Herausrücken im Zentrum bei Manndeckungen

Ein Artikel über individualtaktische Qualität und die Folgen einer schlechten Umsetzung. Zumindest ist dies die Intention des Artikels. Schon oft wurde von einigen Lesern gefragt, ob es möglich wäre, gruppentaktische oder individualtaktische Sachen in Verbindung mit den jeweiligen Qualitäten der ausführenden Spielern zu setzen.

Vorab: Solche Artikel zu machen ist nicht ganz so einfach. Es gibt nur sehr wenige taktisch analysierbare Bewegungen (eigentlich kaum welche), die nur ein einziger Spieler oder nur eine exklusive Spielergruppe macht und sonst niemand in der weiten Welt des Fußballs. Ein Artikel darüber würde wohl zu Diskussionen über die Einmaligkeit führen – darum habe ich in diesem Fall versucht, einen allgemeingültigen taktischen Aspekt zu erklären und möchte dann kurz die Verbindung zu einem praktischen Beispiel finden.

Die individualtaktische Bewegung bezieht sich in diesem taktiktheoretischen Artikel auf das Herausrücken bei einer Manndeckung im Mittelfeld. Dabei soll gezeigt werden, dass nicht nur die taktische Vorgabe, also zum Beispiel „Ihr Zwei deckt einfach eure Gegenüber!“, wichtig ist, sondern auch die Qualität der jeweiligen Spieler in dieser Disziplin.

Um dieser Erklärung ein praxisnahes Gesicht zu geben, werde ich gegen Ende ganz kurz das Spiel zwischen dem FC Bayern und dem FC Barcelona als Beispiel wählen; um genauer zu sein: Javi Martínez und Bastian Schweinsteiger gegen Andrés Iniesta und Xavi. Dieser Artikel soll dennoch vorrangig zeigen, was die Grundaspekte des Herausrückens bei einer Manndeckung sind.

Die generellen Nachteile einer Manndeckung

Als Manndecker hat man nämlich einen großen Nachteil: Im Normalfall ist man der reagierende Spieler. Der Gegner hat dadurch logischerweise einige Vorteile.

1)      Der individuelle sichere Informationsvorteil: Der Gegner weiß, was er machen wird. Wohin bewegt er sich? Wie bietet er sich an? Wohin weicht er aus? Wie wird er den Ball annehmen? Der Manndecker kann versuchen solche Sachen zu antizipieren, aber es ist überaus schwierig.

2)      Der kollektive sichere Informationsvorteil: Der Gegner weiß (im Normalfall) auch, wie sich das Aufbauspiel seiner Mannschaft gestaltet. Wohin bewegen sich die Mitspieler? Wo werden Räume frei? Wen kann ich sofort oder gar blind anspielen, wenn ich gepresst werde? Dadurch wird der Nachteil des Reagierens auf zwei oder mehr gegnerische Spieler ausgedehnt.

3)      Der kollektive unsichere Informationsvorteil: Hier kann der Gegner wissen, wie und wann sein Mitspieler anspielt. Allerdings kann er sich dessen oft nicht sicher sein, weil die Wechselwirkungen des gegnerischen Pressings und der Bewegungen sowie die individuelle Qualität des Mitspielers (und der Gegner) hineinwirken. Wird mein Mitspieler dann abspielen, wie er es im Normalfall tut? Wird er mich ansehen oder wird er blind spielen? Wann genau soll ich mich freilaufen? Dieses „Wann“ ist auf hohem Niveau potenziell spielentscheidend – es wird oft als „Automatismus“ bezeichnet, der aber durchaus präzise trainiert werden kann. Weil dies aber nicht immer getan wird und viel von externen Faktoren abhängt, hat hier der Gegner nur „vielleicht“ einen Vorteil oder er ist dem Manndecker gleichwertig: Beide wissen es nicht ganz genau, aber können es antizipieren.

4)      Der Geschwindigkeitsvorteil:  Aus diesen drei Informationsvorteilen entsteht natürlich ein motorischer Vorteil. Der Gegner kann loslaufen und Fahrt aufnehmen und sich selbst einen kleinen Raum „freilaufen“; kommt der Ball dann im richtigen Moment mit der richtigen Stärke, wird es der Manndecker schwer haben. Selbst bei höchster Konzentration, Aufmerksamkeit, Antizipation und Reaktionsschnelligkeit wird er zumindest ein kleines bisschen Raum für einen kurzen Moment aufgeben müssen.

5)      Der Anpassungsvorteil:  Eine Konsequenz aus den ersten drei Punkten. Dank einer eigenen Analyse oder eines externen Ratschlags sowie natürlich dem Geschwindigkeitsvorteil kann sich der gegnerische Spieler an seinen Manndecker anpassen und erhält dadurch einen weiteren Vorteil gegenüber dem reagierenden Spieler.

Diese Aspekte sind ebenfalls Gründe, wieso eine Manndeckung selten (auf dem gesamten Platz) genutzt wird. Es reicht, wenn sich ein Spieler falsch bewegt, falsch antizipiert oder falsch attackiert, um ausgespielt zu werden. Wird er überspielt, hat der Gegner nicht nur eine Überzahl, sondern die eigene Mannschaft ein großes Problem: Wer attackiert den neuen Ballführenden? Wer lässt seinen Mann stehen und was passiert mit dem?

Hinzu kommen gruppentaktische Nachteile, wie das Öffnen von Räumen beim manndeckenden Verfolgen freier Gegenspieler für Pässe oder Kurzpasskombinationen, die vielen Möglichkeiten für Diagonalpässe, die oftmals hohe Effektivität von Positionswechseln und Fluidität oder gar das bewusste Erzeugen von Reizüberflutung für die Gegner, was deren Defensivbewegungen zusätzlich destabilisiert.

Die praktische Bedeutung

Um diese Nachteile zu neutralisieren, wird die Manndeckung oftmals situativ, also nur in bestimmten Fällen, verwendet. Alternativ sind es auch lose Manndeckungen – also mit Übergeben an einen anderen Manndecker –, um  das Öffnen von Löchern oder Unterzahlsituationen zu vermeiden. Die gängigste Variante sind aber nur vereinzelte Manndeckungen mit mehreren „Raumdeckern“.

Das Grundprinzip wurde bereits beim Libero angewendet: Ein freier raumdeckender Akteur schließt die gefährlichsten Zonen und Löcher, sichert ab oder übernimmt gar einen Gegenspieler, falls dieser sich freispielen kann. Sehr grob vereinfacht könnte man also sagen, dass es heutzutage eine große Anzahl von „Liberi“ in bestimmten Anordnungen (z.B. im gängigen 4-4-2-Defensivsystem) mit vereinzelten Manndeckern unterschiedlicher Ausprägungen auf bestimmten Positionen innerhalb dieser Formation gibt.

Die meisten Teams im modernen Fußball nutzen dabei Mischformen aus Mann- und Raumdeckung. Eine sehr oft praktizierte Form ist eine positions- oder mannorientierte Raumdeckung im 4-4-2 mit losen zonalen Manndeckungen bei den Innenverteidigern gegen die gegnerischen Stürmer und relativ klaren Manndeckungen auf den Außenbahnen.

Die Erklärung dafür ist logisch. Auf den Außenbahnen können die Außenstürmer zocken, wenn die gegnerischen Außenverteidiger nicht aufrücken. Die Außenverteidiger können die meist dribbelstarken gegnerischen Außenstürmer problemlos stellen, innen den Weg nach innen versperren und haben dann die Außenlinie als Hilfe.

Zusätzlich hilft der einfache Fakt, dass diese drei Positionen beziehungsweise diese fünf Spieler bei fast jedem Gegner relativ statisch besetzt sind: Klassischer Mittelstürmer, klassische, diagonale oder maximal leicht inverse Flügelstürmer und natürlich zumeist nur vertikal aufrückende Außenverteidiger. Das einfache Motto „wo kein Chaos und gefährlicher Raum, da Manndeckung akzeptabel“ kann hier also als kleine Faustregel genutzt werden.

Die Manndeckung ist also dank der Außenlinie, der Entfernung zum Tor (Rückwärtspressing möglich, etc.) und natürlich der Absicherung durch die jeweiligen zentralen Spieler relativ simpel zu spielen; die Innenverteidiger können die Außenverteidiger beim Attackieren des ballführenden gegnerischen Flügelstürmers im Zuge der Raumverknappung hervorragend diagonal absichern und eine 3-1-Stellung herstellen.

Durch die Mittelfeldspieler und eine hohe vertikale wie ballnahe Kompaktheit können Passwege in die Mitte zugesperrt werden. Dadurch reicht es oftmals, den Gegner zu stellen, ihm den Außenweg aufzumachen und ihn dort abzudrängen. Dies erfordert weder viel Antizipation noch komplexe taktische Bewegung.

Anders sieht es im zentralen Mittelfeld aus. Im Spiel gegen den FC Barcelona zeigten Martinez und Schweinsteiger die hohe Kunst der intelligenten und individualtaktisch qualitativ hochwertigen Manndeckung.

Das intelligente mannorientierte Herausrücken als defensive Qualität

Wie in unserer Analyse zum Spiel bereits erklärt, haben sich die beiden Münchner relativ klassisch an den spanischen Welt- und Europameistern orientiert. Thomas Müller und Mario Gomez kümmerten sich um Sergio Busquets, wodurch die formative Überzahl der Katalanen im Mittelfeld neutralisiert und ihr Ballbesitzspiel nach hinten verlagert wurde. Sehr oberflächlich gesagt: Bayern spielte nicht mit 4-4-2 gegen 4-3-3, sondern mit einem 4-4-2-0 gegen ein 4-1-2-3; also einer Überzahl im ersten und einer Gleichzahl im zweiten Mittelfeldband.

Doch nicht nur die Bayern haben gegen Barcelona im 4-4-2-0 gepresst. Es gab auch einige andere Teams mit diesem Ansatz, doch nicht immer war diese Spielweise ein voller Erfolg. Man sieht: Auch die individuelle Qualität ist wichtig, ebenso wie das Timing. Sehen wir uns hierzu als Erklärung drei unterschiedliche Verläufe einer beispielhaften Szene an.

Szene 1

Szene 1

Die Bayern stehen in ihrem 4-4-2-0, Barcelona baut in einem 2-3-2-3 das Spiel auf. Xavi ist wegen des Deckungsschattens von Thomas Müller nicht anspielbar, Sergio Busquets wird von zwei Spielern flankiert. Barcelona muss aufbauen, als ob sie von einem Angriffspressing gestört werden – die Innenverteidiger haben aber dennoch alle Zeit der Welt am Ball. Ein interessantes Paradox, mit welchem Bayern jener formativen Streckung, die Barcelona über sich ergehen lassen musste, entging. Bayern stand dennoch hoch und hatte hinter dem Ball Überzahl.

Szene 2

Szene 2

Xavi befreit sich aus Müllers Deckungsschatten und bietet sich für den spielaufbauenden halbrechten Innenverteidiger an. Xavis Sichtfeld beschränkt sich auf hinten; wobei man das nicht so genau nehmen sollte. Sein direktes Sichtfeld, in welches er sofortige Pässe spielen kann, ist nach hinten; sein indirektes Sichtfeld hingegen, also sein Informationsstand über die Positionierung von Mit- und Gegenspielern im Raum, ist deutlich größer. Xavi weiß, wo sich Schweinsteiger befindet und Schweinsteiger weiß, dass Xavi das weiß. Daraus ergibt sich ein schönes Dilemma.

Szene 3

Szene 3

Schweinsteiger reagiert nun und rückt Xavi auf die Pelle. Er verfolgt ihn mannorientiert und Xavi nimmt in der Zwischenzeit den Ball an. Martinez ist etwas eingerückt, Gomez etwas tiefer, Müller stellt Busquets zu und die Mannschaft steht in einer kaum definierbaren Formation da. Es gibt jetzt drei mögliche Verlaufswege.

Szene 3.1a

Szene 3.1a

In diesem Szenario nimmt Xavi den Ball an und Schweinsteiger war beim Verfolgen, ob aufgrund physischer Ursachen oder wegen mangelnder Aufmerksamkeit, Reaktionsschnelligkeit oder Antizipation zu langsam. Xavi kann sich drehen, bevor er gepresst wird und hat das Sichtfeld nach vorne. Ein Spieler der Klasse Xavis kann einen schnellen und präzisen Pass auf den Rechtsaußen spielen.

Szene 3.1b

Szene 3.1b

Der Rechtsaußen hat mehrere hypothetische Optionen. Ein Abpraller auf den Flügel und eine Überladung desselben ist möglich, ebenso ein Pass zu Messi oder gar ein langer flacher Pass auf Busquets. Im weiteren Spielverlauf kann die Seite gewechselt und/oder der Raum „erobert“ werden. Ein paar Kurzpässe, Bayern müsste nach  hinten weichen und auf Schweinsteiger warten. Barcelona wäre höher positioniert und würde den Ball gegen eine desorganisierte Bayern-Mannschaft laufen lassen.

Szene 3.2a

Szene 3.2a

In diesem Szenario geht Schweinsteiger nun zu schnell nach vorne. Xavi nutzt sein Wissen um die Positionierungen der jeweiligen Spieler und dreht sich einfach um Schweinsteiger. Während Xavi problemlos dank seinem Schwung durch die Drehung schnell an Fahrt aufnehmen kann, muss Schweinsteiger erst stehen bleiben, sich drehen und nach hinten starten. Xavi kann nun den Raum infiltrieren oder einen Pass spielen.

Szene 3.2b

Szene 3.2b

Xavi rückt mit Ball am Fuß nach vorne auf.  Der Rechtsaußen ist in der Schnittstelle anspielbar, die Messi erweitert, oder er öffnet Raum für Alves. Schafft Bayern es diese Probleme zu neutralisieren, so ist dennoch Xavi am Ball und kann aufrücken. Messi unterstützt ihn, Iniesta kann einrücken – es entsteht eine 3:2-Stellung im Zwischenlinienraum. Keine gute Ausgangssituation, Martinez und Dante werden im Zuge ihrer eigenen situativen Manndeckungen ebenfalls taktisch komplex gefordert.

Szene 3.3a

Szene 3.3a

Im letzten Szenario macht Schweinsteiger alles richtig. Er rückt intelligent und rechtzeitig heraus, geht nicht zu voreilig mit dem Körper in den Zweikampf, sondern lässt Xavi den Ball annehmen und bedrängt ihn dann. Dadurch hat Xavi Probleme bei der Ballverarbeitung und kann sich nicht drehen. Sein direktes Sichtfeld bleibt nach hinten beschränkt, sein indirektes Sichtfeld verliert an Aktualität.

Szene 3.3b

Szene 3.3b

Xavi muss sich eine neue Position suchen. Eine Möglichkeit ist ein direkter Rückpass, eine andere eine Körpertäuschung und die Flucht in den freien Raum hinter Dani Alves.

Szene 3.3c

Szene 3.3c

Schweinsteiger nimmt die Verfolgung im Regelfall aber nicht auf. Theoretisch ginge es – Xavi würde gepresst werden und eventuell den Ball verlieren. Praktisch war dies aber unwahrscheinlich, dafür ist er zu gewieft und ein einfacher Pass nach hinten würde ihn befreien. Theoretisch wäre es auch möglich, dass dieser Pass nach hinten einen anschließenden Vertikalpass in die Lücke nach vorne und einen Schnellangriff Barcelonas, wie bei einem Konter, einleiten würde. Praktisch war dies aber unwahrscheinlich. Eher wurden solche Situationen vermieden, um nicht zu viel Chaos zu erzeugen, die Positionen und Kompaktheit zu wahren und keine schnellen Kurzpasskombinationen in den freien Raum zu ermöglichen. Schweinsteiger zieht sich also zurück, es entsteht ein ballorientiert verschobenes 4-4-2. Müller kann sich lose an Xavi orientieren, Gomez geht Richtung Busquets.

Fazit

Lose, zonale und situative Manndeckungen sind wieder in Mode. Aber nur selten gibt es sie im Kollektiv oder gar nur im Zentrum. Die Ursache dafür liegt in der gruppen- wie individualtaktischen Komplexität dieser Spielweise. Doch die Bayern zeigten gegen Barcelona, wie so etwas intelligent gespielt werden kann – doch dafür reicht nicht die alleinige Vorgabe einer solchen Spielweise, sondern auch die qualitativ hochwertige Umsetzung der Spieler und ein präziser Plan des Trainers. Jupp Heynckes selbst sprach von drei klar definierten Pressingzonen, die eingehalten werden mussten.

Der moderne Fußball ist so weit entwickelt, dass aufgrund der technischen Stärke der Spieler, der Analyse und der hohen Trainingszeit (Einstudieren von Automatismen, gegnerspezifischen Spielzügen, etc.) nicht nur die Offensive, sondern auch die Defensive immer komplexer wird. Ein technisch starker Spieler ohne die nötige Laufarbeit, Spielintelligenz oder Konzentration kann seine Räume oder Gegenspieler nicht kontrollieren. Ein Dauerläufer und Kämpfer benötigt ebenfalls die taktische Intelligenz, um vom Gegner nicht als Köder genutzt zu werden.

Auch deshalb sollte das Defensivspiel höher geschätzt werden. Das Offensivspiel wird von den meisten Fans (durchaus zu Recht) bevorzugt, weil es „schwieriger“ gilt. Es ist schöner anzusehen, weil man dafür mehr Fähigkeiten benötigt. Es sorgt für Bewunderung und Erstaunen. Doch auch im Defensivspiel gibt es solche herausragenden Fähigkeiten, die für „Oh“s und „Wow“s sorgen können.

Aktuell fehlt es wohl nur an der nötigen Aufmerksamkeit – obgleich Spieler wie Franco Baresi, Paolo Maldini oder Alessandro Nesta diese durchaus erfahren haben. Sie schafften den Spagat zwischen einer eleganten und von individueller Qualität geprägten Spielweise und einem destruktiven Defensivspiel. Diese Entwicklung im modernen Fußball darf gerne weitergehen; aktuell scheint das Offensivspiel vorne zu liegen.

CF 17. Mai 2013 um 18:28

Swansea spielt doch auch so ähnlich. Aufjedenfall arbeitet Swansea sehr gut mit dem Blickfeld eines Spielers gerade Britton ist in dieser Disziplin Weltklasse und gegen einen der nicht die Klasse eines Xavi hat ist es auch viel einfacher. Ich finde den Artikel sehr interessant, weil man mit einem guten Pressing und vielen losen Manndeckung ein Angriffspressing spielen kann ohne eigentlich ein Angriffspressing zu spielen. Diese Idee ist wirklich Klasse und ich glaube das der Fußball sich in diese Richtung entwickeln wird.

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C 16. Mai 2013 um 00:44

„Der Manndecker kann versuchen solche Sachen zu antizipieren, aber es ist überaus schwierig.“

das kann auch nach hinten losgehen wenn eine Antizipation antizipieren wird, oder schlichtweg ein technischer Fehler beispielsweise beim Stoppen eine Antizipation zu nichte macht

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Lino 15. Mai 2013 um 18:18

@RM: Was hätte Barca deiner Meinung nach tun können, um das Defensivverhalten der Bayern auszuhebeln???

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blub 15. Mai 2013 um 19:24

Wir reden von Spiel 1, oder?
Nachdem man erkannt hat das Bayern auf „normalem“ Wege schwer zu knacken ist wäre meine Marschrute gewesen
1) Schweinsteiger oder Martinez herausziehen
dann
2) agressiv den halbraum bespielen, inklusive hartem Gegenpressing.

Bsp: Xavi zieht Schweinsteiger raus, zu der Lücke hinter Alves, querpass zu Pique/Batra, der hart in die Schittstelle spielt, die dann von Iniesta, Busquets, Alves und von vorne Messi/Pedro bespielt wird. Der direkte Weg zum Tor/Schnittstellenpass wird gesucht.
Mit guten Timing halte ich das für prinzipiell gefährlich. Wenn man viele Männer in diesen Bereich bringt gelingt vielleicht sogar das Gegenpressing.

Also ein direkterer ansatz als üblich. Ein fitter Messi hätte dem Plan sicher auch nicht geschadet.

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Lino 15. Mai 2013 um 20:25

…und wenn Schweinsteiger wie in der Grafik 3.3c nicht rausrückt, sondern Xavi von Müller übernommen wird???

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blub 15. Mai 2013 um 21:37

Jetzt mal die nicht unrealistische Variante das man sowas in der Pause bespricht, dann spricht man ab das das signal vom IV kommt, der das volle Bild vor sich hat. Man kann ja das „normale Spiel“ weiterspielen bis die Situation eintritt.

Man spielt ja nicht 10 mal am stück den selben spielzug.

Perfektion hast du ja hoffentlich nicht von mir erwartet. Das hab ich als Laie in ca 5 min ausgebraint. 🙂

Die generelle herangehensweise agressiver und vertikaler zu spielen is aber imo der Pfad den Barca beschreiten sollte. Irgendwo mussten sie riskanter werden, das war die option die mir am besten gefalllen hat.

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Lino 16. Mai 2013 um 11:09

Prinzipiell wäre auch ein formativer Wechsel innerhalb des Spiels denkbar. So wäre bspw. das Pressing der Bayern gegen ein 3/3-1/3 nicht in dem Maße möglich gewesen, da die Halbräume schon formationsbedingt viel leichter bespielbar gewesen wären. Ich glaube irgendjemand auf abseits.at hatte eine ähnliche Idee. Generell halte ich das für die Zukunft des Fußballs, dass Mannschaften problemlos zwischen verschiedenen Formationen wechseln können. Deshalb sollte Barca neben dem klassischen 4/3/3 auch das 3/4/3 in sämtlichen Variationen weiter kultivieren, da es grundlegend andere Aspekte beinhaltet, welche viele Mannschaften vor Probleme stellen würde.

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Peda 15. Mai 2013 um 12:27

Großartiker Artikel!

Das Beispiel FCB:FCb macht aber auch deutlich, dass solche taktischen Feinheiten aber erst Sinn machen, wenn
a) ich mich mit dem Gegner eingehender beschäftigt habe und dessen Spielanlage gut einschätzen kann: würde bei Barcelona beispielsweise desöfteren ein IV mit Ball am Fuß aufrücken und Busquets weicht ihm aus, dann gingen auch die Mannorientierungen ins Leere.
b) ich das geeignete Spielermaterial dafür habe. Es lässt sich mMn eben nur ein gewisser Niveauunterschied taktisch aufholen, aber gerade gegen Barcelona in der Liga fehlt einigen Mannschaften trotz großartiger taktischer Vorbereitung letztendlich die individuelle Qualität.

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Bernhard 15. Mai 2013 um 12:01

Servus. Sorry dass ich mit einer Frage komme die gar nicht zum Thema passt, aber wird’s für das CL Finale auch wieder diese 5 Fragen geben, bzw. (für mich als Bayern-Fan relevant) einen kurzen Beitrag wie der FC B den BVB schlagen kann und wo die Dortmunder ihre Stärken/Schwächen haben?

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Daniel_D 15. Mai 2013 um 13:06

Leidest du an einer Wahrnehmungsverzerrung? Bayern ist doch die tonangebende Mannschaft dieser Saison in ganz Europa.

Wenn es also eine Analyse geben sollte, dann doch eher wie Dortmund Bayern schlagen kann und wie man das mannorientierte Pressing umgehen kann.

Warum sollte man so etwas über den Favoiriten machen, das erschließt sich mir nicht. Bayern wird ganz bestimmt keine makrotakitschen Veränderungen vornehmen. Das müssen sie auch überhaupt nicht.

Dortmund dagegen wird sich irgend etwas geniales einfallen lassen müssen.

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AP 15. Mai 2013 um 13:33

oder Dortmund spielt ihr Spiel….. Es gibt hier keinen Favoriten.

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seils 15. Mai 2013 um 13:38

Ich wunder‘ mich auch; wird Götze fit, würde ich den BVB sogar leicht favorisieren.

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Bernhard 15. Mai 2013 um 14:04

Lol, glaubst du echt dass Bayern einfach so Dortmund her paniert? Abgesehen davon hättest du meinen Beitrag genauer lesen sollen, als Bayern-Fan liegt mein Fokus doch nicht auf einem Thema „Wie kann der BVB Bayern schlagen“.

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AlexF 15. Mai 2013 um 14:22

Auf eine normale Frage sollte man immer möglich aggressiv antworten ?

Du solltest vielleicht mal den Tonfall deiner Antwort überdenken.

Antworten

Bernhard 15. Mai 2013 um 14:39

Alex F: Meinst du mich?
Was ist denn bitte aggresiv an meiner Antwort? Etwa das „lol“?
Mein Tipp meinen Beitrag genauer zu lesen ist genauso neutral wie Österreichs diplomatische Haltung. 😉

Antworten

AlexF 15. Mai 2013 um 19:47

Nein Bernhard du warst nicht gemeint, sondern der nette Herr der dir als erstes geantwortet hat. Entschuldige falls das falsch rüberkam.

Antworten

Bernhard 15. Mai 2013 um 20:47

AlexF
Passt schon,ist ja nix passier 😉

Antworten

MR 15. Mai 2013 um 13:36

Nein, zum Finale machen wir wahrscheinlich nichts. Das Spiel finden wir nicht besonders interessant und erwarten da auch keine hohen Klickzahlen.

😉

Antworten

AP 15. Mai 2013 um 14:03

Wie meinte Kloppo so schön, wenn du es schaffst nur an das positive zu Denken, an den Triumph, dann wirst du es auch, vorrausgesetzt die Leistung stimmt, packen.

Nur mit 2 verlorenen Finals in den Knochen finde ich diesen Druck, den einige Bayern Spieler tragen, unmenschlich. Sofern Sie es als Druck empfinden. Außer Müller 🙂 Dortmund kann nur gewinnen.

Wie dick müssen da die bayerischen Cochones sein, damit das Selbstvertrauen überwiegt, damit Du bei Rückstand all die neg. Geschichten weiterhin ausblenden kannst.

Boahhhh ich freue mich so auf dieses „Kopf“Spiel…

Antworten

AP 15. Mai 2013 um 11:51

„Jupp Heynckes selbst sprach von drei klar definierten Pressingzonen, die eingehalten werden mussten“.

D.h.
Zone 1-> Basketballabstand bzw. einfaches Stellen
Zone 2-> So nah wie möglich bzw. wenn möglich Zweimkampfführung
Zone 3-> Zweimkampfführung

oder wie kann man diese Aussage deuten RM?

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RM 15. Mai 2013 um 11:57

Haha, ich weiß nicht. Vielleicht war es auch anders gemeint? Ich könnte mir gut Folgendes vorstellen:

Pressingzone 1: Das Pressing um Busquets herum und hinter diesem; in Ruhe lassen, nur bei hoher Erfolgswahrscheinlichkeit pressen, Busquets als Linie, hinter der man sich positioniert und aus der man ggf. heraus startet.
Pressingzone 2: Das Pressing gegen Xavi, Iniesta und generell im zentralen Mittelfeld; die Manndeckungen, aggressives Stellen, Zurückdrängen, Sichtfeld einengen, hohe Aggressivität.
Pressingzone 3: Der Raum um Messi bzw. Messi als selbständiger Pressingaspekt.

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AP 15. Mai 2013 um 13:39

evtl. hat hier der Jupp von LvG die alte Schablone ausgepackt und das Feld in 3 Pressingzonen und 18 Rechtecke unterteilt.

🙂

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GH 15. Mai 2013 um 10:35

Könnte man dieses Pressing nicht auch mit ein paar schnellen Spielverlagerungen umgehen, da ja nach jeder Spielverlagerung ein kurzer Moment des Neuorientieren ist?
Gerade in diesem kurzen Zeitfenster könnte sich doch Xavi freilaufen.

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blub 14. Mai 2013 um 23:48

awesome. Mir fehlen die Worte.

Antworten

MT 14. Mai 2013 um 23:47

Sehr guter und interessanter Artikel (vor allem für mich als 6er).

Könnte Barca nicht nach einem Freilaufen von Xavi gerade durch mehrere Rochaden (Messi / Iniesta, Busquets / Pique, Alves / Pedro (oder wer auf dem rechten Flügel war)) die Fluidität erhöht, die „lose, zonale und situative Manndeckung“ aufgehoben werden und man sich, bei beständiger Fluidität, Richtung 16er kombinieren, wo Müller und Gomez wahrscheinlich nicht mehr verteidigen werden? (Ich hoffe, dass ihr die Möglichkeit nicht mit einbezogen habt und ich es überlesen habe).

Wie würdet ihr im Vergleich dazu Sven Benders defensiv Spiel beschreiben?
Denn ich meine beobachtet zu haben, dass Manni gerade Pässe antizipiert, den Gegner frühzeitig anläuft und versucht bei der Ballan- / mitnahme den Ball zu erobern. Oder täusche ich mich da?

Ansonsten gerne mehr solche Beiträge, wenn es eure Zeit zu lässt. 🙂

Antworten

TW 15. Mai 2013 um 00:06

Die Rochaden würden ja bei gutem defensiven Verhalten Schweinsteigers (Situation 3.3) im Rücken von Xavi stattfinden. Somit würde sein Bild der Situation (aus der Situation vor dem Herausrücken) noch mehr an Aktualität verlieren. Ich sehe hier keine Option.

Total krank aber eine eventuelle Lösung des Dilemmas wäre ein enges Vorbeilaufen eines IV an Xavi – analog zum Hinterlaufen. Xavi könnte den Ball nur tropfen lassen und der IV den Geschwindigkeitsvorteil und Schweinsteigers Fokus auf Xavi nutzen, um in den Raum hinter Schweinsteiger zu kommen. Bei einem Ballverlust würde Bayern dabei jedoch das Tor quasi offen stehen.

In der individualtaktischen Trainingslehre entspricht die hier beschriebene Situation dem „1 gegen 1 im Zentrum im Rücken des Angreifers“. Dabei gibt es zwei Phasen:
1. Angreifer noch nicht am Ball
2. Ballführender Angreifer

Für die ersten Phasen gelten die folgenden Regeln:
– Hinter dem Angreifer seitlich versetzt positionieren (kürzerer Weg zum Tor), damit Blick und Laufweg Richtung Ball frei sind
– Ball und Gegner beobachten und auf Zuspiel vorbereitet sein (Minimierung des von RM beschriebenen Informationsrückstandes)
– Einem Zuspiel entgegenstarten und es idealerweise abfangen
– Ist ein Abfangen nicht möglich, in die Phase 2. übergehen

Regeln für die 2. Phase:
– Optimalen Abstand zum Angreifer wählen
– Nicht gleich attackieren
– Blick nur auf den Ball, um nicht von Finten getäuscht zu werden
– Zugriff im Moment der Drehung abwarten

RM beschreibt in seinen Situationen 3.1 und 3.2 übrigens die beiden häufigsten Fehler, die auch in den Trainingsunterlagen explizit aufgeführt werden:
– Verteidiger hält zuviel Abstand, so dass der Angreifer sich drehen kann
– Verteidiger deckt zu eng und kann „umwickelt“ werden

Bender schafft es also, die zweite Phase durch hohe Aufmerksamkeit und seine starke Dynamik zu umgehen. Er verhält sich damit theoretisch also noch besser als Schweinsteiger ;-).

Antworten

RM 15. Mai 2013 um 00:11

Einem Zuspiel entgegenstarten und es idealerweise abfangen

Steht so drin? Haha, da freue ich mich.

Blick nur auf den Ball, um nicht von Finten getäuscht zu werden
Finde ich auch unpassend.

Antworten

TW 15. Mai 2013 um 00:22

Ja, steht beides so drin. Hab jedoch ein paar Ergänzungen weggelassen (Anspiel soll vor dem Angreifer antizipiert werden, Entgegenkommen nur bei Erkennen, dass der Ball eher erreicht werden kann), um Platz zu sparen.

Was hast Du für Einwände? Können wir eventuell auch in einem Chat diskutieren?

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RM 15. Mai 2013 um 00:37

Keine wirklichen Einwände. Aber beim Antizipieren von Passwegen und dem „Davor-Abfangen“ bezweifle ich, dass es gegen gute Fußballer funktioniert. Gegen mich hat das wohl nie jemand geschafft, weil es schlicht und ergreifend individualtaktisch sehr einfach zu verhindern ist. Ich drehe mich in seinen Schwung rein, strecke den Hintern raus und der Gegner sieht wie ein Depp aus. Macht Iniesta mit 20 Kilo Kampfgewicht auf ähnliche Weise.

Blick auf den Ball ist suboptimal, weil man die Körpertäuschung eines Gegners wegen seiner Gewichtsverlagerung und Bewegung nutzen kann, um ideal zu attackieren. In Zeiten der modernen Videoanalyse einzelner Spieler und ihrer Bewegungsabläufe sollten Finten nicht mehr die große Hürde im Defensivspiel darstellen.

Antworten

Lukinger 15. Mai 2013 um 08:18

TW:
Bender schafft es also, die zweite Phase durch hohe Aufmerksamkeit und seine starke Dynamik zu umgehen. Er verhält sich damit theoretisch also noch besser als Schweinsteiger .

Ich finde viele Dortmunder Spieler versuchen den Ball schon zu erobern bevor der Gegenspieler ihn annehmen kann, die Mehrheit der Bayernspieler versucht hingegen eine sinnvolle Weiterverarbeitung zu verhindern.
Das beste Beispiel ist dabei wohl die unterschiedliche Spielweise der zwei wohl besten deutschen Verteidiger Hummels und Badstuber.
Hummels Spielweise ist spektakulärer und wenn es gut geht auch besser, aber leider funktioniert es nicht immer (vgl zB 1:0 gegen Italien).
Ich finde übrigens, dass Dante da ein erstaunlich gutes Gespür für hat, wann er in den direkten Zweikampf gehen soll und er irgendwie das ausgeglichenste Spiel der drei genannten IV hat.

Antworten

Thomas 15. Mai 2013 um 08:35

„Blick nur auf den Ball“ in der zweiten Phase halte ich auch für den falschen Ansatz. Siehe auch:
http://www.youtube.com/watch?v=TR_uyPT-_aw
Ich denke eher, dass auch Defensivspieler die Körperbewegungen des Gegners mitnutzen, nicht nur Ronaldo als Offensiver.

Antworten

Billy 15. Mai 2013 um 09:51

@RM Das Davor-Abfangen ist aber doch grade deswegen möglich, weil der eigentliche Passempfänger nicht mitbekommt, dass der Verteidiger den Pass abfangen will. Durch das extrem agressive und schnelle Aufrücken des Verteidigers bringt er sich quasi zwischen Angreifer und Ball und kann so sämliche Nachteile in seine Vorteile umwandeln. Klar ist aber auch, dass so ein Spiel extrem risikoanfällig ist. Ich habe für beide Richtungen Szenen zum Beispiel von Hummels im Kopf, wo er einmal kompletten Erfolg erzielt und in der nächsten Situation wie ein „Depp“ aussieht.

Antworten

RM 15. Mai 2013 um 10:09

Das Davor-Abfangen ist aber doch grade deswegen möglich, weil der eigentliche Passempfänger nicht mitbekommt, dass der Verteidiger den Pass abfangen will.

Das bezweifle ich eben. Ein wirklich guter Spieler wie Xavi dreht seinen Kopf kurz vor der Ballannahme (sh. oben, das indirekte Sichtfeld) und weiß, ob der Gegner zum Sprint ansetzt. Außerdem spürt man es auch, wenn jemand schnell angerauscht kommt und bei extrem guter Reaktionsschnelligkeit kann man es auch noch in letzter Sekunde verhindern. Wie gesagt: Mir wurde in meinem gesamten Leben noch nie so ein Ball effektiv ohne Foul abgenommen. Ballannahme -> man spürt oder sieht Gegner -> Hintern leicht raus und in Gegner reindrehen. Der hat keine Chance, außer bei richtiger Geschwindigkeit im Anlaufen und richtiger Haltung des gegnernäheren Fußes. Dann kann man den Gegner in die eigene Richtung „mitziehen“, wodurch dessen Antritt abgebremst wird und man ihn sehr unlässig am Knöchel trifft. Nicht immer ein Foul, fast nie Gelb, wenn man es richtig macht.

Antworten

TW 15. Mai 2013 um 10:22

@Lukinger: Das unterschiedliche Verhalten der Dortmunder und Bayern liegt auch in der Mannschaftsausrichtung begründet. Während Bayern sehr mannorientiert 1:1 presst, stellt Dortmund ballnah Überzahlen her. Dies ist am besten durch einen Vergleich der Bildanalyse von MR zu Dortmund-Real und RMs Artikel zu Bayerns Pressing zu sehen. Aus diesem Grund liegen meist andere Situationen vor. Rauscht ein Bayer an seinem Gegenspieler vorbei, so ist der Raum hinter ihm offen. Bei Dortmund wartet dort eine Absicherung, vor allem im Mittelfeld. Dies erlaubt ein riskanteres Vorgehen beim Herausrücken.
@Billy,RM: Hier liegt wohl ein Missverständnis von Seiten RMs vor. Das Herausrücken geschieht tatsächlich um vor dem Gegner am Ball zu sein, so wie Billy sagt. Idealerweise überrascht der Verteidiger den Gegner und dieser kann erst reagieren, wenn der Verteidiger bereits zwischen ihm und dem Ball ist. In RMs Variante ist der Gegner bereits am Ball. In diesem Fall gelten die Regel für Situation 2. (ballführender Angreifer).

Antworten

TW 15. Mai 2013 um 10:27

Ergänzung zu @RM,Billy: Die Ausgangssituation des “1 gegen 1 im Zentrum im Rücken des Angreifers” ist eine enge Manndeckung des Verteidigers mit Position zwischen Gegner und Tor. Der Verteidiger muss somit nicht erst die Distanz zum Gegner verkürzen. Dies entspricht einer anderen Spielsituation mit anderen Verhaltensempfehlungen.

@RM,Thomas: Die Empfehlung, nur den Ball zu beobachten, gilt für den Breitensport. Eine Videoanalyse der Gegner wird in der Kreisliga eher selten durchgeführt. Es wäre interessant zu erfahren, was dazu in einem Fußballlehrerseminar erzählt wird. Gibt es hier Trainer mit mehr als einer C-Lizenz?

Antworten

RM 15. Mai 2013 um 12:02

In RMs Variante ist der Gegner bereits am Ball.

Hö? Muss ja nicht sein. Ball kommt, 1m vor Ballannahme erkenne ich, dass Gegner vor mir am Ball sein will und schiebe den Arsch raus. Ball geht in eine Richtung vorbei, Gegner in die andere und ich jogge lässig dem Ball in den freien Raum hinterher (mit leichtem Touchieren mit dem gegnerfernen Fuß kann ich scharfe Pässe abbremsen, wenn’s sein muss).

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Thomas 15. Mai 2013 um 11:55

@TW: Uff, „nur für den Breitensport“ habe ich aus dem Kontext „Xavi, Schweinsteiger“ jetzt nicht rausgelesen. 🙂

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Billy 15. Mai 2013 um 13:35

@RM Deine Fähigkeiten in allen Ehren, aber wie erklären sich dann Situationen wie die von Hummels, wo er genau solche Situationen löst? Ich will nicht abstreiten, dass solche Situationen schwer und risikobehaftet sind, aber die völlige Unmöglichkeit sehe ich nicht. Wir reden ja auch nicht nur von hochklassigen Angreifern, wie der Arikel sehr schön darstellt, sondern auch von hochklassigen Verteidigern. Und grade ein IV wie Hummels kann aus einem solchen Vorstoß/Ballgewinn durch seine Spielstärke starke Chancen generieren, was in meinen Augen das Risiko rechtfertigt.

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RM 15. Mai 2013 um 13:52

Ich will nicht abstreiten, dass solche Situationen schwer und risikobehaftet sind, aber die völlige Unmöglichkeit sehe ich nicht
Ich auch nicht. Sage ich auch nicht. Hängt vom Gegenspieler ab. Wenn der nicht kuckt, dann geht’s. Ich mache sowas auch oft. Nur bei mir keiner. Ist wohl auch ungefähr das Einzige, was ich richtig gut kann (außer im Mittelkreis stehen und lange Bälle schlagen).

Und Hummels macht es halt manchmal nicht perfekt, sondern läuft ins Leere. Und manchmal macht er es perfekt und der Gegner kuckt nicht, dann funktioniert es. Ich wehre mich nur dagegen im modernen Fußball mit so vielen herausragenden Technikern dies als prinzipielle Marschroute vorzugeben.

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Billy 15. Mai 2013 um 16:49

Ich wehre mich nur dagegen im modernen Fußball mit so vielen herausragenden Technikern dies als prinzipielle Marschroute vorzugeben.

–> Da bin ich voll und ganz bei dir eben weil zu risikobehaftet. Ich fand es nur als weitere Möglichkeit zu den og. erwähnenswert.

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TW 15. Mai 2013 um 13:27

@Thomas: Mein erster Beitrag war eher allgemein auf die Frage von MT bezogen. Ich gehe einfach mal davon aus, dass er eher nicht in der Champions-League mitspielt ;-). Im Fall mit Xavi ist das natürlich was Anderes. Deswegen habe ich auch nach Trainern mit mehr als C-Lizenz gefragt.

@RM: Ich sage ja „Idealerweise überrascht der Verteidiger den Gegner und dieser kann erst reagieren, wenn der Verteidiger bereits zwischen ihm und dem Ball ist.“ Der Angreifer kann also seinen Körper nicht mehr einsetzen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich als Verteidiger selbst schon mit diesem Trick aufs Korn genommen wurde. Wenn der Angreifer das Herausrücken erwartet, ist es sicherlich eine gute individualtaktische Option.

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RM 15. Mai 2013 um 13:53

@RM: Ich sage ja “Idealerweise überrascht der Verteidiger den Gegner und dieser kann erst reagieren, wenn der Verteidiger bereits zwischen ihm und dem Ball ist.”
Das schwierige daran ist ja das „Überraschen“. Wobei das Schöne ja ist, dass man die Wahrscheinlichkeit für diesen „Überraschungseffekt“ taktisch erhöhen kann.

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TW 15. Mai 2013 um 14:12

„Wobei das Schöne ja ist, dass man die Wahrscheinlichkeit für diesen “Überraschungseffekt” taktisch erhöhen kann.“

Jetzt spann uns doch nicht auf die Folter…

P.S.: Es ist ja nicht die prinzipielle Marschroute. Die Option soll nur stets in Betracht gezogen und durch Positionierung und Aufmerksamkeit vorbereitet werden. Wenn ich weiß, dass mein Verteidiger seinem Angreifer von der Dynamik und Technik unterlegen ist, dann werde ihn anweisen, den Angreifer nur zu stellen und auf Unterstützung zu warten.

P.P.S.: Ein aggressives Herausrücken kann ja auch durch Absicherungen ermöglicht werden. Scheitert der Versuch, stellt die Absicherung den Gegner und der Verteidiger presst rückwärts.

P.P.P.S.: Das Problem ist augenscheinlich, dass die meisten Fußballer nicht das Niveau der Autoren und Leser dieser Seite aufweisen. Von daher werden häufig klare Regeln definiert, die spielintelligente Spieler natürlich weiter auslegen dürfen 😉

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