Deutschland – USA 1:0
Die deutsche Nationalmannschaft macht’s bayrisch: Sie dominieren die Amerikaner über 90 Minuten, können ihre Dominanz aber aufgrund schlechter Staffelungen nur selten in Torchancen umwandeln.
Deutschland traf im Duell um den Gruppensieg auf die US-Amerikaner von Jürgen Klinsmann. Nachdem Deutschland gegen Ghana große Probleme damit hatte, das Spiel zu kontrollieren, setzte Jogi Löw mit der Hereinnahme von Bastian Schweinsteiger auf eine sicherere Ballzirkulation. Jermaine Jones lieferte nach der Partie einen passenden Versprecher: Er bezeichnete den Gegner nicht als Deutschland, sondern als Bayern München.
Das Bayern-Dreieck der Dominanz
Deutschland trat in derselben 4-3-3-/4-2-3-1-Mischformation an, die sie bereits an den ersten beiden Spieltagen nutzten. Klinsmanns Amerikaner hielten dem ein 4-1-4-1 entgegen, das durch Bradleys und Jones‘ Herausrücken im Pressing oft zu einem 4-4-1-1 oder gar 4-3-2-1 wurde. Der größte Unterschied zum Ghana-Spiel lag auf deutscher Seite in der sicheren Ballzirkulation. Deutschlands Mittelfeld-Trio kontrollierte das Spiel aus dem Zentrum.
Dabei agierte das deutsche Dreier-Mittelfeld flexibler als in den beiden vorangegangenen Spielen. Damals war die Aufgabenteilung relativ klar: Philipp Lahm kippte ab, Kroos verband die Mannschaftsteile im halblinken Mittelfeld, Khedira stürmte nach vorne. In dieser Partie teilten sich die drei Bayern im Mittelfeld die Aufgaben besser auf; mal war es Kroos, der nach vorne stieß, mal ließ Schweinsteiger sich tief fallen.
Die Deutschen vermochten es so leichter, das amerikanische Pressing zu bespielen. Diese setzten auf ein enges Fünfer-Mittelfeld, wobei Beckerman hinter Jones und Bradley absicherte. Jones und Bradley schossen oft aus der Formation heraus; Bradley nahm den abkippenden Lahm auf, während sich Jones an Kroos orientierte. Die Deutschen konnten allerdings über ihr starkes Dreiecksspiel und ihre hohe Ballsicherheit im Zentrum dieses Pressing ins Leere laufen lassen. Positiv waren vor allem die vielen diagonalen Zuspiele; Schweinsteiger und Kroos postierten sich oft im Halbraum hinter dem amerikanischen Mittelfeld, Lahm bediente sie mit klugen Zuspielen. Dies funktionierte besser als mit Khedira, der den Halbraum oft überlief und direkt in die Spitze stieß.
Positionswechsel, aber in Maßen
So gelang es Deutschland wesentlich besser als noch in den ersten beiden Spielen, die Ballzirkulation ins letzte Drittel zu tragen. Dazu trugen auch die Außenverteidiger bei, die wesentlich offensiver agierten als gegen Portugal und Ghana. Sie rückten weiter auf, gaben dem Spiel im zweiten Drittel Breite und halfen dem deutschen Team, das amerikanische Mittelfeld nach hinten zu drücken.
In der ersten Viertelstunde schafften die Deutschen es noch, diese hohe Dominanz auch vor das gegnerische Tor zu tragen. Es fiel vor allem die Fluidität in der Offensive auf: Müller, Özil und Podolski wechselten immer wieder die Positionen. Manches Mal überlud Deutschland mit Özil und Podolski die linke Seite und kombinierte sich an die Grundlinie. Mit flachen, harten Hereingaben sollte Müller bedient werden. Auch Boateng veranstaltete auf der rechten Seite viel Wirbel. Schweinsteiger steuerte aus dem Rückraum die passenden Seitenverlagerungen bei, mit denen das deutsche Team die Amerikaner auseinanderzog.
Schwache Offensivstaffelung
Mit der Zeit zogen sich die Amerikaner immer tiefer zurück gegen das deutsche Ballbesitzspiel. Vor allem die Außenstürmer übernahmen eine sehr tiefe Rolle. Sie verfolgten die deutschen Außenverteidiger bis an den eigenen Sechzehner, sodass die Amerikaner oft in einem 6-3-1 verteidigten.
Deutschland fand keine Mittel, dieses defensive Konstrukt zu bespielen. Sie hatten nun in einigen Situationen mit ihrer schwachen Staffelung zu kämpfen. Oftmals ballten sich vier oder gar fünf Spieler an der letzten Linie. Insbesondere die deutschen Außenverteidiger standen sehr hoch. Sie zogen dabei aber die gegnerischen Außenstürmer mit sich, sodass sie praktisch nicht anspielbar waren. Vorstöße aus der Tiefe oder einrückende Bewegungen hätten dem deutschen Spiel gut getan.
Zudem verpasste es die offensive Dreierreihe, sich für Spielzüge durch das enge Zentrum anzubieten. Müller wich nun oft auf den rechten Flügel aus und fehlte damit nicht nur im Zwischenlinienraum, sondern auch als Abnehmer für Flanken. Podolski hingegen stand verloren im Halbraum und hatte wenig Anbindung an das Spiel. Einzig Özil und Schweinsteiger versuchten ab und an, Kombinationen durch die Engen aufzuziehen. In diesen Situationen kam Deutschland oft nicht über Doppelpässe hinaus, die Verbindungen zu den Kollegen oder Dreieckskombinationen fehlten – zu wenig, um die diszipliniert verschiebenden Amerikaner zu umspielen. Diesen gelang es mit vereinzelten Pressingfallen, das deutsche Spiel zu lenken.
Zurückhaltendes, aber zweckdienliches Pressing
Auch im Pressing ging das deutsche Team nicht das letzte Risiko. Offensichtlich hatte das Löw-Team großen Respekt vor den gegnerischen Vorstößen über die Außen. Höwedes und Boateng orientierten sich nach Ballverlusten direkt nach hinten, auch die Außenstürmer hielten sich etwas zurück. Müller leitete die amerikanischen Angriffe zwar gewohnt clever, aber der Druck verringerte sich nach dem ersten amerikanischen Pass doch merklich.
Die Deutschen versuchten eher, den Zugriff über das Mittelfeld zu erlangen. Sobald die Amerikaner den Ball gesichert hatten, bauten sich die Deutschen in einem 4-4-1-1 auf. Schweinsteiger agierte in dieser Formation oft hinter Stürmer Müller und hielt den Druck auf Beckerman hoch. Auch defensiv fiel das Dreieck Schweinsteiger-Kroos-Lahm positiv auf und ließ die Amerikaner nie Spielzüge durch das Zentrum fahren.
USA wagt wenig
Die Amerikaner bemühten sich nicht sonderlich, die deutsche Defensive zu prüfen. Einzig Jermaine Jones rückte immer mal wieder heraus und stieß aus dem Mittelfeld nach vorne. Oft wich er auf die rechte Seite aus, was die USA dazu nutzte, lange Bälle auf ihn zu schlagen. Die Erfolgsquote dieses Mittels war eher gering; selbst wenn er das Kopfballduell gegen Höwedes gewann und ein Amerikaner den zweiten Ball holten, fehlte eine Anschlussaktion.
Bradleys tiefe Position und das fehlende Aufrücken der Außenstürmer taten ihr Übriges. Es zeigte sich wieder einmal bei dieser WM: Ein defensives 6-3-1 ist die schlecht möglichste Formation, um schnelle Konter zu initiieren. Der Stürmer hängt in der Luft und die Außenstürmer brauchen sehr lange, bis sie in einer offensiv hilfreichen Position sind.
Klose kommt
Trotz der bisher etwas kritischen Zwischentöne bleibt festzuhalten, dass das deutsche Team das Spiel zu jeder Zeit im Griff hatte. Bis zum gegnerischen Strafraum funktionierte das Dreiecksspiel des deutschen Mittelfelds sehr gut, zumal auch die deutschen Verteidiger im Spielaufbau gewohnt sicher agierten.
Nach der Pause wurde das deutsche Spiel wieder etwas zielstrebiger. Mit Klose kam ein Angreifer, der für mehr Präsenz im gegnerischen Strafraum sorgte, aber auch mal zurückfiel und den Zwischenlinienraum besetzte. Zwar kombinierten sich die Deutschen immer noch selten durch den Zwischenlinienraum, allerdings konnten sie ihre Flügelattacken nun gefährlicher vor das Tor tragen. Müller war im Strafraum als von rechts einrückender Angreifer präsent, Özil brachte von der halblinken Position einige Hereingaben.
Am Ende war es dennoch eine Standardsituation, die zum Tor führte. Es ist interessant zu sehen, dass die deutsche Mannschaft dieses taktische Mittel wesentlich bewusster nutzt als in den ersten Jahren unter Löw. Gegen die USA probierte die deutsche Mannschaft kurze Varianten, um die Raumdeckung der Amerikaner am vorderen Pfosten herauszuziehen. Die deutschen Angreifer liefen daraufhin aus dem Rückraum an den nahen Pfosten und hatten den Dynamikvorteil auf ihrer Seite. Schon Per Mertesackers Kopfball war beim deutschen Treffer in der 55. Minute gefährlich, Müller machte schließlich mit seinem Nachschuss das Tor.
Nach dem deutschen Führungstreffer gab es aus taktischer Sicht nicht mehr viel zu vermelden. Die USA ließ die Flügelstürmer noch einmal etwas offensiver agieren, während Deutschland mit der Einwechslung Götzes auf ein klares 4-2-3-1 umstellte. Das war eine potentiell interessante Umstellung, geht sie doch eigentlich gegen den Geist der defensiven Stabilität, die ansonsten in solchen Situationen gefordert ist. In einigen Situationen zeigte sich jedoch, dass Götzes Präsenz im Zehnerraum durchaus eine gute Möglichkeit war, Konter gegen die USA zu fahren. Doch beiden Teams schien in der Schlussphase bewusst zu sein, dass sie bei der aktuellen Lage weiter sind. Das Spiel plätscherte vor sich hin, nur am Ende konnten die Amerikaner noch einmal Flügelattacken fahren – zu wenig für einen Ausgleichstreffer.
Fazit
Wenn man in Betracht zieht, dass Deutschland eigentlich ein Remis für den Gruppensieg gereicht hätte, bleibt am Ende des Abends ein positives Fazit. Das große Ziel, kein Gegentor zu fangen, meisterte das deutsche Team mit Bravour. Die Amerikaner konnten nur vier Schüsse verbuchen, von denen kein einziger auf Neuers Kasten ging. Nur ein einziges Mal konnten sich die Amerikaner in den deutschen Sechzehner kombinieren – und das erst in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit.
Deutschlands Mittelfeld hatte das Spiel über weite Strecken im Griff. Die Hereinnahme von Bastian Schweinsteiger half der deutschen Ballzirkulation, mit ihm streute das deutsche Team mehr diagonale Zuspiele ein, um das gegnerische Pressing zu umspielen. Probleme bereiteten den Deutschen jedoch das Spiel um den gegnerischen Sechzehner. Mit ihren schlechten Staffelungen und dem hohen Fokus auf Flanken hatten sie mit ähnlichen Problemen zu kämpfen wie die Bayern zum Ende der Saison. Dennoch: Diese Leistung stimmt zuversichtlich, dass Deutschland auch das Achtelfinale übersteht.
178 Kommentare Alle anzeigen
leser 30. Juni 2014 um 13:37
Ramadan hat begonnen. Die Algerier werden so was von hungrig sein!
oecher 30. Juni 2014 um 15:46
Ist aber wohl für die Spieler ausgesetzt, weil sie „auf einer Reise“ sind.
Fabian 30. Juni 2014 um 15:59
Gibt es irgendwo eine Information dazu, welche Spieler jetzt wirklich fasten? Habe dazu bisher noch nichts konkretes gelesen.
In der Tat gibt es in der Sportmedizin widersprüchliche Untersuchungen zum Thema Leistungseinbußen während des Fastenmonats. Leider kann man bei einem solchen Thema immer schwer sagen, welcher Forscher objektiv war, und welcher eine „hidden agenda“ hatte. Es ist aber anscheinend möglich die negativen Effekte durch eine sorgfältige Planung des Tagesablaufes (Essen, Trinken, Schlafen, Training) zumindest zu minimieren.
Ich denke, dass andere Faktoren als Hunger heute eine größere Rolle spielen werden.
HG 30. Juni 2014 um 13:29
Pressing in der ersten Halbzeit nicht optimal, zu breit angelegt, zu wenig verschieben. Das sind unsere Schwächen, Pressing und in-game-coaching.
UND dass es in einigen Spielen (Ghana und Test-/Qualispiele) zu viele leichte Ballverluste gab. Das war hier nicht der Fall, und das haben die Deutschen auch gut gemacht, gegen die USA so krontrollierten Ballbesitzfussball zu spielen.
tomci 30. Juni 2014 um 13:41
Denke eben, dass die vermehrten Ballverluste teils auf den erhöhten Druck auf die 6er zu erklären ist bei der ständig bedrohlichen Kontergefahr mit unserer hohen Abwehrkette mit 4 langsamen IV. Auch das „zu breit angelegt sein“ und das mangelnde Pressing könnten teils daraus resultieren, da man ohne AV vorne andere Leute in die Breite schicken muss, und auch 3 Stürmer aufstellen muss, die zur Not alleine den Ball vors Tor kombinieren.. Mit Götze+Özil fällt dann das Pressing natürlich ab. Der Druck dürfte evtl gegen nominell „größere Mannschaften“ wie Frankreich etwas abflauen.. Vll. sieht man dann auch mal Pressing in der 1.HZ und überraschende frühe Einwechslungen?..
HG 30. Juni 2014 um 13:55
Warte… das zu breit angelegt und zu wenig verschieben war auch noch aufs Pressing bezogen.
Im Offensivspiel finde ich nicht, dass wir zu breit stehen, Özil und Götze bieten sich schön zwischen den Linien an, und Kroos kann sie auch gut anspielen.
Pressing auf die 6er sehe ich nicht als Grund für zu leichte Ballverluste. Lahm hatte zwar die letzten Spiele ein paar Probleme, aber ansonsten kommt ihm und Kroos das doch nur entgegen.
Die Probleme sehe ich in der Einstellung einiger Spieler. Die Mannschaft weiß halt manchmal nicht, wie man auf Änderungen der Spielsituation reagieren soll, das hat auch wieder was mit in-game-coaching zu tun. Aber auch mit der Führungsspielerdebatte. Schweini hat schon sehr viel Einfluss auf seine Mitspieler und es tut ihnen gut wenn er spielt und ihnen Anweisungen gibt.
tomci 30. Juni 2014 um 14:02
Und mit „Druck“ meinte ich emotionalen Druck, nicht Pressing-Druck =)
FAB 30. Juni 2014 um 14:07
Einsrpuch:
Deutschland spielt das beste Pressing im ganzen Turnier. Man sieht das hier sehr intensiv in der Vorbereitung gearbeitet wurde.
Deutschland spielt im Vergleich zu den meisten Mannschaften sehr raumorientiert, weshalb das Pressing optisch vielleicht schlechter wegkommt. Aber vergleiche mal was Deuschland in der Quali gespielt hat, da sind dann alle nach Ballbesitz planlos zurückgerannt. siehe Schweden Spiel. Der Schwede hat dann unglaublich Platz gehabt um seinen Fernschuss vorzubereiten oder auf Ibrahimovic zu flanken … das sieht mittlerweile aber sehr gut aus, speziell das gegenpressing ist sehr motiviert und konzentriert mit vielen Absicherungen.
Die meisten anderen spiele sehr mannorientiert, das sind von außen vielleicht nach Pressing aus, wenn dann nur ein Spieler den Ballführenden anläuft. Das ist doch aber kein echtes Pressingspiel. Komplexe Strukturen wie Pressingfallen, wie sie z.B. der BVB teilweise spielt, sieht man bei einer WM sowieso nicht.
tomci 30. Juni 2014 um 14:14
Ok, habe nur so ca- die Hälfte aller Spiele gesehen, aber meine es hätte schon sehr oft auch hier auf SV geheißen, die Chilenen, CostaRicaner, Ecuadorianer etc. hätten Pressingfallen aufgebaut. Kann das nicht beurteilen aber erscheint mir als großer Wahrnemungsbruch zu deinem Comment.. Wie erkennt man denn eine Pressingfalle abgesehen davon dass ein Spieler auf den Flanken isoliert wird (was auch quasi zufällig in jedem Spiel mal passiert)?
FAB 30. Juni 2014 um 14:37
Pressingfalle heißt für mich, dass der Gegner dazu gebracht wird den Ball in gewisse Zonen, zu bestimmten Spielern zu spielen, um dort direkt zu pressen bzw. überraschend Überzahl zu schaffen. Einen Spieler zu isolieren speziell auf den Flanken, die meist wenig Bedrohung bringen, Deckungsschatten zu erzeugen und ähnliches sind noch keine komplexen Pressingstrukturen. Bei Nationalmannschaften scheint es schon schwer genug die Balance zu finden, nach einem mißglücktem Gegenpressing ausgewogen in die Abwehrformation zu kommen, ohne zu große Lücken zu lassen, das hat Deutschland sehr gut geschafft im Vergleich zur Quali.
Das Chile Spiel läßt sich folgendermaßen umschreiben:
Die 3er Kette, die Außenbahnspieler und Diaz als alleiniger 6er geben den Rahmen, Innerhalb diesen Rahmens haben Vidal und Sanchez Narrenfreiheit, sie pressen irgendwo, lassen sich fallen, gehen ins Dribbling, was auch immer. Arranguiz und Gutierrez/Vargas sind dabei in diesen Rahmen die Balancespieler, die angepasst an die anderen beiden, absichern bzw. selbst draufgehen … Speziell Arranguiz war dabei wahnsinnig wichtig, der offenbar ein unglaublich gutes taktisches Gespür hat. Natürlich waren durch dieses System ungewöhnliche Räume besetzt, aber geplante bzw. einstudierte Pressingfallen habe ich nicht gesehen …
Kolumbien habe ich mir leider noch nicht angesehen, die hatten bisher noch keinen interessanten Gegner.
TW 30. Juni 2014 um 14:52
FAB hat die Pressingfalle schon sehr gut beschrieben. Es geht bei einer Pressingfalle darum, den Gegner in Zonen zu lenken, die man anschließend isolieren und in Überzahl pressen kann. Meist geht dies auch mit einem Wechsel der Dynamik einher, d. h. es wird erst passiv gelenkt um dann aktiv in der Falle Zugriff zu erlangen. Das Verschließen der Mitte und das Isolieren auf dem Flügel ist in diesem Sinne auch eine Pressingfalle, wenn auch keine besonders kreative.
Was die Ausführungen zum deutschen Pressing angeht, muss ich jedoch vehement widersprechen. Dazu ist erst einmal die Unterscheidung in Gegenpressing und Pressing (also das Verteidigen aus der organisierten Defensivformation) zu machen.
Das Gegenpressing ist tatsächlich bisher ganz ansprechend. Durch die flexible Besetzung des Mittelfelds und das häufig forcierte Engenspiel sind die Voraussetzungen hier auch ziemlich gut.
Das eigentliche Pressing gefällt mir jedoch noch gar nicht. Ich finde es teilweise sogar zu mannorientiert. Es geht eigentlich immer darum, in den zentralen Zonen (statisch) eine Überzahl zu haben. Auf den Außen wird auf die individuelle Zweikampfstärke gesetzt. Kollektive Verschiebemechanismen, Pressingfallen und Dynamiken (z. B. bei Rückpassen, versprungenen Bällen) gibt es kaum. Aber wahrscheinlich bin ich da auch zu idealistisch. Es fällt mir schwer, die Einflüsse des Klimas zu bewerten. Es ist ja Fakt, dass ein kollektives Verschieben sowie ein blitzartiger Aufbau von Dynamik zu enormen Laufaufwand bzw. belastungen führt.
FAB 30. Juni 2014 um 15:20
TW hat schon recht, das Abwehrpressing der N11 ist tatsächlich nicht optimal, zumindest ist es nicht mit dem der Vereinsmannschaften zu vergleichen. Das scheint der Nachteil zu sein, den Löw bei all seinen taktischen Überlegungen in Kauf nimmt: Zentrumsfokussierung durch das 433, IVs als Außenverteidiger.
Weil Deutschland davon ausgeht, das man ihnen im Zweifel die Spielkontrolle überlässt, fällt das aber nur phasenweise ins Gewicht. Die Idee in den Phasen, in denen der Gegner ein Art Powerplay betreibt scheint zu sein, wie auch von TW ausgeführt, das Zentrum dicht zu machen und innen auf Kopfballstärke zu setzen. Wir werden wohl damit leben müssen, das sich Deutschlands Gegner auf den Außen relativ leicht durchsetzen können, um reinzuflanken. Offenbar wird dieses Risiko in Kauf genommen.
Wie gesagt ich finde gerade die Balance nach dem Gegenpressing der deutschen unglaublich stark und das so hinzubekommen war sicherlich nicht allzu einfach und ist auch ein Verdienst des 433.
Soulcollector 30. Juni 2014 um 15:46
Tatsächlich scheint diese Schwäche bisher kaum zum Tragen zu kommen. Deutschland hatte in allen Spielen bisher eindeutig die Lufthoheit (mal von dem Lapsus von Merte und Mustafi gegen Ghana abgesehen). Und bisher haben es unsere Gegner auch nicht geschafft sich in den Strafraum zu kombinieren um dort gefährliche Abschlüsse zu bekommen.
Die meisten Chancen der Gegner resuktierten aus Fernschüssen und Flanken. Und da traue ich neuer und unseren Verteidigern doch einiges zu. Ein Problem könnte es höchstens werden, dass diese Taktik wohl explizit gegen Spanien/Italien und andere Mannschaften entwickelt wurde. Allerdings sind unsere Gegner bisher weniger zentrumsorientiert als diese beiden und nehmen daher die Lücken auf unseren Außenbahnen gerne an.
HG 30. Juni 2014 um 16:12
Das Gegenpressing gefällt mir schon ganz gut, aber ich meinte das Pressing in der Defensivphase.
Im 4-3-3/4-1-4-1 (gegen Armenien und Portugal) hat es mir schon gefallen und man hat auch gesehen, dass intensiv daran gearbeitet wurde.
Aber die letzten beiden Spiele war es etwas zu simpel und in dieser Form wird der Gegner vor keine großen Herausforderungen gestellt, da nicht ausreichend auf den Ball verschoben wird.
Ansonsten stimme ich größtenteils TW zu.
TW 30. Juni 2014 um 16:17
Wieso ansonsten ;-)?
HG 30. Juni 2014 um 16:24
Ha versteh nicht ganz wie du das jetzt meinst, aber unsere Meinungen hier sind ziemlich deckungsgleich denke ich. 🙂
FAB 30. Juni 2014 um 16:29
Die Frage bleibt im Raum, wer jetzt ein ernsthaft besseres Pressing als Deutschland spielt?
TW 30. Juni 2014 um 16:42
@HG: Genau das meinte ich 😀
@FAB: Australiens Pressing gegen die Niederlande war sehr nett. Die hatten am Ende aber die höchste Laufleistung der Gruppenphase und sind dann auch etwas eingebrochen. Ghana hat es gegen Deutschland auch lange Zeit ganz gut gemacht. Brasilien und Chile konnten mich vorgestern in der ersten Halbzeit auch überzeugen.
HG 30. Juni 2014 um 16:43
Chiles mannorientiertes Angriffspressing sticht schon heraus. Die anderen Mannschaften pressen ja meistens erst im Mittelfeld.
Brasilien und die Niederlande gefallen mir auch. Frankreich hab ich leider noch nicht richtig gesehen.
Zum Thema Pressingfallen, ich denke die Niederlande hat das schon gezeigt in diesem Turnier. Der Gegener wird gerne in bestimmte Räume geleitet, wo dann der Zugriff erfolgt.
HG 30. Juni 2014 um 16:54
Ok wenn wir jetzt schon die einzelnen Spiele nennen, dann fand ich Algerien gegen Belgien auch nicht schlecht. 🙂
Ludger Elmer 29. Juni 2014 um 10:45
2014-06-29 / vor dem Achtelfinale
Die Erwartungen sind hoch: bei den Fussballfans, beim Trainer und in der Mannschaft, nicht schon wieder ein bitteres Ende im Halbfinale oder im Endspiel. Diesmal soll der Titel her. Aber kann das gelingen?
Das Team, so der Eindruck nach der Vorrunde, weist strukturelle Mängel auf:
1) Es spielt ohne gelernte Aussenverteidiger. Eine Kopfballtorvorlage von Höwedes (zum 2:2 gegen Ghana) und 10 sehr gute Anfangsminuten von Boateng gegen die USA täuschen nicht darüber hinweg. Von den Flügeln geht zu wenig Offensivkraft aus.
2) Der Schwerpunkt des Spiels liegt im defensiven Mittelfeld, bei Lahm, Khedira oder Schweinsteiger und Kroos. Aber, Khedira und Schweinsteiger sind nicht fit für 90 Minuten. Ihr Einsatz im Anfangsteam beschneidet zwangsläufig späte alternative – möglichweise erforderliche – offensive Optionen.
3) Wir spielen ohne Zehner. Özil, der kreativste von allen, ist vorwiegend am Flügel zu finden, weil es die Position, die ihm am meisten liegt, zentral hinter der Spitze in Löw’s 4 – 3 – 3 – System nicht gibt. Özil’s Stärke war immer der vertikale Weg in den Strafraum.
Zurück zum so erfolgreichen 4 – 2 – 1 – 3 – System – also mit Özil als echtem Zehner – würde bedeuten, Thomas Müller oder Klose als echten Neuner zu bringen und mit offensiven Flügeln (Müller, Götze, Schürrle, Draxler, Podolski) zu operieren. Dann wird auch wieder der finale Pass im sog. letzten Drittel gelingen.
grasnarbe 29. Juni 2014 um 16:14
Danke Herr Bundestrainer Nr. 80.000.001 – und du darfst dann vielleicht die Bälle der Gegentore aus dem Netz fischen.
Wieso gehen die Leute nicht auf Spon, Bild o.ä., um ihre Personal-, Einzelspieler- und Wertediskussionen (Hymne, Schweiß, Blut, Tränen) und ihre todsicheren Überzeugungen („Wenn X, dann Y“) zu präsentieren und lernen auf SV.de einfach durch die tollen Artikel, wie Taktik funktioniert und wie komplex als auch variabel sie ist – weit mehr als Personal und Systeme mit Nummern?
Fitsche 29. Juni 2014 um 16:58
Ich finde Ludger’s Comment auch nicht gut, aber hat er was von Hymne, Schweiß, Blut, Tränen geschrieben?
Ludger hat immerhin was über Fussball geschrieben, also das Thema nicht komplett verfehlt… du schon, denn du schreibst nur über ihn. Ich jetzt leider auch, aber ich hatte Langeweile 😛
rince 30. Juni 2014 um 12:58
@grasnabe: und du tust es wie unsere Volkswirte..alles im nachhinein definierbar machen durch eindimensionale ansätze, die dennoch keine antwort auf (zukünftige) außergewöhnliche ereignisse haben..der wichtigste zweikampf ist ein gewonnener offensivzweikampf..sonst gibt es nie ein tor…und jetzt ein fluides, partiell abkippendes „gepresstes“ gegenpressing.. 🙂
blub 29. Juni 2014 um 17:50
1)AVs wurden schon zig trillionen mal diskutiert. Da hilft nur Beten das Jogi einsicht hat.
2) Nein! Doch! Oh! Es geht aber nicht direkt um die Spieler, sondern um die zuegwiesenen Rollen. Wenn Durm und GK genauso zurückhaltend spielen sollen wie Höwedes und Boateng bringt das ne verbesserung im 2% bereich, meist besseren Flanken ein. Sonst erstmal nix.
3) Das ist falsch. Özils stärke war das ausweichen richtung halbräume und die messerschaften vertikalbälle in die schnittstellen.
Das 4231 war eine konterfokussierte aufstellung mit defakto 3 stürmern. Das wird mit doppelt so viel Ballbesitz nicht so gut funktionieren.
Es gibt ein staffelungs und abstimmungsproblem. Wurde aber auch schon diskturiert. Da kann man sich im nächsten Spiel beruhigt drum kümmern.
tomci 29. Juni 2014 um 19:10
Zu Durm vs. Höwedes: DIE Gefahrenquelle ist ja unsere hohe 4er-Kette.. Sehe ja sehr selten Bundesliga aber kann mir kaum vorstellen, dass Durm so leicht stehengelassen werden würde wie Höwedes. Um die Flanken gehts da gar nicht mal so sehr.. wenn schon dann sehe ich Höwedes technische Mängel eher bei seiner fehlenden Routine in der Einbindung in schnelles Schnittstellenspiel. Also wie gesagt: kenne Durm kaum, aber als gelernter LV kann er kaum schwächer im Aufbau und im defensiv orientierten Ballbesitzspiel sein als Höwedes, zumal da auf der Flanke eine gewisse Spritzigkeit über 90 min. auch für das reguläre Ballbesitzspiel wichtiger ist als man meinen könnte (Raumnutzung androhen erzwingt beim Gegner vorsichtigere Pressingattacken)…
tomci 30. Juni 2014 um 11:31
@mercedes-benz-post: „Gegen viele Teams mit kleinen Außenverteidigern hätte diese Strategie erfolgreich enden können, doch war die deutsche Mannschaft dagegen mit dem großgewachsenen Höwedes bestens gerüstet – der Schalker klärte fast alle der unzähligen langen Bälle, die die Amerikaner in seine Richtung brachten.“
http://mercedes-benz-fussball.de/post/90047556786/c-klasse-power-stats-deutschland-usa#.U7ErNZR_t1Y
Hmm, ja könnte theoretisch sogar relativ vernünftig sein, wenn man schon eh 2 megalangsame IV hat in der 4-er-Kette, dann auch auf den Außenverteidigerpositionen voll auf Zweikampf-/Kopfballstärke und Routine im Erzeugen von Abseitsfallen zu setzen.. Immerhin konsequent und definitiv eine Art taktische Neuerung! Aber wenn man an gelernte IV auf LV-Position denkt, fällt einem ja so einer wie Chiellini ein, der da auch schon gespielt hat auf links außen, aber IV-Qualitäten mit Ballkontrolle und Laufstärke kombiniert.. Kann man von Boateng auf rechts sogar auch fast behaupten, aber links? ..schon deutlich, dass das Angebot an Weltklassespielern bei Deutschland zumindest auf einigen Positionen doch (noch?) ziemlich limitiert ist.
tomci 30. Juni 2014 um 11:46
Andererseits auch klar, warum Neuer da „unzufrieden“ ist mit so einer riskanten Verteidigungsstrategie. Wenn es einen Torwart gibt, der als Abräumer funktionieren könnte dann vll ihn, aber das sah schon sehr gefährlich aus gegen Ghana als Boateng überlaufen wurde und Neuer glücklicherweise keinen Bruchteil einer Sekunde zögerte, Gyan anzurennen =) Harakiri-style.. Risikominimierungsspiel? Das übertrifft selbst Tottenhams riskantes Spiel mit hoher 4-er-Kette noch an Risiko!
Vgl. das Resultat gegen starke Mannschaften: https://spielverlagerung.de/2013/11/24/manchester-city-tottenham-hotspurs-60/
Vertonghen ist ja auch so einer, derein bisschen als Vorbild für IV-like LV à la Chiellini herhalten könnte.
oecher 30. Juni 2014 um 11:51
Der letzte, der dort Weltklasse war, war m.E. Brehme. Lahm mal außen vor gelassen.
Koom 30. Juni 2014 um 12:03
Die Krux ist ja: Durm ist kein gelernter LV. Der ist gelernter Stürmer und war das auch bis vor nicht mal 2 Jahren. Selbst Lahm war m.W. in den Jugendmannschaften erst mal DM.
Es wird einem immer im Auge weh tun, wenn man theoretisch eine Viererkette mit den dynamischen Durm, Hummels, Boateng und Großkreutz besetzen könnte, die für Fußballästheten alles bietet. Aber Löw hat sich für eine Sicherheitsvariante entschieden, die vermutlich auch wesentlich leichter einzuspielen ist und einen Kompromiß darstellt zu den (teils offensivspielverweigernden) 5erketten-Teams.
Und ganz falsch ist die Idee nicht. Großkreutz und Durm haben sich erst diese Saison zart angeboten, dagegen hat man aber 4 IVs, die spielerisch wie von ihrer Persönlichkeitsstruktur her aber ziemliche Brocken sind. Mit „Spielerisch“ meine ich damit weniger elegantes Offensivspiel, sondern eher geringe Fehlerquote, sehr hohe Disziplin und Abgeklärtheit, zudem sehr viel Erfahrung. Höwedes ist da tatsächlich der Unerfahrenste in der Riege.
tomci 30. Juni 2014 um 12:32
Naja, ich glaube ich habe mich langsam auch angefreundet mit unserer radikalen hohen Abwehrlinien-Strategie.. Wie gesagt, es scheint die konsequentere Lösung, auch aus den Gründen, die du nennst, Koom. Meine halt nur, dass das dermaßen radikal auf Abseits/Kopfballsieg basiert, dass wir uns noch einige extrem „interessante“ Situationen mit Durchbrüchen und haarigen last-second-Einsätzen von Neuer zu Gemüte führen werden müssen. Da muss dann auch das Gegen-)PRessing stimmen um die langen Diagonalbälle gleich zu erschweren (Wunschdenken =)) und bei eigenem Ballbesitz werden Lahm/Schweini/Kroos schon ganz schön schwitzen, nur ja nicht den Ball zu verlieren.. In Phasen, wo es nur darauf ankommt zu pressen und man gegen eine mannschaft mit hochklassigen Konterläufern (à la Ghana) zu tun hat sollte man zumindest erwägen einem der doch zahlreichen zugegeben unerfahrenen (und mäßig begabten?) aber lauffreudigeren Spieler eine Chance zu geben.. Z.b außer Durm auch: Kramer, Mustafi, Großkreuz, Ginter (oder evtl. sogar Khedira?)..
Wie gesagt würde das aber eigentlich nur Sinn machen, wenn man gleich die ganze Kette umstellt, etwa mit Boateng (+Mustafi) in die IV und Lahm auf RV. Eine viel schneller Kette, aber dann natürlich völlig uneingespielt… ^^
FAB 30. Juni 2014 um 12:48
Soweit ich das im BRA-CHI Spiel erkennen konnte, haben sich selbst die brasilianischen Außenverteidiger Alves, Marcelo sehr zurückgehalten. Sehr häufig haben sie im brasilianischen Angriffspiel nur defensiv abgesichert …
Brasilien hat jetzt aber die wahrscheinlich offensivstärksten Außenverteidiger und trotzdem setzt Brasilien nicht auf ihre Offensivstärke, warum?
Ich kann bei diesem Turnier generell kaum dieses klassische Außenverteidigerspiel mit dominanten Mittelstürmer erkennen, zumindest nicht aus einer Viererkette heraus.
Egal welches Spiel ich anschaue, die Angriffe werden meistens sehr vertikal aus zentrumsnahen Position heraus gestartet. Hat hierzu jemand hierzu irgendwelche Daten?
Das könnte man jetzt alles analysieren, ich denke dazu gibt es viele Erkenntnisse und Beobachtungen …
Löw scheint aber diese Entwicklung richtig vorhergesagt zu haben. Er hat sicher auch andere Möglichkeiten (wissenschaftliche Analysen was auch immer) als wir alle zusammen mit unserem Halbwissen …
Welche Einsicht soll Löw denn haben?
Ich bin mit Löws Grundsatzentscheidungen (Lahm, 4IV Verteidigung) sehr zufrieden. Meine Kritik liegt eher daran, wie flexibel Löw ist, Entscheidungen kurzfristig umzustellen, entweder im Turnierverlauf oder auch direkt im Spiel.
Um flexibel zu bleiben hätte er Durm und/oder Großkreutz zumindest einen Einsatz in der Vorrunde geben können. Eine generelle Anpassung gegen Ghana erfolgte nicht, obwohl sich dargestellt hatte, das sich Lahm schwer tut mit der Athletik der Ghanaer. Schweini kam viel zu spät, Khedira war schon zur Halbzeit platt. Das sind meine Kritikpunkte und auch meine Befürchtungen für den weiteren Turnierverlauf. Das das aktuelle System scheinbar alternativlos ist und das bei Problemen in einem konkreten Spiel zu spät oder gar nicht reagiert/angepasst wird. Hoffentlich gibt es kein DejaVu analog zum Italien Spiel, dort wurde ja auch die rechte Mittelfeldseite einfach unbesetzt gelassen, Reus kam viel zu spät usw …
Koom 30. Juni 2014 um 13:05
Löw und vermutlich auch andere, werden ihre Erkenntnisse wohl aus der Beobachtung von südamerikanischem Fußball gezogen haben. Mir fehlen da jetzt die Kenntnisse, wäre aber meine Anlaufstelle für Erfahrungswerte unter so schweren klimatischen Bedingungen.
Löw ist kein guter In-Game-Coach, dass ist wohl so. Trotzdem finde ich, dass er mit der aktuellen Grundstruktur sehr leicht reagieren und der Mannschaft eine andere Spielweise geben kann durch 1-2 personelle Wechsel. Siehe allein Schweinsteiger für Khedira: Khedira agiert sehr stark vertikal, spielt quasi einen verkappten Stürmer, während Schweini sehr horizontal spielt, Ballbesitz sucht und schafft. Mit Schürrle und Klose hat er dann noch 2 Spieler auf der Bank, die eine gewisse Spielweise forcieren, ohne gleichzeitig die vorige Struktur über den Haufen zu werfen.
tomci 30. Juni 2014 um 13:07
Richtig, FAB, Löws In-Game-Coaching mal wieder, ne.. aber haben die Griechen nicht (zumindest gegen ElfBKüste und als sie gegen 10 Costa Ricaner spielten) die AV superkonsequent eingesetz? Fand zumindest Holebas (= „Cholevas“?) auch richtig gut bei seinen Flanken. Marcelo und Alves waren noch nie zu reduzieren auf den so typischen breit agierenden Flankengeber. Beides gute Schützen aus zweiter Reihe und besonders Marcelo auch gut im Spielaufbau. Insgesamt scheinen die Flanken aber tatsächlich für die Underdogs des Turniers reserviert zu sein.. Vll eine Konsequenz daraus, dass generell versucht wird die Teams künstlich zu splitten (Klima), und so irgendwo, sei es zentral im 10er-Raum sei es seitlich, das Mittelfeld zwangsweise vernachlässigt werden muss.
tomci 30. Juni 2014 um 13:25
P.S.: Brasilien ist ein denkbar schlechtes Argument contra Flankenflitzerstrategie. Der beschränkte Aktionsradius von Marcelo und ALves hat nur zu vermehrten Weitschüssen der 2 verleitet. Hatten Glück gegen MEX und dass sie im 8Finale auf eine Mannschaft getroffen sind die mit ihrer Führung emotional nicht gut umgehen konnte.
Noch zu In-Game-Coaching: Man kennt das ja bei vielen Trainern, dass sie ungern früh wechseln.. Ist wohl einfach so.. Z.B. fällt mir Belgien und NED ein.. Die sind bis jetzt auch immer damit durchgekommen.. Griechenland knapp nicht..
Verstehe diese späten Wechsel (etwa bei mir immer leidvoll miterlebt bei Arsene Wenger) auch nie..Geht es darum das Selbstbewusstsein und die Problemlösungsfähigkeit des Stammpersonals zu trainieren oder ist es (hypothetisch!) vll auch emotional besser wirksam, den Schalter erst in dem Moment wirklich umzulegen, wenn der Gegner eh physisch am Boden ist und schon Muffensausen kriegt? ^^
happyman51 28. Juni 2014 um 13:36
Danke für die treffende Analyse. Wobei ich das Gefühl hatte, dass es schon spannendere Spiele zu analysieren gab. Bis auf die ersten 15min, in denen Deutschland über Außen besser bis zu den Grundlinien durchkam und die Änderungen durch die Hereinnahme von Klose, waren die Rollen klar verteilt. Und da das Spieltempo auch nicht schwindelerregend hoch war, konnte man sich völlig stressfrei die Positionsverteilungen anschauen.
Ich wundere mich weiterhin warum Löw auch gegen solche defensiv eingestellten Gegner nicht auf offensiv stärkere AV’s setzt. Boateng mag ja seine guten Momente haben, aber gerade bei Höwedes ist die Qualität der Flanken und im Kombinationsspiel doch sehr überschaubar. Da würde ich mir einen quirligen Durm oder laufstärkeren Großkreutz wünschen.
Zur Situation der Favoriten auf den Titel und der Bewertung der deutschen Mannschaft in Hinblick auf die weiteren Chancen würde ich mal darauf verweisen, sich die Ergebnisse der letzten Titelträger in den Vorrunden anzuschauen. Kaum eine Mannschaft hat es überhaupt mal geschafft alle Spiele einer WM zu gewinnen. Die so überragenden, galaktischen Spanier haben z.B. 2010 nur einmal mit mehr als einem Tor Unterschied gewonnen und nie mehr als 2 Tore im Spiel geschossen. Einzig die Brasilianer in 2002 konnten von Anfang bis Ende überzeugen.
Ich bleibe dabei, dass Deutschland aufgrund seiner starken Bank einer der Favoriten ist, allerdings muss Löw die richtigen Entscheidungen treffen und das hat er in der Vergangenheit leider nicht immer getan.
king_cesc 28. Juni 2014 um 12:54
OFF-Topic:
Frage: Wenn man mit einer Herrenmannschaft auf Kleinfeld 5vs5 (+Torwart) spielt, auf welche Taktik, welches System oder auf sonst was kann man da zurückgreifen?
king_cesc 28. Juni 2014 um 12:55
ein mitspielender Torwart steht schon mal im Tor… -> Torwartkette dürfte drin sein
schnelle, aber körperlich unterlegene Spieler vorne… -> ruhiges Aufbauspiel und dann Schnellkombinationen?
Thomas 28. Juni 2014 um 13:50
Das kommt doch alles sehr stark auf das vorhandene Spielermaterial und den Gegner an.
Wenn dein Torwart mitspielen kann, aber der Torwart des Gegners nicht, und der Gegner spielt zum Beispiel im 2-2-1, dann kannst defensiv eine 2-2-1-Formation aufbauen. Offensiv kannst du dann evtl mit einem 3-2-1 die Breite nutzen, vielleicht schiebt aber auch einer deiner Mittelfeldspieler nach vorne und du baust im 3-1-2 auf (Dreiecksbildung mit zentral postiertem Mittelfeldspieler, aber einem auf außen postierten Stürmer, gleichzeitig zwingst du damit aber auch den Gegner ein wenig in eine defensive 3-1-1-Grundordnung). Oder du agierst in einem asymetrischen 2-1-1-2/2-1-2-1 (ein Verteidiger schiebt höher, der gegenüberliegende Mittelfeldspieler ebenfalls, der zweite Mittelfeldspieler spielt zentral oder im Halbraum).
king_cesc 29. Juni 2014 um 08:25
Danke
CH 28. Juni 2014 um 21:59
meine Erfahrung:
* ein mitspielender Torwart (beim Gegner) ist auf jeden Fall tierisch eklig.
* Formation TW3/2-1-2 : der 1er sollte pressingresistent sein, defensiv 2-3 – erfordert aber permanente Bewegung
king_cesc 29. Juni 2014 um 08:25
Danke
HerrBrabang 28. Juni 2014 um 10:01
Vielen Dank an TE für die wieder einmal tolle Analyse. Mich hätte noch interessiert, wie sich die N11 takisch einstellen müsste, wenn andere Mannschaften Druck auf die offensichtliche Schwäche der fehlenden gelernten Außenverteidiger machen. Beim Spiel gegen Ghana war das teilw. schon zu sehen, wobei m.E. eher zufällig als geplant von Ghana. Es wurde ja schon geschrieben, dass der gelernte IV Höwedes als linker AV ein Problem ist/sein kann. Auf der AV rechts sehe ich die Situation auch nicht viel besser. Gegen Algerien kann das noch mal gut gehen, wobei der Spielerkader zum Großteil in Frankreich taktisch gut ausgebidet wurde. Aber später…?!?
Was meint Ihr?
Fitsche 28. Juni 2014 um 11:06
Ich sehe das nicht so.
Boateng hat für mich gegen die USA einen super Job gemacht. Defensiv wie offensiv, wo nur ein Tick Präzision gefehlt hat bei seinen Flanken und/oder der Verwertung um Deutschland früh, möglicherweise deutlich, in Führung zu bringen.
Und ja, ich habe Höwedes für das Ghana Spiel kritisiert und sehe sein Defensivverhalten in diesem nach wie vor kritisch. Schon gegen die USA fand ich sein Bewegen aber besser.
Aber das ist eigentlich nicht der Punkt. Denn auf der anderen Seite hat Höwedes bspw seine Kopfballstärke, die er als AV eingebracht hat, als USA versuchte, mit hohen Bällen über die Flügel zu kommen. Im Prinzip ist es also nicht so sehr die AV Position per se die unseren IV-AV liegt oder nicht, sondern die Art, wie der Gegner die Position bespielt.
In der Summe sehe ich unsere momentane Lösung als gut, wenn auch mit deutlich Luft nach oben, wie die Besetzung besser zur Geltung kommen könnte:
Bei der geballten Kopfballpower verstehe ich noch nicht so ganz, warum Boateng nicht durchgehend bei seiner Linie geblieben ist (bleiben sollte?), bis zur Grundlinie durchzubrechen und Ecken zu erzwingen. Auf der Linken Seite hat Höwedes dazu zwar weniger Potential, aber da muss er sich mehr reinhängen und vor allem, wenn es im Prinzip nur ne Ecke werden soll, ist es auch nicht so wichtig, ob da ne präzise Flanke käme oder nicht. Grundsätzlich kann er doch versuchen, eher mit flachen „Flanken“/Rückpässen zu kommen; entscheidend ist, aus welchen Positionen er sie abfeuert, also wenn er dynamisch durchbricht entwickelt er schon Gefahr und kann sicher ein paar Ecken erzwingen.
(Ähnliches gilt übrigens auch für die Offensive: Götze und Özil könnten durchaus öfter mal versuchen, sich durchzudribbeln, um evtl ein foul zu ziehen. Gerade da sie nominell über die Flügel kommen, bietet sich das doch an, da unsere Freistösse eher im Kopfball-Vorlagen-Modus gefährlich sind, einen richtigen Direktschützen haben wir nicht.)
Im Defensivverhalten sehe ich bei Boateng wenig Steigerungsmöglichkeit. Er setzt seinen Körper gut ein, er ist halt nicht 1m75. Höwedes ist evtl aufgrund eher durchschnittlichem Topspeed bei gleichzeitig unterdurchschnittlicher Beweglichkeit ein bisschen im Nachteil. Im Prinzip ist es richtig, wenn er nicht zu nah am Mann ist, aber er darf auch nicht zu viel zulassen und sollte im Zweifelsfall eher mit Nickligkeiten sich durchwurschteln.
HerrBrabang 28. Juni 2014 um 13:01
Ja stimmt, Boateng ist im Defensiv-Verhalten nichts vorzuwerfen, offensiv versucht er SEIN Bestes. Dennoch sehe ich hier auf den beiden AV-Positionen, besonders eben links mit Höwedes, viel Potential in der taktischen Flexibiltät während des Spiels liegen gelassen. Von dort werden keine bzw. kaum Angriffe eingeleitet, kein überraschendes Element ist zu sehen. Höwedes macht seine Sache gemäß seiner Fähigkeiten gut, ok… Aber das ist nicht der Punkt, auf den ich mit meiner ursprünglichen Frage hinaus wollte. Es wird sicherlich gegen die nächsten (deutlich) stärkeren Teams interessant werden, wie diese die AV-Schwächen der N11 nutzen werden. Und ich bin mit sehr sicher, dass die Gegener das eigene Offensivspiel auf die linke Abwehrseite der N11 verlagern werden.
Den Punkt mit der Kopfballstärke auf der AV-Position sehe ich überhaupt nicht als Argument. Vielmehr sollten Eigenschaften wie Schnelligkeit, Spieleröffnung und Verlagerung auf die Außen im Fokus stehen. Ein IV auf der AV-Position wäre ok, aber nicht zwei IV.
Y 28. Juni 2014 um 05:30
These are some cracking stats!!
Germany is very efficient in scoring goals (non-penalty). It took them 37 shots to score 6 goals, with the highest avg ExpG per shot among all the nations.
https://public.tableausoftware.com/profile/statsbettor#!/vizhome/WorldCup-NonPenaltyShotsFor/Sheet1
The defense is also not bad. Second to France in the number of goals conceded and the avg ExpG per shot.
https://public.tableausoftware.com/profile/statsbettor#!/vizhome/WorldCup-NonPenaltyShotsConceded/Sheet1
(All data from @colinttrainor)
air force 1 27. Juni 2014 um 19:43
@Ostkreuzkicker
Oh mein Gott, hast Du einen Schreibfehler entdeckt. Meine Güte. Gratulation. Feier ihn. Katerstimmung?
Aber nur für Dich: 5-3-2 muss es natürlich heißen- was Nichts daran ändert dass in dem Falle sicher eine neue taktische Überlegung angebracht wäre.
ARG könnte uns mit dieser Formation sehr viel „Freude“ bereiten. Man würde sich dann eben darauf verlassen dass Messi einen seiner vielen ca. 25 m Freistöße gegen Neuer versenkt.
Bin froh dass wir nicht wie die NL jetzt gegen MEX spielen müssen. Über fehlendes Losglück brauchen wir uns ebenso wenig zu beschweren wie in 2002.
Studinho 27. Juni 2014 um 15:27
Stimme dem Artikel weitesgehend zu. Muss allerdings anmerken, dass ich mit dem positiven Zwischenfazit aus deutscher Sicht etwas vorsichtiger bin. Es waren irgendwie Spiele für sich: Gegen Portugal durch einen Elfmeter in Führung gegangen dann in Überzahl 4:0 gespielt. Gegen USA war der Gegner eine Mannschaft, die von Anfang an nichts mehr wollte als irgendwie weiterzukommen, ob mit Punkt oder ohne. Das 6-3-1 ist für mich auch ein Indiz dafür, dass Klinsmann auch die 0 halten wollte.
Gegen Ghana hat man gesehen wie ich finde, was passiert, wenn man die Abwehr unter Druck setzt und sie gefordert ist. In den anderen Spielen ist das bisher nicht passiert. Für diese Spiele muss Lahm auch dringend als AV spielen, was einfach seine Position ist. Gegen Mannschaften, wo du das Spiel machst und mehr Ballbesitz, kann man das ja alles machen aber wenn du den besten AV der Welt hast, dann soll der da auch bitte spielen.
Fände es auch noch eine Erwähnung wert, dass Beasley Boateng das ein oder andere Mal ziemlich alt aussehen lassen hat in der Offensivbewegung. Dass die beiden AV mit Höwedes und Boateng soweit aufgerückt waren, hängt mit Sicherheit auch mit der taktischen Defensivordnung der USA zusammen.
Dennoch ist das Turnier für Deutschland geebnet. Mit Algerien gibt es einen wohl der schwächsten Achtelfinalisten und im Viertelfinale trifft man auf die Franzosen, die bisher ebenfalls noch nicht wirklich gefordert wurden. Ich bleibe skeptisch und muss sagen in anderen Gruppen wäre es mit Sicherheit schwer geworden dieses Jahr.
Fitsche 27. Juni 2014 um 15:38
Vor allem im Spiel gegen Belgien fand ich Algerien ziemlich stark, waren da sehr gut organisiert und haben bombenmäßig defensiv verschoben. Mit denen werden wir schon noch undere Probleme haben… Ansonsten sehe ich nicht, dass Griechenland oder Nigeria oder Uruguay (vor allem ohne Suarez) deutlich stärker sein sollen
Studinho 27. Juni 2014 um 15:49
Deswegen sagte ich eines der schwächsten Teams. Griechen finde ich stärker, Urus auch ohne Suarez, Nigeria ein Niveau. Algerien hat zwar eindrucksvolles geleistet, war aber auch in keiner guten Gruppe.
fs984 27. Juni 2014 um 15:56
Wie wäre es mit Begründungen oder Detailanalysen, warum eine Mannschaft stärker ist wie eine andere? Dies wäre sicherlich informativer im Vergleich zur bloßen Behauptung.
Studinho 27. Juni 2014 um 16:12
Ich glaube mit einer Detailanalyse möchte ich hier jetzt niemanden langweilen. Dass Algerien nicht so ein guter Gruppenzweiter wie Chile oder Mexiko, muss denke nicht unbedingt weiter erläutern. Es sind natürlich aber auch viele Faktoren, die damit reinspielen. Ich will nicht behaupten, dass ich bei den Mannschaften jetzt so tief drin bin, um eine fachbezogene Meinung abzugeben. Dafür sehe ich Teams wie Griechenland, Algerien oder Nigeria halt wirklich nur 3mal in 2-4 Jahren. Griechenland hat alleine einen enormen mentalen Vorteil durch das Weiterkommen gegen die Elfenbeinküste in der Nachspielzeit. Die Mannschaft hat genug Spieler die über größere internationale Erfahrung verfügt, um ein solches Turnier zu spielen. Algerien gerade in der Defensive zu schwach. Wenn man Deutschland schlagen will muss man die Kette unter Druck setzen und da glaube ich hat Algerien weniger Mittel zu als die Griechen. Was Nigeria und Algerien angeht ist es einfach ein Gefühl von mir, das beide auf einem ähnlichen Niveau sich bewegen. Im Fußball gibt es nun mal nicht immer die eine Begründung durch taktische Raffinesse o.Ä.. Von meinem Gefühl hat Algerien die geringste Turniererfahrung.
air force 1 27. Juni 2014 um 16:07
@Fitsche
Du weist schon dass Nigeria 2013 Afrikameister geworden ist und ALG bereits in der Vorrunde mit einem einzigen Pünktchen sang + klanglos ausgeschieden ist?
Emenike und Musa haben bei diesem Turnier bereis ihre Qualität gezeigt. Gegen die geballte Offensivpower von ARG 3 Stück zu kassieren ist keine Schande- kann uns auch passieren.
Zudem ist NIG gegen ARG in der Lage gewesen 2x eine Führung auszugleichen ( da stand Messi noch auf dem Platz )- können wir das auch?
In den anderen beiden Partien blieb NIG ohne Gegentor. Auch bei der Afrikameisterschaft stand NIG hinten sicher.
Sorry, NIG ist für mich klar das stärkste Team vom afrikanischen Kontinent. Gegen ARG hat NIG die Partie bis 10 Minuten vor Schluss völlig offen gehalten- dann ging ihnen bei diesem tollen Schlagabtausch etwas die Luft aus.
Nach der Einwechslung von Biglia für Higuain spielte ARG die letzten Minuten taktisch auf Ergebnis halten.
Da müssen die Franzosen gegen NIG aller Voraussicht nach sicher deutlich mehr leisten als wir gegen ALG.
Gatling 27. Juni 2014 um 20:06
weiß jetzt nicht wo die „Unklarheit“ mit Algerien sein soll. Wenn man von den bisherigen Ergebnissen, Punkten und Gruppengegner ausgeht ist Algerien sicher einer der schwächeren Achtelfinal Gegner.
Und in der Tat sind Nigeria und Uruguay ähnlich „schwach“ einzuschätzen. D.h. nicht, dass man überheblich gegen sie ins Spiel gehen kann.
Aber es gibt Teams auf dem zweiten Platz, die mehr Punkte erzielt haben und schwierigere Gegner hatten als Algerien…
Chile
Costa Rica
Kolumbien (keine schwierigeren Gegner, aber neun Punkte + 9:2 Tore)
Mexiko
Im Vergleich zu diesen vier Mannschaften spiele ich im AF lieber gegen Algerien 🙂 Danach kommt dann eh Frankreich – und erst dann wird sich zeigen ob die deutsche 11 diesmal Titelreif ist oder ob sie gegen kritische Gegner wieder die Hosen voll haben und Angsthasen Fußball spielen.
plauquets 28. Juni 2014 um 00:14
Kolumbien ist kein Gruppenzweiter, was machen sie in Deiner Auflistung?
1328 28. Juni 2014 um 01:42
Ebensowenig Costa Rica.
Gatling 28. Juni 2014 um 11:53
sorry, ja stimmt, Gruppenzweiter falscher Begriff
richtig ist keine große Fußballnation, die mal den WM-Titel gewonnen hat, und da gehören alle vier genannten rein.
Und die Aussage bleibt auch stehen:
Algerien ist sicher ein schwächerer Gegner als die vier hier.
Was soll jetzt (nicht von Euch beiden) von manchen dieses Rumgetöse von wegen „Algerien ist ja so schwer“ etc. Glaube nicht, dass wir so weghauen, aber besiegen auf jeden Fall. Soll man jetzt jeden AF-Gegner wie einen Standes gemäßen früheren Weltmeister behandeln oder was!?!
Die werden wir ja noch besiegen, wenn wir tatsächlich gegen Algerien rausfliegen, dann war die N11 wohl noch nie entfernter vom Titel.
FAB 27. Juni 2014 um 21:42
Mich würde es stark wundern, wenn irgendein Gruppenerster ausscheiden würde. Speziell Deutschland-Algerien sollte das klarste Duell werden. Mir fehlt für dieses Spiel die Phantasie wie Algerien tatsächlich gewinnen sollte.
Es gibt für die N11 so viele Optionen das Spiel zu gewinnen:
1. ALG wird in den ersten 15 Min überrannt. Ich bin mir sicher, das Algerien einige Zeit braucht, bis sie sich auf das Tempospiel Deutschlands einstellen. Wenn Deutschland endlich in den Offensivaktionen zielstrebiger und genauer wird, könnte das Spiel schnell entschieden sein
2. Standardsituationen: 4 kopfballstarke IVs sollten ausreichen
3, 2 HZ mit Schweini und Klose. Durch einen Rhythmus wechsel zur HZ muss sich ALG wieder neue auf das Spiel einstellen. Eine 2. Chance analog zu Punkt 1
Am ausgeglichsten sehe ich Niederlande-Mexiko und wenn man so will, wenn auch irgendwie langweilig Costa Rica-Griechenland. Für Chile (wohl der beste Gruppenzweite) Schade auf Brasilien zu treffen …
nougat 27. Juni 2014 um 22:20
am anfang steht es null zu null…
ein frühes tor und dann gehen mit zunehmender spieldauer den deutschen erst die ideen, dann der saft, schließlich der glauben aus.
ich habe mir das spiel portugal – ghana angetan. die portugiesen waren für mich der favorit, obwohl sie zuvor nix gerissen hatten, aber die hiobsbotschaften mit den suspension von boateng und muntari hätte denen eigentlich auftrieb geben müssen, zumal pepe wieder zurückkam von seiner rotsperre. nichts da !
portugal war so grottenschlecht drauf, das war eine reine fehlpassorgie sondersgleichen. sämtliche mannschaftsteile waren davon betroffen. absolut unerklärlich so ein leistungsabfall. oder vielleicht doch: portugal hat irgendwann im turnier den glauben verloren. das 0:4 gegen deutschland, das knappe ergebnis gegen usa, die fixiertheit auf ronaldo, die lange verletztenliste. alles kann irgendwie seinen teil dazubeigetragen haben, und doch hätten sie in normalverfassung ghana wegputzen müssen. ronaldo hat alle mit seiner enttäuschung über sich angesteckt, wäre vllt auch eine erklärung. ja, so etwas gibt es.
jedenfalls so ein leistungsabfall kann schlagartig einsetzen. das schlimme: er kann die ganze mannschaft anstecken.
tomci 27. Juni 2014 um 22:26
Naja, an sich stimmt das ja nur Portugal als Beispiel? Portugal hat schon in der Qualifikation enttäuscht und Ghana hätte ja auch gegen D gut gewinnen können.. Die Afrikanischen Teams bestätigen ja leider die schlimmsten Klischees über ihre Schludrigkeit etc. aber rein von den Spielanteilen und Chancen sind die Ghanaer eindeutig mit D das beste Team der Gruppe gewese!! Da spricht schon etwas Eurozentrismus aus dir wenn Du meinst dass die da weggehauen werden normalerweise..
nougat 27. Juni 2014 um 22:56
das spiel doch keine rolle, was war !
eine einzige partie kann alles entscheiden. griechenland war vor dem abgrund und die haben sich mit einem einzigen spiel aus der scheiße geholt. ich war mir mit jeder minute des spieles sicher, dass sie gewinnen würden. genauso war es mit algerien. die wussten, die brauchten nur einen einzigen treffer, und den haben sie dann gemacht. brechstange raus, und bums, das ding ist gelaufen. hinterher sind sie die helden und niemand kann es beschreiben, was es war, das ausgelöst hatte.
portugal, wie gesagt, hätte ghana haushoch geschlagen in normalverfassung – wie gesagt, ohne boateng, ohne muntari, mit dem afrikanischen towabohu.
in der partie hat der keeper von denen ronaldo den ball vor die füße gelegt, so einen fliegenfänger haben die zwischen den pfosten. ronaldo hatte reihenweise f r e i s t e h e n d den ball nicht reingemacht. in madrid macht er die im schlaf… umgekehrt war bei ghana auch keine normalform vorzufinden, der ball flipperte während der ganze partie nur hin und her. ein reines glücksspiel, was da beide mannschaften abgezogen haben.
FAB 27. Juni 2014 um 23:24
nougat — was bist denn du für einer? Was nur alles passieren könnte. Vielleicht pinkeln heute Nacht Großkreutz mit Müller und Podolski aus dem Hotelfenster und werden alle 3 sofort suspendiert. Das Spiel fängt an: In der 2. Minute macht Schweinsteiger den Zidane und fliegt mit Rot vom Platz. In der 14. Minute prallen Mertesacker und Götze beim Eckball mit den Köpfen aneinander und müssen beide ausgewechselt werden, Özil muss in der 18. Minute wegen Dehydrierung ausgewechselt werden (Hat der Ramadan eigentlich schon angefangen?) . Irgendein Algerier lässt sich dann in der 23. Minute im deutschen Strafraum fallen und bekommt einen Elfmeter, 1-0 für Algerien und jetzt?
Zur Halbzeit wechselt sich Klose unbemerkt ein und macht das 1-1, Elfmeterschießen, Deutschland gewinnt. Halt. Die FIFA ermittelt, Algerien kommt weiter, weil Deutschland 4 mal gewechselt hat …
GH 27. Juni 2014 um 14:50
2.Halbzeit: Özil herausragend! 4-2-3-1 interessante Option für Rückstand!
Ich fand Özil war in der 2.Halbzeit, als er vermehrt im Zentrum auftauchte unglaublich stark, wenn die Läufe dazu noch ein wenig besser abgestimmt gewesen wäre, so hätte man bestimmt noch mehr Profit daraus ziehen können.
Pressingresistent und äußerst kreativ im Passspiel, so könnte er weiter machen.
Mit so einem Özil auf der 10 im 4-2-3-1 kann ich mir sehr gut vorstellen, dass im Rückstand darauf zurückgegriffen wird. Ist alles ausgesprochen flexibel im Angriff, besonders, da man mit Klose nun auch noch einen Wandspieler hat.
Fitsche 27. Juni 2014 um 15:06
Ja, seine Pressingresistenz ist mir auch aufgefallen
tomci 27. Juni 2014 um 15:19
Wow! Ich muss mir unbedingt eure Namen merken! 2 Leute hier, die Özil mal loben und nicht im selben Atemzug seine Nachteile (besonders beliebt Nachteile gegenüber Götze dem Pressingwunder!!) herausstellen. Bei aller Pressingschwäche, Özil ist der Hauptgrund warum ich bei N11-Spielen immer mitfiebern würde, auch als Neutraler..
Und jetzt stellt euch bitte mal nen Moment vor Lahm würde aussehen und reden wie Özil.. Wie schnell wäre der dann Zielscheibe von allen, die seine Liga einmal im jahr gucken?
air force 1 27. Juni 2014 um 15:28
@GH
Sorry, sehe ich GANZ anders. Ebenso wie zuvor bei Real ist Özil der Schwachpunkt in der Arbeit gegen den Ball bzw. defensiven Absicherung.
Symptomatische Szene wo er gestern gegen die USA etwa in Minute 80 einen Zweikampf gar nicht mehr annimmt und 2 Meter hinterher trabt.
Was macht Özil bei diesen schweren Bodenverhältnissen in der Anfangsformation? Er wäre für das Team viel wertvoller wenn er im späteren Verlauf eingewechselt würde, w dann seine konditionellen Defizite nicht so auffallen.
Er ( Özil ) ist zudem aktuell nicht allzu torgefährlich- da ist mir Schürrle auf rechts alle male lieber. Schürrle bringt MEHR Aktivität ins Spiel und kann auch MEHR Ballgewinne verzeichnen.
Von Özil kommt einfach ZU WENIG- keine erfolgreichen Torabschlüsse und ZU WENIGE Assists. Das Team muss ZUVIEL für ihn mitarbeiten.
Die Einschätzung dass Özil in der Zentrale ( und eben NICHT auf rechts ) besser aufgehoben ist teile ich zu 100 %. Dort kämpft er allerdings mit Kroos und Götze um EINEN Platz in der Startelf.
Für mich ist Kroos die klare erste Option. Mangelt es jedoch an der Kreativität, dann können entweder Götze ODER Özil für Kroos auf die 10 eingewechselt werden- heißt aber dann entsprechend MEHR ARBEIT für Schweinsteiger / Lahm / Khedira.
Gerade gegen die lauf- und zweikampfstarken Algerier bleibt Kroos die erste Option auf der 10.
Die Barca like Offensivformation Lahm / Götze / Özil kann ich in einem Freundschaftsspiel ( für die Unterhaltung und fürs Auge der Zuschauer ) durchaus mal bringen- nicht jedoch in einer WM Ko-Phase in der jeder ( defensive ) Fehler eventuell sehr teuer bezahlt wird.
Fitsche 27. Juni 2014 um 15:34
Ich finde du siehst Özil eindeutig zu kritisch. Mir ist er gestern ständig aufgefallen, und zwar positiv, wie gesagt durch Pressingresistenz aber auch durch gutes Gegenpressing und in der Offensive war er allgegenwärtig und gefühlt an fast jedem guten Angriff beteiligt. Dass er in der Defensive nicht jeden Weg zurück macht kann ich durchaus verschmerzen, schließlich soll er die maximale Spritzigkeit für die Offensive bewahren. Und vor allem auf der rechten Seite benötigt Boateng auch nicht sooo viel Unterstützung, defensiv.
tomci 27. Juni 2014 um 15:45
Äh, air force 1, deine Kapitälchen-Flut kommt ganz schön gewaltig rüber über den Äther. Das wirkt als virtuelles Dauer-Schreien aber wie (unfreiwillige) Satire.. Wie ein Hobby-Dorf-Team-Coach der sich hier den Özil mal vornimmt.. Nur so als stilistischer Rat: Leise Kritik trifft meist tiefer ins Herz 😉 Und stilistisch ist wohl auch die Frage, ob in der N11 Platz für 1 oder mehrere wirkliche Künstler ist.. 3 ist vll zu viel (Kroos sehe ich aber überhaupt nicht als den crazy Künstler!) aber einen will ich nicht hergeben.. Oder man bekommt sowas wie 2002 mit unserem Star — Kahn… Hat dir sicher viel Spaß gemacht..wobei ich nicht glauben kann dass du damals weniger Kapitälchen benutzt hättest bei der Besprechung? ;P
Socketranger 27. Juni 2014 um 20:54
Selten so anmassenden Schwachsinn gelesen, tomci.
tomci 27. Juni 2014 um 22:16
Genau so soll das sein!
bma 27. Juni 2014 um 16:22
Ich schätze, du würdest gerne so spielen lassen wie Ancelotti gegen Bayern/ Barca. Beziehe mich da auf deine Beiträge der letzten Tage, soweit ich mich erinnere. Das Problem dabei ist, dass
1. Löw das nun mal nicht will und auch nicht tun wird und
2. haben wir dafür auch nicht das Spielermaterial. Wir haben keinen Benzema der den Zehner an vordester Front gibt (Stürmer und gleichzeitig Spielmacher ist), keinen überragenden Modric (keiner der N11kann diese Rolle auch nur annähernd so ausführen, wie Modric das bei RM tut) und Podolski/Schürrle sind nun mal nicht Bale und Ronaldo. Löw setzt nunmal auf Ballbesitzfußball und wählt jene Spieler, die seine Spielidee am besten umsetzen können.
Zu Özil. Ich finde er macht seine Sache nicht gerade schlecht. Abgesehen von den letzten 10 -15 Minuten, war das doch ganz ordentlich (auch defensiv). Er spielt die meisten erfolgreichen Pässe im letzten Drittel (von allen Spielern, die während der WM zu Einsätzen gekommen sind), hat gegen Ghana und gegen die USA die meisten Torchancen kreiert, lässt sich klug in die Halbräume fallen, versucht immer anspielbar zu sein, steht nicht nur vorne rum, sondern lässt sich auch weit zurückfallen, geht mit dem Ball weite Wege (und nimmt dabei auch ordentich Tempo auf (Top-Speed im Team nach Hummels). Ja die Tore fehlen, das stört mich auch und ich wünsche mir, dass er das irgendwann in den Griff bekommt (wobei er in der Quali 8 Tore gemacht hat). In den Jahren bei Real hat er eben Ronaldo, Benzema etc. mit den Pässen gefüttert. Dass Özil das nicht von heute auf morgen ändern kann, ist nachvollziehbar. All die Punkte die ich aufgezählt habe sind nunmal wichtig für jenen Fußball, den Löw spielen lässt – oder liege ich da etwa falsch?
Versteh mich nicht falsch, ich mag Schürrle und wäre auch dafür, dass er beim nächsten Spiel beginnt. Aber ich wäre für eine Offensive bestehend aus Schürrle-Müller-Özil und würde nicht gleich das gesamte System auf den Kopf stellen …
air force 1 27. Juni 2014 um 18:10
@bma
Nein, Ancelottis 4-4-2 würde ich natürlich gegen tief stehende Teams NICHT einsetzen.
Nur speziell gegen ARG; BRA oder falls van Gaal gedenkt in einem möglichen Finale gegen uns offensiver als bisher zu agieren dann würde ich mir über diese Formation Gedanken machen.
Gedanken würde ich mir jedoch machen wie die Risiken auf den Außenbahnen zu minimieren sind und wir trotzdem gefährlich bleiben- da kommt der Name Schürrle fast schon automatisch ins Gedächtnis.
Ein Defensivexperte wie Mou hat ihn nicht ohne Grund zu Chelski geholt.
Der FCB hat keinen Özil im Team und kontrolliert Man City bzw. Real in deren eigenem Stadion mit Ballbesitzfussball nach Belieben. Gegen Real hat man aber auch gesehen dass der letzte tödliche Pass bei den Bayern fehlte.
Was Löw spielen lassen will und welche Sympathiespieler er hat ist uninterssant- es geht ausschliesslich um den Erfolg als komplettes Team.
Für Schönspielerei gibt es weder Auszeichnungen noch Titel. Es geht darum die zweifelsohne vorhandenen Potentiale bestmöglich einzusetzen ( Ancelotti ) um den WM Titel zu gewinnen- leichter gesagt als getan.
Ja, habe Özil im Spiel gegen Ghana mit sehr guten Pässen ins letzte Drittel gesehen- dass diese nicht verwertet wurden liegt nicht an ihm. Da hat er speziell in der Anfangsphase echte Akzente gesetzt.
Was mir bei Özil vorschwebt ist die letzten 5-6 % aus ihm heraus zu kitzeln. Mir ist sehr wohl bewusst dass er uns als tödlicher Passgeber sehr gut weiterhelfen kann. Ein einziger goldener Pass von ihm im Finale kann uns den WM Titel bescheren. Dafür muss er jedoch frisch sein ( körperlich + geistig ). Deshalb würde ich ihn schonen und erst im späteren Verlauf der jeweiligen Ko Spiele bringen.
Denke jeder gegnerische Coach hat mittlerweile verstanden dass Löw am liebsten mit der offensiven Formation der DFB Elf – Lahm DM / Götze / Özil die Vorlage für Müller / Klose generieren will. Natürlich sollen die vier offensiven Kräfte auch die Positionen untereinander tauschen.
Wenn Özil die Chance zum Abschluss hat dann sollte er diese auch nutzen.
Bale hat im CL Finale auch mehrere sehr gute Chancen ausgelassen. Beim 2:1 gegen Atleticos Wand war er dann jedoch erfolgreich- Özil wäre allein schon aufgrund mangelnder Kondition in der 94 Minute dazu nicht mehr in der Lage gewesen- von der notwendigen Arbeit im Gegenpressing einmal ganz zu schweigen.
Habe meine Lösung benannt – Andere mögen besser sein- lasse mich gerne überzeugen.
rince 27. Juni 2014 um 19:38
Die Frage ist doch eher, welcher deutsche Offensivspieler diesen tödlichen Pass gegen Weltklasse in der IV und Tor verwerten soll? Von Ronaldo, Benzema und di Maria sind die deutschen Spieler doch noch ein Stück entfernt (Müller trifft sehr selten gegen Weltklasse-Defensiven, Klose ist höchstens 60 Minuten präsent).
air force 1 27. Juni 2014 um 23:51
@Rince
Die Schwächsten in der Chancenverwertung sind Özil / Götze.
Klose, Müller, Schürrle, Schweinsteiger und bedingt auch Poldi sind demgegenüber eher eiskalte Vollstrecker.
Die wichtigen Tore von Klose und Müller im Speziellen hier aufzuführen wäre Seiten füllend.
Die freie Rolle die Müller zur Zeit in der DFB Elf bekleidet ist perfekt auf ihn zugeschnitten. Löw hat sie wie für ihn gestrickt.
Die Joker Rolle ist für Klose ideal- wie wir gesehen haben benötigt er aufgrund seiner Erfahrung keine Eingewöhnungszeit.
Es ist eine WM bei der die Torschützen viel mehr Räume gewährt bekommen als normalerweise in den großen europäischen Ligen ( wohl auch aufgrund der klimatischen Verhältnisse).
5 Tore ( wie bei der WM 2010 ) werden sicher nicht reichen um die Torjägerkanone zu gewinnen.
Jeder Coach weltweit wäre froh wenn er einen solch unberechenbaren Raumdeuter wie Messi, Müller, Suarez oder Neymar in seinen Reihen hätte. Ein paar Zentimeter Platz und „Rumms ist die Murmel drin“.
Da fallen die Tore aus dem Nichts- auch gegen Weltklasse IV.
Ein kleiner Hinweis noch warum Özil und Higuain nach der CL Saison 2012 / 2013 Real verlassen mussten.
Sie hatten schlicht und einfach Ihre 100 % igen Chancen gegen den BVB im Bernabeu im HF Rückspiel nicht verwertet. Benz und Ramos hatten getroffen, CR7 hatte das einzige Tor im Hinspiel erzielt.
Die Entscheidung von Perez war klar und eindeutig.
„Wer in solch großen Spielen Chancen hat und nicht trifft der fliegt“.
Parallele zu Mario Gomez: Er hatte beim Drama Dahoam nicht getroffen. Jetzt ist noch nicht einmal mehr im Kader der DFB Elf.
Wer traf beim „Drama Dahoam“ für die Bayern?
Natürlich Thomas Müller. Wenn ein Team nicht in der Lage ist für 10 Minuten einen 1:0 Vorsprung im CL Endspiel ( und zudem noch im eigenen Stadion ) zu verteidigen dann liegt dies ganz sicher nicht an Müller. Er hatte sein Tor gemacht.
Thomas Müller ist ein Phänomen- gerade auch spieltaktisch.
Di Maria ist ein ebenso unberechenbarer Spieler. Für mich ist er der Schlüsselspieler bei ARG. Er reizt sein Potential im Gegensatz zu Özil voll aus.
Die Beiden zusammen in einem Team wären ein Albtraum für jeden gegnerischen Coach.
GH 4. Juli 2014 um 10:38
@airforce1
Die Schwächen von Özil im Gegenpressing und insgesamt im Spiel gegen den Ball sind ganz klar zu sehen. Auch für mich.
Mir ging es bloß eher darum, dass die Problematik der fehlenden Besetzung des 10er-Raumes und des fehlenden letzten Passes durch die Versetzung Özils auf die 10 gelöst werden könnte.
Diese Versetzung wäre für mich allerdings keine dauerhafte Lösung, sondern ein probates Mittel wenn man in Rückstand geraten sollte.
Besonders bei diesem Spielstand machen Özils defensive Schwächen keinen Nachteil mehr aus. Da ich Özil durchaus gut im Abfangen von Pässen finde, könnte es sogar zu einer Stärke werden, da er den Ball schnell verarbeiten und weiterspielen kann.
Zu Özils konditionelle Schwächen finde ich es schwer Stellung zu nehmen, so wissen wir ja nicht wirklich wie der Fitnesszustand ist.
air force 1 4. Juli 2014 um 11:52
@GH
Natürlich ist Özil bei einem eventuellen Rückstand eine Option auf der 10 für Kroos- 100 % Zustimmung. Zudem war das Tor von Özil gegen ALG natürlich ganz wichtig für sein Selbstbewusstsein.
Bei mir käme dieser Wechsel ( Özil für Kroos ) etwa in Minute 70 auch bei einem Unentschieden bis dahin. Eine weitere Verlängerung mit eventuellem 11m Schießen brauchen wir jetzt nicht unbedingt- ergo erhöhen wir die Kreativität. Und die Chance auf einen finalen Pass im letzten Drittel ist bei Özil eindeutig höher als bei Kroos.
Natürlich macht es die 4-3-3 Formation für Özil leichter da er dann gleich drei mögliche Anspielstationen hat ( Schürrle, Klose, Müller zum Beispiel )
Kroos ist ein sehr solider und ballsicherer Spieler, aber der letzte tödliche Pass fehlt- siehe Assists Statistik.
Aber auch FRA wird sich für das letzte Drittel ( räumlich + zeitlich ) ebenfalls etwas Besonderes überlegt haben. Bin mal gespannt ob Deschamps Pogba zuerst auf der Bank lassen wird.
Wenn Özil und Khedira gleichzeitig ganz vorne im letzten Drittel präsent sind ist das Risiko für einen Konter natürlich sehr hoch.
rince 27. Juni 2014 um 17:38
Warum Özil immer eingesetzt wird, ist doch in diesem Forum schon beantwortet worden. Er ist ein Politikum.
tomci 27. Juni 2014 um 20:48
@rince, ja ja wenn der Dfb so sehr fixiert auf Politik wäre wie du auf Real Madrid dann hättn wir natürlich ein Problem..
dirk2402 28. Juni 2014 um 00:31
Ach, ich mag den Mesut, wirklich. Er hat die Magie, die wenige haben. Die einen mit der Zunge schnalzen laesst.
Leider ist das nur die eine Seite.
Denn selbst bei der von Dir genannten Pressing-Resistenz kann ich Dir nicht uneingeschraenkt Recht geben. Wenn es koerperlich zur Sache geht, wie gegen Ghana, dann ist da gar keine Resistenz mehr da beim Mesut. Er kann natuerlich den Ball halten und zirkulieren, wenn er soviel Platz hat, wie gegen die Amis. Aber die hat er nicht oft. Und im Laufe dieses Turniers wird er immer weniger davon haben.
Loew hatte die Hoffnung, er wuerde in den ersten drei Partien irgendwo die Initialzuendung finden. Vielleicht ein Tor, vielleicht eine gute Vorlage. Hat leider nicht geklappt.
So bleibt aus meiner Sicht ein Punkt herausragend, wenn man ihn beurteilen muss: Physisches Spiel kann er nicht. Er sprintet nur nach vorn, nie nach hinten. Sein Pressing ist pures Alibi. Wird er koerperlich bearbeitet, bleibt nicht mehr viel von seiner Kunst. Resistenz schon gar nicht. Leider.
Ist ein uralter Spruch, aber immer noch wahr: Eine gute Offensive gewinnt Spiele, eine gute Defensive gewinnt Titel. Und mit Mesut verteidigen wir nur zu zehnt. Das kann nicht gut gehen.
Die bezeichnende Szene des Spieles war, als er in der 47. Minute beim Stand von 0-0 eine perfekte Flanke von Boateng zentral in den Fuenfmeterraum aufgelegt bekam. Der Towart war schon aus dem Spiel. Mesut hatte fast 2 Meter Vorsprung vor den Verteidigern und nur noch 5 Meter zu laufen. Er braucht eigentlich nur einzunicken. Aber was passiert? Den Vorsprung verliert er, der Verteidiger klaert. Ich behaupte jetzt mal: Jeder Deutsche Spieler inklusive dem kurzen Lahm haette das Tor gemacht! Denn springen war nicht mal noetig. Nur Mesut nicht. Warum? Weil er wusste, dass da ein Verteidiger kommen wird. Und dass es weh tun koennte. Da hat er lieber zurueckgezuckt.
Hinterher hat er gesagt, dass er mit seinem Spiel sehr zufrieden war.
Mit Weicheiern gewinnt man keine Titel. Ich wuerde ihn von der Bank bringen. Und auch dann nur, wenn uns wirklich nichts mehr einfaellt.
Cotta 27. Juni 2014 um 14:32
Bei strömendem Regen – auch wenn der Rasen allem Anschein nach gut bespielbar war – eine solche Passquote hinzukriegen ist schon bemerkenswert. Gut, wenn das Tempo nicht hoch ist, fallen technische Unzulänglichkeiten auch nicht auf, aber dass die US-Boys quasi 80% des Spiels das Spielgerät entweder nicht mal annährend erobern konnten oder wenn, dann nur unzulänglich verarbeiteten…das ist einfach Ergebnis der taktischen und technischen Überlegenheit gewesen – nur Poldi fiel da etwas ab. Also, mit lauter „Kampfschweinen“, die aus dem Spielfeld einen Acker gemacht hätten, wäre das nicht möglich gewesen.
Und damit habe ich dann ein Spiel gesehen, das sowas von eindeutiger Überlegenheit eines Teams zeigte, wie in keinem anderen WM-Spiel. Zufall? Abgesprochen? Ich denke, dass es hier für die USA keinen, aber auch gar keinen Hauch einer Chance gegeben hat, weil sie halt nicht alles mit Willen und Kampfkraft ausbügeln können. Die N11 hätte jederzeit sogar zwei Gänge hoch schalten können – mussten sie aber nicht und schon gar nicht riskieren, sich Gelbe Karten und/oder Verletzungen einzuhandeln. Alles schon ganz vernünftig gemacht.
CH 27. Juni 2014 um 14:20
So, jetzt weiß ich wenigstens warum J. Jones hier so eine Ruf hat. Der guckt ja gar nicht wohin er läuft … 😉
Höwedes halte ich als LV für ein potenzielle Schwachstelle. Ein schnellerer Spieler wäre da wirklich hilfreich und ich denke auch, dass Durm auf jeden Fall ein paar Minuten WM-Luft hätte bekommen sollen.
Ansonsten hat unsere N11 wahrscheinlich den flexibelsten und tiefsten Kader in der Ausscheidungsrunde. Sämtliche Mitfavoriten sind deutlich abhängiger von ein, zwei Einzelspielern … Das macht mir Hoffnung.
Zweifeln lässt mich nur Löws Fähigkeit, immer das richtige Paket auf den Rasen zu stellen …
horstgünter 27. Juni 2014 um 14:16
Eine Frage von mir:
Nehmt ihr das auch so wahr, dass Deutschland in den bisherigen drei Spielen mit den Spielern außen auffällig viele Durchbrüche schafft?
Mir erscheint das so als würden die dann nur leider überhastet immer flach in den Fünfmeterraum gespielt, wo sich dann Müller bisher noch nicht alleine gegen zwei IVs und Torwart durchsetzten konnte. Ich denke gegen Ghana und USA jeweils von links und rechts 2-3 Szenen wo Özil und Götze oder Podolski immerhin an der Strafraumkante durchgebrochen waren, aber dann zu harmlos in die Mitte gegeben haben.
Findet ihr das auch auffällig, was könnte helfen oder woran fehlt es um daraus mehr zu machen? Ist Müller evtl gar nicht so extrem antrittsstark um bei sowas als erster an den Ball zu kommen? Özil hatte zB gegen Ghana auch mal richtig viel Platz, ich hätte gehofft dass Podolski in so einer Position dann einfach mal aus spitzem Winkel draufhält, dazu kams aber dann leider nicht…
Fitsche 27. Juni 2014 um 14:02
Bei nochmaligem Anschauen des Spiels fällt mir zudem auf, das Höwedes recht oft mit in die Spitze gestartet ist. Besonders Schweinsteiger hat dann auch bewußt und fokussiert für ihn abgesichert, was insgesamt schon sehr geplant und im Prinzip auch vielversprechend aussieht. Die USA Verteidiger haben Höwedes als Kopfballabnehmer ernstgenommen und somit haben diese Vorstöße auch durchaus Räume für andere Offensivkräfte frei gemacht. Insgesamt waren die AV sehr unterschiedlich unterwegs, Boateng eher als Flankengeber und Höwedes als Strafraumbrecher. Ich kann mir vorstellen, dass diese Rollenverteilung in den nächsten Spielen weiter verfeinert wird. Auf jeden Fall ist es ein weiterer Punkt, warum Schweinsteiger dem deutschen Spiel gutgetan hat, er hat einfach eine viel bessere Übersicht als Khedira, der oft nicht mitzubekommen scheint, was um ihn herum so los ist.
FAB 27. Juni 2014 um 12:58
Zu der 4IV Verteidigung Deutschlands.
Anfänglich war ich auch skeptisch, mittlerweile bin ich aber einigermaßen überzeugt, dass es der richtige Weg ist. Speziell Boateng zeigt sich stark verbessert im Vergleich zu 2010, auf links gibt es kaum Alternativen und Höwedes ist zumindest extrem diszipliniert und auch motiviert.
Zwar hätte ich es gerne gesehen, wenn Löw in Vorrunde die zwei Alternative zumindest ausprobiert hätte (Durm gegen Ghana, Großkreutz gegen USA) aber OK, ich denke Deutschland ist gut gerüstet für die KO Runde.
Übrigens hat Löw gestern in einem Interview angedeutet, dass er nach dem Ghana Spiel auch ins Grübeln gekommen ist, ob es die beste Entscheidung war. Hat aber dann gesagt, dass solche Entscheidungen nicht einfach wieder umgestoßen werden können …
Fitsche 27. Juni 2014 um 12:44
Also ich habe die deutsche Mannschaft sehr stark gesehen. Alleine in den ersten 15 Minuten hätten mit etwas Glück 2, 3 Tore fallen können. Über das gesamte Spiel gesehen hatte alleine Müller Chancen für locker 5 Tore. Dazu der eigentlich sichere Treffer für Höwedes, den Mertesacker leider aus dem USA Tor gefischt hat.
Dazu war man defensiv sehr stabil. Mir ist aufgefallen, das Höwedes einige USA-Konterversuche über die Flügel mit seiner Kopfballstärke vereiteln konnte. Podolski arbeitete gut in der Defensive mit. Özil war für mein Auge sehr präsent und hat etliche gute Pässe eingestreut. Lahm war wieder der alte Passroboter, Schweinsteiger war stark und omnipräsent. Boateng mit einem Haufen gescheiter Flanken, ein paar davon sogar ziemlich vielversprechend und leider nicht perfekt in Torschüsse oder Tore umgemünzt.
Dass man sich bei der Konstellation in der Gruppe nicht aufreibt sollte klar sein, vor allem, da der Gruppensieg mMn für den weiteren Turnierverlauf irrelevant erscheint.
Insgesamt finde ich war das sehr gut, natürlich nicht sehr spannend… aber die KO Spiele werden dann auch wieder unterhaltsam sein.
Noch ein Wort zu Höwedes: Einen richtigen defensiv-Schnitzer habe ich bei ihm nicht ausgemacht, seine Kopfballstärke gibt mir immer mehr ein gutes Gefühl auch bei defensiven Standards, und er hätte um ein Haar (Merte) seinen nächsten Scorerpunkt bei dieser WM gemacht; Ich glaube, das ist genau das Dilemma, in dem Löw auch ist: Durm ist sicher der „attraktivere“ LAV, aber diese altdeutschen Tugenden die Höwedes einbringt sind einfach nicht von der Hand zu weisen…
Marcio 27. Juni 2014 um 12:43
die deutsche N11 war klar spiel und feldüberlegen.
machte daraus aber rein gar nichts.
was mich ein wenig stört ist dieses gerede von der tollen ballzirkulation im MF. lahm kroos und schweinsteiger halten den ball stängig viel zu lange statt mal schnell auf die außen zu verlagern.
Özil ist auf der außenbahn völlig verschenkt. entweder er funktioniert im zentrum oder er gehört nicht in diese mannschaft.
podolski war engagiert und auch defensiv aktiv, aber am ende war es leider zu wenig. ich hoffe er bekommt nochmal ne chance gegen einen gegner der nicht mit 6 mann in einer kette verteidigt. ich weis nicht was löw gedacht hat wie die amis spielen,
aber podolski gegen eine so dicht gestaffelte abwehr zu stellen ist quasi von beginn weg das auswechselurteil für podolski.
irgendwie war das spiel nicht fisch nicht fleisch.
nougat 27. Juni 2014 um 13:17
ich habe das spiel nicht gesehen, da mir von vornherein eine art schwäbische lösung klar war – amis tief, bayern zirkulierend bis zum erbrechen.
„podolski war engagiert und auch defensiv aktiv, aber am ende war es leider zu wenig. ich hoffe er bekommt nochmal ne chance gegen einen gegner der nicht mit 6 mann in einer kette verteidigt. ich weis nicht was löw gedacht hat wie die amis spielen,
aber podolski gegen eine so dicht gestaffelte abwehr zu stellen ist quasi von beginn weg das auswechselurteil für podolski.
irgendwie war das spiel nicht fisch nicht fleisch.“
ich konnte garnicht glauben, dass er poldi gegen die tiefstehenen amis gebracht hat. das ist auf dem tiefen boden sowieso kaum nachvollziehbar gewesen.
jetzt nachdem klar ist, wie löw spielen will, weil lahm die debatte um seine position mit hilfe von schweinsteiger aufgelöst hat, rückt khedira/schweini in den fokus. dabei wird außer acht gelassen, dass die baustelle im dtsch spiel die linke seite mit höwedes ist. gegen frankreich gibt es den härtetest oder das finale löwsche experiment, je nachdem.
nicht fisch nicht fleisch… an wen man da wohl denken muß 😉
sappydharma 27. Juni 2014 um 11:45
Ich denke dass der Regen dem Spiel der Amis nicht sehr zuträglich war, weil sich unter den Bedingungen die technisch bessere Mannschaft leichter tut. Gerade bei Bradley habe ich mehrmals technische Schwächen gesehen. Die langen Bälle der Amerikaner waren sehr ungenau und das hatte auch mit dem Regen zu tun. Interessant wie viel es die Deutschen mit Flanken aus dem Halbfeld versucht haben obwohl die Amis sehr kopfballstark sind.
Löw hat Schürrle viel zu spät gebracht-da hatten die Amerikaner Glück.
Die Algerier sind mir im Abschluss zu schwach um gegen Deutschland wirklich eine Chance zu haben. Am Ball sind sie verdammt stark, was den Deutschen weiderrum nicht liegt, abgesehen davon dass sie sich gegen afrikanische Teams meist schwer tun-Kamerun, Ghana etc.
Marcio 27. Juni 2014 um 12:48
schürrle wäre genauso untergegangen wie podolski.
die außen waren völlig zugestellt. podolski als auch schürrle sind spieler die platz zum tempo benötigen.
klose war richtig und wichtig. allerdings hätte man gegen diese dicht gestaffelte abwehr götze bringen sollen und özil rausnehmen.
klose vorne, müller,kroos,götze dahinter.
Axtschwinger 29. Juni 2014 um 16:20
Seh ich nicht so. Schürrle kann im Gegensatz zu Poldi auch den Robben machen und nach innen ziehen und schießen. Bei dem Boden und so tief stehenden Verteidigern allemal eine Option. Ich finde mit der Entscheidung gegen Schürrle und für Podolski hat Löw beiden keinen Gefallen getan.
Generell fand ich die Idee, links mit Podolski zu überladen unsinnig. Schon bei der letzten WM hatte Poldi immer dann seine starken Szenen wenn rechts überladen wurde und dann mit einem schnellen Pass die Räume geöffnet wurden, sodass er mit Tempo ins 1-gegen-1 gehen konnte.
RW 27. Juni 2014 um 11:16
Moin, Moin!
fand das Spiel sehr langweilig. Nach dem 1:0 war die Luft raus, was auch zum Teil dem Wetter geschuldet war.
Was mich aber irretiert ist die Abwehr. Das scheint ja die Stammformation von Herrn Löw zu sein. Wie soll ein so langsamer nicht gelernter LV Höwedes gegen einen guten schnellen rechten Stürmer (Niederlande, Frankreich, Brasilien) bestehen können? Auch fehlen mir die guten Angriffsläufe der Außenverteidiger die mit einer Flanke in den Strafraum abgeschlossen werden. Dadurch, dass die Außenverteidiger immer sehr hoch standen, waren wir sehr konteranfällig, aber dass man nun fast ganz darauf verzichtet, kommt dem Angriff nicht zugute. Es wäre in den letzten 2 Spielen Zeit gewesen Drum ein wenig Spielpraxis zu geben, oder es mit einer Dreierkette zu versuchen. So ist aber die Chance vertan.
Auch die Verbindung zwischen Mittelfeld und Angriff ist noch eine Baustelle. Müller und in der 2. Halbzeit Klose scheinen gesetzt zu sein. Vielleich sollte Herr Löw die Spieler dort einsetzen wo sie sich am wohlsten fühlen.
felixander 27. Juni 2014 um 10:57
Kommt es mir nur so vor oder ist bei diesem Turnier der Anteil an Toren nach Standards extrem hoch? Also nicht nur bei D, sondern generell.
lala 27. Juni 2014 um 11:33
Ohhh ja, das ist er. Vor allem bei D. Gab ja auch genug Blogs, die auf den Standard und die „vergessene Ecke“ hingewiesen haben – wie leichtsinnig D dort Chancen verschenken würde.
Alle Jahre wieder hat eine N11 diese Unkenrufe Lügen gestraft 😉
PS: Das D stark in Standards kommt, damit habe ich in diesem Turnier nicht gerechnet.
HW 27. Juni 2014 um 11:42
Vor ein paar Spielen war der Anteil einige Prozentpunkte höher als der sonst übliche Schnitt.
Daniele 27. Juni 2014 um 10:45
Zweifelsohne wird Deutschland die Algerier nachhause schicken, aber ich muss sagen, dass mir diese frech aufspielende, schon fast bolzplatzähnliche Spielart der Algerier gefällt, vor allem in der Offensive.
Ich denke da wird Deutschland in der Defensive das ein oder andere mal wackelig werden, weil die das vorne (Feghouli, Slimani) sehr gut machen und sich oft in 1 vs. 1 Situationen durchsetzen.
Ich denke Schlüssel zum Erfolg ist, dass Algerien sich 3x voll verausgabt hat, zudem jetzt Ramadan losgeht und Deutschland sich im letzten Gruppenspiel ausruhen konnte, denn das Spiel gestern war nichts mehr als Schonung für die Ko Runde.
Schimanski 27. Juni 2014 um 10:53
Die Frage ist, wieviel Bolzplatzspiel gegen Deutschland noch übrig bleibt? Auch vor der USA hatten ja viele Bammel wegen ihrem ach so gefährlichen Umschaltspiel. Wo war das gestern?
Deutschland ist in Sachen Spiel- und Ballkontrolle einfach ein anderes Kaliber als Südkorea und Russland…
Daniele 27. Juni 2014 um 13:44
Das Deutschland ein anderes Kaliber ist, darüber brauchen wir gar nicht diskutieren.
Doch man sollte das Spiel von gestern nicht als Maßstab nehmen, denn die USA hat selbst nach dem 0-1 nicht ansatzweise versucht offensive Akzente zu setzen, da man sich mehr auf das Parallelspiel konzentriert hat.
Jetzt kann man sagen, Deutschland hat das nicht zugelassen, aber das stimmt nicht. Denn wenn die offensiven Außenspieler sich auf Höhe der Abwehrkette befinden, wird es schwierig blitzartig zu kontern.
Die Deutschen konnten sogar fast ungestört bis zum 16er kombinieren.
Deutschland ist zweifelsohne ein Favorit aber wurde bei dieser WM bis jetzt nur von Ghana ernsthaft gefordert. Gegen Portugal lief alles richtig und man hat hochverdient gewonnen, gegen die USA war es ein besseres Freundschaftsspiel.
Keiner behauptet, dass die Algerier die Deutschen rauskegeln, habe lediglich behauptet, dass mir diese Art Fußball zu spielen bei den Algeriern gefallen hat. Die gehen offensiv viel Risiko, suchen viele 1 vs. 1 Situationen und haben die Gruppe verdient überstanden.
Schimanski 27. Juni 2014 um 10:43
Sieben Tore in der Vorrunde.
Alle sieben entweder durch Standard oder Hereingabe von Außen, keines durch die Mitte.
Ich stelle mir jetzt die Frage, ob die Tore trotz oder gerade wegen des Löw`schen Zentrumfokus gefallen sind. Werden durch das 4-3-3 so viele Gegenspieler in der Mitte gebunden, dass die Flügel gut zu bespielen sind oder hätten noch mehr fallen können, wenn man mit richtigen Flügelflitzern gespielt hätte?
Eine Antwort könnte die Leistung von Poldi gestern sein, der keine Akzente setzen konnte. Also fallen die Tore gerade wegen des hohen Zentrumfokus. Wäre es dann nicht sinnvoller mit dynamisch, hinterlaufenden AV zu spielen und die offensiven Außen weiter mit Spielern zu besetzen, die in den Halbräumen ihre Stärke haben?
Oder ist die Defensive dann instabil? Vielleicht fehlen die passenden Spielertypen auch einfach, weil Lahm auf der Sechs gebraucht wird. Dann ist der Kader doch nicht so variabel wie alle glauben…
Koom 27. Juni 2014 um 11:02
Ich war schon überrascht, wie weit beide AVs auch gestern nach vorne gingen. Andererseits hatten sie durch Schweinsteiger und auch Podolski etwas mehr Absicherung als zuvor von Khedira und Götze. Als typisches Mittel bzw. das sogar noch zu intensivieren, sehe ich es aber nicht.
Ich denke, dass er Zentrumsfokus tatsächlich, wie von dir vermutet, dafür sorgt, dass sich der Gegner auch eher defensiv ins Zentrum zieht und die Flügel nur als Konteroption sieht. Ein schleichender Prozeß, der dann von den flexiblen Müller oder Götze genutzt wird.
Ergo: Höwedes und Boateng werden auch weiterhin nicht extrem weit aufrücken, da es mehr Risiko als Gewinn bringt. Und die ruhige, geduldige Spielweise passt zum Großteil des Teams (FC Bayern), ist zudem sehr kräftesparend, man kontrolliert den Gegner und früher oder später setzt sich die hohe Qualität der Offensiven sowie die neugefundene Qualität durch Standards dann durch und führt zum Tor. Probleme gibt es eigentlich nur, wenn einzelne Spieler, die sonst wie ein Uhrwerk funktionieren (Lahm, Mertesacker) grobe Fehler begehen. Ansonsten deckt man sehr viel ab, was ein Gegner so an Gefahr bieten kann. Dies ist insbesondere nach der Hereinnahme von Schweinsteiger für Khedira so.
wombat 27. Juni 2014 um 11:53
ich weiß schon, dass einzelpersonen-bashing zu vermeiden ist.
überrascht hat mich, wieviele stockfehler bei der ballan-und mitnahme passieren.
machte oft nichts aus, weil kein gegner in der nähe war.
lag das am regen oder an technischen mängeln?
die avs standen zwar hoch, brachten aber offensiv wenig, weil gerade links wenig dabei herauskam. höwedes wartete oft wei ein iv alter schule, bis ihm jemand half, bei dem er den ball abliefern konnte.
HW 27. Juni 2014 um 12:05
Schwache Ballannahmen sind mir auch aufgefallen. Mir macht das sorgen, weil es das Tempo and den Rhythmus unterbrochen werden und weil gute Teams das ausnutzen. Ein etwas wegspringender Ball war für Barca in ihrer besten Zeit ein Zeichen den Gegner zu pressen.
Kambros 27. Juni 2014 um 12:21
Ich weiss, das sind Fußballprofis, die das eigentlich beherrschen sollten, möchte aber an dieser Stelle anmerken, dass der Rasen nass war und der Brazuca ein ziemlich glattes schnelles Ding ist. Die Oberfläche ist unstrukturiert und ich fand die Beschleunigung schon im Trockenen bemerkenswert. Ballannahme bei dem Sauwetter gestern war sicher nicht so einfach. Umso wichtiger, dass die Passgeber ihre Passstärke justieren, waszum Teil nicht gelungen ist und zu zu steilen scharfen Pässen führte, die auch ins Aus gingen.
ZY 27. Juni 2014 um 11:09
Das 3:0 durch Müller gegen Portugal kam durch die Mitte. Also jedenfalls das, das durch den Steilpass von Kroos initiiert wurde, der von Alves nicht ordentlich geklärt wurde.
Ansonsten ist es einfach so, dass alle Teams versuchen, gegen die DFB11 die Mitte extrem zuzumachen, und das dann auch sehr tief. Nur Messi-Iniesta haben sich gegen solche Defensiven in der Verangenheit eher ‚leicht‘ getan…
Löw hatte wohl erwartet, das die USA etwas aggessiver/höher auftreten würden, deswegen Poldi in der Startelf, der ja ein sehr konterstarker Stürmer ist.
Poldi hätte wohl trotz allem etwas breiter oder mit regelmäßigen Sprints in den Strafraum agieren können – so wie es lief war seine Auswechslung logisch und richtig.
Koom 27. Juni 2014 um 11:52
Podolski agiert immer etwas limitiert. Er ist meist sehr linientreu, bei Torschüssen bringt er lieber Weitschüsse und geht selten die Wege ins Sturmzentrum, wenn er auf Außen beginnt. Schade eigentlich, ich sehe ihn eigentlich als sehr spannenden Spieler, wenn seine Bewegungen auf dem Platz etwas kreativer wären.
HW 27. Juni 2014 um 12:49
Ich habe zwei Szenen im Kopf in denen Podolski nach innen zieht und gute Möglichkeiten hätte. Einmal schließt Kroos direkt ab. Beim anderen Mal wird der Pass nach außen gespielt, obwohl Podolski klar nach innen geht. Dazu meine ich mich an eine ZDF Teletext Statistik zu erinnern, die Podolski mit die meisten (Tor-)Schüsse bescheinigt, obwohl er nur 45 Minuten gespielt hat.
Aber, trotz seiner Bewegung in die Mitte bleibt der Eindruck eines eher statischen Angriffsspiels. Klose ist da einfach ein anderer Typ und Müller spielt dann auch auf einer anderen Position.
Koom 27. Juni 2014 um 13:12
Wobei Podolski auch wirklich sehr gern abzieht. Kann er auch gut mit diesem linken Huf. Ich finde ihn auch nicht schlecht als Spieler, aber es wirkt oft so, dass er schlecht eingebunden wird und seinerseits auch nicht die Wege findet, wo er sich selbst mehr einbringen könnte. Müller sucht seine Stellen und findet sie, dafür ist er bekannt und gefürchtet.
Sein Einsatz gegen die USA, obwohl letztlich offensiv uneffektiv, war IMO trotzdem ok. Defensiv half er sehr gut mit und er ist wie Schweinsteiger ein Spieler, der schon allein seines Namens wegen Leute bindet.
Löw wollte sicherlich einfach erst mal mehr Sicherheit reinbringen. Schweinsteiger, der fitter erscheint als Khedira, spielt klar defensiver als dieser. Podolski ist defensiv sehr diszipliniert, Müller auf rechts (in der Grundformation) ebenso. Damit war man auf einen potentiell vielleicht wild angreifenden Gegner gut aufgestellt, weil man sich nur Özil als Defensivverweigerer leistete.
HW 27. Juni 2014 um 13:19
Schweinsteiger ist vor allem flexibler als Khedira. Wenn man die Aufstellung sieht, denkt man sofort: mehr diagonale Pässe, mehr Spiel Verlagerungen. Dazu war das Positions und Passspiel im Mittelfeld flüssiger. Aber das wurde in der Analyse ja schon erwähnt.
ZY 28. Juni 2014 um 00:01
Das schlimme (zur Zeit) an Khedira ist ja, dass er permanent den Lampard macht (also wild in die Spitze geht), ohne dabei allerdings nennenswerte Torgefahr (Abschlussstärke, Kombinationsstärke, …) mitzubringen. Das war zwar nie seine Stärke, aber vor seiner Verletzung war er da immerhin deutlich besser, auch ohne dabei regelmäßig defensive Lücken zu hinterlassen.
torpedo9 27. Juni 2014 um 12:59
Gerade mit einem konsequenten Linksaussen wie Podolski wurde ein Gegenpressing und Einrücken der US Amerikaner – auf Höwedes- , auf die in den ersten zwei Spielen offene deutsche Seite, vermieden .
Mit der Hereinnahme eines konsequenten Linksaussens hat Löw zu viel Traffic für den Gegner aufgestellt . Da der deutsche LV aber auch nicht ins Offensivspiel eingebunden ist , war dadurch die linke Seite neutralisiert . Dennoch aber eine win Situation für Löw .
tomci 27. Juni 2014 um 13:18
JA, die routinemäßige Rechtfertigung von Poldi.. Stimmt ja auch, und ich bin gefühlsmäßig auch immer am Zittern bei Götze+Özil.. aber warum schreckt den Gegner ein Götze (besonders wenn der mal nicht so zentral stehen würde) eigtl. nicht genauso wie ein Podolski? Ist doch auch nicht der langsamste.. Löws Entscheidung für dieses Spiel war nachvollziehbar: Gegen Ghana hat Götze sich schon ganz schön vorführen lassen, wie wenig er einem körperbetonten Spiel entgegenhalten kann. Langfristig würde ich Özil/Götze wohl (in dieser Reihenfolge ihr ewigen Özil-Verkenner!) wieder auf die 10 nacheinander einwechseln, zumal die 6er ohne Kroos bisher auch nicht so berauschend waren.
Wäre gespannt ob vll. doch noch überraschend Draxler links zum Einsatz kommt, weil ich Schürrle über rechts fast effektiver (als Flankengeber) sehe. Aber „ganz eigentlich“ fände ich es natürlich schon ideal mit drei 10ern zu spielen.. Wenn Kroatien und Spanien schon nicht mehr drin sind.. Gehts bei D bestimmt gut ;P Unterm Strich: Reus fehlt doch irgendwie ne..
Fitsche 27. Juni 2014 um 13:27
Ja, tut er :/
Koom 27. Juni 2014 um 13:28
Podolski war die sichere Lösung für Löw. Die linke Seite mit Höwedes wurde dadurch sehr stabil und Podolski kann und hat das schon immer gut abgerufen. Podolski ist aber als Spielertyp nicht „fluid“ genug für das jetzige Offensivsystem, dadurch war das vorne eher nichts.
Würde es gut finden, wenn Löw Schürrle mal von Beginn an bringt (mit Özil und Müller). Er verbindet die Vorteile von Podolski (Defensivdisziplin) mit mehr Tempo und einer passenderen Einbindung, weil er nicht so sehr an der linken Seite klebt wie Podolski. Zudem agiert Schürrle auch durchaus mal gern wie ein MS, was dann auch Müller entlastet und andere Räume ermöglicht, dito auch Özil eine andere Anspielstation gibt. Eigentlich war Reus für diese Position die Wunschlösung, Schürrle liefert aber sehr vieles aus dessen Repertoire (und ist IMO defensivstärker).
Fitsche 27. Juni 2014 um 13:53
Sehe ich ähnlich, wobei ich nicht ganz sicher bin, ob das mit Schürrle’s defensivem Potential ganz so stimmt
MorataBVB 27. Juni 2014 um 10:40
Danke für den Artikel!
Kleine Anmerkung zum Bayern-Vergleich: Bezüglich der zentralen Mittelfeldpositionen stimmt dies, die Bayern haben dann aber zwei Außenspieler, die durch individuelle Einzelleistungen Durchbrüche erzeugen und meisten mit Mandzukic einen Zielspieler für Flanken im Strafraum postiert. Dazu kommen Außenverteidiger wie Alaba und Rafinha, die trotz Peps Experimenten mit den „falschen“ AV-Positionen als Kombinationsspieler zur Verfügung standen. Die deutschen AVs standen zwar höher als gegen Ghana, jedoch war von vornherein abzusehen, dass ein Spieler wie Podolski mit Höwedes als Partner in der Luft hängen wird.
Was ich damit sagen möchte: Die Spielkontrolle wurde durch Ballzirkulation und intelligente Dreiecksbildung hergestellt, es fehlt dann aber die Durchschlagskraft vorne, da die linke Seite ausfällt. Bleiben dann de facto nur noch Müller und Özil übrig, die das ganz gut gemacht haben. Dazu fehlt ein Abnehmer für Flanken ggf. aus dem Halbfeld. Daher war es auch nicht überraschen, dass das Tor nach Standard fällt. Für die USA und im Hinblick auf die Ausgangssituation vor dem letzten Gruppenspiel war der Ansatz wohl annehmbar, allerdings schöpft er das Potenzial m.E. nach nicht genug aus um wirklich um den Titel mitspielen zu können.
Gh 27. Juni 2014 um 09:10
Kleines Zwischenfazit der WM:
Heroenfußball ohne Heroen. Kombinationen im letzten Drittel scheinen Tabu. Vermisse Spanien jetzt schon. Nur ein Sieg Hellas könnte versöhnen.
Libano 27. Juni 2014 um 08:24
Negativ aufgefallen ist mir Per Mertesacker, der eigentlich nur Sicherheitspässe spielte. Das ist ein absoluter Schwachpunkt im deutschen Aufbauspiel und die Amis haben das clever ausgenutzt, indem sie das Spiel immer wieder auf ihn lenkten, ihn danach pressten und zu etlichen Rückpässen auf Neuer zwangen, der sich mit langen Abschlägen befreien musste. Das führte zu vielen, vielen unnötigen Ballverlusten.
CK 27. Juni 2014 um 08:29
Ich bin mir nicht sicher ob das wirklich eine Schwäche von Mertesacker war/ist oder eher ein schlechtes positionieren der Vorderleute die Ihm einfach nicht ermöglich haben einen sicheren Pass nach vorne zu spielen.
Denn eigentlich kann Per Mertesacker gute einfach Pässe nach vorne bringen dafür braucht es aber Bewegung bei den Vorderleuten.
Stefan 27. Juni 2014 um 08:34
Ich komme aus Hannover. So hat er schon bei 96 gespielt. Immer nur Sicherheitspässe, am Spielaufbau hat Merte sich noch nie so richtig beteiligt. Daher wäre aus meiner Sicht für ihn kein Platz in einer Topmannschaft.
mk 27. Juni 2014 um 11:43
Der Mertesacker von damals hat abgesehen von der Körpergröße und dem Namen aber quasi nichts mehr mit dem heutigen zu tun. In jeder Hinsicht, auch seine Passmuster waren damals ganz anders als heute. Würde Arsenal und die deutsche NM dann doch schon als Topmannschaften einordnen. Natürlich ist er bei weitem kein verkappter Spielmacher, aber Abwehrchef ist er trotzdem auf extrem hohen Niveau. In Sphären, die ihm nach der Halbzeit gegen Köln damals kein geistig zurechnungsfähiger Beobachter zugetraut hätte zudem.
Das Problem gestern sah ich eher darin, dass die Pässe zu ihm über relativ große Distanz kamen und eher geringes Tempo hatten, dadurch wurde er früher angelaufen und hatte oft nur noch Neuer als einzig vernünftige Anspielstation. Mehr nicht.
flowrider 27. Juni 2014 um 09:08
Genau das ist seine Aufgabe unter Löw, sichere Pässe.
Kambros 27. Juni 2014 um 10:09
Sehe ich auch so. Die langen schnellen vertikalen Pässe sind in Löws System nicht vorgesehen. Ballzirkulation im Dreieck ist angesagt, auch im Aufbau. Und keiner möchte wirklich, dass Neuer ins 1 vs 1 geht, daher mal ein langer Ball von ihm nach vorne. Er ist der einzige, der das bei Löw darf.
Ich halte das im Übrigen für eine folgerichtige Ausrichtung wenn man ohne „Wandstürmer“ spielt, also einen, der lange Bälle abschirmt, prallen lässt und dann auf nachrückende Mitspieler herausspielt (Gomez, Dzeko, Lewandowski).
HW 27. Juni 2014 um 10:01
Neuere Abschläge sind aber seltener mit Ballverlusten verknüpft als bei anderen Torhütern. Positiv ausgedrückt: Dank Neuer kann ein Verteidiger auch problemlos den Rückpass spielen.
HW 27. Juni 2014 um 10:02
PS Fuck the Android Auto-Korrektur
tomci 27. Juni 2014 um 10:28
Bei Arsenal spielt Merte vll. auch deswegen mehr nach vorne weil er der ruhiger Spielgestalter von den beiden Innenverteidigern ist (Koscielny ist dafür schneller zurückgerannt wenn was schiefläuft im Aufbau). Mertes mangelnder Einfallsreichtum spielt bei Arsenal dabei auch keine Rolle, da er im Mittelfeld und auf den Außenverteidigerpositionen von Spielmachertypen umringt ist. Vll. spielt hier gerade die Überladung mit Innenverteidigern die entscheidende Rolle, für die dann Merte das Büßerhemd anziehen muss. TonalMarking macht einen guten Punkt, wenn er auf Höwedes als Schwachpunkt des Spielaufbaus hinweist: „On the opposite flank, Howedes is simply not a left-back. He’s not good at overlapping, he’s not comfortable taking the ball in his stride, he doesn’t have a trick with the ball, and he always wants to come back inside onto his right foot. For long periods of the first half, the USA were leaving him completely free, and Germany weren’t keen to pass to him.“ Da rückt Merte natürlich ganz in den Fokus des Pressings.. Wird gegen bessere Mannschaften wie Frankreich (Giroud= Klose mit jungen Beinen und Intimkenntnis von Mertes Langsamkeit) ganz schön happig =/
Kambros 27. Juni 2014 um 11:10
Hab das auch bei Zonal Marking gelesen. Ist soweit auch schlüssig. Nur was ist die sinnvollere Alternative auf links? Durm ins kalte Wasser werfen? Großkreutz? Für eine unsichere Verbesserung im Spielaufbau Lufthoheit preisgeben? Höwedes Zweikampf- und Kopfballwerte sind top, Ballkontakte ok. Flanken werden wir von ihm nicht sehen. Ich glaube, Löw arbeitet einfach mit dem was er hat und macht das Beste draus.
HW 27. Juni 2014 um 11:24
Naja, wenn man einen Spieler generell nicht bringen will, dann hätte man ihn nicht mitnehmen sollen. Erstmal steht Algerien auf dem Programm. Mal sehen was Löw aus dem Werkzeugkasten holt.
tomci 27. Juni 2014 um 11:54
@HW „Naja, wenn man einen Spieler generell nicht bringen will, dann hätte man ihn nicht mitnehmen sollen.“ Hmm aus einer selbstbewussten Haltung heraus ist es schon konsequent ganz unterschiedliche Spielertypen für die gleiche Position mitzunehmen. Vll. würde es ja sogar ganz passabel funktionieren einfach bei Bedarf, also Rückstand nach 70 Min. offensive LVer zu bringen.. Der Druck da defensiv alles richtig zu machen wäre dann auch für jemand wie Durm oder Großkreuz minimal, wegen Defensivfokus des Gegners. So käme unser (auch hier auf SV schon vermerktes) vermehrtes Setzen auf lange Diagonalbälle aus der Abwehr heraus (haben gute Absender: Hummels/Schweinsteiger/Kroos/Lahm) auch noch besser zum Tragen. Das wäre dann sozusagen die Entsprechung der Klinsi-Einwechslungen von Odonkor, Neuville &Co auf die Außenstürmerpositionen, die so ja auch ein riesen Selbstbewusstsein entwickeln konnten. Nur schade, dass wir mit Khedira, Schweini (&teilweise Özil) meist wohl zwangsweise ein paar Wechsel verschenken werden müssen.. =/ Ich persönlich würde deshalb vll. sogar mal Hummels von Beginn im DM bringen (oder in HZ2 bei Rückstand Durm direkt für Schweini/Khedira bringen und Hummels auf DM, Höwedes auf IV schieben?) Schon doof allerdings dass wir keine Italiener sind, bei denen so defensive Verschiebespiele so umstandslos funktionieren wie die Formationsänderungen der Phalangsen im Asterix-Comic =)
HW 27. Juni 2014 um 12:14
Hummels der nie in der N11 im DM gespielt hat? Wenn wir vorher gegen Lichtenstein testen, dann klappt das bestimmt.
tomci 27. Juni 2014 um 12:39
@HW Naja, hatte Jogi den Hummels nicht sogar in nem wichtigen Ko-Spiel nach ner roten Karte (Schweini?) mal zwangsweise als DM einsetzen müssen… Da hatte er mich damals ganz schön überzeugt.. (Weiß jm was ich meine?) Jedenfalls stand diese Trainingsoption ja für manche „Experten“ schon seit einem Jahr zur Debatte: =) http://www.sueddeutsche.de/sport/mal-der-fussball-schlagabtausch-mats-hummels-ist-im-mittelfeld-eine-kante-1.1821975
tomci 27. Juni 2014 um 14:18
Hmm, weiß noch jm welches Spiel das war?
„Hummels: Ja, das ist durch. Es gibt genug Sechser in Dortmund und in der Nationalelf. Ich habe gegen Österreich mal eine halbe Stunde dort ausgeholfen wegen eines Personalproblems. Aber über einen längeren Zeitraum wird das keine Position mehr für mich. “
Kann mich erinnern dass er mich da überzeugt hatte.. naja
Gatling 27. Juni 2014 um 11:40
ich bin auch der Ansicht, dass Löw Höwedes nicht aus der Startelf gegen Algerien nehmen sollte. Ich denke aber, er sollte bei Führungstreffern in der 1. Hälfte aber auf jeden Fall Durm in der zweiten bringen.
Dann hat man keine Drucksituation wenn Durm zum ersten Mal bei einem Turnier reinkommt und er kann sich vermutlich dann gut in die Situation einfinden.
Was auch sein könnte:
Vielleicht zieht Löw für seine Offensiv/Defensivbalance eine Langzeiterkenntnis heran.
Die drei entscheidenden verlorenen KO-Spiele hat man alle knapp verloren (gegen Spanien+Italien zweimal mit 0:1 und einmal mit 1:2).
Möglicherweise setzt er deshalb bei diesem Turnier auf z.B. 55% Defensive und 45% Offensive während es bei den drei vorigen Turnieren immer umgekehrt war.
Jedenfalls würde ich das so unterstützen, mit der früheren „Rauschfußball“- Philosophie gewinnt man ein paar einzelne Spiele mit riesengroßem Glanz und wird dann hochgejubelt. Einen Titel holt man so aber nicht.
tomci 27. Juni 2014 um 12:08
@Gatling: Zustimmung, vor allem weil ich glaube, dass die Leute im Sturm und Mittelfeld (außer Lahm (und Kroos?)) ohnehin wieder total nach vorne austicken werden wenn es mal wirklich gilt einen Rückstand nach 70 min auszugleichen, und dann werden die Kombinationen bis ins letzte Drittel wohl auch zwingender zu Ende gespielt werden als gegen die USA.. Befürchte aber, dass man vll. einen Fehler macht, wenn man sich so sehr von Außen Kontrolle über die Spielweise verspricht, nur weil da nominelle Innenverteidiger stehen. Wir haben ja gesehen, dass die auch mal zu Ausflügen instruiert werden konnten.. Da kommt man ja auch vll. mal auf den Geschmack.. Und wenn ein Höwedes zu weit vorne strandet kommt er nie mehr rechtzeitig zurück. Andersherum ist es schon auch eine Beleidigung der Spielintelligenz eines Durm oder Großkreuz wenn man automatisch davon ausgeht dass die nicht auch in entscheidenden Phasen diszipliniert defensivfokussiert bleiben können.. Wer weiß, vll. haben wir uns die richtige „GEIL/-SCHLAND“-Phase mit Durm/GK auf links ja auch nur aufgehoben für entscheidende Spiele…. Was ich wiederum „geil“ fände…*Hoff*
Gatling 27. Juni 2014 um 13:36
@tomci: sehe ich ähnlich, es würde schon Sinn machen Durm oder Großkreutz bei einer Führung gegen Algerien auf jeden Fall einzuwechseln. Es sind ja dann im Bestfall immer noch drei Spiele zu bestreiten nach dem AF, und da könnte man dann mit geringem Risiko eine offensivere L-AV Variante probieren.
Oder wenigstens einem der beiden zum ersten Turniereinsatz verhelfen (glaube, Großkreutz spielte noch nicht in der EM 2012).
In jedem weiteren Spiel wäre das Risiko selbstredend deutlich höher, diese zwei Spieler zum allerersten Mal einzusetzen.
tomci 27. Juni 2014 um 13:47
Ja, Gatling, muss meinen eigenen Vorschlag auch etwas relativieren.. Denn, wenn Hummels auf DM macht, geht in der IV der einzige bekannte Bezugspunkt = die Sicherheit weg, die man einem BVB-LV bieten kann =)
Finds aber trotzdem schade Durm nicht mal sehen zu können.. Vll. auch die Vorsicht weils einfach zu schön wäre für den Jungen und er nach 30 min super Spiel wahrscheinlich so überwältigt wäre, dass er einen seine Bildzeitungkarriere für immer ruinierenden „folgenschweren“ Fehler begeht…. (vgl. Mustafi) =) Ja er hätte zu Hause bleiben sollen =/
mh 27. Juni 2014 um 14:05
Klar hatten die USA das erkannt. Und zwar nicht nur Raum lassen für Höwedes im Spiel nach vorne, sondern auch dessen Seite bei eigenen Angriffen überladen. Vor der Pause bekam er leider wieder nicht genug Unterstützung von Podolski und Klose. Trotz der Schwächen von Höwedes würde ich aber jetzt nicht Durm ohne Turniererfahrung reinwerfen. Vielmehr müsste der Mannschaftsverbund das auffangen (ggf. sogar noch weiterer Spieler, der sich situativ eher nach links orientiert)…
rince 27. Juni 2014 um 17:30
Wo war das denn im HF gegen Spanien und Italien Rauschfußball? Dazu ist übrigens die NM meist nur gegen schwache bzw. taktisch schlecht eingestellte Mannschaften (z.B. VF ARG ) in der Lage. Bitte bei einem Spieleraufgebot mit Mertesacker, Höwedes, Khedira oder Ergänzung Podolski, Durm, Großkreutz etc. auf dem Teppich bleiben. Wir haben keinen adäquaten Stürmer und AV mitnehmen können, weil die deutsche Fußballnation keine im Angebot hat.
Gatling 27. Juni 2014 um 18:28
@rince:
dieser kleine Absatz sollte etwas anderes darstellen also Du wohl daraus gelesen hast.
etwas ausführlicher:
Bei den vorigen WMs und EMs war es begründeter Weise so, dass Löw den schnellen vertikalen Stil als gleichbleibendes Ziel zu setzen. D.h. prinzipiell immer über diesen Spiel den Sieg zu erreichen.
Daraus ergibt sich aber eben dann – wie man im Rückblick sieht – kein spezieller Defensivfokus, den einen Mannschaft überhaupt in einem der Turnier-Spiele eingesetzt hat.
Das war dann nicht der einzige Grund für die drei Niederlagen, da gab es natürlich auch Turnierspezifische. Aber letztlich ist es im Nachhinein klar, wenn eine Nationalmannschaft nicht in den Turnierspielen über zwei oder mehr Spiele betont mit sicherer Defensive spielt, wird sie gegen den Gegner der den „Rauschfußball“ nicht zulässt, scheitern.
Kurz gesagt und vereinfachend:
Eine manchmal notwendige Bollwerk Defensive kann eine Turniermannschaft nur dann erfolgreich auspacken, wenn diese bereits in 1-2 Spielen durch gespielt wurde.
Und das wird bei diesem Turnier auf jede Mannschaft im Viertelfinale und später zukommen.
rince 27. Juni 2014 um 19:33
O.K. Habe verstanden.
Dennoch war Deutschland lediglich in den ersten 10 Minuten gegen Portugal und in der zweiten Halbzeit gegen Ghana wirklich gefordert, so dass ich ziemlich skeptisch bin, ob ab VF man wirklich von eingespielt (unter Drucksituationen) sprechen kann.
ZY 27. Juni 2014 um 23:55
Idealerweise holt sich Höwedes gegen Algerien seine zweite Gelbe ab, und wird zu Beginn der zweiten Hälfte gegen Durm/Großkotz ausgewechselt. Der kann sich dann schon eine HZ für das Spiel gegen Frankreich warmspielen (in dem es nicht so stark auf Kopfballstärke ankommen wird, sondern eher auf Dynamik im (Konter-)spiel nach vorne.
Stefan 27. Juni 2014 um 08:02
Da hier von Pressing die Rede ist. Die Anfangsphase des Spiels habe ich kein Pressing der USA gesehen. Sie standen einfach tief und haben die DFB-Auswahl fast ungestört bis an den Strafraum kommen lassen – sowas sieht man heutzutage doch eher selten. Die Deutschen konnte ihr Pässe also in aller Ruhe spielen und ihre Angriffe ruhig einleiten. Der sogenannte finale Pass kam entweder nicht genau genug oder das Bein eines US-Amerikaners war in letzter Sekunde noch dazwischen. Insofern fand ich es erschreckend schwach, dass die DFB-Auswahl es nicht verstand, in dieser Phase ein Tor zu erzielen . Ich dachte, hier bräuchte es ganz klassisch eines Außen- und eines Mittelstürmers, um die idealen Angriffsbedingunen in ein Tor umzumünzen.
air force 1 27. Juni 2014 um 04:58
Die Fakten:
1. Als einziger EM Halbfinalist von 2012 sind wir noch bei der WM in der KO Runde dabei. Sauwetter, trotzdem technisch guten Fussball gespielt und den Gegner beherrscht.
2. Als Gruppenerster haben wir nun eine gute Ausgangsposition
AF gegen ALG ( angenehm ), mögliches VF gegen FRA ( darnach wissen wir wie unser Team einzuschätzen ist ) eventuelles HF gegen BRA ( dass sind dann eben die Spiele die die WM entscheiden ). Finale dann hoffentlich mit GER gegen NL oder ARG.
Allerdings herrscht das Gefühl vor dass BRA-ARG das Finale bestreiten.
3. Schweinsteiger rein und schon funktioniert das Kombinationsspiel. Was sollte die Auswechslung Götze für Schweinsteiger in Minute 70?
Schweinsteiger ist der Boss und dass sollte er auch klar machen- auch gegenüber Löw. Hat Messi bei ARG auch gemacht und seitdem läuft es bei ARG besser. Die Führungsspieler sollten das Spielsystem mit bestimmen.
4. Musste Schürrle so lange auf der Bank schmoren? Hat Özil eine carte blanche? Hat Löw nicht verstanden warum es bei Real ohne Özil und mit Bale erfolgreicher gelaufen ist?
5. Die Viererkette die Löw eine Woche vor der WM aus dem Hut gezaubert hat steht noch ohne Gegentreffer dar. Gegen Ghana saß Boa in Halbzeit 2 auf der Bank.
6. Ging die Taktik gegen die USA voll auf- beide Teams sind im AF.
7. Aktuell keiner verletzt und keiner für das AF gesperrt.
8. Ein 1:0 im Völler Modus ist besser als ein 2:2 mit riesigem Aufwand.
9. Viel Dreiecks Ballgeschiebe heute. Direkte Pässe in die Spitze habe ich nur von Schweinsteiger und Hummels gesehen. Es gab ein paar Flanken in die Nähe des 5m Raumes- aber insgesamt hat man gegen die USA viel Wert auf Ballbesitz und defensive Absicherung gelegt. Völler ist mit seinem deutlich schwächer besetzten DFB Team bei der WM 2002 auch mit 1:0 Siegen letztendlich bis ins Finale vorgestoßen.
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Im US -TV hatten sie die Spieltaktik der DFB Elf diskutiert. Einhelliger Tenor: Lahm als AV, Schweinsteiger im DM als Cheffe, Boa in die IV und Merte auf die Bank. Auch Durm galt als Option um mehr Druck gegen tief verteidigende Teams ( wie eben die USA heute ) auszuüben.
Alle waren sich einig: gegen tief stehende Teams sowie 5-3-2 wird GER Probleme bekommen.
Dabei wird allerdings kaum bedacht ( vorausgesetzt die Favoriten setzen sich durch ) dass GER eigentlich mit ALG ( 4-2-3-1 ), FRA ( 4-3-3 ) sowie BRA ( 4-2-3-1 ) frühestens im Finale auf ein Team im 5-3-3 treffen könnte. Van Gaal ist noch in weiter Ferne.
Gerade ALG und FRA sollten uns mit ihrer offensiven Grundausrichtung liegen.
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Bin kein großer Anhänger von Jogi Löw. Tatsache ist jedoch dass er jetzt beste Voraussetzungen hat endlich mal ein Turnier zu gewinnen. Unsere Bank ist sehr gut besetzt sodass er stets einige Optionen in der Hinterhand hat.
Mit dem klaren Sieg gegen POR hat man gleich die Führung in der Gruppe G übernommen und nicht mehr abgegeben. Zudem hat das Team gezeigt dass sie auch einen Rückstand wieder aufholen können.
Mit SPA und ITA sind die beiden Teams bereits ausgeschieden die uns bei den letzten großen Turnieren eliminiert haben. Läuft gut bisher für die DFB Elf.
Und BRA wird gleich im AF von Chile gefordert. Chile ist ja hier bei SV als Geheimfavorit gehandelt worden. Mal sehen ob sie BRA knacken können….
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Thilo 27. Juni 2014 um 06:36
AF gegen ALG angenehm? Ich habe nur das Spiel ALG gegen RUS gestern und Ausschnitte aus den beiden anderen Vorrundenspielen der ALGs gesehen, aber daraus würde ich mal die Einschätzung ableiten:
– Extrem zweikampfstark (offensiv und vor allem defensiv)
– Hohe Laufbereitschaft, Leidenschaft, Kampfgeist
– Spielerisch stark
Also angenehm ist glaube ich anders.
Taktisch war’s (oberflächlich betrachtet) eher schlicht, aber diszipliniert und geordnet, allerdings auch mit Schwächen in der Viererkette; die RUSs (wie sind die einzuschätzen??) waren allerdings nicht in der Lage, vor allem in der 2. Halbzeit, die Defensivkette der ALGs richtig zu prüfen (bis auf die eine Chance nach schönem, schenllem Doppel-/Dreifachpassspiel), spricht aber vielleicht auch für das Defensivverhalten des ALG-Mittelfelds?!.
Fazit: ALG wird überhaupt nicht angenehm zu spielen sein, mal sehen, welche taktischen Ansätze Löw wählt (your guesses?)
HW 27. Juni 2014 um 09:47
Wenn ich recht informiert bin muss Algerien als Angstgegner bezeichnet werden. Haben wir nicht die beiden bisherigen Länderspiele verloren?
Jorl 28. Juni 2014 um 00:47
Wie man es auch nimmt, Algerien ist sicher einer der angenehmeren Achtelfinalgegner. Individuell sind die schon ein bisschen schlecher als die (meißten) Alternativen.
Soulcollector 27. Juni 2014 um 06:47
Möglicherweise reicht es bei Schweinsteiger immer noch nicht für 90 Minuten. Deshalb würde ich Lahm auch weiterhin auf der 6 spielen lassen. Khedira und Schweini auf der 6 sind halt schon 2 „verschenkte“ Auswechslungen.
Kambros 27. Juni 2014 um 10:18
Sehr schöner Kommentar. Bin auch kein großer Löw-Fan, da ich nicht glaube, dass er die letzten 10% aus einer Mannschaft herausholen kann, aber seine taktische Marschrichtung ist aufgegangen. Alle aufgeführten Punkte sind valide, aber ich mag die Vierer-IV-Kette mittlerweile, da der DFB mit 6 bombenstarken Kopfballspielern garantierte Torgefahr bei ruhenden Bällen hat. Wenn das Def MF mit ordentlichem Aufwand spielen kann (AF Porto Allegre, 12 Grad und Regen…) dann sehe ich so mehr Vor- als Nachteile.
Ausblick auf die nächsten Gegner sehr treffend, sollte es wirklich gegen 5-3-1 oder ähnliches gehen muss man das Konzept überdenken. Aber rechts ist Boa eine Bank mittlerweile, links muss man schauen. Lahm LV?
HW 27. Juni 2014 um 11:27
Was sind denn die letzten 10%? Sicher kann die N11 auch von einem anderen Trainer betreut werden. Aber ob der dann in Summe besser abschneidet bleibt offen.
Solange Deutschland die paar Prozent mehr als der Gegner bringt mache ich mir wenig sorgen.
Ballhoch 27. Juni 2014 um 10:35
Ausgezeichnete Analyse, Airforce1, danke schön. Sehe ich ganz genau so, außer dass ich ein Freund von Löw bin, dem wir nun schon fast 10 Jahre Traumfussball (mit) verdanken.
oecher 27. Juni 2014 um 11:07
Vergiss Klinsmann nicht. Er hat die Richtung für den Wechsel im Spielstil durchgesetzt; auch wenn am Anfang die wenigsten Direktkombinationen funktioniert haben. Kritik hat er in den Medien effektiv weggebügelt. Das hätte Löw damals kaum hinbekommen.
Ostkreuzkicker 27. Juni 2014 um 11:22
airforce und seine jünger…
mit zählen habt ihr’s alle nicht so, oder?
beim einen wird 5-3-1 gespielt, beim anderen sogar 5-3-3 im finale (!)
frage mich, wie ihr es eigentlich schafft, so viele kommentare zu posten, trotz anti-spam rechnung.
Berliner 27. Juni 2014 um 13:06
Genial. Ein Oberst macht noch keine Airforce, oder so.
tomci 27. Juni 2014 um 11:28
@AirForce1: Hat Özil eine carte blanche? Hat Löw nicht verstanden warum es bei Real ohne Özil und mit Bale erfolgreicher gelaufen ist?“
….Komisch dass Frankreich ohne Ribery auch scheinbar besser klarkommt.. Ohne Fabregas hatte Barca, ohne Ibrahimovic Inter viel mehr Erfolg.. Heißt das, dass das schlechte Spieler sind? Oder, dass man auf die verzichten sollte? ..
Zum Glück ist allgemeiner Konsens, selbst unter den meisten Schachspiel-Affinados unter den Fußballfans (wie mich und alle hier auf SV), dass gilt: magische Beherrscher des Spielgeräts ist die einzig akzeptierte Außnahme der Regel: Aufstellung erfolgt nach Maßgabe von Pragmatismus und Sieg um jeden Preis.
Özil ist da eine Ausnahme obwohl er meiner Meinung nach mit seinen teils völlig überraschend spielerisch gelösten Situationen gegen 3Mann etc. noch mehr Magie versprüht als obengenannte „Megastars“ und weniger unkonstant ist als der gleichfalls geniale Götze.
Ich denke ja es geht da untergründig irgendwie schlicht um sein unkonventionelles Aussehen (Ö !!! Ö), sein mega-uninteressantes Auftreten in Interviews und auch um das „politische“ Interesse an ihm, das von anfang an da war.. Ich denke, das dieses Interesse für ihn eher eine zusätzliche Drucksituation bedeutet, weil bei der Hälfte der Nation ständig (wie bei Balotelli) unausgesprochen der Vorwurf der Greencard zu Merkels Gnaden im Raum steht. Ich persönlich sehe uns sehr ungern scheitern, aber wenn wir dabei zumindest ein wenig Tanz und Zauber geboten kriegen.. bitte
PS:
@AirForce1:
„Dabei wird allerdings kaum bedacht ( vorausgesetzt die Favoriten setzen sich durch ) dass GER eigentlich mit ALG ( 4-2-3-1 ), FRA ( 4-3-3 ) sowie BRA ( 4-2-3-1 ) frühestens im Finale auf ein Team im 5-3-3 treffen könnte. Van Gaal ist noch in weiter Ferne. Gerade ALG und FRA sollten uns mit ihrer offensiven Grundausrichtung liegen.“
Ich glaube du wirst überrascht sein von FRA ( 4-3-3 ). Die haben uns in dem letzten Freunschaftsspiel schon ganz schön alt aussehen lassen mit Giroud als jungem Klose-Klon. Und da hatten wir noch keine 4 IV-Abwehrreihe ohne Pressingresistenz und Speed auf den Flanken =/ Auch Bra und Alg haben schon gezeigt, dass sie sich gerne darauf verlegen, den Gegner zu frustrieren, und das auch gegen Mannschaften wie Cro & Bel (keine No-Name-Truppen) ganz gut hinkriegen. Sehe irgendwie weder Holland noch Argentienien als Übermannschaften. Arg ist auch nicht gerade defensiv solide. Ned hatte zumindest noch keine wirklich kritischen Situationen, wo sie aus ihre QUasi-Kontertaktik mal auf Spielgestaltung/Pressing ustellen mussten.. Chile und Kolumbien, vll sogar schon Mexiko haben beim Weiterkommen dieser beiden („Topfavoriten“?) ein gehöriges Wörtchen mitzureden.
HW 27. Juni 2014 um 11:37
Ich bin immer ein Freund davon von Runde zu Runde zu schauen. Brasilien im Halbfinale? Die müssen erstmal Chile schlagen. Der Weg ins Halbfinale ist für Brasilien sehr schwer. Und nach den bisherigen Spielen sind die auch kein Angstgegner. Dazu darf auch Deutschland sich keinen Patzer erlauben.
Was in Fernsehshows zur Aufstellung gesagt wird, interessiert mich eher selten. Klar sagen viele Lahm auf rechts oder Durm auf links. Aber zu 50% werden diese Aussagen getätigt, weil die TV-Experten nicht dafür bezahlt werden alles was die Trainer machen abzunicken. Sie zeigen also die offensichtlichen Alternativen auf, so wie jeder Passant in der Fußgängerzone einer beliebigen deutschen Stadt. Wenn das die TV-Experten sagen, dann muss es ja stimmen. Ist ja kein Geheimnis, dass Leistungssteigerung in einem Fußballteam nur durch das verändern der Startformation erreicht wird (oder durch Chemie).
FAB 27. Juni 2014 um 12:16
Algerien wird ein sehr unangenehmer Gegner. Es ist eine Art Fussball die den Deutschen bekanntlich nicht besonders liegt. Ich vermute dass Algerien sehr defensiv auftreten wird, das das deutsche Gegenressing aber nicht so gut funktionieren wird wie zuvor, weil Algerien einfach sehr ballsicher ist.
Ein Ballbesitzspiel wie gegen USA wäre das falsche Rezept, weil man sich da verzetteln könnte. Eher wieder die Portugal Taktik, also schnell zum Abschluss kommen und ggf. Standards herausholen. Weitschüsse und Eckbälle mit den vielen Kopfballstarken Abwehtrspielern könnte das Rezept sein.
Es wird ein Geduldspiel, das vielleicht sogar in die Verlängerung gehen wird.
Generell glaube ich aber das alle Gruppenersten das Achtefinale überstehen werden, wobei ich am ehesten Mexiko zutraue Holland rauszuschmeissen
air force 1 27. Juni 2014 um 14:56
@HW + @Thilo
Die Gruppe in der ALG war wurde von Kahn als „sehr bescheiden“ beschrieben. Was Kahn sagt stimmt- er ist ja schliesslich TV Experte.
Spaß beiseite, mir ist ALG lieber als CHI oder MEX an dieser Stelle. Die würden uns mit ihrem extrem lauf- und zweikampfstarken MF die Hölle heiß machen.
Natürlich gebe ich Euch recht dass man ALG nicht unterschätzen darf. Sie waren neben BEL spielerisch die Stärksten in der Gruppe H und sind absolut verdient weiter gekommen.
Aber grundsätzlich hat BEL bisher nicht voll überzeugt. Südkorea und RUS haben schablonenhaft und ohne jegliche Kreativität gespielt- nur Laufen alleine reicht eben nicht.
ALG hat RUS in Hz. 2 durch sehr gutes Zweikampfverhalten fast keine Chancen gewährt. ALG ist neben der spielerischen Qualität auch physisch stark.
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Ein weiterer positiver Aspekt unserer DFB Elf gegen die USA war doch wohl dass man die linke Seite weitestgehend dicht gemacht hat. Bis auf die Szene in etwa Minute 10 wo Höwedes ein taktisches Foul gegen Johnson begeht haben der Schalker im Verbund mit Poldi + Schweinsteiger praktisch Nichts mehr zugelassen- das hat Löw spieltaktisch also gut gelöst.
Man erinnere sich nur gegen Ghana wo über unsere linke Seite die Post abging- leider gegen uns.
Des Weiteren hat man bei USA – POR gesehen dass Johnson permanent mit Pässen in den freien Raum hinter die Abwehrkette geschickt wurde.
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Gegen ALG würde ich gar nicht so offensiv aufstellen und die rechte Seite mit Schürrle auch zu machen.
Da ALG hier bei der WM in BRA weiter offensiven und erfrischenden Fussball zeigen will würden bei mir erst einmal Schürrle / Poldi ins Team kommen um die Außenbahnen dicht zu machen.
Zur Unterstützung für Schürrle ( rechts ) käme bei mir Lahm auf die geliebte RV Position um seine Qualität dort voll auszuschöpfen- und gegebenenfalls mit Schürrle zum Überladen anzurücken.
Wir verfügen mit Kroos, Götze und Özil über 3 Spieler auf der 10. Würde mich in der Startelf für Kroos entscheiden. Je nach Spielverlauf und Stand kann man sich dann Gedanken darüber machen Sami auf der 6 neben Schweinsteiger zu
opfern und mit Götze ODER Özil die Kreativität des Offensivspiels zu erhöhen.
In der IV würde ich mich aufgrund der besseren Schnelligkeit für Boa und gegen Merte entscheiden.
Sähe dann in der Grundformation 4-2-3-1 so aus:
Neuer
Lahm – Boa- Hummels- Höwedes
Khedira – Schweinsteiger
Schürrle – Kroos- Poldi
Müller
Gehe fest davon aus dass bereits diese Formation ( sehr hohe Qualität ) gegen ALG erfolgreich sein wird.
Merke ich jedoch dass ALG hinten sehr gut verteidigt, dann kann man mit Götze ODER Özil für Kroos auf der 10 positionsgetreu wechseln und die Kreativität erhöhen.
Liegen wir im späteren Verlauf des Spiels zurück dann muss eben auch das Risiko erhöht werden- Übergang zur 4-3-3 Formation:
Neuer
Boa- Merte- Hummels- Höwedes
Lahm – Schweinsteiger
Götze / Özil
Müller – Klose – Poldi
Matchplan in 3 Stufen:
1. Stufe:
Klare 4-2-3-1 Formation mit Schürrle + Poldi auf den Außenbahnen, Kroos auf der 10. Lahm als RV und Boa als IV, Müller als Raumdeuter ganz vorne.
2. Stufe:
Götze ODER Özil auf die 10 für Kroos
3. Stufe Merte für Khedira und Übergang zur 4-3-3 Formation
Lahm dann im DM mit Schweinsteiger und Götze ODER Özil davor. Mit Klose kann ich den Druck erhöhen.
In den letzten Minuten ( wenn denn nötig ) kann Hummels noch ins MF vorrücken und hinten dann Dreierkette ( Formation 3-4-3 ).
1. Wechsel Götze ODER Özil für Kroos
2. Wechsel Merte für Khedira
3. Wechsel Klose für Schürrle ODER Poldi
Aber wie gesagt, gehe davon aus dass bereits Stufe 1 gegen ALG erfolgreich sein wird.
Liegen wir bei Stufe 1 mit 2 Toren vorne, dann kann auch mal Durm die Gelegenheit gegeben werden WM Luft zu schnuppern.
Socketranger 27. Juni 2014 um 02:52
Ziemlich schäussliches Spiel. Kein Mut zum Vertikalen oder schnellem Direktspiel bei den Deutschen. Im Nachhinein stellt sich Gruppe G schwächer als ursprünglich erwartet heraus.
CH 27. Juni 2014 um 13:57
Das war Risikominimierungsspiel.
So blöd mit ambitionierten Angriffsfußball in Tempogegenstöße zu laufen, ist die N11 glücklicherweise nicht. Gegen Algerien wird’s übrigens ähnlich laufen.
Socketranger 27. Juni 2014 um 19:12
Bleibt zu hoffen, dass die deutsche Mannschaft nicht eines dieser smarten, Tempogegenstoesse GAENZLICH verhindernden, „Risikominimierungsspiele“ 0:1 verliert statt 1:0 zu gewinnen. Das waere noch bloeder.
Helen 28. Juni 2014 um 06:59
Wenn ich mich recht erinnere, hat Deutschland seit 2006 alle Risikominimierungsspiele gegen starke Gegner nicht nur verloren, sie wurden dabei aufgerieben.
fs984 28. Juni 2014 um 09:00
Man kann die N11 nicht vergleichen mit der N11 2006. Und ich würde sogar behaupten man kann das Ballbesitzspiel der DFB11 von 2014 nicht mehr vergleichen mit 2012. Sie spielen deutlich dominanter und haben prozentual mehr Ballbesitz. Da sie sehr hoch verteidigen, werden sie sicherlich auch das ein oder andere Mal überlaufen (im USA Spiel hatte Jones eine Szene, in der er das Mittelfeld mit einem Antritt stehen lies.) Aber man muss auch die Anzahl der Chancen sehen, die sie in jeder Partie kreieren. Ich kann mich an kein Länderspiel erinnern, in dem die Nationalmannschaft nicht ein oder zwei 100% Chancen herausspielte. Wenn man das Chancenverhältnis betrachtet (und das ist für mich im Fussball entscheidend), ist das Risikominimierungsspiel daher nur folgerichtig, insbesondere da man in die Kräfte von wichtigen Spieler im Mittelfeld Schweinsteiger bzw. Khedira besser einteilen kann.
air force 1 28. Juni 2014 um 12:44
@Helen
Sorry, absolut falsch.
Die Risikominierrungsteams standen auf der anderen Seite und gewannen die Titel.
2006 nach dem Hurra Fussball in den ersten Spielen war Lippi klar dass GER irgendwann im Verlaufe des Spiels müde würde- genau dann hat ITA zugeschlagen. Offensichtlich war man sich sicher letztendlich konditionelle überlegen zu sein. GER hatte seine Körner bereits in den ersten Spielen verschossen und hatte in der Verlängerung gegen ITA absolut Nichts mehr im Tank. Klarer taktischer Sieg also für Lippi der den WM Titel perfekt geplant hatte.
ITA hatte 2006 die beste Defensive aller Teams. Und in dieser überragenden Defensive war Cannavaro nochmal der stärkste Einzelkönner.
2010 Hier waren die Spanier auf der Höhe ihres Spiel. Mit perfekt abgestimmter Defensive und einem überirdischen Keeper Casillas waren sie nicht zu bezwingen. Mit Ballbesitzstrategie minimierten sie statistisch die Wahrscheinlichkeit dass das gegnerische Team zu Chancen kommt.
Die letzten beiden WM Turniere wurden durch überragende Defensivleistungen gewonnen.
Bei dieser WM ist es wie auch bereits die Vorrunde gezeigt hat und auch aufgrund der klimatischen Bedingungen jedoch so dass offensiv ausgerichtete Teams durchaus eine Chance haben den Titel zu gewinnen.
Bin jedoch der festen Überzeugung dass speziell ARG + BRA ihr letztes Vorrundenspiel dazu genutzt haben offensiver zu agieren um im Falle eines Rückstandes in den Ko-Spielen gewappnet zu sein.
Erwarte also BRA + ARG in den Ko Spielen wieder taktischer und abgeklärter- auf Fehlerminimierung durchgestylt.
Chile hingegen wird die Brasilianer alle Wahrscheinlichkeit nach voll fordern und auch gerade auf die Viererkette pressen. Die Schwächen von BRA auf den beiden Außenverteidigerpositionen könnte den Chilenen dabei exakt in die Karten spielen. Erzwingen sie dort Balleroberungen gegen Alves / Marcelo ( mal schauen ob Scolari alternativ Maicon bringt ) dann wird es ganz schnell gefährlich.
Scolari hat nicht ohne Hintergrund vermeldet dass sein Team erst bei 80 % angelangt ist. Er weiß dass man gegen CHI im AF rausfliegen kann.
Sollte CHI tatsächlich weiter kommen dann haben sie eine kleine Chance im VF, fallen dann aber im HF tod um- aufgrund ihrer konditionelle extrem fordernden Spielweise.
Könnte mir fürs AF keinen unangenehmeren Gegner als Chile vorstellen.
Auch in 2002 hatte Scolari seinem Team eine klare defensive Absicherung mit auf den Weg gegeben- und dies obwohl er auf die halbe Weltauswahl zurückgreifen konnte.
Diesmal steht ihm vom Potential her eine deutlich schwäche Auswahl zu Verfügung. Wenn es gelingt Neymar auszuschalten, dann bekommt BRA Probleme. Die defensive Absicherung alleine gewinnt keine Titel.
Fitsche 28. Juni 2014 um 13:43
größtenteils zustimmung in bezug auf chile.
allerdings denke ich nicht, dass man neymar unmittelbar ausschalten muss. hab zwar nicht alles der brasilianer gesehen und auch nicht totanalysiert, aber grober eindruck zeigt doch, dass neymar nicht so enorme spielanteile hat und sicher auch kein spielgestalter ist. er wird halt von seinen kollegen gesucht, also wird es für die chilenen wohl darum gehen, im prinzip ihr pressing einfach eiskalt durchzuziehen, dadurch werden automatisch zuspiele auf neymar unterbunden.
überhaupt denke ich, dass brasilien eine der mannschaften ist, die mit chile am meisten probleme haben sollte. sicher, alleine durch ihre technischen fähigkeiten haben die brasilianer eine gewisse pressingresistenz, aber die chilenen sind solche pressingmonster, dass das nicht reichen wird. da brauchen sie schon gruppentaktische mittel, um das chilenische pressing auszuhebeln. und da ich nicht glaube, dass BRA dazu in der lage ist, tippe ich auch auf einen sieg von chile (toi toi toi)
Bratwurst 27. Juni 2014 um 01:41
Ob der Mannschaft ein wirklich starker Gruppengegner nicht gutgetan hätte? Ich bin irgendwie gespalten, einerseits funktioniert das Zentrum (oh Wunder bei den drei Spielern), Özil hat immer wieder seine Momente, Hummels ist in Form und Müller ist halt Müller. Andererseits ist die linke Seite tot. Und wenn ich mich erinner wie nen mittelmäßiger (verzeihung) Atsu gegen Höwedes glänzen konnte, dann wird das nichtmal mit defensiver Stabilität erkauft. Und wirklich besser sieht das rechts auch nicht aus, auch wenn da mehr kombiniert wird und Boateng zumindest den richtigen Fuß hat um zu flanken. Obs wirklich ohne echtes Flügespiel geht? Einfach mal nen Gegner überlaufen, ein 1vs1, mal was aus den Seitenverlagerungen machen die sonst mit der präzision kaum eine (keine) Mannschaft kann? Wird wenn überhaupt aus dem Zentrum initiert. Reus fehlt da sehr, warum man dann aber nicht Schürrle oder Draxler mal testet versteh ich nicht ganz.
Im Zentrum Abräumen, über die Flügel attackieren, momentan seh ich da große Probleme für die deutsche Mannschaft. Aber vllt. überseh ich auch was.
thomasvanhaven 27. Juni 2014 um 01:37
Sami hat nicht mitgespielt ..
Axt 27. Juni 2014 um 09:08
ohne ihn würde man auf die konterstärke gegen offensivere Teams verzichten..
da ist seine Präsenz und Vertikalität im Zentrum unverzichtbar
RWH 27. Juni 2014 um 01:00
Zustimmung in allen Punkten, schöne Analyse eines allerdings über weite Strecken unspektakulären Spiels. Ich bin gespannt, ob und wie Löw im weiteren Turnierverlauf die Rolle der Außenverteidiger anpasst/anpassen muss, um das mit den kombinativen Synergien ein bisschen besser zu managen als in Form von Höwedes/Podolski-Pärchen, bei denen der eine offensiv nicht leisten kann, was der Andere braucht, um überhaupt ins Spiel zu finden. Durch Zentrumskontrolle und individuelle Klasse lässt sich ein offensiv inexistenter/isolierter linker Flügel vielleicht zeitweilig ausgleichen, aber man beraubt sich hier durchaus Möglichkeiten. Defensive Stabilität schön und gut, aber gegen die erste Fünferkette wird’s da wahrscheinlich etwas eng.
sverebom 27. Juni 2014 um 00:59
Ich würde das Offensiv-Spiel nicht zu kritisch bewerten. Für ein geordnetes Dreicksspiel müssen natürlich die Mitspieler in die Spitze rücken, und angesichts der widrigen Witterungsverhältnisse und da man praktisch schon für die nächste Runde qualifiziert gewesen ist, sind die Spieler natürlich auch nicht an die Grenze gegangen, sind nicht jeden Gegenstoß mit gegangen und sind nicht auf jeden Abpraller gegangen. Wäre es nötig gewesen, wäre das Offenspiel laufinteniver und damit auch durchschlagskräftiger gewesen.
Gut war, dass durch die Herinnahme von Schweinsteiger endlich die Kontrolle im Mittelfeld zurück gewonnen wurde. Er erobert Bälle, verteidigt den Ballbesitz, spielt kluge Pässe und ist dort, wo er sein soll. Der Lichtblick, den ich nach den ersten beiden Spielen, in denen wir das Mittelfeld nie wirklich im Griff hatten, gebraucht habe.
Insgesamt macht mir der Verlauf der Gruppenphase dennoch Sorgen. Das erste Spiel hat man auch mit einer mäßigen Leistung so hoch gewonnen, dass man nach dem schwachen Unentschieden gegen Ghana heute praktisch mit halb Kraft ins Achtelfinale „cruisen“ konnte. Abgesehen von dem Rückstand gegen Ghana wurden wir bisher nie wirklich gefordert, mussten nie etwas zeigen und wissen eigentlich noch immer nicht wirklich, wo wir stehen. Am meisten Mut macht mir, dass wir gegen Ghana Mittel hatten, um das Spiel wieder auf unsere Seite zu ziehen.
flowrider 27. Juni 2014 um 09:16
Warum muss immer wichtig sein zu wissen wo man steht ? Man steht im Achtelfinale und will weiter, mehr nicht.
Gatling 27. Juni 2014 um 09:59
Bei der Frage geht’s immer darum, wie früh im Turnier kann man gut begründet einen klaren Titel-Favoriten ausmachen.
Bei Deutschland, Frankreich, Brasilien und Argentinien kann man das aktuell noch nicht.
Frankreichs und Argentiniens Gegner waren insgesamt klar unterdurchschnittlich. Brasiliens Gegner Durchschnitt. Deutschlands Gegner vielleicht leicht überdurchschnittlich.
Wenn man alleine anhand der Gruppenspiele einen Favoriten ausrufen kann, dann am ehesten Holland. Ihre drei Gegner hatten wohl die klar höchste Durchschnittsqualität, selbst Australien war kein Kanonen Futter.
Dennoch: Auch die Holländer haben drei Tore kassiert und hätten gegen Australien wahrscheinlich ein Remis oder sogar eine Niederlage eingefahren, wenn Australien einen guten Torwart hätte.
Für mich sind sie jedenfalls aktuell auch noch kein Top-Favorit. Die Extremausschläge nach oben und unten sind bei Holland schon so oft der Grund gewesen wieso sie gescheitert sind.
Und damit sind wir dann beim relativ wahrscheinlichen ersten Aufeinandertreffen zweier großer Fußballnationen – nämlich Deutschland und Frankreich im Viertelfinale.
Nach diesem Spiel wird man hoher Sicherheit den Gewinner gut begründet als klaren Titel-Favoriten ausrufen können.
Spannend ist dabei auch, dass nur Deutschland und Frankreich insgesamt auf drei große Fußballnationen treffen könnten.
Brasilien, Holland und Argentinien können nur im Halbfinale und Finale auf Standes gemäß große Gegner treffen. Was nicht heißt, das sie nicht ausscheiden können. Chile hat sicherlich eine reale Chance zu gewinnen und Costa Rica wird auch kein Fallobst sein.
Michael 27. Juni 2014 um 10:45
Zumindest statistisch gesehen ist es praktisch unmöglich, dass Brasilien gegen Chile verliert, denn Brasilien hat seit circa 50 Jahren bei WMs nur gegen andere Top-Nationen verloren…aber wir werden sehen…:)
HW 27. Juni 2014 um 10:07
Die meisten Teams haben doch nicht 100% überzeugt. Eigentlich kann man kaum eine schwerere Gruppe als DE erwischen. Ob die die optimale Leistung bringen weiß man vorher nicht, aber als DE muss man eh erster werden.
Leon 27. Juni 2014 um 12:03
Ich bin auch der Meinung, dass noch keine Mannschaft wirklich durchgehend stark gespielt hat. Hinzu kommt aber auch, dass in der Gruppenphase vor allem Spiele gegen kleinere Teams absolviert werden.
Gestern hat Deutschland genau das gemacht, was nötig war, um das Spiel zu dominieren und zu gewinnen. Sicherlich nicht begeisternd und kein Fußballfest, aber eben wie ein Spitzenteam. Und dazu kann man Deutschland sicherlich zählen. Wenn dann beim nächsten Mal der letzte Pass besser gespielt wird, sollte es auch öfters klappen mit dem Tor.
HW 27. Juni 2014 um 12:10
Ich stimme vollständig zu. Von der Quali zur Gruppenphase und dann in die KO-Runden ändert sich der Wettbewerb und die Herausforderung.
lala 29. Juni 2014 um 02:33
Naja, die Franzosen fand ich sehr überzeugend bisher.
lala 27. Juni 2014 um 00:42
@TE Die Analyse war richtig schön zu lesen. Wobei ich die Amerikaner in zumindest einer Situation (1. HZ) vor dem deutschen Tor gefährlicher fand, als es sich bei Dir liest.
TE 27. Juni 2014 um 00:48
Danke. Du meinst die Chance von Zusi? Steht auch auf meinem Chancenzettel, war aber eher die Ausnahme denn die Regel.
sverebom 27. Juni 2014 um 01:03
Ein Schüßchen beinahe aus dem Halbfeld, den Neuer ggf. locker gepflügt hätte, ist nicht wirklich gefährlich. Die Amerikaner haben einfach nur hinten dicht gemacht und gehofft, dass sich Ghana an das Drehbuch halten wird. Selbst als die USA gefordert waren, da Ghana nur ein Tor vom Weiterkommen entfernt gewesen ist, haben sie nichts gezeigt. War Deutschland wirklich so dominant, oder haben die Amerikaner wirklich nur auf das andere Spiel gehofft? Vermutlich ein bisschen von beidem.
lala 27. Juni 2014 um 01:20
Seh ich nicht ganz so. Hinten Bude dicht mit bis zu 6 Mann und diszipliniert spielen. Mir stellt sich das so dar:
– USA: ausspielen können wir sie nicht.
– USA: spielerisch und in der Flexibilität sind sie uns überlegen.
Fazit: mauern und kontern und soweit wie möglich das deutsche Spiel blockieren, bremsen oder blocken. Hört sich an wie ein Plan und das haben sie gemacht. Also das Beste rausgeholt was geht.
Anders wäre das auch gerne mal 3:0 bis 5:1 ausgegangen. Das 1:0 finde ich einen klaren Verdienst für Klinsi – Bombenleistung.