Blick über den Tellerrand – Folge 24
Zu Ostern ein neuer Blick über den Tellerrand. Diesmal mit dabei: Ein defensiv geprägtes Serie-A-Duell, ein kurzer Abstecher zu einem kleinen Krisenklub nach Spanien und ein Rückblick auf die Länderspielpause.
Spiel der Woche: Roma – Napoli 1:0
Dass das nominelle Topspiel dieses Spieltags der Serie A keine besonders torreiche Angelegenheit werden würde, schien vorher zu erwarten. Vor allem die Roma hatte zuletzt mit großen Offensivproblemen zu kämpfen, doch auch Napoli zeigte gewisse Schwächen und ist in erster Linie auf die solide Defensive konzentriert. So zogen sie auch in der Hauptstadt ihre beiden Viererketten mit den versetzten de Guzmán und Higuaín davor auf. Diese versperrten den Sechserraum, verfolgten situativ kurzzeitig einen der gegnerischen Mittelfeldspieler und passten ihre genauen Anordnungen meist aufmerksam an. Neben dem tiefen de Rossi fiel bei der Roma häufig auch Pjanic zurück und versuchte durch die Halbräume zu kreisen, doch meist ging es dann nicht weiter vorwärts, wenn sich die gegnerischen Stürmer vor ihnen staffelten. Gegen diesen zentralen Block, den auch die engen Positionierungen der Außenstürmer unterstützten, hatte die Roma wegen geringerer Präsenz weiter vorne nur wenige Optionen.
Zwar fand Ljajic gelegentlich keine Lücken im linken Halbraum, doch neben Nainggolan war meist nur ein weiterer Akteur zentral in den Verbindungszonen anwesend, während seine beiden Mittelfeldkollegen außerhalb des Blocks sich mit den Napoli-Stürmern auseinanderzusetzen hatten. So konnten die Bewegungen von Nainggolan recht simpel durch einen situativ herausrückenden Mittelfeldmann verfolgt werden, ohne dass die eher ridige Ausführung davon bestraft worden wäre. Bei Beibehaltung der Mannorientierungen wechselten Jorginho und David López teilweise innerhalb einer Szene die horizontale Zuständigkeit. Manchmal rückte auch einer der beiden auf Pjanic nach und die Gäste versuchten etwas mehr Druck zu machen, was aber nur sporadisch vorkam. Spätestens wenn sie nach außen verschoben, war Napoli aber wieder kompakt im Mittelfeldband und zeigte einige starke Momente in ihren eng gehaltenen Horizontalabständen, die die meisten Offensivmöglichkeiten der Roma – trotz deren fluider Sturmreihe – abwürgten. Dass diese diesmal ihr potentiell stärkstes Innenverteidiger-Pärchen aufgeboten hatten und Astori einige starke längere Vertikalpässe spielte, zeitigte somit kaum Effekt.
In die andere Richtung schienen die Gäste anfangs sogar etwas gefährlicher zu sein. Zumindest über außen konnten sie sich gegen das 4-3-3-Pressing der Hausherren, die in der Abstimmung zwischen den Achtern und den engen Außen kleinere Schwächen hatten, mal vorspielen und kamen zu einzelnen Momenten über links, wo de Guzmán und Higuaín ausweichend raumsuchend agierten. Erstgenannter konnte einige Male den etwas zu mannorientierten de Rossi wegziehen, was in Verbindung mit der positionsorientierten Ausrichtung der Achter zu kleineren Freiräumen für Higuaín oder Mertens führte. Allerdings entstanden auch hier keine größeren Chancen und so war es nicht ganz verwunderlich, dass der erste Abschluss erst nach über 20 Minuten zustande kam. Was die Bewegungen und Dribblings von Higuaín und Co. auf Napolis linker Seite andeuteten, galt in etwas anderem Zusammenhang auch für die Roma. Durch die beiderseits defensivstark und eng zugeschobenen Szenen entstanden einige unkontrolliert geklärte Bälle oder Pressschläge, die dann vereinzelt mal zufällig in offene Räume kamen.
Dann hatte die Roma Gelegenheit, ihre Sturmreihe ins Spiel zu bringen und wusste über die Dribblings von Florenzi und Iturbe nach solchen losen Bällen für Gefahr oder zumindest für tornahe Szenen zu sorgen. Das Führungs- und spätere Siegtor der Hausherren etwa Mitte des ersten Durchgangs entstand aus einem schnellen Angriffszug von der Mittellinie, jedoch nachdem Napoli nach einem Ballgewinn sich nicht vernünftig von hinten herausspielen konnte. In der zweiten Halbzeit nahmen die Möglichkeiten für die zurückliegenden Gäste ein wenig zu, da sie die teils etwas zu isolierte Ausrichtung der gegnerischen Sturmreihe besser umschifften. Mit mehr personellem Fokus auf den linken Halbraum um de Guzmán gelangen ihnen einige ansehnliche Ansätze gegen die zwar eng gestaffelten, etwas passiven gegnerischen Achter, doch wenn daraus mal größere Szenen entstanden, rettete de Sanctis.
Wo es schlecht läuft: Deportivo La Coruña
Vor einigen Wochen gastierte Deportivo La Coruña bei Real Madrid, zeigte eine starke Leistung mit vielversprechenden Ansätzen und hielt sich über weite Strecken mit den „Königlichen“ auf Augenhöhe. Auch wenn sie die Partie mit 2:0 verloren, konnte man doch eine gute Ausbeute aus den folgenden Spielen erwarten. Doch das Gegenteil trat ein – seitdem gelang dem Team von Víctor Fernández kein einziger Sieg aus fünf Partien. Auch das kleine Krisenduell bei Getafe ging an diesem Spieltag verloren. Einerseits sind die guten Ansätze in verschiedenen Bereichen und auch gewisse Entwicklungen weiterhin vorhanden und lassen eine solch schwache Bilanz etwas unverdient erscheinen, andererseits verhindern eigene Schwachpunkte, dass die Mannschaft aus diesen Dingen konstant Kapital schlagen und sie in Tore bzw. Punkte ummünzen kann.
In der Grundausrichtung setzte Fernández gegen Getafe auf die übliche 4-2-3-1-Grundformation mit den spielstarken Celso Borges und Bergantiños im defensiven Mittelfeld sowie dem umworbenen Lucas Pérez als Zehner. Gegen den Ball sah man eigentlich immer wieder gute Momente in engen, über den Halbraum geschobenen, wenngleich wenig spektakulären oder besonderen, Anordnungen mit guten horizontalen Kompaktheiten. So standen sie insgesamt sehr stabil in der Defensive, hatten aber in dieser Hinsicht etwas Pech: Der erste Gegentreffer, mit dem die Hausherren nach gut 20 Minuten in Führung gingen, fiel aus einer chaotischen Szene im Anschluss an einen Eckball und war der überhaupt erste Abschlussversuch Getafes.
Beim 2:0, etwa eine Viertelstunde, später waren es kleinere Schwächen in etwas höheren Pressingphasen, die das eine oder andere Mal bestraft wurden und somit trotz der eigentlich nicht wirklich schlechten Gesamtperformance gegen den Ball zu einem weiteren Gegentor führten: Einige Male im Aufbau und ansonsten auch nach losen Bällen waren die Sechser zu isoliert von den etwas hochbleibenden übrigen Mittelfeldspielern. Dies führte auf außen zu Zwischenlücken für Getafe, die diese kleineren Verbindungsprobleme durch eine stärkere gruppentaktische Ausrichtung bestraften. Sie bewegten sich in diesen Fällen gut in die offenen Räume und zogen vor allem auf links mit Rochaden zwischen dem tief einrückenden Diego Castro und dem heraus rochierenden Zehner Sanabria zielstrebig zur Grundlinie. Beim 2:0 war es eine Rechtsüberladung mit dem seitlich helfenden Zehner, die auch noch ein wenig glücklich im zweiten Anlauf zum ballfern nachrückenden Escudero kam.
In dieser Partie traf Depor also auch auf einen unangenehmen Widersacher, der sich insgesamt keinesfalls schlecht präsentierte: Schon unter Quique Sánchez Flores hatte Getafe seine guten Momente, die nach dessen freiwilligem Rücktritt – nach nur zwei Monaten übrigens im Anschluss an einen Sieg gegen Espanyol – unter Pablo Franco nicht verschwunden sind. Die Hausherren rückten einige Male sehr geschickt und lokalkompakt diagonal ins Pressing auf und versuchten im Aufbau herauskippende Bewegungen von Lacen wie in dieser Szene einzubinden.
Zwar war die Verbindung vom defensiven ins offensive Mittelfeld manchmal etwas schwach, doch sorgte die horizontal ausweichende Rolle von Sanabria für Möglichkeiten am Flügel, zumal gerade auf rechts gute horizontale Bewegungen auffielen. Im Defensivbereich zeigten sie einige gute lokale Ballungen, in denen auch verschiedene, wechselnde Mannorientierungen integriert waren, und versuchten dafür, nicht ganz so wichtige oder von Depor eher unterbesetzte Räume auch mal offen zu lassen. Auch zuletzt hatte Depor vielleicht etwas Pech durch die Verteilung der Gegner, da sie in den fünf sieglosen Partien immerhin drei Mal gegen starke, unangenehme Teams mit klarer Handschrift – namentlich Celta de Vigo, Villarreal und Valencia – anzutreten hatten.
Im Aufbauspiel und den folgenden Offensivaktionen setzte sich die generelle Bewertung der Situation Depors fort. Auch hier demonstrierten sie einige gute Elemente und Entwicklungen seit den vergangenen Wochen, konnten aber aufgrund gewisser Probleme beim Ausführen dieser Ideen und anderen Störfaktoren nicht die Früchte davon ernten. Im Aufbau versuchten sie es mal mit wechselnden Staffelungen und richteten sich phasenweise etwas asymmetrisch aus, um mit dem tieferen Rechtsverteidiger Laure eine Dreierkette zu bilden. Diese gute Idee bot einige Möglichkeiten zum Weiterspielen, wurde in den Folgepositionierungen aber auch nicht optimal genutzt.
Bei klarer viererkettenartigen Szenen ließen sie sich etwas zu simpel zu Pässen auf die Außenverteidiger drängen, waren dann am Flügel etwas eingeschränkt und wurden entsprechend in ihren Aktionen bisweilen hektisch. Auch das eigentlich sehr spiel- und passstarke Duo im defensiven Mittelfeld ist dadurch nicht so konstant einzubinden, wie es eigentlich sein sollte – die Stärken der beiden entfalten sich nicht voll und wirken daher nicht so effektiv auf das mannschaftliche Ganze ein. Hinzu kommt hier noch, dass die genaue Aufgaben- und Rollenverteilung zwischen diesen Typen – bisher war sie teilweise etwas willkürlich und wechselte häufig mal – noch etwas festgelegter und geschärfter sein könnte.
Dennoch gelangen die Mannen von Fernández mit einigen direkten Pässen oder frühzeitigen Überladeversuchen, insbesondere auf halbrechts, doch noch recht häufig nach vorne und können dort ihre Szenen aufbauen. Wie auch in den tieferen Überladungsversuchen zu sehen, bewegen sie sich dabei eigentlich nicht schlecht zum Ball, wollen lokale Überzahlen herstellen und sind auch konstruktiv spielerisch ausgerichtet. Damit bestehen schon einmal gute Voraussetzungen, die bei weitem nicht jede beliebige Erstligamannschaft in diesem Stile erfüllt. Doch die Effektivität, die daraus entspringen soll, ist nur sehr gering – die Mannschaft kann aus diesen Voraussetzungen zu wenig machen. Ein zentraler Grund: Die lokal in engen Abständen positionierten Akteure verhalten sich im Ausspielen häufig zu passiv und schalten sich nicht engagiert genug in Folgebewegungen durch den Halbraum oder zum Tor ein.
Das ist eng verbunden mit der phasenweise zu dominanten Rolle von Lucas Pérez, der als Strippenzieher die Angriffe prägt, von den zurückhaltenden Kollegen aber trotz einiger interessanter Staffelungen und potentiell wirksamer Verbindungen zu wenig Unterstützung erhält, so dass er sehr viel alleine machen muss. Dies zeigt sich unter anderem an dieser Szene, in der Laure und Celso Borges die Enge am Flügel auflösen und den Zehner in ein Loch im Zwischenlinienraum bringen können.
Die zuvor eher auf halbrechts fixierten Kollegen reagieren zudem nicht entsprechend auf die wechselnde Raumdynamik und bieten sich weder aktiv an noch gehen sie – als sich Lucas Pérez für die Mitnahme ins Zentrum entscheidet – weiter zur Mitte. So hat der Ballführende im Zentrum nur wenige Optionen.
Zumal kamen in dieser Partie noch die oft sehr simplen und linearen Bewegungsmuster der beiden Außenspieler hinzu, die dieses Problem verstärkten, wobei Fariña in vielen Szenen als ballferner Akteur auch eine eher undankbare Aufgabe und nicht so viele Optionen hatte. Mit den zur Pause eingewechselten Cuenca und Cavaleiro wurde dies auf außen direkt etwas besser und brachte eine konstante Phase einiger Abschlüsse, wenngleich der Anschlusstreffer zum 2:1-Endstand aus einem individuellen Dribbling erwuchs. Daneben wirkten noch viele kleine weitere Probleme im Ausspielen von ähnlichen Situation ein wie die zu häufig schwache Entscheidungsfindung – in dieser Begegnung suchte gerade der eher simpel ausgerichtete Juanfran auf Rechtsaußen überdies zu vorschnell den Abschluss von Angriffen durch Flanken – oder die manchmal unbalancierte Einbindung von Rückfallbewegungen des Mittelstürmers.
Interessant zu beobachten: Oranjes Ausrichtung beim Testspielsieg gegen Spanien
Bisher sahen die Ergebnisse für den WM-Dritten aus den Niederlanden seit dem Turnier in Brasilien nicht wirklich rosig aus. Unter dem neuen Bondscoach Guus Hiddink gab es vier Niederlagen in den ersten fünf Partien und zum Start ins neue Jahr einen weiteren Punktverlust in der EM-Quali, wo die Mannschaft weiterhin auf dem dritten Rang in ihrer Gruppe festhängt. Die Ausrichtung des 4-3-3, zu dem Hiddink nach der WM zurückgekehrt war, zeigte sich in vielen Partien als zu simpel und flügelorientiert auf die Dribblings der Außenstürmer, die gerade auf links oft noch durch breite Bewegungen Sneijders unterstützt wurden – aber mehr auch nicht. Ansonsten gestaltete sich die Rollenverteilung im Mittelfeld allerdings eher unspektakulär und nicht mehr als solide, ohne größere Synergien. So mehrte sich nach den schwachen Resultaten zuletzt massive Kritik am Trainer.
Mit einem 2:0-Erfolg im Testspiel gegen die Europameister aus Spanien verschaffte sich Hiddink nun etwas Luft und konnte mal für positives Aufsehen sorgen. Einige kleine Detail-Anpassungen in der Ausführung und Interpretation des grundlegend gar nicht mal so veränderten Systems nach den schwachen Auftritten zuvor waren dafür entscheidend und könnten die Basis für eine vielversprechende Weiterentwicklung gelegt haben. Ohne den verletzten Arjen Robben wurde Linksaußen Memphis Depay, der sich nach der WM schnell einen Stammplatz sicherte, noch stärker fokussiert – jedoch in geschickterer Realisierung. Die eine Verbesserung zeigte sich in der Rolle Sneijders, der sich erneut viel auf links beteiligte, situativ im Zusammenspiel unterstützte oder sich breit hinter Depay anbot, wenn dieser in hohen Zonen in einem Dribbling isoliert war. Insgesamt agierte er aber bei eigenem Ballbesitz wesentlich tiefer. So beschränkte er sich vor allem auf die Rück- und Umleitungszirkulation und konnte einige Male sogar raumöffnend für Depay agieren, indem er einen gegnerischen Mittelfeldakteur hinten hielt und sich höchstens nachstoßend in die Szenen einband.
Eine wichtige Rolle spielte auch der Linksverteidiger, wo anstelle von Blind – der stattdessen als Sechser krass war – Depays Vereinskollege Jetro Willems zum Einsatz kam. Beim Übergang ins Angriffsdrittel zeigte er immer wieder eingerückte Positionierungen im Halbraum, mit denen er die Passwege auf den etwas breiter stehenden Depay öffnen sollte – wie auch Ajax unter Frank de Boer schloss sich das Team damit an ein Mittel von Pep Guardiolas Bayern aus der Saison 2013/14 an, verlegte dies aber deutlich tornäher in höhere Zonen. Neben den von links aufgebauten Angriffe suchte die Mannschaft den PSV-Mann auch bei Verlagerungen von halbrechts, wo Janmaat und Blind diese Szenen zu fokussieren schienen, immer wieder sehr zielstrebig. Insgesamt erhielt Depay dadurch also viele Bälle mit etwas Raum, zog dann in die Mitte und konnte mit seinem abgestimmten, gerne auch mal vorderlaufenden Vereinskollegen Willems kombinieren, der aus dem Halbraum vielseitige Bewegungsoptionen hatte. Zudem waren Huntelaar mit Ablagen, der nachrückende Sneijder und der im ballfernen Halbraum in die Spitze gehende Klaassen weitere Anspielstationen.
Zu dieser Ausrichtung passte auch die konstanter und weiter vorgeschobene Positionierung eines Innenverteidigers – das Ballbesitzspiel ist nach der WM wieder etwas stabiler und dominanter geworden – nach dem mannschaftlichen Vorspielen. Meist war es Bruno Martins Indi, der dauerhaft in etwa auf einer Höhe mit Blind agierte, das zentrale Mittelfeld und die Zirkulation stärkte, dabei half, den Gegner kontrolliert nach hinten zu drücken und dann auch Pässe auf Depay noch druckvoller anbringen zu können. Trotz des eigentlich simplen Grundgedankens, diesen als Fokusspieler zu nutzen, hatten die Niederländer wegen der passenden Umsetzung und ihrer sehr feinfühlig darum herum organisierten Bewegungen dennoch viele gute Momente. Nach dem Führungstor nach einer Standardsituation führten die gesamten Mechanismen um den einleitenden Depay zum 2:0 durch Klaassen nach Vorlage Willems´. Abgesehen von diesem Tor war der Linksaußen an allen Abschlüssen seines Teams, die aus dem Spiel abgegeben wurden, direkt beteiligt.
Durch die gute Vorbereitung, das individuell gute Ausspielen des Flügelduos und die passive, indirekte Hilfe der Kollegen konnten sich kleinere Gruppen um Depay dynamisch in simplen Strukturen durchspielen und meist – durch die tororientierte Auslösung der Angriffe und die vielen klar dorthin ziehenden Bewegungen – den Rückraum für einen Abschluss öffnen. Gerade die Anfangsphase sorgte für einen durchaus ansehnlichen Auftritt, auf dem die Mannschaft nun aufbauen könnte. Im weiteren Verlauf der Partie hatten sie zwischendurch weitere Depay-Szenen, doch über die meiste Zeit verteidigten sie in ihrem vorrückenden 4-3-3/4-4-1-1 gegen die nicht in Bestbesetzung antretenden Spanier. Kleinere unorganisierte Szenen mit Löchern durch die losen Mannorientierungen wurden durch eine Verbindung aus improvisierter, aber starker Rückzugsbewegung und etwas Glück sowie guter Torwartleistung in den richtigen Momenten abgefedert, so dass es trotz einiger spanischer Chancen beim 2:0 blieb.
Vielen Dank an laola1.tv für das Bildmaterial zur spanischen Liga!
10 Kommentare Alle anzeigen
woody10 8. April 2015 um 10:05
Hui, ich habe über die Ostertage mit einem Blick über den Tellerrand gerechnet, hab mich dementsprechend auch vorbereiten wollen, hab aber den Fokus auf die falschen Spiele gelegt. (wobei die Eredivisie eh ganz interessant war)
zu Depor: ich finde die eig auch nicht so schlecht wie es derzeit die Ergebnisse vermuten lassen, jedoch gibt es in Ballbesitz eben Probleme, die ich nie so gut wie TR auf den Punkt bringen könnte, aber mal kurz mit Problemen in den Übergangsbereichen, der wenig druckvollen Bewegungen der Flügelstürmer (Cavaleiro und Cuenca sind eh ganz gut, aber da laufen dann auch immer wieder so ein bisschen unpassend eingebundene Typen wie Farina oder Jose Rodriguez am Flügel herum, die generell eine andere Denkstruktur und Ausrichtung aufweisen) und der Ausrichtung und Sichtfelder der sich nahe der letzten Linie bewegenden Offensivspieler (ich sehe Lucas Perez in diesem Zusammenhang echt kritisch, von wem wird der eigentlich umworben?) zusammenfassen würde. So wird es mit der Vermeidung des Abstieges natürlich schwer, obwohl sie doch gute Karten haben, da ich die drei Konkurrenten, die derzeit hinter ihnen liegen, entweder von der Anlage her (Granada(!) und tlw Almeria) sowie individuell (tlw Almeria sowie Cordoba) hinter ihnen sehe und ich denke, dass auch Elche vor ihnen eigentlich etwas schlechter als Depor ist. Hoffentlich bleiben sie also oben.
zu Holland: gegen die Spanier hab ich sie nicht gesehen, aber gegen die Türkei waren sie ja erschreckend schwach, da fehlte vieles, dabei spielten sie gegen auch nicht überzeugende Türken. Sie hatten große Probleme dabei, die offenen Fenster in der gegnerischen Formation zu finden (die Fenster waren teilweise gar nicht klein), generell hatten sie Probleme, den Spielschwerpunkt nach vorne zu verlagern, sie nutzten den ballfernen Halbraum kaum, hatten schlechte Anbindungen untereinander,…
Darum hat mich das Ergebnis gegen die Spanier schon überrascht, wenn diese natürlich auch weit von einer Bestbesetzung entfernt waren.
Apropos Spanier: in einem der letzten Ballnahs hast du TR ja mal jüngere, unbekanntere Spieler unter die Lupe genommen. Einer von denen war Vitolo und mir war wirklich nicht bewusst, warum er ausgewählt wurde. Ich hatte den als nicht übermäßig spektakulären, in seinem Fähigkeitenprofil ausgewogenen Winger wahrgenommen. erst seit diesem Ballnah beobachte ich ihn genauer und mir fielen wirklich einige interessante Dinge auf. Gepaart mit einer guten Entwicklung bezüglich seiner individuellen Klasse hat er es nun auch in den Kader der Seleccion geschafft, was ich ihm nicht zugetraut hätte. Für deine Talentfrüherkennung feiere ich dich nun noch mehr!
TR 9. April 2015 um 10:30
Haha, jetzt interessiert mich natürlich schon mal, welche Spiele genau du als „Vorbereitung“ geschaut hast? 😀
Zu Vitolo: Da muss ich das Lob und die Lorbeeren ein Stück weit zurücknehmen, denn es war in der entsprechenden Ballnah-Ausgabe der damals ebenso noch bei Sevilla spielende (und heute bei Mainz nicht spielende) Jairo, den ich da beschrieben habe. Während der Textentstehung hatte ich aber tatsächlich zwischen diesen beiden Spielern geschwankt – sind nicht unähnliche Typen und teilen einige Gemeinsamkeiten (gewisser Drang in die Spitze, aber auch Rollenvielseitigkeit, recht gute Positionsfindung, teilweise etwas unauffällig, u.a.), wobei Jairo etwas sauberer und Vitolo doch etwas umfassend präsenter manchmal ist – und mich dann wegen leichter persönlicher Präferenzen und aus Altersgründen für den jüngeren Jairo entschieden, der die Karriere nun noch nicht so sehr weiter in Schwung bringen konnte. Aber Vitolo war damals sozusagen der zweite Kandidat, den ich in irgendeiner Spielanalyse auch recht positiv beschrieb, meine ich – immerhin. Also kann ich das Lob zumindest zu Teilen annehmen – wobei ich seitdem Vitolo tatsächlich nur noch wenig verfolgt habe – und bedanke mich natürlich dafür.
woody10 9. April 2015 um 10:56
Meine Vorbereitung: Twente-PSV und Utrecht-Ajax bzw. Alkmaar-Feyernoord abwechselnd. und ein paar Minuten Cambuur-Go Ahead Eagles. Ansonsten nur mein normales Programm.
Nachtrag zu Depor: Victor Fernandez wurde entlassen.
TR 9. April 2015 um 12:26
Ah, ok, das ist ja doch gar nicht mal so wenig Eredivisie. Die Partien scheinen dir ganz gut gefallen zu haben?
Ok, das hatte ich schon vermutet, dass er nun – bzw. nach dem gestrigen Remis dann erst – gehen muss. Hast du ihn bei vorigen Trainerstationen schon mal ein wenig verfolgt?
woody10 9. April 2015 um 13:52
Ja, Eredivisie war gut, PSV vor allem. Glaub aber, dass die von den etwas weitläufigeren Mittelfeldmannorientierungen in der Eredivisie profitieren.
ne, Victor Fernandez hatte ich bis auf Depor zum Teil nun nicht verfolgt.
el niño vertical 7. April 2015 um 12:05
Hey Tim
ich hab mal Roma vs Juventus und dabei vor allem Romas Probleme im Spielaufbau analysiert. Hast du die Partie gesehen? wenn ja, würde es mich freuen wenn du dir meine Analyse mal anschaust und mir etwas Feedback geben könntest, war meine erste Analyse überhaupt
http://rotundblau.tumblr.com/post/112794175970/roma-vs-juventus
TR 9. April 2015 um 10:22
Hey, komme jetzt erst zu einer Antwort.
Hab von dem Spiel zwar nicht allzu viel gesehen (müsste so die Endphase der ersten Halbzeit gewesen sein, als ich mal rein sah), aber von dem her und von der Logik her sieht die Analyse wirklich gut aus und macht Sinn. Kann man zufrieden sein und darauf aufbauen, würde ich mal sagen. Das Spiel gab jetzt vielleicht nicht so besonders viel her, aber die wichtigen – und in dem Fall ja auch in Bezug auf die Teams generellen – Punkte sind weitgehend enthalten und auch gut erklärt.
Wenn du noch über bestimmte Punkte sprechen willst, kann du ggf. auch eine Mail schreiben.
el niño vertical 10. April 2015 um 21:32
danke für dein Antwort Tim 🙂
Der Korrektor 6. April 2015 um 23:18
Kleine Korrektur.
Der offensive Mittelfeldspieler von Getafe heißt Pablo Sarabia und nicht Sanabria. Einen Sanabria gibt es zwar auch, allerdings gehört der aus Paraguay stammende und früher für Barça B stürmende Antonio zum Kader der A. S. Roma.
TR 9. April 2015 um 10:15
Ach, Mist, werde ich mal ändern. In der Grafik habe ich es aber richtig gemacht. 😀