Borussia Dortmund – Malaga C.F. 3:2
Der Wahnsinn seziert.
Es war ein Spiel, welches träge startete, zunehmend hektisch wurde und am Ende explodierte. Der BVB war überlegen und hätte den Sack mehrfach zuschnüren können, aber machte verschiedene taktische Fehler und nutzt wie schon im Hinspiel gute Chancen nicht. Doch was spielerisch nicht funktionieren wollte, wurde am Ende erzwungen. Taktisch sah das folgendermaßen aus.
Malaga findet die Kompaktheit
Es war von Beginn an ein anderes Spiel als das erste Aufeinandertreffen, da beide Trainer justiert hatten. Bei den Gästen gab es die wesentlichste Änderung, durch die Pellegrini seine Defensive stabilisieren konnte.
Die vier Offensivspieler, die bei Malaga üblicherweise etwas getrennt vom hinteren Sechserblock agieren, verzichteten auf ein hohes Pressing. Sie positionierten sich flach vor den Sechsern, sodass eine Art 4-2-4-0-Defensivformation entstand. In dieser kompakteren Ordnung gelang es den Andalusiern sehr gut, das Aufbauspiel des BVB aus dem zentralen Mittelfeld heraus zu drängen, wo die Dortmunder im Hinspiel noch machen konnten, was sie wollten.
Besonders bemerkenswert war die Positionierung der beiden nominellen Stürmer Joaquin und Baptista, welche die Passwege zu Dortmunds Sechsern meist nicht sauber zustellten, sondern eng belauerten. Sie ließen den Passweg also auf, positionierten sich aber so eng daneben, dass der Pass gerade riskant genug gemacht wurde, dass die Borussen ihn nicht spielen wollten. Dadurch erzeugten die beiden quasi einen dreifachen Deckungsschatten, da sie nicht nur den Raum hinter sich, sondern auch zwischen sich abdecken konnten. Auf diese Weise nutzte Malaga die technischen Mängel von Subotic und Santana aus, die sehr darauf bedacht waren Fehlpässe und Konter zu vermeiden.
Hinter dieser ersten Linie agierten Camacho und Toulalan recht frei und passten sich optionsorientiert an die Bewegungen der Borussia an. So sicherten sie vor allem Räume vor der Abwehr und verengten Ballungszonen der Dortmunder, aber bei Notwendigkeit rückten sie auch sehr vorausschauend heraus. So konnten sie Dortmunds Mittelfeldspieler oft daran hindern, sich ins Feld zu drehen und erzwangen direkte Rückspiele in die Abwehr.
Dortmunds besetzt die Verbindungsräume schlecht
Dabei bestand die Abwehr der Borussia bei Ballbesitz meist aus einer Dreierreihe, da die Innenverteidiger von Bender oder Gündogan unterstützt wurden, die sich mittig oder nach links zurückfallen ließen. Die Außenverteidiger schoben dafür etwas früher hoch als üblich, wohl um die hohe Stellung von Malagas Flügelspielern auszunutzen. Mit Götze, der sich frei durch das Mittelfeld bewegte, entstand eine Art 3-4-3-Systematik, bei der die zentralen Positionen und die dritte Abwehrposition wechselnd besetzt wurden. Das spielte der BVB aber nicht gut aus.
„Heute haben wir das schlechteste Champions-League-Spiel gemacht, fertig.“
(Jürgen Klopp auf der PK nach dem Spielende, folgende Zitate ebenfalls.)
So war beispielsweise das seitliche Herauskippen von Gündogan nicht so wirkungsvoll, wie das gegen 4-4-2-Ordnungen oft der Fall ist. Das lag zum einen daran, dass Malaga eben eher ein 4-2-4 als ein 4-4-2 aufreihte. So hatten die Flügelspieler kompaktere Positionen zu den Stürmern und konnten mit ihnen die diagonalen Passwege zustellen, ähnlich wie es die Stürmer mit den vertikalen Passwegen taten.
Zum anderen bewegte sich der BVB schwach in die zweite und dritte Linie. Reus, Lewandowski und Blaszczykowski postierten sich hauptsächlich weit außen und sehr hoch in der Spitze. Auch Götze war nur unkonstant präsent, da er sich ungeduldig bewegte und die zentralen Räume immer wieder verwaisen ließ.
Symptomatisch: Gündogan spielte in den ersten 45 Minuten 17 Pässe in der eigenen Hälfte, die zwar alle ankamen, von denen er aber keinen einzigen (!) nach vorne spielen konnte. Auch Götze ließ sich bei längeren Ballbesitzphasen weit zurückfallen und spielte sogar elf Pässe aus dem Linksverteidiger-Raum, aber bis auf einen langen Ball ins Toraus spielte er diese ebenfalls nur seitlich oder nach hinten.
„Wir waren zu früh in der ersten Linie; vier, fünf Mann, ohne uns noch mal zu lösen in die Halbräume.“
Malaga schnürte also den eröffnenden Pass gut ab und selbst, wenn dieser einmal gelang, gab es für den Empfänger im Sechserraum kaum Möglichkeiten weiterzuspielen. Die Dortmunder kamen viel zu selten in die zentralen Offensivräume und konnten daher weder die höhere Position ihrer Außenverteidiger, noch die relativ aggressive Positionierung der Flügelstürmer ausnutzen.
Die Hauptgefahrenquelle Dortmunds waren daher lange Bälle auf Lewandowski, der in der Ballbehauptung ein Weltklasse-Spiel machte. Malagas relativ hohe Abwehrlinie war dann anfällig für schnelle Weiterleitungen, zumal Dortmund deutlich aktiver und vorausschauender auf die zweiten Bälle spekulierte. Viel kam allerdings auch dabei nicht heraus, in den ersten 30 Minuten gelang den Borussen nur ein einziger Schussversuch.
Stabilität durch Dynamik
Letzteres gilt allerdings auch für Malaga, auch wenn die Spanier mit ihrem ersten Versuch gleich das Tor trafen. Bis zu einem Freistoß direkt vor der Pause blieb das auch der einzige Schussversuch der Gäste, die aus dem Spiel eigentlich noch ungefährlicher waren als der BVB.
Das lag zum einen daran, dass sie bei Ballbesitz wenig Spieler nach vorne brachten. Antunes und Gámez agierten deutlich zurückhaltender als im Hinspiel und Malagas Sechser sind ohnehin sehr defensiv orientiert, sodass Dortmunds gewohnt gutes Pressing kaum gefordert wurde. Nur mit vereinzelten Verlagerungen auf Gámez, wenn Reus im Pressing eingerückt war, konnten sie etwas Gefahr ausstrahlen, dennoch blieben die ausweichenden Bewegungen des „falschen“ Sturmduos (Joaquin Flügelspieler, Baptista Zehner) ohne großen Einfluss. Die Absicherung gegen Konter war Malaga sichtlich am wichtigsten, die Torgefahr wollten sie aus eigenen Balleroberungen erzeugen.
Dieses Element hatte der BVB aber gut im Griff, was vor allem an der Ausrichtung der Doppelsechs lag. Durch deren nach hinten gerichtete Bewegungen waren die Borussen stets torseitig mit vier Spielern abgesichert. Gündogan und Bender konnten dann im Umschalten ihre Dynamik einbringen, wobei besonders Bender wichtig war, der sich schon bei Ballbesitz intelligent in absichernde Positionen brachte. Das war besonders wegen der hochstehenden Flügelspieler Malagas wichtig, die sonst hinter den aufgerückten Außenverteidigern öfter Raum gefunden hätten. Diese rückten allerdings auch nicht fatal weit auf, sondern spielten diszipliniert und kamen schnell in ihre Positionen zurück.
Auf diese Weise konnte Dortmund die „Jäger“-Natur der beiden Sechser effektiv nutzen und Benders Einsatz schien eine gute Wahl. Malagas Führungstreffer wurde dann aber maßgeblich von diesem Faktor beeinflusst. Bender war zu aggressiv auf einen zweiten Ball herausgerückt und Gündogan sicherte nicht konsequent ab. Joaquin traf aus dem resultierenden Raum.
Eine halbe Stunde 4-3-3
In der 30. Minute stellte Jürgen Klopp daher um. Im 4-3-3-System sollte seine Elf mehr Präsenz in den zentralen Räumen entwickeln. Blaszczykowski wurde ins Zentrum auf die halbrechte Achterposition beordert und Götze nach rechts außen, von wo aus er sich stärker in Richtung Mitte orientierte als der Pole zuvor.
Das hatte erst mal nicht den ganz großen Effekt, da Götze und Gündogan nun voneinander getrennt wurden und Dortmunds Grundordnung etwas gestreckter war. Camacho und Toulalan konnten in ihrer freien Positionsinterpretation außerdem gut reagieren. Zudem erwischte Blaszczykowski einen ganz schlechten Tag und wirkte im Zentrum des 4-3-3-Systems als Flaschenhals; in Hälfe eins spielte er nur miserable 7 von 21 Pässen zum Mitspieler, drei davon auf dem linken Flügel nach hinten.
Dennoch hatte der BVB eine etwas bessere Raumaufteilung als zuvor und fand etwas stärker zum Zusammenspiel. Besonders die rechte Seite, die zuvor keine große Rolle gespielt hatte, war nun präsenter, wodurch letztlich auch der Ausgleichstreffer eingeleitet wurde. Der war allerdings das Produkt einer spielerischen Glanzleistung, die wenig mit den taktischen Umständen zu tun hatte.
„Wir haben Videoszenen gezeigt, wie wir aufbauen und durch unsere eigene Passivität Räume schließen.“
Wirkliche Verbesserungen gab es dann erst nach der Halbzeitpause, als die Dortmunder begannen, sich deutlich bewusster und intelligenter im Zentrum und den Halbräumen zu positionieren. Schon nach 90 Sekunden konnten sie sich durch den überladenen linken Halbraum kombinieren und Lewandowski kam zu einem ordentlichen Abschluss.
In der Folge ließ sich der Stürmer vermehrt zurückfallen, Götze und Blaszczykowski überluden wechselnd die linke Seite und Dortmund schien das Spiel in der Hand zu haben. So war die erste Viertelstunde der zweiten Halbzeit taktisch gesehen die beste Phase des BVB, was sie aber wegen aufkommender Ungeduld am Ball nicht konstant ausnutzen konnten. Wo sie zu Beginn eine ruhige Ballzirkulation ohne Anspielstationen hatten, ergaben sich nun vermehrt Anspielstationen, die aber unnötig hektisch überspielt wurden. Mit einigen verfrühten langen Bällen schenkten die Dortmunder Innenverteidiger in dieser Phase viel Potential her.
Zu frühe Rückumstellung
In der 62. Minute stellte Klopp dann zurück auf das 4-2-3-1, was er nachher damit begründete, Sahin nicht in das 4-3-3 einwechseln zu wollen. Zudem fehlte wegen Schieber, der als deutlich offensivere Alternative zu Blaszczykowski kam, auch die Option für die zweite Achterposition.
Diese Änderung fruchtete aber erst mal nicht und bis zu Sahins Einwechslung zehn Minuten später kamen die Dortmunder zu keinem weiteren Torschuss. Lewandowskis Abseitstor fiel zwar in diese Phase, war aber auch nur Stückwerk, welches ohne den Abseitsvorteil nicht möglich gewesen wäre. Das Spiel ging durch eine sehr hektische Phase mit viel hin und her, ohne größere Feldvorteile oder längere Ballbesitzphasen.
Erst mit Sahin kam Dortmund wieder etwas besser ins Spiel. Nach drei Minuten leitete der Spielmacher bereits mit einem seiner berüchtigten Diagonalpässe eine vergebene Riesenchance von Reus ein. In dieser Szene konnte Dortmund einmal die vorgeschobene Position der Außenverteidiger ausnutzen, Piszczek hatte ballfern Isco überlaufen. Nach weiteren fünf Minuten folgte eine Großchance von Götze, die Gündogan aus seiner nun höheren Position einleiten konnte.
Entlastungsangriffe gegen Dortmunds Rhythmus
Ganz konsequentes Powerplay konnten die Borussen jedoch auch in dieser Phase nicht aufziehen, da sich Malaga sehr stark wehrte. Sie ließen sich nicht komplett hinten reindrängen, sondern fuhren immer wieder Entlastungsangriffe über ihre starken Individualisten in der Offensive, besonders Isco glänzte. So zwangen sie die Hausherren, ihre Angriffe ständig wieder vom eigenen Strafraum aufzubauen und spielten außerdem Zeit herunter.
Zudem dominierten die Andalusier die Standardsituationen in beide Richtungen. Während Joaquin zwei Mal aus guten Kopfballpositionen vergab, konnten sie auch die Dortmunder Freistöße und Ecken, die sie nun vermehrt verschuldeten, teilweise für sich nutzen. So spielten sie nach abgewehrten ruhenden Bällen fokussiert den Flügel entlang in die Tiefe und konnten so vereinzelte Gegenstöße herausholen. Auch in Ballbesitzphasen nutzten sie lange Bälle in den Rücken der Außenverteidiger, um auf simple Weise viele Dortmunder Defensivspieler zu binden und zurückzudrängen.
Dadurch entstand zunehmend eine Hektik und Zerfahrenheit im Spiel, die Dortmund daran hinderte zu einem drückenden Rhythmus zu finden. Stattdessen machten sie unter dem Zeitdruck vermehrt Fehler im Aufbau und Malaga kam nun auch vereinzelt zu Kontersituationen. Mit einer dieser Gelegenheiten konnte Isco, der eine starke zweite Hälfte spielte, dann das 1:2 einleiten. Auch bei der Verteidigung dieser Szene stellten sich die Borussen hektisch an, indem sie naiv und krampfhaft versuchten, den verlorenen Zugriff auf die Situation zurückzuerlangen, anstatt den Angriff nur zu verzögern – ein Fehler, der dem BVB öfter unterläuft, gerade in nervösen Phasen.
Hummels erbolzt den Sieg
Mit wenigen Minuten auf der Uhr und zwei zu erzielenden Toren, holte Klopp dann die Brechstange raus. Und die trug bei den Schwarzgelben einen Namen: Mats Hummels. Der kam für lange Bälle von hinten, die Santana in der Spitze behaupten sollte. Teilweise ging auch Subotic noch mit nach vorne.
Diese Brechstangenmethode war nicht anspruchsvoll, aber zumindest sehr gut interpretiert von den Borussen. Zum einen können Sahin und Hummels die langen Bälle natürlich auf Weltklasse-Niveau bringen, was eine gute Basis für diesen Ansatz war.
Zum anderen wurden die Borussen nicht vollkommen chaotisch, sondern behielten eine relativ gute Staffelung für die zweiten Bälle. Piszczek und Schmelzer sicherten die Breite, Lewandowski und Götze spekulierten auf die Abpraller von Santana. Schieber und Reus gingen ebenfalls auf die Abpraller oder die direkte Weiterleitung.
So wurde Malaga quasi im Abwehrzentrum und drumherum überladen und konnte sich gegen das simple Gebolze nicht so recht wehren. Pellegrini versuchte mit einer Umstellung auf ein 4-4-1-1 zu reagieren, wobei Santa Cruz vorgeschoben die langen Bälle direkt verhindern sollte, aber dafür hatten Sahin und Hummels zu viel Platz zum Ausweichen.
Was sich aus diesem Last-Minute-Plan entwickeln sollte, ist heute bereits ein fester Teil der Fußballgeschichte. Eine Art schwarzgelbe Massenhysterie, kollektiver Adrenalinrausch, ein einmaliges Ereignis für die Ewigkeit. Fußballwahnsinn.
Fazit
Erkenntnisse aus dem Spiel? Selbst so einen historischen Irrsinn kann man noch analysieren! Selbst das unerklärlichste ist im Fußball noch erklärbar. Aber die treffendste Analyse ist vielleicht trotzdem die SMS, die ich gestern im Stadion direkt nach dem Abpfiff bekommen habe:
„Hammerwanmerdrammergammerlammer wooooopaddieee Ring dingedingdingediiiiii“
Der BVB steht im Halbfinale.
127 Kommentare Alle anzeigen
air force 1 15. April 2013 um 13:33
@blubblublub
Du schreibst: „Kannst du auch belegen das Mats die Champions League-Hymmne mitgesungen hat, denn wer nicht mitsingt kann ein Team ja auch nicht führen“!
Frage mich ernsthaft ob mein 5 Jahre alter Sohn einen intelligenteren Beitrag verfassen kann. Ehrlich gesagt, traue ihm jedenfalls mehr zu als @blub.
blub 15. April 2013 um 14:23
Du hast Kinder?
Ich glaube ich rufe mal besser beim Jugendamt an.
Trollbisse sollen gefährlich sein.
hps 15. April 2013 um 18:02
Hier gilt dasselbe Motto wie schon beim Hinspiel: https://spielverlagerung.de/2013/04/04/cf-malaga-borussia-dortmund-00/#comment-34398
air force 1 16. April 2013 um 12:23
5 jähriger Sohn???
Wer gibt schon in einem online Forum persönliche Dinge preis???
„Ways of Deception“ ( Wege der Täuschung ) ein Thema mit dem sich der BVB jetzt auseinandersetzen muss. Mou ist nämlich ein Meister darin.
Sven 15. April 2013 um 10:29
Bei aller taktischen Analyse bleibt für mich , dass Malaga mit recht einfachen taktischen Maßnahmen die derzeitigen Grenzen des BVB-Teams aufgezeigt hat: Ohne einen Hummels kommt keine wirkliche qualitative Spieleröffnung zustande, Santana ist defensiv eher ein Risikofaktor im Team und auch Subotic fehlen die technischen Mittel, Gündogan findet in den eindeutig überspielten Götze und Reus keine Anspielstationen (Die Überspieltheit ist angesichts ihres Alters und der Spielbelastung nicht verwunderlich. Durch solch eine Phase mußte auch ein Messi schon durch), dadurch wird das Spiel ab der Mittellinie aber sehr mittelastig, zu eng und für einen dicht stehenden gegener wie Malaga leicht durchschaubar. Und wenn dann Lewandowski und o. die wenigen Chancen nicht nutzen, wird es sehr eng für den BVB. Das kann man in der BL noch gut übertünchen, aber gegen ein Klasseteam wie Real wird es so sehr eng werden.
Zur „Brechstange“: Es bleibt zu hoffen, dass der BVB damit nicht sein Glück-Kredit aufgebraucht hat. Sie werden es gegen Real brauchen.
air force 1 15. April 2013 um 12:42
Zwei Aspekte seinen hier noch hinzugefügt:
1. Kompliment an das junge Dortmunder Team welches nach dem „tödlichen“ 1:2 weiterhin an sich geglaubt hat. Nur so war es möglich das „Ding“ noch zu drehen.
2. Durch die Einwechslung von Mats kam die Wende. Die beiden IV Sub und Tele nach Vorne zu schicken war an dieser Stelle der richtige Schachzug.
Ein Hinweis sei eventuell noch in Richtung Mats gestattet: in ähnlichen Spielsituationen wird der Ball häufig einfach nur noch in aller Verzweiflung nach vorne „gebolzt“.
Santana hatte zuvor häufig versucht die Bälle hoch ins Halbfeld zu spielen- meist landeten diese über kurz oder lang beim Gegner.
Mats macht es jedoch mit Köpfchen: er guckt, er schaut nochmals und versucht die Bälle dann ZIELGENAU zu spielen. Er hat in dieser heiklen Situation die Übersicht und Ruhe gezeigt die notwendig ist.
Zuvor war Mats daran gescheitert, mit dem Ball am Fuss durch das Mittelfeld zu wandern. Er hat schnell begriffen: so geht es nicht. ergo hat er seine Methode geändert.
Kann mir mal jemand sagen warum Malaga nicht auf Mats gepresst hat?
3. Mit der Einwechslung von Mats in der 86. Minute kam dann auch der Leader auf den Platz der der jungen Dortmunder Mannschaft bis dahin gefehlt hatte.
4. Pellegrini hat Klopp klar ausgecoached- denke dies haben alle gesehen.
Die Räume im Mittelfeld waren zugestellt und One-Touch Fussball wie beim 1:1 des BVB kaum zu sehen.
Gott sei Dank sind Lewa und Reus so treffsicher.
blub 15. April 2013 um 13:09
zu 3:
Kannst du auch belgen das Mats die Champions League-Hymmne mitgesungen hat, denn wer nicht mitsingt kann ein Team ja auch nicht führen!
Rasengrün 15. April 2013 um 14:46
„Kann mir mal jemand sagen warum Malaga nicht auf Mats gepresst hat?“
Sahin kann genau diese Bälle auch nicht viel schlechter spielen, man hätte also beide pressen müssen und das mit reichlich Raum zum Ausweichen. Steht richtigerweise genau so auch im Artikel und beantwortet die Frage, oder nicht?
PS: Es wäre schön, wenn du und blubb die Kindereien auf ein anderes Medium auslagern würden.
Daniel_DM 15. April 2013 um 15:47
Mir ist beim Spiel gegen Fürth aufgefallen, dass Hummels wieder gepresst wurde, zumindest in HZ 1. Aber durch das 4:3:3 und Sahin, der sich als alternative Anspielstation angeboten hat, ging das total nach hinten los.
Fürth schien mit ihren beschränken Mitteln viel auf die erste Pressingwelle zu geben, weil die offensiven Drei sicherlich noch viel schwieriger zu pressen gewesen wären. Da aber sowohl bei einem Pass auf außen, als auch bei einem Pass durch die Mitte einer der 8er anspielbereit war ist das Mittelfeld auseinandergefallen.
Wenn jemand dagegen hält „Das war doch nur Fürth“, dem sie gesagt, dass Fürth als schwächste Mannschaft der Liga bis auf ein 2:4 gegen Gladbach nie mehr als drei Gegentreffer kassiert hat.
Endlich kommt diese großartige Mittelfeldvariante ins Rollen. Hoffentlich sieht man das in dieser Saison noch gegen stärkere Gegner.
air force 1 15. April 2013 um 15:57
Sahin hat jedoch keine Akzente gesetzt. Er war bereits seit Minute 72 im Spiel. Lässt er sich nach hinten fallen um lange Flanken nach Vorne zu schlagen, presst der zweite Stürmer bzw. OM auf ihn.
Aber wie gesagt, Sahin hat keinesfalls das Heft nach seiner Einwechslung in die Hand genommen. Er war Kombispieler im Mittelfeld, mehr nicht.
Nein, wenn Roque 3 Minuten vor Mats eingewechselt auf ihn presst, hat er viel weniger Zeit ( wenn überhaupt ) um seine Zielflanken auf Tele, Sub oder Schieber zu spielen.
Daniel_DM 16. April 2013 um 01:11
llerdings nicht.
Wieso Hummels nicht gepresst wurde:
– 1. Es gab gar keinen Mechanismus für das Pressen der IV. Wenn das taktisch nicht vorgesehen ist, dann entblöst der pressende Spieler vermutlich Raum hinter ihm, die ganze Formation verliert ihre kompaktheit etc.
– 2. Naturgemäß hat der IV den größten Raum vor sich. Wenn ein Stürmer einen IV presst, muss er also den längsten Weg laufen. Ich bezweifle, dass Malagas Spieler das in der 85. Minute noch konnten.
– 3. Hummels ist unglaublich pressingresistent für einen IV, das wissen auch die Spieler von Malaga. Wenn Hummels zum Beispiel Santa Cruz aussteigen lässt, hat er das halbe Mittelfeld vor sich um kann bestimmt 20 Meter mit Ball am Fuß laufen. Isco kann in dem Augenblick wenig machen, weil er Auf Sahin und Götze achten und sowieso einen ziemlich großen Raum abdecken muss. Von der IV Position waren die langen Bälle schon so gefährlich, wie wären sie dann erst von der Mittellinie gewesen?
– schon witzig, die Meister des kompakten Mittelfeldpressings werden Opfer eines kompakten Mittelfeldpressings. Bayern Freunde hat das bestimmt diebisch gefreut.
In dieser Form habe ich es bisher nur von zwei Mannschaften gekannt. Die eine heißt Madrid im Copa Spiel gegen Barca, die andere ist Dortmund selbst.
– natürlich kann dieses Spiel nicht Aufschluss über Dortmunds wahre Stärke geben. Alle drei potentiellen Halbfinalgegner spielen dominant und lassen Dortmund pressen.
– wäre aber schon witzig, wenn Mou in Dortmund tatsächlich auf Pressing spielt und nicht auf Ballbesitz wie in der Gruppenphase. In dem Falle geht Dortmund wohl unter.
air force 1 16. April 2013 um 12:16
@Daniel_DM
Du schreibst:
„Wenn Hummels zum Beispiel Santa Cruz aussteigen lässt, hat er das halbe Mittelfeld vor sich um kann bestimmt 20 Meter mit Ball am Fuß laufen.“
Genau diesen Versuch hat Mats auch zuerst unternommen und verlor im Mittelfeld gleich den ersten Zweikampf. Hatte ich aber bereits im anderen Bericht erwähnt.
Verliert Mats diesen Zweikampf gegen Roque in hinterster Reihe dann kann in aller Regel nur noch Weidenfeller helfen.
Mats war schlau genug seine Strategie zu ändern.
Daniel_DM schreibt:
„Naturgemäß hat der IV den größten Raum vor sich. Wenn ein Stürmer einen IV presst, muss er also den längsten Weg laufen. Ich bezweifle, dass Malagas Spieler das in der 85. Minute noch konnten“.
Roque kam in Minute 83- also gleich nach dem 2:1 für Malaga. Er ist somit der ideale Kandidat um sofort drauf zu gehenj sobald Hummels in Ballbesitz kommt. Beide kommen frisch von der Bank. Wurde von mir ebenfalls im anderen Beitrag erwähnt.
Es geht hier nicht um ein kollektives 4-3-3 Pressing sondern nur darum den zentralen Aufbauspieler in der Viererkette des BVB zielgenau zu stören.
HW 11. April 2013 um 22:54
@Bayern-Fan
Obwohl nicht eindeutig definiert ist ob sich die Definition nur auf den Angreifer oder auch die Verteidiger bezieht.
Bayern-Fan 12. April 2013 um 12:54
Dann wäre es bei der verteidigenden Mannschaft nicht definiert? Klingt nicht sehr logisch.
Es ist übrigens nicht schlimm, wenn ein Abseitstor gegeben wurde – das kommt dauernd vor. Allerdings darf man dann nicht sagen, dass es kein Abseits war, weil man Dinge ins Feld führt, die so nicht in den Regeln stehen.
PS: Auch ich bin kein Regelkenner, ich habe nur interessehalber diese Passage gesucht.
Wolfgang Würz 11. April 2013 um 21:56
Wunderbare taktische Analyse des „Wunderspiels“ : Entsprechend der Analyse verhielt sich mE auch Klopp. Seine diffusen Aktionen an der Seitenlinie als er die Defizite erkannte, übertrugen sich zum Teil auf die Mannschaft. Erst als alles verloren schien, fand er zu seine Stärke zurück, blies mit den richtigen Einwechselungen zum Sturmangriff respektive zur Brechstange, sein Wille zum Sieg übertrug sich auf die Mannschaft. Dem Schiri ist kein Vorwurf zu machen, dass er in diesem Tohuwabohu eine Abseitsstellung übersah.
Also Spiel und Analyse vom Feinsten!
HW 11. April 2013 um 21:19
Bayern-Fan natürlich
HW 11. April 2013 um 21:18
@Bayer-Fan
Ich hab die Laws oft the game Schon ein paar mal gelesen. Nicht wirklich jedes Wort, sondern immer das was ich brauchte.
Den Abschnitt hab ich überlesen oder nicht durchdacht.
Ich denke, du hast hier eine Lücke oder eine Fehler in den Regeln aufgedeckt. Es müssten für den Torwart im Strafraum auch die Arme in die Definition aufgenommen werden.
Thaum 11. April 2013 um 11:16
Ich finde folgende Aussage (zum 2:1) interessant:
„Auch bei der Verteidigung dieser Szene stellten sich die Borussen hektisch an, indem sie naiv und krampfhaft versuchten, den verlorenen Zugriff auf die Situation zurückzuerlangen, anstatt den Angriff nur zu verzögern – ein Fehler, der dem BVB öfter unterläuft, gerade in nervösen Phasen.“
Mir ist auch schon aufgefallen, dass das ein häufig bei Gegentoren des BVB zu beobachtendes Muster ist. Klar ist, wenn man so unbedingt versucht, den Zugriff zu erzwingen, dass man dann auch mal schlecht aussieht, weil man zu spät kommt, oder zu früh vorbeigrätscht. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob diese Maxime unterm Strich ein Fehler ist. Es gibt nämlich auch eine große Anzahl Szenen, wo der Einsatz von Erfolg gekrönt ist, und der Ball erobert oder der Schuss abgeblockt werden kann. Umgekehrt sieht man in der Bundesliga auch viele Tore, die genau deshalb fallen weil in vergleichbaren Situationen (Konter, defensive Unordnung und dadurch etwas Raum) einfach kein Druck auf den Ballführenden ausgeübt wird, sondern nur verzögert werden soll.
MR 11. April 2013 um 13:10
Kann man sicher nicht verallgemeinern, oft macht Dortmund das richtig gut. Aber manchmal wirds dann regelrecht albern und mMn offensichtlich falsch, wo man den Fehler dann mit Anlauf schon kommen sieht. Kommt noch hinzu, dass Santana das nicht besonders gut umsetzt.
Capi 11. April 2013 um 08:53
Mal eine generelle Frage an RM (Dortmundfan wie ich mich zu erinnern gedenke) und den Rest der Crew:
Könnt ihr Spiele noch entspannt mit Bier, Chips, Freunden gucken ohne die Taktik zu sezieren? Oder geht das selbst nach 6 Bier und ohne Notizen bei euch locker von der Hand?
Find es schon Wahnsinn, im Stadion inmitten des Tumults den Überblick für solchen Artikel zu behalten. Oder schaut ihr euch dafür das Spiel dann doch nochmal in Ruhe einen Tag später an?
MR 11. April 2013 um 10:55
MR ist der Dortmunder und war wohl gemeint. 😉
Bei mir kommt’s schon mal ab und an vor, dass ich beim Zuschauen etwas abschalte und mich so bisschen „berieseln“ lasse und dabei phasenweise den Blick für mannschaftstaktische Sachen schleifen lasse.
Das ist aber nur bedingt von den Umständen abhängig, kann mir auch passieren, wenn ich alleine schaue. Und ich finde das nicht unbedingt „entspannter“ als wenn ich aufmerksamer bin.
Stadion ist kein Problem, hilft eher, weil man formative Geschichten schneller und umfassender sieht und sich nicht so vom Kameramittelpunkt ablenken lässt. Außerdem gehts mir persönlich so, dass ich live vor Ort generell konzentrierter bin. Adrenalin und Anspannung ist beim Analysieren schon recht hilfreich.
Generell wird es glaub ich etwas überschätzt, was uns so eine Analyse abverlangt. Wenn wir 90 Minuten voll konzentriert oder sogar mehrfach kucken, dann können wir locker das fünf- bis zehnfache an Material bringen, was wir wg Zeitaufwand und Leserfreundlichkeit nicht tun. Bei der Oberflächlichkeit, auf die wir uns daher letztendlich reduzieren, brauchts keine besondere Konzentration.
Zumal wir ja wiederkehrende Abläufe beschreiben, die erste Hälfte der Analyse hier hät ich wohl auch problemlos schon nach den ersten 5 Minuten so schreiben können. Von daher ist ein bisschen Unkonzentriertheit nicht schlimm, solange das Spiel keine großartige Entwicklung nimmt, es Veränderungen gibt oder kuriose Sachen passieren.
Ostkreuzkicker 11. April 2013 um 17:17
A propos MR=BVB, RM=FCB (Podcasthörer wissen Bescheid)…
Um mal eine etwas boulevardeske Fragestellung in den Raum zu werfen: Welchen Gegner würdest Du uns aus taktischer Sicht denn für den BVB wünschen?
Ich maße mir selbst nicht an, das detailliert taktisch zu beurteilen und hänge mich eher an groben Allgemeinheiten auf wie:
• Real wurde zwar schon geschlagen und „liegt“ dem BVB irgendwie, ist aber mittlerweile besser im Tritt und könnte einem etwas ausgelaugt wirkenden BVB mit überschaubaren Spieleralternativen körperlich sehr zusetzen
• Barca war (neben dem BVB natürlich 😉 am stärksten auf der Kippe und erscheint erst mal schlagbar – die ähnlichen Systeme könnten sich aber sehr neutralisieren
• Die Bayern, die – Pfeifen im Walde? – jetzt schon anfangen, Dortmund als schwächsten möglichen Gegner zu bezeichnen… nur weil sie EINMAL gegen den BVB OHNE HUMMELS knapp gewinnen konnten… Ich denke RM ist da weniger siegessicher, oder?
Wie siehst Du das? (Dass Hummels im HF gebraucht wird, scheint unabhängig vom Gegner klar zu sein)
C 11. April 2013 um 20:05
@Ostkreuzkicker Die Bilanz diese Saison in den Pflichtspielen liegt bei einem Unentschieden und 2 Niederlagen für Dortmund und man sollte nicht vergessen das Dortmund auch beim Unentschieden einer Niederlager nahe war. Ich sag nicht das Dortmund ein geschenktes Los ist aber Hoeness hat schon Recht wenn er sagt man kann sich nicht drauf verlassen das Real dieses Jahr wieder so gegen uns spielt wie letztes mal, von daher ist Dortmund das leichteste Los.
Ostkreuzkicker 11. April 2013 um 20:47
@C Wirklich? Da musst Du mir jetzt mal helfen. Ich erinnere mich an ein 1:1 IN München in der Liga und ein 1:0 In München im Pokal. Ist es mir jetzt nicht wert, nach irgendwelchen sonstigen „Pflichtspielen“ zu recherchieren, aber so wie ich es sehe mussten die Bayern noch nicht vor der gelben Wand bestehen 😉
Und jetzt mal die Polemik aus – ich fürchte selbst, dass die Bayern aktuell besser drauf sind und der breitere Kader immer mehr wirkt.
Aber ich kenne Bayern-Fans, die vor nichts mehr Angst haben, als Dortmund im HF zu kriegen. Es droht das ultimative Supertrauma, nach dem Dahoam-Trauma…
C 11. April 2013 um 21:17
2:1 im Supercup Finale.
Und du hast natürlich Recht ein Ausscheiden gegen Dortmund wäre eine riesen Blamage, aber ein derartiges Halbfinale ist auch eine riesen Chance auf eine Wiedergutmachung in der richtigen Dimension und du sagst ja selbst die Bayern sind aktuell einfach wesentlich besser drauf, der Stachel von 2 vergebenen Meisterschaften sitzt einfach zu tief… ausserdem stell dir ma vor
beide deutschen Mannschaften kommen ins Finale und Bayern erwischt nen schlechten Tag, da sind mir 2 Spiele lieber.
Ich versteh auch die Aufregung absolut nicht schließlich wollten die Dortmunder letztes Jahr ja noch Lehrlinge sein und dieses Jahr Titelfavorit oder was?
Ostkreuzkicker 11. April 2013 um 23:29
Du hast recht – ich geb mich geschlagen.
…obwohl: Eigentlich hätte Dortmund als Double-Sieger den Supercup ja gegen sich selbst spielen müssen. So ist das Spiel ja eher als Goodwill denn als Pflichtspiel zu sehen. 🙂
Freuen wir uns trotz aller (gesunder) Rivalität, dass noch zwei Bundesligateams drin sind und auf die Verlosung!
Good luck!
C 12. April 2013 um 01:04
Ich hab auch kein problem damit Dortmund Glück zu wünschen
MR 12. April 2013 um 03:56
Also ich persönlich will seit 2 Jahren unbedingt den BVB gegen Barca sehen. Da es Real schon gab und Bayern eh regelmäßig, ist das Los erst recht favorisiert. Von daher sind mir die Chancen egal, die sind sowieso bei allen drei Kandidaten nicht überragend, und ich drück die Daumen für Dortmund-Barcelona.
opaoma 11. April 2013 um 10:58
RM ist Bayern fan soweit ich weiß. Da geht das leichter den Überblick zu behalten. 🙂
C 11. April 2013 um 20:06
ganz einfach zu merken RM = Rekordmeister 😀
Happyman 11. April 2013 um 08:45
Form von Marco Reus?
Mich würde dazu nochmal eine kleine Einschätzung zu Marco Reus interessieren. Es wurde an anderer Stelle erwähnt, dass er zur Zeit überspielt und nicht so spritzig wirkt wie in der Hinrunde. Ich denke, dass es nach der kurzen Sommerpause die er hatte und dem starken Jahr 2012 völlig normal ist, dass die Formkurve mal ein wenig runter geht.
Er hat immer noch seine starken Momente (siehe Vorbereitung zum 1-1), aber wirkt auf mich nicht mehr so prägend für das Spiel des BVB.
Könnt ihr diese Einschätzung teilen und wie seht Ihr ihn vor allem in den beiden Spielen gegen Malaga?
(vielleicht wurde es hier schon erwähnt und ich habe es überlesen; in diesem Fall suche ich auch gerne nochmal ;))
MR 11. April 2013 um 10:38
Das Malaga-Hinspiel war glaub ich das schlechteste, was ich von ihm gesehen hab, was aber nicht nur an Form sondern auch an einem Gegner lag, der ihm nicht stand.
Ansonsten find ich seine Entwicklung recht positiv. In der Hinrunde fand ich ja ( https://spielverlagerung.de/2012/12/23/adventskalender-turchen-23-marco-reus/ ) dass er deutlich zu viel versuchte. Ich hab glaube sogar mal gesagt, dass er „schlechter“ werden muss, um Dortmund mehr zu helfen. Sollte heißen, dass er stärker wäre, wenn er unauffälliger spielen würde und seine Stärken dosierter und effizienter einbringt. In die Richtung geht es bei ihm momentan denk ich.
Happxyman 11. April 2013 um 11:58
Soll heißen, die aktuelle Torquote von Lewandowski und auffälligere Rolle von Götze sind darauf zurückzuführen, dass sich Reus ein wenig passiver, sprich mannschaftsdienlicher verhält?
florider 11. April 2013 um 08:44
Eine überlegung noch zu diesem 4-3-3 was Dortmund manchmal spielt. Ich habe in den Spielen wo es gespielt wurde immer das Gefühl gehabt das Kuba diese Zwischenposition überhaupt nicht liegt. Wäre es nicht sinnvoller dass Kuba sich Außen orintiert und stattdessen Götze diesen halbrechten Zwischenspieler macht ?
blub 11. April 2013 um 09:32
Gegen City hat er es z.B. herausragend gemacht.
Eigentlich ist Kuba im Defensivverhalten stärker als Götze, aber ja Götze könnte mal in die Rolle hineinwachsen, derzeit sehe ich das noch nicht.
das das nicht Kubas bestes Spiel war steht mal außer frage *hust*
florider 11. April 2013 um 08:36
Die hier angesprochene Formation im Spielaufbau das ein 6er (zumeist Bender) sich nach hinten fallen lässt und mit den IV auf eine Linie steht und die AV relativ weit aufschieben, hat man finde ich auch schon sehr deutlich gegen Augsburg gesehen.
Sind das normale Abkippbewegungen gewesen oder war das in früheren Spielen nicht so deutlich der Fall ?
Gegen Augsburg postierte sich Sahin dann auf Höhe der aufgerückten AV, sodass sich vielleicht sowas wie ein 3-3-3-1 ergab.
Ansonsten zum Spiel wurde ja alles schon wunderbar beschrieben. Außerdem auffällig das die AV und ihre jeweiligen Partner auf den offensiven Außenpositionen (Reus/Kuba) kaum Verbindung zu einander hatten, was natürlich auch mit dem relativ hohen Pressing von Malagas Außenspielern zu tu hatte aber sicherlich auch mit Formschwäche von Kuba nach Verletzung. Hätte man jedoch die erste Pressinglinie Malagas überspielen können zentral wären doch die Außenpositionen gut bespielbar gewesen meine ich.
Noch eins: Viele meinten ja Sahin wäre hier der Schlüssel zum Erfolg gewesen, wobei ich aber gerade Bender diesmal noch mit als einen der Besten sah, hatte nur dummerweise diese gelbe Karte früh im Spiel bekommen
Vinnie 11. April 2013 um 05:29
Ah, was ist denn jetzt passiert?! Das gehört unter den Eintrag von Kune vom 10.4. um 20:14. Könntet ihr das bitte da einsetzen?
MR 11. April 2013 um 07:05
Weil das öfter passiert: Macht den Kommentar bei sowas einfach noch mal, wir löschen dann den anderen.
(Selber einen Kommentar mit fremdem Nutzernamen zu machen ist bisschen umständlich, verschieben geht nicht.)
Vinnie 11. April 2013 um 20:01
Ok, danke! 🙂 Die beiden hier könnt ihr dann löschen.
Vinnie 11. April 2013 um 05:26
Nur ist Dortmund nicht ManU und hat seine Stärken (sofern die richtigen Akteure spielen) genau in den für eine solche Spielweise besonders wichtigen Bereichen.
C 11. April 2013 um 01:32
Ich (als ziemlicher Dortmund Laie) hätte da mal ne Frage zur Grafik mit der 27. Minute dass hier Götze außen und Reus innen spielt ist doch eigentlich unlogisch Götze der stärker am Ball ist wäre viel besser in der Mitte aufgebhoben und der super dynamische Reus könnte Aussen viel besser auf Schnittstellen zocken… oder was hab ich vergessen?
MR 11. April 2013 um 01:37
Positionswechsel aus der Szene heraus.
nygidda 11. April 2013 um 01:04
War nur ich es, oder hat Demichelis in der ersten Halbzeit Libero gespielt?
Fand ich eigentlich eine ganz interessante Taktik, dass man wegen der schnellen Spielzüge Dortmund mit denen sie die Gegener überspielen noch einen Abräumer hinten reinstellt.
Zum 1:1: Malaga hat super verteidigt, aber Taktik hin oder her. So einen genialen Spielzug, da ist man machtlos.
LB 10. April 2013 um 23:27
Der Artikel ist mMn sehr gut.
Es wurde alles wichtige angesprochen. Enorm auffällig wie tief ins mittelfeldzentrum es götze zog, vor der umstellung a f das 4-3-3.
Der bvb hat mehr aufwandt betrieben. Die statistik sagt schon alles. Torschüsse, ballbesitz, ecken, chancen.
Das 1:0 von malaga war zwar eine bvb-fehlerkette. Es war aber auch der erste angriff wie auch schuss aufs tor. Der bvb hatte zwar probleme großchancen zu erspielen, war aber bis dahin überlegen. Das 1:0 aus heiteren himmel beeinflusst natürlich dann sehr den weiteren spielverlauf. Und war auch sehr unglücklich.
LB 10. April 2013 um 23:38
Ps.
Wie malaga verteidigte war eigentlich perfekt für den spielertyp sahin. Gündogan, beide iv’s und bender waren im spielaufbau wirkungslos. Malaga stand insgesamt nicht so tief, hier hat man anscheinend fleissig bvb spiele geguckt. Damit hat der bvb oft probleme.
Deswegen konnte ich nicht verstehen, warum klopp einen sahin erst so spät gebracht hat. Es fehlte definitiv das mittel: langer präziser ball, um eine hohe verteidigung auszuhebeln.
Also sahin reinkam nahm auch der bvb noch mehr fahrt auf.
Alliser 10. April 2013 um 23:17
Nur kurz: Könnt ihr euch auf eine Version Blaszczykowski im Text UND in den Skizzen einstellen? Das Wechseln von Blaszczykowski zu Kuba und wieder zurück ist für BVB-Externe (oder etwa nur für mich?) sehr verwirrend.
Foxtrott 10. April 2013 um 23:48
Heh, ich würde das unterschreiben. Ist aber leider nicht nur hier so… Persönlich würde ich ja auf den Namen „bestehen“ der auf dem Trikot steht (Und das ist hier der Nachname, wenn ich mich nicht irre)
SR 11. April 2013 um 01:47
„Blaszczykowski“ schreibt sich halt einfach so beschissen, wenn ich das mal salopp ausdrücken darf. Darum finde ich „Kuba“ völlig angemessen.
opaoma 11. April 2013 um 10:25
lange Zeit stand auf dem Trikot auch „Kuba“, das ist halt bei vielen so drin.
SR 12. April 2013 um 13:40
Im Stadion bei Tor/Auswechslung übrigens nicht anders.
Stadionsprecher: „und mit der Nummer 16: Jakub…“
Fans: „KUBA!“
Philo 10. April 2013 um 22:05
In einigen Kommentaren klang es schon an, aber ich will es noch mal explizit machen: Im Grunde warte ich schon die ganze Rückrunde auf die offensive Doppelsechs Gündogan/Sahin. Bisher gab es die, glaube ich, aber nur einmal gegen Freiburg, und auch das nur als Notlösung. Sehe ich das richtig, dass Klopp auch in Zukunft nicht auf die offensive Doppelsechs setzen wird? Und hätte er triftige Gründe dafür?
Berni 10. April 2013 um 23:32
Wer soll dann die gegnerischen Standards verteidigen? Ist meiner Meinung nach der Grund, warum wir Sahin nur sehen, wenn Schieber und Lewa auf dem Feld sind oder wenn er selber für Gündo spielt. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren. 😉
VS 10. April 2013 um 20:53
Bevor Hummels in die Partie kam, wurde zwar auch schon teils mit langen Bällen,agiert, aber wie Hummels diese auf einen neue Ebene brachte war schon beeindruckend. Allgemein war in den Veränderungen eine Struktur erkennbar. Er hat nicht sinnlos Offensivspieler gebracht, sondern die Qualität bei langen Bällen verbessert, ebenso wie die Durchschlagskraft vorne. Das nenne ich mal einen effektiven Plan B!
Achja die Analyse ist natürlich sehr gut, vor allem die letzte Grafik hat mir sehr gefallen, da man mit ihr den Plan B gut erkennen konnte.
SR 10. April 2013 um 20:45
Danke für die Analyse.
Die furchtbare Staffelung im Offensivspiel des BVB ist mir in den letzten Wochen nun schon häufiger aufgefallen. Vor allem die nominelle 10er-Position zwischen den beiden gegnerischen Abwehrketten ist oft völlig verwaist, weil der jeweilige AV, zwei OM und oft auch noch Lewandowski auf die Seite schieben und diese überladen und dabei auf der gegenüberliegenden Seite der andere AV und Außenspieler die Breite halten. Exemplarisch dazu ist deine Grafik zur 27. Minute.
Es fehlt also immer eine wichtige Anspielstation und vertikal gesehen die Verbindung zur anderen Seite. Ähnliches passiert aber auch horizontal gesehen, wenn sich der Gegner sehr tief stellt. Dann stehen oft Lewandowski + OM + AV mit der gegnerischen Viererkette auf einer Höhe, dann lange nichts und dann hinten die IVs und die Doppel-6.
Klopp muss sich etwas einfallen lassen, denn so macht man es dem Gegner einfach und sich selbst unnötig schwer.
SR 10. April 2013 um 20:48
PS: Auch aus defensiver Sicht (Gegenpressing) ist die schlechte Offensivstaffelung katastrophal und meiner Meinung nach auch ein Grund warum der BVB diese Saison so anfällig und instabil wirkt.
Berni 10. April 2013 um 23:36
Da gebe ich dir Recht. Aber im Halbfinale stehen die Chance bei 66,7%, dass der BVB gegen ein Team kommt, welches das nicht so gut defensiv verteidigen werden. Einzig den Bayern traue ich dies zu.
Aber dafür gibts gegen die Spanier andere Probleme, die es zu lösen gilt. 😉
Samba 10. April 2013 um 20:23
Mal wieder ein schöner Artikelt.
Ich hätte aber noch 2 Fragen
1. Wird es eigentlich zu allen CL Spielen einen Artikelt geben?
2. Werden Artikel irgendwo angekündigt?
RM 10. April 2013 um 23:23
1. Falls wir es zeitlich schaffen, ja. Falls.
2. Nicht wirklich. Auf Facebook manchmal, im Normalfall aber nicht, weil wir nicht wissen, ob wir wegen unserem Privatleben Zeit haben werden.
Samba 11. April 2013 um 00:42
Aso läuft das hier ^^
Weißt du vielleicht ob die beiden anderen Partien auch in Arbeit sind? Beim Real Madrid spiel frage ich mich nämlich, wie weit das Fehlen von Xabi Alonso die Real Mannschaft beeinflusst hat. Was hat Galatasaray besser als im Hinspiel gemacht oder lag es nur an der Madridter Passivität?
Noch viel interessanter ist natürlich die Barca Partie…da frage ich mich wirklich, wie sie es geschaft haben 2 nicht gegen Barca zu verlieren und sogar gut mitzuspielen, da ich ihnen das einfach nicht zu getraut hätte.
TomHunter 10. April 2013 um 18:47
Was mir noch aufgefallen war , ist das Málagas Abwehr stark auf Abseits gespielt hatte. Gerade bei Dortmunder Freistossflanken konnte man das gut am TV beobachten. Selbst zum Schluss ,rückten sie intensiv und geschlossen raus. Meiner Meinung war das dann der Fehler gegen die Brechstange. Also gut war ja trotzdem irgendwie Abseits 😉
HW 10. April 2013 um 18:35
Die gute alte Brechstange muss taktisch wirklich mehr beleuchtet werden. Da geht es dann ja nicht mehr um die Qualität der Chancen, sondern fast nur noch um möglichst viele Strafraumszenen mit der Hoffnung, dass der Gegner, aufgrund von Müdigkeit oder einfach Überforderung mit der Menge von Gegenspielern, überrumpelt wird.
Das ist nicht schön, oft nicht hilfreich, aber eine Option, die zumindest in Betracht gezogen werden muss.
ES 10. April 2013 um 19:01
Vielleicht war es ja eine gute Anti-Brechstangen-Strategie von Malaga, sich trotz der extremen Tiefe im eigenen Strafraum aus dem Fünfer komplett rauszuhalten, damit der verzweifelte Gegner gleich gruppenweise im Abseits steht. Ist ja dann auch ganz gut aufgegangen…..
HW 11. April 2013 um 06:59
Oft ist es ja so, dass ‚die‘ Brechstange wenig Erfolg hat, weil:
A) die Hereingaben zu schlecht sind,
B) im Übereifer von Angreifern foul gespielt wird,
C) es keine Taktik / Automatismen gibt.
Am ehesten lässt sich das Spiel des hohen, langen Ball mit Standardsituationen im Mittelfeld vergleichen. Und wirklich effektiv ist an dieser Strategie nur, dass die Illusion ständiger Torraumszenen den Schiedsrichter hoffentlich vom Abpfeifen abhält.
Eigentlich sollten die langen Bälle leicht zu verteidigen sein (Abseitslinie, Kopfballduelle, Torwart beherrscht den Strafraum). Für Verwirrung sorgen nur die Vielzahl von Gegenspielern, die selbst unkoordiniert Richtung Tor drängen. In so einem Durcheinander kann natürlich fast alles passieren. Wer sich aber wirklichen auf einen Europapokalabend vorbereitet, der muss noch vor Elfmetern die Aufholjagt unter Zeitdruck planen und trainieren.
Phenomenon 10. April 2013 um 18:33
Ich versteh nicht warum Klopp nicht früher Sahin für Bender gebracht hat. Ich find man hat schon nach 10 Minuten gesehen, dass es mit Bender nicht klappt. Wenn nur Gündogan spielt, steht dieser halt sehr im Fokus und wir sehr aggressiv gepresst.
Dortmund sollte außerdem noch 1-2 spiestarke Verteidiger verpflichten, um ihr Aufbau und Ballbesitzspiel weiter zu verbessern.
Lewandowski ist für mich unglaublich. Er schafft es jeden unkontrollierten Ball gefährlich weiter zu leiten. Kenne sonst keinen Spieler, der diese 35 Meter Pässe/Flanken/Schüsse von Schmelzer so kontrollieren kann.
matt 11. April 2013 um 10:36
Ich habe erst in der CL in diesem Jahr mal ein paar Spiele in voller Länge von ihm gesehen. So gut wie er technisch die Bälle annimmt und verarbeitet plus seine Torgefahr und dazu noch die Spielmacherqualitäten, das ist schon außergewöhnlich gut. Messi und CR7 mal außen vor, fallen mir derzeit keine Stürmer ein, die so komplett sind – bitte nicht als „so gut“ deuten! Ein RvP oder auch ein Falcao sind sicher keine schlechteren Stürmer, aber in meinen Augen sind sie nicht so komplett. Kann den BVB verstehen, wenn sie lieber noch eine Saison mit ihm spielen statt die Ablöse einstreichen zu wollen.
barcaberlin 10. April 2013 um 18:30
Also die grundsätzliche taktische Analyse find ich recht gut gelungen, allerdings fehlt mir ein wenig die Aufarbeitung der beiden Tore von Malaga. Also was für taktische Fehler dort begangen wurden das es überhaupt erst dazu kommen konnte das wird ja in dem Artikel nur mal ganz kurz erwähnt mit den Worten dass der BVB da zu naiv auf die sofortige Balleroberung gedrängt hat.
Denke gerade beim 2:1 könnte man da auch das sonstige Defensivverhalten die zu dem Gegentor führen noch aufarbeiten. Also das entweder Santana den Schritt raus machen muss um den durchstartenden Baptista Abseits zu stellen oder aber Schmelzer muss mit nach hinten gehen und kann seinen Gegenspieler nicht einfach laufen lassen.
Auch beim 1:0 wirkt die Kopfballabwehr von Santana in die Mitte vor die Füße des Gegners mehr als unglücklich.
Zum Thema 1-1=0:
Klopp meinte in der Pressekonferenz sogar dass alle beide Tore von Malaga Abseits gewesen sein (ich gehe stark davon aus dass er dabei den Spieler hinter Santana meint bei dessen Kopfball).
Daniel_DM 10. April 2013 um 18:26
Mir kam Malagas Spiel in der ersten Halbzeit sehr stark wie das von Dortmund gegen Bayern in der letzten Saison vor. Mittelfeldpressing und Belauern der IV, Kompaktheit in der Mitte, Verschieben auf außen, Unterzahlkonter etc. Man hatte wirklich die ganze Zeit das Gefühl die besseren Einzelspieler habe Dortmund, die bessere Taktik aber der Gegner.
Statisches Ballgeschiebe zwischen den IV und AV waren die Konsequenz.
Generell hätte ich mir von Klopp etwas früher personelle Einflussnahme gewünscht. Einen IV hätte man gegen Hummels schon nach der Pause tauschen können und Sahin in einem 4:3:3 hätte sicherlich auch erhebliche Vorteile gebracht.
Durch seine langen Flachpässe hätte Malaga unmöglich ihre Kompaktheit halten können.
Außerdem hat man mit zwei spielschwachen IV und einem halbhohen 8er, dessen Paradedisziplin gerade nicht das tiefe Spiel ist einfach zu wenig Präsenz in diesem Bereich.
Stevie-B1980 10. April 2013 um 19:21
Für mich kam die Einwechslung von Sahin genau zum richtigen Zeitpunkt:
Mit Sahin und Gündogan eine komplette Halbzeit zusammen auf dem Platz wäre die Defensive m.E. zu lange „instabil“ (gemeint: nicht so stabil, wie wenn einer der defensiveren 6er Kehl/Bender auf dem Platz steht) gewesen, die Gefahr eines Kontertores wäre erheblich gestiegen.
Und angesichts der Tatsache, dass ein weiteres Gegentor Malagas bedeutet selber 2 Tore schießen zu müssen, für mich ein deutlich zu hohes Risiko.
Da jedoch aufgrund des zwischenzeitlichen Unentschiedens zwingend noch ein 2 Dortmunder Tor her musste, finde ich einen Wechsel um die 70 Minute stimmig (noch genug Zeit für den zweiten Treffer).
Vinnie 10. April 2013 um 19:38
Du hast wahrscheinlich Recht, was die defensive Stabilität angeht, aber ich würde Gündogan plus Sahin gern einmal über 90 Minuten sehen. Gerade in Spielen, in denen der Spielaufbau stockt (Rückspiel Málaga, letztes Mal gegen die Bayern), könnte das ein probates Mittel sein.
Daniel_DM 10. April 2013 um 20:36
Man sollte nie den Fehler machen das Ergebnis in die taktische Analyse einzubeziehen. Ein Trainer kann schließlich keine Tore schießen, sondern nur die Aufstellung wählen bzw. verändern durch die eine besonders große Wahrscheinlichkeit für einen Sieg gewährleistet wird.
Das hat Klopp in meinen Augen nicht getan. Dass der Sieg am Ende dabei raus springt hat wohl mit Dortmunds Erfahrung im Verarbeiten von zweiten Bällen, Malaga individueller Unterlegenheit sowie viel Glück zu tun.
Mit Hummels in der IV und Sahin, Bender, Gündogan bei einem 4:3:3 hätte man Malagas Pressing auseinandergenommen. Gündogan hätte mit seiner Dynamik Räume für die Pässe auf Sahin geöffnet, Hummels ließe sich sicherlich nicht von Malagas Pressingstrategie einschüchtern (die ja auch in erster Linie ein psychologisches Moment ausnutzte) und Götzes Verbindungen zum Mittelfeld wären nicht mehr gekappt gewesen.
Natürlich funktionieren verschiedene Synergien nicht, aber das haben sie mit Kuba im Mittelfeld auch nicht.
Außerdem finde ich es schade, dass die beiden Youngsters eine Stunde vorher den Sieg bei Dortmund II eintüten müssen, während man sie im Spiel gegen Malaga vielleicht gebraucht hätte.
Ich sehe Siege nun mal lieber erspielt denn erzwungen.
air force 1 15. April 2013 um 23:45
Daniel_DM schreibt:
„Statisches Ballgeschiebe zwischen den IV und AV waren die Konsequenz“.
Der Spielaufbau durch die IV war so schwach dass Götze sich mehrfach komplett zurückfallen ließ und die Bälle von der IV abholte.
Daniel_DM schreibt:
„Einen IV hätte man gegen Hummels schon nach der Pause tauschen können und Sahin in einem 4:3:3 hätte sicherlich auch erhebliche Vorteile gebracht“.
Mats hatte keine Spielpraxis. Fitnesszustand? Verletzung auskuriert? Klopp hat ihn erst gebracht als es gar nicht mehr anders ging.
Zu Sahin: Schon mal aufgefallen dass Sahin + Gündogan + Götze ihre Stärken nicht gerade im Defensivbereich haben. Nach der Einwechslung von Schieber + Sahin gab es zwei Topchancen des BVB. Auf der anderen Seite gab es dann dass 2:1 von Malaga. Ein Zeichen also dass der BVB hinten verwundbar ist, sobald weder Kehl noch Bender mit absichern. Denke das sollte bekannt sein.
Der Defensivverbund des BVB wurde erst ab der Einwechslung von Hummels wieder stabil. Mats gewann auch die Kopfballduelle. Seine Präsenz strahlt positiv aus.
Daniel_DM schreibt:
„Mir kam Malagas Spiel in der ersten Halbzeit sehr stark wie das von Dortmund gegen Bayern in der letzten Saison vor. Mittelfeldpressing und Belauern der IV, Kompaktheit in der Mitte, Verschieben auf außen, Unterzahlkonter etc. Man hatte wirklich die ganze Zeit das Gefühl die besseren Einzelspieler habe Dortmund, die bessere Taktik aber der Gegner“.
Zustimmung. Malaga hat da weiter gemacht wo sie in Hz2 im Heimspiel aufgehört haben. Sie hatten häufig einen Mann mehr Im Mittelfeld. Mit ihrer ersten Chance erzielen sie ein Tor und bleiben zudem speziell über Standards gefährlich. Der BVB findet erst nach der offensiveren Ausrichtung besser ins Spiel wird dann aber postwendend ausgekontert. So geht Pellegrinis Taktik.
Und dann begann das Wunder vom Signal Iduna Park…
TT 10. April 2013 um 18:25
Grandios gute Analyse! Besonders interessant, da mir auch schon oft aufgefallen, finde ich die von dir beschriebene naive, BVB-typische Unruhe in hektischen Spielsituationen, wenn sie krampfhaft versuchen, den Ballbesitz zurückzuerlangen. Da verlassen viele Spieler die Grundordnung, um fast im Alleingang den Ball zurückzuerobern. Ich finde außerdem bemerkenswert, dass viele BVB-Spieler in Pressingsituationen technische Mängel aufweisen. Gerade, wenn die Räume zugestellt sind, wäre es ein Schlüssel, sich durch präzises Direktpassspiel und Spielverlagerungen zu befreien. Die Seitenwechsel gerade über sibirischen und Santana liefen so ungenau und langsam ab, dass Málaga immer entsprechend verschieben konnte. Deshalb waren die Passwege auch immer zugestellt, wie wunderbar ein beschrieben.
Ein letzter Punkt, der mir noch aufgefallen ist, wäre das konzentrierte Pressing auf Götze. Málaga stürzte in jeder Situation mit 5 Mann auf Götze, so dass er völlig abgemeldet war. Da fehlt es Dortmund leider an Kreativalternativen. Reus ist kein Spielmacher. Vielleicht sollte Klopp in diesen Spielen (gegner lässt Dortmund das Spiel machen und presst aggressiv auf Höhe der Mittellinie) Sahin viel früher bringen und Gündogan in die Achterposition vorschieben.
Giggle 10. April 2013 um 18:23
Vielen Dank für die schnelle und vor allem bildhafte Darstellung,
da ich bei manchen Analysen echt grübeln muss 😉
kartoffelsalat 10. April 2013 um 18:09
Warum sträubt sich Klopp so dagegen, Sahin in der CL einzusetzen? Das Spiel gestern wäre doch ideal für ihn gewesen, er hätte sich fallen lassen und das zweite Drittel mit seinen genialen langen Bällen überbrücken können. Stattdessen aber Santana und Subotic so lange, mit Verlaub, rumstümpern zu lassen, war in meinen Augen fast schon grob fahrlässig seitens Klopp.
Du hast geschrieben, dass Klopp Sahin nicht im 4-3-3 bringen wollte. Warum? Ist es seine fehlende Dynamik?
matt 11. April 2013 um 10:29
Habe mich das gleiche gefragt. Da ich Bender zwar defensiv sehr stark fand, aber das Offensivspiel vom BVB ja erkennbar hinkte, hat es mich gewundert, dass dieser Wechsel erst so spät kam. Inwieweit dies mit Sahins noch nicht ausreichend fortgeschrittenem Wiedereingliederungsprozess in die Mannschaft zu tun hat, kann ich als Bremer nicht beurteilen. Falls dies nicht der Grund war, wüsste ich auch gerne, was gegen Sahin sprach.
Nowa3000 10. April 2013 um 17:58
Klasse Artikel, habe bereits sehnsüchtigst auf eine eurer Analysen seit dem frühen Vormittag gewartet.
Ich finde den Artikel ebenfalls sachlich und nix mit „schwarz-gelber Brille“. Malaga hatte Chancen, wusste sie nur nicht zu nutzen.
Eine Frage: Zu Beginn des Spiels fiel mir sofort Julio Baptista auf. War seine Hereinnahme für Saviola ausschlaggeben für die bessere Defensiv-Leistung Malagas in HZ 1? Klar, es gingen damit auch Umstellungen einher. Aber er interpretierte seine Rolle auch wesentlich anders als Saviola, oder?
Sonst gibt es nichts hinzuzufügen…außer das es vielleicht das emotionalste (!) Fußballerlebnis für mich seit 1999/2000 war.
TW 10. April 2013 um 17:46
Eine nicht ganz ernst gemeinte Frage, über die ich vorhin mit einem Kollegen nachgedacht habe: Wäre die Brechstangentaktik nicht ein guter Matchplan für ein mögliches Spiel gegen Barcelona? Die haben doch regelmäßig Probleme mit der Verteidigung von zweiten Bällen und sollten Santana, Schieber und Subotic auch physisch nicht viel entgegensetzen können. Oder ist das konditionell aufgrund der riesigen abzusichernden Räume sowie der hohen Dichte an intensiven Zweikämpfen nicht machbar?
Vinnie 10. April 2013 um 19:29
Nicht direkt die Brechstange, aber vielleicht etwas in dieser Art: https://spielverlagerung.de/2012/02/16/bayer-leverkusen-fc-barcelona-13/
Lange Bälle (wenn Hummels und Sahin spielen) und Pressing sind ja gewissermaßen Paradedisziplinen des BVB
kune 10. April 2013 um 20:14
Das hat Manchester im CL-Finale 2011 versucht. Es wurden lange Bälle auf die Stürmer gespielt, die dann in das 1-zu-1 gegen einen der Innenverteidiger gehen sollten. Das hat aber nicht funktioniert, weil der Torwart bei Barcelona eine Art Libero-Rolle spielt und Barcelona sehr hoch steht und damit der angespielte Stürmer häufig im Abseits stand. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass aus diesem Ansatz ein Torschuss entstanden ist.
Vinnie 11. April 2013 um 07:06
Nur ist Dortmund nicht ManU und hat seine Stärken (sofern die richtigen Akteure spielen) genau in den für eine solche Spielweise besonders wichtigen Bereichen.
Vinnie 11. April 2013 um 20:00
Nur ist Dortmund nicht ManU und hat seine Stärken (sofern die richtigen Akteure spielen) genau in den für eine solche Spielweise besonders wichtigen Bereichen.
Vinnie 10. April 2013 um 17:45
Tolle Analyse! Das Defensivkonzept von Málaga war große Klasse, aber es hat vor allem auch gezeigt (wie schon das letzte Spiel gegen Bayern), wie sehr der BVB auf Hummels im Spielaufbau angewiesen ist.
Schlicke 10. April 2013 um 17:19
Sehr schöner Artikel! Und ich finde nicht, dass du eine schwarz-gelbe Brille aufhattest, gerade am Anfang ist das Verteidigungskonzept von Malaga sehr schön beschrieben worden.
Dazu eine Frage: Denkst du, dass Malagas System bei einer Aufstellung von Sahin und/oder Hummels auch derart gefruchtet hätte? Hummels als spielmachender Innenverteidiger und Sahin, der nach seiner Einwechslung einige präzise Bälle zu Piszczek spielte, hätten die Probleme Dortmunds mit dem 4-2-4 beheben können. Also nur ein Konzept, wenn der Gegner über spielschwache IVs und nur einen spielstarken 6er verfügt?
Kleine Anmerkung zu den Einwechslungen: Im Artikel hört es sich so an, als sei Schieber vor Sahin auf dem Platz gewesen, war aber ein Doppelwechsel.
A propos: Großes Lob an beide Trainer, die mit ihren Mannschaften großartiges leisten. Pellegrini ist echt ein Fuchs, der auch sofort auf die Umstellung reagiert hat, indem er Eliseu gebracht hat. Solche in-game Entscheidungen wünschte ich mir von unserem Nationaltrainer.
Insgesamt auch ein Spiel voller Paradoxien. Da kulminieren 180 Minuten Pech beim Abschluss ( auch wenn „Willy der Torwart“ ein Guter ist) entgegen aller Wahrscheinlichkeit in 2 Minuten pures Glück.
Fän 10. April 2013 um 17:48
Warum sollte sich das Spiel durch Hummels und / oder Sahin verändert? Malaga würde doch genauso stehen. Klar könnten Hummels und Sahin präzisere lange Pässe in die dortmunder Offensive spielen. Nur die „Lufthoheit“ hatte gestern der FC Malaga, sehr gut an den Standards ersichtlich. Und das Problem, dass die BVB-Offensive zu hoch steht und die Andalusier Passwege zu aufgerückten Außenverteidigern sowie Kuba,Reus,Götze,Lewa leicht zustellen könnte, würde doch bestehen bleiben.
seils 10. April 2013 um 19:20
Die langen Bälle sind ja nur eine Facette. Beide Spieler sind zudem pressingresistenter und auch in höherem Maße befähigt anspruchsvolle Zuspiele an den Mann zu bringen. Da Malagas Defensivkonzept – wie im Artikel beschreiben – die Passwinkel nur schmaler machte, nicht aber unmöglich, glaube ich schon, dass das Konzept der Spanier gegen ein Dortmund mit insbesondere Hummels, nicht in dem Maße funktioniert haben würde.
Fän 10. April 2013 um 19:46
@ seils & Schlicke
Gut, eue Einwände machen schon Sinn. da hab ich ein wenig zu kurz gedacht. Wobei aus den riskanteren Pässen, die Santana & Subotic nicht spielen, auch Fehlpässe und somit Konter entstehen. könnten.
firedo 10. April 2013 um 18:58
„Solche in-game Entscheidungen wünschte ich mir von unserem Nationaltrainer.“
Absolute Zustimmung. aber was Hänschen nicht lernt…
Bei Jogi hat man immer das Gefühl, dass er einen Matchplan hat, und der funktioniert meistens auch recht gut. Aber wenn nicht, dann wirds Kopf- und hilflos.
Ich glaube wir haben seit der EM 2008 kein größeres Spiel mehr umgebogen.
Schlicke 10. April 2013 um 19:38
@firedo: Du hast zielsicher den einzigen Satz herausgepickt, der nicht auf das Spiel bezogen ist. Du sprichst mir trotzdem aus der Seele, genau dasselbe denke ich nämlich auch über Jogi. Sein Team bereitet gut vor, in-game kann er auf höchstem Niveau nicht mithalten und hat mit Flick auch nicht den Assistenten neben sich, der das kompensieren könnte.
@fän: deine Argumentation hinkt insofern, als dass du den einzelnen Spielern und ihren spezifischen Stärken jeglichen Einfluss auf das Spielgeschehen und die Wechselwirkungen der Formationen absprichst, was trivialerweise ja nicht so ist. Mich hatte interessiert, ob Pellegrinis 4-2-4-Idee dann von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen wäre, wenn zwei pressingresistentere und spielstärkere Akteure von Anfang an aufgestellt worden wären, da diese bestimmte Pässe dann eben doch spielen können und die Situationen besser lösen. Ich tendiere eher wie seils zu ja.
100 Ballkontakte von Santane und 90 von Subotic sprechen ja eine deutliche Sprache, wer sich da wann auch aus Ratlosigkeit die Bälle zugespielt hat, viele vertikale, angekommene Zuspiele werden da nicht dabei sein.
Uli 10. April 2013 um 17:15
„Entlastungsgriffe gegen Dortmunds Rhythmus“
Das soll sicher EntlastungsANgriffe heißen.
Ich bin weder ausgewiesener Dortmund noch Taktik Experte, aber würde behaupten die Verletzung von Mats Hummels und Schmelzer haben auch einiges dazu beigetragen, dass der BVB gestern so ein schlechtes Spiel abgeliefert hat.
„Tele“ Santana ist meiner Meinung nach völlig zurecht Ersatzspieler, auch wenn er gestern das Siegtor reingestochert hat.
someplacesometime 10. April 2013 um 17:44
Sehe ich auch so. Santana scheint ganz gute Zweikampfwerte zu haben (nicht verifiziert), aber technisch und v.a. bei der Passgenauigkeit ist er meilenweit von Hummels entfernt. Steht ja auch im Artikel, dass Malaga das gezielt ausnutzte.
Wie der gestern rumstackste… trotzdem, sympathischer Kerl 🙂
SamuS 10. April 2013 um 17:09
In meinem Freundeskreis hatten wir gestern Abend eine lebhafte Diskussion darüber, warum Malaga bei den beiden Großchancen kurz vor und kurz nach der Halbzeit die vorhergehenden Freistöße jeweils in der Variante „Schütze tippt an, Mannschaftskamerad stoppt, Schütze schlägt die Freistoßvariante“ ausführte. Habe leider keine Ahnung mehr, ob die Freistöße indirekt ausgeführt werden mussten, da allerdings ja sowieso geflankt wurde, scheint mir das keine logische Erklärung zu sein! Wollten die Freistoßschützen damit die Variante ansagen? Wir als Taktik-Laien haben dafür keine Erklärung und würden uns freuen, wenn jemand Aufklärungsarbeit leisten könnte !!!! 😉
Ansonsten riesiges Lob an die Spielverlagerung.de-Macher! Großartige Arbeit, die ihr macht !
fluxkompensator 10. April 2013 um 17:21
ein beweggrund könnte sein, einer abseitsfalle zu entgehen. durch das antippen/stoppen verzögert sich die eigentliche ausführung und etwaiges herausrücken der abwehrenden zum zwecke des abseitsstellens verläuft im sand.
SamuS 10. April 2013 um 17:29
Danke !!
King_Cesc 10. April 2013 um 17:37
Oder es hilft beim Bewegungsablauf.
Wenn man in den Sechzehner einläuft ist Abseits selbst ohne ein Herrausrücken ein Problem. Wenn man weiß, dass der Schütze (fast) ohne Anlauf die Flanke schlägt ist es einfacher zu timen.
Magic Hand 10. April 2013 um 17:53
Guter Punkt, da beide Male ja recht gute Gelegenheiten daraus entstanden sind. Ich konnte das leider nicht genau erkennen, aber ein möglicher Effekt ist denke ich, dass, in dem Moment in dem der Ball angetippt wird, sich die Abwehrspieler bereits richtung Tor(aus)linie bewegen und dann die Abseitslinie nicht mehr der 16er ist sondern vielleicht auf Höhe des Elfmeterpunktes.
Hab versucht mich auf die Dortmunder in der Zeitlupe zu konzentrieren, hat aber nicht so gut geklappt. Wenn es so ist, lebt aber die Variante eher vom Überraschungseffekt.
Würde mich freuen, wenn sich noch jemand anderes dazu äußern möchte!
Fabi 10. April 2013 um 19:42
Fand ich auch eine sehr interessante Ausführung. Gestern dachte ich: Es lockt natürlich Dortmunder aus der Gefahrenzohne, die die beim Freistoßstehenden Spieler von Malaga zustellen wollen auf Grund der Gefahr von einer schnell und kurz ausgeführten Variante.
Warum das aber auf Grund der in der Breite nicht unbedingt gut aufgestellten Kopfballungeheuer der Dortmunder mehr Gefahr bringen und sich positiv für Malaga auswirken sollte, ist mir nicht schlüssig.
Gibs noch andere Meinungen?
Das mit dem Abseits macht meiner Meinung nach deswegen keinen Sinn, weil der Freistoß ausgeführt wird, auch wenn die Dortmunder nach vorne rennen. Dabei sind sie doch – wie zu erkennen war – bei hohen Freistoßen anfällig.
Moe 10. April 2013 um 16:59
Hallo, das 1:2 war relativ klares Abseits, wenn auch knapp. Beim 3:2 habe ich die (mutige) These gehört es sei kein Abseits, da 1) beim Freistoß Santana passiv war und 2) sein Torschuss nach einer neuen Spielsituation kam.
Für mich war es 2 mal Abseits, aber wie lautet denn die korrekte Regelauslegung?
MR 10. April 2013 um 17:09
Ernsthaft?
Tzaduk 10. April 2013 um 17:50
@MR: Ich genieße es, Deinem Sarkasmus bei der Beantwortung spezifischer Fragen zu folgen…
RM 10. April 2013 um 19:05
Es war zweimal Abseits.
blub 10. April 2013 um 17:56
Das ist nicht haltbar.
Santana war passiv das ist korrekt, Subotic der da an den ball kommt war aber ganz sicher auch im Abseits.
Beim erste querpass war, bei den Bildern die ich gesehen habe, Santana nicht im Abseits, denn heir war die neue Spielsituation, aber beim Querpass von Schieber war ers wieder.
Sehr verwirrend.
blub 10. April 2013 um 18:01
Falsche Spieler, sorry.
War erst Schieber auf Reus, dann Reus qeur, dann wieder Schieber.
JK 10. April 2013 um 19:32
Regelauslegung ist nicht nötig, weil bei Lewas Flanke vier Dortmunder im Abseits stehen, von denen einer den Ball bekommt.
Kein Abseits meiner Meinung nach bei Santanas Tor, denn ein Abwehrspieler liegt auf der Torlinie, und der heranspringende Torwart ist mit den Händen zumindest auf gleicher Höhe mit Schiebers Fuß.
blub 10. April 2013 um 19:35
Schieber ist nicht im abseits und auch völlig irrelevant, aber Santana hat einen Fuß fast auf der Torlinie beim Pass von Schieber zu ihm. und da war die Hand des Torwarts eindeutig nicht so weit hinten.
kartoffelsalat 10. April 2013 um 20:23
Die Arme spielen beim Abseits keine Rolle, das steht wohl in den Definitionen der Abseitsregel so drin.
Uwe 10. April 2013 um 21:37
… bezüglich der ganzen Diskussionen hier. Ich dachte immer, Abseits ist, wenn der Schiedsrichter Abseits pfeift.
RM 10. April 2013 um 23:21
Verbrechen ist nur, wenn der Richter verurteilt.
(wieso gibt es hierzu keinen passenden Smiley? =) )
blub 10. April 2013 um 22:51
Es zählen Körperteile mit denen man ein Tor schießen darf. soweit so gut, für den Torwart im Strafraum würde ich die Hand dazuzählen, weil er ja damit zum Ball gehen darf.
[das ist imo nicht eindeutig und ein cornercase]
Bayern-Fan 11. April 2013 um 17:56
“ der heranspringende Torwart ist mit den Händen zumindest auf gleicher Höhe mit Schiebers Fuß.“
Die Arme sind aber bei Abseits nicht zu beachten (Regel 11, im PDF auf Seite 72): http://www.dfb.de/fileadmin/user_upload/2013/01/DFB_Umbruch_Fussballregeln_2012_2013_LOW1.pdf
blub 12. April 2013 um 00:12
In den Regeln wird nur über den Angreifer gesprochen, nie über Verteidiger.
Das hier ist schon ein corner-corner-case.
Da würde ich einfach dem Sinn statt den Worten folgen, immer angenommen das Schiriteam hat genau das so gesehen!
Passives Abseits 12. April 2013 um 13:32
das ist ja nun quasi mein Fachgebiet… Und wie ein Spieler, der auf der Torlinie steht, 2 Gegenspieler zwischen sich und diese bringen soll… bleibt ein Rätsel. Die einzige mögliche Entschuldigung: Der Assistent hat nicht gesehen, von dem der Ball kam und ging davon aus, dass es nicht Julian Schieber, sondern Willy, der Torwart von Malaga war. Dann wäre es kein Abseits gewesen… also kein erneutes… und ob das dann eine neue Spielsituation ist… nach Fifa Regeln wahrscheinlich schon, aber die stammt halt von Leuten, die selbst nie gegen den Ball getreten haben…
Ob nun ein Körperteil, mit dem man ein Tor verhindert, das Abseits genau so aufhebt, wie ein Körperteil, mit dem Mann ein Tor erzielen darf, es auslöst, könnte bei Gelegenheit auch Mal geklärt werden. Aber genau genommen wäre das eine Absurdität, die im Regelwerk nicht geklärt ist: wenn ich zwischen einem auf dem Rücken liegenden Torwart und einem letzten Mann auf der Torlinie angespielt werde, heben dann die ausgestreckten Arme des Hüters das Abseits auf? Schöne Gewinnspielfrage…
AlexF 10. April 2013 um 16:57
Faktisch das schlechteste CL-Spiel vom BVB. Besonders die vielen technischen Mängel, ob Ball zu weit vorlegen oder Fehlpässe, waren in HZ 1 eklatant. Vorallem Kuba und Piszeck haben sich da unrühmlich hervorgetan.
Aber zwei Sachen die ich sehr interessant fand waren 1. das, von dir auch beschriebene, verengen der Passwege ins Mittelfeld. Dadurch hat Malaga faktisch den ganzen, von den IV bespielbaren, Raum ins Mittelfeld dicht gemacht.
2. Die Umsetzung der Brechstange bei Dortmund. Logisch war es, dass Hummels und Sahin die Bälle lang auf Santana bringen. Meistens sieht man in diesen Szenen jedoch viele Offensivfouls, da die zurückliegende Mannschaft die Kopfballduelle zwingend gewinnen will und dadurch im Kopfballduell ungestüm agiert. Das hat Santana gut vermieden, so dass immer der zweite Ball entstand. Da hätte auch die ganze Brechstangentaktik auch schnell verpuffen können. Ebenfalls die Raumaufteilung für die zweiten Bälle war, dafür dass es eine „Nottaktik“ war, sehr gut.
Der Rest war einfach nur Wahnsinn.
BenSchreck 11. April 2013 um 01:23
Hallo,
interessante Analyse, gern gelesen. Richtig, was AlexF sagt:
„Faktisch das schlechteste CL-Spiel vom BVB. Besonders die vielen technischen Mängel, ob Ball zu weit vorlegen oder Fehlpässe, waren in HZ 1 eklatant. Vorallem Kuba und Piszeck haben sich da unrühmlich hervorgetan.
Aber zwei Sachen die ich sehr interessant fand waren 1. das, von dir auch beschriebene, verengen der Passwege ins Mittelfeld. Dadurch hat Malaga faktisch den ganzen, von den IV bespielbaren, Raum ins Mittelfeld dicht gemacht.“
Die Fehlpässe lassen sich durch die Raumaufteilung erklären. Die gewohnten Spieleröffnungen des BVB waren nicht möglich (Clever, Malaga!). Dieses „Halbschatten“-Kabinett finde ich sehr interessant. Und sogar Gündogan, ansonsten einer der besten Performer auf dem Platz, hatte keine Lösung daüfr.
Vor allem fiel mir die leicht zu verteidigende offensive 3er-Überlagerung von Piszek/Kuba/Reus in der ersten HZ negativ auf….
aha 10. April 2013 um 16:55
Finde die Analyse nicht besonders neutral. Malaga hatte zwei sehr gute Kopfballgelegenheiten nach gut einstudierten Standards und daher gab es für mich kein deutliches Chancenplus für den BVB. Auch das Lob für die gut gemachte Brechstange ist eher fraglich, da beim 1. Tor Demichelis einfach unter dem Ball durchspringt und beim 2. es zweimal Abseits war. Kann mich ansonsten an nicht viel gefährliches aus der letzten Phase erinnern.
Der Anfang des Artikels ( viele Chancen, den Sack zu machen…) passt eher zum Hinspiel.
MR 10. April 2013 um 17:08
Oho, zwei Kopfballgelegenheiten nach Standards. Dann müsste man also mindestens vier Tore machen? Und die sind im Artikel nicht erwähnt?
Tzaduk 10. April 2013 um 17:49
Ach, komm schon. Willst Du taktisch analysiert bekommen, wie es dazu kommen konnte, dass Demichelis unter dem Ball durchspringt? Nach dem Motto: „Klopp wies seine Spieler an, auf den unter hohen Bällen selten, und wenn, dann überraschend durchspringenden Demichelis zu achten“? Oder „Reus startete wiederholt ins Abseits, weil man darauf spekulieren darf, dass der Schiri das nicht sieht“? Ich finde es aller Ehren wert, hier das bißchen an Systematik, was bei diesem zum Ende hin völlig chaotischen Spiel auftrat, noch herauszustreichen.
Nebenbei kommt die Ansage, Brechstange zu spielen, sehr wohl vom Trainer und aus der Taktik-Schublade. Ob sie dann gut gemacht ist… der Erfolg gibt dem BVB doch recht, oder etwa nicht? 😀
seils 10. April 2013 um 18:14
„Willst Du taktisch analysiert bekommen, wie es dazu kommen konnte, dass Demichelis unter dem Ball durchspringt?“
Der Einwand zielt wohl eher darauf ab, dass das Gelingen der Brechstangen-Marschroute, trotz guter Umsetzung seitens der Dortmunder, in erster Linie aufgrund individueller Fehler auf spanischer Seite funktionierte. Insofern ist „wurde am Ende erzwungen“ wenigstens wohlwollend interpretiert.
blub 10. April 2013 um 18:29
Naja, Demichelis ist an dem Abend von ca. 20 Bällen unter exakt einem drunter weggesprungen.
Wenn man indeal verteidigt gibts keine Tore. Der trick bei der Brechstange ist ja das man absicherung aufgibt zugunsten von mehr Manpower in offensiv gefährlichen bereich um im Falle eines fehlers sofort zugriff auf den Ball und Tormöglichkeiten zu haben .
Trotzdem ist halt zu konstatieren das Hummels und Sahin schon bessere hohe Bälle bringen(und in diesem Spiel gebracht haben!) als 99% der Spieler, was die Chancen schon erhöht hat das es gut ausgeht.
Bei vielen Teams sieht man wie viele Bälle einfach niemals in gefährliche regionen landen, weil zu weit, zu hoch etc.
Und nein, der Erfolg gibt nie jemandem recht. Result oriented thinking ist prinzipiell schlecht!
seils 10. April 2013 um 19:01
@blub
Der Punkt ist aber doch der: Im Normalfall kann Demichelis den Ball verteidigen. Da braucht es keine Perfektion für. Er ist auch nicht in den Fehler gezwungen worden. Er unterläuft ihm einfach. Passiert.
Ich kritisiere nicht, dass Dortmund zur Brechstange griff. Ich stelle auch nicht in Abrede, dass – über beide Spiele betrachtet – sie verdient weitergekommen sind; aber – und so habe ich auch ahas Beitrag verstanden – ich fand Malaga schon sehr stark. Was die Chancenqualität angeht, waren beide Mannschaften nicht weit von einander entfernt. Und jedenfalls ich habe bei Hummels‘ Einwechslung nicht gedacht „Jetzt kommen die überpräzisen langen Bälle, da fallen sicher noch zweit Tore“. Insofern finde ich ahas Einwand berechtigt. Mehr wollte ich gar nicht zum Ausdruck bringen.
anonym91 12. April 2013 um 18:03
Auf konventionelle Weise hätte Dortmund das Spiel nicht mehr drehen können, vor allem da es bis dahin große Probleme im Spielaufbau(sowohl mit kurzen, als auch mit langen Pässen) gab.
Mit Hummels und Sahin wollte man die Genauigkeit der langen Bälle erhöhen, während Santana im Zentrum die Bälle empfangen sollte und der Rest sich gut positioniert hatte um an eventuelle Abpraller zu kommen.
Dazu kam, dass Malaga schon das ganze Spiel über in vielen Situationen auch unbedrängt ins Seitenaus gespielt hat, anstatt den Ball zu behaupten.
Da die Dortmunder im Angriff kaum Foul spielten, kam es folglich zu einigen Szenen, in denen der BVB in unmittelbarer Strafraumnähe Ballbesitz hatte.
Soweit war es noch einigermaßen planbar.
Alles weitere hat natürlich auch viel mit Glück zu tun, aber Tore lassen sich im Fussball eben nur schlecht planen. Man kann nur versuchen Gefahrensituationen zu provozieren und hoffen, dass man daraus durch eigene Genialität oder Fehler anderer Profit schlagen kann.
Gegen Malaga hat das gleich zweimal geklappt, aber gegen andere Mannschaften, die einen Ballgewinn in so einer Situation behaupten und in den Konter gehen, kassiert man wahrscheinlich das 3:1.
IxesIOS 10. April 2013 um 16:44
Ich finde die PK interessant , wollte sie euch nicht vorenthalten.
http://www.borussen.tv/bvb-videos/viewvideo/2524/pressekonferenzen/bvb-pressekonferenz-vom-9-april-2013-nach-dem-champions-league-rueckspiel-borussia-dortmund-gegen-malaga-cf-3-2
MR 10. April 2013 um 16:49
Durchaus sehenswert. Da ich nicht weiß, warum diese Version 10 Minuten kürzer ist als die von meinbvb.de, hier noch eine alternative Quelle: http://www.meinbvb.de/video/312413
IxesIOS 10. April 2013 um 16:54
Die Spanische übersetzung ist dabei. Deshalb die 10 min. mehr.
Leider ist soviel bei meinbvb.de mit Premium , hat mich gleich abgeschreckt :p
Alex 10. April 2013 um 17:03
die spanischen Übersetzungen sind rausgeschnitten, deshalb die differenz.
Goalimpact 10. April 2013 um 19:40
Und hier sieht man auch schön, warum in der Presse nie etwas zu Taktik der Mannschaften steht. Es ist nicht etwa so, dass kein Journalist danach fragt. Es ist auch nicht so, dass Klopp keine Kommentare dazu abgibt, aber alles interessante kommt in der Zusammenfassung im Mainstream nicht an. Siehe
http://www.spiegel.de/sport/fussball/dortmunds-trainer-juergen-klopp-nach-dem-malaga-sieg-im-interview-a-893592.html
MR 10. April 2013 um 16:42
Achja, eins noch: Das 3:2 war Abseits. Das 1:2 auch.
Da 1-1=0 ist, hatte ich keine Lust, den Artikel mit sowas aufzuweichen. Ich hoffe, dass das in den Kommentaren jetzt nicht noch sinnlos ausdiskutiert werden muss.
AP 10. April 2013 um 23:35
MR warst du im Stadion und wenn ja, wie kann man so eine gute Analyse rausfeuern, obwohl einem das Adrenalin aus allen Poren strömt.
Das war die beste Brechstange ever. Paris hätte sich das ruhig mal abschauen können… Meistens foulen Stürmer, zweite Bälle werden garnicht erobert, da der Rückraum schlecht besetzt ist.
Die geilste Szene des Spiels. Unnötiger, überhasteter Ball ins Seitenaus. Schmelzer machts schnell, Lewa löst sich stark. Diesen Ablauf kann man immer wieder sich anschauen.
Würde mich interessieren ob Klopp, das so angeordnet hat oder ob Lewa die Entscheidung da selbst trifft.
Normalerweise irren die Stürmer im 16er rum. Die Flanke hätte Málaga nie zulassen dürfen. Umso schöner…