Bayern findet den Faden

6:1

Als wäre nichts gewesen. Eine Woche nach der 1:3-Niederlage in Porto inklusive Verlust der Medizinmänner zeigt Bayern München der Mannschaft von Julen Lopetegui die Grenzen auf. Das Champions-League-Halbfinale kann kommen.

Zusammengefasst:

  • Porto verteidigte weder horizontal noch vertikal so verdichtet wie im Hinspiel
  • Bayern fokussierte auf die offensiven Flügelräume mit einer vergleichsweise symmetrischen Formation
  • Thiago dominierte den Zwischenlinienraum – halbrechts profitierte er von Laserpässen, halblinks von Herreras Aufrücken
2015-04-21_Bayern-Porto_Grundformation

Grundformationen in den ersten 30 Minuten

Grundformationen

Lopetegui musste aufgrund von Gelbsperren beide Außenverteidiger, Danilo und Alex Sandro, ersetzen. Der 48-jährige Baske tat dies, indem er eine Viererabwehrkette aufbot, die nur aus Zentralverteidigertypen bestand. Bruno Martins Indi rückte von halblinks auf die Position des Linksverteidigers und machte so Platz für Iván Marcano. Als Rechtsverteidiger sollte in den ersten 30 Minuten der Mexikaner Diego Reyes agieren. Ansonsten blieb alles beim Alten. Die Portugiesen formierten sich grundsätzlich in einem 4-3-3, wobei Casemiro als klassischer Zentralsechser die beiden Achter Óliver Torres und Héctor Herrera absichern sollte.

Bei Bayern München ergab sich im Vergleich zum Hinspiel lediglich eine personelle Änderung. Holger Badstuber ersetzte Dante als linken Innenverteidiger. Vor der Partie wurde vermutet, dass Pep Guardiolas Team in einem 4-3-3 oder in einem 4-3-1-2 mit Mario Götze als Zehner auflaufen würde. Doch Guardiola überraschte in diesem Fall, indem er die bayerische Mannschaft in einer 4-2-3-1-Grundformation auf das Feld schickte. Philipp Lahm agierte dabei in der ungewohnten Rolle als rechter Flügelangreifer.

Bayerns Spielaufbau

Wie schon in der Vorwoche stellte Lopetegui seinen Mittelstürmer Jackson Martínez als Manndecker für Xabi Alonso ab, sobald die Bayern von hinten heraus aufbauten. Jedoch war Porto insgesamt passiver eingestellt – sprich die beiden Flügelstürmer pressten seltener mannorientiert auf Badstuber und/oder Jérôme Boateng. Auch gab es nahezu nie Pressingfallen durch vorgetäuschte Passivität in der ersten Linie zu beobachten. Vielmehr bewachten in beiden Halbräumen jeweils Achter und Flügelstürmer die Passkanäle zu Thiago und Thomas Müller.

Im Laufe der Partie sollten genau diese Vertikalkanäle für Porto zu einem Problem werden. Da Alonso nahezu nie zwischen die Innenverteidiger abkippte, spielten sich Badstuber und Boateng mehrfach auf recht kurzem Weg den Ball quer zu. Folglich wurde der komplette, ballorientiert verschiebende Block von Porto in Bewegung gebracht. Boateng nutzte dann seinerseits einige „Laserpässe“, sofern der Kanal nach vorn offen war.

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Martínez bewachte erneut Alonso. Boateng peilte wie in dieser Szene einen weiträumigen Vertikalball an.

Hier gelang dies, da Porto durch mehrfaches Verschieben die Gasse öffnete. Brahimi schritt als einrückender Flügelspieler nicht ein.

Balleroberungen von Porto in der ersten Halbzeit | Quelle: Squawka.com

Balleroberungen von Porto in der ersten Halbzeit | Quelle: Squawka.com

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Aggressives Durchpressen bis zum Torhüter sah man von beiden Teams…

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…wobei Neuer infolge des geringeren Pressingdrucks einige Situationen ohne Schlag lösen konnte.

Schlussendlich wurde Casemiro in einen aussichtslosen Kampf geschickt. Denn die Bayern verstanden es exzellent, die Halbräume um den Sechser herum zu bespielen. Begünstigt wurde dieser Plan noch vom wenig kompakten Pressing Portos. Des Öfteren schob Herrera als rechter Achter auf die Höhe von Martínez, ohne aber wirksam Balleroberungen forcieren zu können. Hinter dem Mexikaner taten sich hingegen große Löcher auf, die Bayern anpeilen konnte. Ricardo Quaresma versuchte sogar vereinzelt im Rücken von Herrera die freien Zonen anzulaufen. Der Flügelstürmer war aber ebenso mit den Vertikalläufen Juan Bernats beschäftigt und insgesamt mit dem hohen Arbeitspensum in der Defensive überfordert. Das wurde beispielsweise beim Führungstor der Bayern deutlich, als Götze auf Bernat ablegte und der Spanier per Flanke die Vorlage für Thiagos Kopfballtreffer gab.

Torvorlagen in der ersten Halbzeit | Quelle: Squawka.com

Torvorlagen in der ersten Halbzeit | Quelle: Squawka.com

Herrera rückte oftmals in die vorderste Linie, wodurch ein 4-2-4 bei Porto entstand.

Herrera rückte oftmals in die vorderste Linie, wodurch ein 4-2-4 bei Porto entstand.

Denn dieser Flügel war zugleich das Ziel einiger weiter Diagonalbälle. Mehrfach schlug Boateng das Spielgerät in Richtung Götze, der sich in Kopfballduelle mit Reyes begab. Portos Rechtsverteidiger war wenig überraschend in der Luft überlegen. Die Bayern hatten es aber sowieso auf die direkte Eroberung des zweiten Balls abgesehen. Da Boatengs Zuspiele mit viel Unterschnitt zum Duo Götze/Reyes flogen, konnten diese „weichen“ Bälle nur sehr schwierig mit Druck aus der Gefahrenzone geköpft werden. Bayern verschob über Lewandowski, Thiago und Bernat rasch in die Nähe von Götze und sammelte so lose Bälle ein. Auch hier war wieder die mangelnde Präsenz von Herrera ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Insgesamt kämpfte Portos rechte Seite mit Bayerns Angriffen. Reyes ließ sich oftmals von Götze herausziehen, weil er ihn mannorientiert verfolgen wollte. Allerdings verlor die Viererkette dadurch ihre horizontale Kompaktheit, die man noch im Hinspiel bewundern durfte. Meist reagierte Quaresma erst spät mit Rückzugsbewegungen, die ein Zurückfallen in die Mitte für Reyes ermöglichten.

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Kopfballduelle von Diego Reyes | Quelle: Squawka.com

Kopfballduelle von Diego Reyes | Quelle: Squawka.com

Daneben gab es weitere Probleme für Porto:

1. Wenngleich Alonso seine falschen Positionierungen zu Badstuber nicht komplett abstellen konnte, da er Mannschaftskollegen doch noch vereinzelt im Spielaufbau blockierte, so verhielt sich der Spanier aber clever im Umgang mit Martínez. Der Kolumbianer konnte situativ einen Innenverteidiger der Bayern anlaufen, ohne dabei den Deckungsschatten auf Alonso aufgeben zu müssen. Hier kam die zu tiefe Positionierung von Bayerns Sechser zum Tragen. Aber im Verlauf der Partie rückte der 33-Jährige immer wieder höher ins Mittelfeld, um Martínez entweder mitzuziehen oder die Räume für das Umspielen des Porto-Stürmers zu erweitern. Insbesondere wenn Boateng und Badstuber mit dem Spielgerät bis zur Mittellinie vorstoßen konnten, begab sich Alonso verstärkt nach vorn. Dies begünstigte ebenso den Gegenpressingdruck, da Boateng die langen Schläge in der Regel von der Mittellinie aus schlug. Alonso schob in höhere Zonen und sicherte somit auch Thiago und Müller effektiver beim Kampf um zweite Bälle ab.

Alonso noch in tieferer Position.

Alonso noch in tieferer Position.

2. Porto offenbarte einige Schwächen im offensiven Umschaltspiel. Gerade beide Achter rückten mehrmals zu schnell auf und isolierten somit den jeweils Ballführenden. Casemiro konnte dadurch selten direkt nach vorn spielen, weil ein Fehlpass gegen die bayerische Pressingwand drohte. Die Außenverteidiger kämpften zudem bei Ballbesitz mit der drohenden Isolation, da ihnen die Anspielstationen ausgingen. Ebenso schob Porto bei längeren Anspielen auf Wandspieler Martínez zu rasch nach vorn, teilweise sogar in den Rücken des Kolumbianers. Badstuber und Co. fingen einige Bälle auf Portos Mittelstürmer durch progressives Herausrücken sofort ab und hatten im besten Fall in der folgenden Umschaltaktion mehrere Portugiesen bereits passiert. So geschehen beim vierten Tor der Bayern.

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Ein Münchener Konter nach einem langen Ball auf Martínez, der frühzeitig abgefangen wurde. Das Resultat war ein Treffer für Bayern.

Brahimi wurde hier an der Außenlinie isoliert. Lediglich der kurze Sicherheitspass zu Casemiro war noch machbar, weil zuvor bereits die Achter sowie Quaresma, von dem das Zuspiel zum Linksaußen kam, hinter Bayerns Linie gerückt waren.

Brahimi wurde hier an der Außenlinie isoliert. Lediglich der kurze Sicherheitspass zu Casemiro war noch machbar, weil zuvor bereits die Achter sowie Quaresma, von dem das Zuspiel zum Linksaußen ursprünglich kam, hinter Bayerns Linie gerückt waren.

3. Lopeteguis Team hatte nicht nur Probleme mit den Anspielen auf Thiago im Zwischenlinienraum. Auch Lewandowski setzte sich in einigen Szenen gut von der tief stehenden Innenverteidigung ab und versuchte anschließend direkt auf Müller, der hinter die Abwehrlinie sprintete, weiterzuleiten.

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Grundformationen in der zweiten Halbzeit

Umstellung zur Halbzeit

Nach der Pause ersetzte Sechser Ruben Neves den sichtlich entnervten Quaresma. Lopetegui entschied sich beim Stand von 0:5 auf ein 3-1-4-2 umzustellen. Neves agierte als Sechser vor einer Dreierreihe mit Casemiro als Zentralverteidiger. Martins Indi fand sich in der eher ungewohnten Rolle als linker Flügelläufer wieder, wobei der Niederländer oftmals frühzeitig bis zur Martínez-Linie vorrückte. In der Zentrale ließ sich Torres in der Regel etwas tiefer fallen, um neben Neves eine weitere Anspielstation im Spielaufbau zu sein oder aber dem aktiven Marcano den Raum für einen Vertikalvorstoß zu öffnen.

Im Pressing war es bei Porto meist eine 3-4-2-1-hafte Formation, wobei die Gäste die jeweiligen Höhen ihrer Linien variierten. Teils schoben die situativen Halbstürmer Herrera und Brahimi mannorientiert auf den jeweils ballführenden Innenverteidiger der Bayern.

In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit verteidigten die Hausherren noch im 4-2-3-1, bis Guardiola auf die Anpassung seines Trainerkollegen mit der Umstellung auf ein 4-3-3-Pressing reagierte. Porto konnte immer noch über die breite Dreierreihe ganz hinten den Ball zirkulieren lassen. Doch das aufmerksame Verschieben der bayerischen Angriffslinie erschwerte das Durchspielen dieser ersten Welle, was vor allem am konzentrierten Balancieren von Lahm und Thiago festzumachen war. Beide liefen meist die offenen Lücken an oder lauerten zumindest auf den Pass.

Mit der Einwechslung von Sebastian Rode für Rafinha – Lahm ging nach rechts hinten – wurde das 4-3-3 noch konkreter, die Durchschlagskraft nach langen Schlägen auf Lewandowski nahm jedoch ab, weil die Bayern nicht mehr so präsent im Gegenpressing waren.

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Zunächst verteidigte Bayern in einer Mischung aus 4-2-3-1 und 4-1-4-1…

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später stellte Pep auf eine 4-3-3-hafte Defensivformation um.

Fazit

Doch zum Schluss waren das nur marginale Punkte in einer mehr oder weniger entspannten zweiten Halbzeit. Den Grundstein für den Einzug ins Halbfinale hatten die Bayern mit fünf Treffern im ersten Durchgang gelegt. Allein die ersten drei Treffer wurden per Kopf erzielt. Porto wurde im Endeffekt über das Zentrum ausgespielt und bekam die finalen Schläge bei Verlagerungen auf die Außenbahnen. Sie konnten weder im Pressing Balleroberungen erzwingen, noch die notwendige Kompaktheit in tieferen Zonen generieren. Wodurch von Lopeteguis Defensivkonzept nicht mehr viel übrig blieb.

Fabi 22. April 2015 um 23:06

Wer wäre denn eurer Meinung nach nun der „einfachste“ Halbfinalgegner für die Bayern???

Antworten

CR4 23. April 2015 um 00:38

Real Madrid, weil der Kopf / die Einstellung für mich das wichtigste ist!
Gegen Madrid ist noch was gut zu machen, eine Rechnung offen. Wie Thomas Müller im Interview sagte: „Es ist schön auch mal ein Spiel zu haben, bei dem man mal „etwas gewinnen“ kann!“ Nicht umsonst schieben sich Trainer vor dem Spiel häufig gegenseitig die Favoritenrolle zu. Außerdem hat ja auch Real derzeit einige wichtige Ausfälle (Modric, Bale, Benzema).
Bei Barcelona ist es eher umgekehrt und für mich wäre das eher das Traumfinale der derzeit Besten.
Und gegen Juve könnte der FC Bayern kaum etwas „gewinnen“ (vom Finaleinzug abgesehen), aber „viel verlieren“. Auch wenn Juve sich die letzten Jahre gut entwickelt hat.

Aber das ist ja alles akademisch. Warten wir die Auslosung ab. Ob zuerst Real und dann Barca oder umgekehrt, wär mir ja egal 😉 – aber ein Schritt nach dem anderen.
Nur diese ätzenden Nickeligkeiten von Juve möchte ich mir nicht schon wieder anschauen müssen – womöglich auch noch wieder mit nem englischen Schiedsrichtergespann, das davon so gut wie nichts pfeift, wie im Hinspiel vor zwei Jahren (ok, war auch einmal Glück für Ribery 😉 ). Da würde ich mir eher wieder das Duell zwischen Chiellini (Juve) und Suarez (Barca) wie bei der WM wünschen 🙂

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Koom 23. April 2015 um 09:05

Bei Juve, Real und Barca als Gegner würde ich recht klar Juventus Turin sagen. Sind auch ein guter, starker Gegner, aber in der Breite nicht so stark aufgestellt, nicht so international erfahren. Und Barca oder Real wären schon mal draußen.

Persönlich würde ich mich jetzt über Barcelona als Gegner für die Bayern freuen. Wäre mal interessant anzusehen. Und falls sie weiterkommen, dann natürlich Real, den Bayern-Wegputzer der letzten Saison, im Finale.

Antworten

Donaukind 23. April 2015 um 14:12

Juventus traue ich in zwei Spielen gegen Bayern weniger als in einem Finalspiel in Berlin, dass Bayern dann eh schon automatisch gewonnen hätte, zu.
Als Finalgegner wäre Real wohl ganz nett. Aber der de facto Heimvorteil könnte vor allem gegen die beiden Spanier goldeswert sein. Da wäre die Favoritenrolle auch offener und eine Niederlage nicht so enttäuschend wie gegen Juve.

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derbeste 22. April 2015 um 22:07

Luftüberlegenheits-Laserpass-Boateng 😀

Made my day. Top Artikel! 🙂

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Luca 22. April 2015 um 20:32

Tolle Analyse – ganz dickes Kompliment!
Ich bin erst seit kurzem auf dieser Seite gestoßen, seit mich ein Arbeitskollege auf SV.de aufmerksam gemacht hat, und mittlerweile nach den wichtigen Spielen immer hier, um mich zu informieren. Ich bin kein Fachmann und verstehe bei Leibe nicht alles en Detail, was hier an Analysen geboten wird. Aber: ich finde es trotzdem mega-spannend! Ich habe das Gefühl, so richtig lernen und Fußball besser verstehen zu können. Ich erlebe hier ein Niveau, das ich m.M. nach sonst bei keiner oder kaum einer kommerziellen Sportseite finde. Auch bereits einen Tag nach dem Spiel schon eine solche Analyse zu vorzufinden, ist für mich beeindruckend. Tolle Arbeit – vielen Dank!
Ein neuer Fan!

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JG 22. April 2015 um 18:35

Geht’s eigentlich geiler als mit Thiago,Götze und Lahm zwischen den linien spielen zu können? Dann noch einer wie Müller,der offene Räume atmet.. das geht nicht besser!

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Kritiker 22. April 2015 um 17:15

Ich war einige Zeit nicht mehr auf Spielverlagerung, muss aber sagen: die Konkurrenz hat aufgeholt. Ich finde die Analyse von Martin Schneider in der SZ (http://www.sueddeutsche.de/sport/taktik-des-fc-bayern-gegen-porto-brillanz-der-weissen-schuhe-1.2447274) treffender und vor allem viel griffiger, klarer. Nun könnte man meinen, Klarheit entspricht wohl kaum der Komplexität eines Fußballspiels, dennoch sollte das für die Autoren hier Ansporn sein, die Texte etwas mehr auf den Punkt hin zu gestalten.

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CE 22. April 2015 um 17:21

Kein Ansporn. Lieber sein eigenes Ding durchziehen.

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Der Korrektor 22. April 2015 um 23:07

*LOL*
Typische Hipster-Antwort.

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vanGaalsNase 22. April 2015 um 17:27

Also wenn du die Analyse von SZ gut findest, bitte… Aber daran ist nichts griffig, sondern oberflächlich. Über das Freilaufverhalten und Abkippen von Alonso, sowie die sich daraus ergebenden Folgen wird nicht ein Wort verloren, sondern nur gesagt „er wurde nicht angespielt.“

Ich sehe darin auch keine Klarheit, wenn essenzielle Abläufe einfach nicht genannt werden. Das von (ernstzunehmender) Konkurrenz noch sehr weit entfernt.

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blub 22. April 2015 um 20:03

Der SZ-Text war keine Analyse, aber er bewegt sich auf deutlich höherem Niveau als man es gewohnt ist.
Wenn wenigstens 50% aller Spielberichte dieses Niveau hätten würde ich mich nicht beschweren.
Es bleibt aber völlig klar das der Text nicht die Intension hat die taktischen zusammenhänge tiefergehend zu erklären wie bei SV.
Was ich an dem Text nicht mag ist das er versucht wie gezwungen an einem erzählstrang(hier Lahm) entlang zu erzählen, aber das ist ein spezielles Problem von journalisten.

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Dampfnudel 22. April 2015 um 18:41

Mir persönlich hat die obige Analyse sehr gut gefallen. Ich wurde auch durch diese Analyse wieder auf ein paar taktische Aspekte des Spiels aufmerksam gemacht, die mir so beim Betrachten des Spiels „im Eifer des Gefechts“ nicht aufgefallen waren und bin dafür sehr dankbar.
Trotzdem denke ich mir auch sehr oft beim Lesen der Analysen auf spielverlagerung.de, dass die Analysen noch besser sein könnten, wenn man sie mehr auf den Punkt schreiben würde. Ich finde da ebenfalls die SZ nicht unbedingt als gutes Vorbild, aber wer diese Herausforderung meiner Meinung nach hervorragend löst ist „Zonal Marking“. Die Berichte dort sind meiner Meinung nach komplex genug, um die Taktik der beschriebenen Spiele gut abhandeln zu können, sind aber gleichzeitig auf den Punkt geschrieben und so äußerst flüssig und angenehm zu lesen. Der „Miasanrot“-Blog ist vielleicht nicht das beste Beispiel, weil er kein reiner Taktikblog ist, sondern nur einzelne taktische Aspekte herausgreift, aber auch diese werden mit einer gewissen Tiefe, aber gleichzeitig auf den Punkt beschrieben.
Ich habe großen Respekt vor dem Spielverlagerungs-Team und finde, dass hier eine unglaublich gute Arbeit geleistet wird. Aber ich denke, wenn man an diesem Punkt arbeiten würde, die Artikel noch mehr auf den Punkt zu schreiben, würde ich vom Gelegenheitsbesucher zum Dauergast werden und auch von anderen Fussballfans im Bekanntenkreis wird mir das immer wieder als der Punkt genannt, der davon abhält die Seite regelmäßig zu besuchen. Also wahrscheinlich könnte man auch insgesamt dadurch nochmal um einiges mehr Leute erreichen. Wobei das natürlich auch nur mein persönlicher Eindruck ist. Der Blog wird in der Freizeit betrieben und auch wenn die Analysen mir persönlich oft zu detailreich sind, sind sie eine große Bereicherung und lassen einen Spiele mit anderen Augen betrachten.

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HK 22. April 2015 um 19:16

Ich denke ich weiß was du meinst, finde aber gerade diesen Beitrag kein gutes Beispiel dafür. Der Text ist imo sehr flüssig und leserfreundlich (unterstützt durch die gute Verwendung der Grafiken).

Aber es gibt hier manchmal auch Beiträge die für mich Geduldsproben sind. Hängt (nicht überraschend) vom Autor und seinem Stil ab.
Ich habe mich schon gefragt, ob ihr auch internes Feedback/Coaching macht. Verkehrt ist das eigentlich nie.

Der oben angestellte Vergleich mit der SZ muss natürlich hinken. Es geht hier zum großen Teil um ganz unterschiedliche Leseranforderungen, die man wohl nie kompatibel machen kann.

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Dampfnudel 22. April 2015 um 19:33

Es stimmt. Dieser Artikel ist wahrscheinlich nicht der optimale Ort für diesen Kommentar. Der Kommentar bezog sich nicht speziell auf diesen Artikel, sondern in Anknüpfung an „Kritiker“ allgemein auf die Analysen auf spielverlagerung.de. Bei dieser Analyse von CE finde ich auch, dass sie flüssig geschrieben ist und die einzelnen Punkte sehr gut mit Grafiken veranschaulicht wurden.

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Valentin 22. April 2015 um 20:05

Das ist aber auch einfach Geschmackssache. Mir zum Beispiel gefällt dieser Detailreichtum auf dieser Seite wunderbar. Die Analysen auf Zonalmarking sind im Vergleich mit dem größten Teil der sonstigen Fußballberichterstattung natürlich sehr gut, allerdings sind sie mir persönlich, gemessen am Niveau von SV, doch ein bisschen zu oberflächlich. Natürlich sind die umfassenden Betrachtungen hier oft aufwendiger zu lesen und ich kann durchaus verstehen, dass manche dies anstrengend und übertrieben finden, aber diese Mühe mache ich mir gerne. Dadurch erfährt man einfach so viele Dinge die einem „normalen“ Fußballgucker wie mir sonst nie auffallen würden. Wenn man Qualität und Quantität miteinbezieht gibt es für mich keine andere Seite, die an das Niveau von SV heranreicht (aber wie gesagt, das ist Geschmackssache). Deshalb an dieser Stelle auch ein großer Dank von mir an die Autoren, einfach überragende Arbeit.

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CR4 23. April 2015 um 00:52

Wieso muss immer alles auf „die Masse“ ausgerichtet sein? Klar will nicht jeder nach/vor/während dem Fußball schauen seinen Kopf anstrengen, denn die Masse tut dies (Fußball schauen) um abzuschalten (auch den Kopf) und zu entspannen. Und es sei ihnen gegönnt. Machen wir uns nichts vor: der Kreis derer, die sich so intensiv analytisch damit auseinander setzen wollen, wird immer nur ein Bruchteil davon sein. Auch nicht jeder Fußballer auf dem Platz hat den taktischen Intellekt eines Philipp Lahm …

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vanGaalsNase 23. April 2015 um 01:12

Aber leider beteiligen sich zu viele von denen, die beim Fußballgucken den Kopf ausschalten, später an Diskussionen und meinen Didi-Hamann-like, sie hätten das Spiel verstanden. Mir ist es egal, ob jemand ein Spiel sieht, um zu analysieren, etwas zu lernen oder einfach nur um zu entspannen. Aber von Letzteren will ich dann auch keine „Analysen“ hören.

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CR4 23. April 2015 um 01:56

wer zwingt dich dazu mit ihnen zu diskutieren oder ihnen zuzuhören?

Antworten

vanGaalsNase 23. April 2015 um 02:02

Niemand, aber man kann es leider unmöglich vermeiden.

Holger 23. April 2015 um 08:59

Möchte ich auch noch mal unterstreichen. Grundsätzlich verstehe ich auch die Kritik. Aber gerade dieser Artikel ist m. E. überdurchschnittlich zugänglich – ohne dass er an Detailtiefe verliert. Gilt übrigens auch für die große Mehrzahl der Artikel im Magazin, das sich für mich immer noch mal positiv von der Website abhebt.

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Kojo 23. April 2015 um 16:09

Das liegt aber auch an der Sprache. Im Englischen lässt es sich leichter auf den Punkt bringen als im Deutschen. Wenn ich etwas im VW-Studium gelernt habe, dann das.

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MMC 23. April 2015 um 10:13

Die vorliegende Analyse geht mir zu sehr darauf ein, was Porto im Gegensatz zum Hinspiel „falsch“ gemacht hat. So ungefähr, als „…hätten sie dieses und das gemacht, dann wäre das nicht passiert…“. Aber Bayern hat nicht durch die Passivität des Gegners gewonnen (vielleicht in der Höhe), sondern durch eigene Aktivität und durch geschicktes Durchdringen der beiden Viererketten bei gleichzeitiger Sicherung des eigenen Rückraums.

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ulius 23. April 2015 um 12:11

Also die Analysen hier sind Lichtjahre von dem entfernt die SZ macht entfernt. Dazu fällt mit nur noch folgendes Zitat ein:

„Für jedes komplexe Problem gibt es eine einfache, verständliche – und falsche – Lösung.“

Die Autoren hier nehmen die Komplexität an und stellen inhaltliche Wahrheit über anekdotische Eleganz. Ich finde diesen Ansatz sehr bereichernd, gerade weil er mit dem Gewohnten bricht.

Finde es auch gut, das CE sagt er würde sich davon nicht beeinflussen lassen, danke dafür.

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fluxkompensator 22. April 2015 um 16:41

wie sieht denn die gemeinde hier oliver torres? fand den schon die ganze saison (habe nur cl gesehen) mitunter herausragend…

übrigens, eine klasse szene ist mir in erinnerung geblieben. lahm spielte kurze zeit als rechter av, rode als 8er. rode kippte also rechts heraus, gleichzeitig kippte lahm hinein – das ganze wurde dann auch noch dadurch gekrönt, dass sie die situation mittels doppelpass und rocharde auf die jeweils eigentliche position auflösten. hatte was von einem overkill!

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Handkante 26. April 2015 um 21:27

Torres hat mich auch begeistert. Von der Lahm’schen Todesdrehung kann der Junge locker drei am Stück machen. Unheimlich ballsicher.

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Eike Anders 22. April 2015 um 13:28

Das ganze scheint mir eher ein grosser Abgesang auf den „Trainerfussball“ gewesen zu sein der in den letzten Jahren so gehypt wurde. Lopetegui im Hinspiel mit gutem Plan den er aber zum Rückspiel wieder verwirft weil er sich in der Theorie etwas besseres für ein Team mit 3:1 Vorsprung vorstellt. Totales Scheitern in der 1. HZ, des Rückspiels weil man der Mannschaft durch die verordnete Tiefe und Passivität jeglichen Zugriff auf das Spiel genommen hat, 2. HZ mutiger, schon läufts wieder. Jetzt Pep mit lauter theoretisch tollen Anpassungen die den Bayern den ganzen Flow genommen haben und von den Spielern die er dauernd zu sich gerufen hat eher mit „lass mich einfach Fussball spielen“ Mimik quittiert wurden. Folge: Bayern verliert total die Konzentration und wenn Martinez das Tor macht bzw. Thiago nicht so tollkühn gewesen wäre sich für das Wohl des Teams einmal ordentlich auf die Socken hauen zu lassen hätte es auch anders laufen können.
Thomas Tuchel hat da offenbar ein paar richtige Ideen das man die Entscheidungsfindung der Spieler stärken muss…ich freu mich auf nächste Saison.

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ulius 22. April 2015 um 13:42

Also diese Ansicht kann ich echt nicht nachvollziehen. Pep hat in der zweiten Halbzeit sehr schnell auf die sehr guten Anpassungen von Lopetegui reagiert, die Portos Spiel stark verbessert haben. In der Folge hat Bayern dann auch tatsächlich wieder etwas besseren Zugriff bekommen. Thomas Müller hat nach dem Spiel doch selbst gesagt, dass Bayern in der 2. HZ der Zugriff gefehlt hat, ist doch gut dass Pep versucht seine Spieler zu unterstützen.

Wenn du mit „Trainerfußball“ eine Art „Konzeptfußball“ nach Schema F meinst, dann kann ich nur sagen, dass weder Guardiola noch Lopetegui „Trainerfußball“ spielen lassen, sondern sich flexibel an der eigenen und der gegnerischen Mannschaft orientieren.

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Eike Anders 22. April 2015 um 13:53

Nein, es war gemeint das theoretisch taktisch korrekte Umstellungen sich ins Gegenteil verkehren weil die Abnahme an Konzentration und Handlungsschnelligkeit der Spieler durch das permanente Umstellen schwerer wiegt als der vermeintliche Vorteil durch die bessere Spielformation.

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ulius 22. April 2015 um 14:04

Und woran siehst du das? Was hat Lopetegui denn umgestellt was seine Spieler so viel hat schlechter werden lassen? Porto hat doch formativ gespielt wie im letzten Spiel. Und Bayern hatte eine sehr viel komplexere formative Umstellung, wenn man die 1. HZ mit dem letzten Spiel vergleicht und hat hervorragend gespielt. Zumindest habe ich da eine sehr mutige Anpassung von Pep gesehen, Lopetegui ist sich zunächst treu geblieben.

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Max 22. April 2015 um 14:06

Taktik ist ungleich Formation. Insofern sollten Konzentration und Handlungsschnelligkeit Teil der Taktik, die der Trainer wählt sein. Ich sehe da keinen Gegensatz.

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AI 22. April 2015 um 14:13

Ich glaube eher, dass das Nachlassen der Bayern in Hälfte 2 dem Spielstand geschuldet war. Da ist es doch ganz normal, dass die Konzentration etwas nachlässt und der „Schalter“ nicht sofort umgelegt werden kann, wenn man das Gegentor bekommt.
Durch die Umstellungen von Porto in der Halbzeit hatten sie wesentlich mehr Zugriff im Zentrum, dass Guardiola seinerseits durch Änderungen wieder egalisiert hat.
Denke also nicht, dass die vielen Taktikanpassungen die Ursache für die Konzentrationsschwäche waren.

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Der Korrektor 22. April 2015 um 14:36

Nachweis bitte.
Das ist pure Spekulation. Wie alles, wofür es keine Metrik gibt.

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Koom 22. April 2015 um 14:09

Hm… ne, eigentlich wurde das Hinspiel nur sehr überschattet von den Patzern und der ideenlosen Aufstellung der Bayern.

Mal ganz grob runtergebrochen hat sich vor allem eins geändert: Alonso weiter nach vorne (dadurch mehr Kompaktheit) und „echte“ Flügelspieler, die eben wichtig sind für Alonso als Abnehmer. Das ganze gepaart mit 2 Ersatz-Aussenverteidigern bei Porto und dann hat man im Wesentlichen das Rezept dieses Spiels.

Porto wurde wegen den Bayern-Aussetzern zum Überpressing-Team hochstilisiert. Aber eigentlich sind sie „nur“ gut, machen das ordentlich, aber nicht außergewöhnlich.

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CR4 22. April 2015 um 18:35

ja + Intesität/Aggressivität beim FCB (in Hälfte 1 druchgehend und wenn’s nötig war in Hälfte 2) hoch – warum manche Pep jetzt so loben, dass die Spieler gestern heiß+focussiert waren, versteh ich allerdings nicht … frage mich immer noch, warum das Hinspiel nicht so war …

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CR4 22. April 2015 um 17:47

es lag doch einfach daran, dass die Spieler endlich mal die Grundideen von Peps Spielweise verstanden und verinnerlicht haben:
– Aufbau: lange hohe Bälle auf die Außen
– dort die Enge bespielen und
– gute Flanken von den Flügelspielern

wie sagte Pep schon letztes Jahr nach dem Rückspiel gegen Madrid: „Diese Spieler müssen mit meine Ideen spielen.“
… 😉
PS: Vorsicht! 🙂

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Kosmopolit 22. April 2015 um 13:19

Wieder ein sehr guter Artikel.

Grundlegend war Bayerneinfach praesenter, Zweikampfstaerker, kaltschnaeutziger – erste Hz. 7 Chancen, 5 tore – und die Abstaende/Raumverteilung haben gestimmt. Obendrein wurden keine leichten Fehler gemacht.
Porto dagegen war deutlich defensiver eingestellt, bekamm seltener Zugriff, spielte sein Pressing lange nicht so konsequent und agressiv wie im Hinspiel.
Die Tore vielen zum richtigen Zeitpunkt, Porto war teiweise richtig geschockt.

Ein Kernpunkt ist sicher Badstuber fuer Dante; ersterer ist wesentlich Ballsicherer, spielt bessere Paesse.

Bayern hat sehr gut die Aussen besetzt, und den im Hinspiel vermissten Diagonalball genutzt. Dadurch das entweder Lahm/Raffinah oder Goetze/Bernat konsequent die Linie hielten und von ihren Mitspielern angespielt wurden, konnte Porto nie die Kompaktheit aus dem Hinspiel erreichen.

Porto haben beide AVs sehr gefehlt.

Dabei hatte Porto noch Glueck- in der 1.Hz. war der Schiedsrichter sehr nachlaessig im Verteilen von Gelben Karten, 2-3 Gelbe mehr waeren bei dem Einsteigen teilweise zwingend gewesen.

Die 6er Portos haben weder Thiago noch Lahm wirkungsvoll eingrenzen koennen, Alonso gestern mit einer starken Leistung.

Hoffentlich schafft der FCB es, bis zum Halbfinale seine Form weiter zu steigern.

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Peda 22. April 2015 um 13:05

Danke für die tolle Analyse!

Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass Porto entscheidend anders begonnen hätte oder beginnen wollte als daheim (kommt für mich so rüber), sondern Pep mit seiner Ausrichtung einfach alle Probleme aus dem Hinspiel behoben und ins Gegenteil verkehrt hat:
* hohes Pressing aus sehr kompakter (horizontal wie vertikal) Formation -> sehr weiträumige Spielweise, lange Diagonalbälle, Seitenwechsel
* Ausfall beider Außenverteidiger -> viele Angriffe über die Flügel, die stärksten Flankengeber (Lahm, Bernat) dort in Position bringen
* Alonso wird aufgrund seiner Eigenarten als Pressingopfer ausgemacht -> nicht mehr abkippen für den Spielaufbau abkippen lassen, sondern gezielt als Lockvogel zur Raumöffnung einsetzen

Drei Kopfballtore einer Guardiola-Mannschaft binnen 15 Minuten können kein Zufall sein. Chapeau!

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Donaukind 22. April 2015 um 11:36

Denke, dass die Präsenz Badstubers dem Team Sicherheit gegeben hat.
Wenn Martinez das 2:5 macht sehe ich mir die Partie dennoch gerne an. Ich bin froh, dass der Trainer Porto in der Halbzeit eine Korrektur gab. Es gibt Trainer die sich bei dem Stand ergeben und manche die den Mut nicht verlieren. Allerdings reagiert ein Pep so schnell darauf , dass der Effekt nicht so lang anhielt.
Casemiro würde ich aber gerne in der Selecao oder bei einem noch stärkeren Verein sehen. Der hat da ja am Ende eine Ein-Mann-Wand gegen alles, dass von Bayern kam gebildet. Flexibel ist er auch. Toller Typ.

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DAF 22. April 2015 um 18:52

Hm, naja…durch das gute Hinspielergebnis und die Auswärtstorregel war Porto halt gar nicht in so einem extremen Rückstand. Sie brauchten nur drei Tore, um das Spiel zu „gewinnen“. Kann man nicht damit vergleichen, wenn du in einem Punktspiel 5:0 zurückliegst…

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Donaukind 22. April 2015 um 19:46

Es hat mich an bröndby-ried (2011) erinnert. Damals hat es noch funktioniert mit einer taktischen Anpassung ein Debakel in eine Wiederauferstehung zu verwandeln . Nur dass dies gestern noch eine Kategorie höher einzustufen gewesen wäre. Aber wie gesagt-2:5 Jackson m. und es wird noch etwas lustig.

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DAF 22. April 2015 um 19:56

Naja, klar kann man hypothetisch immer Spannung rein basteln. Man kann auch sagen „wer weiß was passiert wäre, wenn bei Deutschland-Brasilien nach der Pause zwei Tore für Brasilien gefallen wären“ (was theoretisch möglich gewesen wäre). Ich weiß welche Szene du von Martinez meinst, aber so eine Wahnsinnschance war das jetzt auch nicht. In Bedrängnis kommt er von der Seite zum Schuss, den Neuer im Fall der Fälle auch gehabt hätte. Und danach hat Porto wenn ich mich recht erinner gar nicht mehr aufs Tor geschossen…

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Donaukind 22. April 2015 um 20:08

Die Szene war auch in der gesamten Partie der einzige Moment für einen Turnaround und bayern hätte vielleicht im Gegenzug das 6:2 gemacht, aber es wäre halt ne geile Prüfung für die Nerven gewesen.

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Donaukind 22. April 2015 um 20:03

Hatte schon die Auswärtstorregel miteinbezogen und fand es trotzdem erfrischend. Derartige Einseitigkeit macht mir als Zuseher keinen Spaß. Das ging alles zu easy.

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redondo 22. April 2015 um 11:20

War das in der ersten HZ. nicht eher ein 3-4-3? Ich habe da eine Dreierkette aus Rafinha, Boateng und Badstuber gesehen. Bernat hat doch ähnlich hoch gespielt wie sein Pendant Lahm.

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CE 22. April 2015 um 11:27

Nö, eigentlich nicht. Bernat hat sicherlich mehr Läufe gezeigt und die linke Seite wurde insgesamt etwas mehr bespielt, aber auch die Heatmap von Rafinha und Bernat zeigt eindeutig Ähnlichkeiten im Positionsspiel. Lahm und Götze waren jeweils die Spieler davor.

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Bruno_L. 22. April 2015 um 11:57

Erstmal: Super Analyse, mit vielen Aspekten, die mir als (Semi-)Laien natürlich nicht aufgefallen sind.
Allerdings habe ich es – zumindest situativ – ähnlich wie redondo gesehen. Grundsätzlich war es sicher eine Viererkette aus Bernat – Badstuber – Boateng – Rafinha, allerdings gab es immer wieder Situationen im Spielaufbau, die nach einer Dreierkette aussahen, da Bernat sehr viel höher als Rafinha stand und Boateng und Badstuber nach links versetzt waren. In 1-2 Situationen wurde dies sogar zu einer Viererkette aus Badstuber – Alonso – Boateng – Rafinha erweitert.

Eine weitere Frage hätte ich noch:
Ich hatte den Eindruck, dass die Halbräume Porto nicht nur – wie von Dir beschrieben – mit Boatengs scharfen Vertikalpässen (ich wehre mich noch etwas gegen den Begriff Laserpässe 😉 ) bespielt wurden, sondern, dass Boateng und Badstuber auch häufiger als sonst mit Ball am Fuß durch diese Räume aufrückten.
Siehst du das ähnlich oder fällt mir das bei sonstigen Spielen nur nie auf?

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CE 22. April 2015 um 12:02

Vor allem Boateng konnte gut über den Halbraum aufrücken, weil der vorn tendenziell nicht so stark von Porto blockiert wurde. Boatengs Aufrücken wurde mit einem kleinen Pfeil in der ersten Grafik gewürdigt. Gerade bei ihm kann man das aber häufiger beobachten, sofern sich die Möglichkeit ergibt.

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blub 22. April 2015 um 12:05

Hatte dnke ich damit zu tun das Alsonso wie auch Thiago lieber links herauskippten um mit dem starken rechter zum Feld zu stehen und sich entsprechend mehr auf dieser seite positionierten.
Daher war dann von Boateng mehr platz.

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CE 22. April 2015 um 12:06

Jup.


felixander 22. April 2015 um 10:13

Könnt ihr der Sportredaktion der Welt mal bitte einen Besuch abstatten?
„Wie die deutsche Mannschaft gegen Brasilien schienen auch die Bayern lange Zeit gar nicht zu realisieren, wie ihnen geschah. Und auch dieser Sieg war keine Meisterleistung eines taktisch ausgebufften Trainers. Auch dieser Erfolg basierte auf reinem Willen, Begeisterung und Euphorie.“

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vanGaalsNase 22. April 2015 um 14:41

Zumal das „euphorische“ Auftreten der Bayern daher rührte, dass sie in der Lage sind, dieses hohe Tempo und vertikal ausgerichtete Spiel technisch-taktisch umzusetzen. Die „Laserpässe“ von Boateng können nur wenige spielen. Einen Pass über eine solche Distanz scharf und präzise zu spielen, erfordert ein hohes Maß an technischem Vermögen und guter Entscheidungsfähigkeit. Dafür müssen zunächst aber auch die Räume geschaffen werden. Und um solche Pässe überhaupt weiterverarbeiten zu können, sollte man auch mehr drauf haben als ein Flipperautomat. Zu sagen, das alles sei das Ergebnis vom reinen Willen, ist mal wieder eine maßlos vereinfachende Sinnentleerung. Macht sich aber gut am Stammtisch.

Und genau das zeigt die Analyse sehr gut auf. Allein schon durch Alonsos höherer Positionierung sind die Verbindungen im Positionsspiel viel besser; ebenso wie die Möglichkeiten für ein Gegenpressing. Er stellt seine Mitspieler nicht mehr zu und die Verbindungen zwischen den Linien sind enger. Mit dieser Raumaufteilung hätte Porto im Hinspiel keinen so guten Zugriff gehabt.

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vanGaalsNase 22. April 2015 um 14:46

Und selbst das ist noch sehr simpel formuliert. Ich glaube, man kann selbst Leuten, die sich nicht mit Strategien und taktischen Abläufen auseinandersetzen, solche Informationen liefern und sie würden es nachvollziehen können. Ich weiß nicht, ob die Reduzierung auf deutsche Tugenden daher kommt, dass die Medien ihren Konsumenten nichts zutrauen oder ob sie (die Medien) es tatsächlich nicht besser wissen. Vielleicht beides.

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kolle 22. April 2015 um 15:49

Das ist eine effizienzfrage. Du kannst halt so nen Artikel in 1 min zusammenschustern mit Textbausteinen..

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Flo 22. April 2015 um 15:49

„Ich weiß nicht, ob die Reduzierung auf deutsche Tugenden daher kommt, dass die Medien ihren Konsumenten nichts zutrauen oder ob sie (die Medien) es tatsächlich nicht besser wissen. Vielleicht beides.“

Das frage ich mich auch oft. Ich finde es einfach schade, dass „das Volk“ geistig so wenig gefordert wird. Das trägt dann auch nicht zur intellektuellen Leistungssteigerung bei. Aber das ist wahrscheinlich vom „System“ gewollt 😉

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HK 22. April 2015 um 14:47

„Triumph des Willens“?
Ja der Duktus passt nun wirklich zu den Springer-Blättern.

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Dr. Acula 22. April 2015 um 10:12

super artikel! besonders die grafiken sind passend, auch insgesamt gut zu lesen

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CST 22. April 2015 um 09:50

Artikel wie immer super – ABER: So langsam wird mir das „Laserpass-Gequatsche“ um Boateng ein bisschen zu viel! Habe mir mal auf Squawka die Statistiken zu Boateng und einem Vergleichbaren Innenverteidiger angeschaut (Juve-Verteidiger Bonucci). Die beiden haben fast die selben Passwerte (beide 86% Passgenauigkeit, beide spielen die Pässe durchschnittlich über 22 Meter, beide Spielen circa gleich viel lange Bälle, die zudem auch fast die gleiche Genauigkeit haben). Ist das dann der „Laserpass-Bonucci“? Zudem fehlten mir die die Analysen zum Juve-Dortmund-Duell (oder habe ich die übersehen)! Trotzdem seit ihr insgesamt sehr, sehr geil – vor allem die Mannschaftsporträts sind immer wieder Galaxieklasse 🙂

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CE 22. April 2015 um 09:51

Wenn Bonucci einen Laserpass auspackt, dann ist er es.

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CST 22. April 2015 um 09:59

Ja was meint ihr denn genau damit? Also ich verstehe unter einem Laserpass einen punktgenauen, situationsabhängig mit der richtigen Schärfe gespielten Ball. Oder liege ich da falsch? Was sind denn die Unterschiede zwischen den Boateng- und den Bonucci-Pässen?

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CE 22. April 2015 um 10:15

Ein scharfer, sauberer Vertikalpass, der durch Linien des Gegners gespielt wird. Bonucci wird solche Pässe bestimmt auch hin und wieder spielen. Zumindest traue ich ihm das zu.

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CST 22. April 2015 um 10:24

Danke 🙂 Ja, so wie ich Bonucci sehe, spielt er regelmäßig solche „Laserpässe“ – obwohl es unter Allegri ein wenig abgenommen zu haben scheint. Letzte Frage noch, dann lasse ich Dich in Ruhe: Kommt denn eine Analyse zu Juventus – Monaco, bzw. ist ein Artikel über die Entwicklung von Juventus unter Allegrie geplant? Man merkt eh, ich bin ein kleiner Juventino…

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CE 22. April 2015 um 10:31

Kann ich jetzt echt nicht auf Anhieb beantworten. Vielleicht überlegt TR, etwas zum Spiel oder zu Juve an sich zu machen. Da müssen wir mal abwarten, was er sagt…

CST 22. April 2015 um 10:36

Oke dann hofft man mal. Vielen Dank auf jeden Fall 🙂 Echt cool von Dir schnell und direkt im Forum auf die Fragen zu anworten – weiß man zu schätzen.

August Bebel 22. April 2015 um 11:31

Bonucci scheint mir allgemein unterschätzt zu sein, ich fand ihn zum Beispiel gegen Dortmund bärenstark, ohne dass das gewürdigt worden wäre. Neulich hat er gegen Lazio ein schönes Tor aus dem Spiel heraus gemacht.

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LM1895 22. April 2015 um 15:12

Also hier wird er zum Glück nicht unterschätzt 🙂 und gegen Dortmund war der Kerl der blanke Wahnsinn! 😉

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Theo 22. April 2015 um 09:31

War das in der zweiten Halbzeit bei Bayern nicht irgendwann auch eine 3er/5er-Kette mit Alonso als linkem Innenverteidiger? Ich hatte ganz stark den Eindruck. Lahm ging dafür (zunächst) ins Zentrum, Müller war dann verstärkt rechts zu finden. Oder hab ich das geträumt?

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JS 22. April 2015 um 09:51

Ich glaube zwischendurch auch Ansätze einer Raute gesehen zu haben, mit Thiago und Lahm auf den Halbpositionen und Götze als Zehner. Jedenfalls gab es so um die 60. Minute herum eine Phase, wo Götze fast gar nicht mehr links aufgetaucht ist…

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a_me 22. April 2015 um 11:42

Ich war mir auch sicher, in der ersten Halbzeit des Öfteren Aufbaudreierketten zu sehen mit Boateng zentral während Alonso eine Reihe weiter vorne die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Bin mir aber nicht sicher, wer auf den Halb/Außenpositionen stand. Vermutlich Badstuber und Rafinha?

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Schimanski 22. April 2015 um 09:31

Auch wenn ich RMs Fleiß zu schätzen weiß, habe ich mich gefreut, dass die Analyse mal nicht von ihm kam.

Für mich war – neben den offensichtlichen Punkten wie der Zweikampfschwäche Portos – spielentscheidend, dass Bayern einige raumgreifende Pässe spielte und das mannschaftlich in jeder Hinsicht gut abgestimmt waren. Portos Kompaktheit wurde dadurch immer wieder gesprengt.

Passend war endlich auch mal die Rolle Alonsos. Ich fand es so angenehm zu beobachten, dass er sein oft tempoentschleunigendes Abkippen abstellte und dafür in hohen Zonen bei der Balleroberung half.

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JS 22. April 2015 um 09:49

Alonso hat diesmal echt sehr passend gespielt. Nicht nur, dass er nicht zwischen die IV zurückgefallen ist, sondern er hat sich auch (für seine Verhältnisse) extrem wenig ballfordernd verhalten. Mir ist in der ersten Halbzeit mehrfach aufgefallen, wie er Martinez gezielt vom Ball weggezogen hat: Ein paar Schritte auf den ballführenden bayrischen IV zu, als ob er den Ball gerne bekommen würde, dann aber schnell zur Seite abdrehen. Alternativ: Anstatt sich selbst anzubieten, bei eigenem Ballbesitz gezielt zu Martinez hinlaufen und dessen Aufmerksamkeit binden. So wurden dann immer wieder für Badstuber und Boateng Räume und Passwege geöffnet. Eine so zurückhaltende Spielweise hätte ich Alonso eigentlich gar nicht mehr zugetraut…

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ulius 22. April 2015 um 13:21

Ja gelegentlich ist er unpassend auf den Ballführenden zugelaufen aber man hatte wirklich das Gefühl, dass er und das Team intensiv an seinen Schwächen gearbeitet haben in der letzten Woche. Er hat sich teils wirklich gut unterstützend verhalten, hat gut abgesichert und sich ins Mannschaftsgefüge integriert, die Bälle teils einfach schnell prallen lassen und gar nicht erst versucht sich zu drehen oder bisweilen einfach schnelle Pässe in den Zwischenlinienraum gespielt. Seine dominanten Verlagerungen hat er gestern eigentlich gar nicht gespielt, glaube ich, sondern hat insbesondere Boateng beim Aufbau sehr gut unterstützt. Bis auf eine Situation bei der er beinahe den Ball in einem gefährlichen Bereich verloren hat, hat er jegliches Risiko vermeiden können, wenn ich mich richtig erinnere.
Gestern hat er die Mannschaft echt besser gemacht und zwar auch durch gutes mannschaftstaktisches Verhalten, Hut ab vor ihm.

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Valentin 22. April 2015 um 20:13

Kann ich mich nur anschließen. Die Kritik an ihm war (zumindest in den Artikeln hier) durchaus berechtigt, das Lob ist es jetzt aber nach dieser Leistung in meine Augen genauso.

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*Er 22. April 2015 um 09:19

Mein Highlight war Belas Kommentar: „Götze soll sich endlich ins 1:1 auf den außen trauen.“
M.M.n. war es absicht, dass er nicht versucht hat in Strafraum zu stoßen. Lieber andribbeln- dann abkappen und so die 4-er Kette nach hinten verschieben. So konnten Müller und Lewy in den Strafraum vorstoßen. Nach dem abkappen gab es ein paar Kombinationen auf den außen und dann der Ball aus dem Halbfeld in den Strafraum.

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Schimanski 22. April 2015 um 09:39

Das ist mir auch aufgefallen, wobei ich es mir nicht erklären könnte. Der innere Instinkt fordert ein Tempodribbling, aber gerade durch das Abbrechen gab immer wieder viele gute Ansätze, weil sich neue Räume und Passoptionen öffneten. Ich denke, hier war Porto Passivität auch eher kontraproduktiv. Eine Spielweise ala Leverkusen hätte es den Bayern schwerer gemacht.

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studdi 22. April 2015 um 09:07

Sehr guter Artikel! Mir gefällt es sehr gut wenn mit mehreren Grafiken gearbeitet wird.
So ähnlich habe ich es mir gedacht. Guardiola überlegt sich etwas wie er das Pressing aus dem Hinspiel umspielen kann. Schade das Porto die gesamte erste Halbzeit an ihrer Vorgehensweise aus dem Hinspiel festhalten.
Wenn man gegen Bayern im Hinspiel so erfolgreich ist muss man einfach damit rechnen das Sie im Rückspiel nicht nochmal mit der gleichen Taktik/Herangehensweise an das Spiel gehen.
Ich hatte die ganze Woche gedacht das Guardiola anders Spielen lässt als im Hinspiel selbst als dann die Aufstellung bekannt war habe ich nicht an ein 4-3-3 bzw 4-3-1-2 geglaubt hatte dann mit dreierkette und lahm als Halbverteidiger oder Wing-Back gerechnet mit 4-2-3-1 und Lahm als Rechtsausen hat mit Guardiola dann aber auch überrascht 😀

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schlomo 22. April 2015 um 09:05

Wir saßen gestern verwundert vor dem Fernseher. Wo war das Porto von letzter Woche, was war mit den Bayern? Es sah alles so einfach aus: da waren Räume (große Räume!), passive Gegenspieler und die Spirale drehte sich immer mehr Richtung Bayern. Porto hat letzte Woche bewiesen, wie sie den Bayern zusetzen können (Pressing, gute Organisation, Entschlossenheit) und Porto ist in der eigenen Liga sicher meist in der Position des aktiven Teams, das das Spiel macht. Warum wirft man also die Tugenden über den Haufen, stellt sich tief hinten rein und läßt den FCB das machen was sie können: sich den Gegener zurechtlegen, Verbindungen aufbauen, durchkombinieren. Gleichzeitig wird das eigene Team zu einer reaktiven, defensiven Spielweise gezwungen, die nicht unbedingt ihrer DNA entspricht.
Okayokay, wenn man gut organisiert Torchancen vereitelt, die Uhr gnadenlos für einen läuft und die Bayern irgendwann weiter aufmachen müssen kann ich meine Stärken im Umschaltspiel einbringen und mit einem Kontertor so ziemlich alles klar machen bin ich der Held, aber dann muss ich auch anders verteidigen!
Man hatte das Gefühl die Portugiesen hatten etwas die Hosen voll (vielleicht haben sie das Rückspiel gegen Donesz gesehen?). Eigentlich ein guter Moment gegen Bayern zu spielen: Querelen im Umfeld, viele Stammkräfte nicht einsatzfähig, zwei Tore Vorsprung, aber mit dieser Passivität und dem schlechten Verschieben war man der perfekte Aufbaugegener, um den blau-weißen bajuwarischen Himmel wieder strahlen zu lassen.
Vor dem Spiel lag ein Hauch Götterdämmerung in der Luft: wie geht’s weiter, wenn sie ausscheiden. Was passiert mit Pep? So war es ein Befreiungsschlag, der der Mannschaft Kraft und Selbstbewusstsein geben wird. Starker Abend, leider auch enttäuschender Gegner, der nie an seine energetische, hochklassische Vorstellung vom Hinspiel anknüpfen konnte. Die Münchner nahmen’s dankend an. Mia san mia.

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Nick704 22. April 2015 um 10:55

Ich hatte genau die gleichen Eindrücke. Finde die taktischen Erläuterungen super, aber vor allem fiel mir auf, dass Porto in keinster Weise an die Aggressivität aus dem Hinspiel heran kam. Physische Gründe kann das ja nicht gehabt haben. Die meisten könnten sich am Wochenende schönen. Ich sehe da einfach nur den Kopf als Ursache. Trotzdem danke für die taktische Analyse….

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Bernd 22. April 2015 um 16:04

Ich denke, Porto hat schon versucht so zu spielen wie im Hinspiel. Die Bayern haben nur mit relativ einfachen aber effektiven Maßnahmen dafür gesorgt, dass der Matchplan der Portugiesen diesmal ins Leere lief. Durch das Vorziehen von Alonso wurde Portos Pressing deutlich wirkungsloser, da die Bayern beim Aufbau sich nicht mehr so häufig auf den Füßen standen und mehr einfache Anspielstationen verfügbar waren. Und die Anfälligkeit für lange Diagonalbälle wurde schon im Hinspiel diskutiert, diesmal haben die Bayern das aber auch tatsächlich ausgenutzt.

Insofern bleibt die Frage, wieso das im Hinspiel überhaupt so weit kommen konnte. Schlechte Vorbereitung auf den Gegner? Auf jeden Fall aber unzureichendes Reagieren während des Spiels. Gegen Porto mag es ja noch möglich gewesen sein, das im Rückspiel zu drehen, im Halbfinale darf so etwas aber nicht nochmal passieren sonst war’s das.

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Sharpe 22. April 2015 um 09:05

Intensität, Aggressivität, die Zweikämpfe gewinnen ist einfach essentiell und war bei beiden Teams konträr zum Hinspiel. Portos zu passives verteidigen hat den Bayern in die Karten gespielt. Bei Bayern hatte natürlich Lahms etwas nach rechts versetztes Spiel einen positiven Effekt, genau wie die sehr gute Strafraumbesetzung. Gute Schachzüge von Pep.
Und natürlich die Psyche. Porto hatte nach dem Hinspiel auf einmal was zu verlieren, während Bayern nicht mehr der haushohe Favorit aufs Weiterkommen war und was gewinnen konnte.
Da kann man dann auch mit 8 gg 10 so dominieren :-).

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SGIAI22 22. April 2015 um 09:00

Schöne Analyse, danke.
Wobei bei mir nach dem gestrigen Spiel eine Frage im Kopf rumschwirrt. Und zwar, war Bayern gestern wirklich so stark, oder Porto einfach nur erschreckend schwach, so wie Bayern im Hinspiel? Denn wenn nur die erste HZ betrachtet wird, dann waren das mit die besten 45 Minuten, die wir in dieser Saison gezeigt haben (Nur gegen Rom kann ich mich an eine ähnliche Vorstellung erinnern).
Was mir noch aufgefallen ist, weiß nicht ob das so gewollt war oder nicht, aber ich hatte Porto deutlich defensiver und kompakter erwartet, stattdessen haben sie uns gestern mit dieser Aufstellung auch in die Karten gespielt und wir waren in der Lage dies hervorragend auszunutzen.
Von daher tue ich mich mit einer abschließenden Bewertung dieses Viertelfinals richtig schwer und kann nur hoffen, dass man im Halbfinale eine konstant gute Leistung über 2 Spiele zeigt.

MfG

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Markus 22. April 2015 um 08:55

Ist das hier eigentlich ein Bayern-Fan Forum. Fast nur noch Analysen über die Lederhosen und immer spürt man diese eklige Sympathie zu diesem Sch…. Verein…

Hoffentlich treffen die Bayern im Halbfinale ENDLICH mal auf einen starken Gegner.

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DAF 22. April 2015 um 08:59

Vielen Dank für diesen qualitativ hochwertigen, unvoreingenommenen Kommentar…

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PG 22. April 2015 um 09:00

@Markus: du musst die Analysen ja nicht lesen. Was die Bayern-Spiele für Nachfrage haben, sieht man immer an den Kommentarzahlen – über 100 sind keine Seltenheit… Außerdem kann ich nach jedem Spiel gar nicht erwarten, endlich die Analyse hier zu lesen, an dieser Stelle ein ganz großes Lob an das SV-Team für eure immer wieder spannenden Berichte.

Was denkt ihr: Wird Bayern gegen Dortmund im DFB-Pokal wieder „mauern“ oder versuchen, Dortmund wie Porto „an die Wand zu spielen“? Von der Spielweise sind sie ja relativ ähnlich (frühes Pressing, schnelles Umschaltspiel, …)

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studdi 22. April 2015 um 09:23

Sorry also ich persönlich bin Fan vom 1. FCK da wächst man auch nicht unbedingt mit Sympathien für Bayern auf. Aber Bayern ist momentan einfach aus Taktischer Sicht das interessanteste Team.
Finde es richtig und auch gut so das die Bayern Spiele hier oft analysiert werden. Gute Arbeit weiter so 🙂
Denke auch nicht das andere Vereine hier zu kurz kommen die Meisten Vereine spielen über die Saison gesehen oftmals mit der gleichen Taktik und wenn sich mal etwas ändert wird es hier auch oft analysiert.
Denke man sollte nie vergessen das es sich hier um eine Kostenlose Plattform handelt und dann kann man einfach nicht erwarten das hier zu jedem Spiel ein Bericht Kommt wie beispielsweise im Kicker…

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Pauli 22. April 2015 um 09:48

Sehr gute Antwort. Ganz meine Meinung!

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Wau 22. April 2015 um 10:30

Ja, ich finde es auch schade, dass dem CL-Viertelfinale der anderen deutschen Teams hier nicht mehr Beachtung geschenkt wird – ups – sorry, sind ja keine mehr dabei…

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Bielsa 22. April 2015 um 12:23

Immer wieder amüsant.

Verlieren die Bayern gegen einen Gegner, war der Gegner überragend. Wird der gleiche Gegner eine Woche später in seine Einzelteile zerlegt, war der Gegner doch wieder nix.

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LdB 22. April 2015 um 14:19

Ich muss sagen, als Dortmunder habe ich diese Saison immer sehr gemischte Gefühle gehabt, wenn eine neue BVB Analyse kam 😀

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