Josep Guardiola i Sala, der moderne Visionär

Pep Guardiola wird in der kommenden Saison der Trainer des FC Bayern München. Wer ist dieser Mann? Was zeichnet ihn aus? Ein Porträt.

Anmerkung: Dieser Artikel erschien im Original am 30. April 2012, kurz nachdem Pep Guardiola seinen Abschied vom FC Barcelona bekannt gab. Da Pep Guardiola ab der kommenden Saison den FC Bayern München trainieren wird, haben wir ihn auf die Startseite gestellt.

Kindheit – und der Weg zum FC Barcelona

Aufgewachsen in Katalonien und am 18. Jänner 1971 in Santpedor geboren, war Josep Guardiola immer etwas Besonderes. Seine Eltern sind sehr bescheiden, seine Großväter lernte er nie kennen. Jener mütterlicherseits versteckte sich in der Nachkriegszeit vor dem Franco-Regime. Eine Gemeinsamkeit mit seinem politischen Großvater ist bis heute seine größte Stärke: Leidenschaft, die teilweise in Besessenheit ausartet.

Mit seinen Freunden spielte er ununterbrochen Fußball und galt auf und neben dem Platz als Anführer. Allerdings blühte er abseits des Freundeskreises und dem Fußballplatz nur selten auf. Er war ein ruhiger und sehr introvertierter Junge, eine weitere Gemeinsamkeit mit seinem älteren Ich. Bei einem dieser Spiele des Gimnàstic de Manresa entdeckte ihn Jorge Naval, ein Scout des großen FC Barcelona. Der ehemalige Schiedsrichter bezeichnete seine Spielweise als „jene eines Engels“ und wollte das „Wunder“ unbedingt in die Cantera der Katalanen holen.

Jaume Oliver, der damalige Headscout, scheiterte jedoch an Peps Mutter. Ihrer Meinung nach war der elfjährige Engel noch zu jung, um ihr „weggenommen“ zu werden. Dieses Gefühl sollte sie allerdings zwei Jahre später durchleben, als Guardiola dem Ruf Barcelonas folgte und in die vereinseigene Akademie wechselte. La Masia, damals noch nicht ganz so legendär wie heute, bot ihm eine Möglichkeit, die es zuhause nicht gab: Sobald er aufstand, hatte der fußballbesessene Junge den Fußballplatz vor sich.

Schmächtig, unauffällig, schwach und: genial. Diese Attribute verpassten ihm seine Jugendtrainer allesamt. Einst soll ihn Johan Cruijff persönlich spielen gesehen haben, damals noch als Halbspieler oder gar gänzlich auf der rechten Außenbahn. Die Ursache dahinter war, dass er mit seinem Passspiel die Stürmer auf die Flügel schicken könnte, in einem Spiel mit meist nur neun Spielern ein taktisches Mittel früherer Zeiten. Die Position eines rein zentralen Spielers gab es nicht, der Trainer des ersten Teams, Cruijff, forderte die Jugendtrainer zu einer taktischen Anpassung. Als „pivote“, eine Position als spielmachender Sechser, sollte er fortan das Kommando übernehmen.

Verbal tat er es ohnehin. Die mangelnde Athletik machte er mit Führungsstärke, Kommunikation und Handlungsschnelligkeit weg. Im B- oder C-Team Barcelonas sollte er dennoch nicht spielen. Er war körperlich nicht ausgereift genug, um gegen die teilweise extrem ruppig agierenden Gegner anzutreten und blieb bis zu seinem 18. Lebensjahr im „Juvenil A“-Team. Direkt von dort aus sollte Cruijff ihn rekrutieren. Bereits mit siebzehn Jahren kam er in einem Freundschaftsspiel zum Einsatz, zwei Jahre später folgte das Pflichtspieldebüt für den schlaksigen Katalanen. Sein Jurastudium schmiss er hin, das Schicksal bot ihm eine größere Möglichkeit.

Der Spieler Josep Guardiola

Im Jahr 1990 verließ Luis Milla, der bisherige Pivote, den Verein. Zu hohe Ablöseforderungen hatten Cruijff dazu gebracht, sich bei Carles Rexach nach einem internen Ersatz zu erkundigen. Josep Guardiola spielte fortan im B-Team und erhielt einige Einsätze im Dreamteam des niederländischen Startrainers. Als Guillermo Amor gesperrt war, rückte Pep Guardiola als Pivote in die Mannschaft, also exakt auf jene Position, die Cruijff als Vorgabe an die Jugendtrainer erst geschaffen hatte. Im Interview sagte Guardiola vor seinem Debüt noch, er könne als „Nummer Vier oder Nummer Sechs“ spielen, als tiefer Spielmacher vor einer Dreierkette oder gar als Halbspieler vor einer Viererkette.

das Dreamteam mit Pep Guardiola als Spieler im Jahre 1992

In dieser Rolle als der spielgestalterische der Halbspieler sollte er im Finale der Champions League 1992 stehen. Im Wembley-Stadion bezwangen die Katalanen Sampdoria Genua nach einem Treffer Koemans, der im 3-4-3 hinter Guardiola, dem nominellen Sechser, agierte. Es sollte eine Ansage des Angriffsfußballs sein, der Start in ein neues Zeitalter mit Spielern, deren Fähigkeiten im Kopf und in ihrer Technik liegen, nicht in ihrer Athletik. Spielern wie Pep Guardiola.

Dieser Aufwind sollte allerdings nicht lange währen. Im Laufe des Jahrzehnts gab es einige weitere Mannschaften, welche mit den Blaugrana dem Ideal des totalen Fußballs nacheiferten, allen voran der AC Mailand in der Post-Sacchi-Ära sowie Ajax‘ Jungspunde in den Händen des Kindergärtners Louis van Gaal. Für Cruijff sollte der CL-Pokal sein letzter sein, im Finale 1994 verloren sie gegen den übermächtigen AC Mailand. Nach vier Titeln in der Liga in Folge begann das schleichende Ende. Zwischen 1994 und 1996 feierte das Dreamteam keine Erfolge mehr, Vizepräsident Joan Gaspart entband Cruijff seines Amtes.

Für Guardiola ein Schlag ins Gesicht. „Der beste Trainer, den er je hatte“ wurde von einem anderen Trainerstar ersetzt, Sir Bobby Robson. Sie gewannen alle Titel abgesehen von der Liga und Luis Enrique sollte fast fünfzehn Jahre später das Starensemble um sich selbst, Guardiola und Ronaldo als „beste Barcelona-Mannschaft aller Zeiten“ bezeichnen. Über 100 Tore hatten sie erzielt, lediglich die bisweilen anfällige Defensive war die Ursache für die zwei Punkte Rückstand auf Meister Real Madrid.

Dennoch näherte sich das Ende Guardiolas beim FC Barcelona. Der Kapitän und Leitwolf fühlte sich nicht genug von der Vereinsführung wertgeschätzt, welche den Spielern aus der eigenen Jugend weniger zahlte. Sie spekulierten darauf, dass sie den Verein nicht verlassen und im Gegensatz von den teuer eingekauften Neuzugängen spielerisch profitieren würden. Das Bosman-Urteil sowie die Aufhebung der Ausländerbeschränkung verschob jedoch die Kräfteverhältnisse. Nachdem Guardiola im Jahre 1998 einen Dreijahresvertrag unterschrieb, gab er vorerst Ruhe.

Doch die Jahrtausendwende hatte eine Abkehr vom spielgestaltenden Sechser gebracht. Spieler wie Fernando Redondo und Josep Guardiola wurden langsam zur Ausnahme, die Zeit der Makelélé und Dungas sollte beginnen. Eine Zeit von Spielern, die technisch nicht zwingend schwach waren, sich aber auf die simplen Sachen konzentrierten – simpler noch als Guardiola, der diese Einfachheit an sich selbst am meisten wertschätzte (getreu Cruijffs Aussage, dass der einfache Fußball am schwersten zu spielen sei). Hier fand sich jedoch eine neue Bedeutung des Wortes Einfachheit und so begannen Guardiolas Abwanderungsgedanken.

Eine schwere  Verletzung der dorsalen Oberschenkelmuskulatur setzte ihn beinahe ein Jahr außer Gefecht. In dieser Zeit zog er sich noch mehr zurück. Der introvertierte Guardiola konnte sich nicht mehr am Fußballplatz verwirklichen und mit seiner Heilung gab es zahlreiche Probleme. Zuerst fehlte eine richtige Diagnose, danach fanden die Ärzte keine einheitliche Meinung über eine effektive Therapie. Seine Rückkehr verlief enttäuschend und nach 17 Jahren beim FC Barcelona nahm er Abschied. 479 Spiele auf höchstem Niveau und der Reiz einer neuen Herausforderung gingen Hand in Hand mit der Aussortierung durch Gaspart und van Gaal. Er wurde der erste Spieler aus der eigenen Jugendakademie, welcher einmal einen Stammplatz hatte und dann den Verein ins Ausland verließ.

Bald darauf unterschrieb er bei Brescia, wo er mit Roberto Baggio in den Niederungen der Serie A spielte. Innerhalb von zwei Wochen wurde er zweimal positiv auf Nandrolon gestestet, was eine mehrmonatige Sperre und 50.000 Euro an Bußgeld zur Folge hatte. Nach dem Blutdoping-Skandal der großen Juve-Mannschaft der 90er hatte der Weltfußball abermals ein Problem. Auch Edgar Davids, Jaap Stam, Fernando Couto und Ronald de Boer fielen durch die Dopingprobe – allesamt Nandrolon.

Josep Guardiola beteuerte seine Unschuld vor dem italienischen Verband. Sein Mittel hatte er nach eigener Auskunft vom FC Barcelona erhalten und es war absolut legal, eine Mischung aus Vitaminen und Nahrungsergänzungspräparaten. Er saß seine Sperre ab und führte seine Karriere normal weiter, doch dieses Urteil wollte er nicht auf sich sitzen lassen. Hier stand nämlich etwas auf dem Spiel, was ihn sowohl als Spieler als auch später als Trainer auszeichnen sollte: seine knallharte Ehrlichkeit und Integrität. Nach langem Kampf hatte er letztlich Erfolg, 2007 wurde er freigesprochen. Eine Beschwerde des Italienischen Olympischen Nationalen Komitees (CONI) führte jedoch zu einer neuerlichen Öffnung des Falles, 2009 wurde Guardiola abermals freigesprochen. Sogar seine Frau hatte die Hoffnung aufgeben und riet ihrem Mann, den Kampf aufzugeben, seine Wesensart stand hier im Weg.

Nach einem Abstecher beim AS Rom wechselte er schließlich zu Al Ahly in das Königreich Katar. Trotz zahlreicher Angebote, unter anderem von beiden Teams aus Manchester und vom FC Chelsea (hier wäre José Mourinho sein Trainer gewesen), wechselte er schließlich nach Mexiko.

Mentoren

Bei Dorados de Sinaloa unterschrieb er einen Vertrag, welcher letztlich ein halbes Jahr lief. Nebenbei besuchte er die Trainerschule in Axopocán, womit er das Angenehme mit dem Nützlichen verband. Das Angenehme war hierbei die Arbeit mit seinem Freund und Trainerkollegen Juan Manuel Lillo. Dieser gilt bis heute als einer der Visionäre im modernen Fußball. Mit zwanzig Jahren trainierte er einen Verein in der dritten spanischen Liga, mit 26 Jahren etablierte er bei Cultural y Deportiva Leonesa die hochmoderne 4-2-3-1-Formation als allererster im Weltfußball. Im folgenden Jahr wurde er Trainer UD Salamancas, 1995 stieg er schließlich mit ihnen auf.

Hier geschah dann das schicksalhafte Aufeinandertreffen mit Guardiola. In der Saison 1996/97 spielte Lillos Real Oviedo gegen Guardiolas Barcelona – der eine als Trainer, der andere auf dem Platz. Letzterer suchte dennoch nach dem Spiel das Gespräch. Bereits gegen Salamanca und nun ein weiteres Mal war es dem jungen Josep aufgefallen, wie viel mehr Pässe und Ballbesitz die Gegner ihr Eigen nennen durften. Er suchte das Gespräch und eine Freundschaft entwickelte sich.

Guardiola beendete seine Karriere, auch aufgrund vieler kleiner Verletzungen in seiner Mexiko-Zeit. Er reiste durch Südamerika, traf Marcelo Bielsa und den großen Cesar Luis Menotti. Sie teilten eine ähnliche Spielauffassung. Zusätzlich soll sich Guardiola ein paar Tricks von „El Fluppe“ La Volpe abgeschaut haben, dem extrovertierten Ex-Coach der mexikanischen Nationalmannschaft. Ausgestattet mit zahlreichen Ideen und Theorien über den Fußball meldete sich Guardiola beim FC Barcelona zurück.

Trainer des FC Barcelona

Bereits 2003 wäre Pep Guardiola beinahe Trainer des FC Barcelona geworden. Luis Bassat, damaliger Präsidentschaftsanwärter, wollte ihn für den Posten. Nach einem langen Gespräch war er zwar noch beeindruckter, besetzte dann aber doch die hypothetische Stelle mit jemand anderem: Juan Manuel Lillo. Guardiola, ohne Trainerschein und Erfahrung, sollte die Position des Sportdirektors besetzen. Den einzigen Strich durch die Rechnung machte Joan Laporta, der knapp vor Luis Bassat gewann.

Im Jahre 2007 entschied sich jedoch auch Joan Laporta dafür, der ehemaligen Vereinslegende einen Posten anzubieten. Sportdirektor Txiki Beguiristiain, Ehrenpräsident Johan Cruijff und Evarist Murtra, ein einflussreiches Vorstandsmitglied, empfahlen ihn für die Aufgabe als Trainer der zweiten Mannschaft. Guardiola nahm nach kurzer Rücksprache mit der Familie und seinem Freund Lillo an.

mit diesem System spielte Guardiola in der B-Mannschaft – ob es im Folgejahr wirklich größere Unterschiede gab?

Umgehend veränderte er zahlreiche Positionen in der Startaufstellung und im gesamten Kader. Die Unkenrufe, dass er seine offensiven Vorstellungen von Fußball nicht mit diesen Spielern in einer körperlich harten Liga umsetzen könnte, sah er nur als weiteren Ansporn. Schon beim ersten Training hörten ihn die Spieler schreien, dass fortan nur noch gepasst und nicht gedribbelt werden solle. Damit hatten die Blaugrana Erfolg. In Guardiolas erster Saison gewannen sie die Liga und stiegen auf. Mit einem Lauf von 21 ungeschlagenen Spielen erarbeitete sich Guardiola viel Respekt im Verein.

Die taktischen und trainingstechnischen Maßnahmen Guardiolas bewirkten scheinbar Wunder, die meisten seiner Spieler kamen später in der ersten oder zweiten Liga unter. So trainierte er zu der Zeit unter anderem Sergio Busquets und Pedro; Ersterer wurde gar vereinzelt als Mittelstürmer in bestimmten Partien eingesetzt. Doch normalerweise spielte man mit einem 4-3-3 und natürlich ungemein modern: Der linke Flügelverteidiger agierte sehr hoch, auf rechts übernahm der Außenstürmer mehr Aufgaben bezüglich Breite im letzten Spielfelddrittel. Im Mittelfeld ist die Einteilung in einen Sechser, einen Achter und einen Zehner erkennbar, Busquets ließ sich auch oft nach hinten fallen und es wurde eine Dreierkette mit aufgerückten Außenverteidigern gebildet.

Als Frank Rijkaard in Ungnade fiel, wurde der Perfektionist Guardiola Trainer der ersten Mannschaft. Gemeinsam mit seinem Co-Trainer Tito Vilanova strebte er nach der optimalen Kaderzusammenstellung für sein komplexes System. Dazu bedurfte es hoher Disziplin, Laufstärke, Dynamik und natürlich einer hervorragenden Technik. Viele Spieler, darunter Legenden wie Ronaldinho, Deco und sogar Samuel Eto’o wurden ausgemustert. Lediglich Eto’o konnte sich mit hervorragendem Einsatz im Training die Gunst Guardiolas zurückerobern.

In seinen ersten Trainingseinheiten offenbarte er seinem neuen Kader mit Verstärkungen wie Alves, Pique, Keita und Hleb, dass sie sämtliche Titel gewinnen würden, wenn sie ihm folgen würden. Sein Enthusiasmus sollte sie überzeugen, und nach zwei sieglosen Spiele ging der Knoten auf. Die folgenden neun Spielen der Primera Division gewannen sie und trafen ganze 38mal. In der Zwischenzeit erlegte sich Pep ein Interviewverbot auf, lediglich bei Pressekonferenzen gab er über sich und seine Mannschaft Informationen preis.

Am Ende der Spielzeit gewannen sie sämtliche sechs Titel, dazu gesellte sich ein Clásico im Bernabeu, wo sie das Spiel mit 6:2 in herausragender Manier für sich entscheiden konnten. Auf der Suche nach Perfektion ruhte sich Guardiola aber nicht auf den Erfolgen aus. Thierry Henry wurde von Pedro verdrängt und einige Neuverpflichtungen geholt. Hauptantrieb war das Fast-Ausscheiden gegen den physisch starken Chelsea FC im Halbfinale. Deshalb kamen mit Keirrison und Ibrahimovic zwei körperlich starke Angreifer, Maxwell war als offensivere Variante zu Eric Abidal vorgesehen und mit Dmitro Chygrynskiy wurde ein weiterer passstarker Verteidiger geholt. Kein einziger dieser Spieler ist heute noch beim FC Barcelona und es dürfte die schwächste Transferperiode der Ära Guardiola gewesen sein.

Insbesondere finanziell glich sie einem Desaster. Ibrahimovic kostete über 40 Millionen € und Inter erhielt zusätzlich Weltklassestürmer Samuel Eto’o, der eine tolle Saison spielte und die Champions League mit den Italienern unter José Mourinho holte. Lediglich Maxwell erwies sich als Schnäppchen, seine fünf Millionen € an Transfersumme spielte er bald wieder ein. Flop Chygrynskiy kostete hingegen das Fünffache.

Im Halbfinale schieden die Katalanen gegen Inter aus, Ibrahimovics Zwist mit Guardiola war in der Zwischenzeit sehr groß geworden. Nach seiner Zeit beim FC Barcelona äußerte sich der lange Schwede sehr negativ und sagte, Guardiola hätte ihn gemobbt und von den anderen isoliert. Xavi habe sich angeblich gegen ihn eingesetzt, und überhaupt seien er, Iniesta und Messi nichts weiter als brave Schuljungen.

2010/11 korrigierte Guardiola seine Transfer-Fehler. Mit David Villa kam ein Ersatz für den nun ausgemusterten Ibrahimovic. Die Belohnung: Das Double aus Liga und Champions League. Javier Mascherano war hierbei ein essentieller Baustein, auch für die darauffolgende und am wenigsten erfolgreiche Saison. In dieser hatten sie mit vielen Verletzungen zu kämpfen, besonders mit jener von David Villa. Die Neuen Alexis Sanchez und Cesc Fabregas spielten unkonstant und einige Veränderungen an der Formation und im Mannschaftsgefüge sollten das Aus für Guardiola etwas zu unrühmlich kennzeichnen.

Inventor, Innovator, Insigne

Guardiola hatte abermals versucht, sich und seine Mannschaft neu zu erfinden. Er setzte unter anderem ein 3-4-3, ein 3-3-4, ein System mit einem und ohne Stürmer sowie dem üblichen 4-3-3 ein sowie ein im Herbst sehr gelobtes und im Frühjahr sehr kritisiertes „3,5-3,5-3“ beziehungsweise ein adaptives 3-1-3-3-System. Sergio Busquets spielte hierbei eine Hybridposition aus defensivem Mittelfeldspieler und Innenverteidiger, am ehesten vergleichbar mit einer modernen und ballstarken Variante früherer Vorstopper.

Generell schien Guardiola ein Faible für Hybridpositionen zu besitzen. Beim 3-4-3/3-3-4 spielten die Innenverteidiger in den Halbpositionen wie eine Mischung aus Außen- und Innenverteidigern. Die Spieler in den Halbpositionen beim 3-4-3 hatten sowohl die Aufgaben zentraler Spielgestalter als auch klassischer Flügelspieler. Die Stürmer beim 3-3-4 sorgten für die Breite und halfen hinten teilweise wie Wing-Backs aus, was besonders Dani Alves im Laufe dieser Saison immer öfter in die vorderste Angriffsreihe verfrachtete.

Am interessantesten dürfte die Einführung der falschen Neun sein, welche Lionel Messi perfektionierte. Diesem hatte Guardiola bei Amtsantritt versprochen, dass er unter ihm irgendwann in jedem Spiel „mehr als nur ein Tor“ erzielen würde – sicherlich etwas übertrieben, aber die unglaublichen Torquoten Messis geben Guardiola im Nachhinein Recht.

Schon im Finale der Champions League 2008/09 oder beim legendären 6:2-Clásico spielte er als falsche Neun, doch wirklich augenfällig war er zum ersten Mal im Hinspiel gegen Real Madrid in der Saison 2010/11 als falscher Neuner ins Auge getreten. Er traf zwar nicht ins Netz, konnte aber zwei hervorragende Assists aus dem Mittelfeld geben. Als falsche Neun verband er hierbei Aspekte eines klassischen Mittelstürmers und einer Nummer Zehn, beides aber mit mehr Freiheiten. Er sorgte im Mittelfeld für Überzahl, konnte seine tödlichen Pässe spielen und entledigte sich seiner Gegenspieler. Dadurch nahm er an Fahrt auf, setzte öfter zu seinen Soli an und schraubte seine Torgefahr in ungeahnte Höhen. Mit dem ungemein offensiven Rechtsaußenverteidiger Alves hatte er zuvor auf dem rechten Flügel zwar einen kongenialen Partner gefunden, durch seine neue Freirolle konnte er diese Verbindung aber beibehalten, ohne andere zu kappen.

Daraus resultierte eine weitere Hybridposition der Katalanen, jene der Flügelstürmer im 4-3-3. Durch Messis tiefere Position rückten sie zumeist ein, spielten nicht mehr so breit und besetzten den Raum zwischen Innen- und Außenverteidiger des Gegners. Diese wurden vom Aufrücken abgehalten, die Stürmer standen näher zum Spielgeschehen und hatten mehr Räume für das Empfangen vertikaler Pässe. Kein Wunder also, dass Samuel Eto’o Guardiola sogar als besseren Taktiker als Mourinho bezeichnete. Die wahre Stärke lag nämlich nicht in den klassischen Bereichen der Taktik, trotz aller Errungenschaften Guardiolas.

Die Stichwörter hier lauten „Makrotaktik“ und „Mikrosystem“. Letzteren Ausdruck gebrauchte Pep selbst, als er die Faszination des Fußballs beschreiben wollte. Diese zwei Begriffe prägen seine Arbeit als Trainer. Er sah sich selbst als „den untersten“ in der Hierarchie, nicht den oberen. Er hänge von den Spielern und ihren Leistungen mehr ab als sie von ihm und deswegen müsse er sich penibel um jeden einzelnen von ihnen kümmern. Dazu fügte Guardiola an, dass es die größte Lüge in Mannschaftssportarten sei, wenn die Trainer behaupten, „alle wären gleich“. Im Gegenteil, seiner Meinung nach sei niemand gleich und jeder anders. Jeder einzelne Spieler benötige einen anderen Trainer, eine andere Person, die anders mit ihm redet. Somit schnitt er sein Verhalten auf jeden einzelnen Spieler zu – ein weiteres Merkmal des Perfektionisten.

Mit dem ersten Begriff, „Makrotaktik“ kommen wir zum Geheimnis des FC Barcelona: Jenen Dingen, die Analysten bereits mit Passmustern, geometrischen Formen und Statistiken untermauern und ergründen wollten. Guardiola hauchte seinem Team die Interaktion und Kommunikation miteinander ein. Jene Attribute also, die ihn als Spieler auszeichneten. Sie halfen einander und verschoben auf dem Feld deutlich disziplinierter und kompakter. Er führte Regeln für Ballgewinne und das Pressing ein, drillte seine Starspieler dazu und jeder verrichtet Defensivarbeit. Wohl der Hauptgrund, wieso Ronaldinho und Co. gehen mussten.

Die übriggebliebenen Spieler zeigten unaufhörliche Horizontal- und Diagonalläufe, sie rochierten und pressten im Kollektiv. Der totale Fußball war wiedergeboren, dieses Mal lag der Fokus allerdings auf dem Ball und dem Raum anstatt der Geschwindigkeit und dem Raum. Ballbesitz diente dem Selbstzweck der aktiven Verteidigung und der Erhöhung qualitativer statt quantitativer Chancen. Guardiola, der seine Mannschaft als „furchtbar ohne Ball“ bezeichnete, legte wohl deswegen einen dermaßen großen Fokus auf diese Attribute. Um einen Paradigmenwechsel zurück zu den passenden und spielstarken Mittelfeldspielern hervorzurufen, mussten ihre Schwächen kaschiert werden. Ihre Stärken wurden mit seinem Training weiter verstärkt.

Wie in La Masia forcierte er das Spiel auf Sichtfeld. Im Idealfall spielten die Spieler nur Pässe dorthin, wo sie den Raum kannten. Falls sie sich vor der Ballannahme nicht umgeschaut hatten, durften sie somit nur Pässe in den ihnen gerade zugänglichen optischen Bereich spielen. Nach diesem Muster attackierten sie auch die Gegner. Das Kollektiv presste und falls der Gegner dieses Forechecking überwand, zogen sie sich zurück. Die nächste Pressingwelle folgte, wenn einer der Gegner den Ball unsauber stoppte und dadurch das Sichtfeld aufgab. Er musste zum Ball blicken und verlor damit die Übersicht über das Feld. Beim FC Barcelona wurde deswegen in der Jugend verstärkt gelehrt, den Ball richtig anzunehmen: Die Spieler müssen den Ball mit dem vom Gegner entfernteren Fuß annehmen, dabei vor der Ballannahme und während der Ballmitnahme das Feld im Auge behalten.

Hierbei zeigte Guardiola, was ihm wichtig war: Messi verbesserte sein Dribbling, indem er Maradonas Gambetta kopierte. Das bedeutet, dass er sein Spiel noch mehr auf die Bewegungen des Gegners ausrichtete und entgegen ihrer Laufrichtung dribbelte oder eine Körpertäuschungen zu einer schwächeren Balance nutzte. Mental gab es weitere Aspekte, die Guardiola im Verein veränderte: Die talentiertesten Jugendspieler wurden der Tradition üblich früh hochgezogen, allerdings nach einiger Trainings- und geringer Spielzeit beim ersten Team wieder zurückgeschickt. Guardiola wollte damit bezwecken, dass sie zurück zu ihren ehemaligen Kameraden kamen und dort nun eine Führungsrolle beanspruchten. Sie sollten aus den Schatten ihres Talentstatus entwachsen und zu Führungsspielern heranreifen. (Dies ist einer der Gründe, wieso Thiago teilweise azyklisch zwischen erstem und B-Team pendelte.)

Dieses gesamtorientierte Denken zeigte ebenfalls, was Guardiolas eindrucksvollste Stärke ist: das Einschwören auf die gemeinsame Sache.

Motivation, ein Schlüsselwort zum Abschied

Bereits in seiner Zeit beim B-Team schwärmten die Spieler von ihm, nicht nur von seinen Fähigkeiten als Trainer, sondern vielmehr von seinen menschlichen Qualitäten. Wie kaum ein anderer versteht er es, den Spielern den Geist Barcelonas einzuhauchen. In jedem Training, jeder Minute auf dem Trainingsplatz, will er seinen Spielern klar machen, was es bedeutet, für Barcelona spielen zu dürfen. Kein anderer bleibt dabei so authentisch und bringt so viel Enthusiasmus mit. Seine romantische Betrachtungsweise des Fußballs, „der schönsten Sache auf der Welt“, verband er mit einem wissenschaftlichen Ansatz über Raum, Ballbesitz und Pressing mit intelligenten Sekundenregeln.

Besonders wichtig war allerdings, dass er seinem Starensemble neben Disziplin auch Konstanz beibrachte. Jedes Spiel war wichtig, über keinen Gegner verlor er ein schlechtes Wort und stilisierte sie teilweise sogar zu überlegenen Gegnern.

In dieser Beziehung ähnelt er stark Jürgen Klopp, der vor jedem Spiel seine Mannschaft auf die Stärken des Gegners einschwört und sie motiviert. Bei Guardiola sind es Motivationsvideos, die er vor den ganz großen Duellen gerne nutzt. Angeblich soll das Video „inch by inch“ bereits vorgekommen sein, andere Videos sind sogar bestätigt. Vor dem Saisonfinale mit der B-Mannschaft zeigte er ihnen das Video des Triathletenduos „Team Hoyt“, welches die Spieler zu Tränen rührte. Im Verbund mit dem katalanischen Fernsehen wurde vor dem CL-Finale 2009 eine Mischung aus den besten Szenen der Saison und einem bekannten Hollywoodblockbuster gemixt. Doch auch ohne erstellte Videos gehört er zu den besten Motivatoren seines Faches. Exklusive Szenen wie vor der Verlängerung im europäischen Supercup belegen dies ebenso wie zahlreiche Aussagen von Spielern, welche er „wortlos beeindrucken und anspornen konnte“ (Xavi).

Allerdings könnten es dieser Enthusiasmus und die typische Besessenheit sein, welche ihn letztlich auffraß. Er begann im Schlaf über Fußball zu sprechen, sein Haarausfall verschlimmerte sich und die Angst vor Langzeitkontrakten wuchs stetig. Er ist ein Trainer, der als Spieler das Wort „Berühmtheit“ mit der Beschreibung „beschissen“ gleichsetzte. Jemand, dessen mediale Aussagen maximal aus Huldigungen an die Konkurrenz, Glückwünschen und generellen Auskünften bestanden.

In den letzten zwei Jahren schienen zudem die Duelle mit José Mourinho etwas an den Nerven geknabbert zu haben. Seine Bescheidenheit, seine Fairness und sein Sportsgeist blieben bestehen, aber ein etwas sehr trockener Humor kam ans Licht. Auf Fragen nach Wechselgerüchten zu Chelsea wurde er zunehmend sarkastisch und bezüglich Real ebenfalls bissiger. Einst ließ er sich sogar, aus reinen Psychospielchen, zu Formulierungen gegenüber Mourinho hinreißen, welche der neutrale Beobachter eigentlich nur dem Portugiesen zugetraut hätte. An sich kein Problem, doch die Veränderung Peps war schleichend, unmerklich und doch vorhanden.

Die Selbstzweifel und der Druck, den er sich aufgrund des von ihm gewünschten Erfolges Barcelonas selbst auferlegte, forderten ihren Preis. Die langen Stunden vor jeder einzelnen Partie, wo er sich in einen Keller mit gedämmtem Licht einschloss und den Gegner studierte, brachten weniger Erfolg. Einst sagte er, diese Momente waren am schönsten gewesen. Wenn er sich das Spiel vorstellte und die Schwächen und Stärken des Gegners auseinander nahm, bis der „Aha“-Moment kam. Jener Moment, wo er wusste, sie würden siegen und wieso. Wie das Spiel aussehen würde und was er als Trainer tun musste.

Früher hatten seine Spieler diese Visionen öfter umgesetzt – diese Momente waren es, die ihm seinen Antrieb als Trainer gaben. In der vergangenen Saison wurden sie seltener. Der atheistische Pep Guardiola, der Maradona und Messi als Götter bezeichnete, verlor seinen Fußballglauben. Angebliche interne Zwiste zwischen Villa und Messi, Pique und Guardiola oder Alexis und Co. scheinen aus der Luft gegriffen, ein Fünkchen Wahrheit mag wohl trotzdem dran sein. Es war auffällig, wie oft die Presse bereits im Vorfeld des Spiels über die Aufstellung Bescheid wusste. Insbesondere beim Rückrundenklassiker gegen Real Madrid wartete Pep mit einer überraschenden Nominierung auf – die allerdings bereits jeder zu kennen schien.

Ein Mann, der bei der höchsten Vergabe „seines Landes, dem Land Katalonien „, vor dem gesammelten Parlament über Fußball sprach; ein Mann, welcher zahlreihe Zitate von katalanischen Philosophen wie Jaume Perich zitieren und die schnulzigen Lieder von Lluis Llach singen kann; ein Mann, der in seinem Leben alles ausprobieren wollte, von einem Gang auf dem Catwalk bis zu einer Fußballmannschaft ohne Stürmer oder Verteidiger, verlor ansatzweise die Verbindung zu seiner Mannschaft – und konnte damit nicht mehr weiterarbeiten.

Es war wohl die Summe aller kleinen, vielleicht sogar unwichtigen, Problemchen, seiner physischen wie psychischen Belastung und den mannschaftsinternen Wehwehchen, welche ihn zur Resignation zwangen. Mit Tito Vilanova übernimmt einer, der die gleichen Ideen und Ideale verkörpert. Gemeinsam waren sie das Mastermind, für welches Guardiola Symbol stand. Nächste Saison muss sich dieser dem Druck beugen, der Pep Kopfzerbrechen einbrachte und ihn von seiner Haarpracht erlöste.

tobit 17. September 2018 um 21:04

Juanma Lillo (ein alter Weggefährte und Freund von Pep) wird Trainer von Iniesta in Japan. Mikitani (Boss bei Vissel Kobe und Barca-Sponsor Rakuten) will wohl schon länger a la Barca spielen lassen und angelt sich jetzt einer DER Philosophen des Sports.
Ich hätte nicht gedacht, dass ihr kein einziges Spiel eines seiner Teams je analysiert habt – also graben wir mal das Guardiola-Porträt wieder aus.

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Adebar Storch 6. Februar 2015 um 16:07

Hej SV,
hoffe hier schaut noch jemand rein.
Kann es sein, dass der größte Vorteil den Pep hat, die extrem schnelle Vorbereitung auf den nächsten Gegner ist?

Wie komme ich gerade darauf:
-im Laufe einer Hin- oder Rückrunde wird der FCB immer besser
–> liegt wahrscheinlich an der steigenden Eingespieltheit
–> aber vielleicht auch daran, dass andere Trainer/Trainerteams es nicht im gleichen Maße schaffen ihre Mannschaften innerhalb von 3/7 Tagen auf den Nächsten Gegner einzustellen.
–> dabei spielt auch die Variabilität eine Rolle, konnten sich Mannschaften über die Winterpause weiterentwickeln und sich damit an die Entwicklung anpassen, wechselt der FCB innerhalb der Saison die Systeme und kann so aktueller auf Entwicklungen reagieren.

Was meint ihr dazu?

Antworten

Lobanowskyj 5. September 2013 um 08:05

Hallo RM,

hab leider keinen sinnvolleren Platz für meinen Post gefunden, deshalb hier mal ganz off-topic: wie wäre es mal, aus gegebenem Anlass, mit einem ausführlicheren Porträt zu Pal Csernai? Wenn ich mir die Aussagen der letzten Tage so anschaue
(z.B. http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.meistertrainer-beim-fc-bayern-paul-breitner-csernai-war-jahrzehnte-voraus.1c133bdd-f25e-468f-8ee3-596207aabfa5.html ), scheint er tatsächlich zu den interessanteren Bayerntrainern gehört zu haben, was mir bisher gar nicht so bewusst war. Hab leider kaum aussagekräftige Quellen zu seiner Amtszeit gefunden. Wo ist sein Spielsystem einzuordnen? Ajax-beeinflusst? Selbst entwickelt? Dass Breitner ihn quasi als einen der Erfinder der Raumdeckung darstellt, ist vielleicht übertrieben, aber die Gleichzeitigkeit mit Heynckes erster Trainerstation in Gladbach (danke für den tollen Artikel in Ballnah 1) finde ich äußerst interessant. Welche gegenseitige Beeinflussung gabs da wohl?
Vielleicht, wenn ihr irgendwann mal die Zeit dafür habt…

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RM 5. September 2013 um 12:11

Von Ungarn statt Ajax beeinflusst, war aber nicht so innovativ, wie es immer behauptet wird. Und: Es gab die Raumdeckung in Deutschland schon viel früher, auch mit modernerer Rollenverteilung in der Viererkette, als später unter Csernai. Damals (späte 70er) gab es einen generellen Trend zur Raumdeckung in Deutschland, der u.a. von Gyula Lorant gestartet wurde. Dieser ließ das schon in den 60ern spielen ließ, wie auch z.B. Elek Schwartz bei Eintracht Frankfurt oder auch die Hamburger in den frühen 60ern, die da beispielsweise sehr brasilianisch wirkten.

Später gab es dann eben den Trend zur reinen Manndeckung mit ein paar Teams, die eigentlich auch in der Zeit eher raumdeckten (Weisweilers Jungs müssten das eigentlich gewesen sein). Lorant ließ (wie andere, z.B. Duisburgs Otto Knefler) dann in den 70ern wieder vermehrt Raumdeckung spielen, Pal Csernai war sein Co-Trainer. Es entwickelte sich dann eine Mischvariante, die übrigens als „U-Deckung“ bezeichnet wurde. Lorant fasste das so zusammen: „Am Mittelkreis oder an der Eckfahne stirbt ein Fußballer umsonst.“

Es wurde nur in bestimmten Räumen zonal gedeckt, in anderen gab es Manndeckungen, zumeist in der Abwehr. Interessant: Lehmann bemängelte vor kurzem in der SportBild, dass die Deutschen in der Abwehr zu früh in Manndeckung gehen. Ob das ein Relikt der Ausbildung ist?

In den 80ern gab es dann ein paar sehr wenige Manndeckungsmannschaften, viele „U-Deckung“-Teams (wohl mit zwei unterschiedlichen Varianten, bin da aber mit meiner Recherche gerade am Stocken, Heinz Höher soll aber eine der zwei Varianten beim VfL Bochum ‚erfunden‘ haben) und wiederum einige wenige Teams, die auf reine Raumdeckung umstellten (Kaiserslautern in den späten 80ern unter Bongartz, Braunschweig schon in den frühen 80ern unter Maslo) – zum Beispiel Ernst Happel, wobei dieser die Manndeckungen immer wieder taktisch nutzte und einsetzte, auch Rinus Michels bei Köln war so ein Typ oder eben Jupp Heynckes bei Gladbach, der das dann auch bei den Bayern machen wollte bzw. gemacht hat, die zwischen Csernai und Heynckes wieder auf Manndeckung umgestellt hatten.

Von Branko Zebec, einem Pressingpionier, will ich gar nicht anfangen, der ließ eigentlich immer Raumdeckung oder Mischsysteme spielen. Dettmar Cramer wiederum hatte in den frühen 70ern ebenfalls ein leichtes Mischsystem: Die Stürmer waren Raumdecker und kamen nach hinten, sonst überall Manndeckung. War ein erster Schritt. Einige spielten die Raumdeckung wohl auch eher als positionsorientierte Raumdeckung mit zonalen Manndeckungen, also eine (undynamische) Variante von dem, was Hecking gerne gegen Topteams spielen ließ.

Passendes Zitat aus dem Jahre 1977 übrigens:
„“Ein neues Fußballsystem“. vermutete „Bild“. Lorant korrigiert: „Ein alter Hut. nur anders getragen.““

Außerdem waren die Medien damals unfassbar kritisch, aber gleichzeitig sehr involviert in das Ganze. Noch schlimmer waren aber manche der alten Hasen, welche die Medien der damaligen Zeit befeuerten. Da konnte man dann von Max Merkel(!) solche Sachen im Spiegel lesen:
„Als Trainer holen sich die Präsidenten von der Akademie immer den Lehrgangsbesten; komischerweise gibt es die dutzendweise. Die Diplom-Frischlinge wissen alles über die roten und weißen Blutkörperchen, kennen sich mit der Raumdeckung aus und veröffentlichten Abhandlungen, wie Außenstürmer nur noch halb soviel und der Libero überhaupt nicht mehr zu laufen brauchen.

Solche Schlaumeier bekommen dann noch einen Psychiater und einen Fremdsprachenlehrer, einen Geistlichen und je einen Doktor für die Knochen und einen für die Nerven an die Seite. Trotzdem treffen die Stürmer samstags nicht das Tor.
(…)
Die Bundesliga steckt in einer Übergangsphase. Aber der nächste Beckenbauer kommt keinesfalls bestimmt. Entdecken und Entwickeln sind wichtiger als die schönsten Kreidestriche auf der Tafel für Taktik und Systeme.
(…)
Fußballtraining ist eine so harte Arbeit, daß sie mitunter mit Scherzen besser zu ertragen ist als mit Theorien. Am Ball, vorm Tor hilft eh nur, wer schneller ist, wer mehr Kraft und wer mehr Ideen hat. Mit 4-4-2, Raum- oder Manndeckung allein geht nichts mehr.“

P.S.: Breitner selbst schrieb in den 80ern davon, dass es ein Mischsystem war.

Antworten

TW 5. September 2013 um 18:59

Geil, eine Antwort, die auch ein Artikel sein könnte. Das der VfL Bochum tatsächlich an etwas taktisch neuartigem beteiligt sein sollte, wow. In den 80ern war ich leider noch zu jung 🙁

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RM 5. September 2013 um 21:33

Ich auch 🙂

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Schimanski 5. September 2013 um 23:45

Apropros Bochum: Ich würde mich mal an einer Analyse über Neururers Taktikansätze in Bochum erfreuen.

In Duisburg ist er mehr durch Sprüche und monotones Training aufgefallen, so dass die Mannschaft vor allem gegen Ball zum Schluß katastrophal spielte.

Komischerweise habe ich letztens in der Konferenz einige schöne Ansätze bei den Bochumern gesehen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die vom Dampfplauderer kommen. Hat das Heinemann die Finger im Spiel oder machen die Spieler das eigenständig?

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TW 6. September 2013 um 20:03

Für Analysen zum VfL einfach auf den Link hinter meinem Namen klicken.

Es gibt wirklich in paar interessante Ansätze. Aber grad im letzten Drittel sind klar geplante Spielzüge noch selten. Bis zum Spiel gegen Paderborn gab es nur ein Tor aus dem Spiel, und das war ein glücklicher Weitschuss. Alle anderen Tore fielen aus den üblichen Neururer’schen Standards.

Am Ende des Spiels gegen Paderborn gab es dann tatsächlich mal zwei Tore, die mit guten Laufwegen herausgespielt wurden (2:2 und 3:2), eine neue Aufteilung ohne konstantes Abkippen von Florian Jungwirth und endlich eine passende Rolle für Yusuke Tasaka als halbrechter Achter. Wer weiß wer dafür verantwortlich war.

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TW 23. September 2013 um 18:01

Die interessante asymmetrische Formation aus dem Spiel gegen Paderborn wurde auch gegen Aalen wieder ausgepackt. Die Analyse zu dem Spiel gibt es hier:
http://blauweissetaktikecke.blogspot.de/2013/09/vfl-bochum-vfr-aalen-12.html

Das Spiel gegen St. Pauli mit der Mischung aus Raute und 4-2-2-2 kommt wahrscheinlich heute Abend.

Gibt es hier einen Leser, der sich intensiver mit Eintracht Frankfurt auseinandersetzt? Ich würde gern eine Vorschau auf das Pokalspiel erstellen und mich deshalb über eine Diskussion über das Match-Up der jeweiligen Stärken und Schwächen freuen.


Patric 26. Juli 2013 um 16:23

Richtig! Und wenn ein Thangka nimmer hochwertig ist, dann kanns mit dem „Kulturkreis“ nur noch bergab gehen.

(Gibts eigentlich nachweisbare Zusammenhaenge zwischen Fussballphilosophie und Hohlwelttheorien?)

Antworten

yy 26. Juli 2013 um 18:10

„Gibts eigentlich nachweisbare Zusammenhaenge zwischen Fussballphilosophie und Hohlwelttheorien?“

Nein, das nicht. Aber zwischen „Fantum“, Kurzsichtigkeit und den Glauben daran, dass die Welt eine Scheibe ist.

Aber wenigstens will niemand das ptolemäische Weltbild wieder einführen und Hans Hubert Vogts zum neuen Bayern Trainer machen. 😉

Antworten

Patric 26. Juli 2013 um 21:44

Aber den Kulturkreisnachweis fuer Trainer scheint man einfuehren zu wollen. Na ja… Fussballphilosophisches und -voelkisches von einem ehemaligen Oberleutnant der Fallschirmjaeger, verquast Theosophisches, wahnwitzige hispano-brasilianische Verschwoerungstheorien, aufgemotzt mit der Milieu-Schreibe von vorgestern (Rib, Rob und Pizza) — da wird mir wieder schlagartig bewusst, warum ich am Ende ausgewandert bin 😉

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RM 26. Juli 2013 um 19:06

Ich verstehe den Kommentar nicht. (Lustigerweise ist das Fremdwort Thangka das Einzige, das ich verstehe)

Antworten

Patric 26. Juli 2013 um 21:32

Macht nichts, macht nichts. Mein leicht kryptischer Einwurf bezog sich ja auch gar nicht auf deinen (wie so oft!) hervorragenden Beitrag. 🙂
Dass er als direktes Reply auf deinen Beitrag angezeigt wird, liegt daran, dass ich ihn ueber die mobile Version der Site gepostet habe. Ich schaetze, diese Version unterstuetzt keine Verschachtelung der Replies.

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ricardo 23. Juli 2013 um 04:59

Diesen Artikel und anschliessende Diskussion + Kritik finde ich klasse.

Guardiola finde ich schlicht unsympathisch – bin ich blind, oder einaeugig unter Euch ?

Was ist los in deutschen Zeitungen – Robben, Guardiola, Guardiola, Robben, Robben, Guardiola, Ribery, Guardiola, Thiago, Thiago, Thiago … ? Und alle unsympathisch.

Schaemt Ihr Euch nicht langsam ? Gibt es da nicht auch noch eine Heynckes, einen Mueller, einen Gomez (ja, ja – ich weiss), usw. ? Und alle sympathisch.

Guardiola ‚Personalfuehrung‘ : Eto’o, mit Abstrichen Ibrahimovic, Villa …

(Ich hoffe, sie versau’n jetzt nicht auch noch Neymar – bitte um einen Artikel diesbezueglich.)

Barca fair ??? Vielleicht besser ‚zynisch‘ mit den ganzen taktischen Fouls und dann dem Anspruch fair zu sein – da mag ich ‚offene‘ Aggression a la Pepe lieber.

Ein Bezug zur Taktik des neuen Bayern Trainers laesst sich hier durchaus herstellen im Bereich
‚Personalfuehrung‘.
Trotz wohl eindeutiger Qualitaeten – mein Eindruck: suspekt und unsympathisch. Tut mir leid.

Vielleicht aendert sich dieser Eindruck ja mal.

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xx 25. Juli 2013 um 19:30

hör bitte auf, new york…

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yy 25. Juli 2013 um 20:48

+1

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new york 26. Juli 2013 um 10:20

Was soll dein Kommentar? Schon der Schreibstil dürfte klar machen dass dies nicht von mir stammt.
Überhaupt unterste Schublade die Kommentare Anderer in den Dreck zu ziehen und fachlich keinerlei Aussagen zu bieten. Nulldiät heißt so etwas.

Eines habe ich allerdings vergessen. Als Nachfolger für Tito gab es urplötzlich laut Marca nur mehr 2 heiße Kandidaten aus ARG:
1. Marcelo Bielsa
2.“Tata“ Martino

Beide stammen aus Rosario wie eben auch Menotti + Messi. Martino gilt als Schüler von Bielsa.

Der Zusammenhang zwischen Bielsa und „dem Visionär Pep“ wird in folgendem Link klar:

http://www.goal.com/de/news/3645/video/2013/07/24/4136724/bielsas-schüler-und-messis-liebling-das-ist-barcelonas-neuer?ICID=AR_RS_4

Wer ist hier der Visionär? Pep oder Menotti?

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FrankLucas 27. Juni 2013 um 17:02

Weiß jemand, ob man das zweite Training auch irgendwo sehen kann, egal ob TV oder Stream? Ich find nix….

Antworten

Gonginger 27. Juni 2013 um 08:52

Zunächst einmal vielen Dank für den klasse Artikel. Und für alle anderen auf Eurer Seite natürlich auch!
Mich beschäftigt seit dem 1. Training von gestern eine Frage bei der ihr (oder andere Leser) mir vielleicht weiterhelfen könnt:
Wenn man sich Ausschnitte aus Trainingseinheiten zu Guardiolas Zeiten bei Barcelona und die Einheit gestern ansieht fällt auf, dass die Spieler im Anschluss an den letzten Pass/Torschuß (also nach der Übung am Ball) noch leichtere Koordinations- / Laufübungen zu bewältigen haben bevor es wieder von vorne losgeht.
Ist das jetzt eine Eigenheit von Guardiola oder im Profibereich so üblich?
Grüße Gonginger

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RM 27. Juni 2013 um 09:55

Gibt unterschiedliche Sachen und Möglichkeiten, die man auch aus unterschiedlichen Gründen machen kann. Guardiola hatte ja eigentlich zwei Koordinationsübungen bei dieser Übung drin – das schnelle Verschieben auf die andere Position und danach die klassischere Koordinationsübung. Lässt man zuerst eine Übung machen und nach der sofort passen, erhöht sich normalerweise der Schwierigkeitsgrad. Eventuell wollte Guardiola einfach sehen, wie die so passen und sich bewegen.

Überlege mir eh, ob ich Analyse vom Training für Heft oder Seite mache.

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Gonginger 27. Juni 2013 um 10:03

Das wäre super !! 🙂
Vielen Dank erst einmal.

Antworten

Willibert 26. Juni 2013 um 14:22

Am 9.8.13 werden wir sehen, was der „Pep“ taktisch so macht, ob mit Götze als neuem „Messi“ (falsche 9). Vielleicht rotieren die vier vorne auch ständig. Oder was auch immer ? Bis dahin verabschiede ich mich (endlich?). Ich bin übrigens, wie man vielleicht schon vermutet, ein notorischer „Bayern-Hasser“. Und der „Kloppo“ grübelt sowieso, wie er dem „Pep“ und den Bayern beikommen kann. Ansonsten fällt mir noch das Lied von V.Lechtenbrink ein: „Ich mag die Bayern, wenn sie verliern“ …….

Antworten

Willibert 26. Juni 2013 um 09:00

Gehört das Gelabere über Doping auch zum Taktikbereich ???
Viel Spass noch,Leute! Kennt ihr den Spruch: Den Splitter im Auge des anderen siehts du, aber den Balken in deinem eigenen siehts du nicht…….

Antworten

Anni 26. Juni 2013 um 10:06

Lieber Willibert,

bzgl. deiner Aussage „diese ganze Bayern-Scheisse nervt mich total“ kommt mir folgende Frage: was ist schlimmer als das ständige Bayernthema? Richtig, dass ständige Anti-Bayern Thema.

Was das Dopingthema angeht, so wäre es hilfreich, wenn du sagen würdest worauf du hinaus willst? Willst du Doping im Profisport im allgemeinen anprangern oder willst evtl. die umstrittenen Thesen von Felix Magath zu diesem Thema diskutieren? Aber vermutlich geht es darum, dass Guardiola in seiner Zeit in Italien positiv getestet wurde, aber vom Gericht nicht verurteilt wurde. Wenn ich mich richtig erinnere, weil die Tests angezweifelt wurden. Aber korrigiere mich bitte. Was soll dieses Thema? Ist Guardiola „doof“ weil er womöglich gedopt hat, obwohl er nicht verurteilt wurde? Oder ist er einfach „doof“, weil er zum FC Bayern gewechselt ist und deshalb alte Gerüchte „interessant“ sind, weil alles was gegen einen bei den Bayern sprechen könnte „interessant“ ist?

Ich für meinen Teil fände es eher interessant was Guardiola bei den Bayern taktisch machen wird, falls sich überhaupt besonders viel ändert. Und damit zusammenhängend wie andere Trainer in der Bundesliga darauf reagieren werden. Vielleicht könnte dadurch eine taktische Kettenreaktion ausgelöst werden, welche die Bundesliga (noch) interessanter macht. Vielleicht zumindest.

Werden die Bayern regelmäßig zu einer situativen Dreierkette (Dante, Martinez, Boateng) greifen oder womoglich grundsätzlich so spielen?
Wie wird sich das Pressing der Bayern entwickeln? Werden sie ein klareres Gegenpressing spielen? Werden sie bei Ballgewinn eher auf schnelles Umschalten oder auf eher Ballbesitz setzen, bzw. wie wird das Verhältnis davon sein?
Wird sich das Kominationsspiel verändern und mehr auf die Schwächen der Gegner ausgerichtet sein?
Und wie wird das Sturmzentrum „besetzt“?

Es gibt viele interessante Fragen, die mit Guardiola aufkommen, aber auch „interessante“ die wohl eher im Boulevard abgehandelt werden. Aber mach dir keine Sorgen lieber Willibert, je höher jemand von den grandiosen Sportjournalisten gehoben wird, desto tiefer wird er, so sich die Gelegenheit ergibt, von eben jenen in den Staub geprügelt.

So bringt Guardiola wohl uns allen einiges an Unterhaltung. 😉

Antworten

Philo 26. Juni 2013 um 10:45

Indirekt schon, denn Doping ist taktisch relevant. Übrigens solltest du deinen Spruch mal auf deine eigene Art von Beiträgen anwenden.

Antworten

RM 26. Juni 2013 um 13:17

Gehört das Gelabere über Doping auch zum Taktikbereich ???

Ja, denn gehen wir davon aus, dass es Doping immer und breitflächig gab, hätte ein Kampf gegen Doping womöglich fatale Auswirkungen auf die Taktik im Fußball. Gehen wir davon aus, dass es Doping nie oder zumindest nur in Ausnahmen gab, dann wäre der Nutzen von Doping aus taktischer Sicht ebenfalls interessant zu eruieren. Auch in den nächsten Jahren könnte insbesondere Gen- oder gar Hirndoping einen interessanten Stellenwert in potenziellen oder vielleicht doch realen Szenarien zum Thema Taktik einnehmen.

Antworten

Willibert 25. Juni 2013 um 20:09

Hallo tfguenther, entschuldige dass der Gaul so mit mir durchging. Du hast schon Recht. Ich schalte einfach ein paar Tage den Fernseher nicht mehr an. Irgendwann legt sich das Ganze bestimmt. Eine kleine Spitze habe ich aber noch (auch nicht Taktik): Bayern hat, wenn sie so weiterkaufen bald eine A-Elf für die CL, eine B-Elf für die BL und eine C-Elf für den DFB-Pokal. Das sind doch schöne Aussichten! Taktik braucht man dann nicht mehr. Schade dass das Zusammenkaufen mit der Nationalmannschaft nicht geht. Sonst würden wir bestimmt bald alle Titel holen.
Okay, bin schon weg zum Bild-Forum…….

Antworten

RM 25. Juni 2013 um 20:30

Taktik braucht man dann nicht mehr

Sicher?

Antworten

Jonny 25. Juni 2013 um 20:52

Dann muss Spielverlagerung wohl geschlossen werden 🙁
Schade.

Antworten

RM 25. Juni 2013 um 21:51

Schade.

Sicher?

Antworten

Jonny 26. Juni 2013 um 00:02

Nach längerem Überlegen komme ich zu folgender Antwort: Ja, sicher.

Antworten

RM 26. Juni 2013 um 13:15

Ich hoffe, ich muss mir wegen der Dauer des Überlegens kein Kopfzerbrechen bereiten. =(

Antworten

Jonny 26. Juni 2013 um 19:22

Psst. Ich habe doch nur eine Ausrede gesucht, weil ich das Kommentar nicht sofort gesehen hab!

Antworten

tfguenther 25. Juni 2013 um 10:24

Deshalb musst du deine pathetischen Befindlichkeiten noch lange nicht hier verbreiten. Geh ins BILD-Forum oder sonstwohin, hier geht es um Taktik und da gibt es – ob Bayern-Fan oder nicht – wohl niemanden, der in dieser Hinsicht nicht auf Guardiola gespannt wäre.

Antworten

Willibert 25. Juni 2013 um 07:56

Liebe Anni, ich wollte damit sagen, diese ganze Bayern-Scheisse nervt mich total.
Als wenn es nichts anderes gäbe. Jetzt haben sie das Triple. Was wollt ihr denn noch? Das Quattro ?

Antworten

GH 25. Juni 2013 um 18:15

Im Grunde haben sie schon das Quadrupel (SuperCup)

Antworten

Willibert 24. Juni 2013 um 14:09

Im Himmel gibts Gott Vater, Sohn + Heiliger Geist.
Bei Bayern gibts jetzt zusätzlich noch den Pep. A M E N

Alle auf die Knie !

Antworten

Anni 25. Juni 2013 um 00:37

Lieber Willibert,
vielen Dank für deinen hilfreichen Kommentar, aber ich bevorzuge es stehen zu bleiben.

Antworten

VS 23. Juni 2013 um 20:38

Die Zeit hat sich auch einmal an Pep herangewagt:
http://www.zeit.de/2013/26/pep-guardiola-fussball-trainer-fc-bayern/seite-4

Auf taktisch selbstverständlich nicht so hohem Niveau wie eures Porträt, aber zumindest wurde eine Frage geklärt: Was für Aufnahmen werden analysiert?
„Er lässt die Spiele von Kameras unter dem Stadiondach aus der Vogelperspektive filmen, um die Bewegungen der Mannschaft, die Löcher in der Abwehr, die Fehler im Angriff zu erkennen.“

Antworten

Bayern-Fan 1. März 2013 um 18:09

Sry für meinen in der Form etwas unkonzentrierten Beitrag (mehrmals „verschrieben“), sowas, lol

Antworten

Bayern-Fan 1. März 2013 um 14:03

Über die Verpflichtung Peps durch den FC Bayern habe ich mich grundsätzlich sehr gefreut. Ich sehe sie aber auch mit gemischten Gefühlen.
Unter JH läuft es jetzt hervorragend. Er hat eine erfolgreiche Spielphilosophie entwickelt, u. man kann in dieser Saison einiges erwarten, mit ein wenig Glück alle 3 Titel ( die Meisterschaft u. der Pokal dürften schon so gut wie gewonnen sein).
Warum dann ein Trainerwechsel, zumal JH offensichtlich gerne noch ca. 2 Jahre weitergemacht hätte.

Auf der anderen Seite verstehe ich, dass man bei Bayern langfristig denkt u. zugreift, wenn man den m.E. besten Trainer der Welt verpflichten kann.

Aber: wird Pep bei Bayern eine erfolgreiche Ära einleiten können?

Jetzt wird´s spekulativ; es soll ein Denkanstoß für Diskussionen sein u. sind lediglich subjektive Überlegungen.
Was Pep wirklich machen wird, weiß keiner.

Mein Meinung:

Pep wird einiges verändern, wenn auch wahrscheinlich nicht sofort u. einige der im Moment erfolgreichen Spieler „entsorgen“ u. einen bei Bayern essentiellen kurzfristigen Erfolg gefährden würde.

Spekulatius:

1. IV: mit dem unbeweglichen, langsamen Van Buyten wird Pep nichts anfangen können. Er wird auf junge, schnelle IV setzen: Badstuber, Boateng (Dante, Martinez)

2. AV: Pep wird wie in Barca auf hochstehende, offensive Außenverteidiger setzen; mit Lahm u. Alaba hat er dafür eine Idealbesetzung

3. MF: jetzt wird´s spannend:
Martinez, Schweinsteiger, Kroos sind für Peps Spielsystem suboptimal, viel zu langsam; sie halten den Ball zu lange, stoppen ihn immer erst umständlich u. schauen dann in die Horizontale oder nach hinten; schnelle Kombinatinen a la Barca sind mit ihnen nicht zu spielen. Pep wird m.E. entweder Schweinsteiger oder Martinez wie Sergio spielen lassen, oft als verkappter Libero vor den IV mit vielen Positionswechseln. Für sein Gegenpressing u. die kombinativen Angriffe braucht er aber schnelle, technich starke, psychisch flexible Spieler. Das können der langsame Martinez u. der phlegmatiche Kroos nicht leisten.

Während der auf dem li. Flügel überragende Ribery dort sicher schwerpunktmäßig bleiben wird, weil dort seine Stärken liegen, werden die Flügelstürmer grundsätzlich wahrscheinlich mehr innen spielen, v.a. Robben, u. in ihren Positionen sehr flexibel spielen, was sie jetzt schon hin u. wieder erfolgreich tun, v.a. Robben. Das Kombinationsspiel kann man v.a. mit Ribery, Robben, Müller u. Shaqiri spielen. Es dürften aber mittelfristig neue MV geholt werden. Eine nicht sehr wahrscheinliche, aber interessante Variante wäre, den kombinationsstarken, schnellen u. passstarken Lahm ins Mittelfeld zu ziehen (wie schon erfolgreich situativ in der Nationalelf) u. einen neuen AV zu holen. Lahm kann einfach alles. Vielleicht zieht Pep sogar Alaba ins MV. Aber dann müsste man für die AV erstmal adäquaten Ersatz finden, was sehr schwer sein dürfte.

Es wird interessant sein, was Pep mit den Stürmern macht. Mit Gomez wird er sich wohl leider nicht anfreunden können (vgl. Zlatan, Henry), mit Mandzukic vielleicht, weil er im Pressing sehr stark ist. Aber vielleicht kommt ja Lewandowski, was ich persönlich nicht gutheißen würde, weil das auf Kosten von Gomez ginge. Einen so erfolgreichen Stürmer darf man einfach nicht verlieren.

Meine Prognose:
IV: Dante/Badstuber, AV: Lahm, Alaba, MV: Martinez vor der Abwehr in der Sergio-Rolle, Schweinsteiger etwas mehr nach vorne gezogen in der Xavi-Rolle (evtl. Kroos in der Xavi-Rolle, der die Pässe in der Strafraum schlägt, evtl. auch in der Cesc-Rolle, der torgefährlich in den Strafraum geht), Robben mehr innen in der Messi-Rolle, ein spielstarker Stürmer, der sich am Pressing u. Aufbauspiel beteiligt.
Sehr wahrscheinlich werden aber noch Spieler kommen, die das System verändern.

Ich vermute, Pep wird das Barca-System so weit wie möglich kopieren wollen, weil das seine Vorstellung von Fußball ist, auch wenn das mit dieser Mannschaft schwierig wird u. evtl. auf Kosten ihrer Stärken gehen könnte, die sie in anderen Bereichen hat. Er wird sein Tiki-Taka-Gegenpressing-System nicht aufgeben wollen u. können.

Interessant wird auch sein, wie er sich mit Sammer versteht, der eine völlig andere Spielphilosophie hat.

Fazit:

Entweder er leitet bei Bayern mittel-langfristig eine neue Ära ein, dann mit teilweise neuen Spielern (allerdings würde Bayern dann an finanzielle Grenzen stoßen: immerhin haben Gomez u. Martinez sehr viel Geld gekostet) oder er könnte scheitern, weil sich das „spanische System“ in D. evtl. nicht implementieren lässt. Dann hätte der die momentan so erfolgreiche Mannschaft kaputtgemacht.

In jedem Fall ist die Verpflichtung eines Trainers aus einem anderen Kulturkreis mit einem ganz anderen Fußball ein hohes Risiko u. der Erfolg keineswegs garantiert.

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Strafraumautist 1. März 2013 um 15:17

Das Martinez, Schweinteiger oder Kroos unter Guardiola Probleme bekommen könnten, glaube ich nicht. Im Gegenteil, ich denke, dass die drei – besonders Kroos – von Peps Philosophie profitieren werden.

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db 1. März 2013 um 20:40

Ich hab ganz andere Erwartungen. Ich wünsche mir nicht das ein Trainer kommt und alles auf biegen und brechen versucht auf sein eigenen Stil zu verändern. Ich will nich das Bayern wie Barca wird, sonst könnte ich auch Barca-Fan werden.
Ich wünsche mir das er Fortsetzt was hier begonnen wurde und kein Tiki taka gespielt wird.
Ich erwarte, erhoffe, wie auch immer, mir, das Pep unser System weiter bringt wie er es bei Barca damals gemacht hat. Das er kleine Veränderungen macht die unser Spiel noch mehr verbessern, den Spielern hilft sich weiter zu entwickeln und zu verbessern. Das er die Gegner analysiert und für fast alle Situationen immer eine Lösung parat hat.

Das Bayern die NR eins wird in europa.

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Bayern-Fan 3. März 2013 um 13:56

Es wird interessant u. spannend!

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new york 26. Juli 2013 um 11:31

@ Bayern-Fan
Sorry, komme erst jetzt dazu Deinen Beitrag zu lesen.

Phantastisch, das Beste was außerhalb der SV Artikel zzgl. Lobanowsky hier zu lesen ist.
Habe mich richtig gefreut was Du hier bereits am 1. März 2013 eingebracht hast. Hut ab.
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Greife nur 2 Abschnitte heraus:
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Zitat Bayern-Fan:
Ich vermute, Pep wird das Barca-System so weit wie möglich kopieren wollen, weil das seine Vorstellung von Fußball ist, auch wenn das mit dieser Mannschaft schwierig wird u. evtl. auf Kosten ihrer Stärken gehen könnte, die sie in anderen Bereichen hat. Er wird sein Tiki-Taka-Gegenpressing-System nicht aufgeben wollen u. können.

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Die aktuellen Vorzeichen ( Gomez Verkauf, Thiago für die Xavi Rolle sowie Lahm ins MF zu ziehen …) deuten alle in diese Richtung. Pep denkt zur Zeit hauptsächlich Barca.
Neymar wäre sein Messi gewesen.

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Zitat Bayern-Fan:
„Entweder er leitet bei Bayern mittel-langfristig eine neue Ära ein, dann mit teilweise neuen Spielern (allerdings würde Bayern dann an finanzielle Grenzen stoßen: immerhin haben Gomez u. Martinez sehr viel Geld gekostet) oder er könnte scheitern, weil sich das “spanische System” in D. evtl. nicht implementieren lässt. Dann hätte der die momentan so erfolgreiche Mannschaft kaputtgemacht.

In jedem Fall ist die Verpflichtung eines Trainers aus einem anderen Kulturkreis mit einem ganz anderen Fußball ein hohes Risiko u. der Erfolg keineswegs garantiert.“

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Du hast es richtig vermutet: ein Neymar hätte das Gehaltsgefüge bei den Bayern gesprengt.

Klinsmann + Jogi Löw haben bei der N11 schönen Fussball spielen lassen- Titel haben sie jedoch keine gewonnen. Den letzten Titel holte „Wadenbeißer“ Berti Vogts den man anschliessend in die Wüste gejagt hat. Er trainiert jetzt nicht die Bayern, Real Madrid oder auch Barca, sondern Aserbaidschan.

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Mein Fazit:
Pep kann seinem Mentor Menotti nacheifern, schönen Fussball spielen und gerade deswegen Titel gewinnen. Die Kunst liegt vor allem darin, die erarbeitete spielerische Dominanz auch in sichtbare Erfolge zu verwandeln.
Bei Barca hat dies einen Messi hervorgebracht der die Überlegenheit in Titel verwandelt. Somit hat er die harte Arbeit seines Teams ( speziell Pressing + Gegenpressing ) veredelt.

Gelingt es Pep bei den Bayern diese Messi Qualität zu schaffen?

Wenn es nicht gelingt endet er so wie der Dalai Lama mit seinem Volk. Wobei man fairer Weise sagen muss dass die künstlerisch hochwertigsten Thangka heute aus Bhutan oder auch China stammen. Nicolas Roerich “ The messanger of Beauty“ hat dies bereits vor 100 Jahren bemängelt.
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@Bayern-Fan

Dein Beitrag war klasse. Danke.
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Antworten

suedviertelzidane 3. Februar 2013 um 21:40

„Beim FC Barcelona wurde deswegen in der Jugend verstärkt gelehrt, den Ball richtig anzunehmen: Die Spieler müssen den Ball mit dem vom Gegner entfernteren Fuß annehmen, dabei vor der Ballannahme und während der Ballmitnahme das Feld im Auge behalten.“
Meine Beobachtung ist eher eine andere. Aus meiner Sicht wird eher versucht Pässe mit dem BALLferneren Fuß anzunehmen, also dem gegnernahen Fuß. Die damit verbundende Körperstellung des Passempfängers ermöglicht nämlich erst ein spieloffenes, nach vorne gerichtetes Blickfeld, was insgesamt auch die Grundbedingung für das schnelle Kombinationsspiel nach vorne ist.

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RM 3. Februar 2013 um 21:50

Das bezieht sich auf Ballannahmen unter Bedrängnis. Ohne Bedrängnis wird mit dem tornäheren Fuß angenommen und auch der Körper schon zuvor gedreht. Hier ist der Körper zum eigenen Tor gedreht und man hat „im Arsch“ einen Gegenspieler. Wobei insbesondere Iniesta das bewusst falsch macht und dann mit dem zweiten Kontakt den ballführenden Fuß wechselt.

Hätte ich aber so schreiben müssen, ja.

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VW 16. Januar 2013 um 22:54

Spanische Dopingfälle schön und gut. Mich würde viel mehr interessieren, was ihr alle so denkt wie Guardiola die Münchener Mannschaft, sowohl taktisch als auch personell umstellen wird? 🙂

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geco87 17. Januar 2013 um 00:01

Ich denke als Bayernfan nicht, dass Guardiola einen plötzlichen personellen Cut oder sonstige größeren Veränderungen vornimmt. Er wird viel an taktischen und spielerischen Details feilen – physisch ist die Mannschaft ja schon top. Don Jupp hinterlässt überhaupt in allen Bereichen eine gute Basis, ich sehe ihn auch taktisch wesentlich besser als die breite Öffentlichkeit und so mancher selbsternannte Experte.
Eine der größeren Baustellen ist wohl der Anschluss der Jugendarbeit an den Profibereich. So wie bei Barca müssen wieder mehr Talente in Kader und sogar Stammelf eingebaut werden – regelmäßig. Der letzte war Alaba vor 2-3 Jahren (Can lass ich mal außen vor).

Taktisch kann ich mir nicht vorstellen, dass Pep generell am 4-2-3-1/4-3-3 rütteln wird. Warum sollte er nicht dauerhaft auf ein Dreiermittelfeld Schweini-Martinez-Kroos setzen? Ich kann mir vorstellen, dass er je nach Gegner mal Experimete probiert wie eine hybride Dreier-Viererkette mit Martínez als Zwischenspieler (so wie Busquets es das eine oder andere Mal bei Barca tat).

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Max 16. Januar 2013 um 20:56

Toller Artikel!

Ihr habt bestimmt viele hervorragende Quellen dafür verwendet. Warum sind die nicht verlinkt? Ist doch Internet hier 😉

Antworten

RM 16. Januar 2013 um 21:06

Das meiste der Informationen habe ich mir im Laufe der Jahre gemerkt und finde partout einige Quellen nicht – aber die wörtlichen Zitate habe ich z.B. ein paar Mal sogar auf das Video verlinkt.

Antworten

MarcL 16. Januar 2013 um 20:08

Ein sehr starker Artikel, der damals an mir vorbeigegangen ist.
Ich bin gespannt ob er sich gut erholt hat und wie er jetzt wieder damit umgeht als Trainer jeden Tag dem Leistungsdruck ausgesetzt zu sein.
Man muss ja leider sagen das er sich bei Barca ziemlich kaputt gemacht hat, dass sollte er bei uns hoffentlich nicht.

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MW 16. Januar 2013 um 21:18

Ich glaube, das Bayern dafür die richtige Station ist. Bayern kümmert sich sehr gut um seine Angestellten. Auch privat. Zum Beispiel Ribery, der auch seine Krise mit diesem Sex-Skandal, aber Bayern hat ihm geholfen und nicht hängen lassen. Deswegen ist Ribery auch so gerne in München und gibt immer alles für den Verein, weil er eben um die Unterstützung weiß die ihm den Rücken freihält. Deswegen glaube ich nicht das Guardiola wieder so einen totalen Burnout erlebt und fast zugrunde geht.

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Clemens 16. Januar 2013 um 20:06

Also meines Erachtens tut sich der Autor dieses Artikels überhaupt keinen Gefallen dadurch, dass er Guardiola im Zusammenhang mit den positiven Dopingproben wiederholt als absolut ehrlich usw. bezeichnet. Auch wenn Guardiola freigesprochen wurde, so nicht etwa wegen erwiesener Unschuld, sondern aus Mangel an Beweisen. Jeder, der über ein bisschen Urteilskraft verfügt, würd sich denken können, dass mindestens gravierende Zweifel an Guardiolas vermeintlicher Ehrlichkeit bestehen. Er ist natürlich trotzdem ein herausragender Trainer, aber mit solchen apologetischen Bemerkungen macht sich der Autor einfach nur lächerlich.

Antworten

RM 16. Januar 2013 um 20:20

Es gilt die Unschuldsvermutung, welche einer der Grundpfeiler unserer Rechtssprechung ist. Und nein, soweit ich weiß, wurde nachgewiesen, dass es sich um Vitaminshakes handelte. Und wenn Ehrlichkeit mit unbestätigten Dopinggerüchten gleichgesetzt wird, haben ziemlich viele Fußballer ein Problem.

Antworten

Clemens 16. Januar 2013 um 21:28

1. Es gab positive Dopingproben.
2. Die Unschuldsvermutung impliziert nicht, dass ich jemanden, der freigesprochen wurde, nicht unter gewissen Umständen für wahrscheinlich schuldig halten darf. Auch wenn jemand eine Tat nicht bewiesen werden kann, so kann es doch sehr wahrscheinlich sein, dass er diese begangen hat und das darf man dann auch schreiben. Logik 101.
3.Wie unwahrscheinlich es ist, dass Nandrolonbefunde auf Milchshakes zurückzuführen sind, sollte ersichtlich sein. Da von einem Beweis der Unschuld zu sprechen, wenn die blosse Möglichkeit eingeräumt wurde, ist hanebüchen.
3. Dein letzter Satz ist absolut unsinnig.
4. Du verharmlost die Bedeutung des Dopings für die spanischen Erfolgsgeschichten der letzten 15 Jahre. Spanische Sportler sind in sehr vielen Sportarten führend und fast alle sind entweder des Dopings überführt worden oder aber des Dopings höchstverdächtig. Wie Dopingbekämpfung in Spanien funktioniert, kannst du bei Wikipedia nachlesen oder einfach mal in das Buch von Tyler Hamilton reinschauen.

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AlfredPfaff 16. Januar 2013 um 21:50

Das Prinzip der Unschuldsvermutung ist natürlich richtig, aber trotzdem muss ich Clemens recht geben, dass diesem Abschnitt des Artikels schon ein wenig die Objektivität abhanden gekommen ist. Und das hätte es hier nicht gebraucht.
Aber es ist natürlich richtig, dass vor diesem Hintergrund viele andere Fussballer ein ähnliches Problem hätten. Leider wird das meiner Meinung nach aber viel zuwenig thematisiert. Bei der berüchtigten Fuentes-Liste stürzen sich alle immer auf die Radfahrer, aber dass es ein offenes Geheimnis ist, dass da auch eine Menge Fussballer (u.a. aus Barcelona) drauf waren, wird gerne übersehen.
Ist im Prinzip alles sehr ähnlich wie im US-Sport. Dort wurde auch jahrzehntelang das Doping-Problem (z.B. im Baseball) weggewischt, während zur gleichen Zeit die Leichtathleten schon unter starken Kontrollen standen. Hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass in Stadion-Sportarten für viele Personen wesentlich mehr Geld zu verdienen (und zu verlieren) ist als bei Leichtathletik oder Radsport.

Antworten

CT 16. Januar 2013 um 22:23

Ergänzung:
„The WADA had ruled that a result of less than two nanogrammes per millimetre of urine sample was an insufficient quanitity to indicate substance abuse, because, they now discovered, the human body is capable of producing up to nine nanogrammes per nillilitre they had found in his body (in contrast, the Canadian sprinter Ben Johnson was found to have two thousand nanogrammes per millilitre)“ [Another way of winning]

Antworten

Philo 17. Januar 2013 um 01:10

Es wird Zeit, dass endlich mal Schluss ist mit der Dopingverharmlosung im Fußball! Bei aller (verständlichen) Bewunderung für den spanischen Fußball, man muss doch sehen, was die Voraussetzungen für ihn sind. Ohne hohe Laufleistung wäre dieser Stil nämlich nicht über 90 Minuten durchzuhalten, zumal in einer Saison mit zahllosen englischen Wochen. Und da könnte man mit Doping etwas nachhelfen.

Dabei geht es mir gar nicht so sehr um die Vergehen von Guardiola als Spieler. Ich schenke dabei einer positiven Dopingprobe mehr Glauben als dem Freispruch durch die Sportgerichtsbarkeit einer Bananenrepublik (zumindest in Bezug auf den Fußball). Das sagt zwar etwas über die wohl doch nicht gar so „knallharte Ehrlichkeit und Integrität“ von Guardiola. Aber da es sich um einen anderen Verein in einem anderen Land mit anderen Dopingtraditionen handelt, sagt das nicht viel über Guardiola als Trainer.

In Bezug darauf hilft leider nicht die Unschuldsvermutung, sondern nur knallharter Realismus weiter.
1. Mir ist zwar keine positive Dopingprobe eines Spielers von Barca bekannt, doch das hat nicht viel zu sagen, da der Fußball in Sachen Dopingbekämpfung weit hinter z.B. dem Radsport zurückhängt. Und auch dort waren die Dopingkontrollen, trotz einiger Erfolge, letztlich unzureichend.
2. Ein früherer Fuentes-Kunde hat behauptet, er habe in der Praxis von Eufemiano Fuentes auch Spieler von Real Madrid und dem FC Barcelona gesehen. Gerne wüsste man mehr darüber, doch im Rahmen eines handfesten Justizskandals wurden die Ermittlungen im Fall Operación Puerto eingestellt. Schon deswegen könnte man sich nicht auf die Unschuldsvermutung berufen, weil hier ein Fall von Justizversagen vorzuliegen scheint.
3. Der spanische Sport kann sich alles erlauben. Zum Beispiel trauen sich die spanischen Politiker (bzw. die Finanzbehörden) nicht mal, noch ausstehende Steuern einzufordern. Könnte ja sein, dass dann behauptet würde, der spanische Sport würde kaputtgemacht. Man muss also wohl davon ausgehen, dass das Klima für eine wirksame Anti-Doping-Politik in Spanien ziemlich schlecht ist, weil die Politik jederzeit zu Gunsten der mächtigen Klubs eingreifen würde. Wie sehr den spanischen Politikern die Dopingbekämpfung am Herzen liegt, kann man ihren Äußerungen zum Fall Contador entnehmen.
4. Spanische Sportler glänzen in vielen Sportarten durch überragende Fitness. Im Tennis huschen sie im fünften Satz noch flink wie ein Wiesel über den Platz, während der Gegner bereits am Stock geht. Im Basketball ist regelmäßig das letzte Viertel das Beste, sogar bei Junioren-Mannschaften der Frauen. Im Handball lohnt ein Blick auf die derzeitige WM; vor einem oder zwei Jahren jedenfalls hatten die Spanier ein beinahe bereits verlorenes Spiel gegen die Franzosen noch gedreht. Wundert mich fast, dass Alonso nicht immer in den letzten Runden noch nach vorne fährt. Woran liegt es? An der Höhenluft sicher nicht. Und es ist ja nicht so, dass in anderen Ländern nicht gedopt würde.

Spielverlagerung könnte sich Verdienste erwerben (das meine ich ernst), wenn mal der Zusammenhang zwischen Taktik und Doping untersucht würde. Oder meinetwegen zwischen Taktik und Fitness. Anfangen könnte man mit dem verlorenen WM-Halbfinale der Deutschen gegen Italien 2006. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte Marcello Lippi zuletzt vier Stürmer auf den Platz geschickt. Jetzt erzähle mir keiner, er hätte bei seiner Matchplanung nicht mit konditionellen Vorteilen für die Italiener gerechnet. (Nebenbei bemerkt: die Rechnung ging auf.) Und niemand komme mir mit der Unschuldsvermutung, hat doch ein italienisches Gericht festgestellt, dass in der Zeit von Lippi als Trainer bei Juve dort systematisches Doping betrieben wurde.
Auch ein Rückblick auf die spanischen EM-Spiele wäre lohnend. So unbefriedigend Spanien teilweise offensiv gespielt hatte, irgendwann waren die Gegner kaputt und die Spanier kriegten mehr Chancen. Gut, gegen Portugal erst in der zweiten Halbzeit der Verlängerung, aber die Portugiesen fürften selber einiges geschluckt haben, was man am Spiel gegen Deutschland sehen konnte.
Taktische Strategien wären zu analysieren. Heißt es nicht immer, dass man bei gegnerischem Ballbesitz mehr laufen muss als bei eigenem? Unter diesem Gesichtspunkt erschiene Barcas Ballbesitzfußball noch mal in einem ganz anderen Licht.

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TE 17. Januar 2013 um 14:44

Philo, wir werden uns in der Zukunft mit dem Thema Doping im Fußball auf jeden Fall beschäftigen, gerade aus taktischer Sicht. Ich kann dir garantieren, dass weder RM noch ich das Thema verharmlosen. Was wir aber nicht machen werden, ist wie du wahllos starke Leistungen mit Doping zu verbinden. Das ist aus meiner Sicht nicht zielführend. Und da wir am Ende des Tages ein journalistisches Angebot sind, verpflichten wir uns der Sorgfalt. Guardiola wurde nun einmal freigesprochen, ob es dir gefällt oder nicht.

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Philo 17. Januar 2013 um 15:49

Ich verbinde nicht wahllos starke Leistungen mit Doping. Im Tennis zum Beispiel habe ich ein gewisses Vertrauen darin, dass Federer im Gegensatz zu vielen seiner Konkurrenten nicht gedopt ist. Oder den Dortmundern schienen die englischen Wochen dermaßen zu schaffen zu machen, dass ich da auch nicht so recht an Doping glauben mag. Aber leider kann man sich bei alldem nicht so sicher sein. Und Misstrauen ist leider oft sehr angebracht, besonders im spanischen Sport. Wer das in Abrede stellt, hat sich entweder nicht ausreichend mit der Materie beschäftigt, oder er ist schlicht naiv.

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datschge 17. Januar 2013 um 15:58

Ein generelles Misstrauen in der Dopingproblematik (die mMn nur durch verpflichtende Aufklärung aller Sportler über die langfristigen körperlichen Schäden durch Dopingmittel gelöst werden kann) ist gewiss angebracht. Dann darf man aber auch nicht einfach auf die Intuition setzen und wahllos Kandidaten subjektiv davon freisprechen.

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Pep 15. Januar 2013 um 13:23

„Ein ruhiger und sehr introvertierter Junge“ viel Spaß mit dem genauen Gegenteil dem polternden Bauer Hoeneß!

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MarcL 16. Januar 2013 um 20:06

Falsches Forum, hier geht’s um Fußball. Nicht um polemischen dünnschiss…

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Lu.tz 28. August 2012 um 21:32

Schöner Artikel über den erfolgreichste Trainer der letzten Jahre, „besten“ trau ich mich ja fast nicht zu schreiben, denn da würde nur wieder jeder Mourinhofan sich angeriffen fühlen und es zu wiederholten endlosen und nicht zielbringenden Debatten kommen. Da bin ich auch schon am springenden Punkt, warum immer diese Vergleiche (Mou vs. Pep) und Rechtfertigungen (Barcas Schauspielereien).
Kann man nicht einfach mal im Vordergrund diesen Mann und sein „Werk“ stellen, immerhin handelt dieser Artikel über ihn ?
Ich finde wir sollten uns alle freuen wie Pep und seine Mannschaft Erfolg erungen haben nämlich mit wunderschönen Fußball!
Und auf dieses Level hat Pep Barca gebracht, dafür sollte man als Fan dieses Sportes dankbar sein, vollkommen unabhängig weclhem Verein oder auch Philosophie man nahe steht.

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Jojo 18. Juni 2012 um 23:14

So, aus gegebenem Anlass lese ich mir das Trainerportrait des neuen Bayern Trainers ( 😉 )noch mal durch.

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datschge 16. Januar 2013 um 20:39

Dein Post war leider exakt 7 Monate zu früh dran. 😀

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Jojo 26. Juni 2013 um 01:33

Ich wusste es eben schon 7 Monate vor allen anderen. 😀

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Tim 8. Mai 2012 um 14:12

Ich hab auch nicht behauptet, dass das ein Fehler war. Ich empfinde es nur als schlechten Schreibstil, seinen gewonnen Titeln aufzuzählen – was hat den das eine mit dem anderen zu tun?

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Barca-Fairplay 7. Mai 2012 um 18:55

Ich bitte zu berücksichtigen, dass Barca bei Ballnichtbesitz nicht selten Kontersituationen ausgesetzt ist. Hier finden selbstverständlich zeitbezogen mehr taktische Fouls statt als bei Verteidigungssituationen à la Chelsea im CL-Halbfinalrückspiel. Was also soll uns diese Statistik sagen?

Wie wäre es denn mit einer Fairplaytabelle, die entsprechend unfaires Verhalten in jeder Hinsicht, und über eine ganze Saison hinweg vielleicht auch nicht völlig subjektiv, berücksichtigt:
http://soccernet.espn.go.com/stats/fairplay/_/league/esp.1/spanish-primera-division 😉

Die Barcaspieler sind keine Engel (2 gelbe Karten pro Spiel), aber insgesamt fairer als die anderen…

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recre 6. Mai 2012 um 22:08

Ich habe mich im Grunde nur auf die Foul Statistik(und im Zusammenhang mit der Ballbesitzzeit) konzentriert und nicht auf die allgemeine Fairness des FC Barcelona,welche für mich trotz Ausnahmen bestand hat,sondern einfach nur ein kleinen Aspekt untersucht habe.

Guardiola fällt sich wie ein Gentlemen zumeist aber er ist wie alle Menschen mit Fehlern belegt,nur kann er sie besser Kaschieren.

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Rumbero 5. Mai 2012 um 12:13

Schön zu sehen, was passiert, wenn man moralische Fragen nicht in vergleichender Perspektive diskutiert! Barças Spiel an sich entspricht sicher nicht zu 100 % einer absolut reinen Fantasievorstellung von Fairness. Erst im Vergleich mit anderen Mannschaften, wird die relativ höhere Fairness klar.

Ein Gedanke fehlt in diesem wunderbaren kongenialen Artikel-Kommentar-Gebilde noch: Das einzige was Pep noch erreichen kann, ist, mit einer von ihm von Grund auf neu aufgebauten Mannschaft in einem Club, der nicht seit 30 Jahren vom Cruyffismus geprägt wurde, Triumphe zu feiern. Dazu müssen aber die Leute in der Chefetage Geduld mit ihm haben und auch Durststrecken auf dem Weg zum Ziel überstehen. Ich kann ihm nur wünschen, dass er so einen Club findet. Und danach für eine zweite Amstzeit bei Barça einsteigt.

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recre 4. Mai 2012 um 22:16

http://www.ligabbva.com/comparador/equipos.php?eq1=13&eq2=3

Dafür das Barca deutlich mehr Ballbesitz hat und im Grunde mehr Angriffszeit hat,sind die Zahlen nahezu identisch.Noch mehr gemessen am Ballbesitz ,begeht der FC Barcelona schon viele Fouls.
Wie diese Statistiken belegt,führen auch andere Wege zu selben Ergebnissen.

Antworten

HerrHAnnibal 6. Mai 2012 um 15:09

Ist ja richtig. Aber es ging doch um Fairness bzw die „Gentleman-Aussage“. Und da ist allein ein Blick auf Foulzahlen natürlich absoluter Quatsch.
Man kann doch Frustfouls oder Tätlichkeiten nicht mit taktischen Fouls vergleichen.
Wenn man schon mit diesen Zahlen argumentiert ist es doch auch Quatsch die Fouls mit dem Ballbesitz zu verrechnen. Die absoluten Zahlen sind doch letztendlich ausschlaggebend.

Letztendlich spielt auch das Verhalten neben dem Platz eine Rolle und dazu gehört dann auch, dass man sich nach Siegen und nach Niederlagen mit Stil und Anstand äußert. Guardiola wird ja auch oft mit Mourinho verglichen und gerade in diesem Zusammenhang könnten die Unterschiede ja kaum größer sein.

Die Kritik an der Defensive würde ich so nicht unterschreiben. Puyol gehört für mich sowieso in die Kategorie der absolut überragenden Defensivspieler und daneben Spieler wie Pique, Abidal (beide 3 Jahre überragend und dieses Jahr sehr unkonstant und fehleranfällig) Alves (defensiv unterschätzt) oder Mascherano (bärenstarke Saison als IV)

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Tank 6. Mai 2012 um 21:54

Alles, was du zu den Verteidigern sagst, stimmt. Ich halte bis auf Adriano jeden einzelnen etablierten Barca-Verteidiger für stark genug, um es in die aktuelle Weltelf zu schaffen oder zumindest ernsthaft dafür in Betracht gezogen zu werden. Grade Puyol halte ich ebenfalls für eine echte Bank, auch wenn er sich sicher im Spätherbst seiner großen Zeit befindet. Pique auf der anderen Seite hat alle Chancen sein würdiger Nachfolger zu werden. Alves ist seit Jahren Weltklasse. Abidal war es vor seiner Krankheit auch ein Jahr lang. Mascherano ist es diese Saison.

Warum also meine Kritik? Weil ich nochmal andere Maßstäbe angelegt habe. Nicht ob die Spieler aktuelle Weltklasse sind, habe ich gefragt, sondern ob sie in einem ähnlichen Maße wie Xavi, Iniesta und Messi (evtl. bald auch Busquets) eine historische Klasse verkörpern. Anders gesagt: Zählen Puyol, Pique, Alves, Mascherano und Abidal zu den 4-5 besten Spielern, die je auf ihren jeweiligen Positionen gespielt haben? Können sie wirklich mit Spielern wie Krol, Facchetti, Maldini, Baresi, Beckenbauer, Thuram und noch ein paar wenigen Anderen mithalten? Ich denke hier muss man mit Nein antworten.

Wie gesagt, nichts gegen Puyol und Co., ich finde sie selber toll. Aber das absurd hohe Niveau ihrer offensiveren Kollegen, verkörpern sie auf ihren jeweiligen Positionen nicht. Das ist Meckern auf dem höchsten denkbaren Niveau, aber wenn man sich die aktuelle Mannschaft im historischen Vergleich betrachtet, werden solche Fragen eben interessant. (Zumindest finde ich sie interessant, grade und besonders für einen Barca-Fan.)

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recre 6. Mai 2012 um 22:02

Ich bin noch viel zu Jung und beschränkt im fußballerischen Sinne[vielleicht auch im intellektuellen Sinne ;)],um wirklich eine fundierte Antwort zu finden.Jedenfalls erachtete ich es als schwer solche Gedankenspiele ohne Referenz zu erdenken.

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Tank 6. Mai 2012 um 22:16

Ach was, wenn man jedes Mal die Klappe halten würde, wenn man kein absoluter Experte ist, dann würde es doch kaum noch spannende Diskussionen geben. Um einen Spieler wie Facchetti abschließend beurteilen zu können, müsste ich mindestens ein paar dutzend Partien aus den verschiedenen Teilen seiner Karriere sehen und dann noch mich informieren, wie gut er genau im Vergleich zu seinen Zeitgenossen war. Hab ich das? Natürlich nicht. Ich kenne genau vier Spiele von ihm, ein oder zwei YouTube-Videos und einige Expertenmeinungen über ihn. Langt das für ein qualifiziertes Urteil? Nee. Langt es um mit solidem Halbwissen Diskussionen auf ordentlichem Niveau zu führen? Ja klaro. Also, mal halb so schüchtern! 😉

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recre 4. Mai 2012 um 21:53

Vielleicht können wir uns als Minimalkompromiss zumindest darauf einigen, dass Barcas Spieler ohne die Barca-Taktik nicht so erfolgreich wären aber die Barca-Taktik mit anderen Spielern auch nicht den Erfolg hätte?Durchaus richtig erkannt.

Meine Herausforderung an dich wäre, dass du, um deine These zu verteidigen, zeigen musst, warum Barca mit Guardiola so viel besser ist (…war…) als das Barca ohne Guardiola. Speziell das Barca der Vorsaison, aber durchaus auch das erfolgreiche, aber nicht eine Ära prägende Barca der gesamten Rijkaard-Zeit, obwohl die spielerischen Ressourcen vergleichbar waren. Xavi, Iniesta, Ronaldinho, Eto’o und ein junger Messi – daraus hätte doch, eingedenk die schon vorhandene Barca-Philosophie eine Ära entstehen können.
Eto’o spielte eine durchwachsende Saison.Ronaldinho,Deco waren nicht mal ein Schatten ihrer selbst und Xavi litt unter dieser fehlenden Unterstützung.Iniesta war mehr oder weniger in seiner ersten Saison als Stammspieler in einer saturierten Mannschaft nicht so determinierend wie heute.Zambrotta war schrecklich.Eine absolute Enttäuschung.Herny harmonierte überhaupt nicht mit seinen Sturmpartnern und musste sich eine Saison lang akklimatisieren.Und Messi laborierte in der Saison an der ein oder anderen Verletzung.Eine neue Ära? Tat es aber nicht.Natürlich tat es dies nicht.Die Mannschaft war leer,satt und lethargisch.Trotzdem erreicht man das CL Halbfinale.Auch wenn es scheinbar einigen nicht in den Kram passt,ist der psychologische Aspekt von enormer Bedeutung.Eine neue Herausforderung,Ziele und Aufgaben erhöhen die Motivation eine jeden einzelnen Individuums.Dies wird da durch noch maximiert,dass es eine Person gibt,die jede spielerische Ressource ausschöpft und mentale Blockade löst.Pep hat die Spieler in die richtigen Bahnen gelenkt,ihnen ihre Fehler aufgezeigt und weiter entwickelt.Er hat personell aufgeräumt und für neue Synergie-Effekte gesorgt.Die Philosophie,die Idee,die Doktrin interpretiert natürlich jeder Trainer anders aber auch gemessen an seinen Spielern,die er zur Verfügung hat.Mannschaften,die große Namen haben aber konzeptionell falsch aufgestellt worden,sind zum Scheitern verurteilt.Siehe meine geliebten Galacticos.Dieses Barca ist mit einer sagenhaften Qualität gespikt aber trotzdem konzeptionell hervorragend passt.Gleichgewicht ist das Stichwort.Aber auch die Persönlichkeitsentwicklung mancher Spieler ist einfach fortgeschritten.Genau in diesem Sommer vor dieser Ära wurde Spanien Europameister.Xavi und Iniesta sagenhaft.Explodierten förmig.

Meine These dazu: Weil Pep dieses Team taktisch auf eine neue Stufe gehoben hat. Vielleicht nicht in ihrer Spielphilosophie (wobei ich mir da nicht so sicher bin, Barca unter Rijkaard hatte schon eine gehörige Dosis Premier League Fußball assimiliert), aber doch sicher in den taktischen Abläufen (Pressing, Positionsspiel, Passmuster, Automatismen, etc.).Also die Überarbeitung und Feinjustierung eines verrosteten Systems.Die Charakteristik blieb.

Aber für mich bleibt und wird es immer sein,Barcas defensiv Verhalten essentiell für jegliche Errungschaft.Worauf eigentlich der ganze Erfolg basiert.

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Tank 5. Mai 2012 um 14:57

Okay, du hast einen guten Punkt, wenn du sagst, dass die disziplinären und psychologischen Maßnahmen von Guardiola von großer Bedeutung dafür waren, dass Barca 08/09 um so vieles besser war, als Barca 07/08.

Bezüglich des taktischen Aspekts scheinen wir unterschiedliche Vorstellungen davon zu haben, ab wann man von einem wichtigen taktischen Umbruch sprechen kann. Was du noch „Feinjustierungen“ nennst, halte ich schon für wesentliche taktische Veränderungen.

Unumschränkte Zustimmung bekommst du von mir, wenn du sagst, dass Barcas Defensivverhalten essentiell für den aktuellen Erfolg ist. Es ist wirklich eine oft übersehene Besonderheit des tiki-taka, dass es als Spieltaktik keinesfalls nur offensiv zu verstehen ist. Barcas Angriffe sind, mehr noch als jeder andere Angriff auch, Verteidigungsaktionen. Wenn man den Ball über Minuten ans gegnerische Tor heranträgt und das auch noch genau so macht, dass eventuelle Ballverluste durch sofortiges Pressing kompensiert und vielleicht sogar in etwas Positives umgemünzt werden können, dann hat man damit eine formidable Taktik der Torverhinderung gefunden. Welcher Fan der deutschen Nationalmannschaft erinnert sich zum Beispiel nicht daran, wie es war gegen Spanien zu verlieren? Als hätte die eigene Mannschaft von der ersten Minute an eine Schlinge um den Hals, welche sie daran hindert selber aktiv zu werden.

Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass, guckt man sich die aktuelle Barca-Mannschaft mal im historischen Vergleich zu anderen großen Teams an, die individuelle Qualität in der Defensive fehlt. Nicht dass ein Barca-Verteidiger wirklich schlecht wäre, aber haben sie einen Baresi, einen Maldini, einen Facchetti oder einen Ruud Krol? Nee, da fehlt es an Klasse. Man gucke sich nur mal Spiele der Ajax-Mannschaft der frühen 70er oder Sacchis Milan an. Der qualitative Unterschied der Defensivspieler fällt sofort ins Auge. Ich wage mal die These, dass ein Barca mit einer Defensive aus den modernen Equivalenten zu Krol-Baresi-Maldini-Facchetti den Champions League-Titel mindestens drei Mal in Folge geholt hätte.

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Alex 4. Mai 2012 um 11:17

@Tank
@recre

….Männer. Suuuuper. Was Ihr da veranstaltet, macht einfach nur Spaß. Super Artikel. Und Eure Kommentare dazu -> TOP. Eure Kommentare regen zum Nachdenken an. Fussball durch Spielverlagerung… Ich hab mich neu verliebt

Antworten

Tank 3. Mai 2012 um 01:04

@ recre:

Da wir uns auf einer Taktikseite befinden, beziehe ich mich im Folgenden nur auf deine Aussagen über die taktische Dimension des FC Barcelona. Genauer auf die beiden Aussagen „Die Qualität dieser Mannschaft ist für mich nicht die Taktik“ und „Im Grunde übergibt Pep Barcas Schicksal in Messis Händen“. Aus beiden ziehe ich mal deinen Kernpunkt raus, dass es die Qualität der Spieler ist, die Barca so gut macht.

Dem widerspreche ich. Natürlich will ich nicht leugnen, dass Barca viele gute Spieler hat, aber ich will dafür sprechen, dass Peps Taktik ein ganz wichtiger Teil des Erfolges ist. Dazu 4 „Argumente“:

1.: Gute Spieler allein machen keine guten Mannschaften. Man denke an die Ansammlung an Talent bei Real Madrid zu Beginn des letzten Jahrzehnts. Gute Mannschaft, auch erfolgreich, aber haben keine Ära geprägt, wie es Barca tut.

2. Diesen Punkt kann man sehr gut auf die Lage bei Barca vor Guardiolas Ankunft beziehen. Es erscheint nicht unplausibel zu behaupten, dass die Menge an talentierten Spielern in der Saison 07/08 bei Barca einen ewigen Höchststand erreicht hatte. Quasi alle heutigen Stars plus Eto’o, Henry, Ronaldinho, Deco, Toure, Zambrotta, Milito, Marquez und Thuram. Gewonnen haben sie aber nichts. Das änderte sich erst mit Guardiola. Da Guardiola selbst sehr viel Wert auf Taktik legt, liegt es nahe anzunehmen, dass das was Barca so groß gemacht hat vielleicht ihre Taktik war.

3. Was Barca quasi vom Rest der Fußballwelt unterscheidet ist ihre Taktik. Dies sieht man, wenn man mal in ganz großen Zusammenhängen denkt:

Ich denke man kann festhalten, dass die taktische Evolution ab Mitte der 90er (großes ca.) bis in die ersten Jahre des letzten Jahrzehnts hauptsächlich zu einer Perfektionierung der Defensive führte. Der Siegeszug der Viererkette ist hier sicher das Schlagwort schlechthin. Im Fußball gewinnt der, der die wenigsten Fehler macht, war in jeder zweiten Sportschau zu hören.

Als Reaktion auf diese hervorragende Defensive entwickelte sich der Fußball des schnellen Umschaltens, Premier League Style. Wenn der Gegner hinten sicher steht, dann versuchen wir ihn eben dann zu erwischen, wenn er noch ungeordnet ist. Dazu braucht man vorallem Geschwindigkeit und, ganz wichtig, Präzision bei hohen Geschwindigkeiten. Diese Art des Fußballspielens ist aus meiner Sicht das, was wir so unter modernem Fußball verstehen: Hinten sicher, nach vorne mit speed.

Nun zu Barcas Taktik: Die scheint der absolute Gegenentwurf zum Fußball des schnellen Umschaltens zu sein. Okay, manche Charakteristika, wie das Pressing, finden sich auch dort, doch ist die Grundidee unverkennbar anders. In den letzten Jahren fällt mir eigentlich nur noch van Gaals Bayern ein, die einen zumindest ähnlichen Fußball gespielt haben.

Was bedeutet das alles für die Frage, ob Barcas Taktik von entscheidender Bedeutung für ihren Erfolg ist? Naja, Barca spielt anders als alle anderen und sie sind erfolgreicher als alle anderen. Bedeutet das, dass der Erfolg aus dem Spielstil entspringen muss? Nicht logisch zwingend, aber es liegt doch nahe diesen Schluss zu ziehen oder?

4. Die Talente der Barca-Stars sind so geartet, dass sie nur in einem bestimmten taktischen System voll zur Geltung kommen. Das was du den Fußball IQ von Xavi und Co. genannt hast, ist keine Garantie für effektiven und erfolgreichen Fußball. Man stelle sich nur mal Xavi und Iniesta in einer klassischen Premier League Mannschaft vor, die sich darauf spezialisiert nach dem eigenen Ballgewinn möglichst schnell Richtung gegnerisches Tor zu stürmen. Sicher, einige der in einer solchen Mannschaft anfallenden Aufgaben könnten auch die katalonischen Zwerge gut lösen, aber wenn es um die für ein solches Spiel notwendige Sprintstärke, körperliche Robustheit und Kopfballstärke geht, dann wären sie völlig fehl am Platze.

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recre 3. Mai 2012 um 16:45

@Tanz
Deine Argumente sind ganz schlüssig und sind durchaus nachvollziehbar.
Aber wie du aus meinem folgenden Beitrag schlussfolgern wirst,überzeugt man mich damit eher nicht.
Das Barca-Spiel:
A. Die katalanische Spielphilosophie hat in meinen Augen mit einer bestimmten Mentalität zutun.Einer Mentalität,die schon vorher in ähnlicher oder auf anderen Weise praktiziert wurde.Jedem Spieler werden bestimmte grundsätzliche Ideen vermittelt.Hier wird eindeutig durch die Förderung bestimmten Verhaltens in komplexen Situationen der Fußball IQ erhöht(Idee->Ballbesitz,Situation->gegnerisches Pressing)
Es rennen fast alle nach vorne und nach hinten,d.h.,die Vereinheitlichung einer Idee.Jedes System braucht ein Fundament.

B.Die Physiognomie ist in dieser Sache von enormer Bedeutung.Die wichtigsten Barca Spieler sind von ihrer Körpergröße und Muskelmasse ihren Konkurrenten zumeist unterlegen.Jedoch kompensieren sie körperliche Unterlegenheit durch die deutliche höhere Wendigkeit ihrer Bewegungen,Mobilität auf dem Feld und Frequenz ihrer Schritte ergo Geschwindigkeit,wie es beispielsweise Messi aufzeigt.Dafür verzichtet man komplett auf hohe Bälle,Flanken und physisch orientiertem Spiel.

C. Die technische Ausbildung der Spieler.Man muss über ein sagenhafte technische Möglichkeiten verfügen,um sich aus Situationen zu winden,die aussichtslos erscheinen.Die Versiertheit dieser Spieler ist essentiell um auf kleinen Quadratmeter sich durch zu wühlen.

D. Leo Messi.Taktik hin oder her.Ich sage,dass sie ihre Bedeutung besitzt und auch viel Einfluss nimmt auf das Spiel aber wenn Leo Messi an den Ball kommt,zwischen den Linien,dann wirst du als gegnerische Mannschaft zerstört.Guardiola hat die Rahmenbedingungen erstellt zugegebenermaßen,damit Messi wirklich sein ganzes Potential ausschöpfen kann. Aber ab diesem Zeitpunkt,wo dein ganzes System sich auf ein Spieler ausruht,wird es verletzlich,siehe gegen Chelsea und Real Madrid.Dieser Umstand wird in diesem Fall erhöht,wenn Xavi sich nicht auf seinen höchsten Level befindet.

E. Die individuelle Klasse ist vielleicht die Höchste,die man in einer Mannschaft finden kann.
Barca im Jahr vor Peps Ankunft spielte im HF der CL gegen Man Utd.Barca hatte im letzten Jahr unter Frank Riijkaard sowohl im Camp Nou als auch im Old Trafford mehr Ballbesitz und setzte die wenigen spielerische Glanzpunkte.
Guardiola hat gewisse Dinge fein justiert, kleine Dinge verändert aber nichts grundlegendes an der Spielgestaltung verändert.Er hat diese Spieler motivieren können.Der Spielstil hat sich hervorragend an die Charakteristiken angepasst.

Antworten

Tank 3. Mai 2012 um 18:58

Ich denke es wird Zeit, dass wir uns ganz klar darüber werden, wer nun eigentlich für welchen Punkt argumentiert. Du scheinst nicht zu leugnen, dass die allgemeine Barca-Spielphilosophie (siehe A) und auch Guardiolas Mikrotaktiken (Ende deines Posts) von Bedeutung für Barcas Erfolg sind. Ich wiederum gestehe gerne zu, dass die Qualität der Spieler ebenfalls von großer, ja entscheidender Bedeutung für Barcas Erfolg ist. Vielleicht können wir uns als Minimalkompromiss zumindest darauf einigen, dass Barcas Spieler ohne die Barca-Taktik nicht so erfolgreich wären aber die Barca-Taktik mit anderen Spielern auch nicht den Erfolg hätte?

Ich glaube in einigen Fragen unterscheiden wir uns trotzdem. (Ein Punkt ist der, ob Barcas Spielweise völlig auf Messi ausgerichtet ist, aber da das glaube ich noch eine andere Diskussion wäre, lass ich das mal beiseite.) Einmal scheint das die Frage zu sein, ob Guardiolas taktischer Input, aufbauend auf der bereits existenten Spielphilosophie, von kleiner oder großer Bedeutung für diese Mannschaft war. Du denkst er hat nur „feinjustiert“ und ich denke er hat wichtige taktische Umbrüche vollzogen, auch wenn er die Spielphilosophie beibehalten hat.

Meine Herausforderung an dich wäre, dass du, um deine These zu verteidigen, zeigen musst, warum Barca mit Guardiola so viel besser ist (…war…) als das Barca ohne Guardiola. Speziell das Barca der Vorsaison, aber durchaus auch das erfolgreiche, aber nicht eine Ära prägende Barca der gesamten Rijkaard-Zeit, obwohl die spielerischen Ressourcen vergleichbar waren. Xavi, Iniesta, Ronaldinho, Eto’o und ein junger Messi – daraus hätte doch, eingedenk die schon vorhandene Barca-Philosophie eine Ära entstehen können. Tat es aber nicht.

Meine These dazu: Weil Pep dieses Team taktisch auf eine neue Stufe gehoben hat. Vielleicht nicht in ihrer Spielphilosophie (wobei ich mir da nicht so sicher bin, Barca unter Rijkaard hatte schon eine gehörige Dosis Premier League Fußball assimiliert), aber doch sicher in den taktischen Abläufen (Pressing, Positionsspiel, Passmuster, Automatismen, etc.). Man bedenke hierzu auch, was Graham Hunter in seinem barca-Buch über die Erfahrung der Spieler in den ersten Trainingseinheiten unter Guardiola schreibt. Da schien es neben Disziplin doch sehr stark um Taktik zu gehen.

Als weiteres Indiz dafür, dass Taktik für Guardiola der entscheidende Punk in seinem Wirken als Trainer ist, führe ich außerdem das im Artikel verlinkte Video aus der Verlängerung des Supercup-Spiels an. Seine Botschaft an die Spieler ist selbst zu so einem späten und entscheidenden Zeitpunkt im Spiel nicht „So Jungs, jetzt nochma kämpfen! Haut se wech!“, sondern eine Erinnerung an die einstudierten taktischen Vorgaben.

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max 3. Mai 2012 um 19:07

ich hab jetzt keine zeit auf alles einzugehen, aber eins stimmt nicht: dass das team 08 auf einem hohen niveau war. guardiola hat ein gebrochenes team übernommen, ein fettes und sattes team (fett im wortwörtlichsten sinne: die meisten spieler litten an übergewicht) schlimmer noch: einen gebrochenen verein, der am scheideweg stand (zurück zur gaspart-ära oder einen anderen weg einschlagen, wie es elefant blau 2003 und vorher versprochen hat).
dabei von feinjustierung zu sprechen, ist nichts weiter als ein scherz, ein schlechter noch dazu.

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Anti 2. Mai 2012 um 21:59

Danke für das Lob, freut mich, dass dir mein Kommentar gefällt. 😉

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recre 2. Mai 2012 um 17:10

@Tank Ich habe immer das Gefühl Barca-„Fan“(meine Güte in letzter Zeit steigt die Mitgliederzahl exponentiell hoch) zu sein,bedeutet Gourmet zu sein.Der Rest ist mehr oder weniger Fast Food Konsument.

Noch ein Aspekt der ihm Artikel zu kurz kam:Barca hat wohl vielleicht die beste Spielergeneration ihrer Geschichte.Die Qualität dieser Mannschaft ist für mich nicht die Taktik(irgendwo wird sie auch enorm überbewertet als wäre sie das Allheilmittel),sondern der sagenhafte einzigartige Fußball IQ von Xavi,Iniesta,Messi.Die Fähigkeit in fast jedem Augenblick die richtige Entscheidung zu treffen ist atemberaubend. Barcas Erfolg korreliert mit diesen Spielern.Besonders Messi für den Pep sein System verändert.All diese Adaptationen dienten dem Zweck Messi noch mehr Tragweite und Präsenz zu ermöglichen.Im Grunde übergibt Pep Barcas Schicksal in Messis Händen.
Darüberhinaus müsste Pep(wäre er noch da) im Sommer schwere Entscheidungen treffen.

Und ja ich finde diese neumodischen Barca Anhänger(generell) zumeist von einer Intoleranz getragen werden, fürchterlich. nicht mal ein 3/4 dieser Leute wüsste wer Joan Gamper ist.Aber Hauptsache man kann sich profilieren und die moralische Keule schwingen,wie es hier unentwegt in Kommentaren zu lesen ist.
Verwerflich?Ich glaube die Grundprinzipien unserer moderner Gesellschaft beruhen auf Diversität und Toleranz.Erfolg ist im Fußball primär und wird es immer sein.Ein gewisser Übervater Johann Cruijff wurde wegen Erfolglosigkeit gefeuert.Das große Verein eventuell den Anspruch erben müssten,etwas mehr Mut zu zeigen,dieser Umstand mag diskutierbar sein.Aber verwerflich ist im Fußball nur Betrug und Unsportlichkeit.

Und Pep ist von SICH aus gegangen,weil er es NIE vergessen hat,wie man ihn als Spieler behandelt hat am Ende seiner Barca-Zeit.

Wenn überhaupt kämpfe ich hier gegen Windmühlen…

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Anti 2. Mai 2012 um 19:03

Du musst aufpassen nicht zu pauschalisieren. Jeder eroflgreiche Verein bekommt Erfolgsfans, aber von diesen darfst du nicht auf die Allgemeinheit schließen. 😉

Ich liebe den Fussball den Barca spielt und für mich ist es der schönste Fussball. Aber ich gucke auch gerne Premier League und gucke mir schnellere Angriffszüge gerne an, oder guten Konterfussball. Auch verurteile ich es nicht wenn bspw. Chelsea gegen Barca nur mauert. Wenn sie so spielen wollen ist das ihr gutes Recht.

Es gibt erfolgreichen und unerfolgreichen Fussball, jedoch haben glaube ich die meisten Barca-Fans weniger Erfolg mit dieser Art von Fussball, als viel Erfolg mit trockenem Ergebnisfussball.
Arsene wenger sagte mal, dass die Art des gespielten Fussballs keine moralische Größe ist. Und damit hat er recht. Jeder kann spielen wie er will.

Aber gerade bei Barcelona ist es eben auch so, dass die Art des Fussballspielens eig. ebenso wichtig wie der Erfolg ist. Klar hat Pep viele Titel gewonnen, aber die noch größere Leistung (auch im Rückblick) ist doch gerade die Art und weise wie diese Erfolge erreich wurden. Wenn ich nur daran denke wie Barcelona Real Madrid und ManUtd auseinandernahm. Einfach geil, vor allem weil ich beim 5-0 gegen Real im Stadion war.^^

Du sagst, dass Pep Barcas Schicksal in Messis Hände gibt, aber was ist denn Taktik für dich? Taktik bedeutet doch die Spieler so einzusetzen, dass sie ihre Stärken im bestmöglichen Maß ausleben können. Aber was für eine Vielfalt an taktischen Möglichkeiten dieses barcelona hat, sieht man nicht zuletzt in diesem Artikel. 😉

Und Pep ist sicher nicht gegangen, weil er von Nunez und Gaspart nicht gerade toll behandelt wurde. So wurde er nämlich von Repräsentanten des vereins behandelt, die jetzt nicht mehr da sind. Der Verein steht über allem und das hat nur bedingt etwas mit dessen Repräsentanten zu tun, wobei die Aktuellen ihre Sache ja auch gut machen, auch in der Außendarstellung und im respektvollen Umgang auch intern (Rosell – Cruyff mal außenvor gelassen).

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Andreas 2. Mai 2012 um 20:26

@Anti:

Deinen Kommentar teile ich uneingeschränkt, jeder Satz spricht mir aus dem Herzen.

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JimmyDream 2. Mai 2012 um 10:14

Klasse Artikel.
Ich finde auch den letzten Teil durchaus gelungen, auch wenn es natürlich etwas ins spekulative abrutscht, aber ich habe Pep in seinen ersten 3 Jahren nie so nachdenklich erlebt, wie in den letzten Monaten. Gegen Milan gabs eine schöne Szene, als er kurz vor Beginn der 2. Halbzeit des Rückspiels von den Kameras eingefangen wurde, sein Gesicht in die Hände vergraben. Das hatte für mich schon etwas „zweifelndes“, und solche Bilder gabs grade in den letzten Spielen öfters.

Einzige Verbesserung: Peps erster Vertrag lief meines Wissens nach 2 Jahre 😉

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recre 1. Mai 2012 um 22:56

Mal eine Frage RM,wie intensiv verfolgst du die spanische Liga eigentlich ?Ein Artikel muss auch irgendwo die Realität wiederspiegeln und sich nicht als unreflektierte Liebeserklärung erweisen,wenn man ein journalistischen Anspruch für sich besitzt,damit möchte ich aber nicht sagen,dass deine Arbeit schlecht wäre, eben nur einseitig.

Könntet ihr mir bitte erklären,was der Begriff Schönheit im Fußball bedeutet?schreibt mal ein Artikel darüber
Und diese Sicherheitsfrage ist eine Beleidigung für jeden Mensch.

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RM 1. Mai 2012 um 23:48

Naja, einseitig – ich bin ja der Verfasser des sehr gescholtenen „Fußball ist Krieg“-Artikels, welcher übrigens auch zu „Schönheit im Fußball“ teilweise passt. Allerdings ist dazu ein Artikel geplant, wobei wir uns noch fragen, inwiefern dies zu der taktischen Note unserer Seite passt.

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LW 1. Mai 2012 um 23:53

Dafür habt ihr doch extra die schöne Rubrik „Spielverlagerung im Abseits“ 🙂
Ich würde mir so einen Artikel eigtl. auch wünschen, weil es doch immer mal interessant ist, was für Ansichten jeder Einzelne hat. Außerdem würde ich mich auf die darauffolgende Diskussion der Leser freuen 😀

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recre 2. Mai 2012 um 13:08

Ich fand den Artikel ja nett und gut(„Fußball ist Krieg“)aber ich hätte mir eine aufopferungsvolle Verteidigung gewünscht.Ein gewisser Helenio Herrera hätten sich beim Lesen der Artikel deiner Kollegen im Grab umgedreht.Diesen pseudo-moralischen Aspekt des heutigen Fußball mal genau inspiziert und die Intoleranz mancher Fangruppierung bezüglich der Herabwürdigung von anderen Philosophien und Präferenzen.Diese Besessenheit für sich den Anspruch zu erheben,dass man den einzigen und guten,schönen Fußball spielt.Diese Idealisierung des Fußball hin zur Kunst aus bestimmten Ecken,welche mit der Doktrin der Schönheit aufwarten.Dieser linke Fußball,entschuldige aber hier wird es hochgradig kitschig, besitzt eigentlich aus ethischen ästhetischen die endgültige Legitimation. Aber wer wurde schon nicht alles trotz der Feingliedrigkeit,Eleganz und Erhabenheit des Systems gefeuert?!
Deshalb fordere ich euch moralisch auf den Catenaccio zu retten!Den angeblich Antifußball.

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Tank 2. Mai 2012 um 13:36

@recre: Ich glaube du jagst in deinem Eifer Gespenster. Ich kenne nun wirklich viele Barca-Fans und bin auch selber einer, aber die aller wenigsten würden sagen, dass das tiki-taka die einzig gute oder schöne Art Fußball zu spielen ist. Natürlich finden viele, dass Barca den schönsten Fußball spielt, aber ich denke diese Überzeugung haben viele Fans von sehr erfolgreichen Mannschaften oder? Würde mich jetzt sehr wundern, wenn die Fans von Sacchis Milan damals anders gedacht haben. Also bitte nicht verwechseln: Glauben, dass man den schönsten Fußball spielt ungleich Glauben, dass alles andere Mist ist. Ersteres sollte man meiner Meinung nach Fans zugestehen, zweiteres existiert fast nie. Zum Beispiel wirst du kaum Barca-Fans finden, die den Fußball den Manchester United in den letzten Jahren gespielt hat per se schlecht finden.

Eine andere Diskussion dreht sich um die Frage, ob manche Fußballstile irgendwie verwerflich sind. Aber ich denke die wurde nun in den beiden Kommentaren ausgiebig behandelt.

p.s.: Der Catenaccio wurde übrigens von Herrera selbst als durchaus offensiv zu verstehendes System verstanden. Nur damit du siehst, dass ich nicht sooo ignorant gegenüber dem Rest der Fußballwelt bin, wie ja angeblich der gemeine Barca-Fan es ist.

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wombat 1. Mai 2012 um 21:30

natürlich kann man ein portrait so gestalten, dass man gemäß dem motto „worüber man nichts (konkretes) sagen kann, soll man schweigen“ verfasst.
dann wäre dieserer artikel allerdings etwas blutleer.

als huldigung, garniert mit einigen home-stories in teil 2 deckt dieser artikel halt die gefühlsebene mit ab.

danke.

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RM 1. Mai 2012 um 21:51

In gewisser Weise war dies ja meine Intention, wusste nicht, dass das teilweise so negativ aufstoßen wird. Letztlich werde ich mich beim nächsten Trainerporträt anders orientieren, schätze ich.

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wombat 2. Mai 2012 um 08:58

eine eierlegende wollmilchsau-schreibe gibt es halt bisher nicht.

mir gefiel der artikel, wahrscheinlich, weil mein taktikverständnis limitiert ist.

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Benny 7. Mai 2012 um 17:52

@RM

auch wenn du den nächsten komplett anders schreibst, wirst du Kritik kriegen – manche haben IMMER was zu meckern!

Der Artikel war super – weiter so! (Weiterentwicklung ist immer möglich…)

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el tren 1. Mai 2012 um 12:03

Schöner Artikel. Aber der Absatz …

„Ein Mann, der bei der höchsten Vergabe „seines Landes, dem Land Katalonien mit seiner Sprache“, vor dem gesammelten Parlament über Fußball sprach, wurde von seiner Mannschaft enttäuscht. Ein Mann, welcher zahlreihe Zitate von katalanischen Philosophen wie Jaume Perich zitieren und die schnulzigen Lieder von Lluis Llach singen kann, wurde von seinen Freunden verraten. Ein Mann, der in seinem Leben alles ausprobieren wollte, von einem Gang auf dem Catwalk bis zu einer Fußballmannschaft ohne Stürmer oder Verteidiger, wurde von seiner einzigen Zuflucht im Stich gelassen.“

… bedarf wohl einer näheren Erläuterung. In welcher konkreten Form wurde er von seinem Team „enttäuscht“, „verraten“ und „im Stich gelassen“?

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inch by inch 1. Mai 2012 um 11:02

Was für eine wunderschöne, mit so vielen Details angereicherte „Pep Guardiola – in depth – Analyse“! Vielen Dank für die ganze Arbeit! Wieder ein absoluter Genuss das zu lesen, gerne mehr davon!

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kb3 30. April 2012 um 23:45

Permanenter Erfolg als Trainer erzeugt keine Erleichterung, sondern die Erwartung zur Fortsetzung. Diese Erwartung kann von außen oder von innen oder schlimmstenfalls von beiden Seiten kommen. Wenn man bei Erfolgen keine Erleichterung mehr spürt ist es Zeit sich um sich zu kümmern nicht um die Erwartungen anderer.

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Jojo 30. April 2012 um 20:17

Den Werdegang und die Anfänge Guardiola als Trainer waren sehr interesant. Wie der Artikel in weiten Teilen ingesamt. Was mich etwas gestört hat, war das übertrieben dramatische gegen Ende.

„Ein Mann, welcher zahlreihe Zitate von katalanischen Philosophen wie Jaume Perich zitieren und die schnulzigen Lieder von Lluis Llach singen kann, wurde von seinen Freunden verraten“

Das ist einfach schmalzig und hat etwas von einer Dolchstoßlegende.

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LW 30. April 2012 um 20:47

Vielleo ht ist er auch einfach der caesar unter den trainern?! 😀

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Kilian 30. April 2012 um 17:11

Ich verfolge diese Seite jetzt schon seit ihrer Gründung und bin wirklich begeistert, was für ein unglaubliches Niveau die Autoren, aber auch sehr viele Leser hier haben.

Zwar habe ich mich schon vorher recht viel für den Fußball interessiert, aber diese Seite hat meine Ansicht vom Fußball nochmal verändert bzw. um einiges vertieft, weil man erst dann bemerkt hat, dass man häufig zu oberflächlich war. Aber diese Seite beweist eindrucksvoll, dass es sich lohnt viele Gedanken um das Spiel Fußball zu machen und die vielen kleinen Details zu beachten und zu analysieren.

Zum Trainerporträt: Als ich sah, dass Ihr ein Porträt über einen meiner Lieblingstrainer gemacht hab, hab ich mich schon ziemlich gefreut und hatte natürlich hohe Erwartungen. Aber ich muss sagen, diese habt ihr auf jeden Fall erfüllt, denn meiner Meinung nach habt ihr die richtige Mischung gefunden aus seinen, teilweise revolutionären, Taktiken und den Werten und Eigenschaften, die den Menschen Josep Guardiola ausmachen. Ziemlich interessant war der Abschnitt zum Motivator Guardiola, weil er mir so noch gar nicht aufgefallen war. Allerdings ist das meiner Meinung nach ein sehr großes Meisterwerk, die Mannschaft, aber auch sich selbst immer wieder neu zu motivieren. Denn nach sechs Titeln im ersten Jahr, also dem Maximum des messbaren Erfolgs, schien die Mannschaft und der Trainerstab in den folgenden drei Jahren immer noch hungrig nach Titeln, aber viel wichtiger nach Fortschritten und Entwicklungen ihres Spielstils zu sein, frei nach dem Motto ,,Stillstand bedeutet Rückschritt“.
Alles in allem finde ich, dass Josep Guardiola für viele ein Vorbild in Sachen Arbeitsakribie, Ehrgeiz, Suche nach der Perfektion, Fairness, Respekt und
Umgang mit seinen Spielern, aber auch anderen Mitmenschen, sein sollte.

Zuletzt nochmal besten Dank für diese tolle Analyse und auch ich hoffe, dass diese Seite noch lange und in ihrer jetzigen (oder sich noch verbessernden) Qualität bestehen bleibt.

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Anti 30. April 2012 um 16:28

Insgesamt ein sehr guter Artikel, hat mir Spaß gemacht ihn zu lesen, auch wenn ich als Barca-Fan das meiste schon wusste.^^

Aber ich muss mich Tank anschliessen und sagen, dass die letzten Abschnitte schlichtweg falsch sind!
Pep wurde mit Sicherheit nicht nervöser. Bspw. seine PK letzte Saison vor dem HF-Hinspiel in der CL gegen Real Madrid war kein Ausdruck von Nervosität. Er stellte sich einfach vor seine Spilere und vor seinen Klub um diese zu verteidigen. Das war keine Kurzschlussreaktion, sondern geplant. Graham Hunter beschreibt das in seinem Buch sehr gut.

Auch seine Reaktionen auf die Spitzen aus Madrid (die meistens auf Lügen beruhten) waren aus meiner sicht ebenso elegant wie immer. Er stellte sich immer vor seinen Klub und seine Spieler und liess sich nie auf Mourinhos Niveau herab, sondern blieb seinem Stil einfach treu.

Dass diese „Aha-Momente“ nicht mehr dagewesen sein sollen halte ich auch für falsch. Barcelona spielt wieder eine überragende Saison. Man war einfach in der Liga auswärts zu unkonstant, das hat die meisterschaft gekostet. Das lag aber nicht an Pep, sondern an Formschwankungen der Spieler und an Pech mit den schiedsrichtern und Alluminiumtreffern.
In der CL flog man auch nur raus, weil man seine Chancen nicht nutzte, das lag weniger an Chelsea, als an sich selbst. Barca war Chelsea bis auf die 2. Hz im Camp Nou klar überlegen und erspielte sich zig Chancen.

Und der Abschnitt, dass seine Spieler ihn im Stich gelassen haben stimmt einfach auch nicht. Sie haben doch alles gegeben, es sollte halt einfach nicht sein. enttäuscht haben ihn diese Spieler sicherlich nicht. Genausowenig hätte man die erfunden Probleme zwischen Messi und Villa, oder zwischen Pep und Pique erwähnen müssen.

Und einen Maulwurf gab es auch höchstens bei dem Spiel gegen Real Madrid, ansonsten nicht.

Insgesamt ein guter Artikel, der mir wirklich gefallen hat, auch wenn das Ende nicht wirklich gut ist.

Michael:
Barca eine Tretertruppe? was ist dann Real Madrid?^^
Schauspielerei gab es bei Barcelona, aber fast nur gegen Real. Das lag eben auch daran, dass Real speziell im Copa Finale foulte wie sonst was und einfach nicht bestraft wurde. Die Barca-spieler wollten den Schiedsrichter dann eben auf diese Fouls aufmerksam machen und griffen dann zu diesem scheiß Mittel.
Aber ich kanns verstehen, wenn man sieht wie wenig der Schiedsrichter im Copa-Finale durchgegriffen hat. Alleine Pepe und Arbeloa müssten in der 1. Hz schon vom Platz fliegen, aber ok.

Pep ist ein Gentleman und ein absolut faierer Sportsmann. Sieh es ein, oder lass es.

Für mich ist Pep einfach ein Vorbild in seinem Auftreten, in seinem respektvollen Umgang mit den Gegnern und auch als Trainer. Er ist einer der wenigen der heutzutage noch von sich behaupten kann, den Fussball revolutioniert zu haben.

Übrigens würde ich mich freuen mal ein Portrait über Marcelo Bielsa zu lesen. 😉

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Michael 30. April 2012 um 20:24

Mach mal deine Augen auf: ICH hab Barca nicht als Tretertruppe bezeichnet…

Aber das sie nur gegen Madrid schauspielern und all die anderen Ding und sonst Engel sind ist eben auch nur die typische Sicht eines unreflektierten Barca-Verehrers. Dann kommen auch so sinnlose Sprüche wie „Pep ist ein Gentleman und ein absolut faierer Sportsmann. Sieh es ein, oder lass es.“ zu stande. Als ob das eine Tatsache ist, die man akzeptieren muss….
Schlimmer als die Selbstherrlichkeit von Barca ist nur die Dummheit vieler ihrer Fans….

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Anti 1. Mai 2012 um 01:25

Du hast es jedenfalls so dargestellt, als ob Barca mehr foult als es jeden normale Team tut und das ist einfach falsch. Tank hat es doch richtig beschrieben: Es sind meistens harmlose taktische Fouls, die man dazu nutzt sich hinten neu zu sortieren. Da ist nichts übertriebenes dabei und nichts was man verurteilen müsste.
Komischerweise behaupten doch immer die Gegner Barcas dass eine gewisse Härte dazu gehört und genau das verwendest du jetzt gegen Barca und das noch zu Unrecht? Erinnert ja fast an Mourinhos auf Lügen basierende Spietzen in Richtung Barcelona.^^

Erklär mir bitte warum Pep kein Gentleman ist. Er verhält sich immer korrekt und fair, kritisiert nie die Schiedsrichter in der Öffentlichkeit, gratuliert nach Niederlagen immer dem Gegner etc….
Laut meinem persönlichen Verständnisses ist er daher ein Gentleman, wenn du das anders siehst ok (das sollte auch der letzte Teil meines satzes ausdrücken, entweder du bist auch dieser Meinung, oder eben nicht).

Zur Schauspielerei:
Busquets nervt mit seinen Schauspieleinlagen öfter, hin und wieder auch Alves. Mascherano hatte nach dem Copa-Finale bis zu Beginn dieser Saison auch so eine scheiß Phase, aber das hat sich zum Glück wieder gebessert. Pedro hat einmal in der CL gegen Real geschauspielert, sonst nicht. Und der Rest der Spieler ist weder schlechter noch besser als alle übrigen spieler auf diesem Planeten.

Ich wüsste auch nicht, dass bei Barca solch eine Selbstherrlichkeit existiert, aber ok. Sorry, aber du scheinst mir einfach ein Barca-Hater zu sein.

Auch dass du meinst, dass Pep erst bei einem anderen Verein zeigen müsste was er wikrlich wert ist. Wer von uns kann die Trainerarbeit ganz genau bewerten? Niemand!
Wer von uns sieht das tägliche Training, die Spielvorbereitung, die Gegneranalysen, die Anpsrachen, die Vermittlung der Ideen des Trainers, etc….

Ein Mourinho war bei mehreren Teams erfolgreich, dafür hat er noch nicht bewiesen, dass er ein Team auch nach den ganz großen Erfolgen noch an der Spitze halten kann wie das ein Ferguson oder auch ein Guardiola taten. Johann Cruyff sagte mal, dass es schwer ist eine Mannschaft an die Spitze zu führen, aber noch viel schwerer ist es eine Mannschaft an der Spitze zu halten.
Muss Mourinho das jetzt auch erst machen, damit man ihn als einen großen Trainer ansieht?

Trainer sind unterschiedlich und haben auch unterschiedliche Ziele. Mourinho ist ein Titeltrainer, aber keiner der unbedingt etwas aufbauen will was lange von Bestand ist. Das ist halt seine Pholosophie. Pep und ferguson haben etwas aufgebaut und haben dies auch erhalten, nachdem sie alles gewonnen haben.
Ich werde jetzt auch nicht sagen, dass der eine oder der andere Weg besser sind, jeder hat da andere Vorlieben. Will man erfolgreich sein ist Mourinho der richtige Trainer, auch wenn das Ansehen des Verein darunter leiden wird. Will man auf Konstanz setzten und etwas aufbauen wären bspw. Ferguson oder Pep eher geeignet.

Pep ist ein großer trainer, der dieses Barca geschaffen hat. Klar hat er von der guten Jugendarbeit profitiert, aber man muss sich ersmal trauen als Trainer-Neuling Spieler aus der vierten Liga in die erste Mannschaft zu holen. Desweiteren ist Pep wohl DER Faktor warum Messi, Xavi, Iniesta, Valdes, Pique, Busquets, Pedro, Thiago und co. so gut sind wie sie sind. er hat viele Spieler herrausgebracht, entwickelt und weiterentwickelt.

Pep muss niemandem mehr etwas beweisen, seine Titel und das was er in Barcelona aufgebaut hat spricht für sich.

Seine größte Errungenschaft konnte man vermutlich vergangenen Dienstag sehen -> Die Reaktion vom Publikum nach dem Tor von Torres:

http://www.youtube.com/watch?v=V2CVTQiux5s

Einfach ein Gänsehautmoment. So was macht mich stolz, auf diesen ganzen Verein. Ich selbst habe übrigens auch klatschend vor dem Fernseher gestanden, denn die Mannschaft hat alles gegeben, aber es sollte einfach nicht sein.

Hier noch was über Mourinho, ist ziemlich interessant:

http://www.sueddeutsche.de/sport/real-trainer-jose-mourinho-mourinho-hinterlaesst-keine-spuren-1.1087267

Du sagst ich sei dumm? Ok ist deine Meinung. Ich denke, dass es einige Leute gibt, die mehr Ahnung von Fussball haben als ich, aber auch einige, die weniger Ahnung haben. Zu welcher Sorte du gehörst (zumindest in meinen Augen) sei mal offen gelassen, dürfte dir wohl genau so egal sein, wie mir es ist, dass du mich für dumm hälst, oder? 😉

In diesem Sinne, gute Nacht.

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RWNhg 30. April 2012 um 16:16

Kann ich nur unterstreichen…einige User fangen schon an die Kommentar hier unten zu nutzen nur um sich selbst und ihr Wissen wieder zu profilieren und das teilweise auf Kosten der Autoren.

Kritik, wenn sie konstruktiv ist, immer gerne. Aber dieses aufregen teilweise über einzelne Sätze in Artikeln dieser Länge nervt doch schon…bei den meisten kann man sich eh denken wie sie gemeint sind und wenn einen mal eine Formulierung nicht gefällt kann man doch auch einfach drüber weglesen, oder nicht?

Wichtig ist doch das der Inhalt rüberkommt und das tut er meiner Meinung nach recht gut.

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schöner ist das 2. Mai 2012 um 08:21

Wer jemals mit irgendwas an die öffentlichkeit gegangen ist, der muss lernen, mit negativen reaktionen klarzukommen. Ohne kritik kann es keinen fortschritt geben. ob dieser fortschritt nun nötig ist, möchte ich dahingestellt lassen. Aus meiner sicht wäre er aber immerhin _möglich_, denn obwohl der artikel besser ist als die meisten bisher veröffentlichten, gäbe es doch immer noch viele stellen, die verbessert bzw. korrigiert werden könnten.

Nichtsdestotrotz finde ich die seite klasse und beinahe alle artikel sehr gelungen und schaue immer wieder gerne, ob ein neuer beitrag veröffentlicht wurde.

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getürkt 30. April 2012 um 15:13

Ein unfassbar gelungener Artikel, meine Hochachtung.

Off-Topic:
Vielleicht geht es mir nur so, aber ich finds teilweise unfassbar wie die Kritik hier ausartet. Kleinste grammatikalische oder noch banalar Rechtschreibfehler werden schon dafür benutzt, um den Autor in ein negatives Licht zu rücken. Ich muss mich oftmals fragen, ob die Leute echt spaß daran haben die Autoren wegen ihrem Stil so anzugreifen? Falls es einem nicht gefallen sollte, so steht es einem doch frei die Seite zu meiden. So langsam habe ich das Gefühl, dass die Autoren (man berücksichtige doch immer, dass es sich hierbei um eine Freizeitaktivität der Autoren handelt) die Lust verlieren könnten hier weiter zu schreiben und das nur aufgrund von kleinkarierten Menschen.
Mein Post soll jetzt natürlich nicht als eine Glorifizierung der Autoren und deren Artikel stehen, denn auch ich finde Kritik, so lange sie eben konstruktiv ist, angebracht. Dennoch geht es in letzter Zeit einfach zu weit.
Naja ich hoffe nur, dass die Seite noch sehr lange existieren wird.

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Solid Snake 30. April 2012 um 15:10

Um ehrlich zu sein habe ich die komplette Ära Guardiola erst gegen Ende ausgiebig verfolgt.
Der Artikel hat mir daher einen guten Einblick auf das große ganze gegeben.
Ich finde es Schade das er jetzt aufhört aber das was er bewegt hat wird man auch noch in 20 Jahren bewundern.
Bin gespannt wie es jetzt weitergeht denn ich bin auch ein bisschen Fan geworden.

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Bern 1989 30. April 2012 um 14:08

Mal sehen, wo man Pep nach seiner Auszeit wiedersehen wird.

Die Idee, dass er nach 2014 del Bosque-Nachfolger wird, hat viel für sich. Und weniger stressig als der in Barcelona wäre der Job allemal.

Aber vielleicht reizt in ja doch eines der Angebote europäischer Spitzenklubs. Es ist ja ständig von Chelsea und den Italienern die Rede. Halte ich aus verschiedenen Gründen für keine Idee. Doch ich finde, mit einem Verein sollte es Guardiola mal versuchen, das könnte klappen: Ajax.

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Michael 30. April 2012 um 13:47

@Tank:

Ich empfinde es ehrlich gesagt als ziemlich krank, Fouls als Teil des fairen Spiels zu bezeichnen und es auch noch „geschickt“ und „Kunst“ zu nennen, wenn man dafür keine Karte bekommt.

Bloß weil solche Fouls Teil des Spiels sind, muss man sie noch lange nicht als selbstverständlich ansehen. Genauso wenig wie Elfmeterschinden, Schwalben, rumwälzen etc als „clever“ zu bezeichnen sind sondern einfach unsportlich bleiben. (Das sind übrigens auch alles Dinge, in denen Barcelona exzellent ist, so wie jede andere erfolgreiche Mannschaft auch)

Sicher sind Fouls teil des Fußballs, aber wenn sie zum Teil der Taktik werden und dann auch noch von „Fans“ wie dir als Fair bezeichnet werden, dann steht es um die Moral in unserer Welt noch schlechter als gedacht….

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Tank 30. April 2012 um 14:08

Also, zunächst einmal habe ich nicht über Schwalben etc. gesprochen, sondern über taktische Fouls. Natürlich hast du Recht, dass die Tatsache, dass taktische Fouls akzeptierter Teil des Spiels sind noch nicht bedeutet, dass dies auch richtig so ist. Ich denke diesbezüglich werden wir uns auch nicht einigen können. Ich bitte jedoch zu bedenken, dass a) bei so etwas niemand gefährdet wird, b) die meisten gefoulten Spieler auf solche Fouls recht unaufgeregt reagieren und c) die meisten Spieler, die so ein Foul begehen ihre Strafe ebenfalls recht unaufgeregt zur Kenntnis nehmen. Okay, das ist alles noch kein Beweis, dass diese Fouls in Ordnung sind, aber ich denke doch, dass man sieht, dass es sich hier nicht um das Ende der Welt handelt.

Desweiteren ist es noch interessant zu sehen, wie die Wahrnehmung der anderen, von dir genannten „Unsportlichkeiten“ von Land zu Land variieren. Während eine Schwalbe in Deutschland oder England den Spieler als zwielichtigen Typen erscheinen lässt, wird das in Italien oder Spanien eher als Ausdruck der Cleverness betrachtet. Man beklagt sich dann auch folgerichtig eher über den Abwehrspieler, der durch sein Verhalten dem Stürmer die Chance zur Schwalbe gegeben hat und über den Schiedsrichter, der drauf reingefallen ist. Ich persönlich symphatisiere auch eher mit der deutschen bzw. englischen Sicht, aber es lohnt sich doch zunächst einmal einen Blick über den Tellerrand zu werfen bevor man meint unumstößliche moralische Urteile fällen zu müssen.

Im Übrigen, du sagst ja selber, dass alle anderen Mannschaften sich ähnlich wie Barca verhalten. Daher wird der Punkt, dass Peps Barca so unfair sei ziemlich haltlos. Es sei denn du willst wirklich den gesamten modernen Fußball als Sündenpfuhl darstellen.

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Michael 30. April 2012 um 14:25

Um das mal zu beenden, da die Diskussion offensichtlich sinnlos ist: Du hast offensichtlich nicht den Funken eines moralisch-ethischen Verständnisses.

Dass du schreibst: „Im Übrigen, du sagst ja selber, dass alle anderen Mannschaften sich ähnlich wie Barca verhalten. Daher wird der Punkt, dass Peps Barca so unfair sei ziemlich haltlos.“ zeigt das sehr deutlich.
Nach deiner Logik hört ein Unrecht dadurch, dass es alle begehen auf ein Unrecht zu sein. Wenn du nicht verstehst wie problematisch so eine Haltung ist kann man dir auch nicht mehr helfen…

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Tank 30. April 2012 um 14:36

Okay, ich denke die Diskussion ist wirklich sinnlos. Nur zitier mich bitte richtig. Das ganze Zitat heißt:

„Im Übrigen, du sagst ja selber, dass alle anderen Mannschaften sich ähnlich wie Barca verhalten. Daher wird der Punkt, dass Peps Barca so unfair sei ziemlich haltlos. Es sei denn du willst wirklich den gesamten modernen Fußball als Sündenpfuhl darstellen.“

Mit dem letzten Satz sage ich ja grade, dass dir die Möglichkeit den ganzen Profifußball als unmoralisch darzustellen offen bleibt. Mein Widerwillen gegen dieses Manöver entspringt nicht aus meinem Glauben an ein Prinzip wie „Wenn etwas alle machen, dann muss es richtig sein.“, sondern daraus, dass ich eine Moralisierung der Diskussion über taktische Fouls für ziemlich albern halte.

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alfons 2. Mai 2012 um 11:21

zum thema unsportlichkeit und schwalben fällt mir diese sehr interessante analyse von Gary Neville ein, geht zwar um die engl. Premier League, aber vermutlich ist das besprochene Problem eines des gesamt-europäischen fussballs.. http://www.youtube.com/watch?v=mNx5ok60U6A&feature=player_embedded

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vastel 4. Mai 2012 um 02:08

Danke alfons für den Link!

SO sollten Fußballanalysen im TV aussehen! Ich habe mir noch einige andere Videos angeguckt und muss (leider) feststellen: Da kann sich Sky Deutschland aber noch eine ganz ganz große Scheibe abschneiden…

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Rudelbildung 30. April 2012 um 13:31

Ein klasse Artikel, auch unglaublich gut formuliert. Vielen, vielen Dank-mehr gibt es dazu nicht zu sagen!

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Athanasios Barcelonismo Lasos 30. April 2012 um 12:54

@ TANK: besser hätte ichs nicht schreiben können 🙂

Taktische Fouls, das ist das richtige Wort. Mou sagt man ja große Taktik nach, dabei treten seine Spieler übelst nach oder Messi absichtlich auf die Finger während der am Boden liegt. Danach gibts ne Pressekonferenz, bei der die Niederlage mit der UNICEF begründet wird. Dieses Verhalten ist grob unsportlich und schadet dem Ansehen des Fussballs.

Pep dagegen sprach immer respektvoll vom Gegner, gratulierte ihnen im Falle ihres Sieges und nahm Schiedsrichter selbst bei fragwürdigsten Entscheidungen (wovon es diese Saison nicht wenige gab!) in Schutz.

Gentleman des Fussballs. So einer wird nicht oft geboren.

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Michael 30. April 2012 um 13:10

Du bist ein völlig unreflektierter Barca und Pep-Fan, der offensichtlich seine Helden auf ein Podest hebt und nicht in der Lage ist auch nur ansatzweise kritisch zu denken. Und wer Fouls jeglicher Art als sportlich faires Mittel ansieht sollte am besten gar nicht von Fairness, Gentleman des Fußballs und ähnlichem schwadronieren….

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Tank 30. April 2012 um 13:31

Es geht nicht darum Fouls jeder Art als sportlich faires Mittel anzusehen. Es geht darum, dass eine bestimmte Art des Foulspiels noch kein hinreichender Grund ist, um einer Mannschaft oder einem Trainer die Fairness abzusprechen. Für den Gegner ungefährliche taktische Fouls sind für mich akzeptierter Teil des Profifußballs. Absolut jeder begeht sie. Sie sind Teil des „fairen“ Spiels.

Die Kunst liegt nur darin sie so zu begehen, dass man möglichst wenig gelbe Karten dafür bekommt, also zum Beispiel bevor ein Gegner zum Sprint ansetzt anstatt mitten im Sprint. Zieht man den Gegner schon dann kurz am Trikot bevor er loslegt, so sieht das meistens noch harmloser aus und man entgeht der Karte. Barcelona beherrscht das ziemich gut. Borussia Dortmund übrigens auch.

Wenn du nun sagst, dass man niemand fair nennen kann, der sowas tut, dann gibt es keine Fairness im Profifußball mehr. (In großen Bereichen des Amateurfußballs übrigens auch nicht.)

Ich finde eigentlich, dass die Meckerei der vielversprechendere Ansatz ist um Barcelonas Fairness zu diskreditieren. Damit will ich nicht sagen, dass ich glaube, dass dieses Argument wirklich zieht, aber vielversprechender als zu sagen, dass Barcelona wegen ihrer Fouls unfair ist, ist es alle mal.

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Hele 30. April 2012 um 10:17

Insgesamt interessanter Artikel, wobei mir etwas aufstösst seine Fairness so hervorzuheben, denn das passt mMn überhaupt nicht mit dem aktuellen Spiel zusammen, denn in den letzten Jahren hat sich Barca zur Tretertruppe mit vielen Schauspieleinlagen entwickelt. Man muss sich nur mal die Foulstatistiken bei „großen“ Spielen ansehen und diese in Relation zum Ballbesitz setzen. Und da kann man mMn nicht von der großen Fairness von Pep reden, da mir niemand erzählen das dieses Verhalten nicht von ihm gefordert und trainiert wird.

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Tank 30. April 2012 um 12:34

Puh, Tretertruppe ist ein hartes Wort. Es stimmt schon, dass Barca relativ häufig foult, wenn man die Zeit des Ballbesitzes mit einrechnet, aber da handelt es sich doch fast ausschließlich um ungefährliche taktische Fouls (Trikotzieher, Gegenspieler aus dem Gleichgewicht bringen, etc.). Wenn du das für so verurteilenswert hältst, okay. Ich denke es ist schon angebracht Pep als einen außerordentlich fairen Trainer zu sehen. Wenn er auch kein Heiliger ist, so geht er doch mit seinen Gegnern ausnahmslos sehr sportlich fair um. Da hört man kein böses Wort, sondern immer, so denke ich, ehrlich gemeinte Wertschätzung. Selbst im Umgang mit Mourinho bewahrt er eigentlich so gut wie immer die Contenance. Und das ist weiß Gott nicht einfach.

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Tim 30. April 2012 um 02:34

„Seine Eltern sind sehr bescheiden.“ Woher weiß man das? Und selbst wenn es stimmt: Wie platt ist das denn?

„In vier Saisons beim amtierenden CL-Sieger und Meister hatte er vier ein-Jahres-Verträge und gewann 13 von 19 möglichen Titel.“ Vier Einjahresverträge? Beeindruckend.

„Diese Gemeinsamkeit ist bis heute seine größte Stärke: Leidenschaft.“ Ah ja, ach so, alles klar. Leidenschaft ist natürlich auch was ganz besonderes im Fußball.

Danach war für mich Schluss. Denn tut mir leid, aber gut liest sich das nicht.

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LW 30. April 2012 um 11:11

So blöd es auch klingen mag, aber Pep hat eben keinen Vierjahres-Vertrag gehabt sondern wie im Artikel richtig geschrieben – also kein Fehler – viermal einen ein-Jahresvertrag unterschrieben 😉
Grund dafür ist, dass er selber sagt, dass man Barca Trainer nicht auf Lebenszeit ist.

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David 30. April 2012 um 01:58

Ich bin ja kein penibler verfechter von ausdruck und rechtschreibung, aber der artikel wirkt doch sehr überhastet dahingekleckert und lässt sich bisweilen nur sehr mühsam und unangenehm lesen.

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Tank 30. April 2012 um 01:44

Danke für das Portrait. Hab auch als eingefleischter Cule noch was gelernt. Zum Beispiel das ein Großvater Guardiolas sich vor Francos Truppen versteckt hielt.

Ich muss aber sagen, dass ich das letzte Drittel wenig gelungen finde. Genau genommen die letzten fünf Absätze. Irgendwie gerät der Artikel da besonders stark ins story-telling rein. So Sachen wie:

„Die langen Stunden ein paar Tage vor jeder einzelnen Partie, wo er sich in einen Keller mit gedämmtem Licht einschloss und den Gegner studierte, brachten weniger Erfolg. Einst sagte er, diese Momente waren am schönsten gewesen. “

Okay, weniger Erfolg im Sinne von weniger Titel gewonnen stimmt, klar. Aber ob seine Gegneranalysen weniger erfolgreich, also der Mannschaft helfend, waren, wisst ihr doch auch nicht oder? Und der letzte Satz scheint ja auch zu bedeuten, dass er nicht mehr diese schönen Momente hatte, in denen er den Gegner „durschaute“. Gibt es dafür Belege?

Oder: „Der atheistische Pep Guardiola, der Maradona und Messi als Götter bezeichnete, verlor seinen Fußballglauben.“ Ich ahne, was ihr damit sagen wollt, aber das klingt eher nach ner Überschrift in der BUNTEN („Guardiola: Hat er seinen Fußballglauben verloren?“).

Und dann kommts ganz dicke: „Ein Mann,[…]wurde von seiner Mannschaft enttäuscht. Ein Mann[…] wurde von seinen Freunden verraten. Ein Mann[…] wurde von seiner einzigen Zuflucht im Stich gelassen.“ Bitte was?? In einer Saison nur den Spanischen Supercup, den Europäischen Supercup, den Weltpokal und eventuell den spanischen Pokal zu gewinnen ist jetzt schon Verrat? Oder bezieht sich das auf kolportierten Bruch zwischen Mannschaft und Trainer? Falls letzteres: Darüber würde ich gerne mehr erfahren. Ich lese so ziemlich alles über das Thema und von einem Verrat am Trainer hör ich zum ersten Mal. Das vor dem Real-Spiel jemand die Aufstellung ausgeplaudert hat ist Fakt, okay, aber sonst? Die von euch angedeuteten Geschichten über Streitereien zwischen Messi und Villa oder Guardiola und Pique können kaum als Indizien für sowas herhalten. Das sind Produkte der notorisch unseriösen spanischen Sportpresse, die jeden Tag ihre dutzend Seiten vollkriegen müssen.

Also, so schön Guardiolas „Ende“ in so eine Geschichte rein passt, so vorsichtig wäre ich doch damit da all zu viel reinzulesen. Dass Guardiola momentan völlig ausgebrannt ist, funktioniert auch ganz ohne Verrat und verlorenen Fußballglauben. Da macht ein Mensch, der von Natur aus eher introvertiert ist, 4 Jahre lang einen echten Knochenjob, bei dem jeder kleinste Schritt, den du tust von der Presse und diversen Interessengruppen zehn Mal durchgekaut wird und du im Zwang stehst jede Woche Leistung zu zeigen. Und diesen Job macht er auch noch mit vollem Einsatz und mit ganzer Leidenschaft. Dass man dabei ausbrennt, muss man eigentlich gar nicht weiter erklären. Eher wäre das Gegenteil erklärungsbedürftig.

Also, schöner Artikel, aber für meinen Geschmack etwas zu literarisch gegen Ende.

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Tank 30. April 2012 um 02:19

Um nach dem ganzen Gemecker aber noch was Nettes hinzuzufügen:

„Der totale Fußball war wiedergeboren, dieses Mal lag der Fokus allerdings auf dem Ball und dem Raum anstatt der Geschwindigkeit und dem Raum.“

Hammer gute Stelle! Wer so präzise und schnörkellos zusammenfassen kann, hats richtig richtig gut verstanden. Ich bin mir sicher, dass man ein (hochinteressantes) Buch damit füllen könnte die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Ajax der 70er und dem heutigen Barcelona auszuführen, aber das ist die Essenz in einem Satz.

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RinusMichels 30. April 2012 um 18:08

Kann mich dem Kommentar von Tank nur anschliessen. Super erster Teil des Artikels, dann Thesen-Journalismus billigster Sorte. Das könnt ihr besser!

Den Teil mit Mou finde ich besonders schlecht gelungen:

„In den letzten zwei Jahren schienen die Duelle mit José Mourinho etwas an den Nerven geknabbert zu haben“

Also „knabbern“ tut man Nüsse oder so, vielleicht noch Fingernägel… Ist natürlich nur ein sprachliches Detail und mir geht’s auch mehr ums Gesamte. Wenn schon etwas zum Vergleich mit Mou sagen, dann nicht einfach diese wilden Spekulation.

Ich kann mich lediglich erinnern, dass Pep mal sagte, die Classicos haben bei ihm nicht nur Freude hinterlassen. Ob und wie fern das was mit Mou zu tun hat, müsste man schon argumentativ darlegen und/oder mit Fakten aufzeigen.

Vielleicht ist es tatsächlich so. Vielleicht haben die verbalen Unsportlichkeiten und das schlechte Verlieren des (perfiden) Realisten dem Idealisten tatsächlich auch zugesetzt oder ihn angewidert, auch wenn er es nie so zugab. Vielleicht liess ihn dieser Aspekt auch einfach kalt, da er wusste, das Mou in erster Linie die eigenen Medien und Fans in Madrid bediente.

Vielleicht meinte Pep auch einfach den kumulierten Stress und Druck, welche die Spiele gegen Real mitsich brachten. Sogesehen hat Mou diese sicherlich genauso gespürt, seine wirren Verschwörungstheorien und Aussetzer zeugen davon (vlt gar seine mittlerweile ebenfalls kurzeren Haare, lol).

Eine andere, sehr interessante Möglichkeit den Vergleich aufzuziehen, wäre natürlich zu versuchen die taktischen Schlachten dieser beiden grossen Trainer nachzuzeichnen, Entwicklungen, gegenseitige Lerneffekte und Konklusionen herauszustreichen. Vielleicht sogar einen Erklärungsversuch zu wagen, weshalb Pep letztlich doch in der Mehrheit der zahlreichen Duelle die Oberhand behielt.

Mit dem Schluss bzgl. Tito bin ich dann wieder sehr einverstanden und finde ihn (ebenso wie der von Tank bereits erwähnte Teil zum Vergleich des Totalen Fussballs) sehr gelungen. Pep war (ist) eben nicht nur ein grosser Taktiker sondern gerade auch ein sehr guter Motivator – dieser Teil ist gut herausgearbeitet und geht ja oft vergessen.

Mit bestem Gruss und Danke für die stets interessante Arbeit!

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Michael 30. April 2012 um 01:41

Interessanter Artikel. Aber die wirklich interessante Frage ist doch ob es Guardiola gelingt auch mit einer anderen Mannschaft großen Erfolg zu haben. Auch wenn das in den Huldigungen an ihn in diesen Tagen gern behauptet wird, hat er die aktuelle Mannschaft von Barcelona ja nicht aus dem Nichts aufgebaut, sondern ein seit Jahren bestehendes Konzept perfektioniert. Er ist also kein Alex Ferguseon (den er sehr bewundert), der bei ManU wirklich aus dem Nichts eine Dynasty aufgebaut hat und es vor allem auch aschafft diese imemr wieder zu erneuern. Und er ist auch kein Mourinho, der immer neue Teams zu großem coacht.
Nach ein paar Monaten Pause wird Guardiola vermutlich einen neuen Job annehmen und erst könnte sich entscheiden, was er als Trainer wirklich wert ist…

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sharpe 30. April 2012 um 11:21

sehe ich nicht so, denn er hat Barca auf ein Niveau gebracht, auf dass bisher kein anderer Coach sein Team brachte. Noch nie hat ein Team so dominant gespielt wie Barca in den letzten Jahren. Natürlich sind Ferguson und Mourinho aussergewöhnlich gute Trainer, aber beide hätten Barca nie zu dem machen können wie es Pep schaffte.
Wie gut Guardiola bei einem anderen Team als Coach funktioniert, ist sehr schwer vorherzusagen, ich hoffe, wir bekommen es bald zu sehen.
Aber wahrscheinlich war die Konstellation Guardiola/Barca einzigartig gut und es wird in Zukunft für beide Seiten schwer, so erfolgreich zu bleiben.

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Michael 30. April 2012 um 13:07

Das ist ja der Punkt: Guardiolas Philosophie und die von Barca stimmten perfekt überein. Barca spielte auch schon vor ihm ähnlich, das ganze System ist fest im Verein verhaftet und Guardiola hat es auf neue Höhen gehoben. Ob er auch bei einem Verein, der keine Philosophie verfolgt bzw. eine, die nicht so sehr mit seiner übereinstimmt, auch nur annährend so erfolgreich sein kann muss sich erst noch zeigen.

Und was solche Aussagen wie „noch kein Trainer hat sein Team auf so ein Niveau gebracht“ angeht bin ich ohnehin skeptisch, schließlich lassen sich erfolgreiche Teams aus unterschiedlichen Zeiten schwer vergleichen, da sich der Fußball als Ganzes extrem verändert hat.

Und schließlich zum bloßen Zählen der Titel: Es gibt genug andere Teams, die in einer Saison alle wichtigen Titel gewonnen haben, wozu ich allerdings nicht nationale Supercups oder den UEFA-Supercup oder ähnliches zähle, das sind doch Titel mit sehr geringem wert. Was zählt ist die CL, der nationale Titel, der nationale Pokal und die alle in einer Saison zu gewinnen ist zwar schwierig, aber auch nicht extrem rar.

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Athanasios Barcelonismo Lasos 30. April 2012 um 12:46

Sorry aber diese Aussagen sind Unsinn. Keiner hat vor Pep mit seiner Mannschaft sowas erreicht. Sein System und das von Cruijff ist nicht auf andere Mannschaften übertragbar. 13 von 16, daran gilt es sich zu messen, 6 in einer Saison, das ist die Messlatte. Und nichts anderes.

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Galia 30. April 2012 um 16:47

Das einzige, was Guardiola „revolutioniert“ hat ist, aufgrund der Ball- und Kombinationssicherheit, ohne echten Mittelstürmer auszukommen.

M.E. allerdings ein Schritt in die falsche Richtung. Mit Eto`o bzw Villa war Barcelona wesentlich klinischer im Abschluß. Es war eine Revolution, mit der er seine eigentliche Spielidee pervertiert hat.

Ob er ein Trainer ist, der außerhalb Kataloniens Erfolg haben kann, muß er erst nachweisen. Wie soll er seine Spielidee ohne die einmaligen Xavi, Iniesta und Messi umsetzen? Kann er überhaupt mit extrovertierten Superstars umgehen – bei Barca hatte er jeden dieser Kategorie fortgeschickt.

Mir drängt sich die Parallele zu Sacchi auf – Milan war Anfang der 90er Jahre mindestens auf dem gleichen Level (wenn auch mit anderer Taktik) als Barcelona jetzt. Erfolg hatte er, weil die Symbiose Spieler – Taktik perfekt war. Und dies nur bei Milan.

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LW 30. April 2012 um 00:55

Sehr schöner Artikel, danke.
Ich persönlich finde es sehr schade, dass Pep aufhört, aber man sieht ihm den Stress an wie keinem anderen Trainer. Vielleicht braucht eine Pause, vielleicht wird er nie wieder Trainer. Wer weiß..

Kurze Verbesserung noch:
„Er hängte von den Spielern und ihren Leistungen mehr ab, als sie von ihm und deswegen musste er sich penibel um jeden einzelnen von ihnen kümmern.“
Hier müsste es eigtl. heißen „Er HÄNGE“ und „und deswegen MÜSSE“

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