht in 4 (jetzt nur noch 3) solcher kritischen Situationen kommt, weniger Gegentore (+ mehr potenzielle eigene Chancen) bedeuten. Natürlich sind die Zahlen nur Abschätzungen (wahrscheinlich sogar falsche, weil der genaue Einfluss gerade für mich als Laien nicht einsehbar ist).
Man muss immer aufpassen, dass man sich von seinem Gedächtnis keine Streiche spielen lässt, wenn man sich überlegt, wer denn die „Besten aller Zeiten“ sind, weil man sich im Allgemeinen nur an die Extremsituationen erinnert (im Falle von Torhütern z.B. spektakuläre Paraden und Patzer, die das Spiel gekostet haben), aber von allem, was zwischen diesen Szenen passiert ist, nur noch einen diffusen Eindruck hat (der dann auch nochmal von den spektakulären Szenen getrübt ist). Deswegen kommen die unspektakulären Arbeiter meistens in der Bewertung nicht so gut weg. In einem Jahr denken fast alle alle an das aktuelle Pokalhalbfinale zurück, als das, wo Bayern vier Elfer verschossen und Langerak Lewandowski abgeräumt hat, vielleicht noch daran, dass den Großteil der Partie Bayern stärker war und Dortmund erst kurz vor Schluss aufgedreht hat, Bayern mindestens einen Elfer nicht bekommen hat und Kampl vom Platz geflogen ist. Die Nuancen hängen dann auch noch davon ab, mit welchem Team man sympathisiert, usw.
Das Gleiche passiert z.B. oft bei Neuer, dessen Ausflüge aus dem Strafraum meistens dafür sorgen, dass Angriffe gar nicht erst gefährlich werden. Aber man erinnert sich im Nachhinein an die Situationen, wo es besonders knapp war oder schiefgegangen ist. Dabei sorgen seine Fähigkeiten dafür, dass er eigentlich in den klassischen Torwartdisziplinen eigentlich gar nicht mehr Weltklasse sein müsste, um jedes Team mit hoher Abwehrlinie zu verbessern.

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brathuhn 2. Mai 2015 um 18:45

Es ist wirklich traurig wie seit einiger Zeit unter quasi jedem Artikel irgendein Wichtigtuer mit unfassbarer Aggressivität und Engstirnigkeit seinen Frust abläst, weil ihm irgendwas am Artikel nicht passt. Allein dein zweiter Satz ist so entblößend und albern, dass man den ganzen Rest garnicht mehr verhandeln muss.

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MR 2. Mai 2015 um 22:00

„Jashin, Banks, Maier, Zoff, Pfaff, Schmeichel, Kahn, Buffon und Cech sind einige der Namen, die mir zum Thema “Bester Tormann aller Zeiten” einfallen. Ist einer dabei, der besonders aufgrund seiner spielerischen Fähigkeiten in Erscheinung getreten ist? Natürlich nicht. “

Jetzt mal abgesehen davon, dass das nicht stimmt (Yashin vor allem, aber Buffon sicher auch) und du van der Saar geschickt rausgelassen hast: Du bist dir schon bewusst, dass es mal eine entscheidende Regeländerung gab, nachdem die meisten der genannten ihre Karrieren bereits beendet hatten? Hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCckpassregel

In dem Kontext, wäre empfehlenswert, noch einmal über diesen unheimlich lustigen Satz nachzudenken: „Er wird keinen Ball spielen können, wenn er nicht zuvor ihn auch gehalten hat.“

Ich hab vielleicht noch nie einen Satz in Bezug auf Fußball gelesen, der noch offensichtlicher falsch war.

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ES 3. Mai 2015 um 13:22

Ja, der Satz ist wirklich schön. Nehmen wir mal an, der Torhüter hält einen Ball nicht, und der Ball landet im Netz. Dann gibt es Anstoß, und tatsächlich, sehr selten ist der Torhüter am Anstoß beteiligt. In dem Fall stimmt der Satz also (wenn wir definieren, dass das Herausbefördern des Balls aus dem Netz, und das anschließende Herausschlagen zum Mittelkreis kein „Ball spielen“ als Teil des Spiels ist). Umgekehrt könnte das eine lustige Regel geben. Der Torhüter darf den Ball nur spielen, wenn er ihn vorher gehalten hat. Beim Rückpass wirft sich der Torwart also katzengleich auf den Ball (damit er als gehalten gilt) vermeidet aber die Benutzung der Hände (Vorsicht Rückpassregel!), anschließend erfolgt gekonnt die Weiterleitung. Würde den Stürmern zusätzliche Chancen einräumen, die Schiedsricher in weitere Konflikte stürzen, die Stammtischdiskussionen bereichern, kurz: das Spiel spannender machen. Ich bin für diese Regeländerung.

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Spielverderber 3. Mai 2015 um 10:59

Mittwoch könnte man ja mal eine Strichliste:
-Abwehraktionen
-bewusstes Anspiel durch Mitspieler
Ich tippe mal so ausm Bauch raus auf ein Verhältnis 1:10. Wenn das nicht genug Anlass ist die Sicht auf die Hauptaufgabe wenigstens etwas zu erweitern, dann hätten wir heute auch noch Innenverteidigern ala: und wenn dann Mann aufs Klo geht, dann läufst du hinterher! Und Stürmer für die die eigene Hälfte verbotene Zone ist.

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RM 3. Mai 2015 um 11:34

Laut Statistik war Ter Stegen 2013/14 der fünftbeste Torhüter Europas beim Halten von Schüssen. Navas, De Sanctis, Neuer und Buffon (in dieser Reihenfolge) vor ihm. Und konstant unterscheiden sich nur wenige Torhüter beim Halten von Schüssen auf diesem Niveau. Denn um auf dieses Level zu kommen, muss man eben Schüsse halten können. Was man dann darüber macht, entscheidet noch viel mehr über den Einfluss des Torwarts aufs Spiel.

Im Schnitt kommt Ter Stegen übrigens auf 21.2 Pässe pro Spiel in der Champions League bei 2 gehaltenen Bällen pro Spiel. Das ist etwas mehr, als deine These „Er wird keinen Ball spielen können, wenn er nicht zuvor ihn auch gehalten hat“ prognostizieren würde. Falls ein Torhüter bei einer Mannschaft mit 80% Ballbesitz spielt, die im Spiel 10 Chancen zulässt, wovon er 5 außerhalb des Strafraums mit Fuß abfangen kann und von den verbleibenden 5 eine geblockt wird und zwei übers Tor gehen, dann ist seine Fähigkeit auf der Linie relativ zu den anderen Fähigkeiten außerdem eben doch etwas weniger zu gewichten. Sie sollte natürlich nach wie vor hochwertig vorhanden sein, aber das ist bei Ter Stegen und eigentlich fast jedem Stammtorhüter der fünf Topligen der Fall.

Maier war bekannt für seine Strafraumbeherrschung, Buffon für seine Komplettheit und Yashin gilt eben wegen seines Mitspielens als ‚Jahrhunderttorhüter‘. Ohne diese Eigenschaft wäre er vermutlich gar nicht in deiner Liste, weil er deutlich unbekannter wäre als Torhüter. Desweiteren hatte Yashin ebenfalls einige Patzer. Aber rate mal, wieso fast alle Yashin vor den anderen aufgezählten Torhütern sehen?

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