Strategisch kluges Deportivo belohnt sich im Bernabéu nicht

2:0

Nur in Phasen konnte Real Madrid bei der Champions-League-Generalprobe überzeugen. Deportivo ging zwar als Verlierer vom Platz, hatte aber die richtige Ausrichtung und viele starke Ansätze – insbesondere bei eigenem Ballbesitz – gezeigt.

rma-depor-2015Nach der enttäuschenden Derby-Schlappe bei Atlético und vor dem ersten Schritt in der Champions League am kommenden Mittwoch in Gelsenkirchen stand für Real Madrid noch eine Heimbegegnung gegen das zuletzt formstarke Deportivo La Coruña an. Dabei traten die verletzungsgeplagten Madrilenen in ihrer üblichen 4-3-3/4-4-2-Mischformation an, die diesmal in Richtung des 4-3-3 tendierte. Im zentralen Mittelfeld nahm Toni Kroos die zentrale und tiefste Position ein, während Asier Illarramendi halbrechts aufgeboten wurde. Auf der anderen Seite agierte die Mannschaft von Víctor Fernández in einer 4-2-3-1artigen Formation mit zwei dribbelstarken Flügelstürmern, Winter-Neuzugang Celso Borges im defensiven Mittelfeld und Oriol Riera als ausweichendem Angreifer. Gegen den Ball schob Lucas Pérez zu diesem nach vorne und stellte eine 4-4-2-Grundstellung her, die das Team geschickt ausführte und mit einigen guten Abläufen versah.

In der Anfangsphase hatten sie dadurch die Oberhand, konnten die Madrilenen weitgehend hinten halten und sich ein Übergewicht bei den Abschlüssen erarbeiten. Grundsätzlich formierten sie ein solides 4-4-2 mit variablen Pressinghöhen, einigen guten Bewegungen und tendenziell eher tiefer Sturmreihe. In der Verteidigungslinie sowie auf den Flügeln gab es einige situative Mannorientierungen, die im Zentrum herausrückend interpretiert wurden, während die offensiven Flügelstürmer – die diese Zuordnungen situativ aber aufgaben und sich höher staffelten – auch mal in gelegentliche Ansätze von Fünfer- oder Sechserreihen zurückfielen.

Asymmetrische Defensivkonzeption der Gäste wirkt

Wichtig war dabei vor allem die gute und geplante Konzeption, die sich entlang möglicher gegnerischer Angriffsverläufe orientierte und diese an verschiedenen Stellen unterschiedlich bekämpfte. Zunächst ließ man die Hauptstädter eher über links spielen, wo diese mit Marcelo, Isco und im Grunde genommen auch Kroos als sehr aufbaustarke Akteure ohnehin bevorzugt hinzogen – und wo normalerweise später auch Cristiano Ronaldo eingebunden werden sollte. Diesen Bereich stellten die Gäste aber frühzeitig zu, um Real hier erst gar nicht aufrücken zu lassen. Kleinere Rückfallbewegung von Cristiano wurden wie generell in diesem Bereich mannorientiert verfolgt, der zentrale Raum um Kroos durch die situativ tiefe Doppelspitze fokussiert zugestellt und Isco bei versuchter dominanterer Einbindung durch mannorientiertes Herausrücken bekämpft. In diesen Bereichen fanden die Königlichen daher in erster Instanz nur wenig Raum und Ruhe, weshalb sie meistens in den anderen Halbraum zu verlagern versuchten.

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Die Grundstellung Depors in etwas zentralerer Position: Mannorientiertes Herausrücken auf Isco, Fokus der Stürmer auf Kroos´ Raum und ansatzweises Verfolgen von Cristiano (nicht ganz im Bild). Man erkennt auch das tiefe Mittelfeld der Hausherren und die im ballfernen Halbraum etwas zu isolierte potentielle Einbindungsmöglichkeit Illarras

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Höhere Situation nach dem frühen Zustellen der linken Seite, auf die die Madrilenen hier nicht mit einer direkten Verlagerung, sondern durch Rückzirkulation bis zu Casillas antworten

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Eine weitere Szene mit dem Herausrücken gegen Isco und Cristiano (Gegenspieler Laure am linken Bildrand knapp abgeschnitten) – die Madrilenen auch nicht optimal gestaffelt

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Frühes Zustellen der linken Seite Reals: Aus dem folgenden Ballgewinn nach missglückter Verlagerung entstand die erste große Chance des Spiels durch Cuencas Doppelpass mit Lucas Pérez

Dort ließ Depor dem Raum um Illarramendi ein wenig offen. Der balancestarke Mittelfeldakteur war zunächst etwas zu ballfern sowie kaum gruppentaktisch eingebunden und kam bei solchen Seitenwechseln eher in Situationen, deren Dynamik eher absichern musste, weshalb er seine Qualitäten nicht vollends ausspielen konnte. Diese halbrechten Bereiche suchten Bale und auch Cristiano gerne, um dort Angriffe zu starten, doch ließen sich nach vorne im ersten Moment keine unmittelbar gefährlichen Bindungen herstellen. So konnte Depor – die genau diese Szenen einzuberechnen schienen – in der Rückzugsbewegung diese Bemühungen der Hausherren – zumal durch die passiv absichernde Spielweise Celso Borges´ unterstützt – nach außen lenken, wo sie dann einige gute Lokalkompaktheiten herstellten. In diesen Staffelungen verfingen sich die Madrilenen mehrfach, so dass es ihnen nicht konstant gelang, Depor zu knacken – diese agierten strategisch grundsätzlich klug und ließen über einige Phasen immer wieder wenig zu.

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Deportivo schiebt den rechten Flügel gegen Bale und Cristiano kompakt zu, so dass Real abdrehen muss

Daran waren auch die immer mal wieder nicht optimale Staffelung und Raumaufteilung der Madrilenen beteiligt. Gegenüber den eher tiefen Grundpositionierungen der wenig aufrückenden zentralen Mittelfeldspielern und den tendenziell oft auch in die Spitze ziehenden Angreifern fehlte es in einigen Abschnitten an vertikaler Bindung und damit entsprechend an Ausgewogenheit in der Raumbesetzung. Nur gelegentlich fanden sie mal bessere Positionsverteilungen und sorgten dann beispielsweise im rechten Halbraum für einige überladende  Szenen.

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Hier fehlt es an zentraler Präsenz und ausgewogener vertikaler Raumbesetzung zwischen Mittelfeld und der hohen Sturmlinie

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Eine der besseren Madrider Szenen über halbrechts, von denen es allerdings zu wenige gab

Wenn sie von den Flügelszenen auf rechts wieder zum anderen Flügel spielen wollten, zeigten sie – wie generell – viele seitlich aus der gegnerischen Formation herausgehende Bewegungen der Mittelfeldspieler. Dieses an sich nicht unbedingt schlechte Mittel wirkte aber häufig nicht gut abgestimmt und getimt, weshalb es zu rahmenhaft war und die vordere Präsenz schwächte.

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Illarramendi ist mal seitlich nach links gegangen, hat allerdings kaum konstruktive Optionen nach vorne. Es fehlt an Präsenz in den Übergangsbereichen. In den zentralen Mittelfeldräumen ist Isco (zwischen den gegnerischen Sechsern) komplett alleine

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Die tiefen Stürmer Deportivos hinter dem Ball, Illarra und Kroos tief, Isco seitlich

Reals starkes Zwischenhoch

Nach etwa 15 Minuten fanden die Madrilenen etwas bessere Lösungen und hatten eine Phase von ungefähr einer Viertelstunde, in der sie zum einzigen Mal innerhalb des Matches die Gäste wirklich nachhaltig ausspielen konnten. Sie nutzten die von Deportivo gewollten Zirkulationswege weiterhin, spielten diese aber nun etwas lockender aus, wofür vor allem kurze Ablagen genutzt wurden – Isco agierte schon in tieferen Ebenen in einer solchen Rolle, während im rechten Halbraum Bale kleinere dynamische Weiterleitungen anbringen sollte, was vor allem bei seinem Lattentreffer gut funktionierte. Auch Benzema band sich in dieses lockende Provozieren durch verstärkte Rückstöße nach halbrechts ein, wo er die Angriffsverläufe weitertrug und Raum gegen den ihn verfolgenden Lopo öffnen sollte.

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Real öffnet die rechte Seite durch Umpositionierungen der Mittelfeldspieler und der Außenverteidiger – Arbeloa ballfern enger und tiefer – für Bale, der nach Kroos´ Diagonalpass das Herausrücken Luisinhos anlockt, auf Benzema weiterleitet und dann in die gerissenen Lücken in der Abwehrreihe nachgehen kann. Aus dieser Szene entstand der Lattenschuss des Walisers

In dieser Phase leistete zudem Deportivo selbst einen Teil zum Aufkommen des Gegners bei, da sie in der Rückzugsbewegung zu lasch wurden und einige Defensivspieler sich individuell – aufgrund bisweilen etwas seltsamer Orientierung – zu passiv verhielten. Auf dem Flügel bespielten die Madrilenen nun die dortigen Mannorientierungen der Gäste bewusster – durch variables Bewegungsspiel zwischen Flügelstürmern und Außenverteidigern sowie einigen unterstützenden Läufen beispielsweise Cristianos auf halbrechts. Einzelne kurz aufrückende Bewegungen Nachos oder Varanes weichten überdies die gegnerische Struktur etwas auf und brachten mehr Zug wie Dynamik in die Raumnutzung und -besetzung in der Vertikalen.

Depors ambivalenter Sechser-Tausch

Etwas unverständlich oder zumindest ambivalent erschien in diesem Zusammenhang der Seitentausch der beiden Sechser Depors, den Trainer Víctor Fernández ebenfalls nach ziemlich genau einer Viertelstunde vornahm. Dadurch waren die Struktur und die Verteilung ihrer Akteure – die zuvor recht spezifische, an den eigenen mehrschichtigen Defensivplan angepasste Rollen übernommen hatte – nun weniger passend. Auf halbrechts war Celso Borges etwas weniger dynamisch im situativen Herausrücken gegen Isco, während auf der anderen Seite sein ruhiges, verzögerndes und nur leichtes Verschieben zur Seite fehlte. Das waren jeweils keine dramatischen Verschlechterungen, aber minimale Details, die sich anfangs in eben dieser kurzen Phase eben doch bemerkbar machten, weil das mannschaftliche Kollektiv und die Einzelspieler selbst sich noch nicht so direkt daran angepasst haben konnten.

So war es zunächst vor allem problematisch, in solchen Situationen auf links Bergantinos unruhiger war, nach Verlagerungen zu häufig in Mannorientierungen gegen einen Offensivspieler überging und diesen nach außen verfolgte, was den Madrilenen das eine oder andere Mal die Möglichkeit zu direkten Anschlusspässen oder raumöffnenden Aktionen gewährte.

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Bergantinos folgt einem Lauf Cristianos mannorientiert nach außen, wo Luisinho sich hat herausziehen lassen

Auch dieser Punkt trug also als ein Faktor zur zwischenzeitlichen Schwächephase der Gäste bei – bis sich Deportivo nach diesem Tausch neu geordnet hatte. Der Wechsel selbst als solcher war im defensiven Sinne nur eine kleine Verschlechterung und nicht das hauptsächliche Problem – dies lag eher in der nötigen Umorganisation, die die kurze Schwächephase mit bedingte. Im letzten Teil der ersten Halbzeit stabilisierten sie sich also in vielen dieser Aspekte – und auch in diesem fanden sie in der neuen Aufteilung mehr Abstimmung und Balance – und schwächten damit den Drang der in Führung zudem weniger zielstrebigen Hausherren ein wenig ab.

Bewusste und mutige Spielweise mit Ball

Anfängliche Anpassungsprobleme entstanden durch diesen Wechsel auch im Offensivbereich des Teams. Bei eigenem Ballbesitz waren die Ambitionen Depors fast noch beeindruckender als ihre Defensivarbeit und so hatten sie schon in der Anfangsphase einige gute Szenen erspielt. In ihrer geschickten Ausrichtung wussten sie um die Notwendigkeit, mit kompakten Mittelfeldstellungen und kleineren unterstützenden Rückfallbewegungen viel Präsenz in den Aufbauhalbräumen herzustellen. Auf diese Weise lässt sich wirksam ausnutzen, dass die Madrilenen aufgrund gewisser Freiheiten der vorderen Akteure nicht immer druckvoll pressen können. Postiert man sich präsent genug vor der daher passiven und horizontal engen Mittelfeldreihe der Königlichen, beschneidet man deren defensive Zugriffsoptionen und zwingt sie dazu, sich rein auf leitende und absichernde Elemente beschränken zu können. In dieser Hinsicht scheinen zuletzt einige Teams der Liga gewisse Fortschritte gemacht zu haben.

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Depor stellt Präsenz auf links her, wenngleich die Königlichen hier in einer kompakteren und kohärenteren Stellung positioniert sind.

Depor setzte dies mit seitlichen Bewegungen der Sechser und einigen tieferen Aktionsphasen der Flügelstürmer um. Gerade Cavaleiro zeigte sich ballfordernd und unterstützte situativ den Sechserraum oder die seitlichen Übergangszonen. Generell zeigten sie variable, druckvolle Bewegungen und kamen damit zu einer mutigen, engagierten Spielweise. Wenn einzelne Spieler beispielsweise mal in nominelle Unterzahlsituationen gerieten, die zudem auf den ersten Blick recht gut von Real verstellt schienen, wurden sie kaum mal hektisch oder „ängstlich“ aufgrund dieser Übermacht, sondern nutzten die eher passive Dynamik dieser Situationen, um auch individualtaktisch geschickt kleinere Löcher anzuvisieren versuchen und sich damit vielleicht noch zu lösen oder eine andere Spielfortsetzung aufs Gleis bringen zu können.

Rechtsüberladungen mit Engenbildungen – Depors starke Ansätze

Aus diesen Ansätzen fokussierten sie sich für ihre Offensivaktionen dann vor allem auf die rechte Seite, wenngleich es auch auf dem anderen Flügel die eine oder andere Pärchenbildung mit Cuenca und dem herüberkommenden Lucas Pérez gab. Dabei bildeten sie im tiefen wie im hohen Halbraum geschickte Überzahlen wie Engen und versuchten diese auch einige Male anzuspielen. Insbesondere die Rollenverteilung und die individuelle Qualität der Spieler waren in diesen kombinativ ansehnlichen Szenen besonders löblich. So spielte Bergantinos in der Anfangsphase zahlreiche druckvolle und präzise Laserpässe durch die Mittelfeldreihe in den Zwischenlinienraum. Dort ballten sich Cavaleiro, Lucas Pérez und der weit ausweichende Oriol Riera. Erstgenannter und der Mittelstürmer waren dabei etwas dominanter und hatten den Ball öfters am Fuß, während der teils entscheidungsschwankende Zehner mehrmals sehr gut so eingebunden wurde, dass seine herausragenden, anspruchsvollen Kurzweiterleitungen effektiv zur Geltung kamen. Damit wussten sie einige Male diese lokalen Engen stark zu durchspielen und konnten bisweilen die mangelnde Rückwärtsarbeit der Madrilenen bestrafen, was die eine oder andere gute Chance einbrachte.

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Deportivo in Ballbesitz gegen die zweigeteilte Verteidigungsweise der Madrilenen

Auch die Rolle von Celso Borges passte im weiteren Verlauf der Szenen dazu: der etwas schwermütige Offensivmann durfte sich zunächst in einer passiven, undominanten Rolle einfinden und die einleitenden Zuspiele seinem Partner überlassen. Nach dem Eingang ins letzte Drittel stieß er dann aber im ballfernen Halbraum mit vor und konnte entweder durch kleinräumige Horizontalverlagerungen eingebunden werden oder für Präsenz in den Strafraum rücken, wie es schon bei der WM häufig zu sehen war. Die konstante Einbindung dieser nachstoßenden Bewegungen war allerdings noch nicht optimal und hätte noch besser sein können – vielleicht wären die teils sehr starken Ansätze der Gäste zur Pause dann schon mit einem Treffer belohnt worden. Mit dem Seiten-Tausch wurde er nach zwanzig Minuten zunehmend präsenter auf rechts eingebunden, was ihn phasenweise aber in zu einleitende Situationen brachte. In seiner stärker aufrückenden Art veränderten sich somit die Verbindungen und seine bevorzugten Passmuster bedienten die vorher genutzten Stellungen der Offensive in anderen Dynamiken. In den etwas seitlich ankurbelnden Zonen fühlte er sich nicht ganz so wohl, während Bergantinos sich auf halblinks deutlich weniger einschalten konnte und seine starken Vertikalbälle damit wegfielen. Auch in dieser Hinsicht benötigte die Mannschaft nach dieser ambivalenten Umstellung etwas Zeit zur Eingewöhnung und hatte damit im zweiten Teil des ersten Durchgangs entsprechend ihre offensiv klar schwächste Phase. Einige Male ließen sie sich von Real auch etwas zu simpel zum Flügel abdrängen und waren etwas inkonsequent in ihren kombinativen Ansätzen.

Zweite Halbzeit

In der zweiten Halbzeit setzte sich das grundsätzliche Muster der Partie mit einem Dominanzübergewicht der Madrilenen weitgehend fort, wenngleich sich die Chancenverteilungen erneut änderten. Das Offensivspiel der Hausherren verlor an Konsequenz und Abgestimmtheit in seinen Bewegungen, während Deportivo wieder besser in die Partie kam. Sie passten die Bewegungsmuster der Sechser an, folgten einzelnen ausweichenden Läufen nicht mehr so mannorientiert und wussten insgesamt viele Versuche des Tabellenführers – da dieser auch weniger die lockenden Mechanismen einsetzte – zu entschärfen. So verbuchten diese in den ersten zwanzig Minuten der zweiten Halbzeit gerade einmal einen Abschluss.

Stattdessen waren es die Mannen von Víctor Fernández, die in der Offensive einen Gang zulegten und die Qualitäten der Anfangsphase wieder konstanter auf den Platz brachten. Zwischenzeitlich – und später dann erneut nach der 60. Minute – ließen sie sich immer mal wieder von Reals Passivität und deren 4-3-Stellung nach außen lenken und rückten dann etwas überstürzt auf. In den meisten Fällen machten sie es aber wieder besser als in der Phase vor der Pause und fanden eine neue Lösung für die Einbindung der Sechser. Häufig schob nun Bergantinos von halblinks zusätzlich etwas auf die massiv fokussierte rechte Seite hinüber, entlastete Celso Borges und bewegte sich diagonal hinter ihm. Dieser konnte daher einige Nachstöße anbringen und hatte so per Pfostenschuss die beste Chance seines Teams.Allerdings waren es die Madrilenen, die nach einem Einwurf und einem anschließenden verrückten Dribbel-Lauf Arbeloas auf ein überraschendes 2:0 stellten und damit die Vorentscheidung besorgten. Zum Zeitpunkt dieses Treffers lag Deportivo sowohl bei den gesamten Schüssen als auch jenen, die davon aufs Tor gingen, vorn.

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Real drängt Depors Ansätze am Flügel in der Endphase ab

Fazit

Real Madrid gewinnt mit 2:0, wusste aber nicht durchgehend zu überzeugen. Aus ihrer ruhigen Grundspielweise generierten sie zwar eine weitgehend kontrollierte Angelegenheit, kamen aber aufgrund einiger Probleme und Unklarheiten im Offensivverbund nur zu wenigen Chancen. Ein starker Zwischensprint von 10-15 Minuten mit einigen geschickten Anpassungen und ein etwas glücklicher Angriff zum 2:0 reichten ihnen für den Erfolg gegen einen Gegner, der teilweise mehr und bessere Chancen hatte. Dass die Madrilenen eher auf vereitelnde Passivität gegen den Ball setzen, was durchaus bestraft werden kann, ist nichts unbedingt Neues. In vielen Bereichen überzeugte das strategisch kluge Deportivo. Die Konzeption des Pressings, kleinere Asymmetrien, individuelle Aspekte und auch die Anlage im Aufbau- wie Offensivspiel wussten mehr als zu gefallen. So hätten sie sich ein Tor im Bernabéu mindestens verdient gehabt, sollten aber in dieser Anlage sich in den folgenden Begegnungen tabellarisch noch deutlich nach oben arbeiten können.

Vielen Dank an laola1.tv für das Bildmaterial!

Credo 16. Februar 2015 um 02:24

Danke für die Analyse. Freut mich als Real Madrid Fan.

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toto 15. Februar 2015 um 22:24

Finde die Analysen so super, dass ich inzwischen auch die lese, wo ich die Spiele nicht gesehen habe. Die Bilder sind spitze dazu mit den Erläuterungen.

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Dr. Acula 15. Februar 2015 um 21:59

finde die Bilder, die ihr bei La Liga Analysen benutzt, sehr anschaulich, allerdings sind es oft (hier auch) zu viele, dabei geht dem Text irgendwie der rote Faden verloren.. Bei sonstigen Analysen gibt es Überhaupt keine Bilder.. Ein Mittelweg scheint die optimale Lösung zu sein.
Ne allgemeine Frage: obwohl ich seit langer Zeit SV verfolge und mich auch näher mit euren Artikeln beschäftige, verstehe ich die Bedeutung der Aussage „die Madrilenen auch nicht optimal gestaffelt“ nicht.. Wie sieht eine optimale Staffelung aus, und was ist allgemein mit Staffelung gemeint?

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TR 15. Februar 2015 um 22:30

Ja, das kann sein, dass es etwas zu viele Bilder sind, ich war mir auch beim Hochladen nicht ganz sicher, ob ich nicht vielleicht einige hätte rausnehmen sollen. Mal schauen, ob wir das zukünftig etwas balancierter machen können.

Zur Staffelung:
Wenn beispielsweise in einem 4-3-3 alle drei Stürmer sich vorne in einer Linie postieren, ist das keine gute Staffelung für das Zusammenspiel, da es vor allem an horizontalen und diagonalen Optionen fehlt. Staffelungen sollen normalerweise in einer vernünftigen Aufteilungen gute Verbindungen herstellen. Wenn man eben vorne zu flach gestaffelt steht, lassen sich keine Dreiecke zur Interaktion aufbauen. In der entsprechenden Bildunterschrift, die du zitierst, sind zu viele Akteure in der hintersten Linie positioniert und zum zweiten der rechte Halbraum vor dem herausgekippten Illarra nicht besetzt. Hier fehlt es durch seine herausgeschobene Positionierung in Verbindung mit den jeweils breiten Stellungen Arbeloas und Bales an der nötigen Staffelung und Verbindung.

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PNM 16. Februar 2015 um 00:35

Also ich persönlich finde nicht, dass es zu viele Bilder sind. Ist aber wohl Geschmackssache.

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PNM 15. Februar 2015 um 14:41

Real ist im Moment nicht gut drauf, auch bedingt durch den Ausfall einiger Kreativ-Spieler (Modric, James, Ramos mit Abstrichen). Jetzt fällt auch noch Marcelo aus.
Kann mir schon vorstellen, dass sie zumindest im Hinspiel gegen Schalkes 5-3-2 Probleme bekommen.
Enge, ekelige Zentrumskompaktheit und nur ein echter Nadelspieler, der das bespielen kann.

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Isco 15. Februar 2015 um 15:04

Marcelo hat glaube ich wieder normal mittrainiert, scheint also nicht so wild zu sein. Neben dem Ausfall von Modric ist mMn auch der von Ramos ziemlich schwerwiegend. Auch wenn viele Autoren das hier nicht so sehen (so viel ich zumindest mitbekommen habe), aber sein Aufbauspiel aus der IV heraus ist ein entscheidender Bestandteil des Systems.

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CE 15. Februar 2015 um 15:06

Seine Beteiligung am Aufbauspiel ist sicher wichtig, gerade um abwechselnde Muster zu haben. Wie steht es denn mit Pepe für das Schalke-Spiel?

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PNM 15. Februar 2015 um 15:18

Hat wieder ohne Einschränkungen mit trainiert und ist wohl dabei. Hinter Marcelo steht noch ein Fragezeichen.

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CE 15. Februar 2015 um 15:18

Ah, danke.

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