Türchen 4: Lucas Leiva

Steven Gerrard gilt seit Ewigkeiten als Herzstück vom Liverpool FC. Doch es gibt noch einen anderen Spieler, ohne den der Captain seine Fähigkeiten erst gar nicht entfalten könnte.

Lucas Leiva gilt als eher unbrasilianischer Brasilianer. In der Regel wird er ähnlich wie Khedira als defensiver, also abräumender Akteur gesehen. Dabei bringt Lucas deutlich mehr Facetten mit, die es ihm erlauben, zu einem der wichtigsten Akteure bei den Reds zu gehören.

Der Brasilianer ist entgegen der gemeinen Berichterstattung nicht nur ein hart arbeitender, teilweise sogar als spielerisch limitiert bezeichneter Mittelfeldspieler zu sehen.

Lucas ist enorm spielintelligent, egal ob in der Offensive oder in der Defensive. Im Ballbesitz bietet er zumeist eine sichere Rückpassoption. Dank seiner Pressingresistenz kann er so gut wie jedes Anspiel perfekt verarbeiten und relativ unspektakulär weiterleiten.

Spieler für den drittletzten Pass

Davon profitiert vor allem Steven Gerrard. Der Kapitän und die Symbolfigur Liverpools dominiert seit Jahren das Spiel der Reds. Mit seinen langen und häufig diagonalen Pässen nimmt er einen Großteil des Spielaufbaus auf sich und sticht daher hervor.

Wer ihm die Freiheit bzw. die Zeit für jene Pässe ermöglicht, wird häufig vergessen. Hier liegt eine der größten Stärken des Lucas Leiva. Er benötigt nicht viele Ballkontakte, um den Ball in eine aussichtsreiche Position für einen einleitenden Pass zu spielen.

Je nach gegnerischem Pressing kippt Lucas zwischen die Innenverteidiger oder hinter einen aufrückenden Außenverteidiger ab. Hin und wieder gibt es jedoch auch Situationen, in denen der Brasilianer sich ähnlich wie Busquets oder Pirlo mit kleinen Bewegungen im zentralen Sechserraum freiläuft und den Ball dort kontrollieren kann.

In Ballbesitz hat Lucas ein gutes Gespür dafür, den Gegner etwas zu locken und erst recht spät abzuspielen. Dadurch öffnet er Räume, in denen Gerrard sich dann anspielbar macht. Der Kapitän der Reds kann so zu seinem oft sehr weiträumigen Passspiel ansetzen und den Rhythmus des Liverpool-Spiels vorgeben. Würde sich jemand die Mühe machen, eine Statistik über den drittletzten Pass vor Toren oder Großchancen machen, wäre Lucas mit hoher Wahrscheinlichkeit weit vorne mit dabei.

Gründe für die falsche Wahrnehmung

Dass Lucas oft auf eine Zweikampfmaschine reduziert wird, liegt wohl vor allem daran, dass er gegen den Ball tatsächlich sehr gut ist. Mit durchschnittlich 5,1 erfolgreichen Tacklings pro Spiel ist er Spitzenreiter in Europa (Quelle: WhoScored).

Ähnlich wie Lahm bei den Bayern entscheidet Lucas maßgeblich darüber, wie hoch sein Team presst. Lucas ist sehr dynamisch und clever im Zweikampf. Er rauscht nicht mit Anlauf in Gegner, sondern beobachtet den Spielverlauf und positioniert sich antizipativ in gefährlichen Räumen oder orientiert sich zu einem bestimmten Gegenspieler. Diesen kann er dann aus einer günstigen Situation tackeln, was die hohe Zahl in dieser Statistik erklärt.

Lucas Leiva ist also keineswegs Gerrards Wasserträger, sondern ein spielintelligenter Sechser mit mehr Verantwortung als es scheint. Er bestimmt die Pressinghöhe, gibt seinem Team durch seine intelligente Positionierung und Pressingresistenz stets eine sichere Anspielstation und ist nicht zuletzt eine nicht zu unterschätzende Durchlaufstation. Wäre er nicht immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen worden, würde dieser interessante Spieler wohl nicht im diesjährigen Adventskalender auftauchen.

CF 16. Dezember 2013 um 16:57

Was ich auch noch wichtig finde zu erwähnen das er strategisch Defensive sehr gut ist. So schafft er es z.B oft raumschaffende Bewegungen gegnerischen Spieler zu neutralisieren oder den Effekt auf den minimalen zu reduzieren. Dies schafft er durch klevere und intelligente Bewegung und Entscheidungsfindung.

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Mr.Green 4. Dezember 2013 um 20:21

fifa 98 war am besten. da konnte man noch in halle spielen

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Bernhard 4. Dezember 2013 um 13:43

Eine Kleinigkeit stört mich bei diesem ansich guten Artikel (der noch dazu meine Betrachtungweise von Lucas Leiva als spielstark,intelligent und technisch versiert bestätigt),es heißt Liverpool FC. Das mag kleinlich erscheinen,aber gerade bei so gut recherchierten Artikel wie hier sollte auf solche Aspekte geachtet werden.
Randnotiz: Bei FIFA 10,ist er der beste Spieler,neben Anderson von ManUnited und Karim Benzema. Die wurden bei mir immer als erste Neuzugänge gekauft 😉

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Mr.Green 4. Dezember 2013 um 15:10

wer spielt heute noch fifa 10? wir sind mittlerweile bei 14.

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Pommesdieb 4. Dezember 2013 um 15:29

hmm, könnte eigentlich mal wieder mein fifa98 rauskramen xD

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Bernhard 5. Dezember 2013 um 09:25

Na und? GTA San Andreas ist immer noch saugeil,obwohl es mit GTA V ein Spiel gibt dessen Coolness unbekannte Ausmaße angenommen hat.
Ich wollte damit nur die Wichtigkeit und den wahren Wert Lucas‘ darstellen.

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CF 4. Dezember 2013 um 22:35

Carlos Vela und dos Santos nach 3 Saison 98 😀

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