Pep Guardiolas Start beim FC Bayern

Was sich bei den Bayern bisher getan hat, wie die aktuelle Lage aussieht und mit welchen Veränderungen Pep Guardiola in nächster Zeit aufwarten könnte.

Nach den ersten Testspielen sind Bayernfans begeistert: Eine neue Handschrift ist erkennbar, der neue Trainer Pep Guardiola scheint seinem Ruf gerecht zu werden. Ein Triple-Sieger mit einem neuen Trainer, der als bester Trainer der Welt gilt: Dieser kleine Vorgriff soll zeigen, was sich bei den Bayern deswegen verändern könnte und was sich gerade so tut.

Von Zugriffs- und Aktionsradien

Die große Frage lautet natürlich, was Guardiola beim Triple-Sieger noch verändern wird. Fragezeichen gibt es viele. Formative Aspekte, neue Mechanismen und Abläufe, eine falsche Neun, um Überzahl im zentral offensiven Bereich zu schaffen, usw. usf.

Doch die auffälligste und bereits geschehene Veränderung ist eine andere. In der nächsten Zeit dürfte Guardiola in Training und Spiel die Aktionsradien der Spieler vergrößern und die Zugriffsradien verkleinern. Klingt komisch, ist aber ein einfacher Prozess: Es wird vorrangig darum gehen, dass die Passzahl erhöht wird und die Länge der Pässe im Schnitt etwas verkürzt.

Natürlich wird es Seitenwechsel geben, es wird wohl auch Lochpässe, lange Bälle auf einen Zielspieler geben und Flanken; aber in der Mehrheit der Aktionen wird versucht werden durch eine schnelle Herstellung lokaler Überzahl das Pressing des gegnerischen Teams spielerisch zu umschiffen.

Dies dürfte auch die Ursache sein, wieso die Münchner sich mit Götze und Thiago Alcántara verstärkt haben. Beide Spieler sind deutlich anders als ihre bisherigen Äquivalente im Kader, Mario Gomez und Anatoliy Tymoshchuk. Hierbei ist unerheblich, ob sie die genaue Position auf dem Spielfeld oder im Kader einnehmen. Es geht darum, dass sie weitere Kaderoptionen sind, die im Gegensatz zu ihren „Vorgängern“ in die Spielweise passen.

Gomez‘ Aktionsradius beschränkt sich, zumindest offensiv, zu oft auf die zentralen Räume im letzten Spielfelddrittel. Sein Zugriffsradius hingegen ist sehr groß: Er lebt von Flanken, von lang und weit ausufernden Läufen, von Sprints in die Tiefe und dem Verwerten von Kontern und Lochpässen. Beim Durchbrechen in die Tiefe kann er im Konterspiel bei einer hohen gegnerischen Abwehr teilweise in der gesamten gegnerischen Hälfte präsent sein, covert ungemein schnell und durchschlagskräftig viel Raum, was nur wenige Fußballer auf der Welt in dieser Manier können. Trotz aller Qualitäten, die teilweise durchaus auf Weltklasseniveau sind, passt er also nicht perfekt in die Spielweise Guardiolas.

Ähnliches bei Tymoshchuk, der im schnellen Kombinationsspiel oftmals ein Problem darstellte, aber bei einigen langen Pässen, Seitenwechseln (insbesondere zu Zenit-Zeiten früher) oder situativen Vorstößen in die Spitze durchaus brillieren konnte. Auch der Ukrainer hatte einen kleinen Aktionsradius – ein fast klassischer Sechser, der primär in seiner Zone abräumt und anspielbar ist –, aber dafür gelegentlich wie ein box-to-box-Spieler abräumte oder Angriffe in ihrer Schlussphase unterstützte oder sie sofort in diese brachte.

Mit Götze und Thiago kommen nun stattdessen Kurzpassspieler, es kommen potenzielle Nadelspieler und Akteure, die bei einer Überzahlsituation in einem engen Raum nicht ungenau werden, sondern diese geschickt ausspielen können. Sie besitzen eine variablere Spielweise, einen größeren und flexibleren Aktionsradius, können aber auch auf sehr engem Raum mit kurzen Pässen, schnellen und schwer zu verarbeitenden Anspielen arbeiten. Dadurch passen sie in Guardiolas Spielweise, der konstant Überzahlen in Ballnähe schaffen möchte, ohne im Angriffsvortrag ins Stocken zu geraten.

Wieso 4-1-4-1?

Die nächste, sich abzeichnende Veränderung, ist eine formative. Das 4-2-3-1 der Bayern, welches im Vorjahr viele Erfolge in zwei großen Varianten (als 4-3-3-Rollenverteilung und als 4-2-4/4-4-2-Rollenverteilung) feierte, soll also in einem (Groß-?)Teil der Spiele verändert werden. Dies ist einer der wenigen Kritikpunkte der Fans an Guardiola: „Never change a winning system.“

Mit Verlaub: Es ist auch einer der sinnlosesten Kritikpunkte, die man sich vorstellen kann. Formationen sind überbewertet, sie sind nur numerische Beschreibungen von Anordnungen und Staffelungen in speziellen Situationen, zumeist in der Defensivformation. Doch für eine veränderte Spielphilosophie und unterschiedliche Spielertypen benötigt man eine andere Formation; sie ist schlicht und ergreifend ein Werkzeug, ein Bestandteil eines „Systems“.

Das 4-1-4-1 hat bei einem hohen Pressing gewisse Vorteile gegenüber einem 4-2-3-1. Natürlich gibt es „offene“ Räume, die wir gerne als formative Lücken bezeichnen. Im 4-4-2 befinden sie sich jeweils neben den Mittelstürmern, die allerdings durch Wechselwirkungen mit dem Gegner und dessen Formation nicht immer zum Tragen kommen. Beim 4-1-4-1 sind sie im Mittelfeldband neben dem alleinigen Sechser.

Doch diese Schwäche kommt nur selten und in bestimmten Situationen zum Vorschein. Bei einem 4-4-2 im Angriffspressing fehlt beispielsweise die Verbindung nach vorne, wenn man weit aufrückt, da die Kompaktheit darunter leidet. Im 4-1-4-1 hat man ein Band mehr, hat vorne einen leitenden Mittelstürmer und mehr Akteure im Mittelfeld. Nutzt man diese Aspekte auch noch durch bestimmte Mechanismen und intelligente Läufe des zentralen Akteurs, können die formativen Lücken zu einer Pressingfalle ausgebaut werden. Dann ist die Formation als solche zwar gelegentlich instabil, aber in sich eigentlich nahezu ohne Lücken.

So kann zum Beispiel der Mittelstürmer die beiden Innenverteidiger des Gegners teilen und sie auf eine Seite schieben. Mit den zwei Achtern, die ballorientiert mitschieben und dem Außenstürmer helfen können, ist das Pressing sehr gut variiebar. Der Außenstürmer agiert je nach Spielweise entweder gegen den Außenverteidiger oder geht in den Innenverteidiger, während hinter ihm die Achter stark auf die Seite in das Loch und in seinen Deckungsschatten verschieben. Pässe zum Außenverteidiger oder zum Innenverteidiger sind kaum möglich, die Viererkette im dritten Band verhindert oft auch einfache Diagonalbälle.

Wichtig zur Umsetzung ist natürlich eine bewegliche und/oder hoch intelligente Sechs, die die Stabilität in den Pressingfallenzonen respektive den formativen Löchern gewährt, als Absicherung für die verschiebenden Achter und pressenden Offensivspieler fungiert und bei zweiten Bällen unterstützen soll. Auch die Variabilität der Formation, dem Mittel zum Zweck, ist hoch.

Je nach Spielweise des Gegners im Aufbauspiel, eigenen Wünschen und Mechanismen oder bestimmten Wechselwirkungen bei individuellen Duellen in gewissen Räumen kann aus dem 4-1-4-1 auch ein 4-1-3-2 oder ein 4-5-1 oder ein 4-3-3/4-1-2-3 werden. Letzteres ist es in der Offensivspielweise zumeist ohnehin.

Variabilität in der Rollenverteilung: Fokussierung der Fähigkeiten

Aus dem 4-1-4-1/4-1-2-3 kann nämlich offensiv ebenfalls viel variiert werden. Der freie Sechser kann sich abkippen lassen oder herauskippen; Busquets öffnet beispielsweise mit Bewegungen zur Seite oft Raum für Xavi, der sich fallen lässt. Oft entsteht dann ohnehin ein 4-2-3-1 mit hochgeschobenen Außenverteidigern oder ein 3-3-3-1/3-3-1-3 bei einem abgekippten Sechser. Bei einer tiefen spielmachenden Neun kann gar ein 3-3-4-0 oder ein 3-3-2-2 (mit breiten Außenstürmern vorne) entstehen und viele andere Varianten. Auch hier ist durch den einen Sechser und flexible Achter bzw. auch extrem weit zurückfallende Mittel- oder gar Außenstürmer eine extreme Veränderung im Spielverlauf möglich.

Aber wichtiger als solche formativen Spielereien ist die taktische Nutzung der Spieler auf dem Platz. Guardiola wird sicherlich versuchen, dass er je nach Gegner die Rollenverteilung seiner Spieler verändert. So könnte Kroos nicht nur als Verbindungsspieler oder als verkappter (Mit-)Spielgestalter und Achter auf der Zehn fungieren, sondern dort auch einen falschen Zehner oder einen Nadelspieler geben. Ribéry könnte vom zurückfallenden und inversen Linksaußen zu einem Dynamikgeber im Zentrum werden, der sich dadurch auch einfacher zurückfallen lassen kann, aber gleichzeitig noch mehr Zugriff auf den Zwischenlinienraum und die Endzone erhält.

Die Liste an Beispielen ließe sich beliebig fortsetzen, auch wenn solche Veränderungen sehr stark kontextbezogen und situationsabhängig sind, desweiteren sind sie im Spielverlauf oftmals unmerklich angepasst. Rollenverteilungen und ihre Veränderungen sind nämlich nicht in Formationen oder oft auch nicht in Mechanismen nachzuvollziehen, sondern in abstrakteren Aspekten wie Taktikpsychologie, Spielrhythmen und Passmustern.

Bastian Schweinsteiger, Toni Kroos, Thiago Alcántara und Javi Martínez können vermutlich allesamt auf der alleinigen Sechs spielen; zumindest in einem ballbesitzorientierten hohen Fußball. Offensiv und defensiv können sie dabei wahrscheinlich sogar nahezu identische Aktionsradien verkörpern. Aber sie alle haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Art und Weise anzugreifen.

Schweinsteiger würde sich vermutlich in vielen Angriffen für Seitenverlagerungen, eine längere Ballbehauptung oder diagonale Pässe in offene Räume entscheiden. Kroos hingegen variiert oft sehr stark zwischen sehr vertikal angelegten Pässen und horizontalen Aktionen. Dabei ist er allerdings sehr raumgreifend – im Gegensatz zu Thiago, der sich immer wieder mit Kurzpässen in Stellung bringt und schneller in der Ballzirkulation ist, allerdings auch unsauberer in seiner Entscheidungsfindung.

Er versucht es dann auch mit Dribblings in engen Räumen, Hebern über die Abwehr oder langen Diagonalbällen auf die Flügel. Martínez hingegen dürfte zumeist eher den einfachen Ballzirkulator geben, bringt aber in puncto Physis und Defensivzweikampf eine andere Klasse aufs Feld.

Für eine Position gibt es also vier voneinander unterschiedliche Optionen; mit Luiz Gustavo sind es sogar fünf, der Brasilianer dürfte im Offensivspiel der „Schwächste“ sein, kann dafür aber defensiv extrem große Räume mit seiner Schnelligkeit covern. Diese kleinen Differenzen gilt es in den Testspielen herauszufiltern, Verbesserungen für die jeweiligen Spieler im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu finden und zu analysieren, gegen welche Gegner welcher Spieler am besten auf einer bestimmten Position ist.

Aber trotzdem werden solche Veränderungen oftmals übersehen. Andere Passmuster? Ach, wo. Entscheidungsfindung im Bespielen von Räumen und Mitspielern? Ach, Zufall. Zumindest werden solche Aspeke oft in dieser Form pauschal abgetan. Deutlich offensichtlicher dürften Veränderungen in den Spielerrollen erst dann sein, wenn sie durch eine andere Position klar und deutlich erkennbar sind. Insbesondere hier könnte es erste Aufschreie bei Medien, Fans und vielleicht bei dem einen oder anderen Spieler geben.

Variabilität in der Positionsverteilung: Die Suche nach der situativen Optimalposition

Bei den ersten Testspielen gab es schon den ersten Guardiola-Schock. Philipp Lahm, seines Zeichens der womöglich beste Rechtsverteidiger der Welt, spielte prompt als zentraloffensiver Akteur im 4-1-4-1. Für viele Fans und Trainer sind solche extremen positionellen Veränderungen schon ein kleiner Skandal. Doch dabei macht Guardiola nur eines: Er urteilt nicht nach so oberflächlichen Dingen wie „Er kennt die Position“ oder „da spielt er gerne“, sondern bedenkt die Eigenschaften des Spielers und die Anforderungen einer Position in einem spezifischen System und Kontext.

Die Spieler werden also nicht nach ihren bisherigen Erfahrungen sortiert, sondern nach dem Fähigkeitenprofil. Welchen Spielertyp benötige ich für welche Position? Was muss der Spieler können? Wie passt er zu den anderen Spielertypen und Positionen, die für ihn relevant sind? Bestes Beispiel ist hierbei wiederum Philipp Lahm.

Beurteilt man Lahm oberflächlich, würde man wohl Folgendes sagen: Er ist zu klein, um Innenverteidiger oder Mittelstürmer zu spielen, für einen Sechser vielleicht auch. Dazu ist sein Abschluss zu schwach, um als Außenstürmer für Gefahr zu sorgen. Als Rechtsfuß ist er außerdem suboptimal auf der Linksverteidigerposition aufgehoben. Und für einen Zehner oder Achter ist er nicht dominant und kreativ genug. Oder so.

Bei näherer Betrachtung könnte man Lahm aber auch wie folgt kategorisieren: Er hat eine extrem enge Ballführung, macht nahezu nie Stoppfehler, bewegt sich hervorragend bei seinen diagonalen Laufwegen, ist dynamisch und wendig im Verändern seines Sichtfelds, beherrscht sehr genaue Kurzpässe auf engstem Raum und kann Räume für seine Mitspieler öffnen. Sein Kombinationsspiel ist ebenfalls sehr gut. Solche Spieler sind ungemein selten.

Geht man vom gleichen Fähigkeitenprofil auf ähnlich hohem Niveau aus, dann kommen wohl nur wenige Spieler in Frage, wie zum Beispiel Luka Modric oder Andrés Iniesta, auch wenn diese taktikpsychologisch andere Spielercharaktere sind. Dennoch entspricht Lahms Fähigkeitenprofil nicht nur einem hervorragenden Rechtsverteidiger, sondern eben auch einem Verbindungsspieler, Balancegeber und/oder Nadelspieler im zweiten und letzten Spielfelddrittel. Seine Fähigkeiten als Rechtsverteidiger können dabei sogar sehr gut im Gegenpressing oder im Absichern von Angriffen genutzt werden, auch diagonale Läufe des Rechtsverteidigers können sehr extrem gespielt werden, weil Lahm diese fast perfekt absichern kann.

Trotzdem ist Lahms Veränderung vermutlich nur ein Experiment, eine Suche nach Optionen und Alternativen, welche eines Tages eine Rolle spielen könnten. Auch das zeichnet Guardiola aus.

Intensivierung und Extremisierung der Spielphilosophie und der taktischen Anpassungen

Im Zuge des bayrischen Kaders und der Kritik daran, dass er zu groß sei, wird meistens entgegnet, dass eine enorme Rotation geplant ist. Dieser Aspekt dürfte, so denke ich zumindest, richtig sein. Inhaltlich geht er aber teilweise etwas am Kern der Sache vorbei. Von Rotation wird nämlich immer dann gesprochen, wenn von Erschöpfung, Konkurrenzkampf, Egos und langen Saisons die Rede ist.

Aber eine Rotation kann man auch zweckdienlicher nutzen: Indem man sich einfach konsequent an den Gegner anpasst. Bei einem hoch pressenden gegnerischen Team kann zum Beispiel bewusst Mario Mandzukic als Mittelstürmer agieren, um durch lange hohe Bälle auf ihn das Pressing zu überwinden. Sind aber die gegnerischen Innenverteidiger extrem kopfballstark oder bei zweiten Bällen viel stärker oder das Pressing in seinen Mechanismen auf unangenehme Art und Weise organisiert, so kann dann beispielsweise Mario Götze spielen und als tiefe spielmachende Neun fungieren, um schon im Sechserraum für Überzahl zu sorgen.

Bei einem tiefer stehenden Gegner könnte wiederum Robben oder Ribéry oder doch wiederum Götze als hohe spielmachende Neun agieren, um für Überzahl zu sorgen. Agiert aber dann der Gegner mit einer mannorientierten Spielweise und verteidigt Flanken schlecht, könnte Müller als Raumöffner im Zentrum und Mandzukic als einrückender kopfballstarker Rechtsaußen spielen.

Die Möglichkeiten sind vielfältig. Es könnten also gegen jeden Gegner unterschiedliche Spieler agieren, während im Großen und Ganzen alle Spieler auf ähnliche Einsatzzeiten kommen. Und noch ein Vorteil: Welcher Spieler auf sehr wenige Einsatzzeiten kommt, zeigt, dass er taktisch in dieser Mannschaft schlicht und ergreifend kaum notwendig ist. Hier könnte er dann wiederum für einen polyvalenten Akteur getauscht werden.

Weiter geht es in diesem Artikel mit einem Beitrag von Kollege und Vorbild TR, der sich die Telekom-Cupspiele des FC Bayern kurz näher angesehen hat. Seine Spielanalysen zeigen, welche Möglichkeiten existieren.

Der FC Bayern und die ersten ernsten Testspiele

Auf den ersten Blick wirkte die Aufstellung für das Halbfinale beim Telekom-Cup gegen den HSV verwirrend: Mandzukic und Pizarro? Pep Guardiola bringt zwei nominelle Mittelstürmer in die Aufstellung? Er tat es – aber eben nur nominell. Wenn man die tatsächliche Grundformation so angeben würde, wie derzeit gerne über Bayerns neues 4-1-4-1 groß geredet wird, dann wäre Mandzukic als rechter Offensivspieler und Pizarro als zentrale Spitze zu bezeichnen.

telekom-cup1

Die Bayern in der ersten Halbzeit gegen den HSV

Allerdings lag hierbei natürlich eine Asymmetrie vor – Mandzukic agierte sehr hoch und eingerückt, fast wie ein Mittelstürmer, weshalb Pizarro tief und mitspielender auftreten konnte. Gelegentlich tauschten die beiden ihre Rollen für manche Phasen, doch schon in der Grundausrichtung schienen es manchmal so, als sei der diagonal nach vorn rochierte Mandzukic der eigentliche Stürmer. Die rechte Seite war dann etwas verwaist, so dass Toni Kroos als halbrechter Achter breiter agierte und diesen Bereich gelegentlich besetzte. Zwischen Kroos, Pizarro und Mandzukic herrschte eine hohe Fluidität, die teilweise gar eine Kreiselbewegung zwischen den dreien erzeugte.

Aus dieser taktischen Ausrichtung heraus zeigten die Bayern – angetrieben von Thiago auf der Sechs – erwartet viel Ballbesitz, einige ansehnliche Kombinationen und wie schon in vorigen Testspielen die vermehrt diagonalen Außenverteidiger. Durch das 4-1-4-1 gewinnen diese an Wichtigkeit und in dieser Partie konnte sich besonders Alaba einbringen, der durch Shaqiris etwas breitere Rolle auf links Platz hatte und diesen vor allem im Zusammenspiel mit Ribéry nutzte.

Für die zweite Halbzeit änderte sich diese Ausrichtung etwas, denn Ribéry und Kroos tauschten mehrmals die Seiten – wenn dies geschah, zeigte Ribéry gerne diagonale Läufe von rechts zurück auf seine angestammte halblinke Seite, was auch in einem schönen Tor durch Mandzukic mündete. Dieser wurde anschließend wie auch Pizarro ausgewechselt – Robben und Müller spielten nun vorne. Durch den Niederländer wurde die rechte Seite etwas breiter angelegt und der Kreisel im Halbraum wechselte nun nach links, wo Ribéry, Kroos und Shaqiri diese Fluidität zeigten – einen halbrechten Achter gab es teilweise nicht mehr, was Thiago und der offensiver werdende Lahm ausglichen.

telekom-cup2

Taktische Formation der Münchner für das Finale

Einmal mehr wurde der Kapitän im Finale gegen die Gladbacher Borussia dann direkt im Mittelfeld auf der Halbposition gebracht. Außerdem begann die Offensive, die die vorige Partie hatte beenden dürfen – Robben, Ribéry und schließlich Müller im Sturmzentrum, wobei dieser etwas rechtsseitig spielte. Dort war Raum, da Lahm leicht tiefer als Kroos agierte, und Müller konnte ein bewährtes Dreieck mit der rechten Seite formen oder das Zentrum für den gerne einrückenden Robben öffnen.

Anfangs waren die Grundräume im Wesentlichen klar und es lief viel über die äußeren Dreiecke aus den beiden Außenspielern und dem jeweiligen Achter. Je länger das Spiel dauerte, desto häufiger wurden die Positionen getauscht – Thiago und Kroos, die offensive Dreierreihe, überall wurde viel hin und her gewechselt. Nach den Einwechslungen bestand das Mittelfeld-Trio interessanterweise aus Weihrauch und Shaqiri vor Mitchell Weiser.

Ein wichtiger Schluss aus diesem hohen Finalsieg war die Tatsache, dass das Spiel im letzten Drittel nicht mehr so direkt war wie noch gegen den HSV. So wurden Angriff geduldiger und bedachter ausgespielt, man arbeitete sich kontinuierlich bis nahe des Strafraums vor und legte sich bestimmte Muster und Strukturen zurecht, mit denen man dann letztlich durchspielte bzw. dies versuchte. In ballfernen Räumen schon vor der Verlagerung die richtigen Positionierungen einzunehmen und nahe Verbindungen zu schaffen, funktionierte teilweise bereits ziemlich gut.

Letztlich erinnerte die Spielweise mehr an Barcelona als am Vortag – wenngleich die Angriffe noch längst nicht immer mit Kombinationen auf engem Raum durchgespielt wurden. Die Tore entstanden vor allem durch Lochpässe oder angeschnittene Heber über die Abwehr – wie zufrieden Pep damit war, ließ sich aus seiner Reaktion nicht entnehmen.

Insgesamt neun geschossene Tore waren aber bereits eindrucksvoll – demgegenüber war das eine Gegentor, das Luuk de Jong per Elfmeter besorgte, nicht so stark, aber immer noch akzeptabel. Gegen den HSV waren die Bayern in der Defensive ziemlich stabil, wobei dies auch mit dem schwachen Gegner zusammenhing. Ein wenig wurde dieser Eindruck im Finale gemildert, denn dort hatten die Gladbacher einige gefährliche Szenen.

Diese entstanden aber meist, wenn das Gegenpressing einmal überspielt war – dann fehlte in der Vorbereitungsphase manchmal die Kraft für den letzten Rückwärtsgang, was insbesondere durch Arangos Verlagerungen auf die Flügel betont wurde. Die grundsätzlichen Strukturen vom frühen Pressing als auch vom Gegenpressing sahen vielversprechend aus, wurden auch genutzt und vermochten Druck zu machen.

Und ich habe noch einen kleinen Blick auf die Partie gegen den FC Barcelona geworfen.

2:0 gewannen die Bayern gegen den FC Barcelona. Zugegeben: Die Katalanen spielten mit einer B-Elf, lediglich zwei bis drei Spieler dürfen zur Stammmannschaft in Topspielen der nächsten Saison zählen. Mit Pinto im Tor, Montoya und Adriano neben Bartra und Mascherano in der Abwehr, dem Mittelfelddreieck aus Song, Dos Santos und dem hochtalentierten Sergi Roberto gab es eigentlich keinen wirklichen Stammspieler des Vorjahres. Lediglich im Sturm fand sich mit Weltfußballer Lionel Messi ein solcher Akteur wieder, der von Cristian Tello und Alexis Sanchez flankiert wurde.

Nichtsdestotrotz zeigten die Münchner phasenweise eine sehr starke Vorstellung. Abermals formierten sie sich im 4-1-4-1, in welchem Philipp Lahm gar als offensivster zentraler Mittelfeldspieler agierte. Thiago Alcántara spielte als tieferer Sechser, unterstützte immer wieder Toni Kroos auf der Sechs, wodurch gelegentlich eine Doppelsechs im Aufbauspiel und Angriffsvortrag entstand. Das Experiment mit Lahm im zentraloffensiven Mittelfeld setzte Guardiola also fort. Der Kapitän soll wohl eine Art „deutschen Iniesta“ geben; passstark, enorm erfolgsstabil, taktisch hervorragend und mit seiner Spielweise auch als Nadelspieler einsetzbar.

Interessant war auch die Sturmreihe davor: Thomas Müller begann auf dem rechten Flügel, Franck Ribéry auf dem linken und zentral spielte Arjen Robben als hohe spielmachende Neun, teilweise ließ er sich sogar hinter den Zehnerraum zurückfallen, vermehrt geschah dies aber auf den Seiten und nicht in der Mitte. Einige Male tauschte er auch mit Müller die Position, der dann in die Mitte rückte. Allerdings waren diese Positionswechsel enorm schwer zu definieren; phasenweise schien es, als ob sie nach Ballverlusten improvisierten und die nächsten Positionen einnahmen, was im Zuge der extremen Fluidität dieser Akteure eben Positionswechsel erzwang.

Ein weiterer interessanter Punkt im Offensivspiel war die Rolle von David Alaba. Der junge Österreicher spielte nämlich etwas höher und frühzeitig aggressiver in der Offensive, als sein Gegenüber Rafinha. Alaba marschierte schon in frühen Phasen des Aufbauspiels nach vorne, während Rafinha oftmals erst im Angriffsverlauf dazu stieß oder aus der Tiefe kam, um sich für Seitenverlagerungen anzubieten.

Dadurch entstand eine seitenverkehrte und deutlich abgeschwächte Form jener Spielweise, die Guardiola schon 2011 mit Abidal und Dani Alves praktizierte. Diese Asymmetrie kam natürlich auch der Rollenverteilung und den Laufwegen Ribérys und Müllers entgegen, die von ihren Hintermännern gut ergänzt wurden. Alaba zeigte auch seine gefährlichen Diagonalläufe, zog in die Mitte und ließ dann Ribéry das Spiel breit machen.

Dante und Boateng sicherten in der Innenverteidigung den Rest. Die Szene des Spiels dürfte, abgesehen von ein paar kleinen Unsicherheiten Dantes, eine Situation sein, als der brasilianische Innenverteidiger 30 Meter vor der Mittellinie im Gegenpressing in den Zweikampf ging. Notiz: Es war natürlich keineswegs die Norm.

Ansonsten schienen auch die Mechanismen im Spiel der Bayern gut zu funktionieren. Phasenweise zeigten sie waschechtes Tiqui Taca nach Münchner Art und konnten sich aus schwierigen Pressingsituationen mit mehreren Kurzpässen herausmanövrieren. Defensiv gab es zwar kleine Instabilitäten, doch das 4-1-4-1 zeigte sich enorm variabel.

Im Angriffspressing entstanden 4-1-2-3 oder auch 4-1-3-2-Staffelungen, zumeist war es aber ein 4-1-4-1, in welchem sie eine hohe lokale Kompaktheit erzeugten, nachdem der Gegner auf eine Seite gelenkt wurde. Schön anzusehen war auch das Umschalten von einer Pressingphase in die andere. Im Mittelfeldpresing wurde beispielsweise wieder das 4-1-4-1 eingenommen, war allerdings enorm kompakt, da sich Kroos nach vorne bewegte und beinahe ein 4-5-1 mit flacher Fünf im Mittelfeld erzeugte. Vereinzelt gab es auch Versuche im Zocken der Außenstürmer, welche die Reaktion des Gegenspielers testeten oder nicht in der Nähe des Außenverteidigers blieben, sondern sich an den freien Innenverteidiger banden.

Patric 2. August 2013 um 18:11

Das habe ich heute bei Twitter aufgelesen.
Ich finde Nevilles Einsichten zur Taktikpsychologie sehr interessant.

http://www.youtube.com/watch?v=TOlGhEdnQkc
„And Pep Guardiola changed that team to the point whereby he gave them immense belief and told them never to change. No matter what happened. Even though you make a mistake in the first minute, you will never change.“

Antworten

Till 4. August 2013 um 23:06

Danke, sehr interessant. Gerade auch die Szene mit Coentrao zum Ende. Ziel ist es, die Pressingreihe zu ueberspielen, um so die gegnerische Mannschaft unter Druck zu setzen, und im Ballbesitz zu bleiben. Bei Bayern kann Neuer dies aber auch zuweilen durch einen guten langen Pass auf die Aussen, vielleicht besser als Valdez bei Barca. Ich erwarte also nicht nur immer kurz, sondern auch einen hier und da eingestreuten langen Ball vom Torwart.

Antworten

Thomas 5. August 2013 um 07:51

Jo, Neuer streut mal den einen oder anderen langen Ball ein, der dann auch prompt gefährlich werden kann. Wie beim 1:0 im CL-Finale, als Schweinsteiger nen halbhohen(!) 30-Meter-Rückpaß auf Neuer spielt, und der prompt Mandzukic an der Mittellinie anspielt, und ein paar kleine Pässe später haben sich Robben, Ribery und Mandzukic bis zum Treffer durchkombiniert. Man darf gespannt sein, wie Guardiola das spielen lassen wird.

Antworten

Patric 5. August 2013 um 20:30

In Bezug auf die Rolle des Torwarts stimme ich zu: Es ist ein Trademark Guardiolas. Ich wuerde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass die spanische Nationalmannschaft mit Valdés anstelle von Casillas im Spielaufbau noch effektiver waere.
Ueberhaupt scheint mir die Rolle des Torwarts einer der sichtbarsten taktischen Unterschiede zwischen Barça und der Nationalmannschaft zu sein (was ich auch nur erwaehne, weil sie viel zu oft gleichgesetzt werden).

Der eigentlich springende Punkt ist meines Erachtens aber im Zitat von Neville enthalten: Never change. No matter what happened.
*Das* ist es, was Guardiola (hoffentlich) mit den Bayern erreichen wird, denn das ist ein Pfeiler seiner Spielphilosophie.

Antworten

Yujia 1. August 2013 um 22:50

habe mir heute die Finale von Audi Cup angesehen. Der Breitner mag Recht gehabt haben, zu sagen, bei Fußball macht es immer den mehren Spaß, die Ball haben. Jedoch sah ich nicht dass die Bayern Spieler in der ersten Hälfte so richtig Spaß gehabt haben, auch wenn sie zuweilen bis fast 80% Ballbesitz geschafft hat. Denn schienen sie dabei nicht das, was sie am besten können, gemacht zu haben, sondern das, was der Trainer am besten coachen kann. Und plötzlich ist mir ein Wort eingefallen, das im einen der Artikel von RM über Barcelona aufgetaucht ist, „Kombinationszwang“.

Es kommt mir vor, dass wenn weltklassige Spieler eben weltklassigem Trainer begegnen, dass es immer so läuft, als würde man stets miteinander verhandeln. Damit sage ich keinesfalls, dass die Bayern Spieler nicht machen willen, was Pep ihnen gelehrt hat. Ganz im Gegenteil, die Persönlichkeit von dem Spanier, der (noch) nur kappt Deutsch sprechen kann, kann ich nur bewundern, mit der er alle diesen „Triple“ Profile hat überzeugen können, mitzumachen, was er will. Nicht zuletzt den Robben, der jetzt in einem Spiel tatsächlich mehre Steilpässe als Schüsse geliefert hat. 😉 Aber, wenn es weiter/ab und zu nicht so rund gelaufen ist, könnten die Spieler auf dem Platz mit Absicht oder Instinkt versuchen, das Spiel auf jegliche Weise zu starten, auf die sie zu ihren bisherigen größten Erfolg erreicht haben. Zu Beispiel die zweite Hälfte von der Audi Cup Finale, insbesondere nach der Einwechslung von Mandzukic?

Bin jedenfalls gespannt auf die Bundesliga-Klassik am Wochenende und vielen Dank für den tollen Artikel!

Antworten

zimmermaaan 1. August 2013 um 16:17

Wieso gibt es hier eine Analyse zu Düsseldorf gegen Köln, aber nicht zum Supercup??

Antworten

km 1. August 2013 um 17:02

Was würde denn das Supercup-Spiel aus taktischer Sicht stärker für eine Analyse qualifizieren?
Oder wähnst du hier ein Marktgleichgewicht, wo Angebotsmenge und Nachfragemenge gleich sein sollen? Würdest denn du dich als Autor diesem Paradigma prostituieren? 🙂

Antworten

BSG 1. August 2013 um 14:38

Zum gestrigen Spiel:

Mir ist aufgefallen, dass die offensive Dreierreihe weniger breit steht, als es mir in der vergangenen Saison schien. Sodass immer die Außenverteidiger allein die Breite geben mussten und im Fall von Rafinha dies auch schon das ein oder andere Mal unterließen. Sao Paolo konnte dadurch in meiner Beobachtung nach viel kompakter vorm Strafraum auflaufen.
Was ist der Hintergrund dafür?
Ich bin absolut nicht firm mit Spieleraufgaben, aber naiver Weise hätte ich die beiden Achter als optimale Möglichkeit gesehen, in die Nahtstellen zu stoßen, die ein breiter AV + Flügelstürmer reißen bzw. mit denen ein Dreieck zu bilden um in den Strafraum zu kombinieren.

Ik würd mich über Aufklärung freuen.

Antworten

Wolfgang Würz 29. Juli 2013 um 17:15

Kommt noch die Bewertung des SuperCup?

Antworten

CH 29. Juli 2013 um 17:04

Meine Lehre aus dem Supercup: Die Bayern brauchen noch ein paar Wochen Zeit und die grundsätzliche Bereitschaft ihre Spielweise (trotz oder wegen) des Triple umzustellen. Es geht ja auch noch die Rede von einer Kaderverkleinerung.
Der Saisonstart wird auf jeden Fall super interessant und ich hoffe die bekommen das hin. Es wäre ein Schritt vorwärts für die BL und den deutschen Fußball. (Jogi doktert ja auch schon ewig an einem Alternativsystem für die N11…)

Thiago hat mir eigentlich gut gefallen, nur lange Pässe kann er scheinbar überhaupt nicht, aber die soll er wahrscheinlich auch nicht spielen müssen …

Antworten

Koom 29. Juli 2013 um 11:52

Ein paar Beobachtungen meinerseits:

Die Bayern agierten noch nicht geschlossen. Man verschob sich zu wenig im Block nach vorne, um die Überzahlen und das Angriffspressing konsequent herzustellen. Ballverluste waren dadurch wahrscheinlicher (weniger Anspielmöglichkeiten), als auch gefährlicher (weil man weniger abgesichert stand). Es war auffällig, wie oft Dortmund durch das Mittelfeld gehen konnte. Natürlich ist das, gerade bei Kontern, eine Stärke des BVB, aber es war zu oft und zu einfach. Natürlich wäre eine Doppel-6 Schweinsteiger/Martinez genau dafür ideal, aber man hat auch die von Guardiola vorgesehene Taktik nicht konsequent umgesetzt.

Die Mannschaft vertraut auch (noch) nicht dem System. Eigentlich soll der Spielaufbau ruhiger nach vorne getragen werden, wobei schon gesagt wurde, das Guardiola die Vertikalität der Bayern nicht abschaffen will, sondern integrieren. Mir fiel auf, das sehr, vielleicht zu oft, der lange Ball gesucht wurde. Speziell Alaba, aber auch andere, flankten oft und teilweise auch eher halbherzig und diese Bälle kamen häufig postwendend zurück.

Persönlich denke ich, das dieser Supercup mit diesem Ergebnis ein Win-Win für alle war. Die Dortmunder bekommen wieder etwas Selbstverständlichkeit und Selbstvertrauen in ihre Aktionen, was wichtig ist für so ein laufbasiertes Spiel. Für die Bayern, sowohl Spieler/Trainer als auch Fans ist es ein Zeichen, das hier ein größerer Umbau stattfindet, der Zeit benötigt. Und Risiken in sich trägt. Ob sich das auszahlt, muss man abwarten.

Antworten

Willibert 29. Juli 2013 um 09:19

Ist Guardiola wirklich so gut, wie er von den meisten gesehen wird? In Barcelona hat er doch in seinem letzten Jahr vor seinem Rücktritt nur den Pokal geholt. In der Liga Zweiter und in der CL ausgeschieden. Bei einem evtl. weiterem solchen Jahr wäre er doch womöglich entlassen worden. Dem kam er ja zuvor…….
Kloppo hat nun m.E. endlich Gündogan auf die 10 gezogen, wo er für mich effektiver erscheint.

Antworten

OJDD 29. Juli 2013 um 10:02

Gündogan war m.E. eher schwach am Samstag. Viele versprungene Bälle, Fehlpässe, verschlafene Bälle. Ebenso Sahin auf der 6/8. Defensiv solide, offensiv wenig gelungene Bälle. Das ganze ist demzufolge eigentlich nur als Alternative zu sehen bis Mkhitaryan wieder verügbar ist.

Antworten

BSG 28. Juli 2013 um 18:59

Da ich mir doch immer recht unschlüssig bin, was meine Beobachtungen angeht (und inwieweit ich ihnen trauen kann), würde ich gern ein paar zum gestrigen Supercupfinale loswerden und Feedback erhoffen. Denn einige Fragen zur bayrischen Spielweise bleiben mir und ich habe kein KnowHow sie mir selbst zu beantworten

So schien es mir, dass Bayern nicht nur auf Grund der Wechsel verschiedene Sachen probiert hat. Am Auffälligsten für mich war die stark vertikale Spielweise in der ersten Viertelstunde. Das heißt riskante flache und lange Pässe.
Dies wurde später durch Kombinieren und Aufbauen in den Zonen der Balleroberung ersetzt. Das zeigte sich auch, so glaube ich, nachdem der BvB die ersten Male im letzten Drittel aufgetaucht ist. So gab es zuerst halblaue Befreiungsschläge teilweise in die Mitte und später waren alle sehr konzentriert (bis angestrengt) und drauf bedacht ein Passmuster aufzubauen.

Hierbei war Thiago für mich wie schon gegen Barca wahnsinnig wichtig als Antreiber und Dreieckbildner. Also überall, egal ob erstes oder letztes Drittel, hat er sich als Kombinationspartner angeboten (wäre er demnach ein Box-to-Box-Spieler?). Jedoch: Es schien mir (wie auch schon gegen Barca, dass er phasenweise immer „abtauchte“. D.h. nicht präsent war. Vielleicht liegt es auch daran, dass es mir doch immer noch passiert mit Ballfokus zu beobachten. Was noch schade war, waren seine hohen, weiten Verlagerungen, die ziemlich ungenau waren und zu einigen Ballverlusten führten, hier (und bei anderer Gelegenheit) ist mir Boateng positiv aufgefallen.

Ein Punkt, den ich nicht verstand, war die Angriffsreihe, weshalb Shaquiri als pressende Spitze benutzt wurde und nicht Mandzukic oder Müller?
Denn gerade nach zweiten Bällen und generell in Ballbesitz schienen mir die beiden, als ob sie gerade alle Kapazitäten fürs Passspiel aufwenden. Ribery fehlte hier? Denn ich war schon verwundert, als dann doch nicht wenige Angriffe mit einer Flanke eingeleitet/abgschlossen wurden und Durchbrüche bis zur Grundlinie (bis aufs 3:2) abschgeschaltet schienen.

Achso und kann es sein, dass Neuer ganz schön gefehlt hat? Denn ab einem bestimmten Punkt haben Lahm und Boateng (zumindest in meiner Erinnerung) sich doch häufiger für einen anderen als den Pass zu Starke entschieden. Denn seine Entscheidungslatenz ist doch sehr hoch gewesen und die Pässe nach der Entscheidung meist kritisch. Nur Thiago benutzte ihn weiter als 11ten Mann, vermutlich intuitiv.
ich will nicht auf den individuellen Patzern von Starke und DvB rumeiern, aber besonders DvB war für mich ein wenig sinnbildlich für die noch Nichteingespieltheit des Defensivverbundes (selbst vom Eigentor abgesehen und wohlwissend, dass die Vorbereitung noch nicht abgeschlossen ist).

Dante auf die 8? Fancy stuff 😉
Lahm – brutal souverän.

Habe ich falsch beobachtet, oder hat Alaba die linke Seite (asymmetrisch) oft sogut wie allein beackert? Die Gedanken vom Kollegen vom abwehrdreick-blog zum 4-3-3 bzw 4-1-4-1, sowie hier im Artikel haben mir auch weitergeholfen und ich versuche nun nicht dauernd die Formation auf der Mattscheibe mit der in meinem Hirn zu matchen.

Danke an alle Autoren. noch immer fußballkrank.

Antworten

Burrinho 28. Juli 2013 um 23:24

Erstmal, ich wollte auch schon antworten, bevor ich gesehen hab, dass du meinen Blog erwähnst. Aber nach der letzten Zeile ging mir das Herz auf. ♥

Meine Mini-Analyse zum Supercup: Nominell auf dem Blatt spielte man ein 433 mit Mandzukic links(!), Shaquiri links, Robben rechts, Müller als halbrechter Achter.
Tatsächlich spielte man genauso (in abgeschwächter Form) wie ich es im Artikel beschreibe.
Mandzukic hielt die linke Seite meist nur so lang, wie der Ball rechts zirkulierte, dann zog er in die Mitte. Und wurde dementsprechend von Alaba hinterlaufen, der dann alleine die Breite hielt. Robben war das Pendant als Winger auf rechter Seite. Shaquri fiel erstmal als False Nine zurück und hatte dann hauptsächlich Aufgaben im linken Halbraum, während Müller – etwas tiefer als Shaquiri – ähnliche im rechten hatte. Kroos spielte im Aufbauspiel ziemlich tief und half Thiago, was fast zur Doppelsechs tendierte.
http://this11.com/boards/abFdIe9adH.jpg

Mandzukic konnte nicht zentral pressen, weil er einfach nominell nicht zentral war. Wobei ich glaube, dass er, wenn er schon eingeschoben hat, dann auch nach de Umschaltmoment dort blieb?
Daraus ergaben sich tatsächlich einige Probleme, auch weil Mandzukic defensiv sehr faul wirkte.

Problem war, dass Dortmund insgesamt sehr riskant (und gut) agierte und so auch nur wenig auf den Flügel rausschob. Also nicht wie in früheren Begegnungen doppelte und trippelte, sondern nur gleichzahlig stellte.

Erst zur zweite Halbzeit attakierte Pep genau das.
Er schob Mandzukic konsequent in die Mitte (womit er gleich mehrere Probleme beseitigte), Robben und Shaquiri sollten jetz mithilfe von wieder symmetrischen Außenverteidigern auch Flanken (siehe beide Tore)

Thiago war super stark im Aufbau- und Kombinationsspiel.
Ich glaub nicht, dass er zu undominant ist, obwohl ich mir hier nicht ganz sicher bin. Erstmal könne zu dominante Sechser Probleme verursachen (Siehe Alonso gegen Dortmund), aber eine passive Stellung kann mich auch in 3-4 Pässen anspielbar machen, puncto Vorrausdenken. Wenn die Ballzirkulation weiter verlief in den Szenen, die du im Kopf hast, hat Thiago nichts falsch gemacht.
Bpx-to-Box nennt man ihn übrigens nicht. Er bewegt sich vorwiegend horizontal. Bestes Beispiel für einen Box-to-Box-Player ist Khedira, der gerne nach vorne prescht.

Neuer hat ohne Frage gefehlt. Gegen ihn wäre das Dortmunder Pressing zu hoch gewesen..

Beste Grüße!

Antworten

OJDD 29. Juli 2013 um 10:16

Thiago mag gut im Aufbau- und Kombinationsspiel gewesen sein.

Allein was bringt das, wenn er bei 3 von 4 Gegentoren gelinde gesagt bescheiden aussieht.

Beim 2:1 zu spät bei Gündogan, dieser kann Flanken.
Beim 3:1 verliert er Gündogan im Mittelfeld aus den Augen, Müller kommt dann zu spät zum Helfen.
Beim 4:2 verliert er den Ball in der Offensivbewegung (und das war auch nicht das einzige Mal) an Sahin, kann dann Lewandowski nicht entscheidend stören, so dass dieser auf Aubameyang nach rechts legen kann.

Die Verteilerbälle auf die rechte Seite zu Lahm bei beiden Bayerntoren kann ein Schweinsteiger, Martinez, Gustavo auch spielen.

Ich denke er wäre im 8er oder 10er Bereich deutlich besser aufgehoben. Zumal er sein Trickreichtum dort viel besser zur Geltung bringen als bspw. ein Schweinsteiger.

Antworten

blub 29. Juli 2013 um 11:29

Das lag nicht an Thiago als Spieler, der BVB hat sehr gut die Halbräume neben dem einzigen sechser sehr gut angegriffen, bzw ihn auf eine seite herübergezogen und dann die Seite gewechselt.
Im Gegensatz zu den meisten Teams kann der BVB sich auch aus dem Gegenpressing befreien.
Ich postuliere: Das wäre Martinez an seiner stelle auch passiert.

Ganz allgemein: Der BVB hat ein weltklasse-umschaltspiel, eine Mannschaft die in den defensiven mechanismen noch nicht ausreichend gefestigt ist, wird davon eben auseinander genommen. passiert.

Was wirklich ein Problem war das Müller auf der rechten halb-position nichts verloren hat. da war einfach ein Loch wo der Ball niemals zirkulieren konnte. (das würde ich Müller noch nichtmal ankreiden, der ist halt kein passspieler, sondern eine falsche Rolle auf der falschen Position) Der stand in Ballbesitz zu hoch und dann natürlich im defensiven umschaltspiel ebenfalls.

Antworten

smerk 29. Juli 2013 um 12:07

@OJDD, @blub

Ich möchte OJDD schon beipflichten, dass Thiago bei den Toren 2.4 nicht gut ausgesehen hat. blub ist zuzugeben, dass der BVB im Umschalten zu den Top-weiss-nicht-aber-ziemlichweitvorne zählt, und v.a.: Die haben ihr System seit 5 Jahren, der FCB erfindet sich gerade neu. Befremdlich ist nur, dass Klopp offenbar nach den paar Beobachtungen in den Tests des FCB, dei ihm zugängloch waren, schon eine derart gute Taktik gegen das sich abzeichnende System finden konnte. Ich bin ein echter Fan der Doppel6 und ein großer Fan von B31 und Martinez auf dieser Position, das war mit Dante als IV in der letzten Saison die Basis aller Erfolge. Das Pep das System nicht spielen will, sehe ich da zwar offensiv viel Luft nach oben im Vergleich zur letzten Saison, wo die Offensive trotz der vielen 6 zu irgendwas Siegen oft sehr statisch war. Allerdings frage ich mich, wie man den Spagat zwischen fluidem Angriff mit Positionswechesln, zwei 8ern etc. pp. und einer soliden Defensive hinbekommen soll bzw wie lange das dauern wird und das wird dauern. Mal sehen, wie viel Zeit man Pep lässt.

Antworten

blub 29. Juli 2013 um 13:08

Der offensichtliche Trick für eine stabile defensive ist das die Fluidität und die verschiedenen Überladungen a) einen Ballverlust verhindern und b) dem Gegenpressing vorschub leisten.
wenn das nicht funktioniert siehts halt schlecht aus.
Jedes System sieht schlecht aus wenn mans nicht gut umsetzt und die systememmanenten Schwachstellen bespielt werden.
Das sieht hier halt spektakulärer aus wenn man ausgekontert wird, als wenn man wie der BVB die Seitenwechsel und die Flanke nicht verhindern kann. Das waren auch 2 Tore.

Ich bin mir auch sicher das das Spiel mit Ribery auf dem Feld ganz anders aussieht. Nichtsdestotrotz weis ich atm nicht was Guardiola mit der Aufstellung bezweckt hat.

OJDD 29. Juli 2013 um 12:25

Da stellt sich dann eben schon die Frage, wie weit es dann mit der taktischen Flexibilität Guardiolas hergeholt ist, wenn man selbst gegen einen Gegner, dem das offensichtlich in die Karten spielt, unbedingt sein System durchdrücken will?

Antworten

OJDD 29. Juli 2013 um 11:54

Dann ist also das System an sich, mit einem 6er, gegen einen Gegner wie den BVB falsch?

Oder besteht da Hoffnung, dass das mit zunehmender Eingespieltheit besser wird?

Antworten

Burrinho 29. Juli 2013 um 16:12

Sehe genauso wie blub Müller als Achter als primärer Grund für die ganzen Probleme.

In manchen Testspielen vorher konnte man sehen, dass man, nachdem das Angriffspressing oder Gegenpressing umspielt wurde und man sich tiefer im tiefen Mittelfeldpressing stellen musste, man in zwei Viererketten zurückfiel. Also in ein 4-4-1-0-1 zum Beispiel. So hatte man also gar keine „formativen Löcher“, zB die neben dem Sechser über die so gerne gesprochen wird, theoretisch kann man in jeder Sizuation „optimal“ stehen, weil man so anpassungsfähig ist.

Müller konnte? das einfach nicht, war eben als Achter falsch am Platz.
Zumindest eine Szene habe ich im Kopf, als der Ball auf Bayerns linker Seite war, musste Thiago rausschieben und war komplett aus dem Zentrum rausgezogen, was auch leer blieb. Dortmund kam dann sehr gut direkt in den Raum vor der Abwehr..

Aber warum spielte Müller?
Ich glaube nach dem Mediendruck und nach Peps Aussage Lahm würde AV spielen, musste er das auch im ersten Pflichtspiel so machen, obwohl noch kein Achter einsatzfähig war. Schweinsteiger und Martinez trainieren erst seit einer Woche oder so, es gibt keine echten Achter im Team..

„Die einzige Gefahr für Pep, die ihn zum scheitern bringen kann, sind die deutschen Medien“

Antworten

Koom 30. Juli 2013 um 08:36

@Burrinho: Das mit Müller/Lahm sehe ich momentan als passendste Theorie. Danke dafür. Zum einen, warum Lahm vorher da vorne spielte (und das gut), zum anderen, warum es dann im Supercup krachte. Müller ist kein „disziplinierter Pressingspieler“. Er ist ein unkonventioneller Raumdeuter. Er ackert mit, auch nach hinten, aber auch das eher nach simplem Schema. Die teils eher komplexen Abläufe auf der 8er Position sind nicht sein. Das wird Guardiola jetzt wohl auch wissen. Oder er unterschätzt den Gegner nicht mehr – je nachdem.

Generell wäre er wohl auf einer zwanglosen Aussenposition oder als numerischer Mittelstürmer am besten aufgehoben (und vermutlich auch sehr wertvoll).

Antworten

Strafraumautist 30. Juli 2013 um 09:42

Oder der Meister aus Spanien macht aus dem Raumrenner auf den Außen einen Raumherrscher im Mittelfeld. Trainer sollen Spieler ja auch schon mal wiedergebracht haben. Es bleibt spannend.


Console 27. Juli 2013 um 23:43

@Hien I’ve got problems understanding some ZonalMarking.net’s articles since years – It would be nice, if Spielverlagerung+Zonalmarking would translate each others articles..

Antworten

Hien 27. Juli 2013 um 16:36

This article is too good and attractive, but I give up after reading the 2nd part. Google Translate can’t help me with this level of analysis 🙁 English translation, pleaseee. Thanks a lot. What a great tactical site!

Antworten

Fussballschach 27. Juli 2013 um 11:24

Klasse Artikel, ich interesiere mich auch sehr für Fussballtaktik und bin immer wieder total begeistert von dieser Seite. Aber ich bin mir nicht sicher ob ich das mit dem Aktions- und Zugriffsradien richtig verstanden habe, kann mir das mal nochmal jemand ein bisschen genauer erklären?

Antworten

blub 27. Juli 2013 um 15:58

Ich versuch das mal in einfachen Worten:
Der Zugriffsradius ist [im Ballbesitzkontext] der Bereich des Spielfeldes den man anspielen kann/will/soll. Pep arbeitet lieber mit kürzeren Pässen, als die Bayern das bisher taten.
Wenn du in einem kleineren Bereich gleichviele oder mehr Anspielstationen haben willst als bisher (das will Pep, denn nur so kann man effektives und gefährliches Kurzpasspiel betreiben), müssen die anderen Spieler dem Ballbesitzenden weiter entgegenkommen. Ergo müssen sie sich mehr bewegen, daher ist ein größerer Aktionsradius nötig.

Positiver Nebeneffekt: Wenn du die Spielerzahl in einem bestimmten Spielfeldabschnitt pro Fläche erhöhst wird auch das Gegenpressing einfacher.
Die zusätzliche Anforderung ist jetzt das die Spieler a) richtig laufen[das wird grade geübt] und b) technisch versiert genug sein müssen um auch in engen Räumen sicher und sauber zu agieren[hier hat man eingekauft].

Soweit verständlich?

Antworten

Fussballschach 27. Juli 2013 um 20:27

Ja, jetzt ist es mir klar, so ähnlich hab ich es auch verstanden, war mir nur nicht ganz sicher. Vielen Dank fürs erklären!

Antworten

Terminus 26. Juli 2013 um 23:59

Kleine Ergänzung, gerade in der ersten Halbzeit gegen den HSV ist mir besonders aufgefallen, dass Bayern mehrfach gezielt mit Alaba/Shaqiri/Ribery die linke Seite überladen hat und Lahm auf der rechten Seite praktisch allein unterwegs war. Der hat sich da teilweise wie ein Außenstürmer positioniert… denke wir können uns auch weiter auf Lahms Vorstöße freuen.

Ist mir vor allen Dingen deswegen aufgefallen, weil ich bei den ganzen Rochaden der übrigen Mannschaft überhaupt nichts verstanden habe, aber das habt ihr im Artikel ja sehr schön seziert. Ich bin wirklich gespannt, was Pep im Lauf der Saison taktisch so alles aufbieten wird…

Antworten

Matthias 26. Juli 2013 um 18:18

Danke für den Artikel, der hilft die BuLi-freie Zeit zu überbrücken!

so wie es ausssieht müssen wir uns wirklich von den Zahlensystemen wie 4-2-3-1 verabschieden. Auf der anderen Seite sagt das „Neue“ 4-1-4-1 eben genau das aus – die Bayern spielen anders als unter Heynckes und das ist auch gut so – eine Änderung musste nach der vergangenen Saison her und da ist Guardiola genau der Richtige.

Zu Lahm:
Er ist nunmal ein sehr intelligenter Spieler und könnte eigentlich jede Position spielen, wenn nicht für IV und Stürmer mind. 15 cm Körpergröße fehlen würden.
Ich gehe aktuell von einer 4er Kette aus mit einem Lahm als RV, da Rafinha für BuLi-topspiele und ab CL-Viertelfinale einfach zu schwach ist. Sollte mit einer 3er Kette gespielt werden wird es interesant, aber das wären jetzt zu viele Spekulation wie die Formation vor der 3er-Kette aussehen könnte.

Noch interessante als letzte Saison sehe ich Alaba/Ribery auf links. Die extrem offensive Ausrichtung der AV’s kommt Alaba genau recht. Und wenn wie im Artikel beschrieben, Ribery mehr in die Mitte zieht, dann sprintet Alaba ständig die komplette Außenlinie entlang und macht defensive und offensive als One-man-show.

Das Mittelfeld ansich wird wahnsinnig spannend, allerdings könnte ich mir schon vorstellen, dass Can und/oder Gustavo den FCB noch verlassen könnten. Can hat einfach zu viele Leute vor sich und würde vielleicht auf 2-3 Einwechslungen in dieser Saison kommen.
Gustavo kann sicherlich gut auf der 6 und 8 spielen, allerdings ist er durch die Verpflichtung von Thiago noch weiter hinten als letzte Saison.

Ansonsten sehe ich keine Probleme im Mittelfeld, wie im Artikel angeführt – die Aufstellung wird Guradiola an den jeweiligen Gegner anpassen. Unklar ist mir noch wie häufig ein „echter“ Stürmer (Mandzukic/Pizzaro) oder Müller als HS oder eine falsche 9 (Götze/Robben/Ribery) spielen werden.
Würdet ihr Müller als falsche 9 bezeichnen? Mm eher nicht, da er weniger ins Mittelfeld und mehr auf die Flügel ausweicht – liege ich da richtig?

Für Kroos sehe ich eine super Saison, wenn er da weitermacht wo er vor seiner Verletzung aufgehört hatte, dann ist er DER Spieler im neuen System. Schüsse aus der zweiten Reihe, Kombinationsstark, Passsicher und seine „Schwäche“, dass er zu langsam sei verzeiht ein derart überladenes Mittelfeld.

Antworten

Maratonna 26. Juli 2013 um 23:44

Würde mich dem Anschliessen. Der von vielen „Experten“ im Vorfeld , insbesondere nach der Alcantara Verpflichtung, abgeschriebene Kroos könnte der Gewinner unter Pep werden. Er wird
mE mit Schweinsteiger und Thiago meistens das zentrale 3 er Mittelfeld bilden. Ähnlich wie Bastian beidfüssig technisch perfekt, allerdings was die direkte Passverarbeitung betrifft noch handlungsschneller, als einziger diesbezüglich in den Vorbereitungsspielen auf Thiago Niveau sogar noch präziser! Abgesehen davon welche Qualitäten beide Toni voraus haben….Rib links mit einem verstärkten Fokus nach innen zu ziehen, wovon Alaba Nutzen ziehen kann. Nicht nur was Höhe/Breite/Pressing/Grundlinienspiel belangt. Er wird auch von den verstärkten Überladungen profitieren, die ihm an anderer Stelle Raum schaffen für seine Dynamik. Robben wird, wenn er sich weiter auf Guardiola einlässt, auch nur profitieren und vor allem von seinen Mitspielern auf der linken Seite variabler in Position gebracht. Raumsucher/deuter Müller fremdelt phasenweise noch. Er könnte was seine Polyvalenz betrifft ein Verlierer werden und vorrangig auf rechts zum Einsatz kommen. Mitte besetzt mit
Götze/Mandzu/Pizza. Falsche Neun ist medial bei Bayern vollkommen überwertet, denn alle Spieler können/ sollen ihre Position verlassen zwecks permanentem Überladen, insofern „falsche Elf“. Ausser Kroos, Robben könnte von den bei Guardiola im Voraus abgeschriebenen,
auch Boateng im Verbund mit Martinez zu den Gewinnern gehören. Er hat sich im Aufbauspiel verbessert, technisch klasse, Athletik ausser Frage und kriegt durch den erhöhten Ballbesitz, mehr kurze schnelle Ballkontakte. Es wird weniger Diagonalbälle wie bei Dante und Badstuber geben. Guardiola legt den Fokus vor allen Dingen auf einen besseren, ruhigeren Aufbau von hinten! um gegen Mannschaften die pressen wie Dortmund in den ersten 30 Minuten des Champions League Finales besser nach vorne kombinieren zu können. Deswegen Thiago auf der Sechs…..

Antworten

Matthias 28. Juli 2013 um 17:47

So, nach dem Supercup gibt es vielleicht doch noch die ein oder andere Erkenntnis.

Wie Maratonna geschrieben hat – für Müller wird es schwierig im Mittelfeld. Für ihn bleibt mE nach entweder rechts außen oder die Spitze und da hat er auf beiden Positionen nicht die besten Karten erste Wahl zu sein. Zumal ja doch sehr häufig die Positionen gewechselt werden und er mE nach im zentralen Mittelfeld etwas überfordert ist.

Thiago hat mich gestern enttäuscht. Sicherlich war der Lupfer auf Müller absoulte Sahne, allerdings spielt er wahnsinnig viele riskante Pässe und die haben die Dortmunder reihenweise abgefangen.

Die hochstehenden AVs haben mehrmals bei Kontern des BVBs in der Rückwärtsbewegung gefehlt und zusätzlich war häufig keine Verbindung zwischen der Abwehr- und der Mittelfeld- 4er-Kette vorhanden.

Dortmund hat das knadenlos ausgenutzt und teilweise auch auf die scharfen Schnittstellenpässe der Bayern im Spielaufbau spekuliert und dann gewohnt schnell umgeschalten und gekontert – für diese SPielweise ist Aubameyang ein super Transfer für den BVB.

Die Bayern werden mit dieser Spielweise nichts destotrotz wieder Meister, da sie somit den Großteil der BuLi-Gegner schlagen können (wenn auch meist mit vielen Gegentoren – wir sollten uns auf 3:5 und 3:4 Siege der Bayern einstellen). Gegen den BVB sehe ich so aber keinen Sieg der Bayern und in der CL wird eine dermaßen vernachlässigte Defensive spätestens ab dem Viertelfinale gnadenlos bestraft.

Bleibt zu hoffen, dass mit Martinez als 6er und einem BS31 als etwas defensiver spielender Achter im Mittelfeld eine bessere Balance zwischen Offensive und Defensive gefunden wird.

Positiv war Boateng gestern, er hatte einige gute Szenen im Spielaufbau mit kurzen Pässen (wie Maratonna oben schon ausgeführt hat). Alaba wie oben von mir beschrieben rennt mit einer Pferdelunge die Außenbahn auf und ab, der absolute wahnsinn, allerdings fehlte er zwangsläufig einige Male in der Defensive.

Es gilt für Guradiola jetzt die Balance zu finden und der Mannschaft die Möglichkeit zu geben bei starken Gegnern etwas defensiver zu agieren. Gegen schwache Gegner werden die Spiele laufen, wenn auch mit dem ein oder anderen Gegentor mehr als letzte Saison.

Antworten

sharpe 29. Juli 2013 um 14:11

@matthias
ziehst du nicht viel zu früh ein Fazit? traust du Bayern nicht zu, dass sie ihre Spielweise weiter verbessern? niemand kann aus den bisherigen Partien vorhersagen, wie sich Bayern in der CL im VF, HF oder Finale gg starke Gegner schlagen wird, weil sie bis dahin ihr Spiel noch ganz klar weiterentwickelt haben werden. Gerade im Paasspiel werden ihnen in einem halben Jahr viel weniger Fehler unterlaufen als z.B. in Dortmund, weil sich dann jeder viel besser auf das neue System eingestellt hat und genau weiß, wann er welche Pässe spielen kann und wann nicht.

Antworten

Koom 29. Juli 2013 um 14:36

Neben dem taktischen Umbruch standen bislang ja auch nicht alle Spieler (darunter die zentral unglaublich wichtigen Martinez und Schweinsteiger) noch nicht wirklich zu Guardiolas Verfügung. Allein deswegen verbietet sich ein „endgültiges“ Fazit. Man kann allenfalls den Status Quo besprechen und die Probleme absehen, die in den nächsten 4-5 Wochen noch drohen werden.

Nicht nur Dortmund kann in der Bundesliga offensiv verteidigen. Wenn Guardiola sich hier verschätzt (was anhand der Berichte kaum zu glauben scheint), könnte er noch 2-3 mal überrascht werden.

Am 1. Spieltag kommt Gladbach (die beim Telekomcup schon durchaus giftig in der Offensive waren), danach Frankfurt (die letzte Saison auch schon, trotz Super-6er, einige Probleme verursachten). Nürnberg (kein Offensivpressing) und am 4. Spieltag Freiburg, die aber vermutlich ein Offensivpressingschatten ihrer Selbst sein werden nach dieser Menge an Abgängen, dürften aber dann sehr „reguläre“ Gegner werden. Erst am 6. Spieltag droht dann auswärts bei Schalke die individuell halbwegs vergleichbare Nagelprobe, bis dahin könnte man sich auch erst mal eingespielt (oder ob der doch deutlich schwächerer Gegner auch eingelullt) haben.

Antworten

Matthias 29. Juli 2013 um 19:32

Natürlich ist das etwas zu früh, aber eine 4:2 Niederlage sollte schonmal als Anlass genommen werden, die Spielweise kritisch zu betrachten.

Sicherlich wird das nach dem 10. Spieltag deutlich besser aussehen.
Aber so ganz grundsätzlich muss man sich schon fragen, ob man die super Defensive der letzten Saison so leichtfertig aufgeben möchte.

Vielleicht nicht alles auf einmal ändern und erstmal von 2 auf einen 6er Umstellen, wenn das gut läuft (vllt. kurz vor der Winterpause) die AV offensiver ausrichten und sich so langsam an die Ideen von Guradiola rantasten. Es bringt nichts, wenn die Mannschaft irgendwann verunsicht ist, weil ständig Spiele mit 5:3, 4:2 etc verloren gehen. Das könnte sich wie unter Klinsmann entwickeln – zu viele Änderungen auf einmal … das Ergebnis ist bekannt…

Unter Heynckes lief es auch erst in der zweiten Saison, bis alles perfekt umgesetzt war und alle Laufwege stimmten.

Und Thiago hat mich einfach enttäuscht – seine Schnittstellenpässe gingen zu häufig zum Gegner bzw. wurden abgefangen – hier würde ich vorerst auf Schweinsteiger oder Martinez zurückgreifen und einen soliden 6er aufstellen, wenn irgendwann in der Rückrunde das System super funktioniert dann gerne Thiago, der Junge hat auf jeden Fall ein unglaubliches Potenzial, als einer der beiden 8er momentan auf jeden Fall eine Verstärkung, als einzigen 6er eher nicht

Antworten

maratonna 29. Juli 2013 um 21:34

http://this11.com/topics/add/abFd3g4aiJ

Matthias 30. Juli 2013 um 09:39

@ Maratonna:
Danke für den Link, so stelle ich mir die Bayern unter Guradiola vor!


Y 26. Juli 2013 um 13:50

Die Kolumne von Martí Perarnau, brilliant:

http://de.eurosport.yahoo.com/blogs/marti-perarnau/peps-plan-mit-rib%C3%A9ry-080023292.html

Antworten

Koom 26. Juli 2013 um 08:45

Hm, die Anordnung der Spieler beim Telekom-Cup deutet doch schon beinahe eher auf eine Art 4-1-3-2 hin, wobei das insgesamt wirklich viel zu sehr im Wechsel ist, als das es sich lohnen würde, dort eine Zahlenkombination zu nennen.

Wenn man so will, stellt sich eigentlich nur die Frage, wo die Bayern mögliche Räume lassen, wenn das Pressing mal nicht so greift. Aufbau über den linken Aussenverteidiger, Bälle in den 6er Raum bekommen und dann durchnadeln? Das ist natürlich brutal vereinfacht gesagt, weil man ja im Idealfall ständig und schon in der Abwehr gepresst wird.

Antworten

HW 26. Juli 2013 um 07:06

wenn die Kritik der Fans (sofern sie in der Menge besteht) an der Formation aufgrund der Nebensächlichkeit Formationen nicht berechtigt ist, warum wird dann im Artikel über 30 mal eine Formation genannt? Da muss es doch eine bessere Art geben Taktik zu beschreiben, als über diese Momentaufnahmen im Spiel.

Ich würde den Gebrauch einer Formationsangabe auch nicht auf spezielle taktische Situationen beziehen, sondern immer auf die grobe Ausrichtung. Also spiele ich mit zwei Innenverteidigern oder mit einer 3er-Kette. Habe ich einen Spielmacher vor einem Defensivspieler oder eine flache Anordnung. Damit lässt sich die grobe Anordnung beschreiben, fast jeder kann sich vor ab ein grobes Bild von der Mannschaft machen, und mehr auch nicht. Dabei geht es nicht um die detaillierte Beschreibung der Taktik.

So braucht es dann auch nicht 3 verschiedene Formationen um eine Mannschaft zu beschreiben. Ausgangspunkt ist die Aufstellung, alles Weitere sollte über Rollenbeschreibungen der Spieler abgedeckt werden. Nur wenn eine taktische Anpassung sich auf das Grundgerüst durch schlägt wird die Formation für einen kurzen Augenblick notwendig. Aber auch nur um vom neuen Grundgerüst wieder in die Rollebeschreibung zu wechseln.

Antworten

TW 26. Juli 2013 um 14:53

Wer genau hinschaut wird sehen, dass hier die Zahlenkombinationen nicht angegeben werden, um eine Formation über einen längeren Zeitraum (z. B. ein Spiel) anzugeben, sondern um situativ die Positionen auf dem Feld zu beschreiben. Die (absolut unrealistische) Alternative wäre es, immer neue Bilder zu machen.

Antworten

DH 26. Juli 2013 um 02:24

Normalerweise kann man bei euch echt wenig bis nichts kritisieren, weil ihr sowieso das Nonplusultra seit. Aber die Schriftgröße ist echt ein wenig zu hart!

Antworten

manni 26. Juli 2013 um 14:01

@ Schriftgröße: Schon mal Strg++ und Strg+- ausprobiert?

Antworten

radolfinho 26. Juli 2013 um 16:39

ich weiß gar nicht, was ihr habt, endlich mal eine Seite, wo man sich nicht die Augen reiben und rausscrollen muss wegen riesiger Schulanfängerschrift 🙂

oder lest ihr nur noch auf dem Handy? dann will ich mal nichts gesagt haben 😉

Antworten

ST 26. Juli 2013 um 02:16

Toller Beitrag!

Antworten

Till 26. Juli 2013 um 01:16

Danke fuer den Artikel, durch den ich mal wieder viel gelernt habe. Was mir auffiel im Barcelona-Spiel war ein kurzes Gespraech zwischen Guardiola, Mandzukic und Starke kurz vor dem Beginn von Halbzeit 2 zu sehen auf dem Englischen Sky. Gestenreich sprach der Trainer da zu Starke. Anscheinend um zu wiederholen, die langen Baelle auf Mandzukic zu spielen, der diese mit der Brust behaupten sollte (man konnte natuerlich nichts hoeren, sah aber Guardiola auf Mandzukic mit Brust-raus-Bewegung zeigen — Starke nickte mehrfach).

Bayern versucht oft, sich aus der Abwehr zu kombinieren und das Angriffspressing zu umspielen. Starke und auch Neuer haben das in den Vorbereitungsspielen gezeigt. Allerdings gibt es auch weiterhin die Option des langen Balls vom Torwart, auch im Repertoire von Guardiola. Da dies eine der grossen Staerken von Neuer ist, warum auch nicht? Variabilitaet und taktische Optionen gibt es weiterhin im Torwartspiel, es ist nicht „immer kurz“.

Antworten

xking 26. Juli 2013 um 00:28

Schön endlich ein Artikel von euch nach dem die ganzen sonstigen Medien so viel „komisches“ Zeug geschrieben haben 😉

Antworten

Jojo 26. Juli 2013 um 00:13

Interessanter Artikel. Das Lahm im Mittelfeld ein Experiment ist und nicht zur Norm wird, habt ihr ja schon als wahrscheinlich bezeichnet. Nach Peps Aussagen, kann man aber ganz sicher davon ausgehen.

„Philipp bleibt natürlich Außenverteidiger.“

http://www.fcbayern.telekom.de/de/aktuell/news/2013/43889.php

Das Lahm auch auf anderen Positionen und in anderen Rollen sehr stark sein könnte, ist richtig. Allerdings gibt es der Kader schlicht nicht her und wirklich gute Außenverteidiger sind ohnehin sehr selten, noch seltener als Mittelfeldspieler auf sehr hohem Niveau.

Generell wurde um die Lahm Sache zu viel Wirbel gemacht, mMn (nicht von euch). Gustavo, Martinez, Schweinsteiger, Götze und zeitweise auch Can standen nicht zur Verfügung.

Die Frage wird mMn nur sein, ob wir die Variante mit Lahm überhaupt mal in einem Plfichtspiel sehen, die Norm wird es sicher nicht.

Ich würde den Teil, indem davon gesprochen wird, dass durch taktische Rotation die Spieler im Großen und Ganzen auf gleiche Einsatzzeiten kommen nicht direkt widersprechen, allerdings einschränken.
Das qualitative Gefälle der Stammaußenverteidiger zu ihren Back Ups ist immernoch recht groß, gerade Lahm als Kapitän und unheimlicher konstanter Spieler, ist niemand auf den man gerne oft verzichtet, zu gunsten von Rafinha. Ein Schweinsteiger wird nicht all zu viele Spiele draußen sitzen und vorallem an einem fitten Ribery führt auf LA kaum ein Weg vorbei (wegen seiner individuellen Klasse und weil er der einzige Spieler ist, dessen Paradeposition LA ist). Das die Rotation ganz so extrem wird, bezweifle ich. Das klingt in dem ABshcnitt mMn ein wenig zu idealistisch und zu sehr nach der (simplen) Superlösung. Probleme einer sehr starken Rotation, wie das Problem von Strukturen auf dem Platz und kollektive Mechanismen wäre das auch nicht unbedingt förderlich.
Wie stark schlussendlich rotiert wird, wird sehr interessant zu beobachten sein.

Antworten

db 26. Juli 2013 um 06:41

Wie du schon meintest wird bei vielen Dingen sehr viel Wirbel gemacht. Könnte mir Vorstellen das Lahm ja meist nur Außenverteidiger gespielt hat. Pep durch den Wechsel in die Mitte, sehen wollte was Lahm auf diesen Positionen leisten kann. So zum Erfahrungen sammeln und zu wissen was er mit ihm anstellen kann. Vielleicht läuft es echt auf die 3er kette hinaus.

Bringt eigengentlich fluität in der Abwehr was? Schweinsteiger kippte bei Ballbesitz letztes Jahr oft ab als Libero in der Mitte und die Außen schoben vor um sich vor gegnerischen Pressing zu befreien. Dazu könnte nun Entweder Lahm auf die Doppel 6 oder auch Alaba vorziehen aber auch wieder auf 4er Kette, das ergebe 4 verschiedene Möglichkeiten. Damit könnte man doch auch gut Pressing Situationen situativ auflösen oder?

Antworten

sera1 26. Juli 2013 um 14:54

Natürlich bringt Fluidität in der Defensive was. Wurde doch auch letzte Saison schon praktiziert. Allerdings nicht da wo du es beschreibst, sondern weiter vorne: Mandzukic knöpfte nicht zuletzt Gomez den Stammplatz ab, weil er beim Spiel gegen den Ball sehr gut verschob, und vakante Positionen im Pressing einnahm. Wenn Robben oder Ribery in die Mitte zogen und nicht direkt nach Ende des Angriffs wieder auf ihrer Position waren, übernahm Mandzukic sehr gut ihre Rolle in der Pressingformation.

Antworten

db 26. Juli 2013 um 15:57

Aber meine extra obs hinten was bringt, wo wir doch auch viel mit Raum und Manndeckung gespielt haben wo die Eingespieltheit wichtig ist, bzw Zuordnung. Wenn vorne was nicht klappt kanns immer noch hinten aufgefangen werden, aber hinten in der Abwehr wird jeder Fehler bestraft. Und Positionswechsel könnten ja auch zu Chaos führen.

Aber stelle mir vor das es gegen Teams wie Dortmund die Stark Pressen mit Deckungsschatten arbeiten, es eine gute Option ist, wenn bei Ballbesitzt der 2te 6 wechseln kann, und so das Pressing Durcheinander gebracht wird.

Bzw ist mir aufgefallen das Pep viel mehr mit Abseits arbeitet, und ich die Spiele mehrmals das Gefühl hatte, das es knapp war, und vielleicht auch nicht abgepfiffen werden hätte können, so gibts sicher mehr Gegentore die Season….

Antworten

sera1 26. Juli 2013 um 16:12

Zu der Abseitssache: War zu erwarten. Schon bei Barcelona ließ er mit sehr hoher Abwehrlinie spielen. Is halt schlicht und einfach ne Wechselwirkung die dadurch entsteht das bei gegnerischem Ballbesitz das Feld so klein wie möglich gemacht wird um weniger Lücken für Lochpässe oder Dribblings zu lassen.

Also wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, fragst du ja ob dieses (defensive )Positionsspiel von Mandzukic hinten was bringt oder? Falls ja, lautet die Antwort schlicht und ergreifend: Ja! Welchen Sinn hätte das ganze auch sonst? Er macht halt einfach die Räume zu, die im Spielaufbau für das gegnerische Team wichtig wären. Bzw sorgt dafür das sie zu bleiben und keine Lücken aufklaffen. Die Aufgabe an sich ist eigentlich eine ziemlich undankbare, da ständig die Positionswechsel seiner Nebenleute nicht nur ausgleicht sondern ja dann auch ihre Aufgaben im Pressing übernimmt.

Das die Abwehr weniger zu tuen bekommt wenn schon vorne gut dicht gemacht wird, sollte klar sein. Die Bälle die wirklich nach vorne durchkommen, können dann nur unter Bedrängnis gespielt werden, was die Fehlpassquote halt erhöht.

Antworten

sera1 26. Juli 2013 um 16:17

Okay, haha jetzt hab ich erst verstanden was du meinst. Hinten is das ganz ja nur sinnvoll wenn man mit situativer Manndeckung spielt. Da ne konsequente Manndeckung über 90 Min. ja doch recht selten vorkommt inzwischen.

Konnte auch in der letzten Saison eigentlich nie beobachten, das zum Beispiel Alaba seinem Gegenspieler auf Lahms Seite folgte und dieser dafür nach links schob. Wär auch eher kontraproduktiv, denn genau das ist ja das Manko der Manndeckung. Das man von seinem Gegenspieler aus seiner Position gezogen werden kann, wodurch halt wieder Räume enstehen.

db 26. Juli 2013 um 18:36

Nein^^ Mandzukic hat damit nicht zu tun.

Dachte er an sowas Alaba und die 6 werden gepresst, Lahm würde aufrücken und als 2te 6 Agieren. Die Hintere Abwehr bestehend aus den Innenverteidigerrn und Alaba würde weiter zu Lahms seite Schieben. Somit wäre auch Alaba vom Pressing Frei. Die 6 hätte nun mehr Anspielstationen. Wird eher Lahm gepresst, würde Alaba in die 6 Stoßen. Der Rest würde dann verschieben und die Besetzung der Abwehr Reihe sich jeweils ändern. Beide besitzen recht Gute Fähikeiten als 6.

Und wenn ich ans champions league finale denke, wo Dortmund Bayern die ersten 30 min kaum möglichkeiten ließ. wäre das doch ein Mittel das Pressing etwas auszuheben. Da Dortmund ja auch sehr Auf Alabas Siete Aktiv war, Schweini gepresst und seine Anspielstationen in den Deckungsschatten genommen wurden.


Max 25. Juli 2013 um 23:16

Evtl. hat euch schonmal jemand drauf aufmerksam gemacht, aber die Schriftgröße des Artikels ist echt brutal klein. Ohne Readability oder Zoom im Browser kann man bei einer halbwegs zeitgemäßen Bildschirmauflösung nach dem Lesen direkt ne Aspirin einwerfen. Bisschen größer wäre nett, danke 🙂

Antworten

Achmed 26. Juli 2013 um 11:22

Strg + scrollen mein Freund

Antworten

Max 26. Juli 2013 um 12:36

Jo, wie gesagt, mit Browserzoom funktionierts. Es spricht aber nicht für ein gelungenes Layout, wenn man zum Lesen auf Hilfsmittel angewiesen ist 🙂

Antworten

Burrinho 25. Juli 2013 um 23:03

Witzig.
Genau diese Ähnlichkeit zum 3-4-3 Barcelonas mit Abidal und Alves als IV/AV und AV/WB Hybride, die ihr aus der ersten Halbzeit gegen Barca beschreibt, habe ich als zukünftiges System Peps angepriesen: http://abwehrdreieck.blogspot.de/2013/07/wie-wird-der-fc-bayern-munchen-unter.html
Wie ich im Artikel beschreibe, scheint alles darauf hinauszulaufen.
Ich glaube Pep wird anfangs ein recht klares 4-3-3 spielen lassen [warum nennt ihr es auch! 4-1-4-1?!], das wie – wie ihr klasse beschreibt – immer weiter ‚aufgeweicht‘ wird. Die Begriffe Aktionsradius und Zugriffradius sind sehr gut gewählt und veranschaulichen es sehr praktisch. Von dort aus bin ich mir sehr sicher, dass er eben jenen Schritt zum 3-4-3 gehen wird.
Alaba ist offensivstark und auch variabel genug, um so eine hohe Rolle spielen zu können – problematisch wird nur, ob er so viel Raum wie Alves covern kann..
Ebenfalls glaube ich, dass anfangs noch öfter Mandzuckic aber eben in den passenden Spielen und im Laufe der Saison immer öfter Götze als False Nine spielen wird. Das Pärchen Götze-Müller könnte großartige Wechselwirkungen celebrieren.
Schöner Artikel, endlich!

Antworten

RM 26. Juli 2013 um 16:20

Es ist auch ein 4-1-4-1 formativ und in der Rollenverteilung zwar ein 4-1-2-3, aber auch deutlich stärker 4-1-4-1ig, als bei Barcelona. Sh. hier: http://vimeo.com/71062176

Antworten

km 25. Juli 2013 um 22:48

yes. jetzt lesen.

Antworten

Maratonna 25. Juli 2013 um 22:11

Endlich!!!!!!!!!!

Antworten

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*